Entwurf für das Wahlprogramm der Freien Demokraten Düsseldorf zur Kommunalwahl 2020 - ergänzte Fassung Mai 2020

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Entwurf
            für das Wahlprogramm
der Freien Demokraten Düsseldorf
          zur Kommunalwahl 2020

        - ergänzte Fassung Mai 2020 -

Programmentwurf - Dieses Dokument ist keine Beschlusslage der FDP Düsseldorf
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1   Neue Ideen für Düsseldorf
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 3   Düsseldorf ist eine großartige und attraktive Stadt. Deshalb möchten viele Menschen hier
 4   leben und wohnen. Es freut uns sehr, dass Menschen mit unterschiedlichsten Biografien und
 5   Lebenswegen hier ihr Glück finden. Mit 217qkm Stadtfläche stößt Düsseldorf im wahrsten
 6   Sinne des Wortes aber an seine Grenzen. Das schnelle Wachstum und der Bevölkerungszu-
 7   wachs der Stadt bedürfen neuer Antworten.
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 9   Für uns spielt die Stadtplanung eine wesentliche Rolle, um den Wunsch nach mehr Wohn-
10   und Aufenthaltsraum in Einklang zu bringen mit dem berechtigten Wunsch nach Freiräumen,
11   etwa Park- und Grünanlagen, Stadtwald, ländlichen Fluren und einem nachhaltigen Klima.
12   Diese Interessen nicht gegeneinander auszuspielen, sondern miteinander zu verbinden,
13   entscheidet darüber, ob Düsseldorf weiterhin so lebenswert bleibt und wir die Lebensquali-
14   tät und Attraktivität unserer Stadt weiterhin gewährleisten können.
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16   Düsseldorf sollte daher die Prämissen der Stadtbaukunst für die zukünftige Stadtplanung
17   aufgreifen. Es ist daher erforderlich, dass ein Stadterweiterungsplan in Auftrag gegeben
18   wird, welcher die Qualitäten der Gründerzeitstadt mit den technischen und baulichen Fort-
19   schritten der heutigen Zeit und mit bezahlbarem Wohnraum in Einklang bringt. Ziel ist die
20   Entwicklung einer städtebaulichen Vision, die das künftige Erscheinungsbild neuer Stadtteile
21   skizziert. Dieser Plan ist bei seiner Annahme bindend für die weitere Entwicklung. Im Düssel-
22   dorfer Stadtgebiet bestehen auch heute noch große bauliche Lücken, welche sich für eine
23   solche Renaissance der Stadtbaukunst bestens eignen.
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25   Folgende Punkte sollen in einem Stadterweiterungsplan thematisiert werden:
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27   Flächenversiegelung
28   Deutschlandweit wird täglich etwa eine Fläche von ca. 80 Fußballfeldern für neue Siedlungs-
29   und Verkehrsflächen in Anspruch genommen. Im Hinblick auf unser Stadtklima und die Natur
30   allgemein sollten Grünflächen nur mit äußerster Vorsicht verbraucht werden. Die städtischen
31   Grün- und Naturräume tragen zu einem erheblichen Teil zur Lebensqualität und Naherholung
32   der Menschen in Düsseldorf bei. Bedingt durch den hohen Druck auf den Wohnungsmarkt
33   wollen wir Düsseldorf nicht für weiteres Wachstum abriegeln, sondern das Wachstum qualifi-
34   zieren statt quantifizieren.
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36   Erst anschließen, dann bauen!
37   Wir Freie Demokraten begrüßen jeden, der eine passende Wohnung oder sogar Eigentum in
38   Düsseldorf gefunden hat. Doch das Leben beschränkt sich nicht alleine auf die Wohnung oder
39   das Haus. Wir möchten, dass nicht im Anschluss an den Einzug die Ernüchterung kommt. Die
40   Infrastruktur hinsichtlich des Verkehrs und des täglichen Lebens, der Weg zur Arbeit, eines
41   guten Anschlusses an den ÖPNV und einer guten Internetverbindung sind in einer heutigen
42   Zeit unverzichtbar. Daher möchten wir zuerst eine öffentliche Infrastruktur aufbauen, bevor
43   neuer Wohnraum entsteht. Das wird in Zukunft unser Schlüssel zu einer erfolgreichen Stadt-
44   planung sein.
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46   Vorteile urbaner Dichte
47   Eine höhere urbane Dichte bietet trotz mancher Herausforderungen viele Vorteile: Soziale so-
48   wie funktionelle Durchmischung von Stadtteilen lassen sich wesentlich einfacher realisieren
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49   und tragen damit zu einer belebten und vielfältigen Stadt bei. Die Flächenersparnis ist bis zum
50   fünften Geschoss je zusätzlicher Etage erheblich, danach marginalisiert sich die Ersparnis. Die
51   dadurch von der Versiegelung verschonten Flächen sind damit weiterhin als Naturraum oder
52   begrünter Freizeitraum nutzbar und verbessern sowohl die klimatischen als auch freizeitlichen
53   Werte der Stadt.
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55   Stadtklima
56   Um die sommerliche Aufheizung des Stadtgebiets zu verhindern, setzen wir uns für den kon-
57   sequenten Schutz innerstädtischer Park- und Grünflächen ein. Darüber hinaus ist auch zu prü-
58   fen, analog zu anderen Städten Europas ein Fernkältenetz aufzubauen, das langfristig Wohn-
59   häuser besser kühlen kann als umweltschädliche und energiehungrige Klimaanlagen. Bei in-
60   nerstädtischen Bauprojekten, welche große flache Dächer hervorbringen, möchten wir mit
61   den Bauherren eine Begrünung zugunsten der Verbesserung des Mikroklimas erreichen.
62
63   Wir wollen den Zuzug junger Familien. Deshalb wollen wir durch Vermeidung von politischen
64   und bürokratischen Auflagen das Bauen, und damit auch den Erwerb von Eigentum und Mie-
65   ten kostengünstig halten. Hier kann auch die Kommune ihren Beitrag leisten, Baukosten ge-
66   ring zu halten, z.B. Modul-Bauweise und Verfahren zu entbürokratisieren.
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68   Stadtbild und Identität
69   Wir möchten Qualitäten der bestehenden Stadtteile verstärken. Eine besondere Komponente
70   ist dabei die Erhaltung des ortstypischen Erscheinungsbildes und ihrer sie prägenden Bausub-
71   stanz.
72   Das Bewahren historischer Bausubstanz ist dabei für uns ebenso wichtig wie das Zulassen und
73   Ermöglichen von zeitgenössischer, auch zukunftsweisender Architektur. Wir wollen auch wei-
74   terhin neue Bauvorhaben fördern und erteilen Befreiungen von Bestimmungen veralteter Be-
75   bauungspläne, wenn diese städtebaulich vertretbar sind und Kosten und damit Preise/Mieten
76   senken.
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78   Beim Realisieren von Neubauquartieren wollen wir Quartiere zum Wohlfühlen schaffen nach
79   unserem Leitmotiv: Leben-Wohnen-Arbeiten. Gerade die Freizeit und Grünflächen sollen mit
80   einem Anwohnerbeteiligungsverfahren gestaltet werden. Dazu gehören für uns auch Sport-
81   und Urban Gardening oder kleinere Wasser-/Biotop-Flächen wie auch Plätze als Treffpunkte.
82   Funktionsgemischte sowie sozial gemischte Stadtteile haben in ganz Deutschland sich als er-
83   folgreiches Städtebaumodell behauptet und sollten somit auch in Zukunft unser Ziel sein.

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84   Unsere Ideen für Düsseldorf:
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 86   Promenadenverlängerung
 87   Die Rheinufer-Promenade ist ein Herzstück unserer Stadt. Durch die Verlagerung des Ver-
 88   kehrs in den damals neu geschaffenen Rheinufertunnel wurde ein Quantensprung bei der
 89   an städtischer Lebensqualität erreicht. Das Flanieren am Ufer, die vielen Feste und Sportak-
 90   tivitäten am Rhein – all das wäre ohne den Mut zum neuen Tunnel nicht möglich gewesen.
 91   Dieser Erfolgsgeschichte wollen wir neue Kapitel geben – und die Promenade am Apollo und
 92   dem Landtag entlang in den Hafen verlängern. Dafür suchen wir die Abstimmung mit dem
 93   Land NRW, das Pläne für eine „Achse der Demokratie“ verfolgt. Ab der Oberkasseler Brücke
 94   wollen die Freien Demokraten umgehend die Rheinufer-Promenade bis zur Theodor-Heuss-
 95   Brücke verlängern, den Parkplatz zwischen der Tonhalle und Rheinterrasse erhalten und
 96   überbauen, eine Freitreppe unterhalb des Ulanen Denkmals anlegen und den Übergang zu
 97   den Museen im Ehrenhof gestalten. Das „Fortuna Büdchen“ soll als Treffpunkt der Fortuna
 98   Fans erhalten beziehungsweise neugestaltet werden. Die Wiese vor dem Museum Kunst im
 99   Tunnel (KIT) und die Wiese an der Reuterkaserne, einzige Grünflächen auf der rechten
100   Rheinseite, sollen wie die Rheinwiesen geschützt und nur in Ausnahmefällen bespielt wer-
101   den. Eine saisonale Dauerinstallation lehnen wir ab.
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103   Neuer Stadteingang im Süden
104   Wir sprechen uns dafür aus, einen neuen „Stadteingang Bilk“ am Zubringer zur A46, Mün-
105   chener Straße/Ecke Südring, mit einer Neustrukturierung und einer möglichen Bebauung des
106   Grundstückes Flurstück 533 zu prüfen. Geprüft werden soll dabei, ob und wie eine öffentlich
107   zugängliche Grünfläche für Bilk mit einer Wohn-Bebauung, oder einer Hotel-, Büro-, Ge-
108   werbe-, und Kulturnutzung möglich sein könnte. Ebenfalls soll die mögliche Bebauung mit
109   einem Hochhaus geprüft werden. Des Weiteren soll geprüft werden, ob durch eine Unter-
110   tunnelung des Zubringers stadteinwärts oder zumindest durch Brücken die Fläche verkehrs-
111   technisch an die Merowinger Straße angebunden und der Rückstau durch eine bessere An-
112   bindung des Zubringers an den Südring minimiert werden kann. Durch eine kreuzungsfreie
113   Verkehrsführung des Südrings, der Kopernikus-sowie der Witzelstraße zur Münchner Straße
114   hin soll im Zuge der Umgestaltung des „Bilker Herzes“ (Unter-oder Überführungen) eine
115   deutliche Entlastung des Verkehrs am Werstener Kreuz und damit der Kölner Landstraße
116   und deren Folgewege erzielt werden.
117
118   Regierungsviertel
119   Wir unterstützen die Pläne des Landtags, sich in unmittelbarer Umgebung des Landtagsge-
120   bäudes am Rhein räumlich zu vergrößern. Die Umbaupläne rund um den Rheinturm wollen
121   wir nutzen, den Bürgerpark Bilk aufzuwerten, den Verkehrsfluss zu verbessern und das Park-
122   haus an der Moselstrasse durch unterirdische Stellplätze überflüssig zu machen. Das Grund-
123   stück des früheren Innenministeriums in der Haroldstraße wollen wir angemessen entwi-
124   ckeln.
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126   Aufwertung des Heine-Platzes
127   Die Freien Demokraten setzen sich gemeinsam mit den neuen Eigentümern des Carsch-Hau-
128   ses für eine Neugestaltung des Heinrich-Heine-Platzes ein. Dieser bildet eine wichtige Ver-
129   bindung zwischen den „Stadtzentren“ Königsallee/Schadowstr. und der Alt-
130   stadt/Carlstadt/Flingerstr. Gerade an diesem Platz, der den Eingang zur Altstadt bildet, wol-

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131   len wir eine wertige Neugestaltung realisieren. Dabei sollten insbesondere die Fußgänger-
132   verbindungen verbessert werden. Die Verkehrsführung und die Erreichbarkeit der Altstadt
133   dürfen im Zuge der Neugestaltung nicht verschlechtert werden.
134
135   U-Bahnnetz ausbauen
136   Wir wollen das Düsseldorfer U-Bahnnetz ausbauen. Im Zuge dessen prüfen wir neue U-
137   Bahnlinien, zum Beispiel als Ersatz für die 706 unter der B8 von Bilk nach Düsseltal mit Al-
138   leengürtel und Fahrradweg. Diese U-Bahnlinie könnte unter Umständen nicht so tief unter
139   die Straße gebaut und die Stadtteile Bilk, Oberbilk, Flingern und Düsseltal werden oberir-
140   disch nicht mehr so stark durchschnitten, sondern durch eine Baumallee wie in der Koperni-
141   kus- oder Hans-Sachs-Str. verbunden werden.
142
143   Schadowstraße
144   Mögliche Veränderungen in der Kaufhausstruktur auf der Schadowstraße/Tonhallenstraße
145   wollen wir als Chance nutzen, um dort ein neues Stadtquartier zu entwickeln, das idealer-
146   weise Wohn- und Arbeitsraum miteinander verbindet. Dieses Projekt sollte dazu beitragen,
147   die Schadowstraße als wertige Einkaufsstraße in Düsseldorf in ihrer Bedeutung zu festigen.
148
149   Entwicklung Bergische Kaserne
150   Auf dem Gelände der „Bergischen Kaserne“ wollen wir ein neues sozial wie funktional ge-
151   mischtes Stadtquartier schaffen. Die Stadt soll das Grundstück vom Bund erwerben, entwi-
152   ckeln und einerseits im Rahmen von Erbpacht durch Investoren bebauen lassen und ande-
153   rerseits baureife Grundstücke an private Bauherren zur eigenen Nutzung veräußern. Dabei
154   ist das ländliche Umfeld zu berücksichtigen. Um die Verkehrsprobleme zu lösen, können wir
155   uns auch eine Seilbahn vorstellen. Viele Städte auf der Welt setzen inzwischen auf Seilbah-
156   nen, da sie kontinuierlich und bodenunabhängig verkehren können.
157
158   Bahnhofsplatz
159   Als Landeshauptstadt brauchen wir angemessenes Entrée, welches Besucher und Pendler
160   gebührend empfängt. Dazu zählt neben der umzusetzenden Umgestaltung des Platzes auch
161   eine generelle Hervorhebung der vom Bahnhof ausgehenden Straßen. Vor allem Besucher
162   werden durch fehlende Ausschilderung genötigt, direkt mit der U-Bahn in die Innenstadt zu
163   fahren, anstelle auch bei schönen Tagen zu Fuß zu gehen, obwohl Kö und Schadowstraße in-
164   nerhalb von 15 Minuten erreichbar sind. Durch leicht verständliche Ausschilderung wollen
165   wir Menschen motivieren, Medienhafen, Königsallee oder Schadowstraße zu Fuß zu errei-
166   chen und damit die Zone zwischen Königsallee und Hauptbahnhof positiv zu entwickeln. Um
167   den Platz und das Bahnhofsgebäude als Vertreter der Neuen Sachlichkeit zu betonen, möch-
168   ten wir eine abendliche Fassadenillumination des Bahnhofes einrichten. Neben den Ände-
169   rungen auf dem Vorbereich möchten wir auch mit der Deutschen Bahn über ein neues, hel-
170   les und zeitgemäßes Bahnhofsdach verhandeln.

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171   Beste Bildung für Düsseldorf
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173   Unser Ziel ist ehrgeizig: Wir wollten beste Bildung in Düsseldorf. Denn ein gutes Schul- und
174   Bildungssystem ist der Schlüssel zu einem selbstbestimmten Leben in freier Entfaltung. Wir
175   wollen jede Einzelne und jeden Einzelnen in Düsseldorf stark machen, damit sie bzw. er
176   seine Potentiale entfalten kann. Auf diesem Weg haben wir in den letzten 20 Jahren in Düs-
177   seldorf viel erreicht. Die umfassende und ausfinanzierte Schulsanierungsstrategie der letzten
178   Jahre trägt nicht nur unsere Handschrift – sie ist auch unser Ansporn, bei diesem wichtigen
179   Thema nicht nachzulassen. Wir setzen uns dafür ein, dass Bildung als Bürgerrecht jedem of-
180   fensteht. Für uns beginnt frühkindliche Bildung im Kindergarten und mündet in lebenslanges
181   Lernen.
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183   Schulen
184
185   Beste Bildung braucht beste Schulen. Unsere Wertschätzung für Kinder und Lehrer soll sich
186   schon darin ausdrücken, dass wir unsere Schulen weiter modernisieren und bestmöglich
187   ausstatten. Nachdem der "Masterplan Schulen" sowie die Schulorganisatorischen Maßnah-
188   men (SOM) erfolgreich und mit ausreichend finanziellen Mitteln in den vergangenen fünf
189   Jahren umgesetzt wurde, wollen wir einen „Schulmasterplan 2“ auflegen, der eine konse-
190   quente Modernisierungsstrategie für unsere Schulen in den kommenden Jahren festlegt.
191   Die Vermeidung eines Sanierungsstaus muss Priorität haben.
192
193   Wir wollen mehr Investitionen in Schulen und Bildung. Die Schulen sollen ein ausreichen-
194   des Budget erhalten, um Instandhaltungsmaßnahmen bis zu 10.000 Euro eigenverantwort-
195   lich und kurzfristig umsetzen zu können. Die Budgetierung für die einzelnen Schulen muss
196   einen Mix aus Kleinmaßnahmen (etwa Garderobe) und Großmaßnahmen (etwa Dach) vorse-
197   hen, damit vor Ort und speziell auf den einzelnen Schulen zugeschnitten der Betrieb der
198   Schule ohne allzu bürokratischen Aufwand und am individuellen Bedarf orientiert immer
199   aufrechterhalten werden kann.
200
201   Die Freien Demokraten stehen für ein Schulsystem, das jedem Kind gerecht wird. Zum Erhalt
202   dieses Schulsystems der Vielfalt dürfen einzelne Schulformen weder bevorzugt noch be-
203   nachteiligt werden. Die FDP macht sich für Schulen im innerstädtischen Bereich stark. Sie
204   sind Ausdruck gewachsener Strukturen und tragen maßgeblich bei zu einer attraktiven urba-
205   nen Durchmischung der Bewohnerinnen und Bewohner bei. Das Gebäude des derzeitigen
206   Luisen-Gymnasiums wollen wir erhalten. Es soll tagsüber sowohl für das Görres-Gymnasium
207   als auch für die Clara-Schumann-Musikschule zur Verfügung stehen, und abends für eine
208   Abendrealschule.
209   Generell sind wir für eine Überprüfung der flächendeckenden Versorgung des Düsseldorfer
210   Stadtgebiets mit allen Schulformen und einer Ermittlung der Relation des Bestandes gegen-
211   über Nachfrage.
212
213   Derzeit fehlen in Düsseldorf viele Offene-Ganztagsschul-Plätze. Wir wollen den Ausbau in
214   den nächsten Jahren deutlich beschleunigen. Die bestehende Lücke muss schnellstmöglich
215   geschlossen werden. Auch ist bei der Konzeption darauf zu achten, dass der offene Ganztag
216   nicht nur als Unterbringung der Kinder gewährleistet ist, sondern der pädagogische Nutzen
217   weiter ausgebaut wird. Die Kinder sollen durch qualifizierte Personen in ihren Fähigkeiten
218   gefördert werden.
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219   Berufsschulen zukunftssicher aufstellen: Die Berufsschulen im Umland wollen wir für die
220   Versorgung mit Fachklassen in Düsseldorf einbeziehen, damit qualitativ hochwertiger Be-
221   rufsschulunterricht sichergestellt ist und die Stadt so mit dem nötigen Fachkräftenachwuchs
222   insbesondere der gewerblich technischen wie handwerklichen Berufe versorgt werden kann.
223   Die betriebliche Berufsausbildung ist über die Grenzen von Deutschland angesehen und
224   stellt eine gleichwertige Alternative zum Studium dar. Viele Unternehmen in Düsseldorf bie-
225   ten Berufsausbildungen an und nicht zuletzt bildet die Stadt in vielen Bereichen ebenfalls
226   aus. Leider bleiben Stellen unbesetzt und Bewerber unversorgt. Das ist ein großes Problem.
227   Wir Freien Demokraten setzen uns für eine stärkere Kooperation zwischen Schulen und Un-
228   ternehmen ein, damit Schüler und Schülerinnen bessere Einblicke und eine erste Hilfe zur
229   Berufsorientierung erreichen.
230   Es sollte ein Wirtschaftscoach mit den Kammern und Unternehmensverbänden eingerichtet
231   werden, der all den jungen Menschen, die in einer schulischen Maßnahme ihre Potenziale
232   und Kompetenzen nicht entwickeln können, den Weg in eine betriebliche Ausbildung ermög-
233   lichen kann.
234   Mit der Einrichtung einer innovativen Gesamtschule, die stark auf Potentialanalyse und Po-
235   tentialförderung ausgerichtet ist, können mehr Kinder zu einem qualifizierten Schulabschluss
236   geführt werden. Unser Ziel bleibt es, die Anzahl von jungen Menschen ohne Schulabschluss
237   weiter zu senken, etwa auch indem Kooperationen mit kleineren gewerblichen oder Betrie-
238   ben des Handwerks und Schulen auf kommunaler Ebene geschlossen werden. Die Stadt
239   könnte diese lokalen Bündnisse moderieren.
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241   Die Chancen digitaler Bildung wollen wir an den Düsseldorfer Schulen weiter stärken. Die
242   Zeit während der Corona-Pandemie hat angedeutet, welche Möglichkeiten digitaler Bildung
243   bestehen. Diese Potenziale wollen wir nutzen. Daher sprechen wir uns für einen umgehen-
244   den Abruf der Mittel aus dem Digitalpakt Schule aus. Beispielhaft für den Einsatz digitaler
245   Medien ist die Wilhelm-Ferdinand-Schüßler-Tagesschule am Rather Kreuzweg. Dort werden
246   im Unterricht Tablets sinnvoll eingesetzt. Wir wollen, dass alle Schülerinnen und Schüler
247   durch die Schule frühzeitig und kompetent zu einem souveränen und verantwortungsvollen
248   Umgang digitaler Medien befähigt werden. Daher haben wir die Kreidezeit in den Düsseldor-
249   fer Klassenräumen beendet und alle Schulen flächendeckend mit W-LAN und 7.500 iPads
250   ausgestattet. Diesen Weg wollen wir weitergehen und allen öffentlichen Schulen eine leis-
251   tungsfähige Glasfaseranbindung ermöglichen. Auch die weitere Anschaffung moderner
252   Lehrmittel, wie interaktive Smartboards und Tablets, wollen wir weiter forcieren. Als Schul-
253   träger unterstützen wir alle Schulen dabei ein Medienkonzept zu entwickeln und in den
254   Schulalltag zu integrieren. Gemeinsam mit dem Medienzentrum der Landeshauptstadt Düs-
255   seldorf werden wir die Fortbildungsangebote für Lehrkräfte bedarfsgerecht ausbauen.
256
257   Es gibt viele Motive, aus denen heraus Kinder und Jugendliche zu Schulverweigerern wer-
258   den. Die FDP setzt sich dafür ein, dass das erfolgreiche Projekt Rather Modell weiter ausge-
259   baut wird, wobei uns die Schulsozialarbeit besonders wichtig ist. Das Rather Modell ist die
260   psychologische soziale Begleitung von Jugendlichen durch die Schulsozialarbeit deren Kosten
261   durch die Stadt getragen werden.
262
263   Wir wollen „Hausmeister mit Kompetenzen“ an den Schulen einführen. Der bürokratische
264   Aufwand für den Tausch einer Glühbirne ist in den Schulen zu hoch. Darum wollen wir für
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265   die Schulen einen Hausmeister einführen, der mit eigenen Kompetenzen ausgestattet ist,
266   und der in der Lage ist, schnell am Ergebnis und den Zuständen vor Ort orientiert nach Ab-
267   sprache mit der Leitung einer Schule zu handeln.
268   Wir wollen prüfen, das Gebäude(unterhalts)management aus der Verwaltung auszulagern.
269   Damit wird die städtische Verwaltung entlastet. Durch die Bündelung in einer städtischen
270   Tochter werden Synergien freigesetzt, die die Sanierung und die Instandhaltung der Schulen
271   in kürzerer Zeit mit geringerem Aufwand vorantreibt. Wir werden die hygienischen Stan-
272   dards in allen städtischen Gebäuden, insbesondere denen mit Bildungsauftrag, auf hohem
273   Niveau etablieren.
274   Wir fordern eine Prüfung, wie die Bürgerdienste und Bibliotheksdienstleistungen durch digi-
275   tale Angebote verbessert werden können. Die FDP hat erreicht, dass die neue Zentralbiblio-
276   thek am Hauptbahnhof entstehen wird. Mit ihrer 24-stündigen Öffnungszeit, gestützt auf
277   modernste digitale Techniken, setzt sie Maßstäbe im Bereich der Bibliotheken und wird zu
278   einer wichtigen Bildungs-, Begegnungs- und Kulturstätte in unserer Stadt. Dabei legen wir
279   Wert darauf, dass der Einsatz von automatisierten Verfahren nicht die Beratungskompeten-
280   zen schwächt
281
282   Selbstbestimmte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben setzt voraus, aktuelle Entwicklungen,
283   die gesellschaftlich bedeutsam sind, mit vollziehen zu können. In den Zentren Plus sollen für
284   die Gruppe Ü55 Angebote vorgehalten werden, die der wandelnden beruflichen und priva-
285   ten Welt Rechnung tragen und insbesondere Frauen lebensbegleitendes Lernen ermöglichen
286   und erleichtern. Diese Gruppe hat das große Potenzial der Erfahrung, das gesellschaftlich re-
287   levant werden sollte und obendrein sozialer Isolation und unfreiwilliger Einsamkeit entge-
288   gensteht.
289
290   Wir setzen uns für die Integration und Bekanntmachung von Anlaufstellen an Schulen ein,
291   die über Rassismus, Ausgrenzung und Homophobie aufklären.
292
293   Analog zum Beschluss des Landes NRW sprechen wir uns dafür aus, dass auch in Düsseldorf
294   der BDS-Kampagne ("Boycott, Divestment and Sanctions"), die international zu Boykottakti-
295   onen gegen Israel aufruft, keine städtischen Räumlichkeiten, zum Beispiel an Schulen, zur
296   Verfügung gestellt werden und keine Veranstaltungen der BDS-Kampagne oder von Gruppe-
297   rungen, welche die Ziele der BDS-Kampagne verfolgen, unterstützt oder gefördert werden.
298
299   Die Jugendfreizeiteinrichtungen in unserer Stadt sind integraler Bestandteil nachhaltiger Ju-
300   gendarbeit. In Jugendfreizeiteinrichtungen sollen Jugendliche die Möglichkeit bekommen
301   ihre Fähigkeiten nach pädagogischer Anleitung zu lernen, dies soll insbesondere digitale Fä-
302   higkeiten miteinschließen. Eine Kooperation mit dem zdi-Netzwerk kann dies unterstützen.
303   Wir Freie Demokraten setzen uns dafür ein bestehende Jugendfreizeiteinrichtungen so zu
304   digitalisieren, dass freie Räumlichkeiten in einem Online-Buchungssystem auch kurzfristig re-
305   serviert werden können.
306
307   Die Volkshochschule bildet als eine der größten Weiterbildungsinstitutionen der Stadt die
308   Basis für lebenslanges Lernen. Wir setzen uns dafür ein, dass ihr Bildungsauftrag gestärkt
309   wird, sodass insbesondere durch Schulabschlüsse, Deutsch- und Fremdsprachenkurse und
310   Kursen zur beruflichen und persönlichen Qualifikation immer mehr Menschen in einer kom-
311   plexen Umwelt selbstbestimmt ihren Weg gehen können. Durch den Verkauf des Gebäudes
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312   in der Franklinstraße und des Bildungszentrums "Die Brücke" wird es noch wichtiger, dass
313   die Volkshochschule moderne, ansprechende und einladende Räumlichkeiten hat, um diesen
314   Bildungsauftrag erfüllen zu können. Die FDP Düsseldorf setzt sich daher für einen zügigen,
315   zeitgemäßen und bedarfsgerechten Umbau des Gebäudes am Hauptbahnhof ein, sobald
316   die Zentralbibliothek umgezogen ist. Für die Übergangs-/Bauphase muss ein Konzept entwi-
317   ckelt werden, dass den normalen Unterrichtsbetrieb u.a. in Ausweichräumen gewährleisten
318   kann. Die FDP Düsseldorf setzt sich darüber hinaus dafür ein, dass die Volkshochschule von
319   einem breiten Publikum als Weiterbildungsinstitution wahrgenommen wird. Dies kann auch
320   durch eine stärkere Differenzierung bei der Erhebung von Eigenanteilen sein, bei der zwi-
321   schen Bildungs- und Freizeitangeboten unterschieden wird. Bildung ist die Chance zum sozia-
322   len Aufstieg. Die Volkshochschule ist dabei für die Stadt Düsseldorf der wichtigste Baustein
323   im Bereich der Erwachsenenbildung.
324
325   Kindergärten und Kleinkindbetreuung
326   Frühkindliche Bildung ist der Beginn der individuellen Bildungskarriere. Wir wollen allen
327   Kindern einen guten Start ermöglichen. Deshalb werden wir weiter Betreuungsplätze im U3-
328   und dem Ü3-Bereich ausbauen, um jedem Kind einen bedarfsgerechten Platz anbieten zu
329   können. Wir begrüßen die vom liberalen Landesminister für Familie geschaffene Platzaus-
330   baugarantie. Wir wollen für alle Kinder im U3- und im Ü3-Bereich schnell wieder in den Re-
331   gelbetrieb der Betreuung zurückkehren, um Kindern nicht einen Tag länger als nötig den Zu-
332   gang zur Förderung zu verwehren.
333
334   Ein qualitativ hochwertiger Betreuungsplatz fördert nicht nur die Kleinsten, sondern unter-
335   stützt die Eltern dabei, Beruf und Familie besser zur vereinbaren und schafft eine wichtige
336   Voraussetzung dafür, dass Eltern ihre individuellen beruflichen Ziele verfolgen können. Flexi-
337   bilität und ein ausgewogener Angebotsmix aus verschiedenen, gleichwertig zu betrachten-
338   den Betreuungsformen sichert qualitativ hochwertige Betreuung und ist auch ein wichtiger
339   Bestandteil für die Entwicklung unserer Kinder.
340
341   Düsseldorf hat zusammen mit verschiedenen Trägern nicht nur in ein gutes Angebot an Kita-
342   plätzen investiert, sondern über die Schuldenfreiheit der Stadt auch erreicht, dass die Kin-
343   dergärten in unserer Stadt für alle Kinder ab 3 Jahren beitragsfrei sind. Hier waren wir Vor-
344   reiter in Deutschland. Die Beitragsfreiheit werden wir erhalten.
345
346   Düsseldorf schafft nicht nur Kita-Plätze für Kinder über drei Jahren, sondern auch jährlich
347   1.000 neue Plätze für die unter Dreijährigen. Hier werden wir weitermachen und einen
348   schnellen Ausbau der Betreuungsplätze bis zu einer flächendeckenden bedarfsgerechten
349   Betreuung sicherstellen. Die FDP Düsseldorf setzt dabei auf einen Angebotsmix aus städti-
350   scher, freier und privater Trägerschaft. So wird Vielfalt sichergestellt und der wachsen-
351   den Nachfrage nach flexibler Betreuung entgegengekommen.
352
353   Wir unterstützen die vermehrte Gründung von Betriebskindergärten und privatwirtschaftli-
354   chen Kinderbetreuungen. Für Unternehmen sind sie heute ein entscheidender Wettbe-
355   werbsvorteil, bei der Akquisition qualifizierter Arbeitskräfte. Die FDP unterstützt auch in Zu-
356   kunft private Initiativen der Kindertagespflege. Sie sind ein unverzichtbarer und immer wich-
357   tiger werdender Bestandteil der U3-Betreuung.
                   Programmentwurf - Dieses Dokument ist keine Beschlusslage der FDP Düsseldorf
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358
359   Die FDP will dafür sorgen, dass bei Neubaugebieten nicht nur die Deckung des Betreuungs-
360   bedarfs in den städtebaulichen Verträgen verbindlich festgeschrieben wird, sondern wir set-
361   zen uns außerdem dafür ein, dass sich vermehrt alternative Betreuungsangebote, wie pri-
362   vate Kindertagespflegen, in Wohngebieten ansiedeln können und sich so ganz natürlich in
363   die Wohnbebauung einfügen. Wir wollen es generell erleichtern, dass auch Erdgeschosswoh-
364   nungen zur Kinderbetreuung eine Genehmigung erhalten.
365   Die FDP setzt sich für eine Ausweitung der Medienerziehung in Kitas ein und unterstützt
366   den strukturierten Einsatz von Tablets zum frühzeitigen Erlernen von Medienkompetenz.
367
368   Auch Jugendliche brauchen Orte für sich. Wir sprechen uns dafür aus, dass seitens der Stadt-
369   verwaltung digitale Labs als Modellorte eingerichtet werden, wo auch für junge Leute ihre
370   digitalen Fähigkeiten ausprobieren können. Schulen und andere Gebäude, die nicht rund um
371   die Uhr genutzt werden (Wochenende, nachmittags, abends) sollen als Proberäume für Mu-
372   siker, als Projekträume für junge Leute leichter zur Verfügung gestellt werden.
373
374   Für die Persönlichkeitsentwicklung von Jugendlichen ist es wichtig, dass sie auch lernen, Ar-
375   gumente für ihre Meinungen zu finden, zu vermitteln und auch demokratisch darüber disku-
376   tieren zu können. Die FDP setzt sich für eine Stärkung der demokratischen Jugendbildung
377   ein, in dem ein jährlicher stadtweiter Debattier-Wettbewerb eingerichtet wird.
378
379   Die FDP Düsseldorf setzt sich für einen effizienten „I-Punkt Elterngeld und Elterngeld-Navi-
380   gator“, angelehnt an den i-Punkt Familie und den Kita-Navigator, ein. Eltern sollen nach Ge-
381   burt eines Kindes schnell und unkompliziert zentrale Ansprechpartner der Stadt Düsseldorf
382   zum Thema Elterngeld zur Verfügung haben und am besten digital Elterngeld beantragen
383   können. Ziel ist es, dass sie diese Leistung binnen 14 Tagen erhalten.
384
385   Hochschulen
386
387   In Düsseldorf gibt es zahlreiche Hochschulen und hochschulähnliche Einrichtungen. All diese
388   Hochschulen tragen nachhaltig zum Zuzug junger Menschen bei, sind Impulsgeber für die lo-
389   kale Wirtschaft und Ansprechpartner für regionale Unternehmen. Als Antrieb der kreativen
390   Entwicklung ganzer Stadtteile kümmern sich die Studierenden aktiv um ihre Stadt. Diese Dy-
391   namiken wollen wir politisch so fördern, dass auch nach Abschluss von Studium und Ausbil-
392   dung eine große Bereitschaft bei jungen Berufseinsteigern oder Selbstständigen vorhanden
393   ist, sich langfristig in Düsseldorf niederzulassen. Wir wollen die Hochschulen besser in der
394   Stadt verankern, den Dialog ausbauen und neue Studierende in der Stadt schnell zu Düssel-
395   dorfern im Herzen machen.
396
397   Wir unterstützen die Autonomie und Gestaltungsfreiheit der Hochschulen.
398
399   Um Düsseldorf weiterhin als Hochschulstandort voran zu bringen, gilt es neue Wohnpro-
400   jekte zu fördern, die den zukünftigen Studierenden ein neues Zuhause bieten.
401
402   Bedeutend für Studierende ist die Erreichbarkeit der jeweiligen Hochschule. Wir möchten
403   den Ausbau des ÖPNV fördern und ihn zuverlässiger und besser machen. So zum Beispiel
404   können wir die Linie 706 verlängern, die Linie 708 beibehalten für eine Verlängerung zur
                  Programmentwurf - Dieses Dokument ist keine Beschlusslage der FDP Düsseldorf
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405   Fachhochschule und für eine bessere Taktung im Nachtbusangebot sorgen. Auch das Wohn-
406   heim an der Otto-Hahn-Straße ist vor allem im nächtlichen Bereich schlecht angebunden.
407   Daher setzen wir uns für ein, dass der Bus M3 auch nach 21 Uhr noch fährt.
408
409   Bei dem Ausbau der städtischen Infrastruktur ist der Individualverkehr nicht zu vernachlässi-
410   gen, insbesondere für Radfahrende. Wir wollen Radwegelücken konsequent schließen und
411   Fahrradständer vermehrt zur Verfügung stellen. Auch unterstützen wir die Heinrich-Heine-
412   Universität dabei, in Absprache mit dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB) die Park-
413   kapazitäten wiederherzustellen und sogar ggf. auszuweiten. Wir können uns vorstellen,
414   dass die Stadt eigene Mittel zuschießt und die damit ausgebauten Kapazitäten Pendlern zu
415   Gute kommen, die von der Münchener Straße kommend auf dem Campus parken und mit
416   dem ÖPNV weiter in die Innenstadt fahren.
417
418   Ganz unter dem Motto „lebenslanges Lernen“ gilt es, in jedem Lebensabschnitt die Auf-
419   nahme eines Studiums zu ermöglichen. So setzen wir uns für eine kinder- und familien-
420   freundliche Stadt ein. Unter anderem erfolgt dies durch die flächendeckende Bereitstellung
421   von U3-Kindergärten- und Kita-Plätzen. Die Betreuung der Kinder soll unabhängig von der
422   Einkommensstufe beitragsfreisein. Wir sprechen uns dafür aus, dass die Universität auch An-
423   gebote für beruflich Gebildete macht, damit die Chance haben, nach einer betrieblichen
424   Ausbildung samt Berufserfahrung ein Studium aufzunehmen.
425
426   Analog zum Deutschland-Stipendium möchten wir ein elternunabhängiges „Düsseldorf-
427   Stipendium“ einführen und den Ausbau von kommunalen Praktika fördern.

                  Programmentwurf - Dieses Dokument ist keine Beschlusslage der FDP Düsseldorf
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428   Bauen und Wohnen
429
430   Wir wollen, dass Düsseldorf eine Stadt bleibt, in der Menschen jeder Einkommensklasse
431   Wohnraum finden können. Bereits in der Vergangenheit haben wir mit dem „Handlungskonzept
432   Wohnen“ ein maßvolles Mittel zu einer guten Durchmischung des Wohnraums in Düsseldorf veran-
433   kert, das erfolgreich wirkt.
434
435   Auf dem Wohnungsmarkt verzeichnen wir eine das Angebot übersteigende Nachfrage, wel-
436   cher wir nicht mit Verboten, Gängelungen und Vorschriften, sondern mit einem verbesserten
437   Wohnraumangebot begegnen wollen. Konnten im Wohnungsbau in den letzten zehn Jahren
438   noch durch große Transformationsflächen - wie der ehemalige Güterbahnhof Derendorf oder
439   die Reitzensteinkaserne - große Mengen an Wohnraum geschaffen werden, steigt durch des-
440   sen Erschöpfung der Druck auf den für Düsseldorf bedeutenden Außenraum.
441
442   Wir werden stadtteilbezogen prüfen, inwieweit Nachverdichtungen des Wohnraums mög-
443   lich sind. Dabei prüfen wir auch, inwieweit stadtplanerisch eine Aufstockung von bestehen-
444   den Gebäuden möglich sein kann. Die Höhen- und Etagenbegrenzung bei Neubauten wollen
445   wir lockern, wenn dies sozial und stadtplanerisch in Stadteilen geboten erscheint. Um die
446   Kosten für die Bauherren beherrschbar zu machen und statische Probleme zu umgehen,
447   sollten Bauherren animiert werden, auch Aufstockungen aus Holz als echte Alternative zu
448   einer Bauweise aus Stein zu prüfen und umzusetzen. Holz ist ein moderner Baustoff, der al-
449   len Anforderungen an eine zeitgemäße Bauweise erfüllt und viele Vorteile gegenüber der
450   konventionalen Bauweise bietet. Dies gilt auch für andere moderne Baustoffe.
451
452   Die FDP wird dafür sorgen, dass die vielen teilweise wenig bekannten Förderprogramme für
453   Bauen, Modernisieren und Renovieren der Stadt, des Landes, des Bundes und der För-
454   derbanken öffentlich bekannt gemacht werden und Bauherrinnen und Bauherren sich hierzu
455   umfassend beraten lassen können.
456
457   Wir setzen uns für die Erhaltung von Altbaufassaden und der historischen Stadtkerne ein.
458   Wir wollen die stadtteiltypische Bebauung in Düsseldorf erhalten.
459
460   Die Fläche Düsseldorfs ist begrenzt, liefert aber dennoch Möglichkeiten, neues Bauland aus-
461   zuweisen. Wir fordern in Städtebauwettbewerben das Einfügen von Neuprojekten in den Be-
462   stand stärker zu gewichten. Wir fordern zudem die verstärkte Prüfung, Grundstücke nicht an
463   den höchstbietenden Investor zu verkaufen, sondern an jenen mit dem besten ganzheitli-
464   chen Konzept. Dabei muss auch die Menge des neugeschaffenen Wohnraums stärker ge-
465   wichtet werden. Bei Neubauprojekten wollen wir die Schaffung von Tiefgaragen weiter for-
466   cieren. Sie schaffen zusätzlichen Parkraum, der nicht zu Lasten anderer Flächen geht.
467
468   Wir wissen um die Bedeutung unserer Grünflächen und Parks. Sie tragen zur besonderen
469   Düsseldorfer Lebensqualität maßgeblich bei und haben eine wichtige ökologische Funktion.
470   Zusätzliche Versiegelungen innerhalb der Grünflächen lehnen wir ab. Wir halten am Grund
471   „Innen- vor Außenentwicklung“ fest.
472
473   Die Stadtverwaltung soll bei Bauprojekten Partner und nicht Bürokrat sein. Genehmigungs-
474   verfahren sollen schnellstmöglich digitalisiert und dadurch beschleunigt werden. Wir geben

                   Programmentwurf - Dieses Dokument ist keine Beschlusslage der FDP Düsseldorf
                                                    Seite 12
475   privaten Bauherren eine Garantie, eine Vollständigkeitsprüfung aller eingereichten Unterla-
476   gen innerhalb von vier Wochen durchzuführen.
477
478   Stadt, Land und Bund dürfen nicht weiter Treiber für Wohnkosten sein. Wir sprechen uns
479   beispielsweise für eine weitere Dynamisierung der Stellplatzpflicht im Wohnungsbau aus.
480   Dabei sollen Stellplätze leichter ausgeglichen werden können. Die Einnahmen aus der Stell-
481   platzablöse sind verstärkt für den Bau von Quartiersgaragen zu nutzen.
482
483   Um den kurzfristigen Bedarf an Wohnungen gerade auch für Auszubildende, Studierende,
484   oder Berufseinsteiger zu decken, wollen wir die Einführung alternativer Wohnformen, sowie
485   die Nutzung oder Zwischennutzung von Modulbauweisen prüfen. Wir fördern weiterhin Pro-
486   jekte des Mehrgenerationen-Wohnens.
487
488   Düsseldorf geht mit großen eigenen Anstrengungen bei der Bewältigung der Wohnraum-
489   knappheit voran. Wir fordern jedoch auch wirkungsvolle Hilfen von Bund und Land, bei-
490   spielsweise in Form des Abbaus unnötiger Bürokratie und bei der Entwicklung von Brachflä-
491   chen. Wir begrüßen in diesem Zusammenhand die Baukostensenkungskommission des Lan-
492   des.
493
494   Unsere Stadt verfügt über ein gut ausgebautes Hilfesystem für von Wohnungslosigkeit be-
495   drohte Menschen. Wir wollen weiterhin insbesondere Hilfe leisten, die die Vermeidung von
496   Wohnungslosigkeit in den Mittelpunkt stellt. Dabei setzen wir auf niedrigschwellige Ange-
497   bote, um von der Wohnungslosigkeit bedrohten Menschen die Angst vor Stigmatisierung zu
498   nehmen.
499
500   Einen staatlichen Mietendeckel wie in Berlin lehnen wir ab.

                  Programmentwurf - Dieses Dokument ist keine Beschlusslage der FDP Düsseldorf
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501   Starke Wirtschaft, sichere Arbeitsplätze
502
503   Düsseldorf besticht durch seine besondere Lebensqualität. Sie ist auch das Ergebnis und zu-
504   gleich die Voraussetzung für die besondere wirtschaftliche Stärke unserer Stadt. Nicht um-
505   sonst hat das New Yorker Beratungsunternehmen Mercer Düsseldorf wiederholt unter die
506   zehn lebenswertesten Städte weltweit gewählt. Zugleich ist Düsseldorf europaweit der dritt-
507   wichtigste Standort für ausländische Direktinvestitionen. Wir wissen: Jeder Euro, den wir für
508   unsere Stadt ausgeben wollen, muss zunächst erwirtschaftet werden. Wir wollen eine
509   starke Wirtschaft in Düsseldorf, um die Attraktivität und Lebensqualität der Stadt zu erhal-
510   ten. Zur Förderung einer Stadt Düsseldorf als internationale Arbeits- und Wirkungsstätte ge-
511   hört auch die Förderung der Beschulung der Kinder dieser Arbeitnehmerfamilien, die oft nur
512   wenige Jahre in Düsseldorf sind.
513
514   Sofortmaßnahmen gegen die Corona-Folgen
515
516   Durch die Corona-Pandemie stehen Betriebe und Beschäftige vor großen wirtschaftlichen
517   Herausforderungen. Gesundheitlich war es notwendig, für eine begrenzte Zeit Betriebs-
518   schließungen in zahlreichen Branchen anzuordnen. Dadurch, aber auch durch eine geringere
519   Kundenfrequenz in der anschließenden Zeit, sind insbesondere dem Einzelhandel und der
520   Gastronomie erhebliche Umsatzeinbußen entstanden. Auch andere Bereiche wie das produ-
521   zierende Gewerbe und der Dienstleistungsbereich leiden unter Umsatzrückgängen.
522
523   Die Freien Demokraten setzen sich nach Kräften dafür ein, die wirtschaftliche Stärke unserer
524   Stadt, die ökonomische Substanz der Betriebe und die Arbeitsplätze der Beschäftigten zu
525   schützen und wieder zu stärken. Dazu sind bereits zahlreiche Unterstützungsprogramme der
526   Stadt, des Landes, des Bundes und der EU umgesetzt.
527
528   Es besteht aber auch weiterhin konkreter Handlungsbedarf in Düsseldorf. Daher wollen wir
529   kurzfristig:
530       - Unbürokratische Steuerstundungen für betroffene Unternehmen (insbesondere bei
531           der Gewerbesteuer),
532       - in Härtefällen Stundung städtischer Gebühren,
533       - zur Unterstützung des stationären Einzelhandels bis 2022 die höchstmögliche Zahl an
534           Sonntagsöffnungen ausschöpfen,
535       - die Konzessionsgebühren für Außengastronomie bis 2022 auf 3 Euro (Zone 1) und 1
536           Euro (Zone 2) pro Quadratmeter senken und bei Wiederholungskonzessionen von
537           Genehmigungs- auf Anzeigeverfahren wechseln,
538       - Handwerkerparkausweise 2021 und 2022 gebührenfrei erteilen.
539
540   Die historischen Herausforderungen durch die Folgen der Corona-Pandemie brauchen ent-
541   schlossene Antworten. Düsseldorf ist für sein wirtschafts- und investitionsfreundliches Klima
542   bekannt – das wollen wir auch in der Krise erhalten, denn es sichert den Wohlstand und die
543   Leistungskraft unserer Stadt. Wir werden daher prüfen, den Gewerbesteuerhebesatz bis
544   zum 31.12.2021 auf 400 Punkte zu senken. Diese besondere Maßnahme zur Abwendung von
545   Krisenfolgen, dem Erhalt unternehmerischer Substanz und der damit verbundenen Arbeits-
546   plätze soll im Einvernehmen im Rat umgesetzt werden.
547

                  Programmentwurf - Dieses Dokument ist keine Beschlusslage der FDP Düsseldorf
                                                   Seite 14
548   Darüber hinaus wollen wir zahlreiche weitere, über das Programm verteilte Maßnahmen zur
549   Unterstützung der Betriebe, Beschäftigten und der Gesellschaft umsetzen.
550
551
552   Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsförderung
553
554   Mittelstand und Handwerk sind auch in Düsseldorf von größter Bedeutung. Wir wissen ins-
555   besondere auch, wie wichtig die kleineren und mittleren Betriebe in unserer Stadt sind. Sie
556   schaffen die überwiegende Anzahl von Arbeitsplätzen in unserer Stadt und bilden junge
557   Menschen aus. Die FDP macht sich stark, Raum für Gewerbe und Industrieansiedlungen in
558   Düsseldorf zu schaffen, und im Sinne einer interkommunalen Partnerschaft mit den umlie-
559   genden Gemeinden Gespräche über die Einrichtung von interkommunalen Gewerbegebieten
560   zu führen. Auf diese Weise können die Interessen der Kommunen gebündelt werden und es
561   kann Raum für große Gewerbe- und Industrieansiedlungen geschaffen werden.
562
563   Wir wollen in Düsseldorf Unternehmensgründungen erleichtern und Menschen allen Alters
564   und Geschlecht zur Gründung motivieren. Die Gründer verfügen über ein hohes Maß an Ei-
565   geninitiative, Selbstverantwortlichkeit und Engagement. Bei der Digitalisierung von Prozes-
566   sen zur Gründung sind in Düsseldorf und Nordrhein-Westfalen bereits große Schritte er-
567   reicht worden. Wir werden weiterhin Hürden abbauen, Prozesse vereinfachen und digitali-
568   sieren. Wir unterstützen die Idee eines bürokratiefreien Jahres für Gründer und wollen im
569   Rahmen einer „One-Stop-Agency“ alle Angelegenheit für Gründer an einer Stelle bündeln.
570   Für eine langfristige Gründungsstrategie sollen Düsseldorfer Schulen bei Projekten wie z.B.
571   Schülerfirmen unterstützt werden. Die Start Up Szene wollen wir auch international besser
572   vernetzen und auch ausländischen Interessen, den Zugang zu Bauflächen und Niederlas-
573   sungsangeboten erleichtern. Gerade bei Neubaugebieten, sollten innovative Gewerbeflä-
574   chen mitgeplant werden.
575
576   Düsseldorf muss als Unternehmensstandort die Digitalisierung deutlich mehr vorantreiben
577   und 5G als Standard etablieren und den Bau entsprechender Leitungen vorantreiben- auch
578   innerhalb der Außenbezirke. In Verhandlungen mit Netzanbietern, sollte die Stadt erreichen,
579   dass innerstädtisch mehr Wifi-Punkte installiert werden. Zudem sollte dies in Verbindung
580   mit der Rheinbahn auch an großen Knotenpunkten geprüft werden sowie innerhalb des Bus-
581   und Bahnsystems.
582
583   Die Industrie ist ein wichtiger Teil der Düsseldorfer Wirtschaft, sie sichert in hohem Maße
584   den Wohlstand und das Arbeitsplatzangebot. Deshalb fordert die FDP vor der Bebauung von
585   brachliegenden Industrieflächen eine Reaktivierung für Industriezwecke zu prüfen.
586
587   Bei der Realisierung von Neubauprojekten mit einer Gesamtzahl von mehr als 500 Wohnein-
588   heiten wollen wir die Einführung einer verbindlichen Quote von mind. fünf Prozent der Brut-
589   togeschossfläche für Gewerbeflächen prüfen, sofern der Flächennutzungsplan entsprechend
590   Gewerbe zulässt.
591
592   Die Binnenschifffahrt wird weiterhin an Bedeutung gewinnen. Deshalb steht die FDP zur in-
593   terkommunalen Zusammenarbeit der Neuss-Düsseldorfer Häfen mit den Kölner Häfen. Dies
594   kann zu Synergien führen. Der Ausbau des Reisholzer Hafens zu einem trimodalen Umschlag-
595   platz (Straße, Schiene, Wasser) ist für den Industriestandort Düsseldorf wichtig. Hierbei sind
                  Programmentwurf - Dieses Dokument ist keine Beschlusslage der FDP Düsseldorf
                                                   Seite 15
596   die Bedürfnisse der örtlichen Gewerbe- und Industriebetriebe einzubeziehen. Die FDP will
597   dieses bedeutende Infrastrukturprojekt unter Berücksichtigung der besonderen Verkehrs-
598   und Umweltbelange vor Ort und im Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern voranbringen.
599
600   Düsseldorf ist traditionell ein starker Standort der Kreativwirtschaft. Wir werden die Bran-
601   che weiterhin dabei unterstützen, sich zu vernetzen und sichtbarer zu werden und die Rah-
602   menbedingungen bei der Raumsuche verbessern. Welches hierfür die besten Förderinstru-
603   mente sind, werden wir vom Ergebnis der Evaluation des Kompetenzzentrums für Kultur-
604   und Kreativwirtschaft abhängig machen. In den letzten Jahren hat sich die Stadt zudem zu
605   einem starken Standort der Digitalwirtschaft entwickelt. Die FDP wird sich weiter dafür ein-
606   setzen, auch diesen Branchen Möglichkeiten, insbesondere mehr Raum zur Entwicklung zu
607   geben und beispielsweise die Flächenvermittlung durch das Amt für Wirtschaftsförderung
608   optimieren. Mit einem Innovationsbeirat wollen wir die Anbindung der Branche an die Stadt
609   stärken.
610
611   Die Vielfalt des Einzelhandels ist wesentlicher Teil der Düsseldorfer Wirtschaftsstruktur. Die
612   FDP will die Einzelhandelsstrukturen in der Innenstadt und in den Stadtteilen erhalten und
613   fördern. Konkret heißt das: in den Stadtteilzentren soll – wo erforderlich – die Aufenthalts-
614   qualität durch Stadtmöblierung und Begrünung verbessert werden. Große Einkaufszentren
615   sollen nur dann gebaut werden, wenn sie die Einzelhandelsstrukturen ergänzen und nicht
616   gefährden.
617
618   Ein gutes Gefühl für Düsseldorf summiert sich aus vielen kleinen Details. Entscheidend ist die
619   richtige Komposition der Attribute. Die Shopping-Qualität ist ein wichtiger Faktor der Stadt,
620   die mit wichtigen anderen positiven Faktoren von Düsseldorf verknüpft ist. Ohne diese Shop-
621   ping-Qualität verliert die Stadt ihre besondere Aufenthaltsattraktivität. Die Freien Demokra-
622   ten setzen sich dabei in besonderer Weise für zwei Aspekte ein: Qualität und Nachhaltigkeit
623   von Events, die das Shopping Erlebnis begleiten oder kulturell ergänzen können.
624
625   Wir begrüßen die Liberalisierung des Gesetzes zur Regelung der Ladenöffnungszeiten und
626   wollen die neu geschaffenen Möglichkeiten für mehr verkaufsoffene Sonntagnachmittage
627   und Märkte am Wochenende den Händlern zur Verfügung stellen. Zur Belebung der Neben-
628   zentren wollen wir die Vergabe von Terrassenkonzessionen in der Gastronomie in den Au-
629   ßenbezirken erleichtern.
630
631   Die ausufernde Bürokratie ist ein Ärgernis für Wirtschaft und Bürger. Längst klagen viele Un-
632   ternehmen lauter über das bürokratische Dickicht als über die Abgabenlast. Dem werden wir
633   entgegentreten und wollen einen Anti-Bürokratiebeauftragten für die Stadt Düsseldorf ein-
634   richten. Sein Ziel ist die Vereinfachung und bessere Verständlichkeit städtischer Verordnun-
635   gen, Ausschreibungen und so weiter. Alle kommunalen Regelungen sollen auf ihre Wirksam-
636   keit und Notwendigkeit überprüft werden.
637
638   Städtepartnerschaften sind Ausdruck besonderer Verbundenheit. Die Landeshauptstadt
639   Düsseldorf soll als Zeichen der besonderen deutsch-französischen Freundschaft Gespräche
640   mit dem Ziel führen, eine Städtepartnerschaft mit einer geeigneten Stadt in Frankreich zu
641   erlangen. Außerdem sollen weitere thematische Partnerschaften mit anderen Städten im
642   Ausland geschlossene werden, beispielsweise in Großbritannien, um auch nach einem Brexit
643   enge Verbindungen in das Königreich eng aufrechtzuerhalten.
                   Programmentwurf - Dieses Dokument ist keine Beschlusslage der FDP Düsseldorf
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644
645   Tourismus und Messestandort
646
647   Düsseldorf ist eine gastfreundliche Stadt. Wir freuen uns, dass Düsseldorf nicht nur bei Men-
648   schen im Umland, sondern sich auch bei Besucherinnen und Besuchern aus anderen Städ-
649   ten, Regionen und Ländern größter Beliebtheit erfreut. Wir sind ein erfolgreicher Messe-
650   und Kongressstandort – und wollen das bleiben. Die Corona-Pandemie macht große Messen
651   entweder gar nicht oder nur unter strikten Hygienemaßnahmen möglich. Wir wollen mit der
652   Düsseldorfer Messe ergänzend die digitalen Messe-Möglichkeiten testen und in diesem Be-
653   reich Vorreiter werden.
654
655   Für viele Wirtschaftszweige und Unternehmen in Düsseldorf ist der Tourismus von großer
656   Bedeutung, etwa für Hotels, Gastronomie, Kultureinrichtungen, Sportstätten und den Han-
657   del. Dies unterstützen wir weiterhin. Dabei legen wir besonderen Wert auf Qualität. Wir
658   freuen uns darüber, dass Düsseldorf auch für jüngere und einkommensschwächere Gästen
659   attraktiv ist. Wir unterstützen einen fairen und regulierten Wettbewerb zwischen Hotels und
660   digitalen Vermittlungsplattformen. Der wachsende Tourismus darf nicht zu Lasten der Le-
661   bensqualität und der Authentizität unserer Stadt gehen. Die Düsseldorferinnen und Düssel-
662   dorfer dürfen nicht zu Statisten in der eigenen Stadt werden. Daher gilt es auch immer wie-
663   derkehrende Events auf ihre Qualität hin zu prüfen. Die erfreuliche Entwicklung von Düssel-
664   dorf zu einem wichtigen Standort fortschrittlicher touristischer Unternehmen und Hoch-
665   schulangebote wollen wir weiter unterstützen.
666
667   Wir Freie Demokraten freuen uns über die rheinische Feierkultur und dass in der Altstadt
668   getanzt und gefeiert wird. So stehen wir auch für den Erhalt der Clubszenekultur. Ein grund-
669   sätzliches Alkohol- und Glasverbot an öffentlichen Plätzen lehnen wir ab. Die Freien Demo-
670   kraten wollen keine Ausweitung der Partyzone auf die angrenzenden Stadtteile und lehnen
671   eine „Verballermannisierung“ ab. Wichtig ist uns eine sinnvolle Integration privater Event-
672   Initiativen. Wir stützen uns dabei auf aktuelle Erkenntnisse der Wissenschaft und auch der
673   Praxis zu moderner Stadtentwicklung. Unser Ziel ist eindeutig: Den Charakter der Stadt er-
674   halten, aber gleichzeitig zukunftsträchtig im Sinne aktueller Entwicklungen und Notwendig-
675   keiten ausbauen.
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677   Die DT sollte auch die Stadtteile stärker in den Planungen berücksichtigen und Veranstaltun-
678   gen mit Blick auf Erfolg und Qualität regelmäßig evaluieren.

                  Programmentwurf - Dieses Dokument ist keine Beschlusslage der FDP Düsseldorf
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679    Finanzen und Steuern
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681    Damit Düsseldorf weiter in die Zukunft investieren kann, muss die Stadt wirtschaftlich schul-
682    denfrei bleiben. Wir bleiben unserer Linie treu, lieber in Kindergärten, Schulen, Kultur und
683    Soziales zu investieren, als Zinsen an Banken zu bezahlen. Seit dem Jahr 2007 ist Düsseldorf
684    wirtschaftlich schuldenfrei. Diese Schuldenfreiheit im Kernhaushalt ist für uns von essentiel-
685    ler Bedeutung. Politische Wettbewerber, die teure Wahlgeschenke mit Schulden finanzieren
686    wollen, versprechen in Wahrheit in Zukunft schlechtere Standards. Denn egal, wie günstig
687    Kredite aktuell zu haben sind – sie werden zurückbezahlt werden müssen!
688
689    Die Auswirkungen der Corona-Pandemie stellen uns vor eine Aufgabe von historischer Di-
690    mension. Seit dem zweiten Weltkrieg hat es keinen so radikalen Einbruch der Wirtschafts-
691    leistung gegeben, verbunden mit einem Höchststand an Kurzarbeit, zunehmender Arbeitslo-
692    sigkeit und besonderen Ausgabenbelastungen. Dem steht zusätzlich ein Rückgang an Steuer-
693    einnahmen gegenüber. Diese einmalige Aufgabe zwingt alle staatlichen Ebenen zu einem
694    entschlossenen Handeln, das mit den Mitteln aus den regulären Haushalten aktuell nicht be-
695    wältigt werden kann. Für die Freien Demokraten ist klar, dass die Corona-Pandemie nicht ei-
696    ner dauerhaften Neuverschuldung für konsumptive Zwecke Tür und Tor öffnen darf. Statt-
697    dessen wollen wir mögliche neue Schulden an den Mechanismus der Schuldenbremse des
698    Bundes anlehnen. Das heißt: Sie dürfen nur in dieser historischen Notsituation aufgenom-
699    men werden, dem Zweck der akuten Krisenbekämpfung dienen und sind mit einem verbind-
700    lichen Tilgungsplan mit einer vollständigen Tilgung innerhalb von maximal zehn Jahren zu
701    versehen. Ab dem Haushaltsplan 2022 wollen wir, dass Düsseldorf wieder ohne neue Schul-
702    den auskommt.
703
704    Steuern und Entlastung
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706    In den letzten 20 Jahren haben die Freien Demokraten in Düsseldorf bewiesen, dass sie beim
707    Thema Entlastung nicht nur im Wahlkampf darüber sprechen, sondern die Belastungen der
708    Bürger und der Wirtschaft real im Blick haben. Mehrfach konnten wir die Gewerbesteuers-
709    ätze senken und so wichtige Wachstumsimpulse an die Wirtschaft in unserer Stadt senden.
710    Die heutige Wirtschaftskraft Düsseldorfs ist auch Ergebnis dieser maßvollen Steuerpolitik.
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712    Mit mehrfachen Absenkungen der Grundsteuer B konnten wir Entlastungen für Eigentümer
713    und Mieter erreichen. Es bleibt unser Ziel, auch weiterhin für faire Steuern und Abgabe zu
714    sorgen und mögliche Spielräume für Entlastungen konsequent zu nutzen.
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716    Wir werden keine Steuern erhöhen und keine neuen Steuern schaffen. Bei der Reform der
 717   Grundsteuer werden wir dafür sorgen, dass auch die Stadt ihre Verantwortung beim Erhalt
718    bezahlbaren Wohnens wahrnimmt. Wir wollen den städtischen Hebesatz so anpassen, dass
719    Eigentümer und Mieter im Gesamtaufkommen entlastet werden.
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721    Wir begrüßen die angestrebte Novelle des Kommunalabgabengesetzes, in dem die Straßen-
722    ausbaubeiträge durch die Landesregierung neu geregelt werden. Das angekündigte Förder-
723    programm werden wir schnellstmöglich in Anspruch nehmen, um bei den Straßenausbaubei-
724    trägen schnell zu einer Entlastung zu kommen. Die Halbierung der bisherigen Höchstsätze
725    für Anliegerbeiträge aus der Mustersatzung setzen wir umgehend um. Dabei streben wir an,
726    unter dem zulässigen Höchstsatz zu bleiben.
                    Programmentwurf - Dieses Dokument ist keine Beschlusslage der FDP Düsseldorf
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