Die Türkei entscheidet sich für die Einführung eines Präsidial-systems - Konrad-Adenauer-Stiftung
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LÄNDERBERICHT Konrad-Adenauer-Stiftung e. V. A TÜUR SKLA ENI DSBÜRO TÜRKEI SVEN-JOACHIM IRMER 18. April April 20172017 Die Türkei entscheidet sich für die Einführung eines Präsidial- www.kas.de systems www.kas.de/tuerkei www.kas.de/tuerkei In der Türkei wurde am 16. April 2017 Der Vorwurf der Opposition lautet, dass über eine Verfassungsänderung zur die Wahlkommission nicht offiziell zuge- Einführung eines Präsidialsystems ab- lassene Stimmunterlagen als gültig ge- gestimmt. In dem Endergebnis stimm- wertet hat und somit gegen das eigene ten 51,4 Prozent dafür und 48,6 Pro- Gesetz verstieße. Die Opposition geht zent lehnten diese ab. Bei 58 Millionen davon aus, dass der Vorsprung durch Wahlberechtigten lag die Wahlbeteili- diese Manipulation zustande gekommen gung bei rund 86 Prozent. Das neue ist. Wegen des Verdachts auf Manipulati- Präsidialsystem bringt 18 neue Verfas- on des Volksentscheids über ein neues sungsartikel mit sich, drei davon wer- Präsidialsystem haben die türkische Op- den unmittelbar in Kraft treten - der positionspartei CHP und HDP dessen An- Präsident wird von seiner parteipoliti- nullierung beantragt. Sie reichten am schen Neutralität entbunden, er wählt Dienstag bei der Wahlkommission in An- die Mitglieder des Kontrollorgans der kara einen Antrag auf Annullierung der Justiz HSYK mit und schafft das Militär- Abstimmung ein. Am gleichen Tag stellte gericht ab. Falls es nicht zu vorgezoge- eine hohe Zahl von Bürgern den gleichen nen Neuwahlen kommt, wird die Ver- Antrag und forderte daraufhin eine Neu- fassungsänderung 2019 in ihrer Ge- auszählung der Stimmen. Die Wahlkom- samtheit in Kraft treten. mission hält dagegen, dass bereits bei vorherigen Wahlen ungestempelte Wahl- Unmittelbar nach den ersten Hochrech- zettel gezählt worden sind. Gegenwärtig nungen wurden bereits Stimmen über weigert sich die Opposition das Wahler- Wahlfälschungen laut. Zwei Tage nach gebnis anzuerkennen. dem Referendum betont Staatspräsident Erdoğan, dass in der Türkei die Demokra- Die OSZE und die Parlamentarische Ver- tie gewonnen habe. Den Vorwürfen der sammlung des Europarates (PACE) hat- Wahlmanipulation tritt er scharf entge- ten 63 internationale Wahlbeobachter aus gen. Nun werde das Land die wichtigste 26 Ländern in die Türkei entsandt. Nach Reform in seiner Geschichte umsetzen. Aussage der OSZE wurden die internatio- Jeder sollte die Entscheidung der türki- nalen Wahlbeobachter teilweise in ihrer schen Nation respektieren, auch Europa. Arbeit behindert. Bereits vor dem Refe- Und falls Europa der Türkei die Türe ver- rendum kritisierten nationale und inter- schließen wolle, wäre das auch kein Prob- nationale Wahlbeobachter den Miss- lem. In diesem Falle würde er auch ein brauch staatlicher Ressourcen für den Referendum zu dieser Frage abhalten. Wahlkampf. Außerdem seien wegen des Schon in seiner ersten Rede am Sonntag Ausnahmezustandes Grundfreiheiten ein- kündigte der Präsident bereits an, die geschränkt gewesen, die in einem demo- Todesstrafe einführen zu wollen, falls das kratischen Prozess eine wesentliche Rolle der Wunsch des Volkes sei. spielen. Das Ja Lager hatte zehnmal mehr Medienpräsenz als die Opposition. Über die 18 im Referendum festgelegten
Konrad-Adenauer-Stiftung Konrad-Adenauer-Stiftung e. e.V. V. 2 TNÜERWKSELIE T T E R SIV Änderungen der Verfassung konnte nicht ten Wahllokalen, wurde abgestimmt. N T E-RJ O E N NAAC THIOI MN A I RLM EE R einzeln abgestimmt werden. Auch die Nach Angaben der türkischen Wahlkom- ZUSAMMENARBEIT April kurzfristige Entscheidung der Wahlkom- mission haben nur knapp die Hälfte, 3 0 . M2017 ÄRZ 2017 mission nicht offiziell zugelassene Wahl- nämlich 653.502 der 1.430.127 in - www.kas.de/tuerkei unterlagen als gültig zu werten, wurde Deutschland registrierten türkischen www.kas.de von den Wahlbeobachtern negativ konno- Wähler, am Referendum teilgenommen. tiert. Der Europarat spricht von 2,5 Milli- Weitere 2,52 Prozent wählten an Grenz- onen Stimmen, die manipuliert sein übergängen zur Türkei. könnten. Die EU-Kommission verlangt von der Türkei eine Untersuchung des Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Referendums. Anadolu stimmten 63,07 Prozent der in Deutschland lebenden türkischen Staats- Massive Vorwürfe gibt es aber auch an bürger für die Verfassungsänderung und Kılıçdaroğlu, dem Vorsitzenden der CHP nur 36,93 Prozent votierten mit „Nein“. (Cumhuriyet Halk Partisi / Republikani- Die höchsten Ja-Stimmen verzeichnete sche Volkspartei) der innerhalb der Partei Essen in Nordrhein-Westfalen mit 76 Pro- als schwache Führungspersönlichkeit zent, Düsseldorf mit 70 Prozent und gewertet wird und trotz vieler Rücktritts- Stuttgart mit 66 Prozent. Das türkische aufrufe seine Machtposition nicht verlas- Verfassungsreferendum hat türkische sen will. Seine Partei hat mit ihm als Par- Wähler in Deutschland deutlich stärker teichef in sieben Wahlen in Folge verlo- mobilisiert als frühere Wahlen, wie etwa ren. Seine Rede am Wahlabend wurde als bei der Parlamentswahl 2015. sehr schwach bewertet. Und führte zu weiteren Streitigkeiten in der Partei. In Belgien, Österreich und den Niederlan- den stimmten mehr als 70 Prozent der Trotz dieser enormen Schwäche der CHP Wahlberechtigten mit Ja. In Frankreich und ungleicher Wahlvoraussetzungen und Dänemark gewann das Referendum konnte das Nein-Lager seine Anhänger mit über 60 Prozent. In Spanien hingegen mobilisieren. Das knappe Wahlergebnis wurde mit über 80 Prozent für Nein ge- hat gezeigt, dass das Land gespalten ist. stimmt. In den drei größten Städten Istanbul, Ankara und Izmir, die mehrheitlich mit Die Auslandstürken machen ca. fünf Pro- Nein gestimmt haben, gab es heftige zent aller Wahlberechtigten aus und Proteste. Die Demonstranten wollen ihren stimmten weltweit betrachtet mit über 59 Protest fortsetzen, bis die Wahlkommissi- Prozent für die angestrebte Verfassungs- on die Stimmen neu auszählt. Unterdes- änderung. Der Staatspräsident bedankte sen kündigte die türkische Regierung an, sich und erklärte "Die Wähler im Ausland den Ausnahmezustand bis zum 19. Juli zu haben einen großen Anteil am Erfolg". verlängern. Dies diene „dem Schutz un- Dennoch waren die Stimmen der im Aus- serer Demokratie, der Rechtsstaatlichkeit land lebenden Türken nicht ausschlagge- sowie der Rechte und Freiheiten unserer bend, da die Inlandstürken mit 51,18 Bürger“, begründete der Nationale Si- Prozent ohnehin für das Präsidialsystem cherheitsrat diese Entscheidung. stimmten. Auslandstürken stimmen mit Evet/Ja Die Türkei nach dem Referendum Etwa drei Millionen wahlberechtigte Tür- Die Verfassungsänderung soll ab Novem- ken leben im Ausland, die Hälfte davon in ber 2019 nach den nächsten Wahlen in Deutschland. An 13 Standorten in Kraft treten. Zudem soll die Präsident- Deutschland, hauptsächlich in türkischen schaftswahl am selben Tag der Parla- Konsulaten oder in von ihnen eingerichte- mentswahl stattfinden. Doch drei der 18
Konrad-Adenauer-Stiftung Konrad-Adenauer-Stiftunge. e.V. V. 3 ANUESW LSAL NEDTSTBEÜ RR O T Ü R K E I SIVNETNE-R JO neuen Verfassungsartikel treten unmit- Terrororganisation. Dieser Umstand und N A T I OMN IARLM A C H I EE R telbar in Kraft. So wird der Hohe Rat der auch das ihr prominenter und in Haft ZUSAMMENARBEIT 19. Richter und Staatsanwälte (HSYK), das befindlicher Vorsitzender Selahattin De- 3 0 .April MÄRZ 2017 2017 Oberste Kontrollorgan der Justiz, neube- mirtaş wegen des Verdachts auf Unter- - www.kas.de setzt. Die Zahl der Mitglieder wird von 23 stützung der PKK in Haft sitz, hat die HDP www.kas.de www.kas.de/tuerkei auf 13 reduziert, vier davon wird der Millionen von Stimmen gekostet. Die Staatspräsident selbst ernennen können. Wahrscheinlichkeit wird momentan als Der Rat ist für die Berufung neuer Richter sehr groß gesehen, dass es zukünftig im und Staatsanwälte zuständig. Des Weite- türkischen Parlament nur noch zwei Par- ren werden die Militärgerichte abge- teien geben könnte, die AK Partei und die schafft und zwei Militärrichter aus dem kemalistisch-laizistische CHP. Verfassungsgericht verbannt. Dem Präsi- denten wird es zudem möglich sein Das knappe Ergebnis im Referendum gleichzeitig Vorsitzender der Partei zu zeigt, dass der Präsident einen Teil seiner sein und wird vom Gebot zu parteipoliti- Anhängerschaft aus der AK Partei verlo- scher Neutralität entbunden. Erwartet ren hat. Der stellvertretende Ministerprä- wird, dass Präsident Erdoğan nach In- sident Numan Kurtulmuş räumte ein, krafttreten der Verfassungsänderung dass sie weniger Wähler überzeugen offiziell Vorsitzender der Regierungspartei konnten als erhofft. Deshalb ist davon wird. auszugehen, dass die Opposition versu- chen wird auch im AKP Lager Stimmen Es wird vermutet, dass die Parlaments- für sich zu gewinnen. Somit wird auch die wahlen noch in 2017 stattfinden könnten. notwendige Ruhepause, die erwartet Die Oppositionsparteien MHP (Milliyetçi wurde, ausfallen. Hareket Partisi / Nationalistische Bewe- gung) und die HDP (Halkların Demokratik Laut Analysten wird die Regierung neue Partisi / Demokratische Partei der Völ- Fachkräfte benötigen, um nach den Wah- ker), die von vielen Seiten als der politi- len Neubesetzungen vornehmen zu kön- sche Arm der verbotenen Terrororganisa- nen. Hierfür wird die Regierungspartei tion PKK (Partiya Karkerên Kurdistanê / voraussichtlich versuchen, Fachkräfte aus Kurdische Arbeiterpartei) gesehen wird, dem Ausland in die Türkei zu holen. Mit würden laut Experten die zehn Prozent der Gründung des Ministeriums für Aus- Hürde dann nicht mehr überschreiten landstürken wurden schon in der Vergan- können. Innerhalb der MHP gibt es viele genheit gut ausgebildete Deutsch-Türken Unstimmigkeiten und Zerwürnisse. Auf in die Türkei geholt. der einen Seite gibt es Anhänger des Vorsitzenden Devlet Bahçeli, welcher die Presseschau AK Partei (Adalet ve Kalkınma Partisi / Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung) Die 10 auflagestärksten türkischen Ta- nicht nur bei dem Referendum unter- geszeitungen werteten am Tag nach dem stützt hat, auf der anderen Seite die An- Referendum, sowohl die Wahl in der Tür- hänger der Ex-Innenministerin Meral kei, wie auch im Ausland wie folgt aus: Akşener, die konsequent gegen jeden Plan der AK Partei ist. Die prokurdische HÜRRIYET HDP galt einst als einer der größten Hin- dernisse für die AK Partei. Sie verlor aber Die auflagenstärkste türkische Tageszei- an Stimmen als der Konflikt zwischen der tung titelt am Tag nach der Abstimmung PKK und dem türkischen Staat wieder "Nach 94 Jahren - Die Türkei bekommt ausbrach. Die Partei hat sich bis heute ein neues System". Die seit der Grün- nicht offiziell von der PKK distanziert, dung der Republik bestehende parlamen- beziehungsweise bezeichnet sie nicht als tarische Demokratie werde nun mit der
Konrad-Adenauer-Stiftung Konrad-Adenauer-Stiftung e. e.V. V. 4 A NUES WLSALNED TSTB EÜRRO TÜRKE I Einführung des Präsidialsystems abge- Posta, die wie die Hürriyet dem Dogan- S IVNETN E-RJ N O AC TH IM IO IR NA LM EER schafft. Die Hürriyet weist darauf hin, Verlag angehört, weist auf Ihrem Titel ZUSAMMENARBEIT dass das Ja-Lager sich zwar mit einem darauf hin, dass der Wahlerfolg Erdoğans 19. 3 0 . April M Ä R Z2017 2017 Vorsprung von 1,3 Millionen Stimmen mit 51% alles andere alles überzeugend - durchgesetzt hat, die wichtigsten Metro- ausfiel. Vielmehr habe der Wähler der www.kas.de www.kas.de polen, allen voran Istanbul und Ankara, AKP die gelbe Karte, also eine erste Ver- www.kas.de/tuerkei allerdings mit Nein gestimmt haben. Der warnung gezeigt. Zwar habe sich das Ja- deutsche Außenminister Gabriel wird auf Lager knapp durchsetzen können, doch der Titelseite mit den Worten "Es ist er- sowohl die AKP als auch die nationalisti- freulich, dass der türkische Wahlkampf sche MHP hätten erhebliche Einbußen nun auch in Deutschland beendet ist" hinnehmen müssen. Laut Posta dürften zitiert. insbesondere die Wahlergebnisse in den Metropolen Istanbul, Ankara, Izmir, Anta- SABAH lya, Adana und Mersin die AKP und Erdoğan trotz des für sie insgesamt posi- Die regierungsnahe Sabah titelt am Mor- tiven Ausgangs schmerzen. gen nach dem Referendum "Volksrevolu- tion - Die Türkei sagt ja". Der ge- HABERTÜRK schichtsträchtige Sieg markiere mit dem Übergang zu einem Präsidialsystem eine Die regierungsnahe Tageszeitung dekla- politische Wende in der Türkei. Das Volk riert das Wahlergebnis auf ihrem Titel als habe sich auf die Seite Erdoğans gestellt "Erdoğans Sieg". Das Votum sei ein Er- und das Endergebnis sei ein Sieg aller 80 folg für die gesamte Türkei. Der türkische Millionen Türken. Die Ja-Stimmen der Premierminister Binali Yıldırım wird mit Auslandstürken bewertet die SABAH als den Worten "Es gibt keine Verlierer" zi- Ohrfeige für ein "rassistisches" Europa tiert. Man habe dem Ausland, das der und weist ausdrücklich darauf hin, dass Türkei feindselig gegenübergestanden 63 Prozent aller Deutschtürken und 70 habe, eine Lektion erteilt. Das Ergebnis Prozent aller Türken in Holland mit Ja werde den Zusammenhalt im Land stär- gestimmt hätten. ken, so Yıldırım. SÖZCÜ TÜRKIYE Die regierungskritische Tageszeitung Das regierungsnahe Blatt titelt am Mor- stellt auf Ihrer Titelseite das Thema gen nach der Volksabstimmung unter Wahlmanipulation in den Fokus und fragt dem Foto von Erdoğan "Er ist jetzt Präsi- in Richtung Wahlkommission "Habt Ihr dent". Der Wahlerfolg markiere den Be- ein ruhiges Gewissen?". Die Wahlkom- ginn des türkischen Aufstiegs. Die Zei- mission habe gegen ihre eigenen Regeln tung betont, dass Erdoğan bisher aus verstoßen, indem sie nicht offiziell zuge- jeder seiner bisher 14 Wahlen als Sieger lassene Stimmzettel als gültig akzeptiert hervorgetreten ist. Als Verlierer der Wahl habe. Die Zeitung weist zudem darauf macht die Zeitung ein voreingenomme- hin, dass sich zahlreiche Wähler darüber nes Europa, allen voran Deutschland, beschwert hätten, dass Ihnen Stimmzet- Holland und Österreich, aus. tel und Umschläge ohne den offiziellen Stempel ausgeteilt worden seien. Der MILLIYET Wahlerfolg Erdoğans beruhe primär auf Betrug, so die Sözcü. Die regierungsnahe Zeitung bewertet den Wahlausgang als Erfolg für die gesamte POSTA Türkei. 49 Provinzen hätten sich für das Präsidialsystem ausgesprochen, "nur" 32
Konrad-Adenauer-Stiftung Konrad-Adenauer-Stiftunge. e.V. V. 5 ANUESW LSAL NEDTSTBEÜ RR O T Ü R K E I SIVNETNE-R JO dagegen. Die Wahlbeteiligung sei mit gut CUMHURIYET NA ACTHI IOMN IARLM EE R 85% sehr erfreulich. Die Zeitung zitiert ZUSAMMENARBEIT 19. Erdoğan mit den Worten, dass er einer Die regierungskritische Cumhuriyet, de- 3 0 .April MÄRZ 2017 2017 Einführung der Todesstrafe bei einem ren Auflage stetig sinkt und bei derzeit - www.kas.de entsprechenden Gesetzesvorschlag zu- nur noch 40 Tausend liegt, titelt "Es liegt www.kas.de www.kas.de/tuerkei stimmen würde. ein Schatten über der Wahlurne" und greift damit die auch von der Zeitung TAKVIM Sözcü erhobenen Vorwürfe gegen die Wahlkommission auf. Dem Vorwurf der Die regierungsnahe Takvim übersetzt auf Wahlmanipulation müsse laut Cumhuriyet ihrem Titel das Wort JA ("Evet") auf nachgegangen werden. Das Ergebnis deutsch, englisch, französisch, italienisch bezeichnet sie trotz der knappen Mehr- und griechisch mit dem Verweis, dass heit für das Ja-Lager als eine Enttäu- man diesen Ländern nun die angemesse- schung für Erdoğan und die AKP. Sie sei- ne Antwort auf Ihre Kritik gegeben habe. en weit unter ihren Erwartungen geblie- Sie hätten erfolglos versucht Einfluss auf ben und hätten sich in den bedeutends- das türkische Referendum zu nehmen. ten Metropolen nicht gegen das Nein- Die türkischen Wähler hingegen hätten Lager durchsetzen können. sich für eine "neue Türkei" ausgespro- chen. Laut Takvim stehe die ausländische Presse "unter Schock". Dabei werden ausdrücklich auch Der Spiegel und die Bild-Zeitung erwähnt. YENI ŞAFAK Die regierungsnahe Yeni Şafak titelt am Montag nach der Wahl "Die Türkei hat gewonnen". Lobend wird dabei die Rolle der Auslandstürken erwähnt. Diese hät- ten einem PKK-freundlichen Europa mit ihrer Ja-Stimme eine Lektion erteilt. Alle Attacken aus den europäischen Ländern seien erfolglos geblieben. Der türkische Wähler habe dem Westen, der Terroror- ganisationen wie die PKK und die Gülen- Bewegung beherberge, eine große Lekti- on erteilt. GÜNEŞ Die regierungsnahe Zeitung "Güneş" titelt "Auf Wiedersehen alte Türkei" und be- zeichnet die PKK, die Gülen Bewegung und "ausländische Kräfte" als Verlierer der Wahl. Alle Versuche die Wahl von außen zu manipulieren seien gescheitert. Mit der neuen Verfassung gehörten Put- sche, Koalitionen und Krisen nun der Vergangenheit an.
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