Konjunkturausblick 2021/22 - Nach einem harten Winter kommt mit Sicherheit der Frühling - Bank Austria
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Konjunkturausblick 2021/22 Nach einem harten Winter kommt mit Sicherheit der Frühling Pressegespräch Stefan Bruckbauer, Chefökonom UniCredit Bank Austria Walter Pudschedl, Ökonom UniCredit Bank Austria Wien, 26. November 2020
Agenda • 1 Globale Wirtschaft im Zeichen der Pandemie • 2 Nach dem Lockdown ist vor dem Lockdown – aber der Frühling kommt bestimmt •3 Die Risiken 2
Klar erkennbare 2. Welle in Europa, vor allem Österreich, aber auch in den USA Asien mit deutlich günstigerer Entwicklung Tägliche neue Covid-19 Fälle pro 10 Millionen Einwohner* (Durchschnitt der letzten fünf Tage) 9000 Österreich 8000 7000 6000 USA 5000 4000 Asien ohne China und Euroraum 3000 Südkorea Deutschland 2000 Südkorea Weltweit 1000 China 0 23.01 23.02 23.03 23.04 23.05 23.06 23.07 23.08 23.09 23.10 23.11 3 Q: WHO, Refinitiv Datastream, UniCredit Research *) Speziell am aktuellen Rand nur vorläufige Daten, Zahlen abhängig auch vo n der Zahl der Tests
Exponentieller Anstieg seit Mitte Juni in Österreich Südkorea kann Trend immer wieder brechen Tägliche neue Covid-19 Fälle pro 10 Millionen Einwohner* (Durchschnitt der letzten fünf Tage) 10000 Österreich Euroraum USA Deutschland 1000 Südkorea Weltweit 100 10 1 23.01 23.02 23.03 23.04 23.05 23.06 23.07 23.08 23.09 23.10 23.11 4 Q: WHO, Refinitiv Datastream, UniCredit Research *) Speziell am aktuellen Rand nur vorläufige Daten, Zahlen abhängig auch vo n der Zahl der Tests
Aktivitäten aufgrund der 2. Welle wieder deutlich gesunken Eine Woche nach der Reduktion der Aktivitäten folgte die Reduktion neuer Fälle Freizeit- und Einzelhandelsaktivitäten Neue Fälle von COVID-19 und im Vergleich zu Jänner* Freizeitaktivitäten in Österreich (Pro Woche und 100.000 Einwohner bzw. im Vergleich zu Jänner) (7 Tage gleitender Durchschnitt) 20 USA Deutschland Neue Fälle pro Woche und 100.000 1000 Einwohner eine Wochen später -100 Südkorea 0 Freizeitaktivitätsniveau im Vergleich zu Jänner (rechte Skala) -80 -20 100 -60 -40 -40 Österreich -60 10 -20 Euroraum -80 0 -100 1 20 Feb Apr Jun Aug Okt Mär Mai Jul Sep Nov Q:Google, UniCredit Research Q: Of f izielle Daten gesammelt v on "Our World in Data", Google Mobility Data UniCredit Research 5 * Quelle: Google maps: https://www.google.com/covid19/mobility/ - Bezugszeitraum ist der 3. Jänner bis 6. Februar
Sinkendes Aktivitätsniveau deutet erneute Rezession in Q4 an Unsere Erwartung: Maßnahmen werden erst gegen Ende des 1. Quartals 2021 gelockert BIP real ◼ In weiten Teilen Europas (inkl. Österreich) (Q4 2019=100) bleibt der Lockdown (mit ein paar 104 Lockerungen zwischendurch) mehr oder weniger bis zum Ende des Winters. 100 ◼ Dieser Lockdown drückt die Wirtschaft weniger stark ins Minus, weil viele Bereiche 96 offen bleiben (allen voran die Industrie). Österreich 92 Euroraum ◼ Wärmeres Wetter und vor allem der Beginn der Ausrollung einer Impfung heben USA 88 Stimmung und Aktivitätsniveau beginnend mit dem Frühling, aber vor allem im 2. Halbjahr 2021. 84 Q4 2019 Q4 2020 Q4 2021 Q4 2022 Quelle: Revinitiv Datastream, UniCredit Research 6
Wesentliche ökonomische Effekte der Pandemie Weitere Entwicklung der Pandemie entscheidend, weniger die Länge von Lockdowns ◼ Konsum und Investitionen brechen ein (Großteils ➢Sparquote steigt stark an, da Einkommen weniger durch Lockdown verursacht) sinkt als der Konsum ◼ Umsatz sinkt und damit die Wertschöpfung (BIP) ➢Trotz sinkender Investitionen und staatlicher ◼ Einkommen sinken weniger stark, da gestützt Subventionen steigt die Verschuldung der durch den Staat Unternehmen ➢Staatsverschuldung steigt BIP im 2. Quartal 2020 im Vergleich zum Vorjahr Veränderungen im 1. Halbjahr 20 zum Jahresende 19 (in Mrd. Euro, Österreich) (in Mrd. Euro, Österreich) 16 30 12 Unternehmen 12 20 11 8 Haushalte 10 11 4 Privater Sektor* 0 0 -10 0 -20 Verbindlichkeiten -4 -4 -27 -30 Geldvermögen -8 -40 Finanzierungssaldo* -12 -11 -12 -13 -50 -16 -60 Konsum / Wertschöpfung BIP Transfers*** Einkommen** Sparen Haushalte Firmen Staat** Investitionen Quelle: Revinitiv Datastream, UniCredit Research *ohne Finanzsektor **Verfügbar es Einkommen der Haushalte, Netto Quelle: Revinitiv Datastream, UniCredit Research *Geldvermögensbildung abzüglich Aufnahme von Verbindlichkeiten Betriebsüberschuss *** Subventionen, Transfers an Haushalte, weniger Steuern und Abgaben **Forderungen/Verbindlichkeiten des Sektor Staates 7
Wesentliche Aspekte der Zeit „nach der Pandemie“ Bestimmend für die langfristigen Folgen ◼ Natürlich die Entwicklung des Virus bzw. der Erfolg bei der Bekämpfung ◼ Was passiert mit den gestiegenen Ersparnissen, was mit der Sparquote – Rückkehr auf „altes“ Niveau erst 2023 ◼ Wie stark werden die Unternehmen ihre Schulden reduzieren wollen, d.h. die Folgen für die Investitionen – Erwartung einer langsamen Annäherung, in Summe „fehlen“ 16 Prozent der Investitionen aufgrund der Pandemie ◼ Wie schnell fängt der Staat an zu sparen? ◼ Langfristige Schäden, abhängig von den kurzfristigen Erfolgen Sparquote privater Haushalte in Österreich Investitionen in Österreich (in % des verfügbaren Einkommens) (real, 2019=100) 16% 110 Investitionen (vor Corona) 14% Sparquote (vor Corona) 14.1% 105 Investitionen Sparquote 12% 100 11.2% 10% 95 96.5 8.2% 8% 90 93.5 6% 85 4% 80 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 Quelle: Revinitiv Datastream, UniCredit Research Quelle: Revinitiv Datastream, UniCredit Research 8
Wesentliche Aspekte der Zeit „nach der Pandemie“ Geldpolitik – Fortsetzung der Niedrigzinspolitik, EZB wird PEPP noch ausweiten Bilanzsumme der 6 größten Notenbanken der Welt ◼ EZB wird bisherige Politik auch 2021 fortsetzen (in Mrd. Euro) ◼ Im Dezember Ankündigung einer Erhöhung 30000 des PEPP (Pandemic Emergency Purchase Schweizerische Notenbank Bank of Japan 25055 Programm) um rund 500 Mrd. Euro Bank of China 25000 Fed ◼ Ausweitung des TLTRO III Programms Bank of England ◼ Keine Zinserhöhung/-senkung bis Ende 2022 20000 EZB 19327 Gesamt ◼ Kein abruptes Ende des Kaufprogramms auch nach Auslaufen von PEPP (wenn 2019 15000 BIP-Niveau erreicht, Mitte 2022) ◼ Fed mit Kaufprogramm auch 2021 10000 ◼ Fed kauft auch 2021 weiter netto Anleihen 5000 ◼ Ende erst, wenn Inflation erkennbar über 2 Prozent und Beschäftigung auf Niveau von 2019 0 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2017 2019 ◼ Euro bleibt stark, Anstieg gegenüber dem USD auf Q: EZB, Fed, BoE, BoJ, PBoC, SNB, Refinitiv Datastream UniCredit Research über 1.30 9
Zwei entscheidende Trends in den nächsten Quartalen Asien wird mehr wachsen, Güter haben Vorteil gegenüber Dienstleistungen BIP Entwicklung Entwicklung privater (2019=100) USA Konsumausgaben in den USA (2020, 2019=100) 115 Euroraum 130 China China Dauerhafte Konsumgüter; 117 120 110 110 Nicht-dauerhafte Konsumgüter; 105 100 Dienstleistungen 105 (DL); 96 90 davon Gastronomie und Beherbergungs- DL; 85 USA 80 100 davon Verkehrs- DL; 77 70 davon Freizeit-DL; 69 95 60 Euroraum 50 90 40 2019 2020 2021 Jän Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Quelle: UniCredit Research Quelle: BEA, Refinitiv Datastream, UniCredit Research 10
Österreich profitiert durchschnittlich von starker Nachfrage aus Asien Österreich stärker negativ betroffen wegen hohen Tourismusanteils Finale Nachfrage aus Ost und Anteil besonders betroffener Südost Asien Branchen (Anteil am BIP) (Anteil an Bruttowertschöpfung 2019) 15.7% 5.9% 13.5% 13.4% 4.9% 2.8% 10.7% 10.2% 9.8% 3.6% 3.4% 8.4% 3.0% 3.0% 2.7% 5.5% Kunst und persönliche DL 1.9% Verkehr 5.3% Beherbergung, Gastronomie 11 Ö DE FR IT ES EUR UK CH Ö DE FR IT ES UK CH Quelle: OECD TiVA, 2015 Daten, Refinitiv Datastream, UniCredit Research Quelle: Eurostat, Refinitiv Datastream, UniCredit Research
Unsere Erwartungen für 2021 und 2022 2021 und 2022 Wachstum über dem langfristigen Trend zu erwarten Weltwirtschaftswachstum Wirtschaftswachstum (real) Prognose (Veränderung zum Vorjahr in %, real) 2008 2009 2020 2021 2022 8% USA -0.1 -2.5 -3.8 1.8 3.5 6% 5%4% Euroraum 0.4 -4.4 -7.4 3.0 4.5 4% Deutschland 0.8 -5.1 -5.2 3.3 4.2 2% Österreich 1.5 -3.8 -7.5 3.1 5.2 0% CEE (EU) 4.6 -5.0 -6.3 6.0 5.6 -0.1% -2% China 10.2 11.4 1.9 8.5 5.7 -4% Weltwirtschaft 3.0 -0.1 -4.2 4.7 4.4 -4% -6% 3 Monats Eurozinsen 3.3 0.7 -0.5 -0.5 -0.5 -8% Jahresende in % -10% 10 jährige Zinsen Österreich 3.7 3.6 -0.4 -0.2 0.0 Jahresende in % -12% Haushaltssaldo Euroraum -2.2 -6.2 -9.3 -6.1 -3.1 190 1 191 1 192 1 193 1 194 1 195 1 196 1 197 1 198 1 199 1 200 1 201 1 202 1 in % des BIP 12 Quelle: IMF, UniCredit Research Quelle: UniCredit Research, Refinitiv Datastream
Agenda 1• Globale Wirtschaft im Zeichen der Pandemie 2• Nach dem Lockdown ist vor dem Lockdown – aber der Frühling kommt bestimmt 3• Die Risiken 13
Erholung der Industrie aus dem ersten Lockdown hält an UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex im November bei 51,7 Punkten Neuaufträge Produktion Beschäftigung Lieferzeit Vormaterialienlager UniCredit Bank Austria Einkaufsmanagerindex Q: IHS Markit, UniCredit Research 2018 2019 2020 14
… und die Aussichten sind auf kurze und mittlere Sicht positiv ◼ Positives Indexverhältnis UniCredit Bank Austria EMI von Neuaufträgen zu 75 2,0 Lagerbestand lässt 70 1,8 unmittelbare 65 1,6 Produktionssteigerung 60 1,4 erwarten. 55 1,2 ◼ Erwartungsindex zeigt 50 1,0 steigende Produktions- 45 0,8 erwartungen auf mittlere 40 0,6 Sicht an. Im November 35 0,4 wird sogar ein leicht Indexverhältnis Neuaufträge zu Lager (rechte Skala) verbesserter Wert von 57,9 30 0,2 Erwartungsindex (Horizont: 12 Monate) Punkten erreicht. 25 0,0 01/18 07/18 01/19 07/19 01/20 07/20 Quelle: IHS Markit, UniCredit Research 15
Optimismus am Bau und stabile Stimmung in der Industrie … aber Pessimismus im Dienstleistungssektor nimmt zu Wirtschaftsstimmung in Österreich 30 80 20 70 10 60 0 50 -10 40 -20 30 -30 20 Bau Dienstleistungen EMI Industrie (rechte Skala) -40 10 Jän.19 Apr.19 Jul.19 Okt.19 Jän.20 Apr.20 Jul.20 Okt.20 Quelle: EU-Kommission, WIFO, IHS Markit, UniCredit Research 16
Pandemie löst uneinheitliche Branchenentwicklung aus Beherbergung und Gastronomie die großen Verlierer, Lebensmitteleinzelhandel im Plus Sektorentwicklung 2020 und 2021* (Branchenreihung nach Ergebnis 2020) 2020 Lebensmitteleinzelhandel Realitätenwesen 2021 Chemische u. pharmazeutische Erz. Wertschöpfung 2021 (2019=100) Öffentliche u. Gesundheitsdienste Informations-, Kommunikationsdienste Möbel, Sport-, Spielwaren Lebensmittel-, Getränkeerzeugung Finanz-, Versicherungsdienste Energie, Wasser Elektrogeräte, Elektronik Handel gesamt Großhandel Papier, Druckerzeugnisse Holz, Kunststoffwaren, Glas, Keramik Freiberufliche u. sons. Unternehmensd. Stahl, Metallwaren, Maschinenbau Kunst, pers. Dienste, Interessenvertr. Textil-, Bekleidungs-, Ledererzeugung Verkehr Fahrzeughandel Fahrzeugerzeugung -39% 32% Beherbergung, Gastronomie 0% 5% 10%15%20% -20% -15% -10% -5% 0% 5% 10% Anteile an der Brutto- * Geschätzte Abweichung der nominellen Bruttowertschöpfung 2020 und 2021 vom Vorjahrin % wertschöpfung 2019 Q.: Statistik Austria; UniCredit Research 17
Pandemie verschärft ungleiche Sektorentwicklung Stärkste Betroffenheit bei Beherbergung und Gastronomie … Sektorentwicklung 2020 und 2021* ◼ Anstieg der Bruttowertschöpfung 2020 2021 Wertschöpfungsniveau 2021 (2019=100, rechte Skala) 2021 um 4,2 Prozent kann 6 106 Rückgang 2020 von 6,3 Prozent 4 104 nicht kompensieren. 2 102 ◼ Industrie bewältigt die Krise 2020 0 100 besser als 2009. Die -2 98 Industriekonjunktur bleibt aber -4 96 2021 gedämpft. -6 94 -8 92 ◼ Das Bauwesen profitiert 2020 -10 90 noch von einer guten Gesamt Industrie Bau Marktdienste** Nicht-Markt Auftragslage. Die Baukonjunktur Dienste*** kühlt aber ab. * Geschätzte Abweichung der nominellen Bruttowertschpfung vom Vorjahr in % ** Handel, Verkehr Beherbergung und Gastronomie, IKT, Finanz, Immobilien, Sonst. Wirtschaftsdienste und sonstige DL ◼ Marktdienste besonders stark ***Öffentliche Verwaltung, Gesundheit, Soziales, Bildung belastet (Schließungen, Reisebeschränkungen etc.) 18
Globale Unterstützung für Wachstum 2021/22 Rebound des Konsums und in weiterer Folge die Investitionen tragen Erholung Wirtschaftsentwicklung in Österreich (Beiträge der einzelnen Komponenten in Prozentpunkten) 6,0 5,2 4,0 3,1 2,6 2,0 1,4 0,0 -2,0 -4,0 -6,0 -7,5 Investitionen Außenbeitrag Öffentlicher Konsum Privater Konsum BIP gesamt -8,0 2018 2019 2020 2021 2022 Quelle: Statistik Austria, UniCredit Research 19
Wirtschaftserholung gewinnt ab 2. Jahreshälfte 2021 an Fahrt Normalisierung durch Impfung und Therapieverbesserung Prognose 2018 2019 2020* 2021 2022 (Reale Veränderung in %) BIP 2,6 1,4 -7,5 3,1 5,2 Privater Konsum 1,1 0,8 -8,6 3,3 5,5 Bruttoanlageinvestitionen 3,9 4,0 -6,5 3,2 6,8 Exporte i.w.S. 5,5 2,9 -10,3 3,6 4,7 Importe i.w.S. 5,0 2,3 -10,5 1,8 4,2 VPI (Veränderung zum Vorjahr) 2,0 1,5 1,5 1,5 1,9 Arbeitslosenquote (nationale Definition) 7,7 7,4 10,0 9,6 8,7 Leistungsbilanzsaldo (in % d. BIP) 2,3 2,6 2,3 2,5 2,7 Budgetsaldo (in % des BIP) 0,2 0,7 -10,5 -6,9 -3,5 Öffentl. Verschuldung (in % des BIP) 74,0 70,5 84,9 87,9 85,5 * Schätzung 20 Quelle: Statistik Austria, UniCredit Research
… aber erst Mitte 2022 wieder auf Vorkrisenniveau BIP-Niveau (reale Veränderung des BIP, 4Q 2019=100) 105 100 95 2. Lockdown 90 Pre-Corona-Prognose 85 Prognose vor 2. Lockdown 1. Lockdown Aktuelle Prognose 80 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 2019 2020 2020 2020 2020 2021 2021 2021 2021 2022 2022 2022 2022 Quelle: Statistik Austria, UniCredit Research 21
Ungleiche Sektorentwicklung spiegelt sich am Arbeitsmarkt wider Marktdienstleistungen besonders stark betroffen Arbeitslosigkeit nach Branchen ◼ Arbeitslosenquote stieg von 7,4 Prozent Arbeitslosenquote s.b., 2019=100 2019 auf bis zu 12,6 Prozent saisonbereinigt 300 und lag Ende Oktober bei 9,3 Prozent. 280 Sachgütererzeugung ◼ Bau überdurchschnittlich betroffen mit 260 Bau Anstieg auf bis zu 17,3 Prozent (März). Trotz 240 220 Marktdienste raschem Rückgang weiter über Gesamtzahl. 200 Nicht-Markt Dienste ◼ Sachgütererzeugung mit 180 unterdurchschnittlichem Anstieg zu Beginn, 160 Gesamt doch schwächerem Rückgang trotz starker 140 Beherbergung und 120 Gastronomie Nutzung von Kurzarbeit. 100 ◼ Marktdienstleistungen mit raschem Anstieg 80 im 1. Lockdown, doch Abflachung nach Öffnung. Beherbergung und Gastronomie am stärksten betroffen. Quelle: Bali web, UniCredit Research 22
Arbeitslosigkeit sinkt nur langsam Vorkrisenniveau erst in rund 4 Jahren in Sicht Arbeitsmarkt in Österreich (Arbeitslosenquote in %, saisonbereinigt) 14 12 JDS 2020: JDS 2021: 10,0% 9,6% JDS 2022: 10 Jahresdurchschnitt 8,7% 2019: 7,4% 8 6 4 2 0 2019 2020 2021 2022 23 Quelle: Statistik Austria, UniCredit Research
Inflation in Österreich Deutlicher Anstieg des Inflationsaufschlags gegenüber dem Euroraum seit dem Sommer Inflation im Vergleich ◼ Inflation mit durchschnittlich 1,5 Prozent in den (HVPI, im Jahresvergleich in %) ersten zehn Monaten 2020 um 1,1 Prozentpunkte 3,0 Euroraum Österreich Deutschland über jener des Euroraums. 2,5 ◼ Hauptpreistreiber: Beherbergung und Gastronomie 2,0 (ca. 40 %), Wohnen insbesondere Elektrizitätspreis 1,5 (40 %) sowie Freizeit und Kultur (fast 20 %). 1,0 ◼ Mehrwertsteuersenkungen führen in anderen 0,5 Ländern zu Preisrückgängen, kaum aber in Österreich. 0,0 ◼ Wäre in Österreich eine gleich starke Preisreaktion -0,5 auf die Mehrwertsteuersenkung wie in Deutschland -1,0 erfolgt, hätte die Inflation seit Juli nicht durchschnittlich 1,4 Prozent, sondern nur ca. 0,6 Quelle: Eurostat, UniCredit Research Prozent betragen. 24
Inflation bleibt moderat, aber höher als in der Eurozone Ölpreis dämpft 2021 die Teuerung Verbraucherpreise Österreich Inflation im Vergleich (Vrdg. zum Vorjahr in %, mit Beitrag der Energie) (Jahresdurchschnitt in %) 2,5 100 3,5 Österreich Eurozone Deutschland 2,0 80 3,0 > seit Prognose > seit 2013 1,5 60 2,5 2008 1,0 40 2,0 0,5 20 1,5 0,0 0 1,0 -0,5 -20 0,5 VPI Rest Energie VPI Gesamt Rohöl (EUR/Barrel) - RS -1,0 -40 0,0 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2019 2020 2021 2022 Quelle: Refinitiv Datastream, UniCredit Research Quelle: Refinitiv Datastream, UniCredit Research 25
Agenda 1• Globales Wachstum im Zeichen der Pandemie 2• Nach dem Lockdown ist vor dem Lockdown – aber der Frühling kommt bestimmt 3• Die Risiken 26
Bei größeren Erfolgen der Medizin wäre raschere Erholung möglich Langfristig negative Folgen bei Enttäuschung hinsichtlich Impfung / Erfolgen ◼ Positives Szenario: Österreichs reales BIP ◼ Ausrollung der Impfung geht schneller bzw. mehr Erfolge bei (Q4 2019=100) Behandlung 110 "Verlorenes BIP" Aktuelle Annahmen ◼ Damit deutlicherer Anstieg des BIP bereits in H1 2021 und Annahmen vor der Coronakrise Positives Szenario mehr Optimismus Negatives Szenario 105 4.2% ◼ Geldpolitik bleibt aber trotzdem unterstützend ◼ Österreich erreicht BIP von 2019 bereits Mitte 2021 (ein Jahr früher) und den alten Wachstumspfad Ende 2022 6.7% 100 5.2% ◼ Langfristige negative Folgen sind gering ◼ Negatives Szenario: 3.1% Q4 2021 95 ◼ Die Effektivität der Impfung ist geringer als derzeit erwartet, Schwierigkeiten bei Ausrollung, Immunität nicht so lange, 1.6% Q4 2020 1.8% Mutation des Virus oder geringe Beteiligung an Impfung 90 ◼ Es kommt wieder zu Lockdowns, wenn auch „leichtere“ ◼ Stimmung steigt wenig/kaum, Wirtschaftspolitik wirkt weniger stark (weil Programme nicht ewig laufen können) 85 ◼ Langfristig negative Folgen steigen, vor allem Arbeitsmarkt Q4 2019 Q4 2020 Q4 2021 Q4 2022 ◼ Österreichs BIP erreicht bis 2022 nicht einmal das Niveau Quelle: Revinitiv Datastream, UniCredit Research von 2019 27
Haftungsausschluss Der ausschließlicher Zweck dieses Dokuments besteht darin, über die globale makroökonomische Analyse der Märkte und den Ausblick auf ihre Entwicklung aus der Sicht der UniCredit Bank Austria AG zu informieren. Das vorliegende Dokument ist keine Anlageberatung oder Anlageempfehlung. Die enthaltenen Informationen sind insbesondere kein Angebot und keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. Sie dienen nur der Information und können eine auf die individuellen Verhältnisse und Kenntnisse des Anlegers bezogene Beratung nicht ersetzen. Jede Kapitalveranlagung ist mit einem Risiko verbunden. Wert und Rendite einer Anlage können plötzlich und in erheblichem Umfang steigen oder fallen und können nicht garantiert werden. Auch Währungsschwankungen können die Entwicklung des Investments beeinflussen. Es besteht die Möglichkeit, dass der Anleger nicht die gesamte investierte Summe zurück erhält, insbesondere dann, wenn die Kapitalanlage nur für kurze Zeit besteht. Der Inhalt des vorliegenden Dokumentes – einschließlich Daten, Nachrichten, Charts usw. – ist Eigentum der UniCredit Bank Austria AG und ist urheberrechtlich geschützt. Der Inhalt des Dokumentes stützt sich auf interne und externe Quellen, die im Dokument auch als solche erwähnt werden. Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind mit großer Sorgfalt zusammengestellt worden und es sind alle Anstrengungen unternommen worden, um sicherzustellen, dass sie bei Redaktionsschluss präzise, richtig und vollständig sind. Ungeachtet dessen, übernimmt die UniCredit Bank Austria AG keine Verantwortung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der gebotenen Informationen und daher auch nicht für jeglichen Verlust, der direkt oder indirekt aus der Verwertung jeglicher in diesem Dokument enthaltenen Informationen entsteht. Alle Einschätzungen oder Feststellungen stellen unseren Meinungsstand zu einem bestimmten Zeitpunkt dar und können ohne Verständigung abgeändert werden. Die UniCredit Bank Austria AG verpflichtet sich jedoch nicht, das vorliegende Dokument zu aktualisieren oder allfällige Überarbeitungen zu veröffentlichen, um Ereignisse, Umstände oder Änderungen in der Analyse zu berücksichtigen, die nach dem Redaktionsschluss des vorliegenden Dokumentes eintraten. Das vorliegende Dokument wurde von der UniCredit Bank Austria AG, Abteilung Economics & Market Analysis Austria, Rothschildplatz 1, A-1020 Wien, hergestellt. Irrtum und Druckfehler vorbehalten. 28
Ihre Kontakte Corporate & Investment Banking Corporate & Investment Banking UniCredit Bank Austria AG UniCredit Bank Austria AG Stefan Bruckbauer Walter Pudschedl Chefökonom Ökonom Economics & Market Analysis Austria Economics & Market Analysis Austria Tel. +43 (0)50505-14951 – Fax +43 (0)50505-41050 Tel. +43 (0)50505-14957 – Fax +43 (0)50505-41050 Mobil: +43 (0)664 515 45 12 Mobil: +43 (0)664 886 959 28 stefan.bruckbauer@unicreditgroup.at walter.pudschedl@unicreditgroup.at Follow me on twitter: @S_Bruckbauer Impressum Corporate & Investment Banking UniCredit Bank Austria AG Economics & Market Analysis Austria Rothschildplatz 1 1020 Vienna 29
Sie können auch lesen