789www.bl.ch - Protokoll 19. Sitzung des Landrates des Kantons Basel-Landschaft
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 14. Juni 2012 603 789 www.bl.ch Protokoll 19. Sitzung des Landrates des Kantons Basel-Landschaft Liestal, 14. Juni 2012 10.00–12.00 / 14.00 – 17.00 Uhr N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-06-14_ptk.wpd – [10.10.01]
604 Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 14. Juni 2012 Abwesend Vormittag: Index Klauser Roman, Schuler Agathe, W iedemann Jürg und Mitteilungen 607 619 W irz Hansruedi Traktandenliste 607 Dringliche Vorstösse 619 Abwesend Nachmittag: Persönliche Vorstösse 639 Geiser Martin, Klauser Roman, Schuler Agathe, Trinkler Simon, W iedemann Jürg und W irz Hansruedi Kanzlei Achermann Alex Protokoll: Maurer Andrea, Klee Alex, Laube Brigitta und Engesser Michael N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-06-14_ptk.wpd – [10.10.01]
Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 14. Juni 2012 605 Traktanden Berichte des Regierungsrates vom 13. Dezember 2011 und der Umweltschutz- und Energiekommission vom 5. 2 2012/013 Juni 2012: Nichtformulierte Volksinitiative “Bäche ans Licht” Berichte des Regierungsrates vom 17. Januar 2012 und beschlossen (Antrag UEK) 634 der Personalkommission vom 11. Mai 2012: Änderung der personalrechtlichen Bestimmungen über die Probezeit, die 11 2012/066 Kündigung und die Abgangsentschädigung; 2. Lesung Berichte des Regierungsrates vom 6. März 2012 und der beschlossen (mit 4/5-Mehr) 607 Bau- und Planungskommission vom 4. Juni 2012: Erneue- rung und Ausbau der Kantonsstrasse Unterbiel, Gewäs- 3 2011/350 serkorrektion der Hinteren Frenke und Ersatz des Abwas- Berichte des Regierungsrates vom 20. Dezember 2011 serkanals in Reigoldswil und der Finanzkommission vom 24. Mai 2012 sowie Mit- beschlossen 635 bericht der Personalkommission vom 3. Mai 2012: Sanie- rung der Personalvorsorgeeinrichtung der Universität Basel 12 2012/091 beschlossen 608 Berichte des Regierungsrates vom 20. März 2012 und der Volkswirtschafts- und Gesundheitskommission vom 31. 4 2012/110 Mai 2012: Beitrag des Kantons Basel-Landschaft an die Berichte des Regierungsrates vom 3. April 2012 und der Bachausdolungen in der Gesamtmelioration Wahlen Finanzkommission vom 31. Mai 2012: Geschäfts- und beschlossen 636 Nachhaltigkeitsbericht für das Jahr 2011 der Baselland- schaftlichen Kantonalbank 13 2012/040 genehmigt 611 Berichte des Regierungsrates vom 7. Februar 2012 und der Geschäftsprüfungskommission vom 26. April 2012: 5 2012/111 Amtsbericht 2011 Berichte des Regierungsrates vom 3. April 2012 und der genehmigt 637 Finanzkommission vom 6. Juni 2012: Entlastungspaket 12/15 für den Staatshaushalt: Verpflichtungskredit für 14 2012/041 externe Unterstützung Berichte des Regierungsrates vom 31. Januar 2012 und beschlossen 613 der Geschäftsprüfungskommission vom 26. April 2012: Aufträge, die nicht innert der gesetzlichen Frist seit der 6 2012/014 Überweisung erfüllt worden sind Berichte des Regierungsrates vom 17. Januar 2012 und beschlossen (mit Änderungen) 638 der Justiz- und Sicherheitskommission vom 1. Juni 2012: Teilrevision des Gerichtsorganisationsgesetzes und des 15 2012/140 Gerichtsorganisationsdekretes; 1. Lesung Bericht der Interparlamentarischen Geschäftsprüfungs- abgeschlossen 617 und 624 kommission vom 16. Mai 2012: Jahresbericht 2011 der Interkantonalen Polizeischule Hitzkirch (IPH) 45 2012/164 Kenntnis genommen 639 Interpellation von Marie-Theres Beeler, Grüne: Gentech- nisch veränderte Rapspflanzen im Kanton Baselland beantwortet 619 Nicht behandelte Traktanden 8 2012/0161 16 2012/130 Fragestunde Postulat von Karl W illimann vom 3. Mai 2012: Mitglied- alle Fragen beantwortet 620 schaft von Basel-Landschaft bei Metrobasel überprüfen 7 2012/102 17 2012/147 Berichte des Regierungsrates vom 27. März 2012: Interpellation von Georges Thüring vom 24. Mai 2012: Hat Rechtsgültigkeit der formulierten Verfassungsinitiative der Regierungsrat verantwortlich und verhältnismässig “Transparenz-Initiative - Stoppt die undurchsichtige Poli- gehandelt! tik”, Direkte Beratung beschlossen 629 18 2011/356 Interpellation von Karl W illimann vom 14. Dezember 2011: 9 2012/144 Therapie bei Schulkindern. Schriftliche Antwort vom 8. Entlastungspaket 12/15 - Vorlage betreffend Motion Mai 2012 2012/095 der SP-Fraktion: Verzicht auf die Anpassung des 6. Generellen Leistungsauftrags im Bereich des öf- 19 2012/100 fentlichen Verkehrs für die Jahre 2010 - 2013; Direkte Interpellation der SVP-Fraktion vom 22. März 2012: Schul- Beratung raumplanung als Folge von Harmos beschlossen 629 20 2012/117 Postulat von Marianne Hollinger vom 19. April 2012: Wo ist denn der ganze Schulraum geblieben? 21 2012/009 10 2011/348 Interpellation von Hans Furer vom 12. Januar 2012: Nicht- N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-06-14_ptk.wpd – [10.10.01]
606 Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 14. Juni 2012 ausschöpfen von Mitteln der Arbeitslosenversicherung für sparende Einkaufszentren die Arbeitsmarktlichen Massnahmen im Kanton Basel- Landschaft. Schriftliche Antwort vom 13. März 2012 35 2012/097 Verfahrenspostulat der SVP-Fraktion vom 22. März 2012: 22 2010/029 Effizienz im Landrat durch Redezeitbeschränkung Interpellation von Isaac Reber vom 14. Januar 2010: Wo steht die regionale Spitalpolitik?. Schriftliche Antwort vom 36 2012/098 15. Mai 2012 Verfahrenspostulat von Martin Rüegg vom 22. März 2012: Überprüfung von § 85 “Abstimmungsregeln” der Ge- 23 2012/070 schäftsordnung des Landrats Motion von Klaus Kirchmayr vom 8. März 2012: Eigner- strategie für unsere Kantonsspitäler 37 2011/249 Postulat von Klaus Kirchmayr vom 8. September 2011: 24 2012/072 Verbuchungspraxis APH-Beiträge an die Gemeinden Motion von Klaus Kirchmayr vom 8. März 2012: Standes- initiative für eine Überprüfung des eidg. Krankenversiche- 38 2012/078 rungsgesetz Interpellation von Gerhard Schafroth vom 8. März 2012: Nachhaltige Finanzpolitik 25 2012/079 Interpellation von Lotti Stokar vom 8. März 2012: Veran- 39 2012/129 staltungen im W ald während der Hauptsetz- und Brutzeit. Postulat von Hans Furer vom 3. Mai 2012: Für eine ver- Schriftliche Antwort vom 8. Mai 2012 stärkte Zusammenarbeit mit dem Kanton Basel-Stadt 26 2011/366 40 2011/264 Postulat von Klaus Kirchmayr vom 15. Dezember 2011: Interpellation von Klaus Kirchmayr vom 8. September Vorwärtsstrategie in der Wirtschaftspolitik BL Teil 4: Ent- 2011: Notwendige Schritte für eine Kantonsfusion. Schrift- wicklung einer Immobilien-Strategie für die kantonseige- liche Antwort vom 31. Januar 2012 nen Immobilien 41 2012/053 27 2012/046 Interpellation von Rosmarie Brunner vom 9. Februar 2012: Postulat von Klaus Kirchmayr vom 9. Februar 2012: Prü- Personelle Ausstattung des Kantonsgerichts. Schriftliche fung einer Fusion von kantonalen Verkehrsunternehmen Antwort vom 17. April 2012 28 2012/075 42 2012/054 Interpellation von Christoph Buser vom 8. März 2012: Interpellation von Rosmarie Brunner vom 9. Februar 2012: W ärmerückgewinnung im Kanton Basel-Landschaft. Entlastungspaket Optimierung von der Optimierung Poli- Schriftliche Antwort vom 8. Mai 2012 zei Basellandschaft. Schriftliche Antwort vom 15. Mai 2012 29 2012/076 Interpellation von Elisabeth Augstburger vom 8. März 43 2012/092 2012: Förderung von Trockenwiesen. Schriftliche Antwort Motion der SVP-Fraktion vom 22. März 2012: Ein schlan- vom 24. April 2012 kes Rahmengesetz für die familienergänzende Kinder- betreuung 30 2012/077 Interpellation von Stephan Nigg vom 8. März 2012: Reali- 44 2012/093 sierung W ildtierbrücke über die A2. Schriftliche Antwort Postulat von Karl W illimann vom 22. März 2012: “Runder vom 8. Mai 2012 Tisch” für das weitere Vorgehen im Bereich der “Familien- ergänzenden Unterstützung” (FEB) 31 2012/081 Interpellation von Jürg W iedemann vom 8. März 2012: Nur 9 von 4000 Chemikalien sollen berücksichtigt werden. Schriftliche Antwort vom 8. Mai 2012 32 2012/096 Motion von Oskar Kämpfer vom 22. März 2012: “Regional- planstelle” 33 2012/112 Motion von Urs Leugger vom 19. April 2012: Optimierung der Erschliessung von Arbeitsgebieten von kantonaler Bedeutung in Arlesheim und Münchenstein 34 2012/114 Motion von Christine Koch vom 19. April 2012: Raum- N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-06-14_ptk.wpd – [10.10.01]
Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 14. Juni 2012 607 Nr. 599 Es fällt mir persönlich nicht leicht, trotzdem freue ich mich auf meine neue berufliche Herausforderung. Begrüssung, Mitteilungen Ich wünsche dem ganzen Landrat und allen invol- vierten Stellen und Personen weiterhin eine sachliche, Landratspräsident Urs Hess (SVP) begrüsst die Anwe- umweltgerechte und soziale politisch-nachhaltige Zukunft senden zur heutigen Sitzung. im Sinne unserer Bevölkerung und unserer Natur des Kantons Baselland. Entschuldigungen Herzliche Grüsse Vormittag: Klauser Roman, Schuler Agathe, W iede- Désirée Lang W enger mann Jürg und W irz Hansruedi Für das Protokoll: Nachmittag: Geiser Martin, Klauser Roman, Schuler Andrea Maurer, Landeskanzlei Agathe, Trinkler Simon, W iedemann Jürg und W irz Hansruedi * ://: An Stelle der abwesenden Agathe Schuler (CVP) nimmt Elisabeth Augstburger (EVP) Einsitz im Büro Nr. 600 des Landrates. Zur Traktandenliste Runde Geburtstage Landratspräsident Urs Hess (SVP) informiert, der Kom- Am 30. Mai 2012 feierte Daniela Gaugler einen runden missionsbericht zu Traktandum 1 (Einbürgerungsgesuche) Geburtstag. sei nicht versandt worden und das Geschäft werde daher Am 7. Juni wurde Paul W enger 60 Jahre alt. von der heutigen Traktandenliste abgesetzt. Am 12. Juni 2012 feierte Stephan Nigg seinen 30. Ge- burtstag. ://: Traktandum 1 (2012/132) wird am 21. Juni 2012 trak- Der Jubilarin und den Jubilaren gratuliert der Land- tandiert. ratspräsident herzlich. Die Ratskonferenz beantragt dem Landrat, ein Traktan- Vor drei W ochen spielte der FC Landrat gegen den FC dum 16a einzufügen. Traktandiert werden soll das Postu- Jura, offenbar wurde jedoch nicht optimal trainiert, denn lat 2012/145 (Motion von Balz Stückelberger: Bündelung zu einem Sieg reichte es für den FC Landrat nicht. Urs der Kräfte in der regionalen Zusammenarbeit – Kündigung Hess hofft, die Mannschaft werde ihr Können anlässlich der Mitgliedschaft bei metrobasel). des Drei-Länder-Fussballturniers der Parlamente vom nächsten Freitag unter Beweis stellen. ://: Als Traktandum 16a wird die oben genannte Motion 2012/145 auf die Traktandenliste gesetzt. Ebenfalls vor drei W ochen fand das Kick-off für das Feld- schiessen statt. Urs Hess dankt allen für die rege Beteili- ://: Auf Antrag von Klaus Kirchmayr (Grüne) wird Traktan- gung. dum 31 (2012/081 – Interpellation von Jürg W iede- mann vom 8. März 2012: Nur 9 von 4000 Chemikalien Rücktritt aus dem Landrat per 30. Juni 2012 sollen berücksichtigt werden. Schriftliche Antwort vom 8. Mai 2012) wegen der Abwesenheit von Jürg W ie- Sehr geehrter Landratspräsident Urs Hess demann von der Traktandenliste abgesetzt. Nach nur einem Jahr im Landrat Baselland muss ich be- Für das Protokoll: reits den Rücktritt per Ende Juni 2012 verkünden. Die Andrea Maurer, Landeskanzlei Freude an der parlamentarischen Arbeit war von Anfang an gross und ich bedanke mich bei allen Ratskolleginnen * und -kollegen sowie bei der Verwaltung für die vielen gu- ten Momente und Begegnungen. Im vergangenen Jahr habe ich nicht nur neue Erfah- Nr. 601 rungen im Landrat gesammelt, sondern mich auch inten- siv mit meiner beruflichen Zukunft beschäftigt. So habe 2 2012/013 ich die Aufnahmeprüfung für erfahrene Berufspersonen an Berichte des Regierungsrates vom 17. Januar 2012 der pädagogischen Hochschule bestanden und werde ab und der Personalkommission vom 11. Mai 2012: Ände- September 2012 an der FHNW studieren. Glücklicher- rung der personalrechtlichen Bestimmungen über die weise habe ich auch eine Festanstellung im Kindergarten Probezeit, die Kündigung und die Abgangsentschädi- Birsfelden bekommen, damit ich begleitend zum Studium gung; 2. Lesung unterrichten kann. Diese zwei Neuerungen in meinem Leben lassen die Kommissionspräsidentin Regula Meschberger (SP) infor- Arbeit im Landrat nun nicht mehr zu. Es wäre eine zu miert, die Personalkommission habe versehentlich die grosse Belastung neben Beruf, Studium und meiner Fami- beantragte Abschreibung des Postulats 2008/205 (Postu- lie. Darum bin ich gezwungen, den Rücktritt zu geben. lat der SVP-Fraktion: Für einen zeitgemässen Kündi- gungsschutz in der Verwaltung) nicht diskutiert. Nach der N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-06-14_ptk.wpd – [10.10.01]
608 Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 14. Juni 2012 ersten Lesung der Vorlage im Landrat habe man nun die § 20a keine Wortbegehren Meinungen auf dem Zirkulationsweg eingeholt und Regula Meschberger gibt bekannt, die Personalkommission be- § 25 keine Wortbegehren antrage dem Landrat mit 5:4 Stimmen, das genannte Pos- tulat abzuschreiben. § 71 Absatz 4 keine Wortbegehren Thomas Weber (SVP) spricht sich seitens der SVP-Frak- II. keine Wortbegehren tion gegen die Abschreibung des Postulats aus. Die Vorla- ge ersetzt die heutige Bewährungsfrist vor einer Kündi- – Rückkommen wird nicht verlangt. gung zwar richtigerweise durch eine schriftliche Verwar- nung, jedoch wird die Ausgestaltung der neuen Regelung – Beschlussfassung über den Verordnungsweg in die Hände der Regierung gelegt. Die SVP erwartet, dass das neue Instrument flexi- ://: Der Landrat stimmt der Änderung des Personalge- bel umgesetzt wird, ohne übermässige Hürden für den setzes mit 83:0 Stimmen bei 2 Enthaltungen zu. Das Arbeitgeber Kanton Basel-Landschaft. Erst wenn die ent- 4/5-Quorum ist damit erreicht. sprechende Verordnung vorliegt und feststeht, dass die [Namenliste einsehbar im Internet; 10.12] heutigen, komplizierten zwölf Verfahrensschritte verein- facht wurden, kann das Postulat 2008/205 abgeschrieben – 2. Lesung Änderung des Gesetzes über die werden. Verfassungs- und Verwaltungsprozessordnung (Ver- Die SVP-Fraktion wird der aktuellen Vorlage zustim- waltungsprozessordnung, VPO) men, beantragt jedoch, das Postulat 2008/205 stehen zu lassen. Titel und Ingress keine Wortbegehren Balz Stückelberger (FDP) informiert, die FDP-Fraktion I. keine Wortbegehren lehne eine Abschreibung des Postulats 2008/205 klar ab. Die nun vorliegenden Änderungen sind nur geringfügig § 8 Absatz 1 ter keine Wortbegehren und längst überfällig, damit sei man noch weit entfernt von einer echten Flexibilisierung des Kündigungsschutzes bei II. keine Wortbegehren Kantonsangestellten. Das Postulat ist damit nicht erfüllt, eine neue Vorlage muss unterbreitet werden. – Rückkommen wird nicht verlangt. An Daniel Münger gewandt meint Balz Stückelberger, der Kündigungsschutz solle nicht vollständig abgeschafft – Beschlussfassung werden. Es gehe lediglich darum, dem Geist des Postu- lats nachzuleben, welches mit den nun vorliegenden, ://: Mit 79:0 Stimmen bei 2 Enthaltungen verabschiedet marginalen Anpassungen nicht erfüllt wird. der Landrat die Änderung der Verwaltungsprozess- ordnung mit 4/5-Mehr. Beatrice Herwig (CVP) erklärt, die CVP/EVP-Fraktion [Namenliste einsehbar im Internet; 10.13.14] wolle das hier diskutierte Postulat abschreiben. Sollten weitere Änderungen im Bereich des Kündigungsschutzes ://: Der Abschreibung des Postulats 2008/205 stimmt der gewünscht sein, sollten diese durch einen neuen Vorstoss Landrat mit 48:36 Stimmen bei 1 Enthaltung zu. erwirkt werden. [Namenliste einsehbar im Internet; 10.13.55] Mirjam Würth (SP) gibt im Namen der SP-Fraktion be- Beilage 1 (Gesetzesänderungen) kannt, man werde der Abschreibung des Postulats zu- stimmen, denn ihrer Meinung nach seien die darin vor- Für das Protokoll: gebrachten Forderungen erfüllt. Andrea Maurer, Landeskanzlei – 2. Lesung Änderung des Gesetzes über die Arbeits- * verhältnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kantons (Personalgesetz) Nr. 602 Titel und Ingress keine Wortbegehren 3 2011/350 I. keine Wortbegehren Berichte des Regierungsrates vom 20. Dezember 2011 und der Finanzkommission vom 24. Mai 2012 sowie § 15 Absätze 1, 1 bis und 2 keine Wortbegehren Mitbericht der Personalkommission vom 3. Mai 2012: Sanierung der Personalvorsorgeeinrichtung der Uni- § 16 Buchstabe c keine Wortbegehren versität Basel § 19 Absatz 3 Buchstaben b, c, d und Absatz 4 Kommissionspräsident Marc Joset (SP) berichtet, eine keine Wortbegehren erste Informationssitzung zu diesem partnerschaftlichen Geschäft habe die Finanzkommission gemeinsam mit der § 20 Titel keine Wortbegehren W irtschafts- und Abgabenkommission des Grossen Rates Basel-Stadt abgehalten. Gemäss Staatsvertrag verfügt die § 20 Absätze 1 und 3 keine Wortbegehren Universität Basel über eigene Personalvorsorgeeinrichtun- N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-06-14_ptk.wpd – [10.10.01]
Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 14. Juni 2012 609 gen. Fest angestellte Personen der Universität sind über Hans-Jürgen Ringgenberg (SVP) stellt fest, gemäss einen Anschlussvertrag bei der Pensionskasse Basel- Staatsvertrag sei unser Kanton dazu verpflichtet, auch die Stadt versichert, während temporär angestellte Personen eigens für die Universität geschaffene Personalvorsor- bei der Basellandschaftlichen Pensionskasse versichert geeinrichtung zu betreuen und falls nötig zu sanieren. sind. Die Universität wurde von der BLPK aufgefordert, Notwendig wird dies nun aufgrund der schlechten Dec- Sanierungsmassnahmen einzuleiten. Das Pensionskas- kungslage bzw. der schlechten Börsenlage. Dies ist im sengesetz Basel-Stadt verlangt zwingend eine Sanierung, Grunde genommen nicht verwunderlich, ist doch praktisch wenn der Deckungsgrad unter 95 % fällt. bei sämtlichen Pensionskassen und Vorsorgeeinrichtun- Die nun vorgeschlagene Lösung sieht eine Ausfinan- gen die gleiche Problematik anzutreffen. Die Deckungs- zierung der Deckungslücke mit paritätischer Beteiligung lücken werden beim heute geltenden System angesichts der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite vor. Der Anteil für der Zinssituation auf dem Kapitalmark immer grösser, es Basel-Landschaft würde 24,75 Mio. Franken betragen. braucht also Kapital, um die Lücken zu schliessen. Dies Allerdings soll dieser Betrag durch die beiden Parlamente ist nun auch bei der Vorsorgeeinrichtung der Universität nur dann gesprochen werden, wenn die Deckungslücke Basel der Fall, bei welcher die Lücke insgesamt 98 Mio. am Monatsende nach Inkrafttreten beider Parlaments- Franken beträgt. Davon entfallen 24,75 Mio. Franken auf beschlüsse definitiv ermittelt ist. Damit kann den Schwan- unseren Kanton. Der endgültige Betrag wird sich noch kungen an den Finanzmärkten bis dahin Rechnung getra- verändern, da das Datum des heutigen Beschlusses gen werden. Beide Kantone nahmen Rückstellungen vor, massgebend ist. Der Betrag wird sich wohl eher noch die genaue Beschreibung der Sanierungskonzepte Basel- erhöhen. Glücklicherweise konnten bereits Rückstellun- Stadt und Basel-Landschaft kann der Vorlage sowie dem gen in der Höhe von 18,8 Mio. Franken gebildet werden, Kommissionsbericht entnommen werden. so dass die Differenz nicht mehr allzu gross ausfällt. Die Finanzkommission anerkennt den Sanierungs- W as zur Zeit geplant ist, wird als Sanierung bezeich- bedarf der Personalvorsorgeeinrichtungen der Universität net. Nach Ansicht der SVP-Fraktion allerdings haben die Basel, allerdings wird die Ausfinanzierung der Deckungs- vorgesehenen Schritte mit einer Sanierung nichts zu tun. lücke nicht als nachhaltig erachtet. Vor dem Hintergrund Eine Sanierung, welch sich nur auf die Schliessung der eines technischen Zinssatzes von 4 % und des Leistungs- Deckungslücke beschränkt, verdient diesen Namen nicht. primats bei der Pensionskasse Basel-Stadt wird im Falle Die SteuerzahlerInnen finanzieren aus und schliessen die einer ungünstigen Börsenentwicklung, was nicht unwahr- Deckungslücke, ohne dass eine eigentliche, nachhaltige scheinlich erscheint, weiterer Sanierungsbedarf befürch- Sanierung vorgenommen würde. Eine solche Sanierung tet. Nach Einschätzung der Finanzkommission stellt die zu Gunsten der nachfolgenden Generationen ist heute jetzige Ausfinanzierung einen unumgänglichen, wenn zwar unbedingt notwendig und sollte daher auch in Angriff auch nicht abschliessenden Schritt auf dem W eg zu einer genommen werden, zu einer Sanierung gehörte aber auch nachhaltigen Sanierung dar. In jedem Fall darf laut Staats- die Senkung des technischen Zinssatzes, der W echsel vertrag eine Sanierungslösung das Kostenniveau der vom Leistungs- zum Beitragsprimat, die Anpassung des Basellandschaftlichen Pensionskasse nicht übersteigen. Umwandlungssatzes aufgrund einer höheren Lebens- Sollte die Basellandschaftliche Pensionskasse ihren Stan- erwartung und der Kapitalmarktsituation. Nur so liesse dard verändern, besteht eine Rückwirkung auf die Uni- sich sicherstellen, dass nicht bereits in wenigen Jahren versität. die Universität erneut beim Staat anklopft und Steuergel- Falls der Grosse Rat und der Landrat dem vor- der zur Ausfinanzierung der nächsten Deckungslücke geschlagenen Beschluss zustimmen, bewilligen sie damit fordert. Eine derartige Politik wird die SVP nicht mittragen. die Auflösung der Rückstellungen sowie die Ausfinanzie- In diesem Bereich haben die Regierungen von Basel- rung per Monatsende nach Inkrafttreten der Beschlüsse, Stadt und Basel-Landschaft ihre Hausaufgaben klar nicht also auch nach Ablauf der Referendumsfristen oder nach erfüllt und die SVP verlangt, dass im Zuge der Überprü- einer allfälligen Annahme im Rahmen einer Referendums- fung der Staatsverträge so bald als möglich eine echte abstimmung. W ird das Referendum nicht ergriffen, könnte Sanierung an die Hand genommen wird. die Inkraftsetzung Ende August 2012 erfolgen. Die SVP-Fraktion hätte erwartet, dass bereits heute Die Finanzkommission beantragt mit 9:1 Stimmen bei konkrete Vorschläge für eine nachhaltige Sanierung vor- 1 Enthaltung, den Ziffern 1 bis 4 des Landratsbeschlusses gelegt würden. Da dies nicht der Fall ist, wird sie dem in unveränderter Form zuzustimmen. Die vorberatende aktuellen Geschäft nicht zustimmen. Kommission des Grossen Rates Basel-Stadt kam zum gleichen Schluss und die Begründungen und Erwägungen Mirjam Würth (SP) betont, die Sanierung der Personal- in ihrem Kommissionsbericht lauten ähnlich. vorsorgeeinrichtung der Universität Basel betreffe nur die befristet angestellten Personen an der Universität. Die Personalkommissionspräsidentin Regula Meschberger unbefristet Angestellten sind bei der baselstädtischen (SP) möchte das Votum des Finanzkommissionspräsiden- Pensionskasse versichert. W er bei der BLPK versichert ten nicht wiederholen. In der Personalkommission wurde ist, ist auch im Beitragsprimat versichert. Sobald die BLPK e i n A ug en m er k a u f d i e B e l a s tu n g A rb e i tge be r- ihr Sanierungsmodell umgesetzt haben wird, werden die- /ArbeitnehmerInnen-Seite gelegt. Es wird sich um eine se Regelungen auch für befristet angestellte Personen an Belastung 50:50 über einen Zeitraum von 14 bis 18 Jah- der Universität Basel gelten. ren handeln. Hinter diesen Vorschlag kann sich der Per- Heute besteht eine Deckungslücke, welche geschlos- sonalkommission stellen und sie unterstützt die Vorlage sen werden muss, sobald sie den W ert von 5 % über- einstimmig bei einer Enthaltung. steigt. Mit dem Vorschlag, dass je 50 % von Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite finanziert wird, zeigt sich die SP- Fraktion einverstanden. Bereits seit 2010 leisten die Ar- beitnehmenden ihren Beitrag, indem sie auf die Verzin- – Eintretensdebatte N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-06-14_ptk.wpd – [10.10.01]
610 Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 14. Juni 2012 sung verzichten. Schade erscheint es Mirjam W ürth, dass die Grünen dem Landratsbeschluss zähneknirschend nur eine Ausfinanzierung auf 100 % und nicht darüber zustimmen. Die zum Glück vorgenommenen Rückstel- hinaus geplant ist, denn so könnte eine Schwankungs- lungen können aufgelöst und für die Ausfinanzierung ein- reserve eingebaut werden. Die Pensionskasse müsste gesetzt werden. Aus Sicht der Personalkommission kann dann an der Börse weniger Risiken eingehen und sie festgestellt werden, dass mit der Belastung von je 50 % würde auch weniger schnell in ein erneutes Defizit rut- für das Personal und die Arbeitgeberseite gelebt werden schen. kann, jedoch müssen weitere Sanierungsmassnahmen mit Für die Versicherten ist die Sanierung mit einer Crux sämtlichen Beteiligten diskutiert werden, so dass nachhal- behaftet, denn sie müssen zur Finanzierung der Dec- tige Ziele auch tatsächlich verwirklicht werden. kungslücke während rund 16 Jahren einen Beitrag leisten. Tritt jemand früher aus der Kasse aus, besteht volle Frei- Gerhard Schafroth (glp) zeigt sich über Hans-Jürgen zügigkeit, wer also zurückbleibt, bezahlt für die Austreten- Ringgenbergs Votum hoch entzückt, denn offensichtlich den. habe seine eigene, bereits in der Finanzkommission inten- Die Mitglieder der SP-Fraktion werden die aktuelle siv vertretene Argumentation, zu einem Umschwenken der Vorlage grossmehrheitlich bei einigen Enthaltungen unter- SVP-Fraktion geführt. Man dürfe immer schlauer werden. stützen. Die FDP-Fraktion hat den gleichen Schritt leider noch nicht getan. Monica Gschwind (FDP) stellt fest, die Sanierung der Die aktuelle Vorlage ist mit einigen gravierenden Män- Pensionskasse der Universität Basel sei gesetzlich zwin- geln behaftet: Rein rechnerisch muss sie als schlicht gend notwendig. Durch das Bejahen der Trägerschaft im falsch bezeichnet werden, da die Vertreter der Arbeitgeber Jahr 2007 ging Basel-Landschaft auch die Verpflichtung und Arbeitnehmer der Universität ein Sanierungsprojekt ein, sich an der Sanierung der Pensionskasse zu beteili- über 73,2 Mio. Franken abschlossen. Die nun vorliegende gen. Das vorliegende Sanierungskonzept basiert auf der Deckungslücke beträgt mindestens 98,6 Mio. Franken. Mit indirekten Lösung, welche im Pensionskassenreglement der Abmachung betreffend Arbeitgeber- und Arbeitneh- Basel-Stadt vorgesehen ist. Die bestehende Deckungs- merbeiträgen zur Sanierung wird die Kasse nicht vollstän- lücke wird durch eine Einmaleinlage durch den Arbeit- dig saniert und die Deckungslücke wird sich erhöhen. geber bzw. den Kanton sofort geschlossen und die Arbeit- Eine nachhaltige Sanierung findet nicht statt. Der nehmer sowie die Rentner beteiligen sich über einen Zeit- grösste Teil des Universitätspersonals ist bei der Pen- raum von rund 12 Jahren paritätisch an der Sanierung. sionskasse Basel-Stadt versichert, welche mit einem tech- Dagegen ist grundsätzlich nichts einzuwenden. nischen Zinssatz von 4 % rechnet, was Gerhard Schafroth W ie Hans-Jürgen Ringgenberg sind auch die Mitglie- als völlig unhaltbar bezeichnet. Ebenso unhaltbar ist sei- der der FDP der Meinung, es handle sich bei der vorge- ner Meinung nach das Leistungsprimat. Es werden wohl schlagenen Sanierung um eine reine Pflästerlipolitik. Sie jedes zweite Jahr Sanierungen notwendig werden, an vertreten daher ebenfalls die Ansicht, dass eine umfas- welchen sich auch Basel-Landschaft beteiligen muss. sende Sanierung umgehend geprüft und an die Hand W ie sähen allfällige Alternativen aus? Das Personal genommen werden muss. Beim Abschluss des Staatsver- der Universität sollte nicht mehr bei den Pensionskassen trages über die gemeinsame Trägerschaft der Universität Basel-Stadt und Basel-Landschaft versichert sein, son- Basel wurde von Basel-Landschaft gefordert und durch- dern bei einer Anschlusseinrichtung. So könnten die Per- gesetzt, dass sich die Leistungen für die Versicherten vom sonalvorsorgeeinrichtungen definitiv saniert werden. Kostenniveau her an diejenigen der BLPK anlehnen sol- Die BDP/glp-Fraktion wird geschlossen beantragen, len. Vom Regierungsrat erwartet die FDP daher, dass im die aktuelle Vorlage an den Regierungsrat zurückzuwei- Zuge der Überprüfung des entsprechenden Staatsver- sen und diesen damit zu beauftragen, eine Sanierung zu trages diese Thematik aufgenommen und hartnäckig ver- erarbeiten, welche diesen Namen verdient. Damit würde treten wird. Bis dahin wird dem Landrat nichts anderes der Universität ein guter Dienst erwiesen. übrig bleiben, als dem vorliegenden Landratsbeschluss zuzustimmen. ://: Eintreten wird beschlossen. Die FDP-Fraktion wird dem Antrag des Regierungs- rats einstimmig folgen. – Detailberatung Landratsbeschluss Beatrice Herwig (CVP) bezeichnet es als unbestritten, Titel und Ingress keine Wortbegehren dass die Personalvorsorgeeinrichtungen der Universität Basel saniert werden müssen, jedoch sei dies unbefriedi- Ziffern 1 bis 4 keine Wortbegehren gend. Auf die Sanierungsproblematik wurde bereits hinge- wiesen. Die Nachhaltigkeit der Sanierung muss an die – Rückkommen wird nicht verlangt. Hand genommen werden. Da wir den gesetzlichen Be- stimmungen unterliegen, bleibt uns nichts anderes übrig, – Beschlussfassung als dem Landratsbeschluss in seiner vorliegenden Fas- sung zuzustimmen, was die CVP/EVP-Fraktion auch ein- ://: Der Landrat verabschiedet den Landratsbeschluss stimmig tun wird. betreffend Sanierung der Personalvorsorgeeinrichtun- gen der Universität Basel mit 47:28 Stimmen bei 5 Désirée Lang (Grüne) hat den Eindruck, das W ort “Pen- Enthaltungen. sionskassensanierung” könnte zum W ort oder Unwort des [Namenliste einsehbar im Internet; 10.32] Jahres werden. Der Sanierungsbedarf im vorliegenden Fall wird anerkannt, eine Ausfinanzierung ist im Hinblick Landratsbeschluss auf eine nachhaltige Sanierung zwingend, daher werden betreffend Sanierung der Personalvorsorgeeinrichtun- N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-06-14_ptk.wpd – [10.10.01]
Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 14. Juni 2012 611 gen der Universität Basel Jahresrechnung 2011 der Basellandschaftlichen Kan- tonalbank zu genehmigen. Damit verbunden ist der Dank vom 14. Juni 2012 an das Personal, die Geschäftsleitung und den Bankrat für den Einsatz während des letzten Jahres. Der Landrat des Kantons Basel-Landschaft beschliesst: – Eintretensdebatte 1. Der Landrat nimmt Kenntnis von den Ausführungen des Regierungsrates über die Sanierung der Perso- Hans-Jürgen Ringgenberg (SVP) erklärt, auch die SVP nalvorsorgeeinrichtungen der Universität Basel. habe mit Interesse vom Geschäfts- und Nachhaltigkeits- 2. Der für die Sanierung der Vorsorgeeinrichtungen der bericht 2011 der Basellandschaftlichen Kantonalbank Universität Basel erforderliche Kredit (Anteil BL) von Kenntnis genommen. Einmal mehr gelang es der BLKB, CHF 24.75 Mio. wird bewilligt. Mehrausgaben, die auch in schwierigen Zeiten einen guten Jahresabschluss sich aus einer allfälligen Erhöhung der Deckungs- zu präsentieren. Mit 360 Mio. Franken liegt der Betriebs- lücke auf das Monatsende nach der Gültigkeit des ertrag in der Höhe des Vorjahres. Vom Bruttogewinn Parlamentsbeschlusses ergeben, werden mitbewilligt. konnten 50 Mio. Franken den Reserven für allgemeine 3. Die Genehmigung erfolgt unter dem Vorbehalt, dass Bankrisiken zugewiesen werden. Diese Reserven betra- der Kanton Basel-Stadt einen seinem Anteil gemäss gen heute immerhin bereits 800 Mio. Franken. dem Verteilschlüssel im Leistungsauftrag 2010 - 2013 Vom Jahresgewinn wurden 4,6 Mio. Franken für die entsprechenden Beitrag an die Sanierung der uni- Verzinsung des Dotationskapitals, 8,5 Mio. Franken für versitären Vorsorgewerke leistet. die Abgeltung der Staatsgarantie und 40 Mio. Franken 4. Ziffer 2 dieses Beschlusses untersteht gemäss § 31 Gewinnpartizipation an den Kanton abgeliefert. Speziell Absatz 1 Buchstabe b Kantonsverfassung dem fakul- die um 5 Mio. Franken höhere Abgeltung der Staatsgaran- tativen Referendum. tie wird in den aktuellen, finanziell schwierigen Zeiten begrüsst. Die SVP-Fraktion zeigt sich erfreut über die Für das Protokoll: Tatsache, dass es der Regierung gelungen sei, sich mit Andrea Maurer, Landeskanzlei der BLKB dahingehend zu verständigen. Die BLKB gilt als eine der sichersten Banken der * W elt, das “AAA”-Rating von Standard & Poor’s wurde ihr erneut zugesprochen. Die SVP geht davon aus, dass dieses Rating korrekt sei, denn dies war im Bezug auf Nr. 603 andere Institute nicht immer der Fall. Im Zusammenhang mit der Behandlung des aktuellen 4 2012/110 Geschäftes konnten sich die Kommissionsmitglieder da- Berichte des Regierungsrates vom 3. April 2012 und von überzeugen, dass die Bank gut geführt werde und der Finanzkommission vom 31. Mai 2012: Geschäfts- auch der Zufluss von neuem Geld mit rund 500 Mio. Fran- und Nachhaltigkeitsbericht für das Jahr 2011 der Ba- ken erfreulich hoch sei. Verbunden mit dem Dank für die sellandschaftlichen Kantonalbank gute Arbeit im Jahr 2011 an die Adresse des Bankrates, der Direktion und aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Kommissionspräsident Marc Joset (SP) informiert, wie gibt Hans-Jürgen Ringgenberg im Namen der SVP-Frakti- jedes Jahr hätten die Verantwortlichen der Kantonalbank on bekannt, man werde dem Geschäfts- und Nachhaltig- die Finanzkommission eingehend über das vergangene keitsbericht für das Jahr 2011 zustimmen. Geschäftsjahr informiert und einen langen Fragenkatalog beantwortet. Im Jahr 2011 erzielte die Kantonalbank ein Mirjam Würth (SP) bedankt sich im Namen der SP-Frakti- sehr gutes Resultat. Am Gewinn partizipiert der Kanton on bei den Angestellten, bei der Geschäftsleitung sowie mit 40 Mio. Franken, insgesamt gehen 53,1 Mio. Franken beim Bankrat der Basellandschaftlichen Kantonalbank für an den Kanton. Die Dividende auf Kantonalbankzertifika- den hervorragenden Einsatz und das ausgezeichnete ten bleibt unverändert bei 33 Franken pro Titel. Die Eigen- Resultat. Das Resultat ist sogar so gut, dass die BLKB zu mittelsituation der Kantonalbank ist sehr gut, die Vorschrif- den drei besten Kantonalbanken der Schweiz gehört. ten der Finanzmarktaufsicht werden bei W eitem eingehal- Darauf können die Angestellten, die Verantwortlichen und ten. Auch die neuen W erte nach einer allfälligen Einfüh- auch der Landrat stolz sein. Es ist nicht selbstverständ- rung des so genannten Basel III-Abkommens könnte die lich, dass eine Bank derart solide arbeitet und unsere Bank ohne weitere Massnahmen erfüllen. Staatskasse beständig alimentiert. Mehr als 50 Mio. Fran- W eitere Themen, welche die Kommission mit den ken fliessen dank der BLKB in unsere Staatskasse. Verantwortlichen der Kantonalbank diskutierte, können Im letzten Jahr musste die BLKB “Basel III” einführen, dem Bericht entnommen werden. Es sind dies: die Ent- also ihr Eigenkapital heben. Sie kämpft zudem mit extrem wicklung der Zinsmarge, die Preisentwicklung auf dem niedrigen Zinsmargen und steht wegen den Steuerabkom- Immobilienmarkt, die Auswirkungen allfälliger Steuerab- men grossen Aufwendungen gegenüber. Beispielsweise kommen (eine grosse Herausforderung für die Bank). musste die BLKB sämtliche Kundenbeziehungen mit Leu- Nicht zuletzt nahmen die Kommissionsmitglieder er- ten, welche in irgendeiner Form etwas mit den USA zu tun freut zur Kenntnis, dass die Kantonalbank von der Rating- haben, kündigen. agentur Standard & Poor’s wiederum die Bewertung Für die Geschäftsleitung der BLKB hat die Vereinbar- “AAA” erhielt. keit von Beruf und Familienleben für ihre Mitarbeitenden einen hohen Stellenwert. Bei einer Angestelltenbefragung Die Finanzkommission beantragt dem Landrat ein- erhielt die Bank für ihr Angebot W ork-Life-Balance nur stimmig mit 12:0 Stimmen, den Geschäftsbericht und die Bestnoten. Teilzeitarbeit ist in sämtlichen Bereichen mög- N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-06-14_ptk.wpd – [10.10.01]
612 Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 14. Juni 2012 lich und wird von 7 % der Männer sowie rund 50 % der effizientesten Kantonalbanken der Schweiz bezeichnet Frauen genutzt. Von den bei der BLKB tätigen Frauen werden kann. haben rund zwei Drittel Kinder. Seit dem Jahr 2012 be- Neben dem Dank möchte Klaus Kirchmayr auch auf steht ein neues Arbeitszeitmodell, bei welchem zu 100 % einige kommende Herausforderungen hinweisen. Die tätige Personen ihr Pensum auf 95 % reduzieren oder sich Regulierungen, welche die Politik in Bern zur Zeit im Mo- zusätzliche Ferientage gutschreiben lassen können. Die natsrhythmus erfindet, dürfen nicht zu Lasten des stärks- BLKB unterstützt auch familienergänzende Kinderbetreu- ten Pfeilers des Schweizer Bankensystems gehen, zu ung und übernimmt je nachdem einen Teil der Kosten. Lasten der Kantonalbanken. Mit neuen Regeln wird ver- Für die hervorragende Arbeit bedankt sich die SP- sucht, die Grossbanken in ihre Schranken zu weis, jedoch Fraktion bei der Basellandschaftlichen Kantonalbank. Sie leiden darunter schliesslich die Kantonalbanken. Alle wird dem Jahresbericht, dem Nachhaltigkeitsbericht und Fraktionen bittet Klaus Kirchmayr, dies ihren Bundesparla- der Jahresrechnung 2011 gerne zustimmen. mentariern ans Herz zu legen. Letztlich sind die Kantonal- banken das wesentliche Schmiermittel der lokalen und Marianne Hollinger (FDP) gibt bekannt, auch die FDP regionalen Wirtschaft. Sie dürfen nicht überproportional nehme selbstverständlich die Berichterstattung sowie die bestraft werden. Rechnung der Basellandschaftlichen Kantonalbank mit Das Umfeld für die Kantonalbanken wird nicht ein- grosser Freude zur Kenntnis. Sie gratuliert der Geschäfts- facher. Es ist positiv, dass jährlich ein hoher zweistelliger leitung und allen Verantwortlichen zu diesem ausgezeich- Millionenbetrag an den Kanton abgeliefert wird, jedoch neten Resultat. Dem Kanton und der Bevölkerung tut es wäre es verfehlt zu glauben, es werde immer so weiterge- gut, wieder einmal eine derart positive Meldung zu hören, hen. Entsprechende Anstrengungen sind notwendig. besonders wenn sie aus dem Finanzsektor stammt und nicht nur vorübergehender Natur ist. Es besteht eine gute Gerhard Schafroth (glp) schliesst sich dem bereits mehr- Basis für eine nachhaltig positive Entwicklung der Kan- fach geäusserten Dank an eine tolle Bank für ein tolles tonalbank. Die “AAA”-Bewertung von Standard & Poor’s Ergebnis an. Die Kantonalbank erbringt auch wertvolle wurde problemlos erreicht und bestätigt, dass die BLKB Dienste für die Lokalwirtschaft. Dass es ihr so gut geht, ist ausserordentlich zuverlässig und solide ist. unter anderem auf den W ettbewerb zurückzuführen, wel- Beim wichtigen Hypothekengeschäft ist die Kantonal- cher auch die Kantonalbank unter Druck setzt. Ein grosser bank überzeugt, dass sie mit ihrer konservativen Strategie Teil unsers Kantonsvermögens steckt als Stille Reserve in – sie bestand immer auf 20 % Eigenkapital und geht bei der Kantonalbank, wobei man sich auch fragen dürfe, ob der Berechnung der Tragbarkeit noch immer von einem das Geld dort aus Sicht des Kantons am richtigen Ort Zins von 5 % aus – weiterhin gut fahren wird. Vor noch angelegt sei. Insbesondere solle neue Grundlagen für die nicht allzu langer Zeit wurde die Kantonalbank beinahe Stärkung des Unternehmensstandorts Basel-Landschaft etwas belächelt wegen ihrer doch sehr konservativen und geschaffen werden. bodenständigen Anlagestrategie, denn es erschien ver- Klaus Kirchmayr bedankte sich für die Millionenbeträ- meintlich einfach, hohe Zinsen zu erreichen. Über die ge, welche an den Kanton abgeliefert werden. Von die- damit verbundenen Risiken schaute man grosszügig hin- sem Kuchen möchte sich Liestal auch gerne ein Stück weg. So wie die Bank früher belächelt wurde, wird sie abschneiden, denn die Stadt werde auf Kosten des Kan- heute beneidet. Dank dem Festhalten an ihrer Strategie tons geplündert. steht sie heute auf einer überaus gesunden Basis, eine gute Ausgangslage auch für neue Herausforderungen. Regierungsrat Adrian Ballmer (FDP) dankt der Ge- Die Steuerabkommen stellen eine verhältnismässig kleine schäftsleitung mit CEO Beat Oberlin, den Mitarbeitenden Bank vor grosse Probleme, welchen mit entsprechenden und dem Bankrat mit Präsidentin Elisabeth Schirmer für Massnahmen bis hin zur Ablehnung von Kunden begeg- ihre nachhaltig erfolgreiche Arbeit und kluge Unterneh- net werden muss. menspolitik. Dazu trägt auch ein kluges Kantonal- Die FDP freut sich über das Ergebnis der BLKB und bank-Gesetz bei. Dieses sieht vor, dass die Hälfte des über das Geld, welches so in unsere Staatskasse fliesst. Gewinns jeweils in die Reserven eingelegt wird, um die Mit der Bevölkerung freut sie sich darüber, Vertrauen in Bank so stark zu erhalten und nicht zu plündern. unsere Kantonalbank haben zu können. W ir sind zu recht stolz auf unsere Kantonalbank. Ihre Leistungen sind nicht selbstverständlich und kein Selbst- Alain Tüscher (EVP) dankt dem Bankrat, der Geschäfts- läufer. leitung sowie den Mitarbeitenden für ihre hervorragende Adrian Ballmer war eigentlich der Meinung, die Dis- Leistung in einem zur Zeit schwierigen Marktumfeld. Die kussionen über den Standort Liestal habe man schon vor Top-Klassierung beim Rating der Schweizer Kantonal- längerer Zeit ad acta gelegt. Den früheren Stadtpräsiden- banken belegt diese Leistung. Die Eigenmittelsituation ten von Liestal fragte Adrian Ballmer einmal, ob es ihm präsentiert sich sehr gut und die CVP/EVP wünscht sich, lieber wäre, der Standort der Verwaltung und der Kan- dass der von der Kantonalbank eingeschlagene W eg tonalbank befände sich an einem anderen Ort. Auf diese beibehalten wird. Die CVP/EVP-Fraktion wird die vorlie- Frage hin begriffen die Meisten, dass Liestal profitiert vom genden Berichte genehmigen. Standort der Verwaltung und der Kantonalbank, welche sehr gute Arbeitsplätze gerade auch in Liestal anbieten. Klaus Kirchmayr (Grüne) bezeichnet die Baselbieter Adrian Ballmer ist stolz auf das AAA-Rating. Es be- Kantonalbank als echte Erfolgsgeschichte, auf welche der deutet Reputation und günstiges Fremdkapital. Es steht Kanton stolz sein könne. Dazu haben alle beigetragen, im Zusammenhang mit dem Kanton und seinem Rating. sicher die Mitarbeitenden, aber auch die Geschäftsleitung Voraussetzung ist der Haushaltausgleich, also die mittel- sowie der Bankrat. All diesen Leuten dankt Klaus Kirch- fristige Entlastung der laufenden Rechnung um minde- mayr dafür, dass die Kantonalbank heute als eine der stens 180 Mio. Franken. W enn nicht, riskieren wir unser N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-06-14_ptk.wpd – [10.10.01]
Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 14. Juni 2012 613 AAA, über welches der Kanton seit 2001 verfügt, und mulieren und Prozesse für die Überprüfung der Lohnklas- damit auch das der Bank. sen etablieren. In wiefern das Personalreglement und das Lohnklassensystem revidiert werden müssen, ist noch ://: Eintreten ist unbestritten. unklar. – Beschlussfassung – Eintretensdebatte ://: Mit 78:0 Stimmen genehmigt der Landrat den Ge- Dieter Epple (SVP) betont, sparen sei angesagt, und wer schäftsbericht und die Jahresrechnung 2011 der Ba- ernten wolle, müsse zuerst sähen. W ünschenswert wäre sellandschaftlichen Kantonalbank. es natürlich, wenn möglichst viele übergreifende Mass- [Namenliste einsehbar im Internet; 10.54] nahmen direktionsintern erarbeitet würden. W erden alle Aufträge extern vergeben, müssen wir uns die Frage stel- Für das Protokoll: len, ob die richtigen Personen beim Kanton angestellt Andrea Maurer, Landeskanzlei sind. Mehrheitlich unterstützt die SVP-Fraktion die Ü- Massnahmen. * Mirjam Würth (SP) stellt fest, das aktuelle Geschäft liefe- re relativ viele Diskussionspunkte. 5 Mio. Franken sind Nr. 604 viel Geld, es könnten damit beispielsweise 25 Berater während eines Jahres fürstlich entlöhnt werden. 5 2012/111 Selbstverständlich ist die SP der Meinung, dass über- Berichte des Regierungsrates vom 3. April 2012 und greifende Massnahmen notwendig sind, da die mangelnde der Finanzkommission vom 6. Juni 2012: Entlastungs- Zusammenarbeit zwischen den Direktionen uns viel kos- paket 12/15 für den Staatshaushalt: Verpflichtungs- tet. Mit dem Beizug von externen Beratern erhielte die kredit für externe Unterstützung Verwaltung eine Aussensicht und Strukturen würden neu beurteilt. Das Vertrauen der SP in derartige Massnahmen Kommissionspräsident Marc Joset (SP) informiert, im ist jedoch ein Stück weit erschüttert, denn bei der letzten Rahmen der Beratungen zum Entlastungspaket im Land- generellen Aufgabenüberprüfung wurde viel versprochen rat von vergangenem März habe der Landrat den Regie- und wenig erreicht. Externe Berater können uns die Frage rungsrat damit beauftragt, einen Kredit von 5 Mio. Franken nicht beantworten, wie sich die Regierung organisieren für die Umsetzung der so genannten Ü-Massnahmen mit soll. Bevor neues Geld für Berater ausgegeben wird, sollte separater Vorlage zu begründen und ergänzende Details sich der Regierungsrat über seine eigene Organisations- nachzuliefern. Der Regierungsrat begründet seinen Antrag struktur einig werden. in der aktuellen Vorlage mit einem Unterstützungsbedarf Sollte heute bereits Geld gesprochen werden, dann durch unabhänige externe Beratung vor allem bei direk- nach Ansicht der SP-Fraktion höchstens die Hälfte des tionsübergreifenden Massnahmen. Die Finanzkommission beantragten Betrags. Die SP-Fraktion beantragt daher, die hörte anlässlich ihrer Beratungen einen der externen Be- 5 Mio. Franken auf 2,5 Mio. Franken zu halbieren, denn rater an, der bereits die Erarbeitung des Strategieprozes- man sei skeptisch betreffend Einsatz externer Berater für ses des Regierungsrates begleitete. Dieser Fachmann die Überprüfung der Lohneinreihung oder für Optimierun- erklärte den Kommissionsmitgliedern, dass vor allem bei gen im IT-Bereich. In letztem Fall ist bereits eine externe Sparprogrammen eine unabhängige Aussensicht wichtig Firma für den Kanton tätig, welche dafür fürstlich entlöhnt sei, weil oft Eigeninteressen und Loyalitäten sowie bei wird. Sollte dem Antrag der SP-Fraktion nicht stattgege- Personalfragen Befangenheiten bestehen. Die Kommissi- ben werden, werde man das aktuelle Geschäft ablehnen. on liess sich ein Beispiel eines Projektauftrags erläutern. Man war sich einig, dass für alle Projekte ein professionel- Monica Gschwind (FDP) ist der Ansicht, der Regierungs- les Monitoring und Reporting erfolgen müsse. Entspre- rat habe gemäss seinem Auftrag eine Vorlage erarbeitet, chend beantragt die Finanzkommission eine neue Ziffer 2 welche detailliert aufzeigt, welche Massnahmen welche im Entwurf des Landratsbeschlusses. Entlastungswirkung entfalten, wo externe Berater zugezo- Einige Mitglieder der Kommission waren der Ansicht, gen werden sollen und welche Kosten dies nach sich dass sich der Regierungsrat zuerst über Grundsätzliches ziehen wird. Der Zeitplan, welcher den Arbeiten zugrunde einigen, die Direktionsstrukturen überdenken und dem liegt, erscheint den Mitgliedern der FDP-Fraktion mehr als ganzen Prozess entsprechende Vorgaben geben sollte. nur ambitiös. Damit die Spareffekte im Jahr 2014 tatsäch- Ein entsprechender Antrag wurde in der Kommission ab- lich zum Tragen kommen, müssen nach Ablauf der Refe- gelehnt. rendumsfrist sofort entsprechende Aufträge an die exter- Nachdem kommissionsintern auch ein Kürzungsan- nen Berater erteilt werden. Vorschläge und gangbare trag des Kredits abgelehnt wurde, beantragt die Finanz- Lösungen müssen innert kürzester Frist vorgelegt werden. kommission dem Landrat mit 9:3 Stimmen bei 1 Enthal- Eventuelle Vernehmlassungen sollen bis Ende Jahr statt- tung, dem Landratsbeschluss über das Entlastungspaket finden und die daraus resultierenden Landratsvorlagen 12/15, Verpflichtungskredit für externe Unterstützung, in noch im ersten Quartal 2013 an den Landrat überwiesen der von der Kommission ergänzten Fassung zuzustim- werden. men. Dass ein derartiger Zeitplan auch unter Einbezug Zu den Ü-Massnahmen “Optimierung Personalwesen” einer gut strukturierten, internen Projektorganisation nur stellten sich in der Detailberatung einige Fragen. Die ex- mit zusätzlicher Unterstützung von externen Fachkräften terne Beratung (es sind hier immerhin 1,6 Mio. Franken umsetzbar sein wird, liegt auf der Hand, denn die zeitliche vorgesehen) soll hier Kriterien für Stellenreduktionen for- Verfügbarkeit der eigenen Mitarbeiter ist nicht unerschöpf- N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-06-14_ptk.wpd – [10.10.01]
614 Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 14. Juni 2012 lich. Könnten unserer Mitarbeiter tatsächlich eine derart Klaus Kirchmayr (Grüne) stellt fest, wer nicht investiere, komplexe Arbeit innert kürzester Frist erledigen, müsste werde nicht nachhaltig besser werden. Berater machen sich Monica Gschwind tatsächlich fragen, ob auf der Ver- Sinn, wenn einmalig Spezialwissen ins Haus geholt wird, waltung nicht zu viel Personal eingestellt wurde. welches fehlt und bei welchem es auch nicht sinnvoll ist, Auch die hohe Komplexität erfordert fachliche Res- es sich dauerhaft zu beschaffen. Sinnvoll sein kann dies sourcen, welche von der Verwaltung nicht vollumfänglich bei hoch spezialisierten Informatikaufgaben, aber auch für bereitgestellt werden können. Damit die hoch gesteckten eine Aussensicht beispielsweise bei Lohneinreihungs- Ziele und der Zeitplan eingehalten werden können, mach- überprüfungen. In unserem Kanton wurde in den letzten te sich die Projektleitung in der Zwischenzeit bereits an Jahren eher zu wenig als zu viel in externe Beratungen die Arbeit. Projektaufträge wurden erteilt sowie Aufgaben- investiert, daher bringt Klaus Kirchmayr dem Anliegen, pakete und Teilprojektleitungen bestimmt. Der Kick-off nun einmalig etwas zu investieren, um dauerhaft und fand statt und ebenfalls wurden die Zeitpunkte für das nachhaltig besser zu werden, Sympathien entgegen. Die- Reporting festgelegt. ser Grundgedanke findet bei der Fraktion der Grünen eine Die FDP-Fraktion ist sich bewusst, dass es als stos- Mehrheit, allerdings mit grossen Vorbehalten. send erscheinen mag, für die Umsetzung von Sparmass- Es ist gängige Praxis, dass Beratergelder oft miss- nahmen in einem ersten Schritt zusätzliche Gelder spre- braucht werden, um unangenehme Führungsentscheide chen zu müssen. Trotzdem vertritt die FDP die Ansicht, zu delegieren, und alles schon beinahe zu Tode zu analy- dass Manpower, methodisches Fachwissen, Objektivität, sieren, um letztlich eine Massnahme begründen zu kön- Distanz und eine unabhängige Aussensicht von externen nen. Derartige Führungsentscheide sollen nicht aus dem Beratern unabdingbar sind für eine erfolgreiche und Bauch heraus gefällt werden, sie können jedoch auch mit schnelle Umsetzung der direktionsübergreifenden Mass- den bestehenden Mitteln gut vorbereitet und in einem nahmen. Den Regierungsrat wird die FDP in seinen Be- professionellen Dialog auf oberster Führungsebene gefällt mühungen unterstützen, den Staatshaushalt so schnell werden. Derartige Entscheide sind aus Sicht der Grünen wie möglich ins Lot zu bringen. Dem vorliegenden Kredit- nicht an Berater delegierbar und brauchen für eine ent- antrag werden die Mitglieder der FDP-Fraktion zustimmen. sprechende Vorbereitung auch nicht enorm viele finanziel- Den Antrag der SP-Fraktion auf Kürzung des Ver- le Mittel. Bevor Berater sinnvoll eingesetzt werden kön- pflichtungskredits werden die Mitglieder der FDP-Fraktion nen, sind Leitplanken notwendig, welche zur Zeit fehlen. ablehnen, denn es muss alles in die W aagschale gewor- Der Bevölkerung ist es schwierig zu vermitteln, dass fen werden, um so schnell wie möglich die Strukturen auf für die Umsetzung eines Entlastungspakets 5 Mio. Fran- der Verwaltung zu ändern. ken für hoch bezahlte Berater eingesetzt werden sollen. Der Sinn dieses Vorgehens kann nur dann vermittelt wer- Claudio Botti (CVP) erklärt, die CVP/EVP-Fraktion stim- den, wenn die oberste Leitung, also die Regierung, mit me dem Verpflichtungskredit derart zähneknirschend zu, gutem Beispiel vorangeht und zeigt, dass auch heilige dass man Angst um allfällige Plomben haben müsse. Kühe geschlachtet werden und sie den Hebel bei sich Obwohl die Höhe des Kredits in der aktuellen Vorlage selbst ansetzt. Sind die grundlegenden Führungsentschei- begründet werde, empfindet die CVP/EVP das gewählte de gefällt, ist die W ahrscheinlichkeit viel kleiner, dass die Vorgehen nicht als optimal. Gewisse Kriterien sind nicht Berater in die falsche Richtung rennen. Die Fraktion der bekannt. So werden für den IT-Bereich 1,6 Mio. Franken Grünen beantragt daher, eine neue Ziffer 3 in den Land- gesprochen, um eine Einsparung von 2 Mio. zu erreichen. ratsbeschluss einzufügen mit folgendem W ortlaut: Im schlimmsten Fall würde das Geld sogar ausgegeben, 3. (neu) Damit das Beratungsgeld zielgerichtet aus- ohne einen Gewinn zu erzielen. Die Verwaltung selbst gegeben werden kann, beschliesst der Regie- muss mehr Verantwortung übernehmen! r u n g s ra t b i s zu m 3 1 . 1 0 .2 0 1 2 ü b e r e i n e Beispielsweise für Lohneinsparungen ist ein Betrag Regierungs- und Verwaltungsreform als Leitlinie für externe Begleitung in der Höhe von 1,1 Mio. Franken für die direktionsübergreifenden Massnahmen. vorgesehen. Claudio Botti geht davon aus, dass sich Leu- Diese hat zum Ziel, Aufgaben, Dienststellen und te mit dem Thema beschäftigt haben und festgestellt ha- aktuell direktionsübergreifende Aktivitäten neu zu ben, dass zur Überprüfung 1,1 Mio. Franken notwendig ordnen und den veränderten Rahmenbedingun- sind. Braucht es dafür tatsächlich noch derart viel externe gen angepasst den Direktionen zuzuordnen. Hilfe? Die Regierung soll also gemeinsam klare operative Füh- Es ist klar, dass sich der Landrat mit der aktuellen rungsentscheide treffen, um die übergreifenden Mass- Vorlage in einem Spannungsfeld zwischen der operativen nahmen zu definieren und vor dem Einsatz externer Bera- und der strategischen Ebene befindet. Der Regierung wird ter die entsprechenden Entscheide zu fällen. zugestanden, dass die Ü-Massnahmen professionell um- Sollte der Landrat dem oben genannten Antrag zu- gesetzt werden sollen, jedoch fehlt eine gesamthafte stimmen, wird die Grüne Fraktion dem beantragten Ver- Aufgaben- und Leistungsüberprüfung. pflichtungskredit grossmehrheitlich zustimmen. W ürde er Zum Antrag der SP-Fraktion meint Claudio Botti, dass abgelehnt, erschein das Risiko den Grünen als zu gross nach einer Halbierung des gesprochenen Betrages nicht und sie werden die Vorlage grossmehrheitlich ablehnen. klar wäre, wie die Regierung die Mittel dann einsetzen würde. Aus diesem Grund steht er diesem Anliegen skep- Gerhard Schafroth (glp) dankt Klaus Kirchmayr für sei- tisch gegenüber. Auch kann er nicht beurteilen, ob nach nen Hinweis, es handle sich bei der Umsetzung direk- einer Halbierung des Verpflichtungskredits noch sämtliche tionsübergreifender Entlastungsmassnahmen um eine Sparmassnahmen umgesetzt werden könnten. operative Tätigkeit des Regierungsrates. Dieser Meinung schliesst sich die BDP/glp-Fraktion an. Der Regierungsrat Eine Unterstützung des Antrags erachtet Claudio Botti als muss seine Verwaltung gut führen und ihm kommt es schwierig. auch zu, diese Aufgabe zu lösen. Der Verpflichtungskredit N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-06-14_ptk.wpd – [10.10.01]
Sie können auch lesen