Konjunkturausblick 2021/22 - Nach einem harten Winter kommt mit Sicherheit der Frühling - Bank Austria

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Konjunkturausblick 2021/22 - Nach einem harten Winter kommt mit Sicherheit der Frühling - Bank Austria
Konjunkturausblick 2021/22

Nach einem harten Winter kommt mit Sicherheit der Frühling

Pressegespräch
Stefan Bruckbauer, Chefökonom UniCredit Bank Austria
Walter Pudschedl, Ökonom UniCredit Bank Austria

Wien, 26. November 2020
Agenda

    •
    1   Globale Wirtschaft im Zeichen der Pandemie

    •
    2   Nach dem Lockdown ist vor dem Lockdown – aber der Frühling
        kommt bestimmt

    •3 Die Risiken

2
Klar erkennbare 2. Welle in Europa, vor allem Österreich, aber auch in den USA
Asien mit deutlich günstigerer Entwicklung

      Tägliche neue Covid-19 Fälle pro 10 Millionen Einwohner*
      (Durchschnitt der letzten fünf Tage)
     9000

                                                                                                                                                                           Österreich
     8000

     7000

     6000
                                                                                                                                                                                        USA
     5000

     4000
                                                                                             Asien ohne China und                                                    Euroraum
     3000                                                                                          Südkorea
                                                                                                                                                                                  Deutschland

     2000

                                 Südkorea                                                                                    Weltweit
     1000
                  China
         0
        23.01                23.02               23.03                23.04               23.05                23.06               23.07                  23.08   23.09   23.10         23.11
3     Q: WHO, Refinitiv Datastream, UniCredit Research *) Speziell am aktuellen Rand nur vorläufige Daten, Zahlen abhängig auch vo n der Zahl der Tests
Exponentieller Anstieg seit Mitte Juni in Österreich
Südkorea kann Trend immer wieder brechen

     Tägliche neue Covid-19 Fälle pro 10 Millionen Einwohner*
     (Durchschnitt der letzten fünf Tage)
    10000                                                                                                                                                                     Österreich

                                                                                                                                                                   Euroraum
                                                                                                                                                    USA

                                                                                                                                                                                Deutschland
    1000

                                 Südkorea                                                                    Weltweit

      100

        10

          1
         23.01                23.02              23.03                23.04              23.05                23.06               23.07                  23.08   23.09    23.10        23.11
4    Q: WHO, Refinitiv Datastream, UniCredit Research *) Speziell am aktuellen Rand nur vorläufige Daten, Zahlen abhängig auch vo n der Zahl der Tests
Aktivitäten aufgrund der 2. Welle wieder deutlich gesunken
Eine Woche nach der Reduktion der Aktivitäten folgte die Reduktion neuer Fälle
    Freizeit- und Einzelhandelsaktivitäten                                                     Neue Fälle von COVID-19 und
    im Vergleich zu Jänner*                                                                    Freizeitaktivitäten in Österreich
                                                                                               (Pro Woche und 100.000 Einwohner bzw. im Vergleich zu Jänner)
    (7 Tage gleitender Durchschnitt)
     20
               USA                                 Deutschland                                                           Neue Fälle pro Woche und 100.000
                                                                                              1000                       Einwohner eine Wochen später                                  -100
                                                                   Südkorea
       0                                                                                                                 Freizeitaktivitätsniveau im Vergleich zu
                                                                                                                         Jänner (rechte Skala)
                                                                                                                                                                                       -80

    -20
                                                                                                100                                                                                    -60

    -40
                                                                                                                                                                                       -40
                                                         Österreich
    -60
                                                                                                  10                                                                                   -20

                                       Euroraum
    -80
                                                                                                                                                                                       0

-100
                                                                                                    1                                                                                  20
       Feb                Apr      Jun            Aug             Okt                                Mär                    Mai                    Jul                   Sep     Nov
    Q:Google, UniCredit Research                                                                Q: Of f izielle Daten gesammelt v on "Our World in Data", Google Mobility Data
                                                                                                UniCredit Research
5
                                        * Quelle: Google maps: https://www.google.com/covid19/mobility/ - Bezugszeitraum ist der 3. Jänner bis 6. Februar
Sinkendes Aktivitätsniveau deutet erneute Rezession in Q4 an
Unsere Erwartung: Maßnahmen werden erst gegen Ende des 1. Quartals 2021 gelockert

    BIP real                                                                      ◼ In weiten Teilen Europas (inkl. Österreich)
    (Q4 2019=100)                                                                   bleibt der Lockdown (mit ein paar
    104
                                                                                    Lockerungen zwischendurch) mehr oder
                                                                                    weniger bis zum Ende des Winters.
    100

                                                                                  ◼ Dieser Lockdown drückt die Wirtschaft
                                                                                    weniger stark ins Minus, weil viele Bereiche
      96
                                                                                    offen bleiben (allen voran die Industrie).
                                                                 Österreich
      92
                                                                 Euroraum
                                                                                  ◼ Wärmeres Wetter und vor allem der Beginn
                                                                                    der Ausrollung einer Impfung heben
                                                                 USA
      88
                                                                                    Stimmung und Aktivitätsniveau beginnend mit
                                                                                    dem Frühling, aber vor allem im 2. Halbjahr
                                                                                    2021.
      84
           Q4 2019                    Q4 2020          Q4 2021          Q4 2022
    Quelle: Revinitiv Datastream, UniCredit Research
6
Wesentliche ökonomische Effekte der Pandemie
Weitere Entwicklung der Pandemie entscheidend, weniger die Länge von Lockdowns

◼ Konsum und Investitionen brechen ein (Großteils                                                                                      ➢Sparquote steigt stark an, da Einkommen weniger
  durch Lockdown verursacht)                                                                                                            sinkt als der Konsum
◼ Umsatz sinkt und damit die Wertschöpfung (BIP)                                                                                       ➢Trotz sinkender Investitionen und staatlicher
◼ Einkommen sinken weniger stark, da gestützt                                                                                           Subventionen steigt die Verschuldung der
  durch den Staat                                                                                                                       Unternehmen
                                                                                                                                       ➢Staatsverschuldung steigt
BIP im 2. Quartal 2020 im Vergleich zum Vorjahr                                                                                        Veränderungen im 1. Halbjahr 20 zum Jahresende 19
(in Mrd. Euro, Österreich)                                                                                                             (in Mrd. Euro, Österreich)
   16                                                                                                                                      30
     12                         Unternehmen                                                           12                                    20
                                                                                                                                  11
       8                        Haushalte                                                                                                   10                                  11
       4
                                Privater Sektor*                                                                                              0                                                                               0
                                                                                                                                          -10
       0
                                                                                                                                          -20                 Verbindlichkeiten
      -4                                                                                                              -4                                                                                                                                       -27
                                                                                                                                          -30                 Geldvermögen
      -8                                                                                                                                  -40                 Finanzierungssaldo*
    -12
                              -11                     -12                     -13                                                         -50
    -16                                                                                                                                   -60
                  Konsum / Wertschöpfung                              BIP               Transfers***           Einkommen**   Sparen                                 Haushalte                                        Firmen                              Staat**
                Investitionen
Quelle: Revinitiv Datastream, UniCredit Research *ohne Finanzsektor **Verfügbar es Einkommen der Haushalte, Netto                      Quelle: Revinitiv Datastream, UniCredit Research *Geldvermögensbildung abzüglich Aufnahme von Verbindlichkeiten
Betriebsüberschuss *** Subventionen, Transfers an Haushalte, weniger Steuern und Abgaben                                               **Forderungen/Verbindlichkeiten des Sektor Staates

7
Wesentliche Aspekte der Zeit „nach der Pandemie“
Bestimmend für die langfristigen Folgen
◼ Natürlich die Entwicklung des Virus bzw. der Erfolg bei der Bekämpfung
◼ Was passiert mit den gestiegenen Ersparnissen, was mit der Sparquote – Rückkehr auf „altes“ Niveau erst 2023
◼ Wie stark werden die Unternehmen ihre Schulden reduzieren wollen, d.h. die Folgen für die Investitionen –
  Erwartung einer langsamen Annäherung, in Summe „fehlen“ 16 Prozent der Investitionen aufgrund der Pandemie
◼ Wie schnell fängt der Staat an zu sparen?
◼ Langfristige Schäden, abhängig von den kurzfristigen Erfolgen

    Sparquote privater Haushalte in Österreich                                                           Investitionen in Österreich
    (in % des verfügbaren Einkommens)                                                                    (real, 2019=100)
      16%                                                                                                  110
                                                                                                                                        Investitionen (vor Corona)
     14%                                   Sparquote (vor Corona)              14.1%                       105                          Investitionen
                                           Sparquote
     12%                                                                                                   100
                                                                                       11.2%
     10%                                                                                                      95                                                                                 96.5
                                                                                               8.2%
       8%                                                                                                     90                                                                        93.5

       6%                                                                                                     85

       4%                                                                                                     80
                    2015            2016               2017   2018   2019   2020   2021   2022    2023                   2015            2016               2017   2018   2019   2020     2021     2022   2023
    Quelle: Revinitiv Datastream, UniCredit Research                                                     Quelle: Revinitiv Datastream, UniCredit Research

8
Wesentliche Aspekte der Zeit „nach der Pandemie“
Geldpolitik – Fortsetzung der Niedrigzinspolitik, EZB wird PEPP noch ausweiten

    Bilanzsumme der 6 größten Notenbanken der Welt                                              ◼ EZB wird bisherige Politik auch 2021 fortsetzen
    (in Mrd. Euro)
                                                                                                    ◼ Im Dezember Ankündigung einer Erhöhung
      30000                                                                                            des PEPP (Pandemic Emergency Purchase
                                  Schweizerische Notenbank
                                  Bank of Japan                                         25055          Programm) um rund 500 Mrd. Euro
                                  Bank of China
      25000
                                  Fed                                                               ◼ Ausweitung des TLTRO III Programms
                                  Bank of England                                                   ◼ Keine Zinserhöhung/-senkung bis Ende 2022
      20000                       EZB                                           19327
                                  Gesamt                                                            ◼ Kein abruptes Ende des Kaufprogramms
                                                                                                       auch nach Auslaufen von PEPP (wenn 2019
      15000
                                                                                                       BIP-Niveau erreicht, Mitte 2022)
                                                                                                ◼ Fed mit Kaufprogramm auch 2021
      10000
                                                                                                    ◼ Fed kauft auch 2021 weiter netto Anleihen
        5000
                                                                                                    ◼ Ende erst, wenn Inflation erkennbar über 2
                                                                                                       Prozent und Beschäftigung auf Niveau von
                                                                                                       2019
              0
              2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2017 2019                                      ◼ Euro bleibt stark, Anstieg gegenüber dem USD auf
    Q: EZB, Fed, BoE, BoJ, PBoC, SNB, Refinitiv Datastream UniCredit Research                     über 1.30
9
Zwei entscheidende Trends in den nächsten Quartalen
Asien wird mehr wachsen, Güter haben Vorteil gegenüber Dienstleistungen
     BIP Entwicklung                                          Entwicklung privater
     (2019=100)

                                  USA                         Konsumausgaben in den USA
                                                              (2020, 2019=100)
     115
                                  Euroraum                    130
                                                    China
                                  China                                                                                  Dauerhafte
                                                                                                                      Konsumgüter; 117
                                                              120
     110
                                                              110
                                                                                                                       Nicht-dauerhafte
                                                                                                                      Konsumgüter; 105
                                                              100
                                                                                                                      Dienstleistungen
     105                                                                                                                  (DL); 96

                                                                90                                                         davon
                                                                                                                      Gastronomie und
                                                                                                                      Beherbergungs-
                                                                                                                           DL; 85
                                                   USA          80
     100                                                                                                               davon Verkehrs-
                                                                                                                           DL; 77
                                                                70
                                                                                                                       davon Freizeit-DL;
                                                                                                                              69
       95                                                       60

                                                   Euroraum     50

       90                                                       40
                         2019             2020   2021                   Jän Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov
     Quelle: UniCredit Research
                                                              Quelle: BEA, Refinitiv Datastream, UniCredit Research
10
Österreich profitiert durchschnittlich von starker Nachfrage aus Asien
Österreich stärker negativ betroffen wegen hohen Tourismusanteils

     Finale Nachfrage aus Ost und                                                            Anteil besonders betroffener
     Südost Asien                                                                            Branchen
     (Anteil am BIP)                                                                         (Anteil an Bruttowertschöpfung 2019)

                                                                                                                                             15.7%
                                                                                      5.9%

                                                                                               13.5%                              13.4%
                     4.9%
                                                                                                 2.8%
                                                                                                                                                          10.7%
                                                                                                                      10.2%
                                                                                                            9.8%
                                                                       3.6%
         3.4%                                                                                                                                                     8.4%
                                  3.0%                                         3.0%
                                              2.7%                                               5.5%
                                                                                                                                                                            Kunst und
                                                                                                                                                                          persönliche DL

                                                           1.9%

                                                                                                                                                                          Verkehr

                                                                                                 5.3%

                                                                                                                                                                         Beherbergung,
                                                                                                                                                                          Gastronomie

11          Ö          DE           FR           IT          ES         EUR    UK     CH           Ö          DE         FR           IT         ES        UK     CH
     Quelle: OECD TiVA, 2015 Daten, Refinitiv Datastream, UniCredit Research                 Quelle: Eurostat, Refinitiv Datastream, UniCredit Research
Unsere Erwartungen für 2021 und 2022
2021 und 2022 Wachstum über dem langfristigen Trend zu erwarten

      Weltwirtschaftswachstum                                                               Wirtschaftswachstum (real)                                 Prognose
      (Veränderung zum Vorjahr in %, real)
                                                                                                                                 2008 2009      2020     2021     2022

      8%                                                                                    USA                                   -0.1   -2.5   -3.8      1.8     3.5

      6%                                                                         5%4%       Euroraum                              0.4    -4.4   -7.4      3.0     4.5
      4%
                                                                                            Deutschland                           0.8    -5.1   -5.2      3.3     4.2
      2%
                                                                                            Österreich                            1.5    -3.8   -7.5      3.1     5.2
      0%
                                                                                            CEE (EU)                              4.6    -5.0   -6.3      6.0     5.6
                                                                           -0.1%
     -2%
                                                                                            China                                10.2    11.4   1.9       8.5     5.7
     -4%
                                                                                            Weltwirtschaft                        3.0    -0.1   -4.2      4.7     4.4
                                                                                   -4%
     -6%
                                                                                            3 Monats Eurozinsen                   3.3     0.7   -0.5     -0.5     -0.5
     -8%                                                                                    Jahresende in %

     -10%                                                                                   10 jährige Zinsen Österreich          3.7     3.6   -0.4     -0.2     0.0
                                                                                            Jahresende in %
     -12%                                                                                   Haushaltssaldo Euroraum               -2.2   -6.2   -9.3     -6.1     -3.1
            190 1 191 1 192 1 193 1 194 1 195 1 196 1 197 1 198 1 199 1 200 1 201 1 202 1
                                                                                            in % des BIP
12
     Quelle: IMF, UniCredit Research                                                        Quelle: UniCredit Research, Refinitiv Datastream
Agenda

     1•   Globale Wirtschaft im Zeichen der Pandemie

     2•   Nach dem Lockdown ist vor dem Lockdown – aber der Frühling
          kommt bestimmt

     3•   Die Risiken

13
Erholung der Industrie aus dem ersten Lockdown hält an
UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex im November bei 51,7 Punkten

 Neuaufträge
 Produktion
 Beschäftigung
 Lieferzeit
 Vormaterialienlager

 UniCredit Bank Austria
 Einkaufsmanagerindex

 Q: IHS Markit, UniCredit Research   2018   2019            2020

14
… und die Aussichten sind auf kurze und mittlere Sicht positiv

                                                                                ◼ Positives Indexverhältnis
 UniCredit Bank Austria EMI                                                       von Neuaufträgen zu
75                                                                        2,0     Lagerbestand lässt
70                                                                        1,8     unmittelbare
65                                                                        1,6     Produktionssteigerung
60                                                                        1,4     erwarten.
55                                                                        1,2   ◼ Erwartungsindex zeigt
50                                                                        1,0     steigende Produktions-
45                                                                        0,8     erwartungen auf mittlere
40                                                                        0,6     Sicht an. Im November
35                                                                        0,4     wird sogar ein leicht
                  Indexverhältnis Neuaufträge zu Lager (rechte Skala)             verbesserter Wert von 57,9
30                                                                        0,2
                  Erwartungsindex (Horizont: 12 Monate)                           Punkten erreicht.
25                                                                        0,0
     01/18                  07/18         01/19   07/19   01/20   07/20
 Quelle: IHS Markit, UniCredit Research
15
Optimismus am Bau und stabile Stimmung in der Industrie
 … aber Pessimismus im Dienstleistungssektor nimmt zu

     Wirtschaftsstimmung in Österreich
     30                                                                                                                 80

     20                                                                                                                 70

     10                                                                                                                 60

       0                                                                                                                50

     -10                                                                                                                40

     -20                                                                                                                30

     -30                                                                                                                20
                         Bau               Dienstleistungen         EMI Industrie (rechte Skala)
     -40                                                                                                                10
           Jän.19                  Apr.19                  Jul.19   Okt.19      Jän.20       Apr.20   Jul.20   Okt.20
     Quelle: EU-Kommission, WIFO, IHS Markit, UniCredit Research

16
Pandemie löst uneinheitliche Branchenentwicklung aus
Beherbergung und Gastronomie die großen Verlierer, Lebensmitteleinzelhandel im Plus
 Sektorentwicklung 2020 und 2021*
 (Branchenreihung nach Ergebnis 2020)
                 2020                                                                                   Lebensmitteleinzelhandel
                                                                                                        Realitätenwesen
                 2021
                                                                                                        Chemische u. pharmazeutische Erz.
                 Wertschöpfung 2021 (2019=100)
                                                                                                        Öffentliche u. Gesundheitsdienste
                                                                                                        Informations-, Kommunikationsdienste
                                                                                                        Möbel, Sport-, Spielwaren
                                                                                                        Lebensmittel-, Getränkeerzeugung
                                                                                                        Finanz-, Versicherungsdienste
                                                                                                        Energie, Wasser
                                                                                                        Elektrogeräte, Elektronik
                                                                                                        Handel gesamt
                                                                                                        Großhandel
                                                                                                        Papier, Druckerzeugnisse
                                                                                                        Holz, Kunststoffwaren, Glas, Keramik
                                                                                                        Freiberufliche u. sons. Unternehmensd.
                                                                                                        Stahl, Metallwaren, Maschinenbau
                                                                                                        Kunst, pers. Dienste, Interessenvertr.
                                                                                                        Textil-, Bekleidungs-, Ledererzeugung
                                                                                                        Verkehr
                                                                                                        Fahrzeughandel
                                                                                                        Fahrzeugerzeugung
               -39%                                                                             32%
                                                                                                        Beherbergung, Gastronomie
                                                                                                                                                 0% 5% 10%15%20%
     -20%           -15%               -10%               -5%               0%             5%         10%
                                                                                                                                                   Anteile an der Brutto-
* Geschätzte Abweichung der nominellen Bruttowertschöpfung 2020 und 2021 vom Vorjahrin %
                                                                                                                                                   wertschöpfung 2019
Q.: Statistik Austria; UniCredit Research
17
Pandemie verschärft ungleiche Sektorentwicklung
 Stärkste Betroffenheit bei Beherbergung und Gastronomie …
 Sektorentwicklung 2020 und 2021*
                                                                                              ◼ Anstieg der Bruttowertschöpfung
           2020     2021       Wertschöpfungsniveau 2021 (2019=100, rechte Skala)
                                                                                                2021 um 4,2 Prozent kann
      6                                                                                 106
                                                                                                Rückgang 2020 von 6,3 Prozent
      4                                                                                 104
                                                                                                nicht kompensieren.
      2                                                                                 102
                                                                                              ◼ Industrie bewältigt die Krise 2020
      0                                                                                 100
                                                                                                besser als 2009. Die
      -2                                                                                98
                                                                                                Industriekonjunktur bleibt aber
      -4                                                                                96
                                                                                                2021 gedämpft.
      -6                                                                                94
      -8                                                                                92
                                                                                              ◼ Das Bauwesen profitiert 2020
     -10                                                                                90
                                                                                                noch von einer guten
              Gesamt          Industrie          Bau       Marktdienste** Nicht-Markt           Auftragslage. Die Baukonjunktur
                                                                          Dienste***
                                                                                                kühlt aber ab.
     * Geschätzte Abweichung der nominellen Bruttowertschpfung vom Vorjahr in %
     ** Handel, Verkehr Beherbergung und Gastronomie, IKT, Finanz, Immobilien, Sonst.
     Wirtschaftsdienste und sonstige DL
                                                                                              ◼ Marktdienste besonders stark
     ***Öffentliche Verwaltung, Gesundheit, Soziales, Bildung                                   belastet (Schließungen,
                                                                                                Reisebeschränkungen etc.)
18
Globale Unterstützung für Wachstum 2021/22
Rebound des Konsums und in weiterer Folge die Investitionen tragen Erholung

         Wirtschaftsentwicklung in Österreich
         (Beiträge der einzelnen Komponenten in Prozentpunkten)
             6,0                                                                                              5,2

             4,0                                                                             3,1
                                  2,6
             2,0                                          1,4

             0,0

           -2,0

           -4,0

           -6,0                                                              -7,5
                           Investitionen            Außenbeitrag   Öffentlicher Konsum   Privater Konsum   BIP gesamt
           -8,0
                                2018                      2019             2020             2021              2022
          Quelle: Statistik Austria, UniCredit Research
19
Wirtschaftserholung gewinnt ab 2. Jahreshälfte 2021 an Fahrt
Normalisierung durch Impfung und Therapieverbesserung

                                                                                      Prognose

                                                          2018   2019   2020*   2021         2022
          (Reale Veränderung in %)

           BIP                                            2,6    1,4    -7,5    3,1              5,2
           Privater Konsum                                1,1    0,8    -8,6    3,3              5,5
           Bruttoanlageinvestitionen                      3,9    4,0    -6,5    3,2              6,8
           Exporte i.w.S.                                 5,5    2,9    -10,3   3,6              4,7
           Importe i.w.S.                                 5,0    2,3    -10,5   1,8              4,2

           VPI (Veränderung zum Vorjahr)                  2,0    1,5     1,5    1,5              1,9
           Arbeitslosenquote
           (nationale Definition)                         7,7    7,4    10,0    9,6              8,7

           Leistungsbilanzsaldo (in % d. BIP)             2,3    2,6     2,3    2,5              2,7
           Budgetsaldo (in % des BIP)                     0,2    0,7    -10,5   -6,9         -3,5
           Öffentl. Verschuldung
           (in % des BIP)                                 74,0   70,5   84,9    87,9         85,5
          * Schätzung
20        Quelle: Statistik Austria, UniCredit Research
… aber erst Mitte 2022 wieder auf Vorkrisenniveau

     BIP-Niveau
     (reale Veränderung des BIP, 4Q 2019=100)
       105

      100

       95
                                               2. Lockdown
       90
                                                             Pre-Corona-Prognose
       85                                                    Prognose vor 2. Lockdown
                        1. Lockdown                          Aktuelle Prognose
       80
               Q4   Q1   Q2   Q3   Q4   Q1   Q2   Q3   Q4   Q1   Q2   Q3   Q4
              2019 2020 2020 2020 2020 2021 2021 2021 2021 2022 2022 2022 2022
     Quelle: Statistik Austria, UniCredit Research

21
Ungleiche Sektorentwicklung spiegelt sich am Arbeitsmarkt wider
 Marktdienstleistungen besonders stark betroffen

 Arbeitslosigkeit nach Branchen                    ◼   Arbeitslosenquote stieg von 7,4 Prozent
 Arbeitslosenquote s.b., 2019=100                      2019 auf bis zu 12,6 Prozent saisonbereinigt
 300                                                   und lag Ende Oktober bei 9,3 Prozent.
 280                 Sachgütererzeugung
                                                   ◼   Bau überdurchschnittlich betroffen mit
 260                 Bau                               Anstieg auf bis zu 17,3 Prozent (März). Trotz
 240
 220                 Marktdienste                      raschem Rückgang weiter über Gesamtzahl.
 200                 Nicht-Markt Dienste           ◼   Sachgütererzeugung mit
 180                                                   unterdurchschnittlichem Anstieg zu Beginn,
 160                 Gesamt
                                                       doch schwächerem Rückgang trotz starker
 140                 Beherbergung und
 120                 Gastronomie                       Nutzung von Kurzarbeit.
 100                                               ◼   Marktdienstleistungen mit raschem Anstieg
  80                                                   im 1. Lockdown, doch Abflachung nach
                                                       Öffnung. Beherbergung und Gastronomie
                                                       am stärksten betroffen.
     Quelle: Bali web, UniCredit Research

22
Arbeitslosigkeit sinkt nur langsam
 Vorkrisenniveau erst in rund 4 Jahren in Sicht

          Arbeitsmarkt in Österreich
          (Arbeitslosenquote in %, saisonbereinigt)
          14

          12
                                                            JDS 2020:     JDS 2021:
                                                            10,0%         9,6%               JDS 2022:
          10
                    Jahresdurchschnitt                                                       8,7%
                    2019: 7,4%
           8

           6

           4

           2

           0
               2019                                  2020          2021               2022
23        Quelle: Statistik Austria, UniCredit Research
Inflation in Österreich
 Deutlicher Anstieg des Inflationsaufschlags gegenüber dem Euroraum seit dem Sommer

     Inflation im Vergleich                                                       ◼   Inflation mit durchschnittlich 1,5 Prozent in den
     (HVPI, im Jahresvergleich in %)
                                                                                      ersten zehn Monaten 2020 um 1,1 Prozentpunkte
     3,0
                                            Euroraum   Österreich   Deutschland       über jener des Euroraums.
     2,5
                                                                                  ◼   Hauptpreistreiber: Beherbergung und Gastronomie
     2,0                                                                              (ca. 40 %), Wohnen insbesondere Elektrizitätspreis
     1,5                                                                              (40 %) sowie Freizeit und Kultur (fast 20 %).
     1,0                                                                          ◼   Mehrwertsteuersenkungen führen in anderen

     0,5                                                                              Ländern zu Preisrückgängen, kaum aber in
                                                                                      Österreich.
     0,0
                                                                                  ◼   Wäre in Österreich eine gleich starke Preisreaktion
     -0,5
                                                                                      auf die Mehrwertsteuersenkung wie in Deutschland
     -1,0
                                                                                      erfolgt, hätte die Inflation seit Juli nicht
                                                                                      durchschnittlich 1,4 Prozent, sondern nur ca. 0,6
     Quelle: Eurostat, UniCredit Research                                             Prozent betragen.

24
Inflation bleibt moderat, aber höher als in der Eurozone
Ölpreis dämpft 2021 die Teuerung
Verbraucherpreise Österreich                                                           Inflation im Vergleich
(Vrdg. zum Vorjahr in %, mit Beitrag der Energie)                                      (Jahresdurchschnitt in %)
2,5                                                                              100   3,5
                                                                                                                                 Österreich                 Eurozone                  Deutschland
2,0                                                                              80    3,0
                                                                                                                                          > seit                                             Prognose
                                                                                           > seit                                         2013
1,5                                                                              60    2,5 2008

1,0                                                                              40    2,0

0,5                                                                              20    1,5

0,0                                                                              0     1,0

-0,5                                                                             -20   0,5
            VPI Rest                                   Energie
            VPI Gesamt                                 Rohöl (EUR/Barrel) - RS
-1,0                                                                             -40   0,0

                                                                                                 2007
                                                                                                        2008
                                                                                                               2009
                                                                                                                       2010
                                                                                                                              2011
                                                                                                                                     2012
                                                                                                                                            2013
                                                                                                                                                   2014
                                                                                                                                                          2015
                                                                                                                                                                 2016
                                                                                                                                                                        2017
                                                                                                                                                                               2018
                                                                                                                                                                                      2019
                                                                                                                                                                                             2020
                                                                                                                                                                                                    2021
                                                                                                                                                                                                           2022
    2019                        2020                2021       2022
 Quelle: Refinitiv Datastream, UniCredit Research
                                                                                       Quelle: Refinitiv Datastream, UniCredit Research

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Agenda

     1•   Globales Wachstum im Zeichen der Pandemie

     2•   Nach dem Lockdown ist vor dem Lockdown – aber der Frühling
          kommt bestimmt

     3•   Die Risiken

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Bei größeren Erfolgen der Medizin wäre raschere Erholung möglich
Langfristig negative Folgen bei Enttäuschung hinsichtlich Impfung / Erfolgen

◼ Positives Szenario:                                                   Österreichs reales BIP
    ◼ Ausrollung der Impfung geht schneller bzw. mehr Erfolge bei       (Q4 2019=100)
        Behandlung                                                      110                            "Verlorenes BIP"
                                                                                                       Aktuelle Annahmen
    ◼ Damit deutlicherer Anstieg des BIP bereits in H1 2021 und                                        Annahmen vor der Coronakrise
                                                                                                       Positives Szenario
        mehr Optimismus                                                                                Negatives Szenario
                                                                        105                                                      4.2%
    ◼ Geldpolitik bleibt aber trotzdem unterstützend
    ◼ Österreich erreicht BIP von 2019 bereits Mitte 2021 (ein
        Jahr früher) und den alten Wachstumspfad Ende 2022                                                     6.7%
                                                                        100                                                      5.2%
    ◼ Langfristige negative Folgen sind gering
◼ Negatives Szenario:                                                                                        3.1%               Q4 2021

                                                                        95
    ◼ Die Effektivität der Impfung ist geringer als derzeit erwartet,
        Schwierigkeiten bei Ausrollung, Immunität nicht so lange,                                                                1.6%
                                                                                                       Q4 2020   1.8%
        Mutation des Virus oder geringe Beteiligung an Impfung
                                                                        90
    ◼ Es kommt wieder zu Lockdowns, wenn auch „leichtere“
    ◼ Stimmung steigt wenig/kaum, Wirtschaftspolitik wirkt
        weniger stark (weil Programme nicht ewig laufen können)         85
    ◼ Langfristig negative Folgen steigen, vor allem Arbeitsmarkt         Q4 2019                   Q4 2020                Q4 2021        Q4 2022
    ◼ Österreichs BIP erreicht bis 2022 nicht einmal das Niveau
                                                                        Quelle: Revinitiv Datastream, UniCredit Research
        von 2019
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