Partnering heißt das Gebot der Stunde
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64 TECHNOLOGIE, IT & ENERGIE I REAL ESTATE TALK In Kooperation mit Partnering heißt das Gebot der Stunde Die Digital-Real-Estate- In der immobilienwirtschaftlichen ERP- integriert. Das Internet der Dinge bringt Anbieterszene kommt es zu immer zusätzliche Themen mit sich und damit Unternehmen sind vor hoch- neuen Partnerschaften. Was ist bei auch weitere Partner. Denn wir benötigen komplexe Aufgaben gestellt. Aareon, Herr Schneider, die wichtigste dabei nicht nur die Gerätehersteller, son- Form: das Partnering mit den Kunden? dern auch diejenigen, die die Daten zur Keines kann mehr alles Mit den Lieferanten? Oder mit anderen Verfügung stellen und diese in Geschäfts- allein. Ein Round Table über IT-Firmen? prozesse einbinden können. Das geht vom die Kooperationsstrategien Hans-Georg Schneider, Aareon: Natür- Smart Metering über die Haustechnik bis lich gehen wir auch mit unseren Kunden zur Sensorik. Das beste langjährige Part- der Anbieter Aareon, Crem partnerschaftlich um. Doch in dieser Run- nering läuft natürlich mit unserer Mutter- Solutions, Haufe und Yardi. de möchte ich das Thema Partner wie folgt gesellschaft Aareal Bank beim integrierten beleuchten: Was machen wir mit Dritten Zahlungsverkehr BK01®. zum Nutzen unserer Kunden? Wir haben zum Beispiel mehrere Partner im Bereich Als weltweit einheitliche Plattform, Portfoliomanagement. Letztendlich ent- Herr Gerritsen, müsste Yardi doch meis scheidet aber der Kunde, von wem er tens Inhouse-Partnering haben? welches Zusatzprodukt will. Wir pflegen Richard Gerritsen, Yardi: Stimmt, wir Partnerschaften mit anderen Service-Pro- versuchen, alle Herausforderungen in- vidern, wie mit den Wärmemessdienst- tern zu bewältigen. Natürlich kaufen wir Real Estate Talk, Teilnehmer: leistern in Deutschland. Mit ihnen haben auch ab und zu neue Technologien oder (von links) H.-G. Schneider, Aareon; wir die integrierte Heizkostenabrechnung Konzepte ein – etwa durch die Akquisi- R. Gerritsen, Yardi; Dr. C. Thies, Haufe Gruppe; Dr. C. Westphal, erfunden – und somit Prozesse ganz tief tion anderer Firmen. Doch unsere lang- Crem Solutions. Moderation: Jörg Seifert, „Immobilienwirtschaft“
www.haufe.de/immobilien 12-01.2017 65 SUMMARY » Der ERP-Software-Markt befindet sich in einer Zwischenphase auf dem Weg zur weitgehenden Digitalisierung aller Prozesse. » Derzeit finden für den Nutzer Entwicklungen hin zur vermehrten Standardisierung und Vereinfachung statt. » Für die Hersteller bedeutet dies stetige Anstrengungen, um am Markt bestehen zu können. » Dies kann kein Anbieter mehr in Alleinregie stemmen. » Deswegen mehren sich die Kooperationen in der Branche – manchmal sogar mit Konkurrenten. fristige Strategie ist es, eine alles umfas- Sie sich auch in Deutschland in diese Sind denn die Marktanforderungen zu sende Plattform anzubieten. Das ist auch Richtung diversifizieren? komplex, als dass sie ein Hersteller al eine unserer größten Stärken gegenüber Gerritsen: Ja, das haben wir vor. Wir su- lein schultern könnte? den Wettbewerbern: Wir binden IT und chen nur noch nach der passenden Lö- Dr. Thies: Apple allein etwa hätte nie- Big Data in unsere Plattform ein. Und sung. Wir prüfen derzeit, wie wir unsere mals seinen AppStore mit dieser Vielfalt wir adaptieren Lösungen aus anderen guten Voraussetzungen in Deutschland an Apps bestücken können. Ein genialer Märkten, die dem weltweiten Immobili- bestmöglich umsetzen können. Schachzug, den Store für andere zu öffnen. enmarkt in ihrer Entwicklung voraus sind. Wir stehen dazu, dass wir zum Vorteil der Herr Dr. Thies, in der Haufe Gruppe ko Kunden mit FIO Systems eine exklusive Wie passt die Akquisition von iMS dazu? operieren Sie jetzt zusätzlich mit einem Partnerschaft unterhalten und unser web- Damit kauften Sie ja ein Produkt, das weiteren Mitbewerber, mit FIO Systems. gestütztes ERP-System axera gemeinsam ähnliche Funktionalitäten anbietet, wie Warum wollen Sie so viele Systeme im anbieten. Anstatt nochmal in die Eigen- ihre Voyager-Plattform? eigenen Hause haben oder mit ihnen entwicklung zu gehen - wozu wir Jahre Gerritsen: Ja, wir haben damit ein Produkt kooperieren? gebraucht hätten - haben wir heute ein eingekauft – aber wichtiger ist, dass mit Dr. Carsten Thies, Haufe Gruppe: Wir modernes, marktreifes System und mit dem Produkt ein Team kam, das nicht nur kooperieren mit Partnern, die uns ergän- FIO Systems einen Partner, mit dem wir viel Know-how mitbringt, sondern auch zen oder auch im Wettbewerb zu unseren einfach gut zusammenpassen. eine sehr gute Erfolgsbilanz und Reputa- Angeboten stehen, um eine bessere Lei- tion auf dem deutschen Markt. stung für die Kunden anbieten zu können. Inwiefern? Die Haufe Gruppe setzt auf Partner, um Dr. Thies: Wir haben gemeinsam den In den USA etwa besaß Yardi schon früh bestimmte Lösungen einfach schneller Punkt Cloud nochmal geschärft: Denn eine eigene Immobilienbörse. Werden oder besser am Markt zu haben. wir wollten nicht nur eine Software, » HARD FACTS TEILNEHMENDE UNTERNEHMEN Crem Solutions Unternehmen Aareon AG GmbH & Co. KG Haufe Yardi Systems GmbH Name Hans-Georg Schneider Dr.-Ing. Christian Westphal Dr. Carsten Thies Richard Gerritsen Position Generalbevollmächtigter Geschäftsführer Geschäftsführer Regional Director in der Haufe Gruppe Produktnamen GES, SAP Blue Eagle, Wodis iX-Haus Haufe wowinex, Haufe Power- Yardi Voyager 7s, Yardi iMS Sigma, BK01, Maareon Haus, Haufe-FIO axera Mitarbeiterzahl 800 45 1.550 (Haufe Gruppe) 250 (Europa), 5.200 weltweit Geschäftsfeld IT-Lösungen für die Softwarelösungen für das Softwarelösungen, Praxiswissen Commercial & Residential (Schwerpunkt) Wohnungswirtschaft und kaufmännische und technische und Beratung für die Wohnungs- Property Management, Asset Verwaltung Immobilienmanagement und Immobilienwirtschaft & Fund Management Umsätze im letzten 186 7 > 300 (Haufe Gruppe) 500 Millionen Dollar, Geschäftsjahr 10-12% international (in Millionen Euro) Kundenzahl 1.400 1.100 2.000 Software-Kunden 125 (Deutschland), (in Deutschland) 5.000 weltweit Fotos: B3 Mediagroup Referenzkunden Saga, LEG, Degewo, Property First, Wentzel Dr., Wohnungsverein Münster, ECE, JLL, BNP Paribas, (Auswahl) Josephsstiftung, Foncia, DSG Mönchengladbach, Wohnungsbau-Genossenschaft GGM, Valad Treureal Prelios Schwedt, BG Esslingen Innova Hausverwaltung
66 TECHNOLOGIE, IT & ENERGIE I REAL ESTATE TALK In Kooperation mit die in das Rechenzentrum gestellt wird sondern eine echte Weblösung, die auf her kaum genutzt. Einigkeit besteht darin, dass die Vorhaltung und Fortschreibung „Mit iMS haben wir ein alle Ressourcen dynamisch zugreift und wichtiger Gebäudedaten und Dokumente Produkt gekauft und die Nutzung über die verschiedenen End- sowohl im Facility als auch im Property- sehr viel Expertise. Wir geräte auch mobil zulässt. und Asset Management großen Nutzen bringen wird. erhalten damit einen Herr Dr. Westphal, Sie sind Bestandteil besseren Zugang zum des Nemetschek-Konzerns. Wie ist dort die Philosophie des Partnerings? Sie, Herr Schneider, fahren bei Aareon eine internationale Expansionsstrate deutschen Markt.“ Dr. Christian Westphal, Crem Solutions: gie – da muss der Schnittstellenfaktor Richard Gerritsen, Yardi Systems GmbH Die Stärke der Nemetschek Group ist, dass ja exponentiell wachsen?! sie aus unabhängigen und eigenständigen Schneider: Bei uns hat jeder Kunde, Brands besteht. In ihrer Gesamtheit bietet der eine Schnittstelle wollte, diese auch die Gruppe Lösungen, um alle Phasen des bekommen! Dazu muss man natürlich Lebenszyklus einer Immobilie software- sagen: Damit eine Schnittstelle Nutzen seitig abzubilden. Die Philosophie ist, stiftet, müssen auch die entsprechenden die Zusammenarbeit und den Austausch Daten vorhanden sein. Doch weil wir so untereinander, mit offenen Schnittstellen viele Partner haben, haben wir zu diesen auch darüber hinaus, zu fördern und dabei auch zumeist generische Schnittstellen. „Für das Internet der konsequent den Fokus auf den Kunden- Dr. Westphal: Ein Teil unserer Erlöse Dinge brauchen wir auch nutzen zu richten. Das leben wir natürlich kommt vom Schnittstellen bauen. Ich fin- auch bei uns. Als Crem Solutions stehen de, unsere Kunden sollten lieber in den diejenigen, die die Daten nicht unsere Partner oder wir im Vorder- Ausbau von Standards und in innovative zur Verfügung stellen grund, sondern stets die bestmögliche Lösung für unsere Kunden Prozesse investieren, als immer wieder Schnittstellen zu anderen Systemen mit und diese in Geschäfts- leichten Anpassungen kaufen zu müssen. prozesse einbinden.“ Kooperieren auch Sie mit Konkurrenten? Dr. Thies: Wer eine ernsthafte Partner- Hans-Georg Schneider, Dr. Westphal: Ja. Das ist aus meiner Sicht strategie verfolgt, für den sind natürlich Aareon AG sehr wichtig. Wir tauschen uns gerne und die Schnittstellen ein ganz zentrales The- konstruktiv mit unseren Wettbewerbern aus. Beispielsweise gestalten wir mit eini- gen die Initiative Res-Q. In diesem Rah- men analysieren wir Themen aus Soft- wareherstellersicht und entwickeln neue Lösungsansätze, von denen die gesamte Immobilienbranche profitieren kann. Welche sind das? Dr. Westphal: Ein zentrales Thema ist die Harmonisierung des Datenaustauschs der verschiedenen Systeme für Property-, As- set- und Fondsmanagement. Es gibt bereits konkrete Ergebnisse und erste Schnittstel- len, die im Einsatz sind. Ganz aktuell dis- kutieren wir im Initiativkreis das Thema Building Information Modeling (BIM), das insbesondere von Seiten der Nemet- schek Group stark getrieben wird. BIM ist leider nach wie vor nahezu ausschließlich in der Planungs- und Bauphase präsent. Leider wird es im Verwaltungsbereich bis-
www.haufe.de/immobilien 12-01.2017 67 Gerritsen: Vielleicht eine noch philoso- phischere Sichtweise: Meine 21-jährige Tochter besitzt sowohl ein iPhone als auch ein iPad. Ihren Zugang zu dieser Technologie hat sie vor allem durch de- ren Einfachheit. Und wir reden hier über Schnittstellen und Datenimport. Die neue Generation - und das sind die wichtigen Leute und der Markt der Zukunft - will davon gar nichts wissen. Sie will alles - und zwar sofort. Und dies sind diejenigen, die in aller kürzester Zukunft Berufe als Handwerker, Property oder Asset Ma- nager ergreifen werden. Wir sind davon überzeugt, dass sich dadurch auch der Im- mobilienmarkt schnell und grundsätzlich ändern wird. Wie schnell wird das gehen? Gerritsen: Ich sage nicht, dass ERP-Soft- ware in fünf Jahren komplett vom Markt verschwunden sein wird. Aber für viele Nutzer wird sie dann nicht mehr relevant ma. Das ist ein wichtiger Leistungsbau- hineingehen, dann betrifft das ganz viele sein. Wenn ich etwas genehmigen möchte stein, den wir anbieten müssen. Und ja, Kunden. BIM ist da zum Beispiel ein The- und dafür erst noch meinen Laptop hoch- es gibt zu wenige Standard-Schnittstellen ma. Letztlich bestimmt aber der Kunde fahren und mich in ein Portal einloggen für immobilienwirtschaftliche Software- dieses Spiel. Wir können lediglich nutz- muss – das wäre für meine Tochter bereits systeme. wertige Werkzeuge zur Verfügung stellen, heute zu viel der Mühe! Schneider: Ich habe da ein schönes Bei- damit der Kunde es einfacher hat. spiel aus den USA für eine Standard- Noch sind wir sozusagen in einer Zwi Schnittstelle. Argus Commercial Real Da brauche ich ein Beispiel. schenphase. Estate funktioniert wunderbar. Schneider: Wir stellen etwa in Absprache Gerritsen: So ist es. Und das Interessantes- Gerritsen: So sollte es auch sein. Google mit dem GdW unsere e-Rechnungsser- te an dieser Zwischenphase ist, dass Stan- etwa setzt auch einen Standard – während vice-Plattform den Verbandsmitgliedern dardisierung und Vereinfachung derzeit der Immobilienmarkt noch über die De- zur Verfügung. Unsere Handwerkerkopp- bereits stattfindet – weltweit, aber auch in finition eines Quadratmeters diskutiert. lung Mareon kann auch mit anderen Sys- Deutschland und auch im Immobilienbe- Das wird irrelevant sein in einer größeren temen genutzt werden reich. Denn die großen Player, Eigentümer Umgebung. Mächtige Marktteilnehmer Dr. Westphal: Unsere Philosophie ist, zu oder Investoren haben bereits heute an werden den Standard bestimmmen. jeder Partnerschaft eine hoch entwickelte Immobilien dieselben Erwartungen be- Schnittstelle umzusetzen.Umgekehrt züglich Datenqualität und -verfügbarkeit Haben Sie einen Tipp, was sich in der führt nicht jede Schnittstelle automatisch wie an Aktien. deutschen Immobilienwirtschaft durch zur Partnerschaft. Unser iX-Haus kom- setzen könnte als Branchenstandard? muniziert beispielsweise per Schnittstelle Und wie gelingt bei Partnerschaften in Gerritsen: Wir reden oft über lokale Stan- mit SAP und der Aareal Bank. Bei einer nerhalb der beteiligten Unternehmen dards. Etwa in den Niederlanden. Wer Lösung mit einer Partnersoftware wie Do- noch ausreichend Wertschöpfung? hat dort die meisten Nutzer? Der lokale cuWare, tauschen wir jedoch nicht bloß Dr. Westphal: Es ist ganz einfach: Wir Marktstandard oder der Yardi-Standard? Daten aus. Wir konzipieren eine tiefge- bieten unserem Kunden per Zusammen- Wer die meisten Nutzer aufweisen kann, hende prozessübergreifende Integration, spiel der Partner eine nutzenbringende der wird der allgemeine Standard werden. die unseren Kunden einen hohen Mehr- Leistung an. Dieser wiederum generiert Schneider: Sorry, wenn ich hier ergän- wert bietet, der deutlich über eine Verwal- daraus Wertschöpfung. Dann ist er auch ze: Wenn Schnittstellen in Kernprozesse tungssoftware hinausgeht. bereit, diese Leistung zu honorieren. »
68 TECHNOLOGIE, IT & ENERGIE I REAL ESTATE TALK In Kooperation mit Findet diese Wertschöpfung hauptsäch lich im Internet statt? Dr. Westphal: Häufig ja. Doch diejenigen, mit denen wir heute in den Wohnungs- unternehmen sprechen, denken oft noch nicht so. Sie haben etwa Bedenken in Bezug auf Datensicherheit. Sie möchten lieber ihre Daten im eigenen Keller wissen als Client-Server-Lösung. Ich frage dann: Nutzen Sie keine E-Mail? Machen Sie kein Online-Banking? Gerritsen: Und im gleichen Moment greifen sie zum Smartphone und wollen wissen, wer gerade Präsident in Sambia ist. Wenn die Antwort dann länger als eine halbe Sekunde dauert, sind sie enttäuscht. Ich wundere mich: Wenn es um relevante Zusammenhänge geht – etwa darum, wie die Performance meines Portfolios ist oder warum sie einen Abwärtstrend zeigt - dann darf die Informationsbeschaffung schwierig und langwierig sein. Wenn es aber um belanglose Informationen geht, dann frage ich Google, dann will ich die Information einfach und sofort verfügbar. was auf der Rechnung neben dem Brut- Wie werden Sie aufbauend auf Ihren Dr. Thies: Entscheidend für die Wert- tobetrag noch alles enthalten ist. Denn jetzigen Erfahrungen das Partnering in schöpfung ist, dass wir unsere Kunden- da stecken noch viele Informationen und Zukunft weiter gestalten? Worin liegt beziehung erhalten. Dann werden wir die Mehrwerte drin. der Benefit beim Kunden? Steuerungsmöglichkeit haben, etwas sel- Dr. Westphal: Die meisten Partnerschaf- ber zu entwickeln oder in Partnerschaften Die gibt es auch an anderen Ecken. ten entstehen aus Einzelprojekten unserer zu realisieren. Die Wertschöpfung ist also Schneider: Ja, wenn etwa ein alleinste- Kunden. Dabei erfährt der Kunde einen möglich, wenn wir zum Kunden hin Qua- hender älterer Mensch heute bis um drei sehr hohen Nutzen in der Verknüpfung lität und Automatisierung über ein umfas- Uhr nachmittags keine 15 Liter Wasser zweier Systeme. Im Projektverlauf stel- sendes Ökosystem liefern. Wir dürfen uns verbraucht hat, können die Systeme ei- len wir oft fest, dass die jeweilige Lösung nicht in individuellen Anpassungen und nen Hinweis – beispielsweise an das Rote einen großen Mehrwert auch für viele Erweiterungen verlieren und hier noch Kreuz – schicken, um einen Kontrollan- andere bieten würde. Darüber hinaus eine Schnittstelle bauen und dort noch ruf zu tätigen oder sogar einmal nachzu- machen wir konkrete Erfahrungen in der eine Anpassung vornehmen. schauen. Letztlich wird durch ganz andere Zusammenarbeit mit dem Partner und Verfügbarkeiten ein Erschließen und Ma- entwickeln gemeinsam ein oft über lange Wo genau also gelingt in den Unterneh nagen dieser ja vorliegenden Messdaten in Jahre währendes Geschäftsmodell. Aktu- men Wertschöpfung? bisher völlig unbeackerten Themenfeldern ell sind wir in der Entstehungsphase einer Schneider: Ein Beispiel: Jedes Unter- ermöglicht. Kooperation mit Immosolve im Vermie- nehmen erhält heute massenhaft Rech- Gerritsen: Genau betrachtet ist das, was tungsbereich, die sich wieder aus einem nungen. Wir bieten auf diesem Feld den heute zumeist gemacht wird, nur die Ver- Kundenprojekt entwickelt hat. Versorgern, den Versicherungen und besserung einer altmodischen Situation. Dr. Thies: Wir wissen ja noch gar nicht, allen anderen Dienstleistern mit dem Heute haben wir die Daten und Messwerte wo das Ganze endet. Die Strukturen und Aareon Rechnungsservice eine zentrale von Mietern und Handwerkern in elektro- Arbeitsabläufe bei einem Verwalters oder Service-Plattform für diese Rechnungs- nischer Form. Und neue Reportings mit einem Wohnungsunternehmens werden daten. Und unsere Systeme verarbeiten Grafiken sind ja auch schön anzusehen. sich in Zukunft stark verändern. Dort sit- diese in einem smarten Prozess. Dabei Doch die Wertschöpfung liegt im voraus- zen heute Leute, die viele Daten manuell darf jedoch auch das nicht untergehen, schauenden Auswerten dieser Daten. erfassen. Morgen aber werden diese Da-
www.haufe.de/immobilien 12-01.2017 69 ten strukturiert ins System kommen und alles noch sehr manuell statt. Für Europa „Wenn wir gute Erfah- automatisiert weiterverarbeitet. Verwal- und natürlich auch Deutschland haben rungen mit einem Part- ter und Wohnungsunternehmen werden wir deshalb einen Marktplatz entwickelt. ner machen, entwickeln in Zukunft eine andere Wertschöpfung Der funktioniert ähnlich der Amazon- für Ihre Kunden erbringen müssen? In Plattform – aber sehr spezifisch für die wir daraus gemeinsam Zukunft ist digitaler Datenaustausch so Immobilienwirtschaft. ein oft langjähriges normal wie die Postzustellung. Konkret Schneider: Wichtig ist für Aareon die etwa arbeiten wir gerade mit einem neu- Lieferantenanbindung. Das geht von Be- Geschäftsmodell.“ en Partner an einem Online Spar-Portal stellautomatisierung über Abwicklung bis Dr. Christian Westphal, oder binden Mieterportale an, um mehr zur Rechnung. Weiterhin kommt jetzt das Crem Solutions Komfort, Funktionalität und zusätzliche intelligente Gebäude mit Macht. Selbst- Geschäfte zu ermöglichen. verständlich stehen wir fast täglich mit Startups in Kontakt. Neu ist dabei unsere Was ist bei Yardi in der Pipeline, speziell Zusammenarbeit mit KIWI, die das The- für den deutschen Markt? ma Smart Access wirklich gut angegangen Gerritsen: 2021 – so wird geschätzt – sind. Intensiv arbeiten wir zurzeit an der werden sieben Prozent aller Jobs von Einbindung der Versorgungs- und En- „Wir unterhalten jetzt Maschinen erledigt. Viele dieser Jobs im ergiewirtschaft zur Wohnungswirtschaft mit FIO Systems eine Bereich von Planung, Buchhaltung und hin. Dabei spielt das Thema Cloud und Abrechnung gibt es auch in der Immobi- SaaS im Sinne von Zurverfügungstellung exklusive Partnerschaft lienwelt. Wir wollen der Frontplayer sein, zentraler Service-Plattformen eine Rolle. und bieten unser web- der diese Evolution federführend mitge- Und diese sind nur einige der aktuellen gestütztes ERP-System staltet. Die Verwaltung eines Objekts wie auch die eines Investments wird auf eine Felder, auf denen wir arbeiten. Weil diese keiner ganz allein bestellen kann, ist Part- axera gemeinsam an.“ komplett andere Weise stattfinden. Große nering ein ganz wichtiger Zukunftsaspekt Dr Carsten Thies, Kostenpositionen für Immobilien sind für alle Softwareanbieter. « Haufe Gruppe etwa auch Einkäufe von Dienstleistungen und Produkten. Das findet heutzutage Moderation: Jörg Seifert, Freiburg LINK-TIPP HAUFE www.haufe.de/immobilien Partnering heißt das Gebot der Stunde bei den immobilienwirtschaftlichen ERP- Herstellern. Erleben Sie auch online Ein- blicke in die Strategie der Anbieter Aareon, Crem Solutions, Haufe und Yardi. Klicken Sie in weitere Aussagen der Teilnehmer am 2. Real Estate Talk in exklusiven Video-interviews!
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