"DURSTSTRECKE" BEENDET IN DRESDEN

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"DURSTSTRECKE" BEENDET IN DRESDEN
„DURSTSTRECKE“ BEENDET IN DRESDEN

Am Mittwoch morgen hat nach fünf Monaten Niedrigwasser wieder das er-
ste Schiff im Alberthafen Dresden angelegt. Beladen war es mit rund
700 Tonnen Schrott aus dem tschechischen Binnenhafen Decin, der eben-
falls zur SBO-Hafengruppe gehört.

Aufgrund der positiven Pegelprognosen sind bereits weitere Schiffsver-
ladungen in der SBO-Hafengruppe geplant. Im Hafen Dresden wird Ende
dieser Woche ein 190-Tonnen-Trafo verladen, der Anfang nächster Woche
Richtung Antwerpen startet. Für nächste Woche ist dann die Verladung
eines weiteren Trafos mit 183 Tonnen nach Antwerpen vorgesehen. Außer-
dem soll diesen Freitag ein weiteres Schiff mit rund 700 Tonnen
Schrott im Hafen Decin beladen werden, welches dann nächsten Montag im
Hafen Dresden entladen wird.

Quelle und Foto: Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH
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HPA PRÄSENTIERTE NEUEN
HAFENSTANDORT

Die Hamburg Port Authority (HPA) stellte auf der Immobilienmesse Expo
Real in München den neuen Hafenstandort Steinwerder Süd vor. Für den
32,6 Hektar großen zukunftsfähigen Standort werden das Hansaterminal
und das Roßterminal am Oderhafen umstrukturiert.

Bis zum 18. Oktober 2019 liegen die Pläne für dieses Vorhaben öf-
fentlich aus. Seit Anfang Oktober können sich Interessierte bereits
auf der Website www.steinwerdersued.hamburg umfassend über den neuen
Wirtschaftsstandort informieren.

Der Standort Steinwerder Süd zählt zu den wichtigen Flächenreserven
für die künftige Entwicklung des Hamburgs Hafens. Die heutige Struktur
des Areals ist allerdings nicht zeitgemäß für moderne hafen-
wirtschaftliche Nutzungen.

Die HPA plant, die Flächen zu einem zukunftsweisenden Hafenareal
umzubauen. Das Roß- und Hansaterminal sowie der dazwischen liegende
Oderhafen sollen aus Gründen des Hochwasserschutzes von heute etwa 5,5
Meter Normalhöhennull (NHN) auf rund acht Meter NHN aufgehöht werden.
Die neu entstehende Fläche wird sich über ihre gesamte Lebensdauer
flexibel wandelnden Nutzungen anpassen können, sodass öffentliche Fi-
nanzen und die Umwelt entlastet werden, da die Flächen über lange
Zeiträume ohne eine aufwändige komplette Erneuerung der Infrastruktur
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nutzbar sind.

„Steinwerder Süd wird ein beispielhaftes Projekt für die nachhaltige
Entwicklung des Hamburger Hafens nach innen“, sagt Projektleiter
Diomedes Lampropoulos. Ziel der HPA ist es, hafentypische Nutzungen
anzusiedeln, die eine hohe Wertschöpfungstiefe erzielen und möglichst
viele Arbeitsplätze schaffen. Mit Steinwerder Süd soll das begrenzte
Flächenangebot im Hafen kurz- und mittelfristig verbessert und die
Wettbewerbsposition des Hafens langfristig gestärkt werden.

Die Umstrukturierung des Areals erfolgt in zwei Schritten: Zunächst
soll eine für künftige Nutzungen optimierte und effiziente Fläche
geschaffen werden („Vorbereitungsmaßnahme“). Anschließend erfolgt je
nach Bedarf der flexible Endausbau, z.B. durch den Bau von Kaimauern
oder die Erschließung durch Straßen und Bahn („Endausbau“). Gegenstand
der gegenwärtig ausliegenden Planunterlagen für Steinwerder Süd ist
ausschließlich die Vorbereitungsmaßnahme.

Quelle und Visualisierung: Hamburg Port Authority

ROTTERDAM FÜHRT TRACK& TRACE-
CONTAINER EIN
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Heute hat der Hafenbetrieb Rotterdam „Boxinsider“ vorgestellt. Über
diese App können Verlader und Spediteure jederzeit sehen, wo sich ihre
Container befinden. Das ist nicht nur viel zuverlässiger als die bis-
lang angewandte Arbeitsweise, sondern auch viel benutzerfreundlicher
und effizienter, als selbst an Informationen aus allen möglichen
Quellen heranzukommen.

„Wenn ich online ein Buch bestelle, kann ich beinahe „live“ verfolgen,
wo sich meine Bestellung befindet“, erläutert der Generaldirektor des
Hafenbetriebs Rotterdam, Allard Castelein. „Mit Boxinsider stellen wir
jetzt auch für Container eine solche Lösung. Dank der Entwicklung digi-
taler Lösungen machen wir unseren Hafen noch effizienter, sicherer und
zuverlässiger. Lösungen wie Boxinsider sind dafür gute Beispiele und
stehen damit im Einklang mit unserem Anspruch, der intelligenteste
Hafen der Welt zu sein.“

Verlader, Spediteure und andere Nutzer sammeln derzeit in der Regel
noch manuell auf verschiedenen Websites Informationen darüber, wo sich
ihre Container befinden. Dies ist zeitraubend und fehleranfällig und
kann zu Planungsfehlern mit potenziell kostspieligen Folgen führen.
Mit Boxinsider wird dieser Vorgehensweise ein Ende bereitet. Auf der
Grundlage von Statusinformationen von Containerschiffen sowie von In-
land- und Tiefseeterminals können Container hinsichtlich der er-
warteten und tatsächlichen Ankunfts- und Abfahrtszeiten von Schiffen
sowie der Entladung und Abfahrt des Containers an Containerterminals
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verfolgt werden. Bei Verzögerungen und Ausfällen/Störungen werden die
Nutzer gewarnt.

ABC Logistics aus Poeldijk gehört zu den „launching customers“ (Pi-
onierkunden) und erfährt bereits jetzt die Vorteile des Systems. „Mit
Boxinsider können wir uns schnell und mit einem Minimum an Arbeit-
saufwand ein übersichtliches Bild von den Containern machen, die wir
an den verschiedenen Rotterdamer Terminals erwarten“, äußert sich Ac-
count Manager Remco Verwaal. „Boxinsider ist wirklich eine äußerst be-
nutzerfreundliche App.“

Boxinsider funktioniert als stand-alone App, kann jedoch ebenfalls
über eine Verbindung in vorhandene Systeme integriert werden.

Quelle, Grafik und Video: Port of Rotterdam

INDUSTRIE UND HÄFEN BEDEUTEND

Das Brunsbütteler Industriegespräch (BIG) feierte in diesem Jahr sein
30-jähriges Jubiläum. Erneut folgten rund 150 Gäste aus Politik, Ver-
waltung und Wirtschaft der jährlichen Einladung der Werkleiterrunde
des ChemCoast Park Brunsbüttel, um an Bord der „MS Adler Princess“ auf
dem Nord-Ostsee-Kanal mit hochrangingen politischen Ehrengästen über
aktuelle Themen am Standort zu diskutieren.
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Damit war das Schiff auch in diesem Jahr wieder voll besetzt und das
BIG komplett ausgebucht. Das langjährige Bestehen der Veranstaltung
und die große Teilnehmerzahl unterstreichen, wie bedeutend der Aus-
tausch der Akteure untereinander und die Nutzung eines gemeinsamen
Sprachrohres ist.

Zum diesjährigen BIG begrüßte Frank Schnabel, Sprecher der Werkleiter-
runde des ChemCoast Park Brunsbüttel und Geschäftsführer der SCHRAMM
group, erneut Dr. Bernd Buchholz, Minister für Wirtschaft, Verkehr, Ar-
beit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein, und zum
ersten Mal Norbert Brackmann in seiner Rolle als maritimer Koordinator
der Bundesregierung. In diesem Jahr lag der thematische Fokus auf der
Bedeutung der Industrie für die Region in Zeiten der Umweltbewegung
vor dem Hintergrund des jüngst stattgefundenen Klimacamps in Brunsbüt-
tel. In seinem Eingangsstatement unterstrich Minister Dr. Bernd Buch-
holz die große regionalökonomische Bedeutung des ChemCoast Park Bruns-
büttel als größtes zusammenhängendes Industriegebiet mit seinen Indus-
trieunternehmen und Häfen für die Region, aber auch für das gesamte
Land Schleswig-Holstein.

Mit Blick auf die jüngste Analyse des Kieler Instituts für
Weltwirtschaft (IfW), wonach in den letzten 20 Jahren in Schleswig-Hol-
stein kontinuierlich Arbeitsplätze im verarbeitenden Gewerbe weggefall-
en sind, kündigte Buchholz bis zum Jahresende eine Nachjustierung der
Industrie-Strategie der Landesregierung an. „Wir sind in den letzten
Jahren durch die starke mittelständische Prägung mit einem zu schwach
ausgeprägten Fokus auf die Industriepolitik unterwegs gewesen“, so
Buchholz. Das solle sich mit der neuen Strategie ändern. Das Ziel: Bis
zum Ende der Legislaturperiode im Jahr 2022 soll die Zahl der Indus-
triearbeitsplätze wieder deutlich steigen. „Wir brauchen dabei eine ge-
meinsame Haltung mit Hamburg, dass Betriebe, die nicht mehr in Hamburg
unterkommen, in den Hamburger Rand geholt werden. Dafür benötige man
allerdings entsprechende Industrieflächen. Außerdem setze die Landes-
regierung darauf, dass Hochschulen und mittelständischen Unternehmen
im Land noch enger zusammenarbeiten, um sich in der Forschung aus-
tauschen zu können.

Norbert Brackmann hob die hervorragende maritime und logistische Lage
des ChemCoast Park Brunsbüttel hervor: „Am Schnittpunkt von Elbe und
Nord-Ostsee-Kanal bietet der ChemCoast Park Brunsbüttel den angesiedel-
ten Industrieunternehmen die Möglichkeit, eine Vielzahl unter-
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schiedlicher Märkte im Nord- und Ostseeraum über den Seeweg, aber auch
über die europäischen Binnenwasserwege leicht zu erreichen. Durch die
Brunsbütteler Häfen als Güterdrehscheibe ist es möglich, die See- und
Binnenschifffahrt für die Rohstoffversorgung und den Export von Produk-
ten zu nutzen. Das Schiff ist nicht nur das effizienteste Gütertrans-
portmittel im Vergleich zum LKW und zur Bahn, sondern entlastet auch
die Straße von Güterverkehren. Um die Schifffahrt noch effizienter und
umweltfreundlicher zu gestalten, ist Liquefied Natural Gas als alterna-
tiver Schiffstreibstoff erforderlich. Dafür wird ein LNG-Import- und
Distributionsterminal in Brunsbüttel zur Versorgung der Schifffahrt
und der Häfen, aber auch der Industrie, benötigt.“

In der anschließenden Diskussionsrunde stellten sich Dr. Bernd Buch-
holz und Norbert Brackmann, gemeinsam mit Frank Schnabel, Tobias Gold-
schmidt (Staatssekretär im Ministerium für Energiewende, Land-
wirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung des Landes Schleswig-Hol-
stein) und Dr. Uwe Arndt (Standort- und Produktionsleiter in Brunsbüt-
tel der Covestro Deutschland AG) der Bedeutung der Industrie im Rahmen
der Umweltbewegung in einer Diskussionsrunde, die von Harriet Heise
moderiert wurde und in die auch weitere Gäste aktiv einbezogen wurden.

Frank Schnabel untermauerte die Bedeutung des Industrie- und Hafenstan-
dortes für die Region und das gesamte Land Schleswig-Holstein: „Der
ChemCoast Park Brunsbüttel beeinflusst rund 12.500 Arbeitsplätze,
darunter knapp 4.500 direkt am Standort. Daraus ergibt sich eine jähr-
liche Bruttowertschöpfung von rund 870 Mio. Euro, wie in einer region-
alökonomischen Studie ermittelt wurde. Diese regionalökonomischen Ef-
fekte sind die Grundlage für Steuereinnahmen und Kaufkraft in der Re-
gion. Die Unternehmen im ChemCoast Park Brunsbüttel bieten gute und
gesicherte Arbeitsplätze, die insbesondere in einem industrieschwachen
Bundesland wie Schleswig-Holstein wichtig sind. Deswegen ist es auch
erforderlich, dass nicht nur die angesiedelten Unternehmen in der Re-
gion gehalten werden, sondern auch weitere Industrieansiedlungen an
unserem Standort realisiert werden. Insbesondere die Verfügbarkeit von
Energie, durch ein mögliches LNG Import- und Distributionsterminal in
Brunsbüttel sowie elektrischer Energie im Rahmen der Energiewende,
sind wichtige Impulse dafür, dass sich weitere Industrieunternehmen am
Standort ansiedeln.

Mit ca. 2.000 Hektar Fläche ist der ChemCoast Park Brunsbüttel das
größte zusammenhängende Industriegebiet in Schleswig-Holstein und hat
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sich zu einem pulsierenden Cluster für Unternehmen aus der Chemie-, En-
ergie- und Logistikbranche entwickelt. Zudem ist Brunsbüttel mit rund
13 Mio. Tonnen Ladung pro Jahr der sechstgrößte und einer der dy-
namischsten Seehafenstandorte Deutschlands. Aktuell investieren ange-
siedelte Unternehmen hohe dreistellige Millionenbeträge in ihre Anla-
gen.

Dr. Uwe Arndt ergänzte: „Die Investitionen sind ein klares Bekenntnis
der angesiedelten Unternehmen und unterstreichen die Attraktivität des
Industrie- und Hafenstandortes Brunsbüttel. Die Investitionen in die
Produktionsanlagen mit modernsten Produktionsverfahren tragen maßge-
blich dazu bei, auch die Umwelt weiter zu entlasten. Wir arbeiten
nicht nur nach den Vorschriften der Behörden, sondern ergreifen auch
weitere Maßnahmen, um ökonomische und ökologische Aspekte zu vereinen.
Komplementär ist hierfür beispielsweise auch eine elektrifizierte und
zweigleisige Bahnanbindung erforderlich, um den Nachhaltigkeitszielen
und Wünschen sowohl der angesiedelten Firmen als auch der Umwelt
gerecht zu werden.

Staatssekretär Tobias Goldschmidt sagte: „Aus energie- und klimapoli-
tischer Sicht schauen wir sehr genau nach Brunsbüttel. Hier können wir
zeigen, wie die Industrie durch saubere Produkte und innovative
Prozesse zum Teil der Lösung werden kann. Kein anderer Industriestan-
dort in Deutschland liegt so nah an den Erzeugungszentren für Erneuer-
bare Energien wie Brunsbüttel. Das ist ein echter Standortvorteil, den
wir nutzen müssen.“

„Die Investitionen der Unternehmen in ihre Anlagen bieten Brunsbüttel,
der Region und dem gesamten Land Schleswig-Holstein die große Chance,
nachhaltig gute Arbeitsplätze zu sichern und den Industrie- und Hafens-
tandort für die Zukunft zu rüsten. So können wir es schaffen, die
großen Potenziale, die unser Standort hat, weiter umzusetzen und ein
dynamisches Brunsbüttel fortzuentwickeln“, so Schnabel abschließend.

Quelle und Foto: Brunsbüttel Ports GmbH, v.l.n.r.: Norbert Brackmann
(maritimer Koordinator der Bundesregierung), Ute Borwieck-Dethlefs
(Kreispräsidentin des Kreises Dithmarschen), Dr. Bernd Buchholz (Minis-
terium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des
Landes Schleswig-Holstein), Martina Hummel-Manzau (egeb Wirtschafts-
förderung), Martin Schmedtje (Bürgermeister der Stadt Brunsbüttel),
Frank Schnabel (Brunsbüttel Ports / SCHRAMM group)
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MULTIPURPOSE-KRAN GEORDERT

Zukünftig können im Elbehafen noch schwerere Güter und noch größere
Mengen noch flexibler umgeschlagen werden. Ein neuer noch umweltfre-
undlicher und leiserer Kran wurde bestellt. Brunsbüttel Ports rüstet
sich mit Investition für die Zukunft.

Brunsbüttel Ports investiert in Summe mehr als 8 Millionen Euro in ei-
nen neuen Doppellenker-Wippdrehkran und dazugehöriges Equipment u.a.
der Firma Kocks Ardelt Kranbau GmbH für den Brunsbütteler Elbehafen.
Mit dem neuen Kran, dem Modell „TUKAN“ mit einer Tragfähigkeit von 120
Tonnen, wird der universale Elbehafen zukünftig noch leistungsfähiger.
Die Hubleistung im Elbehafen wird von derzeit 120 Tonnen mit dem neuen
Kran auf 240 Tonnen im Tandemhub verdoppelt. Damit etabliert Brunsbüt-
tel Ports im Bereich Schwerlast eine weitere wichtige Kernkompetenz.

Mit dem neuen, vielseitigen Doppellenker-Wippdrehkran, der auch die
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derzeitige Umschlagbrücke für Massengut ersetzen wird, können
zukünftig im Elbehafen noch größere Gütermengen noch flexibler und kun-
denorientierter umgeschlagen werden. Aufgrund der großen Auslage des
neuen Krans von max. 63 Metern wird es möglich sein, auch im Transship-
ment noch mehr Güter als bisher von Schiff zu Schiff umzuschlagen.

Frank Schnabel, Geschäftsführer der Brunsbüttel Ports GmbH / SCHRAMM
group, erläutert: „Der neue Doppellenker-Wippdrehkran wird sowohl Mas-
sengüter als auch Stück- und Schwergüter umschlagen können und damit
die Universalhafenstrategie von Brunsbüttel Ports weiter stärken. Auf-
grund neuester Technologie zeichnet sich der neue Kran durch eine hohe
Energieeffizienz und geringe Lärmemissionen aus und ist damit beson-
ders umweltfreundlich. Wir rüsten uns mit dieser Investition in Millio-
nenhöhe, die wir als Privathafen ohne Förderung zu 100 Prozent selbst
finanzieren, für die Zukunft und werden unser Umschlagsportfolio mit
dem neuen Kran weiter ausbauen.“

Die Brunsbütteler Hafengruppe blickt auf eine positive Umschlagsen-
twicklung der letzten Jahre zurück. In den ersten acht Monaten dieses
Jahres wurden in der Brunsbütteler Hafengruppe rund 10 Prozent mehr
Güter umgeschlagen als im Vorjahreszeitraum. Diese positive Entwick-
lung führt u.a. zu der Investition in einen neuen Kran, um auch weiter-
hin langfristig wachsen zu können.

Zudem können die Güter im Zuge der Digitalisierung zukünftig noch ef-
fizienter umgeschlagen werden. Aktuell übernimmt Brunsbüttel Ports die
Federführung im Forschungsprojekt „UniPort 4.0“ im Rahmen des Förder-
programms für Innovative Hafentechnologie (IHATEC), das vom Bun-
desverkehrsministeriumgefördert wird. Gemeinsam mit weiteren Partnern
erforscht Brunsbüttel Ports in diesem Projekt die Digitalisierung in
Universalhäfen. Um die Digitalisierung umsetzen und ihre Chancen
nutzen zu können, werden auch die Prozesse, die den neuen Kran betref-
fen, untersucht und angepasst mit der Folge, zukünftig noch leistungs-
fähiger und flexibler am Markt agieren zu können.

„Ich freue mich über die positive Umschlagsentwicklung, die weitere
leistungsstarke und moderne Umschlaggeräte nach sich zieht. Die In-
vestition ist ein konsequenter Schritt für die stetige Weiterentwick-
lung unserer Hafengruppe“, so Schnabel abschließend.

Quelle und Foto: Brunsbüttel Ports
KLIMASCHUTZZIELE NUR MIT HÄFEN ZU
ERREICHEN

Der Bundesverband Öffentlicher Binnenhäfen hat auf seiner Jahrestagung
in Berlin die entscheidende Rolle von Binnenhäfen, Binnenschifffahrt
und Güterbahnen, für die Erreichung der Klimaziele in Deutschland und
Europa diskutiert. Unter dem Titel „Kann der Güterverkehr die Kli-
maziele erreichen?“ trafen sich über 100 Experten im Berliner Os-
thafen.

Joachim Zimmermann, Präsident des Bundesverbandes Öffentlicher Binnen-
häfen, machte in seiner Rede die Notwendigkeit einer ganzheitlichen Be-
trachtung deutlich: „In Anbetracht der Einbindung der deutschen
Wirtschaft in internationale Produktionssysteme war und ist Deutsch-
land auf eine leistungsfähige Logistik angewiesen. Das Güterverkehr-
swachstum geht auf diese Erfolgsgeschichte zurück und hat die
beachtlichen Einsparungen im Energieverbrauch und bei den CO2 Emissio-
nen in der Vergangenheit überkompensiert. Dennoch dürfen wir nun nicht
mit einem Tunnelblick allein den Verkehrssektor zum Klimaretter bestim-
men.“

Gastredner Prof. Dr. Alexander Eisenkopf, Zeppelin Universität Frie-
drichshafen, verwies in seinem Beitrag auf die Versuche der vergange-
nen Jahre eine Verlagerung auf umweltfreundliche Verkehrsträger zu er-
reichen, die allerdings die CO2 Emissionen nicht entsprechen reduziert
haben. Er mahnte einen neuen Weg an und verwies auf Maßnahmen, die
marktwirtschaftliche Instrumente bevorzugen. Der Staat muss dafür den
Ordnungsrahmen vorgeben.

Auch der Präsident des Europäischen Binnenhafenverbandes Friedrich
Lehr mahnte das Ende von Placebo Maßnahmen an. Investitionen in multi-
modale Knoten wie Häfen und das Hinterfragen der aktuellen Antrieb-
stechnologien müssen Realität werden. Es muss auch im Kleinen in die
Wasserstraßen investiert werden und national-staatlichen Interessen zu
Gunsten einer europäischen Entwicklung der Verkehrskorridore überwun-
den werden. Noch längeres Warten führt nur dazu, dass später umso
härter gehandelt werden muss, mit entsprechenden Folgen für die
Wirtschaft.

Auch Ralf Fücks vom Zentrum Liberale Moderne, mahnte eine Neuausrich-
tung an. Fücks sieht in der aktuellen Bewegung der Jugendlichen eine
ernstzunehmende Kraft, die eine Dynamik in die gesellschaftliche und
politische Entwicklung bringt. Für Fücks kann Klimaschutz nur erfol-
greich sein, wenn er wirtschaftlich erfolgreich ist. Gerade die Binnen-
schifffahrt müsste den Klimawandel bekämpfen, da dieser hier am Offen-
sichtlichsten (wie beim Niedrigwasser) seine Folgen zeigt.

Joachim Zimmermann zog ein klares Fazit der Jahrestagung: „Die
Deutschen Binnenhäfen sind bereit, sich den Aufgaben des Klimaschutzes
zu stellen und diesen mit Engagement zu verwirklichen. Die Politik
muss allerdings die Rahmenbedingungen auch ernsthaft verändern und
diese richtig setzen.“ Zimmermann ging auch auf die Probleme bei der
Realisierung von Hafenentwicklungsprojekten ein: „Die Genehmigung von
Vorhaben dauert zu lange und ist häufig mit Auflagen verbunden. Damit
können wir den gewünschten Beitrag zu Klimaschutz nur verspätet oder
nur mit Abstrichen leisten. Es ist Aufgabe der Politik, hieran endlich
etwas zu ändern.“

Quelle und Foto: BÖB, die Teilnehmer der Podiumsdiskussion zum Thema:
Kann der Güterverkehr die Klimaziele erreichen (v.l.): Magister Frie-
drich Lehr (EFIP), Ralf Fücks (Zentrum Liberale Moderne), Susanne Land-
wehr (DVZ), Prof. Dr. Alexander Eisenkopf (Zeppelin Universität Frie-
drichshafen), Joachim Zimmermann (BÖB)
BETRIEBSRATSVORSITZENDER
WIDERSPRICHT POLITIKERN

In einer gemeinsamen Erklärung haben Kölner Politiker von CDU, Bündnis
90 / Die Grünen, FDP und der Ratsgruppe GUT begründet, warum die Pla-
nungen zum Ausbau des Godorfer Hafens in Köln gestoppt werden sollen.
Für den Betriebsratsvorsitzenden der Häfen und Güterverkehr Köln AG,
Michael Auer, sind diese Argumente nicht stichhaltig. Er widerspricht
den Thesen.

Bernd Petelkau, Vorsitzender der CDU-Fraktion, wurde in der Erklärung
so zitiert: „Alle bisherigen Überlegungen zum Ausbau des Godorfer
Hafens basieren auf einem Gutachten aus dem Jahr 2012. Die darin prog-
nostizierten Zuwachsraten im Containermarkt haben sich in keinster
Weise realisiert. Mittlerweile ist außerdem der Bonner Hafen ausge-
baut, in Lülsdorf werden ebenfalls weitere Kapazitäten geschaffen.“
Das ist so nicht richtig, entgegnet Auer.
„Zum einen ignoriert Herr Petelkau ein Gutachten vom Dezember 2016,
das den Ausbau betriebs- und volkswirtschaftlich empfiehlt. Das Doku-
ment liegt der Politik vor. Zum anderen führen seine Vorschläge im Hin-
blick auf die Ausweichstandorte Bonn und Lülsdorf nur zu zusätzlichen
Verkehren, da die Lkw dann von den Industriekunden im Kölner Süden
nach Bonn beziehungsweise Lülsdorf fahren müssten. Diese Verkehre
sollen doch gerade ver- mieden werden. Zudem hat die Kölner Politik
keinen Einfluss auf den Hafen Bonn, und Lülsdorf ist nicht ausgebaut
und hat Kapazitätsengpässe.“

Der wirtschaftspolitische Sprecher der Grünen, Jörg Frank, hatte erk-
lärt, „das Naturschutzgebiet Sürther Aue bleibt nun erhalten. Das ist
auch ein wichtiger Betrag zum Klimaschutz. Statt Umweltzerstörung wird
nun ein wirtschaftlicher Kurs eingeschlagen, LKW-Verkehre zugunsten
von Schiene und Wasserstraße deutlich zu reduzieren.“ Auer entgegnet:
„Wirklichen Klimaschutz betreibt man tatsächlich durch die Verlagerung
der Verkehre auf die Wasserstraßen und Schienenstrecken. Dazu gehört
aber auch im Sinne der Umwelt, die Güter nah am Erzeuger zu verladen.
Ohne Hafen geht das nicht, was auch Herr Frank als mein Aufsichtsrat-
skollege der HGK AG eigentlich wissen müsste.“

Nach Meinung von Ralph Sterck, Fraktionsvorsitzender der FDP, sei das
Ausbauprojekt Godorf wirtschaftlich „schon immer sinnlos gewesen, da
ausreichend Kapazitäten im Niehler Hafen vorhanden und regionale Koop-
erationspotentiale nicht ausgeschöpft sind.“ Auer dazu: „Die Kapaz-
itäten in Niehl sind nicht endlos ausbaubar. Darüber hinaus wird mit
dieser Aussage völlig ausgeblendet, dass Lkw-Fahrten vom Süden so eben
gerade nicht vermieden werden können.“

Die Ratsgruppe GUT hatte den „Aktiven vor Ort“ im Kölner Süden ge-
dankt, „die Jahrzehnte lang um die Sürther Aue gekämpft haben“, so
Thor Zimmermann. Für Michael Auer ist das Klientelpolitik: „Bürger-
rechte und Umweltschutz sind hohe Güter, die nicht in Frage gestellt
werden dürfen. Der Teil des Naturschutzgebietes, um den es hier geht,
ist aber eine Aufschüttung aus dem vorigen Jahrhundert. In Wahrheit ge-
ht es doch darum, dass Industrieanlagen immer dort bekämpft werden, wo
eine zu große Nähe zur Bebauung befürchtet wird. Der Verweis der Aus-
baugegner, doch einfach woanders die Güter umzuschlagen, ist dafür ja
ein deutliches Indiz!“

Michael Auers Fazit: „Sollte der Ausbau des Godorfer Hafens aufgrund
dieser in Gänze nicht stichhaltigen Argumente verhindert werden, wird
der Häfen und Güterverkehr Köln AG die Möglichkeit genommen, die Güter-
verkehrsbelastung in Köln und der Region im Sinne des Umweltschutzes
nachhaltig zu steuern.“

Quelle und Foto: HGK

AUSBAUSTOPP WÄRE EIN SCHWERER
FEHLER ZU LASTEN DER STADT KÖLN

Am kommenden Donnerstag wird im Rat der Stadt Köln über den Antrag der
Fraktionen von CDU, Bündnis 90 / Die Grünen, FDP und Ratsgruppe GUT
verhandelt, die Planungen für den Ausbau des Godorfer Hafens zu been-
den.

Die Häfen und Güterverkehr Köln AG hält ihrerseits an dem Projekt
fest, da es ein zentraler Baustein im nachhaltigen und umweltschonen-
den Logistikkonzept des Unternehmens darstellt. In dem Antrag sind lei-
der Begründungen aufgeführt, die von der HGK AG entschieden zurück-
gewiesen werden.
So heißt es in dem Antrag: „Der immer auch ökonomisch umstrittene Hafe-
nausbau spielt in der Geschäftsstrategie der HGK-Holding … längst
keine signifikante Rolle mehr.“ Diese Behauptung ist falsch. Nach wie
vor steht der Ausbau von Terminals für den kombinierten Verkehr – wie
in Godorf – im Fokus der HGK AG, um verstärkt Güter vom Lkw auf die
Bahn und das Binnenschiff zu transferieren. Das ist verantwortungsbe-
wusstes Handeln im Sinne des Klimaschutzes. Der Ausbau des Godorfer
Hafens spielt im nachhaltigen Logistikkonzept der HGK AG dabei eine
entscheidende Rolle.

Weiterhin steht in dem Antrag: „Das in 2011 erneut eingeleitete B-Plan-
verfahren beruht auf Annahmen, die heute so nicht mehr gelten.“ Auch
hier widerspricht die HGK AG. In einem im Dezember 2016 fertig gestell-
ten Gutachten, das eine renommierte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
vorgenommen hat, wird die Empfehlung ausgesprochen, dass ein Ausbau
des Hafens in Godorf aus betriebswirtschaftlicher und volk-
wirtschaftlicher Sicht sinnvoll ist. Diese Analyse liegt der Kölner
Politik vor. Heute ist es nicht mehr exakt nachvollziehbar, mit
welchen Annahmen der lange Prozess einst vor über 30 Jahren gestartet
wurde. Entscheidend ist aber, dass das jüngste Gutachten die
wirtschaftlichen und ökologischen Vorteile des Projekts bestätigt.

Im Antrag wird behauptet, „… der Ausbau wäre eine öffentliche Fehlin-
vestition.“ Diese Annahme ist falsch. Das Projekt wird in dem genann-
ten Gutachten von 2016 mit einem Nutzenfaktor über 2 klassifiziert.
Das bedeutet, dass jeder investierte Euro einen Nutzen von über 2 Euro
bewirken wird. Ein Ausbaustopp hätte dagegen direkte finanzielle
Auswirkungen für den Steuerzahler. Die bereits getätigten Investitio-
nen der HGK in Höhe von etwa 8 Millionen Euro, die nach dem gültigen
Ratsbeschluss geflossen sind, müssten abgeschrieben werden und würden
sofort eine Ergebnisminderung auslösen. Im Jahr 2018 hatte die HGK AG
einen Gewinn von 7,8 Millionen Euro erwirtschaftet und damit einen sig-
nifikanten Beitrag zum Haushalt der Stadt Köln geliefert.

Der Verzicht auf den Hafenausbau, wird im Antrag geschrieben, stellt
„einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz dar. Es würde die Zerstörung
eines Großteils des Naturschutzgebietes Sürther Aue (15 ha) vermie-
den.“ Tatsächlich wird für die Hafenerweiterung ein Teil des Geländes
versiegelt. Bei dem betroffenen Areal handelt es sich – ohne den Na-
turschutz kleinzureden – um ein Gebiet, dass beim Bau des Godorfer
Hafens im letzten Jahrhundert aufge- schüttet wurde. Die HGK ist zudem
vorab ihren Verpflichtungen zur Renaturierung von Ausgleichsflächen
nachgekommen. Die operativen Töchter- und Beteiligungsfirmen der HGK
AG sind bei ihren Geschäften auf funktionale und moderne Terminals
angewiesen, die alle Verkehrsträger berücksichtigen. Nur so kann die
angesprochene Güter-Verlagerung von der Straße weg gelingen. Die HGK
AG hält daher in der Abwägung aller Argumente den Ausbau des Godorfer
Hafens für ökologisch vertretbar und sinnvoll aufgrund der damit ver-
bundenen Entlastung des Straßenverkehrs.

Klimaschutz geht alle an, für die Häfen und Güterverkehr Köln AG ge-
hört nachhaltiges und ökologisches Handeln zur Unternehmensphiloso-
phie. Nachdem vom Rat der Stadt Köln der Klimanotstand ausgerufen
wurde, soll die „Stabsstelle Klimaschutz“ bewerten, ob Beschlüsse des
Rates, der Ausschüsse und der Bezirksvertretungen klimarelevant sind.
Ziel ist, Handlungsempfehlungen im Sinne des Umweltschutzes zu geben.
Der Ausbau des Godorfer Hafens wäre eine solche Empfehlung.

Quelle und Foto: HGK, bei dem markierten Bereich handelt es sich im
das betreffende Gelände.

ROTTERDAM HEIßT INNOCENT
WILLKOMMEN
In festlichem Rahmen wurde jetzt gefeiert, dass der Smoothie-Her-
steller innocent eine Produktionsstätte im Rotterdamer Hafen bauen
wird. Der CEO des Hafenbetriebs Rotterdam Allard Castelein und Bürg-
ermeister Aboutaleb begrüßten Douglas Lamont, den CEO von innocent,
auf dem Gelände „Kop van de Beer“. An diesem Standort am Calandkanaal
soll der Rotterdam Food Hub wieder zum Leben erweckt werden.

Mehr als vier Jahre lang wurde an den Bauplänen für die neue Fabrik
gearbeitet. Die Nachhaltigkeit ist in allen Phasen des Projekts von
größter Bedeutung. innocent verändert die traditionelle Art des Baus,
der Gestaltung und des Betriebs einer Fabrik. Durch die Nutzung von
wiederverwertbarer Energie, den nachhaltigen Umgang mit Wasser und die
Betrachtung von Abfall als Ressource reduziert innocent die CO2-Emis-
sionen der neuen Fabrik. Mit Rotterdam als neuem Heimatstandort wird
die Produktion so nah wie möglich am Ankunftsort der Rohstoffe
stattfinden. Dadurch müssen weniger Kilometer zurückgelegt werden. Pro
Jahr sind auf diese Weise rund 13.000 Lkw-Fahrten weniger erforder-
lich.

Anfang 2021 soll die Fabrik eröffnet werden. Die Produktion wird im er-
sten Quartal 2021 hochgefahren und 2022 wird sie erwartungsgemäß auf
vollen Touren laufen. Etwa 400 Millionen Flaschen gekühlter Saft wer-
den jedes Jahr für 17 europäische Länder produziert. innocent in-
vestiert 250 Millionen $ (223 Millionen €) in die Fabrik.

innocent ist das erste Unternehmen, das sich im Rotterdam Food Hub,
dem 60 Hektar großen neuen Gewerbegebiet am Calandkanaal, niederlässt.
Das Gelände wurde vom Hafenbetrieb Rotterdam speziell so eingerichtet,
dass Unternehmen aus der Agrofood-Branche optimale Bedingungen vorfind-
en. Der Rotterdam Food Hub wird beispielsweise über mehrere Liege-
plätze speziell für Binnenschiffe verfügen und die Lagerhallen sollen
direkt an den Kais errichtet werden, sodass gekühlte und gefrorene La-
dung schnell gelagert, bearbeitet oder transportiert werden kann.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam
AUSBAU DER BAHNINFRASTRUKTUR
ZWINGEND ERFORDERLICH

Frank Schnabel, Geschäftsführer der Brunsbüttel Ports GmbH / SCHRAMM
group, begrüßte zusammen mit Axel Mattern, Vorstand von Hafen Hamburg
Marketing e.V., rund 100 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung
zum gemeinsamen Hafenabend am Elbehafen in Brunsbüttel. Thema des
Abends war die Bahninfrastruktur in Brunsbüttel und der Metropolregion
Hamburg.

Die Industrieunternehmen und Häfen im ChemCoast Park Brunsbüttel
wollen mehr Güter auf dem umweltfreundlichen Transportträger Schiene
bewegen, um die Straßen und die Umwelt zu entlasten. Um mehr Güter auf
die Schiene verlagern zu können, ist die Investition in eine moderne,
elektrifizierte Bahninfrastruktur zwingend erforderlich. Aktuell ist
die Bahnanbindung zwischen Brunsbüttel und Wilster/Itzehoe nur ein-
gleisig und nicht elektrifiziert. Außerdem ist der aktuelle Güterbahn-
hof in Brunsbüttel abgängig und die aktuelle Trassenführung durch das
Werk der Total Bitumen Deutschland GmbH stellt ein Sicherheitsrisiko
dar. Studien belegen, dass die aktuellen Kapazitäten der Bahninfras-
truktur nicht ausreichen und der Ausbau von enormer Bedeutung für die
Region ist, um auch zukünftig bei steigenden Hinterland-Transportmen-
gen eine leistungsfähige, zuverlässige und zeitgemäße Erreichbarkeit
anbieten zu können.

Nachdem das Land Schleswig-Holstein zugesagt hatte, mit der Vorplanung
der Elektrifizierung der Bahnstrecke Brunsbüttel-Itzehoe in Vorleis-
tung zu gehen, hat der Bund die hohe Bedeutung der Bahnanbindung erkan-
nt und die Elektrifizierung der Strecke im November 2018 in den „vor-
dringlichen Bedarf“ hochgestuft.

Frank Schnabel erläuterte: „Wir freuen uns, dass die Elektrifizierung
in den „vordringlichen Bedarf“ des Bundesverkehrswegeplans aufgenommen
wurde. Dies war ein wichtiger Meilenstein für den Industrie- und Hafen-
standort Brunsbüttel. Die Hochstufung ist nun fast ein Jahr her,
passiert ist bisher nur wenig. Vor dem Hintergrund der positiven En-
twicklung der investierenden Industrieunternehmen und einem sich dy-
namisch entwickelnden Hafenstandort Brunsbüttel sind außerdem auch ein
zweigleisiger Ausbau sowie ein moderner Güterbahnhof zwingend erforder-
lich. Die Kapazitäten der aktuellen Bahnanbindung sind erreicht und
die verantwortlichen Akteure müssen endlich handeln!“.

Dr. Uwe Arndt, Standort- und Produktionsleiter in Brunsbüttel der Cove-
stro Deutschland AG, ergänzte: „Wir benötigen als produzierendes Un-
ternehmen vor Ort eine elektrifizierte und zweigleisige Bahnanbindung,
um unsere Versorgung mit Rohstoffen und den Export unserer Produkte
über die Bahn sicherstellen zu können. Die Elektrifizierung ist
notwendig, um zum einen dem steigenden Frachtvolumen und zum anderen
aber auch den Nachhaltigkeitszielen und Wünschen sowohl der angesiedel-
ten Firmen als auch den Bürgern gerecht zu werden. Die Unternehmen im
ChemCoast Park Brunsbüttel investieren aktuell einen hohen dreistelli-
gen Millionenbetrag in ihre Anlagen. Dies ist ein klares Bekenntnis
und unterstreicht die Attraktivität des Industrie- und Hafenstandortes
Brunsbüttel.“

Auch Christian Sörensen, Eisenbahn-Experte und zuständiger Referat-
sleiter im Kieler Verkehrsministerium, ließ keinen Zweifel daran, dass
für das größte Industriegebiet des Landes mit seinem Hafen eine leis-
tungsfähige Schienenanbindung unerlässlich sei. Nachdem die Aufnahme
des Projekts in das Bundesschienenwegeausbaugesetz (BSWAG) geglückt
sei, komme es nun darauf an, dass die Deutsche Bahn auch mit den Pla-
nungen beginnen kann. Sörensen appellierte an die Unternehmen der Re-
gion: „Die Industrie hier vor Ort muss ihr Interesse an der Bahnanbin-
dung stetig deutlich machen und dokumentieren, denn erst wenn die Bag-
ger rollen, können wir sicher sein, dass tatsächlich etwas passiert.“

Michael Körber, Leiter Vertrieb und Fahrplan für die Region Nord der
DB Netz AG, sagte: „In den kommenden Jahren investiert die DB Netz AG
so viel in ihre Infrastruktur wie in der Vergangenheit noch nie. Neben
dem Bestandserhalt stehen dabei auch Aus- und Neubaumaßnahmen im
Vordergrund. Die Metropolregion Hamburg stellt dabei mit einer
Vielzahl von in der Planung bzw. bereits in der Umsetzung befindlichen
Maßnahmen einen Investitionsschwerpunkt dar. Neben den Strecken
fokussieren wir uns dabei auch auf die Engpassauflösung in den Knoten.
Wir werden auch die Elektrifizierung und den zweigleisigen Ausbau der
Strecke Wilster-Brunsbüttel weiterhin mit dem Bund intensiv disku-
tieren, um zeitnah in die Planungen einsteigen zu können. Mit den In-
vestitionen der kommenden Jahre können wir die benötigte Kapazität, un-
ter anderem für den Seehafenhinterlandverkehr, auch perspektivisch be-
darfsgerecht sicherstellen.“

Der erforderliche Ausbau der Bahninfrastruktur betrifft nicht nur den
Standort Brunsbüttel, sondern die gesamte Metropolregion Hamburg und
den Hamburger Hafen. „Als führender Eisenbahnhafen Europas ist die
Bahnhinterlandanbindung für den Hamburger Hafen von elementarer Bedeu-
tung. Diese gilt es in der gesamten Metropolregion Hamburg und in der
gemeinsamen Hafen- und Wirtschafsregion auszubauen, damit die Güter
unsere Häfen reibungslos erreichen und verlassen können. Ich freue
mich, dass die beiden Hafenstandorte Brunsbüttel und Hamburg eine
langjährige Kooperation verbindet und sie sich länderübergreifend für
den Wirtschaftsraum Unterelbe engagieren. Durch unsere gemeinsame Ver-
anstaltung möchten wir dem Bahnausbau Nachdruck verleihen“, erläuterte
Axel Mattern, Vorstand von Hafen Hamburg Marketing e.V.

Andreas Rieckhof, Staatsrat der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und In-
novation der Freien und Hansestadt Hamburg fügte hinzu, dass alle von
einer bedarfsgerechten und modernen Bahnverbindung profitieren. Er be-
tonte: „Der weitere Ausbau der Eisenbahninfrastruktur in und um Ham-
burg ist für uns als Metropolregion von großer Bedeutung. Bund und
Bahn müssen hierschnell die Projekte des Bundesverkehrswegeplans ange-
hen und umsetzen.“
Abschließend macht Frank Schnabel noch einmal deutlich, dass der Aus-
bau nicht nur für die ansässige Industrie, sondern auch für zukünftige
Ansiedlungen von enormer Bedeutung ist: „Das geplante LNG-Terminal bi-
etet nicht nur eine große Chance für den Standort Brunsbüttel, sondern
auch für den Hamburger Hafen und die gesamte Region Unterelbe. Auch
für das geplante LNG-Terminal in Brunsbüttel ist eine leistungsstarke
Bahnanbindung erforderlich. Hierfür müssen nun endlich die Weichen
gestellt werden. Deshalb freue ich mich, dass wir die Kooperation ent-
lang der Unterelbe leben und mit dem Hamburger Hafen ein gemeinsames
Sprachrohr nutzen, um den Druck auf die beteiligten Akteure zu erhöhen
und für eine bessere Anbindung zu kämpfen! Durch eine bessere Bahnan-
bindung wird außerdem die Chance erhöht, dass sich weitere Unternehmen
in unserer Region ansiedeln. Bereits heute beeinflusst die ansässige
Industrie über 12.500 Arbeitsplätze in der Region, davon mehr als
4.000 direkt in Brunsbüttel. Durch die Ansiedlung weiterer Unternehmen
können wir diese regionalökonomischen Effekte halten und weiter aus-
bauen.“

Quelle und Foto: Brunsbüttel Ports GmbH, v.l.n.r.: Staatsrat Andreas
Rieckhof (Freie und Hansestadt Hamburg), Michael Körber (DB Netz AG),
Christian Sörensen (Land Schleswig-Holstein), Melanie Graf (charakter-
PR), Axel Mattern (Hafen Hamburg Marketing e.V.), Frank Schnabel
(Brunsbüttel Ports GmbH), Dr. Uwe Arndt (Covestro Deutschland AG)
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