Erfahrungsbericht - Madrid Universidad Autónoma de Madrid (UAM) Wintersemester 2005/2006 - Madrid Universidad Autónoma (UAM) de ...

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Erfahrungsbericht - Madrid Universidad Autónoma de
        Madrid (UAM) Wintersemester 2005/2006

1 Zeitraum des Studienaufenthaltes
Vom September 2005 bis Mitte Januar 2006 war ich ein Semester lang an der UAM
immatrikuliert. Das Semester hat in meinem Fall am 28.09.2005 angefangen und die letzten
Klausuren wurden am 09.02.2006 geschrieben.

2 Vorbereitung
Die Vorbereitung in Deutschland ist nicht besonders aufwändig. Nachdem man die
Bestätigung der Uni Kiel und der Uni Madrid erhalten hast, ist zumindest auf dieser Seite
administratorisch nichts mehr zu tun. Man sollte in Madrid bei der Einschreibung folgende
Originaldokumente + Kopien davon bereithalten: Pass, Internationale Krankenkarte (E-128) -
die müsst ihr bei eurer Krankenkasse bestellen!, Passbild. Weitere Unterlagen wurden bei
meiner Einschreibung nicht verlangt. Insgesamt belief sich der Aufwand für Passbilder in
Madrid auf vier Stück, so dass man das auch schon mal in Deutschland vorbereiten sollte.

3 Anreise
Seit Oktober 2005 bietet die Lufthansa Flüge von Hamburg nach Madrid und zurück für 99€
an. Das ist das mit Abstand das günstigste Angebot. Ggf. solltet ihr schon zwei Monate vorher
buchen, um diesen Tarif zu bekommen. Das bezieht sich auch auf die Flüge nach Deutschland
während des Semesters (Weihnachten u.ä.). Alternativ kann man auch mit Air-Berlin von
Hamburg oder Lübeck nach Madrid gelangen. Kosten hierfür: ca. 160€ für die gesamte
Strecke. Leider nutzt Air-Berlin bei diesem Angebot sein Drehkreuz in Mallorca, so dass man
im Gegensatz zu Lufthansa (2,5 Stunden) fast 6 Stunden unterwegs ist, um nach Madrid bzw.
nach Hamburg zu kommen. Ich hatte erst vor mit meinem Auto noch Madrid zu fahren, um
mir die lieb gewonnene Mobilität aus Kiel zu erhalten, aber davon kann ich nach all meinen
Erfahrungen hier nur abraten. Ein Auto in Madrid zu haben wäre nur ein unglaubliche Last
und aufgrund der nicht vorhanden Parkplätze und dem grassierenden Parkvandalismus auch
verdammt teuer. Wahrscheinlich hat Madrid eines der besten Nahverkehrssysteme der Welt,
so dass man in der 6-Millionen Metropole eigentlich alle Ecken innerhalb von 30-50 Minuten
erreicht. Mit dem Auto braucht man während des normalen Verkehrs schon solange, um von
einem Stadtteil in das nächste zu kommen. Ich habe noch eine zusätzliche private
Krankenversicherung abgeschlossen (1,50€/Tag) die wohl bei Unfällen die Kosten

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übernimmt, die über den Kostensatz in Deutschland hinausgehen. Beispiel: Ihr brecht euch ein
Bein und die Behandlung in Spanien kostet 3000€. In Deutschland würde die Behandlung
aber nur 1000€ kosten, so dass ihr 2000€ selber tragen müsstet. Diese Kosten übernähme die
private Versicherung. Zumindest wurde es mir so mitgeteilt. Zwischenfazit: kein Auto
mitnehmen und pünktlich Flüge buchen.

4 Allgemeines zum Studienort
Von allen Großstädten dieser Welt die ich bisher gesehen habe, ist Madrid für mich mit
Abstand die Interessanteste. Hier befindet sich das wirtschaftliche und soziale Zentrum
Spaniens, Hektik findet trotz 6 Millionen Einwohnern auf engstem Raum (halb so groß wie
Berlin mit 3 Millionen Einwohnern) kaum statt und das verbreitete Flair ist einzigartig. Für
die Mädels die diesen Bericht lesen: Wie überall in Spanien gibt es hier sehr billige Schuhe,
bloß dass es in Madrid tausende und nicht nur hunderte Läden dafür gibt. Das
Nahverkehrssystem ist traumhaft gut und extrem günstig. Die Temperaturen waren im Winter
eigentlich nie unter 0°C und jetzt gerade (Mitte Januar) bewegt sich das Thermometer schon
wieder bei 10-15°C. Im Sommer kann es allerdings recht heiß werden, so dass man sich genau
überlegen sollte wann man für die stressige Wohnungssuche nach Madrid reist. Madrid liegt
auf 667m über N.N. und kühlt deswegen im Winter etwas schneller aus wie zum Beispiel
Valencia, aber die gefühlten Temperaturen sind immer noch viel höher als in Kiel. Vorteil im
Winter: Man kann mit dem Nahverkehrszug in ca. einer Stunde vom Zentrum aus ein paar
kleinere Skigebiete erreichen, so dass man sich die Winterferien durchaus angenehm gestalten
kann. Ich habe auf Kosten- und Zeitgründen aber darauf verzichtet. Nähere Infos darüber:
http://www.valdesqui.es
Die Clublandschaft ist auch sehr vielfältig. Verzichten sollte man auf die Touristenclubs am
Sol (nur besoffenen Engländer) und von den professionellen Erasmuspartys rate ich auch ab
(teuere Discos, teure Drinks). Lieber gleich in die Ecke Antonio Martinez oder Tribunal. Dort
finden sich hunderte Clubs in allen denkbaren Ausprägungen und man ist vornehmlich unter
Spaniern. Zwischenfazit hier: Extrem relaxte Stadt die alles bietet (außer anständig bezahlte
Jobs) und in der man gut ein paar Jahre leben könnte!!!
Für weitere und detailreichere Infos sollte man mal bei Wikipedia vorbei schauen und sich
genau informieren. http://de.wikipedia.org/wiki/Madrid
Einkaufstipp: Calle Apodaca (Nähe Metro Tribunal)

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Palacio Real (der König wohnt aber nicht dort!)

                                            Almudena Katedrale

5 Wohnen
Das ist einer der weniger erfreulichen Punkte dieses Berichtes. Ich habe zuerst aus
Deutschland versucht eine Wohnung zu organisieren. Das kann man über gängige
Internetseite wie www.wg-gesucht.com oder die populäre www.roommate.com probieren.
Natürlich kann man auch die Internetseite von dem Kieler Express Äquivalent
www.segundmano.com nutzen und dort die Adressen raussuchen. Das hat von Deutschland
aus alles nicht geklappt, so dass ich die ersten Tage in einem Hostal gewohnt habe und die
Suche von dort zentral steuern konnte. (Hostal Castilla - sehr empfehlenswert). Einfach mal
bei Google nach Hostals in Madrid suchen und dann werdet ihr genügend Hostal-
Buchungsmaschienen finden. Achtet darauf eine Buchungsbestätigung zu bekommen, weil
man sonst bei der Ankunft ziemlich alt aussehen kann. Die telefonischen Vorbestellungen
werden manchmal nicht beachtet und frei nach dem Motto - wer zuerst kommt, wohnt zuerst -
könnte das Zimmer schon weg sein. Ca. eine Woche Zeit sollte man sich bei der
Wohnungssuche lassen, um die örtliche Situation kennen zu lernen. Übereinstimmend mit
anderen Studenten kann auch ich nur sagen, dass diese Tage echt besch… sind und man viele
„Wohnlöcher“ zu sehen bekommt im Preisbereich von 400€ die in Kiel nicht mal als
Hundhütte durchgehen. Im Zentrum kann man von 350€ aufwärts wohnen und wenn man sich

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in die langweiligeren Vororte begibt, dann kann man auch mit weniger auskommen. Generell
würde ich sagen, dass die Mieten in Madrid fast doppelt so hoch sind wie in Kiel. Stadtpläne
bekommt man gratis im Hostal oder beim Corte Inglés, aber die reichen meistens nicht aus,
um die Adressen aus den Wohnungsanzeigen zu finden (kein Register). Map24.de oder ein
Routenplaner auf dem Laptop helfen dabei ungemein. Sowieso ist es nicht immer einfach
ohne Spanischkenntnisse Termine zu vereinbaren, so dass die Suche nach Wohnungen zu
einem echten Abenteuer wird. Ich habe in der Näher von Plaza Lavapies gewohnt (dem
Gaarden von Madrid) und habe das entgegen aller Vorurteile gegenüber diesem Stadtteil nie
bereut. Die näheren Gegebenheiten kann ich Interessierten aber auch gerne näher erklären.
Alleine die Handykosten für die Terminabsprache beliefen sich in den ersten vier Tagen auf
70€. Die drei Anbieter (Movilstar, Amena, Vodafone) nehmen sich preislich übrigens nicht
viel, wobei Movilstar angeblich das beste Netz hat. Solltet ihr euch bei roommates.com oder
Ähnlichem registrieren und suchen, dann bietet sich das einstellen eines eigenen Profils mit
Foto an. Die Rücklaufquoten sind dann ungleich höher und neben einigen zwielichtigen
Angeboten habe ich auch dort die Wohnung gefunden in der ich in Madrid gewohnt habe. Ich
habe natürlich auch versucht mit den Segunda-Mano Anzeigen (Zeitung erscheint Montags,
Mittwochs und Freitags) eine Wohnung zu finden, war dabei aber nicht so erfolgreich. In der
„Piso de Compatir“ - Sektion solltet ihr euch erstmal auf eure Lieblingsstadtteile
konzentrieren und die Angebote dort abtelefonieren. Auf www.qdq.com kann man jedes
einzelne Haus in Madrid betrachten - vielleicht hilft euch das ja bei der Wohnungssuche.
Meine Adresse war übrigens direkt über einem Dönerladen: Calle Ave Maria 39. Es gibt wohl
auch ein Studentenwohnheim direkt an der Uni, was aber nicht wirklich empfehlenswert ist,
weil es viel zu weit vom Zentrum entfernt liegt. (Kosten?: 500€/Monat) Vergleichbar
vielleicht mit Quickborn und Hamburg. Und mal ehrlich - wer in Quickborn studiert (kann
man zwar nicht, aber ist in dem Beispiel egal) der will doch wohl in Hamburg wohnen! Mehr
kann ich zu Studentenwohnheimen nicht sagen, ich kenne auch niemanden der dort gewohnt
hat. Kurze Zusammenfassung: NIE AUFGEBEN!

6 Allgemeines zur Universität
Die UAM ist mit 35.000 Studenten in allen nur erdenkbaren Studiengängen eine relativ große
Uni liegt aber in Bezug auf die Studentenzahl hinter der Complutense (über 100.000
Studenten) deutlich zurück. Nach dem einen oder anderen Ranking liegt die UAM oft auf
Platz 1 der öffentlichen Unis, aber davon sollte man sich auf keinen Fall beeinflussen lassen.
Eine Mensa im eigentlichen Sinne gibt es nicht, dafür gibt es in der Wirtschaftsfakultät zwei
Cafeterias in denen auch ein Mittagsmenü angeboten wird. Kosten dafür: 4,50€ pro Menü.
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Mit der Metro kann man die Uni nicht erreichen, so dass man immer auf die Cercanias (S-
Bahn) angewiesen ist, die aber die Unihaltestelle (Cantoblanco) mit insgesamt drei Linien
bedienen. Man braucht je nach Wohnlage 30-50 Minuten zur Uni. Abfahren mit den
Cercanias       könnt   ihr   vom   Bahnhof    Atocha,   der   Haltestation   Recoletos,   dem
Riesenuntergrundbahnhof Nuevos Ministerios oder vom Bahnhof Charmatin. Weitere Infos
findet ihr auf der Website der Cercanias Madrid. Die Cercanies-Linien Richtung: “Colmenar”,
“San Sebastian de los Reyes” und “Tres Cantos” halten in Cantoblanco. Das Monatsticket
(der Erstkauf findet in einem Estanco (Tabakwarenladen) statt) muss für die Zone B1
ausgestellt werden. Die Uni bietet auch ein W-Lan Netz, dass aber aufgrund seiner
Konfiguration nur einigen W-Lan Karten Zugang bietet. Alternativ kann man sich die W-Lan
Karte der Bibliothek ausleihen und dann mit einer speziellen Software (Cisco) im W-Lan
surfen. Wer als interne W-Lan Karte einen Chip von Intel hat (Wireless 2100 LAN 3B) der
kann sich gerne bei mir melden. Alle anderen müssen die Informatiker vor Ort konsultieren
und um Hilfe bitten.

7 Betreuung vor Ort
Ich habe mich gleich bei meiner Ankunft in Madrid in der Uni angemeldet. Das macht man im
„Rectorado“ im Erasmusbüro. Dort gibt man die o.g. Sachen ab, bekommt eine Bestätigung,
wird zum seinem „Coordinador“ geschickt, um den Stundenplan zu besprechen und darf nach
ca. einer Woche seinen Ausweis abholen, der fürs Bücherausleihen und Rabatte in Museen
bekommen hervorragend geeignet ist. Eurer Betreuer wird euch im Rectorado zugeteilt bzw.
es gibt eine Liste am ORI (Oficina de las Relaciones Internacionales) der Fakultät die euren
zuständigen Betreuer ausweist. Auch die Erasmus Studentenvereinigung bietet relativ viele
Aktivitäten an. Vom Ausflug nach Sevilla bis zu spanischen Kochkurs ist die Palette ziemlich
komplett. Die Betreuung (auch per Email) war insgesamt sehr professionell und ich hatte als
Erasmusstudent nie administrativen Nachteile. Hut ab dafür! Sonst klappt in Spanien nämlich
nicht soviel.

8 Studienangebot und Kursbelegung
Die Fakultät hat ein reichhaltiges Kursangebot, von dem prinzipiell alles belegt werden kann
außer den Kursen des ersten Jahres. Das sagt aber noch nichts über die Anerkennung durch
die Kieler Profs. aus! Das muss persönlich verhandelt werden. Wir hatten für die endgültige
Kurswahl bis zum 11.11.2005 Zeit, die wir auch komplett benötigt haben. Dann matrikuliert
man sich an der UAM fest für die Kurse und kann nicht mehr wechseln. Man kann sich aber

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für beliebig viele Kurse einschreiben, so dass diese Beschränkung eher administrativer Natur
ist. (Spanische Studenten zahlen Studiengebühren pro gebuchten Schein)

Ich habe folgende Kurse belegt, die auch alle (nach harten Verhandlungen) mit 4
Prüfungspunkten anerkannt werden: (mit Gewähr - ich befinde mich während der Erstellung
des Berichtes noch in Spanien und die Anerkennung erfolgt erst im März. Das Update steht
im VSFS.DE Forum) Bitte beachtet, dass dieselben Vorlesungen bei anderen Professoren
anderes ablaufen können. Der Bericht bezieht sich also immer nur auf den jeweiligen Prof.!!!

Makroökonomie 3 bei Jorge Turmo: Kursnummer 15707, 4SWS
Der Kurs ist sehr gut strukturiert und behandelt im Wesentlichen die Theorien der Neoklassik.
Als Grundlage wird das Buch „Makroeconomics“ von Robert J. Barro verwendet. Es wurden
keine Arbeiten während des Semesters geschrieben und die Fragen der Abschlussarbeit (2-
stündig) sollen den Übungsfragen im Barro gleichen. Der Kurs gehört zu den
anspruchvollsten Kursen an der UAM im Bereich VWL. Kein Skript. Anerkannt wird der
Kurs durch Prof. Wolthmann

Dirección Estrategia 1 bei Alberto Puente: Kursnummer 14482, 4SWS
Ein ebenfalls sehr gut strukturiert vorgetragener Kurs mit Skript. Es geht sehr generell um
Strategien von Unternehmen. Die Inhalte werden durch Case-Studies vertieft, die bewertet in
die Endnote einfließen (25%). Zusätzlich war es möglich eine Hausarbeit über ein
selbsterfundenes Unternehmen zu schreiben in der möglichst alle Inhalte der Vorlesung
anzuwenden sind. (+10%) Die Klausur besteht aus Case-Studies in der punktuell
Vorlesungsinhalte angewendet werden müssen. (Porter, Strategiemodell…) Anerkannt wird
der Kurs als ABWL von Prof. Albers

Dirreción Financiera bei Fernando Ubeda: Kursnummer 14483, 4SWS
Ein Kurs mit Skript der nahezu alle Inhalte aus der Grundstudiumsveranstaltung der
Finanzwirtschaft bis hin zu vielen Themen aus der SBWL auffasst und mit praktischen
Beispielen unterfüttert. Es war eine Hausarbeit während des Semesters über ein selbst
gewähltes Thema zu schreiben, (ich hatte Kapitalmarkteffizienz gewählt) die als Zünglein an
der Waage in die Endbewertung der Note eingeht (+5-10%). Die Klausur besteht zumindest
bei   diesem   Prof.   zu   30%    aus   Theoriefragen   und   zu   70%     aus   praktischen
Anwendungsaufgaben. Anerkannt als ABWL durch Prof. Nippel

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Estructura Economia Mundial bei David Rivas: Kursnummer 10996 (3+1 SWS)
Ein Kurs der viel Wirtschaftsgeschichte aufgreift und dadurch wesentliche Bewegungen in der
Wirtschaftsgeschichte im globalen Zusammenhang erklärt. Als Grundlage dient ein Buch und
es gibt leider kein Skript. Dieser Kurs ließ viel an Struktur und akademischen Anspruch
vermissen, war aber in sozioökonomischer Hinsicht sehr interessant und wird in Kiel in dieser
Form wohl nicht zu finden sein. Die Klausur am Ende zählt 100%. Anerkannt durch Prof.
Bröcker.

Economia de las Empresas Financiera bei José Luis Diez: Kursnummer 11146 (3 SWS)
Der Kurs behandelt das komplette Bankensystem in Spanien im europäischen Kontext. Von
der Bilanz einer Bank bis zu Rechtsgeschichte der Sparkassen geht der Kurs extrem in Detail
und vermittelt viel Wissen im Bereich Bankenproduktion. Es konnte eine Hausarbeit
angefertigt werden (Thema frei wählbar aus dem Vorlesungskontext) die als 50%
Rückfallgrenze genutzt werden kann (= 4,0). Die Klausur zählt also 100% ohne das man
durchfallen kann, wenn man eine anständige Arbeit schreibt. Anerkannt als SBWL durch
Prof. Nippel

9 Die Sprache
Ich habe vor meinem Spaniensemester insgesamt 8 Wochen Sprachschule verteilt über drei
Jahre genossen, so dass ich zumindest mit fundierten Vorkenntnissen nach Madrid reisen
konnte. Ziel in Bezug auf die Sprache sollte es sein, bis zur Klausurzeit sattelfest schreiben,
lesen und vielleicht auch reden zu können, um sich die Lernphase bzw. die Klausuren selbst
nicht zu erschweren. Dabei hilft natürlich auch die Unterkunft in einer WG nur mit Spaniern.
Aus diesem Grund solltet ihr die typische Erasmus-WG vermeiden. Investiert einfach 1-2
Tage mehr in die Suche und dann sollte man schon etwas finden. An der Uni wird ein
Sprachkurs angeboten der mit 3 SWS im Semester stattfindet. Die Anmeldung und der Test
dafür waren in meinem Fall noch im September. Wenn ihr an der UAM ankommt, um euch
einzuschreiben, dann solltet ihr die Anmeldung zum Sprachkurs gleich mit erledigen. Die
Plätze sind begrenzt (gibt aber sehr viele) und wer zuerst kommt, bekommt den Platz. Das
Niveau ist gut, aber bei bis zu 35 Teilnehmern ist der Lernerfolg in dem Kurs natürlich gering.
Ich habe noch Privatstunden genommen (2-3x pro Woche) und im September einen
Intensivkurs (2 Stunden/Tag) an der Sprachschule CCE (Calle Carmen 6) im Zentrum von
Madrid genossen. Wenn man sich anstrengt, dann ist ein „Spanisch fließend“ nach einem
Semester drin. Der Sprachkurs an der Uni ist kostenlos, der Intensivkurs im September war
für 135€ zu bekommen und meine Sprachlehrerin hat je nach Jahreszeit einen Stundensatz
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von    10-15€.     Name      der    Sprachlehrerin:    Susana,     Kontakt:    +34652473736
(cisulgarcia@mixmail.com), Wohnt im Zentrum!

10 Freizeitmöglichkeiten
Ich war ein paar Mal bei Spielen von Real Madrid (totlangweilig) und habe die Rad-WM, das
Vueltafinale und viele andere Sportereignisse live verfolgt. Neben sportlichen Aktivitäten
könnte man natürlich auch eine Flamenco-Schule besuchen, im Sozialprojekt Lavapies
mitarbeiten oder einfach im Retiro-Park die Beine baumeln lassen. Spaß beiseite: Madrid ist
eine Weltstadt und es gibt einfach alles was man sich vorstellen kann. Über die Clubs habe
ich oben ja bereits etwas gesagt und man kann die Stadt auch abseits aller organisierten
Erasmus-Aktivitäten erkunden.

11 Die Website der UAM
Die Website der UAM ist etwas wirr organisiert und man findet auch bei weitem nicht alle
Programme zu den Kursen online. Die gibt es übrigens noch nicht mal vor Ort, so dass man
sich mit dem gebotenen abfinden sollte. Hier stelle ich euch nur ein paar wichtige Links rein,
damit man am Anfang nicht ganz verloren ist. (Zum Übersetzen der Website von Spanisch auf
Englisch könnt ihr folgendes Tool nutzen: http://babel.altavista.com/tr)

Kurse/Programme:
http://www.uam.es/centros/economicas/estudios.html
Infos für internationale Austauschprogramme:
http://www.uam.es/centros/economicas/RI/
Klausurtermine:
http://www.uam.es/centros/economicas/examenes0506.htm

12 Fazit
Die sechs Monate in Madrid haben sich absolut gelohnt und auch bei einem weniger
strebsamen Uni-Leben wird man sehr viel an Erfahrungen mitnehmen können. Einziges
Manko: die Kosten! Mit allem drum und dran (Flüge, Handy, Freizeit, Miete…….) sollte man
mit knapp 1000€ pro Monat rechnen. Andere Kalkulationen die mir vor dem Aufenthalt
Kosten von 600€ pro Semester voraus gesagt haben sind eindeutig zu knapp bemessen. Dabei
ist die Miete natürlich der Kostentreiber schlechthin. Mein Tipp: investiert lieber mehr als am
falschen Ende zu sparen. Die Erfahrung bekommt man so nicht wieder!

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Kalkulation pro Monat:
Miete: 300€ bis 500€
Essen: Aldipreise bei „Champion“ und „Dia“  200€
Metroticket für die Zone B1: 45,30€
Fitnesscenter: mindestens 40€
Flüge: individuell
Freizeit: 0€-unendlich
Sprachkurs: 0€-150€
Real-Madrid-Spiel: 15€-40€

13 Kontakt:
Der Erfahrungsbericht ist im Forum von VSFS.DE verfügbar und dort können auch direkt
Fragen gestellt werden. Ich versuche auch die oben fehlenden Angaben (Klausurergebnisse…)
bei Möglichkeit zu ergänzen. Link:

Update:
Am // Inhalte

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