ERROR 404 - Not Found von FLORENCE VUICHARD - SECO
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MARKETS DIGITALISIERUNG E r hat es getan, nicht weil er musste. Auch nicht, weil ihn je mand darum gebeten hatte. Son ERROR Die Corona-Krise dern einfach, weil er dachte, dass es zur Bekämpfung der Pandemie hilfreich sein könnte, hat die Digitali- aktuelle Zahlen zu deren Ver breitung zu haben. Und weil er es konnte. So machten sich sierungslücke bei Andreas Amsler und sein Team vom kantonal zürcherischen Statistikamt sowie Mitstreiter aus der 404 – Bund und Kanto- Open-Data-Szene im vergangenen März daran, die kantonalen Daten zu den Covid-19-Fällen zusammen zutragen und aufzubereiten – ohne komplizierten nen schonungslos Ausschreibungsprozess, ohne Vernehmlassung, ohne zuvor mehrere Gremien zu gründen, sondern un offengelegt. kompliziert und mit einfachen Werkzeugen, die schon existierten. Und mit vielen Überstunden. Not Found Doch Amsler und sein Team sind Ausnahmen. Und Die Verwaltung viel Lob ernteten sie mit ihrer Arbeit eigentlich auch nicht. Im Gegenteil: Politik und Behörden reagierten eher irritiert, ja gar etwas pikiert. Vielleicht auch, weil braucht dringend die Zürcher Statistiker und ihre Mitstreiter allen deut lich machten, wie schwer sich die zuständigen Stellen ein Update. mit der digitalen Erfassung, Weiterleitung und Aus wertung von Daten tun, und dies auch noch ein Jahr nach dem Ausbruch der Pandemie. «Die Corona-Krise hat das Ausmass der Digitallücke in der Verwaltung von FLORENCE VUICHARD blossgestellt», sagt Judith Bellaiche, grünliberale Na tionalrätin und Geschäftsführerin des Wirtschaftsver bands der ICT- und Online-Branche Swico. «Nichts hat geklappt, wirklich gar nichts.» HSG-Professor und Smart-Government-Spezialist Kuno Schedler spricht in Bezug auf die Digitalisierung der Verwaltung von einem «Riesenproblem». Es gebe eine grosse Diskrepanz zwischen dem, was möglich wäre, und dem, was wir erleben. «Die Gründe dafür sind institutionell, politisch und organisatorisch.» Kurz zusammengefasst: Es mangelt so ziemlich an allem – an der notwendigen Infrastruktur, weil zu wenig investiert werde, weil die Kosten über- und der Nutzen unterschätzt würden, an den gesetzlichen Grundlagen und an den Kompetenzen des politischen Personals insbesondere in den Exekutiven, «das in der Regel keine Ahnung hat von Digitalisierung», wie Schedler betont. FAX, BLEISTIFT UND PAPIER Montage: BILANZ, Fotos: Getty Images, Bern.com Und so gabs in der Pandemie Fallmeldungen per Fax, Contact Tracing mit Papier und Bleistift, dauer besetzte Hotlines, fehlerhafte Software sowie Papier berge von Kurzarbeitsabrechnungen, von den Unter nehmen mit Excel ausgefüllt, ausgedruckt und per Post eingeschickt. Ein schmerzender Kontrast etwa • NACHHOLBEDARF Die Verwaltung muss dringend aufrüsten und ihre technologi- schen Kompetenzen erweitern. 64 BILANZ 03 | 2021 03 | 2021 BILANZ 65
MARKETS DIGITALISIERUNG gläubigkeit, die verinnerlichte Null was sich etwa auch daran zeigt, dass berüchtigte elektronische Patien toleranz in Bezug auf Fehler und die hierzulande nicht einmal 1,7 Millio tendossier nicht. Dieses wurde im fehlende Kultur einer offenen Zu Warner nen Menschen die SwissCovid-App Parlament – insbesondere auf Druck sammenarbeit. Das jedenfalls er aktiviert haben. Besonders gross ist der Ärztelobby, die sich wohl vor zählen jene, die innerhalb der Ver der Gegendruck bei «starken Exper allem vor mehr Transparenz fürch waltungen bei Bund und Kantonen tensystemen», wie Kuno Schedler tet – derart zurechtgestutzt, dass ei etwas ändern möchten, aber immer sagt, etwa bei der Justiz oder beim gentlich nichts mehr von diesem wieder auf Widerstand und nicht Schul- und Bildungswesen. Oder übrig geblieben ist. «Digitalisierung selten an die gläsernen Wände des eben im Gesundheitssystem, das bricht Machtstrukturen», betont Im Papierberg eigenen Amtes stossen. Denn Ko operationen über Amts-, geschweige Judith Bellaiche Die Swico-Chefin und masslos veraltet ist. Oder in den Worten von Roche-Chef Severin Schnegg. «Ob bei Ämtern oder Ärz ten: Werden deren Prozesse digitali grünliberale Nationalrätin Wirtschaftsminister Guy denn Departementsgrenzen hinweg kritisiert das fehlende Schwan: «In Sachen Digitalisierung siert, verlieren sie an Macht.» Aber Parmelin besucht am erweisen sich in der Praxis als Digitalbewusstsein. des Gesundheitswesens befindet er ergänzt: Das sei nur ein kurzfris 26. März 2020 eine äus serst schwierig. Auch Daniel sich die Schweiz im Steinzeitalter.» tiger Effekt, mittel- bis langfristig Arbeitslosenkasse in Bern Markwalder, der neu inthronisierte würden alle profitieren. Aber bis und muss feststellen, dass «Mister Digitalisierung» unter der MACHTVERLUST dorthin ist es noch ein weiter Weg. Kurzarbeitsanträge auf Bundeshauskuppel, weiss, dass die Ein Befund, der auch von einer Die Prügel für all die Fehler im Papier ausgefüllt und per Digitalisierungsbemühungen in der Studie der Bertelsmann-Stiftung viel gescholtenen Bundesamt für Ge Post eingeschickt werden. Verwaltung nicht nur an der Tech gestützt wird. Diese zeigt auf, dass sundheit muss jetzt Sang-Il Kim ein nik zu scheitern drohen: «Eine Her die Schweiz im internationalen Ver stecken, der vor rund einem Jahr die Hannes Gassert ausforderung liegt darin, dass das Der Unternehmer ist gleich hinterherhinkt (siehe «Abge Leitung der neu geschaffenen Abtei Wissen der Bundesverwaltung der tief enttäuscht und fordert schlagen» auf Seite 69). Natürlich lung Digitale Transformation im BAG ein Upgrade für die zeit in den Silos der Ämter oder gar Schweiz. sind Daten im Gesundheitsbereich übernommen hat, also mitten in der der Sektionen versteckt ist. Es ist besonders sensibel. «Datenschutz ersten Pandemie- und Fax-Welle. kaum horizontal zugänglich.» ist wichtig und gut», sagt auch der Verantwortlich dafür sind aber die Das ist wohlwollend formuliert. bernische Gesundheitsdirektor Politiker, die im Epidemiengesetz für Denn vielerorts ist man froh um das Schnegg. «Aber sein Zweck besteht Ärzte und Labors nur die Pflicht zur • zur SwissCovid-App aus den Labors der Einsatzes eines neuen Informatikwerk Open-Data-Aktivist, ist einfach «wirklich Silo, schützt es doch vor Verände darin, Personen zu schützen, und Meldung, nicht aber die Form der EPFL, die international Standards gesetzt zeugs trifft. Leider.» Anders gesagt: Das ist enttäuscht», wie er selbst sagt. Hier gehe rung. Der Widerstand kommt aber nicht, die Digitalisierung zu verhin Datenlieferung festgeschrieben ha hat und zu einer Erfolgsgeschichte hätte immer so, wir können nichts dafür. «Nein», es nicht um Einzelfälle, nicht um eine nicht nur aus den Ämtern und der Kuno Schedler dern.» Und Unternehmer Gassert ben. Und so wurde der Fax – ebenso werden können, letztlich aber auch daran entgegnet Judith Bellaiche. «Das ist eben Verkettung unglücklicher Umstände. Die Politik, sondern auch aus der Wirt Der HSG-Professor ortet ergänzt: «Die SwissCovid-App etwa wie die ebenfalls teilweise genutzte ein Problem bei den Exeku- krankt, dass die Codes teilweise mit zig nicht immer so.» Private Unternehmen Krise offenbare eine Handlungsunfähig schaft. Will etwa eine Behörde eine tiven, die keine Ahnung ist doch das beste Beispiel dafür, Briefpost – zugelassen, «weil wir Tagen Verzögerung eingegeben werden, jedenfalls könnten sich solche Aussagen keit. «Die Schweiz ist in einer gefährlichen Dienstleistung nur noch online haben von Digitalisierung. dass Datenschutz und Digitalisie letztlich froh sind um jede Mel weil nur bestimmte Personen oder Stellen und Fehler nicht leisten, auch wenn in der Lage. Die technologischen und wissen anbieten, laufen die Interessens rung nicht im Widerspruch stehen.» dung», wie Kim betont. Bei der dazu bemächtigt sind. Wirtschaft bei Weitem nicht immer alles schaftlichen Kompetenzen von Politik, verbände der betroffenen Branchen Seit bald zwanzig Jahren wird zweiten Welle war dann die Faxflut Auch die von den Behörden gebets auf Anhieb klappt. Doch dort werden die Behörden und Zivilgesellschaft liegen weit Sturm. Und auch in der Schweizer hierzulande über E-Health gespro aufgrund der enorm gestiegenen mühlenhaft wiederholten Floskeln über Fehler in der Regel ausgemerzt, bevor die unter dem, was heutige Problembewäl Bevölkerung gibts eine Grundskep chen, tatsächlich umgesetzt ist aber Fallzahlen für das Amt der aus die «gute Zusammenarbeit» können nicht Neuerung aufgeschaltet wird. tigung erfordert.» sis digitalen Lösungen gegenüber, praktisch nichts. Auch das berühmt- schlaggebende Grund, die Ärzte von darüber hinwegtäuschen, dass es an den Es ist eine unschöne Mischung aus Doch wie konnte es so weit kommen? der Meldepflicht neuer Corona- entscheidenden Schnittstellen eben ge Kompetenzmangel und Ambitionslosig An umfangreichen Grundlagenpapieren Fälle zu «entlasten», während die rade nicht gut läuft. Doch von Selbstkritik keit, welche die Verwaltung in Bezug auf zur digitalen Schweiz mangelt es jedenfalls Labors zur digitalen Übermittlung ist wenig zu spüren. Meist sind die anderen Digitalisierungsfragen derzeit zur Schau nicht. Es fehlt hingegen an «Digitalbe gezwungen wurden. Fotos: Guy Parmelin via Twitter, Imago, Keystone, Marco Zanoni / Lunax, PD schuld, wenn wieder mal etwas nicht funk tioniert, wie etwa die nationale Contact- stellt – und das mit einer verblüffenden Selbstverständlichkeit, was die Kritiker wusstsein», wie Bellaiche es ausdrückt. «Digitalisierung besteht nicht darin, dass Mit Papier Das Impfmonitoring wiederum krankt zum einen daran, dass es Tracing-Lösung, die auf der ursprünglich in Deutschland für die Ebola-Krise entwi nur noch mehr ärgert. Schliesslich geht es hier um essenzielle Fragen: um Milliarden ein Papier, das bis anhin per Fax eintru delte, neu als PDF-Attachment verschickt und Stift kein zentrales Impfregister gibt, zum anderen das BAG in der Vergan ckelten Sormas-Software basiert und vom schäden für Wirtschaft und öffentliche wird. Digitalisierung bedeutet, dass ganze Im Sommer übte sich genheit hier nie mit den tatsäch Bund für Kantone helvetisiert wurde und Hand. Und vor allem um Menschenleben. Prozesse neu gedacht werden müssen.» die Schweiz im föderal- lichen Zahlen, sondern immer nur danach «unbrauchbar» war, wie der berni Hannes Gassert, Digital-Unternehmer und Hinderlich sind die starke Hierarchie analogen Contact mit Hochrechnungen, basierend auf sche Regierungsrat Pierre-Alain Schnegg Tracing: Jeder Kanton repräsentativen Stichproben aus festhält. Jedenfalls mussten die Kantone erhobandere Daten, den Bevölkerungsregistern operiert. die Software nochmals überarbeiten. «Das hat man immer so gemacht», Kompetenzmangel und jedes Lokal auf eine Schwierigkeiten gabs auch bei der vom andere Art und Weise sagt Kim, «und das hat auch nie Bund bestellten Impfsoftware für die manden gestört.» So ist auch die viel Kantone. Die zuständige Mitarbeiterin im Bundesamt für Gesundheit (BAG ), Virginie Ambitionslosigkeit prägen – und nicht selten einfach mit Papier und zitierte, weil zu tiefe Schweizer Masern-Durchimpfungsrate letzt Masserey, sprach von «kleinen Pannen» das Bild, welches die Kugelschreiber. lich nur eine Schätzung. Verwaltung zur Schau stellt. und davon, dass dies Probleme seien, «auf An der zentralen Contact-Tra die man typischerweise zu Beginn des cing- und der Monitoring-Daten • 66 BILANZ 03 | 2021 03 | 2021 BILANZ 67
MARKETS DIGITALISIERUNG • bank wird laut Sang-Il Kim «unter Hochdruck» gearbeitet. Sie soll, so Nicht selten scheitern seine Prognose, ab März einsetzbar Aus- digitalisierungswillige sein. Erschwert wird der Aufbau nahmen einer nationalen Contact-Tracing- Beamte an den gläsernen Lösung, weil sich bisher nur 16 Kan tone für die auf Sormas basierende Wänden ihres Amtes. Impfen Bundeslösung entschieden haben und insgesamt nicht weniger als im Blindflug neun verschiedene Systeme ange Das Impfmonitoring dockt werden müssen. Martin Godel nen wo mit welchem Vakzin geimpft ser koordinieren. Ein neuer, umfas funktioniert mit der hat über den virtuellen worden sind. Zudem können sich sender Ansatz also. Und einer, bei Impfsoftware des Bun- Seco-Schalter Easygov VIRTUELLER SCHALTER eine Lösung für die alle impfwilligen Bernerinnen und dem die Digitalisierung zur Chef des nur ungenügend. Es geht aber auch anders unter der Corona-Kredite gebaut. Berner jetzt schon registrieren, was sache erklärt wurde. Auch beim So ist es nicht einfach, Bundeshauskuppel, wie das B eispiel das Frustrationspotenzial der Bevöl Bund tut sich etwas in diese Rich den Überblick zu der Covid-19-Kredite zeigt. Innert kerung massiv dämpft, auch wenn tung. Jedenfalls gibt es nun neu bewahren, wie viele zweier Wochen hat der Bund im viele derzeit aufgrund ihres Risiko einen Bundesratsausschuss «Digita Menschen sich wo mit ersten Lockdown Kredite im Wert profils und mangelnden Impfstoffes lisierung und IKT », der von Finanz welchem Vakzin haben von rund 17 Milliarden Franken an noch keinen fixen Termin erhalten. minister Ueli Maurer geleitet wird die gegen Liquiditätsengpässe Hinter Vacme.ch steht die Firma und zu dem auch die Chefs des impfen lassen. kämpfenden Unternehmen ausbe Pierre-Alain Schnegg DV Bern, die mit Taxme.ch vor 16 Jah Wirtschafts- und Innendeparte geht mit der Impfsoftware zahlt. Dies dank der Mobilisierung einen eigenen Weg – und ren schweizweit die Benchmark für ments gehören, Guy Parmelin und der Banken, die sich bei dieser Ak hat dafür immer aktuelle die elektronische Steuererklärung Alain Berset, sowie der Bundes Zahlen. tion als Schalterhalle der Nation gesetzt hatte und – aufbauend auf kanzler Walter Thurnherr. Unter profilieren konnten, dank einer einem Pilotprojekt der Stadt Bern – stützt wird dieser Ausschuss vom unkomplizierten Zusammenarbeit für den ganzen Kanton das voll neu geschaffenen Bereich Digitale zwischen dem Finanzdepartement digitalisierte Kinderbetreuungsgut Transformation und IKT-Lenkung und dem Staatssekretariat für Wirt schein-System (Kibon.ch) aufgebaut ( DTI ), dem von Markwalder gelei aufeinander abgestimmt werden», hält und Verwaltung kapituliert vor dem eige fin Bellaiche erkennt darin eine «Bankrott schaft (Seco) und dank Easygov. hat. Eine Lösung, für die sich nun teten neuen Kompetenzzentrum für Markwalder fest. «Es braucht allgemein nen Unvermögen, das sich in der Vergan erklärung». Trotzdem setzt sich die Natio swiss, dem 2017 lancierten virtuel auch andere Kantone interessieren. Fragen der Digitalisierung in der eine Koordination und eine Einigung für genheit in millionenteuren Informatik nalrätin – entgegen der Nein-Parole ihrer Andreas Amsler len Schalter für KMUs. «Ohne diese hat mit Mitstreitern Der Kanton Bern macht mit Bundesverwaltung, das departe gewisse gemeinsame Standards auf tech flops manifestiert hatte, wie etwa in jenem Partei – für ein Ja zur E-ID ein, denn der Basis hätten wir das nie so schnell korrekte Corona-Fallzahlen seiner Digitalisierungsoffensive vor mentsneutral in der Bundeskanzlei nischer Ebene, aber auch auf Ebene der der Eidgenössischen Steuerverwaltung Status quo sei nicht nachhaltig. zusammengetragen, als hinbekommen», sagt Martin Godel, der Bund es nicht konnte. wärts, die Exekutive, die dank angesiedelt wurde. «Konkret wollen Datenhaltung und der Geschäftsprozesse, (Insieme). Gassert spricht vom «digitalen Das hat die Corona-Krise nun deutlich Chef KMU-Politik beim Seco. Heute Schnegg einen früheren IT-Unter mein Team und ich sicherstellen, um das grosse Wissen der Bundesverwal Staatsbankrott», und auch die Swico-Che aufgezeigt. Die Faxgeräte im BAG sind nur können Firmen per Klick via Easy nehmer in ihren Reihen zählt, will dass Verwaltungsleistungen, Daten, tung besser nutzen zu können.» ein Symbol für ein viel tiefer liegendes gov.swiss etwa Handelsregisterein Regisseure die E-Government-Aktivitäten der Prozesse und Technologien wo not Schützenhilfe kann Markwalder von Problem, darin sind sich die Kritiker ei träge mutieren oder ihre Angestell gesamten Kantonsverwaltung bes wendig departementsübergreifend der noch im Aufbau begriffenen Organisa nig. Gassert hofft nun auf Selbsterkennt ten bei den Sozialversicherungen tion «Digitale Verwaltung Schweiz» erwar nis als ersten Schritt zur Besserung, als anmelden. Alle sechs Monate wird ten, welche für eine bessere Koordination Abgeschlagen Antrieb, damit Parlamente und Verwal Digitale Transformation im Gesundheitswesen eine weitere Behördenleistung auf zwischen Bund, Kantonen und Gemein tungen auf ein technologisch nächstes Fotos: Getty Images, PD (3), Keystone, Lucas Ziegler, Jean-Christophe Bott / Keystone Policy-Aktivität geschaltet, inklusive eingebauter den sorgen soll, etwa bei der Festlegung Digital-Health-Readiness Level gebracht würden. «Es braucht jetzt Nutzerbewertung, wie Godel an von verbindlichen Standards im Bereich Tatsächliche Datennutzung einen Effort, um das Verständnis und den fügt. «Nur so können wir den Pro Daniel Markwalder des Datenmanagements oder der Durch effektiven wie effizienten Einsatz von Indexpunkte leitet seit Anfang Jahr zess permanent verbessern.» das neue Digitalisierungs- gängigkeit von Prozessen. Zum Chef res Estland 81,9 Technologie zu fördern.» Denn das sei Ein anderes positives Beispiel ist die Impfsoftware des Kantons Bern, Kompetenzzentrum beim Bund. Fax für immer pektive Beauftragten der neuen Organisa tion wurde Peppino Giarritta ernannt, der Kanada Dänemark Israel 74,7 72,5 72,4 «essenziell für eine gesunde Wirtschaft, unseren Wohlstand und das Gemein der auf eine eigene Lösung mit ein In den Arztpraxen ist zuvor die Abteilung Digitale Verwaltung Spanien 71,4 wohl», es sei «eine Bedingung für einen gebautem Reportingsystem gesetzt der Fax noch immer und E-Government der Staatskanzlei des NHS England 70,0 souveränen, agilen und handlungsfähi hat. Regierungsrat Schnegg hatte ein zentrales Kommu- Kantons Zürich geleitet hatte. Schweden 68,3 gen Staat». Konkret: «Es braucht jetzt Portugal 67,2 sich für den Alleingang entschie Grosse Hoffnungen setzen die digitali dringend ein Upgrade.» nikationsinstrument, Niederlande 66,1 den, weil er nicht länger auf den sierungswilligen Kräfte in der Verwaltung Österreich 59,8 Dafür hat Gassert mit Gleichgesinnten weshalb im Gegenzug Entscheid des Bundes warten wollte auf die staatlich anerkannte elektronische Australien 57,3 wie dem Epidemiologen Marcel Salathé Peppino Giarritta der Bund den Fax- Italien – oder konnte, denn die Entwick Identität (E-ID ), über die am 7. März abge 55,8 und der Wikimedia-Präsidentin Muriel soll als Beauftragter von Kanal offen lassen Belgien 54,7 lung einer Software brauche eine Bund und Kantonen die stimmt wird. Ohne E-ID, so der Tenor, Schweiz 40,6 Staub soeben die Organisation CH++ ge bestimmte Zeit. Heute ist er froh Digitalisierungsschritte muss, wenn er über die würde sich der Rückstand der Schweiz gründet, die Staat und Gesellschaft wissen Frankreich 31,6 darüber, kann er doch anders als besser koordinieren. neuen Fälle informiert nochmals vergrössern. Kritisiert wird die Deutschland 30,0 schaftliches und technisches Know-how der Bund und die Kantone, die auf werden will. Vorlage vor allem, weil der Staat diese sen Polen 28,5 zugänglich machen will. Und vielleicht die Bundeslösung vertraut haben, sible Aufgabe nicht selber meistert, son 0 20 40 60 80 100 gibts diesmal – anders als für die Zürcher jederzeit abrufen, wie viele Perso dern sie auslagert. Letztlich haben Politik Quelle: Bertelsmann, Interpharma Statistiker – gar etwas Lob. • 68 BILANZ 03 | 2021 03 | 2021 BILANZ 69
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