EVANGELISCHE IMPULSE OSTERN PFINGSTEN 2020
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1 Evangelische Impulse Ostern − Pfingsten 2020 Hier steht die Überschrift Gemeindebrief in Corona-Zeiten - Evangelische Kirche Haslach im Kinzigtal mit Bollenbach, Fischerbach, Hofstetten, Mühlenbach, Steinach, Welschensteinach www.ev-kirche-haslach.de www.fehrenbacher-hof.de Schwerpunkte: Abstand und Beistand: Kirche in Corona-Zeiten – digital und menschlich Ausgang und Eingang: Neue Gesichter im Pfarrbüro und im Leitungsteam Himmel und Erde: Zehn junge Ortenauer arbeiten im Umfeld der Kirche(n)
2 3 Liebe Mitglieder, Freundinnen und Freunde der Evangelischen Kirche in Haslach, liebe Leserinnen und Leser, wie geht es Ih- nun entspannt. Vieles bleibt weiter unsicher. nen? Gesund- Immerhin dürfen wir mit Auflagen wieder heitlich? Gehö- öffentliche Gottesdienste feiern. ren Sie zu einer So ließ dieser Gemeindebrief lange auf sich Risikogruppe? warten. Aber wir haben eine bunte Mischung Hatten Sie den an Themen für Sie: Wir weisen auf Hilfsan- Virus schon? Die gebote hin. Wir wollen Sie zum Lachen und große Mehrheit Nachdenken anregen. Zehn junge Ortenau- von uns soll ihn er, die im Umfeld der Kirchen arbeiten, er- in den kommen- zählen von ihren Berufen und Berufungen. den Monaten Frau Aberle stellt uns neue und erfahrene durchstehen. Das sagen vie- Gesichter im Pfarrbüro und im Kirchenge- meinderat vor. Schließlich gibt es schöne Bilder vom Fehrenbacherhof. Die Arbeiten Liebe deinen le Fachleute und nennen es „Herdenim- schreiten dort sicher voran. Dank der vie- len Spenden und Zuschüsse, aber auch dank Nächsten. Egal, woher der munität“. Wie geht es Ihnen beruflich? phantastischer Vorarbeit in Förderverein Leiden Sie unter den finanziellen Fol- und Bauausschuss, geht das Projekt unge- gen dieser Krise? Die Politiker sagen: hindert weiter. Nächste kommt. Wir mussten die Verbreitung des Corona-Vi- rus mit so drastischen Maßnahmen verlang- Ihnen und allen, die Ihnen wichtig sind, viel samen. Nur so haben die Schwächsten am gesundheitliche und wirtschaftliche Wider- Ende der Infektionsketten jederzeit genug standskraft. Halten Sie durch! Gott schütze Intensivbetten. Gott-sei-Dank hat unser Ge- und segne Sie und Euch! sundheitswesen dem standgehalten! Gott- sei-Dank haben so viele in Krankenhäusern, Pflegeheimen, Praxen, Lebensmittelläden, aber auch bei Polizei, Verwaltung und an vielen anderen Stellen, für uns alle die Stel- Ihr/Euer Pfr. Christian Meyer lung gehalten. P.S Wir rufen in diesem Gemeindebrief Die letzten Wochen kosteten auch mich viel wieder zu Spenden für Brot-für-die-Welt Kraft. Die Organisation der Corona-Maßnah- auf. Wir hoffen, Sie können - trotz die- men in der Gemeinde brauchte viel Zeit. ser Krisenzeiten - den Menschen in den Dank eines tollen Teams von Haupt- und ärmsten Ländern dieser Welt etwas ab- Jeder Mensch hat das Recht Ehrenamtlichen sind wir aber halbwegs gut geben. Viele von ihnen leider noch viel auf ein Leben in Würde. durch diese Zeit gekommen. Mit Video-An- mehr als wir unter den Folgen der Coro- brot-fuer-die-welt.de dachten, Telefon-Ketten, E-Mail-Kontakten, na-Pandemie. Briefen, Verschieben von Taufen, Hochzei- ten und Konfirmationen sowie Beerdigungen im engsten Familienkreis. Einiges hat sich
4 5 In den letzten Wochen startete und ver- Video-Andachten als kleinen stärkte die Evangelische Kirche viele Hilfsangebote wie Telefon-Seelsorge, te- Ersatz für Gottesdienste lefonische Bereitschaft für Menschen in wirtschaftlicher Not oder Spendenfonds für Corona-Leidende in Baden und welt- Bernd Rechenbach weit. (links), stellvertretender Vorsit- zender des Leitungsteams, zeichnet Auch unsere Gemeinde organsierte sich mit Laptop, Kamera, Mischpult und schnell: Engagierte im Besuchsdienst Mikrofonen eine Andacht in der und Pfarrer Meyer gratulieren Jubilaren Evangelischen Stadtkirche auf. Mu- jetzt am Telefon. siker, Liturgen und Techniker halten bei diesen Aufzeichnungen großen Die neue Sekretärin, Frau Bergen, ver- Abstand. In den Wochen der Corona- schickt Geburtstagsgrüße mit der Post Krise entstanden schon mehr als 10 und hält die Stellung im Pfarrbüro. Videos mit geistlichen Impulsen. Christiane Bergsträsser und Ingrid Voll- mer organisierten einen digitalen Sing- Franz Schlüter (rechts) engagiert sich seit Dezember im workshop für den Kirchenchor. Leitungsteam. Jede Woche stellt er die Videos der Andachten von Zuhause aus ins Internet. Dafür eröffnete er einen You- Darüber hinaus entstanden verschiede- tube-Kanal. ne Telefonketten. So hielten viele Men- schen in der Gemeinde untereinander Christiane Bergsträsser und Erik Buboltz (unten), die festen von zuhause aus Kontakt. Pfarrer Meyer Musiker der Gemeinde, gestalteten abwechselnd sehr schöne wurde zum Digital-Pfarrer: Mit unzäh- Musik für die Videos. ligen E-Mails, Telefonaten, Video-Kon- ferenzen und Video-Andachten blieb er Alle Video-Andachten sind zugänglich über mit Grundschülern, Konfis, Ältesten und einen Klick auf den Pfeil im roten Kasten auf vielen anderen in engem Kontakt. der Startseite der Homepage der Gemeinde www.ev-kirche-haslach.de
6 7 Hier fanden in den letzten Wochen keine öffentlichen Gottesdienste mehr statt. Die Evangelische Stadtkirche auf einem Bild des Haslacher Künstlers Frieder Haser. Das Bild kann auch als Postkarte im Pfarrbüro erworben werden. Weitere Infos zum Künstler: www.frieder-haser.de Unten rechts: Abstandsprobe am Altar Gesang sein. Dazu gibt es viele zusätzli- (Bild: Bergen): Bernd Rechenbach, Pfar- che Hygienemaßnahmen“, erklären, Do- rer Meyer und Barbara Dobrindt, die drei brindt, Meyer und Rechenbach. Vorsitzenden des Leitungsteams, testen mögliche Hygieneabstände in der Kirche. Unten links: Gebetsecke in der Kirche Die Gemeinde plant, sobald es von der (Bild: Hartmann): Auch in den letzten Regierung erlaubt ist, wieder Gottes- Wochen war die Evangelische Stadtkir- dienste zu feiern. „In enger Abstimmung che für persönliche Gebete geöffnet. mit Behörden und Landeskirche erarbei- Jeweils Montag bis Freitag von 10 Uhr ten wir ein Hygienekonzept für Gottes- bis 12 Uhr. Jeden Abend läutet die Ge- dienste. Um die Besucher maximal zu meinde die Glocken zum Hausgebet in schützen, werden wir nur etwa 60 Stühle Corona-Zeiten. Eine Liturgie zum Haus- mit Abstand in der Kirche aufstellen. Die gebet findet sich im Bürgerblatt und un- Gottesdienste werden kürzer und ohne ter www.ev-kirche-haslach.de
8 9 Im Gespräch mit zehn jungen Ortenauern, die im Umfeld der Kirche(n) arbeiten Schwerpunkt dieses Gemeindebriefes, der ursprünglich zu Ostern erscheinen sollte, waren Interviews mit zehn jun- gen Ortenauern, die im Umfeld der evangelischen und katholischen Kirche arbeiten (wollen). Sie sind Pfarrer oder Diakonin, Reli- gionslehrerin oder Studentin, ange- hende oder ausgebildete Erzieher. Sie arbeiten für die Diakonie in Hausach, ein Seniorenheim in Offenburg oder die Ortenauer Erwachsenenbildung. Sie stu- dieren an Pädagogischen Hochschulen in Karlsruhe, Freiburg oder Gengenbach. Alle haben einen persönlichen oder be- ruflichen Bezug zur Evangelischen Kirche in Haslach. Was sie über ihre Arbeit und ihren Glauben verraten ist so vielfältig wie sie selbst und das Leben. Ihre Ge- schichten machen Lust auf die Arbeit im Umfeld der Kirche oder geben gleichzei- tig Mut in diesen besonderen Wo- chen und Monaten. Ihre Portraitfotos haben uns die In- terviewpartner pri- vat zur Verfügung gestellt. Die Bilder, Grafiken und Car- toons stammen alle Zum Brechen der Corona-Infekti- einen Video-Prüfungs-Gottesdienst. von onsketten musste unsere Gemeinde In ihren Videos verraten sie auch die auch die Konfirmationen im Mai ver- Konfirmationssprüche, die sie sich www.gemeindebrief. schieben. Sie werden später nachge- selbst ausgesucht haben. Thema des evangelisch.de . holt. Der Konfi-Unterricht ging aber Gottesdienstes, den man weiter im In- online weiter. Die Jugendlichen sa- ternet sehen kann, ist Psalm 34,15: hen sich Video-Andachten an, telefo- „Suche Frieden und jage ihm nach.“ nierten miteinander und gestalteten Plakat: Valerie Gabriel.
10 11 Lorena Agostini, 20 Jahre … Luisa Agostini, 24 Jahre … Ich wohne in Haslach-Bollenbach. Mit sechs Mona- Ich komme aus Haslach-Bollenbach. Schon in meinem ten wurde ich getauft und bin seither Mitglied der Elternhaus wurde mir der christliche Glaube näher- Evangelischen Kirche. Mit 14 Jahren wurde ich von gebracht. Deshalb wurde ich schon mit 6 Wochen in Pfarrer Meyer konfirmiert und heute arbeite ich bei der evangelischen Kirche Haslach getauft und mit einer diakonischen Einrichtung. Im Rahmen meines 14 Jahren dort konfirmiert. Heute arbeite ich als Er- Studiums „Soziale Arbeit“ an der Dualen Hochschule zieherin im katholischen Kindergarten Heilig Kreuz in Baden-Württemberg absolviere ich meine Praxisphasen Steinach. bei dem Diakonischen Werk im Evangelischen Kirchenbe- zirk Ortenau in der Dienststelle Hausach. Das Diakonische Mit 18 Jahren unterstützte ich die evangelische Kirchenge- Werk ist ein Zweckverband des Kirchenbezirks und Kirchenge- meinde Haslach bei der Gestaltung der Konfirmandenfreizeiten. meinden in der Ortenau zur Erfüllung diakonischer Aufgaben. Außerdem ist er ein Verband der freien Wohlfahrtspflege. Dabei bin ich in den Diensten für seelische Ge- Auch in den Gottesdiensten engagierte ich mich und beteiligte mich bei Vorlesungen. sundheit tätig und unterstütze Menschen mit seelischen Erkrankungen und/oder de- Momentan ist es für mich nicht möglich in meiner Freizeit für die evangelische Kirche ren Angehörige in schwierigen Lebenslagen, damit diese in ihrem gewohnten Umfeld zu arbeiten. Ich bin voll berufstätig und engagiere mich ehrenamtlich seit 15 Jahren ein möglichst eigenständiges Leben führen können. im Deutschen Roten Kreuz, sowie im Jugendrotkreuz in Haslach. Dies beansprucht sehr viel von meiner Freizeit. Menschen zu ermutigen und zu befähigen die Herausforderungen ihres Lebens er- folgreich zu bewältigen und damit ihr Wohlergehen zu verbessern, bestärkt mich in In Bezug auf meine aktuelle Arbeit als Erzieherin motivieren mich täglich die neuen meiner Studienwahl. Mir persönlich sagt das Handeln der MitarbeiterInnen des Dia- Herausforderungen mit den Kindern. Ich möchte Ihnen schon von klein auf die Werte konischen Werkes besonders zu, denn es orientiert sich an der Würde des Menschen, und Normen unseres gesellschaftlichen Lebens näher bringen. Diese haben ihren Ur- basiert auf der Nächstenliebe und stellt somit einen von Wertschätzung gekennzeich- sprung im christlichen Glauben. Zudem ist es mir sehr wichtig unsere Glaubenssätze neten Umgang aller beteiligten Personen sicher. und Kultur den Kindern näher zu bringen. So erfahren die Kinder den Sinn und Hinter- grund unserer gemeinsamen Feste und Feiertage wie Weihnachten oder Ostern Ein Bibelspruch, den ich mag, ist: Ein Bibelspruch, den ich mag, ist: „Wir haben erkannt, wie sehr Gott uns liebt, und wir glauben an seine Liebe. Gott ist Liebe, und wer in der „Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; Liebe lebt, der lebt in Gott und Gott lebt in ihm.“ aber die Liebe ist die gröSSte unter ihnen.“ (1. Johannes 4:16) (1. Korinther 13;13) Der Glaube schenkt mir Hoffnung, Mut und Zuversicht und spendet mir Kraft in den Meiner Meinung nach sollte sich jeder Mensch an den 10 Geboten orientieren und unterschiedlichsten Lebenssituationen. Außerdem wird mein Handeln durch Orientie- diese leben. So kann ein friedliches Miteinander gelebt werden. Zudem schenkt mir rung an den 10 Geboten und der christlichen Nächstenliebe geleitet. der Glaube in schwierigen Situationen Kraft und Hoffnung. Ich erhoffe mir, dass speziell junge Menschen einen besseren Zugang zur Evangelischen Kir- Ich würde mir wünschen, dass sich mehr junge Menschen ehrenamtlich engagieren che finden und mehr Engagement zeigen. und am Gemeinwohl interessiert sind. Durch junge Menschen würden viele neue Ideen ihren Platz in der Kirche finden. Dies würde der Kirche neue Chancen und Möglichkei- Weitere Infos: ten eröffnen. www.diakonie-ortenau.de Weitere Infos: www.steinach.de
12 13 Alina Dobrindt… Simon Haller … Ich komme aus Haslach im Kinzigtal. Hier wurde ich Ich bin 17 Jahre alt und wohne in Bollenbach. Bisher auch konfirmiert. Den Konfirmandenunterricht, ob- bestand mein Bezug zur evangelischen Kirche darin, wohl es schon einige Zeit her ist, habe ich als sehr dass ich als Kind mit meinen Eltern in die Kirche ging. bereichernd erlebt und habe viele schöne Erinnerun- Später wurde ich in Haslach in der evangelischen Kir- gen daran. Mittlerweile studiere ich Grundschullehr- che konfirmiert. amt mit dem Fach Evangelische Religion. Hauptsäch- lich begleite ich Kinder- und Konfirmandenfreizeiten, Zurzeit mache ich eine Ausbildung an der Fachschule Ausflüge und erledige Teamer-Aufgaben. für Sozialpädagogik in Gengenbach zum Erzieher. Ich bin Es bereitet mir Freude Kinder und Jugendliche auf ihrem im 2. Ausbildungsjahr. Glaubensweg zu begleiten, da sich daraus oft sehr bereichernde und interessante Gespräche ableiten lassen. Ebenfalls halte ich den Religionsunter- Ein Bibelspruch, den ich mag, ist mein Konfirmationsspruch: richt in der Schule für sehr wichtig. Denn hier können Themen wie Streit, Versöhnung oder Respekt vor dem Leben besprochen werden. Gerade diese Themen sind den „Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, Schülern und Schülerinnen sehr nah. den du gehen sollst.“ (Psalm 32,8). Ein Bibelspruch, den ich mag: Mir ist es wichtig, dass ich den Kindern im Kindergarten von Anfang an erkläre, dass „Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe es verschiedene Glaubensrichtungen gibt. Jeder Glaube ist von den anderen zu res- eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie pektieren. Bei jeder Glaubensrichtung kann jeder einzelne sich sein eigenes Bild vom bläht sich nicht auf, sie verhält sich nicht Glauben machen. ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie Man kann frei entscheiden, ob man nur freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut Teile des Glaubens für sich umsetzt. Ich sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie persönlich halte es für nicht notwendig, glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles. [...] für meinen Glauben in die Kirche zu ge- Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; hen. Für mich ist es wichtig, dass ich aber die Liebe ist die gröSSte unter ihnen.“ mich im Stillen an Gott wenden kann, wenn ich in einer schwierigen Situation Glaube bedeutet für mich Zuversicht, Hoffnung und das Rückbesinnen auf die wich- bin. tigen Dinge im Leben. In dieser schnelllebigen Welt sind wir Einschränkungen nicht gewohnt. Unzählige Möglichkeiten stehen uns jederzeit offen. Doch es sind die klei- Weitere Infos: nen Momente, beispielsweise bei einem Spaziergang oder einem Blick in den klaren https://fsp-gengenbach.de/ Sternenhimmel, in denen ich mich Gott am nächsten fühle. Daraus schöpfe ich Hoff- nung und Vertrauen auf Gott. Obwohl die jetzige Zeit viele Schwierigkeiten bringt, so kann es auch eine Chance sein, zu dieser Rückbesinnung zu finden. Der Evangelischen Kirche wünsche ich für die Zukunft, dass sie weiterhin eine Begegnungsstätte für alle Altersklassen bleibt. Weitere Infos: https://www.ph-karlsruhe.de/hochschule/organisation/fakultaet-a/ institut-fuer-evangelische-theologie
14 15 Lilia Feller … Ich lebe nun schon seit 30 Jahren in Deutschland, Schule oder Lehre bald zu Ende davon 27 in Haslach, weshalb ich Haslach als mei- ne Heimat ansehe. Dass ich in Kasachstan geboren und noch nicht klar, wie es weitergeht? wurde hat den Vorteil, dass ich die russische Sprache verstehe und auch kulinarisch und kulturell vielfälti- Oder suchen Sie eine sinnvolle Tätigkeit? ge Möglichkeiten zur Gestaltung meines Lebens habe. In meinem Glauben wurde ich vor allem in hier Haslach Wie wär‘s mit einem Freiwilligendienst beim Diakonischen Werk in Hausach? geprägt und gestärkt. Als Kind besuchte ich wöchentlich Das Diakonische Werk sucht zum 1.9.2020, ggf. auch zu einem früheren oder die Jungschar, die mir zu den zu Hause vermittelten Werten späteren Termin eine/einen und christlichen Inhalten Raum bot, diese weiter auszubauen und zu verinnerlichen. Unsere damalige Leiterin hieß Hannah Starniske und unter- Mitarbeitende/n im FSJ oder BFD nahm mit uns immer schöne Dinge. Oft denke ich an diese Zeit zurück und hoffe, dass meine Kinder später auch die Möglichkeit erhalten, die Jungschar zu besuchen. mit Führerschein für die Dienststelle Hausach für die Tagesstätte Lichtblick Als Religionslehrerin versuche ich den Kindern den Grundsatz der Nächstenliebe zu (Einrichtung für Menschen mit psychischen Erkrankungen), Verwaltung und Flücht- vermitteln. lingshilfe. Das Zitat aus dem Evangelium Lukas, Vers 31 Die Tätigkeit ist spannend und abwechslungsreich. Sie haben nette Kolleginnen und „Und wie ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, so Kollegen und bekommen eine gute Einarbeitung und Anleitung. tut ihnen auch.“ Interessierte können sich direkt im Diakonischen Werk in erinnert mich auch in Situationen, in denen es nicht immer leichtfällt, ruhig zu blei- Hausach melden: ben, an meinen Grundsatz zum Umgang miteinander. Ich finde es vor allem in der 0 78 31/96 69-0 oder hausach@diakonie-ortenau.de heutigen, schnelllebigen Zeit unglaublich wichtig auch an andere zu denken und so zu Diakonisches Werk im Evang. Kirchenbezirk Ortenau, handeln, dass es möglichst allen dabei gut geht. Dienststelle Hausach, Eichenstraße 24, 77756 Hausach Weitere Infos: www.diakonie-ortenau.de https://www.ph-karlsruhe.de/hochschule/organisation/fakultaet-a/institut-fuer- evangelische-theologie Daniel Kistner … Ich komme gebürtig aus einem Dorf nördlich von Karls- ruhe. Jetzt wohne ich in Offenburg und bin dort Vikar (Pfarrer in Ausbildung) in der Stadtkirche. Als Vikar mache ich die Sachen, die Pfarrer typischerweise auch machen: Gottesdienste, Taufen, Bestattungen, Trauungen. Dazu gehören aber auch die Seelsorge im Allgemeinen und die Begleitung von Mitarbeitenden. Das macht mir am meisten Spaß. Mein Wunsch ist es,
16 17 zusammen mit Menschen Erfahrungen im Glauben zu machen. Gemeinsam zu suchen, macht, wodurch ich zum einen viel über Strukturen und Inhalte kirchlichen Arbeitens wo und wie wir Gott in unserer Welt erfahren. Besonders schön finde ich dabei die Ar- gelernt habe, und zum anderen mich intensiv mit Glaubensfragen auseinandergesetzt beit mit Konfirmandinnen und Konfirmanden, da ich dort ganz nahe an der Frage nach habe. Besonders die Seligpreisungen in Matthäus, Kapitel 5, haben mich in dieser Zeit Gott bin. Ihnen will ich mitgeben, dass Gott sie wunderbar geschaffen hat. Das trägt. beschäftigt und sind mitunter Grund weshalb ich im Master „African Studies“ studier- te und im Kontext der Entwicklungszusammenarbeit (vor allem in Ostafrika) die vielen Ein Bibelspruch, den ich mag, ist Galater 5,1: Farben und Facetten des Lebens und Glaubens studiert und erlebt habe. „Zur Freiheit hat uns Christus befreit! So steht Seit September 2019 arbeite ich bei der Evangelischen Erwachsenenbildung Ortenau nun fest und lasst euch nicht wieder das Joch der als Bezirksbeauftragte für Flucht und Migration. Die Inhalte meiner Arbeit sind sehr Knechtschaft auflegen!“ vielfältig und wandeln sich ständig, da ich hauptsächlich mit Menschen, egal ob Ge- flüchtete, Migrierte oder Einheimischen zusammenarbeite. Daniel heißt „Gott ist mein Richter“. Zunächst klingt das wenig charmant: Wer will schon gerichtet werden? Dabei plane ich Veranstaltungen, wie gemeinsames Kochen, Asyl- und Ausländer- rechtsveranstaltungen, oder Lesungen die sich mit aktuellen Themen wie der Seenot- Ich habe mir viel zu lange im Leben Gedanken darüber gemacht, wie andere über rettung beschäftigen. Außerdem biete ich Beratungen und Begleitungen in Behörden- mich urteilen. Gott ist mein Richter. Er spricht das einzig gültige Urteil über mich. gängen und weitere Hilfen an. Und welchen anderen Richter könnte man sich denn wünschen als den, der mich sein Kind nennt, der mir Gnade schenkt und Freiheit verspricht? Die Zuversicht, dass Zum einen motiviert es mich in der Evangelischen Kirche zu arbeiten, da die Arbeits- Gottes Gedanken über uns Menschen voller Liebe sind, will ich auch anderen weiter- felder sehr vielfältig sind und zum anderen, weil ich meinen Glauben auch mit der geben. Arbeit verbinden kann. Ich wünsche mir, dass die Kirche nie müde wird, sich als Kirche für alle zu verstehen. Aber auch die Offenheit und hohe Akzeptanz, sowie klare Positionierung der Evange- In den letzten Jahren und Jahrzehnten gab es da viele erfreuliche Aufbrüche. Ich lischen Kirche in Hinsicht auf gleichgeschlechtliche Ehen oder der Rettung von Men- wünsche mir, dass die Kirche die bedingungslose Annahme jedes Menschen durch Gott schen auf dem Mittelmeer (siehe United4Rescue) das finde ich super! im Herzen behält und in die Herzen der Menschen trägt. Zwei Bibelstellen sind mir persönlich sehr wichtig: Jeremia 31,31-33, wo Gott einen Weitere Infos: www.stadtkirche-og.de neuen Bund mit den Menschen schließt und uns seine Gesetze aufs/ ins Herz schreibt. Da heißt es: „Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, da will ich Johanna Mugabi… mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neu- Ich komme gebürtig aus Offenburg. Mein Glaube und mein en Bund schlieSSen, nicht wie der Bund gewesen ist, Bezug zur Evangelischen Kirche hat viele Wurzeln. Zum den ich mit ihren Vätern schloss, als ich sie bei der einen war ich als Jugendliche lange Teilnehmerin von Hand nahm, um sie aus Ägyptenland zu führen, mein Angeboten der Evangelischen Bezirksjugend und ent- Bund, den sie gebrochen haben, ob ich gleich ihr Herr schied mich im Alter von 14 Jahren dazu, selbst als war, spricht der HERR; sondern das soll der Bund sein, Ehrenamtliche in der Jugendarbeit tätig zu sein. Ich den ich mit dem Hause Israel schlieSSen will nach die- absolvierte den Juleica-Kurs und wirkte fünf Jahre ser Zeit, spricht der HERR: Ich will mein Gesetz in ihr im Jugend-Leitungskreis Offenburg mit. Zum ande- Herz geben und in ihren Sinn schreiben, und sie sollen ren habe ich an der Evangelischen Hochschule meinen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein.“ BA in Religionspädagogik und als Gemeindediakon ge-
18 19 Und die zuvor genannten Seligpreisungen. Hier besonders Matthäus 5, 6 „Selig sind, „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit, denn sie sollen satt werden.“ habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!“ In meinem Glauben ist mir besonders die Gemeinschaft mit anderen Christen und der gemeinsame Lobpreis wichtig. Aber genauso wichtig finde ich es, den Dialog über Gott Gott spricht jeden Menschen persönlich an, er wendet sich allen zu und will allen und die Kirche auch außerhalb von kirchlichen Settings aktiv zu leben. Hoffnung schenken. Diese Zusage gibt mir immer wieder Kraft. Ich arbeite nebenberuflich in einem Café und sie werden sich wundern, wie viele Menschen mich ansprechen und über Gott und die Kirche sprechen wollen, weil Sie Ich glaube daran, dass Gott es gut mit den Menschen meint. Er wendet sich allen wissen, dass ich Christ bin. In den Gesprächen merke ich immer wieder, wie wichtig zu und will allen seine Liebe schenken. Das größte Geschenk hat er uns durch Jesus es ist, dass Menschen, die vielleicht nicht einen direkten Zugang zur Kirche haben, Christus gemacht: Er hat uns von aller Schuld befreit und will uns ewiges Leben schen- Ansprechpartner finden, die offen über ihren Glauben sprechen. ken. Aus dieser Hoffnung und Zusage zu leben, macht mich stark. Ich wünsche meiner Evangelischen Kirche, dass sie den Anschluss an die Gesellschaft in diesen unsteten Weitere Infos: www.eeb-ortenau.de Zeiten nicht verliert, dass sie alle Menschen im Blick behält und in Zeiten der Unruhe und des Streites auch für die Armen und Ausgestoßenen einsetzt. Weitere Infos: www.auferstehung-og.de und www.paul-gerhardt-werk-offenburg.de Lars Müller… Ich stamme aus der Nähe von Karlsruhe und bin dort in einem Dorf aufgewachsen. Früh habe ich die kirchliche Jugendarbeit des örtlichen Vereins „Entschieden für Sophie Verständig… Christus“ (EC) kennen und schätzen gelernt. Dort Ich komme aus Steinach. Mittlerweile wohne ich jedoch habe ich meine ersten Erfahrungen mit kirchlicher mit meiner Familie in der Nähe von Freiburg im Breis- Arbeit gemacht. Später wuchs ich dort in die Mit- gau. Mein Bezug zur Evangelischen Kirche hat sich arbeit hinein und habe mich dabei sehr gerne enga- durch die Jungschar, die ich unter der Leitung von giert. Das führte auch zu meiner Wahl des Studiums Frau Knosp und Herrn Fastenrath besuchen durfte, der Religionspädagogik in Ludwigsburg. Nach diesem entwickelt. Nach meiner Konfirmation habe ich ge- war mir klar, dass ich als Gemeindediakon für die evan- meinsam mit Mitkonfirmandinnen die Jungschar für gelische Kirche arbeiten möchte. ein paar Jahre geleitet und im späteren war ich in der Bezirksjugend und dessen Leitungskreis aktiv. Seit April 2017 arbeite ich als Gemeindediakon in Offenburg. Hierdurch habe ich auch Mädchenfreizeiten auf dem Meine Stelle setzt sich zusammen aus der Arbeit mit Kindern in der Evangelischen Fehrenbacherhof geleitet. Leider konnte ich mein ehren- Auferstehungsgemeinde Offenburg und Seelsorgearbeit im Paul-Gerhardt-Werk e. V. amtliches Engagement im Verlauf des Studiums nicht wei- in verschiedenen Pflegeheimen. terverfolgen. Ich finde es eine sehr wertvolle Arbeit, Menschen auf dem Glaubensweg zu begleiten, Nach meinem Studium der evangelischen Religionspädagogik, Gemeindediakonie und für sie da zu sein mit einem offenen Ohr und mit Zeit. Vor allem in den Pflegeheimen der Sozialen Arbeit an der evangelischen Hochschule in Freiburg habe ich als Religi- merke ich, dass sich die Bewohnerinnen und Bewohner sehr freuen, wenn jemand onslehrerin an Grundschulen in und um Freiburg gearbeitet. Seit dem Sommersemes- zu ihnen kommt, der Zeit hat. Bei der Arbeit mit Kindern motiviert mich die Freude, ter 2019 habe ich mit dem Master Religionspädagogik begonnen. Hierdurch bildet wenn die Kinder in den Gottesdiensten und den Gemeindekreisen voll dabei sind und momentan die evangelische Hochschule das Umfeld, in dem ich der evangelischen man ihnen anmerkt, dass sie gerne kommen. Kirche hauptsächlich begegne. Ich interessiere mich für das menschliche Leben in seiner Fülle und freue mich, Menschen zu begegnen und sie begleiten zu dürfen. Ein Bibelspruch, den ich mag, ist Jesaja 43,1b:
20 21 Innerhalb des evangelischen Religionsunterrichts möchte ich die Schülerinnen und fort – fest im Vertrauen, dass ER meinen Füßen den guten Weg zeigt. Als Pfarrer bin Schüler dazu befähigen, selbst zu denken und sich begründet zu Welt, zu sich und ich irgendwie für alles zuständig, vielleicht muss das im ersten Jahr auch so sein, bis ihrem Glauben zu positionieren sowie ihre persönlichen Gaben und Grenzen zu erken- gute Strukturen tragen und aus drei Hauptamtlichen ein Team gewachsen ist. In den nen. Auch möchte ich sie dazu ermutigen, dass sie sich Fragen nach dem Guten und beiden Gemeinden, im Miteinander von Haupt- und Ehrenamtlichen genießen ich be- Bösen oder ihrer sozialen Verantwortung stellen. sonders die Gemeinschaft. Mein Taufspruch, aus Psalm 139,14, geht so: Ich liebe es, mit Menschen im Gespräch zu sein, mich auszutauschen und sie kennen- zulernen. Eine gesunde Neugier halte ich für absolut notwendig für meinen Beruf. Ob „Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin, Pfarrersein ein Beruf ist? Es ist zumindest mehr als das. Ich glaube, dass Gott mich wunderbar sind deine Werke, das erkennt meine Seele.“ mit verschiedensten Gaben gesegnet hat, die ich zum Wohle aller einsetzen soll. Ob im Studium als Lkw- oder Busfahrer, als Kirchenmusiker, Seelsorger oder Feuerwehr- Dieser Psalm 139,14 fasst ein paar der Aspekte zusammen, die mir wichtig sind. mann. Ich fühle mich von Gott gerufen und spüre sein Mit-Sein. Ohne diese Kraft Für mich ist hier einmal die Selbstliebe angesprochen, ohne die es schwierig wird den würde ich in meiner Arbeit untergehen. Nächsten zu lieben wie sich selbst. Hier sehe ich auch die Ebenbildlichkeit angespro- chen, durch die der Auftrag für Frieden und Gerechtigkeit in der Welt einzustehen Im Studium in Bayern habe ich die gesungenen Psalmen schätzen gelernt, und so aufgerufen wird. Mein Glaube basiert auch auf der Bibel, die eine ethische Orientie- hat einer meiner Lieblingsverse auch eine Melodie… „Bei Dir, Herr, ist die Quelle rung bietet. Die Aufnahme der Geschöpflichkeit innerhalb des Psalms 139,14 greift des Lebens. In deinem Lichte sehen wir das Licht. Oder der Anfang meines Ordina- auch einen entlastenden und tröstenden Aspekt auf, da ich hierdurch die ethischen tionsspruchs „Und nun geh hin“ – der macht mir Mut, auch wenn es unbequem, zäh, Normen nur unvollkommen erfüllen kann. beängstigend ist, was mich erwartet. Das glaube ich: dass Gott einer ist, der zu mir sagt: Geh Du ruhig, denn ich geh mit! Da bin ich frei, jeden Umweg, jeden Irrweg Der Evangelischen Kirche wünsche ich für die Zukunft, dass sie Menschen in ihrer Dif- mitzunehmen, ich darf umkehren und es neu versuchen denn ER ist dabei. Die innere ferenziertheit weiterhin wahrnimmt und Orte bietet, an denen sie sich angenommen Freiheit, die ich brauche, um auch real umzukehren, ist mir ebenfalls sehr wichtig. fühlen können. Den einzelnen Gemeinden wünsche ich die Gabe, dass sie auf Men- Unserer Kirche, der Gemeinschaft aller Christen, wünsche ich, dass wir im- schen zugehen können und sie mit ihren Fähigkeiten in die Gemeinde einbinden kön- mer wieder aufs Neue Wege finden, die gute Botschaft Gottes für die Men- nen. Den Menschen in der Gemeinde wünsche ich, dass sie einen Ort in der Gemeinde schen aufgehen zu lassen. Ich glaube nicht, dass dazu alles anders wer- finden oder haben an dem sie sich gesehen, angenommen und geborgen fühlen. den müsste. Wenn wir es schaffen, das zu leben was wir glauben und darüber gut zu reden, wird das Christsein nie seine Attraktivität verlieren. Weitere Infos: www.eh-freiburg.de Weitere Infos: www.ekigutach.de und www.ekihausach.de Dominik Wille… Ich bin seit September 2019 Pfarrer der Kirchenge- meinden Hausach und Gutach. Mein Wunsch, Pfarrer zu werden, entstand durch verschiedenste Begeg- nungen mit Kirche: Als Organist in meinem Heimat- kirchenbezirk Mosbach, als Aushilfskirchendiener, in der katholischen Jugendarbeit meiner Heimat, ein gelungener Religionsunterricht in der Oberstufe, Klos- teraufenthalte bei den Benediktinern in Beuron. Diese Weite setzte sich in meinen Studien- und Wanderjahren
22 23 Schon was vor Eingang und Ausgang: Einführung und Verabschiedung der Kirchengemeinderäte Eingang und Ausgang, Anfang und Ende, Stellvertreterin ist Barbara Dobrindt. dieses Thema zog sich wie ein roter Fa- Zweiter Stellvertreter Bernd Rechen- den durch den Gottesdienst am Sonn- bach. Im Halbkreis um den Altar wurden tag, den 19. Januar 2020. Anlass wa- den Kirchengemeinderäten der Segen ren Verabschiedung und Neueinführung Gottes zugesprochen. ung serer ONLINE-Infotag Informiere dich auf un der Kirchengemeinderäte, sowie der Pfarramtssekretärin. Mit dem Lied „Ein Anschließend wurden Kirchengemeinde- ionspädagogik/ zum Studiengang Relig Schiff, das sich Gemeinde nennt“ be- räte verabschiedet, die nicht mehr zur der Evangelischen gann der feierliche Gottesdienst. Mit der Wahl angetreten waren. Irene Schnei- Gemeindediakonie an Aussage darin, dass die Mitarbeiter eine der nach 12 Jahren, Doris Jägel nach 12 Hochschule Freiburg Mannschaft bilden sollen und der Bitte Jahren und Marianne Kessler nach sechs meindediakon*in „Bleibe bei uns Herr“ brachte die Ge- Jahren wurden mit sehr persönlichen und das Berufsbild Ge meinde das Anliegen des Gottesdienstes Worten des Pfarrers aus ihrem Amt ent- auf den Punkt. Mit der Lesung aus Pre- lassen. diger 3, „Ein jegliches hat seine Zeit“, am erinnerte Pfarrer Meyer daran, dass das Caroline Merkel und Heike Kirsch konn- Dienstag, 16. Juni 2020 Leben Bewegung bedeute. ten nicht persönlich anwesend sein. Sie waren beide eine Amtszeit tätig und 16 - 17.30 Uhr Das sei auch in einer Kirchengemeinde so. Die einen hören mit den Ämtern aus sollen später noch einmal offiziell ver- abschiedet werden. Ulrike Hoppe, die unterschiedlichen Gründen auf, andere 30 Jahre das Amt versah, verstarb im kämen dazu. Mit den neun gewählten Dezember. Es genügt eine formlose Anmeldung an Kirchenältesten seien drei mehr als not- daniel.paulus@ekiba.de bis zum 9. Juni 2020, wendig dabei. Somit könne die vielfäl- Die bisherige Vorsitzende Barbara Dob- anschließend wird per Mail ein Adobe Connect-Zugangslink verschickt. tige Arbeit auf mehr Schultern verteilt rindt schaute kurz auf die letzte Amts- werden. periode von sechs Jahren zurück. Im Ge- dächtnis seien ihr vor allem die Themen Schon am Mittwoch traf sich das neue Haushaltssanierung, Reformationsjubilä- Leitungsteam zur konstituierenden Sit- um und natürlich der Fehrenbacherhof. www.himmlische-berufe.de zung. Als erster Vorsitzender wurde 380 Gottesdienste und 66 Sitzungen sei- Pfarrer Christian Meyer gewählt. Erste en in der Zeit zusammengekommen.
24 25 Eingang und Ausgang: Stabwechsel im Pfarramt Nach einem musikalischen Segensgruß bach, Pfarrer Christian Meyer, Franz die Schreibmaschine aus dem Büro. „In- von Erik Buboltz zogen die Ältesten mit Schlüter, Olga Trippel, Martin Hartmann, zwischen ist ein Arbeiten ohne Computer dem Pfarrer feierlich aus der Kirche Damaris Wilhelm, Barbara Dobrindt und und Internet gar nicht mehr möglich“, so aus, bevor es beim Kirchenkaffee noch Jan Hauer. die Verabschiedete. anregende Gespräche gab. Dem neuen Kirchengemeinderat gehören an: Marti- Text und Bild: Christine Aberle, Nach 17 Jahren gab es nun einen Stab- na Bucher, Traute Walker, Bernd Rechen- Offenburger Tageblatt wechsel. Susanne Bergen stammt aus dem schwäbischen Schömberg im Land- kreis Zollernalbkreis und ist durch die Liebe ins Kinzigtal gekommen. Seit Janu- Evangelische Kirche Haslach ar arbeitet sie im Pfarrbüro. „Ich freue in Trauer um Kirchengemeinde– mich auf meine neue Arbeitsstelle und Mit einem lachenden und einem wei- vor allem auf den Kontakt mit den vie- rätin Ulrike Hoppe nenden Auge verabschiedete Pfarrer len Menschen“ sagte sie in ihren Begrü- Christian Meyer die langjährige Pfarr- ßungsworten. Neben den üblichen Auf- amtssekretärin Anke Bak und begrüßte gaben pfarramtlicher Verwaltung, wie Jesus spricht zu ihr: Ich bin die Auferstehung die Nachfolgerin Susanne Bergen. Pfar- Pflege der Kirchenbücher, Abrechnung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe. (Johannes 11,25) rer Meyer berichtete im Gottesdienst der Kollekten und Spenden und vieles von seiner ersten Begegnung mit Anke mehr, gehört als Besonderheit zu dieser Die Evangelische Kirchengemeinde Haslach im Kinzigtal Bak, als er 2013 nach Haslach kam und Stelle auch die Vermietung und Verwal- trauert um ihre Kirchengemeinderätin Ulrike Hoppe offene Türen vorfand. Mit Anke Bak tung des Jugendheims Fehrenbacherhof. Ulrike Hoppe gehörte von 1989 bis heute dem Kirchengemeinderat unserer Gemeinde an, in hätte er viel gelacht und viel beraten. Im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit ist den Jahren 1996 und 1997 war sie auch dessen Vorsitzende. Unermüdlich engagierte sie sich Sie hätten traurige und schöne Momen- die neue Sekretärin zuständig für die mit Herz und Hand über die Jahrzehnte in vielen Bereichen. te geteilt und sie hätte sich Neuerun- kirchlichen Nachrichten im Bürgerblatt, gen nie verweigert. Außerdem wäre die Pflege der Termine auf der Home- Bei unzähligen Gottesdiensten und Veranstaltungen war sie präsent als Helferin und gute Seele. Mehr als 30 Jahre sang sie im Evangelischen Kirchenchor. Darüber hinaus engagierte es ihr eine Herzensangelegenheit, page sowie die immer wiederkehrenden sie sich besonders im Besuchsdienst, in der ökumenischen Trauerbegleitung sowie in den ihre Nachfolgerin gut einzuarbeiten. Beiträge im Gemeindebrief. Auch die Or- Sitzungen vieler unterschiedlicher Gremien. Anke Bak arbeitete in diesen 17 Jahren ganisation der Verteilung gehört zu ihren mit drei Pfarrern und einer Pfarrerin zu- Aufgaben. Durch ihre ruhige, großzügige und unkomplizierte Art bereicherte sie all die Jahre das Leben in unserer Kirchengemeinde. In letzter Zeit musste sie sich aufgrund ihrer Krankheit, die sie mit sammen (Martin Renner, Ingrid Renner- großer Fassung ertrug, immer mehr zurückziehen. Freiberg, Hartmut Rehr und Christian Text und Fotos: Christine Aberle Meyer). Mit ihrem Arbeitsbeginn kam Wir werden Ulrike Hoppe sehr vermissen. Unsere Gedanken sind nun besonders bei ihrem erstmals der Computer für die Sekre- Sohn Henning, seiner Frau Julia und den Enkelinnen Maya, Aliya und Aruni, denen Frau Hoppe ihre Verbundenheit zu unserer Gemeinde liebevoll weitergab. tärin ins Pfarramt. Trotzdem war in den ersten Jahren die Schreibmaschine Wir werden Ulrike Hoppe in einem Trauergottesdienst am Freitag, 27. Dezember 2019, noch ihr ständiger Begleiter. So wurden 14:30 Uhr, in unserer Evangelischen Stadtkirche Haslach, Mühlenstraße 6, verabschieden. die Tauf- und Trauurkunden noch mit Im Namen des Kirchengemeinderates, der Mitarbeiter und aller Engagierten der Schreibmaschine geschrieben, die Konfirmations-Urkunden sogar noch mit Barbara Dobrindt Traute Walker Christian Meyer Hand. Erst mit Pfarrer Rehr verschwand (1. Vorsitzende) (2. Vorsitzende) (Pfarrer) Die neue Sekretärin, Susanne Bergen, nach dem Gottesdienst mit Anke Bak und Pfarrer Meyer.
26 27 Fehrenbacherhof: Sozialprojekt der Sparkasse Anke Bak schreibt… Ende letzten Jahres habe ich Abschied genommen vom Pfarrbüro und meinem Berufsleben. 17 Jahre lang war das Pfarrbüro in Haslach mein Arbeitsplatz. Bei meiner Verabschiedung im Januar 2020 sagten mir viele Menschen „Dankeschön“ für meine Arbeit für die Kirchengemeinde. Ich möchte dieses „Dankeschön“ gerne zurückgeben. Während der langen Zeit im Pfarramt durfte ich viele verschiedene und interessante Menschen ken- nenlernen. In vielen, zum Teil sehr persönlichen Gesprächen haben sie mir ihr Leben und ihr Schicksal erzählt. Diese Begegnungen haben meine Sicht auf das Leben geweitet. Ohne die Tätigkeit im Pfarramt hätte ich diese wertvollen Erfahrungen nicht gemacht. Dafür sage ich „Danke“. Ich hatte das Glück, dass „meine“ Pfarrerin und „meine“ drei Pfarrer, mit denen ich zusam- mengearbeitet habe, - so unterschiedlich sie auch sonst sind - sehr humorvolle Menschen Ende November 2019 halfen 15 Mit- Vorsitzende des Bauausschusses, dank- sind. Neben aller ernsthaften Arbeit und manch Traurigem, das wir erlebt haben, war das arbeiter der Sparkasse Haslach/Zell ten den fleißigen Entrümplern. Dank der Pfarrbüro auch immer ein Ort, an dem wir zusammen viel gelacht haben. Diese Fröhlichkeit den Engagierten in der Evangelischen vielen Helfer und der bereits von der hat mir immer geholfen, den manchmal recht stressigen Arbeitsalltag zu meistern. Und als Kirchengemeinde, den Fehrenbacher- Kirchengemeinde geleisteten Vorarbeit Pfarramtssekretärin ist man ja ein bisschen Einzelkämpferin, aber doch nicht alleine. Das hof zum Baubeginn zu entrümpeln. Die wurde das Arbeitspensum relativ zügig sehr gute Miteinander und der Zusammenhalt aller Mitarbeitenden der Kirchengemeinde, „Sparkässler“ engagieren sich seit mehr abgearbeitet. Wie die Volksbank Mitt- egal ob angestellt oder ehrenamtlich, hat dazu beigetragen, dass ich immer wieder mit als zehn Jahren regelmäßig in sozialen lerer Schwarzwald unterstützte auch Freude ins Büro gegangen bin. Auf vielen Fortbildungen habe ich gelernt, dass das so nicht Projekten, die jeweils die Mitarbeiter die Sparkasse das Bauprojekt, bei dem überall selbstverständlich ist. Wenn man in seiner Heimat-Kirchengemeinde in den Ruhe- selbst vorschlagen. Dieses Jahr fiel ihre ein barrierrefreies Erdgeschoss für Men- stand geht, muss das Gott-sei-Dank kein „harter“ Einschnitt sein. So werde ich mich auch Auswahl auf den Fehrenbacherhof. Eini- schen mit Behinderungen entsteht, im weiterhin in unserer Gemeinde ehrenamtlich engagieren. Meiner Nachfolgerin Susanne Ber- ge Helfer sammelten schon Erfahrungen Vorfeld mit einer großzügigen Spende. gen wünsche ich genauso erfüllte Jahre im Pfarrbüro, wie ich sie erleben durfte, Gottes mit dem Freizeitheim, da ihre Kinder Text: Christian Meyer, Fotos: Sparkasse Segen - und das nötige Quäntchen Gelassenheit, wenn es allzu hektisch wird. dort als Konfirmanden waren. Was nicht Haslach/Zell. in den großen Bauschuttcontainer wan- derte, wurde gesichert, verpackt und Susanne Bergen schreibt… eingelagert. Fotos: Oben: Die Gruppe der Helfer von Spar- Ich wohne seit 1,5 Jahren in Hornberg, bin 50 Jahre alt und unverheiratet. Ich kasse und Kirchengemeinde. habe zuvor in Schömberg bei Balingen gewohnt und bin wegen der Liebe in Die Kirchengemeinde und die Familie Unten Links: Auch Vorstand Carlo Carosi pack- den Ortenaukreis gekommen. Meine Motivation, mich als Pfarrsekretärin in von Bernd Jacobs, Vorstandsvorsitzender te mit an. Haslach zu bewerben war, dass ich es mit vielen verschiedenen Menschen zu der Sparkasse, unterstützten die Helfer Unten Rechts: Der Haslacher Stuckateur Sven tun habe und die Aufgaben sehr abwechslungsreich und vielseitig sind. Zuvor mit einem Frühstück. Kirchengemeinde- Heidel half mit seinem Bus beim Abtransport war ich 27 Jahre in einem größeren Unternehmen für moderne Heizlösungen rätin Traute Walker und Heinz Winkler, Richtung Gemeindehaus Haslach. im Bereich Finanzbuchhaltung tätig. In meiner Freizeit bin ich am liebsten in der Natur unterwegs. Unter anderem tanze ich sehr gerne und höre Musik. Ich wurde am 20. Mai 1984 in der Christuskirche in Bisingen konfirmiert und mein Denkspruch lautet: „Ihr werdet mich suchen und finden; denn wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen, spricht der HERR.“ (Jeremia 29,13)
28 29 Fehrenbacherhof 100.000-Euro-Spende ermöglicht, dass man abseits des Abbruchs und Teilneu- baus des Anbaus nun unter anderem auch die Küche neu plätteln und die Zimmer neu streichen könne. Regina Münzer, die zusammen mit Burk- hard Faber vom Büro Hättich und Faber gekommen war, gab Infos zum Bauab- lauf. Der Abbruch soll von der Firma von Markus Schwarze bis zum Beginn der Fasnacht erledigt sein. Nach einer Pause über die närrischen Tage beginnt Josef Raumschaft Singlers Unternehmen im März mit den Haslach seine Glückwünsche Rohbauarbeiten. Bis zum Jahresende soll aus. In den Gemeinderäten habe man dann alles fertig sein. sich zu dem Projekt bekannt. So kamen insgesamt knapp 100.000 Euro als Zu- Laut Pfarrer Meyer gibt es für 2021 auch schuss zusammen. schon erste Buchungsanfragen. Er freu- te sich, dass die günstigen Übernach- Gutes Gelingen wünschte auch als Nach- Im Januar erfolgte der Spa- GroSSe und kleine Spenden tungskosten gehalten werden können. bar Albrecht Schmidt. Hinter der Aus- tenstich für das Jugend- und Zudem soll 2021 auch 50 Jahre Fehren- sage auf dem Flyer „himmlische Ruhe Freizeitheim auf den Höhen von Man habe bis zu diesem Tag „viel ger- bacherhof gefeiert werden, wozu auch inmitten Gottes Schöpfung“ könne er Hofstetten. Anfang 2021 soll ödelt, gerackert und gemacht“, blickte der Landesbischof kommen soll. In der stehen. Abschließend dankte Pfar- alles geschafft sein. Meyer auf die 2015 beginnende Phase Landeskirche, die 75.000 Euro dazu gibt, rer Meyer auch noch dem Förderver- der Planungen und die Gewinnung von sei die Raumschaft Haslach nun dank des ein um Vorsitzenden Helmut Vollmer, Groß war Ende Januar 2020 die Freude Spenden zurück. Wobei Spenden noch Projekts bekannt. den Mitgliedern des Bauausschusses bei allen Anwesenden beim Spatenstich immer willkommen seien, da man die- und allen, die zum Projekt beigetra- für das evangelische Jugend- und Frei- ses Jahr noch ein pädagogisches Kon- Henry Heller als Vorsitzender der Leader- gen haben. „Das sind viel mehr Men- zeitheim Fehrenbacherhof. „Heute ist zept ausarbeiten möchte und man für Region Mittlerer Schwarzwald betonte, schen als heute hier sind“, lobte er das mitten in Gottes Schöpfung ein Tag zum dessen Umsetzung sicher dann wieder dass bei diesem „Leuchtturmprojekt“ Engagement. Bild und Text (Auszug): Feiern“, sagte dann auch der evangeli- Geld brauche. Heinz Winkler als Vor- viele Ziele von Leader wie etwa die För- Lars Reutter, Offenburger Tageblatt sche Pfarrer Christian Meyer als quasi sitzender des Bauausschusses der Kir- derung des ländlichen Raums umgesetzt Hausherr bei der Begrüßung. Gekommen chengemeinde betonte aber, dass die werden. Daher habe es im Gremium gar Weitere Beiträge zum Fehrenbacher- waren vom evangelischen Kirchenge- Finanzierung des Baus gesichert sei. keine Diskussionen gegeben, dass man hof auf: www.bo.de meinderat Barbara Dobrindt und Bernd In diesem Zusammenhang dankte er das Projekt mit knapp 200.000 Euro för- Rechenbach. Die Einrichtung ist aber allen Spendern, die mit großen oder dert. Dass das Freizeitheim in Hofstet- Weitere Bilder und Eindrücke: nicht nur für Protestanten, sondern kleinen Geldbeiträgen zur Finanzierung ten ist, freue ihn natürlich auch, sagte www.fehrenbacher-hof.de steht allen Menschen, egal welchen Ge- der Kosten von insgesamt rund 660.000 der ehemalige Bürgermeister der Ge- schlechts, welcher Nation oder welcher Euro beigetragen haben. Die Hans-Jür- meinde. Sein Nachfolger Martin Aßmuth und www.youtube.de Konfession, offen. gen-Klaussner-Stiftung habe mit ihrer sprach in Namen der Rathauschefs der Suchwort „Fehrenbacherhof“
30 31 Fehrenbacherhof: Fehrenbacherhof: Baustellenbesuch im Februar 2020 Baustellenbesuch im April 2020 Winterlicher Besuch auf der Baustelle. 1. Pfarrer Meyer, die Kirchengemeinderäte Von links im Uhrzeigersinn: Bernd Rechenbach, Martin Hartmann und Barbara Dobrindt mit Helmut Vollmer, dem Vorsitzenden des Fördervereins. 2. Das ehemalige Leiterzimmer, an dessen Stelle der barrierefreie Zugang entsteht. 3. Wenig später wurde der Anbau abgerissen. Jetzt ist Platz für den neuen, deutlich grö- ßeren Anbau. Durch die Maßnahme entsteht ein komplett barrierefreies Erdgeschoss – inklusive rollstuhlgerechtem Eingang, Zim- mer zur Übernachtung, Bad und Toilette. 4. Treppe ins Dachgeschoss, das auch umge- Die Baustelle im Frühling: Fotos von Heinz baut wird. Winkler, von links oben im Uhrzeigersinn: 1,2. Der neue und barrierefreie Anbau wächst und wächst. 3. Mauerwerk des Anbaus. Bald kann der Dach- stuhl aufgestellt werden. 4. Innenansicht von oben in den Anbau. Baustellenbesuche im Internet für alle: Auf den Homepages www.fehrenbacher-hof.de und www.ev-kirche-haslach.de sowie im Youtube-Kanal der Gemeinde von Franz Schlüter finden Sie immer wieder neue Fotos und Videos zum Stand der Bauarbeiten.
32 33 Ökumenischer Gottesdienst mit echtem Hier steht die Überschrift Industrieroboter Fotos: Petra Steiner und Christian Koch. Foto: Heppner Am 2. Weihnachtsfeiertag 2019 feierten Medizin, zum Beispiel als zuverlässige As- Mose in den drei Weltreligionen Protestanten und Katholiken wieder ihren sistenten des Chirurgen im Operationssaal. traditionellen ökumenischen Gottesdienst Dabei zerstören die Roboter nicht unsere Am Volkstrauertag (17. November 2019) wie die evangelischen Pfarrer Hans-Mi- in der katholischen Stadtkirche St. Arbo- Arbeitsplätze in Deutschland, sie sichern fand auch letztes Jahr wieder ein Dialog chael Uhl (im Talar) und Christian Meyer gast. Gemeindereferentin Petra Steiner sie! Wer kann sich ein Auto leisten, wel- zum Frieden der Religionen in Haslach (rechts neben Pfarrer Steidel). und Pfarrer Christian Meyer dachten in ches in Handarbeit in Deutschland gefertigt statt. Es trafen sich in der voll besetzten ihren Gebeten und Impulsen über Jesu wurde? Aber die Arbeitsplätze werden sich Haslacher Kinzigtal-Moschee als Gastge- Weitere Infos zu den Gemeinden: Menschwerdung in einer Welt mit immer in Zukunft ändern: Die Roboter müssen ge- ber Imam Orhan Yilmaz (am Rednerpult), www.ditibhaslach.de mehr Maschinen nach. Zu Gast im Gottes- wartet, die Programme entwickelt und die Rabbiner Yaakov Yosef Yudkovsky aus www.juedgemem.de dienst war Christian Koch, der einen ech- Roboter müssen untereinander vernetzt Emmendingen, Haslachs katholischer www.kath-haslach.de ten KUKA-Industrieroboter mit in die Kirche werden. Schon heute suchen wir händerin- Stadtpfarrer Helmut Steidel (links) so- www.ev-kirche-haslach.de brachte. Koch ist Ingenieur für Maschinen- gend interdisziplinäre Fachkräfte, welche bau und betreibt in Halbmeil bei Schiltach die Wechselwirkungen zwischen den Sys- ein Start-up Unternehmen, welches Ferti- temen Mechanik, Elektronik, Software und gungslinien mit Robotern entwickelt. dem Internet of Things beherrschen.“ Der Gottesdienst gab einige Anregungen zum Er feierte im Jahr 1997 in Wolfach sei- weiteren Nachdenken über den sinnvollen ne Konfirmation mit dem Bibelspruch aus Einsatz von Robotern. Der weiße Roboter Psalm 143,10: „Lehre mich tun nach dei- auf dem linken Bild vor dem Weihnachts- nem Wohlgefallen, denn du bist mein Gott; baum nahm niemandem in der Kirche Ar- dein guter Geist führe mich auf ebener beit weg. Vielmehr waren Christian Koch Bahn.“ Im Rahmen der Vorbereitung des und seine Familie viele Stunden beschäf- Gottesdienstes erklärte Christian Koch: tigt, den Roboter für seinen weihnacht- „Ich denke, wir werden in Zukunft immer lichen Einsatz vorzubereiten und korrekt mehr Roboter in unserer Gesellschaft er- gesichert aufzustellen. leben. Nicht nur in der Industrie, sondern Weitere Infos: auch in der Pflege und in der modernen www.koch-steuerungstechnik.de
34 35 Fado-Meditando: Cartoons Abendandacht in der Evangelischen Stadtkirche Ein ganz besonderer Konzert-Gottes- und das Gitarrenspiel von Friedrich Bals dienst war im März in der evangelischen waren sehr einfühlsam, das Cello von Ul- Kirche in Haslach geboten. Ein Fado-Kon- rich Nachtrodt mischte schwere Töne bei, zert mit Friedhelm Bals und Ulrich Nach- was das Ringen in einer Beziehung sehr trodt ließ bei den Besuchern Urlaubstim- deutlich zum Ausdruck brachte. Der Wind mung aus Portugal aufkommen. Fado ist der Einsamkeit war in lauten und leisen ein portugiesischer Musikstil und handelt Passagen zu hören, die traurigen Klänge meist von unglücklicher Liebe und der am Cello fanden hier ihren Tiefpunkt. Den Sehnsucht nach besseren Zeiten. Auch Schluss bildete ein Lied von den Azoren, wer kein portugiesisch konnte, sich aber was Friedhelm Bals im Duett mit seiner der Musik ganz hingab, konnte Zwiespäl- von dort stammenden Frau Theresa sang te, Trauer und Schmerz auch in Haslach und einen würdigen Abschluss bildete. deutlich heraushören. Pfarrer Meyer und Lektorin Beatrix Rechenbach verlasen Text und Bild: Christine Aberle zwischen den Musikstücken passende me- (Links: Ulrich Nachtrodt, rechts: ditative Texte aus der Bibel. Der Gesang Friedhelm Bals) Ein Klavier, ein Klavier… vielen Dank dafür … Zur Freude der Gottesdienstbesucher, aber auch der Musiker, Christiane Berg- strässer und Erik Buboltz, kamen beim Spendenaufruf am Jahresende mehr als 2.000 Euro zusammen. Mit weiteren ca. 2.000 Euro, die der Evangelische Kir- chenchor für das Instrument gespart hatte, war die Finanzierung dann gesichert. Der Haslacher Klavierbauer Oliver Schell brachte zum 1. Advent 2019 ein „neues ge- brauchtes“ Klavier zum Test der Praxistauglichkeit in die Kirche. Die Reaktionen auf das Instrument waren sehr positiv, die Spenden sicherten die Finanzierung, so konnte das Klavier einfach in der Kirche bleiben. In den letzten Wochen war es bei mehreren Video-Andachten im Einsatz und kann im Internet gehört und gesehen werden. Herzli- chen Dank an alle, die durch Ihre Spende das neue Klavier in die Kirche gebracht haben. Weitere Infos: www.cla4.info tbd. Bild Schell
36 37 GrüSSe aus der weltweiten Ökumene: bei der Freundschaftsbrücke in Nicaragua Heike Kirsch berichtet von ihrem Aufenthalt will ich die Bibliothek ein bisschen auf Zwar wurde die Einrichtung zertifiziert Jahr ist leider ein Defizit zu verzeichnen. Vordermann bringen. Sie ist für hiesige um besonders Kinder, die sexuellem Außerdem erhält der Spül- und Waschbe- Verhältnisse gut bestückt, aber nicht Missbrauch ausgesetzt waren, aufzuneh- reich am Kinderhaus ein Schutzdach. Ak- geordnet. Da findet man neben dem men - Gelder fließen aber gar nicht oder tuell sind die Kinder entweder der Sonne Physikbuch ein englisches Bilderbuch kaum. Obwohl die Behörde die Kinder ausgesetzt oder, wenn es regnet, noch und zwischen Mathematikübungen ein hier „abliefert“. dem „Segen von oben“. Dann wird es Liederbuch oder ein Theaterstück. Und ziemlich matschig und das sorgt natür- hierzu braucht es wenigstens keine he- In meiner Zeit vor Ort wurde ein Ge- lich für mehr Schmutz im Wohnbereich. rausragenden Spanischkenntnisse. Eine schwisterpaar aufgenommen. Während Zudem wird der Sportplatz auf Vorder- zusätzliche Erzieherin kommt tagsüber. der 6-Jährige ein normal entwickeltes mann gebracht. Sie unterrichtet wohl auch. Zudem arbei- Kind ist, hat das 8-jährige Mädchen ext- ten die Direktorin und zwei Psychologin- reme Entwicklungsstörungen. Eigentlich Mit der Spende konnte ich außerdem nen mit den Kindern, die Englisch- und müsste sie in eine Spezialeinrichtung, den jährlichen Ausflug ans Meer (Bild IT-Lehrerinnen waren ebenfalls da, um die einen höheren Personalschlüssel hat, links) sicherstellen, eines der Highlights Zum Jahreswechsel 2019/2020 habe mit den Kindern eine Veranstaltung für aber auch in diesem Fall mahlen die für alle. Drei Mitarbeiterinnen waren ich für mehrere Wochen das Zu- die amerikanische NGO Orphanetwork Mühlen der Gesundheitsverwaltung sehr sogar dabei obwohl sie frei hatten. fluchtshaus „Hogar de Puente de vorzubereiten. Orphanetwork ist der langsam. So versuchen wir alle (einge- Sie betonten ausdrücklich, dass sie mit- Amistad“, ein Projekt der Freund- Hauptsponsor für den Betrieb des Hei- schlossen auch die Kinder) die Kleine an- fahren, weil ich sie persönlich eingela- schaftsbrücke Nicaragua, besucht. mes sowie Englisch-und IT-Unterricht, gemessen mit zu betreuen. den hätte. Scheinbar wurde diese Geste Im Moment leben ca. 38 Kinder dauer- während die Gelder aus Deutschland Durch die Spende, die ich direkt einge- von ihnen als Anerkennung ihrer Arbeit haft im Heim, dazu kommen 20 Tages- vorwiegend in den Betrieb der Schulen sammelt habe (Freunde und Unterstüt- betrachtet und ich habe mich sehr da- kinder. Die Erzieherinnen der drei Grup- fließen. Wir als Evangelische Kirche Has- zer haben über 1.500€ beigesteuert), rüber gefreut. pen arbeiten in der 3-4-Tage-Woche im lach unterstützen hier seit vielen Jahren kann im Heim ein bisschen etwas in Dinge Dauereinsatz. Also 72 bzw. 96 Stunden. besonders durch die Bücher- und Floh- investiert werden, die nicht im Budget Des Weiteren habe ich einen Ausflug Sie schlafen entweder im großen Schlaf- märkte, die Traute Walker organisiert. eingeplant sind. Wir haben beschlossen, in die Deutsch-nicaraguanische Bib- saal der Kleinen (6-12, aktuell 14 Kin- Der Tag wurde von den amerikanischen Hühner anzuschaffen. Schweine werden liothek für zwei Gruppen organisiert. der) oder im kleineren Schlafraum bei Besuchern sehr positiv aufgenommen. bereits gehalten und die Versorgung mit Es sind oft kleine oder unspektakulä- den „komplizierteren“ Jugendlichen in Alle hoffen nun, dass sich Orphanet- weiteren Erzeugnissen aus dem eigenen re Dinge, die die Kinder und Mitarbei- deren Haus. work weiterhin und ausreichend bei der Betrieb wird das Budget für Nahrungs- ter sich spontan wünschen: Eine große Finanzierung einbringt. Der Staat hält mittel entlasten. Für das vergangene Schöpfkelle, ein großes Reissieb, ein Die Häuser für Jugendliche sind nach sich sehr bedeckt mit Förderung. Mädchen und Jungs getrennt. Je- weils 4-6 teilen sich ein Zimmer. Von Anfang Dezember bis Anfang Febru- ar sind Ferien. Daher ist der Tages- ablauf etwas „entspannter“ für die Kinder... nicht für die Erzieherinnen. Denn weder Unterricht noch Hausauf- gaben entlasten sie. Deshalb habe auch ich keinen besonderen Aufgabenbereich, sondern helfe, wo es nötig ist. Zudem
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