Energie Spezial 1 | 2015 - Bei dem Umbau eines Winkelbungalows zu einer Stadtvilla gelang archequipe Architekten der Spagat zwischen Erhaltung und ...

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Energie Spezial 1 | 2015 - Bei dem Umbau eines Winkelbungalows zu einer Stadtvilla gelang archequipe Architekten der Spagat zwischen Erhaltung und ...
Energie Spezial   1 | 2015
Bei dem Umbau eines Winkelbungalows zu einer Stadtvilla gelang archequipe
Architekten der Spagat zwischen Erhaltung und Nutzung der vorhandenen Bausubstanz
und einer modernen Grundrissplanung.
Energie Spezial 1 | 2015 - Bei dem Umbau eines Winkelbungalows zu einer Stadtvilla gelang archequipe Architekten der Spagat zwischen Erhaltung und ...
Energie Spezial | Inhalt

                                                  Das Umbaukonzept
                                                  von archequipe Archi-
                                                  tekten überzeugte die
                                                  Eigentümer des ehe-

                                                                                                                                         Foto: Roland Unterbusch, Rostock
                                                  maligen Bungalows,
                                                  den Bestand für eine
                                                  stilvolle und energie-
                                                  effiziente Erweiterung
                                                  zu nutzen

Energie Spezial
     73       Aktuell                                                      Praxistest bestanden!
                                                                           Nach zweieinhalb Jahren ist das Wohnexperiment des
              News                                                    73   LichtAktiv Hauses in Hamburg-Wilhelmshöhe abgeschlos-
                                                                           sen. Sie erinnern sich, das ehemalige Siedlerhaus aus
                                                                           den 1950er-Jahren war 2010 im Rahmen des von Velux
     76       Architektur                                                  initiierten europaweiten Wohnungsbau-Experiments Mo-
                                                                           del Home 2020 zu einem modernen Einfamilien-Wohn-
              Haus SLM, Solingen                                      76   haus umgebaut worden (DBZ 1|2011) und gehörte mit zu
              Architekten: archequipe – Freie Architekten Berlin-Köln      den energetischen Höhepunkten der IBA Hamburg. Das
                                                                           ausgefeilte Energiekonzept des LichtAktiv Hauses setzte
                                                                           vor allem auf eine hohe Tageslichtausbeute und optimierte
     80       Technik                                                      Solargewinne.
                                                                               Nach der jetzt erfolgten Auswertung der Monitoring-
              Aerogele, PUR und Mineralwolle & Co. –                       Ergebnisse liegen die Photovoltaik-Erträge 10 % über den
              Eigenschaften und Anwendungen der Dämmstoffe           80   erwarteten Werten, der Deckungsanteil am Gesamtstrom-
              Margit Pfundstein, Ludwigshafen                              verbrauch betrug 66 %. Seit 2013 ergänzt ein E-Mobil das
                                                                           Wohnexperiment und erhöht die Eigennutzungsquote
                                                                           solar gewonnener Elektroenergie. Die solarthermische
     83       Produkte                                                     Anlage von 19 m² erwies sich als deutlich überdimensio-
                                                                           niert. Daher wurden zusätzlich zwei geothermische Sonden
              Neuheiten                                               83   eingebaut und als Wärmesenke bzw. -speicher genutzt.
                                                                           Das Ziel Nullenergie konnte 2013 leider nicht erreicht
                                                                           werden. Das ließ sich im Wesentlichen darauf zurückfüh-
                                                                           ren, dass die Anlagentechnik deutlich verbrauchsinten-
                                                                           siver war als berechnet. Neue Simulationen lassen aller-
                                                                           dings erwarten, dass die ursprünglich kalkulierten Werte
                                                                           mit einem alternativen Wärmepumpensystem sogar un-
                                                                           terschritten werden.
                                                                               Besonders interessant finden wir beim LichtAktiv Haus
                                                                           die sozialen Implikationen des Wohnprojekts. Die Testfa-
                                                                           milie ist so zufrieden mit ihrem neuen Leben, dass sie
                                                                           dort wohnen bleiben möchte und das Haus kaufen wird.
                                                                           Der Umgang mit der verbauten Technik wurde in kurzer
     Titel                                                                 Zeit wie selbstverständlich in den Alltag integriert. Nicht
                                                                           nur das, der tägliche Datencheck hat alle vier Familien-
     Haus SLM, Solingen – Foto: Roland Unterbusch, Rostock
                                                                           mitglieder, auch die Kinder, für ihren eigenen Energiever-
                                                                           brauch und darüber hinaus für Themen wie Nachhaltig-
     Online                                                                keit und Klimaschutz sensibilisiert. Ein schöner Erfolg für
     Mehr Informationen und das Energie Spezial zum Download finden Sie    das Wohnexperiment!
     unter: www.DBZ.de/energie-spezial
                                                                           Ihre DBZ-Redaktion

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Energie Spezial 1 | 2015 - Bei dem Umbau eines Winkelbungalows zu einer Stadtvilla gelang archequipe Architekten der Spagat zwischen Erhaltung und ...
Aktuell | Energie Spezial

Architekturpreis Gebäudeintegrierte Solartechnik2014
www.sev-bayern.de

Mit dem Architekturpreis würdigt der Solar-                                                     1   (4) Halle Pajol in Paris/FR von Jourda Archi-
energieförderverein Bayern e.V. (Sev) heraus-                                                       tekten aus Paris/FR
ragende Beiträge der Planung und Gestaltung                                                         Die Stahlkonstruktion einer zum Abriss vor-
gebäudeintegrierter Solaranlagen. Für den                                                           gesehenen Lagerhalle wurde als Witterungs-
zum 6. Mal ausgelobten Wettbewerb wurden                                                            schutz für einen 4-geschossigen Holzbau und
151 Projekte aus 21 Ländern eingereicht,                                                            als Energiedach für das Quartier mit Büros,
knapp die Hälfte aus Deutschland. Die Jury                                                          Läden, Jugendherberge und Bibliothek ge-
                                                  Fotos: Solarenergieförderverein Bayern e.V.
(u.a. Brian Cody, Alberto Bruno und Michael                                                         nutzt. Das Sheddach wurde mit PV und So-
Deppisch) kürte daraus den Sieger und 5 An-                                                     2   larkollektoren belegt und gewährt Tageslicht-
erkennungen sowie einen Sonderpreis für                                                             nutzung in den Freibereichen. Die Jury lobte
studentische Projekte.                                                                              die vorbildliche Quartiersentwicklung mit
                                                                                                    nachhaltigem Bau- und Energiekonzept.
Architekturpreis Gebäudeintegrierte Solar-
technik2014                                                                                         (5) SwissTech Convention Centre in Lausan-
(1) Umweltarena in Spreitenbach/CH von                                                              ne/CH von Richter Dahl Rocha & Associés Ar-
René Schmid Architekten aus Zürich/CH                                                               chitectes aus Lausanne/CH
Die Jury lobt die gelungene Lösung der Dach-                                                        Unter dem Schirm des auskragenden Metall-
gestaltung, die als „futuristisches Solarkleid“                                                     daches zeigt sich eine farbig schimmernde
in Fern- und Nahsicht gleichermaßen über-                                                       3   Glasfassade, an der auf 300 m² in schmalen
zeugt. Durch die prismenartige Gestaltung                                                           Streifen Glas-Glas-Module mit Farbstoffzel-
gelingt auch die effektive Aktivierung der                                                          len in Gelb-, Grün- und Rottönen geschoss-
nach Norden ausgerichteten, monokristalline                                                         hoch vor der Glasfassade angeordnet sind.
Glas-Glas-Module (Gesamtleistung 750 kW).                                                           Sie fungieren als Sonnenschutz und verwan-
Der Energieeintrag ist doppelt so groß wie                                                          deln Lichtenergie in Strom, auch wenn die
der Eigenverbrauch und entspricht dem Ver-                                                          Wirkungsgrade noch nicht mit Siliziumzellen
brauch von 130 Haushalten.                                                                          vergleichbar sind. Bei der Gestaltung mit der
                                                                                                    Grätzel-Zellen-Technologie überzeugte die
Anerkennungen                                                                                       Jury die filigrane Struktur und die im Innen-
(2) Carport des Abfallwirtschaftsbetriebs                                                           raum erzeugten Lichtstimmungen.
München von Ackermann und Partner                                                               4
Architekten BDA, München                                                                            (6) Einfamilienhaus in Glattfelden/CH von
Bei der Neuinterpretation des ursprünglich                                                          Mirlo Urbano Architekten aus Zürich/CH
vorgesehenen Membrandaches wurden                                                                   Das abgeknickte Energiedach des Holzhauses
pneumatisch vorgespannte, mehrlagige                                                                nimmt Bezug auf die lokale Satteldachtradition
ETFE-Kissen mit flexiblen Dünnschicht-PV-                                                           und nutzt die unterschiedlichen Neigungen
Modulen kombiniert. Das Ergebnis ist ein se-                                                        für eine optimierte Ausrichtung der PV-Mo-
mi-transparentes Dach, dessen PV-Belegung                                                           dule und Solarkollektoren. Die Jury lobt die
mit etwa 40 % der Fläche die Carportebene                                                       5   elegante Kombination von Solarthermie und
verschattet und zusätzlich ausreichend mit Ta-                                                      Photovoltaik. Edelstahl-Absorber und Glas-
geslicht versorgt. In Verbindung mit der äu-                                                        abdeckungen sind in den Bauhöhen aufei-
ßerst filigranen Tragstruktur ist ein bedeut-                                                       nander abgestimmt, die Fläche wird durch
sames Pilotprojekt für bauwerksintegrierte                                                          die geschuppte Anordnung strukturiert.
Solartechnik entstanden.
                                                                                                    Sonderpreis Studentische Projekte
(3) Katholische Kirche in Heiden/CH von Alex                                                        Project Rooftop/Solar Decathlon Europe 2014
Buob Architekt HBK/SIA aus Heiden/CH                                                                von Team Rooftop, UdK Berlin & TU Berlin
Bei der Außensanierung der 1963 erbauten                                                            Das Projekt der Berliner Studenten ist als
Kirche in Heiden nutzten die Architekten die                                                        Dachaufstockung gedacht. Der 1-geschossige
Chance zu einer zeitgemäßen Weiterentwick-                                                      6   Holzbau hat eine Fassade mit Hebefaltläden,
lung der Architektur. In Abstimmung mit den                                                         die in der oberen Hälfte wie das Dach mit
Denkmalbehörden gelang trotz komplexer                                                              CIGS-Dünnschichtmodulen bestückt sind. Sie
Dachgeometrie die vollflächige Belegung mit                                                         dienen als Sonnenschutz und im Winter zu-
rahmenlosen monokristallinen PV-Modulen.                                                            sammengeklappt als zusätzlicher Wärme-
Nicht zuletzt durch die sorgfältige Ausbilder                                                       schutz. Die Jury lobte die Multifunktionalität
der Dachränder mit Kupferblech gelang eine                                                          der Fassade und die schlüssige Kombination
ästhetisch stimmige Verbindung von Kultur-                                                          von Energietechnik und Holzbau. (Mehr zum
denkmal und Solartechnik.                                                                           Projekt Rooftop in DBZ 7|2015)

DBZ 1 | 2015   DBZ.de                                                                                                                          73
Energie Spezial 1 | 2015 - Bei dem Umbau eines Winkelbungalows zu einer Stadtvilla gelang archequipe Architekten der Spagat zwischen Erhaltung und ...
Energie Spezial | Aktuell

Baukosten und Energieeffizienz
www.deneff.org

„Mehr Energieeffizienz macht Bauen unbe-                                                     Neubaustandards sogar günstiger werden.                                                       steigern die Nachfrage nach solchen ehema-
zahlbar“ – mit dieser häufig kolportierten Be-                                               So sind z. B. die Investitionskosten für Poren-                                               ligen Zukunftsprodukten und lassen die Prei-
hauptung haben sich das Beratungsunterneh­                                                   betonwände mit höherem Wärmeschutz                                                            se fallen.
men Ecofys und das Architekturbüro Schulze                                                   niedriger als noch 1990. Die Investitionskos-                                                    Der Co-Autor der Studie, Architekt Dr. Bur-
Darup & Kollegen wissenschaftlich in einer                                                   ten für Kalksandsteinwände mit Wärme-                                                         khard Schulze Darup erwartet auch zukünftig
Studie auseinandergesetzt. Anhand von Bau-                                                   dämmverbundsystem sowie für Satteldächer                                                      keine Kostensteigerungen: „Es wird keine
teilanalysen von Außenwänden, Satteldächern,                                                 mit hohem Wärmeschutz sind gesunken, bei                                                      Preisexplosion fürs Bauen durch die kom-
Fenstern und Heizungspumpen sowie am                                                         mittlerem Wärmeschutz fast gleich geblie-                                                     menden Energiespar-Anforderungen geben.
Beispiel eines Neubaus einer Doppelhaus-                                                     ben. Durch ihren sehr niedrigen Stromver-                                                     Der Bau einer Doppelhaushälfte nach EnEV-
hälfte wurde analysiert, wie sich die Baukos-                                                brauch entlasten auch moderne Heizungs-                                                       Standard 2014 kostet inflationsbereinigt etwa
ten zwischen 1990 und 2014 bei gestiegenen                                                   pumpen die Bewohner deutlich im Vergleich                                                     das Gleiche wie in den Jahren 1990 und 2002
Effizienzanforderungen entwickelt haben.                                                     zu den vor 10 oder 20 Jahren üblichen Mo-                                                     nach damaligen Standards. Sogar der Bau eines
    Die Studie im Auftrag der Deutschen Un-                                                  dellen. Inflationsbereinigt sind die Baukosten                                                gut geplanten Passiv- oder Plusenergiehaus
ternehmensinitiative Energieeffizienz e.V.                                                   für hocheffiziente Bauteile sogar gesunken.                                                   kostet heute höchstens 10 % mehr. Die mo-
(DENEFF) kommt zu dem Ergebnis, dass die                                                     Fenster kosten heute nahezu gleich viel, bie-                                                 natliche Belastung ist jedoch von Anfang an
Investitionskosten für Neubauten seit 1990                                                   ten dafür aber erheblich mehr Wärmeschutz                                                     günstiger als bei einem Standardhaus.“
preisbereinigt nahezu konstant geblieben                                                     als noch vor 20 Jahren. Eine 3-Scheiben-Ver-
sind, die monatlichen Kosten (inkl. Energie-                                                 glasung gehört inzwischen zum Marktstan-                                                          Download auf
kosten) gegenwärtiger und zukünftig geplanter                                                dard. Die erhöhten Effizienzanforderun­gen                                                        DBZ.de Webcode DBZTP2LA

Energieautarke Häuser
www.das-energieautarke-haus.de

Die Grundlage der energieautarken Häuser                                                     für Passiv- oder Plusenergiehäuser angesetzt                                                  renden Geräte. Der Jahresstromverbrauch
ist ein vom Sonnenhaus-Institut e.V. entwi-                                                  wird. Sonnenenergie wird im Sonnenhaus                                                        konnte so auf 2 000 kWh/a gedeckelt werden.
ckeltes Bau- und Heizkonzept. Ein so genann-                                                 gleich 2-fach genutzt: aktiv über Solarthermie                                                Die gewonnene Solarenergie wird im Unter-
tes Sonnenhaus deckt mehr als 50 % seines                                                    und Photovoltaik, passiv über die Massiv-                                                     schied zu Plusenergiehäusern nicht als über-
Jahreswärmebedarfs für Heizung und Warm-                                                     bauweise. Die Konstruktion mit massiven,                                                      schüssige Energie ins Netz eingespeist,
wasser über eine thermische Solaranlage.                                                     gefüllten Mauerziegeln ist komplett wärme-                                                    sondern in Langzeit-Wasserspeichern oder
Die zwei 2013 fertig gestellten Sonnenhäuser                                                 brückenfrei. Die Speichermasse der monoli-                                                    in einem Elektroauto bzw. einem Lithium-
in Freiberg werden derzeit einem 2-jährigen                                                  thischen Ziegelwände gleicht Temperatur-                                                      Ionen-Akku gespeichert. Energieautarke Häu-
Monitoring unterzogen. Mit einer 46 m² gro-                                                  schwankungen aus und dient als Wärme-                                                         ser kommen daher völlig ohne Stromnetzan-
ßen, dachintegrierten Kollektorfläche und                                                    puffer für die Nacht. Die PV-Anlage erzeugt                                                   schluss aus und leisten so einen Beitrag zur
einem 9 m³ großen Langzeitwärmespeicher                                                      mit 8 kWp das Vierfache des jährlichen Strom-                                                 Stabilisierung der Stromnetze. Die Freiberger
erreichen sie eine solare Deckungsrate von                                                   bedarfs, die Solarkollektoren decken den                                                      Häuser kooperieren testweise mit einem
über 65 %. Ein Kaminofen deckt den Heizbe-                                                   Jahreswärmebedarf des Hauses. Der Strom-                                                      Energieversorger und stellen ihre Pufferspei-
darf für Kältespitzen. Der Primärenergiebe-                                                  verbrauch wurde konsequent gedrosselt, z. B.                                                  cher zur Lagerung von Energieüberschüssen
darf liegt bei 7 kWh/m²a und damit weit unter                                                durch Verwendung vorgewärmten Wassers                                                         für das regionale Energiemanagement zur
dem EnEV-Standard bzw. dem Standard, der                                                     aus dem Langzeitspeicher für die stromspa-                                                    Verfügung.
                                                 Foto: Helma Eigenheimbau AG/ Wienerberger

                                                                                                                                               Foto: Helma Eigenheimbau AG/ Wienerberger

                                                                                                                                                                                                                                            Foto: Helma Eigenheimbau AG/ Wienerberger

Bei den Sonnenhäusern im sächsischen Freiberg überprüft ein Monitoring das Nutzerverhalten zur Optimierung von Energieverbrauch und Technikkonzept

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Energie Spezial 1 | 2015 - Bei dem Umbau eines Winkelbungalows zu einer Stadtvilla gelang archequipe Architekten der Spagat zwischen Erhaltung und ...
Mit Innendämmung zum Passivhaus
www.rongen-architekten.de

                        Die Christuskirche in Heinsberg wurde mit ei-
                        ner Innendämmung des Ziegelmauerwerks
                        zu einem Passivhaus im Bestand saniert
                        (mehr dazu in DBZ 1|2014). Das Bauwerk ist
                        vom Passivhausinstitut (PHI) in Darmstadt
                        als erstes Nichtwohngebäude nach den Krite-
                        rien des EnerPHit-Standards zertifiziert. Ge-
                        fördert von der Bundesstiftung Umwelt
                        (DBU) wurden Untersuchungen und Gebäu-
                        desimulationsberechnungen vorgenommen,
                        die das hygrothermische Verhalten nach der
                        Sanierung vorwegnahmen und Hilfestellung
                        zur konkreten Festlegung von Bauteilquer-
                        schnitten und Baudetails gaben. Die Ergeb-
                        nisse der Untersuchung wurden in einer Pro-
                        jektdokumentation zusammengefasst.

                             Download auf
                             DBZ.de Webcode DBZTP8ZA

Gebäude.Energie.Technik 2015
www.getec-freiburg.de

Die achte Gebäude.Energie.Technik (GETEC) lädt am letzten Februar-
wochenende zu einer Fachmesse für energieeffizientes Modernisie-
ren, Sanieren und Bauen nach Freiburg ein. Im Rahmenprogramm
veranstaltet am 27. Februar 2015 die GETEC in Zusammenarbeit mit
der DEN-Akademie ein Fachseminar für Architekten und Gebäude-
energieberater zum Thema „Effiziente Umsetzung von Innendämm-
maßnahmen“. Das Seminar gibt einen Überblick über Bauphysik und
Planung von Sanierungsmaßnahmen mit Innendämmung und stellt
beispielhafte Konstruktionen und Schadensbilder vor. Das Seminar-
thema wird zu einem weiteren Termin von der DEN-Akademie am
21. Januar 2015 in Frankfurt angeboten (www.den-akademie.de).

WDVS schlagregensicher planen
www.wdvs-planungsatlas.de

Der WDVS-Planungsatlas des Industrieverbandes WerkMörtel e.V.
(IWM) bietet neben gesicherten und produktneutralen Detaillösungen
auch Aufbauempfehlungen, die bei besonders stark bewitterten Ein-
bausituationen die nötige Planungssicherheit bieten. Ein besonderes
Augenmerk liegt dabei auf der Bereitstellung von thermischen Daten
für die Wärmebrückenberechnung. Die Auswahl der Details erfolgt
unkompliziert anhand eines Gebäudemodells. Das Online-Tool stellt
die Details in zwei Bewitterungsklassen bereit. Die Ausführung für
die normale Bewitterung erreicht einen wirksamen Schlagregen-
schutz. In Einbausituationen, bei denen der konstruktive Witterungs-
schutz eine entscheidende Rolle spielt, greifen Planer auf die Variante
für die erhöhte Bewitterung zurück. Hier sorgen zusätzliche Abdich-
tungsebenen, Gitterrostrinnen oder feuchteresistente Materialien für
eine langfristig schadensfreie Ausführung.

DBZ 1 | 2015   DBZ.de                                               75
Energie Spezial 1 | 2015 - Bei dem Umbau eines Winkelbungalows zu einer Stadtvilla gelang archequipe Architekten der Spagat zwischen Erhaltung und ...
Energie Spezial | Architektur

Lageplan, M 1 : 1 000
Lageplan, M 1 : 1 500

Facelifting für einen
Bungalow
Wohnhausumbau in
Solingen
Bei dem Umbau eines Winkelbungalows zu einer Stadt-
villa gelang archequipe Architekten der Spagat zwischen
Erhaltung und Nutzung der vorhandenen Bausubstanz
und einer modernen Grundrissplanung.
                                                          Statt des vorhandenen Bungalows aus den 1970er-Jah-
                                                          ren wünschten sich die Bauherren auf ihrem Grundstück
                                                          in Solingen ein modernes Haus, mehr Wohnfläche und
                                                          einen offenen Grundriss. Der alte Winkelbungalow war
                                                          vor mehr als 40 Jahren als Massiv-Fertighaus aus Beton-
                                                          fertigteilen erstellt worden und entsprach weder vom
                                                          Grundriss noch von der Gestaltung her den Ansprüchen
                                                          der Hauseigentümer, die sich für ihr künftiges Domizil
                                                          eher eine bauhausähnliche Stadtvilla mit klaren Formen
                                                          und Flachdach erträumt hatten. Energetisch war das Ge-
                                                          bäude in den vergangenen Jahrzehnten nicht weiterent-
                                                          wickelt worden, also bestand auch in Sachen Energieeffi-
                                                          zienz akuter Handlungsbedarf. Aus diesem Grund lag der
                                                          Gedanke an Abriss nahe. Mit ihrem sinnreichen Umbau-
                                                          konzept konnten Sebastian Filla, Bartosz Czempiel und
                                                          Jutta Klare von archequipe Architekten die Bauherren je-
                                                          doch davon überzeugen, den Bestand zum großen Teil zu
                                                          erhalten und für die Erweiterung zu nutzen. Das dadurch
                                                          entstandene neue Gefüge überrascht mit unerwarteten
                                                          gestalterischen und räumlichen Qualitäten.

                                                          Klare Formensprache
                                                          Durch das ursprüngliche Satteldach, das der Winkelform
Erdgeschoss,
Erdgeschoss, M
             M 11 :: 250
                     250                                  des alten Grundrisses folgte, war ein formloser Baukör-

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Energie Spezial 1 | 2015 - Bei dem Umbau eines Winkelbungalows zu einer Stadtvilla gelang archequipe Architekten der Spagat zwischen Erhaltung und ...
Foto: Roland Unterbusch, Rostock
per entstanden. Die horizontale Ausrichtung tat ihr Übriges und gab      Die monochrome Farbgebung des Gebäudes bezieht sich auf die
dem unscheinbaren Anwesen einen gedrungenen Charakter, der der           Schieferfassaden und Dachdeckungen der regionalen Bautradition.
Maßstäblichkeit des Ortes nicht entgegenkam. Als Gegenentwurf            Diesem Farbtongeber entsprechend erhielten die Putzfassaden ei-
dazu sollte das neue Haus eine Dachlandschaft erhalten, die der Mo-      nen dunklen, anthrazitfarbenen Anstrich mit einer Spezialfarbe, mit
dernität seiner Bewohner entspricht. Zudem wollten die Bauherren         der auch dunkle Farbtöne auf WDVS schadensfrei aufgetragen wer-
keinesfalls die für das Quartier außergewöhnliche Größe des Einfa-       den können. Auch die Dachsteine wurden in einem ähnlichen Anthra-
milienhauses betont wissen. Da der Bebauungsplan für das Bau-            zit-Farbton ausgewählt. Durch Infrarotlicht reflektierende Pigmente
fenster ein Satteldach vorsah, konnte der Wunsch nach einem Kubus        in ihrer Oberfläche heizen sich die Dachsteine selbst weniger auf und
mit Flachdach nicht verwirklicht werden. Die Architekten schlugen        reduzieren die Erwärmung der Umgebungsluft. Auch auf der Unter-
stattdessen eine Lösung vor, bei der zwei langgestreckte Volumina        seite der Dachsteine ist die Temperatur bei Sonneneinstrahlung durch
mit flach geneigten Satteldächern ein Wohnhaus mit zwei Giebeln          die Reflektionswirkung um bis zu 10 °C geringer. Für die Ortgang-
formen. Mit den maßstäblich an die ortsübliche Dachlandschaft ange-      und Entwässerungsbleche wurde Titanzink verwendet, das eine na-
passten Dachformen fügt sich das neue „Ensemble“ nun harmonisch          türliche schiefergraue Patina entwickelt.
in die Umgebung ein, ohne sich aufzudrängen.
   Aus dem einst horizontal geprägten Baukörper entstand durch die       Umbau in drei Schritten
vertikale Aufstockung eine völlig neue Architektur. Die klare Formen-    Zunächst wurde das alte Satteldach des Bungalows für den Umbau
sprache unterstützt diesen Ansatz. Die neuen, aufrecht stehenden         komplett abgetragen. Vor die Südseite stellten die Architekten dann
Giebelfronten zeigen ein klares, strukturiertes Bild, mit dem sich das   ein neues Bauteil, eine Veranda, die mit einem Säulengang den Über-
Gebäude selbstbewusst zur Straßenseite hin präsentiert. Die neue         gang vom Wohnhaus zum Garten vermittelt. Die 50 cm breiten Vier-
Vertikale wird auch betont von den bodentiefen Fensteröffnungen und      eck-Stützen bilden zusammen mit den etwa doppelt so breiten Öff-
der vorgeschalteten Veranda mit ihren Stützenreihen, die nicht nur für   nungen ein klar formuliertes Raster, das die Gestaltung der Fassade
Privatheit sorgen, sondern im Sommer den dahinterliegenden Wohn-         dominiert und auf der Südseite von durchgehenden Fensterbändern
raum vor unerwünschter Aufheizung schützen. Gleichzeitig lassen die      ergänzt wird. Das Pfeilermotiv wird auf den beiden Seitenflanken des
großzügigen, raumhohen Fenster viel Tageslicht in die Wohnräume.         Gebäudes fortgeführt. Dafür wurden an der West- und Ostseite große

DBZ 1 | 2015   DBZ.de                                                                                                                      77
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Energie Spezial | Haus SLM, Solingen

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                                                                                    neue Stützen aufgemauert, zwischen denen die boden-
                                                                                    tiefen Fenster mit 3-fach-Verglasung eingestellt sind. In
                                                                                    dem letzten, dritten Schritt bekam der westliche Hausflü-
                                                                                    gel eine zweite Geschossebene aufgesattelt, die Platz
                                                                                    bietet für eine Gästewohnung mit eigenem Zugang und
                                                                                    einer Dachterrasse.
                                                                                        Der Innenraum des Hauses wurde entkernt und mit
Umbau in drei Schritten: Abriss Dach - Anbau Veranda - Aufstockung und neues Dach   Innenwänden in Leichtbauweise völlig neu gegliedert.
                                                                                    Dabei entstand im Erdgeschoss ein großzügiger Wohn-
                                                                                    raum, der nur durch eine freistehende Wandscheibe vom
                                                                                    Esszimmer getrennt ist. Der Wohnbereich selbst zentriert
                                                                                    sich um eine mit Edelholz verkleidete Box, die Garderobe,
                                                                                    Einbauschränke und den Kamin aufnimmt. Sie umhüllt
                                                                                    auch eine Bestandstreppe, die zum Schwimmbad und
                                                                                    den Kellerräumen ins Untergeschoss hinabführt.
Flachdachaufbau:
Polymerbitumen-Schweißbahn
Elastomerbitumen-Unterlagsbahn                                                      Energiekonzept
Dachdämmplatte 024, 15-20 cm,                                                       Die Außenwände wurden mit 20 cm WDVS gedämmt und
oberseitig mit 2% Gefälle
Dampfsperre auf Beton                                                               verputzt. Die beiden Satteldächer erhielten eine Dämmung
Kaltbitumen-Voranstrich
                                                                                    mit 22 cm Mineralwolle, der Flachdachaufbau wurde mit
Stb.-Decke (Bestand), 16 cm
                                                                                    einer Gefälledämmung aus PU-Hartschauplatte PUR 025,
                                                                                    d = 220 mm erstellt. Die Wohnfläche von 270 m² und das
                                                                                    beheizte Schwimmbad aus dem Jahr 1979 machten den
                                                                                    Einsatz eines Mikro-Kraftwerks mit Kraft-/Wärmekopp-
                                                                                    lung rentabel. Das Mikro-KWK-Gerät mit Stirling-Motor
                                                                                    ist sozusagen eine Strom erzeugende Heizung, deren
                                                                                    Leistung auf den Energiebedarf von Ein- bis Zweifamili-
                                                                                    enhäusern abgestimmt ist. Während ein Gas-Heizkessel
                                                                                    Wärme produziert, werden mit dem Mikro-KWK gleich-
                                                                                    zeitig Wärme und Strom erzeugt. Ein 750 l-Pufferspeicher
                                                                                    und das integrierte Puffermanagement ermöglichen lan-
                                                                                    ge Laufzeiten und damit die Abdeckung von ca. 80 % des
                                                                                    eigenen Strombedarfs. Vom Verbraucher nicht genutzter
                                                                                    Strom wird in das Energieversorger-Netz eingespeist und
                                                                                    vergütet. IS
Detail
Detail Flachdachanschluss Satteldach,
       Anschlüsse Flachdach, M 1 : 20 M 1 : 20

Die Innenräume des alten Bungalows                                                  Den Wohnräumen wurde eine Veran-
wurden komplett entkernt. Die neu-                                                  da vorgeschaltet, die als halboffener
en offenen, Licht durchfluteten Räu-                                                Übergangsraum zwischen öffent-
me zentrieren sich um eine Möbelbox                                                 lichem Raum (Straße) und privaten
mit Kamin und Kellertreppe                                                          Wohnbereich vermittelt

                                                                                                                                                Fotos: Roland Unterbusch, Rostock

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Energie Spezial 1 | 2015 - Bei dem Umbau eines Winkelbungalows zu einer Stadtvilla gelang archequipe Architekten der Spagat zwischen Erhaltung und ...
Die neuen und alten Au-
                                                                                                                                                                    ßenwände wurden mit
                                                                                                                                                                    einem WDVS versehen
                                                                                                                                                                    und bekamen einen
                                                                                                                                                                    anthrazitfarbenen An-
                                                                                                                                                                    strich mit einer Spezial-
                                                                                                                                                                    farbe, die auch dunkle
                                                                                                                                                                    Farben auf WDVS er-
                                                                                                                                                                    möglicht

                                                                                                                                     Foto: archequipe Architekten
                                                                        Planer und Fachplaner

                                                                        Architekt: archequipe — Freie Architekten Berlin-Köln, www.archequipe.net

                                                                        Bauphysik:
                                                                        Ingenieurbüro für Bauwesen Dipl.-Ing. Heinz Dziallas, Köln-Riehl,
Dachaufbau:
Glatt-Dachstein
                                                                        heinz.dziallas@koeln.de
Traglattung
Konterlattung                                                           Haustechnik: Schmalen Versorgungstechnik, Köln-Mülheim, www.schmalen-koeln.de
Unterspannbahn
Sparren 8/20
22 cm Dämmung MW 035
auf Stb.-Decke                                                          Energiekonzept
(Bestand), 16 cm

                                                                        Fenster: Aluminiumkonstruktion, 3-fach-Verglasung, U-Wert 1,1 W/(m²K)

                                                                        Außenwand: Stb-Wand; WDVS aus PS-Hartschaumplatte WLG 035, d = 200 mm

                                                                        Schrägdach: Zwischensparrendämmung aus Mineralwolle MW 035, d = 220 mm

                                                                        Flachdach:
                                                                        Stb-Decke; Flachdachaufbau mit Gefälledämmung aus PU-Hartschaumplatte PUR
                                                                        025, d = 220 mm

                                                                        Gebäudehülle
                                                                        U-Wert Außenwand =        0,16 W/(m²K),
                                                                        U-Wert Schrägdach =       0,19 W/(m²K),
                                                                        U-Wert Flachdach =        0,11 W/(m²K),
                                                                        Uw-Wert Fenster =         1,10 W/(m²K),
                                                                        Ug-Wert Verglasung =      0,60 W/(m²K),
                                                                        Luftwechselrate n50 =     0,70/h

                                                                        Haustechnik
                                                                        Austausch der alten ölbefeuerten Heizungsanlage durch ein Mikro-Kraftwärme-
                                                                        kopplung-Gerät auf Stirlingbasis mit integriertem Gas-Brennwertgerät (elektrische
                            Außenwand:                                  Leistung 1 kW). Für die neue Heizung wurde ein Gasanschluss auf das Grundstück
                            organischer Oberputz, Oberfläche gekratzt   geführt.
                            WDVS 035, 20 cm, PU Hartschaum-Platte
                            Stb.-Fertigteil (Bestand), 18 cm
                            Innenputz, 1,5 cm
                            Abbruch bestehende Innendämmung             Herstellernachweis
                            Fußbodenaufbau:                             Dachbleche: Rheinzink Patina-Line, Datteln, www.rheinzink.de
                            Fliesenbelag, 2 cm,                         Dachsteine: Braas Tegalit, www.braas.de
                            auf Entkoppelungsmatte
                                                                        Drainagerinnen: Richard Brink Fultura, www.richard-brink.de
                            Heizestrich, 6 cm
                                                                        Fassade: WDVS StoTherm Classic, StoColor X-black, www.sto.de
                            Trittschalldämmung, 4 cm
                            Stb.-Decke (Bestand), 16 cm                 Fenster: heroal ProfilSerie 110 ES, www2.heroal.de
                                                                        Glaswände: Lindner Life 620, www.lindner-group.com
                                                                        Heizkamin: Brunner Architekturkamin 45/101, www.brunner.de
                                                                        Heizung: Viessmann Vitotwin 300-W Mikro-KWK-Gerät, www.viessmann.de

                                                                        Energiebedarf
                                                                                          Primärenergiebedarf: 67,01 kWh/ (m²a) nach EnEV 2009

                            Außenwand gg. Erdreich:
                            Perimeterdämmung 035, 20 cm + 3 cm
                            Dränplatte
                            PU-Hartschaumdämmung 025,                   0        50         100        150        200       250                            300             350      400 >400
                            10 cm, UK -1,22m
                            Wandabdichtung nach DIN 18195
                            Stb.-Fertigteil (Bestand), 14 cm
Fassadenschnitt, M 1 : 20
Fassadenschnitt, M 1 : 20                                                             Jahresheizwärmebedarf: 48,46 kWh/ (m²a) nach EnEV 2009

DBZ 1 | 2015    DBZ.de                                                                                                                                                                   79
Energie Spezial 1 | 2015 - Bei dem Umbau eines Winkelbungalows zu einer Stadtvilla gelang archequipe Architekten der Spagat zwischen Erhaltung und ...
Energie Spezial | Technik

Aerogele, PUR und
Mineralwolle & Co
Eigenschaften und Anwen-
dungen von Dämmstoffen
Margit Pfundstein, Ludwigshafen

In letzter Zeit gibt es besonders viele Dis-    gewünschte Anwendung relevant sind. An            Für alle relevanten Eigenschaften geben die
kussionen rund um das Thema Dämmen von          erster Stelle steht die Wärmeleitfähigkeit,       Produkthersteller dementsprechend technische
Gebäuden. Befürworter und Gegner ver-           dann folgen spezielle Eigenschaften wie           Werte an, die regelmäßig von neutralen Insti-
suchen auf vielfältige Art und Weise ihre       Druckfestigkeit, Flexibilität und Verarbeitbar-   tuten kontrolliert werden, um gleichbleibende
Argumente zu vertreten. Dabei geht es um        keit, Feuchteempfindlichkeit, Brandverhalten      Qualitäten zu sichern.
Fragen, wie die architektonische Qualität       etc. Um hier einen Überblick zu bekommen,            Nachfolgend ein paar grundsätzliche Er-
dick gedämmter Fassaden oder die Wirt-          hilft zunächst ein allgemeines Verständnis        läuterungen zu den drei wichtigsten Eigen-
schaftlichkeit von Dämmmaßnahmen, um            über die Systematik der Dämmstoffe und            schaften: Wärmeleitfähigkeit,Wasseraufnah-
Angstthemen, wie Schimmel und Brandver-         dann auch die DIN 4108 „Wärmeschutz und           me und Druckfestigkeit.
halten, bis hin zur Entsorgung der verschie-    Energieeinsparung von Gebäuden“, insbe-
denen Materialien. Wenn man die einzelnen       sondere Teil 10 „Anwendungsbezogene An-           Wärmeleitfähigkeit
Aspekte genauer betrachtet, muss man fest-      forderungen an Dämmstoffe“.                       Bei Wärmedämmstoffen steht die Wärmeleit-
stellen, dass es eigentlich nicht um das                                                          fähigkeit im Vordergrund. Grundsätzlich gel-
Dämmen grundsätzlich geht.                      Übersicht                                         ten Materialien mit einer Wärmeleitfähigkeit
                                                Grundsätzlich werden Dämmstoffe nach ihrer        von ≤ 0,1 W/(mK) als Dämmstoff. Die Mehr-
Dämmen an sich ist keine neuzeitliche Erfin-    Rohstoffbasis anorganischen (mineralischen)       zahl der Dämmstoffe hat Wärmeleitfähig-
dung. Schon immer ging es um ein ange-          und organischen Ursprungs unterschieden.          keiten im Bereich von 0,03 bis 0,05  W/(mK).
nehmes Wohnklima und irgendwie auch um          Beide Gruppen werden nochmals unterglie-          Im Vergleich zu Beton mit einer Wärmeleitfä-
das Einsparen von Brennstoff. Bei histori-      dert in natürliche Dämmstoffe, bei denen der      higkeit von 2,1W/(mK) wird die Leistung der
schen Bauweisen haben sich zahlreiche Me-       Rohstoff prinzipiell unverändert bleibt und in    Dämmmaterialien deutlich. Innerhalb einer
thoden und Materialien etabliert, seien es      synthetische Dämmstoffe, bei denen der ori-       Stoffgruppe sind teils große Schwankungen
dicke Wände, kleine Fenster, Kastenfenster,     ginäre Rohstoff durch eine Bearbeitung in         möglich, die z. B. durch Rohdichte, Porengrö-
klassische Wintergärten, mit Reet oder Gras-    seiner mineralogischen Zusammensetzung            ße oder Zellgase beeinflusst werden können.
soden abgedeckte Dächer, 2-schalige Bauwei-     geändert wird. Grundsätzlich sind dabei alle
sen, holzvertäfelte Räume in Zimmermanns-       Dämmstoffe anorganischen Ursprungs vor-           Wasseraufnahme
arbeit (die sogenannten Zimmer) und vieles      teilhafter im Brandverhalten. Viele Dämm-         Beim Thema Wasseraufnahme muss in Kurz-
mehr. Bei heutigen Bauweisen sind die An-       stoffe organischen Ursprungs sind etwas           und Langzeitverhalten unterschieden wer-
sprüche und Anforderungen gestiegen. Wir        günstiger bei der Wärmeleitfähigkeit.             den. Die meisten Dämmstoffe sind nicht hy-
sind gefordert, schlank und so energieeffi-                                                       groskopisch oder bei der Herstellung hydro-
zient wie möglich zu bauen. Dabei spielen       Eigenschaften der Dämmstoffe                      phobiert und können so eine gewisse Feuch-
die geeigneten Konstruktionen und Materi-       Um die Frage „Welcher Dämmstoff für wel-          tebelastung schadlos überstehen. Bei fach-
alien eine wesentliche Rolle.                   che Anwendung“ beantworten zu können,             gerechtem Einbau sind Dämmstoffe in der
    Es geht heute also eher um Detailfragen:    muss man sich detaillierter mit den Eigen-        Regel vor Feuchtigkeit geschützt. Ausnahmen
z. B. Welche Anwendung ist wirklich sinnvoll?   schaften der Dämmmaterialien beschäftigen.        sind Anwendungen, wie Perimeterdämmung
Ist die Maßnahme wirtschaftlich? Gibt es ge-    Für alle relevanten physikalischen Eigen-         und Umkehrdach, für die es feuchteunemp-
sundheitliche Aspekte zu beachten und wel-      schaften gibt es eine Reihe von Stoff- und        findliche Produkte aus XPS (extrudiertes Po-
cher Dämmstoff ist am besten geeignet?          Prüfnormen, die spezifische Qualitätsstufen       lystyrol) und EPS (expandiertes Polystyrol)
Dazu gilt es, die Materialeigenschaften zu      definieren. Die am Markt erhältlichen Pro-        gibt. Bei falschem Schichtenaufbau, wie z. B.
kennen und zu wissen, welche davon für die      dukte werden danach geprüft und überwacht.        bei fehlender Dampfsperre, kann es zu Kon-

80                                    4751–3
Foto: BASF
Neopor ist ein Schaumstoff aus Polystyrol. Das Rohgranulat enthält gemahlenes Graphit als Infrarotabsorber. Durch einen Aufschäumprozess entsteht daraus
ein silbergrauer Dämmstoff

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      densation im Dämmstoff kommen. Ein simp-
 Anwendung                                                            anorganisch                                                                                                 organisch                                                                                                                                                                                                                                                           ler physikalischer Vorgang, der aber bei kor-
                                                                                                                                                                           natür- synthetisch
                                                                      synthetisch                                                                                                                                                                                                                                                                                                         natürlich                                                   rektem Schichtenaufbau zuverlässig verhin-
                                                                                                                                                                            lich
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      dert wird.
                                                                                                                                                                                                                                Polystyrol-Hartschaum, expandiert (EPS)

                                                                                                                                                                                                                                                                          Polystyrol-Hartschaum, extrudiert (XPS)
                                                                                                                                                                                       Vermiculit expandiert (EV),Blähglimmer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Druckfestigkeit
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Phenolharz-Hartschaum Harnstoff (PF)

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Bei der Druckfestigkeit sind Kurz- und Lang-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Polyurethan-Hartschaum (PUR)

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      zeitwerte zu unterscheiden. Für Dämmstoffe,
                                                                      Kurzzeichen nach DIN 4108

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      die in druckbeanspruchten Anwendungen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      eingesetzt werden, wie z. B. Industriefußbö-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             Kork, expandiert (ICB)

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      den, lastabtragenden Bodenplatten oder ge-
                                                                                                                                                  Schaumglas (CG)
                                                                                                                                Steinwolle (MW)
                                                                                                               Glaswolle (MW)

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Holzwolle (WW)

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Holzfasern (WF)
                                                                                                                                                                    Blähperlit (EPB)

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      nutzten Dächern, ist das Langzeit-Kriechver-
                                                                                                  Piktogramm

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      halten maßgebend. Die Dämmstoffnormen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      schreiben auch hier definierte Prüfungen vor.

                 Außendämmung von Dach oder Decke,
                                                                  DEO
                 vor Bewitterung geschützt, Dämmung unter Deckungen DAD                                               •                •                 •                 •                            •                                        •                                         •                                    •                                 •                                              •                   •                Anwendungsmatrix
                 Außendämmung von Dach oder Decke, vor Bewitterung DAA
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Damit ist allerdings immer noch nicht geklärt,
                                                                 DAA                                                  •                •                 •                 •                            •                                        •                                         •                                    •                                 •                                              •                   •
                 geschützt, Dämmung unter Abdichtungen                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                welche Produkte sich am besten für welche
Dach und Decke

                 Außendämmung des Daches der Bewitterung
                 ausgesetzt (Umkehrdach)                             DUK
                                                                   DUK                                                                                                                                                                                                                     •                                                                                                                                                          Anwendung eignen. Wie erwähnt, bietet hier
                 Zwischensparrendämmung, zweischaliges Dach, nicht                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    die DIN 4108-10 den geeigneten Überblick.
                 begehbare, aber zugängliche oberste Geschossdecke DZDZ                                               •                •                                   •                            •                                        •                                                                                                                •                            •                 •                   •
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Die DIN beschreibt alle Anwendungsgebiete
                 Innendämmung der Decke oder des Daches, Dämmung DIDI                                                 •                •                 •                 •                            •                                        •                                         •                                    •                                 •                            •                •                    •                für genormte Wärmedämmstoffe und be-
                 unter Sparren/ Tragkonstruktion, abgehängte Decke etc.
                 Innendämmung der Decke oder Bodenplatte (ober­seitig)DEO
                                                                       DEO                                            •                •                 •                 •                            •                                        •                                         •                                    •                                 •                            •                •                    •                nennt Anwendungstypen mit Kurzzeichen,
                 unter Estrich, ohne Schallschutzanforderungen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      z. B. DAD für die Außendämmung von Dach
                 Innendämmung der Decke oder Bodenplatte (ober­seitig) DES
                                                                    DES                                               •                •                                   •                            •                                        •                                                                                                                                                              •
                 unter Estrich, mit Schallschutzanforderungen                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         oder Decke, vor Bewitterung geschützt, Däm-
                 Außendämmung der Wand hinter Bekleidung            WAB
                                                                     WAB                                              •                •                 •                 •                            •                                        •                                         •                                    •                                 •                            •                 •                   •                mung unter Deckungen. Zur Verdeutlichung
                 Außendämmung der Wand hinter Abdichtung            WAB
                                                                     WAA                                                                                 •                                                                                       •                                         •                                    •                                 •                                                                                   wird jeder Anwendungstyp in einem Pikto-
                 Außendämmung der Wand unter Putz                   WAP
                                                                     WAP                                              •                •                 •                 •                            •                                        •                                         •                                    •                                 •                            •                 •                   •                gramm dargestellt.
                 Dämmung von zweischaligen Wänden, Kerndämmung        WZ                                              •                •                 •                 •                            •                                        •                                         •                                    •                                 •                                              •                   •                    Weiterhin werden je nach Anwendung
 Wand

                 Dämmung von Holzrahmen und Holztafelbauweise         WH
                                                                      WH                                              •                •                                   •                            •                                                                                                                       •                                                              •                 •                   •                Mindestanforderungen für einzelne Dämm-
                 Innendämmung der Wand                             WI WI                                              •                •                 •                 •                            •                                        •                                                                              •                                 •                            •                •                    •
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      stoffarten beschrieben. Diese Mindestanfor-
                 Dämmung zwischen Haustrennwänden mit
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      derungen sind an Qualitätsstufen gekoppelt,
                 Schallschutzanforderungen
                                                                     WTH
                                                                   WTH                                                •                •                                   •                            •
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      die wiederum mit einem Kurzzeichen be-
                 Dämmung von Raumtrennwänden                          WTR                                             •                •                 •                                              •                                                                                                                                                                                                        •                   •                schrieben werden, wie z. B. dm für mittlere
                 Außenliegende Wärmedämmung von Wänden gegen                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Druckbelastbarkeit. Eine Aneinanderreihung
Perimeter

                                                                      PW                                                                                 •                                                                                       •                                         •                                    •
                 Erdreich
                 Außenliegende Wärmedämmung unter der Bodenplatte                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     dieser Mindestanforderungen bzw. Kurzzei-
                                                                      PB                                                                                 •                                                                                       •                                         •                                    •
                 gegen Erdreich
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      chen ergibt den sogenannten Bezeichnungs-
• mit definierten Eigenschaften nach DIN 4108-10; • mit bauaufsichtlicher Zulassung für Produkt oder Anwendung                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        schlüssel, der bei in Deutschland gehandel-
Anwendungsmatrix der Dämmstoffe                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       ten Produkten auf jedem Verpackungsetikett

DBZ 1 | 2015                   DBZ.de                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            81
Energie Spezial | Dämmstoffe

                                                                                                                   Neue Entwicklungen
  Wärmedämmstoff                            Wärmeleitfähigkeit [W/mK]   Norm oder Zulassung
                                                                                                                   Weiterentwicklungen und Neuerungen im
  Aerogel                                   0,016                       gemäß Zulassung/Zustimmung im Einzelfall
  Baumwolle                                 0,040                       gemäß Zulassung                            Bereich der Dämmstoffe werden meistens
  Bims                                      0,060 – 0,080               gemäß Zulassung                            mit dem Ziel verfolgt, die Wärmeleitfähigkeit
  Blähglas                                  0,070                       gemäß Zulassung
  Blähperlit (EPB)                          0,045 – 0,070               DIN EN 13169
                                                                                                                   der Dämmstoffe so zu reduzieren, dass die
  Blähton                                   0,085 – 0,10                gemäß Zulassung                            gewünschten Effekte mit dünneren Dämm-
  Flachs                                    0,040 – 0,050               gemäß Zulassung                            schichten erzielt werden. Zu diesem Thema
  Getreidegranulat                          0,047– 0,050                gemäß Zulassung
  Gipsschaum                                0,045                       gemäß Zulassung                            werden z. B. Vakuum-Isolationspaneele ange-
  Hanf                                      0,040                       gemäß Zulassung                            boten oder Materialien, die Aerogele enthal-
  Harnstoff-Formaldehydharz-
  Ortschaum (UF)
                                            0,035 – 0,040               gemäß Zulassung                            ten. Beide Dämmstoffe weisen extrem nied-
  Holzfasern (WF)                           0,039 – 0,090               DIN EN 13171                               rige Wärmeleitfähigkeiten im Bereich von
  Holzwolle-Mehrschichtplatten (WW-C) mit
  Mineralwollekern
                                            0,035 – 0,050               DIN EN 13168                               0,008 bis 0,018 W/(mK) auf und ermöglichen
  Holzwolle-Platten (WW)                    0,060 – 0,10                DIN EN 13168                               dadurch den Einbau sehr dünner Schichten.
  Kalziumsilikatschaum                      0,045 – 0,070               gemäß Zulassung
  Keramikfasern, Keramikschäume             0,030 – 0,070               gemäß Zulassung
                                                                                                                   Leider sind diese Materialien relativ teuer
  Kokosfasern                               0,040 – 0,050               gemäß Zulassung                            und an spezielle Einbau- oder Verarbeitungs-
  Kork, expandiert (ICB)                    0,045 – 0,060               DIN EN 13170
                                                                                                                   bedingungen geknüpft. Auch in der Material-
  Melaminharzschaum (MF)                    0,035                       keine Zulassung beantragt
  Mineralwolle (MW)                         0,035 – 0,045               DIN EN 13162                               forschung gibt es spannende Neuentwick-
  Phenolharz-Hartschaum (PF)                0,022 – 0,040               DIN EN 13166                               lungen, so z. B. einen Holzschaum, für den
  Polyesterfasern                           0,035 – 0,045               gemäß Zulassung
                                                                                                                   Holz fein zermahlen wird, bis eine schleimige
  Polyethylenschaum (PE)                    0,033                       gemäß Zulassung
  Polystyrol-Hartschaum,
                                            0,035 – 0,050               DIN EN 13163
                                                                                                                   Masse entsteht, die dann mit einem Gas auf-
  expandiert (EPS)
  Polystyrol-Hartschaum,                                                                                           geschäumt wird. Oder organische Aerogel-
                                            0,030 – 0,040               DIN EN 13164
  extrudiert (XPS)                                                                                                 Dämmplatten mit einer Wärmeleitfähigkeit
  Polyurethan-Hartschaum (PUR)              0,024 – 0,030               DIN EN 13165
  Pyrogene Kieselsäure                      0,021                       –                                          von nur 0,018 W/(mK), die gleichzeitig feuch-
  Schafwolle                                0,040                       gemäß Zulassung                            teregulierend und druckfest sein sollen. Oder
  Schaumglas (CG)                           0,045 – 0,060               DIN EN 13167
                                                                                                                   Dämmplatten aus Pilzschaum, die quasi aus
  Schilfrohr                                0,055                       gemäß Zulassung
  Seegras                                   0,043 – 0,050               gemäß Zulassung                            einem erstarrten Pilzmyzel bestehen.
  Strohballen                               0,038 – 0,072               gemäß Zulassung
  Vakuum-Isolations-Paneele                 0,0042                      Zustimmung im Einzelfall
  Vermiculit, Blähglimmer (EV)              0,046 – 0,070               gemäß Zulassung
                                                                                                                   Fazit
  Wärmedämmziegel                           0,080 – 0,140               gemäß Zulassung                            Wenn wir unseren modernen Lebensstil bei-
  Zellulosefasern                           0,040 – 0,045               gemäß Zulassung                            behalten wollen, ist die vernünftige Däm-
Wärmeleitfähigkeit der Dämmstoffe                                                                                  mung von Gebäuden unabdingbar, um Emis-
                                                                                                                   sionen zu reduzieren und verantwortungsvoll
angegeben ist. Beispiel für einen Extruder-                 trachtung von technischen Daten und reinen             mit Ressourcen umzugehen. Für alle Gebäu-
schaum: EN 13164:2013 T1-CS(10\Y)300-DS                     Amortisationszeiten nicht berücksichtigt               detypen gilt: die gesamte Gebäudehülle so
(70,90)-DLT(2)5-CC(2\1.5\50)130-WL(T)0,7-                   werden. Für alle Dämmstoffe gilt, dass der             gut und effizient wie möglich zu gestalten,
WD(V)3-FTCD1-MU100-CV95. Zusätzlich wer-                    Aufwand zur Herstellung des Materials be-              um den Energiebedarf zum Heizen und Küh-
den Wärmedurchlasswiderstand und Brand-                     reits innerhalb weniger Wochen, aber späte-            len gering zu halten. Bei guter Ausführung ist
schutzkennzeichen deklariert.                               stens innerhalb eines Jahres kompensiert               das eine einmalige Investition ohne Folge-
                                                            wird und zwar durch die Einsparung von Heiz-           kosten für Bedienung und Instandhaltung.
Nachhaltigkeitsaspekte                                      oder Kühlenergie. Danach gewinnt nicht nur             Der kleine Restbedarf an Energie ist dann mit
Dämmstoffe müssen heute unter allen As-                     die Heizkostenrechnung, sondern auch die               moderner Technik gut zu ergänzen.
pekten der Nachhaltigkeit beurteilt werden,                 Umwelt.
also unter ökologischen, ökonomischen und
sozialen Kriterien. Dabei lässt sich nicht pau-             Entsorgung
schal sagen, ob ein Produkt gut oder schlecht               Am Ende des Lebenszyklus bleibt noch
ist. Vielmehr sollte das Produkt in seiner An-              die Entsorgungsfrage. In Deutschland wer-
wendung über den gesamten Lebenszyklus                      den jedes Jahr etwa 30 Mio. m³ Dämmstoffe              Autorin
betrachtet werden. Obwohl diese Betrach-                    verbaut. Etwa 55 % davon sind Mineralwoll-
                                                                                                                                                Margit Pfundstein,
tungen sehr komplex sind, gibt es bereits                   Produkte (MW), 30 % fallen auf expandiertes                                        Dipl.-Ing. (FH), Jahrgang
gute Instrumente, dies zu bewerten. Der                     Polystyrol (EPS), ungefähr je 5 % auf XPS                                          1961, studierte Architek-
Kriterienkatalog der DGNB (Deutsche Gesell-                 und PUR und insgesamt knapp 5 % verteilen                                          tur in Kaiserslautern. Seit
                                                                                                                                               1988 ist sie bei BASF SE
schaft für Nachhaltiges Bauen) bietet z. B.                 sich auf alle anderen Dämmstoffe. Irgend-                                          in Ludwigshafen in der
eine solche Methodik. Dabei fließen in einer                wann stehen alle diese Materialien zur Ent-                                        Produkt- und Anwen-
ganzheitlichen Bewertung die Umweltwir-                     sorgung an. Obwohl es vereinzelt bereits                                           dungsentwicklung für
                                                                                                                                               Wärmedämmstoffe aus
kungen der Produkte in allen Aspekten                       gute Konzepte dafür gibt, ist die Behandlung                                       Polystyrol und seit 2005
während des gesamten Lebenszyklus des                       dieser großen Massen, die in Zukunft beim                                          im European Compe-
Gebäudes ein. Damit ist ein ganz wesent-                    Rückbau anstehen werden, noch problema-                                            tence Center Construc-
                                                                                                                                               tion als Repräsentantin
licher Effekt berücksichtigt: die Leistung des              tisch. Die Politik fordert schon zunehmend                                         für BASF-Materialien
Dämmstoffs, Heiz- und Kühlenergie einzu-                    geschlossene Materialkreisläufe, die so ge-                                        und -Kompetenzen für
sparen und damit die CO2-Bilanz des Ge-                     nannte Circular Economy. Die Dämmstoff                 energieeffizientes und nachhaltiges Bauen tätig. Seit
                                                                                                                   2013 ist Margit Pfundstein DGNB Consultant.
bäudes über die gesamte Lebensdauer zu                      herstellende Industrie ist gefordert, dafür
verbessern. Das kann bei einer bloßen Be-                   Lösungen zu finden.                                    Informationen: www.basf.de

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Produkte | Energie Spezial

Antireflexionsglas

                                               Die speziell behandelte Glasoberfläche der     den Mittagsstunden. Die Glasoberfläche der
                                               PV-Module von Innotech Solar sorgt für hohe    Module ist durch ein spezielles Verfahren so
                                               Erträge von Photovoltaikanlagen mit O/W-       behandelt, dass das Glas weniger Sonnen-
                                               Ausrichtung. Gerade bei dem flacheren Son-     licht reflektiert. So gelangen 2,5 % mehr Licht
                                               neneinstrahlwinkel in den Morgen- und          in die Solarzellen.
                                               Abendstunden produzieren die Module mit
                                               dem Spezialglas bis zu 8 % mehr Strom. An-     ITS Innotech Solar Module GmbH
                                                                                              80335 München
                                               ders als bei nach Süden ausgerichteten So-     info@innotechsolar.com
                                               laranlagen entstehen keine Ertragsspitzen in   www.innotechsolar.com

PV-System und Befestigung

Mit dem Ost-West-PV-System von Renusol

                                                                                                         19
                                                                                                           .–

                                                                                                             au Jan
können zwischen bestehenden PV-Modulrei-

                                                                                                              24

                                                                                                               f d ua

                                                                                                               Be BA 015
                                                                                                                 .
hen zusätzliche Module ohne gesonderte

                                                                                                                   er r 2

                                                                                                                   su U 2 · H
Aufständerung befestigt werden, so dass

                                                                                                                     ch 01 al
                                                                                                                       en 5 i le
mehr Ertrag auf derselben Fläche erwirt-

                                                                                                                         Si n M A1
schaftet wird. Ost-West-Systeme erzeugen

                                                                                                                           e
                                                                                                                             un ün Sta
gleichmäßiger über den Tag Strom als nach

                                                                                                                               s che nd
Süden ausgerichtete Solaranlagen, entlasten
dadurch das Stromnetz und eignen sich gut

                                                                                                                                   ·

                                                                                                                                     n
für den Eigenverbrauch. Der flache Aufstell-
winkel von 15 ° führt zudem zu weniger Ver-

                                                                                                                                        10
schattungsverlusten und geringeren Wind-

                                                                                                                                            3
lasten. Die MetaSole ermöglicht die schnelle
Montage von gerahmten PV-Modulen auf
Trapezblechdächern aus Stahl und Alumi-
nium. Die Bodendicke der Schiene wurde auf
5 mm erhöht. Das macht das System auch
bei hohen Schneelasten stabiler. Zudem er-
leichtert ein neuer Schraubentyp die Monta-
ge. Der Schraubenkopf reißt ab, sobald das
definierte Drehmoment erreicht ist und sorgt
für eine besonders sichere Befestigung auf
dem Dach. Neu ist auch ein Klebestreifen auf
der Unterseite der Klemmfüße. So muss der
Klemmfuß nicht festgehalten werden, wenn
er auf das Dach geschraubt wird.

                                                                                     Mehr als nur Stein
                                                                                     ROCKWOOL Steinwolle-Dämmung ist nichtbrennbar
                                                                                     und kann die schnelle Ausbreitung von Feuer und Rauch
                                                                                     verhindern. Damit gewinnen wir Feuerwehrleute wert-
                                                                                     volle Zeit, um Menschen zu retten und ihr Hab und Gut in
                                                                                     Sicherheit zu bringen.

                                                                                     www.rockwool.de

Renusol GmbH
51063 Köln
info@renusol.com
www.renusol.com                                             Claus Larsen
                                                            Feuerwehrmann

DBZ 1 | 2015   DBZ.de                     83
Energie Spezial | Produkte

Hohlraumdämmung                                                        Innenausbau mit Dämmwirkung

Die Hufer isofloc Edition-Unterkonstruktionen aus Holz schaffen mit-   PAVATEX stellt die diffusionsoffene Innenausbauplatte Pavaroom vor,
hilfe von neuartigen „Expandern“ Hohlräume aller Art. Ob Dach,         die im ganzen Haus eingesetzt werden kann. Weil sie 4- bis 5-mal
Boden oder Fassade: Die Unterkonstruktionen sind einfach zu mon-       leichter ist als andere Gipsbauplatten, verringert sich die statische
tieren, statisch hoch belastbar und beeinträchtigen die Dämmwir-       Belastung der Konstruktion. Trotz des geringen Gewichtes bietet Pa-
kung mit ihrem sehr geringem Steganteil kaum. Mit der isofloc Ein-     varoom eine hervorragende Wärmedämmung und einen sehr guten
blasdämmung lassen sich so Dämmungen ohne Wärmebrücken,                Hitzeschutz. Das besondere Merkmal der Innenausbauplatte ist die
ohne ungedämmte Hohlräume, ohne Fugen in der Dämmschicht und           weiße Funktionsschicht auf Zellulosebasis. Sie sorgt für bauphysika-
ohne Luftströmungen oder unkontrollierte Wärmeverluste herstellen.     lische Sicherheit, denn sie übernimmt die wichtige Funktion einer
Durch die Schlauchbefüllung oder die Einblastechnik entsteht ein       Dampfbremse. Nach der Montage kann Pavaroom sofort verputzt,
robuster und nutzbarer Boden/Laufbelag im Dachboden oder ein opti­     tapeziert oder gefliest werden: den Gestaltungsmöglichkeiten sind
mal gedämmter Dachraum/Dachschräge gegenüber außen.                    keine Grenzen gesetzt.

                                                                       PAVATEX GmbH
isofloc Wärmedämmtechnik GmbH                                          88 299 Leutkirch
34253 Lohfelden                                                        Tel.: 075 61 – 98 55 – 0
info@isofloc.de                                                        www.pavatex.de
www.isofloc.de                                                         BAU 2015: Halle B5, Stand 331

Wandheizungssystem mit Innendämmung                                    Schlanke Wand – große Dämmwirkung

Die Wandheizung ClimateWall ist ähnlich aufgebaut wie ein Kachel­      Die Fermacell Verbund-Platten sind mit einer Polystyrol-Hartschaum-
ofen. Die Heizschleifen sind um Schamottsteine verlegt, die die Wär-   platte kaschiert und ermöglichen die EnEV-gerechte Innendämmung
me über Stunden speichern und an den Innenraum abgeben. Die            von Außen- und Kellerwänden bei geringeren Aufbaudicken. Neu
Speicherfunktion der Wand wird unterstützt durch eine Innendäm-        ist die Trockenbau-Kante an beiden Längsseiten. Die verbesserten
mung mit Holzfaserdämmplatten. Zur Berechnung der nötigen Wand-        Verbundplatten bestehen aus einer 10 mm dicken Fermacell Gipsfaser-
heizungsfläche dient die Faustformel von 40 % pro m2 Raumfläche.       Platte, die rückseitig mit einer Hartschaumplatte (EPS 031 WI nach
Das Wandheizungssystem ist eine Kombination aus Heizmodulen mit        DIN 13163) kaschiert ist. Durch den Einsatz von Rohstoffen wie Grafit
Schamottsteinen und 40 mm starken Gutex Holzweichfaserdämm-            oder Ruß erhält der Polystyrol-Hartschaum seine graue Farbe, gleich-
platten. Die Flächen, die nicht der Wandheizung belegt werden, sind    zeitig wird eine Verbesserung der Wärmedämmung erreicht. Die Plat-
mit 60 mm starken Holzfaser-Systemdämmplatten ausgefüllt.              ten sind in den Stärken von 60, 80 und 100 mm erhältlich.

                                                                       Fermacell GmbH
Gutex Holzfaserplattenwerk – H. Henselmann GmbH & Co. KG               47259 Duisburg
79761 Waldshut-Tiengen                                                 info@xella.com
info@gutex.de                                                          www.fermacell.de
www.gutex.de                                                           BAU 2015: Halle A2, Stand 103

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WÖHR Slimparker 557
                            Der neue WÖHR Park-Turm bietet Platz für bis zu 23 Autos
                                    und Ihren individuellen Fassadenwunsch

                                                                Der automatische Park-Turm WÖHR Slimparker 557 schließt Baulücken.
                                                                Die Fassadengestaltung ist frei wählbar (max. Gewicht 50 kg/qm). Somit
                                                                kann das Park-System an die unmittelbare Umgebung optisch angepasst
                                                                werden. Für Anwohner wird ein optimaler Sicht- und Lärmschutz vor an-
                                                                grenzendem Straßen- und Schienenverkehr erreicht.

                                                                Holen Sie Sich neue Ideen auf der BAU 2015. Erleben Sie das System
                                                                in Originalgröße auf unserem Stand in München, Halle B3, Stand 319,
                                                                vom 19. -24. Januar 2015.

                                                   WÖHR. Wir verdichten Parkraum.

Otto Wöhr GmbH Auto-Parksysteme | Ölgrabenstraße 14 | 71292 Friolzheim | Deutschland | Fon +49 [0] 7044 46 - 0 | www.woehr.de | info@woehr.de
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