Economic Adviser Macro Research - Die NORD/LB
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1 / Economic Adviser November 2021 Inhalt Special: Ursachen und Implikationen des jüngsten Gaspreisanstiegs 2 USA: Was meint der Begriff „temporär“? 4 Euroland: Risiken nehmen zu und schüren Stagflationssorgen 6 Deutschland: Engpässe und Energiepreisschub nehmen Industrie in die Zange 8 Schweiz: Wachstumsmoderation im zweiten Halbjahr 10 Japan: Der neue Regierungschef und die Wirtschaftspolitik 11 China: Angeschlagener Boxer taumelt fluchend durch den Ring! 12 Großbritannien: Der Brexit und das Benzin 13 Portfoliostrategien: Zinsstrukturkurve Euroland 14 Portfoliostrategien: Zinsstrukturkurve International – 3-Monats & 12-Monatssicht 15 Portfoliostrategien: Aktienmarktstrategie; 3-Monats-, 6-Monats- & 12-Monatssicht 16 Übersicht Prognosen 17 Ansprechpartner 18 Wichtige Hinweise 20 Researchportal: www.nordlb.de/research Bloomberg: RESP NRDR
2 / Economic Adviser November 2021 Special Ursachen und Implikationen des jüngsten Gaspreisanstiegs Analyst: Christian Reuter Massiver Gaspreisanstieg erhöht den Inflationsdruck Die Energiemärkte stehen derzeit besonders im Fokus, ganz besonders die Entwicklung an den Gasmärkten. Der Spotpreis eilt seit Anfang September von Rekord zu Rekord. Am Tra- ding Hup Europe (NCG Deutschland) mussten im September im Schnitt 64 EUR/MWh gezahlt werden, 640% mehr als vor einem Jahr bzw. 320% mehr als im Mittel der letzten zehn Jahre. Die Spotmärkte in Asien haben sich ähnlich entwickelt und auch in den USA hat sich der Referenzpreis im Zeitraum etwa verdoppelt. Dabei waren die Ausschläge an einzelnen Tagen wesentlich höher; der bisher höchste Tagespreis in Deutschland wurde mit gut 111 EUR/MWh am 05.10. verzeichnet. Preise in astronomischen Höhen und die außeror- dentliche Volatilität belegen die Enge des Marktes. Obwohl sich viele Abnehmer zu einem gewissen Grad durch langfristige Lieferverträge oder Termingeschäfte absichern, wirkt sich das erreichte Preisniveau bereits belastend auf die Produktion und damit auch die Energie- nachfrage aus. So mussten bereits Unternehmen aus energieintensiven Branchen wie Che- mie und Metallverarbeitung die Produktion herunterfahren. Dies gilt nicht nur für Deutsch- land oder Europa, auch Unternehmen aus Korea, China oder Indien sind betroffen, die stark gestiegenen Energiepreise somit ein weltweites Problem. Damit verschärft sich die ohnehin schon angespannte Situation bei den Lieferketten noch weiter und verleiht dem Inflations- druck einen zusätzlichen Schub. Chart: Gaspreisentwicklung ruft Politik auf den Plan 120 Gaspreis NCG (EUR/MWh) 100 80 60 40 20 0 Jan.10 Jan.11 Jan.12 Jan.13 Jan.14 Jan.15 Jan.16 Jan.17 Jan.18 Jan.19 Jan.20 Jan.21 Day ahead Month ahead Year ahead … 2 years ahead Quelle: Bloomberg, NORD/LB Research Anbieter auf Post-Corona-Aufschwung und weitere Faktoren schlecht vorbereitet Die Ursachen für die aktuelle Knappheit im Gasmarkt sind vielfältig, verwoben und verstär- ken sich teilweise gegenseitig. Zunächst einmal hat die Corona-Krise auch diesen Markt durcheinandergebracht. Die Nachfrage nach fossilen Energieträgern – nicht nur Gas – ist zusammen mit der schnellen und kräftigen weltweiten wirtschaftlichen Erholung gestiegen. Die Produzenten waren auf diesen Aufschwung – zumindest hinsichtlich des Tempos – ganz offensichtlich nicht vorbereitet. Andere Faktoren wirkten sich ebenfalls preistreibend aus.
3 / Economic Adviser November 2021 So hat die chinesische Regierung begonnen, mehr auf die Sicherheit von Kohlegruben zu achten und gleichzeitig den Import australischer Kohle verboten. Die entstandene Angebots- lücke musste auch durch Gas (importiertes LNG) geschlossen werden. Großen Einfluss hat- ten zudem Wetterphänomene, die einerseits mit einem erhöhten Energiebedarf und ande- rerseits einer geringeren Ausbeute bei den erneuerbaren Energien verbunden waren. Des- wegen mussten in Europa und Asien mehr Kohle und Gas verstromt werden als in den Jahren zuvor. Dies belegt die gestiegene Bedeutung des Erdgases als Brückentechnologie in der Energiewende und kann als strukturelle Komponente der aktuellen Knappheit interpretiert werden. Die Internationale Energieagentur (IEA) hat gerade vor den Folgen zu geringer In- vestitionen in fossile Energieträger gewarnt. Das wird insbesondere schlagend, wenn der Ausbau der erneuerbaren Energien zu langsam voranschreitet und dürfte daher kurzfristig eine eher untergeordnete Rolle gespielt haben. Lagerbestände extrem niedrig – keine schnelle Rückkehr zu alten Preisniveaus erwartet Die Knappheit ist ein weltweites Phänomen, bei dem zweifelsohne Europa im Epizentrum liegt. Der Kontinent geht in diesem Jahr mit Lagerbeständen in den Winter, die so niedrig sind wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen vor 12 Jahren. Ende September betrug der Füllstand der europäischen Lager 74% und damit 16 Prozentpunkte weniger als im histori- schen Durchschnitt. Für einen normalen Winter wäre das gerade noch ausreichend. Modell- rechnungen zeigen, dass in diesem Fall ein Rest von etwa 24% bleiben würde. Das ist zwar 12 Prozentpunkte tiefer als im historischen Durchschnitt. Der Bestand schmolz aber auch schon einmal bis auf 7,8% runter, wie 2017, als der Winter länger andauerte und kälter aus- gefallen war. Preisausschläge wie derzeit gab es damals nicht, weil man in die Wintersaison mit einem wesentlich höheren Füllstand der Lager von 92% gestartet war. In der aktuellen Situation würden die Vorräte bei einem harten Winter bis auf 4% aufgebraucht werden, also praktisch vollständig. Für einen komfortableren Puffer müsste die Rate, mit der die Speicher nachgefüllt werden, deutlich steigen. Die eigene, europäische Gasförderung kann so kurz- fristig nicht hochgefahren werden. Auch von Übersee ist nur wenig Abhilfe zu erhoffen. Die Förderkapazitäten sind so gut wie ausgelastet und die großen Gasverbraucher in Asien wür- den gerne mehr Gas abnehmen, weil auch ihre Speicher nur für einen normalen Winter ge- rüstet sind. So haben sich denn auch asiatische und europäische Abnehmer den Sommer über gegenseitig überboten. Als möglicher Lieferant bleibt noch Russland. Die europäische Seite hat in den letzten Monaten vergeblich versucht, zusätzliche Mengen zu erhalten. Die bestehenden Leitungskapazitäten reichen aus, Nordstream 2 braucht es dafür nicht. Speku- lationen, dass die Förderung in Russland nicht genügend gesteigert werden könne, ist Kreml- Chef Putin kürzlich persönlich entgegengetreten – eine Ankündigung, die der Rally bisher nur eine Spitze nehmen konnte. Inzwischen lassen Formulierungen aus Moskau eine politi- sche Agenda erkennen. Man möchte Nordstream 2 und eine langfristigere Preisbindung durchsetzen. Wie und vor allem wann dieses politische Spiel enden wird, ist schwer zu sa- gen. Und auch dann wird die Krise nicht schlagartig beendet sein. Modellrechnungen zeigen, dass es mehr als eines warmen Winters braucht, um wieder genügend Reserven in das Sys- tem zu bekommen. Sollte der Winter 2021/22 kalt ausfallen, wird man wahrscheinlich auch noch einen nicht zu warmen Sommer 2022 brauchen, damit die Puffer in einem Jahr wieder komfortablere Niveaus erreichen können. Am Terminmarkt ist dies deutlich ablesbar. Für Lieferung in einem Jahr muss mit etwa 60 EUR/MWh immer noch dreimal so viel wie im Durchschnitt der letzten zehn Jahre bezahlt werden. Und selbst für Lieferung in zwei Jahren beträgt der Aufschlag noch 30%. Die Gaspreise werden also noch für einige Zeit von den Zufällen des Wetters abhängen. Die Volatilität müsste deswegen absehbar recht hoch blei- ben; die aktuell sehr hohen Risikoaufschläge dürfen jedoch mit steigenden Speicherständen etwas nachgeben. Eine zügige Rückkehr zu alten Preisniveaus ist jedoch nicht zu erwarten, so dass in den nächsten Monaten mit einem zusätzlichen Inflationsimpuls zu rechnen ist.
4 / Economic Adviser November 2021 USA Was meint der Begriff „temporär“? Analysten: Tobias Basse // Bernd Krampen Die US-Arbeitslosenquote fällt unter die „magische“ Marke von 5,0% Die zwei ISM Einkaufsmanagerindizes konnten zuletzt wieder zulegen. Beide Zeitreihen deu- ten damit weiterhin sehr klar ein signifikantes Zulegen der ökonomischen Aktivität in den USA an. Lieferengpässe lasten momentan aber schon auf dem Wirtschaftswachstum im Land der eigentlich unbegrenzten Möglichkeiten. Die Zahlen im jüngsten Arbeitsmarktbe- richt würden wir nicht zu negativ bewerten wollen. Immerhin ist die Arbeitslosenquote im Berichtsmonat September unter die auch psychologisch wichtige Marke von 5,0% gefallen. Chart: Zinsentwicklung USA 4 in % 3 2 1 0 21.10.2016 21.10.2017 21.10.2018 21.10.2019 21.10.2020 UST 2J UST 5J UST 10J Fed Funds Target Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research Was meint der Begriff „temporär“ genau? Der im September zu beobachtende Anstieg der US-Konsumentenpreise um 5,4% Y/Y liegt mehr oder weniger im Rahmen der Erwartungen. Exklusive Nahrung und Energie notiert die Veränderungsrate am aktuellen Rand unverändert bei 4,0% Y/Y. Preistreibend wirken vor allem die üblichen Verdächtigen; neben den höheren Energiekosten zeigen sich also auch die Folgen der Versorgungsengpässe mit verschiedenen Gütern und Vorprodukten klar in den aktuellen Daten. Zudem treiben die steigenden Immobilienpreise zunehmend die Mie- ten nach oben – ein Phänomen, welches auch in den kommenden Monaten beobachtbar bleiben sollte. Ganz kurzfristig ist mit keinen Entspannungstendenzen zu rechnen. Die Jah- resrate des Headline-Indexes dürfte sich zunächst noch im Bereich von 5% halten – und die Marke von 4% sollte in der Tat nicht wirklich zügig unterschritten werden. "Temporär" ist natürlich kein eindeutiger Zeitmaßstab, aber auch ohne klärenden Blick in ein Wörterbuch muss man inzwischen wohl schon eine sehr langfristige Perspektive haben, um diesen Be- griff noch angemessen zur Beschreibung des aktuellen Preisschubs in den USA zu verwen- den. Diese Daten unterstützen daher sicherlich die Tapering-Pläne der Fed. Folgerichtig be- wegte sich die Rendite der US-Staatsanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren direkt nach der Veröffentlichung der Zahlen ganz kurzfristig in Richtung der Marke von 1,60%. Wirklich nachhaltige Ausschläge bei dieser Zeitreihe hatten die jüngsten Angaben zu den CPIs aber nicht zur Folge. Diese Tatsache überrascht kaum, schließlich waren die neuen Daten zur Lage an der „Inflationsfront“ doch auch keine wirklich ausgeprägte Überraschung für die Märkte.
5 / Economic Adviser November 2021 Jerome Powell ist kein Überzeugungstäter Die US-Währung neigt aktuell zu einer gewissen Stärke; relativ zum Euro pendelt der Dollar momentan unterhalb der psychologisch wichtigen Marke von 1,16 USD pro EUR. Das FX- Segment preist somit die bevorstehende vorsichtige Neuausrichtung der Fed-Geldpolitik sehr angemessen ein. Der eine oder andere Marktteilnehmer könnte inzwischen sogar be- reits in der Gefahr sein, vom FOMC schon etwas zu viel Aktivität zu erwarten. Auch wenn die Beschäftigungssituation ein Handeln der Fed zulässt und die Inflationsdaten Maßnah- men der US-Notenbank eigentlich fast schon erforderlich machen, dürfte Jerome Powell bei der Neuausrichtung der Geldpolitik in den Vereinigten Staaten nicht zum Überzeugungstä- ter werden. Zudem darf mit Blick auf das FX-Segment auch die EZB nicht ganz aus dem Auge verloren werden. Auch in Euroland sind die Kapitalmarktzinsen zuletzt spürbar gestiegen. Entsprechend sind wir nun nicht mehr sonderlich optimistisch für den US-Dollar und sehen perspektivisch einen etwas stärkeren Euro. In Zahlen gesprochen dürfte unserer Auffassung nach in den kommenden 6 bis 12 Monaten beim Wechselkurs zwischen diesen beiden Wäh- rungen eher die Marke von 1,17 USD pro EUR in den Blick rücken. Fundamentalprognosen USA 2020 2021 2022 BIP -3,4 5,9 3,3 Privater Konsum -3,8 5,3 2,5 Öffentlicher Konsum 2,0 2,2 1,5 Investitionen -1,6 9,5 7,0 Export -13,6 9,0 5,0 Import -8,9 6,0 5,0 Inflation 1,2 4,3 3,4 Arbeitslosenquote1 8,1 4,7 4,2 Haushaltssaldo2 -15,8 -14,5 -7,6 Leistungsbilanzsaldo2 -3,0 -3,5 -3,3 Veränderung gg. Vj. in %, 1 in % der Erwerbstätigen, 2 in % des BIP Quelle: Feri, NORD/LB Macro Research Quartalsprognosen USA IV/20 I/21 II/21 III/21 IV/21 BIP Q/Q ann. 4,5 6,3 6,7 5,5 4,1 BIP Y/Y -2,3 0,5 12,2 5,8 5,6 Inflation Y/Y 1,2 1,9 4,8 5,3 5,3 Veränderung in % Quelle: Feri, NORD/LB Macro Research Zinsen und Wechselkurse USA 14.10. 3M 6M 12M Fed Funds Target Rate 0,25 0,25 0,25 0,25 3M-Satz 0,12 0,20 0,25 0,30 10J Treasuries 1,51 1,60 1,70 1,90 Spread 10J Bund 170 170 170 170 EUR in USD 1,16 1,16 1,17 1,17 Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research
6 / Economic Adviser November 2021 Euroland Risiken nehmen zu und schüren Stagflationssorgen Analysten: Christian Lips, Chefvolkswirt // Bernd Krampen Das Stagflationsgespenst geht um: Abwärtsrisiken für die Konjunktur… Bereits im Frühjahr konnte sich die wirtschaftliche Aktivität sehr kräftig erholen, auch wenn das BIP-Wachstum für das II. Quartal noch einmal leicht abwärts korrigiert werden dürfte. Hintergrund ist die überraschend deutliche Abwärtsrevision beim spanischen BIP, das nach jüngsten Zahlen nur um 1,1% Q/Q (statt 2,8%) zulegen konnte. Gleichwohl bleibt die Erho- lung intakt, da Spanien im III. Quartal von der Wiederbelebung des Tourismus profitiert hat. Auch für den gesamten Währungsraum zeichnet sich eine Fortsetzung des recht dynami- schen konjunkturellen Aufholprozesses im abgelaufenen III. Quartal ab. Für die weitere Kon- junkturentwicklung im Winterhalbjahr haben jedoch die Risiken in den letzten Wochen zu- genommen. Aufgrund von Materialengpässen ist von der Industrie vorerst kein nennens- werter Wachstumsbeitrag zu erwarten. Dies gilt umso mehr vor dem Hintergrund der zu- sätzlichen Belastungen durch den aktuellen Energiepreisschub. Die Signale für eine Wachs- tumsmoderation im Winter mehren sich. Hierüber darf auch das wahrscheinlich erneut recht kräftige Wachstum im III. Quartal nicht hinwegtäuschen, da dies fast ausnahmslos von den Öffnungen der Wirtschaft im Frühjahr gespeist wurde. Die gesamtwirtschaftliche Ex- pansionsrate wird daher im IV. Quartal spürbar geringer ausfallen. Chart: Energiepreise und Sonderfaktoren bestimmen maßgeblich den Inflationsverlauf 6 Y/Y, in % Y/Y, in %125 Prognose 5 100 4 75 3 50 2 25 1 0 0 -25 -1 -50 -2 -75 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 HVPI EMU (Basis) HVPI D (Basis) HVPI EMU (Szenario) HVPI D (Szenario) Ölpreis, Y/Y (Basis, r.S.) Ölpreis, Y/Y (Szenario, r.S.) Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research …gepaart mit Aufwärtsrisiken für die Inflation Aufgrund einiger Sonderfaktoren – wie die Rückkehr zu den normalen Mehrwertsteuersät- zen in Deutschland – ist die Inflationsrate seit der Jahresmitte noch einmal deutlich ange- stiegen. Im September erhöhten sich die Verbraucherpreise in Deutschland um 4,1% Y/Y. Auch im gemeinsamen Währungsraum fiel die Teuerungsrate mit 3,4% Y/Y sehr hoch aus, und der Gipfel ist noch nicht erreicht. Immer mehr Kapitalmarktakteure sorgen sich hinsicht- lich der zunehmenden Aufwärtsrisiken für die Inflation. Diese Sorgen haben aufgrund der sich bis zuletzt verschärfenden Materialengpässe und aufgrund des jüngsten Energiepreis- schubs weitere Nahrung erhalten. Zwar dürften die Ursachen bei den meisten inflationsstei- gernden Faktoren isoliert betrachtet derzeit tatsächlich weitgehend vorübergehender Natur sein. Es besteht aber das Risiko, dass aus einer ganzen Kette an inflationssteigernden Ein- maleffekten ein dauerhafterer Inflationsanstieg entsteht. Zumal über die weitere Energie- preisentwicklung große Unsicherheit herrscht. Wir rechnen in unserem Basisszenario mit
7 / Economic Adviser November 2021 rückläufigen Energiepreisen im kommenden Jahr und entlastenden Basiseffekten für die Ge- samtinflation. In einem alternativen Szenario mit einem sukzessiven Ölpreisanstieg in Rich- tung 120 USD/Barrel würde sich die Inflation hingegen zunächst deutlich oberhalb von 3% festsetzen und der Rückgang in den grünen Bereich später und langsamer als im Basisszena- rio erfolgen. EZB betont stärker Inflationsrisiken – Fokus richtet sich bereits auf Dezembersitzung Dies ist auch für die Geldpolitik nicht unerheblich, da in der Vergangenheit auf starke Ener- giepreissprünge häufig ein Anstieg auch bei den mittelfristigen Inflationserwartungen er- folgte, was zu einer unerwünschten Verstetigung des Inflationsimpulses führen könnte. Die EZB wird in nächster Zeit genau auf mögliche Zweitrundeneffekte achten müssen. Der Fokus der Marktteilnehmer ist bereits auf die Dezembersitzung gerichtet, für die Entscheidungen unter anderem zur Zukunft des PEPP angekündigt sind. Ein besonderes Augenmerk wird auf der Kommunikation mit Blick auf die Aufwärtsrisiken für die Inflation liegen. Immerhin hatte die EZB hier bereits im September eine Neuakzentuierung vorgenommen, und im Dezember wird die EZB ihre Inflationsprojektion erneut spürbar anheben müssen. Dies könnte einen Test der Forward Guidance zu den Leitzinsen provozieren. Da Knappheiten und der Energie- preisschub nicht nur die Inflations- sondern auch die Konjunkturrisiken erhöhen, ergibt sich für die Geldpolitik ein sehr herausforderndes gesamtwirtschaftliches Umfeld. Zwar scheinen Stagflationssorgen derzeit übertrieben, die EZB dürfte aber beim Ausstieg aus dem PEPP sehr vorsichtig agieren und ansonsten an der akkommodierenden Geldpolitik noch einige Zeit festhalten. Äußerungen von Villeroy haben jüngst bestätigt, dass über eine Flankierung in der EZB sehr konkret nachgedacht wird, um Klippeneffekte zu vermeiden. Fundamentalprognosen Euroland 2020 2021 2022 BIP -6,5 5,1 4,4 Privater Konsum -8,0 3,5 5,5 Öffentlicher Konsum 1,4 3,6 1,5 Investitionen -7,5 4,8 5,0 Außenbeitrag1 -0,4 1,2 -0,2 Inflation 0,3 2,4 2,3 Arbeitslosenquote2 7,9 7,7 7,1 Haushaltssaldo3 -7,2 -7,1 -3,9 Leistungsbilanzsaldo3 2,2 2,6 2,5 Veränderung gg. Vj. in %, 1 Wachstumsbeitrag, 2 in % der Erwerbstätigen, 3 in % des BIP Quelle: Feri, NORD/LB Macro Research Quartalsprognosen Euroland IV/20 I/21 II/21 III/21 IV/21 BIP sa Q/Q -0,4 -0,3 2,2 2,0 1,0 BIP sa Y/Y -4,4 -1,2 14,3 3,5 5,0 Inflation Y/Y -0,3 1,1 1,8 2,8 3,9 Veränderung in % Quelle: Feri, NORD/LB Macro Research Zinsen Euroland 14.10. 3M 6M 12M Tendersatz EZB 0,00 0,00 0,00 0,00 3M-Satz -0,55 -0,55 -0,54 -0,52 10J Bund -0,19 -0,10 0,00 0,20 Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research
8 / Economic Adviser November 2021 Deutschland Engpässe und Energiepreisschub nehmen Industrie in die Zange Analysten: Christian Lips, Chefvolkswirt // Bernd Krampen Nach Materialengpässen nun auch noch ein massiver Energiepreisschub Seit einiger Zeit wird die deutsche Industrie durch Flaschenhälse bei wichtigen Vorproduk- ten und Rohstoffen ausgebremst. Diese Belastungen hatten in den vergangenen Monaten sogar noch zugenommen. Hierauf deuten Umfrageergebnisse des ifo-Instituts in der Indust- rie aus dem September hin. Demnach wurde mit gut 77% ein neuer Rekordwert für den Anteil der von Engpässen bei Rohstoffen und Vorprodukten betroffenen Unternehmen fest- gestellt. In einigen Wirtschaftszweigen wie im Fahrzeugbau berichten die Unternehmen fast ausnahmslos von erheblichen Problemen. Der massive Einbruch bei Industrieproduktion und Auftragseingängen im Berichtsmonat August und Meldungen zu temporären Produkti- onsunterbrechungen belegen, dass die Unternehmen inzwischen immer weniger Möglich- keiten besitzen, die Materialengpässe zu kompensieren. Die im Frühjahr bereits aufgetre- tene Schwäche der Industrie hat sich im Sommer weiter verfestigt, und es zeichnet sich ein wahrlich ungemütlicher Herbst ab, da die meist pandemiebedingten Störungen der Liefer- ketten noch einige Zeit anhalten werden. Ein Augenmerk muss nun auch auf die Verfügbar- keit von Waren im Einzelhandel gerichtet werden. Auch hier scheinen die Verspannungen inzwischen anzukommen, die Unternehmen planen verstärkt Preiserhöhungen. Aus unserer Sicht dürften bis ins nächste Jahr hinein die angebotsseitigen Restriktionen die wirtschaftli- che Aktivität spürbar dämpfen. Neben den Materialengpässen ist für die deutsche Industrie infolge des Anstiegs der Energiepreise nun ein weiterer Belastungsfaktor hinzugetreten. Durch den jüngsten Energiepreisschub (siehe Special S. 2) werden nun auch Wirtschafts- zweige stark belastet, die von der Knappheitsproblematik vergleichsweise gering betroffen waren (vgl. Chart). In energieintensiven Branchen wie der Metallerzeugung und der Chemie gibt es bereits erste Meldungen über Produktionsdrosselungen als Reaktion auf den starken Energiepreisanstieg. Für die Inflation wurde im September mit 4,1% die höchste Jahresrate seit 28 Jahren gemeldet. Mit den deutlich höheren Energiepreisen wird sich die aktuell hohe Inflation im Jahr 2022 nach einer Korrektur zum Jahreswechsel nur schrittweise abbauen. Chart: Industrie kämpft mit Knappheiten und Energiepreisschub* Knappheit an Vorprodukten (in %) 110% Fahrzeugbau 100% Elektrische Ausrüstungen Maschinenbau 90% Gummi- und Möbel Kunststoffwaren 80% Papier, Pappe etc. Bekleidung Druck 70% Metallerzeugnisse Chemie Elektronik und Optik Textilien 60% Metallerzeugung Nahrungsmittel und -bearbeitung 50% Holz-/Korbwaren Lederwaren (ohne Möbel) Glas,-waren,Keramik 40% Getränkeherstellung etc. 30% 0% 1% 2% 3% 4% 5% 6% Energieverbrauch (Anteil am Bruttoproduktionswert in %) * Die Größe der Blasen richtet sich nach der Bedeutung der Branche (gemessen in % der gesamten Bruttowertschöpfung in- nerhalb des Verarbeitenden Gewerbes). Quelle: Destatis, ifo, NORD/LB Macro Research
9 / Economic Adviser November 2021 Frühindikatoren setzen Abwärtstrend fort und deuten auf schwaches IV. Quartal hin Die Konjunkturstimmung hat sich vor dem Hintergrund der wachsenden Belastungen auch im letzten Monat weiter eingetrübt. Das ifo-Geschäftsklima für die gewerbliche Wirtschaft reduzierte sich den dritten Monat in Folge auf nur noch 98,8 Punkte und damit den tiefsten Wert seit April. Bei den Geschäftserwartungen ergab sich nach der spürbaren Abkühlung der beiden Vormonate zwar nur noch ein leichter Rückgang auf 97,3 Punkte. Erstmals seit Januar schätzten die Unternehmen jedoch auch die aktuelle Lage weniger positiv als im Vor- monat ein. Vor allem die anhaltenden Liefer- und Materialengpässe sind als Ursache für die fortgesetzte Stimmungseintrübung zu nennen. Die Belastungen beherrschen bei immer mehr Industrieunternehmen das Tagesgeschäft und verzögern die Erholung der Produktion und verlangsamen damit spürbar den konjunkturellen Aufholprozess. Die Corona-Infekti- onszahlen scheinen hingegen derzeit eine eher untergeordnete Rolle zu spielen. Zumindest zeigt sich das Geschäftsklima in den Sektoren, die in den vergangenen Corona-Wellen be- sonders belastet wurden, erstaunlich robust. Während im Handel die Stimmung annähernd auf dem Niveau des Vormonats blieb, zeigten sich Dienstleistungsunternehmen mit Blick auf die nähere Zukunft sogar deutlich optimistischer. Auch im Bausektor verbesserte sich die Stimmung weiter, obwohl auch hier weiterhin Knappheiten eine Belastungsprobe darstel- len. Auch die ZEW-Konjunkturumfrage im Oktober belegte wachsende Konjunktursorgen. So sind sowohl die ZEW-Konjunkturerwartungen als auch erstmals seit Februar die Beurtei- lung der aktuellen Lage gesunken. Die Konjunktur verläuft vorerst zweigeteilt: Vor allem Dienstleister profitieren von dem deutlich geringeren Ausmaß an Belastungen durch die Corona-Pandemie, während Materialengpässe immer spürbarer die Industrie ausbremsen und nun auch auf den Einzelhandel überzugreifen drohen. Grundsätzlich bleibt das Auf- schwungsszenario intakt, der Aufholprozess verzögert sich jedoch weiter. Mit rund 2,5% wird das Wirtschaftswachstum in Deutschland im Jahr 2021 nur ungefähr halb so stark aus- fallen wie im Euroraum. Für das Jahr 2022 halten wir aber weiterhin ein kräftiges Wachstum von mehr als 4% für wahrscheinlich. Fundamentalprognosen Deutschland 2020 2021 2022 BIP -4,6 2,5 4,3 Privater Konsum -5,9 -0,8 5,7 Öffentlicher Konsum 3,5 2,9 2,0 Investitionen -2,2 2,7 4,2 Exporte -9,3 8,2 5,1 Importe -8,6 8,6 6,1 Außenbeitrag1 -0,8 0,3 -0,2 Inflation2 0,4 3,1 2,3 Arbeitslosenquote3 5,9 5,7 5,1 Haushaltssaldo4 -4,2 -5,0 -1,9 Leistungsbilanzsaldo4 6,8 6,9 7,0 Veränderung gg. Vj. in %, 1Wachstumsbeitrag; 2HVPI; 3in % der ziv. Erwerbspersonen (BA-Definition); 4 in % des BIP Quelle: Feri, NORD/LB Macro Research Quartalsprognosen Deutschland IV/20 I/21 II/21 III/21 IV/21 BIP sa Q/Q 0,7 -2,0 1,6 2,0 0,4 BIP nsa Y/Y -1,9 -3,3 9,8 2,3 2,1 Inflation Y/Y -0,6 1,7 2,2 3,5 4,8 Veränderung in % Quelle: Feri, NORD/LB Macro Research
10 / Economic Adviser November 2021 Schweiz Wachstumsmoderation im zweiten Halbjahr Analyst: Christian Lips, Chefvolkswirt Moderateres Wachstum im zweiten Halbjahr – Industrie reagiert auf Engpässe Nach einer schwungvollen Erholung im Frühjahr steht der Schweiz eine leichte Abkühlung der Wachstumsdynamik bevor. Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) hat entsprechend seine BIP-Wachstumsprognose auf 3,4% in 2021 gesenkt, womit jedoch weiterhin das Vor- krisenniveau in diesem Jahr erreicht wird. Unsere aktualisierte BIP-Prognose fällt noch et- was vorsichtiger aus. Das KOF-Konjunkturbarometer deutet mit dem vierten Rückgang in Folge auf nun 110,6 Punkte einen ruhigeren Wachstumsverlauf an. Auf den ersten Blick sig- nalisiert der nochmalige Anstieg des PMI Industrie auf 68,1 Punkte Optimismus. Die Auswir- kungen der Materialengpässe wirken jedoch auch in der Schweiz als Störfaktor. Die Industrie reagiert mit einem massiven Anstieg bei der Anschaffung von Vormaterialien und der Erhö- hung von Lagerbeständen. Gleichzeitig sinken angesichts der nach wie vor hohen Nachfrage die Bestände in den Verkaufslagern. Der erneute Anstieg des PMI Dienstleistungen auf 62,1 Punkte weist auf eine Fortsetzung des positiven Trends der Binnennachfrage hin. Trotz einer geringeren Geschäftstätigkeit als erwartet stimmt der Ausblick durch die Zunahme der Auf- tragsbestände und der Neuaufträge um jeweils 2.8 Punkte zuversichtlich. Der Arbeitsmarkt zeigt sich weiterhin kraftvoll, die saisonbereinigte Arbeitslosenquote ist im September auf 2,8% gesunken, während die Zahl der offenen Stellen auf 60.588 zulegen konnte. Die Coronasituation beruhigt sich derweil mit etwa 400 Infektionen pro Tag. Die Impfquote wächst kräftig, mit 61,25% vollständig geimpften Personen (13. Oktober) verbessert sich die Schweiz auf den vorletzten Platz in Westeuropa. Die Auslastung der Intensivbetten ist auf 73% gesunken. Mit neuen Maßnahmen – wie die 3G-Regel in der Gastronomie oder neue Einreiseregeln – versucht die Regierung, restriktivere Schritte zu vermeiden. Inflation im September bei 0,9% – SNB schaut auf die nächsten Schritte der EZB Die Inflationsrate in der Schweiz hat sich im September bei 0,9% Y/Y stabilisiert, die Preis- anstiege für Bekleidung, Heizöl und Luftverkehr wurden durch Preisrückgänge bei Pauschal- reisen und privaten Verkehrsgeräten aufgewogen. Die SNB steht inflationsseitig unter kei- nerlei Druck, auch nur über ein Ende ihrer sehr expansiven Geldpolitik nachzudenken. Viel- mehr bleibt der Außenwert des Schweizer Franken die entscheidende Variable für die wei- tere Ausrichtung der SNB-Politik. Die erneute Aufwertungsbewegung im Zuge aufkommen- der Stagflationssorgen, wobei zeitweise die Marke von 1,07 EUR/CHF wieder unterschritten wurde, belegt dies eindrucksvoll. Perspektivisch werden die Währungshüter vor allem erst einmal die weiteren Schritte der EZB und auch der Fed abwarten wollen, bevor die SNB eine Rekalibrierung des eigenen Instrumenteneinsatzes auch nur in Erwägung ziehen wird. Fundamentalprognosen* Schweiz Zinsen und Wechselkurse Schweiz 2020 2021 2022 14.10. 3M 6M 12M BIP -2,4 3,2 3,6 SNB-Leitzins -0,75 -0,75 -0,75 -0,75 Inflation (CPI) -0,7 0,6 0,9 3M Satz -0,76 -0,75 -0,75 -0,75 Arbeitslosenquote1 3,1 3,0 2,5 10J -0,16 -0,10 0,00 0,10 Haushaltssaldo2 -2,6 -2,2 -0,6 Spread 10JBund 3 0 0 -10 Leistungsbilanzsaldo2 1,6 7,5 9,0 EUR in CHF 1,07 1,08 1,08 1,09 *Veränderung gg. Vj. in %, 1 in % der Erwerbstätigen, 2 in % des BIP Quelle: Feri, Bloomberg, NORD/LB Macro Research
11 / Economic Adviser November 2021 Japan Der neue Regierungschef und die Wirtschaftspolitik Analysten: Tobias Basse Der neue Regierungschef und die Wirtschaftspolitik Der bisherige Regierungschef Yoshihide Suga hatte seine wichtigen politischen Ämter nach der für seine Partei ungünstig verlaufenen Bürgermeisterwahl in Yokohama zur Verfügung gestellt und war zunächst als Parteivorsitzender der LDP und dann – wie in Japan üblich – auch als Premierminister zurückgetreten. Die Regierungspartei hat inzwischen mittels einer Abstimmung einen neuen Chef bestimmt. Etwas überraschend wurde der frühere Außenmi- nister Fumio Kishida erst zum neuen LDP-Parteichef gewählt und dann auch zum Regierungs- chef des Landes ernannt. Kishida konnte sich damit bei der Mitgliederbefragung der Regie- rungspartei gegen den in der Bevölkerung sehr populären Taro Kono durchsetzen. Mit Blick auf die Finanzmärkte dürfte diese Nachricht aber keine größeren taktischen Implikationen haben. Allerdings war aus strategischer Sicht von einigen Marktteilnehmern erwartet wor- den, dass die Bank of Japan unter Kono mittel- und längerfristig eher eine vorsichtige Nor- malisierung ihrer Geldpolitik gewagt hätte. Dies wäre dann in gewissem Umfang wohl schon stützend für den Yen gewesen. Kishida dürfte dagegen auch perspektivisch stärker am grund- sätzlichen wirtschaftspolitischen Kurs seiner Vorgänger Yoshihide Suga und Shinzo Abe fest- halten. Das FX-Segment wird sich daher nun zunächst an den neuen Premierminister gewöh- nen müssen. Die jüngste Schwäche der japanischen Währung – gegenüber dem US-Dollar sind zuletzt sogar die psychologisch wichtigen Marken von 113,00 JPY pro USD und 114,00 JPY pro USD überboten worden – dürfte allerdings einen anderen Grund haben. Wann endet die Schwächephase des Yen? Der Devisenmarkt rechnet nämlich inzwischen fest mit einer bevorstehenden Verringerung der Wertpapierkäufe durch die US-Notenbank. Entsprechend notieren die Renditen von US- Staatsanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren wieder im Bereich von 1,60%, während sich die Verzinsung von entsprechenden japanischen Papieren nur knapp oberhalb von 0% be- wegt. Somit sprechen die Entwicklungen bei den Kapitalmarktrenditen – je nach Betrach- tungsweise – für den US-Dollar beziehungsweise gegen den Yen. Sollte der S&P 500 in den kommenden Tagen über die psychologisch wichtige Marke von 4.500 Punkten steigen kön- nen, würde sich der Abwertungsdruck auf den Yen unter Umständen vorerst sogar noch ver- stetigen. Grundsätzlich sind wir aber nicht übermäßig optimistisch für den US-Aktienmarkt und sehen in den kommenden Monaten beim S&P 500 eher eine leichte Bewegung der Kurse nach unten, was der japanischen Währung dann perspektivisch schon helfen mag. Fundamentalprognosen* Japan Zinsen und Wechselkurse Japan 2020 2021 2022 14.10. 3M 6M 12M BIP -4,6 2,4 2,5 Leitzins -0,10 -0,10 -0,10 -0,10 Inflation 0,0 -0,2 0,5 3M Satz -0,09 0,05 0,05 0,10 Arbeitslosenquote1 2,8 2,9 2,7 10J 0,08 0,10 0,15 0,20 Haushaltssaldo2 -10,1 -8,5 -5,5 Spread 10JBund 27 20 15 0 Leistungsbilanzsaldo2 3,2 3,5 3,5 EUR in JPY 132 129 129 129 * Veränderung gg. Vj. in % USD in JPY 114 111 110 110 1 in % der Erwerbstätigen, 2 in % des BIP Quelle: Feri, Bloomberg, NORD/LB Macro Research
12 / Economic Adviser November 2021 China Angeschlagener Boxer taumelt fluchend durch den Ring! Analysten: Tobias Basse // Bernd Krampen Restriktionen allerorten, Immobilienmarkt am Scheideweg, Taiwan plump bedroht China scheint in unruhiges Fahrwasser zu geraten: Weiterhin kämpft das Land mit der Ein- dämmung von Covid-19. Obwohl die Neuinfektionszahlen verglichen mit anderen Ländern gering sind, sorgt die Null-Toleranz-Politik für immer wieder sehr starke Restriktionen in ver- schiedenen Regionen (sowie Häfen) und führt so für Wachstumseinbußen. Zweitens änderte das Land nach Jahren der Expansion gemäß dem Motto „Wachstum – koste was es wolle“ seine Strategie in Richtung breiteres und weniger auf die Industrie gestütztes Wachstum. Der in den letzten Jahren eingeläutete – und sicherlich auch teilweise notwendige Strategie- wechsel – erforderte unter anderem einige restriktive Maßnahmen auf dem Kreditmarkt, was nun insbesondere den Häusermarkt ins Trudeln bringt: Neben dem Immobilienentwick- ler Evergrande ist auch Fantasia seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachgekom- men. In China, wo der Immobilienmarkt 25% der Wertschöpfung ausmacht, wird oftmals bereits vor Baubeginn bezahlt, was viele Bauherren nun in Schwierigkeiten bringt. In diesem Umfeld kommen drittens die Preissteigerungen für Energie und wichtiger Rohstoffe hinzu, die die Führung in Peking dazu veranlasst haben, auch wegen zusätzlichen Sorgen vor La Niña Sparmaßnahmen beim Verbrauch anzuordnen. In einigen Regionen führen diese zum Herunterfahren von ganzen Wirtschaftsbereichen. Teilweise kommt dies zwar dem viertens angeordneten ökologischen Umbau (u.a. im Zuge der Winterolympiade 2022) zu Gute, bei- des belastet aber zunächst ebenfalls das Wachstum. Und fünftens beeinträchtigt noch der Handelsstreit mit den USA negativ. Angeschlagen wie Peking derzeit wirkt, verkündete Staatspräsident Xi Jinping undiplomatisch die Forderung an Taiwan, sich der „Wiederverei- nigung mit China“ nicht mehr zu widersetzen. Nach der „Einverleibung“ Hong Kongs ver- schärft China damit das Säbelrasseln in seinem Umfeld weiter. Wachstum schwächt sich deutlich ab – Geld- und Fiskalpolitik unter Druck Im III. Quartal dürfte das Wachstum nur noch verhalten positiv ausgefallen sein. Darauf deu- ten Industrieproduktion und Einzelhandelsumsätze hin. Einzig der Export stützt. Die PBoC gerät in die Zwickmühle, ihren langfristigen Strategiewechsel (weniger Kreditexpansion) mit dem zu befürchtenden Wachstumsrückgang in Einklang zu bringen. Unter Druck kommt auch die Fiskalpolitik und damit die KP Chinas. Aufgrund der soliden Konjunkturerholung in den USA gehen wir von einer langsamen, aber sukzessiven Aufwertung des US-Dollars aus. Fundamentalprognosen* China Zinsen und Wechselkurse China 2020 2021 2022 14.10. 3M 6M 12M BIP 2,3 8,1 5,5 Einlagesatz 1,50 1,50 1,50 1,50 Inflation 2,5 1,2 2,3 3M SHIBOR 2,42 2,40 2,40 2,40 Arbeitslosenquote1 3,8 3,9 3,6 10J 2,96 3,00 3,00 3,00 Haushaltssaldo2 -11,4 -5,2 -4,4 Spread 10JBund 315 310 300 280 Leistungsbilanzsaldo2 1,9 1,7 1,3 EUR in CNY 7,47 7,60 7,72 7,78 * Veränderung gg. Vj. in % USD in CNY 6,44 6,55 6,60 6,65 1 in % der Erwerbstätigen, 2 in % des BIP Quelle: Feri, Bloomberg, NORD/LB Macro Research
13 / Economic Adviser November 2021 Großbritannien Der Brexit und das Benzin Analysten: Tobias Basse // Bernd Krampen Wann agiert die Bank of England? Die Bank of England hat die aktuellen Entwicklungen an der Inflationsfront im Vereinigten Königreich weiterhin ganz genau im Blick. Zuletzt hatte neben Michael Saunders, der sich schon seit einiger Zeit für eine zügige Beendigung der Wertpapierkäufe der Notenbank aus- spricht, bekanntlich auch David Ramsden für Anpassungen beim Quantitative Easing votiert. Diese Nachricht kam unserer Auffassung nach zwar nicht völlig überraschend, sie mag den einen oder anderen interessierten Beobachter im FX-Segment aber dennoch verwundert haben. Diese recht „hawkischen“ Signale aus der Notenbank in London haben dem briti- schen Pfund jüngst zumindest zwischenzeitlich helfen können, wobei im FX-Segment mo- mentan aber auch andere Themen eine große Rolle zu spielen scheinen. Der Brexit und das Benzin Die aktuell in Britannien beobachtbare Knappheit von Benzin, die nicht nur auf allgemeine Lieferengpässe zurückzuführen ist, sondern ebenfalls (und vielleicht sogar vor allem) als Re- sultat des Fehlens ausländischer LKW-Fahrer – und damit als unerwünschte Nebenwirkung des Brexits – angesehen werden muss, ist für die Wirtschaft des Landes ein großes Problem. Der Druck auf die Verantwortlichen in London war offenbar sogar so groß, dass man – neben dem Einsatz der Armee – versucht hat, auch Inhabern von alten deutschen Fahrerlaubnis- sen, die noch leichte LKW steuern dürfen, eine neue Karriere im britischen Transportwesen nahezulegen. Dieser Plan erscheint uns nicht wirklich zielführend zu sein. In jedem Fall ha- ben die Bilder von Schlägereien an Tankstellen im Vereinigten Königreich dem Pfund jüngst zweifellos nicht geholfen. Dieses Problem muss vom Devisenmarkt sicherlich auch weiterhin genau im Auge behalten werden. So besteht die Sorge, dass die Knappheiten langsam auf die Stimmung der britischen Unternehmen durchschlagen könnten, was dann sogar wieder Implikationen für die Ausrichtung der Geldpolitik in London haben mag. Grundsätzlich spricht eine wahrscheinlich bevorstehende vorsichtige Normalisierung der Geldpolitik in London zwar schon für das britische Pfund, allerdings stehen global gesehen natürlich auch andere Notenbanken unter Handlungsdruck. Zudem blicken viele FX-Händler mit spürbarer Skepsis auf die aktuellen „Brexit-Nachwehen“! Dieses politisch und ökonomisch wichtige Thema bleibt damit eindeutig ein belastender Faktor für das Pfund. Fundamentalprognosen* Großbritannien Zinsen und Wechselkurse Großbritannien 2020 2021 2022 14.10. 3M 6M 12M BIP -9,7 7,0 5,3 Reposatz 0,10 0,10 0,20 0,40 Inflation (CPI) 0,9 2,2 2,7 3M Satz 0,14 0,10 0,20 0,40 Arbeitslosenquote1 4,5 4,9 4,7 10J 1,04 1,30 1,40 1,60 Haushaltssaldo2 -12,4 -9,5 -4,7 Spread 10JBund 123 140 140 140 Leistungsbilanzsaldo2 -2,6 -3,8 -3,7 EUR in GBP 0,85 0,87 0,88 0,90 *Veränderung gg. Vj. in % GBP in USD 1,37 1,33 1,33 1,30 1 in % der Erwerbstätigen nach ILO Konzept, 2 in % des BIP Quelle: Feri, Bloomberg, NORD/LB Macro Research
14 / Economic Adviser November 2021 Portfoliostrategien Zinsstrukturkurve Euroland Renditen und Prognosen (Bunds/Swap) Prognosen Zinsstrukturkurve (Bunds) Renditen (in %) NORD/LB Prognose auf Sicht von 1,00 % Aktuell 3M 6M 12M 3M -0,55 -0,55 -0,54 -0,52 0,75 1J -0,68 -0,65 -0,65 -0,60 0,50 2J -0,69 -0,70 -0,65 -0,60 3J -0,69 -0,68 -0,62 -0,54 0,25 4J -0,63 -0,62 -0,57 -0,46 0,00 5J -0,54 -0,55 -0,50 -0,35 6J -0,46 -0,48 -0,42 -0,25 -0,25 7J -0,38 -0,40 -0,33 -0,15 -0,50 8J -0,34 -0,31 -0,23 -0,03 9J -0,28 -0,21 -0,12 0,09 -0,75 10J -0,19 -0,10 0,00 0,20 -1,00 2J (Swap) -0,41 -0,45 -0,35 -0,35 3M 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 5J (Swap) -0,15 -0,20 -0,15 0,00 Aktuell 3M 6M 12M 10J (Swap) 0,20 0,25 0,35 0,55 Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research Prognosen und Total Returns Erwartete Total Returns Total Returns (in %) auf Sicht von… in % 0,5 3M 6M 12M 3M -0,14 -0,28 -0,54 0,0 1J -0,19 -0,35 -0,68 -0,5 2J -0,18 -0,41 -0,78 3J -0,17 -0,08 -0,85 -1,0 4J -0,12 -0,42 -0,88 -1,5 5J 0,01 -0,28 -0,84 6J 0,13 -0,20 -0,98 -2,0 7J 0,17 -0,23 -1,16 8J -0,17 -0,64 -1,68 -2,5 9J -0,46 -1,03 -2,26 -3,0 10J -0,67 -1,33 -2,68 3M 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 3M 6M 12M Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research Der Total Return misst den absoluten Ertrag einer Anlage im betrachteten Zeithorizont unter Berücksichtigung der zeitanteiligen Rendite zuzüglich der aufgrund der prognostizierten Zinsstrukturkurvenveränderung zu erwartenden Kursgewinne bzw. –verluste.
15 / Economic Adviser November 2021 Portfoliostrategien Zinsstrukturkurve international: 3-Monats- & 12-Monatssicht Auf 3-Monatssicht Erwartete Total Returns (in %) in Euro Erwartete Total Returns (in %) in Landeswährung EUR USD GBP JPY CHF USD GBP JPY CHF 1J -0,2 0,0 -2,4 2,1 -1,0 1J 0,0 0,1 -0,1 -0,2 2J -0,2 0,3 -2,6 2,1 -1,0 2J 0,3 -0,1 -0,1 -0,1 3J -0,2 0,7 -2,8 2,1 -0,9 3J 0,8 -0,3 -0,1 -0,1 4J -0,1 0,8 -3,1 2,0 -0,9 4J 0,8 -0,6 -0,2 0,0 5J 0,0 0,8 -3,3 1,9 -0,9 5J 0,9 -0,8 -0,3 -0,1 6J 0,1 1,0 -3,8 1,8 -1,1 6J 1,0 -1,4 -0,4 -0,3 7J 0,2 0,9 -4,2 1,7 -1,4 7J 0,9 -1,8 -0,5 -0,6 8J -0,2 0,4 -4,1 1,7 -1,4 8J 0,5 -1,7 -0,5 -0,6 9J -0,5 0,1 -4,2 1,8 -1,4 9J 0,1 -1,7 -0,4 -0,6 10J -0,7 0,0 -4,5 2,0 -1,3 10J 0,0 -2,0 -0,2 -0,5 Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research Auf 12-Monatssicht Erwartete Total Returns (in %) in Euro Erwartete Total Returns (in %) in Landeswährung EUR USD GBP JPY CHF USD GBP JPY CHF 1J -0,7 -0,7 -5,4 2,1 -2,5 1J 0,1 0,4 -0,1 -0,8 2J -0,8 -0,4 -5,5 1,9 -2,5 2J 0,4 0,3 -0,3 -0,8 3J -0,9 0,1 -6,0 1,9 -2,2 3J 1,0 -0,2 -0,2 -0,5 4J -0,9 0,4 -6,4 1,8 -2,1 4J 1,3 -0,7 -0,4 -0,4 5J -0,8 0,3 -6,8 1,7 -2,2 5J 1,2 -1,1 -0,5 -0,5 6J -1,0 0,1 -7,5 1,6 -2,5 6J 1,0 -1,8 -0,6 -0,8 7J -1,2 -0,1 -8,0 1,4 -2,9 7J 0,8 -2,4 -0,8 -1,2 8J -1,7 -0,3 -8,1 1,3 -3,1 8J 0,6 -2,4 -0,9 -1,4 9J -2,3 -1,0 -8,3 1,3 -3,3 9J -0,1 -2,7 -0,9 -1,6 10J -2,7 -1,5 -8,7 1,4 -3,5 10J -0,6 -3,2 -0,8 -1,8 Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research Der Total Return misst den absoluten Ertrag einer Anlage im betrachteten Zeithorizont unter Berücksichtigung der zeitanteiligen Rendite zuzüglich der aufgrund der prognostizierten Zinsstrukturkurven- und Wechselkursveränderung zu erwartenden Kursgewinne bzw. –verluste.
16 / Economic Adviser November 2021 Portfoliostrategien Aktienmarktstrategie; 3-Monats-, 6-Monats- & 12-Monatssicht Werte und Performance Wert am Stand Performance seit Index 14.10.2021 Vormonat Jahresbeginn Vormonat Jahresbeginn DAX 15.249,38 15.260,69 13.718,78 -0,07% 11,16% MDAX 33.757,26 34.369,69 30.796,26 -1,78% 9,61% EuroSTOXX50 4.083,28 4.048,08 3.552,64 0,87% 14,94% STOXX50 3.553,41 3.499,42 3.108,30 1,54% 14,32% STOXX600 460,39 454,81 399,03 1,23% 15,38% Dow Jones 34.377,81 33.843,92 30.606,48 1,58% 12,32% S&P 500 4.363,80 4.307,54 3.756,07 1,31% 16,18% Nikkei 28.550,93 29.452,66 27.444,17 -3,06% 4,03% Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research Prognosen Indizes EuroSTOXX50 und S&P500 NORD/LB Prognose 4800 4800 Index auf Sicht von ... 4600 4600 3M 6M 12M 4400 4400 DAX 15.000 15.300 16.300 4200 4200 MDAX 33.700 34.400 36.700 4000 4000 EuroSTOXX50 3.950 4.070 4.300 3800 3800 STOXX50 3.425 3.525 3.675 3600 3600 STOXX600 445 460 475 3400 3400 Dow Jones 34.250 34.750 36.000 3200 3200 S&P 500 4.350 4.400 4.600 3000 3000 Nikkei 28.500 29.000 30.000 2800 2800 2600 2600 Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research 2400 2400 15.10.2020 15.01.2021 15.04.2021 15.07.2021 15.10.2021 EuroSTOXX50 200-Tage-Linie S&P 500 (r.S.) 200-Tage-Linie (r.S.) Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research Redaktionsschluss für Daten, Prognosen und Texte war Freitag, 15. Oktober 2021. Der nächste Economic Adviser mit unserem ausführlichen Jahresausblick 2022 erscheint am 10. Dezember 2021.
17 / Economic Adviser November 2021 Übersicht Prognosen Fundamentalprognosen in % BIP Wachstum Inflationsrate Arbeitslosenquote1 Haushaltssaldo2 2020 2021 2022 2020 2021 2022 2020 2021 2022 2020 2021 2022 USA -3,4 5,9 3,3 1,2 4,3 3,4 8,1 4,7 4,2 -15,8 -14,5 -7,6 Euroland -6,5 5,1 4,4 0,3 2,4 2,3 7,9 7,7 7,1 -7,2 -7,1 -3,9 Deutschland -4,6 2,5 4,3 0,4 3,1 2,3 5,9 5,7 5,1 -4,2 -5,0 -1,9 Japan -4,6 2,4 2,5 0,0 -0,2 0,5 2,8 2,9 2,7 -10,1 -8,5 -5,5 Großbritannien -9,7 7,0 5,3 0,9 2,2 2,7 4,5 4,9 4,7 -12,4 -9,5 -4,7 Schweiz -2,4 3,2 3,6 -0,7 0,6 0,9 3,1 3,0 2,5 -2,6 -2,2 -0,6 China 2,3 8,1 5,5 2,5 1,2 2,3 3,8 3,9 3,6 -11,4 -5,2 -4,4 Veränderung gg. Vj. in %, 1 in % der Erwerbstätigen (Deutschland: BA-Definition), 2 in % des BIP Quelle: Feri, NORD/LB Macro Research Leitzinsen Wechselkurse In % 14.10.21 3M 6M 12M EUR in… 14.10.21 3M 6M 12M USD 0,25 0,25 0,25 0,25 USD 1,16 1,16 1,17 1,17 EUR 0,00 0,00 0,00 0,00 JPY 132 129 129 129 JPY -0,10 -0,10 -0,10 -0,10 GBP 0,85 0,87 0,88 0,90 GBP 0,10 0,10 0,20 0,40 CHF 1,07 1,08 1,08 1,09 CHF -0,75 -0,75 -0,75 -0,75 CNY 7,47 7,60 7,72 7,78 CNY 1,50 1,50 1,50 1,50 Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research Zinsen (Staatsanleihen) 3M-Sätze Renditen 2J Renditen 5J Renditen 10J 14.10. 3M 6M 12M 14.10. 3M 6M 12M 14.10. 3M 6M 12M 14.10. 3M 6M 12M USD 0,12 0,20 0,25 0,30 0,36 2,60 0,30 0,50 1,05 1,00 1,10 1,30 1,51 1,60 1,70 1,90 EUR -0,55 -0,55 -0,54 -0,52 -0,69 -0,70 -0,65 -0,60 -0,54 -0,55 -0,50 -0,35 -0,19 -0,10 0,00 0,20 JPY -0,09 0,05 0,05 0,10 -0,12 -0,10 -0,05 -0,05 -0,08 -0,03 0,03 0,04 0,08 0,10 0,15 0,20 GBP 0,14 0,10 0,20 0,40 0,51 0,70 0,80 1,00 0,70 0,93 1,03 1,23 1,04 1,30 1,40 1,60 CHF -0,76 -0,75 -0,75 -0,75 -0,77 -0,75 -0,75 -0,75 -0,48 -0,45 -0,40 -0,35 -0,16 -0,10 0,00 0,10 Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research Spreads (Bp) 3M EURIBOR 2J Bund 5J Bund 10J Bund 14.10. 3M 6M 12M 14.10. 3M 6M 12M 14.10. 3M 6M 12M 14.10. 3M 6M 12M USD 67 75 79 82 105 95 95 110 159 155 160 165 170 170 170 170 JPY 47 60 59 62 57 60 60 55 46 53 53 39 27 20 15 0 GBP 69 65 74 92 121 140 145 160 124 148 153 158 123 140 140 140 CHF -21 -20 -21 -23 -8 -5 -10 -15 6 10 10 0 3 0 0 -10 Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research
18 / Economic Adviser November 2021 Anhang Ansprechpartner in der NORD/LB Macro Research Dr. Martina Noss Leitung Research/Volkswirtschaft +49 511 361-2008 martina.noss@nordlb.de Christian Lips Chefvolkswirt Head of Macro Research +49 511 361-2980 +49 172 735 1531 christian.lips@nordlb.de Tobias Basse Macro Research +49 511 361-9473 tobias.basse@nordlb.de Bernd Krampen Macro Research +49 511 361-9472 bernd.krampen@nordlb.de unter Mitwirkung von: Lars Christ
19 / Economic Adviser November 2021 Sales Trading Institutional Sales +49 511 9818-9440 Covereds/SSA +49 511 9818-8040 Sales Sparkassen & +49 511 9818-9400 Financials +49 511 9818-9490 Regionalbanken Sales MM/FX +49 511 9818-9460 Governments +49 511 9818-9660 Sales Europe +352 452211-515 Länder/Regionen +49 511 9818-9550 Sales Asia +65 64 203131 Frequent Issuers +49 511 9818-9640 Origination & Syndicate Sales Wholesale Customers Origination FI +49 511 9818-6600 Firmenkunden +49 511 361-4003 Origination Corporates +49 511 361-2911 Asset Finance +49 511 361-8150 Treasury Collat. Management/Repos +49 511 9818-9200 +49 511 9818-9620 Liquidity Management +49 511 9818-9650
20 / Economic Adviser November 2021 Wichtige Hinweise Diese Studie (nachfolgend als „Information“ bezeichnet) ist von der NORDDEUTSCHEN LANDESBANK GIROZENTRALE („NORD/LB“) erstellt worden. Die für die NORD/LB zuständigen Aufsichtsbehörden sind die Europäische Zentralbank („EZB“), Sonnemannstraße 20, D-60314 Frankfurt am Main, und die Bundesanstalt für Finanzdienstleitungsaufsicht („BaFin“), Graurheindorfer Str. 108, D-53117 Bonn und Marie-Curie-Str. 24-28, D-60439 Frankfurt am Main. Sofern Ihnen diese Information durch Ihre Sparkasse überreicht worden ist, un- terliegt auch diese Sparkasse der Aufsicht der BaFin und ggf. auch der EZB. Eine Überprüfung oder Billigung dieser Präsentation oder der hierin beschriebenen Produkte oder Dienstleistungen durch die zuständige Aufsichtsbehörde ist grundsätzlich nicht erfolgt. Diese Information richtet sich ausschließlich an Empfänger in Deutschland, Australien, Belgien, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Grie- chenland, Indonesien, Irland, Italien, Japan, Kanada, Korea, Luxemburg, Neuseeland, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Republik China (Taiwan), Schweden, Schweiz, Singapur, Spanien, Thailand, Tschechische Republik, Vereinigtes Königreich, Vietnam und Zypern (nachfolgend als „relevante Personen“ oder „Empfänger“ bezeichnet). Die Inhalte dieser Information werden den Empfängern auf streng vertraulicher Basis gewährt und die Empfänger erklären mit der Entgegennahme dieser Information ihr Einverständnis, diese nicht ohne die vorherige schriftliche Zustimmung der NORD/LB an Dritte weiterzugeben, ganz oder in Teilen zu kopieren oder in andere Sprachen zu übersetzen und/oder zu reprodu- zieren. 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Ebenso we- nig unterliegt diese Information dem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung, wie dies für Anlageempfehlungen/Anlagestrategieempfehlungen gilt. Die hierin enthaltenen Informationen wurden ausschließlich zu Informationszwecken erstellt und werden ausschließlich zu Informationszwecken bereitgestellt. Es ist nicht beabsichtigt, dass diese Information einen Anreiz für Investitionstätigkeiten darstellt. Sie wird für die persönliche Informa- tion des Empfängers mit dem ausdrücklichen, durch den Empfänger anerkannten Verständnis bereitgestellt, dass sie kein direktes oder indirektes Angebot, keine Empfehlung, keine Aufforderung zum Kauf, Halten oder Verkauf sowie keine Aufforderung zur Zeichnung oder zum Erwerb von Wertpapieren oder anderen Finanzinstrumenten und keine Maßnahme, durch die Finanzinstrumente angeboten oder verkauft werden könnten, darstellt. 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Die Bewertung aufgrund der historischen Wertentwicklung eines Wertpapiers oder Finanzinstruments lässt sich nicht zwingend auf dessen zukünftige Entwicklung übertragen. Diese Information stellt keine Anlage-, Rechts-, Bilanzierungs- oder Steuerberatung sowie keine Zusicherung dar, dass ein Investment oder eine Strategie für die individuellen Verhältnisse des Empfängers geeignet oder angemessen ist, und kein Teil dieser Information stellt eine persönliche Empfehlung an einen Empfänger der Information dar. Auf die in dieser Information Bezug genommenen Wertpapiere oder sonstigen Finanzinstru- mente sind möglicherweise nicht für die persönlichen Anlagestrategien und -ziele, die finanzielle Situation oder individuellen Bedürfnisse des Emp- fängers geeignet. Ebenso wenig handelt es sich bei dieser Information im Ganzen oder in Teilen um einen Verkaufs- oder anderweitigen Prospekt. Dementsprechend stellen die in dieser Information enthaltenen Informationen lediglich eine Übersicht dar und dienen nicht als Grundlage einer möglichen Kauf- oder Verkaufsentscheidung eines Investors. Eine vollständige Beschreibung der Einzelheiten von Finanzinstrumenten oder Geschäften, die im Zusam- menhang mit dem Gegenstand dieser Information stehen könnten, ist der jeweiligen (Finanzierungs-) Dokumentation zu entnehmen. Soweit es sich bei den in dieser Information dargestellten Finanzinstrumenten um prospektpflichtige eigene Emissionen der NORD/LB handelt, sind allein verbind- lich die für das konkrete Finanzinstrument geltenden Anleihebedingungen sowie der jeweilig veröffentlichte Prospekt und das jeweilige Registrie- rungsformular der NORD/LB, die insgesamt unter www.nordlb.de heruntergeladen werden können und die bei der NORD/LB, Georgsplatz 1, 30159 Hannover kostenlos erhältlich sind. 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