Protest aus Liebe 13 2019 - forum - Pfarrblatt
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15. JUNI BIS 28. JUNI 13 2019 Protest aus Liebe Reportage Wie Pfarreien im Kanton Zürich gegen Missbrauch aufstehen Der Protest ist vielfältig. Er entsteht aus Sorge um die Menschen. Aber auch aus Liebe zum Evangelium und der Kirche.
EDITORIAL Wer an der Zürcher Hoch- schule der Künste ZHdK Kir- chenmusik studiert, muss sich neben dem praktischen Unterricht in Orgel oder Chor- leitung auch mit viel theo- Ich bin nicht für grosse Kundgebungen gemacht. retischem Basiswissen be- Eher so der Einzeldemo-Typ. Und trotzdem schäftigen. begreife ich, dass es auch den öffentlichen Auf- Eines dieser Fächer nennt stand braucht. sich «Liturgik & Hymnologie», und es geht neben den Eigen- Wenn ich beispielsweise aufgerufen werde, am 29. Juni an heiten und Abläufen von einer Kundgebung gegen kirchlichen Missbrauch in Bern teil- verschiedenen Gottesdienst- zunehmen, dann bin ich nicht fast schon auf halbem Weg, formen (Messe, Predigt- obwohl ich das Anliegen der Kundgebung teile. gottesdienst, Vesper etc.) vor Aber auch solche Zurückhaltung muss in unserer Kirche Platz allem auch um Kirchenlieder, haben. Ich erwarte, dass Individualisten ihrem Naturell treu die aus historischer und ana- bleiben dürfen. Und dass Engagement in ganz unterschiedlichen lytischer Sicht sowie von Formen – selbst in unscheinbaren oder eigenwilligen – ihrer Funktion in konkreten respektiert wird. kirchlichen Feiern her be- trachtet werden. Dennoch ist es mir wichtig, dass in der Kirche die öffent- Wenn nach einem von zwei lichen Kundgebungen ihren Platz haben. Dazu gehört für Semestern Unterricht eine mich eine Papstmesse in Genf genauso wie eine besorgte Studentin zu mir sagt, dass Kundgebung in Bern. Die Organisatorinnen und Organisatoren sie nun eine ganz andere der Kundgebung «Zeichen gegen Missbrauch» mögen ein an- Sicht auf Gottesdienste ge- deres Naturell haben als ich, aber ihre echte Sorge um die Kirche funden habe und sich ihre und das Evangelium stehen ausser Frage. Motivation für die Liedaus- wahl und den Umgang mit Auch dass sie laut werden, kann ich gut verstehen. Mit der dem Gesangbuch wesentlich geschwisterlich intern vorgetragenen Kritik passiert in der vergrössert hätten, weil sie katholischen Kirche nämlich leider allzu oft, was niemals jetzt wisse, warum sie tue, was passieren darf: Dass sie einfach übergangen und ad acta gelegt sie tue, dann ist das für mich wird. Dass Vertraulichkeit benutzt wird, die Kritik tot zu eine echte Sternstunde! schweigen, weiter zu vertuschen und nichts zu tun. Das ist ein Missbrauch von Geschwisterlichkeit, bei dem am Ende nur der lautstarke Weg in die Öffentlichkeit bleibt. Stephan Klarer ist Dozent für Dirigieren, Liturgik & Hymnologie sowie Gregorianik an der ZHdK. Er leitet dort auch die kirchenmusikalischen Weiterbildungen. redaktion@forum-pfarrblatt.ch forum 13 2019 2
INHALT 4 Foto: Manuela Matt SCHWERPUNKT Protest aus Liebe Mit blaugrünen Querbalken ver- sehene Pfarreiseiten im forum – Mahnwachen – offene Briefe: In den Zürcher Pfarreien wächst der Protest gegen Missbrauch in der Kirche. Es ist ein Protest aus Sorge. Und auch aus Liebe zur Kirche. GLAUBEN HEUTE 25 SCHWERPUNKT Kirchenrecht muss sich bewegen 7 26 Joseph Bonnemain über Veränderungen im Kirchenrecht « Wir wissen, da IM ZÜRIPIET DIHEI IM ZÜRIPIET DIHEI 8 ist mehr. Da ist Ge- Faszination für den St. Josef Schlieren genwart, die alles Weltraum Neuer Raum für wachsende Pfarrei Der erste Schritt auf dem Mond Stille in der Stadt entdecken umfasst, die trägt war «für die meisten Menschen Woche «Stilles Zürich» und tröstet und die eine Schuhnummer zu gross», sehr lebendig ist. » 9–24 sagt Bruno Stanek, die Schweizer AUS DEN PFARREIEN Stimme der Mondlandung vor 50 Jahren. GLAUBEN HEUTE 25 Foto: Christoph Wider Maria Kolik Braun Kirchenjahr Seelsorgerin Psychiatrie, in ihrer Kolumne Heiliger Antonius von Padua «Im Gespräch sein» BOUTIQUE 28–29 Inegüxle Pavillon Le Corbusier AGENDA 31 SCHLUSSTAKT 32 Das Schaf und sein Wolf ONLINE + Frauenkirchenstreik Der Moraltheologe Daniel Bogner sieht im konstruktiven Boykott ein Titel: Mahnwache in Volketswil gegen Missbrauch legitimes Mittel. in der Kirche. www.forum-pfarrblatt.ch Foto: Manuela Matt forum 13 2019 3
Foto: Manuela Matt Protest aus Liebe Pfarreiseiten im forum mit blaugrünen Querbalken versehen – Mahnwachen – offene Briefe … In den Zürcher Pfarreien wächst der Protest gegen Missbrauch in der Kirche. Es ist ein Protest aus Sorge. Und auch aus Liebe zur Kirche. «Es war so schlimm, dass wir nicht schweigen Gerade weil den kirchlichen Mitarbeiterin- konnten. Uns wurde klar: wie könnten wir Ostern nen und Mitarbeitern an der Kirche viel liegt, feiern, ohne darüber zu sprechen?» Der Anfang müsse man das Schreckliche offen ansprechen März ausgestrahlte Film «Gottes missbrauchte und tiefgreifende Veränderungen fordern, ist Dienerinnen» hat nicht nur Patricia Machill, Gemeindeleiter Ludwig Widmann überzeugt. Die Pastoralassistentin in Pfäffikon, erschüttert. Fahnen, die vom Kirchturm hingen, die Website Der Dokumentarfilm zeigt die systematische, der Pfarrei und der offene Brief zum Unter- geistliche und sexuelle Gewalt von Priestern schreiben an den Stellwänden in der Kirche an Ordensfrauen und deren versuchte Vertu- waren sichtbare Zeichen dafür. schung – bei uns in der Schweiz. Und so hat Die Reaktionen der Pfarreimitglieder seien «Für Gleichberechtigung Patricia Machill in der Osternacht mit brennen- durchwegs positiv, berichtet Widmann. Sie seien in der Kirche» dem Herzen gepredigt. «Beschlossen habe ich dankbar gewesen, den offenen Brief unter- Lisa Kötter von Maria 2.0 meine Predigt mit: ‹wenn nicht heute, wann schreiben zu können – bislang über 137 Perso- und ihre Mitstreiterinnen dann stehen wir auf gegen den Missbrauch in nen. Lediglich im Internet hätten unbekannte zu Gast im Pfarrei- der Kirche?› – In diesem Moment standen alle Stimmen ausserhalb der Pfarrei in Frage ge- zentrum Herz Jesu Zürich- in der Kirche auf. Es war völlig still. Ein ganz stellt, ob Ostern der richtige Moment für die Wiedikon. Sie verbinden starker Moment.» Thematisierung des Missbrauchs sei. Insgesamt sich mit dem pfarreilichen Für Seelsorgende ist ihr kirchliches Engage- aber hätten die vielen Gespräche das Seelsorge- «Gebet am Donnerstag». ment mehr als ein Job. Umso stärker das Bedürf- team und die ganze Pfarrei gestärkt. Mittwoch, 26. Juni, nis, hinzustehen und zu sagen: «Wir sind Teil der 19.30 Uhr Katholischen Kirche und uns liegt viel an ihr.» In der Pfarrei Johannes XXIII. in Greifensee-Näni- So steht es im offenen Brief der Pfarrei St. Be- kon haben sich Pfarreimitglieder «Gottes miss- www.herzjesu-wiedikon.ch nignus in Pfäffikon. brauchte Dienerinnen» gemeinsam angeschaut. forum 13 2019 4
SCHWERPUNKT Die Kerzen an der Mahnwache in Volkets- wil stehen für Enttäuschung und Wut, aber auch Solidarität und die Vision einer offenen und transparenten Kirche. Franziska Wenzinger, freiwillig Engagierte in Von Ostern bis Pfingsten der Pfarrei, kam erst später dazu: «Die Bilder zeugten Fahnen vom hätten mich zu sehr verfolgt», hatte sie befürch- Kirchturm St. Benignus tet. «Doch nach dem Film bin ich zum Austausch Pfäffikon von der Be- Foto: St. Benignus Pfäffikon / zvg dazugekommen, das Thema ist so wichtig.» Gut troffenheit der Pfarrei 30 Pfarreimitglieder haben in dieser Runde ihre Erschütterung auf ganz persönliche Weise zum Ausdruck gebracht. Am Ende dieses Abends war klar: Man kann nicht nichts tun. «Ich muss vor meinen Kindern geradestehen», sagt Wenzinger mit Nachdruck. «Wenn ich nicht aufstehe gegen diesen Miss- brauch und gegen kirchliche Strukturen, die ihn «dass unser Brief Thema in der Geschäftslei- fördern und vertuschen, dann bin ich für meine tungssitzung im Generalvikariat war und Pasto- Kinder nicht mehr glaubwürdig.» ralamtsleiter Rudolf Vögele zu einem offenen Viele Ideen wurden an diesem Abend in der Gespräch in der Pfarrei bereit ist». Pfarrei Johannes XXIII. diskutiert. Dabei wurde Über die Reaktion des Nuntius kann sie da- der Missbrauchsskandal als symptomatisch für gegen nur den Kopf schütteln. «Wir fühlen uns die Kirchenkrise und die Komplexität ihrer Ur- von ihm überhaupt nicht verstanden mit un- sachen wahrgenommen. Schliesslich entschied seren Anliegen. Und dass wir mit dem, für das man sich für einen offenen Brief und sammelte wir in und mit unserer Pfarrei einstehen, die dafür gemeinsam die Themen, die eine Gruppe Kirche zerstören würden, diese Unterstellung von Pfarreiangehörigen dann formulierte. verletzt uns sehr.» Negative Reaktionen auf dieses Engagement seien ihr nicht bekannt, sagt Gemeindeleiterin All diese Stimmen zeugen von einer tiefen Hella Sodies. Einzig jemand habe sich daran ge- Betroffenheit, drücken Empörung aus und stellen stört, dass nur vom Missbrauch in der Kirche die Rede sei – dieser passiere doch überall. «Aber da Forderungen auf. Das ist gut so. wir selber Kirche sind, müssen wir zuerst mal Generalvikar Josef Annen bei uns selbst hinschauen und etwas unterneh- men», betont Sodies. Generalvikar Josef Annen und Synodalratspräsi- «Wir wollten nicht Forderungen an die Kir- dentin Franziska Driessen haben bereits in ihrem che stellen, sondern von unseren eigenen Er- offenen Brief an Papst Franziskus am 2. April fahrungen ausgehen», fährt sie fort. «In unserer gefordert: «Es braucht in der Kirche unabhängi- Pfarrei leben wir eine flache Hierarchie und er- ge Gerichte, vor denen Grundrechte eingeklagt fahren eine grosse Beteiligung der Pfarreiange- werden können. Frauen müssen in der Kirche hörigen. All das Gute und Lebensstarke der Kir- Leitungsverantwortung wahrnehmen können. che darf doch nicht untergehen, nur weil einige Es braucht in der katholischen Kirche synodale nicht fähig sind, Kirche neu zu denken und die Prozesse, in denen die Zugangsbedingungen zu nötigen Strukturreformen umzusetzen!» den kirchlichen Ämtern (Pflichtzölibat, Aus- Der offene Brief wurde ab Ostern zwei schluss von Frauen) regional entschieden wer- Wochen lang im Pfarreizentrum aufgelegt. 147 den können.» Pfarreimitglieder oder mit der Pfarrei verbun- Auf die Proteste und offenen Briefe aus den dene Personen haben unterschrieben. Er wurde Pfarreien angesprochen, sagt der Generalvikar: bereits an verschiedene Entscheidungsträger der «All diese Stimmen zeugen von einer tiefen Be- Katholischen Kirche in Zürich und der Schweiz troffenheit, drücken Empörung aus und stellen verschickt. Der Brief wurde von Synodalratsprä- Forderungen auf. Das ist gut so.» Einige Forde- sidentin Franziska Driessen-Reding auf Face- rungen seien auch bereits erfüllt. Er nennt die book gelikt, von Nuntius Thomas E. Gullickson verschärften Richtlinien der Schweizer Bischofs- und von Generalvikar Josef Annen bekam die konferenz und das Schutzkonzept des Bistums Pfarrei eine Antwort. Hella Sodies freut sich, Chur. forum 13 2019 5
SCHWERPUNKT Er habe allen Verantwortlichen in der Seelsorge schiedenen Ländern mit von sexueller Ausbeu- dringend empfohlen, die gegenseitige Verpflich- tung Betroffenen solidarisiert, das Bewusstsein tung «Begegnung in Verantwortung» im Team für sexuelle Gewalt schärft und Anstrengungen unternimmt, um solche zu verhindern. Ich will zeigen, dass wir die Kirche Es mag überraschen, aber als Erste protes- tierten im Raum Zürich die Nonnen im Kloster lieben, aber auch strukturellen Veränderungs- Fahr. Mit einem stillen und doch starken Zei- bedarf sehen. chen: Seit Februar beten sie jeden Donnerstag Jugendseelsorgerin Judith Schiele ein Gebet, das «in dieser Zeit der Veränderung Mut und Zuversicht schenken will», sagt Priorin zu thematisieren und zu unterzeichnen. Auch Irene Gassmann. Ihre Initiative besitzt Strahl- Annen ist überzeugt: «Es wäre fahrlässig zu be- kraft: in Deutschland, Luxemburg und in vielen haupten, wir hätten alles im Griff. Wir sind – und Schweizer Pfarreien wird dieses Gebet nun in bleiben – gefordert.» unterschiedlichem Rhythmus gebetet. Aufstehen und für Veränderungen einstehen – Jugendseelsorgerin Judith Schiele aus der Pfarrei diese Bewegung breitet sich ohne zentrale Or- Bruder Klaus in Volketswil war am Filmabend in chestrierung aus. Und gerade das macht sie viel- Greifensee mit dabei. Daraufhin hat sie mit fünf leicht so stark. Sie wird getragen von einer Viel- weiteren Frauen am 23. Mai eine Mahnwache falt kirchennaher Menschen, die sich nicht in auf dem Gemeindehausplatz in Volketswil orga- einer Schublade ablegen lassen. Und diese Kir- nisiert. «Nach der Werktagsmesse am Morgen chenmitglieder wollen sich nicht mit einem ein- hatten wir noch Diskussionen», erzählt sie. Je- maligen Protest begnügen. mand habe sich beispielsweise daran gestört, In Volketswil ist angedacht, sich dem «Gebet dass die Mahnwache draussen auf dem Platz am Donnerstag» anzuschliessen. In Pfäffikon ist stattfinden sollte und nicht in der Kirche. «Wir eine Veranstaltung für alle Pfarreimitglieder mit wollten aber bewusst an die Öffentlichkeit tre- «Castagna» geplant, einer Beratungsstelle bei ten», betont die Seelsorgerin. sexueller Gewalt. In einem Jahr soll das Thema Sie habe sich sehr gefreut, dass auch diese wieder breiter aufgenommen werden. kritische Person an der Mahnwache mit dabei Und in Greifensee will man das Gespräch Nationale war. Ein anderes Pfarreimitglied habe argumen- mit weiteren Adressaten des offenen Briefes Kundgebung tiert, eine solche öffentliche Aktion schade der voranbringen. Für die Gemeindeleiterin geht es Kirche, denn die Missbrauchstäter seien einzelne um viel: «Wie vor 500 Jahren ist auch heute wie- Katholische Theolo- Personen. «Ich habe ihm geantwortet, dass diese der eine tiefgreifende Reformation vonnöten.» ginnen und Theologen massiven Missbrauchsfälle für mich als kirchli- aus dem Kanton Zürich che Mitarbeiterin nicht mehr tragbar sind. Des- haben sich zum Akti- onsbündnis «Zeichen halb will ich zeigen, dass wir für eine offene, Beatrix Ledergerber-Baumer gegen Missbrauch» zu- transparente Kirche einstehen, eine Kirche, die sammengeschlossen. in der Nachfolge Jesu steht. Wir lieben die Kir- Sie laden in Solidarität che, aber wir sehen auch strukturellen Verände- www.zhkath.ch mit den Opfern und aus rungsbedarf über die einzelnen Täter hinaus.» www.pfarrei-greifensee.ch Sorge um die Kirche zu Schiele hatte mit maximal zwanzig Teilneh- www.benignus.ch einer nationalen Kund- menden gerechnet und sich dann sehr darüber www.pfarrei-volketswil.ch gebung nach Bern ein. gefreut, dass sich vierzig Personen zur Mahn- www.gebet-am-donnerstag.ch Gast bei der Kund- wache einfanden. «Der Abend war sehr stimmig. gebung wird Doris Wag- Die Leute kamen auf uns zu und bedankten sich ner sein, ehemalige für unsere persönlichen Statements. Wir haben Ordensfrau und Be- den Bogen von Wut, Empörung und Verletzung troffene, Autorin der Bücher «Nicht mehr bis hin zur Solidarität mit den Opfern und unse- ich» und «Spiritueller rer Vision von Kirche schlagen können.» Die Missbrauch in der sechs Organisatorinnen blieben bis spät in die katholischen Kirche». Nacht da, bis auch die letzte Kerze verlosch. Samstag, 29. Juni, Was beim Blick in den Kanton Zürich auffällt: Das 12.05 Uhr, Engagement der Basis ist vielfältig. Auch die blau- Helvetiaplatz Bern grünen Balken im forum gehören dazu. Mehre- re Pfarreien haben damit ihre Pfarreiseite ver- www.zeichen-gegen- sehen. Blaugrün ist die Farbe der Bewegung missbrauch.ch «sexual assault awareness», die sich in ver- forum 13 2019 6
Foto: Keystone / Hannes Altmann Bereits am 5. März gingen in St. Gallen mehrere tausend Menschen unter dem Motto «Es reicht!» auf die Strasse. Kirchenrecht muss sich bewegen Joseph Bonnemain, Offizial der Diözese Chur, über angedachte und notwendige Veränderungen im Kirchenrecht. Das apostolische Schreiben (motu pro- Straftaten in diesem Bereich festlegen zeigt. Parallel dazu wird aber ein kirchli- prio) des Papstes vom 9. Mai 2019 setzt und auch die entsprechenden verbind- cher Strafprozess angestrengt, um zu- neue Massstäbe und kann durchaus als lichen Strafen. Die Zeiten, um Prozesse sätzlich die kirchlichen Folgen des Miss- Meilenstein betrachtet werden. Zum durchzuführen, müssen kürzer werden. brauchs festzulegen: Suspension, Tätig- ersten Mal spricht nämlich ein päpst- Die Transparenz, die Aktenoffenlegung keitsverbot, Entlassung aus dem Kleri- liches Dokument von «abuso di auto- und eine so weit wie mögliche Gewalten- kerstand, Ortsverbot und andere, vom rità». Das bedeutet: Es werden nicht trennung müssen noch erreicht werden. Kirchenrecht vorgesehene Sanktionen. nur Übergriffe an Minderjährigen be- Gewaltentrennung bedeutet auch Zu beachten gilt es aber auch Fehl- rücksichtigt, sondern alle Missbräuche hier, dass die drei Leitungsvollmachten: verhalten in der Wahrnehmung von von Macht und Autorität; auch die Ge- Gesetze erlassen (Legislative) – anord- Nähe und Distanz, die sich in einer wissensmissbräuche und die spiritu- nen und leiten (Exekutive) – sowie rich- Grauzone bewegen und nach staatli- ellen Missbräuche. ten (Judikative) von verschiedenen In- chem Recht keine Straftat darstellen: In dieser Hinsicht war die Schweiz stanzen wahrgenommen werden, also zweideutige Äusserungen, unerwünsch- Vorreiterin und das Thema ein lang nicht von derselben Person oder vom te Annäherungsversuche, unangemesse- gewünschtes Anliegen. Zudem werden selben Amt. Gerichte und Richter müs- ne Vertrautheit sowie spiritueller Macht- in der päpstlichen Verfügung konkrete sen unabhängig von der kirchlichen missbrauch. Auch diese Vergehen will Normen erlassen, um Bischöfe zur Re- Hierarchie und mit eigener Vollmacht die Kirche nicht tolerieren. chenschaft zu ziehen. Es bleibt die entscheiden können. Frage, ob die Erzbischöfe überall in der Dass sich das Volk Gottes und nicht zu- Welt in der Lage sein werden, dafür auch Staatliches und kirchliches Recht letzt die Seelsorgenden dafür öffentlich die notwendigen professionelle Stellen durchsetzen und mit Nachdruck einsetzen, kann ich zu schaffen. Die kirchlichen Strafgesetze und Straf- nur begrüssen. prozesse sollen die Anzeige bei den Gewaltentrennung notwendig Strafverfolgungsbehörden des Staates Joseph Bonnemain Weiterhin hängig ist die Überarbeitung allerdings nicht ersetzen. Dort, wo eine Bischöflicher Offizial (Vorsitzender des kirchlichen der kirchlichen Strafgesetze. Wir brau- Straftat nach staatlichem Recht vorliegt, Gerichts) und Domherr im Bistum Chur chen verbindliche Normen, welche alle wird der Täter von den Ordinarien ange- forum 13 2019 7
IM ZÜRIPIET DIHEI St. Josef Schlieren Woche «Stilles Zürich» Neuer Raum für wachsende Pfarrei Die Stille in der Stadt entdecken Zürich für einmal entschleunigt, still, spirituell: das kann man vom 23. bis 30. Juni erleben. «Wir möchten Räu- me schaffen, wo Menschen sich be- gegnen und neue Erfahrungen ma- chen», sagt Tanja Gentina, Projekt- leiterin von «Stilles Zürich». So ein Raum ist der lauschige Kreuzgang des Grossmünsters. Hier fand wäh- rend der von der reformierten Kirche durchgeführten Pilotwoche vor zwei Am 26. Mai 2019 durfte St. Josef Schlieren Im neuen Saal finden zweimal pro Wo- Jahren eine Meditation zwischen Stil- das neue Pfarreizentrum einweihen, das che ein Mittagstisch mit Religionsun- le und Flötenmusik statt, die Tanja der schnell wachsenden Pfarrei im Wes- terricht in der Mittagspause statt. Dank Gentina besonders berührt hat. In- ten der Stadt Zürich wieder den Raum den neuen Räumlichkeiten werden die zwischen hat sich ein Verein kons- schenkt, den sie für das Pfarreileben bestehenden Frauen-Deutsch-Kaffees, tituiert, der unter anderen von den braucht. Die in den letzten Jahren auf die Strickgruppe für soziale Projekte Kirchen finanziell unterstützt wird ca. 7000 Gläubige angewachsene Pfar- und Integrationsprojekte für alle Be- und die zweite Ausgabe von «Stilles rei, von denen die Hälfte jünger als 40 wohner und Bewohnerinnen von Schlie- Zürich» durchführt. Jahre ist und zu der Menschen aus mehr ren ausgebaut. Der neue Jugendraum als 65 Nationalitäten gehören, hat lan- mit Innenhof wird von den Jungen sel- Als «Beauftragter Spiritualität» im ge auf diese Möglichkeiten gewartet. ber eingerichtet. pd katholischen Projekt «Kirche urban» ist Meinrad Furrer im Vorstand des Vereins. «Stilles Zürich ist eine Platt- form, um auch heute neu Stille, forum 12/2019 Spiritualität und Gewahrsein zu er- fahren», sagt Furrer. «Als Kirche «Bewegung im wollen wir nicht nur Geld geben, Bistum Chur» sondern aktiv mitmachen.» Unter den über 40 Veranstaltern mit ins- Gut zwei Jahre nach dem altersmässig Administrator scheint wie Huonder gesamt 60 kostenlosen Angeboten fälligen Rücktritt von Vitus Huonder als zu denjenigen Mitgliedern der Kurie sind daher auch offene kirchliche Bischof von Chur, nach zwei Verlänge- zu gehören, die Demokratie in der Angebote zu finden. Besonders emp- rungen seiner Amtszeit und eisernem Kirche ablehnen. Das ist eine denk- fiehlt Furrer die «App zum Verwei- Stillschweigen bezüglich der Nachfol- bar schlechte Voraussetzung für einen len», die «Kirche urban» entwickelt ge scheint endlich Bewegung in die- nachhaltigen Kurswechsel, ausser der hat und mit der in dieser Woche se überfällige Angelegenheit gekom- Administrator versucht nicht, einen Menschen sich gemeinsam auf den men zu sein. Vitus Huonder hat Chur der Favoriten Huonders ins Amt zu Weg machen können. Richtung Wangs zu den Piusbrüdern hieven, sondern fühlt sich einzig und «Das hier ist mein Herzenspro- verlassen und wird für einige Monate allein dem Wohl des Bistums und des- jekt», sagt die Szenografin Tanja Gen- durch Pierre Bürcher als Apostoli- sen Basis verpflichtet. Er könnte da- tina begeistert. «In der Stille findet scher Administrator ersetzt. Warum mit eine schon lange notwendige Er- alles zusammen. Denn Worte, Kon- es gut zwei Jahre gedauert hat, bis neuerung des Bistums einleiten, weg zepte, Philosophien fallen weg und Rom die total verfahrene Situation des von den vielen frustrierenden Aus- man begegnet sich in der Tiefe.» Sei Bistums Chur erkannt hat, bleibt aber einandersetzungen zwischen dem Kir- das beim Drehtanz der Derwische weiterhin völlig schleierhaft. Der Ver- chenvolk und dem Bischof, welche oder der Herzmeditation, beim Lau- dacht, dass Huonders guter Draht während Jahrzehnten gedauert und schen stiller Klänge oder einem Spa- nach Rom eine entscheidende Rolle so viel Unfriede gestiftet haben, hin zu ziergang. bl gespielt hat, um die Auswahl seines einer Atmosphäre des gegenseitigen Nachfolgers in seinem Sinn zu be- Vertrauens und der Wertschätzung. Veranstaltungswoche «Stilles Zürich», einflussen, ist nicht unbegründet. Der 23.– 30. Juni 2019, nun ernannte, ebenfalls umstrittene Edwin Wirz, Hinwil Programm und Informationen: www.stilles-zuerich.ch forum 13 2019 8
GLAUBEN HEUTE GLAUBEN HEUTE Spiritualität ganz alltäglich Kirchenjahr Heiliger Antonius von Padua Wer etwas verloren hat, betet zu ihm. Wer ihm dafür eine Spende anbietet, findet es auch. Auf den heiligen An- tonius schwören viele. Am 13. Juni ist sein Gedenktag. «Antoniusbrot» steht oftmals zu lesen am Fuss einer Antonius-Statue. Wer dort ein paar Münzen in den Spen- denschlitz wirft, schenkt armen Men- schen ein Stück Brot. Tatsächlich ist dieses Geld ausschliesslich für sozi- ale Projekte bestimmt. Und das ist der Clou: Wer sich an Antonius wendet, tut anderen etwas Gutes und gleich Im Gespräch sein iritualität ganz alltäglich auch sich selbst. Denn die Spender haben meist selbst ein Problem. «Im Gespräch sein» «Lausche hindurch, was immer du beim gemeinsamen Geschehen bin. Ich hörst. Lausche hindurch mit deines stelle Fragen, die aus meinem Spüren an Herzens Ohr.» Dieser Satz von Franz- die Oberfläche kommen, intuitiv, nicht Viele von ihnen haben etwas ver- loren. Nicht wenige scheinen dann die Erfahrung zu machen, dass sie es Xaver Jans-Scheidegger berührt mich: durch Nachdenken, nicht aus Neugier- wiederfinden. Nachdem sie gebetet Lausche hindurch, was immer du genommen sind. Manchmal „vergisst“ Mit der Seele dabei sein, mich dem an- de. Ich spreche meinen Eindruck aus, und gespendet haben. Antonius – ein rst. Lausche hindurchmit dern zuwenden, mit man sich deinesHerzen, offenem meineselbst dabei,meine Gedanken, weil man ganz Gefühle, so wie Mann der Armen, ein überzeugender erzens Ohr. Dieser Satz von Franz-Xa- auf das gemeinsame und gleichzeitig bei mir selber sein, bei sie jetzt da sind. Geschehen ausge- Redner. Patron für das Wiederauf- r Jans-Scheidegger berührt meiner Intuition, jetzt,mich: MitBegeg- in dieser richtet ist. Ich stelle Fragen, die mir aus finden verlorener Gegenstände. 788 r Seele nung. dabei Kein sein,Gespräch mit offenem Her- einem Sie ist zufällig, son- Spüren an die Oberfläche entspringen nicht einemkom- Ziel, von Jahre sind seit seinem Tod vergangen, n mich derndemistandern das Leben,zuwenden wie es sich und men, intuitiv, zwischen dem ichnicht meine, durch dass esNachdenken, meinem Gegen- und dennoch wirkt er bis heute. eichzeitigmirbei undmir selber dem andernsein,ereignet. nicht aus bei mei-Deshalb überNeugierde; helfen oderich spreche guttun würde.mei-Meine möchte ich wach sein für alles, was ge- Haltung r Intuition jetzt in diesem Augenblick, nen Eindruck aus, meine Gedanken,ist Offenheit, Spüren und Wahr- sagt und was dieser Begegnung. Keinnicht gesagt wird, Gespräch was nehmen, ist meine Gefühle,was sichsie so wie zwischen jetzt dauns entwi- sind. fällig, sondern ist das Leben, so wie es Sie entspringen gerade nicht meinem das mitschwingt, jenseits der Worte. ckelt. Alles darf da sein: das Glück, h ereignet zwischen mir und dem an- Denken, geteilt meinenwerden möchte, eigenen die Liebe. Auch Erfahrungen Begegnungen passieren oft unerwartet. das Schwere, Schmerzhafte, Peinliche, rn. Deshalb möchte ich wach sein für oder ähnlichen Geschichten, die ich Genau dann, wenn ich jetzt gar keine die Angst, der Zweifel, das Schlimme, es, was gesagt und nicht gesagt wird, schon mal gehört habe. Sie entspringen Zeit habe, weil mein Mann im Auto war- das einem in der Kindheit widerfahren s mitschwingt jenseits der Worte. Sol- nicht einem Ziel, von dem ich meine, tet, während ich nur schnell den Brief ist. Ich beurteile und verurteile nicht. e Begegnungen einwerfen passieren wollte. Aberganz diese oft dass es meinem Gegenüber helfen oder Frau hier, Hinter dem Franziskanerbruder An- erwartet,sie oft hatgenau dann, wenn letzte Woche von ihrer gut tunDas ich Krebs- würde. Meineund entlastet Haltung kann ist starkOffen- machen, tonius steht ein Mann namens Ferdi- gentlichdiagnose jetzt gar erfahren. keine ZeitSie freut sich, dass um das eigene Schicksal, diewas habe, weil heit, Spüren und Wahrnehmen, eigene nand Martim de Bulhões e Taveira, ein Mann sieim Auto mich auf mich zufällig wartet trifft. undmitsich Sie kann mir zwischen Schwäche uns entwickelt. Alles anzunehmen. darfsitze Im Spital geboren um das Jahr 1195 in Lissa- h nur schnell reden, ihredenAngst Briefund einwerfen Verunsicherungda sein: Das ich Glück, das manchmal mitgeteilt einemund je- Menschen bon, ausgebildet in adeligen Kreisen, zurdiese llte. Aber Sprache Fraubringen. Schnell hat letzte Wocheentscheide mandem nach einem werden erzählt Gespräch schweigend möchte, die in fasziniert von der Armutsbewegung n ihrer ich, dass ich meinen Krebsdiagnose Mann jetzt erfahren und warten Liebe; derdasKirche – spürbar Schwere, wird das, was uns Schmerzhafte, des heiligen Franziskus, dessen Zeit- ut sich,lasse, dassmeinen sie mich Zeitdruck zufällig an die Seite trifft verbindet, Peinliche, die Angst,was sich derdurch ehrliche Zweifel, das Zu- genosse er war und dessen Vertrau- stelle und mich dieser Frau zuwende. wendung d sie mit mir reden kann, ihre Angst Schlimme, das einem in der Kindheit und Offenheit füreinander ter er wurde. Heiliggesprochen wurde entwickelt hat. Es geht über uns hinaus. er nur elf Monate nach seinem Tod. d tiefe Verunsicherung zur Sprache widerfahren ist, darf da sein. Ich lasse Eigentlich geht es weder um mich noch Wir wissen, da ist mehr. Da ist Gegen- Bei keinem und keiner anderen ging ngen kann. Schnell entscheide ich, es so wie es ist: beurteile und verurteile um den anderen. Es geht um den Pro- wart, die alles umfasst, die trägt und es so schnell: die Menschen liebten ss ich meinen Mann jetzt warten las- nicht. Das entlastet und macht stark, zess und das Geschehen in diesem tröstet und die sehr lebendig ist. Antonius, schon damals. meinen Zeitdruck an die Seite stelle das eigene Schicksal, die eigenen Feh- Moment, in das alle Beteiligten hinein- d mich dieser genommen Frausind. zuwende. Manchmal So offen ler, die eigene «vergesse» Schwäche anzunehmen. Maria Kolek Braun Seelsorgerin Psychiatrie und Veronika Jehle e es mirich möglich ist, um alles mitzu- mich selbst dabei, weil ich ganz Manchmal sitze ich mit Regionalleiterin einemSpitalseelsorge Dienststelle Men- kommen und die richtigen Worte und schen nach einem Gespräch einfach sten mich finden zu lassen. Es ereig- schweigend in der Kirche – das, was uns forum 13 2019 25 t sich, was zwischen mir und dem an- verbindet, das, was sich durch mög-
Ungebrochene Faszination für den Weltraum Der erste Schritt auf dem Mond war epochal. Der nächste Schritt wird auf dem Mars sein, meint Bruno Stanek, die Schweizer Stimme der Mondlandung vor 50 Jahren. Bilder, Modelle, Embleme, Plakate, Karikaturen, Berge von Multimedia-DVDs und Büchern … Der unterste Stock im Haus des Raumfahrt-Ex- perten überquillt von Weltraum: Kunst, Materi- alien und Erinnerungsstücke. «Genug für ein ganzes Museum», lacht Bruno Stanek. Jeder Gegenstand hat seine Geschichte: Für Space-Art-Künstler Ludek Pesek aus Stäfa hat- te Stanek Vernissagen organisiert – und dafür einige Bilder bekommen. Mit der Stickerei, wel- che die Embleme für die Astronauten-Uni- formen produzierte, hat er ein Buch herausge- geben – im Gegenzug bekam er von jeder Serie ein Original. Für seine eigene Vorabend-Sen- dung am Schweizer Fernsehen «Neues aus dem Weltall» in den Jahren 1975 / 1976 wurde er in einer Nebelspalter-Karikatur verewigt. Zur Ge- burt des Sohnes Ganymed schenkte Weltraum- Künstler Ron Miller ihm ein Bild. Fotos aller Darsteller des Musicals «Space Dream» hängen hier zum Dank für Staneks Beratertätigkeit. 80 amerikanische Astronauten und 20 russische Kosmonauten hat er persönlich getroffen, von vielen sind hier Andenken zu finden. Woher kommt diese endlose Faszination? «Aus dem Sommer 1948», kommt es ohne Zögern. Als Fünfjähriger durfte er eines Abends lange wachbleiben, weil der Vater als Musiker im See- park Rorschach ein Konzert gab. «Da habe ich den Nachthimmel gesehen, darin ein leuchtend heller Stern.» Niemand konnte ihm die Frage, was das sei, beantworten. «Da musste ich mir das halt selber beantworten.» Sobald er lesen konnte, kaufte er antiquarische Bücher zum Thema Astronomie – «andere konnte ich mir nicht leisten» – später hat Stanek Mathematik studiert, sich aber immer weiter mit dem Thema Weltraum befasst. Die Kommentierung des Starts von Apollo 7, am 11. Oktober 1968, sei beim Schweizer Fernsehen von einem völlig unvorbereiteten Team bewerk- stelligt worden, erzählt Stanek. «Ich sagte mir: warum nicht dem Fernsehen schreiben und ih- Im Büro von Bruno Stanek zeugt nen erklären, dass ich alle Informationen hätte jeder Gegenstand von seiner Begeisterung und allenfalls behilflich sein könnte?» Beim für das Weltall. Vorstellungsgespräch konnte er dann tatsäch- forum 13 2019 26
IM ZÜRIPIET DIHEI lich alle Fragen mühelos beantworten, und so kam der 24-Jährige ins TV-Studio und kommen- tierte zehn Tage später bereits die Landung von Apollo 7.Von da an gab es über lange Zeit keine Weltraum-Sendungen mehr ohne Bruno Stanek. Dass einmal Menschen ihren Fuss auf den Mond setzen würden, das war vor über 50 Jahren un- denkbar und für viele eine Überschreitung der Foto: srf / zvg dem Menschen gesetzten natürlichen Grenzen. Wie hat es Bruno Stanek erlebt? «Ich habe seit 1961 alle Vorbereitungen des Apollo-Programms mitverfolgt, alle Tests, alle Berechnungen. Das wurde sorgfältig vorbereitet. Am 20. Juli 1969, viel Platz!» Angst hätten davor nur jene, «die Der junge Stanek zeigt als ich die Mondlandung kommentierte, wusste schon immer in Geometrie schlecht waren». 1969 am Fernsehen, ich: nur die letzten zehn Minuten, das Hinunter- In Bezug auf den technischen Fortschritt wie die Mondlandung steigen auf den Mond und die ersten Schritte hält Stanek Grenzziehungen für überflüssig. Ge- möglich wurde. dort, waren vorher nicht getestet worden. Und fährlich sei vielmehr das Nichtwissen vieler, die ich dachte mir: von der Leiter werden sie jetzt Lügen, welche allüberall verbreitet würden, nicht wohl nicht runterfallen.» Stanek erzählt mit trockenem Humor. Die Viele würden sicher gerne die Erde hinter dem Skepsis jener, die im Vorfeld fanden, die Mission Mond aufgehen sehen. Mich würde das bestimmt Mond sei überstürzt geplant und zum Scheitern verurteilt, schreibt er der «Ignoranz der ver- auf gute Ideen bringen! blüfften Pessimisten» zu. Diese Ignoranz sei von Moskau diktiert worden und linksgerichtete nur zum Thema Weltraum. Wenn Menschen sich Schweizer Medien hätten ins gleiche Horn ge- jedoch selbst in die Luft sprengen und damit an- stossen. Davon ist Stanek heute noch überzeugt. dere in den Tod reissen würden, dann sei eine Dabei habe man einfach nicht anerkennen Grenze überschritten, die es zu verteidigen gelte. wollen, dass «die Amerikaner in der Raumfahrt Diese Grenzverletzung geschehe jedoch aus Ig- einfach besser sind». Jene aber, die dank seinem noranz und Glauben, ist Stanek überzeugt. Und Kommentar verstanden, was ablief, hätten seine Glaube stehe im Gegensatz zum Wissen: Gläu- Freude an diesem epochalen Schritt geteilt. bige würden ihre Verantwortung an den Himmel delegieren, statt sie selber zu übernehmen. Und heute? Ist es klug, für sehr viel Geld Weltraum- «Alle schauen 50 Jahre touristen ins All zu fliegen? «Nein, klug nicht, aber Die Zukunft der Raumfahrt und ebenso der Erde – zurück zum Mond – es finanziert die Entwicklung», kommt auch auch in Bezug auf die Ökologie – sieht Bruno warum nicht fünf in die diese Antwort prompt. Statt mit Geld der Steu- Stanek optimistisch. «Die vielen Negativ-Redner Zukunft?» erzahler werde mit privatem Geld Forschung haben keine Chance, denn es wird von selbst Vortrag von Bruno Stanek. 19.6., 19.00 Uhr, Zentrum betrieben. «Sie zeigen, dass es viel kostengüns- besser kommen.» Sobald die Raumfahrzeuge so- St. Franziskus, Zürich. tiger möglich ist, in den Weltraum zu fliegen.» weit entwickelt seien, dass sie wie ein Flugzeug Eintritt: 15.– (Kinder gra- Wenn also die ganz Reichen dafür Millionen von der Erde weg und wieder zurückfliegen tis); kostenlose Eintritts- zahlen, warum nicht? «Viele würden sicher ger- könnten – und das stehe kurz bevor –, werde es karten bis 14.6. ne die Erde hinter dem Mond aufgehen sehen. für Menschen möglich sein, nicht nur auf den im Pfarreisekretariat. Mich würde das bestimmt auf gute Ideen brin- Mond, sondern auch auf den Mars zu fliegen. www.st-franziskus.ch gen!» Aber, so schiebt Stanek schnell nach, er «Schwierig ist es, aus unserem Gravitationsloch sei kein Astronaut und überlasse das einer an- wegzukommen. Aber wenn man mal im Orbit «Fly me to the Moon» deren Generation. ist, geht es ganz schnell. Und wenn man ein Ausstellung offen bis Sollten sich die Menschen nicht lieber um Flugzeug hat, das hinauffliegen, dort nachtan- 30.6., Di, Fr – So 10.00 – 18.00 Uhr, die Probleme auf der Erde kümmern, statt ins ken und weiterfliegen, zurückkommen und wie- Mi, Do 10.00 – 20.00 Uhr, Weltall zu fliegen? Diese Frage sei falsch ge- der wegfliegen kann, dann verändert das alles.» Kunsthaus Zürich. stellt, ist Stanek überzeugt. Der Blick von oben Das wäre dann für Bruno Stanek mindestens so Himmelskarten, Gemälde, auf die Erde helfe ja gerade, die Probleme zu be- epochal wie der erste Schritt auf dem Mond. Propaganda, Fotografien, wältigen. Dank der Satelliten könne die Abrüs- Filmszenen zur Mond- tung überwacht und Länder, welche Atomtests Beatrix Ledergerber-Baumer landung vor 50 Jahren und machen, erkannt werden. Weltraumschrott ist für zu ihren Auswirkungen. Stanek kein Problem: «Sehen Sie, da oben hat es www.kunsthaus.ch forum 13 2019 27
BOUTIQUE Podestplätze im Kanton Zürich Katholische Kirche Jahresbericht 2018 42 JAHRESBERICHT 2018 BUNTE RELIGIONSLANDSCHAFT ZÜRICH KOMMUNIKATION UND KULTUR JAHRESBERICHT 2018 43 Unsere Sorge und unsere Hoffnung zu den Menschen tragen Selbst wer überhaupt nicht kommuniziert, kann trotzdem falsch verstanden werden. Aber es ist noch schlimmer. Das Watzlawick’sche Axiom aus den Sechzigerjahren «Man kann nicht nicht kommunizieren» wurde im Hinblick auf zwischenmenschliche Kommunikation aufgestellt. Das heutige mediale Rauschen, das viele auch als Überflutung erleben, erzeugt faktisches Nicht- Kommunizieren, besser gesagt: Unwahrnehmbarkeit. Zumindest leisere oder differenziertere Klänge gehen häufig im Geräusch unter. Einer Kirche kann das nicht egal sein, denn sie soll ja als Stadt auf dem Berge nicht ver- borgen bleiben (Matthäus 5,14). Ganz im Gegenteil: «Was man euch ins Ohr flüstert, das verkündet von den Dächern.» (Lukas 12,3). Damit dies gelingt, braucht es vernehmbare Kommunikation, aber nicht nur Posaunenschall und Glockengeläute. Katholische Kirche : Eine Gemeinscha ft in Religionslandschaft der bunten Zürichs Qual der Wahl für die Jury der Kirchen am Zurich Film- festival: Lucie Bader (Präsidentin), Filmdozentin; Delia Mayer, Schauspielerin; Zeno Cavigelli, Synodalrat; Thomas Binotto, Chefredaktor forum und Filmkritiker und Andrea Marco Bianca, Kirchenrat (von links). Foto: Fabienne Wild Bei der Erarbeitung der Legislaturschwerpunkte vor vier Jahren wurde der Kommu- nikation besonderes Gewicht beigemessen: Unsere interne und externe Kommunikation wird überprüft unter Einbezug des Kultursponsorings. Auch die besondere Rolle des forum wird in die Überlegungen einbezogen. Katholische Kirche im Kanton Zürich SynodalraEine Mit den elektronischen Medien haben sich die Mittel stark verschoben. t Kan- Jahresbericht 201 tonalkirche ist nicht frei im Umgang mit ihren Kanälen. ZwarHirscheng raben 66 kann sie Websites, 8001 Zürich 8 Blogs, Newsletters, Tweets und andere Posts eigentlich unbegrenzt und kreativ nutzen. Sie kann sich dabei aber den Gesetzmässigkeiten dieser Medien nicht www.zhkath.ch entziehen, und es stehen ihr auch nur sehr begrenzte Ressourcen zur Verfügung. Vordergründig am deutlichsten zeigt sich dies beim aufwendigen Relaunch der Katholische Christen: Geschichten der Bibel für die Kleinen verständlich gemacht. Kindergottesdienst in der Pfarrei Website, letztlich ist aber nachher der Unterhalt das Entscheidende und über die Dreifaltigkeit in Adliswil. Foto: Peter Knup Zeit auch das wirklich Kostspielige. Dennoch lohnt sich der Effort, weil so andere Menschen auf andere Art erreicht werden können als mit schriftlichen Publi- kationen. Diese können, wenn sie sich von der normalen Informationsschwemme Jahresbericht ➜ Der Jahresbericht 2018 steht sich als eine Gemeinschaft in der Buch ➜ Wie stand Viktor E. Frankl bietet einen informativen und umfas- bunten Religionslandschaft Zürichs, die (1905 – 1997), bedeutender Neurologe senden Überblick auf das, was die ka- im Umbruch ist. Diesen Veränderungs- und Psychotherapeut, Überlebender tholische Kirche im Kanton Zürich an- prozess thematisieren die grossforma- mehrerer Konzentrationslager, zum bietet und leistet. Er will aber nicht nur tigen Bilder im Jahresbericht 2018: Fotos Glauben? Frankl-Schülerin Elisabeth nüchterner Geschäftsbericht sein, son- mit jüdischen, muslimischen, hinduis- Lukas hat seine Ansichten und Denk- dern auch ein lebendiges Bild des kirch- tischen und verschiedenen christlichen anstösse zusammen getragen und mit lichen Lebens und der christlichen Über- Ritualen und Gottesdiensten. bit/pd Originalzitaten in kurzen, grafisch gut zeugung zeichnen. Und schliesslich will gestalteten Kapiteln verständlich auf- er den Blick zu weiten, denn im Kanton Der «Jahresbericht 2018 – Katholische bereitet. Von Gott her – so Frankl – be- Zürich leben Menschen mit unterschied- Kirche im Kanton Zürich» kann kosten- kommen die Dinge ihren Wert und der licher Religion zusammen. Es ist Anlie- los bestellt werden und steht auf der Mensch kann loslassen und innerlich gen und Herausforderung aller Kirchen Homepage zum Download als PDF bereit. frei werden. bl und Glaubensgemeinschaften, einen Beitrag zum friedlichen Miteinander in Katholische Kirche im Kanton Zürich «Frankl und Gott. Erkenntnisse und der Gesellschaft zu leisten. Diesem An- Synodalrat Bekenntnisse eines Psychiaters» spruch stellt sich die Katholische Kirche Hirschengraben 66, 8001 Zürich Elisabeth Lukas, Neue Stadt 2019, im Kanton Zürich Jahr für Jahr und ver- synodalrat@zhkath.ch, www.zhkath.ch 192 Seiten, ISBN 978-3-7346-1183-4 Kantonale Wallfahrt «Tut um Gottes Willen etwas Tapferes!» Am Samstag, 6. Juli, pilgern Zürcherinnen auf dem Familienweg, der Erlebnis- wallfahrt für Jugendliche; barrierefreie und Zürcher an ihrer Kantonalen Wall- wallfahrt mit Jugendlichen, zu Fuss von Wallfahrt; Velowallfahrt. fahrt nach Einsiedeln. Das Motto der dies- Biberbrugg oder Pfäffikon SZ aus, mit jährigen Wallfahrt passt zum «Zwingli- dem Velo ab Wollishofen oder barriere- 12.45: Eucharistiefeier in der Kloster- Jahr». Worin besteht heute das Tapfere? frei mit der Behindertenseelsorge. kirche mit Generalvikar Josef Annen Vielleicht besteht es einfach darin, sich Noch tapferer ist es, wenn Katholi- 13.45: Mittagessen im Abteihof, aus dem auf den Pilgerweg zu begeben. Sei es ken z. B. reformierte Gläubige zur Wall- Rucksack oder vom Stand fahrt einladen. «Denn nur gemeinsam 14.00: Tonbildschau in der «Alten Mühle» haben wir Zukunft», heisst es auf der Klosterführung (beides buchbar über Rail Bon Einladung. «Tut um Gottes Willen etwas das Tourismusbüro Einsiedeln) Tapferes!» heisst heute nicht zuletzt: 15.00: Konzert im Grossen Saal des Klosters: gültig zur Fahrt am 6. Juli 2019 Kriegen ein Ende setzen, Flüchtlingen Musik aus der Renaissance in Gutschein im Wert von ein Zuhause geben, die Klimaziele um- Zürich, mit dem Vokalensemble CHF 8.–/Person setzen. TONanTON. Eintritt frei, Kollekte. pd / bl zur Anrechnung an Billette an die Informationen: Kantonaler Seelsorgerat, Zürcher Wallfahrt nach Einsiedeln WALLFAHRT-PROGRAMM Daniela Koller, Telefon 044 734 61 46, Anzahl Personen × CHF 8.– = wallfahrt@zhkath.ch Wert CHF Anreise: Fuss-Wallfahrten für Einzelper- Pay-Serie 0206 0000 0648 Tarif 600 www.zhkath.ch / wallfahrt sonen, Familien, Kleingruppen; Erlebnis- forum 13 2019 28
Inegüxle ➜ Pavillon Le Corbusier Begehbares Gesamtkunstwerk Der Pavillon Le Corbusier am Zürichsee ist ein architektonisches Juwel aus Stahl und Glas. Er wurde auf Initiative von Heidi Weber gebaut. Sie gewann Le Cor- busier für das Projekt, erhielt von der Stadt Zürich das Land auf der Blatter- wiese für fünfzig Jahre im Baurecht und trieb den Bau trotz Schwierigkeiten Foto: zhdk / zvg voran. So wurde die 1964 begonnene Führungen Ausführung des Bauwerks durch den Tod Le Corbusiers 1965 unterbrochen So, 14 – 15 Uhr und zur Finalisierung musste ein neues neuen Einheit verschmelzen. Damit Der Ausstellungspavillon ist nur Projektteam aufgestellt werden. 1967 setzte er seine Vision einer «Synthese in den Sommermonaten geöffnet. wurde das Gebäude – als letzter um- der Künste» um. Zahlreiche Skizzen und Saison 2019: bis 17. November Di – So, 12–18 Uhr gesetzter Entwurf von Le Corbusier – Pläne zeugen von der Entwicklungszeit Do, 12–20 Uhr eingeweiht. ab Mitte der 1950er-Jahre. Le Corbusier konzipierte das Ge- Nach umfassender Renovation er- Pavillon Le Corbusier bäude von Beginn weg als idealen Aus- strahlt der Pavillon in neuem Glanz und Höschgasse 8, Zürich Telefon 043 446 44 68 stellungspavillon: Kunst, Architektur und bietet eine «promenade architecturale» www.pavillon-le-corbusier.ch Leben sollten in diesem Bau zu einer über mehrere Geschosse. pd/ps Filmtipp ➜ «Dolor y Gloria» Auf Sendung Der Frauen*KirchenStreik Lässt sich die römisch-katholische Kirche von unten verändern? Debatte mit Simone Curau-Aepli, Monika Stocker und Hansruedi Huber. Foto: El Deseo / Photo by Manolo Pavón / zvg So, 16. Juni, 8.30, SRF 2 Kultur WH: Do, 15.00 Faire Mode statt Fast Fashion Kleidung ist zum umweltschädlichen Wegwerfprodukt verkommen. Doch es gibt auch Gegenstrategien. Mi, 19. Juni, 20.15, 3sat Bluechurch – Jazz in der Kirche Der spanische Regisseur Salvador Mal- Pedro Almodóvar hat mit «Dolor y Jazz-Vespern holen ein anderes lo ist nicht gut gealtert: Er ist einsam, gloria» ein berührendes und vermutlich Publikum in die Kirchen als sonst, verschiedene körperliche Leiden pla- sehr autobiografisches Künstlerporträt noch dazu ökumenisch. gen ihn und hindern Salvador daran, geschaffen. Ein bittersüsser Film da- So, 23. Juni, 8.30, SRF 2 Kultur zu leben – denn leben bedeutet für rüber, wie Vergangenes das Gegenwär- WH: Do, 15.00 ihn, Filme zu drehen. Die Einladung tige, das Erträumte das Wahrhafte und zu einer Retrospektive seines wich- wie der Mensch seine Mitmenschen Sternstunde Religion. Naïma tigsten Werks setzt einiges in Bewe- prägt. Natalie Fritz Medientipp Die Muslimin Naïma Serroukh ar- gung. Alte Weggefährten tauchen auf, beitet vor allem mit muslimischen in Erinnerungen wird geschwelgt und «Dolor y gloria» Müttern und Jugendlichen und un- plötzlich ist der Schmerz beinahe ver- Spanien 2019, Regie: Pedro Almodóvar, terstützt diese bei der Integration. gessen und die Inspiration für einen Besetzung: Antonio Banderas, Penélo- So, 23. Juni, 10.00, SRF 1 neuen Film, ein neues Leben, da. pe Cruz, Leonardo Sbaraglia. forum 13 2019 29
IM ZÜRIPIET DIHEI 100 Jahre Club Felix Religion und Gesellschaft verbinden Gegründet wurde der Club Felix vor 100 offen und fördert die Auseinanderset- Zürichs. Mit dem gesellschaftlichen Jahren, um die Vernetzung katholischer zung zwischen Gesellschaft und Reli- Wandel der 1960er Jahre und der ein- Akademiker – ausschliesslich Männer – gion auf akademischem Niveau ebenso setzenden Säkularisierung verlor das im damals fast ausschliesslich refor- wie Freundschaft und Geselligkeit. Zum ursprüngliche Clubziel an Bedeutung. mierten Umfeld zu verbessern. Heute Jubiläum gibt der Club Felix eine ge- Mit Massnahmen wie etwa der Öffnung steht der Club Frauen und Männern schichtswissenschaftliche Darstellung für Nichtkatholiken oder der Mitglied- seiner Geschichte heraus, verfasst von schaft von Frauen vermochte der Club der Historikerin Katharina Wenger. Sie Felix jedoch, sich dem veränderten Um- sagt: «Die Geschichte des Club Felix ist feld anzupassen.» eng verwoben mit der Geschichte von Der Club zählt heute rund 190 Mit- Katholisch-Zürich. Der zentrale Club- glieder, die sich regelmässig ein- bis zweck 1919 war es, für akademisch ge- zweimal monatlich zu Vorträgen über bildete Zürcher Katholiken Raum zu wissenschaftliche, kulturelle, religiöse schaffen für Diskussion, Austausch und oder politische Themen, zu Führungen, Foto: Club Felix / zvg Unterhaltung unter gleichgesinnten Per- Reisen und Wanderungen sowie zu sonen. Diese Idee war äusserst erfolg- einem Mittagsstamm treffen. Gäste sind reich, bis in die 1950er Jahre wurde dabei jederzeit willkommen. die Vereinigung zu einem identitäts- bl Club Felix-Mitglieder auf Reisen: bildenden Faktor für eine wohlhaben- hier in Malta (2004). de Schicht der katholischen Diaspora www.clubfelix.ch INSERATE Forum Pfarrblatt, Sujet 1 42 x 131mm Emotionale erste Hilfe Mass-Schneider Telefon - Mail - Chat 044 482 00 96 Nächste Inserateschlüsse: ➜ 18. Juni (Nr. 14) und neu: Bleiben Sie ➜ ➜ 02. Juli (Nr. 15) 16. Juli (Nr. 16) Die Dargebotene Hand selbständig! forum@c-media.ch Zürich 24 Stunden betreut anonym – kostenlos– von Caritas Care rund um die Uhr Herzlich, sicher, fair: gut ausgebildete Betreuerinnen wohnen Besorgt? Umzüge, bei Ihnen zu Hause und Verzweifelt? Transport und sorgen für: • Haushalt Reinigung • Gesellschaft Ein Gespräch 043 542 22 18 • Einfache Pflege hilft weiter! • Sicherheit Jeden Tag neu, 365 mal Gerne beraten wir im Jahr hören Sie hier Sie persönlich: ein Wort der Bibel, ab- Wählen Sie 041 419 22 27 wechselnd aus dem Alten Tel 143 H. Yucel caritascare.ch und Neuen Testament. oder Leimbachstr. 28 www.143.ch 8041 Zürich-Leimbach www.telebibel.ch
15. JUNI BIS 28. JUNI Kunst quenzen aus der kirchlichen Lehre über Gottesdienste die Kompetenz des Gewissens. LiederLiturgie Di, 18.6., 19.15, Pfarreizentrum Liebfrauen, Weinbergstr. 36, Zürich. Mi, 26.6., 20.15: Peter und Paul. www.liebfrauen.ch Franziskus-Zentrum Uetikon. Erneuerung aus dem Geist Gottes Aufbruch und Widerspruch Fr, 28.6., 19.30, Krypta Liebfrauen ZH. Schweizer Theologinnen und Theologen Lobpreis, Beichte, Segensgebet. im 20. und 21. Jahrhundert: Ökumeni- sches Gespräch mit Kirchenratspräsi- Für Leib und Seele dent Michel Müller und Generalvikar Fr, 28.6., 19.00, Kath. Kirche Langnau Josef Annen, Buchpräsentation mit Le- a. A.: Getanzter Gottesdienst. Jazz und Wort sungen und Musik. Eucharistiefeier in der Predigerkirche Inspiriert von Zwingli entstand das Mo, 24.6., 18.15, Fraumünster, Zürich. Sa, 29.6., 16.00. Cross-Over-Projekt «It’s Huldrych!» von www.agck-zh.ch Festgottesdienst mit Albanimahl Yves Theiler, einem der innovativsten So, 30.6., 11.00: Lindengutpark (Schlecht- Jazzer Europas. Spiritualität wetter: Liebestr. 3), Winterthur So, 23.6., 20.30, Kreuzkirche, Zürich Hottingen. www.kreuzkirche.ch Hochschulgottesdienst Ein Mann seines Wortes Je So, 20.00, Liebfrauenkirche, Zürich Unsere Verantwortung für die Schöp- Orgelrezital fung: Ausschnitte aus dem Film über Auf der neu renovierten historischen Papst Franziskus und Gespräch. Seelsorge-Gespräche Kuhn-Orgel spielt Tobias Willi Impro- Mi, 19.6., 19.00 – 21.00, St. Peter und Paul, Bahnhofkirche visationen sowie Werke von Langlais, Werdgässchen 26, Zürich. Mo – Fr, 7.00 –19.00, Sa/So, 10.00 –16.00 Daniel-Lesur und Widor. www.zentrum-spiritualitaet.ch Fr, 21. 6., 19.30, Kirche Guthirt, Zürich. jenseits im Viadukt Eintritt frei, Kollekte. Versöhnung von Gegensätzen Di –Fr, 11.00–18.00, Sa, 14.00 –18.00 www.guthirt.ch Spiritualität als Weg zum Menschsein: Raum + Stille Glattzentrum mit Helmut Sievers, Theologe, Fokolar- Eine aussergewöhnliche Künstlerin Mo – Sa 12.15–16.00, Mi – Fr 12.15–18.00 Bewegung. Helen Dahm ist die erste Kunstpreis- Mi, 26.6., 19.00 – 21.00, Werdstr. 53, Zürich. trägerin der Stadt Zürich. www.zentrum-spiritualitaet.ch Gebete Di, 25.6., 14.00 – 16.30, Beckenhofstr. 16, Christliche Spiritualität Zürich, Referat. Mo, 17.6., 10.00 /Mo, 24vvv.6., 19.15, Di, 2.7., 14.00 – 16.00, Chilerain 10, Oetwil am See: Museumsbesuch. Kath. Pfarrei Dietikon: Stilles Da-Sein Teilnahmegebühr. Infos und Anmeldung: Do, 27.6., 19.00, Zürich: Bibel teilen 044 368 55 66, info@frauenbund-zh.ch www.zentrum-spiritualitaet.ch www.frauenbund-zh.ch Mittagsgebet in der Predigerkirche Mo – Fr, 12.15 – 12.35 Theologie Mittagsgebet im Flughafen Informationsabende Mi, 12.00, Check-in 1, Andachtsraum Informationsabende für den vierjähri- gen, berufsbegleitenden Studiengang Mittwochsgebet in St. Peter und Paul Theologie am 17. Juni und für die beiden Mi, 18.00, im Chor der Kirche abendlichen Glaubenskurse «Bibel ver- Ein Stück Himmel auf Erden stehen» und «Gott und die Welt verste- Vernetzt hen» am 19. Juni. «Treffpunkt Zukunft» zu Glück und Jugendseelsorge Mo, 17.6., und Mi, 19.6., 19.00, Liebe. Vortrag von Sr. Ingrid Grave Hirschengraben 66, Zürich. www.jugendseelsorge.ch über die Achtsamkeit zu sich selbst www.tbi-zh.ch und anderen, Workshops, Glücks-Bar, Palliative Care Hotline Gottesdienst aller Winterthurer Pfar- 044 554 46 66 (Stadt und Kt. Zürich) Kirchliche Sexualmoral 044 224 03 80 (Stadt Winterthur) reien, anschl. Apero für alle. «Der Glaubenssinn des Volkes Gottes und die kirchliche Sexualmoral»: Ana- Sa, 15.6., 15.00 – ca. 20.00, Anderssprachige Gottesdienste Pfarrei St. Ulrich, Seuzacherstr. 1, www.zh.kath.ch/migrantenseelsorge lyse der theologischen Auseinanderset- Winterthur: keine Anmeldung notwendig. zungen seit Humanae vitae und Konse- www.kath-winterthur.ch http://zh.kath.ch/service/bildungsangebote forum 13 2017 31 22 2019
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