Einkommen in der Landwirtschaft: neue Perspektiven und Implikationen für die Politikbewertung

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Einkommen in der Landwirtschaft: neue Perspektiven und Implikationen für die Politikbewertung
A g r a r w i r t s c h a f t

      Einkommen in der Landwirtschaft: neue Perspektiven
      und Implikationen für die Politikbewertung
      Robert Finger1 und Nadja El Benni2
      1
       ETH Zürich, Agrarökonomie und -politik, 8092 Zürich, Schweiz
      2
        Agroscope, Forschungsbereich Nachhaltigkeitsbewertung und Agrarmanagement, 8356 Ettenhausen, Schweiz

      Auskünfte: Nadja El Benni, E-Mail: nadja.el-benni@agroscope.admin.ch; Robert Finger, E-Mail: rofinger@ethz.ch

      https://doi.org/10.34776/afs13-17   Publikationsdatum: 22. Februar 2022

      Das Einkommen ist eine zentrale Grösse für die wirtschaftliche Tragfähigkeit landwirtschaftlicher
      Betriebe. Politische Instrumente sollten mit einer ganzheitlichen Sicht auf das Einkommen ent-
      wickelt und bewertet werden. (Foto: Gabriela Brändle, Agroscope)

      Zusammenfassung

      Wirtschaftlich tragfähige landwirtschaftliche Betrie-                   ten der Familie eines landwirtschaftlichen Haushalts
      be sind die Voraussetzung für die Bereitstellung der                    im Fokus stehen und das Einkommen eines landwirt-
      breiten Palette an gewünschten Leistungen aus der                       schaftlichen Haushalts sowohl das landwirtschaftliche
      Landwirtschaft und tragen zu resilienten Agrar- und                     als auch das nichtlandwirtschaftliche Einkommen
      Ernährungssystemen bei. Das Einkommen landwirt-                         umfasst. Drei Facetten des Einkommens sind dabei
      schaftlicher Betriebe ist eine oft verwendete Masszahl                  für die Agrarpolitik besonders relevant: i) das (durch-
      für diese Tragfähigkeit. Wir präsentieren hier verschie-                schnittliche) Einkommensniveau, ii) die Einkommens-
      dene Perspektiven zum Einkommen in der Landwirt-                        variabilität bzw. das Einkommensrisiko und iii) die
      schaft, zeigen neue Entwicklungen und Ansätze auf                       Einkommens­verteilung bzw. die Einkommensungleich-
      und ziehen Schlussfolgerungen für die Agrarpolitik.                     heit. Nur die Kombinationen dieser drei Facetten er-
      Das Einkommen wird häufig produktionsseitig, aus                        laubt relevante Rückschlüsse auf die Tragfähigkeit des
      einer Wertschöpfungsperspektive heraus betrachtet,                      Sektors und eine umfassende Bewertung der Agrar-
      die abbildet, welches Einkommen auf Betriebs- oder                      politik auf Betriebs- und Sektorebene. Dazu braucht
      Sektorebene mit dem Einsatz von Produktionsfakto-                       es Paradigmenwechsel und neue Kennzahlen und
      ren wie Arbeit, Boden und Kapital erzielt wird. Diese                   Methoden für die Einkommensmessung und -analyse.
      Perspektive sollte jedoch häufiger durch eine konsum-
      seitige Betrachtung des Einkommens der Landwirt-                        Key words: farm income, household income, income
      schaft ergänzt werden, in der die Konsummöglichkei-                     risk, income inequality, agricultural policy.

                                                                                                          Agrarforschung Schweiz 13: 17–25, 2022   17
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Das Einkommensziel in der Agrarpolitik                      übrigen erwerbstätigen Bevölkerung in der Region
Die Schaffung von Rahmenbedingungen, die die Er­            vergleichbar sind». Die Beurteilung der Einkommens­
wirtschaftung eines angemessenen Einkommens in der          situation in der Schweizer Landwirtschaft ist in der Ver­
Landwirtschaft ermöglichen, ist ein wichtiges Ziel der      ordnung über die Beurteilung der Nachhaltigkeit in der
Agrarpolitik in Europa. In der Agrarpolitik wurde sowohl    Landwirtschaft (SR 919.118), Art. 3 bis 7, geregelt.
in der Schweiz als auch der Europäischen Union in den
1990er Jahren ein fundamentaler Systemwechsel voll­         Um die verschiedenen Facetten der landwirtschaftlichen
zogen. Die Stützung landwirtschaftlicher Betriebe und       Einkommen abbilden zu können und die Auswirkungen
Einkommen wurde sukzessive von einer Preisstützung          politischer Massnahmen auf den Agrarsektor zu bewer­
hin zu einer Stützung über Direktzahlungen umgestellt.      ten, haben Agrarökonomen umfangreiche Datenerhe­
Nachfolgende Reformschritte koppelten die Unterstüt­        bungs- und Analyseinstrumentarien entwickelt (z.B.
zung zunehmend an spezifische Ziele oder Funktionen,        Esposti und Sotte, 2013). Dazu gehören diverse Modelle
z.B. im Hinblick auf ökologische und soziale Aspekte        von einzelbetrieblicher bis zu einer sektoralen Perspek­
(z.B. OECD, 2011). Es gelang bisher weder in der Schweiz    tive sowie eine umfassende Erhebung und Auswertung
noch der EU, den politischen Rahmen so zu setzen, dass      von Einkommensdaten. Beispiele aus der Schweiz sind
die verschiedenen Ziele in den Bereichen Einkommen,         das agentenbasierte Modell SWISSland (Möhring et al.,
Umwelt, Tierwohl und Sozialem erreicht werden (z.B.         2016) und die zentrale Auswertung der Buchhaltungs­
Pe’er et al., 2019).                                        daten (ZA-BH), die jährlich mittels zweier Stichproben
Wirtschaftlich tragfähige landwirtschaftliche Betriebe      Buchhaltungsdaten von ca. 2300 bzw. 1800 Betrieben
sind die Voraussetzung, diese Ziele einer nachhaltigen      für das Einkommensmonitoring und betriebswirtschaft­
und resilienten Landwirtschaft zu erreichen. Das Ein­       liche wie auch mikroökonomische Analysen landwirt­
kommen landwirtschaftlicher Betriebe ist eine oft ver­      schaftlicher Betriebe erhebt (Renner et al., 2018). In der
wendete Masszahl für diese Tragfähigkeit und dient als      EU werden im Farm Accountancy Data Network (FADN)
Proxy für das Wohlergehen des Sektors in Gänze. Das         von mehr als 80 000 landwirtschaftlichen Betrieben Ein­
Einkommen landwirtschaftlicher Betriebe ist zudem           kommen und andere Details des Betriebes erhoben (z.B.
eine wichtige Dimension zur Beurteilung agrarpoli­          Reidsma et al., 2018; Thoyer und Préget, 2019).
tischer Instrumente und Reformen. Was genau unter
dem Einkommen landwirtschaftlicher Betriebe und ein         Zwei Blickwinkel auf das Einkommen
«angemessenes» Einkommen verstanden wird, ist oft           landwirtschaftlicher Betriebe bzw. Haushalte
wenig präzise definiert. So formuliert die Gemeinsame       Das landwirtschaftliche Einkommen kann aus zwei Blick­
Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union das Einkom­       winkeln betrachtet werden (z.B. Hill, 2019). Zum einen
mensziel wie folgt (European Commission, n. d.): «Das       als die Wertschöpfung, die auf Betriebs- oder Sektor­
Ziel der GAP ist es, den Landwirten der Europäischen        ebene mit dem Einsatz von Produktionsfaktoren wie
Union ein angemessenes Einkommen zu ermöglichen.            Arbeit, Boden und Kapital erzielt wird und damit die
Die Einkommensunterstützung durch Direktzahlungen           Produktionsseite der Landwirtschaft widerspiegelt. Zum
soll ein stabiles Einkommen für die Landwirte gewähr­       anderen als die Konsummöglichkeiten der Familie eines
leisten und entlohnt für eine umweltfreundliche Land­       landwirtschaftlichen Haushalts, wobei das Einkommen
wirtschaft und die Bereitstellung öffentlicher Güter wie    eines landwirtschaftlichen Haushalts sowohl das land­
beispielsweise Landschaftspflege, die von den Märkten       wirtschaftliche als auch das nicht-landwirtschaftliche
normalerweise nicht vergütet werden». Die Schweizer         Einkommen umfasst.
Verfassung gibt mit Artikel 104 folgendes bezüglich         Die Einkommen und damit das Konsumniveau unter­
Einkommen vor: «Der Bund ergänzt das bäuerliche Ein­        scheiden sich zwischen den landwirtschaftlichen Haus­
kommen durch Direktzahlungen zur Erzielung eines            halten deutlich, zum Beispiel aufgrund der heteroge­
angemessenen Entgelts für die erbrachten Leistungen,        nen Ausstattung mit Produktionsfaktoren, Fähigkeiten
unter der Voraussetzung eines ökologischen Leistungs­       und Fertigkeiten der Betriebsleitenden und/oder An­
nachweises». Das Landwirtschaftsgesetz Art. 5 präzisiert    gestellten, aber auch aufgrund von Unterschieden der
das Einkommensziel wie folgt (LwG, SR 910.1): «Mit den      biophysikalischen Umweltbedingungen und den natio­
Massnahmen dieses Gesetzes wird angestrebt, dass            nalen und regionalen Institutionen und Politiken (Hill,
nachhaltig wirtschaftende und ökonomisch leistungs­         2019) (Abb. 1). Diese Heterogenität muss auch in der
fähige Betriebe im Durchschnitt mehrerer Jahre Ein­         Bewertung agrarpolitischer Massnahmen berücksichtigt
kommen erzielen können, die mit den Einkommen der           werden, denn es bestehen starke Wechselwirkungen

                                                                                  Agrarforschung Schweiz 13: 17–25, 2022    18
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zwischen politischen Massnahmen, externen Faktoren                          Sektoren zurückbleiben. Diese angenommene Diskre­
und Entscheidungen auf Ebene der landwirtschaftli­                          panz rechtfertigt häufig die Transfers von Zahlungen
chen Haushalte, die sich auf den Zielerreichungsgrad                        an die landwirtschaftliche Bevölkerung, wobei neben
agrarpolitischer Massnahmen und das Wohlergehen                             dem Einkommen landwirtschaftlicher Betriebe auch die
der landwirtschaftlichen Haushalte auswirken. Nicht                         ländliche Entwicklung generell gefördert werden soll
nur Veränderungen der politischen und institutionellen                      (z.B. Rocchi et al., 2021). Allerdings konnten Studien für
Rahmenbedingungen, der Markt-, Wetter- und Klima­                           verschiedene europäische Länder zeigen, dass Unter­
bedingungen, sondern auch Veränderungen der aus­                            schiede zwischen den Einkommen landwirtschaftlicher
serlandwirtschaftlichen Beschäftigungsmöglichkeiten                         und nicht-landwirtschaftlicher Bevölkerung, wenn über­
können zu betriebsspezifischen Anpassungsreaktionen                         haupt, häufig nur in geringem Umfang vorliegen (Rocchi
führen (z.B. Reidsma et al., 2010, 2018).                                   et al., 2021; Marino et al., 2021), vor allem wenn um die
                                                                            Faktorausstattung kontrolliert wird und Einkommen auf
Obwohl das für den Konsum verfügbare Einkommen auf                          Ebene der Haushalte betrachtet werden.
Ebene landwirtschaftlicher Haushalte ein Schlüsselele­
ment für die Bewertung des Lebensstandards und damit                        Auch die gerechte Verteilung der Zahlungstransfers ist
der wirtschaftlichen und sozialen Nachhaltigkeit wäre,                      eine gesellschaftliche Präferenz, die sich in der agrar­
fokussiert die (politische) Diskussion häufig auf produk­                   politischen Debatte widerspiegelt. So wurde beispiels­
tionsseitigen Kennzahlen.                                                   weise festgestellt, dass Bürgerinnen und Bürger die
Daher sollte neben der Produktionsperspektive die                           Subventionierung kleiner Familienbetriebe gegenüber
Konsumperspektive landwirtschaftlicher Haushalte                            der Förderung sehr grosser Betriebe bevorzugen und
bei der Evaluierung der Erreichung agrarpolitischen                         damit Diskussionen über die starke Konzentration von
Einkommensziele grössere Beachtung finden. Diese                            Direktzahlungen auf wenige tendenziell einkommens­
Perspektive kann auch mit den gesellschaftlichen An­                        starke Betriebe in ganz Europa entfachen (Ellison, Lusk
forderungen an die Agrarpolitik begründet werden,                           und Briggeman, 2010; Espinosa et al., 2020). Eine ent­
da Einkommensunterstützung oft unter der Annahme                            scheidende Frage dabei ist, ob und inwieweit staatliche
gesprochen wird, dass die Einkommen landwirtschaftli­                       Unterstützungen und Interventionen für diese Betriebe
cher Haushalte strukturell hinter den Löhnen in anderen                     gerechtfertigt sind, vor allem im Hinblick auf die Ziel­

                                                               Politikmassnahmen

  Politikmassnahmen und
        Institutionen
                                                                                                                          Produktion

                                                      Bauer            Bauer           Bäuerin

        Natürliche
  Produktionsgrundlagen

                                                                                                                            Umwelt
                                                                    Strukturen
    Landwirtschaftliche
         Märkte
                                                         Landwirtschaftliche Systeme

                                   Einkommensniveau           Einkommensvariabilität       Einkommensverteilung

     Gesellschaftliche                                                                                                    Landschaft
       Nachfrage

Abb. 1 | Agrarsysteme und die Facetten landwirtschaftlichen Einkommens (Finger und El Benni 2021).

                                                                                                      Agrarforschung Schweiz 13: 17–25, 2022   19
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erreichung der agrarpolitischen Massnahmen hinsicht­            investieren und zu innovieren (z.B. Sunding und Zil­
lich des Einkommens aber auch der anderen Bereiche.             berman, 2001; Gardebroek, 2006; Iyer et al., 2020).
In diesem Zusammenhang ist auch die Interaktion                 Hohe Einkommensschwankungen können wichtige
zwischen dem Einkommensniveau, der gewünschten                  Transformationen im Sektor hin zu nachhaltigen
Betriebsstruktur und dem landwirtschaftlichen Struk­            Produktionssystemen verhindern und die Resilienz
turwandel erwähnenswert. So trugen beispielsweise               landwirtschaftlicher Betriebe und Agrarsysteme re­
strukturelle Unterschiede in der Entlöhnung des Faktors         duzieren (Meuwissen et al., 2018; Spiegel et al., 2021).
Arbeit im landwirtschaftlichen gegenüber dem ausser­            Dementsprechend ist die Bewertung der Risikoexpo­
landwirtschaftlichen Sektor in Europa zu einer anhalten­        sition und möglicher Risikomanagementmassnahmen
den Abwanderung von Arbeitskräften aus der Landwirt­            auf das Einkommensrisiko von zentralem Interesse,
schaft bei (z.B. Neuenfeldt et al., 2019). Dieser Struktur­     auch für die Politik (z.B. El Benni et al., 2016: European
wandel kann zwar das Problem des landwirtschaftlichen           Commission, 2017; Vroege und Finger, 2020).
Einkommens für die verbleibenden landwirtschaftlichen
Betriebe verringern, reduziert aber auch die Anzahl der       3. Die Einkommensverteilung: Die Einkommensvertei­
kleinen landwirtschaftlichen Betriebe und läuft damit            lung innerhalb der landwirtschaftlichen Bevölkerung
gegebenenfalls einigen der von der Gesellschaft gefor­           ist relevant, um die Heterogenität und (Un-)Gleich­
derten Gerechtigkeitszielen zuwider. Agrarstrukturelle           heit der Einkommen zu bewerten. Dabei umfasst die
Änderungen und die landwirtschaftlichen Einkommen                Frage der Ungleichheit zum einen die Einkommens­
sind dementsprechend eng miteinander verknüpft und               ungleichheit innerhalb der landwirtschaftlichen Be­
müssen bei der Einkommensbewertung berücksichtigt                völkerung und zum anderen die Einkommensun­
werden.                                                          gleichheit zwischen dem landwirtschaftlichen und
                                                                 dem nichtlandwirtschaftlichen Sektor. Wie sich Ver­
Die drei Facetten des Einkommens                                 änderungen in den Markt- und Umweltbedingungen
Drei verschiedene Facetten des Einkommens sind im Zu­            sowie von Politikmassnahmen auf die Einkommens­
sammenhang mit der Agrarpolitik besonders relevant               verteilung auswirken, ist für die ganzheitliche Bewer­
(Abb. 1).                                                        tung des Wohlstands des Sektors und für die Agrar­
                                                                 politik von Bedeutung (z.B. Finger und El Benni, 2011;
1. Das Einkommensniveau: Das (durchschnittliche) Ein­            El Benni et al., 2012; El Benni und Finger, 2013; Piet
   kommensniveau ist ein häufig verwendeter Indikator            et al., 2012).
   für das allgemeine Wohlergehen der landwirtschaft­
   lichen Betriebe und des Agrarsektors in Gänze. Das         Zur Evaluation des Effektes agrarpolitischer Massnah­
   durchschnittliche Einkommensniveau wird häufig             men auf die «Einkommen» braucht es eine holistische
   verwendet, um die Entwicklung im Laufe der Zeit zu         Perspektive auf alle drei Facetten: das Einkommensni­
   beurteilen und Einkommen in der Landwirtschaft mit         veau, die Einkommensvariabilität und die Einkommens­
   dem Einkommen nichtlandwirtschaftlicher Haushalte          verteilung. Zudem sollten Einkommen des landwirt­
   zu vergleichen. Ausreichend hohe Einkommen sind            schaftlichen Haushalts im Fokus stehen, die die Kon­
   eine Voraussetzung für die Fähigkeit der landwirt­         summöglichkeiten der Familienmitglieder eines land­
   schaftlichen Betriebe, private und öffentliche Leis­       wirtschaftlichen Haushalts besser widerspiegeln als das
   tungen zu erbringen. Ein wirtschaftlich florierender       Einkommen aus der landwirtschaftlichen Produktion.
   Agrarsektor fördert den technologischen Fortschritt,       Hierzu braucht es einen Paradigmenwechsel in der Ag­
   die Fähigkeit zur Anpassung der Produktionssysteme         rarpolitik, aber auch neue Instrumente, Methoden und
   und ermöglicht die Umsetzung von Massnahmen zur            Daten für eine holistische Analyse.
   Erreichung der Umweltziele (z.B. Sunding und Zilber­
   man, 2001; Hill, 2019).                                    Umfassende Politikbewertung erfordert
                                                              neue Perspektiven
2. Die Einkommensvariabilität: Die Variabilität des Ein­      Neue Perspektiven auf die landwirtschaftlichen Einkom­
   kommens im Zeitverlauf spiegeln die Einkommensrisi­        men, deren Messung, Entwicklung und Reaktion auf Po­
   ken landwirtschaftlicher Betriebe wider. Schwanken­        litikmassnahmen sind notwendig, weil sich in Europa die
   de Einkommen mindern das objektive und subjektive          Betriebsstrukturen sowie die Markt-, biophysikalischen
   Wohlbefinden, insbesondere risikoscheuer Landwir­          und politischen Rahmenbedingungen so verändert
   te, und verringern die Anreize zu produzieren, zu          haben, dass die Erkenntnisse und Instrumente aus der

                                                                                    Agrarforschung Schweiz 13: 17–25, 2022   20
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Vergangenheit heute zu verzerrten politischen Schluss­       menden Komplexität der landwirtschaftlichen Betriebe
folgerungen führen können. Insbesondere die folgen­          bzw. des Sektors bei.
den drei Aspekte sind dabei hervorzuheben: Erstens,          Generell haben sich auch die Betriebsstrukturen in sehr
die zunehmende Komplexität der Betriebe. Zweitens,           heterogenen Systemen entwickelt. So ist beispielsweise
die zunehmende Risikoexposition. Drittens, die zuneh­        der Einsatz von Technologien auf den einzelnen Betrie­
mende Komplexität der Agrarpolitik und der einzelnen         ben sehr unterschiedlich, was sich auf die Fähigkeit der
politischen Massnahmen.                                      Betriebe auswirkt, auf klimatische und marktbezogene
                                                             Änderungen und politische Anreize zu reagieren. Die
Landwirtschaftliche Betriebe werden                          zunehmende Heterogenität führt zu einer Koexistenz
zu immer komplexeren Wirtschaftseinheiten                    von Betrieben mit unterschiedlichen Zielfunktionen,
Landwirtschaftliche Betriebe zeichnen sich zunehmend         Prioritäten und Strategien (z.B. Produktion mit Schwer­
durch mehrere Einkommensquellen aus und werden in            punkt auf Nischenmärkten vs. Produktion grosser Men­
Bezug auf Struktur, eingesetzten Produktionstechnolo­        gen) und unterschiedlichen Organisationsstrukturen.
gien und Zielen immer heterogener. So sind beispiels­        Diese zunehmende Komplexität der landwirtschaftli­
weise Einkommensquellen, die über die Produktion und         chen Betriebe und Betriebsstrukturen erfordert neue
Vermarktung landwirtschaftlicher Erzeugnisse hinaus­         Daten, Methoden und Instrumente zur Messung der Ein­
gehen (z.B. die mit dem landwirtschaftlichen Betrieb         kommen und zur Bewertung von Politikmassnahmen. So
verbundenen Tätigkeiten wie Direktvermarktung, Ag­           ist zum Beispiel das landwirtschaftliche Einkommen in
rotourismus und Energieerzeugung), aber auch ausser­         diesem Kontext nur eine unzureichende Kennzahl, ob
landwirtschaftliche Tätigkeiten für viele europäische        es einem (komplexen) Betrieb wirtschaftlich gut geht
landwirtschaftliche Haushalte von grosser und zuneh­         oder nicht. Die derzeit verwendeten Indikatoren zur
mender Bedeutung (z.B. El Benni und Finger, 2013; Me­        Messung des landwirtschaftlichen Einkommens reichen
raner et al., 2015). Darüber hinaus schaffen neue Formen     daher oft nicht aus. In den FADN-Daten der EU fehlen
der Zusammenarbeit zwischen landwirtschaftlichen Be­         zum Beispiel Informationen über das verfügbare Haus­
trieben, aber auch entlang der Wertschöpfungskette,          haltseinkommen aus verschiedenen Einkommensquel­
stetig neue Arten von Geschäftsmodellen. So sind auch        len. In der Schweiz sind diese für einen Teil der Betriebe
in Europa landwirtschaftliche Betriebe zunehmend             vollständig vorhanden und für den anderen Teil nur
Multibusiness-Betriebe und können aus mehreren juris­        teilweise. Daten, die eine umfassende Einkommens­
tischen Personen bestehen. Der Begriff «komplexe Be­         perspektive ermöglichen, werden jedoch benötigt, um
triebe» (complex farms) wird in diesem Zusammenhang          das Einkommensniveau, die Einkommensverteilung und
verwendet, um Situationen zunehmender Komplexität            das Einkommensrisiko mit der nichtlandwirtschaftlichen
in der Landwirtschaft zu beschreiben. So ist zum Bei­        Bevölkerung unter Verwendung derselben Systemgren­
spiel die Annahme, dass ein Betrieb einen Standort und       zen zu vergleichen (Poppe und Vrolijk, 2019). Ausserdem
einen Betriebsleiter hat, der einen Haushalt versorgt,       können die derzeit verwendeten unvollständigen Ein­
ein oft überholtes Konzept (z.B. Poppe und Vrolijk,          kommensinformationen zu irreführenden politischen
2019). In der europäischen Landwirtschaft sind zuneh­        Schlussfolgerungen führen (z.B. European Court, 2016).
mend Mehrfacheigentum (eine Person besitzt mehrere           Daten zum verfügbaren Haushaltseinkommen ermög­
landwirtschaftliche Betriebe), verteiltes Eigentum (ein      lichen es zudem auch, allfällige Interaktionen zwischen
landwirtschaftlicher Betrieb hat mehrere Eigentümer),        den landwirtschaftlichen Einkommen und den Einkom­
die geografische Streuung eines landwirtschaftlichen         men aus anderen Sektoren abzubilden. Darüber hinaus
Betriebs (einschliesslich Betriebsstandorten in verschie­    würde die Betrachtung des Vermögens in Ergänzung
denen Ländern) und eine komplexere Situation beim            zum Einkommen eine erweiterte Sichtweise auf die
Einsatz von Arbeitskräften (z.B. Betriebsleiter, die nicht   Konsummöglichkeiten, die Ungleichheit und die Stabili­
Eigentümer sind, zunehmende Bedeutung von Lohn­              tät geben (Gallusser und Krapf, 2019). Die zunehmende
unternehmen) zu beobachten (z.B. Offermann et al.,           Komplexität der landwirtschaftlichen Betriebe und die
2013; Poppe und Vrolijk, 2019). Andererseits sind in vie­    Heterogenität der Produktionssysteme und -techno­
len Teilen Europas auch sehr kleine landwirtschaftliche      logien müssen bei der Gestaltung der Politik ebenfalls
Betriebe von grosser Bedeutung, die eine breite Palette      berücksichtigt werden, da auch die Reaktionen der Be­
von Betrieben wie Subsistenz-, Nebenerwerbs- und Hob­        triebe auf bestimmte Massnahmen wie Direktzahlungen
bybetriebe umfassen (siehe Guarín et al., 2020 für eine      oder Agrarumweltmassnahmen zunehmend heterogen
Klassifizierung). Dies trägt zu einer hohen und zuneh­       sind (z.B. Gocht und Britz, 2011).

                                                                                   Agrarforschung Schweiz 13: 17–25, 2022    21
Einkommen in der Landwirtschaft: neue Perspektiven und Implikationen für die Politikbewertung | Agrarwirtschaft

Zunehmende Risikoexposition                                 durch einen erhöhten Einsatz von Düngemitteln und
der Landwirtschaftsbetriebe in Europa                       Pestiziden (z.B. Möhring et al., 2020). Darüber hinaus
Die zunehmende Risikoexposition der europäischen            müssen die potenziellen Verteilungswirkungen einer
Landwirtschaftsbetriebe wirkt sich auf das wirtschaft­      veränderten Risikoexposition in Kombination mit poli­
liche Wohlergehen der Betriebe aus, erhöht die Nach­        tischen Massnahmen bei der Politikbewertung berück­
frage nach Innovationen im Bereich der Risikomanage­        sichtigt werden. So wirkt sich beispielsweise die Subven­
mentinstrumente und regt politische Massnahmen in           tionierung von Risikomanagementlösungen auch auf
diesem Bereich an (Chavas, 2011). Beispielsweise führt      das Einkommensniveau und die Einkommensungleich­
der Klimawandel zu häufigeren und intensiveren Auf­         heit innerhalb des landwirtschaftlichen Sektors aus (z.B.
treten von extremen Wetterereignissen, wie Hitzewel­        Finger und El Benni, 2014).
len, Dürren und Starkniederschlägen (z.B. Trnka et al.,
2014; Webber et al., 2018). Darüber hinaus sind Marktri­    Zunehmende Komplexität der Agrarpolitik
siken wie zum Beispiel volatile Preise sowie Unsicherhei­   und einzelner politischer Massnahmen
ten aufgrund des agrar- und umweltpolitischen Umfelds       Die Agrarpolitik sowie einzelne agrarpolitische Massnah­
(institutionelles Risiko) für die Landwirtschaftsbetriebe   men werden immer komplexer. So werden Massnahmen
in Europa von entscheidender Bedeutung (z.B. Meraner        zunehmend auf spezifische politische Ziele ausgerichtet
und Finger, 2019). Die Politik hat über die letzten ag­     und auf bestimmte Betriebe zugeschnitten (targeting
rarpolitischen Reformen mit neuen Möglichkeiten zum         and tailoring). Beispielsweise wurden mit der Reform
Risikomanagement reagiert (z.B. El Benni et al., 2016;      der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU 2013 die Direkt­
European Commission, 2017). Im Vergleich zu den USA         zahlungen an bestimmte Umweltziele oder -funktionen
und zu Kanada gibt es in Europa geringere Möglichkei­       gekoppelt und umfassen auch Verteilungsaspekte, in
ten zur Abdeckung von Einkommensrisiken durch Ver­          dem zum Beispiel Betrieben zusätzliche Unterstützung
sicherungen und es fehlt bisher noch an effizienten Ver­    für die ersten Hektare gewährt werden. In der Schweiz
sicherungslösungen zur Bewältigung von systemischen,        wurde der ökologische Leistungsnachweis bereits 1999
aber zunehmend relevanten Klimarisiken wie Dürren           verpflichtend, um Direktzahlungen zu erhalten, und seit
und Hitzewellen (z.B. Vroege et al., 2019; Vroege und       2014 sind alle Direktzahlungsprogramme explizit auf be­
Finger, 2020).                                              stimmte agrarpolitische Ziele ausgerichtet (Mann und
Um die effektive Umsetzung von Risikomanagement­            Lanz, 2013). Generell zielen agrarpolitische Massnahmen
strategien besser zu verstehen, müssen die tatsächliche     in Europa zunehmend darauf ab, Anreize für bestimmte
Risikoexposition auf Betriebs- und Haushaltsebene so­       Verhaltensweisen zu schaffen, wie etwa Agrarumwelt­
wie die Risikowahrnehmung und -präferenzen berück­          zahlungen, die auf die Bereitstellung von Ökosystem­
sichtigt werden. Tatsächlich benötigen Landwirte oft        leistungen abzielen (Plieninger et al., 2012).
hohe Subventionen, um eine Versicherung abzuschlies­        Auch wenn die Bedeutung der staatlichen Unterstüt­
sen (z.B. Babcock, 2015), was teilweise durch die grosse    zung durch Direktzahlungen, Marktstützung und
Vielfalt an Einkommensquellen erklärt werden kann,          Grenzschutz für die landwirtschaftlichen Einkommen
die zu einem reduzierten Risiko auf gesamtbetrieblicher     in Europa im Durchschnitt abnimmt, ist sie immer noch
Ebene und damit einer geringeren Nachfrage nach Ver­        erheblich. So liegt der Producer Support Estimate (die
sicherungslösungen führen kann (Enjolras und Sentis,        geschätzte Unterstützung der Landwirte) in der EU im
2011). Darüber hinaus werden Schocks in einer Einkom­       Durchschnitt bei ca. 20 Prozent. Das heisst, von einem
mensquelle häufig durch Anpassungen in anderen nicht­       erlösten Euro stammen 20 % aus staatlicher Stützung.
landwirtschaftlichen Einkommenskomponenten und im           Während es innerhalb der EU eine gewisse Spanne gibt
Konsum «ausgeglichen» (z.B. de Mey et al., 2016). Bei       (z.B. von 7 % in den Niederlanden bis 32 % in Lettland),
der Gestaltung neuer politischer Massnahmen zur Ver­        zeigen andere europäische Länder ausserhalb der EU
besserung des Risikomanagements, z.B. die Einführung        wie die Schweiz (52 %) und Norwegen (62 %) wesentlich
einer subventionierten Ertragsversicherung, müssen          höhere Werte des Producer Support Estimate (Mitchell
die Wechselwirkungen zwischen diesen neuen Risiko­          und Baker, 2019).
managementinstrumenten und bestehenden agrar­               Um den Einfluss politischer Massnahmen zu bewerten,
politischen Instrumenten und Massnahmen berücksich­         ist es von entscheidender Bedeutung, die Zusammen­
tigt werden. So kann beispielsweise die Subventionie­       hänge zwischen verschiedenen politischen Massnahmen
rung von Versicherungslösungen die Umweltleistung           und Entscheidungen auf Betriebsebene (z.B. Entschei­
der landwirtschaftlichen Betriebe beeinträchtigen, z.B.     dungen über die Zuteilung von Betriebsmitteln) und auf

                                                                                  Agrarforschung Schweiz 13: 17–25, 2022    22
Einkommen in der Landwirtschaft: neue Perspektiven und Implikationen für die Politikbewertung | Agrarwirtschaft

der Ebene des landwirtschaftlichen Haushalts (z.B. bzgl.     die Formulierung klarer Einkommensziele und die Ent­
der Allokation von Arbeitsressourcen auf und ausser­         wicklung geeigneter Evaluierungsmethoden ermögli­
halb des Betriebs) zu verstehen. So hat sich beispielswei­   chen, den Effekt der Agrarpolitik auf die Einkommen
se gezeigt, dass die Auswirkungen von Direktzahlungen        genau zu quantifizieren.
auf das Einkommensniveau in hohem Masse kontextspe­
zifisch sind, z.B. je nachdem, ob es sich um gekoppelte      Spezialausgabe zum landwirtschaftlichen Einkommen
oder entkoppelte Zahlungen handelt (z.B. Biagini et al.,     Am 5. und 6. September 2019 führte Agroscope zu­
2020). Auch die Auswirkungen von Direktzahlungen             sammen mit der ETH Zürich das 171. Seminar der Eu-
auf die Einkommensungleichheit können vielfältig sein.       ropean Association of Agricultural Economists (EAAE)
Während beispielsweise einige Direktzahlungen die Ein­       zum Thema Measuring and evaluating farm income and
kommenserzielung grosser gegenüber kleineren Betrie­         well-being of farm families in Europe – Towards a shared
ben begünstigen können (z.B. wenn die Kosten für die         and broader approach for analysis and policy design in
Erbringung bestimmter Leistungen oder die Einführung         Tänikon durch. Basierend auf diesem Seminar entstand
bestimmter Praktiken in grösseren Betrieben aufgrund         ein Special Issue im Journal European Review of Agri-
von Skaleneffekten niedriger sind), können kleinere          cultural Economics, das 2021 erschien und anhand ver­
Betriebe von bestimmten anderen Massnahmen eher              schiedener Beiträge neue Perspektiven auf die Messung
profitieren.                                                 der Einkommen und deren Auswirkungen auf die Poli­
Auch um die Auswirkungen des komplexen agrarpoliti­          tikbewertung vorschlägt. Die Beiträge (i) schlagen neue
schen Systems auf die Einkommen in der Landwirtschaft        methodische und konzeptionelle Ansätze vor, (ii) stellen
zu bewerten, sollte Einkommen zunehmend aus der              neue, länderübergreifende Vergleiche des Einkommens
Konsumperspektive betrachtet werden. Die zunehmen­           in der Landwirtschaft an, (iii) geben neue Einblicke in
de Komplexität der politischen Massnahmen und der            das Verhalten der landwirtschaftlichen Betriebe und
Verhaltensweisen von landwirtschaftlichen Betrieben          (iv) zeigen neue Versicherungslösungen gegen Klima­
und Haushalten muss auch bei Modellierungsansätzen           extreme auf.
auf betrieblicher, regionaler und sektoraler Ebene be­       Konkret zeigen die Beiträge neue statistische Methoden
rücksichtigt werden (z.B. Huber et al., 2018, 2022). Qua­    zur Analyse der Heterogenität der landwirtschaftlichen
litative und experimentelle methodische Ansätze bieten       Leistung zwischen den Betrieben und über die Zeit (Ren­
wertvolle Möglichkeiten nicht nur für politische Bewer­      ner et al., 2021; Renner und El Benni, 2021) und der be­
tungen, sondern auch für die Weiterentwicklung statis­       triebsspezifischen Reaktion auf politische Massnahmen
tischer Analysen und Instrumente der Modellierung (z.B.      (Los et al., 2021) auf. Darüber hinaus bietet der Beitrag
Thoyer und Préget, 2019). Ausserdem sollten die für die      von Hanson (2021) Einblicke in die EU-weiten Umver­
Politikevaluierung genutzten einkommensbezogenen             teilungseffekte der Agrarpolitikreformen und Piet und
Indikatoren um Indikatoren für die ökologische und so­       Desjeux (2021) zeigen die Umverteilungseffekte der Ag­
ziale Dimension der Nachhaltigkeit erweitert werden.         rarpolitik in der französischen Landwirtschaft. Zudem
Zu diesem Zweck sollten z.B. die FADN-Daten, aber auch       wird in einer deutschen Fallstudie eine neue Perspektive
-Modelle, erweitert werden (z.B. Uthes et al., 2020). So     auf die Interdependenz von Betriebsstruktur und länd­
arbeitet zum Beispiel die EU daran, die Buchhaltungs­        lichen Arbeitsmärkten aufgezeigt, indem untersucht
daten (FADN) in ein neues Datennetz für die Nachhaltig­      wird, ob Familienbetriebe die Arbeitslosigkeit im länd­
keit landwirtschaftlicher Betriebe (Farm Sustainability      lichen Raum verringern (Wuepper et al., 2021). Schliess­
Data Network, FSDN) zu transformieren (European Com-         lich werden neue Versicherungslösungen analysiert, in
mission, 2021). Während das Einkommensziel heute in­         denen auf der Grundlage von Satellitenbildern neue Ins­
direkt über alle politischen Massnahmen zusammenge­          trumente geschaffen werden, die Landwirten helfen,
nommen einen angemessenen Lebensstandard für die             mit dem zunehmenden Dürrerisiko umzugehen (Vroege
landwirtschaftlichen Familien ermöglichen soll, würde        et al., 2021).                                         n

                                                                                   Agrarforschung Schweiz 13: 17–25, 2022    23
Einkommen in der Landwirtschaft: neue Perspektiven und Implikationen für die Politikbewertung | Agrarwirtschaft

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