Entwicklungskonzept City West - Kurzfassung/Entwurf Stand 03/2021

Die Seite wird erstellt Jasper Schüler
 
WEITER LESEN
Entwicklungskonzept City West - Kurzfassung/Entwurf Stand 03/2021
Kurzfassung/Entwurf

                                Stand 03/2021

Entwicklungskonzept City West
Entwicklungskonzept City West - Kurzfassung/Entwurf Stand 03/2021
Entwicklungskonzept City West

    2009 wurden anhand der Leitlinien für die City West übergeordnete Planungsgrundsätze für innerstädtische
    Teilbereiche der Bezirke Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Tempelhof-Schöneberg formuliert. Hintergrund
    war die damals stagnierende Entwicklung im Westteil Berlins, sodass der Fokus auf den vielfältigen Qualitäten
    und Chancen dieses Quartiers lag.
    In den letzten Jahren hat die dynamische Entwicklung der Großstädte auch die City West erfasst. Die damals
    herausgearbeiteten Qualitäten sind unverändert gültig und bilden in ihrer Gesamtheit das einzigartige Flair und
    den hohen Identifikationswert der City West. Der positive dynamische Entwicklungsprozess verlangt aber auch
    strukturelle und methodische Anpassungen, um die funktionale und soziale Mischung langfristig zu sichern und
    einen Entwicklungsrahmen aufzuzeigen.
    Auch zu den immer drängenderen Aufgaben Klimaanpassung und Pandemie-Resilienz müssen Lösungen entwi-
    ckelt werden, um die City West auf allen Ebenen zukunftsfähig aufzustellen. Das Entwicklungskonzept City West
    eruiert hierzu Ansätze und Beispielprojekte auf städtebaulicher Ebene.

    Die vorliegende Broschüre stellt den Entwurf des Entwicklungskonzeptes vor und dient als Grundlage für den
    öffentlichen Beteiligungsprozess. Sie gliedert sich in folgende Bestandteile:

              Aktualisierte und                         Hochhauskonzept                    Räumliche
     1.
     2.
     3.

                                                        City West
     4.
     5.
     6.       fortgeschriebene Leitlinien                                                  Leitprojekte
     7.
     8.

    Das Hochhauskonzept City West ist die erste bezirkliche Vertiefung des vom Senat am 25.02.2020 beschlossenen
    gesamtstädtischen Hochhausleitbildes und ergänzt die Leitlinien. Die Leitprojekte zeigen auf, wie die Leitlinien
    und das Hochhauskonzept bei konkreten städtebaulichen Planungen angewandt werden.
    Parallel zur Erstellung des aktuellen Entwicklungskonzeptes wurde durch das WerkStadtForum auf private Ini-
    tiative die sog. „Charta City West 2040“ erarbeitet, die einen größeren räumlichen Betrachtungsbereich als das
    Entwicklungskonzept hat, sich aber gleichzeitig auf den Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf beschränkt. In der
    Charta finden sich vielfältige Ansätze, die zum Teil auch in das Entwicklungskonzept übernommen werden.
    Insbesondere die Themenfelder Mobilität und Stadtökologie beinhalten Aussagen, die den Zielsetzungen des
    Entwicklungskonzeptes entgegenkommen.

    Im 1. Quartal 2021 wird ein breites Beteiligungsverfahren sowohl für die Fachöffentlichkeit als auch für die Ge-
    samtöffentlichkeit durchgeführt. Die Ergebnisse dieses Stadtdiskurses fließen dann in das finale Entwicklungs-
    konzept City West ein.

2
Entwicklungskonzept City West - Kurzfassung/Entwurf Stand 03/2021
Entwicklungskonzept City West

Erarbeitungsprozess

                                                                               1.
                                                                               2.
                                                                               3.
                                                                               4.
                                                                               5.
                                                                               6.
                                                                               7.
                                                                               8.

                                                                      Leitlinien für die City West

         1. Werkstatt                                                        Prozessbegleitende Grundlagenermittlung
           verwaltungsintern
                                                                             Aktualisierung der Leitlinien
         2. Werkstatt
           halböffentlich mit
           Akteuren der City West

  2019
                                                        28.01.2019
                                                Behandlung im Baukollegium

                    Hochhauskonzept City West                                       Räumliche Leitprojekte

           Bestandserfassung &                                                            Hertzallee Nord
           Analyse                                                                        Gutachterverfahren

           Definition Entwicklungs-                                                       Hertzallee Süd
  2020     kategorien & Planungs-                                                         Vorbereitung Wettbewerb
           grundsätze                                                                     Hardenbergplatz
                                                                                          Verkehrsuntersuchung
                                                                                          Kernbereich der City West

                                                        24.08.2020
                                                Behandlung im Baukollegium

  2021
                                                                 rf
                                                                 wu
                                                                Ent

                                                  Beteiligung der Öffentlichkeit
                                                   und der Fachöffentlichkeit

                                                       Videokonferenz
                                                        Online-Dialog

                                                   Anpassung/Überarbeitung

                                                           1.
                                                                                          Finalisierung Entwicklungskonzept
                                                           2.
                                                           3.
                                                           4.
                                                                                          Befassung im Senat
                                                                                          Kenntnisnahme im
                                                                                          Abgeordnetenhaus

                                      Entwicklungskonzept City West

                                                                                                                                3
Entwicklungskonzept City West - Kurzfassung/Entwurf Stand 03/2021
Leitlinien für die City West [Entwurf]

1 // Lebendige Erdgeschosse als
Qualität der City West etablieren

2 // Die vertikale Nachverdichtung
in der City West verträglich steuern

3 // Die City West als bezahlbaren Wohn-
ort für alle Generationen qualifizieren

4 // Mobilität stadtverträglich und
für alle zugänglich gestalten

5 // Maßnahmen zur Klimaanpassung
umsetzen und ein gesundes Stadtklima sichern

4
Entwicklungskonzept City West - Kurzfassung/Entwurf Stand 03/2021
Entwicklungskonzept City West

6 // Den öffentlichen Raum in der City
West weiter stärken und qualifizieren

           7 // Kulturstätten in breiter
                        Vielfalt stärken

               8 // Die Baukultur als
       Geschichtsträger präsentieren

     9 // Mit nachhaltig entwickelten
   Gebäuden einen Mehrwert erzielen

               10 // Netzwerke in der
                  City West ausbauen

                                      5
Entwicklungskonzept City West - Kurzfassung/Entwurf Stand 03/2021
Leitlinien für die City West [Entwurf]
Auf den in 2018 durchgeführten Werkstätten mit Verwaltungen und Akteuren der City West zeigte sich, dass trotz
der deutlich geänderten Rahmenbedingungen weiterhin ein grundsätzlicher Bedarf an den Leitlinien zur Orientie-
rung bei zukünftigen Planungen besteht. Sie sind zeitgemäß anzupassen, teilweise zu konkretisieren und um die
Themen Mobilität und Stadtökologie zu ergänzen.
Im Folgenden ist der aktuelle Diskussionsstand der Leitlinien als Zwischenergebnis dargestellt. Sie wurden um wei-
tere Standards der Berliner Baukultur wie z. B. die Qualitätssicherung von Hochhaus-Planungen ergänzt. Des Wei-
teren wurden Überlegungen zur urbanen Pandemie-Resilienz aufgenommen.

                  1 // Lebendige Erdgeschosse als Qualität der City West etablieren
                  Die Erdgeschosszonen bilden die zentrale Schnittstelle zwischen dem Stadtraum und den privaten Ge-
                  bäuden. Lebendig und nutzungsorientiert gestaltet, erweitern sie den öffentlichen Raum, erhöhen seine
                  Aufenthaltsqualität und tragen maßgeblich zu seiner Attraktivität bei. Um diese Qualitäten nachhaltig
                  zu sichern, gilt es Anforderungen wie Mindestbauhöhen, gemischte und öffentlichkeitswirksame Nut-
                  zungen sowie barrierefreie Zugänglichkeit zu definieren. Die Etablierung von kuratierten Erdgeschos-
                  sen in der City West kann hierbei einen entscheidenden Beitrag leisten und Nutzungen berücksichtigen,
                  die über reine Einzelhandelseinrichtungen hinausgehen (z.B. Tauschbörsen im Kiez, Beratungsstellen,
                  Ateliers und Probenräume). Dies ist umso wichtiger, als während der Pandemie die Verschiebung vom
                  Einzelhandel zum Online-Handel deutlich beschleunigt wurde und gleichzeitig der Wert von attraktiven
                  Erdgeschossen wie nie zuvor erlebbar war.

                  2 // Die vertikale Nachverdichtung in der City West verträglich steuern
                  Durch eine vertikale Nachverdichtung kann perspektivisch ein schonenderer Umgang mit Grund und
                  Boden erfolgen. Um dabei die prägende städtebauliche Struktur und die Identität der City West zu si-
                  chern und Hochhäuser verträglich in das Stadtgefüge einzubinden, ist eine vertiefende Betrachtung der
                  Hochhausentwicklung in der City West zwingend notwendig. Das Hochhauskonzept City West ist Teil
                  des Entwicklungskonzeptes und liefert qualitative Anforderungen an Hochhausvorhaben und deren
                  Planungsprozesse (siehe weiter ab Seite 8).

                  3 // Die City West als bezahlbaren Wohnort für alle Generationen qualifizieren
                  Angesichts der deutlichen Mietsteigerungen gilt es, bezahlbaren Wohnraum für vielfältige Bevölke-
                  rungsgruppen zu sichern und neu zu entwickeln. Aktuell werden Mietshäuser oft von privaten Ein-
                  zeleigentümerInnen an finanzstarke Investmentfonds veräußert, sodass Steuerungsinstrumente der
                  öffentlichen Hand zu überprüfen und zu entwickeln sind. Um lebendige Kiezstrukturen zu erhalten,
                  sind Gemeinschaftseinrichtungen wie Nachbarschaftscafés, Kitas und Seniorentreffs zu fördern und zu
                  etablieren.

                  4 // Mobilität stadtverträglich und für alle zugänglich gestalten
                  Die Erlebbarkeit der City West soll über eine niedrigschwellige, flächeneffiziente und klimaneutrale Mo-
                  bilität gefördert werden. Dies erfordert den Ausbau der entsprechenden Infrastruktur zugunsten des
                  Umweltverbundes - durch Anlegen sicherer Radwege und Realisierung eines leistungsfähigen Straßen-
                  bahnnetzes. Durch Umstrukturierungen von überdimensionierten Verkehrsflächen können Flächen für
                  andere Nutzungen (z. B. Aufenthalt oder Regenwassermanagement) zurückgewonnen und Orte als
                  attraktive Stadträume aufgewertet werden. Die City West bekennt sich zur Vision Zero und setzt ent-
                  sprechende bauliche Maßnahmen um.
6
Entwicklungskonzept City West - Kurzfassung/Entwurf Stand 03/2021
Entwicklungskonzept City West

                 5 // Maßnahmen zur Klimaanpassung umsetzen und ein gesundes Stadtklima sichern
Starkregenereignisse und intensive Hitzeperioden stellen die City West bereits heute vor enorme He-
rausforderungen und werden in Zukunft weiter zunehmen. Daher sind Anpassungsstrategien auf
Stadtteil-, Quartiers- sowie Grundstücksebene zu entwickeln und daraus resultierende Maßnahmen
umzusetzen (z. B. Ausweitung der Gebäudebegrünung, Entsiegelung von Freiflächen, Schaffung von
Retentionsflächen). Ziel ist eine klimaresiliente City West, in der die Auswirkungen des voranschreiten-
       den Klimawandels – insbesondere auch auf die Gesundheit – möglichst gering gehalten werden.

                           6 // Den öffentlichen Raum in der City West weiter stärken und qualifizieren
Die Freiflächen der City West sind zu schützen, an die Anforderungen des Klimawandels anzupassen
und in ihrer Qualität weiterzuentwickeln, um den nötigen Freiraum in der dichten Stadtstruktur zu
erhalten. In Zukunft gilt es, die bestehenden Freiräume stärker miteinander zu verknüpfen, Durchwe-
                                 gungen zu ermöglichen und somit auch neue Freiräume zu erschließen.

                                                            7 // Kulturstätten in breiter Vielfalt stärken
Das über Jahrzehnte gewachsene vielfältige Kulturangebot trägt maßgeblich zur Identitätsstiftung in
der City West bei. Bestehende Kulturstätten sind daher zu schützen und weiterzuentwickeln. Zusätzlich
ist das Angebot gezielt um niederschwellige Möglichkeiten zu ergänzen. Sowohl der Bevölkerung als
auch den zahlreichen Studierenden des Campus sollen Räume für künstlerische und musische Entfal-
tung angeboten werden, um die Innenstadt auch unabhängig vom Einzelhandel zu vitalisieren. Auch
                                  Erdgeschossbereiche sollen für diese Nutzungen mitgedacht werden.

                                                   8 // Die Baukultur als Geschichtsträger präsentieren
Auch wenn in den letzten Jahren herausragende Projekte wie das Bikini-Haus und der Zoo-Palast ent-
wickelt werden konnten, erfordern die aktuellen Entwicklungsdynamiken einen verstärkten Fokus auf
Bestandssicherung und -qualifizierung nicht nur der denkmalgeschützten Bauten. Neben Aspekten der
lesbaren Stadt und der Identität der City West trägt die Bestandssanierung zudem zur Reduktion von CO2-
Emissionen bei. Der Erhalt des kleinteiligen Städtebaus ist zu prüfen. Des Weiteren sind denkmalrechtliche
   Belange mit der erforderlichen energetischen Sanierung, z. B. der TU-Gebäude, in Einklang zu bringen.

                                   9 // Mit nachhaltig entwickelten Gebäuden einen Mehrwert erzielen
Bestandssanierungen sowie Neubauten in der City West haben zukünftig einen ökologischen Mehrwert
zu bieten, bspw. durch die Implementierung von Stromerzeugung mittels Photovoltaik oder Luftbe-
feuchtung und Kühlung mittels Fassadenbegrünung. Bereits im Bauprozess sind Anforderungen an ge-
sunde und nachhaltige Baustoffe zu berücksichtigen. Dem massiven Einsatz von Beton sind Alternativen
wie z. B. Holzbauweisen vorzuziehen. Gefordert werden innovative Bauweisen sowie ökologische Maß-
 nahmen am und im Gebäude, insbesondere bei städtebaulichen und architektonischen Wettbewerben.

                                                             10 // Netzwerke in der City West ausbauen
Die Netzwerke der City West haben sich als erfolgreich erwiesen und werden weiterhin als relevant für
die Verstetigung der erreichten Entwicklung angesehen. Eine Nachfolge des Forums City West für einen
moderierten Austausch wird als sinnvoll erachtet, ebenso wie die Errichtung einer Plattform speziell
für die Wohnbevölkerung in der City West. Das Regionalmanagement City West lief 2019 aus und eine
                vergleichbare, leistungsfähige und unabhängige Struktur ist bislang nicht vorgesehen.
                                                                                                                       7
Entwicklungskonzept City West - Kurzfassung/Entwurf Stand 03/2021
Hochhauskonzept City West [Entwurf]
Für eine verträgliche Integration von Hochhäusern in das Stadtgefüge wurden mit dem Hochhausleitbild für Berlin
(https://www.stadtentwicklung.berlin.de/planen/hochhausleitbild/) qualitative Anforderungen an Hochhausvor-
haben sowie deren Planungsprozess beschlossen. Aufbauend auf dem Leitbild der Gesamtstadt wurden mit dem
Hochhauskonzept City West die grundlegenden, übergeordneten Anforderungen an Hochhäuser in einen konkreten
räumlichen Bezug gestellt und standortbezogene Qualitäten formuliert. Die qualitativen und prozessualen Vorga-
ben des Leitbildes auf gesamtstädtischer Ebene haben weiter Bestand.
Anhand umfangreicher städtebaulicher Untersuchungen im Kernbereich der City West wurden hochhausbezogene
Entwicklungskategorien definiert und damit sowohl Eignungsbereiche für ergänzende Hochpunkte wie auch Teilräu-
me, die einer Hochhausentwicklung nicht zugänglich sind, aufgezeigt. Die standortbezogenen Planungsgrundsätze
gelten als Richtschnur für eine qualitative und im städtebaulichen Kontext verträgliche Entwicklung von Hochhäusern.

              Anwendung

    50%       Voraussetzung: Wie im Hochhausleitbild auf gesamtstädtischer Ebene definiert, findet auch das Hochhaus-
              konzept City West Anwendung, sofern das geplante Hochhausvorhaben die gebietsprägenden Bestandshö-
              hen um mehr als 50 % überschreitet und damit erhebliche Auswirkungen auf das Ortsbild und die Stadt-
              struktur zu erwarten sind.

    35m
              In Eignungsbereichen für ergänzende Hochpunkte, die durch die typische „Berliner Traufe“ (21 – 22 m)
              geprägt sind, ist die Anwendung – wie beim gesamtstädtischen Hochhausleitbild – im Regelfall ab einer
              Höhe von 35 m gegeben. Zeichnet sich die überwiegende Umgebungsbebauung deutlich durch eine andere
              prägende Traufe aus, ist dieser Höhenmaßstab unter Anwendung der Überschreitung um mehr als 50%
              heranzuziehen.
              Keine Anwendung: Sofern bereits verbindliches Baurecht oder eine rechtskräftige Baugenehmigung für ein
              Hochhausvorhaben vorliegen, findet das Hochhauskonzept City West keine Anwendung. Wurde ein Bebau-
              ungsplanverfahren für das Hochhausprojekt bereits eingeleitet und die Beteiligungsschritte nach §§ 3 (2)
              und 4 (2) BauGB (öffentliche Auslegung, Behördenbeteiligung) durchgeführt, ist auch in diesem Falle die
              Anwendung nicht erforderlich.

              Beispiele für Hochhaustypologien
              Große Teilbereiche der City West sind durch konsistente, überwiegend gründerzeitliche Strukturen mit weit-
              gehend einheitlicher Berliner Traufe bestimmt. Darüber hinaus existieren an einigen Orten prägende Hoch-
              haussolitäre und -ensembles aus unterschiedlichen Entstehungsphasen. Insbesondere der Raum um die
              Kurfürstenstraße ist geprägt durch eine Vielfalt städtebaulicher Muster mit diversen Hochhaustypologien.

                                          Hochhaus im          Hochhaus im           Hochhaus als         Hochhaus als         Hochhäuser als
                                           Blockrand           Blockinneren            raumkante-         innenbereich-         raumbildenes
                                                                                    bildender Solitär   prägender Solitär         Ensemble
           Typologie
           Beispiel aus der City West

                                        Olof-Palme-Platz/     Kurfürstendamm/      Ernst-Reuter-Platz   Kurfürstenstraße/     An der Urania/Kur-
                                        Budapester Straße   Lietzenburger Straße                           Keithstraße      fürstenstr./Keithstraße

8
Entwicklungskonzept City West - Kurzfassung/Entwurf Stand 03/2021
Entwicklungskonzept City West

Planungsgrundsätze
In Ergänzung zum gesamtstädtischen Hochhausleitbild formuliert das Hochhauskonzept City West folgende
standortbezogene Planungsgrundsätze, die in den Eignungsbereichen für ergänzende Hochpunkte in der
City West eine verträgliche und nachhaltige Integration in die Nachbarschaft sicherstellen sollen.

              Baurechtsschaffung mittels entsprechender verbindlicher Bauleitplanung

§             Grundsätzlich soll, wie bereits im Hochhausleitbild für Berlin formuliert, die Baurechtschaffung
              für Hochhausvorhaben durch die Aufstellung eines vorzugsweise vorhabenbezogenen Bebau-
              ungsplanes vorausgesetzt werden. Die Schaffung von Wohnraum ist an das Berliner Modell der
              kooperativen Baulandentwicklung gebunden. Zudem sollen nachbarlich relevante Anforderun-
              gen (v. a. grüne Infrastruktur, ruhender Verkehr) an die städtebauliche Qualifizierung des priva-
              ten Umfeldes eines Hochhauses in die Entwicklungs- und Prozesssteuerung einbezogen werden.

              Erhaltung und Schaffung von Wohnraum in der City West
              Für eine urbane sozialräumliche Mischung soll Wohnraum auch in bürogewerblich nachge-
              fragten Bereichen gesichert und bestenfalls neu geschaffen werden. Bei Hochhaus-Ersatzneu-
              bauten ist die Errichtung von Wohnraum mindestens im Umfang des bisherigen Bestandes
              gefordert. Mögliche Instrumente zur Sicherung von Wohnraum sind Textbebauungspläne,
              das Zweckentfremdungsverbot von Wohnraum sowie Milieuschutzverordnungen.

              Verdichtungsausgleich durch grüne und klimaresiliente Infrastruktur
              Zum Ausgleich der städtebaulichen Verdichtungen sind Maßnahmen für grüne und klimare-
              siliente Infrastruktur am und im Hochhaus selbst sowie im engeren Umfeld des Hochhauses
              vorzunehmen. Hierbei ist auch der angrenzende öffentliche Raum mitzudenken. Als geeig-
              netes Instrument zur Sicherung „grüner Qualitäten“ und zur Umsetzung klimawirksamer
              Maßnahmen dient die Anwendung des Biotopflächenfaktors. Weitere klimawirksame Maß-
              nahmen sind u. a. Regenwassermanagement und Flächenentsiegelung.

              Schaffung öffentlich zugänglicher Erdgeschossbereiche
              Die Erdgeschossbereiche sollen insbesondere durch öffentliche Einrichtungen mit Publikums-
              verkehr, Gastronomie, Einzelhandel und Dienstleistung genutzt werden. Gebäudezugänge sind
              barrierefrei auszubilden. Zusätzlich ist in der City West aufgrund der hohen Dichte und des
              Nutzungsdrucks im öffentlichen Raum ein besonderes Augenmerk auf die Aufenthaltsqualität
              vor einem Hochhaus zu legen: Sie darf nicht durch negative kleinklimatische Effekte, wie z. B.
              Fallwinde, beeinträchtigt werden. Dafür ist vor allem die Fassade entsprechend zu gestalten.

              Verzicht auf oberirdischen Kfz-Parkraum
              Ebenerdige oder oberirdisch gestapelte Kfz-Stellplätze sind zu vermeiden, Tiefgaragen un-
              ter Freiflächen sind unzulässig. Blockinterne, bislang als Stellplatzfläche genutzte Freiflächen
              sind im Sinne der Verbesserung der grünen Infrastruktur und der Klimaresilienz umzugestal-
              ten. Alternative Mobilitätsangebote sind auch über das eigene Grundstück hinaus zu schaffen.

              Einfügung in die Charakteristik des öffentlichen Raumes
              Durch die gezielte Setzung von Hochpunkten kann der Stadtraum entlang von bedeutenden
              Achsen gestärkt werden. Dabei müssen sich die Hochhäuser in die jeweilige Charakteristik
              des öffentlichen Raumes einfügen.
                                                                                                                    9
Entwicklungskonzept City West - Kurzfassung/Entwurf Stand 03/2021
Hochhauskonzept City West [Entwurf]

10
Entwicklungskonzept City West

                          11
Hochhauskonzept City West [Entwurf]
Zu ausgewählten Blöcken des Eignungsbereichs für ergänzende Hochpunkte wurden Blocksteckbriefe angefertigt.
So sollen konkrete Handlungsempfehlungen aufgezeigt werden, wie die Planungsgrundsätze standortbezogen um-
gesetzt werden können. Beispielhaft ist hier der Block begrenzt durch die Straßenzüge An der Urania / Kleiststr. /
Keithstr. / Kurfürstenstr. dargestellt.

     Digitale farbige Orthophotos 2019 (DOP20RGB)                                                              Blocksteckbrief
                                                                                                               An der Urania / Kleiststr. / Keithstr. / Kurfürstenstr.
                                                                                                               Bezirk Tempelhof-Schöneberg

                                                                                                               GFZ
                                                                                                               3.0 bis < 5.0
                                                                                                               Bauphasen
                                                                                                               1900 bis 1936 / 1961 bis 1989 / 1989 bis 2009
                                                                                                               Erreichbarkeit ÖPNV
                                                                                                               U-Bahnhof Wittenbergplatz (400 m Radius)
                                                                                                               Nutzungen
                                                                                                               gewerbliche Nutzungen entlang Hauptstraßen,
                                                                                                               Wohnnutzung in Nebenstraßen
                                                                                                               Defizite
                                                                                                               keine klaren Raumkanten entlang Hauptachsen,
                                                                                                               Vielzahl an oberirdischer PKW-Stellplätze

                                            Planungsgrundsätze
                                            Handlungsempfehlung
                                            (nach Priorität)

                                                                     Geoportal Berlin, PDF erstellt am 19.11.2020

                                                     Baurechtsschaffung mittels
                                                    verbindlicher Bauleitplanung

                                                    Erhaltung und Schaffung von
                                                     Wohnraum in der City West                                                                                  Klare Ausbildung
                                                                                                                                                                von Raumkanten

                                                    Verdichtungsausgleich durch                                                                           Kein oberirdisches
                                                                                                                                                          Parken im Blockinneren
                                                     grüne und klimaresiliente
                                                            Infrastruktur                                                                          Freiraum im Block-
                                                                                                                                                   inneren qualifizieren

                                                    Schaffung öffentlich zugängli-                                                              Stärkung Adressbildung
                                                                                                                                              im Blockinneren
                                                      cherErdgeschossbereiche
                                                                                                                                        Öffentlichkeitswirksame
                                                                                                                                        Nutzungen im EG fördern
                                                Einfügung in die Charakteristik
                                                   des öffentlichen Raumes                                      Wohnen in ruhigen   Aufenthaltsqualität
                                                                                                               Seitenstraßen       „An der Urania“ stärken
                                                     Verzicht auf oberirdischen                                      projektiert
                                                           Kfz-Parkraum                                              Baudenkmal      < 27 m     27-35 m      35-60 m      > 60 m

12
Entwicklungskonzept City West

Räumliche Leitprojekte
Das Entwicklungskonzept City West wird ergänzt um räumliche Leitprojekte. Sie dienen dazu, die übergeordneten
Grundsätze des Entwicklungskonzepts anhand konkreter Planungen zu veranschaulichen. Hier werden die Leitlinien
für die City West sowie die Planungsgrundsätze des Hochhauskonzepts konkret angewendet. Es handelt sich dabei
um Gebiete von außergewöhnlicher stadtpolitischer Bedeutung, für die nach § 9 Gesetz zur Ausführung des Bauge-
setzbuchs (AGBauGB) die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen zuständig ist.

                                                                                                                    © SenSW, Fotograf Dirk Laubner

Drei der Leitprojekte sind die Teilbereiche
                                       Ernst-     Straße des 17.
                                                                   Juni
                                      Reuter-                                                             Gr. Tiergarten
des Bebauungsplans 4-69 „Hertzallee/Har-
                                       Platz
denbergplatz“. Grundsätzliche Ziele sind die
Durchwegung der Blöcke an der Hertzallee          TU-Campus

und attraktive, vernetzte Freiräume und Plät-
                                                                            Hertzallee
ze sowie vielfältig genutzte Erdgeschosse.                                    Nord
Dachgeschosse von Hochhäusern sind öffent-
                                                 Stein-
lich zugänglich zu gestalten. Die drei Teilbe-   platz             Hertzallee
reiche werden gemeinsam mit den jeweiligen                            Süd
                                                                                Harden-             Zoologischer
                                                                                 berg-                 Garten
Akteur*innen und unter hohen Anforderun-                      B-
                                                                 Pla             platz
gen an stadtökologische Maßnahmen weiter-                           n4
                                                                       -6
                                                                          9
entwickelt.                           Savigny-
                                       platz                                                                              Str.
                                                 Kantstraße
                                                                                                               pe  ster
Ein weiteres Leitprojekt stellt der Kernbe-                                                               Buda
                                                                                         Breitscheid-
reich der City West dar: der Breitscheidplatz                                               platz
mit seinen Anrainerblöcken. Auch hier ver-
antwortet in Zukunft die Senatsverwaltung                     amm
                                                       ürstend
für Stadtentwicklung und Wohnen die wei-          Kurf                    K
                                                                       de ern
teren Planungen und erarbeitet diese in en-                              r C be
                                                                            ity rei                                 Witten-
ger Abstimmung mit dem Bezirk Charlotten-                                      We ch                                 berg-
                                                                                 st                                  platz
burg-Wilmersdorf.
                                                                                                                                             13
Hertzallee Nord
       Hohe Nutzungsintensität und vertikale Mischung

       Der Bereich Hertzallee Nord ist eine der letzten großen innerstädtischen Brachflächen in zentraler Lage in der City
       West. Direkt zwischen Bahnhof Zoo und TU-Campus gelegen, bietet das Gebiet enormes Potential für ein urbanes
       und dichtes Stadtquartier und soll zu einem Arbeits,- Forschungs- und Wohnstandort ausgebaut werden.

                    Ziel der Planungen ist die stadträumliche Verzahnung des TU-Campus mit dem Kernbereich der City
                    West. Neben Büros und Erweiterungen der Universität werden Wohnungen, Studierenden-Appartments,
                    zwei Kitas und ein innovatives Ladedepot für die E-Bus-Flotte der BVG errichtet. Das ca. 6.000 qm große
                    Dach des Lade-Depots soll begrünt und öffentlich zugänglich gestaltet werden z. B. für Urban Garde-
                    ning Projekte.
                   ni
traße des 17. Ju
                                                                                               Ein Gutachterverfahren zur Untersuchung
                                                                                               eines möglichen Hochhaus-Clusters in die-
                                                      Mül                                      sem Block führte zu einem Entwurf mit vier
                                                           ler-
                                                               Bres
                                                                   lau-
                                                                       Stra                    Hochhäusern, die sich in ihrer städtebau-
                                                                           ße
                                                                                               lichen Wirkung dem Breitscheidplatz mit
       TU-Campus
                                                       TU Berlin                               seinen dominierenden Hochhäusern Zo-
                                                 Forschung und Lehre
                                                                                               ofenster und UpperWest unterordnen. Den
                                                                                               Entwurf von yellow z und bgmr kennzeich-
                               e
                            raß

                                     Biblio-                      Betriebshof                  net eine zentrale Grünverbindung in Nord-
                           nst

                                      thek                            Zoo
                                                                                               Süd-Richtung, die sich an der Hertzallee zu
                        ane

                                                                                               einem Quartiersplatz aufweitet. Das Gebäu-
                        Fas

                                                       Büro/
                                                      Wohnen/ BVG
                                                        Kita                    Zoologischer   de des BVG-Busdepots bildet den Abschluss
                                          He                                       Garten
                                                rtz                                            des Gebiets in Richtung Stadtbahn-Trasse.
                                                   alle
                                                       e
                   9

                                                                                               Die kleinteilige Struktur bietet zahlreiche
                4-6

                                Teilbereich                                                    Durchwegungen und Anknüpfungspunkte
              lan

                               Hertzallee Süd
             B-P

                                                                                               an den TU-Campus.
                                                      e
                                                      aß
                                                 str
                                            ens
                                         Jeb

                    © SenSW / yellow z / bgmr

       14
Entwicklungskonzept City West

Hertzallee Süd
Urbane Nachverdichtung im Denkmalensemble

Der Bereich Hertzallee Süd ist derzeit verhältnismäßig locker bebaut und wird besonders durch das Denkmalen-
semble auf dem Grundstück der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) sowie das Gebäude der ehemaligen
Berliner Bank geprägt. Genutzt wird das Areal vorwiegend monofunktional als Bürostandort.

Ziel der Entwicklung ist es, eine Durchwegung und freiräumliche Verknüpfung mit den umliegenden
Quartieren herzustellen und öffentlich zugängliche Nutzungen in den Erdgeschosszonen zu etablieren.
Das Quartier soll zukünftig stärker mit dem umgebenden Stadtraum vernetzt und zusammen mit dem
Gebiet Hertzallee Nord zu einem vitalen, erlebbaren Stadtbaustein entwickelt werden, um somit der
prominenten Lage in der City West gerecht zu werden.

Am 24. August 2020 haben die BImA und

                                                                                          aße
Kahlfeld Architekten bereits eine erste Ide-

                                                                                       str
enstudie zur Entwicklung des BImA-Grund-

                                                                                 nen
                                                                                                                     Teilbereich
                                                                                                                   Hertzallee Nord

                                                                                  a
stückes inkl. eines Hochpunktes im Blockin-

                                                                              Fas
                                                                                                            He
nenbereich im Baukollegium präsentiert. Die                                                                      rtz
                                                                                                                    alle
Hertzallee Süd wurde hierbei als potenzieller                                                                           e
                                                                         9
                                                                                                                                  6
                                                                       4-6

                                                                                                            BImA
Hochhausstandort bestätigt. Im Rahmen
                                                                    lan

                                                                                              Ensemble
eines städtebaulichen Qualifizierungsver-
                                                                  B-P

fahrens werden nun die genannten Entwick-                                   Büros/                                                       Bürodienstquartier der Bundesanstalt für
                                                                          Co-Working                         Museum für
lungsziele konkretisiert sowie die Hoch-                                                                     Fotografie
                                                                                                                                   Teilbereich
hausthematik weiter vertieft. Das Verfahren                              Ha                                  Caritas              Hardenberg-

                                                                                                                             e
                                                                                                                                      platz
                                                                                                                             aß
findet gemeinsam mit den Eigentümern, der                                   rd
                                                                                 en
                                                                                   be                      OVG             str
Denkmalpflege, dem Bezirk und unter der                                                  rg
                                                                                                                        ens
                                                                                           str
                                                                                                aß
                                                                                                                       Jeb

Begleitung des Baukollegiums statt. Eine                                                               e
Beteiligung der Öffentlichkeit ist im Wettbe-                                                                                                    Zoologischer
werbsverfahren geplant.                                                                                                                             Garten
                                                                                  ße
                                                                                 rat
                                                                                ns
                                                                              ne
                                                                           sa
                                                                          Fa

                                                                                  Hard
                                                                                        enbe
                                                                                              rgstra
                                                                                                    ße

                                                © SenSW / Kahlfeld Architekten

                                                Baumassenstudie Kahlfeld Architekten
                                                im Auftrag der BImA, Präsentation im
                                                Baukollegium am 24.08.2020

                                                Blick von Süden                                                                                                          Blick von N

                                                                                                                                                                  Variante 1
© SenSW                                         Petra und Paul Kahlfeldt Architekten                                                                               Modell

                                                                                                                                                                15
1.5 Nutzungs- und Freiraumstruktur

                                Die Nutzungsstruktur des Platzes ist in seinen zur Hardenbergstraße
                                gelegenen Randbereichen am Bahnhofseingang und in der Erdgeschoss-
                                zone des Huthmacher-Hochhauses geprägt von geringwertigen Einzel-
                                handels- und Gastronomieangeboten. Im angrenzenden südlichen Platz-

Hardenbergplatz                 bereich dominieren Aus-, Ein- und Umsteigevorgänge an Bushaltestellen,
                                Taxiständen und U-Bahneingängen. Der nördliche Platzbereich wird
                                durch Parkplatzflächen für Pkws und Reisebusse genutzt. Insgesamt
Entree in die               Cityergibt
                                 West  sich damit für den Hardenbergplatz kein ausgeprägtes urbanes
                                Nutzungsprofil und keine signifikante Aufenthaltsqualität.
Zu Zeiten des geteilten Berlins übernahm der Hardenbergplatz im Westteil der Stadt die Funktion der zentralen
Drehscheibe für den ÖPNV. Der Bahnhof Zoo galt als Hauptbahnhof und auf dem Hardenbergplatz entstand ein
wichtiges Bus-Drehkreuz in Berlin. Der motorisierte Verkehr dominierte den weitläufigen Platz. Auch durch die Um-
gestaltungen zur 750-Jahrfeier Berlins gelang es noch nicht, den Platz als räumliche Einheit erlebbar zu machen und
ihn dauerhaft aufzuwerten. Infolge des Bedeutungsverlustes des Bahnhofs Zoo verlor er zusätzlich an Attraktivität.

                                             © SenSW

                                      Abb. 11 : Luftbild Hardenbergplatz

                                      Die derzeitige freiräumliche Struktur des Platzes ist indifferent. Seiner
                                                                                                                  Das von Topotek 1, IVAS und
                                      ursprünglichen stadtentwicklungsgeschichtlichen Bedeutung wie auch
                                                                                                                  Urban+ entwickelte Kon-
                                      seiner Proportion und seiner räumlichen Ausrichtung entsprechend ist er
                                                                                                                  zept sieht eine gelungene
                                      als Bindeglied zwischen städtischem Landschaftspark und City West
                                                                                                                  Trennung der neustruktu-
                                      prädestiniert. Diese 'Brückenfunktion' erfüllt der Platz indessen derzeit   rierten Verkehrszonen von
                                      stadträumlich so gut wie gar nicht. Aber auch als städtischer Raum ist er   den begrünten Flanier- und
                                      undifferenziert. Er verfügt weder über eine klare städtebauliche Kontur,    Aufenthaltsbereichen entlang
                                      noch über eine, seinen Platzcharakter akzentuierende Gestaltung. Dies       des Zoos vor, konnte 2014
                                      betrifft auch Defizite seiner Möblierung, seiner Beleuchtung, der           aber noch nicht die geänder-
                                      einheitlichen Gestaltung seiner Oberfläche wie auchEntwurfsstand 2014 von
                                                                                               das Fehlen         ten Mobilitätsbedingungen
                                      Informationsangeboten für Reisende und Touristen.                           berücksichtigen.
© SenSW / Topotek 1 / IVAS / Urban+

                    Bereits im Jahr 2014 wurde ein diskursives Verfah-                 vorgesehen. Kleinere Bauten wie Mobilitätshubs
                    ren durchgeführt, um ein zeitgemäßes funktiona-                    oder ein Fahrradparkhaus werden zulässig sein.
                    les und gestalterisches Konzept für den Platz zu                   Der später erfolgende Freiraumwettbewerb dient
                    erarbeiten. Aufgrund der geänderten Rahmenbe-                      dazu, die vielfältigen Nutzungen auf hohem ge-
                    dingungen gilt die damals von den Büros Topotek                    stalterischen Niveau in Einklang zu bringen und
                    1, IVAS und Urban+ entwickelte Vorzugsvariante                     den Platz entsprechend seiner herausragenden
                    jedoch nicht mehr als realisierbar - insbesondere                  Entreefunktion aufzuwerten. Aktuell lassen die
                    was den Bedarf an Raum für Radverkehr und die                      Senatsverwaltungen für Stadtentwicklung und
                    geplante Anbindung an das Straßenbahnnetz be-                      Wohnen sowie für Umwelt, Verkehr und Klima-
                    trifft.                                                            schutz die verkehrlichen Effekte der benachbar-
                    Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens wird                         ten Nachverdichtungen und die räumlichen Aus-
                    der Platz als Verkehrs- und Stadtplatz gesichert,                  wirkungen von bis zu vier Straßenbahnlinien rund
                    eine markante Über- oder Unterbauung ist nicht                     um den Hardenbergplatz untersuchen.
16
Entwicklungskonzept City West

Kernbereich der City West
Bereich mit außergewöhnlicher stadtpolitischer Bedeutung

Die City West ist neben der Berliner Mitte das wichtigste und größte urbane Zentrum der Stadt. Aufgrund dieser he-
rausragenden Bedeutung ist der engere Kernbereich der City West gem. § 9 AGBauGB als Gebiet von außergewöhn-
licher stadtpolitischer Bedeutung festgestellt worden. Damit wird künftig die Zuständigkeit für die Aufstellung und
Festsetzung von Bebauungsplänen für diesen Bereich bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen
liegen, unter sehr enger Zusammenarbeit und Abstimmung mit der Bezirksverwaltung Charlottenburg-Wilmersdorf.

                       Ha
                           rd                B-Plan 4-69
                               en
                                      be
                                        rg                                                          Zoologischer
                                           str
                                              aß                            Zoo                        Garten
                                                  e
                                                                           Palast                                                                                              aße
                 Huthmacher-
                                                                                                                                                                  ste     r Str
                       Haus
                                                                                                                                                           Budape
     Kantstraße                     Zoofenster                                              Bikini-Haus

                               Upper West
                                                                                                                                                           Kur
                                                                                                                                                                fürs
                                                                                                                                                                    ten
                                                                               Breitscheidplatz            Europa-Center                                               stra
                                                                                                                                                                              ße

                   m                                       Signa
            tendam
    Kurfürs
                                                                                                                     ed lich et
                                                                                                                                 ße

                                                                                                                           tu r
                                                                                                                 r B hn ebi
                                                                                                                        eu e
                                                                                                                              ng
                                                                                                                             tra

                                                                                                               he ö G
                                                                                                                          rS

                                                                                                                          s

                                                                                                                                      Ta
                            e

                                                                                                          tis rge de
                                                                                                                       ge

                                                                                                                                        ue
                         aler Straß

                                                                                                                                           ntz
                                                                                                      oli ße llen
                                                                                                                    ur

                                                 Au
                                                                                                                    w

                                                      gs                                                                                      ien
                                                                                                                 rb

                                                                                                                  e
                                                                                                  dtp au te

                                                        bu                                                                                       str
                                                                                                               aß
                                                                                          Ma

                                                            rg
                                                                                                               s

                                                                                Los-                                                                aß           Wittenberg-
                                                                                             sta mi tzu

                                                                                                             c

                                                              er
                                                                                                           Str

                                                                   Str                                                                                 e            platz
                                                                              Angeles-
                                                                                                          s

                                                                                                       er
                       Joachimsth

                                                                      aß
                                                                                                      Fe
                                                                                                        t

                                                                               Platz
                                                                                                    rg

                                                                         e
                                                                                                 be
                                                           e
                                                       aß

                                                                                              rn
                                                   str

                                                                                           Nü
                                                    e
                                                 nk
                                             Ra

Im Kernbereich der City West werden Schwer-                                              sind daher ebenso mit außergewöhnlicher stadt-
punktprojekte umgesetzt, deren Impulse über die                                          politischer Bedeutung zu betrachten. Jede dieser
Grenzen der City West hinausreichen. Dabei sind                                          städtebaulichen Entwicklungen in der City West
vor allem drei Projektbereiche hervorzuheben, für                                        weist ein hohes Maß an Komplexität und Steue-
welche Planungs- und Investitionsabsichten ab-                                           rungsaufwand sowie intensiven Abstimmungs-
sehbar sind:                                                                             bedarf mit verschiedenen Fachbehörden und der
•   die Entwicklung des Karstadt-Warenhauses/                                            Zivilgesellschaft auf.
    Signa-Grundstück,                                                                    Bei den Planungen handelt es sich nicht allein um
•   die Entwicklung des Europacenters und des                                            die Aktivierung und Stärkung eines Zentrums, des-
    angeschlossenen Blocks, sowie                                                        sen Auswirkungen auf den Bezirk Charlottenburg-
                                                                                         Wilmersdorf beschränkt sind. Vielmehr werden in
•   die zukünftige Entwicklung des Huthmacher-                                           der City West vielfältige Bezüge und Impulse zur
    Hauses.                                                                              Entwicklung der Gesamtstadt gesetzt, sodass die
Auch die angrenzenden bedeutenden Freiflächen,                                           städtebaulichen Entwicklungen in diesem Kernbe-
wie bspw. der Breitscheidplatz, werden von den                                           reich der City West eine außergewöhnliche stadt-
städtebaulichen Entwicklungen beeinflusst und                                            politische Bedeutung für Berlin besitzen.
                                                                                                                                                                                   17
IMPRESSUM

Herausgeberin:
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen
Fehrbelliner Platz 4
10707 Berlin

Inhaltliches Konzept und Bearbeitung:
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen
Abteilung II - Städtebau und Projekte
Referat II A - Innere Stadt und Hauptstadtangelegenheiten

Stand:
März 2021
Sie können auch lesen