"DURSTSTRECKE" BEENDET IN DRESDEN
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„DURSTSTRECKE“ BEENDET IN DRESDEN Am Mittwoch morgen hat nach fünf Monaten Niedrigwasser wieder das er- ste Schiff im Alberthafen Dresden angelegt. Beladen war es mit rund 700 Tonnen Schrott aus dem tschechischen Binnenhafen Decin, der eben- falls zur SBO-Hafengruppe gehört. Aufgrund der positiven Pegelprognosen sind bereits weitere Schiffsver- ladungen in der SBO-Hafengruppe geplant. Im Hafen Dresden wird Ende dieser Woche ein 190-Tonnen-Trafo verladen, der Anfang nächster Woche Richtung Antwerpen startet. Für nächste Woche ist dann die Verladung eines weiteren Trafos mit 183 Tonnen nach Antwerpen vorgesehen. Außer- dem soll diesen Freitag ein weiteres Schiff mit rund 700 Tonnen Schrott im Hafen Decin beladen werden, welches dann nächsten Montag im Hafen Dresden entladen wird. Quelle und Foto: Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH
HPA PRÄSENTIERTE NEUEN HAFENSTANDORT Die Hamburg Port Authority (HPA) stellte auf der Immobilienmesse Expo Real in München den neuen Hafenstandort Steinwerder Süd vor. Für den 32,6 Hektar großen zukunftsfähigen Standort werden das Hansaterminal und das Roßterminal am Oderhafen umstrukturiert. Bis zum 18. Oktober 2019 liegen die Pläne für dieses Vorhaben öf- fentlich aus. Seit Anfang Oktober können sich Interessierte bereits auf der Website www.steinwerdersued.hamburg umfassend über den neuen Wirtschaftsstandort informieren. Der Standort Steinwerder Süd zählt zu den wichtigen Flächenreserven für die künftige Entwicklung des Hamburgs Hafens. Die heutige Struktur des Areals ist allerdings nicht zeitgemäß für moderne hafen- wirtschaftliche Nutzungen. Die HPA plant, die Flächen zu einem zukunftsweisenden Hafenareal umzubauen. Das Roß- und Hansaterminal sowie der dazwischen liegende Oderhafen sollen aus Gründen des Hochwasserschutzes von heute etwa 5,5 Meter Normalhöhennull (NHN) auf rund acht Meter NHN aufgehöht werden. Die neu entstehende Fläche wird sich über ihre gesamte Lebensdauer flexibel wandelnden Nutzungen anpassen können, sodass öffentliche Fi- nanzen und die Umwelt entlastet werden, da die Flächen über lange Zeiträume ohne eine aufwändige komplette Erneuerung der Infrastruktur
nutzbar sind. „Steinwerder Süd wird ein beispielhaftes Projekt für die nachhaltige Entwicklung des Hamburger Hafens nach innen“, sagt Projektleiter Diomedes Lampropoulos. Ziel der HPA ist es, hafentypische Nutzungen anzusiedeln, die eine hohe Wertschöpfungstiefe erzielen und möglichst viele Arbeitsplätze schaffen. Mit Steinwerder Süd soll das begrenzte Flächenangebot im Hafen kurz- und mittelfristig verbessert und die Wettbewerbsposition des Hafens langfristig gestärkt werden. Die Umstrukturierung des Areals erfolgt in zwei Schritten: Zunächst soll eine für künftige Nutzungen optimierte und effiziente Fläche geschaffen werden („Vorbereitungsmaßnahme“). Anschließend erfolgt je nach Bedarf der flexible Endausbau, z.B. durch den Bau von Kaimauern oder die Erschließung durch Straßen und Bahn („Endausbau“). Gegenstand der gegenwärtig ausliegenden Planunterlagen für Steinwerder Süd ist ausschließlich die Vorbereitungsmaßnahme. Quelle und Visualisierung: Hamburg Port Authority ROTTERDAM FÜHRT TRACK& TRACE- CONTAINER EIN
Heute hat der Hafenbetrieb Rotterdam „Boxinsider“ vorgestellt. Über diese App können Verlader und Spediteure jederzeit sehen, wo sich ihre Container befinden. Das ist nicht nur viel zuverlässiger als die bis- lang angewandte Arbeitsweise, sondern auch viel benutzerfreundlicher und effizienter, als selbst an Informationen aus allen möglichen Quellen heranzukommen. „Wenn ich online ein Buch bestelle, kann ich beinahe „live“ verfolgen, wo sich meine Bestellung befindet“, erläutert der Generaldirektor des Hafenbetriebs Rotterdam, Allard Castelein. „Mit Boxinsider stellen wir jetzt auch für Container eine solche Lösung. Dank der Entwicklung digi- taler Lösungen machen wir unseren Hafen noch effizienter, sicherer und zuverlässiger. Lösungen wie Boxinsider sind dafür gute Beispiele und stehen damit im Einklang mit unserem Anspruch, der intelligenteste Hafen der Welt zu sein.“ Verlader, Spediteure und andere Nutzer sammeln derzeit in der Regel noch manuell auf verschiedenen Websites Informationen darüber, wo sich ihre Container befinden. Dies ist zeitraubend und fehleranfällig und kann zu Planungsfehlern mit potenziell kostspieligen Folgen führen. Mit Boxinsider wird dieser Vorgehensweise ein Ende bereitet. Auf der Grundlage von Statusinformationen von Containerschiffen sowie von In- land- und Tiefseeterminals können Container hinsichtlich der er- warteten und tatsächlichen Ankunfts- und Abfahrtszeiten von Schiffen sowie der Entladung und Abfahrt des Containers an Containerterminals
verfolgt werden. Bei Verzögerungen und Ausfällen/Störungen werden die Nutzer gewarnt. ABC Logistics aus Poeldijk gehört zu den „launching customers“ (Pi- onierkunden) und erfährt bereits jetzt die Vorteile des Systems. „Mit Boxinsider können wir uns schnell und mit einem Minimum an Arbeit- saufwand ein übersichtliches Bild von den Containern machen, die wir an den verschiedenen Rotterdamer Terminals erwarten“, äußert sich Ac- count Manager Remco Verwaal. „Boxinsider ist wirklich eine äußerst be- nutzerfreundliche App.“ Boxinsider funktioniert als stand-alone App, kann jedoch ebenfalls über eine Verbindung in vorhandene Systeme integriert werden. Quelle, Grafik und Video: Port of Rotterdam INDUSTRIE UND HÄFEN BEDEUTEND Das Brunsbütteler Industriegespräch (BIG) feierte in diesem Jahr sein 30-jähriges Jubiläum. Erneut folgten rund 150 Gäste aus Politik, Ver- waltung und Wirtschaft der jährlichen Einladung der Werkleiterrunde des ChemCoast Park Brunsbüttel, um an Bord der „MS Adler Princess“ auf dem Nord-Ostsee-Kanal mit hochrangingen politischen Ehrengästen über aktuelle Themen am Standort zu diskutieren.
Damit war das Schiff auch in diesem Jahr wieder voll besetzt und das BIG komplett ausgebucht. Das langjährige Bestehen der Veranstaltung und die große Teilnehmerzahl unterstreichen, wie bedeutend der Aus- tausch der Akteure untereinander und die Nutzung eines gemeinsamen Sprachrohres ist. Zum diesjährigen BIG begrüßte Frank Schnabel, Sprecher der Werkleiter- runde des ChemCoast Park Brunsbüttel und Geschäftsführer der SCHRAMM group, erneut Dr. Bernd Buchholz, Minister für Wirtschaft, Verkehr, Ar- beit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein, und zum ersten Mal Norbert Brackmann in seiner Rolle als maritimer Koordinator der Bundesregierung. In diesem Jahr lag der thematische Fokus auf der Bedeutung der Industrie für die Region in Zeiten der Umweltbewegung vor dem Hintergrund des jüngst stattgefundenen Klimacamps in Brunsbüt- tel. In seinem Eingangsstatement unterstrich Minister Dr. Bernd Buch- holz die große regionalökonomische Bedeutung des ChemCoast Park Bruns- büttel als größtes zusammenhängendes Industriegebiet mit seinen Indus- trieunternehmen und Häfen für die Region, aber auch für das gesamte Land Schleswig-Holstein. Mit Blick auf die jüngste Analyse des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), wonach in den letzten 20 Jahren in Schleswig-Hol- stein kontinuierlich Arbeitsplätze im verarbeitenden Gewerbe weggefall- en sind, kündigte Buchholz bis zum Jahresende eine Nachjustierung der Industrie-Strategie der Landesregierung an. „Wir sind in den letzten Jahren durch die starke mittelständische Prägung mit einem zu schwach ausgeprägten Fokus auf die Industriepolitik unterwegs gewesen“, so Buchholz. Das solle sich mit der neuen Strategie ändern. Das Ziel: Bis zum Ende der Legislaturperiode im Jahr 2022 soll die Zahl der Indus- triearbeitsplätze wieder deutlich steigen. „Wir brauchen dabei eine ge- meinsame Haltung mit Hamburg, dass Betriebe, die nicht mehr in Hamburg unterkommen, in den Hamburger Rand geholt werden. Dafür benötige man allerdings entsprechende Industrieflächen. Außerdem setze die Landes- regierung darauf, dass Hochschulen und mittelständischen Unternehmen im Land noch enger zusammenarbeiten, um sich in der Forschung aus- tauschen zu können. Norbert Brackmann hob die hervorragende maritime und logistische Lage des ChemCoast Park Brunsbüttel hervor: „Am Schnittpunkt von Elbe und Nord-Ostsee-Kanal bietet der ChemCoast Park Brunsbüttel den angesiedel- ten Industrieunternehmen die Möglichkeit, eine Vielzahl unter-
schiedlicher Märkte im Nord- und Ostseeraum über den Seeweg, aber auch über die europäischen Binnenwasserwege leicht zu erreichen. Durch die Brunsbütteler Häfen als Güterdrehscheibe ist es möglich, die See- und Binnenschifffahrt für die Rohstoffversorgung und den Export von Produk- ten zu nutzen. Das Schiff ist nicht nur das effizienteste Gütertrans- portmittel im Vergleich zum LKW und zur Bahn, sondern entlastet auch die Straße von Güterverkehren. Um die Schifffahrt noch effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten, ist Liquefied Natural Gas als alterna- tiver Schiffstreibstoff erforderlich. Dafür wird ein LNG-Import- und Distributionsterminal in Brunsbüttel zur Versorgung der Schifffahrt und der Häfen, aber auch der Industrie, benötigt.“ In der anschließenden Diskussionsrunde stellten sich Dr. Bernd Buch- holz und Norbert Brackmann, gemeinsam mit Frank Schnabel, Tobias Gold- schmidt (Staatssekretär im Ministerium für Energiewende, Land- wirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung des Landes Schleswig-Hol- stein) und Dr. Uwe Arndt (Standort- und Produktionsleiter in Brunsbüt- tel der Covestro Deutschland AG) der Bedeutung der Industrie im Rahmen der Umweltbewegung in einer Diskussionsrunde, die von Harriet Heise moderiert wurde und in die auch weitere Gäste aktiv einbezogen wurden. Frank Schnabel untermauerte die Bedeutung des Industrie- und Hafenstan- dortes für die Region und das gesamte Land Schleswig-Holstein: „Der ChemCoast Park Brunsbüttel beeinflusst rund 12.500 Arbeitsplätze, darunter knapp 4.500 direkt am Standort. Daraus ergibt sich eine jähr- liche Bruttowertschöpfung von rund 870 Mio. Euro, wie in einer region- alökonomischen Studie ermittelt wurde. Diese regionalökonomischen Ef- fekte sind die Grundlage für Steuereinnahmen und Kaufkraft in der Re- gion. Die Unternehmen im ChemCoast Park Brunsbüttel bieten gute und gesicherte Arbeitsplätze, die insbesondere in einem industrieschwachen Bundesland wie Schleswig-Holstein wichtig sind. Deswegen ist es auch erforderlich, dass nicht nur die angesiedelten Unternehmen in der Re- gion gehalten werden, sondern auch weitere Industrieansiedlungen an unserem Standort realisiert werden. Insbesondere die Verfügbarkeit von Energie, durch ein mögliches LNG Import- und Distributionsterminal in Brunsbüttel sowie elektrischer Energie im Rahmen der Energiewende, sind wichtige Impulse dafür, dass sich weitere Industrieunternehmen am Standort ansiedeln. Mit ca. 2.000 Hektar Fläche ist der ChemCoast Park Brunsbüttel das größte zusammenhängende Industriegebiet in Schleswig-Holstein und hat
sich zu einem pulsierenden Cluster für Unternehmen aus der Chemie-, En- ergie- und Logistikbranche entwickelt. Zudem ist Brunsbüttel mit rund 13 Mio. Tonnen Ladung pro Jahr der sechstgrößte und einer der dy- namischsten Seehafenstandorte Deutschlands. Aktuell investieren ange- siedelte Unternehmen hohe dreistellige Millionenbeträge in ihre Anla- gen. Dr. Uwe Arndt ergänzte: „Die Investitionen sind ein klares Bekenntnis der angesiedelten Unternehmen und unterstreichen die Attraktivität des Industrie- und Hafenstandortes Brunsbüttel. Die Investitionen in die Produktionsanlagen mit modernsten Produktionsverfahren tragen maßge- blich dazu bei, auch die Umwelt weiter zu entlasten. Wir arbeiten nicht nur nach den Vorschriften der Behörden, sondern ergreifen auch weitere Maßnahmen, um ökonomische und ökologische Aspekte zu vereinen. Komplementär ist hierfür beispielsweise auch eine elektrifizierte und zweigleisige Bahnanbindung erforderlich, um den Nachhaltigkeitszielen und Wünschen sowohl der angesiedelten Firmen als auch der Umwelt gerecht zu werden. Staatssekretär Tobias Goldschmidt sagte: „Aus energie- und klimapoli- tischer Sicht schauen wir sehr genau nach Brunsbüttel. Hier können wir zeigen, wie die Industrie durch saubere Produkte und innovative Prozesse zum Teil der Lösung werden kann. Kein anderer Industriestan- dort in Deutschland liegt so nah an den Erzeugungszentren für Erneuer- bare Energien wie Brunsbüttel. Das ist ein echter Standortvorteil, den wir nutzen müssen.“ „Die Investitionen der Unternehmen in ihre Anlagen bieten Brunsbüttel, der Region und dem gesamten Land Schleswig-Holstein die große Chance, nachhaltig gute Arbeitsplätze zu sichern und den Industrie- und Hafens- tandort für die Zukunft zu rüsten. So können wir es schaffen, die großen Potenziale, die unser Standort hat, weiter umzusetzen und ein dynamisches Brunsbüttel fortzuentwickeln“, so Schnabel abschließend. Quelle und Foto: Brunsbüttel Ports GmbH, v.l.n.r.: Norbert Brackmann (maritimer Koordinator der Bundesregierung), Ute Borwieck-Dethlefs (Kreispräsidentin des Kreises Dithmarschen), Dr. Bernd Buchholz (Minis- terium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein), Martina Hummel-Manzau (egeb Wirtschafts- förderung), Martin Schmedtje (Bürgermeister der Stadt Brunsbüttel), Frank Schnabel (Brunsbüttel Ports / SCHRAMM group)
MULTIPURPOSE-KRAN GEORDERT Zukünftig können im Elbehafen noch schwerere Güter und noch größere Mengen noch flexibler umgeschlagen werden. Ein neuer noch umweltfre- undlicher und leiserer Kran wurde bestellt. Brunsbüttel Ports rüstet sich mit Investition für die Zukunft. Brunsbüttel Ports investiert in Summe mehr als 8 Millionen Euro in ei- nen neuen Doppellenker-Wippdrehkran und dazugehöriges Equipment u.a. der Firma Kocks Ardelt Kranbau GmbH für den Brunsbütteler Elbehafen. Mit dem neuen Kran, dem Modell „TUKAN“ mit einer Tragfähigkeit von 120 Tonnen, wird der universale Elbehafen zukünftig noch leistungsfähiger. Die Hubleistung im Elbehafen wird von derzeit 120 Tonnen mit dem neuen Kran auf 240 Tonnen im Tandemhub verdoppelt. Damit etabliert Brunsbüt- tel Ports im Bereich Schwerlast eine weitere wichtige Kernkompetenz. Mit dem neuen, vielseitigen Doppellenker-Wippdrehkran, der auch die
derzeitige Umschlagbrücke für Massengut ersetzen wird, können zukünftig im Elbehafen noch größere Gütermengen noch flexibler und kun- denorientierter umgeschlagen werden. Aufgrund der großen Auslage des neuen Krans von max. 63 Metern wird es möglich sein, auch im Transship- ment noch mehr Güter als bisher von Schiff zu Schiff umzuschlagen. Frank Schnabel, Geschäftsführer der Brunsbüttel Ports GmbH / SCHRAMM group, erläutert: „Der neue Doppellenker-Wippdrehkran wird sowohl Mas- sengüter als auch Stück- und Schwergüter umschlagen können und damit die Universalhafenstrategie von Brunsbüttel Ports weiter stärken. Auf- grund neuester Technologie zeichnet sich der neue Kran durch eine hohe Energieeffizienz und geringe Lärmemissionen aus und ist damit beson- ders umweltfreundlich. Wir rüsten uns mit dieser Investition in Millio- nenhöhe, die wir als Privathafen ohne Förderung zu 100 Prozent selbst finanzieren, für die Zukunft und werden unser Umschlagsportfolio mit dem neuen Kran weiter ausbauen.“ Die Brunsbütteler Hafengruppe blickt auf eine positive Umschlagsen- twicklung der letzten Jahre zurück. In den ersten acht Monaten dieses Jahres wurden in der Brunsbütteler Hafengruppe rund 10 Prozent mehr Güter umgeschlagen als im Vorjahreszeitraum. Diese positive Entwick- lung führt u.a. zu der Investition in einen neuen Kran, um auch weiter- hin langfristig wachsen zu können. Zudem können die Güter im Zuge der Digitalisierung zukünftig noch ef- fizienter umgeschlagen werden. Aktuell übernimmt Brunsbüttel Ports die Federführung im Forschungsprojekt „UniPort 4.0“ im Rahmen des Förder- programms für Innovative Hafentechnologie (IHATEC), das vom Bun- desverkehrsministeriumgefördert wird. Gemeinsam mit weiteren Partnern erforscht Brunsbüttel Ports in diesem Projekt die Digitalisierung in Universalhäfen. Um die Digitalisierung umsetzen und ihre Chancen nutzen zu können, werden auch die Prozesse, die den neuen Kran betref- fen, untersucht und angepasst mit der Folge, zukünftig noch leistungs- fähiger und flexibler am Markt agieren zu können. „Ich freue mich über die positive Umschlagsentwicklung, die weitere leistungsstarke und moderne Umschlaggeräte nach sich zieht. Die In- vestition ist ein konsequenter Schritt für die stetige Weiterentwick- lung unserer Hafengruppe“, so Schnabel abschließend. Quelle und Foto: Brunsbüttel Ports
KLIMASCHUTZZIELE NUR MIT HÄFEN ZU ERREICHEN Der Bundesverband Öffentlicher Binnenhäfen hat auf seiner Jahrestagung in Berlin die entscheidende Rolle von Binnenhäfen, Binnenschifffahrt und Güterbahnen, für die Erreichung der Klimaziele in Deutschland und Europa diskutiert. Unter dem Titel „Kann der Güterverkehr die Kli- maziele erreichen?“ trafen sich über 100 Experten im Berliner Os- thafen. Joachim Zimmermann, Präsident des Bundesverbandes Öffentlicher Binnen- häfen, machte in seiner Rede die Notwendigkeit einer ganzheitlichen Be- trachtung deutlich: „In Anbetracht der Einbindung der deutschen Wirtschaft in internationale Produktionssysteme war und ist Deutsch- land auf eine leistungsfähige Logistik angewiesen. Das Güterverkehr- swachstum geht auf diese Erfolgsgeschichte zurück und hat die beachtlichen Einsparungen im Energieverbrauch und bei den CO2 Emissio- nen in der Vergangenheit überkompensiert. Dennoch dürfen wir nun nicht mit einem Tunnelblick allein den Verkehrssektor zum Klimaretter bestim- men.“ Gastredner Prof. Dr. Alexander Eisenkopf, Zeppelin Universität Frie-
drichshafen, verwies in seinem Beitrag auf die Versuche der vergange- nen Jahre eine Verlagerung auf umweltfreundliche Verkehrsträger zu er- reichen, die allerdings die CO2 Emissionen nicht entsprechen reduziert haben. Er mahnte einen neuen Weg an und verwies auf Maßnahmen, die marktwirtschaftliche Instrumente bevorzugen. Der Staat muss dafür den Ordnungsrahmen vorgeben. Auch der Präsident des Europäischen Binnenhafenverbandes Friedrich Lehr mahnte das Ende von Placebo Maßnahmen an. Investitionen in multi- modale Knoten wie Häfen und das Hinterfragen der aktuellen Antrieb- stechnologien müssen Realität werden. Es muss auch im Kleinen in die Wasserstraßen investiert werden und national-staatlichen Interessen zu Gunsten einer europäischen Entwicklung der Verkehrskorridore überwun- den werden. Noch längeres Warten führt nur dazu, dass später umso härter gehandelt werden muss, mit entsprechenden Folgen für die Wirtschaft. Auch Ralf Fücks vom Zentrum Liberale Moderne, mahnte eine Neuausrich- tung an. Fücks sieht in der aktuellen Bewegung der Jugendlichen eine ernstzunehmende Kraft, die eine Dynamik in die gesellschaftliche und politische Entwicklung bringt. Für Fücks kann Klimaschutz nur erfol- greich sein, wenn er wirtschaftlich erfolgreich ist. Gerade die Binnen- schifffahrt müsste den Klimawandel bekämpfen, da dieser hier am Offen- sichtlichsten (wie beim Niedrigwasser) seine Folgen zeigt. Joachim Zimmermann zog ein klares Fazit der Jahrestagung: „Die Deutschen Binnenhäfen sind bereit, sich den Aufgaben des Klimaschutzes zu stellen und diesen mit Engagement zu verwirklichen. Die Politik muss allerdings die Rahmenbedingungen auch ernsthaft verändern und diese richtig setzen.“ Zimmermann ging auch auf die Probleme bei der Realisierung von Hafenentwicklungsprojekten ein: „Die Genehmigung von Vorhaben dauert zu lange und ist häufig mit Auflagen verbunden. Damit können wir den gewünschten Beitrag zu Klimaschutz nur verspätet oder nur mit Abstrichen leisten. Es ist Aufgabe der Politik, hieran endlich etwas zu ändern.“ Quelle und Foto: BÖB, die Teilnehmer der Podiumsdiskussion zum Thema: Kann der Güterverkehr die Klimaziele erreichen (v.l.): Magister Frie- drich Lehr (EFIP), Ralf Fücks (Zentrum Liberale Moderne), Susanne Land- wehr (DVZ), Prof. Dr. Alexander Eisenkopf (Zeppelin Universität Frie- drichshafen), Joachim Zimmermann (BÖB)
BETRIEBSRATSVORSITZENDER WIDERSPRICHT POLITIKERN In einer gemeinsamen Erklärung haben Kölner Politiker von CDU, Bündnis 90 / Die Grünen, FDP und der Ratsgruppe GUT begründet, warum die Pla- nungen zum Ausbau des Godorfer Hafens in Köln gestoppt werden sollen. Für den Betriebsratsvorsitzenden der Häfen und Güterverkehr Köln AG, Michael Auer, sind diese Argumente nicht stichhaltig. Er widerspricht den Thesen. Bernd Petelkau, Vorsitzender der CDU-Fraktion, wurde in der Erklärung so zitiert: „Alle bisherigen Überlegungen zum Ausbau des Godorfer Hafens basieren auf einem Gutachten aus dem Jahr 2012. Die darin prog- nostizierten Zuwachsraten im Containermarkt haben sich in keinster Weise realisiert. Mittlerweile ist außerdem der Bonner Hafen ausge- baut, in Lülsdorf werden ebenfalls weitere Kapazitäten geschaffen.“ Das ist so nicht richtig, entgegnet Auer.
„Zum einen ignoriert Herr Petelkau ein Gutachten vom Dezember 2016, das den Ausbau betriebs- und volkswirtschaftlich empfiehlt. Das Doku- ment liegt der Politik vor. Zum anderen führen seine Vorschläge im Hin- blick auf die Ausweichstandorte Bonn und Lülsdorf nur zu zusätzlichen Verkehren, da die Lkw dann von den Industriekunden im Kölner Süden nach Bonn beziehungsweise Lülsdorf fahren müssten. Diese Verkehre sollen doch gerade ver- mieden werden. Zudem hat die Kölner Politik keinen Einfluss auf den Hafen Bonn, und Lülsdorf ist nicht ausgebaut und hat Kapazitätsengpässe.“ Der wirtschaftspolitische Sprecher der Grünen, Jörg Frank, hatte erk- lärt, „das Naturschutzgebiet Sürther Aue bleibt nun erhalten. Das ist auch ein wichtiger Betrag zum Klimaschutz. Statt Umweltzerstörung wird nun ein wirtschaftlicher Kurs eingeschlagen, LKW-Verkehre zugunsten von Schiene und Wasserstraße deutlich zu reduzieren.“ Auer entgegnet: „Wirklichen Klimaschutz betreibt man tatsächlich durch die Verlagerung der Verkehre auf die Wasserstraßen und Schienenstrecken. Dazu gehört aber auch im Sinne der Umwelt, die Güter nah am Erzeuger zu verladen. Ohne Hafen geht das nicht, was auch Herr Frank als mein Aufsichtsrat- skollege der HGK AG eigentlich wissen müsste.“ Nach Meinung von Ralph Sterck, Fraktionsvorsitzender der FDP, sei das Ausbauprojekt Godorf wirtschaftlich „schon immer sinnlos gewesen, da ausreichend Kapazitäten im Niehler Hafen vorhanden und regionale Koop- erationspotentiale nicht ausgeschöpft sind.“ Auer dazu: „Die Kapaz- itäten in Niehl sind nicht endlos ausbaubar. Darüber hinaus wird mit dieser Aussage völlig ausgeblendet, dass Lkw-Fahrten vom Süden so eben gerade nicht vermieden werden können.“ Die Ratsgruppe GUT hatte den „Aktiven vor Ort“ im Kölner Süden ge- dankt, „die Jahrzehnte lang um die Sürther Aue gekämpft haben“, so Thor Zimmermann. Für Michael Auer ist das Klientelpolitik: „Bürger- rechte und Umweltschutz sind hohe Güter, die nicht in Frage gestellt werden dürfen. Der Teil des Naturschutzgebietes, um den es hier geht, ist aber eine Aufschüttung aus dem vorigen Jahrhundert. In Wahrheit ge- ht es doch darum, dass Industrieanlagen immer dort bekämpft werden, wo eine zu große Nähe zur Bebauung befürchtet wird. Der Verweis der Aus- baugegner, doch einfach woanders die Güter umzuschlagen, ist dafür ja ein deutliches Indiz!“ Michael Auers Fazit: „Sollte der Ausbau des Godorfer Hafens aufgrund
dieser in Gänze nicht stichhaltigen Argumente verhindert werden, wird der Häfen und Güterverkehr Köln AG die Möglichkeit genommen, die Güter- verkehrsbelastung in Köln und der Region im Sinne des Umweltschutzes nachhaltig zu steuern.“ Quelle und Foto: HGK AUSBAUSTOPP WÄRE EIN SCHWERER FEHLER ZU LASTEN DER STADT KÖLN Am kommenden Donnerstag wird im Rat der Stadt Köln über den Antrag der Fraktionen von CDU, Bündnis 90 / Die Grünen, FDP und Ratsgruppe GUT verhandelt, die Planungen für den Ausbau des Godorfer Hafens zu been- den. Die Häfen und Güterverkehr Köln AG hält ihrerseits an dem Projekt fest, da es ein zentraler Baustein im nachhaltigen und umweltschonen- den Logistikkonzept des Unternehmens darstellt. In dem Antrag sind lei- der Begründungen aufgeführt, die von der HGK AG entschieden zurück- gewiesen werden.
So heißt es in dem Antrag: „Der immer auch ökonomisch umstrittene Hafe- nausbau spielt in der Geschäftsstrategie der HGK-Holding … längst keine signifikante Rolle mehr.“ Diese Behauptung ist falsch. Nach wie vor steht der Ausbau von Terminals für den kombinierten Verkehr – wie in Godorf – im Fokus der HGK AG, um verstärkt Güter vom Lkw auf die Bahn und das Binnenschiff zu transferieren. Das ist verantwortungsbe- wusstes Handeln im Sinne des Klimaschutzes. Der Ausbau des Godorfer Hafens spielt im nachhaltigen Logistikkonzept der HGK AG dabei eine entscheidende Rolle. Weiterhin steht in dem Antrag: „Das in 2011 erneut eingeleitete B-Plan- verfahren beruht auf Annahmen, die heute so nicht mehr gelten.“ Auch hier widerspricht die HGK AG. In einem im Dezember 2016 fertig gestell- ten Gutachten, das eine renommierte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft vorgenommen hat, wird die Empfehlung ausgesprochen, dass ein Ausbau des Hafens in Godorf aus betriebswirtschaftlicher und volk- wirtschaftlicher Sicht sinnvoll ist. Diese Analyse liegt der Kölner Politik vor. Heute ist es nicht mehr exakt nachvollziehbar, mit welchen Annahmen der lange Prozess einst vor über 30 Jahren gestartet wurde. Entscheidend ist aber, dass das jüngste Gutachten die wirtschaftlichen und ökologischen Vorteile des Projekts bestätigt. Im Antrag wird behauptet, „… der Ausbau wäre eine öffentliche Fehlin- vestition.“ Diese Annahme ist falsch. Das Projekt wird in dem genann- ten Gutachten von 2016 mit einem Nutzenfaktor über 2 klassifiziert. Das bedeutet, dass jeder investierte Euro einen Nutzen von über 2 Euro bewirken wird. Ein Ausbaustopp hätte dagegen direkte finanzielle Auswirkungen für den Steuerzahler. Die bereits getätigten Investitio- nen der HGK in Höhe von etwa 8 Millionen Euro, die nach dem gültigen Ratsbeschluss geflossen sind, müssten abgeschrieben werden und würden sofort eine Ergebnisminderung auslösen. Im Jahr 2018 hatte die HGK AG einen Gewinn von 7,8 Millionen Euro erwirtschaftet und damit einen sig- nifikanten Beitrag zum Haushalt der Stadt Köln geliefert. Der Verzicht auf den Hafenausbau, wird im Antrag geschrieben, stellt „einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz dar. Es würde die Zerstörung eines Großteils des Naturschutzgebietes Sürther Aue (15 ha) vermie- den.“ Tatsächlich wird für die Hafenerweiterung ein Teil des Geländes versiegelt. Bei dem betroffenen Areal handelt es sich – ohne den Na- turschutz kleinzureden – um ein Gebiet, dass beim Bau des Godorfer Hafens im letzten Jahrhundert aufge- schüttet wurde. Die HGK ist zudem
vorab ihren Verpflichtungen zur Renaturierung von Ausgleichsflächen nachgekommen. Die operativen Töchter- und Beteiligungsfirmen der HGK AG sind bei ihren Geschäften auf funktionale und moderne Terminals angewiesen, die alle Verkehrsträger berücksichtigen. Nur so kann die angesprochene Güter-Verlagerung von der Straße weg gelingen. Die HGK AG hält daher in der Abwägung aller Argumente den Ausbau des Godorfer Hafens für ökologisch vertretbar und sinnvoll aufgrund der damit ver- bundenen Entlastung des Straßenverkehrs. Klimaschutz geht alle an, für die Häfen und Güterverkehr Köln AG ge- hört nachhaltiges und ökologisches Handeln zur Unternehmensphiloso- phie. Nachdem vom Rat der Stadt Köln der Klimanotstand ausgerufen wurde, soll die „Stabsstelle Klimaschutz“ bewerten, ob Beschlüsse des Rates, der Ausschüsse und der Bezirksvertretungen klimarelevant sind. Ziel ist, Handlungsempfehlungen im Sinne des Umweltschutzes zu geben. Der Ausbau des Godorfer Hafens wäre eine solche Empfehlung. Quelle und Foto: HGK, bei dem markierten Bereich handelt es sich im das betreffende Gelände. ROTTERDAM HEIßT INNOCENT WILLKOMMEN
In festlichem Rahmen wurde jetzt gefeiert, dass der Smoothie-Her- steller innocent eine Produktionsstätte im Rotterdamer Hafen bauen wird. Der CEO des Hafenbetriebs Rotterdam Allard Castelein und Bürg- ermeister Aboutaleb begrüßten Douglas Lamont, den CEO von innocent, auf dem Gelände „Kop van de Beer“. An diesem Standort am Calandkanaal soll der Rotterdam Food Hub wieder zum Leben erweckt werden. Mehr als vier Jahre lang wurde an den Bauplänen für die neue Fabrik gearbeitet. Die Nachhaltigkeit ist in allen Phasen des Projekts von größter Bedeutung. innocent verändert die traditionelle Art des Baus, der Gestaltung und des Betriebs einer Fabrik. Durch die Nutzung von wiederverwertbarer Energie, den nachhaltigen Umgang mit Wasser und die Betrachtung von Abfall als Ressource reduziert innocent die CO2-Emis- sionen der neuen Fabrik. Mit Rotterdam als neuem Heimatstandort wird die Produktion so nah wie möglich am Ankunftsort der Rohstoffe stattfinden. Dadurch müssen weniger Kilometer zurückgelegt werden. Pro Jahr sind auf diese Weise rund 13.000 Lkw-Fahrten weniger erforder- lich. Anfang 2021 soll die Fabrik eröffnet werden. Die Produktion wird im er- sten Quartal 2021 hochgefahren und 2022 wird sie erwartungsgemäß auf vollen Touren laufen. Etwa 400 Millionen Flaschen gekühlter Saft wer- den jedes Jahr für 17 europäische Länder produziert. innocent in- vestiert 250 Millionen $ (223 Millionen €) in die Fabrik. innocent ist das erste Unternehmen, das sich im Rotterdam Food Hub, dem 60 Hektar großen neuen Gewerbegebiet am Calandkanaal, niederlässt. Das Gelände wurde vom Hafenbetrieb Rotterdam speziell so eingerichtet, dass Unternehmen aus der Agrofood-Branche optimale Bedingungen vorfind- en. Der Rotterdam Food Hub wird beispielsweise über mehrere Liege- plätze speziell für Binnenschiffe verfügen und die Lagerhallen sollen direkt an den Kais errichtet werden, sodass gekühlte und gefrorene La- dung schnell gelagert, bearbeitet oder transportiert werden kann. Quelle und Foto: Port of Rotterdam
AUSBAU DER BAHNINFRASTRUKTUR ZWINGEND ERFORDERLICH Frank Schnabel, Geschäftsführer der Brunsbüttel Ports GmbH / SCHRAMM group, begrüßte zusammen mit Axel Mattern, Vorstand von Hafen Hamburg Marketing e.V., rund 100 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung zum gemeinsamen Hafenabend am Elbehafen in Brunsbüttel. Thema des Abends war die Bahninfrastruktur in Brunsbüttel und der Metropolregion Hamburg. Die Industrieunternehmen und Häfen im ChemCoast Park Brunsbüttel wollen mehr Güter auf dem umweltfreundlichen Transportträger Schiene bewegen, um die Straßen und die Umwelt zu entlasten. Um mehr Güter auf die Schiene verlagern zu können, ist die Investition in eine moderne, elektrifizierte Bahninfrastruktur zwingend erforderlich. Aktuell ist die Bahnanbindung zwischen Brunsbüttel und Wilster/Itzehoe nur ein- gleisig und nicht elektrifiziert. Außerdem ist der aktuelle Güterbahn- hof in Brunsbüttel abgängig und die aktuelle Trassenführung durch das Werk der Total Bitumen Deutschland GmbH stellt ein Sicherheitsrisiko dar. Studien belegen, dass die aktuellen Kapazitäten der Bahninfras-
truktur nicht ausreichen und der Ausbau von enormer Bedeutung für die Region ist, um auch zukünftig bei steigenden Hinterland-Transportmen- gen eine leistungsfähige, zuverlässige und zeitgemäße Erreichbarkeit anbieten zu können. Nachdem das Land Schleswig-Holstein zugesagt hatte, mit der Vorplanung der Elektrifizierung der Bahnstrecke Brunsbüttel-Itzehoe in Vorleis- tung zu gehen, hat der Bund die hohe Bedeutung der Bahnanbindung erkan- nt und die Elektrifizierung der Strecke im November 2018 in den „vor- dringlichen Bedarf“ hochgestuft. Frank Schnabel erläuterte: „Wir freuen uns, dass die Elektrifizierung in den „vordringlichen Bedarf“ des Bundesverkehrswegeplans aufgenommen wurde. Dies war ein wichtiger Meilenstein für den Industrie- und Hafen- standort Brunsbüttel. Die Hochstufung ist nun fast ein Jahr her, passiert ist bisher nur wenig. Vor dem Hintergrund der positiven En- twicklung der investierenden Industrieunternehmen und einem sich dy- namisch entwickelnden Hafenstandort Brunsbüttel sind außerdem auch ein zweigleisiger Ausbau sowie ein moderner Güterbahnhof zwingend erforder- lich. Die Kapazitäten der aktuellen Bahnanbindung sind erreicht und die verantwortlichen Akteure müssen endlich handeln!“. Dr. Uwe Arndt, Standort- und Produktionsleiter in Brunsbüttel der Cove- stro Deutschland AG, ergänzte: „Wir benötigen als produzierendes Un- ternehmen vor Ort eine elektrifizierte und zweigleisige Bahnanbindung, um unsere Versorgung mit Rohstoffen und den Export unserer Produkte über die Bahn sicherstellen zu können. Die Elektrifizierung ist notwendig, um zum einen dem steigenden Frachtvolumen und zum anderen aber auch den Nachhaltigkeitszielen und Wünschen sowohl der angesiedel- ten Firmen als auch den Bürgern gerecht zu werden. Die Unternehmen im ChemCoast Park Brunsbüttel investieren aktuell einen hohen dreistelli- gen Millionenbetrag in ihre Anlagen. Dies ist ein klares Bekenntnis und unterstreicht die Attraktivität des Industrie- und Hafenstandortes Brunsbüttel.“ Auch Christian Sörensen, Eisenbahn-Experte und zuständiger Referat- sleiter im Kieler Verkehrsministerium, ließ keinen Zweifel daran, dass für das größte Industriegebiet des Landes mit seinem Hafen eine leis- tungsfähige Schienenanbindung unerlässlich sei. Nachdem die Aufnahme des Projekts in das Bundesschienenwegeausbaugesetz (BSWAG) geglückt sei, komme es nun darauf an, dass die Deutsche Bahn auch mit den Pla-
nungen beginnen kann. Sörensen appellierte an die Unternehmen der Re- gion: „Die Industrie hier vor Ort muss ihr Interesse an der Bahnanbin- dung stetig deutlich machen und dokumentieren, denn erst wenn die Bag- ger rollen, können wir sicher sein, dass tatsächlich etwas passiert.“ Michael Körber, Leiter Vertrieb und Fahrplan für die Region Nord der DB Netz AG, sagte: „In den kommenden Jahren investiert die DB Netz AG so viel in ihre Infrastruktur wie in der Vergangenheit noch nie. Neben dem Bestandserhalt stehen dabei auch Aus- und Neubaumaßnahmen im Vordergrund. Die Metropolregion Hamburg stellt dabei mit einer Vielzahl von in der Planung bzw. bereits in der Umsetzung befindlichen Maßnahmen einen Investitionsschwerpunkt dar. Neben den Strecken fokussieren wir uns dabei auch auf die Engpassauflösung in den Knoten. Wir werden auch die Elektrifizierung und den zweigleisigen Ausbau der Strecke Wilster-Brunsbüttel weiterhin mit dem Bund intensiv disku- tieren, um zeitnah in die Planungen einsteigen zu können. Mit den In- vestitionen der kommenden Jahre können wir die benötigte Kapazität, un- ter anderem für den Seehafenhinterlandverkehr, auch perspektivisch be- darfsgerecht sicherstellen.“ Der erforderliche Ausbau der Bahninfrastruktur betrifft nicht nur den Standort Brunsbüttel, sondern die gesamte Metropolregion Hamburg und den Hamburger Hafen. „Als führender Eisenbahnhafen Europas ist die Bahnhinterlandanbindung für den Hamburger Hafen von elementarer Bedeu- tung. Diese gilt es in der gesamten Metropolregion Hamburg und in der gemeinsamen Hafen- und Wirtschafsregion auszubauen, damit die Güter unsere Häfen reibungslos erreichen und verlassen können. Ich freue mich, dass die beiden Hafenstandorte Brunsbüttel und Hamburg eine langjährige Kooperation verbindet und sie sich länderübergreifend für den Wirtschaftsraum Unterelbe engagieren. Durch unsere gemeinsame Ver- anstaltung möchten wir dem Bahnausbau Nachdruck verleihen“, erläuterte Axel Mattern, Vorstand von Hafen Hamburg Marketing e.V. Andreas Rieckhof, Staatsrat der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und In- novation der Freien und Hansestadt Hamburg fügte hinzu, dass alle von einer bedarfsgerechten und modernen Bahnverbindung profitieren. Er be- tonte: „Der weitere Ausbau der Eisenbahninfrastruktur in und um Ham- burg ist für uns als Metropolregion von großer Bedeutung. Bund und Bahn müssen hierschnell die Projekte des Bundesverkehrswegeplans ange- hen und umsetzen.“
Abschließend macht Frank Schnabel noch einmal deutlich, dass der Aus- bau nicht nur für die ansässige Industrie, sondern auch für zukünftige Ansiedlungen von enormer Bedeutung ist: „Das geplante LNG-Terminal bi- etet nicht nur eine große Chance für den Standort Brunsbüttel, sondern auch für den Hamburger Hafen und die gesamte Region Unterelbe. Auch für das geplante LNG-Terminal in Brunsbüttel ist eine leistungsstarke Bahnanbindung erforderlich. Hierfür müssen nun endlich die Weichen gestellt werden. Deshalb freue ich mich, dass wir die Kooperation ent- lang der Unterelbe leben und mit dem Hamburger Hafen ein gemeinsames Sprachrohr nutzen, um den Druck auf die beteiligten Akteure zu erhöhen und für eine bessere Anbindung zu kämpfen! Durch eine bessere Bahnan- bindung wird außerdem die Chance erhöht, dass sich weitere Unternehmen in unserer Region ansiedeln. Bereits heute beeinflusst die ansässige Industrie über 12.500 Arbeitsplätze in der Region, davon mehr als 4.000 direkt in Brunsbüttel. Durch die Ansiedlung weiterer Unternehmen können wir diese regionalökonomischen Effekte halten und weiter aus- bauen.“ Quelle und Foto: Brunsbüttel Ports GmbH, v.l.n.r.: Staatsrat Andreas Rieckhof (Freie und Hansestadt Hamburg), Michael Körber (DB Netz AG), Christian Sörensen (Land Schleswig-Holstein), Melanie Graf (charakter- PR), Axel Mattern (Hafen Hamburg Marketing e.V.), Frank Schnabel (Brunsbüttel Ports GmbH), Dr. Uwe Arndt (Covestro Deutschland AG)
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