ENGAGIERT FÜR KULTUR DIE DACHVERBÄNDE AUS SA CHSEN-ANHALT STELLEN SICH VOR - LANDESHEIMATBUND SACHSEN-ANHALT
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Inhalt Grußwort 1 Landesverband Sachsen-Anhalt im von Staats- und Kulturminister Rainer Robra Deutschen Bibliotheksverband e. V. 16 »Welcome to my library – Vielfalt und Verbandsarbeit im Kulturbereich 2 Mehrsprachigkeit in Bibo und Kita« EngagementbotschafterInnen des Landes Landesverband der Musikschulen Sachsen-Anhalt für den Kulturbereich 4 Sachsen-Anhalt e.V. 18 Fördermöglichkeiten im Kulturbereich 5 Landesvereinigung kulturelle Kinder- und Jugendbildung Sachsen-Anhalt e. V. 20 Anerkennung Ehrenamt braucht Hauptamt Bürgerschaftlichen Engagements 6 Landeszentrum Spiel &Theater Friedrich-Bödecker-Kreis Sachsen-Anhalt e. V. 22 in Sachsen-Anhalt e. V. 8 Theater Vielfalt Stärken. Kindsein in Sachsen-Anhalt Museumsverband Sachsen-Anhalt e. V. 24 Landesarbeitsgemeinschaft der Das Museum braucht Freunde – Freiwilligenagenturen Sachsen-Anhalt e. V. 10 Das Museum braucht Förderer Landesheimatbund Sachsen-Anhalt e. V. 12 Tourismusverband Sachsen-Anhalt e. V. 26 Netzwerke im ländlichen Raum Straße der Romanik – Ein landesumspannendes Tourismusprojekt LandesMusikratSachsen-Anhalt e. V. 14 Das Jugendmusikfest Sachsen-Anhalt – Engagement im Porträt 28 eine besondere Sache Interview mit Helmut Qual Engagementbotschafter Kultur 2016 – 2018 Kontakte 30
Bürgern übernommen werden. Ihnen allen danke ich heute sehr herzlich. Als Kulturminister ist es mir sehr wichtig, dass diese Arbeit anerkannt und unterstützt wird. Diesem Ziel dient die Arbeits- gemeinschaft Bürgerschaftliches Engagement, die sinnvol- lerweise beim Landesheimatbund angesiedelt ist. Auch diese Konstellation lässt deutlich werden, wie unlöslich Kultur und Heimat miteinander verbunden sind. Mit dieser Arbeitsgemeinschaft wollen wir für das Ehrenamt attraktive Bedingungen schaffen, die es möglichst vielen Bür- gerinnen und Bürgern ermöglichen, konstruktiv und kreativ zu agieren. Es sollen fachliche Beratung, Unterstützung der Öf- fentlichkeitsarbeit und reger Erfahrungsaustausch organisiert werden. Wichtig ist in diesem Zusammenhang die Koordinati- on der Zusammenarbeit mit den durch das Land institutionell geförderten Vereinen und Verbänden. Ich wünsche mir sehr, dass es gelingt, die fleißige Arbeit der vielen im Kulturbereich engagierten Menschen stärker in die Öffentlich- keit zu rücken, damit sich auch andere motivieren lassen mitzutun. Das ehrenamtliche Engagement ist eine wichtige Facette der Mit- Grußwort gestaltung unseres demokratischen Gemeinwesens. Insbesondere durch das Ehrenamt werden Bewohner zu Bürgerinnen und Bür- Unser Gemeinwesen braucht das Ehrenamt. Das gilt uneinge- gern. Darum ist auch sehr oft vom bürgerschaftlichen Engagement schränkt und ganz besonders für den kulturellen Bereich. Die die Rede und darum fördere ich auch die Engagementbotschafter Kultur trägt in entscheidendem Maße dazu bei, die Umwelt, in Kultur sehr gerne! der wir alle leben, in unsere Heimat zu verwandeln. Das erle- ben Menschen besonders intensiv, wenn sie in einem Chor mit- Mein herzlicher Dank richtet sich an den Landesheimatbund singen, sich für ein Denkmal in ihrem Ort einsetzen, kulturelle und an alle anderen Beteiligten, die sich für das Gelingen dieses Einrichtungen aller Art unterstützen oder sich anders kulturell Vorhabens einsetzen. engagieren. Die Beweggründe und auch die Erfahrungen sind genauso viel- Rainer Robra fältig wie die Aufgaben, die von engagierten Bürgerinnen und Staats- und Kulturminister des Landes Sachsen-Anhalt 1
Fortbildung zum Thema „Datenschutz im Verein” am 23. 10. 2018 in Jerichow, Foto: LHB Verbandsarbeit im Kulturbereich Das kulturelle bürgerschaftliche Engagement in Sachsen-An- Eine vielfältige Kulturlandschaft hängt nicht zuerst von Insti- halt ist vielfältig und stark. Es ereignet sich unter anderem in tutionen ab, sondern von den Menschen, die sich engagieren. Vereinen, Heimatstuben und Kreativgruppen, in Form von Ihnen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, sie zu beraten und Kulturpatenschaften, in Festkomitees oder spontan in Initiati- zu ermutigen, gehört zu den Aufgaben der Dachverbände. Zur ven. Engagement verbindet und stärkt das gemeinsame Mitei- Förderung des kulturellen Engagements verfolgen die Verbän- nander, es hilft, das kulturelle Erbe zu pflegen, zu erhalten und de Ziele, die sich aus ihren jeweiligen Arbeitsschwerpunkten Neues hervorzubringen – im Großen wie im Kleinen, im ländli- ergeben. In der Arbeitsgruppe ‚Bürgerschaftliches Engagement chen Raum und in den Städten. im Kulturbereich‘ arbeiten sie darüber hinaus in Fragen der En- gagementförderung eng zusammen. Zu den Aufgaben der Ar- beitsgruppe gehören: 2
Stand der Verbände auf dem Sachsen-Anhalt-Tag in Quedlinburg, Foto: LHB • Entwicklung und Realisierung geeigneter Formen der Aner- • Beratung des Ministeriums für Kultur in Fragen des bürger- kennung von bürgerschaftlichem Engagement im Kultur- schaftlichen Engagements und Mitwirkung an der Erstel- bereich sowie Unterbreitung von Vorschlägen für Auszeich- lung des Engagementberichts der Landesregierung nungen (z. B. Ehrennadel des Landes Sachsen-Anhalt) • Präsentation der Verbandsarbeit unter anderem auf dem • Erarbeitung von Informationsmaterialien zum bürger- Sachsen-Anhalt-Tag schaftlichen Engagement im Kulturbereich •• Organisation und Durchführung von Fortbildungen • Entwicklung und Realisierung von Pilotprojekten zur Be- förderung und Unterstützung des bürgerschaftlichen Enga Zur Koordinierung dieser Arbeit ist beim Landesheimatbund gements Sachsen-Anhalt die Servicestelle ‚Bürgerschaftliches Engage- ment im Kulturbereich‘ angesiedelt (siehe: Kontakt). 3
Berufung der EngagementbotschafterInnen Kultur Enrico Rummel (Wettin-Löbejün), Gudrun Schlotte (Halle), Renate Krosch (Halberstadt) und Reem Alrahmoun (Magde- Engagement burg) durch den Minister für Kultur Rainer Robra (von rechts) am 19. September 2018 in der Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt. Foto: lautwieleise.de botschafterInnen des Landes Sachsen- lig engagiert sind. Die Berufung ist eine Auszeichnung für die geleistete Arbeit und zugleich selbst ein Ehrenamt. Die aktuell Anhalt für den vier BotschafterInnen repräsentieren bei verschiedenen Anläs- sen das ehrenamtliche Engagement im Kulturbereich und ste- Kulturb ereich hen Politik und Verbänden beratend zur Seite. Die EngagementbotschafterInnen für den Zeitraum 2018 – 2020 Um das freiwillige kulturelle Engagement von Bürgerinnen und wurden im Rahmen einer Feierstunde am 19. September 2018 Bürgern im Land bekannter zu machen und für die Möglichkei- durch Staats- und Kulturminister Rainer Robra in ihr Amt beru- ten persönlichen Engagements zu werben, werden durch das fen. Zugleich erfolgte die Verabschiedung und der Dank an die Land Sachsen-Anhalt seit 2013 EngagementbotschafterInnen bisherigen Engagementbotschafter, die dieses Amt seit 2016 in- für den Kulturbereich berufen. Dabei handelt es sich um Bür- nehatten. Rainer Robra erklärte in seinem Grußwort zu Beginn gerinnen und Bürger, die im Kulturbereich, zum Beispiel in der der Veranstaltung: „Es ist das erklärte Ziel der Landesregierung, Museumsarbeit, im Bibliothekswesen, in der Traditions- und die Rahmenbedingungen für ehrenamtliches Engagement Heimatpflege, der Soziokultur, der kulturellen Bildung oder kontinuierlich weiter zu verbessern. Dazu gehört auch die ver- auf dem Gebiet der Förderung von Musik und Literatur, freiwil- stärkte Anerkennung und Würdigung ehrenamtlicher Arbeit“. 4
Dr. Gunnar Schellenberger, Staatssekretär für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt, überreicht einen Fördermittelbescheid an die Fachgruppe Festungsanlagen im Fördermöglichkeiten Kultur- und Heimatverein Magdeburg e. V., Foto: Tobias Krull im Kulturbereich Um das kulturelle Erbe des Landes zu pflegen und zu erschlie- dung kann bis zu 70 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben ßen, bürgerschaftliches Engagement zu stärken und zu ent- des zu fördernden Zweckes betragen, wobei Eigenarbeitsleis- wickeln sowie die Breitenkultur zu fördern, gewährt das Land tungen zur Aufbringung des Eigenanteils anerkennungsfähig Sachsen-Anhalt Zuwendungen für Projekte auf Basis der sind. Zuwendungen beantragen können Vereine, aber auch „Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förde- Privatpersonen und Stiftungen. rung von kulturellen und künstlerischen Projekten und kultu- Auskünfte erteilt beim Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt rellen Institutionen“ (Kulturförderrichtlinie Sachsen-Anhalt). (LVwA) das Referat Kultur, Landesfachstelle für Bibliotheken Förderschwerpunkte sind unter anderem die Traditions- und (siehe: Kontakte). Der Richtlinientext sowie das Antragsformu- Heimatpflege, die Musik, die Literatur, darstellende und bil- lar sind auf der Internetseite des LVwA abrufbar. Die Verbände dende Kunst, die Museen und Sammlungen, die Kinder- und bieten darüber hinaus Hilfe bei der Erstellung der Förderanträ- Jugendkultur sowie die Soziokultur. ge an. Stichtag für die Einreichung von Anträgen ist jeweils der 30. September. Die zu fördernden Maßnahmen müssen einen räumlichen oder Neben der „Kulturförderrichtlinie“ existieren weitere Förder- fachlich-inhaltlichen Bezug zum Land Sachsen-Anhalt aufwei- programme für die verschiedenen Kulturbereiche. Die An- sen und von landesweiter, überregionaler oder regionaler Be- sprechpersonen der Dachverbände erteilen hierzu im Rahmen deutung und in besonderem Landesinteresse sein. Die Zuwen- ihrer Beratungstätigkeit weitere Auskünfte. 5
Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff überreicht am 29.03.2019 Anerkennung die Ehrennadel des Landes Sachsen-Anhalt an Pfarrer Norbert Lazay aus Gladigau, Foto: lautwieleise.de bürgerschaftlichen Engagements Die Anerkennung von Engagement ist ein wichtiges gesell- Präsidenten des Landesverwaltungsamtes, die Landräte sowie schaftspolitisches Signal. Dabei geht es nicht nur um das die Oberbürgermeister der kreisfreien Städte, zu richten. Verlie- An-Erkennen der geleisteten Arbeit, sondern um das Erkennen, hen wird die Ehrennadel durch den Ministerpräsidenten. Wahrnehmen und Ernstnehmen der Personen, die sich in den Die in der Arbeitsgruppe zum bürgerschaftlichen Engagement verschiedenen Bereichen engagieren. im Kulturbereich zusammengeschlossenen Verbände verge- Die höchste offizielle Form der Anerkennung in Deutschland ben zur Ehrung von engagierten Bürgerinnen und Bürgern eine ist der Bundesverdienstorden, der in verschiedenen Stufen Grafik. Die 50 Blätter umfassende Edition wurde 2018 von der verliehen wird. Auf Landesebene ist neben dem Verdienstor- Künstlerin Sarah Deibele geschaffen. Sie trägt den Titel „Broter- den des Landes Sachsen-Anhalt die Ehrennadel des Landes werb und Steckenpferd“ und besteht aus 5 Motiven. Eingelegt Sachsen-Anhalt als Auszeichnung für hervorragendes ehren- sind die Grafiken in eine von Annegret Frauenlob handgefertigte amtliches Engagement vorgesehen. Jede Person hat das Recht, Mappe. Kulturminister Rainer Robra überreichte die ersten Ex- Anregungen zur Verleihung der Ehrennadel an die vorschlags- emplare der Edition an die von 2016 bis 2018 amtierenden En- berechtigten Stellen, die Mitglieder der Landesregierung, den gagementbotschafter Kultur des Bundeslandes Sachsen-Anhalt 6
Michael Spyra, Lyriker und Vorsitzender des Förderkreises der Schriftsteller in Sachsen-Anhalt e. V., mit der Grafik „Jazzpianist“ der Künstlerin Sarah Deibele. Foto: LHB aus Anlass ihrer feierlichen Verabschiedung am 19. September Ferner führen eine ganze Reihe von Kommunen in Sachsen- 2018. Seitdem wurden bereits zahlreiche im Kulturbereich Enga- Anhalt aus Anlass des internationalen „Tag des Ehrenamtes“ gierte in ganz Sachsen-Anhalt mit diesen Grafiken geehrt. am 5. Dezember Veranstaltungen durch, um Engagement Darüber hinaus existieren zahlreiche weitere Formen der Aner- zu würdigen, oft in Kombination mit der Vergabe von Ehren- kennung in Sachsen-Anhalt. Dazu zählen lokale und landeswei- amtscards, die zum Beispiel Vergünstigungen beim Besuch von te Preise. Ein bekannter lokaler Preis für die Anerkennung bür- Kultureinrichtungen ermöglichen. Auch die Landesregierung gerschaftlichen Engagements ist der Bürgerpreis „Der Esel, der und der Landtag laden seit 2005 Bürgerinnen und Bürger in die auf Rosen geht“ für Engagierte in Halle und dem Saalekreis, der Staatskanzlei ein, um sie unter dem Motto „Politik sagt Danke“ jährlich auf Initiative der Mitteldeutschen Zeitung, des Neuen zu ehren. Theaters und der Stiftung der Saalesparkasse verliehen wird. Weitere Informationen zu Preisen und anderen Formen der An- An Kinder und Jugendliche in Sachsen-Anhalt richtet sich der erkennung enthält der online abrufbare Bericht „Bürgerschaft- JugendEngagementPreis freistil, mit dem auch Engagement liches Engagement in Sachsen-Anhalt. Länderbericht 2017“. im Kulturbereich ausgezeichnet wird. 7
Friedrich-Bödecker-Kreis in Sachsen-Anhalt e.V. Der Verband Der Friedrich-Bödecker-Kreis in Sachsen-Anhalt e. V. (FBK) betreibt im Interesse des Landes Lese- und Literaturförde- Kindsein in Sachsen-Anhalt rung. Er widmet sich der jugendkulturellen Bildungs- wie der literarischen Nachwuchsarbeit und trägt zur Förderung und Verbreitung der Gegenwartsliteratur des Landes bei. Autoren zeichnen gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen ihr Weltbild Die Kooperationspartner Das Projekt Kindsein in Sachsen-Anhalt ermöglicht durch ge- Der Friedrich-Bödecker-Kreis pflegt eine vielseitige und in- zielte Kooperationen die Begegnung zwischen Schülerinnen tensive Zusammenarbeit mit Schulen und Bibliotheken, und Schülern mit Autoren aus Sachsen-Anhalt und darüber hi- literarischen Vereinen, Verbänden und Gesellschaften sowie naus. Im Vordergrund steht dabei die eigene Kindheit im Kon- mit dem Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung text zu heute und früher. Über vielfältige, auch spartenüber- (LISA), der Landesvereinigung kulturelle Kinder- und Ju- greifende Mittel, setzen sich die eingeladenen Autoren in ihren gendbildung (LKJ) und dem Institut für Schulpädagogik und Texten, Lesungen und Diskussionen mit dem Thema Kindheit Grundschuldidaktik der Martin-Luther-Universität Halle- an den teilnehmenden Projektschulen auseinander. Das The- Wittenberg. Darüber hinaus ist der Friedrich-Bödecker- ma soll sowohl Anknüpfungs- als auch Ausgangspunkt für ei- Kreis im Literaturbeirat des Landes Sachsen-Anhalt vertre- gene Ausdrucksmöglichkeiten werden. Das Projekt fordert und ten und fördert den interkulturellen Austausch im Literatur- fördert die aktive, spielerische und die kreative Auseinanderset- bereich. zung von Kindern und Jugendlichen im und mit ihrem Alltag. Die eingeladenen Autoren agieren als Bezugspersonen, bieten Hilfestellung und spannen als Gesprächspartner neue Betrach- tungsperspektiven auf. Um den Bezug zur Literatur im Projekt Kindsein in Sachsen- Anhalt weiter zu vertiefen, schickt der Friedrich-Bödecker- Kreis einmal im Jahr einen Bücherboten an die teilnehmenden Projektschulen. Sandra Heuchel, Geschäftsführerin Dieser bringt neue Bücher mit, regt zum Lesen an und ermutigt Foto: Harry Soremski das Gelesene zu reflektieren bis hin zur ersten eigenen Rezen- 8
Schreibwerkstatt, Foto: Friedrich-Bödecker-Kreis in Sachsen-Anhalt e.V. sion. Das Buchangebot ist gestaffelt nach dem Schultyp und Herbstferien statt. Das mit den Autoren aufgebaute Vertrauen baut auf den Angeboten der jeweils beteiligten Autoren auf, in die eigene kreative Schreibkraft und Ausdrucksfähigkeit fin- so dass jeder Projektschule gezielt im Projekt einsetzbare Bü- det nun seine volle Entfaltung. Die teilnehmenden Kinder und cher übergeben werden können. Der Friedrich-Bödecker-Kreis Jugendlichen entwickeln eigene Texte in einem selbst gewähl- ist bestrebt, den Bücher-Boten möglichst an weitere Aktionen ten Genre, welche anschließend in einer Anthologie veröffent- zu koppeln. Dazu zählen neben Autorenbegegnungen auch licht und bei einer Buchpremiere präsentiert werden. szenisches Spielen und interdisziplinäres Arbeiten mit musi- kalischen und zeichnerischen Anregungen. Um dieses Angebot Dieses Projekt hat sich seit Jahren als tragfähiges Modell in der nachhaltig zu verankern strebt der Friedrich-Bödecker-Kreis Zusammenarbeit zwischen Schulen und dem Friedrich-Böde- die Einbindung der jeweiligen Schulbibliothek und/oder der cker-Kreis als literatur- und lesefördernden Verein bewährt. Der nächsten kommunalen Bibliothek an. Erfahrungen aus dem Friedrich-Bödecker-Kreis konnte damit nachhaltige Akzente im Projekt Kindsein in Sachsen-Anhalt kommen so auch nachfol- Programm »Kultur in Schule und Verein« setzen, welches seit genden Generationen zu gute bzw. Kindern und Jugendlichen, 2001 vom Land Sachsen-Anhalt gefördert wird. Darüber hinaus die nicht in den Projektschulen eingebunden sind. wirkt Kindsein in Sachsen-Anhalt seit einigen Jahren unterstüt- zend bei der Entwicklung einer »Willkommenskultur« in Sach- Abschließend finden im Rahmen von Kindsein in Sachsen- sen-Anhalt, thematisiert Toleranz und bringt neue Ideen zur Anhalt während der einjährigen Projektlaufzeit auch Schrei- Integration von Schülern mit Migrationshintergrund ein. baufrufe und ein Workshop zum kreativen Schreiben in den 9
Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen Sachsen-Anhalt e. V. Interview mit Gudrun Walinda, Kulturpatin in Stendal Frau Walinda, was gehört für Sie alles zur Kultur? Kultur ist für mich sehr viel. Es zählen nicht nur Museen und Denkmäler dazu, sondern auch gemeinsames Essen, Spa- zierengehen und Zuhören. Im weitesten Sinne alles, was der Mensch geschaffen und gestaltet hat, was man betrachten und worüber man sich verständigen kann. Was vermitteln Sie als Patin im Kulturbereich? Ich nehme mir immer in Absprache mit meinem Kultur- patenkind ein Objekt vor. Das kann eine Glockenführung, Museumsvereine, Kreativgruppen, Heimatstuben, Chöre, Lese Drachenbau, ein Zirkusbesuch oder auch eine Tiergarten- zirkel sind Beispiele für Mitmachorte. Hier finden sich Men- führung sein. Ich bereite mich dann darauf vor und vermittle schen mit ähnlichen Interessen zusammen und bereichern mit ihm die Daten und Fakten oder auch die Bedenken. Die ge- ihren Ideen, mit ihrem Engagement die kulturellen Angebote meinsame Zeit und auch die Pausen werden jedes Mal be- in Städten und Gemeinden. sprochen. Warum halten Sie das Engagement im Kulturbereich Dabei kommt es darauf an, dass die Interessierten von den Mit- für wichtig? machmöglichkeiten wissen. Die lokalen Freiwilligenagenturen Mir liegt es am Herzen, Kindern die Schwellenangst vor oder Engagement-Zentren bieten hierfür eine gute Übersicht. Kulturstätten zu nehmen und ihnen die Entscheidung zu Vereine können sich präsentieren und Angebote zum Mit erleichtern, überhaupt eine kulturelle Einrichtung zu besu- machen veröffentlichen. Interessierte können entsprechend ih- chen – auch wenn die Eltern dort nicht hingehen. Dabei ist es rer Interessen und zeitlichen Ressourcen entscheiden, wo und völlig egal, ob es eine Kirche, Vorträge, Kino oder das Thea- wie sie sich einbringen wollen. ter ist. Ich möchte den Kindern zeigen, dass man dort Neues erfährt, Zusam- Die Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen in menhänge besser versteht, mit Gleich- Sachsen-Anhalt e. V. setzt sich dafür ein, dass diese Form der Be- gesinnten Spaß hat und eventuell auch ratung, Unterstützung und Vermittlung von Engagierten und Mutti und Vati mitreißen kann. Organisationen gut und zeitgemäß erfolgt. Projektbezogenes, zeitlich begrenztes Engagement liegt im Kulturpatin Gudrun Walinda Trend. Auch sind lose Netzwerke gefragter als feste Mitglied- Foto: Gudrun Walinda schaften. Hierauf stellen sich die Vereine ein und bieten bei- 10
Drachenbau, Foto: Gudrun Walinda spielsweise über Schulkooperationen oder Kurzzeitengage- darfe sichtbar werden, dann können die Aktiven gemeinsam ments neue Mitmachangebote. mit den LAGFA-Mitgliedern, Projekte entwickeln und die Um- setzung der Ideen voranbringen. Der Freiwilligentag, ein Mitmachtag zum Kennenlernen der Vereine in der Region, ist eine Aktion, die die LAGFA-Mitglieder Die ehrenamtlichen Kulturpatenschaften sind eine Möglich- gemeinsam mit den Vereinen vor Ort umsetzen. Hier können keit, jungen Menschen Kultur erlebbar zu vermitteln. Ehren- sich Interessierte unverbindlich einbringen und Gemeinschaft amtliche fungieren motivierend und impulsgebend. Gemein- erleben. Wenn sich die Begeisterung überträgt, werden so neue sam entdecken sie die kulturelle Vielfalt vor Ort. Dabei ist das Mitmachende oder Mitglieder gewonnen. Denkmal im Schlosspark ebenso Ziel wie die Ausstellung im Heimatmuseum, die Lesung in der Bibliothek oder der Theater- In regionalen Vereinsforen, die durch die LAGFA-Mitglieder besuch. Dieses Angebot gibt es nicht nur für junge Menschen. initiiert werden, können sich insbesondere ehrenamtliche Vor- Als ehrenamtliche Kulturbegleiter*innen können Interessier- stände austauschen, vernetzen und voneinander lernen. Die te jeden Alters die kulturellen Angebote gemeinsam erleben. Teilnehmenden diskutieren zum Vereinsrecht, lernen soziale Anschließend können sie das Gehörte, das Gesehene und das Medien für die Mitgliederbindung zu nutzen oder informieren Empfundene bereden. sich zur Planung von Festen und Aktionen. Durch das gemein- Weitere Beispiele zu Mitmachmöglichkeiten für Menschen same Miteinander ergeben sich oft neue Kooperationen. So mit kulturellen Interessen oder kreativen Begabungen sind auf wird ein Jugendclub zum neuen Ausstellungsort, ein Stadtpark dem Engagementportal des Landes zu finden. Hier wird unter wird mit Actionbound erkundbar oder die Landfrauen gestal- anderem über den Freiwilligendienst informiert, den verschie- ten Dankeschönpräsente für engagierte Feuerwehrleute. Wenn denste Kunst- und Kulturvereine sowie soziokulturelle Zentren sich im gemeinsamen Tun neue Ideen ergeben oder neue Be- nutzen, um das kulturelle Leben vor Ort zu stärken. 11
Landesheimatbund Sachsen-Anhalt e. V. Der Verband Der Landesheimatbund Sachsen-Anhalt e. V. (LHB) ist Dach- verband und Koordinator von Orts-, Heimat- und Interes- senvereinen sowie engagierten Persönlichkeiten, die sich auf lokaler, regionaler und Landesebene der Erforschung, der Pflege, dem Schutz und der weiteren Gestaltung des heimatlichen Lebensraumes widmen. Er unterstützt das bürgerschaftliche Engagement im Kulturbereich und die Vernetzung von Vereinen und Initiativen insbesondere im ländlichen Raum. Netzwerke im ländlichen Raum Die im LHB organisierten Einzelmitglieder und Vereine engagieren sich ehrenamtlich für die Erforschung von Re- Eine möglichst umfassende Einbindung von Akteuren aller gional- und Landesgeschichte, die Entwicklung von Kultur- gesellschaftlichen Gruppen ist für die kulturelle Stärkung länd- landschaften und die Erfassung von Kulturlandschaftsele- licher Gebiete entscheidend. Aus Projekten des Landesheimat- menten, den Erhalt der niederdeutschen Regionalsprache, bundes sind Netzwerke hervorgegangen, die eine solche hohe der mitteldeutschen Mundarten und der regionalen Baukul- Bürgerbeteiligung ermöglichen. tur sowie für die Erfassung und Bewahrung historischer und Im Rahmen des Projekts „Vereine DemografieFit“ (2015 – 2017) gegenwärtiger Alltags- und Musikkultur. wurden so genannte Regionalwerkstätten abgehalten, in de- nen sich Vereine aus verschiedenen Orten einer Region tra- Die Geschäftsstelle des LHB unterstützt das Engagement fen, um sich über aktuelle Probleme und Lösungsansätze der Mitglieder durch Beratung, Vernetzung und Öffentlich- auszutauschen. Wie lässt sich ein Dorfladen betreiben, der keitsarbeit. Zu aktuellen Fragestellungen organisiert sie In- auch ein kultureller Kommunikationsort ist? Wie kann die formationsveranstaltungen und Tagun- Anschaffung eines Bürgerbusses gelingen? Was ist unter ei- gen und gibt Publikationen heraus. ner guten Willkommens- und Dankeskultur zu verstehen und wie lässt sie sich entwickeln? Wie funktioniert Crowdfunding? Die Teilnehmenden profitierten vom kollegialen Erfahrungs- austausch auf Augenhöhe. Die guten Beispiele des engagier- ten kulturellen Miteinanders im ländlichen Raum wurden Dr. Annette Schneider-Reinhardt, Geschäftsführerin, gesammelt und in einer Publikation als „Berichte über Mut- Foto: lautwieleise.de macher. Handbuch für Nachmacher“ zur Verfügung gestellt 12
Auf Exkursion mit dem LHB. Foto: LHB (http://demografiefit.lhbsa.de/mutmacher/). Dieser Ansatz tet, das Mitgliedsvereinen des LHB in moderierten Runden die mündete 2018 im Projekt „LandAktiv – Vereine engagieren Möglichkeit bot, mit Kandidaten der Landtagswahl 2016 ins sich nachhaltig!“, dessen Ziel es war, Methoden der Bürger- Gespräch zu kommen, wobei die Themen von den Vereinsmit- beteiligung weiterzuentwickeln. Dazu zählten Generationen- gliedern vorgegeben wurden. Das Format wird seither regel- dialoge in den Ortschaften, Werkstätten zur Bewahrung des mäßig praktiziert. Ein weiteres Netzwerk, das unter dem Dach ländlichen Erbes, Infoabende zu kulturellen Themen, aber auch des LHB aktiv ist, sind die Ortschronisten und Heimatforscher Zukunftswerkstätten zu Fragen der nachhaltigen Entwicklung Sachsen-Anhalts, die unermüdlich für das kulturelle Gedächt- regionaler Kulturangebote. Im Ergebnis dieses Projektes be- nis ihrer Ortschaften und Gemeinden arbeiten und damit ei- wiesen 15 Vereine aus allen Regionen Sachsen-Anhalts in einer nen bedeutenden Beitrag im Interesse aller leisten. Diesen Wanderausstellung, dass das Engagement der Vereine die Le- Engagierten Weiterbildungsangebote und Möglichkeiten zum bensqualität im ländlichen Raum sichert und verbessert! Dem Erfahrungsaustausch zu bieten, ist seit gut 30 Jahren eine wich- Ziel, Beteiligungsformate im Kulturbereich zu entwickeln, war tige Aufgabe des LHB. auch das Projekt „Du bist Politik – Vereinsdialoge“ verpflich- 13
LandesMusikrat Sachsen-Anhalt e. V. Der Verband Für das Land Sachsen-Anhalt wird nunmehr auch vonseiten der Politik offen die Zielstellung »Musikland« ausgegeben: Das Ergebnis kann ein Bundesland im Herzen Deutschlands Das Jugendmusikfest Sachsen- sein, das sich aus dem Wissen und der Pflege seiner beson- deren Musikgeschichte eine Zukunft gibt. Musik wird als Anhalt – eine besondere Sache Kraft erkannt, Kultur zu wahren, zu schaffen und zum Image eines Landes zu werden. Die Kirche im Dorf lassen. Eine Redensart, die für viele Bürge- Das ist in Vielem Sache der ehrenamtlich geführten Vereine rinnen und Bürger in Sachsen-Anhalts Dörfern zur wörtlich und Verbände, sei es des Gesangsvereins oder des veranstal- genommenen Aufgabe geworden ist. Auch wenn die Christen tenden Fördervereins. Ihnen allen ist gleich, dass hier Bür- selbst rar geworden sind, werden die steingewordenen Orte mit gerinnen und Bürger Verantwortung für unser Kulturleben oftmals besonderer regionaler Geschichte und bemerkenswer- übernehmen und es gilt, ihnen Schutz und Hilfe angedeihen ter Ausstattung immer mehr als kulturelles Zentrum erkannt. zu lassen. Sie sind der authentische Ort, der die Mitte bildet und Förder- Denn immer wieder kommt Verunsicherung auf, weil neue Ge- vereine haben sich der Aufgabe angenommen, sie über ihre setze wie das Bundesdatenschutzgesetz eingeführt oder ande- liturgische Funktion hinaus mit Leben zu füllen. res wie die Abgabenordnung der GEMA geändert werden. Im- mer gilt es, durch Handreichungen die ehrenamtlich Tätigen Als der Landesmusikrat 1995 begann, seine Talenteförderung zu schützen und zu leiten, damit sie nicht in die Falle tappen. neu zu strukturieren, konnte er bereits auf die Erfahrungen ei- nes landesweiten Musikfestes, in dem die Breitenmusik einen Der Landesmusikrat Sachsen-Anhalt e. V. steht in vielfältiger besonderen Förderschwerpunkt eingenommen hatte, zurück- Weise für seine Mitglieder und darüber hinaus alle, die sich greifen. Mit dem Konzept des »Jugendmusikfests Sachsen- der Musik und ihrer Fortentwicklung verschrieben haben, Anhalt« bot sich nun die Chance, das Profil zu schärfen und be- ein. Sei es die Hilfe in der Projektplanung, stimmte Fäden zusammenzuknüpfen. die Beratung für die Gestaltung des Ver- einslebens bis hin die Mediation von In- Ist auf der einen Seite das Bedürfnis groß, auch im entlegens- teressenvertretungen – suchen Sie den ten Winkel an der Kultur teilhaben zu wollen, gibt es auf der Kontakt! anderen Seite eine Verpflichtung, die musizierende Jugend zu fördern. Jedes Jahr entsendet das Land mehr als 70 Kinder und Claus Dietmar George, Geschäftsfüher Jugendliche zum Bundeswettbewerb »Jugend musiziert«, von Foto: privat denen die meisten als Preisträger ausgezeichnet zurückkehren. 14
In capella – Preisträgerinnen des Bundeswettbewerbes »Jugend musiziert« in der Dorf kirche St. Katharina zu Vesta, Foto: Joachim Blobel Ihnen gilt es Erfahrungen auf ihrem möglichen Weg zum Beruf liegen und genießen den Applaus eines Publikums, das sie mit Musikerin oder Musiker, Sängerin oder Sänger zu vermitteln. höchstem Anspruch verwöhnen dürfen und das ein Interesse Die beste Form, das zu verwirklichen, ist ihnen Konzerte zu ver- daran hat, Begleiter des Lebenswegs dieser heranwachsenden mitteln. Künstlergeneration zu sein: Eine klassische Win-win-Situation. Demokratie lebt vor allem von der Mitwirkung genauso wie Kultur ist die einende Form des Miteinanders, in der über das von der Anerkennung. Über das Jugendmusikfest ist beides Kunstwerk selbst gern gestritten werden darf. Dem Landesmu- möglich: Die Fördervereine wirken als Kooperationspartner sikrat Sachsen-Anhalt e. V. ist mit dem Jugendmusikfest eine und Gastgeber der Konzertreihe »In capella« und genießen Plattform gelungen, in der vor allem im ländlichen Raum über darin die Anerkennung nicht nur des Veranstalters, des Landes die »In capella«-Konzerte Kulturangebote entstanden sind, die musikrates, sondern vor allem der jungen Künstler. Die Auf- darauf setzen, die Region, den Ort mit seinen gestaltenden merksamkeit und Herzlichkeit, die ihnen vor Ort entgegenge- Kräften einzubeziehen. »Kultur ist nicht die Kirsche auf der bracht wird, entschädigt über alle Maßen für die vielen Proben Sahnetorte«, führte zur Eröffnung des Jugendmusikfests der und Übestunden, das Repertoire zu erarbeiten und zur Konzer- Vorstandsvorsitzende der ÖSA, Peter Ahlgrim, in seinem Gruß- treife zu führen. Auf der anderen Seite lernen die Jugendlichen wort zur Eröffnung aus, »sondern der Humus, aus dem unsere Bühnen kennen, die außerhalb sonst üblicher Konzerttätigkeit Gesellschaft erwächst.« 15
Landesverband Sachsen-Anhalt im deutschen Bibliotheksverband E. V. Der Verband Der Landesverband Sachsen-Anhalt im Deutschen Bibliotheksverband e. V. (DBV) ist ein gemeinnütziger Verein. Mitglieder sind Bibliotheken aller Spar- ten wie Universitäts- und Hochschulbi- »Welcome to my library – Vielfalt bliotheken, öffentliche Bibliotheken in Landkreisen, Städten und Gemeinden und Mehrsprachigkeit in Bibo und Sibylle Lucas, Vorsitzende sowie Spezialbibliotheken. Der Landesverband arbeitet ehren- Kita« Foto: privat amtlich, Vorsitzende ist Sibylle Lucas. Das Ziel des Projekts besteht darin, nachhaltig zur interkultu- rellen Öffnung von Bibliotheken und Kitas, vorrangig im länd- Zu den Aufgaben des lichen Raum, in Sachsen-Anhalt beizutragen und langfristig DBV Landesverbandes Sachsen-Anhalt gehören: Partnerschaften zwischen Bibliotheken, Migrantenorganisati- • Interessenvertretung der Bibliotheken und Förderung onen und Kitas zu etablieren. Darüber hinaus sollen Mehrspra- der spartenübergreifenden und überregionalen Zu- chigkeit und Literacy im Vorschulalter gefördert und Bibliothek- sammenarbeit aller Bibliotheken der unterschiedli- sangebote für Migrant*innen/Geflüchtete geschaffen werden. chen Unterhaltsträger In der Praxis werden die Projektziele in verschiedenen Modu- • Kooperation mit anderen Kultur- und Bildungsein- len umgesetzt: richtungen LAMSA stellt jeweils einen Medienkoffer für die Partner-Kita • Organisation von Informations- und Fortbildungsver- und die Bibliothek (zum Weiterverleih an andere Kitas in der anstaltungen Umgebung) zusammen. Darüber hinaus wird eine Empfeh- • Erarbeitung von Stellungnahmen zu bibliothekspoli- lungsliste für diversitätssensible, rassismuskritische und mehr- tischen Themen sprachige Kinderliteratur publiziert. • Öffentlichkeitsarbeit Alle Projektpartner besuchen Inhouse-Schulungen zu den • Aktivitäten zur Leseförderung Themen »Interkulturelle Bibliotheksarbeit« und »Spracher- • Pflege enger Kontakte zu Parlamenten und Ministe- werb, Sprachförderung, Mehrsprachigkeit«. rien, zu den kommunalen Spitzenverbänden und Ge- In Anlehnung an die Ergebnisse der Befragungen von Migrant*in- bietskörperschaften sowie Einflussnahme auf Gesetz- nen hinsichtlich ihrer Wünsche an eine Bibliothek planen die gebung und parlamentarische Willensbildung Projektpartner gemeinsam mindestens eine Veranstaltung, eine 16
Mehrsprachiger Kamishibai-Workshop für Familien am 17. Oktober 2018 in der Anhalti- schen Landesbücherei in Dessau-Roßlau. Rechte: © Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration, Foto: Viktoria Kühne nachhaltig angelegte Veranstaltungsarbeit soll angeregt wer- den Standorten Halberstadt, Wittenberg, Burg und Stendal den. Diese kann sämtliche Ideen im Projektkontext beinhalten, umgesetzt. Im Jahr 2018 wurden Kooperationen in Dessau- z. B. mehrsprachige Lesungen, thematische Veranstaltungen für Roßlau, Magdeburg, Genthin und Bernburg (Saale) etabliert. Familien z. B. zum Alltag in Deutschland, mehrsprachige Biblio- 2019 wurde eine Partnerschaft mit der Stadtbibliothek Halle theks- oder Stadtführungen, Sprachkurse etc. (Saale) initiiert. Zur Etablierung und Verstetigung der Partnerschaft erhalten Projektlaufzeit: September 2016 bis Dezember 2019 die drei Partner eine Projektpauschale in Höhe von 5000 €. Die- Förderung durch: das Bundesprogramm »Demokratie leben!« se wird beispielsweise verwendet für Aufwandsentschädigun- (2016 – 2019), die F. C. Flick Stiftung (2017), das Land Sachsen- gen für Ehrenamtliche im Rahmen der Partnerschaften, zur Anhalt (2016 – 2019), den Landesverband Sachsen-Anhalt im Absicherung der gesamten Umsetzung der Partnerschaften, Deutschen Bibliotheksverband (dbv) e. V. (2018 – 2019), die Stif- exemplarisch: Materialien, Anschaffungen, Dienstleistungen. tung der ehemaligen Kreissparkasse Bernburg (2018), die Spar- Im Vordergrund stehen das Erreichen der Zielgruppe (Famili- kasse Jerichower Land (2018). en mit Migrationshintergrund), die Anerkennung von Mehr- sprachigkeit, die Auseinandersetzung mit fremdsprachiger Kooperationspartner: Landesverband Sachsen-Anhalt im Literatur und fremdsprachigen Autoren, die Erleichterung des Deutschen Bibliotheksverband (dbv) e. V. (Zweit- bzw. Ziel-)Spracherwerbs bei Vorschulkindern vor dem Hintergrund der Mehrsprachigkeit. Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt (LAMSA) e.V. 2016 wurde am Standort Sangerhausen eine Pilotpartnerschaft etabliert. Im Jahr 2017 wurden vier weitere Kooperationen an 17
Landesverband der Musikschulen Sachsen-Anhalt e. V. Der Verband Der Landesverband der Musikschulen Sachsen-Anhalt e. V. (LVdM) ist ein flächendeckend verankerter Fachverband, dem alle kommunal getragenen Musikschulen angehören. Insgesamt vereinen sich unter dem Dach des LVdM 20 staat- lich anerkannte Musikschulen, an denen wöchentlich fast 20.000 Schüler*innen von ca. 900 Lehrkräften unterrichtet wer- den. Die Musikschulen sind mit ca. 400 Unterrichtsstätten vor- wiegend dezentral ausgerichtet und führen jährlich ca. 4.000 An den staatlich anerkannten Musikschulen in Sachsen-Anhalt Veranstaltungen mit etwa 400.000 Besuchern durch. werden sämtliche Schlüsselprozesse wie etwa Unterricht, Lei- Neben vielen anderen Aufgaben berät der LVdM die Landes- tung oder Verwaltungstätigkeiten überwiegend von fest ange- regierung, den Landtag und die Kommunen in allen musik- stelltem Personal ausgeführt. Komplettiert wird der Unterricht schulrelevanten Angelegenheiten, erstellt die Vorprüfung zusätzlich von selbständigen Lehrkräften, die eher punktuell der Musikschulförderungen und veranstaltet regelmäßig die und additiv tätig sind. Ehrenamtliche Strukturen existieren in Musikschultage des Landes Sachsen-Anhalt. Der LVdM ist Trä- diesem Aufgabenspektrum nicht. ger der Musisch-ästhetischen Bildung (MäBi) als landesweit größtes Kooperationsprojekt zwischen allgemein bildenden Vielmehr ist das bürgerschaftliche Engagement vor allem in Schulen und außerschulischen kulturellen Bildungseinrichtun- der ergänzenden Hilfe der Eltern zu sehen. So gibt es an den gen und Träger des Sinfonischen Musikschulorchesters Sach- 20 staatlich anerkannten Musikschulen derzeit landesweit sen-Anhalt, des Landes-Akkordeon-Ensembles Sachsen-Anhalt 9 Elternvertretungen und 22 Fördervereine, die durchgängig und des LandesGitarrenOrchesters Sachsen-Anhalt. ehrenamtlich tätig sind und sich in der ebenfalls ehrenamtlich engagierten Landesvertretung der Elternvertreter und Förder- Dr. Christian Reineke, Geschäftsführer Landesverband der Musikschulen Sachsen- vereine (LEF) zusammengeschlossen haben. Anhalt e.V. | Nicole Kirmis, die am 06.09.2018 in Magdeburg zur neuen Vorsitzenden der Landesvertretung der Elternbeiräte und Fördervereine gewählt wurde. Ohne die Elternvertretungen und Fördervereine wären viele Musikschulaktivitäten in der für sie gewohnten Qualität kaum denkbar. Dieses gilt beispielsweise für die organisatorische Hil- fe bei den zahlreichen Musikschulveranstaltungen wie etwa dem »Tag der offenen Tür«, den Jubiläen oder anderen beson- deren Höhepunkten der Musikschulen. Auch wenn es um die 18
Flashmob „Ode an die Freude“ auf dem Salzblumenplatz der Stadt Schönebeck, 2017, Foto: Thoralf Winkler, Förderverein „Freunde der Kreismusikschule Schönebeck“ e.V. Neuanschaffung von Instrumenten, um die Finanzierung und schulen von großer Bedeutung. So bündelt die LEF als Landes- helfende Organisation bei Orchesterreisen oder um die Unter- gremium die Interessen der Elternvertreter und Fördervereine stützung bei der Durchführung von Wettbewerben geht, sind und vertritt sie gegenüber dem Landtag und der Landesregie- Eltern und Fördervereine für die Musikschulen von unschätzba- rung. Dieses ist beispielsweise insbesondere dann notwendig, rem Wert. wenn aus Elternsicht verdeutlicht werden muss, dass nur eine Erhöhung der Landesförderung von Musikschulen das über- Nicht zuletzt müssen die Schüler*innen der Musikschule teil- starke Ansteigen der Unterrichtsgebühren und -entgelte ver- weise mehrmals pro Woche zu ihren jeweiligen Unterrichts- hindert und somit auch weiterhin Teilhabe an qualitätsvoller stätten gefahren werden, was häufig ebenfalls die Eltern über- musikalischer Bildung für eine breite Bevölkerungsschicht er- nehmen. Auch Fahrten zu Wettbewerben, Konzertorten oder möglicht. anderen Auftritten, etwa den musikalischen Umrahmungen bei Veranstaltungen der Kommune, sind für die Musikschulen Das bürgerschaftliche Engagement ist deshalb für staatlich nur zusammen mit dem ehrenamtlichen Engagement der El- anerkannte Musikschulen in Sachsen-Anhalt zu einer ganz zen- tern möglich. tralen Komponente geworden, auf die nicht mehr verzichtet werden kann. Die Formel »Ehrenamt braucht Hauptamt« gilt Schließlich ist das bürgerschaftliche Engagement auch im deshalb für staatlich anerkannte Musikschule auch umgekehrt Kontext der kultur- und bildungspolitischen Arbeit der Musik- als »Hauptamt braucht Ehrenamt«. 19
Landesvereinigung kulturelle Kinder- und Jugendbildung Sachsen-Anhalt e. V. Der Verband »Wir treffen in ganz unterschiedlichen Zusammenhängen auf das Ehrenamt. Die größte Gruppe stellen hierbei die Freiwilligen im FSJ Kultur, FSJ Ganztagsschule, BFD Kultur Ehrenamt braucht Hauptamt und Bildung sowie im entwicklungspolitischen Freiwilligen- dienst weltwärts dar. Hier betreuen wir als Träger jährlich über 170 Freiwillige in über 140 kulturellen Einrichtungen Die .lkj) – Landesvereinigung kulturelle Kinder- und Jugendbil- und Schulen in Sachsen-Anhalt und weltweit. Wir sind also dung Sachsen-Anhalt e. V. fungiert als Dachverband für Vereine, die Schnittstelle, das Bindeglied zwischen der jeweiligen die sich in dem Feld der kulturellen Kinder- und Jugendbildung Einrichtung und den Personen, die sich in diesem formalen, engagieren und bietet ein umfassendes Netz aus Beratung, rechtlich geregelten Freiwilligenformat engagieren. Austausch, Fortbildung, etc. Daneben ist die .lkj) Sachsen-An- halt e. V. selbst in der Projektarbeit aktiv. Hier arbeitet der Ver- Im Rahmen unserer Projektarbeit unterstützen wir Men- ein je nach Projekt mit ganz unterschiedlichen Zielgruppen schen vor Ort, die sich künstlerisch und/oder politisch in ih- zusammen. Stets spielt der peer-to-peer-Ansatz eine zentrale rer Region oder im eigenen Kiez einbringen wollen, schaffen Rolle. hier Strukturen und Netzwerke. »Die Mitarbeiter*innen der .lkj) Sachsen-Anhalt e. V. stellen Ferner unterstützen wir als Dachverband unsere Mitglieds- wunderbare Seminare auf die Beine, die ohne die vielfältigen vereine und stehen ihnen hier mit einem breiten Netzwerk Angebote und die Leitung der .lkj)-Teamer*innen längst nicht und Know-how zur Seite. Das ist wichtig, da viele unserer so wunderbar divers und bunt gewesen wären.« Vereine entweder ehrenamtlich aufgebaut sind und/oder mit ehrenamtlichen Strukturen arbeiten.« Neben der Projektarbeit bietet die .lkj) Sachsen-Anhalt e. V. seit 2001 vielfältige Freiwilligendienstformate mit den Schwer- punkten Kultur und Bildung an. Sie stellen eine besondere Form des Ehrenamtes dar, da sie formal und gesetzlich geregelt sind. In diesem Zusammenhang wird deutlich, welche wichtige Rol- le hauptamtliche Strukturen in der Begleitung der Freiwilligen spielen, die sich zwischen sechs und 18 Monaten ehrenamtlich Martin Hoffmann, gegen ein Taschengeld bis zu 40 Stunden in einer Einrichtung Geschäftsführer , Foto: Kirsten Mengewein / engagieren. So zum Beispiel auch Michelle W., die 2017/2018 ihr .lkj) Sachsen-Anhalt e. V. FSJ Kultur beim Artist e. V. ableistete, welcher in Magdeburg das 20
fotoworkshop-diversity , Foto: Kirsten Mengewein / .lkj) Sachsen-Anhalt e. V. soziokulturelle Zentrum Moritzhof betreibt. Michelle W. bekam Seminare und die Betreuung während der Seminare. Es war hier einen umfassenden Einblick in die verschiedenen Arbeits- immer eine offene, tolerante und liebevolle Stimmung, zu der felder solch eines Kulturzentrums. Sie unterstützte im Büro und die .lkj) Sachsen-Anhalt e. V. sehr viel beigetragen hat.« bei den Veranstaltungen selbst. Die komplette Koordination im Vorfeld – von der Gewinnung Da die Begleitung von freiwilligem Engagement Zeit und Pro- der Einsatzplätze für die Freiwilligen, über das Bewerbungs- fessionalität bedarf, Impulse für die individuelle Entwicklung verfahren bis hin zur Platzvermittlung –, im Folgenden dann und Reflexion, ist eine hauptamtliche Koordination für Frei- die Begleitung während des FSJ, die Organisation und Durch- willigendienste unabdingbar. Auch Michelle W. weiß die kon- führung der begleitenden Bildungsangebote sowie das Ver- tinuierliche Begleitung und Unterstützung sehr zu schätzen. antworten der Zertifikats- und Zeugnis-Erstellung übernimmt Daher kann sie rückblickend sagen, dass dieses Jahr bisher das dabei die .lkj) Sachsen-Anhalt e. V. als Träger für den Freiwilli- prägendste Erlebnis ihrer bisherigen Laufbahn war. gendienst. »Die Erfahrungen, die Freund*innenschaften die geschlossen » Was fand ich während meines FSJs besonders wichtig? Ganz wurden, die Erinnerungen prägen uns unser weiteres Leben klar an erster Stelle: Die .lkj) als Informationsquelle zum sicher sehr. Ich kann von mir sagen, dass ich in dem Jahr FSJ. Ich habe mich nie allein gelassen gefühlt. An zweiter mental sehr gewachsen bin und mir das FSJ, organisiert durch Stelle sehr dicht danach kam die Vor- und Nachbereitung der die .lkj), sehr viel gebracht hat.« 21
Landeszentrum Spiel & Theater Sachsen-Anhalt e. V. Der Verband Das Landeszentrum Spiel & Theater (LanZe) vertritt selbst- ständige Akteure aus den Freien Darstellenden Künsten, die erwerbsmäßig Theater schaffen, vermitteln oder anleiten, weiterhin diejenigen Begeisterten, die in ihrer Freizeit In- Theater Vielfalt Stärken szenierungen umsetzen und so auch zur kulturellen Grund- versorgung beitragen. Auch Schultheater und Theaterpäda- gogik unterstützen wir, dort also, wo Theater auch bildende Seit 1992 findet in Sachsen-Anhalt das Schülertheatert Zwecke verfolgt. Wir sind Interessenvertreter, Vermittler, reffen (STT) statt. Es bringt junge Amateurschauspieler*in- Servicestelle, Fachpartner und Impulsgeber. nen (miteinander) ins Gespräch und macht sie öffentlich bekannt. Das Festival ist bewusst offen für alle: Gruppen an Wie ist derzeit die Situation der Amateurtheater im Land? Schulen, an vertragsgebundenen Theatern, in Trägerschaft Von über 200 bekannten Akteuren, zählen wir derzeit freier Vereine oder in Jugendzentren. Ziel ist es, die Kinder, 106 Amateurtheater. Die Suche nach Amateur*innen ist die Jugendlichen und die Spielleitungen in ihrer künstleri- schwierig und muss oft über Dritte laufen, die vom Engage- schen Arbeit zu bestärken und sie zu Multiplikator*innen für ment Kenntnis haben. Im ländlichen Raum sehen sich die ihre Kunst zu machen. Der Verein spielmitte aus Halle (Saale) Akteur*innen anderen Herausforderungen gegenüber als in hat Erfahrung in der Begleitung mehrerer Generationen jun- Städten, die drängenden Fragen sind aber sowieso individu- ger Kulturschaffender. ell: manche Gruppen suchen Nachwuchs, andere günstige, dauerhaft nutzbare Probenräume oder einen gemeinsamen » Uns begeistert die hohe Zahl derjenigen, die nach ihrem Fundus. Schulabschluss und mehrjähriger künstlerischer Mitarbeit Weitere Informationen über den Verband unter in unserem Verein eine professionelle Ausbildung in www.lanze-lsa.de. den darstellenden Künsten anstreben. Wir freuen uns immer, wenn bundesweit erfolgreiche Schau- oder Puppenspieler*innen ihre ersten Schritte bei und mit uns gegangen sind«, berichtet Michael Morche. Seit mehreren Jahren fördert spiel- Maria Gebhardt, Geschäftsführerin mitte e. V. auch Projekte, die in Eigenverantwortung der jungen Foto: Ray Behringer Künstler*innen stattfinden. 22
971 Jahre Hettstedt – Die »Stadterprober präsentieren im Ratssaal das Stück »Zeiten-Sprünge«, 2017, Foto: Ray Behringer Neben dem landesweiten Treffen begleitet LanZe die Gruppen tigt, kann sich jederzeit an LanZe wenden. Das Bühnchen, seit auch individuell: Durch Kick-off-Förderungen entstehen Part- 1994 in Prödel, Dornburg und Leitzkau aktiv, schreibt dazu: nerschaften zwischen professionell Theaterschaffenden und den Kindern bzw. Jugendlichen. Karin Walter, langjährige Leite- » Wir haben in den über 20 Jahren unseres Bestehens rin der Gruppe RahmenLos vom Hegel-Gymnasium Magdeburg ausschließlich ›im eigenen Saft gekocht‹. Über LanZe wird fasst die Erfahrungen zusammen: der Kontakt zu anderen Gruppen erleichtert und wir finden schnell qualifizierte Ansprechpartner*innen.« » Durch eine Kick-off-Förderung lernten wir den Schauspieler, Regisseur und Theaterpädagogen Marcus Kaloff kennen, der Bis 2021 sollen gerade die Serviceleistungen und das konkrete uns seit einigen Jahren professionell berät, coacht und durch übergreifende Wirken zugunsten verbesserter Sichtbarkeit, produktive Reflexion unsere Beurteilungskompetenz für Wertschätzung, Unterstützung und Professionalisierung aller eigene und fremde Produktionen stärkt. Er ist mittlerweile bei LanZe zusammengeschlossener Akteur*innen ausgebaut Ehrenmitglied unserer Gruppe.« werden. Dazu entstehen zunächst eine neue Homepagestruk- tur, Strategien und Maßnahmen bündelnder Öffentlichkeitsar- Ebenso wird das Wirken der Amateurtheatergruppen in Ei- beit, es werden Formate zum Wissenstransfer und einfacherem genverantwortung durch Lanze begleitet: Wer Beratung, Se- Informationszugang erarbeitet, die die bestehenden Szenen minare zur Verbreiterung oder Vertiefung des künstlerischen stärken und das Entstehen weiterer Ensembles und Akteur*in- Ausdrucksvermögens, Vermittlung, Vernetzung oder sonstige nen unterstützen sollen. Unterstützung z. B. bei Fragen zu KSK oder Versicherung benö- 23
Museumsverband Sachsen-Anhalte. V. Der Verband Was sind die Aufgaben des Museumsverbandes? Das Museum braucht Freunde – Der 1990 gegründete Verein vertritt die Interessen der Muse- en Sachsen-Anhalts. Er ist ihr Fachverband für Beratung und Das Museum braucht Förderer Weiterbildung sowie Partner ihrer Freunde und Förderer. Was ist das wichtigste Ziel des Verbandes? Die Erhaltung, Qualitätssicherung und Weiterentwicklung Die »Freunde und Förderer des Kunstmuseums Moritzburg der Museumslandschaft Sachsen-Anhalts im regionalen, Halle (Saale) e. V.« unterstützen als gemeinnütziger Verein das nationalen und internationalen Kontext hat für uns oberste Museum in seinen vielfältigen museumsfachlichen wie kultu- Priorität. rellen Aktivitäten. Die öffentlichen Ausstrahlung, Sammlungs-, Wo finde ich Infos über die Museen Sachsen-Anhalts? Ausstellungs- und Forschungstätigkeit zu fördern ist genauso Rund 2,5 Mio. Menschen entscheiden sich jährlich für einen wie das Bemühen um die Erhaltung des Baudenkmals Moritz- Besuch in unseren rund 230 Museen. Sie finden alle wichti- burg wichtiges Anliegen. gen Informationen auf unserer stets aktuellen Homepage Das ehrenamtliche Engagement bringt Freude, ist eine sinnvol- www.mv-sachsen-anhalt.de. Zum Stöbern in den Sammlun- le Betätigung und bietet sozialen Austausch. Die Vereinsmit- gen lädt die Plattform www.museum-digital.de/st ein. glieder unterstützen die Organisation und Durchführung von Ein Satz zum Ehrenamt! Veranstaltungen oder betreuen Informations- und Verkaufs- Die Mehrzahl der Museen werden durch Freundes- und stände. Andere sind zu Spenden für die Sammlungsergänzung, Förderkreise in verschiedenster Hinsicht unterstützt. Sie er- für die Restaurierung beschädigter Werke oder für die Finanzie- möglichen vieles, was sich sonst nicht oder nur schwer rea- rung von Ausstellungen bereit. Auch eigene Projekte, z. B. einen lisieren ließe. Ein Beispiel für die vielfältigen Aktivitäten sei durch Informations-Stelen gekennzeichneten Stadtrundgang hier vorgestellt. Ein herzlicher Dank gilt allen ehrenamtlich zu den Motiven Lyonel Feiningers konnte der Verein realisieren. Engagierten. Damit wirbt er für sich, für das Museum und vermittelt seine Lebendigkeit. Für das Museum wie für den Verein ist die Kooperation ein dop- pelter Gewinn. Die großzügige Förderung und das Engagement des Vereins erkennt das Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) mit einer Reihe von Angeboten an. Dazu zählen der freie Ein- Ulf Dräger, Vorsitzender tritt in das Museum und zu Vorträgen, persönliche Einladungen des Museumsverbandes Sachsen-Anhalt e. V. zu den Ausstellungseröffnungen und exklusiven Veranstaltun- Foto: Falk Wenzel, Halle gen für Mitglieder. Der Verein bietet seinen Mitgliedern zusätz- 24
Dr. Andrea Thiele führt durch die erste Ausstellung des Forschungsprojektes »Stifter & Schenker« der Freunde und Förderer des Kunstmuseums Moritzbug Halle (Saale) e. V. Foto: Matthias Kunkel lich ein abwechslungsreiches Programm mit Führungen, Vor- forscht der Verein diesen Teil der Museumsgeschichte mit dem trägen, Ausstellungsbesuchen bei Partnerinstitutionen sowie Projekt »Stifter und Schenker«. Etwa 50 Prozent der zwischen Exkursionen und Kunstreisen. 1885 und 1925 vom Museum erworbenen Gemälde stammen Darüber hinaus gewann das Museum mehrere ehrenamtlich aus Schenkungen. Rund 900 Einzelpersonen und Institutionen Tätige, die an der täglichen und zumeist der Öffentlichkeit übergaben dem Museum in den vergangenen mehr als 130 Jah- verborgen bleibenden Arbeit mit den Sammlungen mitwirken ren Schenkungen verschiedenster Art und unterschiedlichsten und ihre speziellen Kenntnisse einbringen. So konnten z. B. in- Umfangs. Dieses großzügige Engagement der Bürger für ihr dische, chinesische und persische Arbeiten der Sammlungen Museum wird in einer Ausstellungsfolge erschlossen. Bereits des Kunsthandwerks und des Münzkabinetts erschlossen und 2017 konnte unter dem Titel »1905: Die Reinhold-Steckner-Stif- publiziert werden oder es wurden Leihgaben und sogar Schen- tung« einer der wirksamsten Einzelstiftungen für das Museum, kungen gewonnen. mit der bis 1911 19 Gemälde und drei Plastiken erworben wer- Das bürgerschaftliche Engagement hat für das Kunstmuseum den konnten, präsentiert werden. Es ist zu hoffen, dass dieses Moritzburg Halle (Saale) eine lange Tradition. Seit 2011 er- Engagement weiter beflügeln wird. 25
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