Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten - Script - Stand Februar 2017

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Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten

Kunsthistorisches Institut
der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

Stand Februar 2017
Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten – Kunsthistorisches Institut der CAU

Inhalt

Zum Kurs Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten                     1

Anlaufstellen für Studierende                                             4

1. Wissenschaftliche Recherche

      I.   Literaturrecherche                                             6
     II.   Bildrecherche / Digitalisierung                               14
    III.   Zitierrichtlinien und deren Anwendung                         16
    IV.    Standardwerke und -zeitschriften / Datenbanken (Auswahl)      17
     V.    Zeitmanagement                                                20

2. Präsentation

      I.   Powerpoint-Präsentation                                       22
     II.   Diapräsentation                                               26
    III.   Referat                                                       27
    IV.    Paper/Handout /Tischvorlage/Thesenpapier                      30
     V.    Techniken der Werkbeschreibung                                32
    VI.    Fragen an ein Werk                                            33

3. Hausarbeit / Klausur

      I.   Verfassen einer wissenschaftlichen Hausarbeit                 34
     II.   Formalia                                                      37
    III.   Lernstrategien für die Abschlussklausur                       38
    IV.    Ergebnissicherung                                             40
     V.    Feedback                                                      42

Semesterabschluss / Semesterbeginn                                       44
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Willkommen         am Kunsthistorischen Institut der Christian-Albrechts-
Universität zu Kiel

Wichtige Informationen zu Ihrem Studium erhalten Sie auf unserer Website. Hier finden Sie u. a.
den für sie gültigen Studienverlaufsplan, das entsprechende Modulhandbuch und die
Prüfungsordnung. Weitere Informationsmedien sind der Aufsteller vor der Bibliothek des
Kunsthistorischen Instituts (KHI) sowie die Schwarzen Bretter des KHIs und der Fachschaft.
Hier werden Gastvorträge, Exkursionen und Ausschreibungen für Praktika und Hiwistellen etc.
ausgehängt. Alle angebotenen Kurse sind im UnivIS eingetragen, ihre geleisteten Kurse und
Leistungspunkte finden Sie auf der Seite des QIS. Zur besseren Übersicht über Ihre Leistungen
empfehlen wir, zusätzlich eine Tabelle in Papierform zu führen oder einen Ausdruck des
Curriculums.
Neben den Lehrenden des Instituts können Sie die studentischen und wissenschaftlichen
Hilfskräfte (Hiwis) in der Bibliothek und die Fachschaft (Adresse siehe Webseite) ebenfalls bei
Fragen ansprechen. Weitere Hilfestellung zum Studium oder Problemen finden Sie darüber
hinaus beim Allgemeinen Studierenden Ausschuss (AStA). Der AStA ist die politische
Interessenvertretung der Studierenden an der Universität Kiel. Er bietet daneben ein breites
Service- und Beratungsangebot.

Zum Kurs Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten

Der Kurs soll Studierenden im ersten Semester den Einstieg in das Studium der Kunstgeschichte
an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) und den bewussten Wechsel von der Schule
an die Universität erleichtern. Es werden Arbeitsmethoden vermittelt, die unabhängig von den
unterschiedlichen thematischen Inhalten der fachwissenschaftlichen Veranstaltungen, angewendet
werden können. Hierzu gehören vor allem Techniken der Recherche und Präsentation der
eigenen Forschung in Referaten und schriftlichen Ausarbeitungen (Paper/Handout, Hausarbeit).

Der Kurs sowie das Script sind eine Hilfestellung zum selbstständigen Arbeiten. Darüber hinaus
werden    verbindliche    Führungen      durch       das   Kunsthistorische     Institut     und    die
Universitätsbibliothek   angeboten.    Weitere   Informationen      zum       Studium      (Curriculum,
Zitierrichtlinien etc.) finden Sie auch unter: http://www.kunstgeschichte.uni-kiel.de/de

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Netiquette & Kommunikation

Um Ihre Fragen bestmöglich und effizient zu klären, überlegen Sie, ob eine E-Mail, ein
Telefontermin oder ein Besuch in der Sprechstunde am sinnvollsten ist. Bedenken Sie, dass die
Lehrenden außerhalb der Vorlesungszeit wahrscheinlich nicht durchgehend erreichbar sind
(Exkursionen, Urlaub, Forschungsreisen). Klären Sie Fragen zur Hausarbeit o.ä. daher rechtzeitig.

Über ihre stu-E-Mail-Adresse erhalten Sie wichtige Informationen der CAU (Prüfungsmeldung,
Bibliotheksvormerkungen, Evaluationen etc.) und des KHI (im OLAT-System). Diesen E-Mail-
Account regelmäßig einzusehen, ist also verpflichtend.
Überprüfen Sie ihre reguläre private E-Mail-Adresse auf Seriosität. Ist sie für das weitere Studium
– auch in Hinsicht auf Bewerbungen für Praktika usw. – geeignet oder lohnt es sich, einen
weiteren Account anzulegen? Ergänzen Sie Ihre E-Mails (der seriösen/stu-Adresse) mit einer
Signatur, in der die Matrikelnummer, die stu-Nummer und ggf. weitere Kontaktdaten enthalten
sind.

Beim Verfassen einer E-Mail:

    -   Klare Betreffzeile wählen
    -   Anrede und Verabschiedung einfügen (ausgeschriebener Vorname)
    -   Inhalt:
            o Wird mein Anliegen deutlich?
            o Verzichten Sie auf Smileys etc.
            o Anhänge: immer als eine zusammenhängende Datei
            o Nie im Ärger abschicken…
    -   Planen Sie für die Antwort auf Ihre E-Mail entsprechend Zeit ein und gehen Sie nicht
        automatisch davon aus, dass Ihre Nachricht auch am Wochenende gelesen und
        beantwortet wird.

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Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten – Kunsthistorisches Institut der CAU

Literaturtipps…
… zum Thema Studium der Kunstgeschichte

   -   Baumgartner, Marcel: Einführung in das Studium der Kunstgeschichte, Köln 1998.
   -   Belting, Hans u.a. (Hg.): Kunstgeschichte. Eine Einführung, Berlin 62003.
   -   Panofsky, Erwin: Zum Problem der Beschreibung und Inhaltsdeutung von Werken der
       Bildenden Kunst, in: Erwin Panofsky. Deutschsprachige Aufsätze (Studien aus dem
       Warburg-Haus, Bd. 1), hg. v. Karen Michels/Martin Warnke, Berlin 1998, S. 1064-1077.
   -   Partsch, Susanna: Einführung in das Studium der Kunstgeschichte, Stuttgart 2014.
   -   Prochno, Renate: Das Studium der Kunstgeschichte. Eine praxisbetonte Einführung,
       Berlin ³2008.

Webtipps…
…zum Studienbeginn

   -   http://www.kunstgeschichte.uni-kiel.de
   -   https://www.asta.uni-kiel.de
   -   https://qis.zentr-verw.uni-kiel.de
   -   http://univis.uni-kiel.de

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Anlaufstellen für Studierende

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Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten – Kunsthistorisches Institut der CAU

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Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten – Kunsthistorisches Institut der CAU

1. Wissenschaftliche Recherche

I. Literaturrecherche

Die Suche von Literatur für ein Referats- oder Hausarbeitsthema ist der erste Arbeitsschritt, um
einen Einblick in die Materie zu bekommen. Nach einem ersten Einblick in den Forschungsstand
wird die Literaturrecherche unter einer wissenschaftlichen Fragestellung weitergeführt werden.
Zuerst sollten Sie sich über die verschiedenen Schlagwörter sowie die Anlaufstellen für eine
solche Recherche klar werden.

1. Schlagwortsuche

Schlagwörter beziehen sich inhaltlich auf Themenkreise oder Begriffe und bieten so erweiterte
Möglichkeiten zur Recherche. Die Suche nach Stichwörter hingehen bringt nur Ergebnisse, die
genau das gesuchte Wort im Titel haben. Es lohnt sich, alle Begriffe/Schlagwörter, die das Thema
beschreiben oder mit ihm zusammenhängen, zu sammeln, um so eine optimale Ausnutzung der
vorhandenen Literatur zu erreichen. Ein mögliches Format hierzu kann eine Mindmap sein. Denn
selbst wenn das Werk nicht explizit im Titel genannt wird, kann es natürlich trotzdem in einer
Publikation auftauchen oder ein relevanter Sachverhalt dort besprochen werden.

Mit den entsprechenden Schlagwörtern kann direkt in der entsprechenden Abteilung der
Institutsbibliothek, über die Suchmaschine der UB oder einschlägige Datenbanken recherchiert
werden.
Mögliche Schlagwortketten können gebildet werden aus:

   -   Künstlername oder Künstlerinnenname/ Werkdaten / Datierung / Gattung des Werks /
       Technik
   -   dargestelltes/thematisiertes Objekt / mögliche Fragestellung (übergeordnete Begriffe)

Bei jeder Veröffentlichung zum Thema müssen Sie sich zusätzlich die dort aufgeführte Literatur
genau ansehen: Hier sind wieder wertvolle Hinweise für die eigene Recherche enthalten! Diese
Vorgehensweise wird auch als Schneeballsystem bezeichnet.
Weitere Optionen zur Recherche bieten Datenbanken, digitale Bibliotheken sowie Internet-
auftritte von Museumsseiten, Galerien, Künstlerseiten oder Forschungsinstituten.

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Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten – Kunsthistorisches Institut der CAU

2. Bibliografien

In einer Bibliografie wird Literatur zu einem bestimmten Thema gesammelt aufgeführt. Es gibt
fortlaufende (werden in einem gewissen Abstand aktualisiert z. B. in Form von neuen Bänden)
und abgeschlossene      Bibliografien (werden nicht aktualisiert und enthalten keine aktuelle
Literatur).

3. Bibliotheken

Studierende der Kunstgeschichte haben in Kiel drei wichtige Anlaufstellen zur Beschaffung von
Fachliteratur. Dies sind die Universitätsbibliothek (UB) der Uni Kiel in der Leibnizstraße 9, die
Fachbibliothek am Kunsthistorischen Institut am Wilhelm-Seelig-Platz 2 und die Bibliothek der
Kieler Kunsthalle im Düsternbrooker Weg 1 (Schwerpunkt: Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts).

Suchen Sie gezielt Literatur, gibt es verschiedene Möglichkeiten, diese zu finden: Durch direktes
Suchen bzw. Stöbern an den Regalen der Bibliotheken, über den Zettelkatalog in der
Fachbibliothek des Kunsthistorischen Instituts oder den digitalen UB-Katalog, der im Internet
auf der Seite der UB (uni-kiel.de/ub/) öffentlich zugänglich ist.
Bei der Benutzung des digitalen UB-Katalogs ist jedoch zu beachten, dass dort bis auf Weiteres
nur die Bestände des Kunsthistorischen Instituts erfasst sind, die nach 1994 angeschafft wurden –
ältere Anschaffungen sind momentan nur über den Zettelkatalog zu finden.

3.a Bibliothek des Kunsthistorischen Instituts

Öffnungszeiten (aktuelle Aushänge beachten, z.B. für die vorlesungsfreie Zeit)
Mo-Do 10:00-18:00 Uhr
Fr 10:00-16:00 Uhr
Tel.: 0431/880-4639
E-Mail: fb.kunsthist@ub.uni-kiel.de

    -   Vor dem Bibliotheksbesuch müssen Jacken und Taschen in den Schließfächern
        eingeschlossen werden. Dazu ist ein eigenes Schloss nötig, zur Not kann auch bei den
        Hiwis ein Schloss gegen Abgabe des Personalausweises ausgeliehen werden

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Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten – Kunsthistorisches Institut der CAU

   -   Um die Bibliothek benutzen zu können, muss im Hiwi-Zimmer der Fachbibliotheks-
       ausweis abgegeben werden, der nach dem Bibliotheksbesuch wieder abzuholen ist
   -   Einige Bücher sind mit verschiedenfarbigen Punkten gekennzeichnet. Bücher mit rotem
       Punkt (z. B. Lexika, Quellen) dürfen nicht kopiert werden, es besteht jedoch die
       Möglichkeit, die relevanten Seiten ohne Blitz zu fotografieren. Bücher mit einem gelben
       Punkt dürfen nicht ausgeliehen werden, da sie zu einem Semesterapparat gehören und
       während des laufenden Semesters immer präsent sein müssen
    - Bei Entnahme oder der Ausleihe des Buches muss jeweils eine Stellvertreterkarte (liegen in
       den Bibliotheksräumen aus) pro Buch ausgefüllt und stellvertretend für das Buch an den
       Platz im Regal gestellt werden
    - Es besteht die Möglichkeit, bis zu drei Bücher gegen Pfand über das Wochenende, d. h.
       im Zeitraum von Freitagnachmittag bis Montag 12 Uhr, zu entleihen. Hierzu wird eine
       Stellvertreterkarte ausgefüllt und an den Platz des Buches gestellt; danach muss ein
       Ausleihschein ausgefüllt werden (erhältlich bei den Hiwis), der von einer Dozentin oder
       einem Dozenten unterzeichnet werden muss
    - Bei verspäteter Rückgabe wird für jedes Buch eine Gebühr fällig (aktuelle Gebühren bitte
       bei den Hiwis erfragen)
    - Nahrungsmittel und Getränke sind im Bibliotheksbereich nicht gestattet

3.b Bibliothek der Kunsthalle zu Kiel (Düsternbrooker Weg 1)

Öffnungszeiten (aktuelle Aushänge beachten, z. B. für die vorlesungsfreie Zeit)
Mi 15:00-20:00 Uhr
Do 10:00-15:00 Uhr
Fr 12:00-17:00 Uhr
Tel.: 0431/880-5773
E-Mail: fb.kunsthalle@ub.uni-kiel.de

   -   Die Bibliothek befindet sich im Keller der Kunsthalle
   -   Um ein Buch ausleihen zu können, muss ein Leihschein ausgefüllt sowie eine Kopie des
       Personalausweises hinterlegt werden
   -   Es besteht vor Ort die Möglichkeit, Kopien anfertigen zu lassen

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Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten – Kunsthistorisches Institut der CAU

3.c Universitätsbibliothek der Uni Kiel (Leibnizstraße 9)

Öffnungszeiten (aktuelle Aushänge beachten, z. B. für die vorlesungsfreie Zeit)
Mo-Fr 9:00-22:00 Uhr
Sa 9:00-20:00 Uhr
So 10:00-18:00 Uhr
Tel.: 0431/880-4775
http://www.ub.uni-kiel.de

   -   Vor der Nutzung der UB, müssen die persönlichen Sachen (Jacke, Tasche) in einem der
       Schließfächer verstauen. Dazu wird ein 2 Euro-Stück benötigt (wird beim Öffnen des
       Faches wieder zurückerstattet)
   -   Nahrungsmittel sind innerhalb der Bibliothek nicht gestattet, jedoch ist es erlaubt, eine
       wiederverschließbare Trinkflasche in den Räumlichkeiten mitzuführen
   -   Um ein Buch ausleihen zu können, muss eine Benutzerkarte beantragt werden. Dies
       geschieht über die Internetseite der UB-Kiel.
       Klicken Sie auf der Startseite unter dem Punkt Service den Begriff Benutzerkarte an. Alle
       weiteren Informationen sind auf der dadurch erscheinenden Seite nachzulesen

Fernleihe über die UB Kiel

Nicht immer kann die gesamte benötigte Literatur für ein Referat oder eine schriftliche Arbeit in
den Bibliotheken vor Ort eingesehen werden. Über den GVK, eine Verbunddatenbank, die über
die Seiten der UB zugänglich ist, kann jedoch auf eine Vielzahl angeschlossener Bibliotheken in
Deutschland zugriffen werden. Die Bücher oder Kopien werden zur UB Kiel geschickt und sind
dann am Schalter abholbereit. Um diesen Service nutzen zu können, müssen Sie Ihre
Benutzerkarte für die Fernleihe freischalten lassen – dies geschieht durch das Fachpersonal der
Universitätsbibliothek. Pro Fernleihe werden Gebühren von 1,50 € erhoben, zuzüglich ggf.
anfallender Kopierkosten.

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4. Suche nach Aufsätzen und Zeitschriften

Die Möglichkeit, an Aufsätze zu gelangen, ergibt sich u. a. durch den GBV/GVK (Gemeinsamer
Verbund Katalog). Falls ein gesuchter Aufsatz nicht in Kiel vorhanden ist, kann eine Kopie davon
per Fernleihe zu einem Portobetrag und Erstattung der Kopierkosten bestellt werden.

Außerdem steht auch das Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München (http://www.zikg.lrz-
muenchen.de/) mit einer Suchmaske zur Verfügung. Diese leitet mittels der OPAC-Funktion zu
einer Benutzeroberfläche weiter:
       http://www.zikg.eu/cgi-bin/gucha_de.pl
Hierüber kann nach Aufsätzen oder ganzen Zeitschriften gesucht werden, die danach über den
Dokumentenlieferdienst bestellt werden können.

Eine weitere Recherchequelle ist der Karlsruher Virtuelle Katalog (KVK). Über diesen Meta-
Katalog für Bibliotheks- und Buchhandleskataloge können Sie mehrere Kataloge gleichzeitig
durchsuchen:
       https://kvk.bibliothek.kit.edu/?digitalOnly=0&embedFulltitle=0&newTab=0

5. Recherche im Internet

Eine Recherche im World Wide Web ist stets mit kritischer Distanz zu betreiben – die
Anonymität, das relativ einfache Einstellen von Materialien usw. führen zu einer Fülle an
Informationen, die schlichtweg falsch sind oder deren Ursprung nicht nachprüfbar ist. Gerade in
den ersten Semestern sollte daher auf herkömmliche Publikationen zurückgegriffen werden.
Geeignete Internetquellen sind Seiten von Museen oder Künstlern sowie das Reallexikon zur
Deutschen Kunstgeschichte (RDK), das aktuell als RDK Labor online zur Verfügung steht.
       http://www.rdklabor.de/wiki/Hauptseite

Bitte beachten Sie die Vorgaben zur Zitation eines Internetartikels in den Zitierrichtlinien des
KHI. Beispielsweise muss das Datum des letzten Zugriffs sowie die URL als Nachweis angegeben
werden.

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Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten – Kunsthistorisches Institut der CAU

Literaturtipps…
… zum Thema Recherche

    - Behmel, Albrecht: Erfolgreich im Studium der Geisteswissenschaften, Tübingen 2005.
    - Franke, Fabian: Schlüsselkompentenzen. Literatur recherchieren in Bibliotheken und
       Internet, Stuttgart 2010.
    - Karasch, Angela: Erfolgreich recherchieren – Kunstgeschichte, Berlin/Boston 2013.
    - Seiffert, Helmut: Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten. Bibliographie,
       Dokumentation, Manuskript, Braunschweig 1972.

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Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten – Kunsthistorisches Institut der CAU

6. Unterschiedliche Typen von Literatur

6.a Quellen

Eine Quelle ist ein Text, der in Zeitgenossenschaft zum Ereignis oder Werk entstanden ist. Um
Quellen ausfindig zu machen, gibt es so genannte Quellenkunden, in denen bereits edierte
Quellen verzeichnet sind. In den Quellenkunden ist aufgeführt, welche Quellen es gibt und wo sie
zu finden sind – nicht jedoch der Text der Quelle selbst.

6.b Literatur (wissenschaftliche Fachliteratur)

Handbücher

Ein Handbuch ist ein Überblickswerk. Da es relativ allgemein gehalten ist, ist es als erster Einstieg
in das Thema hilfreich. Das Handbuch behandelt immer einen bestimmten Bereich oder
Zeitraum in der Kunstgeschichte. In ihm sind außerdem meist umfangreiche bibliografische
Angaben (Literaturangaben) zu finden.

Enzyklopädische Nachschlagewerke

Enzyklopädien stellen das gesamte Wissen eines Fachgebiets dar. Sie enthalten wenige, dafür aber
ausführliche Artikel von namentlich genannten Autoren. Außerdem sind in ihnen Quellen- und
Literaturangaben verzeichnet. Diese Werke sind zitierfähig und können für Hausarbeiten benutzt
werden. Im Gegensatz dazu stehen Konversationslexika, wie beispielsweise der Brockhaus, der
für den ersten Einstieg genutzt werden kann. Da hierbei allerdings nicht ersichtlich ist, welcher
Autor für welchen Artikel verantwortlich ist, sind Konversationslexika nicht zitierfähig.

Künstlerlexika/Kunstlexika

Künstlerlexika sind enzyklopädische Nachschlagewerke, die Auskunft über Leben und Werk
einzelner Künstler und Künstlerinnen geben. Aufgrund des Umfangs sind sie häufig noch nicht
abgeschlossen.
Kunstlexika sind enzyklopädische Nachschlagewerke, die Begriffe der Kunstgeschichte erläutern.

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Zeitschriften

In Zeitschriften werden die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse veröffentlicht. Dazu werden
verschiedene Formen wissenschaftlicher Arbeiten benutzt:
Aufsatz: Der Aufsatz behandelt ein Einzelproblem oder einen Teilbereich eines umfassenden
Themas. Häufig werden neuere Forschungsergebnisse vorgestellt oder diskutiert.
Rezension: Eine Rezension ist eine kritische Buchbesprechung.
Miszelle: Eine Miszelle ist ein kurzer wissenschaftlicher Artikel, der sich mit dem aktuellen
Forschungsstand, neuen Quellenfunden oder ähnlichem befasst. Miszellen sind ausgesprochen
nützlich, da sie sehr aktuell sind.
Forschungsbericht: Ein Forschungsbericht ist ausführlicher als eine Miszelle. Er kann auch offene
Fragen beinhalten oder Anregungen für weitere Forschung geben.

Jahrbuch

Ein Jahrbuch besteht aus Aufsätzen, die Beiträge zu Ausstellungswerken der Sammlung eines
Museums enthalten. Diese werden von Museen einmal im Jahr zusammengefasst und in einem
Jahrbuch veröffentlicht.

Bestandskataloge/Ausstellungskataloge

In Bestandskatalogen sind sämtliche im Besitz eines Museums oder einer Institution befindlichen
Kunstwerke aufgeführt. Alle Objekte werden mit vollständigen Werkdaten aufgelistet, im Idealfall
sind diese durch eine Abbildung sowie die Provenienz, Literatur- und Ausstellungshinweise,
Restaurierungsdetails u. ä. ergänzt.
In einem Ausstellungskatalog finden sich alle in einer temporären Ausstellung zusammengefassten
Objekte. Die oft unter neuen Blickwinkeln und bestimmten Fragestellungen ausgewählten Werke
sind nicht dauerhaft in dieser Konstellation oder an diesem Ausstellungsort zu sehen, sondern
können auch Leihgaben aus fremdem Besitz sein.

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II. Bildrecherche/Digitalisierung

Für die Bildrecherche gilt ebenfalls das Schneeballprinzip. Bereits während der Recherche sollten
Sie sich Publikationen mit besonders gelungenen Abbildungen vermerken, diese können
wiederum als Basis für Detailaufnahmen dienen. Auch Hinweise auf Vergleichsabbildungen
sollten gleich notiert werden, damit entsprechende Abbildungen gefunden werden können.

1. Erstellen von digitalen Abbildungen

Da sich das KHI im Aufbau einer eigenen digitalen Bild-Datenbank befindet, sollen Scans, die für
Referate von den Studierenden selbst erstellt werden, zukünftig in den internen
Datenbankbestand aufgenommen werden. Hierzu sind einige Richtlinien beim Scannen selbst
sowie bei der Abspeicherung und Bearbeitung der Dateien zu beachten.
Besteht keine Möglichkeit, selbst zu scannen, können die Scanvorlagen wie gewohnt im Hiwi-
Zimmer abgegeben werden. Allerdings müssen Wartezeiten von bis zu 2 Wochen für die
Digitalisierung der Abbildungen einkalkuliert werden, da die Aufträge von den Lehrenden
vorrangig behandelt werden.
Bitte informieren Sie sich vor der Abgabe von Scanaufträgen darüber, ob die benötigte
Bildvorlage nicht schon in der Datenbank des KHI als Datei vorliegt (Auskünfte dazu im Hiwi-
Zimmer). Die Datenbank ist über die Rechner im KHI abrufbar.

Beim Scannen von Bildvorlagen sind folgende technische Angaben zu beachten:

   -   Größe: 400 dpi
   -   Ausgabegröße: längste Seite des Dokuments 30 cm (max. 4000 Pixel)
   -   Entrasterung: je nach Bildvorlage einstellen (Kunstdruck, Tageszeitung,...)
   -   Farbtiefe: bei S/W Vorlagen 8 Bit Graustufe; bei Farbvorlagen 24 Bit Farben
   -   Farbmodus: Adobe RGB

Für die Einarbeitung der Scans in die Interne Datenbank werden Tif-Dateien benötigt. Es ist
darauf zu achten, dass die Fotos unbearbeitet und als Rohscan abgespeichert werden. Eine weitere
Bearbeitung und Abspeicherung der Daten als JPG Datei wird nur für Ihre eigene Powerpoint-
Präsentation und nicht für die Datenbank benötigt.

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2. Verwendung von Abbildungen aus dem Internet

Für die Präsentation bei Referaten und innerhalb nicht publizierter Hausarbeiten ist die
Verwendung von Abbildungen, die aus dem Internet gezogen wurden, durchaus akzeptabel.

Folgende Punkte müssen beachtet werden:

   -   Offizielle Seiten von Museen oder Künstler_innen sind anderen Internetquellen
       vorzuziehen
   -   Die Richtigkeit der Abbildung muss gewährleistet sein. Dies ist über weitere Publikationen
       zu prüfen (Kataloge o. ä.)
   -   Die Qualität der Abbildung muss sehr gut sein. Meist wird im Internet mit einer
       Auflösung von 72 dpi gearbeitet – das ist natürlich zu niedrig und kann auch nicht durch
       einfaches Großziehen der Abbildung auf dem Rechner gelöst werden

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III. Zitierrichtlinien und deren Anwendung

Der Hintergrund für die Festlegung von Zitierrichtlinien ist die Nachvollziehbarkeit von
Aussagen oder Zitaten. Beim wissenschaftlichen Arbeiten ist der sorgfältige Umgang mit Literatur
eine wichtige Voraussetzung. Dies gilt sowohl für die Hausarbeit als auch für das Paper.

Direkte und indirekte Übernahmen aus der Sekundärliteratur, Verweise auf Primärquellen und
wörtliche Zitate müssen immer mit Anmerkungen belegt werden. Dem Leser der Arbeit muss an
jeder Stelle klar sein, ob der Verfasser seine eigene Meinung vorträgt oder fremden Gedanken
folgt. Bei Benutzung des Internets gilt: Angaben aus dem Netz sind grundsätzlich anhand von
gedruckter Literatur zu überprüfen und im Anmerkungsapparat zu belegen. Es gibt logischerweise
keine festgelegte Mindest- oder Höchstgrenze für die Anzahl der Fußnoten/Anmerkungen – was
zitiert oder paraphrasiert wird, wird auch in einer Fußnote belegt. Auch Anmerkungen oder
kürzere Exkurse, die als Einschub im Text den Lesefluss stören würden, können in eine Fußnote
gesetzt werden.

Auf alle Abbildungen sollte im Textteil Bezug genommen sein. Es gibt keine festgelegte Anzahl
von Abbildungen, die einer Hausarbeit beigefügt sein müssen; grundsätzlich gilt auch hier – wie
schon bei den Zitierregeln – das Prinzip der Nachvollziehbarkeit: Objekte oder Details, über die
ausführlicher im Text gesprochen wird, sollten auch als Abbildung zur Verfügung stehen.

Jedes Fach folgt bei der Zusammenstellung der Zitierrichtlinien eigenen Regeln. Somit
unterscheiden sich meist die Vorgaben der Studienfächer – selbst innerhalb eines Fachzweiges
gibt es zahlreiche Varianten. Die ausführlichen Richtlinien für Seminar und Abschlussarbeiten des
KHI finden Sie auf unsere Internetseite. Diese ausformulierten Regeln sind verbindlich für das
Erstellen einer Seminar- und Abschlussarbeit am KHI und ihre Anwendung und Einhaltung ist
Bestandteil der Note.

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Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten – Kunsthistorisches Institut der CAU

IV. Standardwerke und -zeitschriften/Datenbanken (Auswahl)

1. Literatur

1.a Quellen

   -   z.B. Legenda Aurea von Jacobus de Voragine
   -   z.B. Bibel mit Apokryphen

1.b Handbücher

   -   Propyläen Kunstgeschichte, Berlin 1966-1983
   -   The Pelican History of Art, London 1953-
   -   Klotz, Heinrich/Warnke, Martin: Geschichte der deutschen Kunst, München 1998
   -   Dehio, Georg: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, München/Berlin 1964-

1.c Künstlerlexika

   -   Thieme, Ulrich/Becker, Felix/Vollmer, Hans: Allgemeines Lexikon der bildenden
       Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, Leipzig 1907-1950
   -   G. Saur Verlag (Hg.): Allgemeines Künstlerlexikon. Die bildenden Künstler aller Zeiten
       und Völker, München/Leipzig 1992-
   -   Romain, Lothar (Hg.): Künstler. Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst, München
       1988-

1.d Kunstlexika

   -   Turner, Jane (Hg.) : The Dictionary of Art, London 1996
   -   Schmitt, Otto/Zentralinstitut für Kunstgeschichte München (Hg.): Reallexikon zur
       deutschen Kunstgeschichte, Stuttgart/München 1937-
       auch online: http://www.rdklabor.de/wiki/Hauptseite

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1.e Zeitschriften

   -   Kunstchronik, Nürnberg 1948-
   -   Zeitschrift für Kunstgeschichte, Leipzig 1932-
   -   Zeitschrift des Deutschen Vereins für Kunstwissenschaft, Berlin 1934-
   -   Kunstforum International, Ruppichteroth 1973-
   -   Texte zur Kunst, Berlin 1990-
   -   The Art Bulletin, Cambridge/Mass. 1919-
   -   The Burlington Magazine, London 1948-

1.f Jahrbücher

   -   Städel-Museum Frankfurt (Hg.): Städel-Jahrbuch, München 1967-
   -   Mitteilungen des kunsthistorischen Instituts Florenz, Berlin 1908-

1.g Bibliografien

   -   Bibliography of the History of Art (BHA), 1991-

2. digitale Medien

2.a Zeitschriften online

   -   www.ub.uni-kiel.de - E- Zeitschriften - Kunstgeschichte- mehr als 500 Einträge
   -   Internetversionen sind vorhanden, jedoch sind nicht alle von zu Hause aufrufbar, sondern
       für den Campus lizenziert.
   -   www.art-magazin.de
   -   www.monopol-magazin.com
   -   www.fotogeschichte.info

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2.b Datenbanken

   -   www.ub.uni-kiel.de > Elektronische Medien > Datenbanken > Kunstgeschichte
   -   Allgemeines Künstlerlexikon (AKL)
       https://www.degruyter.com/view/serial/35700
   -   FRANCIS (geisteswissenschaftliche Datenbank. Sie beinhaltet Zeitschriften, Bücher und
       Kongressberichte. Bei zu vielen Treffern kann man durch die Expertensuche alles
       eingrenzen)
   -   www.arthistoricum.net
   -   Virtuelle Fachbibliothek Kunstgeschichte (Hier lohnt es sich auch, sich für den
       elektronischen Newsletter anzumelden.)
   -   Karlsruher Virtueller Katalog (KVK) www.ubka.uni-karlsruhe.de/kvk.html
   -   http://prometheus.uni-koeln.de/pandora/de
       Bilddatenbank, die von verschiedenen (auch universitären) Einrichtungen betrieben und
       erweitert wird. Die Qualität der Abbildungen variiert stark, ebenso wie die thematischen
       Schwerpunkte. Interessierte können gegen eine Gebühr (momentan 20 € pro Jahr) den
       Zugang erwerben.
    - JSTOR.org
    - BHA (Bibliography of the History of Art)
    - RILA (Répertoire international de la littérature de l'art
    - worldcat
    - RKD (Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie)

3. Weitere nützliche Internetadressen

Auf den Internetseiten des Kunsthistorischen Instituts sowie der Fachschaft Kunstgeschichte
werden zahlreiche weitere hilfreiche Datenbanken, Portale und Links angeboten.

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Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten – Kunsthistorisches Institut der CAU

V. Zeitmanagement

Der   Beginn     des   Studiums      markiert   einen   wichtigen   Schritt   in   jeder   Biografie.
Eigenverantwortliches Arbeiten – dazu gehören auch das Vor- und Nachbereiten von
Vorlesungen und Seminaren – und die Entwicklung eigener Fragestellungen sind nun
Hauptbestandteil des studentischen Alltags. Oft fällt die Neuorientierung innerhalb der
Anfangsphase schwer, denn die Anforderungen an das Erstellen und Präsentieren von
wissenschaftlichen Arbeiten sind ungleich höher als noch zu Abiturzeiten. Hinzu kommt: Die
Benotung ist von Anfang an relevant für die Abschlussnote.
Bereits für das erste Semester gilt: Struktur schaffen! Meist steht am Ende der Veranstaltung eine
Klausur (z. B. für die Einführungskurse) oder die Abgabe einer Hausarbeit – Ziele, die trotz des
vollgepackten Stundenplans selbst zu Beginn des Semesters nicht aus dem Auge verloren werden
dürfen.

Ein klar gegliederter Semesterplan ist für die fristgerechte und optimale Erfüllung von
Prüfungsleistungen (ob Referat, Klausur oder Hausarbeit) unverzichtbar.

  -   Aufgaben und Abschnitte erkennen und sortieren
          o Welche Prüfungsleistungen sind wann zu erbringen (Abgabetermin erfragen)
          o Für Klausuren sollte kontinuierlich gelernt werden
          o Die Recherche für das Referatsthema beginnt unmittelbar nach der Themenvergabe
  -   Aufgaben und Abschnitte in überschaubare und sinnvolle Einheiten unterteilen Ranking
      für Abfolge und Wichtigkeit
          o Phasen zur Literaturrecherche (Werden Fernleihen benötigt? Sind Bücher gerade
               entliehen?)
          o Regelmäßige Schreibphasen
          o Pufferzonen einplanen
          o Wann kann das Paper/Handout/das Referat dem Dozenten in der Sprechstunde
               vorgestellt werden?
          o Genügend Zeit zur Bildrecherche und zum Erstellen der PPP einplanen
          o Nach Beendigung der Arbeit am Projekt: erneut lesen und kontrollieren
          o Vom Präsentations/Abgabedatum bis zum aktuellen Datum zurück planen
  -   Wochen- oder Tagesplan erstellen (und regelmäßig überprüfen) – Freizeit und Erholung
      sollten aber nicht zu kurz kommen

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Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten – Kunsthistorisches Institut der CAU

  -   Studientag und -woche durch Rituale strukturieren (z. B. mittwochs & donnerstags: UB!)
  -   Zeitfresser erkennen und während der Arbeitszeit abstellen (E-Mails checken, Telefonate)
  -   Konsequent während der Literaturrecherche bereits Notizen anfertigen
          o Auch eigene Gedankengänge formulieren
          o Zu Zitaten die Herkunft und die entsprechende Seitenzahlen notieren
  -   Während der Referatsvorbereitung an die Materialien und möglichen Fragestellungen für
      die Hausarbeit denken.
  -   Arbeitsmaterialien-Check:
          o Druckerprobleme rechtzeitig beheben
          o Gutes Druckerpapier und ordentlichen Klemmhefter besorgen
          o Bei umfangreicheren Arbeiten mind. 2 Tage vor Abgabe Termin für die Bindung
              vereinbaren!
  -   Arbeitstechnik reflektieren und optimieren
          o Papiernotizen oder gleich in den Computer? Allein oder in der Gruppe?
          o Was hat im letzten Semester nicht funktioniert?
          o Eigenen Arbeitsrhythmus finden - Nachteule oder Frühaufsteher?
  -   Nach 1,5 Stunden regelmäßig Pause machen und den Schreibtisch verlassen!

Grundsätzlich gilt immer: Je früher und je kontinuierlicher Sie sich auf eine Prüfung vorbereiten,
desto besser. Die beste Prüfungsvorbereitung ist der regelmäßige Besuch aller Lehr-
veranstaltungen sowie die Vor- und Nachbereitung des Lernstoffes. Als Faustregel gilt: Die
doppelte Dauer der Sitzung einer Lehrveranstaltung als Zeit für die Vor- und Nachbereitung der
Inhalte einplanen. Bei einer 90 minütigen Veranstaltung also zusätzlich 180 min pro Woche.

Achtung: Jetzt schon an die Abschlussklausur denken und bei Vergabe des Referatsthemas an die
Recherche!

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2. Präsentationen

I. Powerpoint-Präsentation

1. Abbildungen

1.a Erstellen von digitalen Abbildungen

Die Erstellung von eigenen Scans für einen Vortrag und deren Einarbeitung in eine Powerpoint-
Präsentation (PPP) nimmt erfahrungsgemäß viel Zeit in Anspruch – hierfür sollte ausreichend
Platz im Terminplan geschaffen werden. Bitte die eigenen Scans auch immer den Medien-Hiwis
für die Aufnahme in die Datenbank zur Verfügung stellen!
Die Datenbank easydb stellt die bereits digitalisierten Bestände des KHI zur Verfügung, auch hier
können Abbildungen abgerufen werden.

1.b Verwendung von Abbildungen in Powerpoint-Präsentationen

Die Abbildungen sollten angemessen groß sein, also über eine ausreichende dpi-Zahl verfügen:
Kleine Bilder, die in der PPP zu stark vergrößert werden, wirken unscharf und verpixelt. Große
Bilder, die nur klein verwendet werden, können die Dateigröße drastisch heraufsetzen und auf
langsameren Rechnern evtl. Anzeigeprobleme bereiten.

Abbildungen, die Sie für Ihre Präsentation verwenden, sollten keinesfalls als TIF-Dateien
abgespeichert werden. Die Datenmenge ist zu groß für Präsentationen, und bei Verwendung
mehrerer Dateien arbeitet das Programm zu langsam. Sinnvoll ist es, die Dateien als JPG-Datei
mit maximal 3 MB abzuspeichern. Orientierungswerte für die Bildgröße sind mindestens
1024x768 Pixel oder höchstens 1600x1200 Pixel. Entscheidend für die Pixelmaße der
Abbildungen ist letztendlich die Auflösung des zu verwendenden Beamers.

Es gibt keine festgelegte Anzahl für Abbildungen innerhalb einer Präsentation. Als Faustregeln
gelten:

    -     Jedes Werk, über das ausführlich gesprochen wird sollte, in angemessener Größe in der
          PPP gezeigt werden. Andersherum gilt: Zeigen Sie keine Bilder, über die Sie nicht reden

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Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten – Kunsthistorisches Institut der CAU

   -   Das gleiche gilt für Vergleichsabbildungen, auf die im Referat ausführlicher eingegangen
       wird oder deren Kenntnis nicht automatisch vorausgesetzt werden kann
   -   Falls ein größerer Teil im Referat sich auf ein Detail bezieht, sollten die Details vergrößert
       (ggf. auf einer eigenen Folien) gezeigt werden
   -   Bewusst entscheiden, ob die Vergleichsabbildungen direkt auf der Folie mit dem
       Hauptobjekt gezeigt werden sollen (dadurch geringere Größe möglich) oder eine eigene
       Folie bekommen
   -   Jede Folie sollte eine angemessene Zeit zu sehen sein, damit die Betrachterinnen und
       Betrachter sich einsehen können. Daher die verfügbare Zeit für das Referat und die
       Anzahl der erstellten Folien gegenüberstellen: Wie viel Zeit haben die einzelnen Folien
       und können Sie ohne einen Lesbarkeits-/Verständnisverlust die Inhalte von Folien
       zusammenfassen?
   -   Auch die PPP sollte einen dezidierten Anfang/eine Einleitung und Abschluss haben:
           o Eine Einstiegsfolie sollte mind. den Seminartitel, den Referatstitel und den Namen
               der Referentin oder des Referenten enthalten. Mögliche Ergänzungen: z. B.
               Abbildung des Hauptwerkes o. ä.
           o Bei Referaten, die länger als 20 Minuten dauern, sollte eine Übersicht über die
               Gliederung erfolgen (ggf. mit der Dozentin oder dem Dozenten absprechen)
           o Inzwischen ist es unüblich, mit einer Danke für die Aufmerksamkeit-Folie zu enden,
               es wirkt unseriös. Eine Alternative ist bspw. eine Folie mit dem Hauptwerk oder
               die stichpunktartige Zusammenfassung der Ergebnisse
           o Vor dem Referat abklären, ob eine Folie mit Literaturhinweisen inkludiert sein
               soll. Bei der Erstellung auf die Lesbarkeit der einzelnen Einträge achten und ggf.
               besonders hilfreiche oder ergiebige Titel kennzeichnen

2. Digitale Präsentationen

Von Anfang an ist die Verwendung von PPP im Studium unumgänglich. Da die Diaproduktion
am Kunsthistorischen Institut eingestellt wurde, stehen Abbildungen von zeitgenössischen
Werken oder aus neuen Publikationen nur im digitalen Format zur Verfügung. Im
Kunsthistorischen Institut besteht die Möglichkeit, an den Studierenden-PCs die Präsentation
mittels der notwendigen Programme zusammenzustellen.

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Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten – Kunsthistorisches Institut der CAU

Die gestalterischen Möglichkeiten sollten aber bei einer Präsentation im Rahmen eines Seminars
nicht überreizt, sondern die Vorteile einer PPP gegenüber einer Diashow sinnvoll eingesetzt
werden:

   -   Bildunterschriften (kurze Textteile)
   -   Details, Vergrößerungen (auf die Auflösung achten!)
   -   Konstruktionslinien o. ä. können über eine Abbildung gelegt werden
   -   Eigene Schemata etc. können gezeigt werden
   -   Auf eine Abbildung kann mehrmals während des Referats zurückgegriffen werden
   -   Film- und Tondokumente können eingefügt werden

2.a Grundsätzliche Gestaltungsmerkmale

Bedenken Sie: Das Voreinstellungen des Programms (Textfelder, Schrifttype, etc.) wurden so
gewählt, dass einfache Präsentationen schnell von einer größtmöglichen Schnittmenge von
Nutzer erstellt werden können. Die Anforderungen für bildwissenschaftlichen Präsentationen im
universitären und wissenschaftlichen Kontext sind jedoch höher. Passen Sie die Oberfläche daher
unbedingt entsprechend Ihrer Bedürfnisse an und optimieren Sie die Ansicht.

Im Vorfeld muss entschieden werden, wie die Gliederung der Folie aussehen soll, diese sollte sich
dann einheitlich durch die Präsentation ziehen. Probieren Sie die von Ihnen gewählte Struktur mit
quer- und hochfomatigen Abbildungen aus. Hierbei sollte auch gleich beachtet werden, inwiefern
inhaltliche Stichpunkte oder Zitate eingebunden werden können.

   -   Hintergrund ohne Musterung, Farbverläufe o. ä. wählen. Die Farbe des Hintergrundes
       beeinflusst auch die Farbwahrnehmung der Abbildungen, daher neutrale Töne wählen
   -   Helle Schrift auf dunklem Hintergrund ist leichter zu erkennen, ggf. Serifentype wählen
       (auch kann der Platz der Folie so besser ausgenutzt werden)
   -   Abbildungen sollten die max. Größe haben, die mit korrekter Beschriftung und ggf.
       inhaltlichem Text möglich ist
   -   Beschriftung und Text in lesbarer Größe (mind. 18pt.)
   -   Möglichst keine reinen Textfolien (in der Sprechstunde abklären)
   -   Längere Zitate ebenfalls mit Anführungszeichen kennzeichnen sowie Autor und Jahr
       angeben
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Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten – Kunsthistorisches Institut der CAU

    -     Orientierung an Hilfslinien bei Erstellung der Folien: Bilder und Texte sollten nicht auf
          der Folie springen
             o Bei PPP unter Ansicht die Option Gitternetzlinien einfügen anwählen
             o Ggf. Folien kopieren + einfügen und dann Ergänzungen oder Überlappungen
                 vornehmen
             o Elemente (z. B. Beschriftungen) ebenfalls aus anderen Folien kopieren, in die
                 neuen Folie einfügen. So landen sie automatisch am gleichen Platz der neuen Folie
    -     Diese Angaben zu Objekten sollten mind. angegeben werden, sofern vorhanden:
             o Künstler, Werkdaten, Standort
             o Folien, deren Inhalte an mehreren Punkten des Referats wichtig sind und gezeigt
                 werden sollen, duplizieren und an entsprechender Stelle als neue Folie einfügen –
                 kein Springen über weite Sequenzen der PPP, um auf einen vorhersehbaren
                 Vergleich o. ä. zu verweisen

2.b Mögliche Probleme

Obwohl die meisten Rechner, die für Präsentationen zur Verfügung gestellt werden, das Format
Powerpoint verarbeiten können, kann es immer wieder doch zu Kompatibilitätsproblemen
kommen – haben Sie Ihre PPP deswegen zur Sicherheit auch im PDF-Format dabei, z. B. auf
einem USB-Stick. Dies gilt insbesondere, wenn sie Powerpoint-Alternativen nutzen (Open Office,
Prezi).

Achten Sie darauf, dass Sie die tatsächlichen Dateien (auch z. B. in der PPP verlinkte
Filmbeiträge) auf das Speichermedium laden, nicht nur die Verknüpfungen. Da auch immer der
Internetempfang problematisch sein kann, verlassen Sie sich nicht auf die Möglichkeit, die PPP
kurzfristig aus der Cloud/Dropbox o. ä. zu laden.

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, bringt seine PPP oder Auszüge bereits zur Veranstaltung
vor der eigenen Stunde mit und testet im Anschluss an die Sitzung einmal, ob Technik, Aufteilung
der Folien, Qualität der Abbildungen etc. funktionieren.

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II. Diapräsentation

Bei der Zusammenstellung der Präsentation mittels Dias muss beachtet werden, dass eine
Reproduktion neuer Dias nicht möglich ist; es kann also nur auf den bisherigen Bestand des
Instituts zurückgegriffen werden.

1. Diathek

Die Diathek wird auf Anfrage durch die Hiwis geöffnet, die Sortierung der Diaschränke ist
ausgeschildert. Ausgewählte Abbildungen werden in die Diakästen vorsortiert, ein vollständig
ausgefülltes Formular (inkl. Veranstaltung, Referatstermin, Thema, Name usw.) wird dem Kasten
beigelegt. Der Kasten wird im Hiwi-Zimmer bis zum Referatstermin im entsprechenden Regal
abgestellt.

2. Präsentation/Paper

Damit eine reibungslose Präsentation gelingt, sollten Sie sich Listen über die genaue Abfolge der
Dias in den Schienen separat bereitlegen. Zu viele Rückgriffe auf bereits gezeigte Abbildungen
innerhalb der Diaabfolge sollten vermieden werden, sondern nach Möglichkeit sollte ein zweites
Dia derselben Abbildung in den Verlauf eingebaut werden. Da auf der Projektion keine
Werkdaten     angegeben    sind,    gehören   diese   nach   Möglichkeit   auch     für   wichtige
Vergleichsabbildungen auf das Paper.

Zum Referatstermin müssen folgende Punkte beachtet werden:

    -   Die Dias müssen in eine Projektorschiene sortiert werden
    -   Hierbei muss das Motiv auf dem Kopf stehen, die unbeschriftete (graue) Seite zeigt zur
        Projektionswand
    -   Vor Beginn des Seminars muss die Schärfe der Projektionen geprüft werden

Nach dem Referat werden die Dias vom Referenten aus der Schiene wieder in den Diakasten
gestellt und im Hiwi-Zimmer aufbewahrt – nach maximal einer Woche muss der Referent die
Dias zurück in die Diathek gebracht und korrekt in die Vorsortierkästen auf den Diaschränken
sortiert haben.

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Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten – Kunsthistorisches Institut der CAU

III. Referat

Seminare und Übungen am Kunsthistorischen Institut werden zu einem Großteil durch die
Referate der Studierenden gestaltet. Gerade beim ersten Referat an der Universität ist eine
sorgfältige Vorbereitung unerlässlich. Bereits nach Bekanntgabe des Referatsthemas sollte mit der
Literaturrecherche begonnen werden, insbesondere, wenn Fernleihen benötigt werden. Es ist
sinnvoll, parallel dazu eine erste eigene literaturunabhängige Werkbeschreibung anzufertigen. Zur
Vorbereitung des Themas gehören ebenso das Nachschlagen von Fachtermini sowie die
Herausarbeitung unterschiedlicher Positionen in der Literatur. Hat man die Quellen und die
Literatur bearbeitet und sich ausreichend Wissen über das zu referierende Thema angeeignet,
muss man sich überlegen, was man davon an die Kommilitonen weitergeben möchte, sprich:
welche Punkte im Referat vorgestellt werden sollen.

   -   Welche Fakten sind wichtig?
   -   Welche Fragen gilt es zu beantworten?
   -   Gibt es Thesen, die näher erläutert werden müssen?
   -   Gibt es eine (eigene) Arbeitshypothese, die den Leitfaden für das Referat bilden könnte?

Darüber hinaus ist es sinnvoll, ggf. eine Fragestellung zu entwickeln, die als Einstieg in eine das
Referat abschließende Diskussion überleiten kann.
Meist gibt es eine klare Zeitvorgabe für Referate, diese muss unbedingt eingehalten werden (nicht
Zeitlimit unter- oder überschreiten). Es lohnt sich, das Referat bereits einmal probeweise
vorzutragen, um Kürzungen oder Vertiefungen kalkulieren zu können.

1. Gliederung

Um nicht ins Blaue zu referieren, ist eine klare Gliederung notwendig, die dem Kurs auch zu
Beginn des Referats – evtl. auf einer Extrafolie der PPP oder anhand der Gliederungspunkte auf
dem Paper – vorgestellt werden kann (nach Absprache mit der Dozentin oder dem Dozenten).
Um den Zuhörerinnen und Zuhörern den Einstieg in das Thema zu erleichtern, empfiehlt sich die
Eröffnung mit einem zur Fragestellung passenden Werk oder Zitat. Auch die Bezugnahme auf
vorhergegangene Referate ist sinnvoll.

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Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten – Kunsthistorisches Institut der CAU

Weitere Bestandteile des Referates sind:

   -   Einblick in die Literatur- und Forschungslage
   -   Historische Fakten, wenn nötig (Biografie, historische Hintergründe, evtl. was zur
       Epoche)
   -   Objektbeschreibung
   -   Analyse
   -   Evtl. Vergleich
   -   Schlussfolgerung

Da die einzelnen Themen einer Lehrveranstaltung sich zu einem gelungenen Ganzen
verklammern sollen, ist es ratsam die Gliederung oder auch die Literaturauswahl rechtzeitig in der
Sprechstunde abzusprechen. Hierbei können auch noch einmal die Fragestellungen und Ziele
durchgesprochen werden und in Hinblick auf die gesamte Veranstaltung ausgerichtet werden.

2. Visualisierung

Bei kunsthistorischen Referaten ist die Visualisierung besonders wichtig, denn Abbildungen
untermauern nicht nur die Argumentation, sondern sind der Gegenstand, die Quelle, die zu
untersuchen ist. Die gängigste Präsentationsmöglichkeit ist die Powerpoint-Präsentation. Hier ist
darauf zu achten, dass ein gängiges Dateiformat gewählt wird, das von einem Windows-gestützten
Rechner des Instituts auch ohne Konvertierungsprogramme geöffnet werden kann (PPP, PDF –
NICHT Open Office!).
Die Nutzung von Overheadprojektorfolien für die Wiedergabe von Abbildungen ist nicht ratsam
und sollte nur im Notfall zum Einsatz kommen – als lebendiges Unterrichtsmittel, z.B. um
Argumente während einer Diskussion zu sammeln und zu fixieren, ist der Overheadprojektor eine
sinnvolle Lösung.

3. Vortragsweise

Unabhängig von der Vortragsweise ist darauf zu achten, ruhig, laut und deutlich zu sprechen und
keine zu komplizierten Schachtelsätze zu bilden. Man sollte sich verständlich und nachvollziehbar
ausdrücken. Umgangssprache muss unbedingt vermieden werden; die Aussprache von
unbekannten Fremdwörtern muss vor dem Referat geklärt werden.

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Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten – Kunsthistorisches Institut der CAU

Wichtig ist es, das Gesagte nicht nur zu verdeutlichen, indem man die Abbildungen zeigt, sondern
indem man mit einem Zeigestock oder einem Laserpointer genau auf die Bereiche verweist, über
die man spricht.
Referate werden im Stehen vorgetragen. So hat man die Möglichkeit, durch seine Körpersprache
die Aufmerksamkeit der Zuhörer einzufangen und den Blick zum Publikum zu suchen.

Freies Vorlesen

In der kunsthistorischen Fachkultur ist es auf Tagungen etc. üblich, ausformulierte Vorträge frei
Vorzulesen. Einige Dozentinnen und Dozenten lassen dies in Hinblick auf eine spätere
Berufspraxis auch bei Referaten zu. Sprechen Sie dies im Vorfeld individuell ab.

Karteikarten

Gerade bei den ersten Referaten sind Karteikarten mit Stichworten durchaus empfehlenswert.
Wie viel auf diesen Stichwortkarten steht, hängt vom Referenten ab. Wichtig ist in jedem Fall eine
ausreichend große, leserliche Schrift. Auch wenn einzelne Punkte abgelesen werden, sollte das
Referat insgesamt möglichst frei und fließend vorgetragen werden.

Freier Vortrag

Im günstigsten Fall (und als mittelfristiges Ziel, bis spätestens zu den Vorträgen in
Hauptseminaren) sollte eine individuelle Technik zur freien Präsentation erarbeitet werden.
Voraussetzung hierfür ist die Durchdringung des Themas und das rechtzeitige Anfertigen der
Präsentation. Anhand der Folien kann man seine Formulierungen dann frei entwickeln und wird
so durch das Referat geführt. Einzelne Daten/Fakten/Leitsätze auf den Folien können
Hilfestellung dabei bieten, sich von den Karten zu lösen. Dabei ist darauf zu achten, dass es keine
reinen Textfolien gibt (Ausnahme: Literaturangabe) und diese vom Referenten einfach vorgelesen
werden.

Beachten Sie auch die Handreichung Grundregeln für eine erfolgreiche Prüfungsleistung des KHI.

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Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten – Kunsthistorisches Institut der CAU

IV. Paper/Handout /Tischvorlage/Thesenpapier/…)

1. Formen

Es ist sinnvoll, den Kommilitoninnen und Kommilitonen während des eigenen Vortrags
zusätzlich schriftliche Informationen zur Verfügung zu stellen. Hierfür gibt es unterschiedliche
Optionen, die Bezeichnungen dafür werden häufig synonym verwendet – was genau für die
aktuelle Veranstaltung gewünscht ist, sollte vorher abgesprochen werden.

Das Thesenpapier oder Paper enthält die wichtigsten Aspekte des eigenen Vortrags und dient dazu,
dass die Zuhörerinnen und Zuhörer dem Referat besser folgen können und nur eigene
Ergänzungen vornehmen müssen. Es gibt das Thema und die inhaltlichen Thesen in einer
Übersicht wieder. Es sind keine detailreichen Ausformulierungen nötig bzw. gewünscht. Zur
Veranschaulichung des referierten Werkes besteht die Möglichkeit, eine Abbildung aufzuführen,
auf jeden Fall gehören aber die vollständigen Werkdaten sowie die korrekten Angaben zur
Literatur dazu
Als Handouts bezeichnet man in der Regel ausführlichere Tischvorlagen, die zusätzlich zu den
Kurzfassungen auch weiterführende Informationen bieten.

Nicht zu vergessen ist das Erstellen eines Briefkopfs, der alle wichtigen Formalien der
Veranstaltung enthält und in der oberen linken Ecke platziert wird. Die Schriftgröße sollte 11
oder 12 pt. betragen und der Umfang eine DIN A4-Seite nicht überschreiten. Vermeiden Sie eine
Formatierung, die dazu führt, dass bspw. nur ein oder zwei Sätze auf eine zweite Seite rutschen.

2. Mögliche Inhalte

Paper sollten den Zuhörerinnen und Zuhörer eine Orientierung über den Vortrag liefern. Hier
sollte zudem zusätzlich die wichtigste Literatur zum Thema aufgeführt sein. Auch können hier
bereits Diskussionsfragen und im Referat beständig wiederkehrende Daten/Zahlen/Fakten
aufgelistet werden.
Das Paper kann zudem die Informationen aufnehmen, die eine Unterbrechung in der
Präsentation oder längere Exkurse bedeuten können, z. B. Definitionen oder Biografien.

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Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten – Kunsthistorisches Institut der CAU

3. Strukturierung eines Papers (Beispiel):

  Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
  Kunsthistorisches Institut
  Seminar: Titel
  Seminarleitung: Name
  Referent_in: Name (Anzahl der Fachsemester)                                 Abbildung des Werkes, bei
  Semester: Veranstaltungssemester (WiSe / SoSe)                             Architekturthemen ebenfalls ein
                                                                                       Grundriss

  Thema des Referats

  Vollständige technische Daten des Werkes

  Thesen / Inhalt / wiederkehrende Daten
  (z.   B.:   Künstlerbiografie   in   Stichpunkten;        Entstehungsgeschichte;   geschichtlicher   Hintergrund;
  kunstgeschichtliche Einordnung; Besonderheiten des Werks, usw.)
  …

  Literatur
  - xx
  - yy
  - zz

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Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten – Kunsthistorisches Institut der CAU

VI. Techniken der Werkbeschreibung

Grundlage für jede Werkbeschreibung ist eine eingehende Werkbetrachtung. Erst wenn man bewusst
und genau hingesehen und das Objekt detailliert erfasst hat, sind ein inhaltliches Verstehen und
somit eine gelungene Beschreibung möglich. Ausgangspunkt ist das Original und nur, wenn dies
nicht zur Verfügung steht, eine gute Farbabbildung des Werkes in der Literatur. Da gerade die
Farbigkeit jedoch in den einzelnen Publikationen stark variieren kann, sollte man mehrere
miteinander vergleichen. Generell gilt: nicht aufzählen, sondern erzählen. Vermeiden Sie dabei
lange Schachtelsätze und Füllwörter. Gerade in den ersten Semestern, in denen die eigene
Präsentationstechnik noch gefunden und verfeinert werden muss, ist die Werkbeschreibung eine
ideale Möglichkeit, sich von den Karteikarten und sonstigen Aufzeichnungen zu lösen und frei zu
sprechen.

1. Einstieg

Ein möglicher Einstieg sind die Werkdaten (besonders Material und Maße), man stellt also das
Objekt formal vor, bevor man auf das eingeht, was man sieht. Darauf folgt eine grobe
Einordnung der Arbeit, z. B. die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gattung.

2. Beschreibung

Eine erste Werkbeschreibung (Thema, Komposition, Bestandteile) beinhaltet noch keine
weiterführende Interpretation. Meist arbeitet man sich vom Wichtigsten ausgehend anhand von
sinnfälligen Zusammenhängen innerhalb des Objekts vor.

      -   Was steht im Mittelpunkt des Werkes, was lenkt den Blick sofort auf sich (und wodurch)?
      -   Wohin wird der Blick dann geführt und durch welche Zusammenhänge?
      -   Wie sind Komposition, Lichtführung und Kolorit gegeben usw.?

Literaturtipps…
… zum Thema Werkbeschreibung

  -       Prochno, Renate: Die Technik des Beschreibens, in: Prochno, Renate: Das Studium der
          Kunstgeschichte. Eine praxisbetonte Einführung, ²Berlin 2003, S. 86-93.

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