Europa ist hier! - Baden-Württemberg
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Inhalt Vorwort Prof. Dr. Wolfgang Reinhart 3 Minister für Bundes,- Europa- und internationale Angelegenheiten Grußwort José Manuel Barroso 4 Präsident der Europäischen Kommission Baden-Württemberg und die Europäische Union 6 Ein kleines, baden-württembergisches Europalexikon 8 EU-Schulprojekttag 32 Zentrale Veranstaltungen zur Europawoche 2010 34 Veranstaltungskalender 37 EU Ansprechpartner 64 11 Gründe, warum Baden-Württemberg so europäisch ist 68 11 Gründe, warum Europa so baden-württembergisch ist 70 Herausgeber 72 2
Europa ist hier! Sehr geehrte Damen und Herren, schon ein Blick auf die Landkarte zeigt es: Baden-Württemberg liegt mitten in Europa. Und Europa ist Teil unseres täglichen Lebens. Europa ist hier. Als großes Exportland im Herzen des Europäischen Kontinents liegt die aktive Gestaltung der europäischen Integration in unserem ureigensten Interesse. Mit rund 11 Millionen Einwohnern läge Baden-Württemberg als Nationalstaat immerhin an 10. Stelle der 27 EU Mitgliedstaaten. Baden-Württemberg wirkt als Vorsitzland im Bundesrats-Europa ausschuss und derzeit als Vorsitzland der Europaministerkonferenz ganz aktiv an der Formulierung der deutschen Europapolitik mit. Für uns ist aber auch klar: Nicht jede Aufgabe in Europa ist eine Aufgabe für Europa. Unser Auftrag lautet, den Grundsatz der Subsidiarität zu wahren und Europa vor Ort zu gestalten. Um Europa den Bürgerinnen und Bürgern näher zu bringen, informieren und diskutieren wir im ganzen Land über das „Europa vor Ort“. Landesweit werden zur Europawoche vom 2. bis 10. Mai wieder viele hundert Veranstaltungen, Gespräche und Begegnungen stattfinden. Machen Sie von diesen Angeboten Gebrauch. Ich lade Sie ein, Europa im täglichen Leben kennen zu lernen. Mit freundlichen Grüßen Prof. Dr. Wolfgang Reinhart Minister für Bundes-, Europa- und internationale Angelegenheiten 3
Am 1. Dezember 2009 ist der Vertrag von Lissabon in Kraft getreten. Damit wurde eine neue Phase der europäischen Integration eingeleitet. Unsere Aufgabe ist es, die Möglichkeiten, die der Vertrag bietet, zu nutzen und neue Dynamik zu erzeugen – insbesondere bei der Überwindung der Wirtschafts- und Finanzkrise, bei der Bekämpfung des Klimawandels, sowie bei der Vertretung der europäischen Interessen in einer globalisierten Welt. Den Lissabon-Vertrag umzusetzen heißt aber auch, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass die europäischen Bürger die neuen Mitwirkungsrechte in der EU nutzen können. Das Jahr 2010 steht unter dem Leitmotiv der „Bekämpfung der Armut und der sozialen Ausgrenzung“. Die Kommission plant im Rahmen der Strategie „Europa 2020“ auch eine „Europäische Plattform gegen Armut“ zu schaffen, um eine breite Teilhabe an Wohlstand und Beschäftigung zu gewährleisten und allen Menschen in Europa ein Leben in Würde zu ermöglichen. Das kann allerdings nur in enger Zusammenarbeit zwischen der europäischen und nationalen Ebene und mit zahlreichen Partnern aus Wirtschaft und Gesellschaft gelingen. 4
Europa ist hier! Europa ist hier! Ich bin Blindtext. Von Geburt an. Es hat lange gedauert, bis ich begriffen habe, was es bedeutet, ein blinder Text zu sein: Man macht keinen Sinn. Man wirkt hier und da aus dem Zusammenhang gerissen. Oft wird man gar nichtmuss Europa erst von gelesen. Aberlernen, der Krise bin ichwenn deshalb ein schlechter es seinen Text? Ich hohen Lebensstandard weiss, und dass seine ich nie Errungenschaften sozialen die Chance habensichern werde, will im Stern – dafürzu ist erscheinen. auch eine Aber bin wirtschaftspolitische stärkere ich darum weniger wichtig? Ich bin blind! Koordinierung Aber ich notwendig. bin gernein Prioritäten Text. Undpolitischen unserem sollten Sie Programm mich jetzt tatsächlich haben auchzu dieEnde lesen, dann habe Energiesicherheit, derich Schutz etwas der geschafft, sowie Artenvielfalt was den diemeisten „normalen“ der Weiterentwicklung Texten nicht gelingt. europäischen Energie- und Klimapolitik. Ich bin Blindtext. Von Geburt an. Es hat lange gedauert, bis ich begrif- fen habe, was Höhepunkt der es bedeutet, Europawoche diesjährigen ein blinder Text zu die wird sein: Man macht Erinnerung keinen an die Sinn. Man wirkt hier und „Schuman-Erklärung“ des da aus dem Zusammenhang französischen Außenministersgerissen. Oft Robert Schuman wird 9. vom manMaigar nicht 1950 erstSie sein. gelesen. legte denAber bin ich deshalb Grundstein ein schlechter für die europäische Text? Ich weiss, Integration. dass soll Daneben ich auch nie diein Chance habenmitwerde, diesem Jahr im Stern dem Besuch vonzu erscheinen.europäischer Vertretern Aber bin ichInstitutionen darum weniger wichtig? Ich Schulen an europäischen bin blind!imAber Rahmen ich bin des gerne Text. Und EU-Projekttages dassollten InteresseSiejunger mich jetzt tatsächlich Menschen zu Ende an Europa lesen, geweckt dann habe ich etwas geschafft, was den meisten „normalen“ Texten werden. nicht gelingt. Die Europawoche 2010 ist die Gelegenheit für Bürgerinnen und Bürger, sich Ich bin über Blindtext. Projekte und Von Geburtder Vorhaben an.Europäischen Es hat langeUnion gedauert, bis ich begrif- zu informieren und fen habe, einen was Einblick direkten es bedeutet, in dieein blinder Text vielfältigen zu sein: Themen ausMan macht Politik, keinen Gesellschaft Sinn.Umwelt und Man wirkt hier und da aus dem Zusammenhang gerissen. Oft zu bekommen. wird man gar nicht erst gelesen. Aber bin ich deshalb ein schlechter Text? Ich Ich weiss, wünsche Ihnendass eineicherlebnisreiche nie die Chance undhaben werde, Europawoche interessante im Stern zu erscheinen. und lade Sie,Aber liebebin ich darum und Bürgerinnen weniger wichtig? Bürger, Ich bin ein, recht herzlich blind! sichAber über ich bin gerneThemen europäische Text. Und zu sollten Sie mich informieren jetztaktiv und sich tatsächlich zu Ende zu beteiligen, umlesen, das dann Europa neue habe ichmitzugestalten. etwas geschafft, was den meisten „normalen“ Texten nicht gelingt. Ich bin Blindtext. Von Geburt an. Es hat lange gedauert, bis ich begriffen habe, was es bedeutet, ein blinder Text zu sein: Man macht keinen Sinn. Man wirkt hier und da aus dem Zusammenhang gerissen. Oft wird man gar nicht erst gelesen. Aber bin ich deshalb ein schlechter Text? Ich weiss, dass ich nie die Chance haben werde, im Stern zu erscheinen. Aber bin José ich darum Manuel weniger wichtig? Ich bin blind! Aber ich bin gerne Barroso Text. Und sollten Sie michKommission Präsident der Europäischen jetzt tatsächlich zu Ende lesen, dann habe ich etwas geschafft, was den meisten „normalen“ Texten nicht gelingt. Ich bin Blindtext. Von Geburt an. Es hat lange gedauert, bis ich begrif- fen habe, was es bedeutet, ein blinder Text zu sein: Man macht keinen Sinn. Man wirkt hier und da aus dem Zusammenhang gerissen. Oft 5
Baden-Württemberg und die Europäische Union In einem Faltblatt, das zur Europawoche 2010 vom Staatsministerium und dem Statistischen Landesamt neu aufgelegt wird, sprechen die Zahlen ihre eigene, eindeutige Sprache. Nicht nur, dass Baden- Württemberg nach der Bevölkerungszahl eine feste Größe in der Europäischen Union ist. Auch als Volkswirtschaft ist Baden-Württem berg ein wichtiger Bestandteil des Europäischen Binnenmarkts. In absoluter Höhe belegt Baden-Württemberg beim Bruttoinlandspro dukt Platz sieben in der Europäischen Union und beim BIP/je Kopf ist es gar Platz vier. Freuen dürfen sich die Baden-Württemberger auch über eine lange Lebenserwartung in der Europäischen Union. Bei den Frauen belegt Baden-Württemberg Platz vier und bei den Männern Platz drei unter den 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Bevölkerung in Millionen EU - 27 497,6 Deutschland 82,0 Frankreich 64,4 Vereinigtes Königreich 61,2 Italien 60,0 Spanien 45,8 Polen 38,1 Rumänien 21,5 Niederlande 16,5 Griechenland 11,3 Baden-Württemberg 10,7 Belgien 10,7 Portugal 10,6 Tschechische Republik 10,5 Ungarn 10,0 Schweden 9,3 Österreich 8,4 Bulgarien 7,6 Dänemark 5,5 Slowakische Republik 5,4 Finnland 5,3 Irland 4,5 Litauen 3,3 Lettland 2,3 Slowenien 2,0 Estland 1,3 Zypern 0,8 Luxemburg 0,5 Malta 0,4 China 1.325,6 Indien 1.140,0 USA 304,1 Russland 141,9 Japan 127,7 Daten: 2009 bzw. letztes verfügbares Jahr, Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 6
Europa ist hier! Die Europawoche vom 2. bis 10. Mai 2010 in Baden-Württemberg Um Europa den Bürgerinnen und Bürgern näher zu bringen, muss der Mehrwert der Europäischen Union im täglichen Leben sichtbar gemacht werden. EU, Bund und Länder unterbreiten hierzu zahlreiche direkte Informationsangebote. Die Europäische Union feiert jährlich am 9. Mai den Europatag. Seit 16 Jahren wird rund um den Europatag eine Europawoche als gemeinsame Aktion der deutschen Länder, der Bundesregierung, der Europäischen Kommission und des Europäischen Parlaments in ganz Deutschland durchgeführt. 2010 mündet die Europawoche in den EU-Schulprojekttag am Montag, den 10. Mai. 60 Jahre Schuman-Plan Der Europatag am 9. Mai 2010 steht im besonderen Gedenken an Robert Schuman, der vor genau 60 Jahren in Paris, aufbauend auf einer Idee von Jean Monnet, seinen Vorschlag für eine Zusammenlegung der deutschen und französischen Stahl- und Kohleproduktion veröffentlicht hat. Mit der Unterzeichnung der Römischen Verträge im Jahr 1957 erfolgte durch sechs Staaten die Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft. 1985 wurde der 9. Mai zum offiziellen Tag der Europäischen Union ernannt. In ganz Baden-Württemberg finden rund um die Europawoche wiederum mehrere hundert Veranstaltungen statt. Am 7. Mai gibt es einen großen Aktionstag in Stuttgart, am 8. und 9. Mai zentrale Veranstaltungen in Karlsruhe und Freiburg und vielen weiteren Städten. Am Sonntag, den 9. Mai feiert das Land den Europatag mit einer Konzert- Matinée im Haus der Wirtschaft in Stuttgart. Das Europaparlament in Straßburg rollt an diesem Tag den Teppich zum „Tag der offenen Tür“ von 10 bis 18 Uhr aus. 7
Ein kleines, baden- württembergisches Europa-Lexikon Europa - Chance für die junge Generation Gerade die junge Generation profitiert von den Chancen des zu- sammenwachsenden Europas. Bei der Europa-Jugendveranstaltung des Landtags und der Landesregierung von Baden-Württemberg diskutierten am 7. Februar 2009 Abgeordnete und Regierungs- mitglieder mit über 1.000 Jugendlichen in Stuttgart. Baden-Württemberg in Europa In Baden-Württemberg ist die Europapolitik ein eigenes Kompetenzfeld in Landtag und Landesregierung. Der Europaausschuss des Landtags berät EU-Maßnahmen und die Europapolitik der Landesregierung. In der Landesregierung ist die Europapolitik federführend im Staats ministerium angesiedelt. Minister Prof. Dr. Wolfgang Reinhart ist Bevollmächtigter des Landes beim Bund und zugleich Minister für Europa und internationale Angelegenheiten. 15. Juni 1950 Beitritt der Bundesrepublik zum Europarat 9. Dezember 1952 23. Mai 1949 Volksabstimmung über den Gründung der Südweststaat. Zusammen- Bundesrepublik 8. Mai 1945 legung von Baden, Ende des 9. Oktober 1949 Württemberg-Baden und 2. Weltkriegs Gründung der DDR Württemberg-Hohenzollern ★ 1945 ★ 1946 ★ 1947 ★ 1948 ★ 1949 ★ 1950 ★ 1951 ★ 1952 ★ 9. Mai 1950 Schuman Erklärung 8
Europa ist hier! Internationale Bodenseekonferenz (IBK) Die IBK ist ein 1972 gegründeter Zusammenschluss der rund um den Bodensee liegenden Länder und Kantone. Das sind: Baden- Württemberg, Schaffhausen, Zürich, Thurgau, St.Gallen, Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden, Fürstentum Liechtenstein, Vorarlberg und Bayern. Ziel der IBK ist die Schaffung eines attraktiven Lebens-, Natur-, Kultur- und Wirtschaftsraums. Außerdem soll die regionale Zusammengehörigkeit gestärkt werden. Sitz ihrer Geschäfts stelle ist in Konstanz. Regelmäßig tagende Fachkommissionen der Behörden aus den Mitgliedstaaten, gemeinsame Projekte und ein eigenes Budget sind wesentliche Elemente. Die politische Abstimmung in der IBK trägt zu einer nachhaltigen Überwindung der Grenzen bei. Die Präsidentschaft wechselt turnusmäßig in einjährigem Rhythmus. Bologna-Prozess 1999 wurde von 30 europäischen Staaten die sog. Bologna-Erklärung unterzeichnet. Ziel des Vertrags ist die Schaffung eines gemeinsamen europäischen Hochschulraums bis 2010. In Deutschland wurde im Rahmen des Prozesses die größte Hochschulreform seit Jahrzehnten durchgeführt. Unter anderem sah Bologna die Einführung der Ab- schlüsse Bachelor und Master vor, um die Studienzeit zu verkürzen, mehr Beschäftigungsfähigkeit zu vermitteln und Abschlüsse europaweit vergleichbar zu machen. 1954 1954 Deutschland Deutschlandwird wird Fußball-Weltmeister Fußball-Weltmeister ★ 1953 ★ 1954 ★ 1955 ★ 1956 ★ 1957 ★ 1958 ★ 1959 ★ 1960 ★ 25. März 1957 Unterzeichnung der „Römischen Verträge“ und Errichtung der EWG ★ Gründung der EU 9
Deutsch-französisch-schweizerische Regierungskommission Die D-F-CH-Regierungskommission für nachbarschaftliche Fragen bildet seit 1975 das Dach für die bi- und trinationale Zusammenarbeit staatlicher Stellen am Oberrhein auf der Ebene der nationalen Regierungen (Außenministerien). Sie erarbeitet für die jeweiligen Regierungen Empfehlungen für Fragen, die nicht auf regionaler Ebene geregelt werden können. Rechtsgrundlage ist das Bonner Abkommen vom 22. Oktober 1975 in der Fassung der Basler Vereinbarung vom 21. September 2000. Dynamischer Europapool Bundesweit einmalig ist die Einrichtung des Dynamischen Europapools der Landesverwaltung, in dem derzeit 270 Landesbedienstete mit besonderen EU-Qualifikationen betreut werden. Die Mitglieder des Dynamischen Europapools durchlaufen ein Assessment Center und werden mit Seminarangeboten und Sprachkursen gefördert. Sie wer den vom Land zu Europaeinsätzen, wie beispielsweise als Nationale Experten in der EU-Kommission, abgeordnet und stärken nach ihrer Rückkehr in hohem Maße die Europafähigkeit der Landesverwaltung. ARGE Donau Am 17. Mai 1990 wurde die „Gemeinsamen Erklärung“ der Ar- beitsgemeinschaft Donauländer in der Wachau, Niederösterreich, unterzeichnet. Ziel der Arbeitsgemeinschaft ist die Förderung der Zusammenarbeit ihrer Mitglieder zwecks allseitiger Entwicklung des Donauraums im Interesse ihrer Einwohner. Zudem soll eine friedliche Zusammenarbeit in Europa forciert werden. Die aus den Aktivitäten entstehenden Kosten trägt grundsätzlich jedes Mitglied selbst, die des 1961 21. Juli 1969 Die DDR errichtet Mondlandung: Der erste die Mauer Mensch betritt den Mond ★ 1961 ★ 1962 ★ 1963 ★ 1964 ★ 1965 ★ 1966 ★ 1967 ★ 1968 ★ 10
Europa ist hier! Dolmetschdienstes übernimmt die veranstaltende Region. Für gemein- same Projekte werden von den in Betracht kommenden Arbeitskreisen Finanzierungsvorschläge erarbeitet und zur Beschlussfassung vorge- legt. Kennzeichnend ist, dass die ARGE mit einem Mindestmaß von Institutionalisierung auskommt. Wichtigstes Gremium ist die Konferenz der Regierungschefs. Der Vorsitz wechselt alle zwei Jahre, grundsätz- lich „dem Lauf der Donau folgend“. Donaustrategie Im Juni 2009 beauftragte der Europäische Rat die Europäische Kom- mission, bis Ende 2010 analog zur EU-Strategie für den Ostseeraum eine EU-Donaustrategie zu erarbeiten. Ziel ist es, die EU-Regionalpoli- tik durch Raumstrategien, durch Synergien, vor allem in den Bereichen Wirtschaft, Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologietransfer sowie Kultur zu verbessern. Die Initiative zur EU-Donaustrategie ging von Baden-Württemberg aus, ebenso wie die Initiativstellungnahme zum Donauraum, die im Ausschuss der Regionen im Oktober 2009 verabschiedet wurde. Es ist vorgesehen, die EU-Strategie für den Donauraum während der ungarischen Ratspräsidentschaft 2011 zu verabschieden. DOLCETA DOLCETA ist ein Programm zur Verbraucherbildung im Internet, das in 27 EU-Staaten entwickelt wurde und in 20 verschiedenen Sprachen verfügbar ist. Es wird finanziert von der Europäischen Kommission, Generaldirektion für Gesundheit und Verbraucher. Für Verbraucherinnen und Verbraucher relevante Themen sind in mehr als tausend Artikeln benutzerfreundlich und leicht verständlich aufbereitet. Das Lern- und Informationsportal hat die Adresse: www.dolceta.eu 1972 Olympische Spiele in München 1974 ★ Deutschland wird Deutschland wird Fußball-EuropameisterFußball-Weltmeister ★ 1969 ★ 1970 ★ 1971 ★ 1972 ★ 1973 ★ 1974 ★ 1975 ★ 1976 ★ 1973 1. Erweiterung: Dänemark, Irland und Großbritannien treten der EU bei 11
EU Brezeln aus Baden-Württemberg Kennen Sie schon die neue EU-Brezel? Als Veranstaltungsbegleiter und als nahrhafte Abrundung jedes Europaauftritts eignet sich die vom baden-württembergischen Bäckerhandwerk entworfene EU- Brezel ganz besonders. Europaminister Prof. Dr. Wolfgang Reinhart (rechts) und Stuttgarts Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster (links) haben sichtlich Freude am europafähigen Backwerk. Eucor Die sieben Universitäten am Oberrhein (Straßburg I, II, III, Mulhouse, Basel, Freiburg und Karlsruhe) haben sich im Jahre 1989 zu einem trinationalen grenzüberschreitenden Zweckverband unter dem Namen Europäische Konföderation der Oberrheinischen Universitäten (Eucor) zusammengeschlossen. Aufgaben von Eucor sind die Förderung von grenzüberschreitender Studienmobilität und Zusammenarbeit in Lehre und Forschung. 2009 feierte Eucor ihr 20-jähriges Jubiläum. Im Rahmen der Jubiläumserklärung „Horizont 2019“ wurden Ziele entwickelt, die das grenzüberschreitende Studium erleichtern und verbessern sollen. 1982 1980 Nicole gewinnt für Deutschland Deutschland den 27. Euro- wird Fußball- vision Song Contest mit Europameister „Ein bisschen Frieden“ ★ 1977 ★ 1978 ★ 1979 ★ 1980 ★ 1981 ★ 1982 ★ 1983 ★ 1984 ★ 7. - 10. Juni 1979 1981 14. Juni 1985 Erste Direktwahl 2. Erweiterung: Unterzeichnung des zum Europäischen Griechenland tritt Schengen-Abkommens Parlament der EU bei durch die Mitgliedsstaaten 12
Europa ist hier! EU-Bildungsprogramm für lebenslanges Lernen (LLP 2007-2013) Die Europäische Kommission hat ihre verschiedenen Initiativen im Bereich allgemeine und berufliche Bildung in einem einzigen Pro- gramm zusammengeführt, nämlich dem Programm für lebenslanges Lernen. Das neue Programm verfügt über ein ansehnliches Budget von 7 Milliarden Euro für den Zeitraum 2007 bis 2013 und löst die 2006 ausgelaufenen Vorgängerprogramme für allgemeine und berufliche Bildung sowie e-Learning ab. (Quelle: http://ec.europa.eu/education/ lifelong-learning-programme/doc78_de.htm) Das Programm bietet in allen Lebensphasen Weiterbildungsmöglich- keiten in ganz Europa. Es gibt vier Einzelprogramme, die sich auf unter- schiedliche Phasen der allgemeinen und beruflichen Bildung konzent- rieren und mit denen die Vorgängerprogramme fortgeführt werden: • Comenius für die Schulen • Erasmus für die Hochschulbildung • Leonardo da Vinci für die berufliche Bildung • Grundtvig für die Erwachsenenbildung Mit einem Querschnittsprogramm soll gewährleistet werden, dass die Einzelprogramme die denkbar besten Ergebnisse erzielen. Die vier Schwerpunktaktivitäten konzentrieren sich auf: politische Zusammen- arbeit, Sprachen, Informations- und Kommunikationstechnologien sowie wirksame Verbreitung und Nutzung von Projektergebnissen. 1990 Deutschland wird 1985 Fußball-Weltmeister Boris Becker gewinnt 1988 9. November ★ als erster Deutscher Steffi Graf 1989 3. Oktober 1990 das Tennis-Turnier in gewinnt in Fall der „Tag der Wimbledon Wimbledon Berliner Mauer deutschen Einheit“ ★ 1985 ★ 1986 ★ 1987 ★ 1988 ★ 1989 ★ 1990 ★ 1991 ★ 1992 ★ 1986 3. Erweiterung: Portugal und Spanien treten bei 13
Euro Der Euro wurde am 1. Januar 1999 als gemeinsame einheitliche Währung eingeführt und ist seit dem 1. Januar 2002 das offizielle Zah- lungsmittel der EU. Der sog. Eurozone gehören mittlerweile 16 Länder an: Belgien, Finnland, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Österreich, Portugal, Slowakei, Slowenien, Spanien und Zypern. Euro-Info-Verbraucher e.V. Kehl / Strasbourg Seit Einführung des Binnenmarktes (1993) ist Euro-Info-Verbraucher e.V. im Kompetenzzentrum für grenzüberschreitende Zusammenarbeit in Kehl als Spezialist für Information, Rechtsberatung und Betreuung europäischer Verbraucher in Bezug auf grenzüberschreitende und europäische Sachverhalte tätig. Seit 2005 gehört Euro-Info-Verbraucher e.V. zum Netzwerk der Europäischen Verbraucherzentren und kooperiert in einem Netzwerk von insgesamt 29 Europäischen Verbraucherzentren (EU plus Island und Norwegen). Euro-Institut in Kehl Das Euro-Institut dient als deutsch-französische Fortbildungseinrich- tung und ist Bestandteil des Kompetenzzentrums zur grenzüberschrei- tenden Zusammenarbeit in Kehl. Wichtige Ziele sind der Abbau der administrativen Hemmnisse und die Förderung des gegenseitigen Verständnisses zwischen den Akteuren der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in Deutschland und Frankreich. 1996 Deutschland wird Fußball-Europameister ★ 1993 ★ 1994 ★ 1995 ★ 1996 ★ 1997 ★ 1998 ★ 1999 ★ 1. November 1993 1995 Vertrag von 4. Erweiterung: Maastricht tritt in Kraft Österreich, Schweden und Finnland treten bei 14
Europa ist hier! Europafähigkeit Europafähig zu sein heißt für Land und Kommunen, EU-Recht richtig umzusetzen, Standards zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger ein- zuhalten, Spielräume zu nutzen und den Bürgerinnen und Bürgern Teilhabe an Freizügigkeit und Binnenmarkt zu ermöglichen. Die Landes- regierung vertritt in besonderem Maße die europapolitischen Interes- sen des Landes, als Vorsitzland im Europaausschuss des Bundesrats, als derzeitiges Vorsitzland in der Europaministerkonferenz und durch eine starke Präsenz in Brüssel, wie beispielsweise mit der Entsendung zahlreicher Ländervertreter in Ratsarbeitsgruppen der EU. Die Bedeu- tung der Europafähigkeit wird durch die Landesverfassung unterstri- chen. Dort heißt es: „Die Landesregierung unterrichtet zum frühest- möglichen Zeitpunkt den Landtag über alle Vorhaben im Rahmen der Europäischen Union, die für das Land von herausragender Bedeutung sind und wesentliche Interessen des Landes unmittelbar berühren, und gibt ihm die Gelegenheit zur Stellungnahme.“ Europabüro der baden-württembergischen Kommunen Die drei kommunalen Landesverbände Baden-Württembergs (Gemein- detag, Städtetag und Landkreistag) haben mit der Gründung eines Europabüros bereits im Jahre 1999 dem Bedarf an einer Steigerung der Europafähigkeit Rechnung getragen. In enger Zusammenarbeit mit der Brüssler Vertretung des Landes Baden-Württemberg gegenüber der EU und den baden-württembergischen Europaabgeordneten versteht sich das Europabüro als Horchposten, Sprachrohr und Informationsplattform für baden-württembergische Kommunalanliegen. In einer Bürogemein- schaft mit den bayerischen und sächsischen Kommunen organisiert, bieten die drei Büros darüber hinaus für die Mitgliedskommunen ihrer Verbände umfassende Beratungsleistungen im Hinblick auf kommunale EU-Fördermöglichkeiten. ★ 2000 ★ 2001 ★ 2002 ★ 2003 ★ 2004 ★ 2005 ★ 2006 ★ 1. Januar 2002 1. Mai 2004 Einführung des 5. Erweiterung: EU-Osterweiterung Euro als Bargeld ★ Beitritt von 10 mittel- und osteuropäischen Staaten 15
Netzwerk Europäische Bewegung Die Europäische Bewegung ist ein supranationales Netzwerk, das seit mehr als 60 Jahren die Entwicklung der Europäischen Gemeinschaft zur Europäischen Union kritisch und konstruktiv begleitet und mitgestaltet. Von der Europäischen Bewegung gingen dabei bedeutende Impulse zur Errichtung des Europarats und zur Verabschiedung der Europäischen Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten aus. Die deutsche Sektion dieses Netzwerks ist die Europäische Bewegung Deutschland (EBD). Sie ist ein Zusammenschluss von mehr als 170 Verbänden und Organisationen aus nahezu allen gesellschaftlichen Bereichen, der sich durch europapolitische Öffentlichkeits-, Informa- tions- und Bildungsarbeit aktiv für ein vereintes Europa in Frieden und Freiheit einsetzt und sich dabei als Plattform für die Kommunikation zwischen Gesellschaft und Politik und die Stärkung der deutschen Position in Europa versteht. In Baden-Württemberg ist die EBD durch ein Landeskomitee vertreten, das die europapolitischen Interessen von rund 60 Verbänden und Organisationen bündelt. Europa-Union Die Europa-Union Deutschland ist eine überparteiliche Bürgerbewe- gung im europaweiten Netzwerk der Union Europäischer Föderalisten (UEF), die sich seit mehr als 60 Jahren für ein geeintes, demokrati- sches Europa in Frieden, Freiheit und Wohlstand einsetzt. In einem flächendeckenden Netz von 16 Landesverbänden mit rund 400 Bezirks-, Kreis-, Stadt- und Ortsverbänden engagieren sich in Deutschland heute rund 20.000 Bürgerinnen und Bürger dafür, dass Europa den Menschen näher gebracht, das europäische Bewusstsein gestärkt und eine europäische Identität entwickelt wird. In Baden-Württemberg zählt die Europa-Union 2.700 Mitglieder. Landesvorsitzender ist der Vizepräsi- dent des Europäischen Parlaments, Rainer Wieland MdEP. ★ 2 0 0 7 ★ 2 0 0 8 ★ 2007 12. Dezember 2008 Beitritt von Bulgarien und Die Schweiz Rumänien zur EU der tritt dem 27 Mitgliedstaaten Schengenraum bei 16
Europa ist hier! Europäische Kommission Die EU-Kommission gilt als „Antriebskraft“ der Europäischen Integra tion, denn sie vertritt und wahrt die Interessen der gesamten Union. Mit Kommissionspräsident José Manuel Barroso an der Spitze „regiert“ ein 27-köpfiges Kollegium mit je einem Kommissar aus jedem Mitglieds- staat. Zu den Aufgaben gehören Vorschläge für neue Rechtsvorschriften zu entwerfen, die Umsetzung der EU-Politik, die Verwaltung des Haus- halts, die Überwachung der Einhaltung des EU-Rechts und außerdem die Vertretung der EU auf internationaler Ebene. Ihre demokratische Legiti- mation erhält sie daraus, dass der Kommissionspräsident auf Vorschlag der Mitgliedstaaten vom Europäischen Parlament gewählt wird, und die Kommission als Ganzes anschließend vom Parlament bestätigt werden muss. Außerdem muss die Kommission dem Parlament Rechenschaft ablegen. Das Parlament hat auch das Recht der gesamten Kommission das Misstrauen auszusprechen und sie zum Rücktritt zu zwingen. Die Europäische Kommission ist Teil der Exekutive. Europäischer Gerichtshof Der EuGH, mit Sitz in Luxemburg, wurde 1952 durch die Pariser Verträ- ge eingerichtet. In erster Linie überprüft er, ob die Rechtsvorschriften der EU in den Mitgliedsstaaten auch einheitlich ausgelegt und ange- wandt werden, denn sie müssen für alle unter allen Umständen den gleichen Inhalt haben. Zusätzlich entscheidet er Rechtsstreitigkeiten zwischen Unternehmen, Privatpersonen, Mitgliedsstaaten und EU- Organen. Der Gerichtshof ist die Judikative der EU. ★ 2 0 0 9 ★ 2 0 1 0 ★ 1. Dezember 2009 Vertrag von Lissabon tritt in Kraft 17
Europa der Bürger Um Europa näher zu den Bürgerinnen und Bürgern zu bringen, sind direkte Kontakte auf den Straßen und Plätzen des Landes besonders wichtig. Zur Europawahl am 7. Juni 2009 initiierte die Landesregierung gemeinsam mit zahlreichen Verbänden eine Informationsbustour durch über 50 Städte und Gemeinden des Landes. Europaminister Prof. Dr. Wolfgang Reinhart startete die Informationstour 40 Tage vor der Wahl im Innenhof des Neuen Schlosses in Stuttgart. Europäisches Parlament Die Vertretung der Völker der Mitgliedsstaaten ist das größte mul- tinationale Parlament der Welt. Nach dem Lissabon-Vertrag werden künftig 751 Abgeordnete dem Parlament angehören. Deutschland stellt das größte Kontingent mit derzeit 99 Mitgliedern. Aus Baden-Würt- temberg kommen 12 Abgeordnete. Seit 1979 wird das Parlament alle fünf Jahre direkt von den Unionsbürgerinnen und -bürgern gewählt. Sitz des Parlaments ist Straßburg. Ausschüsse und auch das Plenum tagen regelmäßig in Brüssel. Als Stimme des Volkes kontrolliert es alle Organe der EU und teilt sich mit dem Rat die Haushaltsbefugnis, entscheidet also u.a. über den Gesamthaushalt. Außerdem kann es bei der Benennung von Kommissaren zustimmen oder sie ablehnen und einen Misstrauensantrag gegen die gesamte Kommission stellen. 18
Europa ist hier! Europäischer Rat und Ministerrat Der 1974 gegründete Europäische Rat ist das höchste Entscheidungs- organ der EU. Er ist nicht zu verwechseln mit dem Europarat (S. 20). Die Präsidenten oder Regierungschefs der 27 Mitgliedstaaten bilden gemeinsam den Europäischen Rat. Er gibt der Union die für ihre Ent- wicklung erforderlichen Impulse und legt die allgemeinen politischen Zielvorstellungen und Prioritäten hierfür fest. Er wird nicht gesetz- geberisch tätig. Daneben bilden die jeweiligen Fachminister eigene Fachräte wie beispielsweise den ECOFIN (Wirtschafts- und Finanz- ministertreffen). Dieser sogenannte „Rat“ beschließt zusammen mit dem Europäischen Parlament als Hauptgesetzgeber der EU die von der Kommission vorgelegten EU-Rechtsakte: Richtlinien (an die Mitglied- staaten gerichtet) und Verordnungen (unmittelbar wirksam). Seit dem Lissabon-Vertrag hat der Europäische Rat einen eigenen Präsidenten, derzeit Herman van Rompuy, der für zweieinhalb Jahre gewählt wird und die Entscheidungen der Staats- und Regierungschefs vorbereitet. Bei den Fachministern wechseln die Ratspräsidentschaften weiterhin halbjährlich. Charta der Grundrechte der Europäischen Union Die Charta der Grundrechte der Europäischen Union fasst die auf Ebene der Union geltenden allgemeinen Menschen- und Bürgerrechte und die wirtschaftlichen und sozialen Rechte in einem überstaatli- chen Dokument zusammen. Damit sind die EU-Grundrechte erstmals umfassend schriftlich niedergelegt. Die Grundrechtecharta bindet die Gemeinschaftsorgane sowie die Organe der Mitgliedstaaten, letztere aber nur, soweit diese Gemeinschaftsrecht ausführen. Notfall? 112 hilft europaweit! Die Notrufnummer 112 gilt seit 2008 in allen Mitgliedsstaaten der EU. Unter dieser Rufnummer ist eine Leitstelle zu erreichen, die je nach Notfall die zuständigen Organisationen wie Polizei, Rettungsdienst oder Feuerwehr alarmiert. 19
Europäische Menschenrechtskonvention Die Europäische Menschenrechtskonvention (EMRK) enthält einen im Rahmen des Europarates (dieser ist institutionell nicht mit der Europä ischen Union verbunden) ausgearbeiteten Katalog von Grundrechten und Menschenrechten. Über ihre Umsetzung wacht der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg. Die EMRK ist in Deutschland unmittelbar anwendbares Recht, so dass die darin ga rantierten Rechte vor deutschen Gerichten geltend gemacht werden können. Europäische Zentralbank Die Europäische Zentralbank (EZB) mit Sitz in Frankfurt/Main verwaltet den Euro, die einheitliche Währung der EU, und sorgt für Preisstabilität für die mehr als zwei Drittel der EU-Bürger, die den Euro als Währung haben. Ferner ist die EZB für die Gestaltung und Durchführung der Wirtschafts- und Währungspolitik der EU verantwortlich. Die EZB ist bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben unabhängig. Europäische Verträge (EUV, AEUV) Der Vertrag über die Europäische Union (EUV) sowie der Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV) bilden die Verträge, auf die sich die Europäische Union (EU) gründet. Sie bilden die Grundlage des politischen Systems der EU nach Inkrafttreten des Lissabonvertrages. Während der EUV vor allem grundsätzliche institutionelle Bestimmungen beinhaltet, werden im AEUV insbeson- dere die Funktionsweise der Organe der EU genauer erläutert und daneben festgelegt, in welchen Bereichen die EU mit welchen Grenzen tätig werden kann. „Hat die EU eigentlich eine eigene Hymne?“ Ja! Schillers „Ode an die Freude“ wurde von Ludwig van Beethoven vertont. Seit 1985 ist diese Melodie der 9. Sinfonie die offizielle Europahymne. 20
Europa ist hier! Eurojust Eurojust ist eine 2002 mit Sitz in Den Haag geschaffene zentrale Service-Einheit für Gerichte, Staatsanwaltschaften und andere mit strafrechtlichen Angelegenheiten befasste Dienststellen. Jeder Mitgliedstaat wird durch ein nationales Mitglied vertreten. Eurojust erleichtert die Koordinierung und den Informationsaustausch zwischen den ermittelnden Behörden, insbesondere auf dem Gebiet der organi- sierten Kriminalität. Europarat Der Europarat wurde 1949 in London gegründet. Er hat seinen Sitz in Straßburg. Bis zum Bezug des eigenen Gebäudes tagte das Europä- ische Parlament in Straßburg in den Räumen des Europarats. Der Europarat geht über die Grenzen der Europäischen Union hinaus, ihm gehören derzeit 47 vor allem auch mittel- und osteuropäische Staaten an. Wesentlicher Grundgedanke ist der Ausbau von Demokratie und Menschenrechten, insbesondere in ehemaligen Diktaturen. Eurodistrikte Eurodistrikte heißen die grenzüberschreitenden Zusammenschlüsse kommunaler Gebietskörperschaften am Oberrhein. Ziele solcher Distrikte sind beispielsweise der Ausbau des gemeinsamen Wirt- schafts- und Lebensraums und die Verbesserung und Intensivierung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Dadurch soll für die Bevölkerung ein Mehrwert erzielt werden und das Potenzial des Rau mes besser genutzt werden. Am Oberrhein gibt es vier Eurodistrikte. Der Zweckverband (Eurodistrikt) Regio Pamina (Südpfalz, Mittlerer Oberrhein, nördliches Elsaß) besteht schon seit 2003. Der Eurodistrikt Straßburg-Ortenau wurde ausdrücklich in der gemeinsamen Erklärung des französischen Staatspräsidenten und des deutschen Bundeskanz- lers zum 40. Jahrestag des Elysée-Vertrages vom 22. Januar 2003 erwähnt und am 17. Oktober 2005 gegründet. 2010 haben sich die Mit- glieder des Eurodistrikts Straßburg-Ortenau in der neuen Rechtsform eines Europäischen Verbundes für Territoriale Zusammenarbeit (EVTZ) organisiert. Der EVTZ ist ein Instrument auf europäischer Ebene, das die Entwicklung von grenzüberschreitenden Projekten erleichtern soll. Weitere Eurodistrikte sind der Trinationale Eurodistrict Basel (TEB), sowie der Eurodistrikt Region Freiburg / Centre et Sud Alsace. 21
Europaministerkonferenz Um der wachsenden Bedeutung der Europäischen Union für die Länder Rechnung zu tragen, koordinieren die für Europafragen zuständigen Minister, Senatoren und Staatssekretäre der 16 deutschen Länder seit 1992 die Länderinteressen in EU-Angelegenheiten in der Europami- nisterkonferenz (EMK). Die EMK gibt Impulse zu europapolitischen Grundsatzfragen, die insbesondere die Länder betreffen. Den Vorsitz der Europaministerkonferenz führt derzeit der baden-württembergische Europaminister Prof. Dr. Wolfgang Reinhart. EU-Reflexionsgruppe „Horizont 2020-2030“ Die EU-Reflexionsgruppe zur Zukunft Europas Horizont 2020-2030 (auch „Rat der Weisen Europas“ bezeichnet) ist ein unabhängiges Gremium von 12 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens der EU, das Ende 2007 vom Europäischen Rat beauftragt wurde, die Herausforderungen, die die Europäische Union im Zeithorizont 2020 bis 2030 erwarten wird, zu analysieren und Lösungsansätze zu entwickeln. Die EU-Reflexions- gruppe beschäftigt sich u.a. mit den Themen „Europa und der Bürger“, „Die Soziale Marktwirtschaft“, „Humankapital und Wissensgesell- schaft“, „Energie und Klima“, „Demographie und Migration“, „Innere und Äußere Sicherheit“ sowie „Europas Rolle in der Welt“. Das Mandat der seit Oktober 2008 unter Vorsitz des ehemaligen spanischen Ministerpräsidenten Felipe González Márquez arbeitenden Reflexions- gruppe endet im Juni 2010; bis dahin wird die EU-Reflexionsgruppe einen gemeinsamen Endbericht veröffentlichen und diesen den Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union übergeben. Einziges deutsches Mitglied der EU-Reflexionsgruppe ist der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Stuttgart, Dr. Wolfgang Schuster. Europol Die Europäische Polizei unterhält seit 1994 in Den Haag das europäische kriminalpolizeiliche Zentralamt. Mitglied sind alle 27 EU-Staaten. Aufgabe der Polizei ist die Unterstützung der nationa- len Polizei bei der Bekämpfung von grenzüberschreitender Kriminalität mittels Informations- und Datenaustausch. 22
Europa ist hier! Europa Zentrum Baden-Württemberg Das Europa Zentrum Baden-Württemberg ist als überparteiliche, unabhängige, gemeinnützige Einrichtung der europabezogenen Politik- vermittlung seit 1976 als Institut und Akademie für Europafragen tätig. Mit einem breiten Informations- und Beratungsangebot und einem eigenständigen Veranstaltungsprogramm ist das Europa Zentrum eine wichtige Anlaufstelle für Europafragen in Baden-Württemberg. Es hat seinen Sitz im Europahaus in Stuttgart (Nadlerstraße 4) direkt hinter dem Rathaus. Europe Direct EUROPE DIRECT Informationseinrichtungen sind die Schnittstelle zwischen Bürgern und der EU auf lokaler Ebene. Sie haben die Aufgabe, den Bürgern vor Ort Informationen, Rat, Hilfe und Antworten auf Fragen über die Europäische Union zu geben. Sie sollen zudem die lokale und regionale Debatte über die Europäische Union und ihre Maßnahmen fördern und es den Europäischen Organen ermöglichen, Informationen gezielter zu verbreiten. Inzwischen sind in Deutschland 60 dieser Kontaktpunkte eingerichtet. In Baden-Württemberg gibt es Europe Direct Einrichtungen in Stuttgart, Aalen, Ulm, Wolpertshausen, Mannheim, Karlsruhe und Freiburg. Freizügigkeit Auf europäischer Ebene bedeutet Freizügigkeit, dass jede Unions bürgerin und jeder Unionsbürger ohne Grenzkontrollen frei reisen kann, alles an jedem Ort kaufen und mit nach Hause nehmen kann. Insbesondere aber hat jeder Europäer das Recht, überall in der EU zu wohnen, zu arbeiten und zu studieren. Keiner darf aufgrund seiner Staatsangehörigkeit diskriminiert werden. Europa hat nicht nur eine eigene Hymne sondern auch ein eigenes Motto: „In Vielfalt geeint“. Dieser Wahlspruch wurde im Jahr 2000 im Rahmen eines Schülerwettbewerbs ausgewählt und steht seitdem für die gemeinsamen Ziele aller Mitgliedsstaaten. 23
Grenzübergreifende Zusammenarbeit Sie ist als „Nachbarschaftspolitik“ für Baden-Württemberg mit seinen langen Auslandsgrenzen zu Frankreich und der Schweiz ein Herzstück der Europapolitik. Das Landeskabinett hat 2006 „Eckpunkte“ hierfür festgelegt und stützt sich bei der Durchführung insbesondere auf die Regierungspräsidien Freiburg (Federführung durch die dortige Stabsstelle für grenzüberschreitende Zusammenarbeit und europäische Angelegenheiten), Karlsruhe und Tübingen. Die Regierungspräsidien vertreten das Land in den grenzüberschreitenden Arbeitsgremien am Oberrhein, Hochrhein und Bodensee und verwalten die gemeinsamen grenzüberschreitend getragenen Einrichtungen. Hochrheinkommission (HRK) Die Hochrheinkommission (HRK) wurde am 17. September 1997 in Lau- fenburg/Schweiz gegründet. Sie ist ein regionales, Deutsch-Schwei- zerisches Kooperationsgremium entlang des Hochrheines. Auf der rechtlichen Basis einer Kooperationsvereinbarung nach dem Karlsruher Übereinkommen (KaÜ) verfolgt sie das Ziel, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit am Hochrhein auszuweiten und zu vertiefen. Bis Juni 2006 beschränkte sich das Tätigkeitsgebiet der Hochrheinkommission auf den aargauisch-baden-württembergischen Grenzraum. Am 28. Juni 2006 wurde der Kanton Schaffhausen als Partner in die HRK aufge- nommen und die Zusammenarbeit auf der Basis einer neuen Kooperati- onsvereinbarung geregelt. INFOBEST Die Abkürzung steht für die vier INFOrmations- und BEratungsSTellen (PALMRAIN in Village-Neuf, Vogelgrun/Breisach, Kehl/Strasbourg, PAMINA in Lauterbourg). Sie wurden von regionalen und kommunalen Gebietskörperschaften in Deutschland, Frankreich und der Schweiz initiiert. Ziel der INFOBESTen ist es, Bürger, Unternehmen, Vereine wie auch Verwaltungen in grenzüberschreitenden Fragen zu beraten. Die größte Anzahl an Sitzen im Europäischen Parlament hat ... ... Deutschland mit derzeit 99 Sitzen! 24
Europa ist hier! Außerdem informieren sie die Bevölkerung über die grenzüber- schreitende Zusammenarbeit und deren Förderung am Oberrhein. Das Infobest-Netzwerk am Oberrhein bietet eine umfassende Internet-Datenbank zu Fragen der grenzüberschreitenden Mobilität am Oberrhein. INTERREG Die Initiative zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen Städten, Regionen und Mitgliedsstaaten der EU ist Teil des Ziels III der EU- Verordnung „Europäische territoriale Zusammenarbeit“. Es gibt drei Ausrichtungen der Kooperation: grenzübergreifende (A), transnationale (B) und interregionale (C). Baden-Württemberg nimmt teil an den Interreg-A-Programmen „Oberrhein“ und „Alpenrhein-Bodensee- Hochrhein“, an den Interreg-B-Programmen „Nordwesteuropa“, „Alpenraum“ und „Mitteleuropa“. Die einzelnen Programme mit ihren jeweiligen Förderschwerpunkten werden auf regionaler Ebene durch die Gebietskörperschaften gemeinsam entwickelt und durch die EU-Kommission genehmigt. Projekte werden von den Projektträgern und ihren Kooperationspartnern entwickelt und die entsprechende Genehmigung einschließlich Förderung bei den Begleitausschüssen auf regionaler Ebene beantragt. Sie werden durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) bis zu max. 75 % kofinanziert. Antragsberechtigt sind z.B. Projektträger bzw. -kooperationen wie Gebietskörperschaften, Behörden, Anstalten, Hochschulen, Nicht- regierungsorganisationen und Unternehmen in den, das jeweilige Programm tragenden, grenzübergreifenden, transnationalen und interregionalen Kooperationsräumen. Weitere Information unter: www.interreg-bw.de Die am häufigsten gesprochene Sprache der EU ist … Deutsch! 32% aller EU-Bürger sprechen Deutsch (davon 14% als Fremdsprache). 25
Europäische Jugendbildungsakademien Das Internationale Forum Burg Liebenzell e.V. und das Studienhaus Wiesneck e.V. sind vom Land Baden-Württemberg geförderte Jugendbildungsstätten, die Jugendliche aus Deutschland und Europa qualifizieren und motivieren, den europäischen Einigungsprozess zu verstehen und mitzugestalten. Europabezogene Bildungsarbeit findet in Informationsveranstaltungen, Seminaren, mehrtägigen Workshops und europäischen Jugendbegegnungen statt. Seit mehreren Jahrzehnten treffen sich Jugendliche in den beiden Bildungsstätten, um aktuelle europäische Themen wie Außen- und Sicherheitspolitik, Asyl- und Migrationspolitik, Umweltpolitik, Verbraucherpolitik oder Agrarpolitik zu bearbeiten, unterschiedliche Positionen auszutauschen und mit Expertinnen und Experten zu diskutieren. Besonderes Anliegen ist es, die Jugendlichen zu befähigen, Ideen und Projekte vor Ort zu initiieren und sich in der europäischen Jugendpolitik zu engagieren. Websites: www.internationalesforum.de und www.wiesneck.de Kommunen in Europa In vielen Fällen stammen mittlerweile über 80% der Rechtsakte, die sich auf die Kommunen und die Bevölkerung vor Ort unmittelbar aus- wirken, von der europäischen Ebene. Allerdings werden die Kommunen nicht nur von der EU beeinflusst, vielmehr spielen sie selbst als aktiver Akteur, unabhängig von ihrer Größe, auf unterster Verwaltungs- und Entscheidungsebene im europäischen Mehrebenensystem eine wich- tige Rolle. So sind die Kommunen für die Bevölkerung, Institutionen und andere Akteure die ersten Ansprechpartner zu allen EU-bezogenen Fragestellungen, die z.B. den Klimaschutz, die EU-Fördermittelbeantra- gung oder auch die Daseinsvorsorge betreffen. Jede Kommune verfügt über lokale EU-Vertreter/innen, die das Bindeglied zwischen lokaler, regionaler, Bundes- und EU-Ebene bilden. Wird die EU bald von Frauen regiert? Nicht ganz, aber 1/3 der Abgeordneten des EP sind Frauen. Jede dritte Position im oberen und mittleren Management der Europäischen Kommission ist von einer Frau besetzt. 26
Europa ist hier! Lissabon-Vertrag Der am 1. Dezember 2009 in Kraft getretene Vertrag erweitert die Kompetenzen der EU und soll ihr mehr demokratische Legitimität verleihen. Der Vertrag sieht u.a. folgende Änderungen vor: das Amt eines Präsidenten des Europäischen Rats und die Stärkung des „EU-Außenministers“ (eigentlich „Hoher Vertreter für Außen- und Sicherheitspolitik“), die Erweiterung der Mehrheitsent- scheidungen im Rat der EU. Besonders gestärkt wurde die Rolle des Europäischen Parlaments, das künftig 90 Prozent aller EU-Richtlinien mit beschließt. Außerdem wurde eine Europäische Bürgerinitiative ein geführt, mit der 1 Million Bürgerinnen und Bürger die Kommission auffor- dern können, zu einem bestimmten Thema einen Vorschlag zu machen. Landesvertretung in Brüssel Als direkte Kontaktstelle zur Europäischen Union und als Frühinforma- tionseinrichtung unterhält Baden-Württemberg in Brüssel eine eigene Landesvertretung. Sie hat Ende 2003 ein neues Gebäude mitten im Brüsseler Europaviertel in der Rue Belliard bezogen. Durch die zentrale Lage mit kurzen Wegen zu allen wichtigen europäischen Institutionen wie dem Europäischen Parlament, dem EU-Ministerrat und der Europä- ischen Kommission kann die Vertretung ihre Aufgaben optimal erfüllen. Neben dem Stammpersonal sind in der Landesvertretung auch Ressort- beobachter aller neun baden-württembergischen Ministerien tätig. Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg Das Themenfeld Europa bildet seit langem einen Schwerpunktbereich der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg, einer überparteilichen Bildungseinrichtung im Geschäftsbereich des Staats- ministeriums, die das Gedankengut der freiheitlich-demokratischen Grundordnung festigen und Politik praktisch und lebensnah vermitteln will. Ihr Angebot richtet sich an alle Bürgerinnen und Bürger des Landes und nicht zuletzt auch an Jugendliche; Multiplikatorinnen und Multiplikatoren (z.B. Lehrkräfte) aus dem In- und Ausland werden wegen ihrer Vermittlungsrolle besonders angesprochen. 27
Die LpB fördert und stärkt durch ein sehr breites Angebot an Infor- mationen und Veranstaltungen das Bewusstsein für und Wissen über den europäischen Einigungsprozess in der Bevölkerung. Dazu gehören offene Seminare, zielgruppenspezifische Veranstaltungen, europäische Begegnungsseminare, europäische Bildungsreisen, Zeitschriften, Spiele, Lehr- und Lern-Materialien, Europaportal und Online-Angebote. Ihr Hauptsitz mit Shop und Publikationsausgabe befindet sich in Stuttgart, Stafflenbergstraße 38. (Siehe auch www.lpb-bw.de) Oberrheinkonferenz (ORK) Die deutsch-französisch-schweizerische Oberrheinkonferenz ist das zentrale Kooperationsgremium für die grenzüberschreitende regionale Zusammenarbeit der staatlichen und regionalen Behörden im Ober- rheingebiet. Sie ist durch ihr Dachgremium, die Deutsch-Französisch- Schweizerische Regierungskommission, seit 1975 staatsvertraglich verankert und tagt seit 1992 unter diesem Namen. Ihr gemeinsames Sekretariat befindet sich im Kompetenzzentrum für grenzüberschrei- tende Zusammenarbeit in Kehl. Rund 600 Behörden-Mitarbeiter aus den drei Staaten stehen über Arbeitsgruppen und Expertenausschüsse in ständigem Informationsaustausch und entwickeln Projekte sowie gemeinsame Stellungnahmen und Resolutionen. Die ORK verfügt über einen Kooperationsfonds für kleinere Projekte. Eine besondere Rolle bei der Finanzierung von Vorhaben spielen die INTERREG-Programme. Ziel ist es, das Zusammenleben der Bürger aus der Südpfalz, aus Baden, dem Elsass und der Nordwestschweiz und den Alltag für Grenz- gänger zu erleichtern und die trinationale Metropolregion Oberrhein als europäische Modellregion zu positionieren. Die Präsidentschaft wechselt turnusmäßig in einjährigem Rhythmus. Deutschland zahlt die größten EU-Beiträge Die Bundesrepublik Deutschland ist die größte Volkswirtschaft in der EU und zahlt folglich die höchsten Beiträge, erhält aber im Gegenzug einen Großteil aus dem EU-Haushalt durch Förderprogramme zurück. Die geeignete Kennziffer lautet EU-Beiträge pro Kopf. Hier liegt Deutschland auf Platz 4 hinter Luxemburg, Niederlande und Schweden. 28
Europa ist hier! Oberrheinrat 1997 wurde von Mandatsträgern der drei Länder Frankreich, Deutschland und der Schweiz auf regionaler Ebene (Elsass, Baden- Württemberg, Rheinland-Pfalz und Nordwestschweiz) der trinationale Oberrheinrat gegründet. Ziel ist es, die grenzüberschreitende Zusam- menarbeit am Oberrhein zu vertiefen und Projekte zu initiieren und zu unterstützen. Der Oberrheinrat ergänzt auf politischer Ebene die Zu- sammenarbeit der Exekutiven am Oberrhein in der Oberrheinkonferenz. Die Präsidentschaft wechselt turnusmäßig in einjährigem Rhythmus. Parteien / Fraktionen im Europäischen Parlament Gegenwärtig gibt es sieben Fraktionen im EU-Parlament: Europäische Volkspartei (Christdemokraten), Fraktion der Progressiven Allianz der Sozialisten und Demokraten im Europäischen Parlament, Fraktion der Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa, Fraktion der Grünen / Europäische Freie Allianz, Europäische Konservative und Reformisten, Konföderale Fraktion der Vereinigten Europäischen Linken/Nordische Grüne Linke, Fraktion „Europa der Freiheit und der Demokratie“. Osterweiterung Der Begriff steht für die fünfte und größte Erweiterung der EU. Zehn ost- und mitteleuropäische Staaten wurden am 1. Mai 2004 aufgenommen: Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechische Republik, Ungarn und Zypern. Am 1. Januar 2007 folgten schließlich noch Rumänien und Bulgarien, sodass die EU nun 27 Mitgliedsstaaten umfasst. Durch die Vollmitgliedschaft der Staaten in der EU konnte die europäische Teilung dauerhaft überwunden werden. Gemischte Regierungskommissionen Baden-Württemberg unterhält, teilweise seit vielen Jahren, mit Bulgarien, Kroatien, Rumänien, Serbien und Ungarn sogenannte Gemischte Regierungskommissionen. Im Rahmen dieser Kommissionen wird auf Verwaltungsebene in den Bereichen Wirtschaft und Touris- mus, Wissenschaft und Forschung, Bildung, Kultur, innere Sicherheit und Verkehr, Naturschutz und Umwelt sowie Soziales und Gesundheit projekt- und zielorientiert zusammengearbeitet. Die gemischten Regie- rungskommissionen dienen dazu, die Staaten Mittel- und Osteuropas, die noch nicht Mitglied der Europäischen Union (EU) sind, auf dem Weg in die EU zu begleiten. 29
Römische Verträge Mit der Unterzeichnung der Römischen Verträge am 25. März 1957 durch die sechs Gründerstaaten, Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und die Niederlande, wurden die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und die Europäische Atomgemein- schaft (EAG) gegründet. Ort der Unterzeichnung war Rom. Ziel der EWG waren die Errichtung eines gemeinsamen Markts und eine gemeinsame Wirtschaftspolitik. Zu diesem Zweck wurden unter ande- rem die Zölle zwischen den Mitgliedsstaaten abgeschafft (Zollunion). Die EWG sollte von Anfang an mehr sein als ein Wirtschaftszusam- menschluss. Sie sollte die Einigung Europas voranbringen und bildet somit den Grundstein unserer heutigen EU. Schengener Abkommen Das 1995 in Kraft getretene Abkommen wurde nach dem Ort der Un- terzeichnung, Schengen in Luxemburg, benannt. Inhalt des Bündnisses ist die Aufhebung der bisherigen Grenzkontrollen, wobei Ausnahmen möglich sind. Sogenannte Schengen-Vollanwenderstaaten sind: Belgien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Portugal, Spanien, Österreich, Dänemark, Finnland, Island, Norwegen, Schweden, Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn, Schweiz. Städtepartnerschaften Die Verbindung der Kommunen in Europa ist ein tragendes Netz der Europäischen Einigung. Baden-Württemberg hat über 1.000 Städte- und Gemeindepartnerschaften, vorrangig in Staaten der EU, darunter allein 400 mit Frankreich. Die erste deutsch-französische Städte- partnerschaft wurde 1950 zwischen Ludwigsburg und Montbéliard geschlossen. 30
Sie können auch lesen