Dpr # 25/2019 - die zukunft der e-mail digitale selbstverteidigung facebook-gruppen und story ads streaming geht in eine neue phase
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dpr das magazin zur digitalen transformation der medienbranche ISSN 2512–9368 # 25/2019 digital publishing report die zukunft der e-mail digitale selbstverteidigung facebook-gruppen und story ads streaming geht in eine neue phase
ein paar worte zum geleit In der Digitalwelt gibt es immer wieder er- staunliche Entwicklungen. Seit Jahren schwillt der Chor derjenigen an, die von ihrem dauer- Damit reiht sich das Medium E-Mail ein digitale Content-Formate wie Firmen-Homepages oder -Blogs, bei denen zwischenzeitlich, hauptsäch- vollen E-Mail-Postfach genervt sind. Entspre- lich in der Phase der Reichweitengewinne von chend boomen Kommunikations-Services wie Facebook, ebenfalls das vermeintliche Toten- Slack, mit denen die E-Mail-Flut reduziert wird. glöckchen zu hören war. Die aber heute längst Die einen sehr viel effizienteren Dialog ermögli- wieder angesagt sind, und zwar zu Recht: Fir- chen, bei denen die Partner die Übersicht – und men sollten alle Kanäle pflegen, in denen sie idealerweise auch die Lust am Austausch – be- nicht von den FAANGs (Facebook, Amazon, Ap- halten. ple, Netflix und Google) und ihren Und doch ist die gute, alte Mail Nachfolgern abhängig sind. In de- – erstmals 1971 (!) verschickt - nen sie selbst Inhalte distribuieren, nicht totzukriegen, wie Julia Jans- Reichweiten entwickeln, den Dialog sen-Holldiek in dieser dpr-Aus- mit Kunden pflegen sowie Nutzer- gabe beschreibt: Im Jahr 2018 daten sammeln können. haben 3,8 Milliarden E-Mail-Nut- Bei E-Mailings kommt es für Fir- zer weltweit 280 Milliarden men künftig tatsächlich darauf an, E-Mails verschickt, pro Tag. Bis wie Julia Janssen-Holldiek schreibt, 2022, so Prognosen, könnte das auf Relevanz (hochwertige Inhalte tägliche Mailvolumen nochmal statt platter Werbung) und Perso- um 20 Prozent steigen. nalisierung (auf den Kunden zuge- Zum Aufwärtstrend dürfte auch schnittene Inhalte) zu setzen. Nur eine ganz frische Entwicklung bei- so kann es gelingen, sich in der tragen: Seit dem 7. Dezember verbietet Whats- chronisch wachsenden Mail-Flut abzuheben. App Firmen, den Kommunikationsdienst zum Wir beim dpr planen künftig, die unterschied- Versand von Newslettern zu verwenden. Wer- lichen Lesergruppen mit themenspezifischen benachrichten sind also nicht mehr erlaubt, Newslettern zu adressieren, mit dem Fokus auf sondern lediglich Antworten auf Kundenanfra- Marketing & Tech, Medien, Media Events sowie gen im Customer Service. Gleiches gilt ab dem Kommunikation & Social Media. Einige weitere 15. Januar beim Facebook Messenger – kosten- Neuerungen geben wir in der ersten Ausgabe freie Push-Nachrichten sind dann dort nur noch 2020 bekannt. bei Nachrichtenseiten erlaubt. Im dpr-Webinar hat kürzlich Felix Belau, Gründer des Messen- Eine schöne Weihnachtszeit und einen guten ger-Dienstleisters Chatchamp, die Entwicklung Rutsch wünscht im Namen des ganzen dpr- von „Push zu Pull“ beschrieben. Mit dem Fazit, Teams dass die E-Mail von diesem Trend als Push-Me- dium profitieren werde. Daniel Lenz 2
in ha lt impressum Der digital publishing report ist ein 14-tägig erscheinendes Magazin zur digitalen Transformation der Medienbran- che. Format: PDF. Herausgeber und V.i.S.d.P.: Steffen Meier. Redaktion: dpr / Postfach 12 61 / 86712 Nördlingen. Co-Herausgeber: Daniel Lenz. Art Direction: Cornelia Zeug. Textredaktion: Nikolaus Wolters - ISSN zu- geteilt vom Nationalen ISSN-Zentrum für Deutschland: Digital publishing report ISSN 2512–9368 bildquellen Alle Bilder sind entweder im Artikel direkt vermerkt oder von den Autoren 4 digitale selbstverteidigung mit vier v. 20 endlich loslegen mit story ads // julia kampf um die privatsphäre // steffan leutloff heuer 24 erfolgreich e-commerce betreiben im 8 mehr anbieter, mehr investment: (fach-)verlag // claudia rhodes streaming geht in eine neue phase // petra schwegler 28 a/b-testing: 7 häufige fehler – so ver- meidest du sie // michael witzenleiter 10 die zukunft der e-mail – e-mail nur für dich! // julia janssen-holldiek 31 facebook-ranking der buchverlage november 2019 14 warum b2b-unternehmen auf face- book-gruppen setzen sollten // kerstin hoffmann 34 heftübersicht 3
digitale selbstverteidigung mit vier v kampf um die privatsphäre steffan heuer A ls die Meinungsforscher des amerika- nischen Pew Research Center vor kurzem US-Bürger befragten, mit welchen Schutzvor- neue App, die mit einem Klick installiert wird. Sie ist eine Disziplin, die man sich Stück für Stück aneignen muss und bei der man Tag für Tag auf kehrungen gegen allzu neugierige Webdienste der Hut sein muss. und Online-Fallen sie vertraut sind, gelangten sie zu einer schockierenden Erkenntnis: Nur ei- Wir werden auf Schritt und Klick verfolgt ner von vier Befragten wusste, dass der „Inko- Denn die gesamte Internetwirtschaft dreht sich gnito-Modus“ im Browser keineswegs privates um einen wertvollen Rohstoff, den große Platt- Surfen erlaubt, sondern lediglich die Spuren formen wie Amazon, Facebook oder Google auf dem eigenen Gerät verbirgt. Ebenso Fehl- sowie tausende kleinerer Unternehmen ernten anzeige bei der gegen Datendiebe so wichtigen und zu Geld machen: unseren Daten. Wer im Zwei-Faktor-Authentifizierung oder 2FA, mit Netz unterwegs ist, wird auf Schritt und Klick der man sich zusätzlich zum Passwort mit ei- verfolgt, verraten und verkauft. Unser Standort ner weiteren Methode legitimieren muss, etwa und unsere Suchanfragen, unsere Bestellungen einem aufs Handy geschickten Code. Nur zwei und Wunschzettel, unsere Freundeslisten, Prozent der Umfrageteilnehmer konnten alle Schnappschüsse und unsere Kurznachrichten zehn Maßnahmen für eine wirksame digitale hinterlassen Datenspuren, die Milliarden wert Selbstverteidigung richtig einordnen. sind. Diese Zahlen sind zwar ernüchternd, aber kei- Sich auf die löchrigen und oft irreführen- neswegs verwunderlich. Digitale Selbstvertei- den Privatsphäre-Einstellungen von Diensten digung fällt einem nicht in den Schoß wie eine wie Facebook zu verlassen, ist keine effektive 4
rade wieder einmal eindringlich beschrieben, ist ein Garant unserer demokratischen Freihei- ten. Nicht zu vergessen das vierte V — die Ent- scheidung zu treffen, Dienste und Geräte aus weiten Teilen seines Alltags zu verbannen. Mit Mikrofonen (oder gar Kameras) gespickte Assi- stenten wie Alexa haben nichts im Haus verlo- ren, schon gar nicht im Schlaf- oder Kinderzim- mer. 100-prozentige digitale Selbstverteidi- gung? Das gelingt kaum Keine Frage, wer am modernen, vernetzten Le- ben teilnehmen will, kann sich der detaillierten Verfolgung online wie offline nicht komplett entziehen. Aber jeder sollte die Gelegenheit nutzen, kommerziellen wie staatlichen Daten- sammlern das Leben schwer zu machen. Es gibt keine 100-prozentig wirksame Selbstverteidi- gung, auch keine digitale. Doch wer sich schlau macht und ausprobiert, welche Gegenmittel erhältlich sind, bietet nicht nur dem etablier- ten Überwachungskapitalismus die Stirn und Selbstverteidigung. Sie wiegt Nutzer in falscher erlaubt Startups, neue Produkte zu entwickeln, Sicherheit und spielt den großen Plattformen in die unsere digitale Souveränität besser respek- die Hände, so weiterzumachen wie bisher. tieren. Wir entwickeln dabei auch etwas enorm Wertvolles für die Debatte über die digitalisierte Digitale Selbstverteidigung mit vier V Zukunft: die Resilienz als Bürger, um informiert Wer echte digitale Souveränität entwickeln und entschlossen auf unseren Rechten zu be- will, sollte die vier V´s praktizieren, die ich in harren und von Politikern wie Unternehmen meinem Buch „Mich kriegt ihr nicht!“ noch aus- mehr Datenethik einzufordern. Andernfalls führlicher erkläre. Das erste V steht für seine drohen wir zu maschinenlesbaren Größen re- Daten verweigern. Das heißt: Erst denken, dann duziert zu werden. posten. Was einmal in der digitalen Welt ist, Dafür lohnt es sich, jeden Tag ein paar Minuten lässt sich fast unmöglich wieder zurückneh- für den schwarzen Gürtel in digitaler Selbstver- men. Selbst wenn Sie einen Eintrag löschen, teidigung zu trainieren. bleiben Kopien irgendwo anders im Netz beste- hen. Ebenso gilt: Erst denken, dann hosten. Man Der Artikel ist zuerst erschienen im Murmann sollte sich gründlich überlegen, welchem Dienst Magazin. man seine Daten und damit Teile seiner Identität anvertraut. Textdateien oder Fotos in der Cloud helfen Unternehmen dabei, unsere Vorlieben steffan heuer auszulesen und uns zu manipulieren und oben- Steffan Heuer beobachtet seit drein auch Algorithmen zur Gesichtserkennung fast 20 Jahren am Standort San zu trainieren, mit denen die Überwachung noch Francisco, wie Vordenker, Tüftler und Unternehmer im Silicon Val- weiter perfektioniert werden kann. Will man all ley die Digitalisierung der Welt diese intimen Details zur eigenen Person wirk- vorantreiben und welche Auswir- lich einem Anbieter aus den USA oder China an- kungen technische Innovationen vertrauen? auf Wirtschaft und Gesellschaft Hier kommen die anderen drei V´s ins Spiel: haben. Seine Reportagen und Ana- lysen sind unter anderem in brand seine Daten mit Blocking-Werkzeugen wie eins, dem Magazin Folio der Neu- uBlock Origin sowie möglichst sparsamen oder en Zürcher Zeitung, im Economist absichtlich falschen Angaben zu verschleiern; und der MIT Technology Review erschienen. Besonderes Interesse seine Dateien und seine Kommunikation kon- schenkt er den Langzeitfolgen von Tracking und Big Data. Sein Leit- faden zu digitaler Selbstverteidigung “Mich kriegt ihr nicht!” (Mur- sequent mit Diensten wie Posteo oder Signal mann Verlag, Hamburg) ist in bislang vier Auflagen und vier Spra- zu verschlüsseln. Wirksame Verschlüsselung, chen erschienen. Mehr auch auf Twitter unter @datenschuetzen das hat Whistleblower Edward Snowden ge- Foto: David Magnusson. 5
„Unsere Bequemlichkeit im digitalen Raum bedroht Demokratie und Innovations- kraft!“ interview mit steffan heuer Die Weitergabe persönlicher Daten an Unter- Bei fast allen unseren Handlungen müssen wir nehmen hat im Digitalen enorm zugenommen eine Güterabwägung zwischen Bequemlichkeit – so weit sind wir uns einig. Ein Großteil basiert und anderen bekannten oder unbekannten Fol- dabei sicherlich auf Unwissenheit, oft genug gen treffen, nur in der Onlinewelt ist die Infor- weiß ein User oder Userin ja gar nicht, welche mationsasymmetrie größer denn je. Wer auf „Ich Daten gerade an Anbieter oder Plattformen stimme zu” klickt oder nur eine Seite lädt, weiß übertragen werden. Diesem „digitalen Raub" in der Regel nicht, oder kann gar nicht durchdrin- steht aber auch ein gehöriges Maß an Bequem- gen, auf welche Transaktion er oder sie sich ein- lichkeit gegenüber, wenn man etwa Adress- lässt. Dass etwa Firmen wie die Bezahlplattform daten nicht jedes Mal neu eingeben muss oder PayPal meine Daten mit hunderten von Firmen in der Login automatisch passiert. Glauben Sie, aller Welt teilt, dass Facebook weiterhin Dritten dass „digitale Askese" in dieser Convenien- Zugang zu höchst privaten Daten geben wird, ob ce-Welt überhaupt eine Chance hat? aus Profitgier oder Leichtsinn. Ich sehe allerdings klare Zeichen, dass Ver- Es wäre unrealistisch zu erwarten, dass der braucher und Gesetzgeber langsam, aber sicher moderne vernetzte Mensch gar keine digitalen aufgewacht sind, dass diese Bequemlichkeit ei- Spuren hinterlässt oder dass digitale Selbst- nen zu hohen Preis hat, der nicht nur den Bür- verteidigung 100 %-igen Schutz bietet. Insofern ger und Verbraucher schädigt, sondern darüber geht es im Kern um eines: Bewusstsein für mehr hinaus auch unsere Demokratie und die Inno- Datensparsamkeit zu entwickeln und sich dabei vationskraft der Volkswirtschaften in Europa das Rüstzeug für Resilienz anzueignen. bedroht. Denn von unserer Komfortfalle einmal abgesehen, sind diese abgesaugten Daten in der Masse der Rohstoff, um die Algorithmen der großen Plattformen zu trainieren und gleichzei- tig Unternehmen wie etwa Verlage oder selbst Fertigungsbetriebe von den US-Plattformen abhängig zu machen. Kein Wunder, dass fast alle Parteien inzwischen von der Bedeutung der „digitalen Souveränität” sprechen. Der Bequemlichkeit des Einzelnen steht also eine unbequeme Wahrheit für uns alle gegen- über. Darauf reagieren immer mehr Menschen mit einer Portion Entrüstung und Enthaltsam- keit. Vor einigen Jahren gab es in den USA den Ver- such, digitalen Selbstschutz mit Monetarisie- rung zu verbinden: Jeder User und jede Userin sollten ihre Daten selbst verwalten, diese aber gegen ein Salär Plattformen anbieten können. 6
Was halten Sie von dieser sehr amerikanischen Form des Nudging? Diese Idee ist keineswegs tot, sondern kam einfach zu früh. Es musste erst einmal genug - Forschung betrieben werden, um diese Werte zu beziffern oder Austauschmechanismen zu definieren. Da haben wir große Fortschritte ge- macht, etwa dank Blockchain. Der Ruf danach, vom Nutzer erzeugte Daten zumindest als Golden Master bei ihm zu belas- sen (im Idealfall nur beim Nutzer) lebt weiter und ist dank technischem Fortschritt in greif- bare Nähe gerückt. An der lokalen Speicherung und nur vom Nutzer gewährten Zugriff auf des- sen Daten arbeiten u.a. deutsche Startups wie PolyPoly, DigiMe und viele mehr. Selbst in der GDPR/DGSVO ist vom Datenbe- stimmungsort die Rede — auch wenn da noch Formulierungs- und Handlungsbedarf besteht. Mich kriegt ihr nicht! / Steffan Heuer Ich sollte in der Lage sein zu entscheiden, wo ISBN: 3867743215 meine von mir generierten Daten abgelegt wer- Die wichtigsten Schritte zur digitalen Selbstverteidigung. den und wer darauf unter welchen Konditionen 4. Auflage, vollständig überarbeitete Neuausgabe. zugreifen kann. Mein Bewegungsprofil hat auf Murmann Publishers / 22. Oktober 2019 Googles Servern nichts verloren, auch wenn ich Google Maps benutze. Ob meine eigene Datenhoheit zwingend mone- tisiert werden muss, ist die zweite Frage. Wenn dell des Überwachungsstaats China, der zum alle meine Daten bei mir in einem Datensafe Zwecke der gesellschaftlichen Kontrolle das (ähnlich einer eWallet) abgelegt sind, dann bie- Gewaltmonopol als Datenmonopol neu defi- tet es sich an. Firmen hätten einen finanziellen niert. Und auf der anderen Seite der Überwa- Anreiz, mich für die Erlaubnis zum freiwilligen chungskapitalismus der USA oder des Silicon Targeting zu belohnen, denn diese Daten sind Valley, bei dem eine Handvoll übermächtiger akkurater und damit qualitativ hochwertiger als Plattformen mehr oder weniger bestimmen, all der Datenmüll, den Datenmakler oder Face- welche Transaktionen und Diskussionsthemen book über uns sammeln und Dritten anbieten. erlaubt bzw. online überhaupt auffindbar sind. Damit ist nicht nur Konsumenten-Tracking und Hierzulande beginnen ja auch erste Formen -Manipulation gemeint, sondern auch, welche des digitalen Daten-Nudgings: Kfz-Versiche- Datenbanken und Algorithmen Unternehmen rungen belohnen durch Rabatte Fahrverhalten nutzen können: Will ich als deutscher Mittel- oder wenige gefahrene Kilometer - was ja nur ständler etwa, dass meine gesamte IP auf AWS durch Tracking funktionieren kann. Das alles lagert und läuft? bekommt aber eine völlig andere Qualität und Europa hat momentan die Gelegenheit, einen Quantität, wenn nicht ein Unternehmen, son- dritten Weg zu gestalten, da sowohl Bürger als dern ein Staatswesen Daten sammeln und im auch Unternehmen und Politiker alarmiert sind, eigenen Sinn einsetzen, siehe China, aber auch in welche Abhängigkeiten wir uns mit Optionen die USA und andere. Haben Sie ein dystopisches 1 oder 2 begeben. Das schafft Handlungsdruck 21. Jahrhundert vor Augen? und gedankliche Freiräume. In diesem Sinne sehe ich nicht schwarz, sondern betrachte Din- Tracking ohne wirklichen „informed consent” ge wie die GDPR/DSGVO, das Gaia X Vorhaben ist in jedem Falle schlecht. Wobei nicht jede und europäische KI-Initiativen als erste Schritte solcher Transaktionen mit einer Versicherung auf diesem Weg. Datenethik und digitale Souve- schlecht sein muss — wenn die Konditionen des ränität können und sollten zwei USP’s „made in Deals klar definiert sind und keine Weitergabe Europe“ sein. Und digitale Selbstverteidigung ist der Daten stattfindet. der Beitrag jedes Einzelnen von uns bei diesem Wir haben es in der Hand, wie das 21. Jahrhun- Prozess, denn so entsteht Bewusstsein und die dert aussehen soll. Auf der einen Seite das Mo- Bereitschaft, sich zu engagieren. 7
mehr anbieter, mehr invest- ment: streaming geht in eine neue phase petra schwegler D er Monat November hatte es aus Sicht von Streaming-Fans in sich: Joyn hat seinen Be- zahlbereich gestartet, Netflix eine der teuersten Produktionen seit Bestehen an den Start ge- bracht. Die Drehkosten des Filmprojekts von Star-Regisseur Martin Scorsese verschlan- Produktionen seit Bestehen aufgenommen und gen mehr als 160 Millionen Dollar. So wurden die Uefa eigene Bewegtbildpläne veröffentlicht. unter anderem teure Digitaleffekte möglich, Seit Mitte des Monats streamt Disney+ in den die die Filmstars Al Pacino, Robert De Niro ersten Regionen und setzt neue Maßstäbe. Klar und Joe Pesci über einen Zeitraum von 40 wird: Die Zahl der Angebote nimmt rasant zu, Jahren verjüngen und altern lassen. Was dem ebenso die Qualität der Inhalte. Streaming geht Hollywoodstudio Paramount Pictures zu teu- in eine neue Phase. er war, hat der expansive Streaming-Anbie- Inzwischen ist Joyn Plus im deutschen Markt, ter Netflix nun in die Tat umgesetzt. Er in- Premiumangebot des Streamingdienstes von vestiert in Qualität. ProSiebenSat.1 und Discovery. Während das ko- Kein Wunder: Die Konkurrenz schläft nicht stenfreie und werbefinanzierte Joyn weiter und wird immer namhafter. Seit Monatsbeginn existiert, sind für den Abo-Service mit eigen- streamt Apple TV+ zum monatlichen Abopreis produzierten Formaten und sechs Abosen- für 4,99 Euro. Seit Mitte November ist Disney+ dern 6,99 Euro pro Monat fällig. Die Originals im US-amerikanischen Markt online – eben- aus dem Hause Joyn wie die Serien „Jerks“, falls mit einem Kampfpreis ab 6,99 Dollar pro „Check Check“ und „Frau Jordan stellt gleich“ Monat und einer gigantischen Library in den sind vom kostenlosen ins Abo-pflichtige Pre- Bereichen Film, Serie und Sport. 2020 werden mium-Angebot gewandert. Über alles hinweg weitere Streaming-Offerten von NBC Universal bündelt die Marke Joyn nun 60 lokale Sender. und HBO folgen. Mit diesem USP tritt die Streaming-Plattform Sie alle eint: viel Geld und viel Aufwand im auch gegen die überwiegend international täti- Marketing. ge Konkurrenz an. Beim Branchenmagazin W&V ist die Einfüh- Spezialisten wachsen mit rungskampagne der Werbeagentur Kolle Rebbe Daneben differenziert sich das hiesige Ange- für Joyn Plus zu sehen. bot. Mit Dazn ist vor einigen Jahren ein neuer Anbieter ins Sportsegment gestürmt und hat Der Markt wird größer, aber auch enger dem bisherigen Platzhirsch Sky wichtige Fuß- Abgrenzung und Alleinstellungsmerkmale tun ball-Rechte weggeschnappt. Not angesichts des allgemein wachsenden Jetzt könnte Dazn, das weltweit inzwischen Wettbewerbs im Bewegtbild- und Stream- 8 Millionen Abonnenten zählt, selbst harte ing-Markt. Gerade eben hat die vom Rundfunk- Konkurrenz bekommen: Zumal sich traditio- beitrag gestützte ARD verkündet, verstärkt nelle Bewegtbildanbieter kaum mehr die stei- exklusive Angebote über ihre kostenlose und genden Lizenzkosten für Rechte leisten wollen werbefreie Mediathek im Internet anbieten zu und können, denkt der europäische Fußballver- wollen. Die Plattform soll sich zu einem eigen- band Uefa darüber nach, selbst die Live-Über- ständigen Streaming-Angebot weiterentwi- tragungen zu streamen. Nukleus für einen sol- ckeln, koordiniert von Funk-Chef Florian Hager chen Versuch wäre die im Sommer gestartete als Channel Manager. Plattform Uefa.tv. Vor allem die Großen legen nach; so hat Rund um Bewegtbild, TV und Streaming fin- Branchenprimus Netflix diese Woche erst mit den Sie hier im Blog der Medientage München „The Irishman„ eine der bislang teuersten noch mehr Lesenswertes. 8
dpr.webinare programm 1. quartal So gelingt Influencer Marketing im Jahr 2020 20.01.2020 // 14:00 Uhr Data Driven Publishing 03.02.2020 // 14:00 Uhr Mit Marketing Automation clever, effizient und persönlich kommunizieren 05.02.2020 // 11:00 Uhr Instagram für Unternehmen 10.02.2020 // 11:00 Uhr So nutzen Sie LinkedIn und Xing zur Unternehmenskommunikation 10.02.2020 // 14:00 Uhr Mit Visual Storytelling Botschaften besser vermitteln 02.03.2020 // 11:00 Uhr https://digital-publishing-report.de/webinare/ 9
die zukunft der e-mail – e-mail nur für dich! julia janssen-holldiek W ie bleiben E-Mails für Empfänger in der Flut täglicher Nachrichten relevant? In- dividuelle E-Mails, die persönlich auf die aktu- Durch diese schiere Masse an E-Mails, die jeden Tag auf uns einprasseln, wird die Rele- vanz jeder einzelnen Mail immer wichtiger. ellen Bedürfnisse des Empfängers eingehen Marketingspezialisten möchten, dass sich ihre und gleichzeitig Datenschutzanforderungen eigenen E-Mails von den Milliarden anderen erfüllen, sind die Zukunft. Der Weg dahin führt E-Mails abheben, die tagtäglich Kunden errei- über neue technische Standards, die mehr Ak- chen. Das gelingt beispielsweise mittels Perso- tionen innerhalb einer E-Mail ermöglichen oder nalisierung – ein Megatrend, der die gesamte externe Informationen integrieren. Wirtschaft durchzieht. Nicht nur Müsli, Schuhe Im Jahr 2018 gab es auf der ganzen Welt 3,8 und Handyhüllen wollen Verbraucher perfekt Milliarden E-Mail-Nutzer. Die versendeten 280 auf ihre Wünsche abstimmen – das Gleiche Milliarden E-Mails – jeden Tag. Prognosen zu- gilt auch für die E-Mails, die sie erhalten. Der folge wird sich diese Zahl bis 2022 auf 333 Mil- dritte Erfolgsfaktor ist die gewünschte Reak- liarden E-Mails täglich erhöhen. Die E-Mail ist tion, sprich das Engagement, das eine E-Mail eine kostengünstige Möglichkeit, mit Kunden in beim Empfänger auslöst. Die Herausforderung Kontakt zu treten – und mit einem ROI (Return besteht darin, diese drei Faktoren zusammen- on Investment) von 42 Prozent erobert sie auch zuführen und einen Weg zu finden, der Kunden das Herz jedes Marketers im Sturm. per E-Mail mit Marken zusammenbringt. 10
Ein persönliches Erlebnis im E-Mail- griff der „unsichtbaren“ Linie, aber jeder defi- Marketing schaffen niert sie für sich selbst anders. Darin liegt eine Gefahr. Vermarkter müssen sich in die Lage ih- Persönlich auf die Kunden einzugehen er- rer Kunden versetzen. Stellen Sie sich vor, Sie höht das Kundenengagement und unterstützt empfangen eine E-Mail mit einem Inhalt, der die Entwicklung tieferer Kundenbeziehungen. Ihnen zeigt, dass der Absender etwas über Sie Letztendlich führt das zu höheren Umsätzen. weiß, was er nicht wissen dürfte. Wie würden E-Mails, die individuelle Auswahlmöglichkeiten Sie reagieren? Unternehmen müssen daher in einem standardisierten Rahmen anbieten, er- sehr vorsichtig sein, dass sie immer transpa- möglichen diese Personalisierung. Technische rent sind und keine Daten verwenden, die den Standards erleichtern darüber hinaus die Kom- Empfänger erschrecken und bei denen die munikation zwischen Sendern und Empfän- Alarmglocken klingeln: „Hey, woher haben Sie gern und ermöglichen es, E-Mails flexibler und diese Daten? Ich wollte nicht, dass Sie das wis- produktiver zu gestalten. „E-Mail nur für Dich!“ sen.“ Ein mögliches Ergebnis könnte sein, dass steht für die Bedeutung dieser gewünschten sich die Empfänger von einem Newsletter ab- Individualität, aber auch für Qualitätsstan- melden. dards, die die Grundlage für die Entwicklung von Es geht um mehr als nur darum, ob ein E-Mail bilden. Was können Vermarkter tun, um Kunde will, dass das Unternehmen etwas ihre Mailings effektiver zu personalisieren? weiß – es geht auch darum, ob das Unter- Relevanz nehmen es überhaupt wissen darf. Grund- lage dafür ist der Rechtsbegriff der Einwil- Eine E-Mail ist umso relevanter für den Emp- ligung, wie er in der DSGVO verankert ist. fänger, je besser sie zu den Bedürfnissen des Beispielsweise: Unternehmen können nur Empfängers passt. Sie muss mit dem richtigen Daten erheben, für die der Empfänger seine Inhalt, an die richtige Person zur richtigen Zeit Einwilligung erteilt hat. gesendet werden, beispielsweise eine Geburts- tags-E-Mail am Geburtstag. In der Regel steht Die Zukunft: Individualisierte E-Mails daher die Anpassung an die Bedürfnisse an er- Es gibt eine Reihe von Entwicklungen, die das ster Stelle. Potenzial haben, das E-Mail-Erlebnis noch in- Personalisierung dividueller, relevanter und ansprechender zu gestalten. Mittelfristig könnte es sein, dass Fühlen sich Kunden individuell angesprochen, E-Mail eigentlich nur die zugrundeliegende dann öffnen und lesen Sie die erhaltene E-Mail Technologie für Messaging-Prozesse ist, die eher. Das gelingt mittels einer Individualisie- ein spannenderes Kundenerlebnis schaffen. rung. Notwendig dafür sind zusätzliche Infor- Vielleicht brauchen wir bald nicht einmal mehr mationen zum Empfänger, die Unternehmen einen E-Mail-Client. Die Inhalte der E-Mails immer nur mit Zustimmung des Empfängers könnten uns unsere künstlich intelligenten As- erheben und speichern dürfen. Kunden sollten sistenten zusammenfassen – gefiltert nach sich sicher sein, dass Versender nur mit den In- Relevanz und unmittelbarer Bedeutung. Wer- formationen arbeiten, die der Empfänger ihnen den wir unsere Antworten bald diktieren, statt erlaubt hat zu verwenden. Erheben lassen sich sie zu tippen? diese Informationen etwa mittels einer Bitte um In naher Zukunft könnten die Grenzen zwi- Feedback oder mit der Entwicklung einer krea- schen verschiedenen Marketingkanälen oder tiven Kampagne. Marketinginstrumenten verschwimmen. So Die unsichtbare Linie nicht übertreten wird es beispielsweise für Empfänger möglich, innerhalb von E-Mails so zu interagieren, als Ohne Daten zum Nutzerverhalten ist eine Per- wären sie auf einer Website. Es gibt Pilotpro- sonalisierung nicht möglich. Aber diese Art von jekte für interaktive E-Mails. Der Vorteil für den Daten unterliegt jetzt den strengen Regeln der Absender ist, dass er ein personalisiertes Er- Datenschutzgrundverordnung (EU-DSGVO). lebnis bieten kann, ohne dass die Benutzer sich Marketingspezialisten müssen daher zwei Din- einloggen oder online gehen müssen. Benutzer ge sicherstellen: Sie müssen stets datenschutz- können sich durch eine Fotogalerie klicken, konform handeln und sie dürfen die wenig klare Rezensionen schreiben oder mit einem Farb- und sehr individuell definierte „unsichtbare Li- spektrum experimentieren, ohne die E-Mail zu nie“ nicht überschreiten. verlassen, wie Mark Robbins von Salesforce in Im Gespräch mit verschiedenen Akteuren der seinem Interview über interaktive E-Mails er- E-Mail-Branche zeigt sich: Jeder kennt den Be- klärt. 11
Ein Projekt, das sich auf die Interaktivität in E-Mail-Standards – warum Marketing- E-Mails konzentriert, ist das Anfang 2019 ge- spezialisten sie sexy finden sollten startete AMP for Email von Google. Es ermög- licht in E-Mails dynamische Inhalte mit vie- Die Grundlage solcher Innovationen in der len coolen Möglichkeiten, etwa Echtzeitdaten E-Mail-Welt sind neue technische Standards. in die Mails einzubringen. In einer Geburts- Aber E-Mail-Standards – das klingen nicht be- tags-E-Mail beispielsweise könnte ein Absen- sonders sexy, und Marketingspezialisten inte- der mit AMP Echtzeitdaten – wie das heutige ressieren sich, so scheint es, mehr für schöne Wetter oder den aktuellen Standort – in die- Bilder, tolles Design, Farben und die Möglich- se E-Mail integrieren. Wenn es stark regnet, keit der Nachverfolgung. Viele Vermarkter se- könnte das Geburtstagsgeschenk ein 50-pro- hen die Umsetzung technischer Details nicht zentiger Rabatt auf eine neue Regenjacke sein, als relevant für ihre Branche an. Dies liegt zum während ich bei Sonnenschein und 35° C einen Teil daran, dass sie das Ergebnis nicht sofort 50-prozentigen Rabatt auf Bademode bekom- sehen. Dies ist eine Herausforderung, der wir men könnte. uns bei der Implementierung eines Standards, einer neuen Technologie oder einer Best Prac- tice stellen müssen: Manchmal sehen wir das 12
Ergebnis nicht sofort. Und wenn jemand in der CSA - Unterstützung bei der Entwicklung Marketingabteilung arbeitet und Dashboards von Normen ausfüllen und am Ende des Quartals Ziele errei- chen muss, dann gibt es nichts, was ihn moti- Die Certified Senders Alliance (CSA) unter- viert, die technischen Details umzusetzen. stützt die Entwicklung von Standards und Tech- Was sind also die Ergebnisse, wenn Sie tech- nologien, die die einfache E-Mail verbessern. In nische Normen umsetzen? Das langfristige erster Linie legen wir Qualitätsstandards fest. Ergebnis ist, dass Sie immer noch E-Mails sen- Das bedeutet, dass wir uns mit dem geltenden den können. Eigentlich heißt die Frage: Welche Recht befassen und mit den Versendern sowie Folgen hat es, wenn technische Normen nicht mit den Internet- und E-Mail-Service-Providern umgesetzt werden? Wenn Sie die Best Practices sprechen. Die Standards halten wir jederzeit jetzt nicht anwenden, werden Sie in Zukunft ein aktuell, je nach Bedarf. Die CSA-Kriterien bie- wirklich großes Problem haben – Ihr Ruf kann ten eine ausgezeichnete Sammlung entspre- leiden und das wird schwer rückgängig zu ma- chender Best Practices. Soweit die Theorie. chen sein. Vielleicht haben Sie rechtliche Buß- In der Praxis bedeutet das, wir zertifizieren gelder von Kunden und Postfachanbieter liefern Absender, die diese Standards erfüllen. Und Ihre E-Mails nicht einmal mehr aus. Wenn Sie wir arbeiten mit Technologiepartner und Mail- kein Berichtssystem eingerichtet haben, wer- box-Anbietern zusammen, die unsere Liste zer- den Sie es nicht einmal bemerken. Die klare Bot- tifizierter Absender implementiert haben. Wenn schaft ist also: Untätig zu sein, birgt ein hohes Sie also die Best Practices der CSA befolgen und Risiko. Ihre Marke zertifizieren lassen oder mit einem E-Mail-Sicherheitsanalysten sehen inzwi- CSA-zertifizierten E-Mail-Dienstleister zusam- schen, wie wichtig technische Standards sind menarbeiten, dann werden Sie den Nutzen in und beginnen, mit E-Mail-Marketing-Absen- Form einer besseren Zustellbarkeit sehen. Da- dern in einer Sprache zu sprechen, die sie ver- rüber hinaus fördern wir auch die Entwicklung stehen. Ein sehr gutes Beispiel dafür ist BIMI. neuer technischer Normen und neuer Techno- Dieser Standard ermöglicht es einer Marke, ihr logien. Diese werden immer auf dem jährlichen Logo im Posteingang des Empfängers anzuzei- CSA-Summit vorgestellt, wo Experten über gen, wenn DMARC von der sendenden Domain neue Entwicklungen sprechen, sowie in White entsprechend implementiert ist. Dieser Vorteil Papern und in Interviews. Nicht zuletzt steht erschließt sich auch sofort Marketingspezia- das CSA-Siegel dafür, dass die Absender etwas listen. Und ich denke, das ist der Punkt, an dem dafür tun, qualitativ hochwertige E-Mails zu die Branche zusammenarbeiten muss, um diese versenden – das ist etwas, woran Ihre Kunden Standards sexy zu machen, wie Marcel Becker interessiert sind. und Seth Blank in ihrem Interview „Email Revolu- tion“ diskutieren. Wie sich die Relevanz jeder einzelnen E-Mail Eine weitere Norm, die derzeit entwickelt wird, steigern lässt, darüber diskutieren namhafte ist schema.org. Damit soll eine „Smart Inbox“ Experten im Rahmen des CSA Summits vom möglich werden – ein digitaler Assistent, der 22.-24. April 2020 in Köln. E-Mails für uns verwaltet. Solche Initiativen ha- ben das Potenzial, das E-Mail-Erlebnis der Zu- kunft nachhaltig zu beeinflussen. Das Problem ist, dass eine Maschine (etwa Ihr E-Mail-Cli- julia janssen-holldiek ent oder Ihr Sprachassistent) verstehen muss, Julia Janssen-Holldiek leitet als Director das operative Geschäft der worum es bei einer E-Mail geht. Während das CSA (Certified Senders Alliance). Ihr maschinelle Lernen bei der Interpretation von Ziel ist es, mit hohen Qualitätsstan- E-Mail-Informationen bereits einige Fortschrit- dards und der CSA Zertifizierung die te gemacht hat, kann schema.org eine bessere Qualität des Mediums E-Mail stetig zu verbessern. und sauberere Lösung anbieten: Lassen Sie die E-Mail selbst sagen, was ihr Zweck ist, durch zusätzliches Tagging und Metainformationen. Vor allem Marken haben sicher ein Interesse daran, denn der Absender hat dann zu 100 Pro- zent die Kontrolle darüber, wie die E-Mail von verschiedenen Maschinen oder Smart Inboxes interpretiert wird. 13
warum b2b-unternehmen auf facebook-gruppen setzen sollten kerstin hoffmann F acebook und Marketing: Da denken viele immer noch fast ausschließlich an Fan- pages. Oft völlig verkannt dagegen sind Fa- Gründen ablehnen. Aber als Unternehmen in Deutschland kann man derzeit auf Facebook kaum verzichten. Deswegen soll dieser Bei- cebook-Gruppen im Unternehmenskontext. trag hier keinesfalls Werbung für das große Das gilt erst recht für die B2B-Kommunikation. soziale Netzwerk machen, sondern einfach Dabei bieten sie großes Potential für die Unter- darstellen, wie Firmen dort am besten kom- nehmenskommunikation, und nicht nur für das munizieren. Marketing. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Denn nicht die Absender von PR-Botschaften, Sie es ausschöpfen. Abschließend finden Sie die Marketingverantwortlichen oder der Vor- eine Anleitung, wie Sie Ihre Fanpage mit einer stand, entscheiden, wo es sinnvoll ist, präsent Gruppe verbinden. zu sein. Vielmehr bestimmen die Stakeholder, wo sie sich aufhalten und austauschen. Zu sol- Warum Facebook in Deutschland für chem Austausch ebenso wie zur Bildung klei- Unternehmen nahezu unverzichtbar ist nerer, exklusiver Zirkel haben nun einmal sehr Man kann zu großen Unternehmen wie Face- viele Menschen Facebook gewählt. Dem müs- book stehen, wie man will. Man kann sie als sen Unternehmen, ob sie wollen oder nicht, Datensammler verurteilen oder aus anderen Rechnung tragen. 14
Gruppen dafür gesorgt hat, dass beispielsweise XING-Gruppen längst nicht mehr die Bedeutung einnehmen, die sie noch vor einigen Jahren hat- ten. Dagegen lohnt es sich aber mehr und mehr, sich einmal die Gruppen bei LinkedIn anzu- schauen. Das Business-Netzwerk hat in letzter Zeit sehr viele interessante Funktionen dazu- gewonnen und gewinnt in Deutschland zuneh- mend an Bedeutung. Sieben Tipps, wie Sie Facebook-Gruppen in der B2B-Kommunikation nutzen 1. Recherchieren, Informationen sammeln, Meinungs- und Marktforschung betreiben Immer wieder läuft es in Unternehmen auf die eine Frage hinaus: „Was können wir denn aussenden?“ Dabei braucht man für den Kom- munikationserfolg zunächst einmal Informa- tionen: zum Markt, zu den Zielgruppen, zu den Themen, die gerade in einer bestimmten Branche oder einer definierten Zielgruppe re- levant sind: Worüber wird in der Branche ge- sprochen? Was gibt es Neues bei den Wettbe- werbern? Wie ticken unsere Bezugsgruppen und Kunden? All dies sind Fragen, deren Ant- worten man am besten im Dialog herausfin- Die Frage lautet aber, wie die Unternehmen det, und dafür bieten die Facebook-Gruppen dies umsetzen, denn eine reine Präsenz in sozi- gute Möglichkeiten – wenn man denn die re- alen Netzwerken reicht nicht aus. Ebenso wenig levanten Gruppen findet. hilft es, eine Einheitssoße von mäßig interes- Es gibt eigentlich kaum noch ein Thema oder santen Firmennews über alle digitalen Kanäle ein Interessengebiet, zu dem es keine Face- auszuschütten. book-Gruppe gäbe. Die Facebook-Suchfunkti- Fanpage: Unverzichtbar, aber vielleicht on liefert erste Anhaltspunkte. Aber schließlich nicht der wichtigste Kanal gibt es auch geheime Gruppen, und hier spie- len sich oft die wirklich relevanten Gespräche Die organische Reichweite – also die Anzeige ab. Zudem hat nicht jede Gruppe einen „spre- regulärer Postings, die nicht mit Anzeigengeld chenden“ Namen. Allein schon deswegen lohnt hervorgehoben werden – von Facebook-Fan- es sich, Facebook nicht nur über den Business- pages scheint weiter zu sinken. Darauf deuten manager zu verwalten, sondern hier mit Perso- alle Zeichen hin. Oft wird dies mit Facebooks nenmarken präsent zu sein. Diese bekommen Geschäftsmodell begründet, das ja unter ande- nämlich Gruppenvorschläge etwa basierend rem Finanzierung durch Werbung basiert. Doch auf eigenen Interessen, davon ausgehend, wo- der User hat selbst in der Regel gar kein großes für ihre Freunde sich interessieren oder nach Interesse daran, dass ihm zu viel Firmenpostings Themen sortiert. in den regulären Newsfeed gespült werden. Wer hier allerdings auf einfache, automatisier- Dennoch sind Fanpages schon deswegen für te Informationsflüsse hofft, hofft vergebens. Unternehmen unverzichtbar, weil sie zum einen Wie auch sonst im Leben erhält man qualifi- Präsenz zeigen und es zum anderen erst er- zierte Informationen, wenn man Zeit investiert möglichen, Werbung auf Facebook zu schalten. und sich persönlich engagiert. Auch dies funk- Auch können auf diese Weise Unternehmen mit tioniert in anderen als den selbst eingerich- ihrer Fanpage ihre Gruppen verwalten und mo- teten Gruppen am besten mit persönlichen derieren. Profilen. Dabei ist es unerheblich, ob Sie Ein- Beispiel LinkedIn: Gruppen in anderen zelunternehmer, Führungskraft oder Mitarbei- sozialen Netzwerken ter in einem Unternehmen sind. Auf Facebook interagieren vor allem Menschen miteinander, Meiner Wahrnehmung haben Facebook-Grup- und dem müssen Unternehmen jeder Größe pen auch im professionellen Kontext mit seinen ebenfalls Rechnung tragen. 15
2. Netzwerk pflegen und erweitern Zugleich mit dem fachlichen Austausch entwi- ckeln sich Beziehungen zu anderen Menschen mit ähnlichen Interessen. Auf diese Weise las- sen sich, wie in der physischen Begegnung, auch neue Kontakte knüpfen. Gruppen bieten den Vorteil, dass Sie hier sogenannte „Weak Ties“ (nach Granovetter) finden, also solche Personen, die nicht zum engeren Netzwerk ge- hören – und deswegen auch nicht in Freundes- vorschlägen oder in den Kommentarthreads der eigenen Kontakte auftauchen. Genau bei diesen liegt aber das eigentliche Wachstumspotential. Auch hier geht es also wieder um den per- sönlichen Austausch zwischen Menschen. Ich denke, es wird mehr und mehr klar, warum sich eine Facebook-Präsenz auch für Unternehmer, Entscheider und Fachleute aus Unternehmen lohnt. Zweifelsohne erfordert dies eine Strate- gie, ein wenig Überlegung und dauerhafte Auf- merksamkeit: Wie will ich mich aufstellen? Wer kann was von mir sehen? Wie öffentlich oder wie privat ist mein Profil? 3. Produkte und Angebote weiterentwickeln Crowdsourcing ist eine wunderbare Möglich- keit, sich bereits vor der Produktionsreife oder dem Release eines Produktes wertvolles Feed- back aus einer interessierten Community geben zu lassen. So kann man Angebote sehr eng am Bedarf entwickeln und hat die Möglichkeit ge- nau nachzufragen. Facebook-Gruppen eignen sich als Fokusgruppen, wenn man sie selbst anlegt. Aber es eignen sich auch fremde The- mengruppen in bestimmten Fällen, um hier mit eigenen Fragen einzusteigen. Wenn Sie für Crowdsourcing und Feedback zu eigenen Angeboten allerdings Gruppen nutzen, die andere eingerichtet haben, dann sollten Sie sich vergewissern, dass diese Art, sich Feed- Da jemand nur dann einer Gruppe beitritt und back einzuholen, mit dem Gruppenzweck ver- sich engagiert, wenn er oder sie einen Nutzen einbar ist. davon hat, sollte dieser im Vordergrund stehen. Support und Kundenservice kann man nicht 4. Kundenbeziehungen pflegen und Support nur über Facebook-Gruppen abdecken, aber liefern Sie können hier ein wertvolles Zusatzangebot Wer für die eigenen Kunden (und natürlich schaffen. Im Bereich E-Learning ist es regel- auch andere Interessenten und Multiplikatoren) recht gang und gäbe, dass hier (meist geheime, spezielle Gruppen anbietet, sollte sich zunächst also nicht von jedem zu entdeckende) Gruppen natürlich vergewissern, ob eine hinreichende gibt, in denen Fragen beantwortet werden und Anzahl von ihnen in dem sozialen Netzwerk Teilnehmer sich untereinander austauschen. präsent ist. Die Wahrscheinlichkeit ist aber sehr hoch; denn auch wer hier (noch) keinen aktive 5. Gemeinsam Wissen vermehren und The- Personenmarken-Pflege betreibt, hat häufig men voranbringen zumindest ein privates Profil. Zudem gilt na- Ich bin Mitglied nicht nur in privaten Gruppen, türlich auch hier wieder: Womöglich lassen sich in denen ich mich zum Beispiel über sportliche auf diese Weise zusätzlich neue Kontakte errei- Themen mit anderen austausche, sondern auch chen. in zahlreichen Fachgruppen zu beruflichen The- 16
men. Hier kann ich selbst Fragen stellen, aber Gruppen beitreten, eigene Gruppen ich helfe ebenso anderen weiter, wenn ich Ant- gründen worten auf deren Fragen weiß. Gemeinsam kann man, branchenübergreifend, Für die Marktforschung sowie das Zuhören und aber auch innerhalb einer Branche oder eines auch die Teilnahme an Gesprächen sollten Sie Interessenverbandes Agendasetting betreiben, sich in Gruppen engagieren, die andere gegrün- Anliegen voranbringen und sich zusammen- det haben. Nur so erfahren Sie von Themen, die schließen. andere bewegen und gewinnen einen Überblick über Zusammenhänge. Der Vorteil „fremder“ – also von anderen ge- 6. Produkte vorstellen und Verkauf fördern gründeten – Gruppen, in denen Sie Mitglied sind, Facebook-Gruppen können auch dem Direkt- liegt zudem darin, dass Sie hier die genannten marketing dienen und Produkte promoten, „Weak Ties“ erreichen: Menschen, die Sie Ihrer- Traffic für eigene Seiten erzeugen und direkte seits noch nicht kennen und die andererseits Verkäufe erzielen. Das zeigen Gruppen etwa im auch noch nicht mit Ihrem Unternehmen in Be- amerikanischen Raum schon sehr gut. Doch um rührung gekommen sind. Andererseits werden zu erreichen, dass jemand Mitglied einer Grup- sowohl Moderatoren als auch Mitglieder der pe wird und bleibt, in der Sie Eigenwerbung ma- meisten Gruppen allzu viel Selbstdarstellung in chen, müssen Sie schon wirklich gut und nutz- den meisten Fällen nicht tolerieren. bringend argumentieren. In einer selbst eingerichteten Gruppe, die je- Auch hier bin ich mir, ehrlich gesagt, für die mand aus Ihrem Unternehmen moderiert, ma- Anwendung in Deutschland selbst im Zweifel, chen Sie die Regeln; jedenfalls soweit diese was die rechtlichen Aspekte angeht, sprich: in- mit den Facebook-Richtlinien konform gehen. wieweit hier Werbe- und Wettbewerbsrecht Jedoch müssen Sie auch selbst dafür sorgen, greifen und wie es beispielsweise mit der Im- dass Sie Mitglieder finden und diese aktivieren. pressumspflicht aussieht. Daher bin ich mit sol- Eine Gruppe zu moderieren, kann erheblichen chen Empfehlungen vorsichtig, zumal ich nicht Aufwand bedeuten, und es sollte natürlich auch rechtsberaten darf und kann. Unternehmen, die durchgehend jemand erreichbar sein. Je nach Gruppen initiieren und insbesondere für Marke- Thema und Zusammensetzung der Gruppe tingzwecke nutzen wollen, sollten sich unbe- kann es auch einmal hoch hergehen. dingt juristisch begleiten lassen. Andererseits können Sie nicht erwarten, dass andere Menschen von selbst zu Ihrem Grup- 7. Mitarbeiter miteinander vernetzen penziel beitragen oder sich engagieren, wenn Noch ein kritisches Thema, vor allem in sie keine Motivation dazu verspüren. Sie sollten Deutschland: Nicht immer verträgt sich der sich also nicht nur überlegen, wen Sie in Ihre Austausch von Mitarbeitern mit den Complian- Gruppe(n) einladen wollen, sondern auch wel- ce-Regeln, erst recht dann nicht, wenn es um chen Nutzen die Mitglieder davon haben einzu- Unternehmensinterna gehen könnte. Deswe- treten und auf Dauer mitzumachen. gen haben sich Angebote wie „Workplace bei Deswegen wird man die Zahl selbst gegrün- Facebook“ hierzulande wohl auch noch nicht deter Gruppen nicht beliebig erhöhen. Vor allem flächendeckend ausgebreitet. Allerdings ist die zum Einstieg empfiehlt es sich auch für künftige Wahrscheinlichkeit relativ hoch, dass es auch in Moderatoren, zunächst Erfahrungen in anderen Ihrem Unternehmen längst informelle, geheime Gruppe zu sammeln. Überlegen Sie sich genau Facebook-Gruppen gibt, in denen sich Mitarbei- den Zweck der Gruppe, die Nutzenargumenta- ter untereinander austauschen. tion und kalkulieren Sie die Ressourcen. Für Ihre Zumindest aber die Präsenz verschiedener Facebook-Gruppe(n) brauchen Sie eine eigene Unternehmensvertreter in Fachgruppen zu den Teil- beziehungsweise Kanalstrategie! zuvor genannten Zwecken ist aus den beschrie- benen Gründen sehr empfehlenswert. Mitglieder einladen und Gruppe bekannt Wie dürfen sich Mitarbeiter in machen Facebook-Gruppen engagieren? Facebook bot bis vor einiger Zeit (leider) die Möglichkeit an, andere Mitglieder ungefragt Wenn Sie für Ihr Unternehmen noch keine Mar- der eigenen Gruppe hinzuzufügen. Das geht kenbotschafter-Strategie entwickelt haben, die zum Glück nicht mehr, sondern ist der Einla- gezielt auch die digitalen Präsenzen fördert, den-Funktion gewichen. Diese finden Sie (Stand: dann brauchen Sie zumindest Social-Media-Gu- November 2019) in der rechten Sidebar Ihrer ei- idelines, um Verbindlichkeit und Sicherheit für genen, aber auch anderer Gruppen. alle Beteiligten zu schaffen. . 17
Dennnoch sollten Sie mit solchen Einladungen, Natürlich unterscheiden sich die Zielgruppen in wie auch mit Eventeinladungen, sparsam um- der Zahl ebenso wie in den spezifischen Bedürf- gehen. Laden Sie, wenn überhaupt, nur solche nissen. Die Art der Ansprache ist eine andere, Menschen ein, bei denen Sie sich eines Interes- und die Customer Journey vom Erstkontakt zum ses sicher sind. Viel besser als der Push sind an- Abschluss und darüber hinaus ist eine andere. dere Möglichkeiten, in Ihre Gruppe(n) einzuladen. Auch gibt es ja in B2C-Unternehmen ebenfalls Innerhalb von Facebook können Sie dazu Po- Beziehungen zu anderen Unternehmen und stings verfassen und natürlich auch gespon- Kontakte zu den darin agierenden Personen. serte Postings/Anzeigen schalten. Nutzen Sie Insofern gilt das meiste des hier Gesagten für zudem Möglichkeiten, außerhalb von Facebook beide Bereiche (fast) in gleicher Weise und un- auf Ihre Gruppe aufmerksam zu machen, etwa terscheidet sich eben nur in der spezifischen in Ihrem Newsletter oder im Corporate Blog. Ausprägung. Jedoch geht es mir vor allem darum konkret zu zeigen, wie umfassend und vielfäl- Ihre Facebook-Gruppe ist kein rechtsfreier tig die Möglichkeiten für den B2B-Bereich sind. Raum Damit will ich der Annahme entgegentreten, Auch wenn Sie – innerhalb der Nutzungsbedin- dass Facebook vor allem eine Konsumenten- gungen des Anbieters – für Ihre Facebook-Grup- plattform, auch und gerade, was die Nutzung pe eigene Regeln bestimmen können, so müssen von Gruppen angeht. Natürlich gibt es viel mehr Sie sich zugleich an geltendes Recht halten, so Gruppen zu Consumer- und privaten Themen. wie überall in der Unternehmenskommunikation. Kurze Anleitung: Wie Sie Ihre Face- Dazu zählen beispielsweise das Urheberrecht book-Gruppe zur Facebook-Fanpage und auch das Wettbewerbsrecht. Auch Persön- hinzufügen lichkeitsrechte von Mitarbeitern und anderen Beteiligten sind zu wahren. Lassen Sie sich also Facebook hat kürzlich die Funktionen für Grup- juristisch beraten! Natürlich sind Sie auch selbst penadministratoren erweitert, wie in diesem dafür verantwortlich, ob und wie Sie die Tipps Beitrag im Facebook-Newsroom beschrieben aus diesem Beitrag umsetzen. Ich übernehme ist. Auch lassen sich Seiten schon seit einiger keine Gewähr und behalte mir Irrtümer vor. Zeit zu Fanpages hinzufügen und auf diese Wei- se als Unternehmen betreiben und verwalten. Facebook-Gruppe: Öffentlich, privat oder Gruppen, die Sie bereits eingerichtet haben, geheim? können Sie über den Business-Manager auf der Facebook-Gruppen können öffentlich sein. Startseite Ihrer eigenen Fanpage über den Tab Dann kann jeder mitlesen; Mitglieder können „Gruppen“ mit dieser verknüpfen. Ebenso kön- Beiträge schreiben. Geschlossene Gruppen hei- nen Sie hier neue Gruppen direkt erstellen. ßen jetzt „private Gruppen“, außer der Bezeich- Sollte es in der Sidebar Ihrer Fanpage noch kei- nung hat sich aber nichts verändert. Sie sind für nen Gruppen-Tab geben, dann fügen Sie diesen alle Mitglieder findbar, aber die Inhalte nur für über Einstellungen > Seite bearbeiten hinzu. Mitglieder zugänglich. Geheime Gruppen dage- Der Artikel erschien zuerst im Online-Maga- gen sind nur für diejenigen zu finden, die davon zin „PR-Doktor“. wissen und eingeladen werden. Hier im Hilfebereich von Facebook gibt es In- formationen zu den Privatsphäre-Optionen für Facebook-Gruppen. dr. kerstin hoffmann Dr. Kerstin Hoffmann ist Vortrags- B2B versus B2C rednerin, Kommunikations- und Strategieberaterin und Buchautorin. B2B (Business to Business) bezeichnet Ge- Sie gehört in Deutschland zu den schäfte und Beziehungen zwischen Unterneh- bekanntesten Fachleuten in ihrem men. B2C (Business to Consumer) bezieht sich Bereich. Ihr „PR-Doktor“ ist eines der auf Beziehungen zwischen Unternehmen und meistgelesenen Online-Magazine der Kommunikationsbranche. An Endverbrauchern. Entsprechend wird auch in der Heinrich-Heine-Universität Düs- der externen Unternehmenskommunikation seldorf lehrte sie Public Relations zwischen den beiden Bereichen unterschie- und Reputationsmanagement. Im den. Tatsächlich muss man konstatieren, dass Frühjahr 2020 erscheint ihr neues die Unterschiede zwischen der B2B- und der Buch „Markenbotschafter – Erfolg mit Corporate Influencern“. 2019 erschien die Neuauflage von „Web oder B2C-Kommunikation sich in den Grundprin- stirb“ Erfolgreiche Unternehmenskommunikation in Zeiten des digitalen zipien viel weniger unterscheiden als oft ange- Wandels“. Mehr unter kerstin-hoffmann.de nommen wird. Foto: Susanne Fern 18
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