789www.bl.ch - Protokoll 19. Sitzung des Landrates des Kantons Basel-Landschaft

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Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 14. Juni 2012                603

789
www.bl.ch

                                                                                                                   Protokoll

                                                                                             19. Sitzung des Landrates
                                                                                                  des Kantons Basel-Landschaft

                                                                                                      Liestal, 14. Juni 2012

                                                                                                10.00–12.00 / 14.00 – 17.00 Uhr

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604                                           Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 14. Juni 2012

Abwesend Vormittag:                                                           Index
Klauser Roman, Schuler Agathe, W iedemann Jürg und                            Mitteilungen                     607 619
W irz Hansruedi                                                               Traktandenliste                      607
                                                                              Dringliche Vorstösse                 619
Abwesend Nachmittag:                                                          Persönliche Vorstösse                639
Geiser Martin, Klauser Roman, Schuler Agathe, Trinkler
Simon, W iedemann Jürg und W irz Hansruedi

Kanzlei
Achermann Alex

Protokoll:
Maurer Andrea, Klee Alex, Laube Brigitta und Engesser
Michael

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Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 14. Juni 2012                           605

Traktanden                                                                    Berichte des Regierungsrates vom 13. Dezember 2011
                                                                              und der Umweltschutz- und Energiekommission vom 5.
2 2012/013                                                                    Juni 2012: Nichtformulierte Volksinitiative “Bäche ans Licht”
Berichte des Regierungsrates vom 17. Januar 2012 und                          beschlossen (Antrag UEK)                                 634
der Personalkommission vom 11. Mai 2012: Änderung der
personalrechtlichen Bestimmungen über die Probezeit, die                      11 2012/066
Kündigung und die Abgangsentschädigung; 2. Lesung                             Berichte des Regierungsrates vom 6. März 2012 und der
beschlossen (mit 4/5-Mehr)                         607                        Bau- und Planungskommission vom 4. Juni 2012: Erneue-
                                                                              rung und Ausbau der Kantonsstrasse Unterbiel, Gewäs-
3 2011/350                                                                    serkorrektion der Hinteren Frenke und Ersatz des Abwas-
Berichte des Regierungsrates vom 20. Dezember 2011                            serkanals in Reigoldswil
und der Finanzkommission vom 24. Mai 2012 sowie Mit-                          beschlossen                                         635
bericht der Personalkommission vom 3. Mai 2012: Sanie-
rung der Personalvorsorgeeinrichtung der Universität Basel                    12 2012/091
beschlossen                                           608                     Berichte des Regierungsrates vom 20. März 2012 und der
                                                                              Volkswirtschafts- und Gesundheitskommission vom 31.
4 2012/110                                                                    Mai 2012: Beitrag des Kantons Basel-Landschaft an die
Berichte des Regierungsrates vom 3. April 2012 und der                        Bachausdolungen in der Gesamtmelioration Wahlen
Finanzkommission vom 31. Mai 2012: Geschäfts- und                             beschlossen                                       636
Nachhaltigkeitsbericht für das Jahr 2011 der Baselland-
schaftlichen Kantonalbank                                                     13 2012/040
genehmigt                                           611                       Berichte des Regierungsrates vom 7. Februar 2012 und
                                                                              der Geschäftsprüfungskommission vom 26. April 2012:
5 2012/111                                                                    Amtsbericht 2011
Berichte des Regierungsrates vom 3. April 2012 und der                        genehmigt                                        637
Finanzkommission vom 6. Juni 2012: Entlastungspaket
12/15 für den Staatshaushalt: Verpflichtungskredit für                        14 2012/041
externe Unterstützung                                                         Berichte des Regierungsrates vom 31. Januar 2012 und
beschlossen                                       613                         der Geschäftsprüfungskommission vom 26. April 2012:
                                                                              Aufträge, die nicht innert der gesetzlichen Frist seit der
6 2012/014                                                                    Überweisung erfüllt worden sind
Berichte des Regierungsrates vom 17. Januar 2012 und                          beschlossen (mit Änderungen)                          638
der Justiz- und Sicherheitskommission vom 1. Juni 2012:
Teilrevision des Gerichtsorganisationsgesetzes und des                        15 2012/140
Gerichtsorganisationsdekretes; 1. Lesung                                      Bericht der Interparlamentarischen Geschäftsprüfungs-
abgeschlossen                              617 und 624                        kommission vom 16. Mai 2012: Jahresbericht 2011 der
                                                                              Interkantonalen Polizeischule Hitzkirch (IPH)
45 2012/164                                                                   Kenntnis genommen                                639
Interpellation von Marie-Theres Beeler, Grüne: Gentech-
nisch veränderte Rapspflanzen im Kanton Baselland
beantwortet                                        619                        Nicht behandelte Traktanden

8 2012/0161                                                                   16 2012/130
Fragestunde                                                                   Postulat von Karl W illimann vom 3. Mai 2012: Mitglied-
alle Fragen beantwortet                                               620     schaft von Basel-Landschaft bei Metrobasel überprüfen

7 2012/102                                                                    17 2012/147
Berichte des Regierungsrates vom 27. März 2012:                               Interpellation von Georges Thüring vom 24. Mai 2012: Hat
Rechtsgültigkeit der formulierten Verfassungsinitiative                       der Regierungsrat verantwortlich und verhältnismässig
“Transparenz-Initiative - Stoppt die undurchsichtige Poli-                    gehandelt!
tik”, Direkte Beratung
beschlossen                                           629                     18 2011/356
                                                                              Interpellation von Karl W illimann vom 14. Dezember 2011:
9 2012/144                                                                    Therapie bei Schulkindern. Schriftliche Antwort vom 8.
Entlastungspaket 12/15 - Vorlage betreffend Motion                            Mai 2012
2012/095 der SP-Fraktion: Verzicht auf die Anpassung
des 6. Generellen Leistungsauftrags im Bereich des öf-                        19 2012/100
fentlichen Verkehrs für die Jahre 2010 - 2013; Direkte                        Interpellation der SVP-Fraktion vom 22. März 2012: Schul-
Beratung                                                                      raumplanung als Folge von Harmos
beschlossen                                       629
                                                                              20 2012/117
                                                                              Postulat von Marianne Hollinger vom 19. April 2012: Wo
                                                                              ist denn der ganze Schulraum geblieben?

                                                                              21 2012/009
10 2011/348                                                                   Interpellation von Hans Furer vom 12. Januar 2012: Nicht-

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606                                           Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 14. Juni 2012

ausschöpfen von Mitteln der Arbeitslosenversicherung für                      sparende Einkaufszentren
die Arbeitsmarktlichen Massnahmen im Kanton Basel-
Landschaft. Schriftliche Antwort vom 13. März 2012                            35 2012/097
                                                                              Verfahrenspostulat der SVP-Fraktion vom 22. März 2012:
22 2010/029                                                                   Effizienz im Landrat durch Redezeitbeschränkung
Interpellation von Isaac Reber vom 14. Januar 2010: Wo
steht die regionale Spitalpolitik?. Schriftliche Antwort vom                  36 2012/098
15. Mai 2012                                                                  Verfahrenspostulat von Martin Rüegg vom 22. März 2012:
                                                                              Überprüfung von § 85 “Abstimmungsregeln” der Ge-
23 2012/070                                                                   schäftsordnung des Landrats
Motion von Klaus Kirchmayr vom 8. März 2012: Eigner-
strategie für unsere Kantonsspitäler                                          37 2011/249
                                                                              Postulat von Klaus Kirchmayr vom 8. September 2011:
24 2012/072                                                                   Verbuchungspraxis APH-Beiträge an die Gemeinden
Motion von Klaus Kirchmayr vom 8. März 2012: Standes-
initiative für eine Überprüfung des eidg. Krankenversiche-                    38 2012/078
rungsgesetz                                                                   Interpellation von Gerhard Schafroth vom 8. März 2012:
                                                                              Nachhaltige Finanzpolitik
25 2012/079
Interpellation von Lotti Stokar vom 8. März 2012: Veran-                      39 2012/129
staltungen im W ald während der Hauptsetz- und Brutzeit.                      Postulat von Hans Furer vom 3. Mai 2012: Für eine ver-
Schriftliche Antwort vom 8. Mai 2012                                          stärkte Zusammenarbeit mit dem Kanton Basel-Stadt

26 2011/366                                                                   40 2011/264
Postulat von Klaus Kirchmayr vom 15. Dezember 2011:                           Interpellation von Klaus Kirchmayr vom 8. September
Vorwärtsstrategie in der Wirtschaftspolitik BL Teil 4: Ent-                   2011: Notwendige Schritte für eine Kantonsfusion. Schrift-
wicklung einer Immobilien-Strategie für die kantonseige-                      liche Antwort vom 31. Januar 2012
nen Immobilien
                                                                              41 2012/053
27 2012/046                                                                   Interpellation von Rosmarie Brunner vom 9. Februar 2012:
Postulat von Klaus Kirchmayr vom 9. Februar 2012: Prü-                        Personelle Ausstattung des Kantonsgerichts. Schriftliche
fung einer Fusion von kantonalen Verkehrsunternehmen                          Antwort vom 17. April 2012

28 2012/075                                                                   42 2012/054
Interpellation von Christoph Buser vom 8. März 2012:                          Interpellation von Rosmarie Brunner vom 9. Februar 2012:
W ärmerückgewinnung im Kanton Basel-Landschaft.                               Entlastungspaket Optimierung von der Optimierung Poli-
Schriftliche Antwort vom 8. Mai 2012                                          zei Basellandschaft. Schriftliche Antwort vom 15. Mai
                                                                              2012
29 2012/076
Interpellation von Elisabeth Augstburger vom 8. März                          43 2012/092
2012: Förderung von Trockenwiesen. Schriftliche Antwort                       Motion der SVP-Fraktion vom 22. März 2012: Ein schlan-
vom 24. April 2012                                                            kes Rahmengesetz für die familienergänzende Kinder-
                                                                              betreuung
30 2012/077
Interpellation von Stephan Nigg vom 8. März 2012: Reali-                      44 2012/093
sierung W ildtierbrücke über die A2. Schriftliche Antwort                     Postulat von Karl W illimann vom 22. März 2012: “Runder
vom 8. Mai 2012                                                               Tisch” für das weitere Vorgehen im Bereich der “Familien-
                                                                              ergänzenden Unterstützung” (FEB)
31 2012/081
Interpellation von Jürg W iedemann vom 8. März 2012: Nur
9 von 4000 Chemikalien sollen berücksichtigt werden.
Schriftliche Antwort vom 8. Mai 2012

32 2012/096
Motion von Oskar Kämpfer vom 22. März 2012: “Regional-
planstelle”

33 2012/112
Motion von Urs Leugger vom 19. April 2012: Optimierung
der Erschliessung von Arbeitsgebieten von kantonaler
Bedeutung in Arlesheim und Münchenstein

34 2012/114
Motion von Christine Koch vom 19. April 2012: Raum-

N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-06-14_ptk.wpd – [10.10.01]
Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 14. Juni 2012                           607

Nr. 599                                                                            Es fällt mir persönlich nicht leicht, trotzdem freue ich
                                                                              mich auf meine neue berufliche Herausforderung.
Begrüssung, Mitteilungen                                                           Ich wünsche dem ganzen Landrat und allen invol-
                                                                              vierten Stellen und Personen weiterhin eine sachliche,
Landratspräsident Urs Hess (SVP) begrüsst die Anwe-                           umweltgerechte und soziale politisch-nachhaltige Zukunft
senden zur heutigen Sitzung.                                                  im Sinne unserer Bevölkerung und unserer Natur des
                                                                              Kantons Baselland.
Entschuldigungen
                                                                              Herzliche Grüsse
Vormittag:               Klauser Roman, Schuler Agathe, W iede-               Désirée Lang W enger
                         mann Jürg und W irz Hansruedi
                                                                              Für das Protokoll:
Nachmittag:              Geiser Martin, Klauser Roman, Schuler                Andrea Maurer, Landeskanzlei
                         Agathe, Trinkler Simon, W iedemann
                         Jürg und W irz Hansruedi                                                              *

://: An Stelle der abwesenden Agathe Schuler (CVP)
     nimmt Elisabeth Augstburger (EVP) Einsitz im Büro                        Nr. 600
     des Landrates.
                                                                              Zur Traktandenliste
Runde Geburtstage
                                                                              Landratspräsident Urs Hess (SVP) informiert, der Kom-
Am 30. Mai 2012 feierte Daniela Gaugler einen runden                          missionsbericht zu Traktandum 1 (Einbürgerungsgesuche)
Geburtstag.                                                                   sei nicht versandt worden und das Geschäft werde daher
Am 7. Juni wurde Paul W enger 60 Jahre alt.                                   von der heutigen Traktandenliste abgesetzt.
Am 12. Juni 2012 feierte Stephan Nigg seinen 30. Ge-
burtstag.                                                                     ://: Traktandum 1 (2012/132) wird am 21. Juni 2012 trak-
    Der Jubilarin und den Jubilaren gratuliert der Land-                           tandiert.
ratspräsident herzlich.
                                                                              Die Ratskonferenz beantragt dem Landrat, ein Traktan-
Vor drei W ochen spielte der FC Landrat gegen den FC                          dum 16a einzufügen. Traktandiert werden soll das Postu-
Jura, offenbar wurde jedoch nicht optimal trainiert, denn                     lat 2012/145 (Motion von Balz Stückelberger: Bündelung
zu einem Sieg reichte es für den FC Landrat nicht. Urs                        der Kräfte in der regionalen Zusammenarbeit – Kündigung
Hess hofft, die Mannschaft werde ihr Können anlässlich                        der Mitgliedschaft bei metrobasel).
des Drei-Länder-Fussballturniers der Parlamente vom
nächsten Freitag unter Beweis stellen.                                        ://: Als Traktandum 16a wird die oben genannte Motion
                                                                                   2012/145 auf die Traktandenliste gesetzt.
Ebenfalls vor drei W ochen fand das Kick-off für das Feld-
schiessen statt. Urs Hess dankt allen für die rege Beteili-                   ://: Auf Antrag von Klaus Kirchmayr (Grüne) wird Traktan-
gung.                                                                              dum 31 (2012/081 – Interpellation von Jürg W iede-
                                                                                   mann vom 8. März 2012: Nur 9 von 4000 Chemikalien
Rücktritt aus dem Landrat per 30. Juni 2012                                        sollen berücksichtigt werden. Schriftliche Antwort vom
                                                                                   8. Mai 2012) wegen der Abwesenheit von Jürg W ie-
Sehr geehrter Landratspräsident Urs Hess                                           demann von der Traktandenliste abgesetzt.

Nach nur einem Jahr im Landrat Baselland muss ich be-                         Für das Protokoll:
reits den Rücktritt per Ende Juni 2012 verkünden. Die                         Andrea Maurer, Landeskanzlei
Freude an der parlamentarischen Arbeit war von Anfang
an gross und ich bedanke mich bei allen Ratskolleginnen                                                        *
und -kollegen sowie bei der Verwaltung für die vielen gu-
ten Momente und Begegnungen.
     Im vergangenen Jahr habe ich nicht nur neue Erfah-                       Nr. 601
rungen im Landrat gesammelt, sondern mich auch inten-
siv mit meiner beruflichen Zukunft beschäftigt. So habe                       2 2012/013
ich die Aufnahmeprüfung für erfahrene Berufspersonen an                       Berichte des Regierungsrates vom 17. Januar 2012
der pädagogischen Hochschule bestanden und werde ab                           und der Personalkommission vom 11. Mai 2012: Ände-
September 2012 an der FHNW studieren. Glücklicher-                            rung der personalrechtlichen Bestimmungen über die
weise habe ich auch eine Festanstellung im Kindergarten                       Probezeit, die Kündigung und die Abgangsentschädi-
Birsfelden bekommen, damit ich begleitend zum Studium                         gung; 2. Lesung
unterrichten kann.
     Diese zwei Neuerungen in meinem Leben lassen die                         Kommissionspräsidentin Regula Meschberger (SP) infor-
Arbeit im Landrat nun nicht mehr zu. Es wäre eine zu                          miert, die Personalkommission habe versehentlich die
grosse Belastung neben Beruf, Studium und meiner Fami-                        beantragte Abschreibung des Postulats 2008/205 (Postu-
lie. Darum bin ich gezwungen, den Rücktritt zu geben.                         lat der SVP-Fraktion: Für einen zeitgemässen Kündi-
                                                                              gungsschutz in der Verwaltung) nicht diskutiert. Nach der

N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-06-14_ptk.wpd – [10.10.01]
608                                           Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 14. Juni 2012

ersten Lesung der Vorlage im Landrat habe man nun die                         § 20a                                keine Wortbegehren
Meinungen auf dem Zirkulationsweg eingeholt und Regula
Meschberger gibt bekannt, die Personalkommission be-                          § 25                                 keine Wortbegehren
antrage dem Landrat mit 5:4 Stimmen, das genannte Pos-
tulat abzuschreiben.                                                          § 71 Absatz 4                        keine Wortbegehren

Thomas Weber (SVP) spricht sich seitens der SVP-Frak-                         II.                                  keine Wortbegehren
tion gegen die Abschreibung des Postulats aus. Die Vorla-
ge ersetzt die heutige Bewährungsfrist vor einer Kündi-                       –     Rückkommen wird nicht verlangt.
gung zwar richtigerweise durch eine schriftliche Verwar-
nung, jedoch wird die Ausgestaltung der neuen Regelung                        –     Beschlussfassung
über den Verordnungsweg in die Hände der Regierung
gelegt. Die SVP erwartet, dass das neue Instrument flexi-                     ://: Der Landrat stimmt der Änderung des Personalge-
bel umgesetzt wird, ohne übermässige Hürden für den                                setzes mit 83:0 Stimmen bei 2 Enthaltungen zu. Das
Arbeitgeber Kanton Basel-Landschaft. Erst wenn die ent-                            4/5-Quorum ist damit erreicht.
sprechende Verordnung vorliegt und feststeht, dass die                             [Namenliste einsehbar im Internet; 10.12]
heutigen, komplizierten zwölf Verfahrensschritte verein-
facht wurden, kann das Postulat 2008/205 abgeschrieben                        –     2. Lesung Änderung des Gesetzes über die
werden.                                                                             Verfassungs- und Verwaltungsprozessordnung (Ver-
     Die SVP-Fraktion wird der aktuellen Vorlage zustim-                            waltungsprozessordnung, VPO)
men, beantragt jedoch, das Postulat 2008/205 stehen zu
lassen.                                                                       Titel und Ingress                    keine Wortbegehren

Balz Stückelberger (FDP) informiert, die FDP-Fraktion                         I.                                   keine Wortbegehren
lehne eine Abschreibung des Postulats 2008/205 klar ab.
Die nun vorliegenden Änderungen sind nur geringfügig                          § 8 Absatz 1 ter                     keine Wortbegehren
und längst überfällig, damit sei man noch weit entfernt von
einer echten Flexibilisierung des Kündigungsschutzes bei                      II.                                  keine Wortbegehren
Kantonsangestellten. Das Postulat ist damit nicht erfüllt,
eine neue Vorlage muss unterbreitet werden.                                   –     Rückkommen wird nicht verlangt.
    An Daniel Münger gewandt meint Balz Stückelberger,
der Kündigungsschutz solle nicht vollständig abgeschafft                      –     Beschlussfassung
werden. Es gehe lediglich darum, dem Geist des Postu-
lats nachzuleben, welches mit den nun vorliegenden,                           ://: Mit 79:0 Stimmen bei 2 Enthaltungen verabschiedet
marginalen Anpassungen nicht erfüllt wird.                                         der Landrat die Änderung der Verwaltungsprozess-
                                                                                   ordnung mit 4/5-Mehr.
Beatrice Herwig (CVP) erklärt, die CVP/EVP-Fraktion                                [Namenliste einsehbar im Internet; 10.13.14]
wolle das hier diskutierte Postulat abschreiben. Sollten
weitere Änderungen im Bereich des Kündigungsschutzes                          ://: Der Abschreibung des Postulats 2008/205 stimmt der
gewünscht sein, sollten diese durch einen neuen Vorstoss                           Landrat mit 48:36 Stimmen bei 1 Enthaltung zu.
erwirkt werden.                                                                    [Namenliste einsehbar im Internet; 10.13.55]

Mirjam Würth (SP) gibt im Namen der SP-Fraktion be-                           Beilage 1 (Gesetzesänderungen)
kannt, man werde der Abschreibung des Postulats zu-
stimmen, denn ihrer Meinung nach seien die darin vor-                         Für das Protokoll:
gebrachten Forderungen erfüllt.                                               Andrea Maurer, Landeskanzlei

–     2. Lesung Änderung des Gesetzes über die Arbeits-                                                        *
      verhältnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des
      Kantons (Personalgesetz)
                                                                              Nr. 602
Titel und Ingress                                     keine Wortbegehren
                                                                              3 2011/350
I.                                                    keine Wortbegehren      Berichte des Regierungsrates vom 20. Dezember 2011
                                                                              und der Finanzkommission vom 24. Mai 2012 sowie
§ 15 Absätze 1, 1 bis und 2                           keine Wortbegehren      Mitbericht der Personalkommission vom 3. Mai 2012:
                                                                              Sanierung der Personalvorsorgeeinrichtung der Uni-
§ 16 Buchstabe c                                      keine Wortbegehren      versität Basel

§ 19 Absatz 3 Buchstaben b, c, d und Absatz 4                                 Kommissionspräsident Marc Joset (SP) berichtet, eine
                                 keine Wortbegehren                           erste Informationssitzung zu diesem partnerschaftlichen
                                                                              Geschäft habe die Finanzkommission gemeinsam mit der
§ 20 Titel                                            keine Wortbegehren      W irtschafts- und Abgabenkommission des Grossen Rates
                                                                              Basel-Stadt abgehalten. Gemäss Staatsvertrag verfügt die
§ 20 Absätze 1 und 3                                  keine Wortbegehren      Universität Basel über eigene Personalvorsorgeeinrichtun-

N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-06-14_ptk.wpd – [10.10.01]
Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 14. Juni 2012                           609

gen. Fest angestellte Personen der Universität sind über                      Hans-Jürgen Ringgenberg (SVP) stellt fest, gemäss
einen Anschlussvertrag bei der Pensionskasse Basel-                           Staatsvertrag sei unser Kanton dazu verpflichtet, auch die
Stadt versichert, während temporär angestellte Personen                       eigens für die Universität geschaffene Personalvorsor-
bei der Basellandschaftlichen Pensionskasse versichert                        geeinrichtung zu betreuen und falls nötig zu sanieren.
sind. Die Universität wurde von der BLPK aufgefordert,                        Notwendig wird dies nun aufgrund der schlechten Dec-
Sanierungsmassnahmen einzuleiten. Das Pensionskas-                            kungslage bzw. der schlechten Börsenlage. Dies ist im
sengesetz Basel-Stadt verlangt zwingend eine Sanierung,                       Grunde genommen nicht verwunderlich, ist doch praktisch
wenn der Deckungsgrad unter 95 % fällt.                                       bei sämtlichen Pensionskassen und Vorsorgeeinrichtun-
     Die nun vorgeschlagene Lösung sieht eine Ausfinan-                       gen die gleiche Problematik anzutreffen. Die Deckungs-
zierung der Deckungslücke mit paritätischer Beteiligung                       lücken werden beim heute geltenden System angesichts
der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite vor. Der Anteil für                    der Zinssituation auf dem Kapitalmark immer grösser, es
Basel-Landschaft würde 24,75 Mio. Franken betragen.                           braucht also Kapital, um die Lücken zu schliessen. Dies
Allerdings soll dieser Betrag durch die beiden Parlamente                     ist nun auch bei der Vorsorgeeinrichtung der Universität
nur dann gesprochen werden, wenn die Deckungslücke                            Basel der Fall, bei welcher die Lücke insgesamt 98 Mio.
am Monatsende nach Inkrafttreten beider Parlaments-                           Franken beträgt. Davon entfallen 24,75 Mio. Franken auf
beschlüsse definitiv ermittelt ist. Damit kann den Schwan-                    unseren Kanton. Der endgültige Betrag wird sich noch
kungen an den Finanzmärkten bis dahin Rechnung getra-                         verändern, da das Datum des heutigen Beschlusses
gen werden. Beide Kantone nahmen Rückstellungen vor,                          massgebend ist. Der Betrag wird sich wohl eher noch
die genaue Beschreibung der Sanierungskonzepte Basel-                         erhöhen. Glücklicherweise konnten bereits Rückstellun-
Stadt und Basel-Landschaft kann der Vorlage sowie dem                         gen in der Höhe von 18,8 Mio. Franken gebildet werden,
Kommissionsbericht entnommen werden.                                          so dass die Differenz nicht mehr allzu gross ausfällt.
     Die Finanzkommission anerkennt den Sanierungs-                                W as zur Zeit geplant ist, wird als Sanierung bezeich-
bedarf der Personalvorsorgeeinrichtungen der Universität                      net. Nach Ansicht der SVP-Fraktion allerdings haben die
Basel, allerdings wird die Ausfinanzierung der Deckungs-                      vorgesehenen Schritte mit einer Sanierung nichts zu tun.
lücke nicht als nachhaltig erachtet. Vor dem Hintergrund                      Eine Sanierung, welch sich nur auf die Schliessung der
eines technischen Zinssatzes von 4 % und des Leistungs-                       Deckungslücke beschränkt, verdient diesen Namen nicht.
primats bei der Pensionskasse Basel-Stadt wird im Falle                       Die SteuerzahlerInnen finanzieren aus und schliessen die
einer ungünstigen Börsenentwicklung, was nicht unwahr-                        Deckungslücke, ohne dass eine eigentliche, nachhaltige
scheinlich erscheint, weiterer Sanierungsbedarf befürch-                      Sanierung vorgenommen würde. Eine solche Sanierung
tet. Nach Einschätzung der Finanzkommission stellt die                        zu Gunsten der nachfolgenden Generationen ist heute
jetzige Ausfinanzierung einen unumgänglichen, wenn                            zwar unbedingt notwendig und sollte daher auch in Angriff
auch nicht abschliessenden Schritt auf dem W eg zu einer                      genommen werden, zu einer Sanierung gehörte aber auch
nachhaltigen Sanierung dar. In jedem Fall darf laut Staats-                   die Senkung des technischen Zinssatzes, der W echsel
vertrag eine Sanierungslösung das Kostenniveau der                            vom Leistungs- zum Beitragsprimat, die Anpassung des
Basellandschaftlichen Pensionskasse nicht übersteigen.                        Umwandlungssatzes aufgrund einer höheren Lebens-
Sollte die Basellandschaftliche Pensionskasse ihren Stan-                     erwartung und der Kapitalmarktsituation. Nur so liesse
dard verändern, besteht eine Rückwirkung auf die Uni-                         sich sicherstellen, dass nicht bereits in wenigen Jahren
versität.                                                                     die Universität erneut beim Staat anklopft und Steuergel-
     Falls der Grosse Rat und der Landrat dem vor-                            der zur Ausfinanzierung der nächsten Deckungslücke
geschlagenen Beschluss zustimmen, bewilligen sie damit                        fordert. Eine derartige Politik wird die SVP nicht mittragen.
die Auflösung der Rückstellungen sowie die Ausfinanzie-                       In diesem Bereich haben die Regierungen von Basel-
rung per Monatsende nach Inkrafttreten der Beschlüsse,                        Stadt und Basel-Landschaft ihre Hausaufgaben klar nicht
also auch nach Ablauf der Referendumsfristen oder nach                        erfüllt und die SVP verlangt, dass im Zuge der Überprü-
einer allfälligen Annahme im Rahmen einer Referendums-                        fung der Staatsverträge so bald als möglich eine echte
abstimmung. W ird das Referendum nicht ergriffen, könnte                      Sanierung an die Hand genommen wird.
die Inkraftsetzung Ende August 2012 erfolgen.                                      Die SVP-Fraktion hätte erwartet, dass bereits heute
     Die Finanzkommission beantragt mit 9:1 Stimmen bei                       konkrete Vorschläge für eine nachhaltige Sanierung vor-
1 Enthaltung, den Ziffern 1 bis 4 des Landratsbeschlusses                     gelegt würden. Da dies nicht der Fall ist, wird sie dem
in unveränderter Form zuzustimmen. Die vorberatende                           aktuellen Geschäft nicht zustimmen.
Kommission des Grossen Rates Basel-Stadt kam zum
gleichen Schluss und die Begründungen und Erwägungen                          Mirjam Würth (SP) betont, die Sanierung der Personal-
in ihrem Kommissionsbericht lauten ähnlich.                                   vorsorgeeinrichtung der Universität Basel betreffe nur die
                                                                              befristet angestellten Personen an der Universität. Die
Personalkommissionspräsidentin Regula Meschberger                             unbefristet Angestellten sind bei der baselstädtischen
(SP) möchte das Votum des Finanzkommissionspräsiden-                          Pensionskasse versichert. W er bei der BLPK versichert
ten nicht wiederholen. In der Personalkommission wurde                        ist, ist auch im Beitragsprimat versichert. Sobald die BLPK
e i n A ug en m er k a u f d i e B e l a s tu n g A rb e i tge be r-          ihr Sanierungsmodell umgesetzt haben wird, werden die-
/ArbeitnehmerInnen-Seite gelegt. Es wird sich um eine                         se Regelungen auch für befristet angestellte Personen an
Belastung 50:50 über einen Zeitraum von 14 bis 18 Jah-                        der Universität Basel gelten.
ren handeln. Hinter diesen Vorschlag kann sich der Per-                             Heute besteht eine Deckungslücke, welche geschlos-
sonalkommission stellen und sie unterstützt die Vorlage                       sen werden muss, sobald sie den W ert von 5 % über-
einstimmig bei einer Enthaltung.                                              steigt. Mit dem Vorschlag, dass je 50 % von Arbeitgeber-
                                                                              und Arbeitnehmerseite finanziert wird, zeigt sich die SP-
                                                                              Fraktion einverstanden. Bereits seit 2010 leisten die Ar-
                                                                              beitnehmenden ihren Beitrag, indem sie auf die Verzin-
–     Eintretensdebatte

N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-06-14_ptk.wpd – [10.10.01]
610                                           Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 14. Juni 2012

sung verzichten. Schade erscheint es Mirjam W ürth, dass                      die Grünen dem Landratsbeschluss zähneknirschend
nur eine Ausfinanzierung auf 100 % und nicht darüber                          zustimmen. Die zum Glück vorgenommenen Rückstel-
hinaus geplant ist, denn so könnte eine Schwankungs-                          lungen können aufgelöst und für die Ausfinanzierung ein-
reserve eingebaut werden. Die Pensionskasse müsste                            gesetzt werden. Aus Sicht der Personalkommission kann
dann an der Börse weniger Risiken eingehen und sie                            festgestellt werden, dass mit der Belastung von je 50 %
würde auch weniger schnell in ein erneutes Defizit rut-                       für das Personal und die Arbeitgeberseite gelebt werden
schen.                                                                        kann, jedoch müssen weitere Sanierungsmassnahmen mit
     Für die Versicherten ist die Sanierung mit einer Crux                    sämtlichen Beteiligten diskutiert werden, so dass nachhal-
behaftet, denn sie müssen zur Finanzierung der Dec-                           tige Ziele auch tatsächlich verwirklicht werden.
kungslücke während rund 16 Jahren einen Beitrag leisten.
Tritt jemand früher aus der Kasse aus, besteht volle Frei-                    Gerhard Schafroth (glp) zeigt sich über Hans-Jürgen
zügigkeit, wer also zurückbleibt, bezahlt für die Austreten-                  Ringgenbergs Votum hoch entzückt, denn offensichtlich
den.                                                                          habe seine eigene, bereits in der Finanzkommission inten-
     Die Mitglieder der SP-Fraktion werden die aktuelle                       siv vertretene Argumentation, zu einem Umschwenken der
Vorlage grossmehrheitlich bei einigen Enthaltungen unter-                     SVP-Fraktion geführt. Man dürfe immer schlauer werden.
stützen.                                                                      Die FDP-Fraktion hat den gleichen Schritt leider noch
                                                                              nicht getan.
Monica Gschwind (FDP) stellt fest, die Sanierung der                               Die aktuelle Vorlage ist mit einigen gravierenden Män-
Pensionskasse der Universität Basel sei gesetzlich zwin-                      geln behaftet: Rein rechnerisch muss sie als schlicht
gend notwendig. Durch das Bejahen der Trägerschaft im                         falsch bezeichnet werden, da die Vertreter der Arbeitgeber
Jahr 2007 ging Basel-Landschaft auch die Verpflichtung                        und Arbeitnehmer der Universität ein Sanierungsprojekt
ein, sich an der Sanierung der Pensionskasse zu beteili-                      über 73,2 Mio. Franken abschlossen. Die nun vorliegende
gen. Das vorliegende Sanierungskonzept basiert auf der                        Deckungslücke beträgt mindestens 98,6 Mio. Franken. Mit
indirekten Lösung, welche im Pensionskassenreglement                          der Abmachung betreffend Arbeitgeber- und Arbeitneh-
Basel-Stadt vorgesehen ist. Die bestehende Deckungs-                          merbeiträgen zur Sanierung wird die Kasse nicht vollstän-
lücke wird durch eine Einmaleinlage durch den Arbeit-                         dig saniert und die Deckungslücke wird sich erhöhen.
geber bzw. den Kanton sofort geschlossen und die Arbeit-                           Eine nachhaltige Sanierung findet nicht statt. Der
nehmer sowie die Rentner beteiligen sich über einen Zeit-                     grösste Teil des Universitätspersonals ist bei der Pen-
raum von rund 12 Jahren paritätisch an der Sanierung.                         sionskasse Basel-Stadt versichert, welche mit einem tech-
Dagegen ist grundsätzlich nichts einzuwenden.                                 nischen Zinssatz von 4 % rechnet, was Gerhard Schafroth
     W ie Hans-Jürgen Ringgenberg sind auch die Mitglie-                      als völlig unhaltbar bezeichnet. Ebenso unhaltbar ist sei-
der der FDP der Meinung, es handle sich bei der vorge-                        ner Meinung nach das Leistungsprimat. Es werden wohl
schlagenen Sanierung um eine reine Pflästerlipolitik. Sie                     jedes zweite Jahr Sanierungen notwendig werden, an
vertreten daher ebenfalls die Ansicht, dass eine umfas-                       welchen sich auch Basel-Landschaft beteiligen muss.
sende Sanierung umgehend geprüft und an die Hand                                   W ie sähen allfällige Alternativen aus? Das Personal
genommen werden muss. Beim Abschluss des Staatsver-                           der Universität sollte nicht mehr bei den Pensionskassen
trages über die gemeinsame Trägerschaft der Universität                       Basel-Stadt und Basel-Landschaft versichert sein, son-
Basel wurde von Basel-Landschaft gefordert und durch-                         dern bei einer Anschlusseinrichtung. So könnten die Per-
gesetzt, dass sich die Leistungen für die Versicherten vom                    sonalvorsorgeeinrichtungen definitiv saniert werden.
Kostenniveau her an diejenigen der BLPK anlehnen sol-                              Die BDP/glp-Fraktion wird geschlossen beantragen,
len. Vom Regierungsrat erwartet die FDP daher, dass im                        die aktuelle Vorlage an den Regierungsrat zurückzuwei-
Zuge der Überprüfung des entsprechenden Staatsver-                            sen und diesen damit zu beauftragen, eine Sanierung zu
trages diese Thematik aufgenommen und hartnäckig ver-                         erarbeiten, welche diesen Namen verdient. Damit würde
treten wird. Bis dahin wird dem Landrat nichts anderes                        der Universität ein guter Dienst erwiesen.
übrig bleiben, als dem vorliegenden Landratsbeschluss
zuzustimmen.                                                                  ://: Eintreten wird beschlossen.
     Die FDP-Fraktion wird dem Antrag des Regierungs-
rats einstimmig folgen.                                                       –    Detailberatung Landratsbeschluss

Beatrice Herwig (CVP) bezeichnet es als unbestritten,                         Titel und Ingress                  keine Wortbegehren
dass die Personalvorsorgeeinrichtungen der Universität
Basel saniert werden müssen, jedoch sei dies unbefriedi-                      Ziffern 1 bis 4                    keine Wortbegehren
gend. Auf die Sanierungsproblematik wurde bereits hinge-
wiesen. Die Nachhaltigkeit der Sanierung muss an die                          –    Rückkommen wird nicht verlangt.
Hand genommen werden. Da wir den gesetzlichen Be-
stimmungen unterliegen, bleibt uns nichts anderes übrig,                      –    Beschlussfassung
als dem Landratsbeschluss in seiner vorliegenden Fas-
sung zuzustimmen, was die CVP/EVP-Fraktion auch ein-                          ://: Der Landrat verabschiedet den Landratsbeschluss
stimmig tun wird.                                                                  betreffend Sanierung der Personalvorsorgeeinrichtun-
                                                                                   gen der Universität Basel mit 47:28 Stimmen bei 5
Désirée Lang (Grüne) hat den Eindruck, das W ort “Pen-                             Enthaltungen.
sionskassensanierung” könnte zum W ort oder Unwort des                             [Namenliste einsehbar im Internet; 10.32]
Jahres werden. Der Sanierungsbedarf im vorliegenden
Fall wird anerkannt, eine Ausfinanzierung ist im Hinblick                     Landratsbeschluss
auf eine nachhaltige Sanierung zwingend, daher werden                         betreffend Sanierung der Personalvorsorgeeinrichtun-

N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-06-14_ptk.wpd – [10.10.01]
Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 14. Juni 2012                         611

gen der Universität Basel                                                     Jahresrechnung 2011 der Basellandschaftlichen Kan-
                                                                              tonalbank zu genehmigen. Damit verbunden ist der Dank
vom 14. Juni 2012                                                             an das Personal, die Geschäftsleitung und den Bankrat
                                                                              für den Einsatz während des letzten Jahres.
Der Landrat des Kantons Basel-Landschaft beschliesst:
                                                                              –    Eintretensdebatte
1.    Der Landrat nimmt Kenntnis von den Ausführungen
      des Regierungsrates über die Sanierung der Perso-                       Hans-Jürgen Ringgenberg (SVP) erklärt, auch die SVP
      nalvorsorgeeinrichtungen der Universität Basel.                         habe mit Interesse vom Geschäfts- und Nachhaltigkeits-
2.    Der für die Sanierung der Vorsorgeeinrichtungen der                     bericht 2011 der Basellandschaftlichen Kantonalbank
      Universität Basel erforderliche Kredit (Anteil BL) von                  Kenntnis genommen. Einmal mehr gelang es der BLKB,
      CHF 24.75 Mio. wird bewilligt. Mehrausgaben, die                        auch in schwierigen Zeiten einen guten Jahresabschluss
      sich aus einer allfälligen Erhöhung der Deckungs-                       zu präsentieren. Mit 360 Mio. Franken liegt der Betriebs-
      lücke auf das Monatsende nach der Gültigkeit des                        ertrag in der Höhe des Vorjahres. Vom Bruttogewinn
      Parlamentsbeschlusses ergeben, werden mitbewilligt.                     konnten 50 Mio. Franken den Reserven für allgemeine
3.    Die Genehmigung erfolgt unter dem Vorbehalt, dass                       Bankrisiken zugewiesen werden. Diese Reserven betra-
      der Kanton Basel-Stadt einen seinem Anteil gemäss                       gen heute immerhin bereits 800 Mio. Franken.
      dem Verteilschlüssel im Leistungsauftrag 2010 - 2013                          Vom Jahresgewinn wurden 4,6 Mio. Franken für die
      entsprechenden Beitrag an die Sanierung der uni-                        Verzinsung des Dotationskapitals, 8,5 Mio. Franken für
      versitären Vorsorgewerke leistet.                                       die Abgeltung der Staatsgarantie und 40 Mio. Franken
4.    Ziffer 2 dieses Beschlusses untersteht gemäss § 31                      Gewinnpartizipation an den Kanton abgeliefert. Speziell
      Absatz 1 Buchstabe b Kantonsverfassung dem fakul-                       die um 5 Mio. Franken höhere Abgeltung der Staatsgaran-
      tativen Referendum.                                                     tie wird in den aktuellen, finanziell schwierigen Zeiten
                                                                              begrüsst. Die SVP-Fraktion zeigt sich erfreut über die
Für das Protokoll:                                                            Tatsache, dass es der Regierung gelungen sei, sich mit
Andrea Maurer, Landeskanzlei                                                  der BLKB dahingehend zu verständigen.
                                                                                   Die BLKB gilt als eine der sichersten Banken der
                                          *                                   W elt, das “AAA”-Rating von Standard & Poor’s wurde ihr
                                                                              erneut zugesprochen. Die SVP geht davon aus, dass
                                                                              dieses Rating korrekt sei, denn dies war im Bezug auf
Nr. 603                                                                       andere Institute nicht immer der Fall.
                                                                                   Im Zusammenhang mit der Behandlung des aktuellen
4 2012/110                                                                    Geschäftes konnten sich die Kommissionsmitglieder da-
Berichte des Regierungsrates vom 3. April 2012 und                            von überzeugen, dass die Bank gut geführt werde und
der Finanzkommission vom 31. Mai 2012: Geschäfts-                             auch der Zufluss von neuem Geld mit rund 500 Mio. Fran-
und Nachhaltigkeitsbericht für das Jahr 2011 der Ba-                          ken erfreulich hoch sei. Verbunden mit dem Dank für die
sellandschaftlichen Kantonalbank                                              gute Arbeit im Jahr 2011 an die Adresse des Bankrates,
                                                                              der Direktion und aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Kommissionspräsident Marc Joset (SP) informiert, wie                          gibt Hans-Jürgen Ringgenberg im Namen der SVP-Frakti-
jedes Jahr hätten die Verantwortlichen der Kantonalbank                       on bekannt, man werde dem Geschäfts- und Nachhaltig-
die Finanzkommission eingehend über das vergangene                            keitsbericht für das Jahr 2011 zustimmen.
Geschäftsjahr informiert und einen langen Fragenkatalog
beantwortet. Im Jahr 2011 erzielte die Kantonalbank ein                       Mirjam Würth (SP) bedankt sich im Namen der SP-Frakti-
sehr gutes Resultat. Am Gewinn partizipiert der Kanton                        on bei den Angestellten, bei der Geschäftsleitung sowie
mit 40 Mio. Franken, insgesamt gehen 53,1 Mio. Franken                        beim Bankrat der Basellandschaftlichen Kantonalbank für
an den Kanton. Die Dividende auf Kantonalbankzertifika-                       den hervorragenden Einsatz und das ausgezeichnete
ten bleibt unverändert bei 33 Franken pro Titel. Die Eigen-                   Resultat. Das Resultat ist sogar so gut, dass die BLKB zu
mittelsituation der Kantonalbank ist sehr gut, die Vorschrif-                 den drei besten Kantonalbanken der Schweiz gehört.
ten der Finanzmarktaufsicht werden bei W eitem eingehal-                      Darauf können die Angestellten, die Verantwortlichen und
ten. Auch die neuen W erte nach einer allfälligen Einfüh-                     auch der Landrat stolz sein. Es ist nicht selbstverständ-
rung des so genannten Basel III-Abkommens könnte die                          lich, dass eine Bank derart solide arbeitet und unsere
Bank ohne weitere Massnahmen erfüllen.                                        Staatskasse beständig alimentiert. Mehr als 50 Mio. Fran-
    W eitere Themen, welche die Kommission mit den                            ken fliessen dank der BLKB in unsere Staatskasse.
Verantwortlichen der Kantonalbank diskutierte, können                              Im letzten Jahr musste die BLKB “Basel III” einführen,
dem Bericht entnommen werden. Es sind dies: die Ent-                          also ihr Eigenkapital heben. Sie kämpft zudem mit extrem
wicklung der Zinsmarge, die Preisentwicklung auf dem                          niedrigen Zinsmargen und steht wegen den Steuerabkom-
Immobilienmarkt, die Auswirkungen allfälliger Steuerab-                       men grossen Aufwendungen gegenüber. Beispielsweise
kommen (eine grosse Herausforderung für die Bank).                            musste die BLKB sämtliche Kundenbeziehungen mit Leu-
    Nicht zuletzt nahmen die Kommissionsmitglieder er-                        ten, welche in irgendeiner Form etwas mit den USA zu tun
freut zur Kenntnis, dass die Kantonalbank von der Rating-                     haben, kündigen.
agentur Standard & Poor’s wiederum die Bewertung                                   Für die Geschäftsleitung der BLKB hat die Vereinbar-
“AAA” erhielt.                                                                keit von Beruf und Familienleben für ihre Mitarbeitenden
                                                                              einen hohen Stellenwert. Bei einer Angestelltenbefragung
    Die Finanzkommission beantragt dem Landrat ein-                           erhielt die Bank für ihr Angebot W ork-Life-Balance nur
stimmig mit 12:0 Stimmen, den Geschäftsbericht und die                        Bestnoten. Teilzeitarbeit ist in sämtlichen Bereichen mög-

N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-06-14_ptk.wpd – [10.10.01]
612                                           Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 14. Juni 2012

lich und wird von 7 % der Männer sowie rund 50 % der                          effizientesten Kantonalbanken der Schweiz bezeichnet
Frauen genutzt. Von den bei der BLKB tätigen Frauen                           werden kann.
haben rund zwei Drittel Kinder. Seit dem Jahr 2012 be-                             Neben dem Dank möchte Klaus Kirchmayr auch auf
steht ein neues Arbeitszeitmodell, bei welchem zu 100 %                       einige kommende Herausforderungen hinweisen. Die
tätige Personen ihr Pensum auf 95 % reduzieren oder sich                      Regulierungen, welche die Politik in Bern zur Zeit im Mo-
zusätzliche Ferientage gutschreiben lassen können. Die                        natsrhythmus erfindet, dürfen nicht zu Lasten des stärks-
BLKB unterstützt auch familienergänzende Kinderbetreu-                        ten Pfeilers des Schweizer Bankensystems gehen, zu
ung und übernimmt je nachdem einen Teil der Kosten.                           Lasten der Kantonalbanken. Mit neuen Regeln wird ver-
     Für die hervorragende Arbeit bedankt sich die SP-                        sucht, die Grossbanken in ihre Schranken zu weis, jedoch
Fraktion bei der Basellandschaftlichen Kantonalbank. Sie                      leiden darunter schliesslich die Kantonalbanken. Alle
wird dem Jahresbericht, dem Nachhaltigkeitsbericht und                        Fraktionen bittet Klaus Kirchmayr, dies ihren Bundesparla-
der Jahresrechnung 2011 gerne zustimmen.                                      mentariern ans Herz zu legen. Letztlich sind die Kantonal-
                                                                              banken das wesentliche Schmiermittel der lokalen und
Marianne Hollinger (FDP) gibt bekannt, auch die FDP                           regionalen Wirtschaft. Sie dürfen nicht überproportional
nehme selbstverständlich die Berichterstattung sowie die                      bestraft werden.
Rechnung der Basellandschaftlichen Kantonalbank mit                                Das Umfeld für die Kantonalbanken wird nicht ein-
grosser Freude zur Kenntnis. Sie gratuliert der Geschäfts-                    facher. Es ist positiv, dass jährlich ein hoher zweistelliger
leitung und allen Verantwortlichen zu diesem ausgezeich-                      Millionenbetrag an den Kanton abgeliefert wird, jedoch
neten Resultat. Dem Kanton und der Bevölkerung tut es                         wäre es verfehlt zu glauben, es werde immer so weiterge-
gut, wieder einmal eine derart positive Meldung zu hören,                     hen. Entsprechende Anstrengungen sind notwendig.
besonders wenn sie aus dem Finanzsektor stammt und
nicht nur vorübergehender Natur ist. Es besteht eine gute                     Gerhard Schafroth (glp) schliesst sich dem bereits mehr-
Basis für eine nachhaltig positive Entwicklung der Kan-                       fach geäusserten Dank an eine tolle Bank für ein tolles
tonalbank. Die “AAA”-Bewertung von Standard & Poor’s                          Ergebnis an. Die Kantonalbank erbringt auch wertvolle
wurde problemlos erreicht und bestätigt, dass die BLKB                        Dienste für die Lokalwirtschaft. Dass es ihr so gut geht, ist
ausserordentlich zuverlässig und solide ist.                                  unter anderem auf den W ettbewerb zurückzuführen, wel-
     Beim wichtigen Hypothekengeschäft ist die Kantonal-                      cher auch die Kantonalbank unter Druck setzt. Ein grosser
bank überzeugt, dass sie mit ihrer konservativen Strategie                    Teil unsers Kantonsvermögens steckt als Stille Reserve in
– sie bestand immer auf 20 % Eigenkapital und geht bei                        der Kantonalbank, wobei man sich auch fragen dürfe, ob
der Berechnung der Tragbarkeit noch immer von einem                           das Geld dort aus Sicht des Kantons am richtigen Ort
Zins von 5 % aus – weiterhin gut fahren wird. Vor noch                        angelegt sei. Insbesondere solle neue Grundlagen für die
nicht allzu langer Zeit wurde die Kantonalbank beinahe                        Stärkung des Unternehmensstandorts Basel-Landschaft
etwas belächelt wegen ihrer doch sehr konservativen und                       geschaffen werden.
bodenständigen Anlagestrategie, denn es erschien ver-                              Klaus Kirchmayr bedankte sich für die Millionenbeträ-
meintlich einfach, hohe Zinsen zu erreichen. Über die                         ge, welche an den Kanton abgeliefert werden. Von die-
damit verbundenen Risiken schaute man grosszügig hin-                         sem Kuchen möchte sich Liestal auch gerne ein Stück
weg. So wie die Bank früher belächelt wurde, wird sie                         abschneiden, denn die Stadt werde auf Kosten des Kan-
heute beneidet. Dank dem Festhalten an ihrer Strategie                        tons geplündert.
steht sie heute auf einer überaus gesunden Basis, eine
gute Ausgangslage auch für neue Herausforderungen.                            Regierungsrat Adrian Ballmer (FDP) dankt der Ge-
Die Steuerabkommen stellen eine verhältnismässig kleine                       schäftsleitung mit CEO Beat Oberlin, den Mitarbeitenden
Bank vor grosse Probleme, welchen mit entsprechenden                          und dem Bankrat mit Präsidentin Elisabeth Schirmer für
Massnahmen bis hin zur Ablehnung von Kunden begeg-                            ihre nachhaltig erfolgreiche Arbeit und kluge Unterneh-
net werden muss.                                                              menspolitik. Dazu trägt auch ein kluges Kantonal-
     Die FDP freut sich über das Ergebnis der BLKB und                        bank-Gesetz bei. Dieses sieht vor, dass die Hälfte des
über das Geld, welches so in unsere Staatskasse fliesst.                      Gewinns jeweils in die Reserven eingelegt wird, um die
Mit der Bevölkerung freut sie sich darüber, Vertrauen in                      Bank so stark zu erhalten und nicht zu plündern.
unsere Kantonalbank haben zu können.                                                W ir sind zu recht stolz auf unsere Kantonalbank. Ihre
                                                                              Leistungen sind nicht selbstverständlich und kein Selbst-
Alain Tüscher (EVP) dankt dem Bankrat, der Geschäfts-                         läufer.
leitung sowie den Mitarbeitenden für ihre hervorragende                             Adrian Ballmer war eigentlich der Meinung, die Dis-
Leistung in einem zur Zeit schwierigen Marktumfeld. Die                       kussionen über den Standort Liestal habe man schon vor
Top-Klassierung beim Rating der Schweizer Kantonal-                           längerer Zeit ad acta gelegt. Den früheren Stadtpräsiden-
banken belegt diese Leistung. Die Eigenmittelsituation                        ten von Liestal fragte Adrian Ballmer einmal, ob es ihm
präsentiert sich sehr gut und die CVP/EVP wünscht sich,                       lieber wäre, der Standort der Verwaltung und der Kan-
dass der von der Kantonalbank eingeschlagene W eg                             tonalbank befände sich an einem anderen Ort. Auf diese
beibehalten wird. Die CVP/EVP-Fraktion wird die vorlie-                       Frage hin begriffen die Meisten, dass Liestal profitiert vom
genden Berichte genehmigen.                                                   Standort der Verwaltung und der Kantonalbank, welche
                                                                              sehr gute Arbeitsplätze gerade auch in Liestal anbieten.
Klaus Kirchmayr (Grüne) bezeichnet die Baselbieter                                  Adrian Ballmer ist stolz auf das AAA-Rating. Es be-
Kantonalbank als echte Erfolgsgeschichte, auf welche der                      deutet Reputation und günstiges Fremdkapital. Es steht
Kanton stolz sein könne. Dazu haben alle beigetragen,                         im Zusammenhang mit dem Kanton und seinem Rating.
sicher die Mitarbeitenden, aber auch die Geschäftsleitung                     Voraussetzung ist der Haushaltausgleich, also die mittel-
sowie der Bankrat. All diesen Leuten dankt Klaus Kirch-                       fristige Entlastung der laufenden Rechnung um minde-
mayr dafür, dass die Kantonalbank heute als eine der                          stens 180 Mio. Franken. W enn nicht, riskieren wir unser

N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-06-14_ptk.wpd – [10.10.01]
Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 14. Juni 2012                         613

AAA, über welches der Kanton seit 2001 verfügt, und                           mulieren und Prozesse für die Überprüfung der Lohnklas-
damit auch das der Bank.                                                      sen etablieren. In wiefern das Personalreglement und das
                                                                              Lohnklassensystem revidiert werden müssen, ist noch
://: Eintreten ist unbestritten.                                              unklar.

–     Beschlussfassung                                                        –    Eintretensdebatte

://: Mit 78:0 Stimmen genehmigt der Landrat den Ge-                           Dieter Epple (SVP) betont, sparen sei angesagt, und wer
     schäftsbericht und die Jahresrechnung 2011 der Ba-                       ernten wolle, müsse zuerst sähen. W ünschenswert wäre
     sellandschaftlichen Kantonalbank.                                        es natürlich, wenn möglichst viele übergreifende Mass-
     [Namenliste einsehbar im Internet; 10.54]                                nahmen direktionsintern erarbeitet würden. W erden alle
                                                                              Aufträge extern vergeben, müssen wir uns die Frage stel-
Für das Protokoll:                                                            len, ob die richtigen Personen beim Kanton angestellt
Andrea Maurer, Landeskanzlei                                                  sind. Mehrheitlich unterstützt die SVP-Fraktion die Ü-
                                                                              Massnahmen.
                                          *
                                                                              Mirjam Würth (SP) stellt fest, das aktuelle Geschäft liefe-
                                                                              re relativ viele Diskussionspunkte. 5 Mio. Franken sind
Nr. 604                                                                       viel Geld, es könnten damit beispielsweise 25 Berater
                                                                              während eines Jahres fürstlich entlöhnt werden.
5 2012/111                                                                          Selbstverständlich ist die SP der Meinung, dass über-
Berichte des Regierungsrates vom 3. April 2012 und                            greifende Massnahmen notwendig sind, da die mangelnde
der Finanzkommission vom 6. Juni 2012: Entlastungs-                           Zusammenarbeit zwischen den Direktionen uns viel kos-
paket 12/15 für den Staatshaushalt: Verpflichtungs-                           tet. Mit dem Beizug von externen Beratern erhielte die
kredit für externe Unterstützung                                              Verwaltung eine Aussensicht und Strukturen würden neu
                                                                              beurteilt. Das Vertrauen der SP in derartige Massnahmen
Kommissionspräsident Marc Joset (SP) informiert, im                           ist jedoch ein Stück weit erschüttert, denn bei der letzten
Rahmen der Beratungen zum Entlastungspaket im Land-                           generellen Aufgabenüberprüfung wurde viel versprochen
rat von vergangenem März habe der Landrat den Regie-                          und wenig erreicht. Externe Berater können uns die Frage
rungsrat damit beauftragt, einen Kredit von 5 Mio. Franken                    nicht beantworten, wie sich die Regierung organisieren
für die Umsetzung der so genannten Ü-Massnahmen mit                           soll. Bevor neues Geld für Berater ausgegeben wird, sollte
separater Vorlage zu begründen und ergänzende Details                         sich der Regierungsrat über seine eigene Organisations-
nachzuliefern. Der Regierungsrat begründet seinen Antrag                      struktur einig werden.
in der aktuellen Vorlage mit einem Unterstützungsbedarf                             Sollte heute bereits Geld gesprochen werden, dann
durch unabhänige externe Beratung vor allem bei direk-                        nach Ansicht der SP-Fraktion höchstens die Hälfte des
tionsübergreifenden Massnahmen. Die Finanzkommission                          beantragten Betrags. Die SP-Fraktion beantragt daher, die
hörte anlässlich ihrer Beratungen einen der externen Be-                      5 Mio. Franken auf 2,5 Mio. Franken zu halbieren, denn
rater an, der bereits die Erarbeitung des Strategieprozes-                    man sei skeptisch betreffend Einsatz externer Berater für
ses des Regierungsrates begleitete. Dieser Fachmann                           die Überprüfung der Lohneinreihung oder für Optimierun-
erklärte den Kommissionsmitgliedern, dass vor allem bei                       gen im IT-Bereich. In letztem Fall ist bereits eine externe
Sparprogrammen eine unabhängige Aussensicht wichtig                           Firma für den Kanton tätig, welche dafür fürstlich entlöhnt
sei, weil oft Eigeninteressen und Loyalitäten sowie bei                       wird. Sollte dem Antrag der SP-Fraktion nicht stattgege-
Personalfragen Befangenheiten bestehen. Die Kommissi-                         ben werden, werde man das aktuelle Geschäft ablehnen.
on liess sich ein Beispiel eines Projektauftrags erläutern.
Man war sich einig, dass für alle Projekte ein professionel-                  Monica Gschwind (FDP) ist der Ansicht, der Regierungs-
les Monitoring und Reporting erfolgen müsse. Entspre-                         rat habe gemäss seinem Auftrag eine Vorlage erarbeitet,
chend beantragt die Finanzkommission eine neue Ziffer 2                       welche detailliert aufzeigt, welche Massnahmen welche
im Entwurf des Landratsbeschlusses.                                           Entlastungswirkung entfalten, wo externe Berater zugezo-
     Einige Mitglieder der Kommission waren der Ansicht,                      gen werden sollen und welche Kosten dies nach sich
dass sich der Regierungsrat zuerst über Grundsätzliches                       ziehen wird. Der Zeitplan, welcher den Arbeiten zugrunde
einigen, die Direktionsstrukturen überdenken und dem                          liegt, erscheint den Mitgliedern der FDP-Fraktion mehr als
ganzen Prozess entsprechende Vorgaben geben sollte.                           nur ambitiös. Damit die Spareffekte im Jahr 2014 tatsäch-
Ein entsprechender Antrag wurde in der Kommission ab-                         lich zum Tragen kommen, müssen nach Ablauf der Refe-
gelehnt.                                                                      rendumsfrist sofort entsprechende Aufträge an die exter-
     Nachdem kommissionsintern auch ein Kürzungsan-                           nen Berater erteilt werden. Vorschläge und gangbare
trag des Kredits abgelehnt wurde, beantragt die Finanz-                       Lösungen müssen innert kürzester Frist vorgelegt werden.
kommission dem Landrat mit 9:3 Stimmen bei 1 Enthal-                          Eventuelle Vernehmlassungen sollen bis Ende Jahr statt-
tung, dem Landratsbeschluss über das Entlastungspaket                         finden und die daraus resultierenden Landratsvorlagen
12/15, Verpflichtungskredit für externe Unterstützung, in                     noch im ersten Quartal 2013 an den Landrat überwiesen
der von der Kommission ergänzten Fassung zuzustim-                            werden.
men.                                                                               Dass ein derartiger Zeitplan auch unter Einbezug
     Zu den Ü-Massnahmen “Optimierung Personalwesen”                          einer gut strukturierten, internen Projektorganisation nur
stellten sich in der Detailberatung einige Fragen. Die ex-                    mit zusätzlicher Unterstützung von externen Fachkräften
terne Beratung (es sind hier immerhin 1,6 Mio. Franken                        umsetzbar sein wird, liegt auf der Hand, denn die zeitliche
vorgesehen) soll hier Kriterien für Stellenreduktionen for-                   Verfügbarkeit der eigenen Mitarbeiter ist nicht unerschöpf-

N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-06-14_ptk.wpd – [10.10.01]
614                                           Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 14. Juni 2012

lich. Könnten unserer Mitarbeiter tatsächlich eine derart                     Klaus Kirchmayr (Grüne) stellt fest, wer nicht investiere,
komplexe Arbeit innert kürzester Frist erledigen, müsste                      werde nicht nachhaltig besser werden. Berater machen
sich Monica Gschwind tatsächlich fragen, ob auf der Ver-                      Sinn, wenn einmalig Spezialwissen ins Haus geholt wird,
waltung nicht zu viel Personal eingestellt wurde.                             welches fehlt und bei welchem es auch nicht sinnvoll ist,
     Auch die hohe Komplexität erfordert fachliche Res-                       es sich dauerhaft zu beschaffen. Sinnvoll sein kann dies
sourcen, welche von der Verwaltung nicht vollumfänglich                       bei hoch spezialisierten Informatikaufgaben, aber auch für
bereitgestellt werden können. Damit die hoch gesteckten                       eine Aussensicht beispielsweise bei Lohneinreihungs-
Ziele und der Zeitplan eingehalten werden können, mach-                       überprüfungen. In unserem Kanton wurde in den letzten
te sich die Projektleitung in der Zwischenzeit bereits an                     Jahren eher zu wenig als zu viel in externe Beratungen
die Arbeit. Projektaufträge wurden erteilt sowie Aufgaben-                    investiert, daher bringt Klaus Kirchmayr dem Anliegen,
pakete und Teilprojektleitungen bestimmt. Der Kick-off                        nun einmalig etwas zu investieren, um dauerhaft und
fand statt und ebenfalls wurden die Zeitpunkte für das                        nachhaltig besser zu werden, Sympathien entgegen. Die-
Reporting festgelegt.                                                         ser Grundgedanke findet bei der Fraktion der Grünen eine
     Die FDP-Fraktion ist sich bewusst, dass es als stos-                     Mehrheit, allerdings mit grossen Vorbehalten.
send erscheinen mag, für die Umsetzung von Sparmass-                               Es ist gängige Praxis, dass Beratergelder oft miss-
nahmen in einem ersten Schritt zusätzliche Gelder spre-                       braucht werden, um unangenehme Führungsentscheide
chen zu müssen. Trotzdem vertritt die FDP die Ansicht,                        zu delegieren, und alles schon beinahe zu Tode zu analy-
dass Manpower, methodisches Fachwissen, Objektivität,                         sieren, um letztlich eine Massnahme begründen zu kön-
Distanz und eine unabhängige Aussensicht von externen                         nen. Derartige Führungsentscheide sollen nicht aus dem
Beratern unabdingbar sind für eine erfolgreiche und                           Bauch heraus gefällt werden, sie können jedoch auch mit
schnelle Umsetzung der direktionsübergreifenden Mass-                         den bestehenden Mitteln gut vorbereitet und in einem
nahmen. Den Regierungsrat wird die FDP in seinen Be-                          professionellen Dialog auf oberster Führungsebene gefällt
mühungen unterstützen, den Staatshaushalt so schnell                          werden. Derartige Entscheide sind aus Sicht der Grünen
wie möglich ins Lot zu bringen. Dem vorliegenden Kredit-                      nicht an Berater delegierbar und brauchen für eine ent-
antrag werden die Mitglieder der FDP-Fraktion zustimmen.                      sprechende Vorbereitung auch nicht enorm viele finanziel-
     Den Antrag der SP-Fraktion auf Kürzung des Ver-                          le Mittel. Bevor Berater sinnvoll eingesetzt werden kön-
pflichtungskredits werden die Mitglieder der FDP-Fraktion                     nen, sind Leitplanken notwendig, welche zur Zeit fehlen.
ablehnen, denn es muss alles in die W aagschale gewor-                             Der Bevölkerung ist es schwierig zu vermitteln, dass
fen werden, um so schnell wie möglich die Strukturen auf                      für die Umsetzung eines Entlastungspakets 5 Mio. Fran-
der Verwaltung zu ändern.                                                     ken für hoch bezahlte Berater eingesetzt werden sollen.
                                                                              Der Sinn dieses Vorgehens kann nur dann vermittelt wer-
Claudio Botti (CVP) erklärt, die CVP/EVP-Fraktion stim-                       den, wenn die oberste Leitung, also die Regierung, mit
me dem Verpflichtungskredit derart zähneknirschend zu,                        gutem Beispiel vorangeht und zeigt, dass auch heilige
dass man Angst um allfällige Plomben haben müsse.                             Kühe geschlachtet werden und sie den Hebel bei sich
Obwohl die Höhe des Kredits in der aktuellen Vorlage                          selbst ansetzt. Sind die grundlegenden Führungsentschei-
begründet werde, empfindet die CVP/EVP das gewählte                           de gefällt, ist die W ahrscheinlichkeit viel kleiner, dass die
Vorgehen nicht als optimal. Gewisse Kriterien sind nicht                      Berater in die falsche Richtung rennen. Die Fraktion der
bekannt. So werden für den IT-Bereich 1,6 Mio. Franken                        Grünen beantragt daher, eine neue Ziffer 3 in den Land-
gesprochen, um eine Einsparung von 2 Mio. zu erreichen.                       ratsbeschluss einzufügen mit folgendem W ortlaut:
Im schlimmsten Fall würde das Geld sogar ausgegeben,                               3. (neu) Damit das Beratungsgeld zielgerichtet aus-
ohne einen Gewinn zu erzielen. Die Verwaltung selbst                                   gegeben werden kann, beschliesst der Regie-
muss mehr Verantwortung übernehmen!                                                    r u n g s ra t b i s zu m 3 1 . 1 0 .2 0 1 2 ü b e r e i n e
     Beispielsweise für Lohneinsparungen ist ein Betrag                                Regierungs- und Verwaltungsreform als Leitlinie
für externe Begleitung in der Höhe von 1,1 Mio. Franken                                für die direktionsübergreifenden Massnahmen.
vorgesehen. Claudio Botti geht davon aus, dass sich Leu-                               Diese hat zum Ziel, Aufgaben, Dienststellen und
te mit dem Thema beschäftigt haben und festgestellt ha-                                aktuell direktionsübergreifende Aktivitäten neu zu
ben, dass zur Überprüfung 1,1 Mio. Franken notwendig                                   ordnen und den veränderten Rahmenbedingun-
sind. Braucht es dafür tatsächlich noch derart viel externe                            gen angepasst den Direktionen zuzuordnen.
Hilfe?                                                                        Die Regierung soll also gemeinsam klare operative Füh-
     Es ist klar, dass sich der Landrat mit der aktuellen                     rungsentscheide treffen, um die übergreifenden Mass-
Vorlage in einem Spannungsfeld zwischen der operativen                        nahmen zu definieren und vor dem Einsatz externer Bera-
und der strategischen Ebene befindet. Der Regierung wird                      ter die entsprechenden Entscheide zu fällen.
zugestanden, dass die Ü-Massnahmen professionell um-                               Sollte der Landrat dem oben genannten Antrag zu-
gesetzt werden sollen, jedoch fehlt eine gesamthafte                          stimmen, wird die Grüne Fraktion dem beantragten Ver-
Aufgaben- und Leistungsüberprüfung.                                           pflichtungskredit grossmehrheitlich zustimmen. W ürde er
     Zum Antrag der SP-Fraktion meint Claudio Botti, dass                     abgelehnt, erschein das Risiko den Grünen als zu gross
nach einer Halbierung des gesprochenen Betrages nicht                         und sie werden die Vorlage grossmehrheitlich ablehnen.
klar wäre, wie die Regierung die Mittel dann einsetzen
würde. Aus diesem Grund steht er diesem Anliegen skep-                        Gerhard Schafroth (glp) dankt Klaus Kirchmayr für sei-
tisch gegenüber. Auch kann er nicht beurteilen, ob nach                       nen Hinweis, es handle sich bei der Umsetzung direk-
einer Halbierung des Verpflichtungskredits noch sämtliche                     tionsübergreifender Entlastungsmassnahmen um eine
Sparmassnahmen umgesetzt werden könnten.                                      operative Tätigkeit des Regierungsrates. Dieser Meinung
                                                                              schliesst sich die BDP/glp-Fraktion an. Der Regierungsrat
Eine Unterstützung des Antrags erachtet Claudio Botti als                     muss seine Verwaltung gut führen und ihm kommt es
schwierig.                                                                    auch zu, diese Aufgabe zu lösen. Der Verpflichtungskredit

N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-06-14_ptk.wpd – [10.10.01]
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