Klemens Blätter 1/2020 - Redemptoristen

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Klemens Blätter 1/2020 - Redemptoristen
1/2020 • Jahrgang 87 • Februar • März • April 2020

                                                          1/2020

                                                     Blätter
                                                     Klemens
Klemens Blätter 1/2020 - Redemptoristen
INHALT

             Gebet zu Ehren des
             hl. Klemens Maria Hofbauer
             Gott, unser Vater, Du hast den Menschen die Erde anvertraut, sie zu hüten und zu bebauen.
             Auf die Fürsprache des hl. Klemens bitten wir Dich: Lass uns aus unserer Welt
             einen Planeten machen, dessen Geschöpfe nicht von Ausbeutung und Kriegen gepeinigt
             werden, nicht von Hunger und Angst gequält, nicht zerrissen in sinnlose Trennung
             nach Nationalitäten, Hautfarbe oder Weltanschauung.
             Du hast uns Dein Evangelium geschenkt, damit es wie ein Sauerteig die Welt durchdringe.
             Gib, dass die Verantwortlichen in Kirche, Politik, Wirtschaft und Forschung alles
             daransetzen, die Menschen untereinander, mit dir und mit der Natur zu versöhnen.
             Gütiger Gott, in der Sorge für dein Volk hast du den hl. Klemens Maria Hofbauer
             mit besonderem Eifer für die Menschen erfüllt und durch ihn
             den Reichtum deiner Liebenswürdigkeit und Güte verkünden lassen.
             Hilf uns auf seine Fürbitte, den Glauben zu bewahren, in dem er herangereift ist, und
             den Weg zu gehen, den er durch sein Leben gewiesen hat.
             Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
             Amen.

      INHALT                                                                                                                          www.redemptoristen.com

      Zum Geleit.   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .                     3                Klemensfeiern 2020.  .   .   .   .   .   .   . 20
      Brief des Provinzials.   .   .   .   .   .   .   . 4                                     Orden und Provinz .   .   .   .   .   .   .   . 21
      Thema .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .                     6                Nachruf & Verstorbene .   .   .   .   .   .   22
      Aktuelles aus unseren Klöstern.   .   .   .                             8                Glaube und Alltag .   .   .   .   .   .   .   .  24
      Komitee und Freunde .   .   .   .   .   .   . 13                                         P. Wilhelm Janauschek.   .   .   .   .   .   . 26
      Projekte .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   14                                  Liebe ältere und kranke Leute .   .   .   .  27
      Klemensjahr.   .   .   .   .   .   .   .   .   .  16
Bildernachweis: Titelbild: Verschiedene Klemensbilder: o.l.: Zeichnung aus dem Jahre 1820 (koloriert); o.r.: Klemensbild zum Jubiläumsjahr 2014 (Biju/Rom-Indien);
u.r.: Klemens vor dem Altar (19. Jht. Rom-Generalat); u.l.: Klemens als Patron der Bäcker (20. Jht. Polen). Alle: Redemptoristen.cssr/Archiv. Archiv (2,3,4,9,13,15,21,22,
26,27); P. Steinle (5); Di Bini, Rom (6); Pregetter, Leoben (8); Red.-Schönenberg (8); Röder (9); Red.-Hernals (10); Bretbacher (10); MSSR-Wien (11); OSSR-Ried (12);
IMAGE -Christus-Statute Rio de Janeiro (15); P. Leitgöb (16,17,28); CSSR-Rom (19); Kratochvil(23); Rainer Sturm / pixelio.de (25)

                              Impressum: „Klemensblätter“ – Zeitschrift der österreichischen Redemptoristen.
                 Medieninhaber und Herausgeber: Wiener Provinz der Redemptoristen, A-1010 Wien, Salvatorgasse 12
    Redaktion: Redaktion: P. Lorenz Voith (Verantwortlich), 1170 Wien, Clemens Hofbauer-Platz 13 (Redemptoristen), 01-4862594-0; Fax: -28,
                        P. Friedrich Vystrcil (Würzburg). • E-Mail: klemensblaetter@cssr.at oder lorenz.voith@cssr.at
                                      Hersteller: WMP Ges.m.b.H, A-2372 Gießhübel, Südtirolergasse 9.
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                  Mit Druckerlaubnis des Erzbischöflichen Ordinariates Wien. Erscheinungsort Wien, Verlagspostamt 1010 Wien,
                                               Zulassungs-Nr.: GZ 02Z032650 S Sponsoring Post
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    2 KLEMENSBlätter 1/2020
Klemens Blätter 1/2020 - Redemptoristen
ZUM GELEIT

                                  Liebe Leser und Leserinnen,
                            liebe Freunde der Klemensblätter!
Aufbruch – Umzug                                                                   Klemensblätter. Stei-
                                                                                   gende Versand- und
   Wenn Sie schon einmal eine größere Übersiedlung                                 Nebenkosten machten
organisieren mussten, werden Sie mich sicher gut ver-                              alles teurer. Danke für
stehen. Die Redemptoristen in Wien-Hernals und die                                 jeden Beitrag! Danke
Marienpfarre mussten in den letzten Wochen übersie-                                für ihr Interesse, die
deln. Was sich da an Sachen angesammelt haben, teil-                               Unterstützung und alle
weise seit 130 Jahren, kaum zu glauben, … Die Patres                               Spenden für unsere
nahmen Möbel, Persönliches, Bücher, Computer, uam.                                 laufenden      Solidari-
mit. Vieles musste für die neue Bleibe, dem der Kirche                             tätsprojekte! Vergelt’s Gott!
gegenüberliegenden CLEMENSHAUS, neu angeschafft                                       An dieser Stelle möchte ich auch einigen Mitwirken-
und adaptiert werden. Ein besonderes Unternehmen;                                  den und Mitarbeitern danken: für ihre „festen Seiten“:
wie bei jeder Übersiedlung, musste auch vieles zurück-                             P. Fritz Vystrcil, P. Michael Lidy und P. Martin Leitgöb;
gelassen werden, Wertvolles und weniger Wertvolles!                                Frau Gerlinde Poppe für die Adressenbearbeitung und
                                                                                   die Spendenkontenbetreuung; Frau Lone-Marie Oppen-
                                                                                   heim für das Korrekturlesen; Hr. Alfred Bina, unserem
Klemens Hofbauer                                                                   Layouter mit Hr. Klaus Weichesmiller von WMP; sowie
   Wie oft musste Klemens Maria Hofbauer in seinem                                 den „Redakteuren“ aus den verschiedenen Klöstern
Leben umziehen? Sehr oft. Meistens nicht ganz freiwillig,                          und Einrichtungen! Danke auch den knapp 50 Verteiler-
so auch von Warschau, wo sein Kloster und seine Ein-                               innen der Klemensblätter, vom Bodensee bis zum
richtungen vom Staat geschlossen und zerstört wurden;                              Neusiedlersee! Danke den treuen Klemenswerk-
einen Beitrag darüber finden Sie in den nächsten Seiten.                           mitgliedern für ihr Gebet und ihre Verbundenheit!
Letztlich kam er nach Wien, seiner letzten Station, mit nur
wenigen Habseligkeiten, … Das Leben von Klemens war
ein immer neues „Aufbrechen“. In diesem beginnenden                                  Möge der heilige Klemens Maria Hofbauer in diesem
Jubiläumsjahr werden wir auch dieser seiner Lebenssitua-                           Jubiläumsjahr unser aller Schutzpatron sein!
tionen – und Stationen gedenken.
   Was zählt letztlich, so meine Frage in diesem Zusam-                              Einen herzlichen Segensgruss!
menhang. Wie viel können wir am Ende unseres Lebens
eigentlich „mitnehmen“, wie viel müssen wir zurücklassen?                                                Ihr

Danke und Bitte                                                                                                            Pater Lorenz Voith
  Am Beginn des Jahres bitten wir wiederum um einen                                                             Redaktion der Klemensblätter
Beitrag für die Herstellung und den Versand der                                                                          lorenz.voith@cssr.at
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    und bitte um Zusendung an folgende Adresse:

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Klemens Blätter 1/2020 - Redemptoristen
Brief des Provinzials

                                          Liebe Freunde
                                          der Redemptoristen!
                                          Es war am Freitag, den 20. Dezember 2019, als mich
                                          die Nachricht aus Eggenburg erreichte:
                                          Pater Christoph Legutko ist unerwartet gestorben.

  Sein Herz hat unvermittelt auf-
gehört zu schlagen. Mitten aus
                                          Provinztag in Cham                    Wofür stehen wir,
seiner selbstlosen seelsorglichen                                               was ist unser
Arbeit wurde Christoph von Gott,             Christoph war einer der ers-
unserem Vater, heimgerufen.               ten Mitbrüder, die sich zum           Markenzeichen?
                                          Provinztag in Cham vom 12. bis
   Ein Schock für mich wie auch           14. Januar angemeldet haben.             Der Blick auf unsere eigene Pro-
für alle meine Mitbrüder in unserer       Dass er daran teilnahm, sollte        vinz warf Fragen nach unserem Profil
Provinz. Sein Tod – unfassbar für         nicht mehr sein. Trotzdem war es      als Redemptoristen auf. Was ist unser
alle, die Christoph kannten: Für          sehr erfreulich, dass eine Vielzahl   „Markenzeichen“? Wofür stehen
seine Familie und Verwandten, für         der Mitbrüder aus allen Häusern       wir als Redemptoristen? Und diese
die Menschen im Pfarrverband              unserer Provinz sich in Cham          Fragestellungen führten uns weiter
Burgschleinitz-Eggenburg-Kat-             eingefunden haben. Ein solcher        zum Thema Ausbildung von jungen
tau-Roggendorf, für die Verant-           Provinztag bietet Gelegenheit,        Mitbrüdern. Bei all unseren Gesprä-
wortlichen im K-Haus und in der           dass sich die Mitbrüder näher         chen zeigte sich deutlich: Durch die
Lehrlingsstiftung, für alle, die Chris-   kennenlernen und sich unter-          zu erwartende Personalentwicklung
toph als lebensfrohen und eifrigen        einander aus-tauschen können.         in unserer Provinz werden wir nicht
Priester und Seelsorger schätzten.           Aber nicht nur das: Unser          mehr alle zurzeit bestehenden Nie-
Wieder einmal zeigt sich: Gottes          Provinztag war geprägt von            derlassungen halten können. Wir
Wege sind unergründlich – doch            inhaltlicher Arbeit an aktuellen      müssen unsere Provinz so bauen,
wissen wir unseren Mitbruder bei          Themen, die in unserer Provinz        dass auch eine kleinere Zahl von Mit-
Gott geborgen: Wenn ich gegan-            anstehen. So befassten wir uns        brüdern darin gut leben kann. Und
gen bin und einen Platz für euch          mit der von den Generalkapiteln       natürlich sind wir uns bewusst, dass
vorbereitet habe, komme ich wie-          angeregten und von der Gene-          die Sorge für die kranken und alten
der und werde euch zu mir holen,          ralleitung forcierten Restruktu-      Mitbrüder uns über all die kommen-
damit auch ihr dort seid, wo ich          rierung unserer Kongregation,         den Jahre hinweg weiter begleiten
bin (Joh 14, 3).                          was für uns zunächst einmal           wird. Am Dienstag, den 14. Januar
   Wir danken Gott, dass wir              bedeutet, dass wir zusammen mit       schlossen wir unseren Provinztag mit
P. Christoph Legutko als Mitbru-          den Provinzen Dublin, London          einem Schlussgottesdienst ab. Alles
der unter uns haben durften, und          und St. Clemens eine Föderation       in allem gesehen: Ein gelungener
wir danken Christoph, der sich            bilden. Gespräche hierzu haben        Provinztag, dem noch weitere folgen
voller Hingabe in unsere Provinz          die     Provinzleitungen    bereits   werden. Die behandelten Themen
wie auch in seine seelsorglichen          aufgenommen.        Durch    diese    werden Eingang finden auf dem
Aufgaben eingebracht hat. Möge            Föderation soll später einmal         Provinzkapitel, das im April dieses
er bei Gott ewigen Frieden und            eine gemeinsame Provinz entste-       Jahres in Attnang-Puchheim statt-
Heimat haben.                             hen.                                  finden wird.

   4 KLEMENSBlätter 1/2020
Klemens Blätter 1/2020 - Redemptoristen
Brief des Provinzials

Ein großes Jubiläum                    blich daran Anteil hatte, dass die   großartige missionarische Seel-
                                       Redemptoristen zu einer Welt-        sorge, die ihn zum „Apostel von
                                       kongregation wurden. Wie kein        Wien“ werden ließ. Am 15. März
   Neben all den anstehenden           anderer hat er sich bemüht, die      1820 ist Klemens Maria Hofbauer
Herausforderungen dürfen wir in        Gemeinschaft der Redemptoristen      in seiner kleinen Wohnung in Wien
diesem Jahr ein großes Jubiläum        außerhalb Italiens einzupflanzen.    gestorben.
begehen, ein Jubiläum, auf das ich
mich persönlich sehr freue:                                                   Mit einem Festwochenende
   Am 15. März 2020 werden es          Apostel von Wien                     vom 13. bis 15. März werden wir
200 Jahre, dass unser Mitbruder,                                            das Klemens- Jubiläum begehen
der heilige Klemens Maria Hof-            Und Wien ist aus dem Leben        und erwarten dazu auch Mitbrüder
bauer, gestorben ist.                  eines Klemens Maria Hofbauer         aus dem In- und Ausland.
                                       nicht wegzudenken. Hier hat er
   Unser Ordensgründer, der hei-       als Bäcker gearbeitet und seine
lige Alfons von Liguori, schrieb am    Studien absolviert. Und Ende
30. Mai 1776: „Die Kongregation        September 1808 kehrt er wieder         In der Vorfreude auf dieses
wird nie eine (Welt-) Kongregation     nach Wien zurück. In den letzten     Jubiläum grüße ich Sie herzlich!
sein, wenn sie nicht auch außer-       zwölf Jahren seines Lebens wird
halb von Neapel gegründet wird.“       Hofbauer die Stadt nicht mehr ver-
Gerade P. Hofbauer, der erste          lassen. Mit einem sicheren Gespür           Pater Edmund Hipp CSsR
nichtitalienische    Redemptorist,     für die pastoralen Notstände                              Provinzial
sollte derjenige sein, der maßge-      einer Großstadt entwickelt er eine                  hipp@redmuc.de

Die Teilnehmer am Provinztag in Cham

                                                                                      KLEMENSBlätter 1/2020   5
Klemens Blätter 1/2020 - Redemptoristen
Verhaftung und Auflösung in St. Benno (Di Bini)

                                  Klostersturm in Warschau –
                                   Auflösung und Vertreibung
   Am Abend des Fronleichnamsfestes im Jahre 1808       Monstranzen und Silberleuchter lässt er in die Kir-
zogen heftige Wolken über Warschau. Ein Sturm           chengruft zu den Toten tragen.
kündigte sich an. Im Refektorium berichtet der Pater       „Das Ende ist da, meine Brüder! Morgen tut jeder
über den nächtlichen Besuch. Die Brüder werden          von euch seine Pflicht wie gewöhnlich. Ihr werdet die
bleich vor Schrecken. Aufgeregte Worte fliegen durch    heilige Messe lesen, Beichte hören, predigen wie an
den Saal. „Kommt mit in die Kirche!“ befiehlt der       allen Tagen. Man soll nicht sagen, dass die Bennonen
Generalvikar. Da öffnet Hofbauer die Altäre, verteilt   desertiert sind. Dann mag über uns kommen, was
die kostbaren Reliquien unter die Patres. Kelche,       Gott für gut hält!“ Schweigend gehen die Brüder in

   6 KLEMENSBlätter 1/2020
Klemens Blätter 1/2020 - Redemptoristen
Thema

 ihre Zellen. Pater Hofbauer aber hält die ganze Nacht     wurden laut gegen die französischen Unterdrücker.
 hindurch Wacht vor dem Tabernakel.                        Militär und Polizei hatten große Mühe, die Straßen
                                                           in der Umgebung von St. Benno freizuhalten. Man
    Am Freitag nach dem heiligen Fronleichnam ist die      befürchtete eine Revolte.
 Bennokirche bis auf den letzten Platz besetzt. Pater
 Hofbauer steht auf der Kanzel und verkündet ruhig            Erst am Montag, dem 20. Juni, morgens um vier,
 und klar wie immer das heilige Wort Gottes. Lautlos       rollten unter stärkster Bewachung fünf Wagen vor der
 hört die Menge dem Generalvikar zu. Die Menschen          Klosterpforte vor. Die Redemptoristen waren benach-
 wagen kaum zu atmen. Ihr Herz ist gedrückt von            richtigt und erwarteten die Franzosen im Refektorium.
 einer unerklärlichen Angst.„Gott hat sein Zelt unter      „Wenn einer der Herren bereit ist, seine Beziehungen
 uns Menschen“, erklärt Hofbauer das Geheimnis des         zu der Genossenschaft zu lösen, wird er enthaftet
 heiligen Fronleichnams. „Er wohnt immer mitten unter      und darf in Warschau bleiben. Die anderen werden
 uns. Seine Diener kommen und gehen, wie es der            in die Küstriner Festung deportiert“, sagt ein Offizier.
 Herr für gut hält. Aber die Liebe Christi bleibt immer    Tiefes Schweigen!
 unter uns.“
                                                              Trotz der frühen Stunde hat sich vor den Toren
    Da plötzlich entsteht eine Unruhe unter der Menge,     Sankt Bennos eine große Volksmenge angesammelt.
 eine Bewegung, die vom Portal der Kirche herkommt.        Verwünschungen und Drohungen werden laut. „Gebt
 Am Eingang sind ein paar französische Grenadiere          Ruhe!“ ruft Hofbauer mit lauter Stimme. „Soll ich
 erschienen mit aufgepflanztem Bajonett.                   den Kelch nicht trinken, den der Vater mir gegeben
    „Niemand darf diese Kirche verlassen“, ruft eine       hat?“ Da sinken die Menschen schluchzend in die
 laute Stimme. Brüder eilen vom Chor her durch das         Knie und bitten Hofbauer um seinen Segen. „Gottes
 Kirchenschiff, rufen die Patres aus den Beichtstühlen.    Gnade und Barmherzigkeit sei mit euch allen!“ sagt
 Emanuel Kunzmann steigt zu dem Prediger auf die           der Generalvikar und macht ein großes Kreuz über
 Kanzel und flüstert ihm aufgeregt ein paar Worte zu.      die Menge. Dann steigt er als erster in den Wagen.
 Da ruft Hofbauer noch einmal mit lauter Stimme: „Die      Die Patres und Brüder folgen ihm nach. Sie wurden
 Liebe Christi ist immer bei euch! Amen!“ Dann gibt er     nach Küstrin verbracht.
 den Segen und verlässt mit den anderen Patres die
 Kirche.
                                                           Das Lebenswerk in Trümmern
    Im Refektorium erwartete die Aufhebungskommis-
 sion die Redemptoristen. Ein Offizier hielt Pater Hof-       Vier Wochen dauerte die Haft in der Festung Küs-
 bauer schweigend das Auflösungsdekret entgegen,           trin. Hofbauer schrieb an den Warschauer Bischof:
 erklärt alle einstweilen als verhaftet. Sie sollten auf   „Wir sind von allem abgeschnitten und wissen nicht
 ihren Zellen bleiben. Unter strengster Strafe wurde       warum, wir sitzen in der Festung, und Gott allein weiß,
 ihnen jeder Verkehr mit der Stadt verboten. Eine          welches Los auf uns wartet. . . Doch in allem erken-
 starke militärische Wache blieb im Kloster.               nen wir den Willen Gottes! Gott hat dies zugelassen,
                                                           weil wir nicht waren, wie wir hätten sein sollen . . .“

 Verhaftung in St. Benno                                     Mitte Juli wurden die Gefangenen entlassen! Jeder
                                                           sollte in seine Heimat zurückkehren. Zum letzten Male
    In der Bennokirche aber erschien ein fremder Pries-    drückte Hofbauer allen die Hand. Dann wanderte er
 ter und trug das Sanktissimum aus dem Gotteshaus.         mit dem Frater Stark und dem Bruder Emanuel Kunz-
 Die Aufregung der Gläubigen war unbeschreiblich.          mann nach Wien. Er stand vor den Trümmern seines
 „Man hat uns die Patres genommen. Wir werden sie          Lebens Werkes.
 nie mehr Wiedersehen!“ schrie plötzlich eine Stimme.
 Unter lauten Klagen und Verwünschungen verließ die
 Menge die Kirche. Tagelang waren die Pforten von             Aus: Hünermann, Der Apostel von Wien, Klemens
 St. Benno umlagert. Gefährliche, drohende Reden                    Maria Hofbauer, Tyrolia-Verlag, 1988, 128f.

                                                                                           KLEMENSBlätter 1/2020   7
Klemens Blätter 1/2020 - Redemptoristen
Aus unseren Klöstern

                                                                    Rupertus-Reliquie für St. Alfons
                         Der höchwürdigste Erzbischof                   Eine      Ikone
                      von Salzburg veranlasste eine                  des Hl. Rupertus
                      Übergabe einer Reliquie des                    befindet sich in
                      Heiligen Rupertus an die ortho-                der Ikonostase
      Leoben          doxe Gemeinde der St- Alfons                   der Kirche. Die
                      Kirche in Leoben. Es ist eine                  Verehrung des
Würdigung der Ökumene, feiern doch sowohl orthodoxe                  Heiligen verbin-
Christen als auch Katholiken in diesem Gotteshaus ihre               det sowohl Salz-
Gottesdienste.                                                       burg und die
                                                                     Steiermark als
                                                                     auch die christ-
                                                                     lichen Kirchen
                                                                     in     Erinnerung
                                                                     an ihre gemein-
                                                                     same Zeit.
                                                                        Die feierliche
                                                                     Übergabe fand                    Die Ikone des Hl.Rupertus
                                                                     im Ordinariat der
                                                                     Erzdiözese Salzburg im Beisein von Mag. Esterbauer
                                                                     (Vizekanzler des Ordinariats) und Prälat Matthäus
                                                                     Appesbacher (in Vertretung von Erzbischof Dr. Lackner)
                                                                     statt. Für die Kirche in Leoben waren Gemeindepfarrer
      Bei der Übergabe: v.l.n.r.: Mag. Esterbauer, Pfarrer Vasic,
                                                                     Sladjan Vasic und Kustos Karl Mlinar anwesend.
                             Prälat Appesbacher, Kustos Mlinar                                                     Karl Mlinar

Meisterhaft im Tischtennis
    Ende August kam Frater Robert Borzyszkowski vom                   Jahren wurde er immer erfolg-
Kloster Tuchow in Polen nach Deutschland, um ein Aus-                 reicher. Als er vor vier Jahren
landspraktikum zu machen. Die meiste Zeit verbrachte er               der Kongregation beitrat, hörte
auf dem Schönenberg. So war er nicht nur in der Ellwanger             er von der Meisterschaft, die
Jugendkirche aktiv, sondern auch in der Ministranten- und             es seit 1991 gibt. Kurzerhand
                                   Pfadfinderarbeit, sowie            fragte er seinen Präfekten, ob er        Schönenberg
                                   in der Vorbereitung der            teilnehmen dürfe. Der erlaubte
                                   Erstkommunion.                     es. Jedoch musste Robert sein
                                       Im November aber               Talent erst unter Beweis stellen – und zwar bei einem
                                   reiste er nach Tschen-             Mitbruder, der Tischtennismeister der Priester ist. Prompt
                                   stochau, um an der pol-            hat er den Pater geschlagen. 2017 belegte Robert den
                                   nischen Meisterschaft              dritten Platz der Meisterschaft, 2018 bereits den ersten
                                   für Theologiestuden-               Platz, den er 2019 verteidigen konnte.
                                   ten im Tischtennis
                                   teilzunehmen.       Gut               Robert berichtet: „Unser Provinzial hat mir eine SMS
                                   sechzig Studenten aus              geschickt und mitgeteilt, dass er stolz auf mich sei. Das
                                   Priester- und Ordens-              war für mich eine große Freude.“ Auch seine fünf Kur-
                                   seminare      kämpften             skollegen und wir auf dem Schönenberg freuen uns über
                                   um die Goldmedaille,               seinen Erfolg. Dieses Jahr möchte Robert wieder an der
                                   die Robert zum wie-                Meisterschaft teilnehmen, um das Tripple voll zu machen.
                                   derholten mal gewann.              Mit unseren besten Wünschen ist Robert Ende Januar
                                   Tischtennis       spielt           nach Polen zurück gereist, um sein Studium fortzusetzen.
                                   Robert seit seit seiner
Fr. Robert, der Tischtennismeister Kindheit und mit den                                                       Br. Marinus Marx

   8 KLEMENSBlätter 1/2020
Klemens Blätter 1/2020 - Redemptoristen
Aus unseren Klöstern

Andachten vor der Klemens-Messe
   Mein besonderes Interesse für unseren Stadtpa-        manchmal für ihn einspringen.
tron, den hl. Klemens Maria Hofbauer, wurde durch           Nach seinem Tod haben wir,
den Empfang eines Primizsegens vor bald mehr als         als kleine Gottesdienstgemeinde,
30 Jahren geweckt: Der persönliche                                           diese      Tra-
Segen lautete: „Verbinde dein Chari-                                         dition   unter     Maria am Gestade
sma zur Heilung der Herzen mit dem                                           wechselnder
Predigt-Charisma des Hl. Klemens                                             Leitung fortgeführt. Als mittler-
Maria Hofbauer“                                                              weile geweihter, ständiger Diakon
   Das hat mich neugierig gemacht                                            versuche ich besonders, unsere
und so wollte ich „diesen Hl. Klemens“                                       Beziehung zu Christus als Mitte
kennenlernen: So besuche ich schon                                           und Quelle unseres christlichen
seit vielen Jahren die Klemens-                                              Glaubens zu beleuchten. Ist die
Messe, am Dienstagabend, in Maria                                            Gemeinde (auch aufgrund der
am Gestade. Für mich ist das zu einer                                        Kälte!) manchmal klein, so wärmt
wöchentlichen Wallfahrt geworden,                                            und erleuchtet uns die Liebe unse-
um auf den Hl. Klemens zu hören. Er                                          res Herren jedes Mal neu.
hatte ja viel zu sagen.                                                         Sein Licht und sein Wort leuch-
   Dieser Messe geht stets eine                                              ten für alle, die kommen. Kommt
Gebetsandacht voraus. Nachdem                                                ruhig zahlreicher! Gottes Liebe ist
unser lieber Pater Hans Schermann,                                           unerschöpflich!
der diese Andachten lange geleitet
hat, öfters aus gesundheitlichen                                                      Liebe Grüße - Euer Diakon
Gründen verhindert war, durfte ich                                                               Thomas Röder

„Sabbatzeit im Hl. Land“
   Ein großer Wunsch meines Lebens geht in Erfül-        handwerklich anfallenden Arbeiten rund um das Haus“,
lung. Von meiner Sabbatzeit 2019/20 darf ich nun drei    heißt es in der Beschreibung. Da ich in meinen Auf-
Monate im Hl. Land verbringen – Februar, März und        gaben in den verschiedenen Häusern unserer Provinz
April 2020. Mein Aufenthaltsort                                                oft auch mit Hausmeisterarbei-
wird das Kloster der Salvatoria-                                               ten mich beschäftigen musste,
nerinnen in Beit Emmaus, 12 km                                                 werde ich auch in Beit Emmaus
nördlich von Jerusalem sein.                                                   behilflich sein können. Mit der
                                                                               Schwesterngemeinschaft und
   Beit Emmaus ist ein Pflege-                                                 den Freiwilligen werde ich auch
heim für palästinensische Frauen                                               die Gebetszeiten und Gottes-
christlichen und muslimischen                                                  dienste mitfeiern. In der Freizeit
Glaubens, die aufgrund ihres                                                   wird auch so manche Pilger-
Alters oder einer Behinderung                                                  fahrt zu den Heiligen Stätten
auf Hilfe angewiesen sind. Es                                                  des Landes möglich sein.
befindet sich in Qubeibeh, einem
kleinen arabischen Dorf, das wie                                                  Wer die Möglichkeit hat, kann
die übrige Westbank zunehmend                                                   meine Zeit im Hl. Land auch auf
unter den Folgen des israelischen                                               dem Internet-Blog unter https://
Mauerbaus leidet.                                                               josefkampleitner.wixsite.com/
                                                                                blog/ mit verfolgen. Außerdem
   „Männliche Freiwillige helfen                                                wird es in der nächsten Aus-
unterstützend in der Hausmeis-                                                  gabe der Klemensblätter einen
terei, sie arbeiten gemeinsam mit lokalen Mitarbeitern                          Bericht geben.
und helfen bei der Instandhaltung des Geländes mit;
dies bedeutet Pflege des Gartens und Mitarbeit bei                                          P. Josef Kampleitner

                                                                                         KLEMENSBlätter 1/2020   9
Klemens Blätter 1/2020 - Redemptoristen
Aus unseren Klöstern

                                                                             Umzug ins Clemenshaus
                            Nach über 130 Jahren mus-              adaptiert, auch eine neue
                         ste die Klostergemeinschaft von           Küche, der Gemeinschafts-
                         Hernals mit all ihrer Habe In das         raum,        Wirtschaftsräume,
                         gegenüberliegende Clemens-                sowie eine Kapelle und Gäste-
                         haus übersiedeln. Die neue                zimmer. Im bisherigen Kloster
       Hernals           Adresse ist für Redemptoristen            und Pfarrheim (welches abge-
                                       interessant: Von            rissen wird) sollen Wohnungen
                                       der Wichtelgasse            und auch Raum für den Pfarr-
                                       zum       Clemens           kindergarten uam. geschaffen
                                       Hofbauer-Platz 13.          werden.
                                       Die sechs Mitglie-             Auch die Marienpfarre war
                                       der der Kommuni-            gezwungen,        zwischenzeit-
                                       tät lernten beim            lich in das Clemenshaus zu
                                       Umzug       einmal          ziehen. Im Herbst 2021 soll Br. Josef beim Abmontieren
                                                                                                      eines großen Schrankes
                                       mehr, dass vieles           dann die Pfarre wieder zurück
                                       auch „zurückge-             in die bisherigen (aber kleiner werdenden) Räumlich-
                                       lassen“    werden           keiten. Umfangreiche Arbeiten in und um die Marien-
                                       muss und darf.              kirche mussten auch organisiert werden, so eine neue
                                       Im Clemenshaus              Alarmanlage, das Abmontieren von Schränken, oder
                                       wurden        meh-          die Organisation von Lagerräumen für Tische, Sessel,
                                       rere Wohnungen              Bilder, Geschirr, …
Blick auf das Clemenshaus              für die Patres                                                       P. Lorenz Voith

                           Stadtwallfahrten
   An jedem 27. des Monats findet seit 2016 eine
Stadtwallfahrt in den Hernalser „Mariendom“ statt.
Dazu werden auch immer wieder Gastprediger einge-
laden. Die festlichen Gottesdienste beginnen jeweils
um 18:30 Uhr. Abgeschlossen wird jede Wallfahrt mit
einer Lichterprozession mit der Gnadenikone und der
Möglichkeit zum Empfang des Einzelsegens.

 Einzelsegen bei der Stadtwallfahrt am 27. Jänner mit Provinzial
                                        P. Andriy Rak (Ukraine)

        KB werden auch im Bezirksaltenheim gelesen
                            Im Bezirksalten- und                   Redemptoristenklosters Maria
                         -pflegeheim Attnang-Puch-                 Puchheim Eucharistie gefeiert.
                         heim leben bis zu 224                     Am Sonntag findet eine Wort-
                         SeniorInnen!    Zusätzlich                gottesfeier mit anschließendem
                         werden in einer Demenz-                   Besuch der Pflegegruppen mit             Puchheim
                         Tagesbetreuungseinrich-                   der heiligen Kommunion statt.
                         tung zwischen 10 und 15                      Die pastorale Betreuung liegt in den Händen
                         Personen betreut.                         von Frau Renate Ganglbaur, Pastoralassistentin und
                            Das    Heim     besteht                P. Franz Hauser vom Kloster Puchheim. Natürlich wer-
                         aus    zwei    zusammen-                  den auch immer Klemensblätter am Eingang zur Kapelle
                         gebauten Häusern. Am                      aufgelegt und sind meist bald wieder vergriffen.
                         Übergang zwischen den                        Die SeniorInnen wollen ja wissen, was sich im Orden
beiden Häusern befindet sich die Kapelle. Jeden                    tut.
Dienstag und Freitag wird von den Mitbrüdern des                                                Diakon Hannes Bretbacher

   10 KLEMENSBlätter 1/2020
Aus unseren Klöstern

  „Dem Vergangenen: Dank, dem Kommenden: Ja!“
     Nach einem längeren Entscheidungsprozess haben          oder auch eine Zeit lang bei uns
  wir Missionsschwestern uns dazu entschieden, unsere        gewohnt haben. Damit haben
  Einrichtung – das Familienwohnen Haus Sarepta - bis        so viele dafür gesorgt, dass
  zum 31. März 2020 zu schließen. Verschiedene Aspekte       unsere Vorräte nicht zu Ende
  haben uns dazu veranlasst: die stetig wachsenden           gingen! Fast 150 Gäste durften       Haus Sarepta
  Anforderungen – auch im Blick auf die Betreuung der        wir willkommen heißen – aus der
  Familien -, gesellschaftspolitische Entwicklungen und      Pfarre und der Personalgemeinde in der Erlöserkirche,
  Unsicherheiten sowie personelle Überlegungen waren         aus dem benachbarten Alten Kloster und der weiteren
  Grundlage dieser Entscheidung.
  Die Familien sind mittlerweile alle
  in eigenen Wohnungen bzw. in
  anderen geeigneten Einrichtungen
  untergekommen; wir sind in die-
  sen Wochen noch mit den letzten
  organisatorischen    Maßnahmen
  beschäftigt. Das Wort von Dag
  Hammarskjöld begleitet uns, seit
  wir uns ganz konkret mit den Pla-
  nungen für einen angemessenen
  Abschluss und ersten Ideen für
  das Neue, das im Haus Sarepta
  entstehen könnte, befassen: „Dem
  Vergangenen: Dank, dem Kom-
  menden: Ja!“

     Und so sollte auch unser
  Abschlussfest am 12. Januar in den
  Räumen der Pfarre Erlöserkirche
  in Wien ein großes DANKE sein für                                         Feier mit Gästen, Mitarbeitern und Bewohnern
  alles, was uns in den vergangenen
  fast 30 Jahren auf so vielfältige Weise geschenkt wurde.   Nachbarschaft, aus anderen Ordensgemeinschaften
  Menschen, die unseren Weg in dieser Zeit begleitet         und Institutionen, ehemalige MitarbeiterInnen und
  haben – in welcher Weise auch immer -, waren herzlich      BewohnerInnen, Schwestern sowie viele Menschen,
                                      zu diesem Dank- und    die uns und unserer Gemeinschaft in irgendeiner Weise
                                      Begegnungsnach-        verbunden sind. Und wieder konnten wir auf tatkräftige
                                      mittag eingeladen.     Hilfe zurückgreifen: ohne die zahlreichen Kuchen- und
                                                             Aufstrichspenden hätten wir kein so reichhaltiges Buf-
                                        Im     Mittelpunkt   fet anbieten können! Die Begegnungen bei Kaffee und
                                     der Feier stand die     Kuchen oder Jause, die Mitwirkung aller bei ernsten
                                     biblische Erzählung     und heiteren Quizfragen, die einen thematischen Quer-
                                     von der Witwe von       schnitt durch die vergangenen 30 Jahre abbildeten, und
                                     Sarepta aus dem ers-    – als Höhepunkt und Abschluss - die liturgische Feier
                                     ten Buch der Könige:    in der Kirche, bei dem auch die Witwe von Sarepta in
                                     Im Teilen und in der    einem fiktiven Selbstgespräch zu Wort kam, erfüllten
                                     Gastfreundschaft        uns noch einmal mit großer Freude und Dankbarkeit und
                                     wurde sie selber        lassen uns zuversichtlich in die Zukunft gehen. Gott,
  Sr. Renate Drexler                 zur      Beschenkten    der uns verlässlich durch all die schönen und schweren
                                    und erfuhr, dass ihre    Situationen der vergangenen Jahre geführt hat, wird
  Vorräte – Mehl und Öl – nie versiegten. Und so war es      auch weiterhin unseren Weg hier in Wien begleiten, dar-
  uns eine große Freude, noch einmal Danke sagen zu          auf vertrauen wir!
  können an all die Menschen, die uns in diesen Jah-
  ren begleitet, unterstützt, für und mit uns gebetet, mit
  uns zusammen gearbeitet, uns den Rücken gestärkt                                         Sr. Renate Drexler (MSsR)

                                                                                          KLEMENSBlätter 1/2020   11
Aus unseren Klöstern

                                                                    Dreifacher Grund zu Feiern
                         Am 5. Jänner gab es im Klos-
                      ter St. Anna gleich drei Anlässe
                      um zu feiern. Die Redempto-
                      ristinnen Sr. M. Jacinta und Sr.
    St. Anna Ried     M. Anna feierten den 80-igsten
                      bzw. den 78-igsten Geburtstag
und die Missionsschwester Emily feierte ihren Namens-
tag. Ein schönes Fest wurde ausgerichtet. 7 Missions-
schwestern aus Wien nahmen die Strapazen auf sich,
und mit dabei war auch Sr. Ruth, eine der Pionierinnen
der Rieder Niederlassung. Über dieses überraschende
Wiedersehen freute man sich sehr. Hier im Kloster wir-

                                                                                                     Sr. Reshmy gratuliert

                                                               Heiligsten Erlöser. Uns wurde vor Augen geführt: Wir
                                                               sitzen alle im Schnellzug der Zeit auf der Reise in die
                                                               Ewigkeit!
                                                                  Den Abschluss dieses Festes bildete um 16 Uhr der
                                                               Sonntagsgottesdienst in unserer Kirche, zelebriert vom
                                                               Augustiner-Chorherren Johannes Putzinger, in Vertre-
                                                               tung unseres Hauspriesters Pfarrer (em.) Mahler. Dieser
                                                               hatte 3 Wochen zuvor einen Herzschlag erlitten, kam
                                                               aber bald wieder zu Kräften und erfüllt wieder seinen
                                                               Dienst.
                                                                  Nun war Zeit zum Danken: Für diesen schönen Tag,
                              Sr. M. Jacinta und Sr. M. Anna   für die erfüllten Jahre, für die Berufung zum Ordensle-
                                                               ben, für die Menschen an unserer Seite und vor allem
ken 6 Missionsschwestern und 6 Redemptoristinnen.              für die Erlösung durch unseren Herrn Jesus Christus, in
Eingeladen waren auch einige unserer Mitarbeiter.              dessen besonderen Dienst wir als Redemptoristinnen
   Sr. Reshmy und ihre Mitschwestern gratulierten              stehen.
feierlich. Im Anschluss daran wurden wir mit feinen                                                    Sr. Maria Jacinta
Speisen und Getränken bewir-
tet. Es herrschte eine harmo-
nische Atmosphäre. Frei und
fröhlich saßen wir bei Tisch, für
alles war gesorgt und liebevoll
angerichtet.
   Ein Gemeinschaftsfoto der
Redemptoristinnen aus dem
Jahr 1986 wurde gezeigt. Wie-
viel sich in beinahe 40 Jahren
verändert hatte, wurde uns
bildlich vor Augen geführt,
angefangen      vom     Erschei-
nungsbild     der   Schwestern
(Alter, Ordenstracht) bis hin zu
den anderen Umständen. Von
den damals 20 Mitgliedern der
Gemeinschaft leben heute noch
6 Schwestern des Ordens vom                                                                 Eine schöne gemeinsame Feier

   12 KLEMENSBlätter 1/2020
Komitee & Freunde

                                  Klemensjahr 2020:
                                  Neue Sonderbriefmarke
                                  und Sonderpostamt
                                  Zum Gedenkjahr 2020 wurde vom St. Klemens
                                  Hofbauer Komitee, gemeinsam mit dem
                                  Österreichischen Philatelistenverein St. Gabriel,
                                  am 22. Februar eine Sonderbriefmarke
                                  „200. Todestag Hl. Klemens M. Hofbauer –
                                  Stadtpatron von Wien“ mit Erteilung des Ersttags-
                                  Sonderpoststempels der Österreichischen Post
                                  präsentiert.

                                  Der Verein St. Gabriel hat auch durch eine
                                  thematisch passende Briefmarkenschau beigetra-
                                  gen. Die Präsentation konnte im Pfarrsaal der Herz Jesu-Sühnekirche (Wien-
                                  Hernals) stattfinden, da in der Marienpfarre/Redemptoristenkolleg
                                  Wien-Hernals,     durch     den     bevorstehenden      Umbau,      derzeit
                                  keine geeigneten Veranstaltungsräume zur Verfügung standen.
                                  Die Veranstaltung wurde von drei Rednern getragen und musika-
                                  lisch umrahmt. Begrüßung durch Obm.-Stv. Diakon Thomas Röder,
                                  Hauptreferent Obmann des Komitees, BV P. Lorenz Voith. Obmann
                                  Wilhelm Remes (Österr. Philatelistenvereins St. Gabriel) präsentierte
                                  die Briefmarke (gestaltet von Komitee-Mitglied Karl Hatzl) und den
                                  Sonderpoststempel (gestaltet durch die Graphikerin Maria Schulz).

  Die personalisierte Briefmarke ist im Sekretariat-Komitee/Prokop und in der Kanzlei der Marienpfarre zu
  beziehen. Tel.: 0676/6194676 E-Mail: prokopwilhelm@gmail.com

 Pilger- und Kulturreise auf den Spuren des hl. Klemens nach Polen
    Anlässlich des Klemensjahres 2020 plant das
 St. Klemens Hofbauer-Komitee eine Pilger- und
 Kulturreise zu den Stätten des hl. Klemens in Polen
 (22. – 26. August 2020). Hier steht vor allem Warschau
 im Mittelpunkt (vgl. das Zentrum der Redemptoristen
 St. Benno an der Weichsel). Daneben werden einige
 andere Ziele besucht: Torun, Danzig, Masuren, … Eine
 Reiseausschreibung folgt bis Ende März 2020. Siehe
 web-site: www.redemptoristen.at oder im Sekretariat
 des Komitees.                                                                               Warschau-St. Benno

                          Das ST. KLEMENS HOFBAUER-KOMITEE
 unterstützt die Anliegen der Redemptoristen weltweit, z. Zt. Projekte in Indien, Albanien und in der Ukraine.
                               Wir bedanken uns für jede Spende.
   Spendenkonto: IBAN: AT04 1919 00000025 4375, Bankhaus Schelhammer & Schattera, Wien

                                                                                      KLEMENSBlätter 1/2020   13
Verkündet heute neu
die Frohe Botschaft!
Seid gewiss,
ich bin bei euch
alle Tage des Lebens!
14 KLEMENSBlätter 1/2020
PROJEKTE

Hilfe für Albanien
Erdbeben - Brand im Kloster                                          solche Unglücke. Weitere Informationen gibt Pater Dominic
   Die letzten Monate waren für unsere Mission in Albanien           O’Toole in Wien-Maria am Gestade, der mehrere Jahre in
schwierig. Zuerst erlebte Albanien Ende November 2019 ein            Albanien mitgearbeitet hat.
großes Erdbeben, bei dem 52 Menschen starben, rund 3000                 Bitte unterstützen Sie unsere Mitbrüder weiterhin, ent-
verletzt und viele tausend Häuser zerstört wurden. Die Kirche        weder mit einer Spende oder einem Mess-Stipendium!
hat die Menschen unermüdlich unterstützt. Es gibt weiterhin          Vergelt’s Gott!
regelmäßige Nachbeben. Dann gab es im Januar 2020 ein
großes Feuer in unserem Kloster. Ein Defekt in der Elektrik
                                           verursachte den
                                           Brand und es gab
                                           viele Schäden. Die
                                           Mitbrüder      leben
                                           derzeit bei den
                                           Dominikanerinnen
                                           in ihrem Kloster,
                                           während       unser
                                           Haus saniert wer-
                                           den muss. Leider
                                           gibt es in Albanien
                                           keine      richtigen
Erdbeben - zerstörtes Haus                 Versicherungen für           Nach dem Brand im Kloster:                   Totalschaden

                                    Bitte unterstützen Sie weiter unsere Hilfsprojekte in Indien, insbesondere auch
Hilfe für Indien                    für die Ausbildung junger Redemptoristen in Kerala. Danke!

Hilfe für Afrika
    Bitte unterstützen weiter den Solidaritätsfonds der Redemp-
toristen in Rom. So können gezielt alle Spenden an den richtigen
Ort gebracht und auch kontrolliert werden. Zum Beispiel: Im Jahr
2019 konnten mit den Spenden über 80 Projekte im Brunnenbau
in Mosambique geschaffen werden. Mit Hilfe von Spenden und
durch Experten werden in vielen Dörfern neue Brunnen gehoben
und entsprechend adaptiert. Hilfe zur Selbsthilfe! Danke für jeden
Beitrag!
                                                                                                            Brunnenbau in Afrika

Meßintentionen
   Danke für die Überweisung von €9,-- für eine Messintention.
Wir geben ihre Intentionen an unsere Missionen (besonders Alba-
nien und Ukraine) weiter. Die Mitbrüder in diesen Ländern feiern
jeweils einen Gottesdienst in ihrem Sinne („Intention“). Mit ihrem
Beitrag sichern Sie zugleich den Lebensunterhalt dieser Patres.
Meßintentionen sind wesentliche Grundlagen für den täglichen
Lebensunterhalt.
               Bitte verwenden Sie den beigelegten Zahlschein oder das auf Seite 2 angeführte Konto!

                   DANKE FÜR IHRE SPENDE UND UNTERSTÜTZUNG!

                                                                                                     KLEMENSBlätter 1/2020   15
Klemensjahr

                     Lasst uns den hl. Klemens feiern!
   Das Jubiläum zur 200. Wie-       Maria Hofbauer ist ein faszinie-      Darin liegt in unserer Zeit, in wel-
derkehr des Todestages des          render Heiliger. Seine Botschaft      cher „Authentizität“ eine vielfach
großen Heiligen unserer Ordens-     für die Menschen, aber auch für       ersehnte Eigenschaft ist, eine
gemeinschaft und Stadtpatrons       die Kirche in unserer heutigen Zeit   hohe Beispielkraft. Eine wichtige
von Wien steht unmittelbar vor      ist aktueller denn je“. Was also      Botschaft von Klemens Maria
der Türe. In den letzten Monaten    fasziniert in unserer Gegenwart       Hofbauer könnte lauten: „Sei du
wurden die Festfeiern für diesen    an diesem Heiligen? Zunächst          selbst, lass dich nicht verbie-
wichtigen Anlass mit Hochdruck,                                           gen, höre auf Gott und folge
aber vor allem mit Begeisterung                                           deinem Herzen!“ Wir brauchen
vorbereitet. Es war erfreulich zu                                         auch in der Kirche möglichst
sehen, wie Woche für Woche das                                            viele authentische Frauen und
Interesse und das Engagement                                              Männer. Ansonsten wird die Wei-
der vielen Beteiligten wuchs.                                             tergabe der Frohen Botschaft in
Manche haben den hl. Klemens                                              eine neue Zeit hinein nicht gut
Maria Hofbauer durch ihr Mit-                                             gelingen.
tun entweder ganz neu ent-
deckt, andere haben ihn besser                                               Ebenso     faszinierend    am
kennengelernt, wieder andere                                              Menschsein von Klemens Maria
verehren ihn schon lange, aber                                            Hofbauer ist die Tatsache, dass er
es ist ihnen ein Anliegen, dass                                           zeitlebens seinen Weg gegangen
der große Redemptoristen-Apo-                                             ist, auch wenn es schwer war oder
stel wieder zu größerer Bekannt-                                          ihm Steine vor die Füße geworfen
heit gelangt.                                                             wurden. Hinzukam, dass er in
                                             Zeichnung Klemens Hofbauer
                                                                          einer Umbruchszeit lebte – so wie
Ein faszinierender                  ist es wohl seine große Mensch-       wir heute. Umbruchszeiten sind
                                    lichkeit. Der hl. Klemens war         immer mühsam und kräfterau-
Heiliger                            zwar ein frommer Kirchenmann,         bend. Die Gefahr der Müdigkeit
  Oft konnte man in den verschie-   aber er versteckte keineswegs         und Resignation ist groß. Wir
denen     Vorbereitungsgruppen      seine Ecken und Kanten, seine         erleben das heute in ganz unter-
und -sitzungen hören: „Klemens      Schwächen und Leidenschaften.         schiedlichen gesellschaftlichen

16 KLEMENSBlätter 1/2020
Klemensjahr

Feldern, nicht zuletzt
in manchen kirch-
lichen    Bereichen.
Der hl. Klemens
wurde einmal be-
zeichnet als „ein
Mensch, der nie-
mals aufgegeben
hat“, und darin liegt
eine weitere wich-
tige,    überzeitlich
gültige, aber eben
auch heute wieder
ganz aktuelle Bot-
schaft. Ausgedrückt
ist diese Botschaft
in den Worten, mit
denen er so vielen
seiner Zeitgenossen
immer wieder Trost
zusprach:       „Nur
Mut, Gott lenkt
alles!“
                                            BV Schutzki, Schulamtsleiterin Pinz, Wiener Bürgermeister Ludwig, P. Dominic
   Es müssten hier
noch      zahlreiche
andere Aspekte genannt werden,       „Wir machen mit! Wir sind auch                • Das Schulamt der Erzdiö-
die den hl. Klemens für heute        dabei! Wir unterstützen Euch!“,            zese Wien hat den hl. Klemens
attraktiv machen. Herausfor-         dass sich daraus ein ganz buntes           bereits vor einiger Zeit neu ent-
dernd ist sein Beispiel etwa auch    Bild ergibt. So erwartet uns ein           deckt. Anfang Jänner ist nun
dadurch, dass er sich in seinem      Jubiläum auf unterschiedlichen             eine kindgerechte Broschüre
ganzen Leben sehr selbstver-         Ebenen. Einige Initiativen und             herausgekommen, die den Titel
ständlich zwischen verschiedenen     Ereignisse seien im Folgenden              trägt: „Auf den Spuren eines Hei-
Ländern, Sprachen und Kulturen       besonders hervorgehoben.                   ligen – Klemens Maria Hofbauer“.
bewegte und damit „ein wahr-                                                    Diese Broschüre wird bei einem
hafter Europäer“ genannt wer-                                                   großen Aktionstag in der Wie-
den kann. Aber vieles davon wird                                                ner Innenstadt am 23. April eine
in den bevorstehenden Festfeiern                                                wichtige Rolle spielen. Es wird mit
ohnehin anklingen.                                                              800 Schülerinnen und Schülern
                                                                                gerechnet.

Ein Jubiläum                                                                       • In diesem Zusammenhang
                                                                                ist auch ein neues Bildnis des
auf vielen Ebenen                                                               hl. Klemens entstanden. Es
                                                                                stammt von Hofrat Christian
  Es braucht nicht weiter begrün-                                               Romanek, der nicht nur Fachin-
det zu werden, dass unserer                                                     spektor für Religion ist, sondern
Ordensgemeinschaft      der    hl.                                              auch ein begabter Künstler. Von
Klemens und damit auch das                                                      ihm stammt eine Porträtzeich-
bevorstehende Jubiläum ein gro-                                                 nung, die Charakter und Wesen
ßes Anliegen ist. Auch das Kle-                                                 des Stadtpatrons von Wien ein-
mens-Hofbauer-Komitee fördert                                                   fühlsam trifft.
das Andenken an den Wiener
Stadtpatron seit Jahrzehnten.                                                     • Ebenfalls in Zusammenar-
Aber in den letzten Monaten war                 Die neue Schulbroschüre         beit mit dem Schulamt wird es
aus so vielen Richtungen zu hören                  über den Hl. Klemens         zwischen dem 15. März und dem

                                                                                            KLEMENSBlätter 1/2020   17
THEMA

23. April eine große Klemens-
weckerl-Aktion geben. Das tra-
ditionelle Gebäck, welches an den
Ursprungsberuf des hl. Klemens
erinnert, wird von mehreren Wie-
ner Bäckereien angeboten und mit
dem Erlös ein Kinderhospiz unter-
stützt. Wir freuen uns besonders,
dass der Wiener Bürgermeister
Michael Ludwig die Patronanz für
dieses Projekt übernommen hat.
   • Eine      ebenfalls   schöne
Aktion ist die Errichtung eines
Klemens-Pilgerweges,          wel-
cher von Tasswitz bis nach Wien
führen soll. Dieser Pilgerweg mit                                          Historische Aufnahme von Klosterbruck
über dreißig Stationen/Tafeln (in
tschechischer und deutscher           zu Ehren des hl. Klemens gear-      den Höhepunkten zu finden. Dazu
Sprache) wird am 14. März eröff-      beitet. Diese wird am 13. März      darf ich als Koordinator der Feier-
net werden. Federführend ist          um 18.00 Uhr in „Radio Klassik      lichkeiten besonders einladen.
für dieses Projekt eine von den       Stephansdom“ (FM Frequenz              Am 14. März wird ein Fest-
Caritaseinrichtungen in Retz/NÖ       103,7) übertragen. Ein herzlicher   gottesdienst in Klosterbruck/
initiierte Gruppe von Klemensver-     Dank gebührt hierbei besonders      Znaim mit Kardinal Christoph
ehrerinnen und -verehrern.            Univ.-Prof. Wolfgang Sauseng.       Schönborn und Bischof Vojtêch
                                                                          Cikrle stattfinden.
   • Ebenfalls in Retz wird am                                               Am eigentlichen Festtag, dem
14. März ein Klemens Maria            Die Höhepunkte                      15. März, gibt es eine Prozes-
Hofbauer-Platz feierlich eröff-       nicht vergessen!                    sion von Maria am Gestade zum
net. Für die Bereitschaft zu dieser                                       Stephansdom mit anschließen-
Platz-Benennung ist vor allem der        Ein Überblick über alle Fei-     dem Festgottesdienst.
Stadtgemeinde Retz herzlich zu        erlichkeiten zum Jubiläum fin-
danken. Sie erinnert damit an die     det sich in dieser Ausgabe der                         P. Martin Leitgöb
Tatsache, dass der hl. Klemens        „Klemensblätter“    an    einem
aus der Gegend stammte und            gesonderten Ort. Dort sind auch
erwiesenermaßen        mindestens     die genauen Angaben zu den bei-
einmal in der Stadt nächtigte.

   • Das      Klemens    Maria
Hofbauer-Gymnasium in Katzels-
dorf wird seinen Schulpatron
ebenfalls feiern. An der Schule
selbst ist ein Festakt geplant,
außerdem wird sich die Schul-
gemeinschaft zu einer Wallfahrt
nach Wien zu den Stätten des
hl. Klemens aufmachen.

   • Unser Heiliger war in den
letzten Jahren seines Lebens u.a.
Rektor der Kirche St. Ursula in der
Johannesgasse. Heute ist diese
Kirche Bestandteil der Wiener
Musikuniversität.    Studentinnen
und Studenten dieser Universität
haben in den letzten Monaten
an einer musikalischen Vesper                                                               Wiener Stephansdom

   18 KLEMENSBlätter 1/2020
THEMA

Beginn eines Jubiläumsjahres

  P. General Brehl

   Die     Generalleitung     der    eifrige Apostel zu sein, hinge-        führt, wo Gott uns haben will (...)
Redemptoristen hat beschlossen,      bungsvoll in der Verkündigung          Lassen wir Gott lenken und lei-
ein Jubiläumsjahr zu Ehren des hl.   des Evangeliums an die Ärmsten         ten, und alles wird gut werden.
Klemens auszurufen. Es beginnt       und Verlassensten.                     (…) Teure Brüder, bewahren wir
am 15. März 2020 und endet am                                               unsere Unschuld und unsere Voll-
15. März 2021.                          Eine   beständige    Aufmerk-       kommenheit; das ist das einzige,
                                     samkeit widmete Klemens der            was wir suchen müssen; der eine
   Pater General Brehl schreibt in   Formation von engagierten Laien        möge den andern zum Guten
einem Brief an die Redemptoris-      – Männern und Frauen – für den         aneifern. Seid liebevoll miteinan-
ten und alle Freunde des Ordens:     apostolischen Dienst. Bald nach        der! Ich grüße Euch alle im Herzen
„Während dieses Jubiläumsjahres      seiner Ankunft in Warschau sam-        Jesu“
erinnern wir uns einmal mehr an      melte er Gruppen von Laien, wel-
die Persönlichkeit und das Wirken    che er für das Apostolat in den
unseres Mitbruders Klemens. …        verschiedenen Bereichen des
Klemens lebte in einer politisch     kirchlichen Lebens heranbildete.
und religiös sehr schwierigen
Zeit. Sie war feindlich gegenüber       Wie der hl. Klemens möchte ich
der Kirche und dem Ordensleben.      euch zusagen: „Nur Mut! Gott ist                  Auszug aus dem Brief
In dieser zeit öffnet Klemens den    der Herr; er lenkt alles zu seiner                      vom 2. Februar;
Weg der christlichen Erneuerung.     Ehre und zu unserem Wohle, und           siehe die ganze Fassung unter:
Dank seiner fand eine Widerbe-       niemand kann ihm widerstehen.                   www.redemptoristen.at
lebung des religiösen Lebens in      Alle Pläne der Menschen, mögen
Warschau und Wien statt.             sie auch noch so gut angelegt
                                     sein, sie dienen nur, um seinen
  Von Klemens können wir ler-        heiligen Willen zu erfüllen. (…) Ich
nen, wie es geht, in Gemeinschaft    sehe, dass alles, was uns feind-
mit Gott zu leben und gleichzeitig   lich zu sein scheint, uns dorthin

                                                                                      KLEMENSBlätter 1/2020   19
KLEMENSFEIERN IN ÖSTERREICH
Klemensfestwoche 2020                                                Wien-Hernals
Wien-MARIA AM GESTADE UND STEPHANSDOM                                Freitag, 13. März
                                                                     18:30 Uhr: Festgottesdienst mit BV Pfr. P. Lorenz Voith.
Sonntag, 8. März Eröffnung der Klemensfestwoche
                                                                     Einzelsegen mit der „Klemens-Hauptreliquie“. Musik. Begleitung:
   17:00 Uhr: Feierliche Vesper zur Eröffnung der Festwoche mit
   Regens Kan. Dr. Richard Tatzreiter und den Priesterseminaristen   Orgel und Trompete, anschließend Agape.
Montag, 9. März Wallfahrt der Katholischen Männerbewegung            Sonntag, 15. März
   nach Maria am Gestade                                             18:38 Uhr: Klemensmesse mit musikalischer Begleitung.
   18:30 Uhr: Anbetung                                               Nach den Gottesdiensten werden die Klemensweckerl
   19:00 Uhr: Hl. Messe mit Msgr. Franz Wilfling                     gesegnet und verteilt.
Mittwoch, 11. März Wallfahrt des „Rosenkranz-Sühnekreu
   zuges“ nach Maria am Gestade
   16:30 Uhr: Rosenkranz
   17:00 Uhr: Festgottesdienst mit Pater Benno Mikocki OFM           Kazelsdorf
Donnerstag, 12. März 2020 Feiern im Stephansdom
   17:00 Uhr: Mit dem hl. Klemens Maria im Garten Getsemani          Donnerstag: 12. März. um 19.00 Uhr findet ein Festakt in
   - Ölbergandacht an der Hand eines Heiligen                        unserer Schule mit den Referenten: P. Martin Leitgöb und
Freitag, 13. März Feiern im Stephansdom                              Prof. Dr. Regina Polak statt. Im Rahmen des Festaktes wird
   12:00 Uhr: Klemens-Messe mit den Wiener Bäckern und               auch eine Festschrift veröffentlicht.
   Konditoren, mit Dompfarrer Toni Faber                             Freitag: 13. März Sternwallfahrt aller unserer Schülerinnen
   17:00 Uhr: Kreuzweg mit Passions-Gedanken des hl.
                                                                     und Schüler nach Maria am Gestade,
   Klemens Maria, verfasst von P. Mag. Hans Hütter CSsR, mit
   Dompfarrer Toni Faber                                             ca. 10.45 Uhr: Festmesse mit P. Hütter
   19:30 Uhr: Orgelkonzert mit Musik aus Böhmen und Mähren;
   an den Orgeln des Stephansdoms: Domorganist Ernst Wally
Samstag, 14. März Feiern in Tasswitz, Znaim und Retz
   8:00 Uhr: Morgenlob in der Klemens Hofbauer Kirche in Tasswitz    Attnang-Puchheim
   9:30 Uhr: Segnung der Klemensweckerl im Haus der                  Messen zu Ehren des hl. Klemens:
   Bäckerlehre des hl. Klemens in Znaim                              14. März - 19.00 Uhr: Vorabendmesse
   11:00 Uhr: Festgottesdienst mit Erzbischof Kardinal Dr.
                                                                     15. März. - 9.00 Uhr: Festgottesdienst mit der Anbetungs-
   Christoph Schönborn, Bischof Vojtèch Zikrle und P. Gen.
   Michael Brehl CSsR in der Klosterkirche Louka/Klosterbruck        gruppe Puchheim (20 Jahre tägliche Eucharistische Anbetung
   (ehemaliges Pämonstratenserstift in Znaim)                        in Puchheim. Der hl. Klemens ist Patron dieser Gruppe) –
   14:30 Uhr: Eröffnung des Klemens-Pilgerweges                      Festpredigt: P. Mario Marchler
   durch Landtagspräsident Karl Wilfing in Retz                      10.30 Uhr: Familienmesse
   15:00 Uhr: Enthüllung der Gedenktafel auf dem Klemens             15.00 Uhr: Feierliche Segensandacht
   Maria Hofbauer Platz in Retz durch Generalvikar Nikolaus Krasa
                                                                     Bei allen Gottesdiensten werden die traditionellen
Samstag, 14. März 2020 Feiern in Wien
   10:00 Uhr: Der Heilige und seine Stadt – Spaziergang zu           Klemensweckerl gesegnet und verteilt.
   den Wirkstätten des hl. Klemens Maria, mit Bezirksvorsteher       Ab 6. März beginnt in Puchheim die Jubiläumsnovene zu
   MMag. Markus Figl                                                 Ehren des hl. Klemens. Wir haben mit der Anbetungsgruppe
   12:00 Uhr: Klemens Maria-Feier der heimatvertriebenen             einen Gebetszettel gestaltet und werden diesen verteilen
   Südmährer, mit em. Domdekan Prälat Karl Rühringer                 und die Leute einladen mit uns zu beten.
   13:00 Uhr: Festmahl für die Armen von Wien
   16:30 Uhr: „Wien bleibt Wien“ – Die Bundeshauptstadt und
   ihr Apostel. Unterhaltsamer Nachmittag nicht nur für Senioren:
   Böhmische Musik und Wiener Schmäh mit Thomas Dolezal              Eggenburg
   und Freunden
Sonntag, 15. März 200. Todestag des hl. Klemens Maria Hofbauer       Freitag, 13. März
   9:15 Uhr: Prozession von Maria am Gestade zum Stephansdom         18:00 Uhr: Rosenkranz für verstorbene Klemenswerkmitglieder
   10:15 Uhr: Hochamt zu Ehren des Stadtpatrons von Wien             18:30 Uhr: Gottesdienst mit P. Alfons Jestl
   mit P. General Michael Brehl CSsR, GV Nikolaus Krasa und          Musikalische Gestaltung: Chor St. Stephan, Eggenburg
   Koord. P. Johannes Römelt CSsR im Stephansdom                     Samstag, 14. März
   17:00 Uhr: Statio, Lichterprozession und feierliche Vesper
                                                                     18:30 Uhr: Jugendgottesdienst mit Pfr. P. Josef Schachinger
   im Stephansdom
   18:00 Uhr: Festgottesdienst mit Weihbischof Pavel Konzbul         Musikalische Gestaltung: Jugendsinggruppe, Eggenburg
   (Erzdiözese Brünn, Heimatdiözese von Klemens Maria                Sonntag, 15. März
   Hofbauer) und Dompfarrer Toni Faber im Stephansdom                8:00 Uhr: Festgottesdienst mit P. Alfons Jestl

20 KLEMENSBlätter 1/2020
Aus Orden und Provinz

     Jubilare der Provinz                                     Professjubiläum
     Wien-München 2020                                        70 Jahre:
                                                              P. Johannes Aimer       3. 9.
                                                              P. Hans Hanus           3. 9.
                                                              P. Fritz Kästner        3. 9.
                         Priesterjubiläen                     P. Waldemar Kippes      3. 9.
                                                              P. Johannes Merkle      8. 12.
                         65 Jahre:
                         P. Johannes Merkle       11. 4.      65 Jahre:
                         P. Hans Hanus            31. 7.      P. Andreas Hiller      15. 8.
                         P. Fritz Kästner         31. 7.      P. Franz Hofstätter    15. 8.
                         P. Waldemar Kippes       31. 7.      P. Johann Kovacs       15. 8.

                         60 Jahre:                            60 Jahre:
                         P. Franz Hofstätter      17. 7.      Br. Ulrich Gaugele       1. 5.
                         P. Franz Zeilinger       17. 7.      P. Max Ascher            4. 9.
                                                              P. Josef Wimmer          4. 9.
                         55 Jahre:
                                                              55 Jahre:
                         P. Leonhard Behr         29. 6.
                                                              P. Alois Parzmair      15. 8.
                                                              P. Ludwig Götz          6. 9.
                         50 Jahre:
                         P. Walter Baumer    12. 4.           50 Jahre:
                         P. Franz Geiblinger 29. 6.           P. Josef Schwemmer 20. 9.

                         25 Jahre:                            25 Jahre:
                         P. Josef Schachinger 11. 6.          Br. Franz Eberl         17. 9.

                    Neues Buch:
                    Faszination eines Jesusbildes
                    Erschienen im EOS-Verlag, St. Ottilien:
                    „Faszination – unverlierbar. Facetten eines Jesusbildes“

                    „Zu den faszinierendsten Persönlichkeiten der Geschichte zählt sicher
                    Jesus Christus. Sein Bild berührt Menschen weit über das Christentum
                    hinaus. In dieser Hinführung geht es um Person und Botschaft Jesu, wie
                    sie in den neutestamentlichen Evangelien zur Darstellung kommen. Darin
                    sprechen Glaubende über Jesus, aber ihr Zeugnis entspringt historischen
                    Ereignissen.“ P. Augustin Schmied lebt und wirkt im Kloster Gars am Inn.

                    Das Buch hat einen Umfang von 196 Seiten und ist
                    im Buchhandel zum Preis von Euro 19,95 erhältlich.

                                                                            KLEMENSBlätter 1/2020   21
-                                                                                                              -

                                                                                                  NACHRUF

                                                         ranten- und Jugendarbeit und unterrichtete
                                                         Religion in der Volks- und Hauptschule.
                                                           Von 1999 bis 2014 wirkte er als Schulseelsor-
                                                         ger am Klemens-Hofbauer-Gymnasium in Kat-
                                                         zelsdorf an der Leitha in Niederösterreich. Für ein
                                                         Jahr kehrte er zurück nach Innsbruck.
      Am 20. Dezember 2019
      starb völlig unerwartet                               Es zog ihn aber wieder in die Jugend- und
                                                         Pfarrseelsorge. Seit 2015 arbeitete P. Christoph im

      Pater                                              Pfarrteam des Pfarrverbandes Eggenburg-Burg-
                                                         schleinitz-Roggendorf-Kattau mit, nahm zugleich

      Christoph Legutko CSsR                             das Amt des Rektors des Klosters und der Kloster-
                                                         kirche wahr und übernahm die seelsorgliche Lei-
                                                                                 tung des Jugendhauses
      im 52. Lebensjahr.                                                         K-Haus der Diözese St.
                                                                                 Pölten. Am Donnerstag,
                                                                                 19. Dezember 2019, ließ
                                                                                 er sich wegen Atem-
         Pater Christoph Legutko                                                 not ins Krankenhaus
      wurde am 26. Juli 1968                                                     Horn bringen, wo trotz
      in Novy Sacz in Polen                                                      ärztlicher Hilfe plötzlich
      als fünftes von zwölf                                                      und unerwartet am 20.
      Geschwistern        gebo-                                                  Dezember 2019 sein Herz
      ren. Er wuchs auf dem                                                      zu schlagen aufhört.
      Bauernhof seiner Eltern
      auf, besuchte in seiner                                                      Pater Legutko wurde
      Heimatstadt die Volks-                                                    unter großer Teilnahme
      schule und später das                                                     vieler Mitglieder aus den
      Gymnasium. Durch einen                                                    Pfarren, des Jugend-
      Freund lernte er die                                                      zentrums K-Haus, von
      Redemptoristen kennen.                                                    Mitbrüdern und Freun-
      Da diese wie er selbst                                                    den, sowie Verwandten
      offen und fröhlich waren,                                                 aus Polen, am 3. Jän-
      schloss er sich ihnen an.                                                 ner in einem feierlichen
      Das Noviziat und die ers-                                                 Requiem in der Stadt-
      ten beiden Studienjahre                                                   pfarrkirche Eggenburg
      verbrachte P. Christoph                                                   verabschiedet.
      in Polen.                                                                    Am 4. Jänner fand in
                                                                                seiner Heimat Novy Sacz
          Als er gefragt wurde, ob er sich vorstellen    die Beisetzung im Familiengrab statt.
      könne, nach Österreich zu gehen, trat er in die
      Wiener Ordensprovinz der Redemptoristen über          Die Provinz, wie viele Freunde und Bekannte,
      und schloss das Theologiestudium in Innsbruck      trauern um einen beherzten und Menschenna-
      ab. Österreich wurde seine zweite Heimat.          hen Redemptoristen. Möge er die Erlösung in
         Nach der Priesterweihe im Jahre 1996 wurde      Fülle erfahren.
      er Kaplan in Eggenburg in Niederösterreich. Dort
      widmete sich P. Christoph drei Jahre der Minist-                                                 RIP

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    22 KLEMENSBlätter
       KLEMENSBlätter 1/2020
                       1/2020
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