Entwicklungsprogramm Naturpark Thüringer Wald 2012-2022
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Geschäftsführer: Entwicklungsprogramm Dipl.-Volksw. Andreas Lorenz Dipl.-Kfm. Cornelius Obier Naturpark Thüringer Wald Wissenschaftliche Leitung: 2012-2022 Prof. Dr. Edgar Kreilkamp Prof. Dr. Heinz-Dieter Quack Büro Berlin Tempelhofer Ufer 23/24 Abschlussbericht zur Erarbeitung des 10963 Berlin Tel. 030.21 45 87 0 Entwicklungsprogramms im Rahmen des Fax 030.21 45 87 11 berlin@projectm.de REK-Prozesses 2011-2012 Büro Lüneburg Vor dem Roten Tore 1 21335 Lüneburg Tel. 04131.7 89 62 0 Fax 04131.7 89 62 29 lueneburg@projectm.de Büro Memmingen Allgäuer Straße 12 31.01.2013 87700 Memmingen Tel. 08331.9 28 64 23 Fax 08331.9 28 64 24 memmingen@projectm.de Büro Trier Am Wissenschaftspark 25/27 54296 Trier Tel. 0651.9 78 66 0 Fax 0651.9 78 66 18 trier@projectm.de Kontakt: Dipl.-Volkswirt Andreas Lorenz Büro Berlin andreas.lorenz@projectm.de M.A./MTM Hagen Melzer Büro Berlin hagen.melzer@projectm.de www.projectm.de
Entwicklungsprogramm Naturpark Thüringer Wald Urheberschutz Sämtliche von PROJECT M erarbeiteten Angebotsinhalte, Konzepte und sonstige Werke bleiben geistiges Eigentum von PROJECT M. Sämtliche Nutzungsrechte erbrachter Leistun- gen verbleiben bei PROJECT M. Weitergabe und Vervielfältigung (auch auszugsweise) sind lediglich mit schriftlicher Einwilligung von PROJECT M zulässig. 31.01.2013 PROJECT M GmbH © 2013 PROJECT M GmbH 2
Entwicklungsprogramm Naturpark Thüringer Wald Inhaltsverzeichnis 1. Stärken-Schwächen-Chancen-Risiken-Analyse ............. 6 1.1 Schwerpunkt 1: Verbesserung der regionalen Identität und Lebensqualität der Bevölkerung .................................... 6 1.2 Schwerpunkt 2: Erhalt und Verbesserung des ökologischen Leistungsvermögens und Inwertsetzung der Naturraumpotenziale ........................................................ 8 1.3 Schwerpunkt 3: Stärkung der regionalen Wirtschaftskraft und Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur................................................................ 10 1.4 Schwerpunkt 4: Stärkung der Erholungsfunktion ................ 13 1.5 Weitere Aufgabenbereiche.................................................. 14 1.6 Innen- und Außenmarketing/Öffentlichkeitsarbeit ........... 15 1.7 Organisation und Finanzierung............................................. 16 1.8 Zusammenfassung: Zentrale Herausforderungen .............. 16 2. Strategische Positionierung.............................................. 18 2.1 Positionierung in der Region .................................................. 18 2.2 Das Entwicklungsprogramm als übergreifende Handlungsleitlinie .................................................................... 19 2.3 Entwicklungsziele und Handlungsfelder .............................. 20 3. Entwicklungsprogramm: Projekt- und Maßnahmenplanung ....................................................... 22 3.1 Maßnahmen Kernziel 1: Schutz und Verbesserung des ökologischen Leistungsvermögens ...................................... 24 3.1.1 Handlungsfeld 1: Erhalt des Landschaftsbilds .............................. 24 3.1.2 Handlungsfeld 2: Erhalt der Biodiversität....................................... 27 © 2013 PROJECT M GmbH 3
Entwicklungsprogramm Naturpark Thüringer Wald 3.1.3 Handlungsfeld 3: Ressourcenschutz .............................................. 33 3.1.4 Handlungsfeld 4: Klimaschutz und erneuerbare Energien......... 35 3.2 Maßnahmen Kernziel 2: Entwicklung des Erholungswerts der Natur-Aktiv-Region Thüringer Wald.... 38 3.2.1 Handlungsfeld 5: Infrastruktur-Grundgitter.................................... 38 3.2.2 Handlungsfeld 6: Angebotsaufbau für Natur- und Landschaftserlebnis und Umweltbildung ...................................... 46 3.2.3 Handlungsfeld 7: Barrierefreiheit und Elektromobilität ............... 51 3.2.4 Handlungsfeld 8: umweltfreundliche Mobilität ............................ 53 3.3 Querschnittsbereiche ............................................................. 55 3.3.1 Handlungsfeld 9: Stärkung regionaler Identität ........................... 55 3.3.2 Handlungsfeld 10: Unterstützung nachhaltiger Wirtschaft ......... 58 3.3.3 Handlungsfeld 11: Innenmarketing und Öffentlichkeitsarbeit .. 59 3.4 Übergreifende Maßnahmen ................................................. 61 3.4.1 Förderstiftung Thüringer Wald ......................................................... 61 3.4.2 Organisation und Kooperation regional im Rahmen des Regionalverbunds ............................................................................. 63 3.4.3 Kooperation mit dem Biosphärenreservat.................................... 66 3.4.4 Kooperation mit den Geoparks...................................................... 67 3.4.5 Organisation Naturpark-Intern ........................................................ 67 3.4.6 Erfolgskontrolle und Projektsteuerung ........................................... 69 4. Anhang: Projektaufbau, Abstimmungs- und Diskussionsprozess .............................................................. 70 4.1 Projektaufbau .......................................................................... 70 4.2 Abstimmungs- und Diskussionsprozess ................................. 72 4.3 Weitere Hinweise..................................................................... 73 © 2013 PROJECT M GmbH 4
Entwicklungsprogramm Naturpark Thüringer Wald Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Maßnahmenplan auf Basis miteinander verknüpfter Handlungsfelder ...................................................................... 20 Abbildung 2: Projektaufbau ......................................................................... 70 Abbildung 3: Übersicht Analyse .................................................................. 71 © 2013 PROJECT M GmbH 5
Entwicklungsprogramm Naturpark Thüringer Wald 1. Stärken-Schwächen-Chancen-Risiken- Analyse Bislang verfolgt der Naturpark Thüringer Wald, ableitend aus der Naturpark-Verordnung, vier Entwicklungsschwerpunkte: • Verbesserung der regionalen Identität und Lebensqualität der Bevölkerung • Erhalt und Verbesserung des ökologischen Leistungsvermögens und Inwertsetzung der Naturraumpotenziale • Stärkung der regionalen Wirtschaftskraft und Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur • Stärkung der Erholungsfunktion Diesen Entwicklungsschwerpunkten sind jeweilige Kernaufgaben bzw. Leitprojekte und Maßnahmen zugeordnet. Die Stärken-Schwächen-Chancen-Risiken-Analyse orientiert sich an dieser Ausrichtung und thematisiert im Anschluss weitere regionale und übergreifende Aspekte. Grundlage der hier vorliegenden komprimierten Darstellung sind die jeweils rele- vanten konzeptionellen Grundlagen, Expertengespräche, Trendanalysen und Nachfrageda- ten sowie die Diskussionsergebnisse des Fachbeirats als projektbegleitende Arbeitsgruppe. 1.1 Schwerpunkt 1: Verbesserung der regionalen Iden- tität und Lebensqualität der Bevölkerung In Bezug auf wesentliche Projekte des Naturparks ist folgender Status Quo festzuhalten: Stärken Schwächen Naturpark-Gemeinden + grundlegend sinnvolles Partnerprogramm - Begrenzte Identifikationswirkung, noch kein mit der Zielstellung eines Qualitätssiegels in echtes Partnerprogramm mit Anreizen für z. B. Orientierung an den Naturpark-Zielen Kommunen zum Mitmachen: Qualitätssiegel u. a. aufgrund begrenzter personeller Ressour- + Impulse v. a. für Siedlungsentwicklung cen der NP-Geschäftsstelle nicht entwickelt, le- möglich diglich Montage von Ortseingangsschildern v. a. entlang der Naturpark-Route © 2013 PROJECT M GmbH 6
Entwicklungsprogramm Naturpark Thüringer Wald Stärken Schwächen Naturpark-Infozentren (NIZ) + Präsenz des Naturparks in der Fläche, v. a. - Angebotsumfang und -qualität für Einheimische entlang des Leitprodukts „Naturpark-Route (u. a. Umweltbildung) schwankend, Ausstel- Thüringer Wald“: derzeit 13 NIZ lungsqualität z. T. nicht zeitgemäß (Überarbei- tung für 2013 z. B. in Oberhof vorgesehen) + Impulse nach innen/kommunales Engage- ment: Finanzierung für 2013ff in den meis- - teils unzureichende Qualifikation des Personals ten Fällen durch kommunale Partner gesi- - Öffnungszeiten teils unzureichend, keine ergän- chert zenden mobil verfügbaren Informationsangebote + geregelte Koordination durch Naturpark - Konkurrenzsituationen zu normalen Tourist In- (jedoch hoher zeitlicher Aufwand!) fos, v. a. im Schwarzatal (aktuell 3 NIZ) - Nachfrage differierend, teils sehr gering Naturpark-Spezialitäten/Regionalmarke + Adäquater Ansatz (bereits 2005): Bestim- - Regionalmarke und Naturpark-Produkte nicht mung regional-authentischer Produkte und realisiert aufgrund zu geringer Absatzmengen potenzieller Absatzmärkte/Vertriebswege und differierender Preispolitik regionaler Her- (Studie) steller und Vertriebspartner Weitere Maßnahmen + Umweltbildungsangebote: intensive Aktivi- - Umweltbildungsangebote erst in geringem Maß täten. u. a. Projekt „Prima-Klima- in „Rucksackschulen“ der NIZ eingebunden Lebensstil“ für Schulen/Kinder, Brettspiel - auf regionaler Ebene kein kontinuierlicher In- der Stadt Suhl usw. formationsfluss: Naturpark-Magazin eingestellt (an LEADER-Förderung gebunden), Nachfolger „Naturpark-Bote“ mit deutlich geringerem In- formationsgehalt, keine übergreifenden Instru- mente zur Regionalentwicklung (außer Newslet- ter) gegenüber Mitgliedern und nach außen Chancen Risiken + ressourcenschonende gemeinsame Entwick- - Begrenzte personelle Ressourcen in der Ge- lung der Regionalmarke unter Federführung schäftsstelle für Betreuung der NIZ und regiona- des Forums Thüringer Wald e. V.: „Einklin- le Netzwerkbildung im Allgemeinen ken“ und Know-how-Transfer des Natur- - Bei Fortbestand der Kommunikationsdefizite parks in die aktuellen Aktivitäten des Fo- gegenüber Kommunen, Landkreisen und weite- rums rer Partner der regionalen Entwicklung Zersplit- + Profilierung der Naturpark-Infozentren für terung möglich Einheimische - „Kannibalisierung“ der NIZ durch normale Tou- rist-Informationen © 2013 PROJECT M GmbH 7
Entwicklungsprogramm Naturpark Thüringer Wald Zwischenfazit: Die bisherigen Aktivitäten verfolgen adäquate Ziele im Sinne von Erhalt und Ausbau regio- naler Identität. Trotz einiger Erfolge bestehen noch Umsetzungsdefizite, teils aufgrund von Rahmen- und Marktbedingungen, jedoch ebenso aufgrund begrenzter personeller und finan- zieller Ressourcen der Naturpark-Geschäftsstelle. Wichtige Erfordernisse für die Zukunft sind: • Weitmögliche Kooperation mit Partnern auf regionaler Ebene zur gemeinsamen Ableis- tung identitätsfördernder Projekte, z. B. gemeinsame Fortführung der Aktivitäten für eine Regionalmarke mit dem Forum Thüringer Wald, Aktivitäten im Bereich Siedlungsent- wicklung ableitend aus Pilotprojekten des Biosphärenreservats Mittlerer Thüringer Wald • Wiederaufnahme und Intensivierung der Aktivitäten für ein echtes Naturpark- Partnerprogramm • Intensivierung der Informationspolitik gegenüber Mitgliedern und Ausbau allgemeiner Öffentlichkeitsarbeit 1.2 Schwerpunkt 2: Erhalt und Verbesserung des öko- logischen Leistungsvermögens und Inwertsetzung der Naturraumpotenziale Die bestehende direkte Kooperation zwischen Naturpark Thüringer Wald und Landschafts- pflegeverband Thüringer Wald (LPV) in Bezug auf Koordination und Realisierung der Land- schaftspflege hat sich bewährt und kann in der vorliegenden Konstellation fortgeführt wer- den. Die Aktivitäten im Sinne von Ressourcenschutz, Erhalt der Biodiversität und Förderung einer ökologischen Land- und Forstwirtschaft sind als adäquat und in Teilen auch beispiel- gebend zu bewerten. Im Einzelnen: Stärken Schwächen + Bewährte und effiziente Aufgabenteilung - Kein vollständiger Pflege- und Entwicklungs- zwischen Naturpark und Landschaftspflege- plan/ökologisches Gesamtkonzept verband (LPV) - Optimierbare Abstimmung mit Akteuren des + Vorbereitende Maßnahmen für übergrei- Naturschutzes zu Fragen der Inwertsetzung von fendes Landschaftspflegekonzept: Bergwie- Naturschutzgebieten senerhebung und Erfassung der Kulturland- - Finanzierung landschaftserhaltender und natur- schaftsflächen schützender Maßnahmen und Programme nicht + Dauerhafte Unterstützung von Natur- und immer gesichert: Erfordernisse aus ökologischer Landschaftsschutz (NALAP, KULAP) Sicht zumeist über KULAP und NALAP abgesichert © 2013 PROJECT M GmbH 8
Entwicklungsprogramm Naturpark Thüringer Wald Stärken Schwächen + Langzeitmonitoring der Bergwiesen: Effizi- - Naturpark-Rohstoffe (Holz, Steine): Bis auf enzkontrolle der Landschaftspflege Bergwiesenheu kein Aufbau regionaler Wirt- + Heubörse: Aufbau stabiler Geschäftsbezie- schaftskreisläufe, u. a. aufgrund bestehender hungen für Erzeuger und Abnehmer von stabiler Absatzbeziehungen und Eigentumsver- Bergwiesenheu hältnisse (hoher Anteil Staatsforst) in der Holz- wirtschaft + Aktives Engagement zur Entwicklung regio- naler regenerativer Energien, z. T. gekoppelt - Grundverständnis bei touristischen Leistungs- an Landschaftspflege (Projekte Bioenergie trägern und im öffentlichen Tourismusmarke- und Landschaftspflege, Kleinstwasserkraf- ting für Erhalt der Landschaft als Tourismus- tanlagen) grundlage fehlt oft; in der Folge fehlende Finan- zierung und Finanzierungsinstrumente für tou- + Förderung des Engagements Dritter für ristische Erfordernisse der Landschaftspflege Landschaftpflege, z. B. durch Arnika- Aktie/Patenschaften für Landschaftspfle- - Kein eigenes Personal für Durchführung land- gemaßnahmen schaftspflegerischer Maßnahmen + Kompetente und fortlaufende Beratungs- - Kaum Öffentlichkeitsarbeit in Bezug auf Land- leistungen für Landwirtschaft und Land- schaftspflege schaftspflege Chancen Risiken + Steigendes Umwelt- und Klimabewusstsein - Gefährdung traditioneller Kultur- und Natur- in der Bevölkerung – Chance für Ausbau re- landschaftsbilder durch Aktivitäten im Bereich gional erzeugter regenerativer Energien der regenerativen Energien, z. B. „Wildwuchs“ (z. B. Biomasse aus Landschaftspflege, von Windkraftanlagen Hackschnitzel) - Landschaftspflege aus touristischer Sicht nicht + Integrieren des steigenden bürgerschaftli- „institutionell“ finanzierbar chen Engagements möglich + Bio-Trend: neue Wertschöpfungsbeziehun- gen z. B. für die Verwertung des Berggrün- lands möglich (z. B. Heu als Futtermittel für Biobetriebe) + Förderung des Eigenengagements von Bür- gern und Kommunen durch Einbezug der Stiftung Thüringer Wald in die Finanzie- rung von Projekten in Landschaftspflege und -erhalt + Steigender Bedarf an Beratungsleistungen für Agrar-Umwelt-Programme + Neues Tätigkeitsfeld Ausgleichs- und Er- satzmaßnahmen © 2013 PROJECT M GmbH 9
Entwicklungsprogramm Naturpark Thüringer Wald Zwischenfazit: Naturpark und LPV verfolgen den Themenschwerpunkt stringent. Hervorzuheben sind dabei nicht nur die eigentlichen landschaftspflegerischen Aufgaben, sondern auch die Generierung von Wertschöpfungsrelevanz durch Landschaftspflege. Voraussetzung für die auch künftig gezielte Koordination von Landschaftspflege und Inwertsetzung der Naturräume wird dabei ein gesamtregionales ökologisches Landnutzungskonzept sein. Das Handlungsfeld der rege- nerativen Energien kann deutlich – und unter Federführung des Naturparks – ausgebaut werden. Wichtige Erfordernisse der Zukunft sind: • Landschaftspflege: Stärkere Ausrichtung auf eine integrierte Landschaftspflege, d. h. in Orientierung an touristischen Anforderungen • Generierung von Wertschöpfung aus der Landschaftspflege durch Einbindung in regiona- le Wirtschaftskreisläufe • Aufbau einer strategischen Allianz pro Landschaftspflege gemeinsam mit Biosphärenre- servat, LPV, Regionalverbund und den Ausführenden zur Sicherung des Erhalts des Landschaftsbilds mit seinen Kultur- und Naturlandschaften; Einbezug privaten Engage- ments zur Finanzierung (Instrument: Stiftung Thüringer Wald) • Intensivierung des Engagements für regional erzeugte, regenerative Energien; u. a. auch unter Einbezug von Biomasse aus der Forstindustrie (Hackschnitzel), stärkere Akzentuie- rung auf praktische Anwendbarkeit und Realisierung auf lokaler Ebene (z. B. Sensibilisie- rung vor Ort, Ableitung von Perspektiven für „bürgereigene“ Energieversorgung). • Politische Ebene: Intensivierung der Lobbyarbeit und Sensibilisierung für den Bedarf und nachhaltige Effekte von Landschaftspflegemaßnahmen. 1.3 Schwerpunkt 3: Stärkung der regionalen Wirt- schaftskraft und Verbesserung der Verkehrsinfra- struktur Die Arbeit der letzten Jahre zielte einerseits auf die Entwicklung wirtschaftlicher Potenziale v. a. in der Fläche der Region sowie den expliziten Einbezug vor allem kleiner und mittel- ständischer Unternehmen in die Projekte zur regionalen Entwicklung. Im Schwerpunkt standen dabei vor allem Projekte mit touristischem Bezug. Im Einzelnen ist festzuhalten: © 2013 PROJECT M GmbH 10
Entwicklungsprogramm Naturpark Thüringer Wald Stärken Schwächen Naturpark-Route Thüringer Wald + deutschlandweit einmalig, potenzielles An- - Beschilderung in Landkreisen Gotha und Saal- kerangebot für weitere touristische Aktivitä- feld noch ausstehend ten wie z. B. Wandern, da Erschließung des - angebotsseitige Aufarbeitung: lediglich Oldti- Thüringer Walds in der Fläche – Besucher- merfahrten, noch fehlendes ergänzendes Ange- lenkung möglich bot, z. B. attraktive Tageswanderwege, buchbare + 125 naturparktypische Angebote (Bereiche Produkte (begrenzte Ressourcen in NP- Landschaft, Kultur, Handwerk) als POI Geschäftsstelle) („Points of Interest“) eingebunden, High- - Vermarktung: wenig prominente und unvoll- lights und v. a. auch kleinere und Kleinstan- ständige Präsenz durch Regionalverbund, gerin- gebote ge Refinanzierung der Basismarketingmaßnah- men (Routenführer) durch Betreiber der 125 POI, Kooperation mit Opel nicht fortgeführt Thüringer Wald Card (TWC) + Einbezug von derzeit etwa 350 Leistungs- - Fehlende Nähe zum Gast: bis auf Kooperati- partnern – starke Wirkung nach innen onsmodelle mit lokalen Cards (Oberhof), kein nennenswerter Absatz der TWC an Gäste, in der + Stabiler, jedoch ausbaufähiger Absatz an Folge „Abspringen“ von Höhepunktangeboten Einheimische (aktuell: 6.000TWC/Jahr) als Leistungspartner, derzeit kein Mobilitäts- + Technische Grundlagen für Erweiterung baustein enthalten des Angebots und unkomplizierte Nutzbar- - Marketing und Vertrieb aufgrund begrenzter keit vorhanden: RFID-Chip Budgets und Refinanzierung über die Leis- tungspartner, NIZ, TI instabil Verkehr/Mobilität + Ruhender Verkehr: Ausweisung und Her- - Trotz hohen Engagements sowohl durch Bio- richtung von Parkplätzen – weiterer Bedarf sphärenreservat als auch Naturpark bislang jedoch absehbar (z. B. im Zuge der Einrich- noch keine Wiederaufnahme der Rennsteigque- tung von Tageswanderwegen) rung Ilmenau-Schleusingen - Anbindung von Ausflugszielen durch ÖPNV Thüringer-Wald-weit in Linien und Frequenz lückenhaft (trotz Initiative Rennsteigbus) - Kein gesamtregionales Mobilitätskonzept für touristische und Alltagsnutzung vorhanden © 2013 PROJECT M GmbH 11
Entwicklungsprogramm Naturpark Thüringer Wald Chancen Risiken + Profilierung der Naturpark-Route als An- - TWC: Latente Konkurrenzsituation mit der kerangebot und Zubringer für Thüringer- Thüringen Card (derzeit in Überarbeitung) – Wald-typische Aktivitäten wie Wandern, unabgestimmte Schritte zur Weiterentwicklung Mountainbiking oder Wintersport sind zu vermeiden; Abspringen weiterer Leis- tungspartner infolge ungenügender Absatzzah- + Synergien in der Gästeansprache: Einbezug len möglich von Eckpfeilern des Rennsteig- Infrastrukturprojekts (Erlebnispunk- - Bei ausbleibenden gemeinsamen Aktivitäten te/Rennsteighäuser) sowie der Geoparks In- von Naturpark, Regionalverbund und Biosphä- selsberg-Drei Gleichen und Schieferland in renreservat zur Verbesserung der touristischen die Informationssystematik Mobilität: Gefährdung der touristischen Attrak- tivität/Wettbewerbsnachteile der Destination + Höhere Marktdurchdringung durch engere Thüringer Wald Kopplung an die TWC, z. B. durch touristi- sche Produktentwicklung zur NP-Route und (für den Gast vergünstigter) Absatz, Ab- stimmung des TWC-Erlebnisführers auf Themen der NP-Route + Trend Elektromobilität: Verzahnung künfti- ger E-Bike-Netze mit NP-Route Zwischenfazit: Der grundsätzlich richtige Ansatz auch und gerade kleinere Leistungsanbieter und Unter- nehmen durch regional greifende Projekte des Naturparks zu unterstützen, entspricht der Kleinteiligkeit der regionalen Anbieterstruktur. Dennoch muss künftig stärker auf die Ent- wicklung potenziell nachfragestarker Leitangebote abgezielt werden. Diese betrifft insbeson- dere den Bereich Natur- und Landschaftserlebnis. Wichtige Erfordernisse dabei sind: • Weiterentwicklung der touristisch relevanten Projekte wie Naturparkroute und TWC in Verknüpfung mit zentralen regionalen (Marketing-)Themen des Regionalverbunds (Wandern, Wald, Mountainbiking, Wintersport), dabei Schwerpunktlegung auf Erlebnis und Vermittlung von Natur und Landschaft (Kernkompetenz und Auftrag des Natur- parks!). • Erhalt der starken Innenwirkung der TWC, dennoch stärkere Ausrichtung auf den Gast; Sicherung stabiler Refinanzierung der Card, stärkere Ausrichtung der Vermarktung auf die Marketingthemen des Regionalverbunds. • Im Rahmen des Regionalverbunds Profilierung der Naturparkroute als infrastrukturelles Leitangebot: fester Bestandteil bzw. Basis für weitere touristische Angebote, herausgeho- bene Vermarktung der NP-Route entlang der Marketingthemen des Regionalverbunds. © 2013 PROJECT M GmbH 12
Entwicklungsprogramm Naturpark Thüringer Wald • Gesamtregionale Aufgabe gemeinsam mit Regionalverbund und Biosphärenreservat: Thüringer Wald weite Absicherung von touristischer Mobilität in Verzahnung mit All- tagsmobilität (ÖPNV und individuell). 1.4 Schwerpunkt 4: Stärkung der Erholungsfunktion Mit Blick auf die „traditionelle“ aktivtouristische Ausrichtung des Thüringer Walds (Wan- dern, MTB, Wintersport) und die aktuelle Marketingschwerpunktlegung des Regionalver- bunds, welche Natur und auch „Wald“ als Wachstumsthema definiert, ergeben sich große Potenziale eines Themenschwerpunkts „Naturerlebnis“ für den Naturpark. Zum entspre- chenden Status Quo ist festzuhalten: Stärken Schwächen + Regionale Grundlagen in Erarbeitung: - Defizite in naturerlebnisorientierter Infrastruk- Rennsteig-Infrastrukturprojekt (Regional- tur „in der Fläche“: z. B. Wanderwegenetz kaum verbund) inkl. Attraktivierung des Renn- auf Tagesgäste ausgelegt (fehlende Rundwege, steigs, Ableitung Mountainbike- veraltete Beschilderung, kaum Landschaftser- Streckennetz, Konzept zur Optimierung von lebnis) Loipen und Liftanlagen - Noch keine bedarfsorientierte Planung attrakti- + Rege Aktivitäten des Geoparks Inselsberg- ver regionaler Wegenetze auf Basis von „Forst Drei Gleichen (u. a. diverse Georouten) und Tourismus“ erfolgt + „Forst und Tourismus“: Grundsatzaussagen - Wenige buchbare Naturerlebnisprodukte zur Vereinbarkeit der verschiedenen Nut- - Gemeinsame Koordination aller Natur- und zungen (Naturschutz, Forst, Tourismus Landschaftsführer durch NP nur in Ansätzen usw.) und grundlegende Aussagen zum Er- realisierbar (Ressourcen!) und noch nicht auf halt Quo der touristischen Wege spezifische Naturpark-Angebote konzentriert; Hinweis: Ausbildung erfolgt durch BR - Gastgewerbe in Teilen sehr gering für Aktivtou- risten profiliert – kaum Aktivitäten zur Qualifi- zierung auf regionaler Ebene © 2013 PROJECT M GmbH 13
Entwicklungsprogramm Naturpark Thüringer Wald Chancen Risiken + Nachfragetrends hin zu Naturerlebnis – Be- - Dichter touristischer Wettbewerb im Natur- darf an Infrastruktur und Angebot steigt und Aktivtourismus erschwert Profilierung; Premium-Qualitätsorientierung erforderlich – + Marketingthemen „Natur“ und „Wald“ des entsprechendes Bewusstsein hierfür fehlt z. T. Regionalverbunds benötigen „verkaufsferti- bei Leistungs- und Entscheidungsträgern ge“ Angebote Zwischenfazit: Es sind die Grundlagen für einen Angebotsschwerpunkt „Natur- und Landschaftserlebnis“ zu legen. Wichtige Erfordernisse sind: • Regionsweite Priorisierung eines Infrastrukturgrundgitters aus touristischen Wegen: Festlegung einer Struktur mit erster Priorität bei Entwicklung, Pflege, Landschaftspflege- rischer Betreuung, Vermarktung; dabei Überarbeitung touristischer Wegenetze auf Basis von „Forst und Tourismus unter Berücksichtigung von Anforderungen der Gäste, Natur- schutz, Forst u. a. • Entwicklung buchbarer Produkte zum Natur- und Landschaftserlebnis und Umweltbil- dung– in engster Kooperation mit dem Biosphärenreservat • Erhalt von aktivtouristisch relevanten Angeboten des Gastgewerbes, Qualitätssicherung 1.5 Weitere Aufgabenbereiche Folgende Kernaussagen können zu weiteren Aufgabenbereichen des Naturparks getroffen werden: • Barrierefreiheit: wertvolle Grundlagenarbeit durch zahlreiche Projekte im Rahmen der InnoRegio-Modellregion, allerdings aufgrund begrenzter zeitlicher Ressourcen und der erforderlichen Priorisierung auf oben genannte Schwerpunkte nur teilweise realisiert. Dennoch: „Barrierefreies Landschaftserlebnis für ALLE“ markiert noch immer (und mehr denn je) einen zukunftsfähigen Ansatz. Perspektivisch ist der Ansatz von „E-Wald“ auf ei- ne gesamtregionale Einführung der Elektromobilität anwendbar. • Einbindung der Geoparks: sich teilweise verselbständigendes Engagement, z. B. erfolgt aktuell keine gemeinsame Ausbildung und Koordination von Geopark- und Naturpark- führern. Chancen bestehen in der Konzentration des Themas im Rahmen des angedach- ten Informationszentrums Bleßberghöhle. Im Einzelnen wird festgehalten: © 2013 PROJECT M GmbH 14
Entwicklungsprogramm Naturpark Thüringer Wald • Geopark Inselsberg-Drei Gleichen: Stark breitenwirksame Angebotsgestaltung (z. B. Saurierpfad) für lokale und regionale Tagesausflügler, v. a. Familien, jedoch nur be- grenztes Potenzial für den Thüringer Wald insgesamt profilierende Angebotsspitzen, geringer Grad direkter Anknüpfungspunkte bestehender oder geplanter Geopark- Routen an Naturpark-Route; touristische Qualitätsaspekte und Naturerlebnis derzeit kaum im Fokus der Projektentwickler. • Geopark Schieferland: Thema Schiefer soll vor allem integriert in allgemeine Freizeitan- gebote aufgearbeitet werden (Schwerpunkt: Naturerlebnis); funktionierende Geo- Cluster vor Ort, jedoch relativ geringer Vernetzungsgrad der wenigen Angebote. Integra- tionspotenziale des Angebots in den Naturpark ergeben sich insbesondere über den Be- reich Naturerlebnis (z. B. Ableitung von Top-Tageswanderungen) und die Integration erforderlicher Beschilderungs- und Informationssysteme in gesamtregionale Ansätze. • Biosphärenreservat Mittlerer Thüringer Wald: Der im Zuge des Moderationsprozesses entwickelte Plan mit Schwerpunktprojekten des künftigen Reservats beinhaltet in Teilen konkretes Kooperationspotenzial. Das Biosphärenreservat soll als Modellregion einer nachhaltigen Entwicklung profiliert werden. Dies betrifft insbesondere die Bereiche Dorf- entwicklung, Waldumbau, nachhaltigen Tourismus inkl. Mobilität, Biodiversität (v. a. Moorschutz und Grünlandbewirtschaftung), Klimawandel. Modellprojekte sollen abgelei- tet und ggf. in Kooperation mit dem Naturpark auf die gesamte Naturpark-Gebietskulisse übertragen werden. • Regionale Entwicklungsprozesse im ländlichen Raum: Der Naturpark steuert diese aktiv mit u. a. im Rahmen der Steuerungsgruppen der Regionalen Aktionsgruppen (RAG). An Programmen wie den ILEKs wird aktiv mitgewirkt. 1.6 Innen- und Außenmarketing/Öffentlichkeitsarbeit Aufgrund begrenzter personeller und finanzieller Ressourcen können innengerichtete allge- meine Marketingmaßnahmen gegenüber den Mitgliedern nur bedingt erfüllt werden. Auch die allgemeine Öffentlichkeitsarbeit zu Projekten und Aktivitäten des Naturparks muss als unzureichend bewertet werden. Die anvisierte Identifikation vor Ort mit regionalen und Na- turpark-Zielen ist somit nur schwer erreichbar. Das Außenmarketing vor allem für die Angebote und Initiativen mit touristischer Relevanz ist grundlegend das Aufgabenfeld des Regionalverbunds Thüringer Wald. Aktuell sind jedoch die dortigen Ressourcen durch das Rennsteig-Infrastrukturprojekt gebunden. In der Folge ist bei- spielsweise die Naturpark-Route als potenzielles regionales Leitangebot oder die Thüringer Wald Card als einzige gesamtregionale Rabattkarte in den regionalen Kanälen kaum präsent. Dringend erforderlich ist hier die Intensivierung der Aktivitäten des Regionalverbunds. © 2013 PROJECT M GmbH 15
Entwicklungsprogramm Naturpark Thüringer Wald 1.7 Organisation und Finanzierung Als problematische und die regionale Entwicklung sowie das Agieren des Naturparks hem- mende Faktoren müssen die Bereiche der Organisation und Finanzierung betrachtet werden. Im Einzelnen können folgende Aussagen getroffen werden: • Schlanke Struktur der Geschäftsstelle des Naturparks mit 4 dauerhaften Mitarbeitern, jedoch sich verschärfende Überlastungssituation durch intensive Projektarbeit und erwei- terte Basisaufgaben. • Aufgabenüberschneidungen und unzureichende Abstimmung auf regionaler Ebene: Dies betrifft unter anderem die Entwicklung touristischer Infrastruktur, die sowohl Naturpark als auch Regionalverbund satzungsgemäß durchführen können (und zudem über jeweils verschiedene Fördermöglichkeiten verfügen). Eine konstante Abstimmung auf regionaler Ebene findet derzeit nur stark eingeschränkt statt. Zudem sind die Ansprechpartner für kommunale und weitere Partner in Teilen unklar. • Finanzierung: Die öffentlichen Mittel zur Durchführung der Aufgaben und zur Finanzie- rung des Personals des Naturparks sind begrenzt. Entsprechend ist der Ansatz der Stif- tung Thüringer Wald, privates Kapital einzuwerben, als positiv zu bewerten. Künftig müs- sen jedoch deutlich höhere Einnahmen als bislang erzielt werden, um auch größere Pro- jekte und Maßnahmen bewältigen zu können. 1.8 Zusammenfassung: Zentrale Herausforderungen Mit Blick auf das bisher Geleistete und die sich ändernden Rahmenbedingungen ergeben sich für die künftige Arbeit des Naturparks Thüringer Wald im Rahmen des Regionalver- bunds diese zentralen Herausforderungen für die kommende Dekade: • Weiterentwicklung und Erhalt der touristisch relevanten Infrastruktur in enger Orientie- rung an ein herausgehobenes Natur- und Landschaftserlebnis, dabei Einbezug von Na- turpark-Route und Rennsteig als zentrale Ankerangebote; Festlegung einer Struktur mit erster Priorität für Entwicklung, Pflege, Landschaftspflegerische Betreuung, Angebotsges- taltung in Natur- und Landschaftserlebnis sowie Umweltbildung, Vermarktung. • Stärkere Ausrichtung auf eine integrierte Landschaftspflege, d. h. auch in Orientierung an touristischen Anforderungen und zur Einbindung in regionale Wirtschaftskreisläufe. • Landschaftsverträglicher Ausbau erneuerbarer Energien und Stärkung entsprechenden bürgerschaftlichen und kommunalen Engagements. © 2013 PROJECT M GmbH 16
Entwicklungsprogramm Naturpark Thüringer Wald • Absicherung der Mobilität vor Ort (nur gemeinsam mit RV und BR möglich). • Absicherung einer stabilen Finanzierung und Einbindung auch private Engagements zur Absicherung der Projektarbeit. • Aufbau effizienter Netzwerkarbeit und Abstimmungsmanagements auf regionaler Ebene mit den relevanten Partnern zur regionalen Entwicklung (vor allem Regionalverbund, Biosphärenreservat, RAGs, forum Thüringer Wald, Geoparks,) trotz begrenzter Ressour- cen bei der Naturpark-Geschäftsstelle; zugleich Intensivierung von Innenmarketing und Öffentlichkeitsarbeit. • Optimierung Naturpark-interner Arbeitsstrukturen und -prozesse. © 2013 PROJECT M GmbH 17
Entwicklungsprogramm Naturpark Thüringer Wald 2. Strategische Positionierung 2.1 Positionierung in der Region Die Vision „Naturpark Thüringer Wald 2022“ besteht in der erfolgreichen Umsetzung einer ganzheitlichen, nachhaltigen Regionalentwicklung innerhalb der Gebietskulisse des Natur- parks Thüringer Wald. Sämtliches Handeln des Naturparks, in enger Kooperation mit dem Regionalverbund und dem Biosphärenreservat Mittlerer Thüringer Wald zielt auf den Er- halt des Thüringer Walds als Modellraum für nachhaltige Entwicklung ab und stellt sich in den Dienst der übergreifende Dachmarke Thüringer Wald. Nach innen gegenüber der Bevölkerung, Unternehmen, Lokal- und Regionalpolitik und allen weiteren Akteuren und Institutionen ebenso wie nach außen gegenüber Wirtschaftspartnern, Gästen und allen am Thüringer Wald Interessierten agiert der Naturpark Thüringer Wald im Sinne dieser im Einklang mit der Ausrichtung des Regionalverbunds stehenden Positionierungszie- le für den Thüringer Wald: • Thüringer Wald als attraktiver Wirtschafts-, Lebens-, und Naturraum; nachhaltig bewirt- schaftet, offen für die Freizeitnutzung, gern bewohnt von den „Wäldlern“. • Führende Region bei der Verknüpfung von Landschaftspflege und Naturschutz mit regio- nalen Wertschöpfungskreisläufen. • Führende touristische Natur-Aktiv-Region Thüringens. Um diese Vision einer in jeglicher Hinsicht nachhaltigen, regionalen Entwicklung verwirkli- chen zu können, ist das Entwicklungsprogramm an folgenden übergreifenden Schlüssel- strategien ausgerichtet: • Identitätsbildung • Beiträge zum Aufbau einer gesamtregionalen Identität, einem Wir-Gefühl und „Selbst“bewusstsein, immer darauf abzielend, die zweifelsohne vorhandenen Potenzia- le vor Ort, bei den „Machern“ zu aktivieren. • Fortlaufende Sensibilisierung und Mitwirkung der Bevölkerung und aller Akteure in permanenten Einbindungs- und Beteiligungsprozessen. • Wirkungsvolle und spürbare Umsetzung • Schwerpunktlegung auf Initiierung und Umsetzung gesamtregional wirkender Projek- te und Maßnahmen. © 2013 PROJECT M GmbH 18
Entwicklungsprogramm Naturpark Thüringer Wald • Schaffung konkreter Mitwirkungsmöglichkeiten mit ökonomischem Nutzen für die Be- teiligten. • Aufbau leistungsfähiger Strukturen NP-intern und auf regionaler Ebene • Realisierung einer aufgabenadäquat ausgestatteten, qualifizierten und handlungsfähi- gen Umsetzungsstruktur. • Vernetzung, Koordination und Steuerung aller für die Regionalentwicklung relevanten Strukturen und Prozesse. 2.2 Das Entwicklungsprogramm als übergreifende Handlungsleitlinie Mit seiner Ausrichtung markiert das Entwicklungsprogramm eine übergreifende Handlungs- leitlinie für die regionale Entwicklung im Thüringer Wald. Als Ideen- und Impulsgeber ver- steht es sich als strategische Grundlage für • Politik und Kommunen: Das Entwicklungsprogramm zielt insbesondere auf die Förde- rung regionaler Entwicklungsprozesse der ländlichen Räume im Thüringer Wald. Oberste Prämisse sind dabei die Prinzipien der Nachhaltigkeit. Im Blickpunkt steht zunächst im- mer die Gesamtregion. Alle Maßnahmen zielen auf optimale Einbindung des kommuna- len und politischen Engagements aller Ebenen bzw. eröffnen Perspektiven für deren Agie- ren im Rahmen des Entwicklungsprogramms. • Wirtschaft und Umwelt: Durch das Entwicklungsprogramm soll dauerhaft ein Beitrag zur Sicherung vorhandener und auch Schaffung neuer Arbeitsplätze und Einkommen geleis- tet werden. Zugleich erfolgen alle Maßgaben unter der Prämisse größtmöglicher Scho- nung der natürlichen Ressourcen. Der Ausgleich zwischen den Interessen des Natur- schutzes und den notwendigen Eingriffen in Natur und Landschaft ist wesentliche Maxi- me für den Naturpark Thüringer Wald als Großschutzgebiet. • Gesellschaft: Das Entwicklungsprogramm zielt auf Erhalt und Ausbau von Gemeinwohl und Gemeinschaftsgefühl. Der Förderung lokaler und regionaler Identität kommt größte Bedeutung zu. Entscheidend hierfür ist eine optimale Einbindung der jeweils relevanten Akteure, z. B. Vereine und Verbände in notwendige Entscheidungs- und Umsetzungspro- zesse. Gleichwohl obliegt die strategische Steuerung des Entwicklungsprogramms dem Naturpark. © 2013 PROJECT M GmbH 19
Entwicklungsprogramm Naturpark Thüringer Wald 2.3 Entwicklungsziele und Handlungsfelder Folgende Kernziele bestimmen das Handeln des Naturparks für die kommende Dekade: • Kernziel 1: Landschaft Thüringer Wald - Schutz und Verbesserung des öko- logischen Leistungsvermögens: Der Erhalt und die ressourcenschonende Nutzung der natürlichen Grundlagen ist Grundvoraussetzung für den Erhalt eines attraktiven Le- bens-, Kultur- und Wirtschaftsraums Thüringer Wald ebenso wie für die weitere touristi- sche Entwicklung. • Kernziel 2: Entwicklung des Erholungswerts der Natur-Aktiv-Region Thürin- ger Wald: Insbesondere der Naturpark ist gefordert, Grundlagen in Form von Besucher- lenkungen, Naturerlebnisangeboten für die touristische Kernkompetenz des Thüringer Walds zu erhalten bzw. zu schaffen. Beide Ziele sind eng miteinander verzahnt. Sie werden künftig in jeweils vier direkt zuzuord- nenden Handlungsfeldern sowie weiteren drei Querschnittsbereichen verfolgt. Hinzu kommen übergreifende Maßnahmen in den Bereichen Organisation, Steuerung und Erfolgskontrolle. Kernziel 1: Kernziel 2: Landschaft Thüringer Wald: Ziele Ziele Entwicklung des Erholungswerts der Schutz und Verbesserung des ökologischen Leistungsvermögens Natur-Aktiv-Region Thüringer Wald HF HF HF 5: 5: Infrastruktur-Grundgitter Infrastruktur-Grundgitter HF 1: 1: Erhalt Erhalt des des Landschaftsbilds Landschaftsbilds (Erhalt/ (Erhalt/Entwicklung) Entwicklung) HF HF 2: 2: Erhalt Erhalt der der Biodiversität Biodiversität HF HF 6: 6: Angebot Angebot für für Natur- Natur- und (HF) und Handlungsfelder (HF) Landschaftserlebnis Landschaftserlebnis HF HF 3: 3: Ressourcenschutz Ressourcenschutz Handlungsfelder HF HF 7: 7: Barrierefreiheit Barrierefreiheit & & Elektromobilität Elektromobilität HF HF 4: 4: Klimaschutz Klimaschutz und und regenerative regenerative Energie Energie HF HF 8: 8: umweltfreundliche umweltfreundliche Mobilität Mobilität Querschnittsbereiche: Querschnittsbereiche: HF HF 9: 9: Förderung Förderung regionaler regionaler Identität, Identität, HF HF 10: 10: Unterstützung Unterstützung nachhaltiger nachhaltiger Wirtschaft, Wirtschaft, HF HF 11: 11: Innenmarketing Innenmarketing und und Öffentlichkeitsarbeit Öffentlichkeitsarbeit Übergreifende Übergreifende Maßnahmen: Maßnahmen: Kooperation/ Kooperation/Organisation Organisation NP-intern NP-intern und und regional, regional, Steuerung Steuerung und und Erfolgskontrolle Erfolgskontrolle Abbildung 1: Maßnahmenplan auf Basis miteinander verknüpfter Handlungsfelder Quelle: PROJECT M, 2013 © 2013 PROJECT M GmbH 20
Entwicklungsprogramm Naturpark Thüringer Wald Ziele und Handlungsfelder verstehen sich als übergreifender, an den zentralen Erfordernis- sen orientierter strategischer Ansatz, um die umfangreichen Aufgaben der regionalen Ent- wicklung bestmöglich bearbeiten zu können. Sie bilden zugleich den Rahmen, in den weitere Aspekte und Sonderthemen wie Barrierefreiheit, Familienfreundlichkeit oder die Einbin- dung der Geoparks integriert werden (können). Alle Handlungsfelder sind durch konkrete Projekte und Maßnahmen unterlegt. Zum Teil sind – sofern möglich – diese detailliert aus- definiert und befinden sich bereits in bzw. stehen kurz vor der Umsetzung. Das Entwick- lungsprogramm versteht sich dabei als Rahmen, innerhalb dessen die Handlungserforder- nisse fortlaufend und dynamisch weiterentwickelt werden müssen. Insbesondere langfristig angesetzte Maßnahmen werden daher grundlegend beschrieben und müssen zum relevanten Zeitpunkt vor der Realisierung durch die Partner ggf. weiter präzisiert werden. Die Projekte und Maßnahmen werden im folgenden Kapitel detailliert erörtert. © 2013 PROJECT M GmbH 21
Entwicklungsprogramm Naturpark Thüringer Wald 3. Entwicklungsprogramm: Projekt- und Maßnahmenplanung Es stehen umfangreiche und unmittelbar umzusetzende Erfordernisse in allen Handlungs- feldern an. Im Wesentlichen kann an die bisherige Arbeit angeknüpft werden. Teilweise sind jedoch auch neue Ansätze erforderlich. Die entsprechend der Zielsetzungen erforderlichen Projekte, Maßnahmen und Maßnahmenbündel werden anschließend dargestellt. Übergrei- fende Maßnahmen sind im Anschluss aufgeführt. Maßnahmen und Projekte, die mehrere Ziele oder Handlungsfelder betreffen, sind jeweils nur einem Ziel/Handlungsfeld bzw. den übergreifenden Maßnahmen zugeordnet. Die Projekte und Maßnahmen sind entsprechend der Handlungsfelder nummeriert. Prioritäten: LP: Leitprojekt – zentraler Impulsgeber für weitere Maßnahmen und Projekte ●●● hohe bis höchste Bedeutung, Umsetzung dringend empfohlen ●● mittlere Bedeutung, Umsetzung wichtig ● geringere Bedeutung, ergänzende Umsetzung wünschenswert Abkürzungen (Zuständigkeiten und Partner) BR: Biosphärenreservat Mittlerer Thüringer Wald GP: Geoparks (Inselsberg-Drei Gleichen/Schieferland) LPV: Landschaftspflegeverband Thüringer Wald e. V. NP: Naturpark Thüringer Wald e. V. RV: Regionalverbund Thüringer Wald e. V. © 2013 PROJECT M GmbH 22
Entwicklungsprogramm Naturpark Thüringer Wald Kernziel 1: Kernziel 2: Ziele Landschaft Thüringer Wald: Entwicklung des Erholungswerts der Natur-Aktiv-Region Schutz und Verbesserung des ökologischen Leistungsvermögens Thüringer Wald HF 1: 1.1: Gemeinsame Positionierungen für räumlich ●●● / 2013 5.1: Überarbeitung des Wanderwegenetzes: LP / 2013-2019 bedeutsame Vorhaben HF 5: TOP 25 und Netzrevision Erhalt des Infrastruktur- Landschaftsbilds 1.2: Erholungswaldlandschaften LP / ab 2014 5.2: Maßnahmenbündel Naturpark-Route ●●● / 2013 ff. Grundgitter 1.3: Bergwiesenpflege in Tourismusorten ●●● / 2013 ff. 5.3: Ruhender Verkehr/ Startparkplätze ●● / 2014 ff. (Erhalt/ Entwicklung) 5.4: Abstimmung der Landschaftspflege auf das ● / ●●● / 2014 Infrastrukturgrundgitter ff. HF 2: 2.1: Schwerpunkt Bio-Grünland LP / 2014-2019 5.5: Informationszentrum Bleßberghöhle LP / 2013/ 17. Erhalt der 2.2: Offenlandsicherung ●●● / 2013 ff. 5.5: Naturpark-Infozentren ●● / 2013-2015 Biodiversität 2.3: Bio- und Geotoppflege (Thüringer-Wald- ●● / 2013-2022 5.6: Thüringer Wald Card ●●● / 2013- typische Standorte) 2014 2.4: Artenschutzprogramm ●● / ab 2016 2.5: Monitoring ●● / 2013 ff. 6.1: Produktlinie Natur- und Landschaftserlebnis LP / 2013 ff. 2.6: Moorschutz ●● / 2013-2016 HF 6: Handlungsfelder (HF) Angebot für 6.2: Maßnahmenbündel Umweltbildung/ BnE ●● / 2013 ff. 2.7: Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen/ ●● / 2013-2018 Umsetzung ökologisches Schneisenmanagement Natur- und Land- 6.3: Koordination und Q ualitätsmanagement ●●● / 2013 ff. der Natur- und Landschaftsführer 2.8: Naturschutz- und ●● / 2013 ff. schaftserlebnis Landschaftspflegeberatung 6.4: Wald-App ● / 2014 3.1: Nachhaltiger Waldumbau (Modellregion LP / 2012 ff. HF 3: BR Mittlerer Thüringer Wald) Ressourcen- HF 7: 7.1: Thüringer-Wald-weites barrierefreies E- ●●● / 2013- 3.2: O rganisation der Nachnutzung von ●● / 2013-2017 Bike- Service- und Verleihsystem 2015 schutz Renaturierungs- und Sukzessionsstandorten Barrierefreiheit & Elektromobilität 7.2: Maßnahmenbündel Barrierefreiheit 2 / 2015 ff. 3.3: Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie: ●● / 2013 ff. Pflege der Fließgewässer 2. O rdnung 8.1: Beteiligung an Erarbeitung Thüringer- LP / 2013 ff. HF 8: Wald-weiter Mobilitätsstrategie HF 4: 4.1: Klimagenossenschaft Naturpark Thüringer LP / ab 2014 umweltfreund- Wald 8.2: Thüringer-Wald-weite Angebotsverdichtung ●● / 2013 ff. Klimaschutz und liche Mobilität „Fahrtziel Natur“ 4.2: Entwicklung und Umsetzung von ●●● / 2013- regenerative Kleinstwasserkraftanlagen 2016 8.3: Unterstützung laufender Modellvorhaben ●● / 2015 ff. Energie 4.3: Verwertung von Landschaftspflegegut als ●●● / 2013- des Biosphärenreservats Biomasse zur Energiegewinnung 2018 4.4: Pilotprojekt zur Verwendung von Waldrest- ●● / 2015-2017 LP - Leitprojekt holz als Biomasse zur Energieerzeugung ●●● - Umsetzung dringend empfohlen 4.5: Umsetzung der Arnika-Spende/ Arnika- ●● / 2013 ff ●● - Umsetzung wichtig Aktie . ● - Umsetzung wünschenswert HF 9: Förderung regionaler Identität HF 10: Unterstützung nachhaltiger Wirtschaft HF 11: Innenmarketing und Öffentlichkeitsarbeit Querschnittsbereiche: 9.1: Partnerprogramm „ Naturpark-Gemeinden“ LP / 2014 ff. 10.1: Unterstützung der Förderung und ●● / 2015 11.1: Maßnahmenbündel Innenmarketing ●●● / 2013 9.2: Unterstützung der Bildung einer ●●● / Vermarktung regionaler Wirtschaftskreisläufe ff. (Mitglieder, regionale Partner) ff. Regionalmarke 2013-2016 11.2: Maßnahmenbündel Öffentlichkeitsarbeit ●●● / 2013 ff. 9.3: Dorf- und Siedlungsentwicklung ●● / 2013 ff./ 2016 ff. 9.4: Unterstützung identitätsfördernde ● / 2013 ff. Kulturprojekte HF 12: übergreifende Maßnahmen Übergreifende Maßnahmen 12.1: Maßnahmenbündel Förderstiftung ●●● / 2013 12.2: Kooperation regionale Ebene: LP / 2013 ff. 12.4: Kooperation Naturpark-Geoparks ●● / 2013 ff. Thüringer Wald ff. Lenkungsgruppe 12.5: Organisation Naturpark-intern ●●●/ 2013 ff. 12.3: Kooperation Naturpark-Biosphäre ●●● / 2013 12.6: Erfolgskontrolle und Projektsteuerung ●●●/ 2013 ff. ff. © 2013 PROJECT M GmbH 23
Entwicklungsprogramm Naturpark Thüringer Wald 3.1 Maßnahmen Kernziel 1: Schutz und Verbesserung des ökologischen Leistungsvermögens 3.1.1 Handlungsfeld 1: Erhalt des Landschaftsbilds Der Erhalt der natürlichen Grundlagen ist Grundvoraussetzung für alles weitere nachhaltige Wirtschaften im Thüringer Wald. Einerseits muss es darum gehen, gewachsene Kultur- und Naturlandschaften gerade mit Blick auf die zunehmenden Nutzungsansprüche z. B. durch die Energiewirtschaft zu erhalten, zugleich sollen Thüringer-Wald-typische Landschaften auch im Sinne ihrer Erholungsfunktion entwickelt werden. Kernziel 1 Schutz und Verbesserung des ökologischen Leistungsvermögens Handlungsfeld 1 Erhalt des Landschaftsbilds Maßnahme 1.1 Gemeinsame Positionierungen für räumlich bedeutsame Vorhaben Ziel Erstellen eines Orientierungsrahmens für die regionalen Planungsge- meinschaften, Landkreise, Kommunen und Landesplanung Priorität ●●● Beschreibung/ Erarbeitung von Raumordnungspositionen für den Erhalt von Natur und Maßnahmen Landschaft durch NP und BR, betrifft vor allem Ableitungen für Art und Platzierung erneuerbarer Energien, Flächen/Räume für Energie/Berg- bau/Wasserwirtschaft, Trassierungen (Verkehr/Energie), sonstige Groß- projekte Umfassende Information gegenüber Mitgliedern Verantwortlich NP, BR Partner RV, Naturschutzverbände Zeitplan 2013 fortlaufend © 2013 PROJECT M GmbH 24
Entwicklungsprogramm Naturpark Thüringer Wald Kernziel 1 Schutz und Verbesserung des ökologischen Leistungsvermögens Handlungsfeld 1 Erhalt des Landschaftsbilds Maßnahme 1.2 Erholungswaldlandschaften Ziel Ganzheitlicher Entwicklungsansatz für regional prägendes Thema Wald Priorität LP Beschreibung/ Festlegung von Nutzungszonen, Besucherlenkung, Modelllösungen für Maßnahmen touristisch relevante Landschaftspflege unter Berücksichtigung von Nut- zungsansprüchen wie nachhaltige und naturnahe Forstwirtschaft, Natur- schutz, touristische Nutzungen (Vorbild: WartburgerWaldWelt) für 5-7 Pilotwälder, teilweise koppelbar an Projekte zum ökologischen Waldum- bau Verantwortlich NP Partner BR und Thüringenforst Zeitplan Ab 2014 © 2013 PROJECT M GmbH 25
Entwicklungsprogramm Naturpark Thüringer Wald Kernziel 1 Schutz und Verbesserung des ökologischen Leistungsvermögens Handlungsfeld 1 Erhalt des Landschaftsbilds Maßnahme 1.3 Bergwiesenpflege in Tourismusorten Ziel Urlaubsmehrwert durch attraktive Landschafts-/Ortsbilder, Erhalt tradi- tioneller Bewirtschaftungsformen Harmonisierung der Landschaftspflege gemäß Anforderungen aus Natur- schutzfachlicher und touristischer Sicht Priorität ●●● Beschreibung/ Sensibilisierung der Kommunen für Erfordernisse der Landschaftspflege Maßnahmen auch aus Tourismussicht und ggf. notwendige Unterstützung der Finan- zierung Fortführung des LPV-Maßnahmen zur Flächenpflege: fortlaufende Be- stimmung zu pflegender Flächen, Akquise/Koordination der Pflegemaß- nahmen besonderer Schwerpunkt: Erhalt von Freiflächen/Bergwiesen und Sichtach- sen und Korridoren mit touristischer Relevanz (an Wegen/Erlebnispunkten des Infrastrukturgrundgitters, siehe Handlungsfeld 5) Verantwortlich NP-LPV Partner Kommunen Zeitplan 2013 ff © 2013 PROJECT M GmbH 26
Entwicklungsprogramm Naturpark Thüringer Wald 3.1.2 Handlungsfeld 2: Erhalt der Biodiversität Basis für die Entwicklung des Naturparks Thüringer Wald ist die Sicherung und Weiterent- wicklung der hohen Bio- und auch Geodiversität. Maßnahmen der Bio-/Geotoppflege sowie in der Pflege und Entwicklung der Offenlandschaft helfen diese natürliche Ausstattung zu erhalten und für Bevölkerung und Gäste nutzbar zu machen. Darüber hinaus kommt dem Thema „Bio-Grünland“ besondere Bedeutung zu (Potenzial für Thüringer Wald: hoher Anteil an Bergwiesen). Weiterhin gilt: Originäre Naturschutzmaßnahmen, die durch die unterschiedlichen Akteure in der Region durchgeführt werden, dienen dem Ziel der Erhaltung und Weiterentwicklung der hohen Biodiversität in der Region. Kernziel 1 Schutz und Verbesserung des ökologischen Leistungsvermögens Handlungsfeld 2 Erhalt der Biodiversität Maßnahme 2.1 Schwerpunkt Bio-Grünland Ziel Beitrag zum Erhalt der Biodiversität des Berggrünlands, gekoppelt an Erzeugung von Wertschöpfung – Beitrag zur Profilierung von Teilregio- nen des Thüringer Walds als „Bio-Landwirtschaftsregion“ Priorität LP Beschreibung/ Quantifizierung der Bedeutung des Berggrünlands für Biodiversität und Maßnahmen Ökosystemdienstleistung Klimaschutz Schaffung von Anreizsystemen für ökologisch effiziente Bewirtschaftun- gen Ausbau von Absatzmärkten/Einkommensquellen, z. B. Bio-Kräuterheu als Futtermittel für Bio-Betriebe Qualifizierung und Nachwuchsförderung von Bergbauern Hinweis: Projektskizze beim Bundesministerium für Umwelt und Natur- schutz eingereicht Verantwortlich NP-LPV Partner - Zeitplan 2014-2019 © 2013 PROJECT M GmbH 27
Entwicklungsprogramm Naturpark Thüringer Wald Kernziel 1 Schutz und Verbesserung des ökologischen Leistungsvermögens Handlungsfeld 2 Erhalt der Biodiversität Maßnahme 2.2 Offenlandsicherung Ziel Erhalt und Pflege landschaftsbildprägender Offenbereiche, Bewahrung vor Sukzession und damit einhergehender Verschlechterung des Lebens- umfelds für (bedrohte) Arten Priorität ●●● Beschreibung/ Fortführung der Sicherungs- und Pflegemaßnahmen, insbesondere für Maßnahmen Bergwiesen (besondere Bedeutung gerade in Zonen mit hohem Waldanteil) Erhalt durch traditionelle Bewirtschaftungsformen, z. B. extensive Be- weidung Verantwortlich NP - LPV Partner Landwirtschaft, Naturschutz Zeitplan fortlaufend Kernziel 1 Schutz und Verbesserung des ökologischen Leistungsvermögens Handlungsfeld 2 Erhalt der Biodiversität Maßnahme 2.3 Bio- und Geotoppflege (Thüringer-Wald-typische Standorte) Ziel Erhalt ökologisch besonders wertvoller Bio-/Geotope und (sofern natur- schutzfachlich sinnvoll) Attraktivierung für touristische Erlebbarkeit Priorität ●● Beschreibung/ Sicherung/Freilegung von Bio-/Geotopen besonderer Bedeutung (wis- Maßnahmen senschaftlich, orts-/regionaltypisch) Entbuschung, Sicherung der Zugänglichkeit Verantwortlich NP-LPV Partner - Zeitplan 2013-2022 © 2013 PROJECT M GmbH 28
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