Magnier, Aline Soziale Netzwerke StudiVZ, Facebook und Xing; Konzepte und Chancen der kommerzieller Nutzung - Bachelorarbeit
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Fachbereich Medien Magnier, Aline Soziale Netzwerke StudiVZ, Facebook und Xing; Konzepte und Chancen der kommerzieller Nutzung - Bachelorarbeit - Hochschule Mittweida – University of Applied Sciences (FH) Berlin - 2009
Magnier, Aline Soziale Netzwerke StudiVZ, Facebook und Xing; Konzepte und Chancen der kommerzieller Nutzung - eingereicht als Bachelorarbeit- Hochschule Mittweida – University of Applied Science (FH) Erstprüfer Prof. Dr. Otto Altendorfer Zweitprüfer Dr. Dirk Radtke Berlin- 2009 2
1. Einleitung ......................................................................................................4 2. Begriffliche Grundlagen...............................................................................5 2.1 Soziale Netzwerke im Internet................................................................................ 5 2.1.1. Soziologische Perspektive .................................................................................. 6 2.1.2 Technische Perspektive ....................................................................................... 9 2.2 Internetökonomie ................................................................................................. 12 2.2.1 Geschäftsmodell Commerce .............................................................................. 13 2.2.1.1 Online-Werbung............................................................................................. 14 2.2.1.2 Targeting in der Online-Werbung ................................................................... 15 2.2.1.3 Affiliate-Marketing......................................................................................... 17 2.2.1.4 Micro-Payment und Benutzungsgebühren....................................................... 20 2.2.2 Geschäftsmodell Content................................................................................... 21 2.2.2.1 Content-Sponsoring........................................................................................ 23 2.2.2.2 Content-Syndication....................................................................................... 24 2.2.3 Geschäftsmodell Context................................................................................... 26 2.2.4. Geschäftsmodell Connection ............................................................................ 26 3. Soziale Netzwerke im Internet ...................................................................28 3.1 StudiVZ (Studentenverzeichnis)........................................................................... 30 3.1.1 Charakterisierung und technische Umsetzung.................................................... 31 3.1.2 Geschäftsmodell................................................................................................ 33 3.2 Facebook.............................................................................................................. 36 3.2.1 Charakterisierung und technische Umsetzung.................................................... 37 3.2.2 Geschäftsmodell................................................................................................ 39 3.3 Xing..................................................................................................................... 43 3.3.1 Charakterisierung und technische Umsetzung.................................................... 44 3.3.2 Geschäftsmodell ................................................................................................ 46 4. Vergleichende Analyse der ökonomischen Konzepte ............................49 5. Entwicklungsperspektiven ........................................................................53 5.1 Social Commerce ................................................................................................. 54 5.2 Soziale Netzwerke für Unternehmen .................................................................... 57 5.3 Wrap up – Thesen ................................................................................................ 59 6. Resümee .....................................................................................................60 7. Literaturverzeichnis ...................................................................................63 Abbildungsverzeichnis……………………………………………………………………..65 3
1. Einleitung Die sozialen Netzwerke im Internet, die auch häufig mit der englischen Bezeichnung Social Networks beschrieben werden, gehören seit einigen Jahren zu den am schnellsten wachsenden Applikationen im Internet.1 Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der bereits realisierten und perspektivisch möglichen kommerziellen Nutzung der sozialen Netzwerke. Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, müssen im Vorfeld die Begriffe und Dimensionen definiert werden, die die sozialen Netzwerke ausmachen. Das gilt auch für die Konkretisierung der kommerziellen Nutzung der sozialen Netzwerke. Das Kapitel 2. dieser Arbeit wird sich folgerichtig, sowohl mit den Grundlagen und Funktionen der sozialen Netzwerke beschäftigen, als auch den kommerziellen Aspekt, hier die Internetökonomie, definieren. Nach den notwendigen Definitionen der verwendeten Termini und deren Funktionsweise unter Einbeziehung der ökonomischen Ausrichtung werden drei Beispiele sozialer Netzwerke dargestellt, die auf dem deutschen Markt große Bedeutung haben. Für die Darstellung wurden die Portale StudiVZ, Facebook und Xing gewählt. Bei dieser Auswahl spielt es eine wichtige Rolle, dass der Anbieter auf den deutschen Markt agiert und eine bestimmte Ausrichtung vorweist, die wiederum auf weitere Anbieter der Branche übertragbar wäre. Auf diese Weise sollte ein Abbild der Marktstrukturen der sozialen Netzwerke in Deutschland wiedergegeben werden. Die einzelnen Beispiele werden hinsichtlich ihrer Charakterisierung und technischer Umsetzung vorgestellt und anschließend anhand ihrer Geschäftsmodelle analysiert. Im Anschluss im Kapitel 4. werden die einzelnen Geschäftskonzepte mit einander verglichen, daraufhin werden generelle Tendenzen in der kommerziellen Verwendung sozialer Netzwerke herausgearbeitet. Im Kapitel 5. werden Vorschläge und Denkansätze vorgestellt, die zukünftig bei der Kommerzialisierung der sozialen Netzwerke Verwendung finden können. Der in die Zukunft der sozialen Netzwerke weisende Abschnitt schließt, die hier vorliegende Untersuchung ab. 1 Vgl. Patalong Frank: Communitys krempeln Netz-Nutzung um. In: http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,druck-612124,00.html Zugriff am 09.03.09 4
2. Begriffliche Grundlagen 2.1 Soziale Netzwerke im Internet Mit dem Thema der sozialen Netzwerke beschäftigen sich viele Disziplinen wie die Kommunikationswissenschaften oder die Ökonomie, um nur zwei von diesen zu nennen. Doch was steckt dahinter? Was ist ein soziales Netzwerk? Keupp und Röhrle bezeichnen soziale Netzwerke als „..die spezifischen Webmuster alltäglicher sozialer Beziehungen..“2 Detaillierter beschreibt es Diewald, indem er sagt, dass ein soziales Netzwerk: “… die Gesamtheit der sozialen Beziehungen einer Person (...) gängigerweise unterteilt in Familienbeziehungen, Beziehungen zur Verwandtschaft, zu Nachbarn, Freunden, Bekannten und eventuell Arbeitskollegen..“3, wobei er das Individuum selbst in den Mittelpunkt der Beziehungen rückt. Es gibt zwei Blickwinkel auf ein soziales Netzwerk. Das erste untersucht das Individuum selbst und stellt dieses mit all seinen Verknüpfungen in das Zentrum des Netzwerkes. Es wird als persönliches Netzwerk bezeichnet. Die zweite Möglichkeit besteht darin, das Gesamtnetzwerk zu analysieren mit all seinen unterschiedlichen Personen und deren Verknüpfungen in ihm.4 Beiden Blickwinkeln gemein ist, dass der Mensch als Knotenpunkt gesehen wird von dem aus Verbindungen zu anderen Menschen ausgehen, die ihrerseits wiederum als Knotenpunkte in Erscheinung treten.5 2 Keupp/Röhrle: Soziale Netzwerke, New York 1987. S. 7 3 Diewald Martin: Soziale Beziehungen: Verlust oder Liberalisierung?, Berlin 1991. S. 61 4 vgl. Gräf, Lorenz, In Soziologie des Internet, Frankfurt/Main 1997. S. 99ff 5 vgl. Keupp/Röhrle 1987, S. 12 5
2.1.1. Soziologische Perspektive Will man sich der soziologischen Perspektive von sozialen Netzwerken im Internet nähern; bedarf es einer Beleuchtung der Beziehungen, in der Menschen zueinander stehen können. So bezeichnet Schenk die kleinste mögliche Gesellschaftsform, nämlich die, zweier Menschen untereinander, als Dyade.6 Als Beispiel mag die Partnerbeziehung oder das Mutter-Kind- Verhältnis gelten. Wird dieser Kreis um eine oder mehrere Personen erweitert, die zueinander in einer Beziehung stehen, spricht man von einer Gruppe. Häusler definiert die Gruppe als: “ ... ein in seiner Mitgliederanzahl begrenztes Beziehungsgeflecht, in dem die einzelnen Beteiligten in hohem Maß untereinander interaktiv verbunden sind, und sich dieser Gruppe zugehörig fühlen.“7 Der Begriff des sozialen Netzwerkes wird dem Begriff der Gruppe nahe gestellt. So bemerkt Wellmann, eine „Gruppe ist ein soziales Netzwerk (...) dessen Bindungen eng auf einen abgegrenzten Bereich beschränkt und dicht verknüpft sind, so dass fast alle Netzwerkmitglieder direkt miteinander in Verbindung stehen“8 Granovetter unterscheidet in seinem bekannten Aufsatz „ The Strength of Weak Ties“ nach Kontakten zu entfernten Bekannten, den „ Weak Ties“ und nach Beziehungen zu engen Freunden, den „Strong Ties“.9 6 vgl. Wellmann Barry: Die elektronische Gruppe als soziales Netzwerk, Wiesbaden 2000. S. 134 7 Häusler Sascha: Soziale Netzwerke im Internet: Entwicklung, Formen und Potenziale zu kommerzieller Nutzung, Siegen 2007. S. 3 8 Wellmann 2000, S. 135 9 vgl. Beck, Christoph, In: Rekrutieren in sozialen Netzwerken, Koblenz 2008. S. 4 6
Abbildung 1.: Funktionsweise sozialer Netzwerke. In: Beck 2008, S. 4 Fasst man all diese Definitionen und Ansätze zusammen definiert sich ein soziales Netzwerk als ein soziologisches Konstrukt mit einer abgegrenzten Menge an Personen, die über soziale Beziehungen miteinander verbunden sind. Der Nutzen eines solchen sozialen Netzwerks für den Einzelnen wird in der Soziologie als Sozialkapital bezeichnet. Gräf konstatiert in diesem Zusammenhang, dass dieses persönliche Netzwerk oder auch Beziehungsreservoir eine Anzahl von Personen darstellt, auf die: „ ... Ego als eine Art Ressource bei der Verfolgung eigener Ziele zurückgreifen kann, und die ihm in irgendeiner Weise bei der Erreichung seiner Ziele behilflich sind ... “.10 Beck listet die hauptsächlichen Funktionen von sozialen Netzwerken folgendermaßen auf: Information Tausch und Transfer von Ressourcen Soziale Unterstützung 10 Gräf 1997, S. 104 7
(materiell, kognitiv, emotional)11 und zitiert das Sozialkapital folgendermaßen: „ Das Sozialkapital ist die Gesamtheit der aktuellen und potentiellen Ressourcen, die mit dem Besitz eines dauerhaften Netzes von mehr oder weniger institutionalisierten Beziehungen gegenseitigen Kennens und Anerkennens verbunden sind; oder anders ausgedrückt, es handelt sich dabei um Ressourcen, die auf der Zugehörigkeit einer 12 Gruppe beruhen“. Es geht also um Austauschbeziehungen, die ein Geben und Nehmen zu beiderseitigem Vorteil voraussetzen. Dies kann nur entstehen, wenn sich die Mitglieder untereinander Zugang gewähren, was nur gewährleistet ist, wenn sie Vertrauen zueinander haben. Das Kapital, welches der Mensch allgemein angestrebt, listet Beck in folgenden Unterpunkten auf: Physisches Kapital: Pflanzen, Tiere, Menschen Finanzkapital: Geld, Wertpapiere Humankapital: Wissen, Bildung, Erfahrung Kulturelles Kapital: Kenntnisse und Benutzung der dominanten Symbole und Bedeutungen Sozialkapital: a) „gute“ Beziehungen (Mikroebene) b) Netzwerke, Normen und Vertrauen (Makroebene)13 Das Sozialkapital mit seiner Mikro- und Makroebene ist hier ein wichtiger Faktor, um soziale Beziehungen zu schaffen oder zu erhalten, die früher oder später den unmittelbaren Nutzen versprechen können, weitere Kapitalarten zu erwirtschaften. Die Risiken von Sozialen Netzwerken sieht Beck beispielsweise darin, dass der Einzelne durch das Netzwerk in Abhängigkeiten geraten kann oder ein Partner mehr nimmt als er gibt. Weiterhin besteht die Gefahr der Korruption und des Entstehens von Differenzen zwischen Mitgliedern und Nicht- Mitgliedern. Die Chancen von Sozialen Netzwerken sieht er darin, dass mit ihrer 11 vgl. Beck 2008, S. 4 12 Ebd., S. 6 13 vgl. Ebd., S. 6 8
Hilfe neue Kontakte geknüpft oder wiederbelebt werden können, sie die Koordination und Kommunikation erleichtern und gegenseitiges Vertrauen fördern.14 2.1.2 Technische Perspektive Wie bereits im vorhergehenden Kapitel dargelegt wurde, können durch den Kommunikationskanal Internet neue Kontakte aufgebaut und bestehende Kontakte intensiviert und gepflegt werden. Das Netz ist also eine geeignete „ ... Option, um den Kreis möglicher Beziehungen über den unmittelbaren sozialen und geographischen Raum hinaus zu erweitern ...“15 Geschehen kann dies mittels Internet-Telefon oder E-Mail auf eine schnelle und zunehmend kostengünstige Weise selbst über große Entfernungen hinweg. Vorteilhaft für den Nutzer ist dabei vor allem, dass die Kommunikation untereinander zeitlich versetzt geschehen kann. Den Nutzen dieser Dienste genießen hauptsächlich Interessengruppen, die gemeinsame Neigungen oder Interessen verfolgen. Sie schließen sich in virtuellen Gemeinschaften, z.B. zu sogenannten Foren oder Communities zusammen, um sich über ihre gemeinsamen Interessen auszutauschen. So finden sich im Netz Gemeinschaften von Sportarten, ebenso, wie die von Reiseinteressierten, Kochliebhabern, Wirtschafts- und Politikinteressierter und Fans prominenter Persönlichkeiten. Einer ARD/ZDF- Onlinestudie aus dem Jahr 2007 zufolge besitzen mittlerweile über die Hälfte der deutschen Haushalte einen Internetanschluss, Tendenz steigend. Döring konstatiert jedoch, dass das Internet hauptsächlich „ ... lockere sachbezogene Beziehungen ...“16 herstellt, die nur dann eine engere Bindung erfahren, wenn nach dem Erstkontakt im Internet eine Interaktion in der realen Welt erfolgt.17 Der bisher dargestellte Aspekt der Kommunikation zur Nutzung eines 14 vgl. Beck 2008, S. 8 15 Heintz Bettina: Gemeinschaft ohne Nähe? Virtuelle Gruppen und reale Netze In: Thiedeke (Hrsg.):Virtuelle Gruppen, Wiesbaden 2000. S. 208 16 Döring Nicola: Sozialpsychologie des Internet, In: Die Bedeutung des Internet für Kommunikationsprozesse, Identitäten, soziale Beziehungen und Gruppen, Göttingen 1999. S. 364 17 vgl. Ebd., S. 355ff 9
persönlichen Netzwerks durch das Internet kann erweitert werden durch sogenannte Social Networking Sites (SNS). Diese bieten dem Nutzer die Möglichkeit, über die Beziehungspflege hinaus indirekte Beziehungen aufzudecken und Zugriffe darauf zu erleichtern. Für den Begriff Social Software, der den Social Networking Sites vorausgeht, gibt es noch keine endgültig klärende Definition. Für Alby unterscheidet sich diese Software in zwei Kategorien. Zum ersten in die beschriebene gewünschte kommunikationslastige Anwendung und weiterhin in Dienste, bei denen die eingestellten Inhalte von größerer Bedeutung für den Nutzer sind.18 Beispiele hierfür sind Webblogs, Foren oder Wikis. Was sie alle verbindet, ist die Tatsache, dass der einzelne Teilnehmer einen kleinen Beitrag zur Gesamtleistung erbringt. Somit profitieren letztendlich alle Nutzer von dem gemeinsam erstellten Endprodukt. Dies kann beispielsweise mittels Kommentare geschehen. Es kann gesagt werden, dass es sich bei Social Software um eine Internetanwendung handelt, auf deren Grundlage viele Individuen durch gemeinschaftliche Kooperation einen höheren persönlichen Nutzen erzielen.19 Ein Begriff, der erstmals 2004 durch den Verleger Tim O´Reilly im Zusammenhang mit Social Software aufkam, war der Begriff „Web 2.0“. Der Verleger entwickelte in dem Zusammenhang sieben viel beachtete Kernkompetenzen, wovon ein im „Web 2.0“ tätiges Unternehmen seiner Meinung nach mindestens eine aufweisen sollte: „Nutzung des Internets als Plattform für das Angebot von Diensten Ausnutzung individueller Nischennachfrage nach dem System des „Long Tail“ Nutzung der kollektiven Intelligenz bzw. des kollektiven Wissens der Anwender Zugriff auf eine exklusive Datenbank, die als Einkommensquelle fungiert Betriebsabläufe, die die ständige Pflege und fortlaufende Entwicklung der Software ermöglichen und dies auch durch die Nutzer 18 vgl. Alby Tom: Web. 2.0 Konzepte, Anwendungen, Technologien, Seite 90, München 2007, S. 90 19 vgl. Ebd., S. 230 10
Entwicklung von „Leigthweight Models“, die auf Einfachheit und Koppelbarkeit beruhen und sich auf die Ebenen Programmierung, Benutzerschnittstellen und Geschäftsmodellen beziehen können Entwicklung von Software, die über das einzelne Endgerät Computer hinaus geht.“20 Laut Alby haben neue Technologien, wie beispielsweise diejenigen, zur Erhöhung der Zugangsgeschwindigkeit oder eine einfachere Nutzbarkeit des Internets, wesentlich dazu beigetragen, dass „Web 2.0“ überhaupt möglich gemacht werden konnte. Durch die neu entstandene verstärkte Wettbewerbssituation konnten Gebühren gesenkt und weitere Privatkunden und Internet-Nutzungsszeiten gewonnen werden.21 Zudem stieg das Vertrauen in das Medium Internet, welches zuvor mit Anonymität gleichgesetzt wurde, da die Preisgabe der Identität eines Nutzers Voraussetzung dafür wurde, von der Anwendung zu profitieren.22 Ein weiterer Begriff in diesem Zusammenhang ist der Begriff „User generated Content“. Hierbei handelt es sich um „ ... massenmediale Inhalte, die von Konsumenten ohne direkte Gewinnerzielungsabsicht bereitgestellt werden ... .“23 Der Nutzer stellt sich bei dieser Anwendung nicht nur als Konsument dar, sondern produziert selbst. Das kann geschehen, indem er Musik, Fotos oder Filme publiziert, aber auch in Foren diskutiert. Zu den User generated Content gehören beispielsweise youtube.com oder wikipedia.org. Die Motivationen der Anwender sind unterschiedlicher Art. Die Bereitstellung der Produkte kann aus Hilfsbereitschaft geschehen, aber auch für den eigenen Identitätsaufbau, Gewinnabsichten oder Aufbau von Sozialkapital genutzt werden. Als Plattform können Seiten von Unternehmen dienen, die damit eine kostengünstige Variante erschaffen, ihre Seite mit Inhalten zu füllen, bei der ein Mehrwert entstehen kann. So kann User generated Content durchaus zur Verbesserung des Images eines Unternehmens beitragen oder als Marktforschungsinstrument dienen.24 20 Häusler 2007, S. 19 21 vgl. Alby 2007, S. 3ff 22 vgl. Szugat/Gewehr/Lochmann: Social Software, Paderborn 2006. S. 83 23 Stöckl/Grau/Hess: User generated Content, In: Medienwirtschaft 4/2006, Seite 47 24 vgl. Schweiger/ Quiring: User generated Content auf massenmedialen Websites- eine Spielart der Interaktivität oder etwas völlig anderes?, In: Friedrichsen/Mühl-Benninhaus/Schweiger: Neue Technik, neue Medien, neue Gesellschaft?, München 2007. S. 105f 11
Dies zeigt eine deutliche Verbesserung des Prinzips des sozialen Netzwerks im Internet, zu welchem „Web 2.0“ wesentlich beigetragen hat. 2.2 Internetökonomie Als Grundlage der Internetökonomie vor dem Hintergrund der sozialen Netzwerke wurden die begrifflichen Grundlagen des Geschäftsmodells nach Mörl/Groß verwendet. Demnach ist ein Geschäftsmodell ein Abbild dessen was als Ressource in den Leistungsprozess einfließt und in vermarktungsfähige Formen wie Information, Produkt oder Dienstleistung transformiert wird.25 Die Bestandteile eines Geschäftsmodells teilen sich in die Value Proposition, die Architektur der Leistungserstellung und das Ertragsmodell. Bei der Value Proposition handelt es sich um den Nutzen den das angebotene Produkt oder Dienstleistung spendet. Dabei geht es sowohl um den subjektiven Nutzen des Kunden im Sinne der Bedürfnisbefriedigung, als auch um den Wertschöpfungspartner der ein Teilbestand des Geschäftsmodells sein kann. Zur Architektur der Leistungserstellung zählen hingegen Entwürfe des Produktes und die Differenzierung des Marktes in dem das Unternehmen agiert. Darüber hinaus beinhaltet die Architektur der Leistungserstellung eine interne und eine externe Komponente. Die interne Architektur bezieht sich auf die intern genutzten Ressourcen, die Wertschöpfungsstufen, interne Kommunikationskanäle und Mechanismen der Koordination im Betrieb. Bei der externen Architektur tritt das Unternehmen seinen Kunden gegenüber. An dieser Stelle wird mit der Kundschaft kommuniziert, die Waren werden vertrieben, die Preise festgelegt und Wertschöpfungspartner identifiziert. Schließlich gehört zum Geschäftsmodell auch ein Ertragsmodell, das die Erlöse generiert und die Einkommensquellen des Unternehmens nennt. Der Ertrag gibt den Wert an, der für die Eigentümer des Unternehmens als Gewinn bereitgestellt wird.26 25 vgl. Mörl Christoph/Groß Mathias: Soziale Netzwerke im Internet. Analyse der Monetarisierungsmöglichkeiten und Entwicklung eines integrierten Geschäftsmodells. Boizenburg 2008. S. 84 26 vgl. Ebd., S. 84f 12
Im Bereich der Internetökonomie stützen sich die Geschäftsmodelle im wesentlichen auf die folgenden vier Bereiche des Internets: In: Abbildung 2: Ansatzbereiche der Internetökonomie. http://www.medientage.de/mediathek/archiv/2001/schlegel_praesentation.pdf Zugriff 17.04.09 2.2.1 Geschäftsmodell Commerce Der Bereich des Geschäftsmodells Commerce stützt sich auf direkte Geschäftstransaktionen im Internet. Ziel des Geschäftsmodells ist es, den traditionellen Handel durch den Einsatz des Internets zu unterstützen bzw. auszuweiten. Diese Unterstützung erfolgt in drei Phasen: Attraction, Bargaining/Negotiation und Transaction. Zur Phase Attraction zählt vor allem die Werbung, die den Kunden auf ein Produkt bzw. eine Dienstleistung aufmerksam macht. Bargaining/Negotiation betrifft den Vorgang der sich im direkten Vorfeld des Handelsabschlusses befindet, d.h. die Vertragsbedingung, Lieferkonditionen, Preisvereinbarungen, Kaufformen oder andere Spezifika. Die 13
Transaction-Phase bezieht sich hingegen auf die Auslieferung und Zahlungsabwicklung.27 2.2.1.1 Online-Werbung Die Online-Werbung bezeichnet die Platzierung von Werbebotschaften, auch Bannerwerbung genannt, auf den Webseiten. Die Werbebotschaften können in unterschiedlichen technischen und gestalterischen Formen dargeboten werden. Es gibt sowohl die Möglichkeit die Banner als statische, animierte oder auch interaktive Flächen zu präsentieren. Ferner haben sich inzwischen unterschiedliche Größen, Erscheinungsbilder und Herstellungsarten etabliert. Die Berechnung des Preises für die Bereitstellung der Werbefläche wird ähnlich wie bei den klassischen Medien entweder auf der Basis der Sichtkontakte oder in Abhängigkeit von der Dauer der Präsentation berechnet. Dabei wird in der Regel ein fester Preis für jeweils 1000 Sichtkontakte oder für einen bestimmten Buchungszeitraum vereinbart. Die Festsetzung des Preises für die eben aufgeführten Einheiten variert je nach Format, Anordnung auf der Website und der Marktstellung der Seite.28 Den größten Anteil an der Online-Werbung hat die reichweitenorientierte Bannerwerbung. Trotz der großen Bedeutung der Bannerwerbung muss gleichzeitig aber auch auf zwei Tendenzen hingewiesen werden, die gerade in den letzten Jahren immer wichtiger geworden sind. So hat sich einerseits die Nutzung des Internets immer weiter spezifiziert, so dass ein zielloses Surfen konstant abnimmt. Andererseits sinkt damit auch die Bereitschaft der Internetnutzer Werbebotschaften überhaupt aufzunehmen.29 Ferner werden vielfach gerade auch in sozialen Netzwerken Meinungen vertreten, die sich lautstark gegen Werbung wehren und diese immer weniger tolerieren. Die Anzahl der Klicks auf die Banner sinkt kontinuierlich seit mehreren Jahren. Die Werbeindustrie reagierte auf diese Entwicklung mit einer Verstärkung der 27 vgl. Habann Frank: Innovationsmanagement in Medienunternehmen. Theoretische Grundlagen und Praxiserfahrungen. Wiesbaden 2003. S. 98 28 vgl. Mörl/Groß 2008, S. 90 29 vgl. Ebd., S. 91 14
Werbefrequenzen und dem Ausweichen auf andere Werbeformen, die weniger Streuverluste aufweisen.30 2.2.1.2 Targeting in der Online-Werbung Beim Targing in der Onlinewerbung handelt es sich um Werbeformen, die gezielt konkrete Nutzer ansprechen und daher den Streuverlust der sonstigen traditionellen Werbeformen minimieren. Diese Werbeform ist derzeit nicht weit verbreitet, da sie häufig auf Kritik der Konsumenten stößt. Sie wird als besonders massiv und aufdringlich empfunden. In der Werbebranche ist der Reiz des Targetings vor allem darin enthalten, dass es die Relation zwischen dem Werbenden und den Konsumenten bei Targeting eine 1:1 Kommunikationssituation bedeutet, anders dagegen bei der reichweitenorientierten Online-Werbung die eine Kommunikationssituation 1:n herstellt. Die Größe n bleibt in dem Zusammenhang variabel und kann daher nicht eindeutig den Werbebotschaften zugeordnet werden.31 Für das Targeting sind die sozialen Netzwerke gerade deshalb so interessant, da sie ihre Nutzer bereits nach bestimmten Merkmalen selektiert haben und daher sehr konkrete und leicht zuzuschreibende Datenbestände vorweisen. Streng genommen bilden die Selektionsformen der sozialen Netzwerke in ökonomischer Hinsicht Zielgruppen. Diese Zielgruppeneinordnung lässt sind einerseits über die Profildaten herstellen. So sind Angaben über Studienort, Alter und Geschlecht leicht zu zuordnen. Darüber hinaus haben die Betreiber der Netzwerke auch Informationen über die Logfiles und Klickpfade der Nutzer innerhalb des Netzwerkes, die noch genauere Angaben über das Verhalten und die Interessen des Nutzes enthalten. Diese Informationen, d.h. die Profildaten aber auch die Verhaltens- und Interessenmerkmale in den Netzwerken sind für die Targeting-Werbelösungen von größter Bedeutung.32 Die Autoren Mörl und Groß haben in der folgenden Abbildung die vier häufigsten Möglichkeiten des 30 vgl. Mörl/Groß 2008, S. 91 31 vgl. Ebd., S. 96 32 vgl. Ebd., S. 96f 15
Targeting angeführt. So ist es möglich Werbeinhalte nach den dem Nutzer bevorzugten Inhalten zu senden oder die Werbebotschaft nach dem Verhalten des Nutzers auszurichten. Ferner bieten demographische Daten, wie Bildung, Geschlecht und Alter oder auch Angaben zur Wohnregion samt IP-Adresse hervorragende Ausgangspunkte für das Targeting.33 Contextual Targeting Behavioral Targeting - Werbung erscheint im Kontext - Auswertung nicht des Inhalts personenbezogener Daten in - z.B. Google Adwords Kombination mit Nutzungsverhalten - z.B. Wunderloop, nugg.ad Demographic Targeting Geographic Targeting - Werbung anhand von - Schaltung regional demographischen Daten wie differenzierter Werbung auf Alter, Geschlecht, Bildung Basis der IP-Adresse - z.B. Google, Doubleclick Abbildung 3: Möglichkeiten des Targeting. In: Mörl/Groß 2008, S. 97 Neben diesen vier meist genutzten Möglichkeiten gibt es auch noch das Daypart-Targeting, das die Werbebotschaften je nach Tageszeit zuordnet. Hier würden z.B. Frühstückscerealien am Morgen und Partylocationangebote am Abend gesendet werden können. Hinzu kommt auch noch die Möglichkeit des Purchased-Based-Targeting, das sich auf die Suchanfragen des Nutzers konzentriert und diese ins Verhältnis zu Artikelempfehlungen setzt. Bei dieser Form des Targetings zeigt insbesondere der Onlinebuchhändler www.amazon.de seine führende Rolle. Die Kunden können bei der Ansicht 33 vgl. Mörl/Groß 2008, S. 97 16
eines Produkts die Information bekommen, welche weiteren Artikel von Kunden angesehen wurde, die diese Artikel gekauft haben.34 2.2.1.3 Affiliate-Marketing Unter dem Begriff des Affiliate wird die Bewerbung von Produkten und Dienstleistungen eines Unternehmens, auch Merchant genannt, auf einer seperaten Website, d.h. auch auf Portalen der sozialen Netzwerke verstanden. Wird durch die Präsentation der Artikel auf der Website ein bestimmter Umsatz generiert, so wird die präsentierende Website finanziell vom Merchant honoriert. Seitens des Websiteanbieters, in dem Zusammenhang auch Affiliate genannt, werden für die Präsentation spezielle Instrumente angeboten. Im Zentrum steht dabei der sgn. Partnercode, der bei der Weiterleitung des Nutzers auf das kommerzielle Angebot mit Eindeutigkeit den Pfad vom Affiliate zum Merchant nachzeichnet und auf diese Weise eine provisionsanhängige Beteiligung des Affiliate am Geschäft des Merchant ermöglicht.35 Dabei sind drei Entgeldungsformen üblich: - „pay-per-click“ – Die Provision wird auf der Basis der erfolgten Klickzahlen berechnet - „pay-per-lead“ – Die Provision wird auf der Basis von angegebenen Kundendaten berechnet, z.B. Abonnent, Adressangaben, Download - „pay-per-sale“ – Die Provision wird auf der Basis des Verkaufsumsatzes und eines vereinbarten Provisionsprozentsatzes berechnet.36 Die Werbemöglichkeiten des Affiliate-Marketing als Merchant nutzt insbesondere der Onlinebuchhändler Amazon mit großem Erfolg. 34 vgl. Mörl/Groß 2008, S. 98 35 vgl. Ebd., S. 104 36 vgl. Ebd., S. 104 17
„Die Idee des Affiliate Programms war geboren und ist heute eine der entscheidenden Säulen für Amazons Bekanntheit und Erfolg. Heute verkauft Amazon seine Bücher und 37 CDs auf über 500.000 Partner-Websites weltweit.“ Abbildung 4: Affiliate Networks. In: Tamble: In: http://www.contentmanager.de/magazin/artikel_127- print_einfuehrung_affiliate_marketing.html Die Rolle der sozialen Netzwerke als Affilate-Vermarkter ist insofern besonders attraktiv, als dass gerade hier sowohl hohe Nutzerzahlen, zielgruppengerechte Zuordnung und eine zuverlässige technische Umsetzbarkeit vorhanden sind. In den letzten Jahren hat sich gleichzeitig mit dem Boom der sozialen Netzwerke auch das Affiliate-Marketing ausgeweitet. Da hier ideale Vorraussetzungen einer Zusammenarbeit für beide Affiliatepartner bestehen: “Ein wichtiges Kriterium für die erfolgreiche Umsetzung eines Affiliate Programms ist die Integration in die Gesamtstrategie der Vertriebs- und Vermarktungsprozesse von Anbieter und Partnern. Um mit einem Affiliate Programm relevante Umsätze zu erwirtschaften, kommt es auf die richtige Strategie, professionelle Partner und ein gutes Beziehungs-Management gegenüber dem Partner-Netzwerk an.(…) Tatsächlich bewegen sich mehr als 85% der Webuser außerhalb der großen der Webportale und Marktplätze. Sie steuern primär Websites an, die ihren speziellen Interessen 37 Tamble Melanie: Einführung ins Affiliate Marketing. In: http://www.contentmanager.de/magazin/artikel_127_einfuehrung_affiliate_marketing.htm Zugriff: 15.04.09 18
entsprechen, die sogenannten Content- und Community-Websites. Aus diesem Grunde spielt der themen- und zielgruppenspezifische Content der Partner Websites im Affiliate Marketing eine besondere Rolle. Mit Hilfe vieler spezieller Themenwebsites können Online-Unternehmen ihre redaktionelle Expertise in Bereiche ausdehnen, die für das einzelne Unternehmen selbst nicht erreichbar wären und somit Zielgruppen in der 38 gesamten Tiefe des Internets erreichen.“ Vertriebstheoretisch erweist sich gerade das Affiliate-Marketing als eine der erfolgreichsten Vertriebsmethoden. Durch die Präsentation der Produkte und Dienstleistung mit wenigen Streuverlusten und sogar in Nischenbereichen, die sonst kaum mit den gängigen Werbemitteln erreicht werden könnten, kann durch das sgn. Long-Tail-Prinzip die gängige Pareto-Verteilung des Einzelhandels überwunden werden. Das Long-Tail-Prinzip wurde erstmals 2004 von Chris Anderson formuliert und untermauerte wirtschaftswissenschaftlich die Verrtriebschancen, die das Affiliate-Marketing bietet.39 40 „Das Pareto-Prinzip besagt, dass ein Unternehmen mit 20% seiner Kunden, Produkte bzw. Zielmärkte – d.h. den größten Kunden, besten Produkten (Bestseller) und ertragreichsten Zielmärkten – 80% seines Gewinns bzw. Absatzes erzielt. Da Unternehmen über beschränkte Ressourcen in den Bereichen Kapital, Mitarbeiter und Infrastruktur (bspw. Lagerfläche) verfügen, werden diese Mittel vorrangig für diejenigen Aktivitäten eingesetzt, die einen hohen Ertrag versprechen. Mit Hilfe neuester Technologien lassen sich jedoch auch weniger gängige Produkte gut verkaufen und die 41 80% der Kunden, die lediglich 20% des Umsatzes generieren, effizienter bedienen.“ Nach der Einschätzung von Wirtschaftsexperten wird das Affiliate-Marketing gerade bei den sozialen Netzwerken in nächster Zeit stark wachsen. Gleichzeitig wird es aber auch bei dieser Werbeform, wie bereits bei der traditionellen Bannerwerbung, auch hier einen Grenznutzeneffekt geben. Der Nutzer wird vom Einsatz der vielen Werbebotschaften überfordert werden und wird damit beginnen diese sowohl mental als auch physisch auszublenden. Folgerichtig wird diese Entwicklung weitere Lösungsansätze nach sich ziehen 38 Tamble, Zugriff 15.04.2009 39 vgl. Mörl/Groß 2008, S. 105 40 vgl. Rymarczyk Zbigniew: Die Long-Tail-Theorie. In: http://www.comarch.eu/de/industries/smb/articles/longtail Zugriff: 16.04.09 41 Rymarczyk, Zugriff: 16.04.2009 19
müssen, um den Nutzer intelligenter auf Produkte und Dienstleistungen aufmerksam zu machen.42 2.2.1.4 Micro-Payment und Benutzungsgebühren Die Vermarktungsmodelle Micro-Payment und Benutzungsgebühren im Umfeld der sozialen Netzwerke dienen vor allem der Monetarisierung bestimmter Funktionen oder auch der Finanzierung durch die massenhafte Vertriebstätigkeit von niedrigpreisigen Produkten und Dienstleistungen.43 Abbildung 5: Anforderungen an das Micro-Payment. In: http://de.wikipedia.org/wiki/Micropayment Zugriff: 20.04.09 Anforderungen Käufer: Anforderungen Anbieter: Hohe Sicherheit Hoher Sicherheitsstandard Absicherung im Schadensfall Verlässlichkeit, Schutz vor Missbrauch Kostenfreiheit Geringe Transaktionskosten Stornomöglichkeit Minimierung der Zahlungsausfälle Hohe Verbreitung und Akzeptanz des Viele Akzeptanzstellen Systems Benutzerfreundlichkeit Einfache Handhabung Warenerhalt vor Zahlung Schnelligkeit des Bezahlvorgangs Anonymität Eindeutige Identifizierung unkomplizierte Software- und kostengünstige Implementierung im Hardwareanforderungen Unternehmen Das Beispiel der Benutzergebühren für die Funktionserweiterungen der Basisausstattungen ist in Deutschland in sozialen Netzwerken durchaus bekannt und gängig (siehe Beispiel Xing). Weniger hingegen die Generierung 42 vgl. Mörl/Groß 2008, S. 106 43 vgl. Ebd., S. 106f 20
des Umsatzes durch Micro-Payment. Die Verwirklichung dieser Idee scheint am besten beim asiatischen sozialen Netzwerk Cyworld gelungen zu sein. Hier haben die Nutzer die Möglichkeiten ihr übliches Profil durch den Erwerb bestimmter Güter kostenpflichtig zu erweitern. So können sie z.B. Güter wie virtuelle Möbel oder Kleidung im Micropayment-Bereich kaufen. Das Modell bewährt sich allerdings allein im asiatischen Raum, wo Cyworld mit der Micropayment-Strategie allein in Süd-Korea im Jahr 2006 einen Umsatz von 120 Millionen Dollar erzielt hat.44 2.2.2 Geschäftsmodell Content Das Geschäftsmodell Content basiert auf der Wertschöpfung durch Inhalte. Das Content-Modell zeichnet sich dadurch aus, dass die Komplexität des im Internet befindlichen Inhalts durch Sortierung und Einklassifizierung verringert wird. Dadurch kommt es zur verbesserten Zurechnungsmöglichkeit jeweiliger Inhalte und ihrer potenziellen kommerziellen Verwendung. Ferner wird auf diese Weise auch eine Orientierung ermöglicht die sowohl Web-Pages nach Inhalt einordnet, als auch die Möglichkeit schafft die Kundschaft entsprechend der 45 Orientierungsvorgaben zu lenken. Diese Inhalte werden aber nicht mehr durch die traditionellen Inhaltslieferanten, wie Nachrichtenagenturen, Journalisten und Verlage geliefert, sondern durch die Nutzer selbst. Dadurch sind die Inhalte nicht mehr vom Sender zum Konsumenten ausgerichtet, sondern zunehmend vom Konsumenten zum Konsumenten. Die Nutzer, die den Inhalt der sozialen Netzwerke erschaffen haben innerhalb der Plattformen bestimmte Strukturen geschaffen und vertieft, die die Verbreitung von Inhalten maßgeblich verstärken. Dazu zählen vor allem die themenbasierten Gruppen. Der innerhalb dieser Gruppen entstehende Inhalt obliegt keiner qualitativen Regulierung oder Steuerung, sondern stellt lediglich den Austausch zwischen den Nutzern dar. Der auf diese Weise 44 vgl. Mörl/Groß 2008, S. 108f 45 vgl. Habann 2003, S. 98f 21
entstehende Inhalt wird im Geschäftsmodellansatz Content zum Fundament für darauf basierende Ertragsmodelle.46 Die ökonomische Verwertung des Geschäftsmodells Content lässt sich nur bedingt in seiner ganzen Bandbreite beziffern, da es nur ausgesprochen wenige direkte Content-Ertragsmodelle gibt. Die meisten Content-Ertragsmodelle funktionieren indirekt. Als eines der ersten direkten Content-Ertragsmodelle ist der Verkauf der Artikel des Wall Street Journal via Internet bekannt geworden. Das Modell wird auch als Pay-Content–Modell bezeichnet. Die Schwierigkeit der ökonomischen Nutzung des Contents liegt vor allem darin, dass die Mehrheit der Internetnutzer bis heute Inhalte im Internet als öffentliches Gut empfindet und nicht bereit ist für diese Inhalte direkt zu zahlen.47 Seitens der Betreiber der sozialen Netzwerke werden auf Contentbasis Möglichkeiten der ökonomischen Nutzung gesucht, die mit externen Partnern, d.h. interessierten Fremdunternehmen verwirklicht werden. Derartige Zusammenarbeit wird in der Regel mit der Bezeichnung Online-Kooperation beschrieben. So werden den Nutzern die Ressourcen der externen Kooperationspartner bereitgestellt, die wiederum vom externen Kooperationspartner wirtschaftlich genutzt werden können. Daraus folgt eine Strategie der Produkt- und Inhaltsverbindung.48 46 vgl. Mörl/Groß 2008, S. 113 47 vgl. Habann 2003, S. 98 48 vgl. Mörl/Groß 2008, S. 113f 22
Abbildung 6: Content-basierende Geschäftsmodelle im Internet. In: http://www.kecos.de/script/21busimodcont.htm Zugriff 17.04.09 2.2.2.1 Content-Sponsoring Beim Content-Sponsoring handelt es sich um die Finanzierung bestimmter Contentformen durch Kooperationspartner. „Content-Sponsoring bedeutet, dass ein Werbetreibender die Präsentation von Content (Inhalten) auf der Website eines Medienanbieters unterstützt. Das kann zum Beispiel in Form eines redaktionell aufbereiteten Schwerpunktthemas sein, welches als „Special“ auf der Seite eingebunden wird. Generell wird Content-Sponsoring von den Besuchern einer Seite als positiv bewertet und nicht als Werbung angesehen, auch wenn die Inhalte von einem Werbetreibenden präsentiert werden. Die Leser nehmen die Beiträge ernst, weil sie der Website vertrauen. Dies ist demzufolge eine gute Möglichkeit, sich über „Specials“ im eigenen Kompetenzbereich bei dem Verbraucher positiv 49 darzustellen.“ Das externe Unternehmen erwartet sich durch dieses Sponsoring die Verbreitung der Markenbekanntheit und eine Verbesserung des Images. Darüber hinaus wird sich durch solche auf Content basierende Kooperation um 49 . http://www.mundo-marketing.de/mundo_tipp_i33.html Zugriff 17.04.09 23
die Neukundengewinnung bemüht, das in der Folge auch mit positiven Effekten auf die Umsatzentwicklung wieder zu erkennen ist.50 2.2.2.2 Content-Syndication Das generelle Prinzip auf das sich die Idee des Content-Syndication stützt geht auf das folgende Verständnis der Inhalte im Internet ein: „Im WWW wird unter Content-Syndication die Verbindung von Inhalten verschiedener Websites verstanden. Besonders interessant ist Content-Syndication für Websites, die ihr Angebot mit business- und branchenrelevanten Informationen aufwerten wollen. So zum Beispiel Börsenkurse, aktuelle Nachrichten, aber auch speziell ausgewählte Inhalte anderer Webseiten. Dies kann durchaus die kommerzielle Vermarktung von Inhalten umfassen.Die Benutzerseite kann so mit aktuellen Inhalten aufgewertet werden und sich einen Portalcharakter aneignen. Der Anbieter des Contents kann seine Reichweite erhöhen, seine Reputation verbessern und evtl. sogar seine Zugriffszahlen 51 steigern.“ Die Content-Syndication kann in zweierlei Formen umgesetzt werden. Die eine Form bedient sich der Technologie der Widgets und die andere der Mashups. Das soziale Netzwerk Myspace bedient sich der Technologie des Widgets. Hier werden auf den Profilseiten des Nutzers mit Hilfe der Widgets eigenständige Webanwendungen integriert. Praktisch bedeutet dies, dass innerhalb des Myspace-Netzwerkes auch Anwendungen von Youtube zur Darstellung von Videos und der mp3player des Portals Beatport bereitgestellt werden. Folgerichtig wird das Profil des Mitgliedes um interessante Funktionen und Anwendungen bereichert und erweitert, somit stößt dieses Verfahren selten auf Kritik. Seitens des externen Unternehmens z.B. Beatport bedeutet dies eine Mehrfachverwendung der eigenen Inhalte, die nun an mehreren Orten im Netz Verwendung finden.52 Die Technologie der Mashup wird hingegen vom sozialen 50 vgl. Mörl/Groß 2008, S. 114 51 http://de.wikipedia.org/wiki/Content-Syndication Zugriff: 20.04.09 52 vgl. Mörl/Groß 2008, S. 117 24
Netzwerk Facebook genutzt. Bei der Mashuptechnologie handelt es sich um das Zusammenwirken zweier Systeme mit Unterstützung sgn. APIs: „Das kollaborative Zusammenarbeiten von mehreren Anwendungen online wird über die API-Technologie ermöglicht. Ein API ist wörtlich übersetzt ein Application Programming Interface, zu deutsch: Schnittstelle zur Anwendungsprogrammierung. Mit ihr kann an ein Softwaresystem ein anderes Programm angebunden werden. Sie ermöglichen den Austausch von Daten und Interaktionen zwischen zwei unterschiedlichen Systemen. Zum Beispiel bietet Google seine geografischen Karten online über eine API an. Damit können eigene Internetanwendungen entstehen, die auf Googles Kartendaten zurückgreifen und diese sogar mit weiteren Funktionen ergänzen. Werden zwei Anwendungen über eine API-Schnittstelle kombiniert und bilden eine 53 neue Anwendung, spricht man von einem Mashup.“ Die Nutzung der Content-Syndication wirkt sich positiv auf die Value Proposition aus und führt so indirekt zu Netzeffekten. Die Nutzer haben ihrerseits eine erhöhte Vielfalt der Möglichkeiten das eigene Profil zu gestalten. Auch im Bereich der Gruppengestaltung bieten Mashup- und Widgetstechnologien Chancen eines unterhalternden Auftritts. Es können Identitätsaspekte mit der Unterstützung audiovisueller Programme ausgeweitet und verfeinert werden. Diese zusätzlichen Vorzüge eines sozialen Netzwerks werden auch als value added content bezeichnet und steigern den Wert des sozialen Netzwerkes.54 Für den Anbieter externer APIs ist die Idee des Content-Syndication gleichfalls mit Vorteilen verbunden. Die Content-Syndication erlaubt es nämlich den eigenen Content, z.B. Karthografie von GooglerMap, zu verbreiten ohne dabei auf die üblichen Marketingwege zurückgreifen zu müssen. Dies ist insofern interessant als dass die herkömmlichen Marketingwege zunehmend ihre Effektivität verlieren und hohe Streuverluste vorweisen, was sich in der Zukunft des Internets vermutlich noch weiter verstärken wird. Content-Syndication eröffnet damit einen zusätzlichen Weg für die „Customer-to-customer“ – Kommunikation.55 53 http://www.weandx.de/apis-und-mashups Zugriff 20.04.09 54 vgl. Mörl/Groß 2008, S. 123 55 vgl. Ebd., S. 123 25
2.2.3 Geschäftsmodell Context Das Geschäftsmodell des Context funktioniert durch die Aggregation, Klassifizierung und Systematisierung unterschiedlicher Inhalte, die in den vielen verschiedenen Internetquellen bereitgestellt werden. Im Zentrum dieses Geschäftsmodells stehen die Webkataloge und die Suchmaschinen. Diese Anbieter haben sich auf die Aggregation, Klassifizierung und Systematisierung von Inhalten spezialisiert und bieten ihre Dienstleistungen auch im Rahmen der sozialen Netzwerke an.56 Abbildung 7: Contextanwendungen. In: http://www.inf-wiss.uni- konstanz.de/CURR/winter0102/ec/geschaeftsmodelle.pdf 2.2.4. Geschäftsmodell Connection Das Geschäftsmodell Connection charakterisiert die Möglichkeit Inhalte und Informationen in Netzwerken auszutauschen und diesen Vorgang auch kommerziell zu nutzen. In dem Zusammenhang wird vom viralen Marketing gesprochen. Die Viralität bezeichnet die gezielte und geplante Verbreitung einer Information mit dem Ziel ihrer ökonomischen Nutzung. Gerade im Umfeld der sozialen Netzwerke ist das Einspeisen von Informationen je nach Zielgruppe sehr effektiv umsetzbar. Ferner bieten die in sozialen Netzwerken vorhandenen Technologien, Innovationen und Mechanismen eine ausgesprochen günstige 56 vgl. Mörl/Groß 2008, S. 123 26
Voraussetzung für Werbekampagnen mit dem Ziel bestimmte Marken bekannt zu machen oder Dienstleistungen in den Markt einzuführen.57 Am Bespiel des Netzwerkes Myspace wurde eine Untersuchung vorgenommen, die die Mechanismen des Geschäftsmodells-Connection aufzeigte und untersuchte. Dabei wurde die Bedeutung des sgn. „Momentums Effects“ herausgestellt58: „Er beschreibt die starke Wirkung auf einzelne Nutzer, die sich ergibt, wenn dieser ein Unternehmen oder eine Marke als „Referenz“ bzw. „Symbol“ in seinem persönlichen Profil 59 angibt und diese als Information an andere Nutzer weitergegeben wird.“ Neben dem positiven Effekt der Werbung einzelner Produkte und Dienstleistungen können darüber hinaus auch Informationen zur Änderungen der Produktstrategie oder die Vermittlung von Komplementärleistungen über die sozialen Netzwerke der Öffentlichkeit nahe gebracht werden bzw. erklärt werden.60 Schließlich werden die sozialen Netzwerke auch in Sinne des sgn. Crowdsourcing wirksam. Das Crowdsourcing bezeichnet die Nutzerbeiträge, die auf bestimmte Produkte oder Dienstleistungen eingehen. Diese Beiträge wirken gleichsam der kommerziellen Werbung auf die Kaufentscheidungen der Nutzer ein. Besonders wichtig sind hier spezialisierte Gruppen bzw. Foren. Die Werbeinteressierten können zwar nur beschränkt absoluten Einfluss auf den Inhalt solcher Beiträge ausüben, gleichzeitig ist es aber auch möglich in Verbindung mit dem Geschäftsmodell Content-Sponsoring Befragungen durchzuführen oder auch die Konsumenten nach eigenen Produktideen und deren Entwicklungen zubefragen.61 57 vgl. Mörl/Groß 2008, S. 126f 58 vgl. Ebd., S. 128 59 Mörl/Groß 2008, S. 128 60 vgl. Ebd., 128 61 vgl. Ebd., S. 128f 27
3. Soziale Netzwerke im Internet Für die vorliegende Untersuchung die die Thematik der sozialen Netzwerke im Internet mit der Internetökonomie verbindet, wurden als Beispiele sowohl zwei privatorientierte Plattformen StudiVZ, Facebook ausgesucht, als auch die Plattform Xing, die eine geschäftliche Ausrichtung vertritt. Abbildung 8: Soziale Netzwerke und ihre Nutzungsintention. Quelle: Richter/Koch: Funktionen von Social-Networking-Diensten. München 2008. S. 12 Damit sollte gewährleistet werden, dass die Geschäftskonzepte der Plattformen insgesamt untersucht werden und nicht ausschließlich die privaten Netzwerke. „Was sich allerdings nun schnell ändern könnte, denn 2008 war offensichtlich nicht nur in den Schlagzeilen der hiesigen Medien das Jahr der Networks: Nielsen verzeichnet in der Nutzung von Social Networks und Blogs (von den Marktforschern zusammenfassend als "membership services" bezeichnet) hierzulande einen Zuwachs von 39 Prozent von 2007 auf 2008. Inzwischen, behauptet Nielsen, seien 51 Prozent der deutschen Internetnutzer in 62 Social Networks oder Blogs engagiert (weltweit sollen es 67 Prozent sein).“ 62 Patalong, Zugriff: 09.03.09 28
Abbildung 9: Besucherstatistik der sozialen Netzwerke in Deutschland. In: http://faz- community.faz.net/blogs/netzkonom/archive/2009/03/09/nielsen.aspx Zugriff: 20.04.09 Die neusten Entwicklungen der sozialen Netzwerke in Deutschland zeichnen ein deutliches Bild, demnach stagnieren gerade seit dem Ende des Jahres 2008 die bisherigen Marktführer StudiVZ und wer-kennt-wen in ihrer Entwicklung. Zuwachsraten verzeichnet hingegen seit kurzem das sehr international ausgelegte Portal Facebook, ohne an die hohen Mitgliederzahlen von StudiVZ annährend heranzureichen.63 Diese Entwicklung bestätigt auch Von der Burchard in seiner Analyse und geht in seiner Einschätzung für die Zukunft noch einen weiter Schritt: „StudiVZ… (ist)…. auf dem absteigendem Ast: Das Studentennetzwerk verliert kontinuierlich Nutzer an Facebook, schon in diesem Jahr könnte der US-Konkurrent die Nummer eins in Deutschland werden. Dafür gibt es viele Ursachen. Zum Beispiel, dass 64 sich StudiVZ noch immer auf dem Entwicklungsstand von 2006 befindet.“ 63 vgl. “Web 2.0 auf der Überholspur im Internet“ vom 09.03.09. In: http://faz-community.faz.net/blogs/netzkonom/archive/2009/03/09/nielsen.aspx Zugriff: 10.03.09 64 Von der Burchard Hans: Warum Facebook besser als das StudiVZ ist. In: http://www.welt.de/webwelt/article3350226/Warum-Facebook-besser-als-das-StudiVZ-ist.html Zugriff: 10.09.09 29
3.1 StudiVZ (Studentenverzeichnis) Die Internetplattform StudiVZ besteht seit Ende Oktober des Jahres 2005. Die Anmeldung und Teilnahme am Netzwerk stützt sich auf die Ausbildungsorte bzw. Ausbildungsstätten der Teilnehmer. Zu Beginn bestand der Kreis der im StudiVZ angemeldeten Teilnehmer aus Studenten. Mittlerweile dehnt sich dieser Kreis auch auf andere soziale und berufliche Gruppen aus. Das Konzept dieser Plattform wurde auch in anderen europäischen Staaten angeboten, so z.B. in Spanien, Frankreich und Polen. Konnte sich aber in keinem dieser Länder bewähren und wurde am 20. Januar 2009 eingestellt, so dass derzeit die Plattform StudiVZ als ein speziell deutsches soziales Netzwerk bezeichnet werden kann. StudiVZ stellt mit 5,5 Millionen Mitgliedern (Stand 1. Quartal 2008) das größte Onlinemedium dar.65 66 Neben StudiVZ gibt es das Portal SchülerVZ, das zwar kleiner ist, aber der Funktionsweise und der Charakteriesierung von StudiVZ gleicht.67 Derzeit sind knapp fünf Millionen Schüler im Alter ab 12 Jahren bei SchülerVZ gemeldet.68 SchülerVZ (Schülerverzeichnis) richtet sich allerdings anders als StudiVZ nicht an Studenten, sondern an Schüler. Es ist anzunehmen, dass die Verantwortlichen der Plattform StudiVZ das schülerorientierte Netzwerk eingeführt haben, um den Einstieg ins StudiVZ zu erleichtern, so bald Schüler ins Studentenalter kommen. Für Postgraduierte gibt es seit 28. Februar 2008 die Plattform meinVZ in deutscher und englischer Sprache, deren Zugriff sowohl direkt auf StudiVZ als auch vom StudiVZ auf meinVZ möglich ist.69 Dieser Community gehören etwa 2,7 Millionen Nutzer an.70 65 vgl. Ness Jorit: Marketingpotenziale von Community-Gruppen am Beispiel der Studentenplattform StudiVZ. S. 4 66 vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/StudiVZ#Geschichte Zugriff: 20.04.2009 67 vgl. Ebd. 68 vgl. Köster Klaus: Internet der Zukunft ist nichts für Stubenhocker. In: http://www.stuttgarter- nachrichten.de/stn/page/detail.php/1956334/r_article_print Zugriff: 10.03.09 69 vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/StudiVZ#Geschichte Zugriff: 20.04.2009 70 vgl. Köster, Zugriff: 10.03.09 30
Abbildung 10: Startseite von StudiVZ. In: www.studivz.net Zugriff: 20.04.09 Gegen StudiVZ sind vielfach Vorwürfe laut geworden, die StudiVZ unterstellen die amerikanische Internetplattform Facebook im Design, in technischer Umsetzung oder auch im Sprachgebrauch und Funktion zu kopieren.71 3.1.1 Charakterisierung und technische Umsetzung Bei der sozialen Netzwerkplattform StudiVZ handelt es sich um ein an Studenten ausgerichtetes Angebot, dem sich zwar auch andere Gruppen anschließen können und dies auch machen, aber grundsätzlich sind die Funktionen deren sich die Mitglieder im Netzwerk bedienen können auf Bedürfnisse von Studenten ausgerichtet. 71 vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/StudiVZ#Geschichte Zugriff: 20.04.2009 31
Abbildung 11: Funktionen bei StudiVZ. In: www.studivz.net/nutzen.php Zugriff: 20.04.04 Die oben dargestellten Funktionen des Netzwerkes erfüllen beim Nutzer vielseitige Bedürfnisse, wie z.B. Begegnungen im virtuellen Raum, Informationen zur Personen. Dies ist insbesondere für die zwischenmenschlichen Kontakte wichtig, die sowohl an der Uni oder jenseits von ihr aber unter der betreffenden Gruppe stattfinden. Jede betreffende Person kann durch StudiVZ gefunden werden und womöglich leichter als in der Realität kontaktiert werden. StudiVZ ist somit eine Kontaktbörse ohne dabei allein den Aspekt der Flirtplattform anzunehmen. Alle Kontaktebenen sind möglich und werden auch dementsprechend verwirklicht. Die Funktion Kontaktbuch erlaubt es direkt mit einzelnen Personen zu kommunizieren. Die Profile der Mitglieder sagen viel über die Person aus, da sie sowohl allgemeine Informationen, als auch Interessen und soziale Kontakte offenbaren. Die Funktionen, wie Blog, Pinnwand etc. sagen auch viel über den derzeitigen Gefühlszustand bzw. aktuelle Lage des Mitglieds aus, was zusätzlich den sozialen Austausch unter den Mitgliedern fördert. Daraus folgt eine Vertiefung der eigentlichen Netzwerkfunktion, da bei Ansicht eines Profils das soziale Netzwerk des Mitglieds sichtbar wird, können Überschneidungen von Kontakten und Interessen leicht nachvollzogen werden. Die Community bietet die Möglichkeit „Gruppen“ zu bilden. Diese Gruppen haben ein gemeinsames Anliegen bzw. einen Interessenschnittpunkt, z.B. 32
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