DISSERTATION Präklinische Evaluation eines modifizierten operativen Zugangsweges zum Sinus maxillaris - der Vergleich zwei verschiedener ...
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Präklinische Evaluation eines modifizierten operativen Zugangsweges zum Sinus maxillaris – der Vergleich zwei verschiedener endoskopischer Techniken DISSERTATION zur Erlangung des akademischen Grades Dr. med. an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig eingereicht von: Frau Sandra Fest Geburtsdatum / Geburtsort: 16.08.1989 / Wurzen angefertigt am: Universitätsklinikum Leipzig AöR, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde Direktor: Prof. Dr. med. Andreas Dietz Betreuer: Prof. Dr. med. Andreas Dietz PD Dr. med. habil. Miloš Fischer Beschluss über die Verleihung des Doktorgrades vom 14.12.2021
Bibliografische Beschreibung Fest, Sandra Titel der Arbeit: „Präklinische Evaluation eines modifizierten operativen Zugangsweges zum Sinus maxillaris – der Vergleich zwei verschiedener endoskopischer Techniken“ Universität Leipzig, Publikationspromotion 34 Seiten, 79 Literaturangaben, 1 Abbildung, 2 Tabellen Referat: Die transnasale endoskopische Nasennebenhöhlenchirurgie ist ein im klinischen Alltag sehr gut etabliertes Verfahren. Dabei ist die Eröffnung der Kieferhöhle einer der häufigsten Eingriffe in der HNO-Chirurgie. Die komplexe Anatomie des Sinus maxillaris spielt bei der Therapie von Kieferhöhlenerkrankungen eine zentrale Rolle: Zum einen ist die Kieferhöhlenvorderwand mit den verschiedenen Recessus schwer zugänglich und zum anderen ist das natürliche Kieferhöhlenostium häufig schräg sagittal gestellt und liegt anterior inferior in der lateralen Nasenwand. Das Ziel der Nasennebenhöhlenchirurgie ist es, unter bestmöglichster Schonung der Schleimhäute, die natürliche mukoziliäre Clearance wiederherzustellen. Die maxilläre Sinusotomie, auch als mittlere meatale maxilläre Antrostomie bezeichnet, ist die Vergrößerung des natürlichen Kieferhöhlenostiums und gilt als Goldstandard der Kieferhöhlenoperation. Es gibt zahlreiche weitere Möglichkeiten für die operative Therapie pathologischer Prozesse der Kieferhöhle. Beispielweise kann über den prälakrimalen Zugang ein umfassender Blick in die Kieferhöhle erreicht werden. Hierbei erfolgt die Eröffnung der Kieferhöhle durch die temporäre Medialisierung der unteren Tränenwege. Radikale Operationsmethoden, wie die Operation nach Caldwell-Luc, werden unter anderem aufgrund postoperativ gehäuft auftretender Läsionen des N. infraorbitalis kaum noch durchgeführt. In der vorliegenden Arbeit wurden die maxilläre Sinusotomie und der prälakrimale Zugangsweg als zwei mögliche transnasale endoskopische Kieferhöhlenzugänge an einem realistischen Nasennebenhöhlenmodell untersucht. Zielstellend war die Untersuchung dieser beiden operativen Zugangswege hinsichtlich der Quantität der postoperativ im Sinus maxillaris verbleibenden Volumina. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit unterstützen die Annahme, dass der prälakrimale Zugangsweg als alternativer bzw. ergänzender operativer Zugang zur Kieferhöhle im klinischen Alltag genutzt werden kann. Dies gilt insbesondere für die über die maxilläre Sinusotomie bedingt zugänglichen Bereiche wie die Kieferhöhlenvorderwand. I
Abkürzungsverzeichnis ARS akute Rhinosinusitis ASS Acetylsalicylsäure CRS chronische Rhinosinusitis CRSsNP chronische Rhinosinusitis ohne Polyposis nasi CRSwNP chronische Rhinosinusitis mit Polyposis nasi FESS functional endoscopic sinus surgery RS Rhinosinusitis II
Bibliografische Beschreibung I Abkürzungsverzeichnis II Inhaltsverzeichnis III 1 Einführung 1 1.1 Entwicklung der Nasennebenhöhlenchirurgie 1 1.1.1 Entwicklung der Anatomie des Sinus maxillaris 1 1.1.2 Entwicklung verschiedener chirurgischer Techniken 2 1.2 Operative Zugangswege zum Sinus maxillaris 4 1.2.1 Transnasale Zugangswege 4 1.2.2 Transoraler Zugangsweg 6 1.2.3 Zugangswege von außen 7 1.3 Pathologien des Sinus maxillaris 7 1.3.1 Entzündungen – Rhinosinusitis 7 1.3.2 Sinunasale Pilzinfektionen 9 1.3.3 Gutartige Neubildungen – sinunasale Papillome 10 1.3.4 Bösartige Neubildungen 10 1.4 Problemstellung 12 1.5 Zielsetzung 12 2 Publikation 13 3 Zusammenfassung 20 4 Literaturverzeichnis 24 Beitrag der Promovendin 31 Eigenständigkeitserklärung 32 Lebenslauf 33 Danksagung 34 III
1. Einführung „Theoretically the operation is easy. In practice, however, it has proved to be one of the easiest operations with which to kill a patient.” (Mosher, 1929, über die Nasennebenhöhlenoperation) Die Rhinosinusitis (RS) ist eine häufige und weitverbreitete Erkrankung. Bei der RS werden eine akute (ARS) und eine chronische Form (CRS) voneinander unterschieden. Die ARS hat eine Ein- Jahres-Prävalenz von 6–15 %. Circa 5–12 % der Bevölkerung leiden an einer CRS (Fokkens et al. 2020). Zur Therapie sollten zunächst konservative Maßnahmen wie beispielsweise die Anwendung topischer Steroide, eine Antibiotikatherapie oder die Anwendung lokaler Kochsalzlösung ergriffen werden (AWMF 2017). Bei therapierefraktärer RS oder auftretenden Komplikationen besteht die Indikation zur operativen Sanierung der Nasennebenhöhlen (Fokkens et al. 2020, AWMF 2017). Der aktuelle Goldstandard der Nasennebenhöhlenchirurgie ist die endoskopische Nasennebenhöhlenchirurgie (Sommer et al. 2020). Hierbei gilt es möglichst gewebeschonend und minimalinvasiv pathologische Prozesse im Bereich anatomischer Schlüsselstellen zu entfernen. Dieses Vorgehen wird mit dem Begriff „functional endoscopic sinus surgery (FESS)“ bezeichnet (Kennedy 1985). Eine der häufigsten endoskopischen Nasennebenhöhleneingriffe ist die Eröffnung des Sinus maxillaris, welcher im Allgemeinen als „überschaubar und einfach“ gilt. Revisionseingriffe nach Kieferhöhlenchirurgie sind jedoch immer wieder notwendig, welche dieser Einschätzung entgegenstehen und durch die komplexe Kieferhöhlenanatomie erklärbar sind (Sommer et al. 2020). 1.1 Entwicklung der Nasennebenhöhlenchirurgie Die Geschichte der Nasennebenhöhlenchirurgie wurde in einer Übersichtsarbeit von Luckhaupt et al. (1990) beschrieben. Folgend sind die wichtigsten Meilensteine zusammengefasst. 1.1.1 Entwicklung der Anatomie des Sinus maxillaris In der Literatur lassen sich erste Erwähnungen von nasalen Polypen bereits in den Schriften von Hippokrates von Kos (etwa 460–370 v. Chr.) finden. Die Zeichnung „The skull sectioned“ (Abbildung 1) aus dem Jahr 1489 von Leonardo da Vinci zeigt den menschlichen Schädel im frontalem Querschnitt. Wahrscheinlich war es Leonardo da Vinci, welcher als Erster die anatomischen Strukturen der Kiefer- und Stirnhöhle zeichnete. Entdeckt wurden diese Aufzeichnungen erst über 400 Jahre später. 1
Abbildung 1: „The skull sectioned“ 1489, von Leonardo da Vinci, Schwarze Kreide und Tusche auf Papier, 19,0 x 13,7cm, The Royal Collection Trust London. © Sheila Terry/ Science Photo Library Der englische Anatom Nathaniel Highmore beschrieb 1651 sehr detailliert den Aufbau der Kieferhöhle in seinem Buch „Corporis Humani Disquisitio Anatomica“ (Feldmann 1998). Palfyn beschrieb 1753 erstmalig das Vorliegen von Choanalpolypen. 1892 konnte Zuckerkandl schließlich den Ursprung von Choanalpolypen in der Kieferhöhle mittels Sektionsbefunden belegen (Ganz 1985). 1.1.2 Entwicklung verschiedener chirurgischer Techniken Hippokrates von Kos berichtet über die Entfernung von Nasenpolypen mittels Schlingen aus Sehnenfäden, welche um die Polypen herum gelegt und schließlich aus der Nase herausgezogen wurden. Damals erfolgte eine Nachbehandlung der endonasalen Wunden mit Honig bestrichenen Leinwandfasern (Lübbers 2008). Vom 15. bis zum 18. Jahrhundert wurden Nasenpolypen unter Zuhilfenahme verschiedenster Polypenzangen, mit denen die Polypen gefasst und an der „Wurzel“ abgedreht wurden, entfernt. Im 19. und 20. Jahrhundert kehrte man zur Schlingenmethode zurück. Die Schlingen waren nun nicht mehr aus organischem Material, sondern wurden durch einen Metalldraht ersetzt (Lübbers 2008). Der Chirurg Johann Mikulicz-Radecki stellte Ende des 19. Jahrhunderts fest, dass bei größeren Eiteransammlungen in der Kieferhöhle die natürliche Drainage über das Kieferhöhlenostium nicht ausreiche und dass es sinnvoll wäre eine weite Öffnung an der tiefsten Stelle, unterhalb der unteren 2
Nasenmuschel, zu schaffen (Feldmann 1998). Mikulicz-Radecki gilt als Begründer der endonasalen Nasennebenhöhlenchirurgie. Aufgrund dieses neuen Ansatzes wurden verschiedene Trokare und Kanülen entwickelt, die zur Spülung der Kieferhöhle genutzt wurden. Die Spülung der Kieferhöhle zählte für fast 100 Jahre zu einem der häufigsten HNO-chirurgischen Eingriffe (Feldmann 1998). Ein anderer Ansatz in der Nasennebenhöhlenchirurgie war ein etwas radikaleres Vorgehen: Ende des 19. Jahrhunderts beschrieben George W. Caldwell und Henri Luc unabhängig voneinander die Radikaloperation der Kieferhöhle. Diese Operationsmethode ist noch heute nach den beiden Erstbeschreibern benannt und beinhaltet die radikale Ausräumung der gesamten Kieferhöhlenschleimhaut (siehe 1.2.2). Die Entwicklung der endoskopischen Nasennebenhöhlenchirurgie begann Anfang des 19. Jahrhunderts. 1806 entwickelte Phillip Bozzini einen „Lichtleiter zur Erleuchtung innerer Höhlen“. Der Begriff „endoscope“ wurde erstmalig 1853 von Antoine Jean Desormeaux verwendet. Basil I. Hirschowitz und sein Team entwickelten schließlich 1956 die Fiberglasoptik. Mit Hilfe einer Glasfaser konnte ein Lichtstrahl meterweit von einem Raum zum anderen geschickt werden. Hirschowitz präsentierte 1957 an der Universitätsklinik in Ann Arbor das erste Fiberskop. Karl Storz erkannte ebenfalls, dass sich Glasfasern zur Lichtleitung eignen. Storz leitete das Licht von einem Generator über einen Glasfaserlichtleiter. Für diese entwickelte Kaltlichtquelle erhielt Karl Storz das Patent. Der Arzt Walter Messerklinger war wesentlich an der Etablierung der Endoskopie–Technik im Anwendungsbereich der Nase und der Nasennebenhöhlen beteiligt (Messerklinger 1978). Gemeinsam mit Heinz Stammberger und David Kennedy entwickelte Messerklinger die Technik der funktionellen endoskopischen Nasennebenhöhlenchirurgie, „functional endoscopic sinus surgery“ (Stammberger und Posawetz 1990, Kane 2020). Die Endoskopie der Nasennebenhöhlen unterlag einer ständigen technischen Weiterentwicklung und Verbesserung. Auch ein immer besseres Verständnis der pathophysiologischen Prozesse von entzündlichen Nasennebenhöhlenerkrankungen verhalf der endonasalen Nasennebenhöhlenchirurgie zum Aufschwung (Draf und Weber 1992). Zudem etablierte sich Ende der 1950er Jahre zunehmend die endonasale Nasennebenhöhlenchirurgie mittels Mikroskop. Initial wurde diese Technik entwickelt um einen Zugang zur Kieferhöhle (maxilläre Sinusotomie) zu erhalten. Schließlich konnten mittels endonasaler mikroskopischer Technik auch kompliziertere Siebbein- oder Kleinbeinhöhleneingriffe durchgeführt werden. Aufgrund der Entwicklung selbsthaltender Spekula war es dem Operateur möglich zwei Instrumente gleichzeitig zu führen (Amedee et al. 1991). Neben der Weiterentwicklung im chirurgischen Bereich entwickelten sich in den 1980er Jahren auch die schnittbildgebenden Verfahren wie Computertomografie und Magnetresonanztomografie rasant 3
weiter. Die Schnittbildgebung machte es möglich, dass individuelle anatomische Gegebenheiten sowie pathologische Prozesse dargestellt werden konnten. Heutzutage zählt die Computertomografie der Nasennebenhöhlen zum präoperativen Standardprozedere in den meisten Kliniken (AMWF, 2017). Ein weiterer Meilenstein in der Nasennebenhöhlenchirurgie war die Einführung videogekoppelter Optiken. Diese ermöglichten den Operationssitus auf einen Monitor zu übertragen (White et al. 1997). Grundlage dafür war die Einführung des Stablinsensystems nach Professor Harold H. Hopkins in Zusammenarbeit mit Karl Storz. Auch die Operationsinstrumente unterliegen einer stetigen Weiterentwicklung. So wurden beispielsweise abgewinkelte Bohrer oder Shaver entwickelt. Die meisten Instrumente sind mittlerweile mit den computergestützten Navigationssystemen koppelbar und werden als „powered instruments“ bezeichnet. 1.2 Operative Zugangswege zum Sinus maxillaris 1.2.1 Transnasale Zugangswege Die transnasale endoskopische Nasennebenhöhlenoperation beginnt mit der Medialisierung der mittleren Nasenmuschel und anschließender Resektion des Processus uncinatus. Dadurch wird eine Erweiterung des Raumes vor dem natürlichen Kieferhöhlenostium, dem Infundibulum ethmoidale, erreicht. Liegt in der Kieferhöhle ein pathologischer Prozess vor, so folgt die maxilläre Sinusotomie, mit dem Ziel eine effiziente mukoziliäre Clearance zu schaffen (Kennedy und Adappa 2011). Die maxilläre Sinusotomie wird auch mittlere meatale maxilläre Antrostomie genannt und beinhaltet die Erweiterung des natürlichen Kieferhöhlenostiums. Dies ist einer der am häufigsten durchgeführten Eingriffe der endoskopischen Nasennebenhöhlenchirurgie (Kennedy und Adappa 2011, Sommer et al. 2020). In der Literatur finden sich unterschiedliche Klassifikationen für die Erweiterung des natürlichen Kieferhöhlenostiums. Die Klassifikation nach Simmen und Jones sieht folgende Einteilung vor: Erweiterung des natürlichen Kieferhöhlenostiums: Sinusotomie Typ I nach dorsal, ggf. Verbindung mit akzessorischem Ostium (einfache Erweiterung) maximal 1 cm Durchmesser Sinusotomie Typ II nach dorsal und kaudal, (mittelgradige Erweiterung) maximal 2 cm Durchmesser Sinusotomie Typ III nach dorsal bis Hinterwand des Sinus maxillaris, (maximale Erweiterung) nach kaudal bis zum Ansatz der unteren Nasenmuschel, nach ventral bis zum Os lacrimale Tabelle 1: Klassifikation nach Simmen und Jones (2005, Chirurgie der Nasennebenhöhlen und der vorderen Schädelbasis, Georg Thieme Verlag, Stuttgart) 4
Wichtigstes Ziel der Kieferhöhlenoperation ist die korrekte Detektion und Darstellung des natürlichen Kieferhöhlenostiums. Im Rahmen von Revisionseingriffen wird häufig ein zweites, unnatürliches Ostium nachgewiesen (Kennedy und Adappa 2011). Dies kann für den Patienten zu unangenehmen Sekretzirkulationen zwischen beiden Ostien führen (Mladina et al. 2009). Die optimale Größe der Antrostomie wird kontrovers diskutiert. Thompson et al. (2015) beschreibt die Abhängigkeit der notwendigen Antrostomiegröße von der zugrundeliegenden Pathologie: Bei einer milden Sinusitis maxillaris reicht eine geringere Erweiterung des Ostiums aus. Hingegen sollte ein Rezidiv einer chronischen Sinusitis mit Polypenbildung oder aber auch invertierte Papillome mit Ursprung in der Kieferhöhle mit einer umfangreicheren Sinusotomie behandelt werden. Die Fensterung der Kieferhöhle über den unteren Nasengang stellt eine weitere Zugangsmöglichkeit zum Sinus maxillaris dar. Diese Operationstechnik wurde zugunsten der maxillären Sinusotomie wieder verlassen, da die Übersicht in der Kieferhöhle eingeschränkt und die operativen Möglichkeiten begrenzt sind (Weber 2015). Eine weite Eröffnung des Sinus maxillaris wird durch eine mediale Maxillektomie, welche ebenfalls transnasal durchgeführt wird, erreicht. Hierbei wird in der klassischen Vorgehensweise die Concha nasalis inferior, der Ductus nasolacrimalis sowie die gesamte mediale Kieferhöhlenwand reseziert (Weber 2015). Dieser Zugangsweg wird angewandt, wenn über minimalinvasive Wege eine vollständige Entfernung des vorliegenden pathologischen Prozesses nicht möglich ist (Eloy et al. 2010). Postoperativ kann es zu einer vermehrten endonasalen Krustenbildung sowie zu intermittierender Epiphora kommen (Eloy et al. 2010). In der Literatur lassen sich zahlreiche modifizierte Operationstechniken finden. So ist es auch möglich die untere Nasenmuschel in situ zu belassen, wenn diese von der vorliegenden Erkrankung nicht mitbetroffen ist (Rutherford und Brown 2010, Weber et al. 2010). Suzuki et al. (2011) sowie Nakayama et al. (2012) beschreiben die Durchführung der medialen Maxillektomie unter Erhalt des Ductus nasolacrimalis sowie der Concha nasalis inferior. Der prälakrimale Zugangsweg entwickelte sich aus der medialen Maxillektomie und stellt eine minimalinvasive Technik für einen übersichtlichen Kieferhöhlenzugang dar. Zhou et al. beschrieb 2013 die folgende Vorgehensweise: Zunächst erfolgt die Applikation eines Lokalanästhetikums in die Mukosa der späteren Inzisionsstelle. Der Schnitt im Bereich der lateralen Nasenwand sollte bis auf die Periost-Ebene reichen: beginnend am Vorderrand des Ansatzes der unteren Nasenmuschel und über deren Kopf bis hin zum Nasenboden ziehend. Der so geschaffene Mukoperiostlappen wird in Richtung des Ansatzes des Os turbinale der unteren Nasenmuschel abpräpariert. Der Ansatz der unteren Nasenmuschel gilt dabei als Landmarke. Mittels Osteom, welches in einem steilen Winkel zum Os turbinale gestellt wird, kann nun eine Sollbruchstelle erzeugt werden. Der knöcherne Kanal 5
des Ductus nasolacrimalis stellt dabei die dorsale Sollbruchstelle dar. Die untere Nasenmuschel kann gemeinsam mit dem Ductus nasolacrimalis medialisiert werden. Anschließend wird mittels Knochenstanze oder Bohrer die anteriore bzw. anteromediale knöcherne Wand des Sinus maxillaris abgetragen. Unter Anwendung abgewinkelter Optiken und Instrumente wird so ein Überblick über die gesamte Kieferhöhle und alle Winkel (Recessus alveolaris, Recessus lacrimalis, Recessus zygomaticus, Recessus frontalis, Recessus palatinus) erreicht (Weber 2015). Am Operationsende wird der präparierte Mukoperiostlappen zurückgeschlagen und der Muschelkopf mit resorbierbaren Nahtmaterial an der Ursprungsposition fixiert. Als mögliche postoperative Komplikationen sind Epiphora, die endonasale Krustenbildung sowie die Nekrose der unteren Nasenmuschel zu nennen. 1.2.2 Transoraler Zugangsweg Eine weitere Möglichkeit zur Entfernung pathologischer Prozesse aus der Kieferhöhle stellt die Trepanation über die Fossa canina (Canine fossa trephine) dar. Hierbei wird die Kieferhöhlenvorderwand über den lateralen Anteil der Fossa canina, oberhalb der Eckzahn- bzw. Prämolarwurzel eröffnet. Eine endoskopische Kontrolle kann über den mittleren Nasengang beispielsweise mittels 70°–Optik erfolgen. Der Microdebrider oder andere Instrumente können schließlich über den geschaffenen Kanal in die Kieferhöhle eingeführt werden. Der Zugangsweg ermöglicht eine gute Erreichbarkeit der inferioren, der lateralen und teilweise der anterioren Kieferhöhlenwand (Anand et al. 2008). Postoperative Komplikationen wie das Auftreten von Wangenschwellung, Sensibilitätsstörungen und Schmerzen der Zähne sowie des Gesichtes wurden beschrieben (Anand et al. 2008). Ebenfalls ein transoraler Zugangsweg zur Behandlung pathologischer Kieferhöhlenprozesse ist die Operationstechnik nach Caldwell–Luc. Diese wurde unabhängig voneinander 1893 von George W. Caldwell und 1897 von Henri Luc beschrieben. Der Zugang zum Sinus maxillaris wird über eine Inzision oberhalb der Fossa canina und schließlich über die Fensterung der anterioren Wand des Sinus maxillaris erreicht. Nach radikaler Entfernung der pathologischen Schleimhautprozesse wird zur besseren Drainage eine weite Antrostomie der medialen Kieferhöhlenwand im Bereich des unteren Nasengangs durchgeführt. Mit der Entwicklung minimalinvasiver endoskopischer Techniken verlor die Operationstechnik nach Caldwell–Luc zunehmend an Bedeutung. Es gibt aktuell nur noch sehr wenige Indikationen für die Anwendung dieser Methode (Weber 2015). Im postoperativen Langzeitverlauf kommt es gehäuft zur Schrumpfung der Kieferhöhlenwand sowie zu deren Sklerosierung und Verdickung (Weber et al. 2000, Ginat und Westesson 2017). Die Entstehung von Kieferhöhlenzysten und Mukozelen (Weber et al. 2000) sowie das Auftreten neuralgiformer Gesichtsschmerzen (Draf 1980) sind ebenfalls als Komplikationen beschrieben. Außerdem kann es zu einer Beeinträchtigung der mukoziliären Clearance kommen (Ginat und Westesson 2017). 6
1.2.3 Zugangswege von außen Die laterale Rhinotomie und das „Midfacial degloving“ sind Möglichkeiten für operative Zugangswege zur Kieferhöhle von außen. Das ,,Midfacial degloving'' ist eine erweiterte sublabiale Rhinotomie und ermöglicht einen übersichtlichen und wenn notwendig auch beidseitigen Zugang zur Tiefe des Mittelgesichts. Über diesen Zugangsweg können die Nasenhaupthöhlen und Nasennebenhöhlen, der Nasopharynx, der retromaxilläre Raum, sowie die Schädelbasis und der Klivus dargestellt werden (Berghaus 1990). Es werden vier Schnittführungen miteinander kombiniert: Transfixionsschnitt, beidseitiger interkartilaginärer Schnitt, beidseitiger zirkumvestibulärer Schnitt entlang der Apertura piriformis und beidseitiger sublabialer Mundvorhofschnitt. Nach erfolgter Präparation ist das Mittelgesichtsskelett mit Nasenseptum und Flügelknorpel freigelegt und die Weichteile nach kranial abgehoben. Entsprechend der vorliegenden Pathologie werden nun weitere Präparationsschritte durchgeführt. Postoperativ können Sensibilitätsstörungen der Wange oder aber auch Vernarbungen im Bereich des Naseneingangs entstehen (Berghaus 1990). Die Schnittführung hinterlässt keine sichtbaren Narben im Gesichtsbereich. Die laterale Rhinotomie eignet sich zur Entfernung von Raumforderungen im Bereich der Nasenhaupthöhlen, Nasennebenhöhlen oder des Nasenseptums. Zunächst erfolgt ein paranasaler Hautschnitt beginnend auf Höhe des medialen Augenwinkels hin zur Basis der Nasenpyramide und schließlich um den Ansatz des Nasenflügels herum bis hin zum Philtrum (Theissing et al. 2006). Die Weichteile und das Periost werden abgeschoben. Anschließend erfolgt die laterale und mediale Osteotomie der knöchernen Nasenpyramide (Arnold und Ganzer 2005). Daraufhin wird die untere Apertura piriformis sowie die faziale Kieferhöhlenwand gefolgt von der mediale Kieferhöhlenwand entfernt (Theissing 2006). Nachtteil der lateralen Rhinotomie ist eine Narbenbildung im Gesicht. Zudem können Epiphora, eine Dakryozystitis, Diplopie und infraorbitale Hypästhesien postoperativ auftreten (Osguthorpe und Weisman 1991, Eloy 2010). 1.3 Pathologien des Sinus maxillaris 1.3.1 Entzündungen – Rhinosinusitis Unter einer Rhinitis versteht man die Entzündung der Nasenschleimhäute und bei einer Sinusitis die Entzündung der Mukosa der Nasennebenhöhlen. In der Regel spricht man jedoch von einer Rhinosinusitis (RS) da Nasen- und Nasennebenhöhlenschleimhäute in der Regel gemeinsam betroffen sind. Bei der RS können eine akute (ARS), eine rezidivierende akute und eine chronische 7
(CRS) Form unterschieden werden. Die ARS ist mit einer Krankheitsdauer von kleiner gleich acht Wochen definiert. Von einer rezidivierend akuten RS spricht man, wenn es mindestens zu vier wiederkehrenden Episoden einer ARS, mit zwischenzeitlicher vollständiger Beschwerdefreiheit, innerhalb von zwölf Monaten kommt. Eine CRS liegt vor, wenn die Beschwerden länger als 12 Wochen andauern. Hierbei unterscheidet man eine Form mit (CRSwNP) und ohne (CRSsNP) das Vorliegen von nasalen Polypen (AMWF 2017). Typische Symptome der ARS sind eine Nasenatmungsbehinderung, Riechstörung, anteriore und/oder posteriore Sekretion sowie Gesichtsschmerz. Fakultativ können Fieber oder Cephalgien vorliegen (AMWF 2017). Die ARS ist größtenteils viral bedingt. In 0,5–2 % der Fälle entwickelt sich eine komplizierte bakterielle akute Nasennebenhöhlenentzündung (Gwaltney et al. 2004). Die häufigsten Erreger der akuten bakteriellen RS sind Streptococcus pneumoniae und Haemophilus influenzae (Hansen et al. 1995, van Buchem et al. 1995). Die CRS wird in eine polypenbildende Form sowie in eine Form ohne das Auftreten von Polypen unterschieden. Unter endonasaler Polypenbildung versteht man eine chronisch ödematöse Verschwellung von Mukosa und Submukosa, welche zu einer nasalen Obstruktion führen kann (Michaels 1987). Nasale Polypen sind in einigen Fällen mit systemischen Erkrankungen wie nicht- allergischem Asthma, ASS-Intoleranz, Zystischer Fibrose oder mit der Eosinophilen Granulomatose mit Polyangiitis assoziiert (Gershwin und Incaudo 1996) und treten mit einer Prävalenz von 1–4 % in der Bevölkerung auf (Önerci und Ferguson 2010). Die Inzidenz für eine Polyposis nasi steigt mit zunehmenden Alter und ist in der Altersgruppe der 40- bis 60-Jährigen am größten (Önerci und Ferguson 2010). Die allergische Pilzrhinosinusitis (siehe 1.3.2) ist eine Form der CRS und immer mit einer nasalen Polypenbildung verbunden. Die Ätiologie sowie die Pathogenese der CRS ist insgesamt multifaktoriell, sehr komplex und abschließend nach aktueller Datenlage noch nicht vollständig verstanden. Idiopathische und spezifische Mechanismen sind für die persistierende Entzündung verantwortlich, wobei die Obstruktion der osteomeatalen Einheit, Beeinträchtigung der mukoziliären Clearance, Osteitis, Atopie und mikrobielle Resistenzen inbegriffen sind (Tan et al. 2010). In der Übersichtsarbeit von Tan et al. (2010) werden verschiedene Hypothesen der Ätiologie und Pathogenese der CRS zusammengefasst. Die odontogen bedingte Sinusitis maxillaris stellt eine Sonderform der RS dar. Ursachen hierfür sind die apikale und marginale Parodontitis, bestehende Mund-Antrum-Fisteln nach zahnchirurgischen Eingriffen sowie in den Sinus maxillaris dislozierte Zahnanteile oder Implantate (Simuntis et al. 2014, Troeltzsch et al. 2015). Bis zu 40 % aller chronischen bakteriellen Kieferhöhlenentzündungen sind odontogen bedingt (Patel und Ferguson 2012). Einseitig auftretende Beschwerden sowie subjektiv empfundener fauliger Geruch oder Geschmack sind Hinweise auf das Vorliegen einer 8
odontogen bedingten Sinusitis, welche ergänzend mittels Computertomografie oder der digitalen Volumentomografie verifiziert werden können (Patel und Ferguson 2012). 1.3.2 Sinunasale Pilzinfektionen Es lassen sich drei pilzassoziierte Krankheitsbilder im Nasennebenhöhlensystem unterscheiden. Hierzu zählen die allergische Pilzsinusitis und der Pilzball als nicht-invasive Formen sowie die invasive sinunasale Mykose (Driemel et al. 2007). Aspergillus, Bipolaris und Rhizopus sind die häufigsten Erreger pilzbedingter Sinusitiden (Aribandi et al. 2007). Die invasive Mykose tritt gehäuft bei immunsupprimierten Patienten auf und geht mit einem ausgeprägten allgemeinen Krankheitsgefühl einher (Ettl et al. 2008). Dieses Krankheitsbild verläuft häufig letal (Aribandi et al. 2007). Histopathologisch werden in der Mukosa, Submukosa sowie in den Knochen und Gefäßen Pilzorganismen nachgewiesen (Aribandi et al. 2007, Ettl et al. 2008). Bei einem Pilzball handelt es sich um große Mengen von Pilzorganismen, welche komprimiert in einem Exsudat innerhalb einer Nasennebenhöhle vorliegen. Betroffene Patienten haben häufig eine Anamnese für das Vorliegen einer Mund-Antrum-Fistel oder vorangegangener Nasennebenhöhlen- chirurgie (Schubert 2009). Die allergische Pilzsinusitis tritt in 5–10 % aller CRS mit chirurgischer Indikation auf (Ettl et al. 2008). Im Rahmen der chirurgischen Sanierung zeigt sich die Pilzsinusitis makroskopisch als viskoelastische Erdnussbutter-ähnliche Masse (Schubert 2009). Die Pilzsinusitis ist verbunden mit dem Auftreten von Nasenpolypen (Önerci und Ferguson 2010). Histologisch ergibt sich in der Hämatoxylin-Eosin-Färbung der Nachweis von eosinophilen Muzin mit Charcot-Leyden Kristallen sowie reichlich eosinophile Granulozyten (deShazo und Swain 1995). Es liegt ein Typ-I IgE- vermittelte Reaktion auf ubiquitär vorkommende Schimmelpilzsporen vor (Loftus und Wise 2016). Die allergische Pilzsinusitis betrifft meist immunkompetente junge Erwachsene (Aribandi et al. 2007). Die Therapie der Wahl pilzbedingter Infektionen des Nasennebenhöhlensystems ist die chirurgische Sanierung. Steroide oder antimykotische Medikamente können ergänzend angewandt werden (Hartwick und Batsakis 1991, Ettl et al. 2008). 9
1.3.3 Gutartige Neubildungen – sinunasale Papillome Die gutartigen Tumore der Nase und Nasennebenhöhlen stellen eine große und vielfältige Gruppe dar. Hierzu gehören beispielsweise Papillome, Osteome, Fibrome oder auch Schwannome. Auf all diese Subtypen kann im Einzelnen nicht näher eingegangen werden. Papillome sind gutartige Neubildungen des respiratorischen Epithels der Nasennebenhöhlen bzw. der Nasenhaupthöhle und werden auch als Schneider-Papillome bezeichnet. Ihr Anteil beträgt 0,5– 4 % an allen Neubildungen der Nasennebenhöhlen (Vorasubin et al. 2013). Es werden drei Subtypen unterschieden: Invertiertes Papillom, exophytisches Papillom, sowie onkozytäres Papillom (Shanmugaratnam und Sobin 1993). Das onkozytäre Papillom kommt dabei mit 3–5 % am seltensten vor. Das invertierte Papillom sowie der exophytische Subtyp kommen jeweils mit einer Häufigkeit von ca. 50 % vor (Cheng et al. 2006). Das exophytische Papillom hat seinen Ursprung meist im Bereich des Nasenseptums (Orlandi et al. 2002). Hingegen treten das invertierte sowie das onkozytäre Papillom häufig im Bereich der lateralen Nasenwand sowie im Sinus ethmoidalis und Sinus maxillaris auf (Anari und Carrie 2010). Das invertierte und das onkozytäre Papillom können in 4–19 % zu malignen Tumoren wie beispielsweise Plattenepithelkarzinomen transformieren (Cheng et al. 2006; Vorasubin et al. 2013). Eine solche Transformation ist beim exophytischen Subtyp aktuell nicht bekannt. Alle Papillome der Nasenhaupthöhle oder der Nasennebenhöhlen sollten mittels einer vollständigen chirurgischen Entfernung behandelt werden. Hierbei entscheidend ist die richtige Identifikation des Ursprungs- bzw. Anhaftungspunktes des Papilloms sowie die vollständige Resektion der betroffenen Schleimhaut und des Mukoperiostes (Lund et al. 2010; Anari und Carrie 2010). Die inkomplette Resektion des Papilloms ist die häufigste Ursache für Rezidive (Lund et al. 2010). Die in der Literatur angegebenen Rezidivraten variieren sehr stark: Das sinunasale invertierte Papillom rezidiviert in 5,7 % (Lombardi et al. 2011) bis 22,4 % (Winter et al. 2000) der Fälle. 1.3.4 Bösartige Neubildungen Maligne Tumore der Nase und der Nasennebenhöhlen machen weniger als 1 % an allen malignen Erkrankungen aus und bilden einen Anteil von ca. 3 % an den malignen Kopf-Hals-Tumoren (Lund et al. 2010). Die malignen Nasennebenhöhlentumore sind in frühen Tumorstadien meist asymptomatisch oder mit unspezifischen Symptomen wie Schmerzen oder Epistaxis verbunden. Sie werden erst mit zunehmender Größe und destruierendem Wachstum symptomatisch und sind im Allgemeinen mit einer schlechten Prognose verbunden (Lund et al. 2010). In der Tabelle 2 ist die WHO-Klassifikation maligner Tumore der Nasenhaupthöhle und Nasennebenhöhlen zusammengestellt. 10
Maligne epitheliale Tumore a Plattenepithelkarzinom (verrukös, papillär, spindelzellig, basaloid, adenosquamös) b Lymphoepitheliales Karzinom c Sinunasal undifferenziertes Karzinom d Adenokarzinom (intestinaler, nicht-intestinaler Typ) e Karzinome vom Speicheldrüsentyp (Adenoidzystisch, Azinuszell) f Neuroendokrine Tumore Maligne Weichteiltumore Sarkome (Fibrosarkom, Leiomyosarkom, Rhabdomyosarkom, Angiosarkom) Borderline und niedrig-maligne Weichteiltumore Maligne Knorpel- und Knochentumore Chondrosarkom Osteosarkom Chordom Hämatolymphoide Tumore Diffus-großzelliges B-Zell-Lymphom Neuroektodermale Tumore a Olfaktorisches Neuroblastom b malignes Schleimhautmelanom Keimzelltumore Sekundäre Neubildungen Tabelle 2: Auszug aus der WHO-Klassifikation: histopathologische Klassifikation maligner Tumore der Nasenhaupthöhle und Nasennebenhöhlen (Barnes et al. 2005) Plattenepithelkarzinome sind epitheliale Tumore und stellen die häufigste Tumorentität (27,8–92 %) aller malignen Nasen- und Nasennebenhöhlentumore dar (Lund et al. 2010). Chronischer Alkohol- und Nikotinabusus sind keine Risikofaktoren in der Karzinogenese sinunasaler Tumore (Jackson et al. 1977). Pedersen et al. (1973) zeigte, dass eine Nickel-Exposition die Entwicklung eines Plattenepithelkarzinoms im Bereich der Nase und der Nasennebenhöhlen begünstigt. Plattenepithelkarzinome können synchron oder metachron zu invertierten Papillomen auftreten. Die Inzidenz maligner Tumore im Zusammenhang mit einem invertierten Papillom liegt bei 2,1 % (Mirza et al. 2007). Plattenepithelkarzinome treten häufig in der Kieferhöhle und den Siebbeinzellen auf. Hingegen ist das primäre Auftreten im Bereich der Stirn- oder Keilbeinhöhle sehr selten (Lund et al. 2010). Adenokarzinome des Nasennebenhöhlensystems können in einen intestinalen-Typ sowie in einen nicht-intestinalen Typ, welcher zusätzlich eine low-grade und eine high-grade Form unterscheidet, eingeteilt werden (Franchi et al. 1999). Die Exposition gegenüber Holz- oder Lederstäuben begünstigt das Auftreten von sinunasalen Adenokarzinomen (Leivo 2017). Das Adenokarzinom vom intestinalen Typ kommt vermehrt bei Männern im Alter zwischen dem 50. und 64. Lebensjahr vor und ist hauptsächlich in den Siebbeinzellen (40 %), in der Nasenhaupthöhle (25 %) und in der 11
Kieferhöhle (20 %) lokalisiert (Leivo 2017). Diese Tumorentität hat einen Anteil von 8–25 % an allen malignen Tumoren der Nase und Nasennebenhöhlen (Vivanco Allende et al. 2013). Die Therapie der Wahl ist die chirurgische Resektion gegebenenfalls mit kombinierter Radiotherapie. Das olfaktorische Neuroblastom zählt zu den neuroektodermalen Tumoren und macht mehr als 5 % an den malignen Nasen- und Nasennebenhöhlentumoren aus (Lund et al. 2010). Es wird vermutet, dass die Basalzellen des Riechepithels, welche sich sowohl zu Stützzellen als auch zu Riechzellen entwickeln können, der Ursprung des olfaktorischen Neuroblastoms sind. Klinische Symptome sind das Auftreten von Epistaxis sowie einer einseitigen nasalen Obstruktion (Lund et al. 2010). Kadish et al. (1976) sowie Morita et al. (1993) teilten das olfaktorische Neuroblastom in einen Typ A (Tumor beschränkt auf die Nasenhaupthöhle) bis D (Tumor mit zervikalen und/oder Fernmetastasen) ein. In Abhängigkeit des Tumorstadiums werden verschiedene therapeutische Konzepte empfohlen: Alleinige chirurgische Resektion, Chirurgie mit neoadjuvanter oder adjuvanter Radiotherapie oder aber neoadjuvante Chemotherapie/Radiochemotherapie und anschließende chirurgische Resektion. 1.4 Problemstellung Das Auftreten verschiedener Pathologien im Bereich der Nasennebenhöhlen und insbesondere des Sinus maxillaris bedürfen einer chirurgischen Sanierung. Um ein rezidivierendes Auftreten beispielsweise von Papillomen zu verhindern, ist hierbei die Radikalität der chirurgischen Resektion erfolgsentscheidend (Lund et al. 2010; Anari 2010). Das endoskopische Vorgehen ist der aktuelle Goldstandard in der Nasennebenhöhlenchirurgie. Mittels minimalinvasiven endoskopischen Techniken soll dennoch ein weiter und übersichtlicher Zugang geschaffen werden, um die entsprechende Pathologie vollständig entfernen zu können. 1.5 Zielsetzung Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist, anhand einer Untersuchung am Modell, den Vorteil des prälakrimalen Zugangsweges im Vergleich zur maxillären Sinusotomie hinsichtlich der Quantität des postoperativ im Sinus maxillaris verbleibenden Materials darzustellen. In dem folgenden Publikationsmanuskript werden nun die Ergebnisse der Studie präsentiert. 12
2. Publikation Erschienen in: American Journal of biomedical Science & Research, online publiziert 8. Dezember 2020 Präklinische Evaluation eines modifizierten operativen Zugangsweges zum Sinus maxillaris – der Vergleich zwei verschiedener endoskopischer Techniken Sandra Fest1, Christian Mozet MD, PhD1,2, Patrick Stumpp MD, PhD3,4, Gunnar Wichmann PhD1, Andreas Dietz MD, PhD, Department Head1, Miloš Fischer MD, PhD1,2 1 Klinik und Poliklinik für Hals,- Nasen,- Ohrenheilkunde Universität Leipzig Direktor: Prof. Dr. med. Andreas Dietz 2 Klinik für Hals,- Nasen,- Ohrenheilkunde Schwarzwald-Baar Klinikum Villingen-Schwenningen, Germany 3 Klinik und Poliklinik für diagnostische und interventionelle Radiologie Universität Leipzig Direktor: Prof. Dr. med. Timm Denecke 4 Praxis für Radiologie BAG Dr. Richter & Dr. Stumpp 13
14
15
16
17
18
19
3. Zusammenfassung Publikationspromotion zur Erlangung des akademischen Grades Dr. med. an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig „Präklinische Evaluation eines modifizierten operativen Zugangsweges zum Sinus maxillaris – der Vergleich zwei verschiedener endoskopischer Techniken“ eingereicht von Frau Sandra Fest angefertigt am Universitätsklinikum Leipzig AöR, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde Direktor: Prof. Dr. med. Andreas Dietz Betreuer: Prof. Dr. med. Andreas Dietz PD Dr. med. habil. Miloš Fischer eingereicht im März 2021 Die Chirurgie der Nasennebenhöhlen und insbesondere die Kieferhöhlenchirurgie geht auf eine lange Entwicklung mit Ursprüngen in der griechischen Antike zurück (Luckhaupt et al. 1990, Lübbers 2008). Aktueller Goldstandard in der Nasennebenhöhlenchirurgie ist das transnasale endoskopische Vorgehen, welches als funktionelle endoskopische Nasennebenhöhlenchirurgie (functional endoscopic sinus surgery, FESS) bezeichnet wird. Ziel ist es aus kosmetischen aber auch aus funktionellen Aspekten möglichst gewebeschonend und minimalinvasiv zu operieren, um die natürliche mukoziliäre Clearance wiederherzustellen. Außerdem sollte es das Ziel eines jeden Operateurs sein, niedrige Rezidivraten zu erzielen. Wie bereits in der Einleitung beschrieben, gibt es diverse pathologische Prozesse in der Kieferhöhle bzw. im Nasennebenhöhlensystem. Das angestrebte Operationsziel ist die vollständige Entfernung des pathologischen Prozesses: Sei es eine chronische Rhinosinusitis mit Polypenbildung, ein invertiertes Papillom oder eine maligne Raumforderung im Sinus maxillaris. Einige dieser Pathologien bedürfen eines besonders radikalen Vorgehens bei der operativen Entfernung. Hier ist beispielhaft das invertierte Papillom zu nennen. Invertierte Papillome sind durch eine hohe Rezidivneigung sowie durch das Potential einer malignen Transformation gekennzeichnet (Winter et al. 2000; Cheng et al. 2006; Lombardi et al. 2010; Vorasubin et al. 2013). 20
Grundsätzlich unterscheidet man drei Gruppen von operativen Zugangswegen zum Sinus maxillaris: der transnasale, der transorale sowie der offen chirurgische Zugang. Die endoskopische maxilläre Sinusotomie ist der derzeitige Standardzugang zum Sinus maxillaris und beinhaltet die Vergrößerung des natürlichen Kieferhöhlenostiums. Auch bei maximaler Erweiterung des natürlichen Kieferhöhlenostiums (maxilläre Sinusotomie Typ III nach Simmen und Jones, 2005) und trotz der Anwendung von Winkeloptiken ist der Bewegungsrahmen des Operateurs innerhalb der Kieferhöhle begrenzt. Der Erfolg eines transnasalen endoskopischen Zugangs wird an folgenden Kriterien bemessen: übersichtliche und vollständige Erreichbarkeit der Zielstrukturen, die Möglichkeit der sicheren Manipulation im Zielgebiet, schnelle postoperative Wundheilung sowie dem Erzielen möglichst geringer Komplikationsraten (Kühnel 2020). Über einen langen Zeitraum gehörte die Operation nach Caldwell-Luc zum Behandlungsspektrum pathologischer Kieferhöhlenprozesse. Es erfolgte eine Öffnung der anterioren Kieferhöhlenwand oberhalb der Fossa canina. Zusätzlich wurde die Kieferhöhle über den unteren Nasengang gefenstert. Mit der Einführung endoskopischer Techniken in die Nasennebenhöhlenchirurgie verlor diese Operationsmethode immer mehr an Bedeutung und wurde weitestgehend wieder verlassen (Weber 2015, Sommer 2020). Nachteilig an der Technik nach Caldwell-Luc ist ein hohes Risiko für postoperative Hyp- und Parästhesien des Nervus infraorbitalis, die Entstehung von Kieferhöhlenzysten und Mukozelen sowie eine Störung der natürlichen mukoziliären Clearance (Weber et al. 2000, Ginat und Westesson 2017, Sommer 2020). Offen chirurgische Techniken wie die laterale Rhinotomie oder das „Midfacial degloving“ sind deutlich radikalere Vorgehensweisen, welche mit einer Narbenbildung im Gesicht einhergehen. Diese sind nur speziellen und vor allem onkologischen Fragestellungen vorbehalten. Ziel dieser Arbeit war es, zwei endoskopische Zugangswege zur Kieferhöhle, die maxilläre Sinusotomie und den prälakrimalen Zugangsweg, am Nasennebenhöhlenmodel „Sinus Patient Meyer“ (PHACON®) zu untersuchen und die Quantität des postoperativ im Sinus maxillaris verbleibenden Materials mit einander zu vergleichen. Unseres Wissens wurde dies bisher noch nicht untersucht und kein objektiver Vergleich beider Methoden aufgezeigt. Im Vergleich zu den oben genannten operativen Zugangswegen kann mittels prälakrimalem Zugang minimalinvasiv auch die Kieferhöhlenvorderwand sowie die verschiedenen Rescessus eingesehen und mit den Instrumenten erreicht werden. Zhou et al. (2013) beschrieb erstmalig den prälakrimalen Zugang an einem kleinen Patientenkollektiv. Dabei erfolgt die Eröffnung der Kieferhöhle durch eine zeitweilige Medialisierung des Os turbinale der unteren Nasenmuschel sowie des Ductus nasolacrimalis. Im Gegensatz zur Fensterung der Kieferhöhle über den unteren Nasengang kommt 21
es hier nicht zu einer negativen Beeinflussung der mukoziliären Clearance (Zhou et al. 2013). Im Follow-up der Patienten wurden keine Komplikationen wie Epiphora oder trockene Nasenschleimhäute dokumentiert. Bei einem Großteil der Patienten konnte jedoch in der Verlaufsbildgebung eine Schrumpfung der Kieferhöhle verzeichnet werden. In weiteren Fallberichten wurde der prälakrimale Zugang unter anderem zur Behandlung invertierter Papillome oder einer chronischen RS genutzt (Lin et al. 2018, Yu et al. 2018, Zhou et al. 2018). In diesen Fallserien lagen die Rezidivraten der über den prälakrimalen Zugang resezierten invertierten Papillome zwischen 5 und 7 %. Die Ergebnisse unserer präklinischen Evaluation untermauern o.g. Aussage. Mittels prälakrimalen Zugangsweg konnte im Vergleich zur maxillären Sinusotomie mehr Gewebe aus dem Sinus maxillaris entfernt werden (∆VPLRA = 11.63 cm3 vs. ∆VMMMA = 6.10 cm3; p = 3.89 ₓ 10-7; ∆VPLRA = 73.22% vs. ∆VMMMA = 41.96%; p = 1.66 ₓ 10-4). Der Modelversuch wurde mit 8 Schädelmodellen der Firma PHACON® („Sinus Patient Meyer“) durchgeführt. Die beiden Kieferhöhlen eines jeden Modells waren mit einer gallertartigen Masse ausgefüllt. Alle Schädelmodelle wurden prä- sowie postoperativ mittels Computertomografie untersucht. In jedem der Schädelmodelle wurden beide Operationstechniken angewandt: auf der einen Seite die maxilläre Sinusotomie und auf der anderen Seite der prälakrimale Zugangsweg. Die jeweilige Operationsdauer wurde gemessen. Mittels Volumetrie erfolgte prä- sowie postoperativ die Bestimmung des jeweiligen Gesamtvolumens der im Sinus maxillaris vorhandenen Füllmasse. Die Berechnung des Volumens erfolgte über die Erstellung eines 3D-Modells mittels einer geeigneten Software (Intellispace Portal, Philips, Best, NL). Außerdem wurde die maximale anterior-posterior Ausdehnung des Sinus maxillaris anhand der Computertomografiebilder bestimmt und für eine Subanalyse in drei Teile geteilt. Somit konnte zusätzlich eine Aussage bezüglich der anteilig vorhanden Volumina im vorderen, mittleren und hinteren Drittel der Kieferhöhle getroffen werden. Auch hier konnte mit der durchgeführten Volumetrie gezeigt werden, dass in allen drei Teilbereichen (vorderes, mittleres und hinteres Drittel) signifikant mehr Gewebe über den prälakrimalen Zugang entfernt werden konnte (∆VaPLRA = 52.47% vs. ∆VaMMMA = 26.15%; p = 0.011; ∆VmPLRA = 84.65% vs. ∆VmMMMA = 11.94%; p = 8.12 ₓ 10-5; ∆VpPLRA = 77.47% vs. ∆VpMMMA = 47.59%; p = 6.21 ₓ 10-4). Der prälakrimale Zugang schafft jedoch weitaus umfangreichere operative Möglichkeiten als nur die Behandlung pathologischer Prozesse der Kieferhöhle. Dieser Zugangsweg eignet sich auch für Interventionen im Bereich des Orbitabodens (Kühnel et al. 2017), der Fossa pterygopalatina (Zhou et al. 2013, Guo et al. 2014) sowie der mittleren Schädelgrube. Ein interdisziplinäres Vorgehen zwischen Ophthalmologen, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen, Rhinochirurgen und Neurochirurgen ist in der Zukunft denkbar. 22
Zusammenfassend ist der endoskopische prälakrimale Zugang zur Kieferhöhle eine effektive und minimalinvasive Operationstechnik für die Entfernung von pathologischem Gewebe aus dem Sinus maxillaris. Der Operateur erhält eine gute Übersicht über die gesamte Kieferhöhle. Schwer einsehbare und bedingt zugängliche Bereiche wie beispielweise die Kieferhöhlenvorderwand können mittels prälakrimalen Zugang im Vergleich zur maxillären Sinusotomie besser erreicht werden. Alle chirurgischen Schritte können beim prälakrimalen Zugangsweg mit der 0°-Optik durchgeführt werden. Auf das Wechseln zwischen verschiedenen abgewinkelten Optiken kann verzichtet werden. Der prälakrimale Zugang ist unter diesen Gesichtspunkten eine minimalinvasivere Alternative zur maxillären Sinusotomie sowie zum transoralen osteoplastischen Zugang. Da es sich bei der vorliegenden Untersuchung um einen Modelversuch handelt, können die erhobenen Ergebnisse nicht vollständig auf ein Patientenkollektiv übertragen werden. Jedes Modell „Sinus Patient Meyer“ (PHACON®) hatte eine vordefinierte und identische Anatomie. Außerdem konnten im Rahmen des Modelversuches postoperative Komplikationen wie beispielsweise das Auftreten von Epistaxis, Epiphora oder der Gewebeuntergang der unteren Nasenmuschel nicht erhoben werden. Auch der Vergleich von Rezidivraten zwischen beiden chirurgischen Techniken ist nicht möglich. Hierfür sind weitere klinische Untersuchungen notwendig. Der prälakrimale Zugang zur Kieferhöhle kann als geeignete Alternative oder Ergänzung in der Kieferhöhlenchirurgie für die Entfernung pathologischen Gewebes angewandt werden. 23
4. Literaturverzeichnis Amadee R.G.; Mann W.J.; Gilsbach J.M. (1991): Microscopic Endonasal Surgery of the Paranasal Sinuses and the Parasellar Region. In: Samii M. (eds) Surgery of the Sellar Region and Paranasal Sinuses. Springer Verlag Berlin-Heidelberg. 81–87. Anand V.; Santosh S.; Aishwarya A. (2008): Canine fossa approaches in endoscopic sinus surgery – our experience. Indian J Otolaryngol. Head Neck Surg 60: 214–217. Anari S.; Carrie S. (2010): Sinonasal inverted papilloma: Narrative review. J Laryngol Otol 124: 705–715. Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) – Ständige Kommission Leitlinien. Rhinosinusitis S2k-Leitlinie, AWMF-Register-Nr. 017/049 und 053-012 (2017). Aribandi M.; McCoy V.A.; Bazan C. 3rd. (2007): Imaging features of invasive and noninvasive fungal sinusitis: a review. Radiographics 27: 1283–1296. Arnold W.; Ganzer U. (2005): Checkliste der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, 4. Auflage, Georg Thieme Verlag, Stuttgart. Barnes L.; Eveson J.W.; Reichart P.; Sidransky D. (2005): Tumours of the Nasal Cavity and Paranasal Sinuses. Aus: Pathology and Genetics of Head and Neck Tumours, World Health Organization Classification of Tumours. Berghaus A. (1990): Midfacial degloving. HNO. 38: 7–11. van Buchem L.; Peeters M.; Beaumont J.; Knottnerus J.A. (1995): Acute maxillary sinusitis in general practice: The relation between clinical picture and objective findings. Eur J Gen Pract 1: 155–160. Cheng T.-Y.; Ueng S.-H.; Chen Y.-L., et al. (2006): Oncocytic Schneiderian papilloma found in a recurrent chronic paranasal sinusitis. Chang Gung Med J 29: 336–341. deShazo R.D.; Swain R.E. (1995): Diagnostic criteria for allergic fungal sinusitis. J Allergy Clin Immunol 96: 24–35. 24
Draf W. (1980): Der Gesichtsschmerz nach Caldwell-Luc-Operation – Prophylaxe und Therapie. Laryngol Rhinol Otol 59: 308–311. Draf W.; Weber R. (1992): Endonasale Chirurgie der Nasennebenhöhlen – Das Fuldaer mikro- endoskopische Konzept. HNO Praxis heute 12: 59–80. Driemel O.; Wagner C.; Hurraß S. et al. (2007) Allergische Pilzsinusitis, Fungusball und invasive Mykose der Nasennebenhöhlen – drei distinkte, pilzinduzierte Krankheitsbilder. Mund Kiefer GesichtsChir 11: 153-159. Eloy P.; Mardyla N.; Bertrand B.; Rombaux P. (2010): Endoscopic endonasal medial maxillectomy: case series. Indian J Otolaryngol Head Neck Surg. 62: 252–257. Ettl T.; Reichert T.E.; Kosmehl H.; Driemel O. (2008): Fungale Sinusitiden - Eine morphologische Klassifikation, Face 4: 40–43. https://media.zwp-online.info/archiv/pub/sim/fa/2008/fa0408/fa0408_40_43_driemel.pdf Feldmann H. (1998): Die Kieferhöhle und ihre Erkrankungen in der Geschichte der Rhinologie. Laryngol Rhinol Otol 77: 587–595. Fokkens W.J.; Lund V.J.; Hopkins C.; Hellings P.W.; Kern R.; Reitsma S.; Bernal-Sprekelsen M.; Mullol J. et al. (2020): European Position Paper on Rhinosinusitis and Nasal Polyps 2020. Rhinology 58: 1–464. Franchi A.; Gallo O.; Santucci M. (1999): Clinical relevance of the histological classification of sinonasal intestinal-type adenocarcinomas. Human Pathology 30: 1140–1145. Friedrich D.T.; Sommer F.; Scheithauer M.O.; Greve J.; Hoffmann T.K.; Schuler P.J. (2017): An Innovate Robotic Endoscope Guidance System for Transnasal Sinus and Skull Base Surgery: Proof of Concept. J Neurol Surg B Skull Base 78: 466–472. Ganz H. (1985): Die Polyposis nasi – ein ungelöstes Rätsel. HNO Praxis heute 5: 59–87. Gershwin M.E.; Incaudo G.A. (1996): Diseases of the Sinuses: A Comprehensive Textbook of Diagnosis and Treatment. Humana Press. Ginat D.T.; Westesson P.-L.A. (2017): Atlas of Postsurgical Neuroradiology: Imaging of the Brain, Spine, Head, and Neck, Second Edition, Springer-Verlag. 25
Guo T.; Sun J.W.; Wang Y.F.; Sun J.Q. (2014): Endoscopic endonasal surgery for pterygopalatine fossa schwannoma via prelacrimal recess-maxillary sinus. B-ENT. 10: 81–86. Gwaltney J.M.; Wiesinger B.A.; Patrie J.T. (2004): Acute Community-Acquired Bacterial Sinusitis: The Value of Antimicrobial Treatment and the Natural History. Clin Infect Dis. 38: 227–233. Hansen J.G.; Schmidt H.; Rosborg J.; Lund E. (1995): Predicting acute maxillary sinusitis in a general practice population. BMJ. 311: 233–236. Hartwick R.W.; Batsakis J.G. (1991): Sinus aspergillosis and allergic fungal sinusitis. Ann Otol Rhinol Laryngol. 100: 427–430. Jackson R.T.; Fitz-Hugh G.S.; Constable W.C. (1977): Malignant neoplasms of the nasal cavities and paranasal sinuses: (a retrospective study). Laryngoscope. 87: 726–736. Kadish S.; Goodman M.; Wang C.C. (1976): Olfactory neuroblastoma. A clinical analysis of 17 cases. Cancer. 37: 1571–1576. Kane K.J. (2020): The early history and development of functional endoscopic sinus surgery. J Laryngol Otol. 134: 8–13. Kennedy D.W. (1985): Functional endoscopic sinus surgery. Technique. Arch Otolaryngol. 111: 643–649. Kennedy D.W.; Adappa N.D. (2011): Endoscopic Maxillary Antrostomy: Not Just A Simple Procedure. Laryngoscope. 121: 2142–2145. Kühnel T.; Jägle H.; Hosemann W.; Weber R.; Vielsmeier V. (2017): Orbital floor fracture repair: the endonasal approach. Rhinology. 55: 348–354 Kühnel T. (2020): Die Kieferhöhle über den prälakrimalen Zugang als Portal für den retromaxillären Raum und den Orbitaboden. HNO. 68: 590-597. Leivo I. (2017): Intestinal-Type Adenocarcinoma: Classification, Immunophenotype, Molecular Features and Differential Diagnosis. Head Neck Pathol. 11: 295–300. Lin Y.-T.; Lin C.-F.; Yeh T.-H. (2018): Application of the endoscopic prelacrimal recess approach to the maxillary sinus in unilateral maxillary diseases. Int Forum Allergy Rhinol. 8: 530–536. Loftus P.A.; Wise S.K. (2016): Allergic Fungal Rhinosinusitis: The Latest in Diagnosis and Management. Adv Otorhinolaryngol. 79: 13–20. 26
Lombardi D.; Tomenzoli D.; Buttà L. et al. (2011): Limitations and Complications of Endoscopic Surgery for Treatment for Sinonasal Inverted Papilloma: A Reassessment after 212 Cases. Head Neck. 33: 1154–1161. Luckhaupt H.; Bertram G.; Brusis T. (1990): Zur Geschichte operativer Eingriffe an den Nasennebenhöhlen. HNO. 38: 279–286. Lund V.J.; Stammberger H.; Nicolai P. et al. (2010): European position paper on endoscopic management of tumours of the nose, paranasal sinuses and skull base. Rhinol Suppl. 22: 1–143. Lübbers W.; Lübbers C.W. (2008): Nasenpolypenentfernung gestern und heute – Von Hippokrates bis zur FESS. HNO Nachrichten. 38: 44–45. Macbeth R.G. (1965): Malignant disease of the paranasal sinuses. J Laryngol Otol. 79: 592–612. Mladina R.; Vuković K.; Poje G.; (2009): The two holes syndrome. Am J Rhinol Allergy. 23: 602– 604. Messerklinger W. (1978): Endoscopy of the nose. Urban & Schwarzenberg. Michaels L. (1987): Ear, Nose and Throat Histopathology. Springer Verlag. Mirza S.; Bradley P.J.; Acharya A.; Stacey M.; Jones N.S. (2007): Sinonasal inverted papillomas: recurrence, and synchronous and metachronous malignancy. J Laryngol Otol. 121: 857–864. Morita A.; Ebersold M.J.; Olsen K.D.; Foote R.L.; Lewis J.E.; Quast L.M. (1993): Esthesioneuroblastoma: prognosis and management. Neurosurgery. 32: 706–715. Mosher HP (1929): LXII. Symposium on the Ethmoid: The Surgical Anatomy of the Ethmoidal Labyrinth. Ann Otol Rhinol Laryngol. 38: 869–901. Nakayama T.; Asaka D.; Okushi T.; Yoshikawa M.; Moriyama H.; Otori N. (2012): Endoscopic medial maxillectomy with preservation of inferior turbinate and nasolacrimal duct. Am J Rhinol Allergy. 26: 405–408. Önerci T.M.; Ferguson B.J. (2010): Nasal Polyposis – Pathogenesis, Medical and Surgical Treatment. Springer Verlag, 27
Sie können auch lesen