Economic Adviser Macro Research - Die NORD/LB
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1 / Economic Adviser Oktober 2021 Inhalt Special: Materialengpässe – Risiko für Konjunktur und Inflation nimmt zu 2 USA: Nach der Konferenz von Jackson Hole 4 Euroland: Peak PEPP – EZB rekalibriert Anleihekauftempo 6 Deutschland: Knappheiten wirken zunehmend wie Sand im Getriebe 8 Schweiz: Kräftige Wirtschaftserholung im Frühjahr 10 Japan: Wer folgt auf Yoshihide Suga? 11 China: Restriktionen, Verunsicherungen führen zu Dynamikeinbußen 12 Großbritannien: Klare Hinweise auf ein deutliches Lohnwachstum 13 Portfoliostrategien: Zinsstrukturkurve Euroland 14 Portfoliostrategien: Zinsstrukturkurve International – 3-Monats & 12-Monatssicht 15 Portfoliostrategien: Aktienmarktstrategie; 3-Monats-, 6-Monats- & 12-Monatssicht 16 Übersicht Prognosen 17 Ansprechpartner 18 Wichtige Hinweise 20 Researchportal: www.nordlb.de/research Bloomberg: RESP NRDR
2 / Economic Adviser Oktober 2021 Special Materialengpässe – Risiko für Konjunktur und Inflation nimmt zu Analyst: Christian Lips, Chefvolkswirt Materialengpässe hemmen Industrieproduktion – Engpässe verfestigen sich Seit einiger Zeit wirken sich Materialengpässe belastend auf die Produktion in der Industrie sowie im Bausektor aus. Das bekannteste Beispiel ist sicher die Knappheit von Halbleitern, worunter insbesondere die Automobilindustrie seit Monaten leidet. Die Engpässe bei Mate- rialien und Vorprodukten ziehen jedoch längst schon weitere Kreise: Stahl, Metalle, Holz, Kunststoffe, Harze, Farben und Lacke und verschiedene andere Vorprodukte und Rohstoffe sind derzeit knapp und die Einstandspreise in der Folge teils erheblich gestiegen. Bereits im zweiten Quartal gaben in der vierteljährlichen Unternehmensumfrage der EU-Kommission 42% der Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes und sogar 58% der Hersteller von Fahrzeugen in Deutschland Material- bzw. Ausrüstungsmängel als produktionshemmend an. Im dritten Quartal erhöhte sich der Anteil der Unternehmen mit nennenswerten Material- engpässen im gesamten verarbeitenden Gewerbe gar auf 71% (vgl. Chart), im Automobil- sektor auf gut 90%. Auch in der Vergangenheit kam es immer wieder zu Phasen mit derarti- gen Engpässen, das aktuelle Ausmaß ist im langfristigen Vergleich jedoch absolut einmalig. Zwar hat sich auch in der gesamten Eurozone der Anteil der betroffenen Unternehmen er- höht (auf 38%), gut die Hälfte ist hiervon aber allein auf die Situation in Deutschland zurück- zuführen (Zum Vergleich: Italien 13%, Frankreich 7%). Die Umfrageergebnisse belegen somit eine erhebliche Zunahme der angebotsseitigen Friktionen vor allem für deutsche Unterneh- men und über fast alle Branchen hinweg. Die Unternehmen müssen deutlich verlängerte Produktions- und Lieferzeiten und einen erheblichen Anstieg der Materialpreise hinnehmen. Trotz der auch im historischen Vergleich prall gefüllten Auftragsbücher bremsen die Lie- ferengpässe spürbar die Erholung der deutschen Industrieproduktion, die im Gegensatz zu den Auftragseingängen noch immer nicht auf das Vorkrisenniveau zurückgekehrt ist. Ange- sichts der inzwischen auf ein Rekordtief gesunkenen Lagerbestände könnten auf kurze Sicht die Lieferverzögerungen in vielen Branchen sogar noch zunehmen. Chart: Industrieumfrage – Materialengpässe immer größeres Produktionshemmnis 80 in % 60 40 20 0 1985 1987 1989 1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2017 2019 2021 Nachfragemangel (DE) Personalmangel (DE) Ausrüstungsmangel (DE) Ausrüstungsmangel (EMU) Quelle: EU-Kommission, NORD/LB Macro Research
3 / Economic Adviser Oktober 2021 Gründe für die Engpässe vielfältig, Coronakrise aber Hauptursache Zu den Engpässen haben sicher vereinzelt auch zusätzliche Probleme wie Käferbefall und bilaterale Handelsstreitigkeiten (Holz) oder Brände in Fabrikanlagen beigetragen. Die Haupt- ursache für die Friktionen ist jedoch in der Coronakrise zu suchen. Auf den massiven, pan- demiebedingten Nachfrageeinbruch im ersten Halbjahr 2020 haben viele Anbieter reagiert, indem sie ihre Produktion zeitweise gedrosselt und die Produktionskapazitäten herunterge- fahren haben. Mit Öffnung der Wirtschaft setzte dann eine derart rasante Erholung der Nachfrage ein, so dass viele Produzenten überrascht wurden und ihre Kapazitäten nicht schnell genug hochfahren konnten. Bei Halbleitern kam es zudem – ebenfalls als Folge der Pandemie – zu einer deutlichen Nachfrageumleitung, da infolge von vermehrter Telearbeit im Home-Office und Distanzunterricht der IT-Bedarf sprunghaft angestiegen war. Die Lücke wurde so absorbiert, die Wiederbelebung der Nachfrage der Fahrzeughersteller trifft nun jedoch auf ausgeschöpfte Kapazitäten. Kurzfristig ist keine Linderung in Sicht, da der ge- plante Ausbau der Produktionskapazitäten komplex und zeitintensiv ist. Verschärft werden die Engpässe durch Störungen bei den Transportkapazitäten. Durch den nicht synchronen Aufholprozess geriet der in Normalzeiten wohl austarierte globale Containerumlauf aus dem Gleichgewicht. Containerkapazitäten sind häufig nicht dort, wo sie dringend benötigt wer- den. Die Normalisierung verzögert sich immer wieder durch zeitweise Schließungen von Pro- duktionsanlagen und ganzen Häfen (z. B. zur Eindämmung der Deltavariante). Seit dem Be- ginn der Erholungsphase haben sich daher die Seefrachtraten, insbesondere auf den Routen aus Asien in die Vereinigten Staaten sowie nach Europa, massiv erhöht. Erschwerend kommt hinzu, dass die Luftfrachtkapazitäten pandemiebedingt stark gedrosselt wurden. Ausblick: Sand im Getriebe des Aufschwungs und Risiko für zusätzlichen Inflationsdruck Bestand Anfang des Jahres noch die Hoffnung, dass sich die Friktionen durch die Pandemie (Corona-Echoeffekte) zügig auflösen, so deuten jüngste Umfragen auf länger anhaltende Be- lastungen durch Materialengpässe hin. Bis ins Jahr 2022 hinein werden sich die Knappheiten belastend auswirken. In Deutschland wird das Wachstum im laufenden Jahr gut einen Pro- zentpunkt schwächer ausfallen als ohne diese Friktionen zu erwarten gewesen wäre. Im Eu- roraum insgesamt fällt das Gewicht dieses belastenden Effekts deutlich geringer aus. Noch besteht Grund zur Annahme, dass mit einem sukzessiven Auflösen der Friktionen der Nach- fragestau im kommenden Jahr abgearbeitet werden kann und die deutsche Konjunktur zeit- verzögert noch einmal einen Schub erhält. Die jüngsten Unternehmensumfragen belegen eine hervorragende Auftragslage, selten war der Anteil der Unternehmen so niedrig, die ihre Produktion durch eine zu schwache Nachfrage gedämpft sehen. Für 2022 erwarten wir da- her weiterhin ein deutlich kräftigeres Wirtschaftswachstum. Je länger die Knappheiten aber anhalten, desto schwieriger wird es für Unternehmen, den hohen Einstandspreisen auszu- weichen. Die Unternehmen beurteilen ihre Lagerbestände bereits jetzt historisch niedrig. Anhaltende Verspannungen könnten zudem den aktuellen Inflationssorgen neue Nahrung liefern. Zwar ist bislang nur bei vereinzelten Produkten ein erster Effekt durch die Knapphei- ten auch auf Ebene der Verbraucherpreise spürbar und erfahrungsgemäß erfolgt die Wei- tergabe eines Preisdrucks auf den Vorstufen nicht automatisch bis zu den Endverbraucher- preisen. Die Preisbildung hängt auf jeder Stufe von einer ganzen Reihe von Faktoren ab. Allerdings ist das Ausmaß der Knappheiten ohne historisches Beispiel, und die Inflationsrisi- ken dürften mit der Dauer der Materialengpässe tendenziell zunehmen. Und auch der Per- sonalmangel nimmt zumindest in Deutschland bereits wieder spürbar zu. Steigende Löhne, hohe Ersparnisse und aufgestaute Bedürfnisse infolge der Krise könnten die Überwälzungs- möglichkeit höherer Inputpreise erleichtern. Höhere Inflationsrisiken sieht auch die EZB und hat angekündigt, sehr genau die Lohnentwicklung in den kommenden Monaten zu beobach- ten. Die Währungshüter dürften aber vorerst noch auf Zeit spielen und auf eine Auflösung der Friktionen in 2022 setzen.
4 / Economic Adviser Oktober 2021 USA Nach der Konferenz von Jackson Hole Analysten: Tobias Basse // Bernd Krampen Einzelhandel kann unerwartet zulegen Die US-Einzelhandelsumsätze haben im August mit einem Anstieg um immerhin 0,7% M/M auf den ersten Blick sehr positiv überrascht. Die Revisionen an den Juli-Zahlen relativieren dieses optimistische Bild der Lage allerdings partiell. Zudem zeigen die Absatzzahlen in den Autohäusern klar die dämpfenden Effekte des Mangels an Produkten an. Dennoch war der Anstieg der Kontrollgruppe der Einzelhandelsumsätze um 2,5% M/M eine erfreuliche Nach- richt. Aufgrund der jüngst gemeldeten Konjunkturdaten haben wir unsere Wachstumsprog- nose für die USA leicht nach oben hin anpassen müssen. Das grundsätzliche Bild der ökono- mischen Lage bleibt aber unverändert. Die US-Wirtschaft präsentiert sich klar gestärkt, stößt nun aber an die Grenzen des Wachstums. Chart: Zinsentwicklung USA 4 in % 3 2 1 0 23.09.2016 23.09.2017 23.09.2018 23.09.2019 23.09.2020 UST 2J UST 5J UST 10J Fed Funds Target Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research Nach der Konferenz von Jackson Hole Nach der Fed-Konferenz von Jackson Hole und vor der nächsten US-Notenbanksitzung ha- ben hochrangige Offizielle der Zentralbank in ihren Reden zuletzt doch noch einige Hinweise auf die weiteren Pläne des FOMC liefern wollen. Bekanntlich hatte Jerome Powell in Wyoming lediglich extrem dezente Signale in Richtung einer bevorstehenden langsamen Normalisierung der US-Geldpolitik ausgesendet. Einige Marktteilnehmer scheinen offenbar mehr Klartext vom Fed-Chef erwartet zu haben – aber Klartext ist spätestens seit Alan Greenspan eindeutig keine große Stärke der US-Notenbank mehr. In der Tat ist Fed-Speak in den 1990er Jahren eher zum genauen Gegenteil von unmissverständlichen Aussagen ge- worden! In jedem Fall hat Jerome Powell es versäumt, bereits jetzt wenigstens etwas mehr Klarheit zu schaffen. Die Aktienmärkte profitierten von dieser Tatsache und konnten wäh- rend des Auftritts des Fed-Chefs in Wyoming spürbar zulegen – die US-Währung kam dage- gen natürlich unter Druck. Dennoch ist noch im Laufe des Jahres 2021 mit ersten Reduktio- nen der Wertpapierkäufe durch die Fed zu rechnen. Schließlich bewegt sich die Arbeitslo- senquote inzwischen auf die psychologisch wichtige Marke von 5,0% zu. An der Inflations- front scheint der Vormarsch der Konsumentenpreise sich zwar zu verlangsamen, die Jahres- rate der Konsumentenpreise notiert im Juli aber weiterhin bei immerhin noch 5,3%. Eine nachhaltige Verringerung des Preisauftriebs in den USA dürfte sich erst im Jahr 2022 zeigen.
5 / Economic Adviser Oktober 2021 Insofern sollte sich die US-Notenbank schon unter einem gewissen Handlungsdruck sehen. Man wird aber nur sehr vorsichtig agieren wollen – und Leitzinsanhebungen stehen aktuell eindeutig nicht auf der Agenda des FOMC. Diese Tatsache dürfte die kurzfristigen Zinsen in den USA noch für geraume Zeit auf einem sehr niedrigen Niveau verankern. Der US-Dollar und die Fed Auf der US-Währung lastete zwischenzeitlich ein gewisser Abwertungsdruck. Neben dem Auftritt von Jerome Powell auf der Konferenz in Jackson Hole ist in diesem Kontext auch auf recht „hawkishe“ Kommentare einiger EZB-Offizieller zu verweisen. Inzwischen haben sich aber auch US-Notenbanker mit Wortbeiträgen gemeldet. So hat sich Patrick Harker (Phi- ladelphia-Fed) jüngst wieder für einen zügigen Start der Verringerungen der Fed-Wertpa- pierkäufe ausgesprochen. Er will diese geldpolitische Maßnahme der Zentralbank sogar möglichst zeitnahe beenden, um so perspektivisch Spielräume für Leitzinsanhebungen zu erhalten. In jedem Fall spricht das Zinsumfeld noch immer recht klar für die US-Währung. Fundamentalprognosen USA 2020 2021 2022 BIP -3,4 6,0 3,3 Privater Konsum -3,8 5,3 2,5 Öffentlicher Konsum 2,0 2,2 1,5 Investitionen -1,6 9,5 7,0 Export -13,6 8,0 5,0 Import -8,9 6,0 5,0 Inflation 1,2 4,3 3,2 Arbeitslosenquote1 8,1 5,0 4,2 Haushaltssaldo2 -15,8 -11,4 -7,2 Leistungsbilanzsaldo2 -3,0 -3,5 -3,3 Veränderung gg. Vj. in %, 1 in % der Erwerbstätigen, 2 in % des BIP Quelle: Feri, NORD/LB Macro Research Quartalsprognosen USA IV/20 I/21 II/21 III/21 IV/21 BIP Q/Q ann. 4,5 6,3 6,6 6,1 4,1 BIP Y/Y -2,3 0,5 12,2 5,9 5,8/ Inflation Y/Y 1,2 1,9 4,8 5,2 5,2 Veränderung in % Quelle: Feri, NORD/LB Macro Research Zinsen und Wechselkurse USA 16.09. 3M 6M 12M Fed Funds Target Rate 0,25 0,25 0,25 0,25 3M-Satz 0,12 0,20 0,25 0,30 10J Treasuries 1,34 1,55 1,65 1,90 Spread 10J Bund 164 185 205 210 EUR in USD 1,18 1,18 1,17 1,16 Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research
6 / Economic Adviser Oktober 2021 Euroland Peak PEPP – EZB rekalibriert Anleihekauftempo Analysten: Christian Lips, Chefvolkswirt // Bernd Krampen BIP wächst im Frühjahr um 2,2% Q/Q – Inflationsrate springt im August auf 3,0% Y/Y Noch etwas stärker als zunächst gemeldet hat die ökonomische Aktivität im Euroraum dank niedriger Infektionszahlen und Öffnungen der Wirtschaft im Frühjahr zugelegt. Im II. Quartal ist das preis- und saisonbereinigte Bruttoinlandsprodukt im Vergleich zum Vorquartal um 2,2% gewachsen. Damit hat sich die Wirtschaft von den coronabedingten Belastungen im Winter vollständig erholt und den Aufholprozess fortgesetzt. Die Jahresrate machte wegen eines Basiseffekts einen großen Sprung auf 14,3% Y/Y. Der private Konsum (+3,7% Q/Q) war der wichtigste Wachstumstreiber. Das Wachstum wäre sogar noch etwas höher ausgefallen, wenn nicht die Industrieproduktion zunehmend durch Lieferengpässe und Knappheiten bei Vorprodukten und Rohstoffen ausgebremst worden wäre. Dieses Problem betrifft vor allem die Volkswirtschaften mit einem hohen industriellen Wertschöpfungsanteil. In Deutschland blieb denn auch das Wachstumstempo mit 1,6% Q/Q hinter den optimistischeren Erwartun- gen zurück. Noch etwas schwächer fiel die Erholung in Frankreich aus (+1,1% Q/Q). Hier machten sich zwar auch die Belastungen für die Industrieproduktion bemerkbar, vor allem litt die französische Wirtschaft im April aber noch unter den Lockdown-Maßnahmen. Zu teils sprunghaften Verbesserungen der gesamtwirtschaftlichen Aktivität kam es vor allem in Süd- europa und Österreich, also in Ländern mit einem hohen Tourismusanteil, sowie erneut in Irland (vgl. Chart). Im Sommer dürfte sich der dynamische Aufholprozess fortgesetzt haben, für 2021 erwarten wir daher eine BIP-Wachstumsrate von gut 5%. Die Inflationsrate hat sich im August deutlich auf 3,0% Y/Y beschleunigt. Für die erhöhten Jahresraten im zweiten Halb- jahr bleiben im Grundsatz die Verzerrungen durch den deutschen MwSt-Effekt und Basisef- fekte ausschlaggebend. Der starke Anstieg von Juli auf August geht auf eine pandemiebe- dingte Verzerrung zurück: Während in einigen Ländern Saisonschlussverkäufe 2020 im Au- gust stattfanden, stellte sich 2021 wieder das übliche Saisonmuster ein – wodurch die Jah- resrate in der Konsequenz im Juli nach unten und im August nach oben verzerrt wurde. Dies belegt auch der unüblich erratische Verlauf der Kernrate (1,6% nach zuvor 0,7% Y/Y). Chart: Kräftige Wirtschaftsbelebung im Frühjahr GDP swda, Q/Q in % Malta Zypern Litauen Frankreich Deutschland Belgien Slowenien Finnland Slowakei Euroland Euroland (ex D) Italien Spanien Niederlande Griechenland Österreich Estland Lettland Portugal Irland -1,0 0,0 1,0 2,0 3,0 4,0 5,0 6,0 7,0 Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research EZB nimmt beim PEPP leicht den Fuß vom Gaspedal – Ausrichtung bleibt klar expansiv Auf der Septembersitzung hat der EZB-Rat beschlossen, leicht den Fuß vom Gaspedal zu nehmen. So sieht der Rat für das vierte Quartal einhellig keine Notwendigkeit mehr, zur Si- cherung günstiger Finanzierungskonditionen das Front-Loading beim PEPP fortzusetzen. Im
7 / Economic Adviser Oktober 2021 vierten Quartal wird daher das Tempo der Nettoankäufe verglichen mit den beiden Vorquar- talen wieder etwas zurückgefahren. Auch wenn damit die Falken im Rat einen Teilerfolg für sich verbuchen können, ein Tapering stellt dies sicher noch nicht dar. Ein explizites Volumen wird weiterhin bewusst nicht genannt und der Rat behält sich weiter vor, flexibel auf Mark- tentwicklungen zu reagieren. EZB-Präsidentin Christine Lagarde sprach vielmehr von einer „Rekalibrierung“ des PEPP. Damit soll vor allem der Eindruck einer vorzeitigen Festlegung auf einen kontinuierlichen Abbaupfad vermieden werden. Der Peak der Anleihekäufe liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit nun hinter uns. Grundsätzliche Aussagen zur Zukunft des PEPP über den März 2022 hinaus dürften gerade auch wegen der Unsicherheit über den weiteren Pandemieverlauf aber erst im Dezember auf die Agenda rücken. Die Ausrichtung bleibt si- cher grundsätzlich expansiv, vor allem ist eine im Vergleich zur Fed aggressivere Vorgehens- weise sehr unwahrscheinlich. Die Einschätzung, dass dem aktuellen Inflationsauftrieb weit- gehend transitorische Effekte zu Grunde liegen, bleibt bestehen, auch wenn die EZB ein ge- stiegenes Risiko eines längeren Aufwärtsdrucks für die Inflation durch angebotsseitige Rest- riktionen sieht. Mögliche Risiken für Zweitrundeneffekte in Form einer Lohnpreisspirale will die EZB genau beobachten. Dass dies nicht das Basisszenario der EZB ist, signalisieren die Inflationsprojektionen für 2022 (1,7%) und 2023 (1,5%). Gemäß Forward Guidance kommt diesen Langfristprognosen eine entscheidende Bedeutung zu. Die Ergebnisse der Septem- bersitzung waren an den Märkten antizipiert worden. Der Anstieg der Kapitalmarktzinsen der vergangenen Tage könnte sich noch etwas fortsetzen, große Sprünge sind bei Bunds vorerst aber nicht zu erwarten. Auf Sicht von sechs Monaten könnten wie 2017 kurzzeitig politische Risiken im Vorfeld der französischen Präsidentschaftswahlen in den Fokus rücken. Fundamentalprognosen Euroland 2020 2021 2022 BIP -6,5 5,2 4,4 Privater Konsum -8,0 3,5 5,2 Öffentlicher Konsum 1,4 3,6 1,5 Investitionen -7,5 5,1 5,4 Außenbeitrag1 -0,4 1,2 -0,2 Inflation 0,3 2,2 1,8 Arbeitslosenquote2 7,9 7,7 7,1 Haushaltssaldo3 -7,2 -7,1 -3,9 Leistungsbilanzsaldo3 2,2 2,5 2,5 Veränderung gg. Vj. in %, 1 Wachstumsbeitrag, 2 in % der Erwerbstätigen, 3 in % des BIP Quelle: Feri, NORD/LB Macro Research Quartalsprognosen Euroland IV/20 I/21 II/21 III/21 IV/21 BIP sa Q/Q -0,4 -0,3 2,2 2,0 1,1 BIP sa Y/Y -4,4 -1,2 14,3 3,5 5,1 Inflation Y/Y -0,3 1,1 1,8 2,8 3,2 Veränderung in % Quelle: Feri, NORD/LB Macro Research Zinsen Euroland 16.09. 3M 6M 12M Tendersatz EZB 0,00 0,00 0,00 0,00 3M-Satz -0,55 -0,53 -0,53 -0,52 10J Bund -0,30 -0,30 -0,40 -0,20 Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research
8 / Economic Adviser Oktober 2021 Deutschland Knappheiten wirken zunehmend wie Sand im Getriebe Analysten: Christian Lips, Chefvolkswirt // Bernd Krampen Deutsche Wirtschaft wächst kräftig in Q2 – Knappheiten bremsen Industrie Die deutsche Wirtschaft hat sich im Frühjahr spürbar von den Belastungen der zweiten Welle im letzten Winter erholen können. Das reale BIP legte saisonbereinigt um 1,6% ge- genüber dem Vorquartal zu, die Jahresrate macht einen großen Sprung auf 9,4% Y/Y. Aller- dings geht dies maßgeblich auf einen Basiseffekt zurück. Der Rücksetzer aus dem ersten Quartal konnte bis zur Jahresmitte jedoch noch nicht ganz wieder aufgeholt werden, obwohl die Voraussetzungen für einen schnelleren Aufholprozess durchaus gegeben waren. Mit rückläufigen Infektionszahlen und dem Ende des Lockdowns haben im Frühjahr vor allem die von der Pandemie besonders betroffenen Sektoren ihre wirtschaftliche Aktivität massiv steigern können. In der Tat trug neben den staatlichen Ausgaben (+1,8% Q/Q) vor allem der wieder anspringende private Konsum (+3,2% Q/Q) zum Wachstum bei. Allerdings wurde die Industrie, genauer gesagt die Produktion im verarbeitenden Gewerbe, durch Liefer- und Ma- terialengpässe sowie gestörte Wertschöpfungsketten ausgebremst. Vor allem im für die deutsche Wirtschaft so wichtigen Fahrzeugbau machten sich Knappheiten negativ bemerk- bar. Nach Angaben des VDA sind Knappheiten bei Halbleitern aktuell der entscheidende Engpassfaktor und somit verantwortlich für die trotz guter Nachfrage nur schleppende Ent- wicklung der Produktionszahlen. Aber auch bei weiteren Vorleistungen und Rohstoffen hält das Knappheitsproblem an und belastet die Unternehmen in der Industrie und im Bausektor, was sich inzwischen auch in teils erheblich gesteigerten Erzeugerpreisen niederschlägt. Die Produktion kann weiterhin nicht mit der zügig angesprungenen Nachfrage mithalten. Ent- sprechend stark wurden in den vergangenen Monaten die Lager geräumt und dennoch klet- terte der Auftragsbestand auf ein neues Rekordhoch. Im Juli lag er bereits 19,8% über dem Vorkrisenniveau. Die Auftragsreichweite beträgt inzwischen durchschnittlich 7,2 Monate, bei den Herstellern von Investitionsgütern sogar 10,0 Monate – Tendenz steigend. Chart: Konjunkturerwartungen seit der Jahresmitte deutlich gesunken 40 Saldenpunkte Saldenpunkte 100 30 80 20 60 10 40 0 20 -10 0 -20 -20 -30 -40 -40 -60 -50 -80 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 ifo-Erwartungskomponente sentix Erwartungen ZEW-Konjunkturerwartungen (r.S.) Quelle: ifo, ZEW, sentix, Bloomberg, Feri, NORD/LB Macro Research Frühindikatoren: Knappheiten und Delta dämpfen Konjunkturerwartungen Knappheiten und Unsicherheiten durch die Deltavariante haben auch einen Stimmungsum- schwung bei Finanzmarktexperten und Unternehmen bewirkt. Seit der Jahresmitte sind die Konjunkturerwartungen sehr deutlich gesunken, von der großen Euphorie im Frühjahr ist
9 / Economic Adviser Oktober 2021 jedenfalls nicht viel übriggeblieben (vgl. Chart). So sind die ZEW-Erwartungen im September das vierte Mal in Folge auf nun nur noch 26,5 Saldenpunkte gesunken. Zwar blieben damit die Konjunkturoptimisten weiter in der Überzahl, allerdings notiert dieser wichtige Frühin- dikator nach den Rückgängen der vergangenen Monate nun „nur“ noch im Bereich des lang- fristigen Mittelwerts. Natürlich muss der Rücksetzer bei den Erwartungen im Zusammen- hang mit der erneut etwas positiveren Beurteilung der aktuellen gesamtwirtschaftlichen Si- tuation interpretiert werden. Die Lagekomponente kletterte von 29,3 auf 31,9 Saldenpunkte und markiert damit den höchsten Stand seit Ende 2018. Gleichwohl unterstreichen die nur noch kleinen Verbesserungen der letzten Monate, dass der ursprünglich erwartete rasante Konjunkturaufschwung im Sommer schwächer ausfallen dürfte als ursprünglich erhofft. Auch der sentix-Konjunkturindex hatte ein nahezu identisches Bild ergeben, wonach der Ze- nit des coronabedingten Aufholprozesses überschritten sein dürfte. Damit sind auch die Vor- gaben für die nächste ifo-Umfrage (24.09.) negativ. Hier droht gar der dritte Rückgang des Geschäftsklimas in Folge, was in normalen Zyklen eine recht verlässliche Daumenregel für einen Abschwung darstellt. Die Entwicklung der Frühindikatoren ist durchaus als ein Warn- signal zu verstehen, dass die Risiken für die Konjunktur durch Knappheiten, aber auch durch die noch nicht überwundene Pandemie, nicht auf die leichte Schulter genommen werden dürfen. Es bestätigt sich immer mehr, dass die Lieferprobleme derzeit wie Sand im Getriebe der deutschen Konjunktur wirken. Bis ins nächste Jahr hinein dürften die angebotsseitigen Restriktionen die wirtschaftliche Aktivität spürbar dämpfen. Zwar profitiert vor allem der Dienstleistungssektor im dritten Quartal noch einmal von dem durchgehend hohen Offen- heitsgrad der Wirtschaft infolge der im Sommer relativ niedrigen Belastungen durch die Corona-Pandemie. Wir haben unsere Konjunkturprognose dennoch reduzieren müssen und rechnen für 2021 nun nur noch mit einem BIP-Wachstum von 2,7%. Grundsätzlich bleiben wir aber auf mittlere Sicht optimistisch gestimmt, da sich zumindest die Nachfrageseite bis zuletzt sehr robust präsentierte. Mit einem sukzessiven Überwinden der angebotsseitigen Engpässe dürften sich dann Aufholeffekte einstellen und die Konjunktur wieder anschieben. Fundamentalprognosen Deutschland 2020 2021 2022 BIP -4,6 2,7 4,4 Privater Konsum -5,9 -0,7 6,1 Öffentlicher Konsum 3,5 2,9 2,0 Investitionen -2,2 3,1 5,3 Exporte -9,3 8,2 4,9 Importe -8,6 8,6 6,1 Außenbeitrag1 -0,8 0,3 -0,3 Inflation2 0,4 2,9 1,9 Arbeitslosenquote3 5,9 5,7 5,0 Haushaltssaldo4 -4,2 -5,0 -1,9 Leistungsbilanzsaldo4 6,8 7,3 7,3 Veränderung gg. Vj. in %, 1Wachstumsbeitrag; 2HVPI; 3in % der ziv. Erwerbspersonen (BA-Definition); 4 in % des BIP Quelle: Feri, NORD/LB Macro Research Quartalsprognosen Deutschland IV/20 I/21 II/21 III/21 IV/21 BIP sa Q/Q 0,7 -2,0 1,6 2,0 0,8 BIP nsa Y/Y -1,9 -3,3 9,8 2,3 2,6 Inflation Y/Y -0,6 1,7 2,2 3,4 4,4 Veränderung in % Quelle: Feri, NORD/LB Macro Research
10 / Economic Adviser Oktober 2021 Schweiz Kräftige Wirtschaftserholung im Frühjahr Analyst: Christian Lips, Chefvolkswirt Dienstleistungen schieben Wachstum an – niedrige Impfquote Anlass zur Sorge Die Schweiz erlebte eine schwungvolle Erholung im II. Quartal, das BIP legte real um 1,8% Q/Q zu, womit das Vorkrisenniveau noch dieses Jahr erreicht werden kann. Speziell die Wie- derbelebung der Dienstleistungswirtschaft hat das Wachstum angetrieben, das Auslaufen restriktiver Gesundheitsregeln führten zu einer kräftigen Expansion von 4,1% Q/Q. Auch die weiteren Aussichten sind angesichts des mit 61,3 Punkten erneut höher notierenden PMI Dienstleistungen erfreulich. Jedoch wird der zukünftige Konsumverlauf auch von der weite- ren Entwicklung der Infektionszahlen und der Impfquote abhängen, wobei gerade in diesem Bereich einige Sorgenfalten aufkommen. Mit einem Anteil von nur 52,5% an der Gesamtbe- völkerung weist die Schweiz die niedrigste Quote vollständig geimpfter Personen in West- europa auf. Zusätzlich hat die Regierung den Beginn der vierten Corona-Welle angekündigt. Die positiven Fälle legten im September täglich zwischen 2.500 bis 3.500 Personen zu und die Intensivbetten sind zu über 80% belegt. Ohne eine höhere Impfquote und mit steigen- den Infektionen sind über die kürzlich eingeführte 3G-Regel im Innenbereich der Gastrono- mie hinaus weitergehende restriktive Maßnahmen nicht ausgeschlossen. Zuversichtlich stimmt für die kommenden Monate die sehr gute Stimmung unter den Einkaufsmanagern in der Industrie, auch wenn der PMI zuletzt leicht auf 67,7 Punkte zurückging. Zwar gibt es weiterhin Probleme in den Beschaffungsprozessen, jedoch wurden von jedem zweiten Un- ternehmen Anpassungen in den Lieferketten vorgenommen. Die Besserungen am Arbeits- markt waren zuletzt recht dynamisch, die saisonbereinigte Arbeitslosenquote sank im Au- gust auf 2,9%. Die Anzahl der offenen Stellen legte auf 58,450 (August) zu. Das hohe Wachs- tumstempo dürfte gleichwohl im zweiten Halbjahr nicht ganz zu halten sein. Das KOF-Kon- junkturbarometer ist zum dritten Mal in Folge auf 113,5 Punkte gesunken, liegt jedoch wei- terhin deutlich über dem langfristigen Mittelwert. Ein noch deutlicheres Zeichen für die nächsten Monate ist die deutliche Abkühlung der ZEW-Erwartungen auf -7,8 Saldenpunkte. Teuerung steigt auf 0,9% im August – SNB führt expansive Geldpolitik fort Die Teuerungsrate ist auf 0,9% Y/Y im August gestiegen, wozu vor allem höhere Preise für Hotelübernachtungen und im Luftverkehr sowie gestiegene Mieten beigetragen haben. Im globalen Vergleich bleibt die Inflation in der Schweiz aber mäßig, was weiterhin ein sehr niedriges Zinsniveau begünstigt. Die SNB führt Ihren expansiven Kurs der Geldpolitik noch lange Zeit fort, zumal sich die Fed und die EZB weiterhin schwer tun mit dem Beginn einer Normalisierung. Der Schweizer Franken tendiert in diesem Umfeld nur langsam wieder in Richtung der psychologisch wichtigen Marke von 1,10 EUR/CHF. Fundamentalprognosen* Schweiz Zinsen und Wechselkurse Schweiz 2020 2021 2022 16.09. 3M 6M 12M BIP -2,4 3,4 3,2 SNB-Leitzins -0,75 -0,75 -0,75 -0,75 Inflation (CPI) -0,7 0,6 0,9 3M Satz -0,76 -0,75 -0,75 -0,75 Arbeitslosenquote1 3,1 3,0 2,5 10J -0,25 -0,20 -0,30 -0,10 Haushaltssaldo2 -2,6 -2,2 -0,6 Spread 10JBund 5 10 10 10 Leistungsbilanzsaldo2 4,2 8,7 9,0 EUR in CHF 1,09 1,09 1,09 1,10 *Veränderung gg. Vj. in %, 1 in % der Erwerbstätigen, 2 in % des BIP Quelle: Feri, Bloomberg, NORD/LB Macro Research
11 / Economic Adviser Oktober 2021 Japan Wer folgt auf Yoshihide Suga? Analysten: Tobias Basse Wer folgt auf Yoshihide Suga? Der stark in der Kritik stehende Regierungschef Yoshihide Suga gab jüngst bekannt, dass er nicht mehr für den LDP-Parteivorsitz kandidieren wird. Spätestens seit der Bürgermeister- wahl in Yokohama war mit größeren innerparteilichen Streitigkeiten in der LDP zu rechnen gewesen. Suga zieht nun die Konsequenzen aus dem für ihn sehr schwierigen Umfeld. Übli- cherweise übernimmt der LDP-Chef aufgrund der Mehrheitsverhältnisse im Parlament auch das Amt des japanischen Ministerpräsidenten. Daher werden sich die internationalen Finanz- märkte wohl schon bald an einen neuen Regierungschef in Tokio gewöhnen müssen. Die Ab- stimmung über den Nachfolger von Suga an der Spitze der LDP wird am 29. September statt- finden. Nach diesem Termin ist dann auch mit dem Stabwechsel beim Amt des Regierungs- chefs zu rechnen. Eine Umfrage der Tageszeitung Asahi Shimbun zeigt, dass Taro Kono in der Bevölkerung der beliebteste Kandidat für den Vorsitz der LDP ist. Kono war unter Sugas Vor- gänger Shinzo Abe unter anderem Außen- und Verteidigungsminister. Er gehört allerdings einer der kleineren Fraktionen innerhalb der LDP an, welche bei der Wahl des Parteivorsit- zenden im Jahr 2007 nicht den Sieger Shinzo Abe (sondern seinen Wettbewerber Taro Aso) unterstützt hatte. Nach den Olympischen Sommerspielen Nach einer leichten Revision nach oben zeigen die BIP-Zahlen in Japan für das II. Quartal nun ein Wachstum von immerhin schon 0,5% Q/Q an. Nach mechanistischer Definition konnte damit also eine abermalige Rezession verhindert werden. Die jüngst gemeldeten Juli-Zahlen zur Industrieproduktion haben die Mehrzahl der interessierten Beobachter – trotz eines Rückgangs um 1,5% M/M – nicht negativ überrascht. Es hätte durchaus schlimmer kommen können. Die japanische Automobilindustrie leidet beispielsweise unter dem Mangel an Halb- leiterchips. Die japanische Arbeitslosenquote ist im Juli leicht auf nun 2,5% gefallen. Sonder- effekte – sprich der Personalbedarf zur Durchführung der Olympischen Spiele – haben am aktuellen Rand jedoch eindeutig zu gewissen Datenverzerrungen geführt. Das Wiederauf- flammen der Coronavirus-Krise in Japan dürfte nun zu unerfreulicheren Zahlen vom Arbeits- markt des Landes führen. Aufgrund der Demographie ist aber auch ab August nicht mit einem sehr ausgeprägten Anstieg der Arbeitslosenquote zu rechnen. Fundamentalprognosen* Japan Zinsen und Wechselkurse Japan 2020 2021 2022 16.09. 3M 6M 12M BIP -4,6 2,5 2,6 Leitzins -0,10 -0,10 -0,10 -0,10 Inflation 0,0 0,1 0,6 3M Satz -0,09 0,05 0,05 0,10 Arbeitslosenquote1 2,8 2,9 2,7 10J 0,05 0,10 0,15 0,20 Haushaltssaldo2 -10,1 -8,5 -5,5 Spread 10JBund 35 40 55 40 Leistungsbilanzsaldo2 3,2 3,5 3,5 EUR in JPY 129 130 129 128 * Veränderung gg. Vj. in % USD in JPY 110 110 110 110 1 in % der Erwerbstätigen, 2 in % des BIP Quelle: Feri, Bloomberg, NORD/LB Macro Research
12 / Economic Adviser Oktober 2021 China Restriktionen, Verunsicherungen führen zu Dynamikeinbußen Analysten: Tobias Basse // Bernd Krampen Wiederanstieg der Infektionszahlen und Lockdown bremsen – Immobilienmarkt im Fokus Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt scheint im laufenden Quartal einen Gang herun- tergeschaltet zu haben. Dem soliden Plus im II. Quartal von 1,3 Q/Q (7,9% Y/Y) dürfte eine deutlich moderatere Entwicklung im III. Quartal gefolgt sein. Darauf deuten die aktuellen Wirtschaftsindikatoren recht einheitlich hin. Die wieder zunehmende Ausbreitung von Co- vid-19 in einzelnen Provinzen führt zu erneuten Schließungen von Städten (und auch Häfen), was die Wirtschaft bremst und über die Verunsicherung zudem die Investitions- und Kons- umbereitschaft im Land der Mitte hemmt. Hinzu kommen kritische Fragen zur Solidität des Finanz- und des Immobiliensektors. Aktuell steht dabei Evergrande stark unter Druck – mit möglichen makroökonomischen, noch nicht absehbaren Implikationen. Erste klare konjunk- turelle Warnsignale sendeten die Stimmungsumfragen von Caixin und CFLP unter Unterneh- men, die im August deutlich weniger freundlich ausfielen: Während im verarbeitenden Sek- tor immerhin noch die kritische Marke von 50 Punkten in Reichweite blieb, brachen die In- dizes für den Dienstleistungssektor unisono auf Niveaus von knapp 47 Punkten ein. Die wirt- schaftliche Dynamik nimmt demnach bei den Services schon wieder deutlich ab. Schwäche weisen auch die aktuellen Daten der Einzelhandelsumsätze und der Industrieproduktion für den Berichtsmonat August auf. Seit Januar nehmen die Jahresraten sukzessive ab und no- tieren nun bei 2,5% Y/Y bzw. 5,3% Y/Y auf Jahrestiefständen. Positiv vermerkt werden darf allerdings, dass die Exportdynamik im August zugenommen hat, was auch als Signal einer wieder anziehenden Auslandsnachfrage aufzufassen ist. Restriktivere Regelungen auf dem stark boomenden Immobilienmarkt sollten aber im Auge behalten werden. PBoC steht bereit für erneuten Einsatz – Renminbi dürfte leicht abwerten Die im Juli von der PBoC vorgenommene Senkung des Mindestreservesatzes (RRR) auf 12,0% verdeutlichte die Sorge der Notenbank um die Nachhaltigkeit des Aufschwungs. Der aktuelle Anstieg der Produzentenpreise von 9,5% Y/Y und die zu erwartenden Spillover-Gefahren auf die Verbraucherpreise – derzeit nur 0,8% Y/Y – begrenzen die Handlungsoptionen der PBoC schon ein wenig. Sie dürfte dennoch bereit stehen für weitere Eingriffe, wenngleich ein Ab- warten eine für die Offiziellen vorzuziehende Option wäre. Schließlich soll der Überhitzung auf dem Immobilienmarkt entgegengewirkt werden. Insofern könnten die staatlichen Maß- nahmen letztlich nicht ausreichend sein, ein angestrebtes hohes Wirtschaftswachstum zu erzielen. Entsprechen gehen wir auch aufgrund der soliden Konjunkturerholung in den USA von einer sukzessiven, aber langsamer als bisher erwarteten Aufwertung des US-Dollars aus. Fundamentalprognosen* China Zinsen und Wechselkurse China 2020 2021 2022 16.09. 3M 6M 12M BIP 2,3 8,4 5,6 Einlagesatz 1,50 1,50 1,50 1,50 Inflation 2,5 1,3 2,3 3M SHIBOR 2,37 2,40 2,40 2,40 Arbeitslosenquote1 3,8 3,9 3,6 10J 2,89 2,90 2,90 2,90 Haushaltssaldo2 -11,4 -5,2 -4,4 Spread 10JBund 319 320 330 310 Leistungsbilanzsaldo2 1,9 1,7 1,3 EUR in CNY 7,60 7,73 7,72 7,71 * Veränderung gg. Vj. in % USD in CNY 6,46 6,55 6,60 6,65 1 in % der Erwerbstätigen, 2 in % des BIP Quelle: Feri, Bloomberg, NORD/LB Macro Research
13 / Economic Adviser Oktober 2021 Großbritannien Klare Hinweise auf ein deutliches Lohnwachstum Analysten: Tobias Basse // Bernd Krampen Klare Hinweise auf ein deutliches Lohnwachstum Die aktuellen Angaben zur Entwicklung der Konsumentenpreise zeigen im Berichtsmonat August erwartungsgemäß einen deutlichen Anstieg der Inflation. Die Jahresrate legte am aktuellen Rand auf immerhin schon 3,2% zu. Die Arbeitslosenquote im Vereinigten König- reich ist dagegen zuletzt leicht gefallen. Im Juli notiert diese nach aktuellen Angaben nun bei 4,6% (ILO-Definition). Die Kombination von Brexit und Corona-Pandemie hat auch in Britan- nien zu einem Mangel an verfügbaren Arbeitskräften geführt, wobei bestimmte Branchen besonders stark unter dem EU-Austritt des Vereinigten Königreiches gelitten haben. In der Tat zeigen sich inzwischen sehr klare Hinweise auf einen Fachkräftemangel, was natürlich auch Implikationen für die Lohnentwicklung hat. Die Unternehmen müssen in einigen Seg- menten der Wirtschaft Britanniens sehr attraktive Angebote machen, um noch geeignetes Personal an sich zu binden. So sind die wöchentlichen Löhne und Gehälter im 3-Monats- durchschnitt am aktuellen Rand um immerhin 8,8% Y/Y im Juni und um 8,3% Y/Y im Juli gestiegen. Auch diese Daten haben natürlich eine hohe Relevanz für die Inflationsentwick- lung im Vereinigten Königreich. In Verbindung mit den Lieferkettenproblemen wirkt die Per- sonalknappheit zudem auch dämpfend auf das britische Wirtschaftswachstum. Die Nach- richt von einem Brand in einer für den Import von Strom aus Frankreich wichtigen Einrich- tung in Kent ist an dieser Stelle natürlich auch nicht hilfreich. In der Tat würde die Nachfra- geseite per se ein stärkeres Anziehen der realen ökonomischen Aktivität ermöglichen, was für die Wirtschaftspolitiker in London ohne Zweifel ein recht schwieriges Umfeld ist. Wege des Ausstiegs aus dem QE Die Bank of England wird die momentanen Entwicklungen an der Inflationsfront in jedem Fall sehr genau im Auge behalten müssen. In einer aktuellen Rede hat der hochrangige BoE- Offizielle Andrew Hauser beispielsweise darauf verwiesen, dass die Notenbank beginnen müsse, über mögliche Wege des Ausstieges aus dem Quantitative Easing nachzudenken. Diese aktuellen Diskussionen sind grundsätzlich hilfreich für das Pfund. Eine zentrale Frag ist an dieser Stelle aber, was das FX-Segment an Aktionen der Bank of England inzwischen be- reits einpreist. Hauser gab zudem noch zu bedenken, dass das Volumen der Aktiva der No- tenbank in London auch perspektivisch auf einem hohen Niveau verharren werde. Fundamentalprognosen* Großbritannien Zinsen und Wechselkurse Großbritannien 2020 2021 2022 16.09. 3M 6M 12M BIP -9,8 6,8 5,4 Reposatz 0,10 0,10 0,10 0,10 Inflation (CPI) 0,9 2,1 2,4 3M Satz 0,07 0,10 0,10 0,15 Arbeitslosenquote1 4,5 5,0 4,8 10J 0,82 0,90 0,95 1,10 Haushaltssaldo2 -12,4 -9,6 -4,5 Spread 10JBund 112 120 135 130 Leistungsbilanzsaldo2 -3,5 -3,8 -3,7 EUR in GBP 0,85 0,90 0,90 0,90 *Veränderung gg. Vj. in % GBP in USD 1,38 1,31 1,30 1,29 1 in % der Erwerbstätigen nach ILO Konzept, 2 in % des BIP Quelle: Feri, Bloomberg, NORD/LB Macro Research
14 / Economic Adviser Oktober 2021 Portfoliostrategien Zinsstrukturkurve Euroland Renditen und Prognosen (Bunds/Swap) Prognosen Zinsstrukturkurve (Bunds) Renditen (in %) NORD/LB Prognose auf Sicht von 1,00 % Aktuell 3M 6M 12M 3M -0,55 -0,53 -0,53 -0,52 0,75 1J -0,67 -0,65 -0,70 -0,60 0,50 2J -0,70 -0,70 -0,80 -0,65 3J -0,73 -0,72 -0,80 -0,65 0,25 4J -0,69 -0,69 -0,78 -0,63 0,00 5J -0,62 -0,65 -0,75 -0,60 6J -0,56 -0,60 -0,70 -0,54 -0,25 7J -0,49 -0,54 -0,64 -0,47 -0,50 8J -0,46 -0,47 -0,57 -0,39 9J -0,39 -0,39 -0,49 -0,30 -0,75 10J -0,30 -0,30 -0,40 -0,20 -1,00 2J (Swap) -0,45 -0,50 -0,55 -0,45 3M 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 5J (Swap) -0,27 -0,35 -0,40 -0,30 Aktuell 3M 6M 12M 10J (Swap) 0,06 0,05 -0,05 0,15 Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research Prognosen und Total Returns Erwartete Total Returns Total Returns (in %) auf Sicht von… in % 1,5 3M 6M 12M 3M -0,14 -0,27 -0,53 1,0 1J -0,18 -0,32 -0,67 2J -0,20 -0,28 -0,81 3J -0,22 0,32 -0,88 0,5 4J -0,14 0,01 -0,80 5J 0,03 0,34 -0,58 0,0 6J 0,15 0,62 -0,38 7J 0,34 0,96 -0,17 -0,5 8J 0,12 0,88 -0,37 9J 0,10 1,02 -0,37 -1,0 10J 0,12 1,22 -0,32 3M 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 3M 6M 12M Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research Der Total Return misst den absoluten Ertrag einer Anlage im betrachteten Zeithorizont unter Berücksichtigung der zeitanteiligen Rendite zuzüglich der aufgrund der prognostizierten Zinsstrukturkurvenveränderung zu erwartenden Kursgewinne bzw. –verluste.
15 / Economic Adviser Oktober 2021 Portfoliostrategien Zinsstrukturkurve international: 3-Monats- & 12-Monatssicht Auf 3-Monatssicht Erwartete Total Returns (in %) in Euro Erwartete Total Returns (in %) in Landeswährung EUR USD GBP JPY CHF USD GBP JPY CHF 1J -0,2 -0,3 -5,2 -0,7 0,0 1J 0,0 0,0 -0,1 -0,2 2J -0,2 -0,3 -5,0 -0,8 0,0 2J 0,0 0,2 -0,1 -0,1 3J -0,2 -0,1 -4,9 -0,8 0,1 3J 0,2 0,4 -0,1 -0,1 4J -0,1 -0,1 -4,9 -0,9 0,1 4J 0,1 0,3 -0,2 -0,1 5J 0,0 -0,5 -4,9 -1,0 0,1 5J -0,2 0,3 -0,3 -0,1 6J 0,1 -0,6 -5,3 -1,1 0,1 6J -0,3 -0,1 -0,5 -0,1 7J 0,3 -0,9 -5,4 -1,3 0,0 7J -0,6 -0,2 -0,6 -0,1 8J 0,1 -1,2 -5,3 -1,4 0,1 8J -0,9 -0,1 -0,8 -0,1 9J 0,1 -1,5 -5,4 -1,3 0,0 9J -1,2 -0,2 -0,7 -0,2 10J 0,1 -2,0 -5,6 -1,1 0,0 10J -1,7 -0,4 -0,4 -0,2 Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research Auf 12-Monatssicht Erwartete Total Returns (in %) in Euro Erwartete Total Returns (in %) in Landeswährung EUR USD GBP JPY CHF USD GBP JPY CHF 1J -0,7 1,5 -5,1 0,8 -1,5 1J 0,1 0,2 -0,1 -0,8 2J -0,8 1,6 -4,9 0,6 -1,4 2J 0,2 0,4 -0,3 -0,7 3J -0,9 2,0 -4,6 0,6 -1,3 3J 0,5 0,6 -0,3 -0,5 4J -0,8 2,0 -4,7 0,5 -1,2 4J 0,6 0,6 -0,4 -0,5 5J -0,6 1,9 -4,7 0,4 -1,2 5J 0,4 0,6 -0,5 -0,4 6J -0,4 1,3 -5,1 0,2 -1,2 6J -0,2 0,1 -0,7 -0,5 7J -0,2 0,9 -5,3 -0,1 -1,3 7J -0,5 -0,1 -1,0 -0,6 8J -0,4 0,3 -5,3 -0,3 -1,2 8J -1,1 -0,1 -1,2 -0,5 9J -0,4 -0,4 -5,5 -0,3 -1,3 9J -1,9 -0,4 -1,2 -0,6 10J -0,3 -1,4 -5,9 -0,1 -1,4 10J -2,8 -0,7 -1,0 -0,7 Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research Der Total Return misst den absoluten Ertrag einer Anlage im betrachteten Zeithorizont unter Berücksichtigung der zeitanteiligen Rendite zuzüglich der aufgrund der prognostizierten Zinsstrukturkurven- und Wechselkursveränderung zu erwartenden Kursgewinne bzw. –verluste.
16 / Economic Adviser Oktober 2021 Portfoliostrategien Aktienmarktstrategie; 3-Monats-, 6-Monats- & 12-Monatssicht Werte und Performance Wert am Stand Performance seit Index 16.09.2021 Vormonat Jahresbeginn Vormonat Jahresbeginn DAX 15.651,75 15.835,09 13.718,78 -1,16% 14,09% MDAX 35.557,88 35.952,74 30.796,26 -1,10% 15,46% EuroSTOXX50 4.145,94 4.196,41 3.552,64 -1,20% 16,70% STOXX50 3.544,82 3.617,19 3.108,30 -2,00% 14,04% STOXX600 463,91 470,88 399,03 -1,48% 16,26% Dow Jones 34.814,39 35.360,73 30.606,48 -1,55% 13,75% S&P 500 4.480,70 4.522,68 3.756,07 -0,93% 19,29% Nikkei 30.323,34 28.089,54 27.444,17 7,95% 10,49% Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research Prognosen Indizes EuroSTOXX50 und S&P500 NORD/LB Prognose 4800 4800 Index auf Sicht von ... 4600 4600 3M 6M 12M 4400 4400 DAX 15.000 15.300 16.300 4200 4200 MDAX 33.700 34.400 36.700 4000 4000 EuroSTOXX50 3.950 4.070 4.300 3800 3800 STOXX50 3.400 3.475 3.650 3600 3600 STOXX600 445 460 480 3400 3400 Dow Jones 34.000 35.000 36.500 3200 3200 S&P 500 4.400 4.500 4.700 3000 3000 Nikkei 29.000 29.500 31.000 2800 2800 2600 2600 Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research 2400 2400 17.09.2020 17.12.2020 17.03.2021 17.06.2021 17.09.2021 EuroSTOXX50 200-Tage-Linie S&P 500 (r.S.) 200-Tage-Linie (r.S.) Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research Redaktionsschluss für Daten, Prognosen und Texte war Freitag, 17. September 2021. Der nächste Economic Adviser erscheint am 15. Oktober 2021.
17 / Economic Adviser Oktober 2021 Übersicht Prognosen Fundamentalprognosen in % BIP Wachstum Inflationsrate Arbeitslosenquote1 Haushaltssaldo2 2020 2021 2022 2020 2021 2022 2020 2021 2022 2020 2021 2022 USA -3,4 6,0 3,3 1,2 4,3 3,2 8,1 5,0 4,2 -15,8 -11,4 -7,2 Euroland -6,5 5,2 4,4 0,3 2,2 1,8 7,9 7,7 7,1 -7,2 -7,1 -3,9 Deutschland -4,6 2,7 4,4 0,4 2,9 1,9 5,9 5,7 5,0 -4,2 -5,0 -1,9 Japan -4,6 2,5 2,6 0,0 0,1 0,6 2,8 2,9 2,7 -10,1 -8,5 -5,5 Großbritannien -9,8 6,8 5,4 0,9 2,1 2,4 4,5 5,0 4,8 -12,4 -9,6 -4,5 Schweiz -2,4 3,4 3,2 -0,7 0,6 0,9 3,1 3,0 2,5 -2,6 -2,2 -0,6 China 2,3 8,4 5,6 2,5 1,3 2,3 3,8 3,9 3,6 -11,4 -5,2 -4,4 Veränderung gg. Vj. in %, 1 in % der Erwerbstätigen (Deutschland: BA-Definition), 2 in % des BIP Quelle: Feri, NORD/LB Macro Research Leitzinsen Wechselkurse In % 16.09.21 3M 6M 12M EUR in… 16.09.21 3M 6M 12M USD 0,25 0,25 0,25 0,25 USD 1,18 1,18 1,17 1,16 EUR 0,00 0,00 0,00 0,00 JPY 129 130 129 128 JPY -0,10 -0,10 -0,10 -0,10 GBP 0,85 0,90 0,90 0,90 GBP 0,10 0,10 0,10 0,10 CHF 1,09 1,09 1,09 1,10 CHF -0,75 -0,75 -0,75 -0,75 CNY 7,60 7,73 7,72 7,71 CNY 1,50 1,50 1,50 1,50 Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research Zinsen (Staatsanleihen) 3M-Sätze Renditen 2J Renditen 5J Renditen 10J 16.09. 3M 6M 12M 16.09. 3M 6M 12M 16.09. 3M 6M 12M 16.09. 3M 6M 12M USD 0,12 0,20 0,25 0,30 0,22 2,60 0,25 0,40 0,84 0,95 1,05 1,20 1,34 1,55 1,65 1,90 EUR -0,55 -0,53 -0,53 -0,52 -0,70 -0,70 -0,80 -0,65 -0,62 -0,65 -0,75 -0,60 -0,30 -0,30 -0,40 -0,20 JPY -0,09 0,05 0,05 0,10 -0,13 -0,10 -0,05 -0,05 -0,10 -0,03 0,03 0,04 0,05 0,10 0,15 0,20 GBP 0,07 0,10 0,10 0,15 0,29 0,20 0,20 0,25 0,49 0,46 0,48 0,57 0,82 0,90 0,95 1,10 CHF -0,76 -0,75 -0,75 -0,75 -0,76 -0,75 -0,80 -0,75 -0,57 -0,55 -0,60 -0,50 -0,25 -0,20 -0,30 -0,10 Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research Spreads (Bp) 3M EURIBOR 2J Bund 5J Bund 10J Bund 16.09. 3M 6M 12M 16.09. 3M 6M 12M 16.09. 3M 6M 12M 16.09. 3M 6M 12M USD 67 73 78 82 92 95 105 105 146 160 180 180 164 185 205 210 JPY 46 58 58 62 57 60 75 60 52 63 78 64 35 40 55 40 GBP 62 63 63 67 99 90 100 90 111 111 123 117 112 120 135 130 CHF -21 -22 -22 -23 -5 -5 0 -10 6 10 15 10 5 10 10 10 Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research
18 / Economic Adviser Oktober 2021 Anhang Ansprechpartner in der NORD/LB Macro Research Dr. Martina Noss Leitung Research/Volkswirtschaft +49 511 361-2008 martina.noss@nordlb.de Christian Lips Chefvolkswirt Head of Macro Research +49 511 361-2980 +49 172 735 1531 christian.lips@nordlb.de Tobias Basse Macro Research +49 511 361-9473 tobias.basse@nordlb.de Bernd Krampen Macro Research +49 511 361-9472 bernd.krampen@nordlb.de unter Mitwirkung von: Lars Christ
19 / Economic Adviser Oktober 2021 Sales Trading Institutional Sales +49 511 9818-9440 Covereds/SSA +49 511 9818-8040 Sales Sparkassen & +49 511 9818-9400 Financials +49 511 9818-9490 Regionalbanken Sales MM/FX +49 511 9818-9460 Governments +49 511 9818-9660 Sales Europe +352 452211-515 Länder/Regionen +49 511 9818-9550 Sales Asia +65 64 203131 Frequent Issuers +49 511 9818-9640 Origination & Syndicate Sales Wholesale Customers Origination FI +49 511 9818-6600 Firmenkunden +49 511 361-4003 Origination Corporates +49 511 361-2911 Asset Finance +49 511 361-8150 Treasury Collat. Management/Repos +49 511 9818-9200 +49 511 9818-9620 Liquidity Management +49 511 9818-9650
20 / Economic Adviser Oktober 2021 Wichtige Hinweise Diese Studie (nachfolgend als „Information“ bezeichnet) ist von der NORDDEUTSCHEN LANDESBANK GIROZENTRALE („NORD/LB“) erstellt worden. Die für die NORD/LB zuständigen Aufsichtsbehörden sind die Europäische Zentralbank („EZB“), Sonnemannstraße 20, D-60314 Frankfurt am Main, und die Bundesanstalt für Finanzdienstleitungsaufsicht („BaFin“), Graurheindorfer Str. 108, D-53117 Bonn und Marie-Curie-Str. 24-28, D-60439 Frankfurt am Main. Sofern Ihnen diese Information durch Ihre Sparkasse überreicht worden ist, un- terliegt auch diese Sparkasse der Aufsicht der BaFin und ggf. auch der EZB. Eine Überprüfung oder Billigung dieser Präsentation oder der hierin beschriebenen Produkte oder Dienstleistungen durch die zuständige Aufsichtsbehörde ist grundsätzlich nicht erfolgt. Diese Information richtet sich ausschließlich an Empfänger in Deutschland, Australien, Belgien, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Grie- chenland, Indonesien, Irland, Italien, Japan, Kanada, Korea, Luxemburg, Neuseeland, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Republik China (Taiwan), Schweden, Schweiz, Singapur, Spanien, Thailand, Tschechische Republik, Vereinigtes Königreich, Vietnam und Zypern (nachfolgend als „relevante Personen“ oder „Empfänger“ bezeichnet). Die Inhalte dieser Information werden den Empfängern auf streng vertraulicher Basis gewährt und die Empfänger erklären mit der Entgegennahme dieser Information ihr Einverständnis, diese nicht ohne die vorherige schriftliche Zustimmung der NORD/LB an Dritte weiterzugeben, ganz oder in Teilen zu kopieren oder in andere Sprachen zu übersetzen und/oder zu reprodu- zieren. 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Ebenso we- nig unterliegt diese Information dem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung, wie dies für Anlageempfehlungen/Anlagestrategieempfehlungen gilt. Die hierin enthaltenen Informationen wurden ausschließlich zu Informationszwecken erstellt und werden ausschließlich zu Informationszwecken bereitgestellt. Es ist nicht beabsichtigt, dass diese Information einen Anreiz für Investitionstätigkeiten darstellt. Sie wird für die persönliche Informa- tion des Empfängers mit dem ausdrücklichen, durch den Empfänger anerkannten Verständnis bereitgestellt, dass sie kein direktes oder indirektes Angebot, keine Empfehlung, keine Aufforderung zum Kauf, Halten oder Verkauf sowie keine Aufforderung zur Zeichnung oder zum Erwerb von Wertpapieren oder anderen Finanzinstrumenten und keine Maßnahme, durch die Finanzinstrumente angeboten oder verkauft werden könnten, darstellt. 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Die Bewertung aufgrund der historischen Wertentwicklung eines Wertpapiers oder Finanzinstruments lässt sich nicht zwingend auf dessen zukünftige Entwicklung übertragen. Diese Information stellt keine Anlage-, Rechts-, Bilanzierungs- oder Steuerberatung sowie keine Zusicherung dar, dass ein Investment oder eine Strategie für die individuellen Verhältnisse des Empfängers geeignet oder angemessen ist, und kein Teil dieser Information stellt eine persönliche Empfehlung an einen Empfänger der Information dar. Auf die in dieser Information Bezug genommenen Wertpapiere oder sonstigen Finanzinstru- mente sind möglicherweise nicht für die persönlichen Anlagestrategien und -ziele, die finanzielle Situation oder individuellen Bedürfnisse des Emp- fängers geeignet. Ebenso wenig handelt es sich bei dieser Information im Ganzen oder in Teilen um einen Verkaufs- oder anderweitigen Prospekt. Dementsprechend stellen die in dieser Information enthaltenen Informationen lediglich eine Übersicht dar und dienen nicht als Grundlage einer möglichen Kauf- oder Verkaufsentscheidung eines Investors. Eine vollständige Beschreibung der Einzelheiten von Finanzinstrumenten oder Geschäften, die im Zusam- menhang mit dem Gegenstand dieser Information stehen könnten, ist der jeweiligen (Finanzierungs-) Dokumentation zu entnehmen. Soweit es sich bei den in dieser Information dargestellten Finanzinstrumenten um prospektpflichtige eigene Emissionen der NORD/LB handelt, sind allein verbind- lich die für das konkrete Finanzinstrument geltenden Anleihebedingungen sowie der jeweilig veröffentlichte Prospekt und das jeweilige Registrie- rungsformular der NORD/LB, die insgesamt unter www.nordlb.de heruntergeladen werden können und die bei der NORD/LB, Georgsplatz 1, 30159 Hannover kostenlos erhältlich sind. Eine eventuelle Anlageentscheidung sollte in jedem Fall nur auf Grundlage dieser (Finanzierungs-) Dokumen- tation getroffen werden. Diese Information ersetzt nicht die persönliche Beratung. Jeder Empfänger sollte, bevor er eine Anlageentscheidung trifft, im Hinblick auf die Angemessenheit von Investitionen in Finanzinstrumente oder Anlagestrategien, die Gegenstand dieser Information sind, sowie für weitere und aktuellere Informationen im Hinblick auf bestimmte Anlagemöglichkeiten sowie für eine individuelle Anlageberatung einen unabhän- gigen Anlageberater konsultieren. Jedes in dieser Information in Bezug genommene Finanzinstrument kann ein hohes Risiko einschließlich des Kapital-, Zins-, Index-, Währungs- und Kreditrisikos, politischer Risiken, Zeitwert-, Rohstoff- und Marktrisiken aufweisen. Die Finanzinstrumente können einen plötzlichen und großen
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