Erfolge der LEADER-Region Ostprignitz-Ruppin 2014 -2022

Die Seite wird erstellt Hannelore Steffens
 
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Erfolge der LEADER-Region Ostprignitz-Ruppin 2014 -2022
Erfolge der
LEADER-Region
Ostprignitz-Ruppin
2014­­­­-2022
Erfolge der LEADER-Region Ostprignitz-Ruppin 2014 -2022
Liebe Leserinnen                                                                    3

und Leser,

                                                                                    VOROWRT
zunehmend ziehen Menschen raus aus dem Trubel und dem Lärm der
­Metropolen und suchen – mit Familie und Kindern – ein Leben im Grünen. Die
 Corona-Pandemie hat diesen Trend verstärkt. Die Option, von zu Hause zu
 arbeiten, schafft für viele Familien ganz neue Möglichkeiten und befördert
 den Zuzug, den auch wir im Gebiet der LEADER-Region Ostprignitz-Ruppin
 bemerken. Mehr Zeit in der Natur, Ruhe, mehr Gemeinschaft und bezahl-
 barer Wohnraum – das sind die wichtigsten Motive für den Umzug aufs Land.
 Dennoch ist es kein Geheimnis, dass in ländlichen Regionen nicht zwingend
 alles besser ist. Eine instabile Internetverbindung oder wenige Angebote im
 öffentlichen Nahverkehr sind nur eine Auswahl der Faktoren, die hier ge-
 nannt werden können. An ebendiesen Schwächen und dem Ziel, das Leben
 in Ostprignitz-Ruppin noch attraktiver zu gestalten, haben wir als Lokale
 ­Aktions­gruppe (LAG) Ostprignitz-Ruppin – gemeinsam mit dem Regional-
  management – in der vergangenen Förderperiode 2014 bis 2022 gearbeitet.
         LEADER ist ein Förderprogramm der Europäischen Union, das ­Menschen
  in ländlichen Gebieten dabei unterstützt, Projekte zur Entwicklung ihrer
  ­Region umzusetzen. Der Projektname ist eine Abkürzung aus dem franzö­
   sischen und bedeutet übersetzt „Verbindungen zwischen Aktionen zur
   ­Entwicklung der ländlichen Wirtschaft“. Demnach ist das Programm darauf
    ausgerichtet, A­ kteure aus verschiedenen Bereichen – von der Kommune über
    die Wirtschaft bis hin zu Vereinen und Privatpersonen – zusammenzu­bringen,
    um gemeinsam die Entwicklung der Region voranzubringen. Das überge­
    ordnete Ziel von LEADER lässt sich daraus ableiten: die selbstbestimmte,
    nachhaltige Entwicklung von ländlichen Regionen in Europa. Besonders
    kennzeichnend sind die umfangreichen Beteiligungs- und selbstbestimmten
    Entscheidungsprozesse: Wir als LAG legen beispielsweise selbst fest, welche
    Projekte mithilfe der EU-Mittel unterstützt werden sollen. Und so haben wir
    von 2014 bis 2022 mit den LEADER-Fördermitteln viele spannende und inno-
    vative Ideen umgesetzt! Überzeugen Sie sich selbst und tauchen Sie ein in die
    Vielfalt, die die Menschen, Kommunen, ­Vereine und Unternehmen in den
    vergangenen Jahren auf die Beine gestellt haben. Wir versprechen Ihnen:­
    Sie werden begeistert sein!
         Wir möchten die Gelegenheit auch nutzen, uns ganz herzlich bei allen
    Projektträger*innen zu bedanken, die Ostprignitz-Ruppin in den vergangenen
    Jahren durch kreative und wegweisende Vorhaben vorangebracht haben!
    Wir freuen uns auf die Zukunft und blicken optimistisch auf die anstehende
    Förderperiode 2023 – 2027.
         Nun wünschen wir Ihnen viele Inspirationen und neue Impulse für Ihre
    künftigen Vorhaben und hoffen, dass Sie Freude beim Lesen und Stöbern haben.

Ihre Lokale Aktionsgruppe Ostprignitz-Ruppin
Erfolge der LEADER-Region Ostprignitz-Ruppin 2014 -2022
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                     Inhalt                                                                                                      Die Lokale Aktionsgruppe als Herzstück                                            5
                                                                                                                                 des Regionalmanagements – was sind ihre
                                                                                                                                 Aufgaben?
INHALTSVERZEICHNIS

                     5     ie Lokale Aktionsgruppe als
                          D                                                16    rojektauswahl und -umsetzung
                                                                                P                                                                                Als klares Plus werte ich die Projektbetreuung,
                          Herzstück der Regionalentwick-                        in der Förderperiode 2014 – 2022
                                                                                                                                                                 die das Regionalmanagement leistet. Auch
                          lung – was sind ihre Aufgaben?                        Wie einzelne Projekte ausgewählt wurden
                                                                                und welche spannenden Vorhaben eine                                              die jährlichen Regionalkonferenzen sind
                     6	LEADER in Ostprignitz-Ruppin –                          Förderung erhalten haben, zeigt dieses                                           spannend! Das Setzen der Themen ist dem
                        die Lokale Aktionsgruppe                                Kapitel.                                                                         Regionalmanagement sehr gut gelungen und
                          Was sind die Aufgaben einer Lokalen                                                                                                    hat einen Mehrwert für die Region geschaffen.
                          Aktionsgruppe? Wer sind die relevanten           25    afé mit Herzblut – Interview
                                                                                C
                          Akteure? Ein Überblick.                               mit Projektträgerin Karmen Stutz
                                                                                Karmen Stutz nimmt uns mit in ihr Café                                           Prof. Dr. Hartmut Rein,
                     8     ie Stärken der LAG –
                          D                                                     nach Schweinrich und berichtet, wie                                              Vorstandsmitglied der LAG
                          Interview mit Jörg Gehrmann                           LEADER spannende Projekte im ländlichen          Als LAG sind wir vor ­allem
                                                                                Raum ermöglicht.
                          Jörg Gehrmann gewährt Einblicke in die                                                                 eins: Impulsgeber und
                          Arbeit der LAG und seine Aufgaben als
                                                                           26    ie Förderperiode 2014 – 2022
                                                                                D
                                                                                                                                 ­Innovationstreiber! Für        Kooperationsprojekte stärker voranzubringen
                          ­Vorstandsvorsitzender.
                                                                                in Zahlen                                         mich ist die Weiterent­        finde ich sehr wichtig, weil ich glaube, dass
                     9    L EADER und Regionalentwicklung –                    Vieles haben wir in der Förderperiode             wicklung der Region eine       eine Region davon stark profitiert. Als
                           Prof. Dr. Hartmut Rein berichtet                     ­erreicht. Die Doppelseite fasst die wichtig­     Herzensangelegenheit.          Regional­manager hat man hier einen hohen
                          Die Bedeutung von LEADER für den                       sten Ergebnisse zusammen.
                          ­ländlichen Raum und die zukünftige
                                                                                                                                                                 Gestaltungsspielraum: Anders als bei Vor­
                           ­Förderperiode diskutieren wir mit Prof.        28    bschlussevaluation der Förder­
                                                                                A                                                Jan Juraschek,                  haben von Dritten kann man selbst Projekte
                            Dr. Hartmut Rein.                                   periode 2014 – 2022                              Vorstandsmitglied der LAG       entwickeln und Akteure aus der Region ins
                                                                                Was lief gut? Was kann verbessert werden?
                                                                                                                                                                 Boot holen, die ein Thema ausgestalten.
                     10    urzer Blick in den Motorraum der
                          K                                                     Die Ergebnisse der Abschlussevaluation
                                                                                zeigen es.
                          LAG – das Regionalmanagement                                                                           Meine Aufgabe sehe ich
                          Bei der Arbeit greift idealerweise ein Räd-                                                            darin, Möglichkeiten auf­       Frank Baumann,
                          chen ins andere. Glauben Sie nicht? Dann         30	Die neue Förderperiode                                                            Regionalmanager der LAG
                          sollten Sie dieses Kapitel nicht überblättern!       2023–2027 – wie geht es weiter?                   zuzeigen. Das bedeutet,
                                                                                                                                 ich gebe in vermeintlichen
                     12    lick nach vorn – Interview mit
                          B                                                30    as ändert sich ab 2023? Ausblick
                                                                                W                                                Sackgassen Denkanstöße,
                          Regionalmanager Frank Baumann                         auf die nächste Förderperiode                    vernetze einzelne Akteure       Die Vielfältigkeit, welche mir in der Arbeit
                                                                                Mit der neuen Förderperiode tritt die neue
                          Im Interview mit Frank Baumann sprechen                                                                und habe stets das              mit dem Vorstand, aber auch mit den Vereins­
                          wir über die neue Förderperiode und ­                 Regionale Entwicklungsstrategie in Kraft.
                          über Themen, welche die LAG zukünftig                 Erste Einblicke, wie es weitergeht, finden Sie   ­Gesamtbild im Blick.           mitgliedern begegnet, schätze ich besonders
                          bewegen werden.                                       auf diesen Seiten.                                                               an meiner Tätigkeit. Ich freue mich zu sehen,
                                                                                                                                 Jörg Gehrmann,
                                                                                                                                                                 dass sehr vielen die Entwicklung des ländlichen
                     13    as ist in der Förderperiode
                          W                                                32   Wünsche für die Zukunft
                                                                                                                                 Vorstandsvorsitzender der LAG   Raumes am Herzen liegt und sie sich mit Zeit
                          2014–2022 passiert?                                   Projektträger*innen und Vorstandsmit­
                                                                                glieder verraten uns ihre wichtigsten Ziele
                                                                                                                                                                 und Wissen einbringen und engagieren.
                     14    arte mit einer Auswahl
                          K                                                     für die nächsten Jahre.
                          der umgesetzten Projekte                                                                               Als LAG sind wir Brücken­       Andrea Schneider,
                          Wo wurden Projekte in der Förderperiode                                                                bauer: Wir verbinden            Leiterin der LAG-Geschäftsstelle
                          umgesetzt? Die Übersichtskarte gewährt                                                                 Akteure in der Region und
                          einen Einblick.
                                                                                                                                 darüber hinaus.

                                                                                                                                 Eckhard Leest,
                                                                                                                                 Vorstandsmitglied der LAG
Erfolge der LEADER-Region Ostprignitz-Ruppin 2014 -2022
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     EADER in Ostprignitz-Ruppin –
    L                                                                                                                                                                                                             7

    die Lokale Aktionsgruppe

                                                                                                                                                                                                               DIE LOKALE AKTIONSGRUPPE
                                                                        Im Nordwesten Brandenburgs, in den Reise­
                                                                        gebieten „Ruppiner Seenland“ und „­ Prignitz“,
                                                                        liegt das Gebiet der Lokalen Aktionsgruppe (LAG)
                                                                        Ostprignitz-Ruppin. Eine abwechslungs­reiche
                                                                        Natur- und Kulturlandschaft mit zahlreichen
                                                                        Alleen, Wäldern, landschaftlich reizvollen Seen,
                                                                        historischen Dorf- und Siedlungsstrukturen prägt
                                                                        das Gebiet.

                                                                        Auf einer Fläche von 2.509 Quadratkilometern leben 98.861                Vertreten wird die LAG durch den Vorstand. Dieser
                                                                        Menschen (Stand 12/2021). Damit ist die Region fast genauso          ­ esteht aus 13 Mitgliedern und wird von der LAG-Mitglieder­
                                                                                                                                             b
                                                                        groß wie das Saarland, hat aber nur etwa 1/10 der Einwohner-         versammlung für drei Jahre gewählt. Er besteht aus sieben
                                                                        schaft. Die Bevölkerungsdichte ist demzufolge vergleichsweise        Wirtschafts- und Sozialpartner*innen sowie sechs Kommunal-
                                                                        gering und liegt bei 39,4 Einwohner*innen/km². Der Landkreis         vertreter*innen. Der Vorstand steuert die Umsetzung der RES
                                                                        umfasst drei Ämter mit 16 Gemeinden sowie sieben Städte be-          und entscheidet über die zu fördernden Projekte. In der Regel
                                                                        ziehungsweise amtsfreie Gemeinden.                                   tritt er einmal pro Monat zusammen.
                                                                           Seit 2004 arbeiten private Akteure aus Wirtschaft und Zivil-          Die LAG-Geschäftsstelle kümmert sich um die laufenden
                                                                        gesellschaft mit den Kommunen zusammen, um gemeinsam                 Geschäfte des Vereins und hat den Überblick über die ­Finanzen
                                                                        die Entwicklung der Region voranzubringen. 2007 wurde die            sowie die Mitgliedschaften. Sie lädt zu Sitzungen ein und führt
                                                                        LAG gegründet und der Grundstein gelegt, um europäische              Protokoll bei den Treffen der Vereinsgremien. Seit Januar 2017
                                                                        Fördermittel aus dem LEADER-Programm für die Entwicklung             ist die Geschäftsstelle bei der Regionalentwicklungsgesell-
                                                                        von Ostprignitz-Ruppin nutzen zu können.                             schaft Nordwestbrandenburg (REG) angesiedelt und wird von
                                                                           Die LAG bildet ein wesentliches ­Entscheidungsgremium             Andrea Schneider geleitet.
                                                                        in der Region und ist als Verein „Regionalentwicklung                    Das Regionalmanagement unterstützt die LAG bei der
                                                                        Ostprignitz-­Ruppin e.V.“ organisiert. Heute zählt der Verein 80     Umsetzung der Regionalen Entwicklungsstrategie. Seine Auf-
                                                                        Mitglieder (Stand Oktober 2022). Darunter sind 11 Kommu-             gaben reichen von der Beratung der Projektträger*innen über
                                                                        nen, 27 Vereine, Stiftungen und kirchliche Träger, 18 Unterneh-      den Aufbau und die Begleitung von regionalen Netzwerken bis
                                                                        men und 24 private Mitglieder.                                       zur Anbahnung und Umsetzung überregionaler Kooperations-
                                                                           Entsprechend ihrer vielfältigen Mitgliedschaften bringt           projekte. Ausführlicher werden diese Tätigkeiten auf Seite 10
                                                                        die LAG die unterschiedlichen Akteure in der Region zusam-           und 11 dargestellt.
                                                                        men und treibt relevante Themen voran. So finden sich in der
                                                                        Regio­nalen Entwicklungsstrategie (RES), die für die Förder-
                                                                        periode 2014–2022 in einem breiten Diskussionsprozess unter
    Der Vorstand der LAG Ostprignitz Ruppin (v.l.n.r.):                 Einbeziehung der Bevölkerung erarbeitet wurde, drei Hand-
    Enno Rosenthal, Dr. Henning Hartmann, Philipp Schulz,               lungsfelder. Sie bilden die strategische Leitlinie für die LEADER-
    Harald Krumhoff, Maria Mundry, Werner Nüse, Jörg Gehrmann,          Förderung in der Region und lauten
    Jan Juraschek, Eckhard Leest, Prof. Dr. Hartmut Rein, Nora Görke,
    Fredi Schmidt und Mathias Perschall                                 1. Regionale Wirtschaft/Agrarwirtschaft
                                                                        2.	Attraktivität der Dörfer und Städte als Wohn-,
                                                                            Arbeits- und Lebensraum
                                                                        3. Tourismus, Freizeit und Kultur

                                                                        Die LAG unternimmt vielfältige Anstrengungen, um die Ziele
                                                                        der Regionalen Entwicklungsstrategie umzusetzen. Zum einen
                                                                        initiiert sie regionale Entwicklungsprozesse, lanciert eigene
                                                                        Projekte und setzt diese, teilweise in Kooperation mit anderen
                                                                        LAGn, um. Zum anderen ist sie Anlaufstelle für Projektideen
                                                                        ­sowie für die Vorbereitung von Förderanträgen im Rahmen des
                                                                         LEADER-Programms.
Erfolge der LEADER-Region Ostprignitz-Ruppin 2014 -2022
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             ie Stärken der LAG –
            D                                                                                                                                     LEADER und                                                                                                                                9

            Interview mit Jörg Gehrmann                                                                                                            Regional­entwicklung –
INTERVIEW

                                                                                                                                                                                                                                                                                             INTERVIEW
                                                                                                                                                   Prof. Dr. Hartmut Rein berichtet
            Seit 2007 ist Jörg Gehrmann Bürgermeister der Stadt                                      aus meiner Sicht ein Erfolg, auf den wir     Prof. Dr. Hartmut Rein ist seit 2020 Mitglied des Vorstands                                  Ich wünsche mir, dass ergänzend zu der
                                                                                                     stolz sein können. Das Projekt ‚FONTANE.                                                                                                  Regionalen Entwicklungsstrategie teil-
            Wittstock/Dosse. 2010 wurde er zum Vorstandsvorsitzenden                                                                              der LAG Ostprignitz-Ruppin. In seiner Rolle vertritt er die
                                                                                                     RAD‘, das wir gemeinsam mit der LAG                                                                                                       regionale Strategien entstehen. Unser
            der LAG Ostprignitz-Ruppin gewählt und hat dieses Amt                                    Havelland umgesetzt haben, fällt mir in      Wirtschafts- und Sozialpartner. Außerdem war er viele Jahre                                  Raum in Ostprignitz-Ruppin ist sehr
            seitdem ununterbrochen geführt.                                                          diesem Kontext ein. Natürlich bringt so      Professor an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in                                   groß und dadurch sehr unterschiedlich.
                                                                                                     ein großes, überregionales Projekt viele     Eberswalde für „Nachhaltiges Destinationsmanagement“ im                                      Dass gerade ein neues Kreisentwick-
                                                                                                     Herausforderungen mit sich. Trotzdem                                                                                                      lungskonzept erstellt wird, macht es
                                                                                                                                                  Masterstudiengang „Nachhaltiges Tourismusmanagement“.
            Was sind die Stärken von LEADER            oberster Stelle steht. Wir unterstützen       hat sich der Einsatz gelohnt! Als LAG                                                                                                     nicht leichter. Die beiden Konzepte
            und der Lokalen Aktionsgruppe in           die Projektträger, so gut es geht, und        konnten wir über den eigenen ­Tellerrand                                                                                                  ­müssen Hand in Hand gehen.
            Ostprignitz-Ruppin?                        konnten mit dieser Haltung in der Ver-        hinausblicken und ein Vorhaben umset-        Was sind die (drei) größten Erfolge in        als großen Erfolg an. Meiner Meinung
            Die Lokale Aktionsgruppe zeichnet sich     gangenheit eine Vielzahl an Projekten         zen, das nicht an Kreis- oder Gemeinde-      dieser Förderperiode?                         nach sollten diese Projekte in Zukunft         In welche Richtung sollte der Projekt-
            insbesondere durch ihre Vermittlungs-      in der Region umsetzen. Das soll auch in      grenzen Halt macht.                          Als Leuchtturmprojekt sehe ich die            sogar verstärkt umgesetzt werden.              auswahlprozess für die kommende
            funktion zwischen unterschiedlichen        Zukunft so bleiben.                                                                        Landesgartenschau in ­­Wittstock/Dosse                                                       Förderperiode verändert werden?
            Parteien aus. Dazu gehören die Antrag-                                                   Welches Förderinstrument ist für die         im Jahr 2019. Hier hatte die Region die       Welche Rolle spielt LEADER für Koope-          Dass zwei Anträge gestellt werden müs­sen
            stellenden aus der Region, die Landesbe-   Worin bestehen die wichtigsten Auf-           Regionalentwicklung von besonderer           Chance, sich nach außen zu präsentie-         ration und Innovation auf dem Land?            (bei LAG und LELF) erschwert die Antrag­
            hörde und nicht zuletzt die Interessen­    gaben der Lokalen Aktionsgruppe?              Bedeutung?                                   ren. Auch das Projekt ‚FONTANE.RAD‘           Auf Anhieb fällt mir wenig dazu ein. Das       stellung, insbesondere für Privatper­sonen.
            gruppen in der LAG mit ihren jeweils       In jedem Projekt steckt eine Menge Herz-      Ein besonderes Erfolgsmodell, das viel       ist ein Erfolg der Förderperiode. Be-         würde ich allerdings nicht als Mangel              In jedem Fall sollte dem ­Antragsteller
            eigenen Zielen, die sich in der Regio­-    blut des jeweiligen Antragstellers. Als       Spaß macht, sind nach meinem Empfin-         sonders spannend ist das Projekt, weil        sehen. Vielmehr ist dies einfach der Situ­     bereits zu Beginn klar sein, welche Doku­
            nalen Entwicklungsstrategie nieder­        Lokale Aktionsgruppe sind wir sehr nah        den die Kleinteiligen Lokalen Initiativen    es gemeinsam mit anderen LAGn um­             ation geschuldet, dass wir immer noch          mente und Informationen wann bei
            geschlagen haben. Die Aufgabe unserer      an den Projektträgern dran, kennen die        (KLI). Davon hätten wir noch viel mehr       gesetzt wurde und die Vernetzung,             damit beschäftigt sind, eine Grund- und        wem und in welcher Detailliierung ein-
            LAG besteht nun darin, zwischen diesen     Vorhaben und wissen, welche Bedeutung         umsetzen können! Meines Erachtens            über die Grenzen der eigenen LAG              Basisversorgung sowie Infrastruktur im         gereicht werden müssen. Ich finde sehr
            Akteuren zu vermitteln und bei Uneinig-    sie für jede einzelne Person haben. ­Unsere   zeichnet sich der ländliche Raum insbe-      ­hinaus, gefördert hat.                       ländlichen Raum herstellen zu müssen.          wichtig, dass dies von Anfang an trans-
            keiten eine Lösung zu finden. Hier sehe    Aufgabe als LAG besteht nun darin, die        sondere durch seine ehrenamtlich täti-           Mindestens so wichtig, wie die            Das ist beispielsweise in Österreich an-       parent kommuniziert wird, um am Ende
            ich eine klare Stärke unseres Vereins.     Projektträger bei ihrem Vorhaben zu           gen Vereine aus. Durch KLI können diese       großen Leuchtturmprojekte sind aus           ders. Da findet vieles auf einem anderen       des Tages nicht mit bösen Überraschun-
            Wobei bei den verschiedenen Akteuren       unterstützen; sei es durch Formulierungs-     eine besondere Förderung erhalten und         meiner Sicht die Projekte Kleinteiliger      Niveau statt. Ich habe in Österreich Pro-      gen konfrontiert zu werden.
            mit ihren unterschiedlichen Interessen     vorschläge für ihre Anträge oder schlicht     somit das Land lebendiger, attraktiver        Lokaler Initiativen (KLI-Projekte)! Die      jekte gesehen, die sich zum Beispiel mit
            immer das Wohl der Antragsteller an        durch motivierende Worte, wenn behörd-        und insgesamt lebenswerter g   ­ estalten.    Tatsache, dass zahlreiche kleine P
                                                                                                                                                                                    ­ rojekte   einer Regionalwährung auseinanderge-           Wie kann erreicht werden, dass sich
                                                       liche Schritte etwas länger dauern. Man       Diese kleinen Förderungen sind aus            in der vergangenen Förderperiode             setzt haben. So weit sind wir noch nicht.      Interessierte noch stärker in die ­Arbeit
                                                       könnte sagen, wir übernehmen eine Küm-        meiner Sicht mindestens so wichtig
                                                                                                     ­                                             umgesetzt werden konnten, sehe ich           Vieles, was wir momentan fördern, dient        der LAG einbringen können?
                                                       mererfunktion – aus meiner Sicht eine der     für ländliche Räume wie die ‚großen‘                                                       primär der Grundversorgung. Wenn               Mein Eindruck ist, dass LEADER
                                                       wichtigsten Aufgaben unserer LAG.             LEADER-Projekte – wenn nicht sogar
                                                                                                     ­                                                                                          ­diese hergestellt ist, können wir uns wirk­   ­immer komplizierter wird und damit
                                                                                                     wichtiger. Ich wünsche mir, dass wir zu-                                                    lich um Innovationen ­Gedanken machen.         immer abschreckender auf poten-
                                                       Was sind die größten Erfolge der ver-         künftig noch viel mehr dieser Projekte in                                                   Die nächste Förderperiode bringt uns           zielle ­Antragsteller wirkt. Eine Ent­
                                                       gangenen Förderperiode?                       Ostprignitz-Ruppin realisieren können.                                                      dem hoffentlich einen Schritt näher.           bürokratisierung sehe ich als Grund­
                                                       Es ist kein Geheimnis, dass die Richtlinien                                                                                                                                              voraussetzung für mehr Engagement
                                                       einzelner Förderprogramme immer kom-          Was schätzen Sie besonders an Ihrer                                                        Welche Inhalte sehen Sie für die kom-           von Interessierten in der LAG, ­sowohl
                                                       plexer werden. Es herrscht ein richtiger      Tätigkeit als Vorstandsvorsitzender                                                        mende Förderperiode als besonders               für die ‚großen‘ als auch für die
                                                       Förderdschungel! Trotzdem haben wir es        der LAG?                                                                                   wichtig an?                                     ­kleineren KLI-Projekte. Besonders Per-
                                                       in der vergangenen Förderperiode ge-          2010 habe ich diesen Posten von meinem                                                     Der Bereich Mobilität ist aus meiner Sicht       sonen aus dem privaten Bereich fühlen
                                                       schafft, das LEADER-Budget durch P­ rojekte   Vorgänger Herrn Gilde übernommen. Ich                                                      einer der dringendsten in den kommen-            sich durch den langwierigen Antrags-
                                                       an die Menschen im ländlichen Raum zu         mache diese Aufgabe sehr gern und habe                                                     den Jahren. Auf der Schiene muss – unab-         weg und den Umfang der erforderten
                                                       bringen und konnten so die Entwicklung        ein Team von kompetenten Menschen                                                          hängig von LEADER – in Zukunft vieles            Dokumente und Nachweise überfor-
                                                       unserer Region vorantreiben. Das kann         um mich.                                                                                   ­passieren. Generell wird klimafreundliche       dert. Aufwand und Förder­   quote für
            Wir unterstützen die                       man nicht hoch genug würdigen!                    Meine Aufgabe sehe ich darin, Mög-                                                      Mobilität ein großes Thema sein. In der         den privaten Bereich stehen in einer
                                                           Mir persönlich lag besonders die          lichkeiten aufzuzeigen. Das bedeutet,                                                       Uckermark gibt es beispielsweise ein Pro-       wenig attraktiven Relation. Und man
            Projektträger, so gut es                   Landesgartenschau in Wittstock am             ich gebe in vermeintlichen Sackgassen                                                       jekt mit ­Wasserstoffbussen. Von Schwedt        kann schlichtweg nicht erwarten, dass
            geht, und konnten mit                      Herzen. Auch für die LAG hat das Projekt      Denkanstöße, bringe Akteure zusammen         Mindestens so wichtig, wie                     sollen die Busse u.a. zum Nationalpark          diese Personen aus dem Stand bzw.
            dieser Haltung in der Ver­                 eine besondere Rolle gespielt: Ungefähr       und habe stets das Gesamtbild im Blick.      die großen Leuchtturm­                         ­Unteres Odertal fahren. Solche Lösungen        ohne entsprechende Vorerfahrungen
            gangenheit eine Vielzahl                   425.000 Menschen sind zur LAGA nach           Diese Aufgabe ist manchmal nicht so          projekte sind aus meiner                        wären auch für Ostprignitz-Ruppin denkbar.     in der Lage dazu sind, Projekte bei
                                                       Wittstock gereist! Die ganze Region der       leicht, aber dennoch bereitet sie mir viel                                                                                                  LEADER zu beantragen, abzurechnen
            an Projekten in der Region                 Prignitz hat die Auswirkungen des Pro-        Freude. Am Ende findet man fast ­immer
                                                                                                                                                  Sicht die Projekte Klein­                     Welche Wünsche haben Sie für die                 etc. Da muss ein Weg gefunden wer-
            umsetzen. Das soll auch                    jekts gespürt und davon profitiert.           ein gemeinsames Ufer und kommt der           teiliger Lokaler Initiativen                  kommende Förderperiode an die LAG                den, wie man das einfacher hinbe-
            in Zukunft so bleiben.                         Auch die Kooperationsprojekte sind        Lösung einen Schritt näher.                  (KLI-Projekte)!                               generell?                                        kommt!
Erfolge der LEADER-Region Ostprignitz-Ruppin 2014 -2022
10
      urzer Blick in den
     K                                                                                                                                                                                                  11

     Motorraum der LAG –

                                                                                                                                                                                                        DAS REGIONALMANAGEMENT
     das Regionalmanagement
                                                                  Das Aufgabenspektrum des Regional­managements, das seit Juni
                                                                  2016 von BÜRO BLAU – räume. bildung. dialoge. und ­KoRiS –
                                                                  Kommunikative Stadt- und Regional­entwicklung ­betrieben wird,
                                                                  ist äußerst vielfältig und bietet wenig Möglichkeiten, sich zu
                                                                  ­langweilen.

                                                                   Aus dem Strauß der Tätigkeiten ist zunächst die Projektberatung     hinaus – anzukurbeln und Besucher*innen auf den Spuren
                                                                   für „große“ Vorhaben und Kleinprojekte (KLI) zu nennen. Hierbei     Fontanes durch die Regionen zu leiten.
                                                                   steht das Regionalmanagement jenen Personen zur Seite, die                In der Öffentlichkeitsarbeit kümmert sich das Regional­
                                                                   ihre Projekte mit LEADER-Fördermitteln realisieren möchten.         management um den Versand des LAG- Newsletters, hält die
                                                                   Bei digitalen Treffen und Terminen vor Ort unterstützen die Re-     Website www.lag-opr.de aktuell, verfasst Pressemitteilungen
                                                                   gionalmanager*innen die Antragstellenden, eine erste Idee bis       oder gestaltet Werbematerialien. Für die Landesgartenschau
                                                                   zu einem umsetzungsreifen Vorhaben zu konkretisieren. Bei           in Wittstock wurden beispielsweise Bierdeckel bedruckt,
                                                                   dieser Projektentwicklung ist besonders eines wichtig: Die Idee     ­welche die Veranstaltung beworben und zu einem Besuch
                                                                   muss einen Beitrag zu den Zielen der Regionalen Entwicklungs-        eingeladen haben.
                                                                   strategie der LAG leisten. Nur so können sich Vorhaben für eine           Monitoring und Evaluierung gehören ebenfalls zum Auf­
                                                                   Förderung qualifizieren. Bei den Kleinprojekten (KLI) unterstützt    gabenspektrum. Regelmäßig wird geprüft, inwieweit die
                                                                   das Team darüber hinaus bei der Umsetzung und Abrechnung             Handlungen der LAG der Umsetzung der Regionalen Ent­
                                                                   der Vorhaben. Weiterhin berät das Regionalmanagement den             wicklungsstrategie dienen. Das Regionalmanagement berät
                                                                   Vorstand der LAG bei der Auswahl jener Projekte, welche letzt-       den Verein hinsichtlich möglicher Veränderungen, um die defi-
                                                                   lich eine Förderung erhalten.                                        nierten ­Ziele zu erreichen. Auch bei der Fortschreibung der
                                                                        Eine weitere Aufgabe besteht aus der Gestaltung des             ­Regionalen Entwicklungsstrategie für die anstehende Förder-
                                                                  ­Informationsflusses zwischen dem Ministerium für Land-                periode 2023 – 2027 war das Regionalmanagement maßgeb-
                                                                   wirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) und der LAG.                lich be­teiligt (siehe S. 30 und 31).
                                                                   Aktuelle Informationen von der Landesebene werden bei
                                                                   den Vorstandstreffen der LAG eingespeist. Dies können
                                                                   Neuigkeiten zu veränderten Fördermodalitäten oder der
                                                                   aktuelle Stand der Fördermittelinanspruchnahme sein, über
                                                                   die die Region im Verlauf der Förderperiode verfügen kann.
                                                                   Interessen der LAG, beispielsweise zu Vereinfachungen des
                                                                   ­LEADER-Förderinstrumentariums, vertritt das Regionalma-
                                                                    nagement wiederum gegenüber dem Ministerium. In die-
                                                                    sem Zusammenhang sei auch die Teilnahme an überregio-
                                                                    nalen Veranstaltungen, z.B. die Treffen des Forum
                                                                    ländlicher Raum – Netzwerk Brandenburg, erwähnt, an de-
                                                                    nen das Regionalmanagement regelmäßig mitwirkt.
                                                                        Außerdem ist das Regionalmanagement für die Organi­
                                                                    sation und Durchführung von LAG-Veranstaltungen und
     Das Team des Regionalmanagements von BÜRO BLAU (v.l.n.r.):     -Projekten zuständig. Als jährlich stattfindende Veranstal-
     Sandra Schneider, Ingrid Lankenau, Maike Herbst,               tung wurden die öffentlichen Regionalkonferenzen etabliert.
     Frank Baumann, Magdalena Köhne und Jens Erber                  Das Format lädt alle Interessierten und Macher*innen aus
                                                                    der ­ Region zum Mitgestalten jeweils an einem aktuellen
                                                                    ­Themenschwerpunkt ein. So wurde im Jahr 2022 der erste
                                                                     Entwurf der neuen RES diskutiert. Beispielsweise wurden die
                                                                     neuen Kriterien zu Projektauswahl unter die Lupe genommen
                                                                     und Verbesserungsvorschläge formuliert. Ein Kooperations-
                                                                     projekt, das die LAG in der Förderperiode zusammen mit der
                                                                     LAG Havelland auf die Beine gestellt hat, ist das Vorhaben
                                                                     ‚FONTANE.RAD‘ (siehe S. 24). Gemeinsam haben es die LAGn
                                                                     geschafft, den Radtourismus – über die eigenen ­L AG-Grenzen
Erfolge der LEADER-Region Ostprignitz-Ruppin 2014 -2022
12
             lick nach vorn –
            B                                                                                                                                           Was ist in der Förderperiode 2014–2022                                           13
                                                                                                                                                        passiert?
            Interview mit Regionalmanager
INTERVIEW

            Frank Baumann
            Frank Baumann ist Geschäftsführer des BÜRO BLAU,                                               ‚Innovation in Klein- und Kleinstunterneh-                                 Mir persönlich lag als einzelnes Projekt
                                                                                                           men‘ besonders relevant. Diese Betriebe
            das seit 2016 für das Regionalmanagement in der Region
                                                                                                           bilden eine Hauptzielgruppe von LEADER.
                                                                                                                                                                                      ­be­sonders die Landesgartenschau in Wittstock
            Ostprignitz-Ruppin verantwortlich ist.                                                         Arbeitsplätze entstehen insbesondere dort,                                  am Herzen. Auch für die LAG hat das P­ rojekt
                                                                                                           wo neue Produkte oder Dienstleistungen                                      eine besondere Rolle gespielt: Ungefähr
            Welche Aufgabenbereiche schätzen               kation mit den Ministerien über die             kreiert werden.                                                             425.000 Menschen sind zur LAGA in unsere
            Sie besonders an Ihrer Tätigkeit im            Frage, wie LEADER einfacher werden
                                                           ­                                                   Eine Idee für ein Kooperationsprojekt
            Regionalmanagement?                            kann. D
                                                                 ­ iese Diskussion ist für die weitere     mit mehreren LAGn betrifft die Frage:
                                                                                                                                                                                       Region gekommen!
            Kooperationsprojekte stärker voranzu-          Akzeptanz des Förderprogramms aus               ‚Wie können die LAGn erreichen, dass sie
            bringen finde ich sehr wichtig, weil ich       meiner Sicht elementar.                         stärker in der Öffentlichkeit wahrgenom­
                                                                                                                                                                                      Jörg Gehrmann,
            glaube, dass eine Region davon stark                                                           men werden?‘ Kürzlich berichtete ein
                                                                                                                                                                                      Vorstandsvorsitzender der LAG
            profitiert. Als Regionalmanager hat man        Was sind die größten Erfolge dieser             Bürger­meister, dass in seiner Kommune
            hier einen hohen Gestaltungsspielraum:         Förderperiode?                                  niemand etwas mit LEADER und der LAG
                                                                                                                                                        Als LAG haben wir eine
            Anders als bei Vorhaben von Dritten kann       Zwei Erfolge fallen mir direkt ein. Das ist     anfangen könne. Das ist erschreckend!        gute Mischung aus kleinen
            man selbst Projekte entwickeln und             zum einen das Kooperationsprojekt               Da braucht es andere Instrumente für         und großen Projekten in       Die reibungslose und unkomplizierte Kommu­
            ­Akteure aus der Region ins Boot holen,        FONTANE.RAD, das wir gemeinsam mit              die Öffentlichkeitsarbeit.                   die Umsetzung gebracht.       nikation mit alle Beteiligten in jeder Phase der
             die ein Thema mit voranbringen. Ein           der LAG Havelland umgesetzt haben.
             ­Kooperationsprojekt, das ich gerade auf      Zum anderen ist es ein Riesenerfolg, dass       In der Vergangenheit ist der Aufwand
                                                                                                                                                        Die Vielfalt und Vielzahl     Antragsstellung und bei der Projektumsetzung
              den Weg bringe, beschäftigt sich mit         wir KLI eingeführt haben. Viele andere          für das Ausfüllen des Projektbogens          der Projekte sind wirklich    waren für uns als Antragsteller eine große
              dem Thema Bürgerenergie. Mit Men-            LAGn haben das bis dato nicht gemacht.          als (zu) hoch bewertet worden. Wie           beeindruckend!                Unterstützung. Auch die Kommunikations­
              schen aus den LAGn OPR und Havelland              Die Regionalkonferenzen, die wir seit      geht die LAG zukünftig mit dieser
              überlegen wir, wie die Erlöse aus der Pro-   2017 durchführen, werte ich ebenfalls           ­Herausforderung um?                                                       möglichkeit mit dem Rechtsbeistand, Herrn
              duktion ­erneuerbarer Energien stärker       als Erfolg. Jährlich widmet sich die öf-         Bei der Erstellung der neuen RES haben      Jan Juraschek,                Dr. Braun, ist sehr zielführend. Weiter so!
              unserer Region zugutekommen können.          fentliche Veranstaltung einem anderen            wir die Projektauswahlkriterien neu         Vorstandsmitglied der LAG
                 Ein zweiter Punkt ist die Kommuni­        Thema, das wir von verschiedenen                 fokus­siert, auch thematisch. Zukünftig
                                                           ­Seiten beleuchten. In diesem Jahr ging          werden wir sechs statt drei Handlungsfel-                                 Kathleen Brodde,
                                                            es zum Beispiel um die Inhalte der neuen        der haben. Es ist geplant, dass nur noch    Beim Antragsprozess hat       Bauverwaltung des Amtes Neustadt (Dosse)
                                                            Regionalen Entwicklungsstrategie. Mit           ein Handlungsfeld pro Projekt bewertet
                                                            dem Format können wir Diskussionen zu           wird, nicht mehr alle wie in der Förder­
                                                                                                                                                        uns besonders geholfen:
                                                            aktuellen Themen anstoßen. So etwas             periode 2014-2022. Beispielsweise müs-      Übung. Das zweite Projekt
                                                            gibt es in vielen anderen Regionen nicht!       sen Projektträger, die ein Dorfgemein-      war viel leichter als das     Die fachkundige telefonische Beratung des
                                                                                                            schaftshaus errichten möchten, nicht        erste.                        Regionalmanagements, welches wichtige
                                                           Welche Inhalte sind aus Ihrer Sicht              mehr das Thema Mobilität bedienen. Das
                                                           in der kommenden Förderperiode                   ist eine Arbeitserleichterung sowohl für                                  Hinweise zum Ausfüllen des Antragsformulars
                                                           besonders wichtig?                               die Projektträger als auch für das Regio-   Tobias Leipprand,             gegeben hat, hat uns bei der Umsetzung sehr
                                                           Wir nähern uns dem Jahr 2030. Für viele          nalmanagement und führt dazu, dass im       Projektträger des Vorhabens   weitergeholfen.
                                                           Themen bildet dieses Datum eine Art              Projektbogen weniger Lyrik produziert       „Gut Blankenberg“
                                                           Kipppunkt. Das betrifft die Klimakrise,          wird. Das ist wirklich ein Fortschritt!         S. 20
                                                           aber auch den demografischen Wandel.                                                                                       Tina Fischer,
                                                           Ich halte es für besonders wichtig, in          Wie kann erreicht werden, dass sich                                        Projektträgerin des KLI-Projekts
                                                           diesen Bereichen in der kommenden
                                                           ­                                               Interessierte stärker in die Arbeit der                                    „Neugestaltung Spielplatz Wulfersdorf“
                                                           Förder­periode aktiv zu werden.                 LAG einbringen?
                                                                                                                                                        Ein Riesenerfolg ist, dass
                                                                                                                                                                                          S. 17
            Wir nähern uns dem Jahr                                                                        Das steht und fällt mit der Mitglieder­      wir das Förderinstrument
            2030. Für die Klimakrise,                      Zu welchen Themen sollte die LAG                versammlung. Momentan sind die Veran-        „Kleinteilige Lokale
            aber auch den demografi­                       zukünftig eigene oder Kooperations-             staltungen eher Top-Down strukturiert:       Initiativen“ (KLI) einge­
                                                           projekte durchführen?                           Der Vorstand und das Regionalmanage-
            schen Wandel bildet dieses                     Da fallen mir sofort die (neuen) Handlungs-     ment berichten, die Mitglieder hören zu.
                                                                                                                                                        führt h
                                                                                                                                                              ­ aben! Viele anderen
            Datum eine Art Kipppunkt.                      felder Energie und Mobilität ein. Außer-        Das würde mich als Mitglied abschrecken.     LAGn haben das bis dato
            Ich halte es für besonders                     dem wurde im letzten Jahr – gemeinsam           Ein Vorstandsmitglied hat vorgeschlagen,     nicht gemacht.
                                                           mit der LAG Storchenland Prignitz – ­intensiv   die Versammlung mit einem fachlichen
            wichtig, in diesen Bereichen                   über ein Netzwerk von Kunst- und Kultur­        Input zu verbinden, sodass ein höherer
                                                                                                           ­
            in der kommenden Förder­                       schaffenden diskutiert. Das sollten wir wei-    inhaltlicher Mehrwert des Treffens ge-
                                                                                                           ­                                            Frank Baumann,
            periode aktiv zu werden.                       ter vorantreiben. Schließlich ist das Thema     schaffen wird. Das wäre ein Anfang.          Regionalmanager der LAG
Erfolge der LEADER-Region Ostprignitz-Ruppin 2014 -2022
14
                  Karte mit einer Auswahl                                                                                                                                                                                                                                                   15

                  der umgesetzten Projekte
ÜBERSICHTSKARTE

                                                                                                                                                                                                                                                                                                ÜBERSICHTSKARTE
                  Projekte Kleinteiliger Lokaler                  Handlungsfeld 2:                              Handlungsfeld 3:
                  Initiativen (KLI)                               Attraktivität der Dörfer und                  Tourismus, Freizeit und Kultur                                  1
                                                                  Städte als Wohn-, Arbeits- und
                                                                  Lebensraum
                   1   Errichtung eines Sternenzelts auf dem                                                    27   Renaturierung der Teiche auf dem                                                                                   5
                       Spielplatz in Wulfersdorf                                                                     ­Gelände des Kloster Stift Heiligen-
                                                                                                                      grabe                                                 2
                                                                   9   Sanierung eines Pavillons zum Multi-                                                                                    10
                   2                                                                                                                                                                                           13 37
                       Ausbau einer Scheune für Feuer-
                                                                       funktionsgebäude in Heiligengrabe
                       wehr-Oldtimer in Wernikow                                                                28   Gestaltung des Seezugangs
                                                                                                                     am Untersee in Kyritz                                                                                                                              7
                                                                  10                                                                                              GEMEINDE
                                                                       Umbau des Schulungsraumes im
                                                                                                                                                                                                          11      4
                   3   Errichtung einer barrierefreien Toilette
                                                                       Feuerwehrgerätehaus in Biesen                                                            HEILIGENGRABE
                       im Kino Lögow                                                                                 Instandsetzung der denkmal­-                                                   36                                      6
                                                                                                                29                                                                              3        12
                                                                                                                     ge­schützten Parkanlage in Plänitz
                                                                  11   Erweiterung der (Funktions-)räume
                                                                                                                                                                  27 9
                   4   Pflege und Betreuung von Wander­
                                                                       im Stadion des Friedens in Wittstock/
                       wegen durch ehrenamtliche Paten
                                                                       Dosse                                    30   Gestaltung des Freibades in Neustadt
                                                                                                                                                                                                   STADT
                                                                                                                     (Dosse) zum Naturbad
                                                                                                                                                                                              WITTSTOCK/DOSSE
                                                                                                                                                                                                                                                  STADT                39 40
                   5   Neugestaltung des Spielplatzes mit                                                                                                                                                                                       RHEINSBERG
                                                                  12   Gestaltung des Schulhofs der Waldring
                       Baumpflanzung in Lichtenberg
                                                                       Grundschule in Wittstock/Dosse           31   Erhalt zweier denkmalgeschützten
                                                                                                                     ­Gebäude des Haupt- und Landes­
                                                                                                                      gestüts in Neustadt (Dosse)
                   6   Ausstattung des Veranstaltungs-
                                                                  13   Fassadensanierung eines Wohnhauses
                       raums im Dorfgemeinschaftshaus in
                                                                       in Randow
                       Altfriesack                                                                              32   Sanierung der Kirche zur Realisierung
                                                                                                                     einer Ausstellung in Segeletz
                   7   Errichtung einer Parkanlage um die
                                                                  14   Dachsanierung des Anglervereins-                                                                                                                35
                                                                       heims ‘Aland e.V.’ am Dreetzer See
                       Dorfkirche Kleinzierlang                                                                 33   Sanierung der Tennisplätze des TC
                                                                                                                     Wusterhausens
                                                                  15   Umbau und Sanierung der Kita
                                                                       Regenbogen in Wusterhausen/Dosse
                                                                                                                34   Errichtung eines Naturbeobachtungs-
                                                                                                                     turmes in der Kyritz-Ruppiner Heide                            1                             4
                                                                  16   Sanierung eines Gutshaus in                                                                                                                          34                               7
                  Handlungsfeld 1:                                     Wuster­hausen/Dosse, OT Blankenberg
                                                                                                                35   Erhalt der denkmalgeschützen Kirche
                  Regionale Wirtschaft/                                                                              in Gadow und Anlage einer Streuobst-                                                                    20
                                                                  17   Neugestaltung von Fassade und                                                            STADT KYRITZ
                                                                                                                     wiese                                                                                                                                                                  23
                  Agrarwirtschaft                                      Treppenhaus in der Grundschule in                                                                                                                                                                    AMT LINDOW
                                                                       Wildberg                                                                                      28                              16                                                                       (MARK)
                                                                                                                36   Herstellung eines Wandelganges im                                    2                                                                                                     26
                                                                                                                     Pfarrgarten in Wittstock/Dosse                                                                                                    STADT                      25
                   1   Ganz.Kultur – Ausbau einer Scheune         18   Erweiterung der Kita Wiesenzwerge                                                                                                                  AMT TEMNITZ                NEURUPPIN                         24
                       in Ganz                                         in Temnitztal
                                                                                                                37   Revitalisierung des Friedrich-Ebert-                                                                                               41                                  8
                                                                                                                     Parks in Wittstock/Dosse                                                 33          3
                   2   Schaffung barrierefreier Wohnungen         19   Neubau einer Kindertagesstätte in                                                                                            15
                       für Pflegebedürftige in Bantikow                Kränzlin                                                                                                                                                   19
                                                                                                                38   Erhaltung und Wiederherstellung des
                                                                                                                     Gartendenkmals Gutspark Karwe                                        GEMEINDE
                   3   Aus- und Umbau zu ‚Tortenschwester         20   Errichtung einer Toilettenanlage
                                                                                                                                                                                        WUSTERHAUSEN               17                                        21
                       – Café und Laden‘ in Wittstock/Dosse            und Parkplatz in Pfalzheim und                                                                                                                18
                                                                       Neuglienicke                             39   Sanierung der evangelischen Kirche      AMT NEUSTADT                  (DOSSE)                                                                 5
                                                                                                                     St. Laurentius in Rheinsberg
                                                                                                                                                               (DOSSE)
                   4   Um- und Ausbau eines Stallgebäudes
                       zum ‚Café Karmen‘ in Wittstock, OT         21   Um- und Ausbau des Hortgebäudes
                                                                       am See in Neuruppin, OT Gildenhall       40   Barrierefreier Umbau eines Fahrgast-                                                                                                     38
                       Schweinrich                                                                                   schiffes in Rheinsberg                         29
                                                                                                                                                                          30
                   5   Neubau eines Fotostudios / Ferien-         22   Umbau und Sanierung eines Gesinde-
                                                                       hauses in Wustrau                        41   Entwicklung des Radwegs ‚FONTANE.
                                                                                                                                                                                                         32
                       hauses in Zempow                                                                              RAD‘ als Kooperationsprojekt                                                                                                                 22
                                                                                                                                                                      31
                   6   Ausbau des Amtshauses zu Ferien­           23   Errichtung der interreligiösen Garten-
                       wohnungen in Flecken-Zechlin                    anlage ‚Garten des Buches‘ in Lindow                                                                                                                              GEMEINDE
                                                                                                                                                                                                                                        FEHRBELLIN                      6
                                                                  24   Sanierung des Kunstrasenplatzes in                                                                                14
                   7   Sanierung des Gesindehaus der
                       ­Försterei Tornow                               Lindow

                   8   Um- und Ausbau eines Stallgebäudes         25   Ausbau des Perelshauses zu Bibliothek
                       zu Kongressveranstaltungsräumen in              und Tagungszwecken
                       Vielitzsee, OT Vielietz
                                                                  26   Herstellung eines Sport- und Spiel-
                                                                       bereichs in Lindow
Erfolge der LEADER-Region Ostprignitz-Ruppin 2014 -2022
16
                       Projektauswahl und -umsetzung                                                                                                                 1 Ein neuer Spielplatz
                                                                                                                                                                    mit Kletterturm für Wulfersdorf
                                                                                                                                                                                                                                                                                            17

                       in der Förderperiode 2014 – 2022                                                                                                             Aus Sicherheitsgründen mussten die Spielgeräte in
AUSGEWÄHLTE PROJEKTE

                                                                                                                                                                    Wulfersdorf rückgebaut werden. Auf Initiative der
                                                                                                                                                                    Bewohner wurde ein Treffpunkt wiederbelebt, der
                                                                                                                                                                    sich sehen lassen kann!
                                                                                                                                                                    Nach dem notwendigen Rückbau des Spielplatzes ist
                                                                                                                                                                    ein wichtiger Kommunikationsmittelpunkt des Dorfes
                                                                                                                                                                    verloren gegangen. Viele junge Familien regten deshalb
                       Um eine LEADER-Förderung zu erhalten,                                   Aus den einzelnen Bewertungsergebnissen wird eine Rang­
                                                                                                                                                                    an, diesen Platz wieder mit Leben zu füllen. So entstand
                       durchläuft jedes Projekt ein mehrstufiges                               liste gebildet, die sich nach der erreichten Punktzahl richtet.
                                                                                                                                                                    die bis heute bestehende Spielplatz-Initiativgruppe,
                                                                                               Um für eine Förderung ausgewählt zu werden, musste ein
                       Auswahlverfahren. Dieses Vorgehen folgt                                                                                                      welche sich aus allen Generationsschichten des Ortes
                                                                                               Projekt bisher mindestens 30 von maximal 100 Punkten errei-
                       den Bestimmungen der Regionalen Entwick­                                chen. Im Nachgang informierte das Regionalmanagement alle
                                                                                                                                                                    zusammensetzt. Zur Umsetzung des Projektes wurden
                                                                                                                                                                    der dorfansässige Kindergarten und Jugendclub mit
                       lungsstrategie 2014 bis 2022.                                           ­Projektträger*innen über ihr jeweiliges Ergebnis.                                                                                  5 Picknick unter der Esskastanie –
                                                                                                                                                                    eingebunden, beispielsweise beteiligten sich die Kinder
                                                                                                    Im Falle eines positiven Votums folgt die Antragstellung
                                                                                                                                                                    bei der Auswahl des Kletterturmes. Für das Absperren          Lichtenberg richtet einen Dorftreff
                                                                                               beim Landesamt für Ländliche Entwicklung (LELF). ­Projekte,
                       Zu Beginn muss eine erste Projektidee konkretisiert und                  die es nicht auf die Rangliste geschafft haben, konnten beim
                                                                                                                                                                    und für die Sicherstellung der Baumaßnahmen war die           auf dem Spiel- und Bolzplatz ein
                                                                                                                                                                    Freiwillige Feuerwehr Wulfersdorf verantwortlich. Die
                       an die Bedingungen des Förderprogramms angepasst                         nächsten Ordnungstermin erneut eingereicht werden.
                                                                                                                                                                    Ausführung der Planung, Bedienung der Baumaschi-
                       werden. Hierbei unterstützt das Regionalmanagement die
                       ­                                                                            In der letzte Phase erfolgt die Prüfung und Bewilligung
                                                                                                                                                                    nen und schriftliche Dokumentation übernahmen die             Im August 2021 war es endlich so weit: Mit einem
                       ­Antragstellenden in einer Projektberatung.                              des Projekts durch das LELF und – im positiven Fall – die Umset­
                                                                                                                                                                    Elternteile. Während der Projekttage kümmerten sich           großem Familien-Picknick wurde der neu gestaltete
                            In der Förderperiode 2014 bis 2022 gab es in der Regel              zung des Vorhabens durch die antragstellende Person.
                                                                                                                                                                    die Senioren der Gemeinde um das leibliche Wohl.              Spielplatz in Lichtenberg, dem rund 200 Seelen zäh-
                        zwei Stichtage pro Kalenderjahr, sogenannte Ordnungs-                       Um eine nachhaltige Zusammenarbeit und gemeinschaftli-
                                                                                                                                                                         Der neu geschaffene Spielplatz spricht alle Alters-      lenden Dorf der Fontanestadt Neuruppin, einge-
                        termine. Zu diesen Terminen konnten Projekte bei der Lokalen            che regionale Entwicklung in der Region Ostprignitz-Ruppin zu
                                                                                                                                                                    klassen an, lädt zum kreativen Spielen ein, schafft           weiht. Jeder brachte etwas für das Picknick mit. Die
                        Aktionsgruppe eingereicht werden. Dies erfolgte mit einem               fördern, ist es der LAG ein Anliegen, dass der Kontakt ­zwischen
                                                                                                                                                                    ­Inklusionsmöglichkeiten und wertet nicht zuletzt das         Freiwillige Feuerwehr war auch dabei und ­spendierte
                        ausgefüllten Projektbogen. Das Regionalmanagement formu-                Projektträger*innen und LAG auch nach der Beschlussfassung
                                                                                                                                                                     Lebensumfeld der Gemeinde auf, welches für die jetzi-        Wasser für die an diesem Tag durch das Spielmobil
                        lierte auf Grundlage der Projektbögen Bewertungsvorschläge              nicht abbricht. So unterstützt die LAG auch nach Projektab-
                                                                                                                                                                     gen und zukünftigen Generationen fortbestehen soll.          von Esta Ruppin aufgebaute Wasserbaustelle.
                        und bereitete die Votierung durch den Vorstand vor. Fehlende            schluss beispielsweise bei Aspekten der Öffentlichkeit: Projekt-
                                                                                                                                                                     Der neue Spielplatz leistet somit einen ­entscheidenden      Die Idee für die Neugestaltung des Spielplatzes kam
                        Unterlagen, beispielsweise zur Erfüllung der Mindestkriterien,          träger*innen haben die Chance, ihr Vorhaben bei Mitglieder-
                                                                                                                                                                     Beitrag zum multikulturellen Leben in Wulfersdorf.           aus dem Ort. Der Heimatverein Lichtenberg e.V. hatte
                        wurden in dieser Phase nachgefordert.                                   versammlungen der LAG vorzustellen oder Gäste im Rahmen
                                                                                                                                                                     ­Außerdem ist der Spielplatz ein gut besuchter Treff-        2018/2019 das Projekt „Lebendiges Lichtenberg“ ins
                            Die finale Bewertung aller Projekteinreichungen führt der           einer Projektbereisung zu empfangen.
                                                                                                                                                                      punkt, da er es ermöglicht, die häusliche Isolation abzu-   Leben gerufen und zu Ideenwerkstätten eingeladen.
                        Vorstand der LAG durch. Dabei wird jedes Projekt anhand der                 Auf den folgenden Seiten werden einzelne Projekte vorge-
                                                                                                                                                                      bauen und gemeinschaftlichen Aktivitäten nachzuge-          Rund 40 interessierte Kinder und Erwachsene brachten
                        Projektauswahlkriterien beurteilt, die die Region in ihrer Regio-       stellt, die das beschriebene Verfahren erfolgreich ­durchlaufen
                                                                                                                                                                      hen. Durch die direkte Lage an einem Radwanderweg           ihre Vorschläge ein. Es wurden Skizzen gemacht, Kinder
                        nalen Entwicklungsstrategie festgelegt hat. Beispielsweise wird         haben. Die Texte der Projektträger*innen geben ­        Einblicke
                                                                                                                                                                      treffen Jung und Alt, Urlauber und Einwohner direkt         zeichneten Bilder zu ihrem Wunschspielplatz. Neben
                        betrachtet, inwieweit das Projekt einen innovativen Ansatz              in ihre Vorhaben und zeigen, was mit Unterstützung von
                                                                                                                                                                      aufeinander.                                                einer Doppelschaukel, einem Kletterhaus, einer Tisch-
                        verfolgt, das ehrenamtliche Engagement stärkt, Arbeitsplätze            ­LEADER-Mitteln in der Förderperiode in Ostprignitz-Ruppin
                                                                                                                                                                                                                                  tennisplatte und neuen Sitzgelegenheiten sollte auch
                        sichert oder schafft oder die Daseinsvorsorge verbessert.                erreicht werden konnte.
                                                                                                                                                                           Straße am Sandberg,                                    ein Picknickbaum als Schattenspender auf der Wiese
                                                                                                                                                                           16909 Wittstock (Dosse), OT Wulfersdorf                Platz finden.
                                                                                                                                                                                                                                      Gemeinsam mit der Stadtverwaltung ging es
                       MINDESTKRITERIEN                                                                               Projektberatung                                      Initiativgruppe Spielplatz                             schließlich an die Umsetzung. Neben der Förderung
                                                                                                                      Konkretisierung der Projektidee,                     Tina Fischer                                           aus dem Programm Kleinteilige Lokale Initiativen (KLI)
                       Jedes Projekt muss alle                                                                                                                             Tina.kreissl@web.de                                    gab es für das Kletterhaus Geld aus dem Bürgerhaus-
                                                                                                                      Ausfüllen des Projektbogens
                       Mindest­kriterien erfüllen,
                       um eine detaillierte Projekt­                                                                                                                                                                              halt. Eine Lichtenbergerin übernahm freundlicherweise
                       bewertung zu erhalten.                                                                 1                                                                                                                   die Pflanzung und Pflege für die Esskastanie. Die Grün-
                                                                 Bewilligung und
                                                                                                                                                                                                                                  fläche wird durch den Heimatverein gepflegt.
                          Das Projekt ist grundsätzlich       Projektumsetzung
                                                                                                                                                                                                                                      Und es gibt weitere Ideen, die künftig umgesetzt
                          vereinbar mit der ­Regionalen           Start der Projekt­
                                                                  umsetzung nach                                                                                                                                                  werden sollen! So wird im Rahmen des Bürgerhaus-
                          Entwicklungsstrategie und                                                                                      Ordnungstermin
                          kann mindestens einem                 ­Erhalt des Bewilli­       5                                      2      Einreichung des
                                                                                                                                                                                                                                  haltes 2022 eine Bocciabahn mit Wetterschutzhütte
                          Handlungsfeld zugeordnet                 gungsbescheids                         VON DER                        ­Projektbogens bei                                                                       errichtet.
                          werden.                                                                       PROJEKTIDEE                       der Geschäftsstelle
                                                                                                      ZUR UMSETZUNG
                                                                                                                                          der LAG
                          Die Projektträgerschaft ist
                          geklärt.
                                                                  Antragstellung
                                                                          beim LELF
                          Für das Projekt liegt ein                                               4                       3
                          aussagekräftiger Finanzplan            „große“ Projekte:                                                          durch das
                          vor.                                         ­Erstellen und                                                       Regional­management,
                                                                   Ein­reichung der                                                      Bewertung und                                                                                   Dorfstraße Lichtenberg,
                          Der Durchführungszeitraum           Förderanträge beim                               Bewertung und             ­Votierung der                                                                                  16818 Neuruppin, OT Lichtenberg
                          des Projektes ist geklärt.                LELF durch den      ­Förderantrags beim    Votierung durch den        ­einzelnen Projekte,
                                                                      ­Projektträger,        LELF durch das    LAG-Vorstand                Beschluss der                                                                                 Fontanestadt Neuruppin
                                                               KLI: Erstellung und        Regional­manage­     Vorbewertung a­ nhand       ­Votierung und der                                                                            Jan Juraschek
                                                                  ­Einreichung des            ment der LAG     der Auswahlkriterien         Rangliste                                                                                    jan.juraschek@stadtneuruppin.de
Erfolge der LEADER-Region Ostprignitz-Ruppin 2014 -2022
18                      6 Ein Verein packt an: Die Alte                                                                                              7 Mitten im Wald Urlaub machen?                                                                                          19
                       Dorfschule in Altfriesack kann sich                                                                                          Auf nach Tornow!
                       sehen lassen!
                                                                                                                                                    Mitten in den Wäldern und zwischen den Seen der
AUSGEWÄHLTE PROJEKTE

                       „Die Feuerwehr zieht aus! Kein Leben mehr in Altfrie-                                                                        Ruppiner Schweiz liegt ein kleines Gesindehaus auf
                       sack? Was passiert jetzt mit der Alten ­Dorfschule?“ –                                                                       dem Gelände des ehemaligen Forsthauses Tornow.
                       Diese Gedanken kreisten in den Köpfen der etwa                                                                               Während es früher Zuhause für die Tiere des
                       200 Einwohner des schönen vom Wassertourismus                                                                                ­Försters war, lädt es heute zum Urlaubmachen und
                       geprägten Ortes in der Gemeinde Fehrbellin, nach-                                                                             Entspannen ein.
                       dem die Feuerwehr Altfriesacks wegzog. Eine ­Lösung                                                                           „Tornow“ kommt aus dem Slawischen und bedeutet
                       musste her!                                                                                                                   „dort, wo die Disteln sind“. Familienverbände der
                       Nachdem die Feuerwehr aus dem Gebäude ausgezogen                                                                              ­Slawen haben sich hier schon früh in der fischreichen
                       war, fiel kurzum der Entschluss, einen Verein zur Nutzung                                                                      Gegend bei Neuruppin niedergelassen. Viele Menschen
                       der ‚Alten Dorfschule‘ zu gründen, um das gemeinschaft­                                                                        haben hier jedoch nie gewohnt.
                       liche Leben und die Kulturarbeit in Altfriesack fortzuführen                                                                         Inmitten des Waldes wurde der Ort zu einem Holz-
                                                                                          4 Café Karmen –                                             fäller-Standort. Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte
                                                                                                                                                                                                                   8 Ein Offsite Innovation Space in
                       und voranzutreiben. 2019 konnte das Gebäude der Alten
                       Dorfschule, das in der DDR auch als Post und Lebensmit-           von der Idee bis zur Eröffnung                               sich an jener Stelle ein kleiner Forsthof – ein Forsthaus   Vielitzsee
                       telladen genutzt wurde, von dem Verein gekauft werden.                                                                         mit Stallscheune und Gesindehaus. Förster zu sein, war
                              Nach dem Erwerb gab es unzählige Arbeitseinsätze                                                                        zu jener Zeit ein Privileg. Um sich ernähren zu können,
                                                                                         Nach 25 Jahren Arbeit im landwirtschaftlichen                betrieb der Förster eine kleine Landwirtschaft: Ein klei-   Warum ein gemütliches Leben aufgeben und Grün-
                       zur Sanierung des Gebäudes, bei denen die 91 ­Mitglieder
                                                                                         Fami­lienbetrieb entschied sich Karmen Stutz 2015            nes Feld, wenige Kühe, Hühner und Schweine waren in         der werden, bauen, so ein Projekt umsetzen? Es ist,
                       viel Zeit und Energie aufbrachten. Ein Teil des Gebäudes,
                                                                                         ihr Leben in Schweinrich, einem kleinen Dorf am              seinem Besitz. Die Magd wohnte unter dem gleichen           wie es immer ist: Wenn man realisiert, dass es kein
                       wie Küche, Bad und Gesellschaftsraum, sind nun fertig.
                                                                                         Dranser See zwischen Wittstock und Rheinsberg, zu            Dach wie die Schweine, jedoch etwas separiert von den       Zurück mehr gibt, bekommt man Panik, und am
                       Durch die KLI-Mittel konnten wir die Räumlich­keiten mit
                                                                                         ändern und mit Hilfe von LEADER eine alte, seit 1989         Tieren. Dieses Gesindehaus wurde mit Hilfe von              Ende ist man dennoch froh, dass man genau dieser
                       einem Beamer und Biertischgarnituren ausstatten, darü-
                                                                                         leerstehende Tischlerei in ein Café umzubauen.               LEADER-Fördermitteln vollständig saniert: Während
                                                                                                                                                      ­                                                           Panik nicht nachgegeben hat.
                       ber freuen sich alle! Für Keller, Erd- und Obergeschoss
                                                                                             Diese Ideen sind mit der Eröffnung 2019 voll erfüllt     hier vor der Sanierung noch die Tröge der Tiere standen,    So fühlten sich Caspar Schmick und Louisa Löwenstein,
                       bedarf es noch viel Geduld und Spucke, natürlich auch
                                                                                         worden:                                                      ist es heute ein modernes Gäste- und Ferienhaus mit ei-     als sie THE VIELD ins Rollen brachten – ein 600 m² ­alter
                       das nötige Kleingeld; aber auch Rom w          ­ urde nicht an
                                                                                         • es wird nur mit Dinkelmehl gebacken                        nem Bad, sechs Schlafplätzen und einem gemütlichen          Kuhstall aus Backstein, zwischen Berlin und Hamburg,
                       ­einem Tag erbaut.
                                                                                         • Thementische, wie Küchen-, Schreib-, Bartisch und          Wohn- und Küchenraum. Fachwerk, Ziegelsteine, alte          den sie zu einem Team Work Space umgewandelt
                              Wichtig ist auch zukünftig, dass das Gebäude mit
                                                                                             Polsterecke                                              Materialien und moderne Ausstattung machen das              ­haben. Der Stall war eines der wenigen Gebäude die-
                        ­Garten viele Veranstaltungen für Klein, Groß, Jung und Alt
                                                                                         • einen Ort schaffen, wo man sich gerne trifft, verweilt     ­Gesindehaus heute so besonders.                             ser Größe, die in ihrem Dorf ungenutzt waren. Umso
                         und für Personen aus der Umgebung möglich macht. „Das
                                                                                             und sich wohlfühlen kann                                       Schöner kann man nun kaum Urlaub machen –              schöner fanden es alle, als der damalige Stall ein neues
                         ist ja toll geworden“, „Hier ist wenigstens etwas los!“ „Kann
                                                                                         Es ist ein bezauberndes, kleines Café mit Wohlfühlat-         ­mitten in der Natur, in den Wäldern und zwischen dem       Dach und endlich wieder Leben eingehaucht bekam.
                         ich auch Mitglied werden?“ – Aussagen wir diese von
                                                                                         mosphäre entstanden. Herzlichkeit und Qualität stehen          Teufels- und Tornowsee. Hier finden Gäste in der Natur     Auf dem Dach wurde sich für einen modernen Twist
                         ­Gästen und Mitgliedern bestätigen den Mehrwert des
                                                                                         an erster Stelle. Gebacken wird mit Leidenschaft und           tiefe Erholung, einen Platz zum ruhigen Arbeiten oder      entschieden, und Holzgauben als Lichthöfe wurden in
                          Vorhabens für das Dorf und seine Bewohner in vollsten
                                                                                         Dinkelmehl – jeder Kuchen ist ein Unikat. Die Gäste            endlich Zeit für frische Inspirationen.                    den Himmel gerichtet. Außer diesem Eingriff blieb das
                          Zügen.
                                                                                         bekunden mit Lob und Begeisterung die Qualität und                                                                        alte Gebäude von außen recht unverändert. Innen je-
                                                                                         Schmackhaftigkeit der selbstgemachten Leckereien.                                                                         doch ist es sehr modern: Estrichboden, eine moderne
                               Am Bützsee 21,                                                                                                              Forsthaus 1 Tornow,
                                                                                         Die Terrasse lädt zur warmen Jahreszeit mit einem herr-                                                                   Ausstattung und Küche zieren die Fläche. Hier können
                               16818 Altfriesack                                                                                                           16827 Krangen/Neuruppin
                                                                                         lichen naturverbundene Ausblick zum Verweilen ein.                                                                        Teams zukunftsgewandt miteinander arbeiten.
                               Altfriesacker Dorfgemeinschaft e.V.                       Das barrierefreie Café ist zu einem beliebten Ausflugs-           David Wortmann                                              20 Personen können übernachten und bis zu 50 gut
                               Altfriesacker.dorfgemeinschaft@gmail.com                  ziel geworden – die Gäste kommen aus nah und fern.                Info@forsthaus-tornow.de                                miteinander arbeiten. Wer nicht in THE VIELD schlafen
                               www.altfriesacker-dorfgemeinschaft.de                         Man kann sagen: Wer einmal im Café Karmen war,                www.forsthaus-tornow.de                                 kann, wird in einer der Ferienwohnungen im Ort unter-
                                                                                         kommt immer wieder.                                                                                                       gebracht.
                                                                                                                                                                                                                       Natürlich ist ein solches Projekt eine Heraus­
                                                                                                                                                                                                                   forderung. Umbau des alten Bestands, Konzeption und
                                                                                                                                                                                                                   Finanzierung bringen ihre Tiefs, aber eben auch ­viele
                                                                                                                                                                                                                   Hochs mit sich. Nun steht THE VIELD seit zwei ­Jahren
                                                                                                                                                                                                                   und wird von unterschiedlichsten Teams genutzt. Sie
                                                                                                                                                                                                                   lieben und schätzen die Weite der Landschaft, die
                                                                                                                                                                                                                   Ruhe des Sees, das Meditative der Wälder genauso wie
                                                                                                                                                                                                                   die Teamproduktivität, die durch die besondere Aus­
                                                                                                                                                                                                                   strahlung der Arbeitsräume inspiriert wird.

                                                                                                                                                                                                                         Kirchstraße 40,
                                                                                                Tannenstaße 1,                                                                                                           16835 Vielitzsee
                                                                                                16909 Wittstock/Dosse, OT Schweinrich
                                                                                                                                                                                                                         Teamed Up UG
                                                                                                Karmen Stutz                                                                                                             Louisa Löwenstein
                                                                                                cafe-karmen@t-online.de                                                                                                  louisa@thevield.com
                                                                                                www.cafe-karmen.de                                                                                                       www.thevield.com
20                      9   Stärkung der dörflichen                                                                                              27 Renaturierung der Teiche des                                                                                        21
                       ­Gemeinschaft durch den „Pavillon“                                                                                        Kloster Stift zum Heiligengrabe
                        in Heiligengrabe
                                                                                                                                                 Ursprünglich sind die Klosterteiche das Ergebnis
AUSGEWÄHLTE PROJEKTE

                       Der „Pavillon“ in Heiligengrabe auf dem Gelände                                                                           zisterziensischer Wasserbaukunst und dienten der
                       der Nadelbach-Grundschule wurde 2020 umgebaut                                                                             Fischzucht. In den rund hundert Jahren von 1847
                       und vereinigt mehrere Nutzer unter einem Dach:                                                                            bis 1945, als im Kloster Stift zum Heiligengrabe ein
                       Der Hort vom „Haus der kleinen Strolche“, die                                                                             Mädcheninternat existierte, diente der große Teich
                       „Mobile           Fabrik“     der    Bildungsgesellschaft                                                                 als Badeanstalt. Dort ruderten die Schülerinnen
                       ­Pritz­walk für die Schulkinder und die dörfliche                                                                         und vergnügten sich, bei gutem Wetter saßen sie
                        ­Begegnungsstätte finden hier ihren Platz.                                                                               am Ufer und schrieben Briefe nach Hause.
                         Seit dem Jahr 2003 setzt die Gemeinde Heiligengrabe                                                                     Die Teiche mit dem stillen Wasser! In den Jahren
                         auf Dorfgemeinschaftshäuser, um das Gemeinwesen in                                                                      2017/2018 konnte mit großzügiger Unterstützung
                         der Kommune zu stärken. Diese werden durch ortsan-                                                                      durch LEADER dieses historische Gelände für die
                         sässige, ehrenamtliche Vereine gegründet, genutzt und                                                                   Gegen­wart renaturiert werden. Die verwilderte Natur
                                                                                    16   Altes Gutshaus, Neue Welt                                                                                            30  Umbau des Freibades Neustadt
                         bewirtschaftet. Mit dem neuen Dorfgemeinschaftshaus                                                                     um die Teiche sowie die Versandung der Gewässer wur-
                         in Heiligengrabe verfügt nun jeder Ortsteil über ein                                                                    den gründlich erneuert und schlussendlich mit einer          (Dosse) in ein „Naturbad mit
                         Zentrum. „Wir haben gemeinsam mit den Bürgern von          Wie wird ein altes Gutshaus heute wieder relevant?           neuen Bepflanzung und einem Labyrinth auf der An-            bio­logischer Wasseraufbereitung“
                         Heiligengrabe unterschiedliche Überlegungen ange-          Was kann solch ein historischer Ort in Zeiten von            höhe in Stand gesetzt. Der Blick von der Umgebung des
                         stellt, eine Machbarkeitsstudie für verschiedene           Corona-Krise, Digitalisierung, Klimawandel be-               Labyrinths hinunter auf die Teiche ist wunderbar!
                         Gebäude gefertigt und eine große Einwohner­
                         ­                                                          deuten? Wie kann Gut Blankenberg die Schnittstel-                 Die Teiche verzaubern die Klosteranlage auf beson-      Das Freibad der Stadt Neustadt (Dosse) wurde als
                         versammlung durchgeführt. Die Investition in das           le zwischen Stadt und Land stärken? Diese Fragen             dere Weise für Besuchende wie auch für ­Teilnehmende         Ersatzbau eines Betonbeckens mit Speisung aus
                         ­Objekt auf dem Schulhof unserer Grundschule schafft       treiben Edward Velasco an. Gemeinsam mit seinem              an Einkehrtagen und Seminaren. Hier werden das               Dossewasser errichtet und eröffnete im Jahr 1998
                          am meisten Synergien im Ort“, meint Bürgermeister         Mann Tobias Leipprand hat der Kalifornier 2018 mit           ­Gelände und vor allem das Labyrinth als Ort der Medi­       erstmals seine Tore. Aufgrund der hohen Unter-
                          Holger Kippenhahn. Das Bürgerhaus wird vom Verein         der Sanierung von Gut Blankenberg begonnen.                   tation mit einbezogen. Diese einmalige Schönheit ist        haltungs- und Bewirtschaftungskosten musste das
                          Dorfleben Heiligengrabe geleitet und kann von allen       Wohl um 1780 entstand der Mittelteil des imposanten           inspirierend, so dass für das Jahr 2020 ein Kalender ent-   Bad im Jahr 2014 geschlossen werden. Seit Juni
                          Bürgern der Gemeinde als Veranstaltungszentrum            Gebäudes. Um 1830 und 1900 wurde es jeweils erwei-            stand, in dem eigens das Teichgelände in den Blick ge-      2021 empfängt es seine Gäste in neuem Glanz.
                          ­genutzt werden.                                          tert. Jetzt wecken es die neuen Besitzer aus dem Dorn-        nommen wurde. Jetzt ist es eine Terrasse, wo man sich       Um das Freibad als Naturbad wiedereröffnen zu
                               Auch das Erfolgsmodell der Dorfkümmerin wird in      röschenschlaf. Ein hochwertiger Gäste- und Seminar­           über dem Wasser befindet – ein Sonnendeck!                  können, war eine grundlegende Neukonzeption die
                                                                                                                                                                                                              ­
                           die neuen Räumlichkeiten Einzug halten. Die Gemeinde     betrieb ist geplant.                                                                                                      Grundvoraussetzung. Einerseits war es erforderlich,
                           plant im Jahr 2022 die Einstellung einer zweiten enga-          Zunächst galt es, das Dach und den Dachstuhl zu er-                                                                die jährlichen Betriebs- und Reparaturkosten für das
                           gierten Person für diese Aufgabe. „Um die Lebensquali-   neuern, die historischen Fenster aufzuarbeiten, im Park                                                                   ­marode und nicht mehr zeitgemäße Bad zu reduzieren.
                           tät in den Dörfern für alle Altersgruppen zu gewähr­     einen ökologischen Bauerngarten anzulegen sowie eine                                                                       Andererseits musste das Naturbad für einen größeren
                           leisten, braucht es umfangreiche Aktivitäten von der     Asbestscheune zu sanieren und mit einer Solaranlage                                                                        Besucherkreis interessanter gemacht werden, um eine
                           Krabbelgruppe bis zur Onlineschulung für Senioren“,      zu versehen. 2022 stehen weitere Projekte an: Die Fas-                                                                     langfristige Nutzung zu ermöglichen. Aus wirtschaft­
                           erläutert der Bürgermeister.                             sade, der historische Gartensaal sowie eine ökologische                                                                    licher Sicht erschien ein Umbau des bislang mit Chlor-
                                                                                    Erdwärmeheizung. Beim Umbau und dem späteren Be-                    Stiftgelände 1,                                        wasser betriebenen Schwimmbades in ein Naturbad
                              Wittstocker Straße 63                                 trieb wollen die beiden innovative Wege einsetzen, um               16909 Heiligengrabe                                    mit natürlicher Filtertechnik sinnvoll.
                              16928 Heiligengrabe                                                                                                                                                                  Um höhere Besucherzahlen zu erreichen, mussten
                                                                                    ­sau­bere Energie zu nutzen. Es geht ihnen um verantwor-
                                                                                     tungsvolle Landwirtschaft und um Naturschutz im länd-              Kloster Stift zum Heiligengrabe                        zudem die interne Infrastruktur und das Angebot des
                              Gemeinde Heiligengrabe                                                                                                    info@klosterheiligengrabe.de                           Naturbades überdacht, modernisiert und den heutigen
                                                                                     lichen Raum.
                              bauamt@heiligengrabe.de                                                                                                   www.klosterstift-heiligengrabe.de                      Anforderungen angepasst werden.
                                                                                           „Unser Anliegen ist es, den Ort für Menschen jeg­
                              www.heiligengrabe.de
                                                                                     licher Herkunft zugänglich zu machen,“ so Edward                                                                              Gesagt, getan! Insgesamt hat das Naturbad eine
                                                                                     ­Velasco. „Gut Blankenberg steht für Begegnung,                                                                           Schwimmteichfläche von 540 m². Da das Bestands­
                                                                                      ­Re­flexion und Nachhaltigkeit in einer zunehmend be-                                                                    becken aufgrund seiner geringen Abmessungen bis-
                                                                                       schleunigten, komplexen und unsicheren Welt.“ ­Kleinen                                                                  lang nicht für den Schwimmsport geeignet war, wurden
                                                                                       Seminargruppen bietet der historische Gartensaal                                                                        die fünf Bahnen auf 25m verlängert. Auch in der Tiefe
                                                                                       Raum für die Arbeit am Wesentlichen. Künstler*innen                                                                     wurde das Becken ausgebaut, so dass in Zukunft auch
                                                                                       und Autor*innen können sich für Kreativaufenthalte im                                                                   sportliche Wettkämpfe angeboten werden können.
                                                                                       Gartenhaus einmieten. Zen-Retreats und Gartenwork-                                                                      Weiterhin steigern das vorhandene 1-Meter-Sprung-
                                                                                       shops vervollständigen das Programm.                                                                                    brett sowie der 3-Meter-Sprungturm die Attraktivität
                                                                                                                                                                                                               für die Badegäste.

                                                                                           Dorfstr. 14,                                                                                                              Prinz-von-Homburg-Straße 14a,
                                                                                           16845 Wusterhausen, OT Blankenberg                                                                                        16845 Neustadt (Dosse)

                                                                                           Dr. Edward Velasco und Dr. Tobias Leipprand                                                                               Stadt Neustadt (Dosse)
                                                                                           info@gutblankenberg.de                                                                                                    ordnungsamt@neustadt-dosse.de
                                                                                           www.gutblankenberg.de                                                                                                     www.neustadt-dosse.de
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