Erhebung und Analyse zur Unternehmensnachfolge in Oberfranken - Unternehmensnachfolge in Bayern

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Bayerisches Staatsministerium für
                                       Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie

Erhebung und Analyse zur
Unternehmensnachfolge in Oberfranken
     Eine Studie im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für
     Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie
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                                                                     Endbericht | November 2017
Inhalt
Nachfolgegeschehen in Bayern / Oberfranken

 1. Einführung                                                                                         3

 2. Quantifizierung der für eine Unternehmensnachfolge wirtschaftlich attraktiven
                                                                                                       5
    Unternehmen in Oberfranken

 3. Ausgewählte Befragungsergebnisse der Familienunternehmen in Oberfranken                            11

                                    STMWI | Erhebung und Analyse zur Unternehmensnachfolge in Bayern        2
KAPITEL 1
Einführung
Einführung
Nachfolgegeschehen in Bayern / Oberfranken
› In vielen bayerischen Familienunternehmen – und damit                           › Die Unternehmensübergabe erfolgreich zu meistern, bedarf
  auch in Oberfranken – steht in den kommenden Jahren ein                           spezieller, zielgerichteter Information, Beratung, Förderung
  Generationenwechsel an. Erfolgreiche Unternehmens-                                und Weichenstellung in betriebswirtschaftlicher und
  nachfolgen sind nicht nur für die betroffenen Unternehmen                         wirtschaftspolitischer Hinsicht. Um dies zu beleuchten,
  und ihre Mitarbeiter, sondern auch gesamtwirtschaftlich von                       wurden im Rahmen der beauftragten Studie zwei
  großer Bedeutung. Gelingt die Fortführung eines Unter-                            umfangreiche Befragungen durchgeführt. Zum einen eine
  nehmens und die Übergabe an einen Nachfolger, so sorgt                            repräsentative Befragung von über 1.500 bayerischen
  dies für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung in der                      Familienunternehmen und zum anderen eine Befragung von
  Region.                                                                           über 100 Nachfolgeexperten.

› Um ein erstes fundiertes Zahlenwerk und entscheidungs-                          › Die Unternehmensbefragung wurde disproportional
  relevante Daten zur Verfügung zu haben, beauftragte das                           durchgeführt, so dass ausgewählte Fragen für die einzelnen
  Bayerische Wirtschaftsministerium im Frühjahr 2017 die                            Regierungsbezirke ausgewertet werden könne (vgl. Kap. 3).
  Fachhochschule der Wirtschaft in Bergisch Gladbach
  (FHDW) mit der Durchführung einer Studie, die zwei
  Arbeitsschwerpunkte beinhaltet:

› Zunächst erfolgte die Quantifizierung der für die Jahre 2017
  bis 2021 zur Übertragung anstehenden Unternehmen in
  Oberfranken differenziert nach Umsatzgrößenklassen und
  Branchen (vgl. Kap. 2).

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KAPITEL 2
Quantifizierung der für eine Unternehmensnachfolge
wirtschaftlich attraktiven Unternehmen in Oberfranken
für den Zeitraum 2017 – 2021
Zur Übergabe anstehende Unternehmen in Oberfranken
Methodik und Erläuterung
› In Oberfranken sind 42.725 Unternehmen (2015), davon                              › Gegenüber vorangegangenen Berechnungen ist die Zahl der
  schätzungsweise rund 40.100 Familienunternehmen, aktiv.                             Unternehmen und der davon betroffenen Beschäftigten
                                                                                      gestiegen. Ein Hauptgrund hierfür ist das fortgeschrittene
› Aufbauend auf der Altersverteilung der Selbstständigen im                           Alter der sog. Babyboomer-Generation. So ist der Anteil der
  Freistaat Bayern wurde mittels einer von der FHDW                                   Selbstständigen, die 60 Jahre und älter sind, in den letzten
  aktualisierten, modifizierten Berechnungsmethode ermittelt,                         Jahren ständig angestiegen und beträgt mittlerweile über 20
  dass im Zeitraum 2017 – 2021 rund 9.040 Inhaber                                     Prozent.
  hauptsächlich aus Altersgründen ihr Unternehmen
  übergeben wollen (übergabereife Unternehmen).                                     › Ein weiterer Grund für den Anstieg ist, dass die
                                                                                      Unternehmen in den vergangenen Jahren aufgrund der
› Viele von ihnen erzielen aber keinen nachhaltig                                     guten konjunkturellen Lage eine höhere Umsatzrendite
  erwirtschafteten Mindestgewinn von 50.000 Euro, so dass                             erwirtschafteten. So konnten mehr Unternehmen einen
  sie für familieninterne/-externe Nachfolger wirtschaftlich nicht                    dauerhaften Gewinn von mindestens 50.000 Euro erzielen.
  attraktiv sind.
                                                                                    › Diese beiden Faktoren (Alter der Unternehmer sowie höhere
› Insgesamt lässt sich schätzen, dass in Oberfranken in den                           Umsatzrendite) sorgen auch dafür, dass die Anzahl der
  nächsten fünf Jahren rund 2.090 wirtschaftlich ausreichend                          durch die eine Nachfolge betroffenen Arbeitsplätze steigt.
  attraktive Unternehmen mit rund 36.200 Arbeitsplätzen zur                           Zudem wächst die Anzahl der durch eine Nachfolge
  Übergabe anstehen.                                                                  betroffenen Beschäftigten dadurch, dass die
                                                                                      durchschnittliche Beschäftigtenzahl der Unternehmen in den
                                                                                      letzten Jahren angestiegen ist.

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Zur Übergabe anstehende Unternehmen im Freistaat Bayern
Unternehmen im Jahr 2015 nach Beschäftigtengrößenklassen und Regierungsbezirken

                                 Unternehmen mit … bis … sozialversicherungspflichtig Beschäftigten 2015

               Gebiet                                                                                                insgesamt
                                                                                                  250 oder
                                    0–9           10 – 49                50 – 249
                                                                                                   mehr          Anzahl    Anteil in %

       Oberbayern                  238 180          17 634                   3 479                      934      260 227         42,0
       Niederbayern                 50 749           4 069                     838                      157      55 813          9,0
       Oberpfalz                    40 462           3 856                     756                      191      45 265          7,3
       Oberfranken                  37 913           3 784                     827                      201      42 725          6,9
       Mittelfranken                67 771           6 342                   1 310                      305      75 728          12,2
       Unterfranken                 49 388           4 823                   1 045                      222      55 478          9,0
       Schwaben                     75 514           6 430                   1 390                      336      83 670          13,5
       Bayern                      559 977          46 938                   9 645                     2 346     618 906         100

Das Unternehmensregister weist 618.906 Unternehmen für den Freistaat Bayern aus. Differenziert nach Regierungsbezirken
zeigt sich, dass 7 % der Unternehmen im Freistaat ihren Sitz in Oberfranken haben. Bzgl. der Aufteilung in Kleinst-, kleine und
mittlere Unternehmen ergibt sich in jedem Regierungsbezirk eine ähnliche Verteilung. Rund 90 % zählen zu den
Kleinstunternehmen.
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Zur Übergabe anstehende Unternehmen in Oberfranken
Eckdaten zur Quantifizierung der für eine Unternehmensnachfolge wirtschaftlich attraktiven
Unternehmen in Oberfranken für den Zeitraum 2017 – 2021

                               Insgesamt 42.725 Unternehmen in Oberfranken

                              davon insgesamt ca. 40.100 Familienunternehmen

                             davon insgesamt 9.040 übergabereife Unternehmen
                         (überwiegend Kleinstunternehmen) im Zeitraum 2017 - 2021

                         davon insgesamt 2.090 für die Übernahme wirtschaftlich
                         attraktive Unternehmen mit 36.200 sozialversicherungs-
                              pflichtig Beschäftigten im Zeitraum 2017 - 2021

                                    STMWI | Erhebung und Analyse zur Unternehmensnachfolge in Bayern   8
Zur Übergabe anstehende Unternehmen in Oberfranken
Zur Übergabe anstehende Unternehmen in Oberfranken in den nächsten 5 Jahren
(2017-2021) nach Umsatzgrößenklassen (in Euro)

            bis 250.000                                                  220

   250.000 bis 500.000                                                                                                560

über 500.000 bis 1 Mio.                                                                                              550

    über 1 Mio. - 2 Mio.                                                                                 330

    über 2 Mio. - 5 Mio.                                                          250

  über 5 Mio. - 10 Mio.                  100

           über 10 Mio.             80

                           0                                  200                                              400         600
            Insgesamt 2.090 Unternehmen mit insgesamt 36.200 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten

                                          STMWI | Erhebung und Analyse zur Unternehmensnachfolge in Bayern                       9
Zur Übergabe anstehende Unternehmen in Oberfranken
Zur Übergabe anstehende Unternehmen in Oberfranken in den nächsten 5 Jahren (2017-
2021) nach Wirtschaftszweigen

              Produzierendes Gewerbe                                                                                 670

         Handel, Verkehr, Gastgewerbe                                                                                       780

Unternehmensbezogene Dienstleistungen                                                               410

    Personenbezogene Dienstleistungen                                     230

                                        0                        200                         400               600         800    1.000
          Insgesamt 2.090 Unternehmen mit insgesamt 36.200 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten

                                            STMWI | Erhebung und Analyse zur Unternehmensnachfolge in Bayern                          10
KAPITEL 3
Ausgewählte Befragungsergebnisse der Familienunternehmen
in Oberfranken
Befragung der bayerischen Familienunternehmen - Oberfranken
Studiensteckbrief

           Befragungsgebiet                                   Zielgruppe                                                Stichprobengröße
           Oberfranken                                        Familienunternehmen                                       225 Interviews
                                                              mit min. 1 sv-Beschäftigten

           Auswahlverfahren                                   Methode                                                   Erhebungszeitraum
           Disproportionale                                   Telefonische Interviews                                   07.07. – 28.08.2017
           Zufallsstichprobe                                  (CATI B2B)

Methodischer Hinweis: Da die dargestellten Anteilswerte auf ganze Zahlen gerundet sind, kann es vorkommen, dass sie sich nicht zu 100 Prozent
aufsummieren. Aus demselben Grund können durch Addition zusammengefasste Kategorien von der Summe der dargestellten Einzelkategorien
abweichen. Bei Fragen mit mehreren möglichen Antwortoptionen können die aufaddierten Nennungen 100 Prozent überschreiten.

                                                     STMWI | Erhebung und Analyse zur Unternehmensnachfolge in Bayern                           12
Befragung der bayerischen Familienunternehmen
Methodik und Erläuterung
› Die Erhebung bildet die Gesamtheit aller Familien-                              › Innerhalb dieser Fallgruppe „Übergeber“ wurden zwei
  unternehmen mit mindestens einem sozialversicherungs-                             Untergruppen gebildet:
  pflichtig Beschäftigen im Freistaat Bayern ab.                                      » „aktuelle Übergeber“, die gerade im konkreten Übergabeprozess
                                                                                        sind oder sehr konkrete Vorstellung für die Nachfolgelösung für das
› Die Befragung wurde mit einem disproportionalen                                       nächste bzw. die nächsten zwei Jahre haben.
  Stichprobenansatz durchgeführt. Dadurch enthält die Stich-                          » „Übergeber in spe“, die in den nächsten zwei bis zehn Jahren ihre
                                                                                        Unternehmensnachfolge planen.
  probe eine größere Anzahl von Unternehmen mit 10 und
  mehr Mitarbeitern und aus den „kleineren“ Regierungsbe-
  zirken als es deren Anteil in der Grundgesamtheit entspricht.                   › Wenn der Interviewpartner selbst ein interner/externer
                                                                                    Nachfolger war, konnte er über seine eigene Übernahme
                                                                                    Auskunft geben (Fallgruppe: „Übernehmer“).
› Durch dieses Vorgehen sind zum einen genügend
  Unternehmen vorhanden, um sie getrennt nach
  Beschäftigtengrößenklassen und Regierungsbezirken                               › Diejenigen, die weder Übergeber noch Übernehmer waren,
  analysieren zu können und zum anderen wird über eine                              wurde der Fallgruppe „Gründer“ zugeordnet.
  Gewichtung der Befragungsergebnisse die Proportionalität
  der Unternehmensgrößenklassen und der Regierungsbezirke                         › Diejenigen Unternehmer, die planen, das Unternehmen mit
  wieder herstellt.                                                                 dem Ausscheiden der Geschäftsleitung aufzulösen, bzw.
                                                                                    diejenigen, die eine Fortführung des Betriebs nicht als
› Alle Familienunternehmer, die angaben, dass sie in den                            lohnenswert erachten bzw. vergeblich eine Nachfolgelösung
  nächsten zehn Jahren die Unternehmensnachfolge planen,                            gesucht haben, wurden in der Fallgruppe „Keine Nachfolge“
  wurden in die Fallgruppe „Übergeber“ eingruppiert.                                eingruppiert.

                                               STMWI | Erhebung und Analyse zur Unternehmensnachfolge in Bayern                                           13
Befragung der bayerischen Familienunternehmen
Verteilung der interviewten Unternehmen auf die Regierungsbezirke und
Beschäftigtengrößenklassen

                                                                                           Mitarbeiter

                 Gebiet
                                      1–9                                  10 – 19                   20 und mehr   insgesamt

 Oberbayern                               75                                     71                       81          221

 Niederbayern                             68                                     70                       79          217

 Oberpfalz                                71                                     69                       74          214

 Oberfranken                              84                                     69                       72          225

 Mittelfranken                            69                                     72                       75          216

 Unterfranken                             75                                     67                       73          215

 Schwaben                                 79                                     69                       77          225

 Bayern                                  521                                    487                      531         1.539

                                STMWI | Erhebung und Analyse zur Unternehmensnachfolge in Bayern                               14
Befragung der bayerischen Familienunternehmen
Übersicht der möglichen Fallgruppen im Rahmen der Interviews

                                       Übergabe erfolgt in den
                                        nächsten 10 Jahren
                           Ja                                                                     Nein

                        Übergeber                                                                   Ursachen?

              Übergabe erfolgt gerade oder in                                                                     Keine
                                                              Übernehmer                              Gründer
               den nächsten 1 bis 2 Jahren                                                                      Nachfolge

            Nein                      Ja

              Übergeber           Aktuelle
                in spe           Übergeber

                                       STMWI | Erhebung und Analyse zur Unternehmensnachfolge in Bayern                     15
Befragung der bayerischen Familienunternehmen
Hochgerechnete Verteilung der Unternehmen nach Fallgruppen und Regierungsbezirken

      Oberbayern              25%                   7%              12%                                               47%                           8%
     Oberfranken            22%                 10%                     17%                                                 45%                     6%
     Mittelfranken               28%                    6%              13%                                                 48%                      5%
    Niederbayern           19%                12%               12%                                                   50%                           8%
        Oberpfalz             27%                      10%                11%                                           46%                         7%
    Unterfranken                  31%                        5%             12%                                             46%                     5%
       Schwaben                28%                     7%               13%                                                 49%                      4%
Bayern insgesamt              26%                    8%               12%                                               47%                         7%

                     0%                 20%                            40%                                  60%                      80%             100%
                 Übergeber in spe       Aktuelle Übergeber                      Übernehmer                        Gründer         Keine Nachfolge
                                                                                                                                                     N = 1.539

 In den Regierungsbezirken zeigte sich eine ähnliche Verteilung der einzelnen Fallgruppen. Eine Auseinandersetzung mit dem
 Thema Unternehmensnachfolge kommt derzeit für einen nicht unerheblichen Teil der Unternehmerschaft nicht in Frage, da sie
 noch zu jung sind oder sich zu jung fühlen.

                                               STMWI | Erhebung und Analyse zur Unternehmensnachfolge in Bayern                                             16
Befragung der bayerischen Familienunternehmen - Oberfranken
Unternehmensdemographie
› Das Durchschnittalter der befragten Unternehmer in                              › Die befragten Unternehmen in Oberfranken erzielten 2016
  Oberfranken betrug 50,9 Jahre. Differenziert nach                                 mehrheitlich eine gute Umsatzrendite. Bezogen auf die
  Unternehmensgrößenklassen gab es keine signifikanten                              Unternehmen in den einzelnen Unternehmensgrößenklassen
  Unterschiede.                                                                     waren zwar Schwankungen festzustellen, diese waren aber
                                                                                    nicht signifikant.
› Bei den Fallgruppen zeigte sich das erwartete Bild: Die
  Übernehmer waren die jüngste Gruppe (Durchschnittsalter:                        › Übernehmer in Oberfranken verfügten im Durchschnitt über
  42,6 Jahre), gefolgt von der Fallgruppe „Gründer“, die im                         12,5 Beschäftige, während bei der Fallgruppe „Gründer“ die
  Durchschnitt 49,9 Jahre alt waren. Die Übergeber verfügten                        durchschnittliche Beschäftigtenzahl 8,1 betrug. Die
  über ein Durchschnittsalter von 54,9 Jahren.                                      Übergeber (aktuelle Übergeber und Übergeber in spe)
                                                                                    beschäftigten 11,5 Mitarbeiter im Durchschnitt.
› Hochgerechnet betrug der Anteil der Unternehmerinnen im
  Befragungssample je nach Fallgruppe zwischen 26,1 % und                         › 45,3 % der Befragten waren in die Handwerksrolle
  33,3 %.                                                                           eingetragen. Über ein Drittel der Befragten gehörte zu den
                                                                                    Freien Berufen.
› Der Durchschnittseigentumsanteil der interviewten Person
  bzw. seiner Familie lag bei 81,8 %. Fast 2/3 der Interviewten
  verfügte über 100 % der Unternehmensteile.

                                               STMWI | Erhebung und Analyse zur Unternehmensnachfolge in Bayern                                  17
Befragung der bayerischen Familienunternehmen - Oberfranken
Geplante, konkretisierte und realisierte Nachfolgevariante

                 Übergeber                                                                          Übernehmer

                                                                                           30,4%
         34,1%

                                65,9%
                                                                                                                 69,6%

                                  Familieninterne Nachfolgevariante
                                  Familienexterne Nachfolgevariante
N = 68                                                                                                                   N = 68

                                 STMWI | Erhebung und Analyse zur Unternehmensnachfolge in Bayern                            18
Befragung der bayerischen Familienunternehmen - Oberfranken
Genutzte und bekannte Unterstützungsangebote

       Einzelgespräche bzw. Fachberatung                        32%                                        30%                     38%
               Informationsveranstaltungen                24%                                        37%                           39%
Internetportale zum Abruf von Informationen               23%                                    34%                           44%
                               Checklisten          15%                                 36%                                  49%
                   Informationsbroschüren             18%                                  35%                                47%
                                 Seminare          9%                             39%                                        51%
             Nachfolgebörsen, auch Online      6%                   26%                                                68%
 Internetforen zum gegenseitigen Austausch      3%            23%                                                 74%

                                              0%                      20%                         40%            60%               80%         100%
                                                genutzt              bekannt                weder noch
                                                                                                                                         N = 134 bis 136

 Viele Unternehmer kannten die einzelnen Unterstützungsangebote nicht. Von den Übergebern und Übernehmern wurden am
 meisten Einzelgespräche und Informationsveranstaltungen genutzt, gefolgt von Internetportalen.

                                              STMWI | Erhebung und Analyse zur Unternehmensnachfolge in Bayern                                        19
Befragung der bayerischen Familienunternehmen - Oberfranken
Die Phase des Neustarts

                         Personalwesen                                                                                                   54,7%

                  Marketing und Vertrieb                                                                                         49,7%

                                Einkauf                                                                                      45,1%

Finanz- und Rechnungswesen, Controlling                                                                                  40,8%

                             Produktion                                                                        27,7%

                                           0%                                        20%                               40%                 60%
                                                                                                                                            N = 68

 Die Phase des Neustarts wurde von den Übernehmern, die den Generationswechsel erfolgreich durchgeführt haben,
 auskunftsgemäß ohne größere Probleme bewerkstelligt. Der Nachfolger nimmt i.d.R. Veränderungen im Unternehmen vor.
 Am häufigsten betrafen sie das Personalwesen.

                                            STMWI | Erhebung und Analyse zur Unternehmensnachfolge in Bayern                                     20
Befragung der bayerischen Familienunternehmen - Oberfranken
Die Phase des Neustarts

     Einführung neuer Produkte/Dienstleistungen                                                                                   51,4%

Durchführung einer Sortimentsbereinigung für die
                                                                                                                          44,0%
    angebotenen Produkte/Dienstleistungen

         Einführung neuer Produktionsverfahren
                                                                                                                32,1%
                 (Prozessinnovationen)

    Entwicklung von (regionalen) Marktneuheiten                                              16,9%

                                                   0%                                         20%                   40%                   60%
                                                                                                                                          N = 68

 Mehr als die Hälfte der Übernehmer führte neue Produkte bzw. Dienstleistungen ein. Positiv hervorzuheben ist, dass auch jedes
 sechste Unternehmen – unabhängig von der Unternehmensgröße – (regionale) Marktneuheiten entwickelte. Neben den oben
 aufgeführten Maßnahmen sichern auch modernisierte Produktionsverfahren die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens.

                                             STMWI | Erhebung und Analyse zur Unternehmensnachfolge in Bayern                                   21
Befragung der bayerischen Familienunternehmen - Oberfranken
Verhältnis der Unternehmer zur Digitalisierung

Unternehmen erwartet radikale Veränderung des Geschäfts-
                                                                               11%              21%                        39%                     29%
      und Organisationsmodells durch Digitalisierung.

     Unternehmen hat Chancen / Risiken der Digitalisierung
                                                                                         29%                         27%               22%             22%
                        analysiert.

Unternehmen hat Digitalisierungsstrategie inkl. Maßnahmen.                          20%                            36%               20%               24%

                                                                          0%                   20%                 40%           60%             80%         100%
                      Trifft voll und ganz zu         Trifft eher zu                   Trifft eher nicht zu                Trifft gar nicht zu
                                                                                                                                                       N = 130 bis 132

 Rund ein Drittel der interviewten Unternehmer in Oberfranken gab an, dass ihr Geschäftsmodell durch die Digitalisierung radikal
 verändert wird. Mehr als die Hälfte der Unternehmer analysierte entsprechend auch die Chancen und Risiken der Digitalisierung
 und entwickelte eine Digitalstrategie mit entsprechenden Maßnahmen.

                                                STMWI | Erhebung und Analyse zur Unternehmensnachfolge in Bayern                                                    22
Befragung der bayerischen Familienunternehmen - Oberfranken
Notfallplan

Versicherungen, wie z.B. Ausfall- oder Lebensversicherung                                                                                  84,9%
                           Stellvertreterregelung getroffen                                                                              80,5%
              Vollmachten erteilt (auch Vorsorgevollmacht)                                                                              78,2%
                                     Passwörter hinterlegt                                                                      67,9%
                           Patientenverfügung ausgestellt                                                                 59,3%
                          Testament/Erbvertrag hinterlegt                                                               56,4%
                                  Ehevertrag geschlossen                                                        31,0%
                                      Krisenstab benannt                                              25,2%
                                             Nichts davon                 0,3%

                                                                    0%                    20%                    40%    60%        80%           100%
                                                                                                                                                   N = 167

 Fast drei von vier Unternehmen verfügten über einen (größtenteils) aktuellen Notfallplan. Bei den einzelnen Maßnahmen des
 Notfallplans bestehen aber noch Verbesserungsmöglichkeiten.

                                             STMWI | Erhebung und Analyse zur Unternehmensnachfolge in Bayern                                           23
Befragung der bayerischen Familienunternehmen - Oberfranken
Zusammenfassung
› In rund einem Drittel der oberfränkischen Familien-                              › Insbesondere zum Steuerrecht und zur Vertragsgestaltung
  unternehmen mit mindestens einem Beschäftigten steht in                            besteht sowohl bei Übergebern als auch bei den
  den nächsten zehn Jahren ein Generationswechsel an.                                Übernehmern Beratungsbedarf. Dabei wird in erster Linie auf
                                                                                     Steuerberater/Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwälte
› Familieninterne Nachfolgen stellen dabei die bevorzugte                            zurückgegriffen.
  Nachfolgelösung dar.
                                                                                   › Eine Reihe von Unterstützungsangeboten war den
› Die Mehrheit der Übergeber plant für den Fall der                                  Übergebern und Übernehmern allerdings nicht bekannt.
  familienexternen Nachfolge ihren Rückzug aus dem
  Unternehmen mit der gleichzeitigen Übertragung des                               › Insgesamt betrachtet, wurden in nahezu allen diesen
  Eigentums am Unternehmen in einem Schritt. Die                                     Unternehmen seit der Übernahme der Geschäftsführung in
  Übergeber, die einen familieninternen Generationenwechsel                          mindestens einem Teilbereich der Arbeitsorganisation, vor
  beabsichtigen, wollen den Eigentumsübergang häufiger in                            allem im Bereich Marketing und Vertrieb, Änderungen
  mehreren Schritten realisieren.                                                    vorgenommen. Die Digitalisierung stellt eine der größten
                                                                                     unternehmerischen Herausforderungen dar. Die eine Hälfte
› Das Eigentum soll bei einer familieninternen Nachfolge durch                       der Unternehmen stellt sich dieser Herausforderung, die
  Vererbung oder (Teil-) Schenkung und seltener durch einen                          andere (noch) nicht.
  Unternehmensverkauf auf die nächste Generation
  übertragen werden.                                                               › Das Bewusstsein für die Notwendigkeit der Notfallvorsorge
                                                                                     hat in den zurückliegenden Jahren zugenommen. Gleich-
› Falls der Übernehmer das Unternehmen kauft bzw. eine                               zeitig bestehen aber noch Verbesserungsmöglichkeiten bzgl.
  Beteiligung erwirbt, erfolgt die Finanzierung i.d.R. über einen                    der systematischen Berücksichtigung und der Aktualität
  Bankkredit und Eigenkapital.                                                       einzelner Vorkehrungen.
                                                STMWI | Erhebung und Analyse zur Unternehmensnachfolge in Bayern                                 24
Den Gesamtbericht und weitere Auswertungen finden Sie unter:
https://www.unternehmensnachfolge-in-bayern.de/nachfolge-in-bayern/
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