FÜHRT KRAFTSPORT BEI ASYMPTOMATISCHEN SPORTLERN ZU UNERKANNTEN SCHULTERPATHOLOGIEN? EINE MRT-BEOBACHTUNGSSTUDIE - JKU ePUB

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FÜHRT KRAFTSPORT BEI ASYMPTOMATISCHEN SPORTLERN ZU UNERKANNTEN SCHULTERPATHOLOGIEN? EINE MRT-BEOBACHTUNGSSTUDIE - JKU ePUB
Eingereicht von
                                        Alexander Azesberger

                                        Angefertigt am

FÜHRT KRAFTSPORT BEI
                                        Ordensklinikum Linz/
                                        Barmherzige Schwestern
                                        Abteilung für Orthopädie

ASYMPTOMATISCHEN                        Beurteiler / Beurteilerin

SPORTLERN ZU
                                        OA Priv.-Doz. DDr.
                                        Reinhold Ortmaier

UNERKANNTEN                             August 2021

SCHULTERPATHOLOGIEN?
                                        (Zur Info: Monat der
                                        Abgabe im Prüfungs- und
                                        Anerkennungsservice)

EINE MRT-
BEOBACHTUNGSSTUDIE

Masterarbeit
zur Erlangung des akademischen Grades

Dr. med. univ.

im Masterstudium

Humanmedizin

                                        JOHANNES KEPLER
                                        UNIVERSITÄT LINZ
                                        Altenberger Straße 69
                                        4040 Linz, Österreich
                                        jku.at
                                        DVR 0093696
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EIDESSTATTLICHE ERKLÄRUNG

Ich erkläre an Eides statt, dass ich die vorliegende Masterarbeit selbstständig und ohne fremde
Hilfe verfasst, andere als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel nicht benutzt bzw. die
wörtlich oder sinngemäß entnommenen Stellen als solche kenntlich gemacht habe.

Die vorliegende Masterarbeit ist mit dem elektronisch übermittelten Textdokument identisch.

Linz, 22.08.2021

GENDER ERKLÄRUNG
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in dieser Masterarbeit die Sprachform des
generischen Maskulinums angewendet. Es wird an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass die
ausschließliche Verwendung der männlichen Form geschlechtsunabhängig verstanden werden
soll.

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Danksagung
An dieser Stelle möchte ich all jenen danken, welche mich bei meiner Masterarbeit unterstützt
und begleitet haben. Mein größter Dank gilt meinem Masterarbeitsbetreuer OA Priv.-Doz. DDr.
Reinhold Ortmaier sowie Ass. Dr. Amadeus Windischbauer, welcher mir bei der Rekrutierung
eine große Hilfe war.
Ein großer Dank gilt auch meinen Eltern, welche mir das Medizinstudium ermöglicht haben und
mir immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden sind.

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Inhaltsverzeichnis

Danksagung ................................................................................................................................ 3
Zusammenfassung ...................................................................................................................... 8
Abstract ..................................................................................................................................... 10
Einleitung ................................................................................................................................... 12
Anatomie des Schultergürtels .................................................................................................... 13
      Knöcherne Anteile .............................................................................................................. 13
             Clavicula ...................................................................................................................... 13
             Scapula ....................................................................................................................... 14
             Humerus...................................................................................................................... 15
      Gelenke .............................................................................................................................. 16
             Echte Gelenke ............................................................................................................. 16
             Nebengelenke ............................................................................................................. 17
      Gelenkskapsel, Bänder und Schleimbeutel ......................................................................... 18
             Mechanik ..................................................................................................................... 21
      Arterielle Versorgung .......................................................................................................... 22
      Nervale Versorgung der Schulter ........................................................................................ 23
      Muskeln .............................................................................................................................. 24
Pathologien der Schulter............................................................................................................ 32
      Tendinopathie ..................................................................................................................... 32
      Rotatorenmanschette ......................................................................................................... 33
             Ruptur einer Sehne ..................................................................................................... 33
             Trophik ........................................................................................................................ 34
      AC-Gelenk .......................................................................................................................... 35
             Arthrose....................................................................................................................... 35
             Verletzung ................................................................................................................... 36
      Lange Bizepssehne ............................................................................................................ 37
      Labrumveränderungen ....................................................................................................... 38
             Anteriore Labrumdefekte ............................................................................................. 38
             Inferiore Läsionen ........................................................................................................ 39
             Posteriore Läsionen..................................................................................................... 39
      Glenohumerale Osteoarthritis ............................................................................................. 40
Klinische Untersuchung ............................................................................................................. 41
      Schmerzanamnese ............................................................................................................. 41
      Inspektion ........................................................................................................................... 41

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Palpation ............................................................................................................................ 41
      Klinische Tests ................................................................................................................... 42
             Rotatorenmanschette .................................................................................................. 42
             AC-Gelenk ................................................................................................................... 43
             Lange Bizepssehne ..................................................................................................... 43
             Glenohumerale Osteoarthritis/Impingement ................................................................ 44
Radiologische Untersuchung ..................................................................................................... 45
      Röntgen .............................................................................................................................. 45
      Computertomografie ........................................................................................................... 45
      Magnetresonanztomografie ................................................................................................ 45
Kraftsport und Bodybuilding ....................................................................................................... 46
      Geschichte des Kraftsports und Bodybuildings ................................................................... 46
      Fakten Österreich ............................................................................................................... 46
Material und Methodik................................................................................................................ 47
      Projektplan.......................................................................................................................... 47
             Einschlusskriterien....................................................................................................... 47
             Ausschlusskriterien...................................................................................................... 47
             Rekrutierung ................................................................................................................ 47
             Population ................................................................................................................... 48
             Klinische Untersuchung ............................................................................................... 48
             Fragebogen ................................................................................................................. 49
             Scores ......................................................................................................................... 52
                       Constant Murley Score ..................................................................................... 52
                       Simple Shoulder Test ....................................................................................... 55
      Radiologische Begutachtung .............................................................................................. 56
             Details der MRT-Untersuchung ................................................................................... 56
             Checkliste .................................................................................................................... 56
Ergebnisse................................................................................................................................. 59
      Fragebogen ........................................................................................................................ 59
      Klinische Untersuchung (Scores) ........................................................................................ 63
             Constant Murley Score ................................................................................................ 63
             Simple Shoulder Test .................................................................................................. 65
             UCLA Activity Test....................................................................................................... 66
      MRT-Diagnostik .................................................................................................................. 67
Vergleich mit Kontrollgruppe ...................................................................................................... 69

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Limitationen ............................................................................................................................... 73
Diskussion ................................................................................................................................. 74
      Stand der Wissenschaft zu Krafttraining und Pathologien ................................................... 74
      Zufallsbefunde durch MRT Untersuchungen unserer Kontrollgruppe .................................. 74
      Aussagekraft der Studie...................................................................................................... 75
Schlussfolgerung ....................................................................................................................... 76
Literaturverzeichnis .................................................................................................................... 77
Tabellenverzeichnis ................................................................................................................... 80
Abbildungs- und Diagrammverzeichnis ...................................................................................... 80

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Abkürzungsverzeichnis

A.                                              Arteria
Aa.                                           Arteriae
AC-Gelenk                   Acromioclaviculargelenk
Art.                                        Articulatio
Lig.                                     Ligamentum
Ligg.                                      Ligamenta
M.                                          Musculus
MRI                     Magnetic Resonance Imaging
MRT                      Magnetresonanztomografie
N.                                             Nervus
Proc.                                      Processus
Procc.                                     Processus
VAS                             Visuelle Analogskala

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Zusammenfassung

Hintergrund: Die Anzahl der österreichischen Bevölkerung, die in einem Fitnessstudio registriert
ist, ist stets im Wachstum. 2018 betrug die Anzahl der Mitglieder 1073000, das entspricht 12,3%
der Gesamtbevölkerung von Österreich (1).
Welche Auswirkungen ein Training mit hohen Gewichten auf unsere Gelenke hat, ist zurzeit in
der Literatur meist nur auf den Muskelaufbau beschränkt. Ob es negative Effekte auf die
Gelenke und ihre umgebenden Komponenten gibt, wird häufig nicht beschrieben. Bei
Leistungssportlern kommt es während der Karriere zu Anpassungsmechanismen in der
Schulter. Hierzu gibt es Nachweise in der Literatur, dass vor allem bei Athleten mit
wiederholenden Bewegungen wie Baseball-Pitcher oder Volleyballspieler Veränderungen im
belasteten Gelenk vorhanden sind, obwohl diese Sportler keine subjektiven Verletzungen
aufweisen. Erst im fortschreitenden Alter führen diese Pathologien zu Symptomen und
Problemen im betroffenen Gelenk (2).

Ziel der Masterarbeit: Das Ziel der Masterarbeit ist es herauszufinden, ob übermäßiges
Krafttraining, welches bereits seit mehreren Jahren durchgeführt wird, zu unerkannten
pathologischen Veränderungen in der Schulter führt.

Methoden: In einer prospektiven Studie wurden beide Schultern von 11 Kraftsportlern mit
jahrelanger Trainingserfahrung klinisch und bildgebend mittels MRT untersucht und
ausgewertet. Es wurden nur Personen ausgewählt, die keine Schmerzen oder
Funktionseinschränkungen in deren Schultergelenken verspüren und somit subjektiv
verletzungsfrei sind.
Für jeden Sportler wurde ein Termin im Ordensklinikum der Barmherzigen Schwestern Linz zur
MRT-Untersuchung vereinbart. Kurz vor der radiologischen Untersuchung wurden sie klinisch
mittels Constant Murley Score, Simple Shoulder Test, UCLA Activity Test und einem eigens
erstellten Fragebogen untersucht. Anschließend wurden die MRT-Bilder mittels einer Checkliste
auf Pathologien in der Schulter befundet. Diese Ergebnisse wurden mit den schmerzfreien
Schultern der Patienten aus der Studie von Barreto et al. (3) verglichen und mittels „Chi-
Quadrat-Test“ auf Signifikanz überprüft.

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Ergebnisse: In unserer MRT-Untersuchung wurden 2 Tendinopathien(9,1%) der
Supraspinatussehne, 1 Labrumveränderung(4,5%) , 3 humerale Tuberositaszysten(13,6%) , 14
AC-Gelenk Hypertrophien(63,6%), 5 AC-Gelenk Osteophyten(22,7%) und 10
Entzündungszeichen des AC-Gelenkes(45,5%) von einem Oberarzt der Radiologie detektiert. Im
Vergleich zur Kontrollgruppe stellten sich die Tendinopathien der Supraspinatussehne und
Labrumveränderungen als signifikant seltener heraus. AC-Gelenks Osteophyten und AC-
Gelenks Entzündungszeichen kamen signifikant häufiger vor. Die Anzahl der humeralen
Tuberositaszysten und die AC-Gelenk Hypertrophien hingegen sind nicht signifikant in der
Häufigkeit gegenüber der Kontrollgruppe.

Schlussfolgerung: Es kommen bei langjährig trainierenden Kraftsportlern signifikant mehr AC-
Gelenks Osteophyten und AC-Gelenks Entzündungszeichen vor als in unserer ausgewählten
Kontrollgruppe. Die Labrumveränderungen und die Tendinopathie der Supraspinatussehne
kommen signifikant weniger oft bei Kraftsportlern vor.
Um eine stärkere Aussagekraft zu bekommen, müssten mehr Patienten eingeschlossen werden.
Leider gab es keine Angabe über die Kontrollgruppe aus der Arbeit von Baretto et al. (3) in
welchem körperlichen Zustand sich diese Personen befanden. Es ist nur anzunehmen, dass
zumindest der Großteil der Gruppe keine extremen Kraftsportler waren.
Um noch genauere Ergebnisse zu dieser Arbeit zu erhalten, müsste man eine Kontrollgruppe
mit Personen erstellen, welche kein übermäßiges Krafttraining absolviert.
An den Ergebnissen der Studie können wir ablesen, dass vor allem das AC-Gelenk unter der
hohen Beanspruchung eines Krafttraining leidet und dies nach langjähriger Beanspruchung
degenerative Veränderungen hervorrufen könnte.

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Abstract

Background: The number of the Austrian population registered in a gym is always growing. In
2018, the number of members was 1073000, which represents 12.3% of the total population of
Austria (1).
What effects training with high weights has on our joints is currently mostly limited in the
literature to muscle building. Whether there are negative effects on the joints and their
surrounding components is often not described. Competitive athletes experience adaptation
mechanisms in the shoulder during their career. There is evidence in the literature that
especially athletes with repetitive movements such as baseball pitchers or volleyball players
have changes in the loaded joint, although these athletes do not have any subjective injuries.
Only with advancing age do these pathologies lead to symptoms and problems in the affected
joint (2).

Aim of the master's thesis: The aim of the master's thesis is to find out whether excessive
strength training, which has been carried out for several years, leads to undetected pathological
changes in the shoulder.

Methods: In a prospective study, both shoulders of 11 strength athletes with years of training
experience were clinically and imagingly examined and evaluated by MRI. Only individuals who
did not experience pain in their shoulder joints and were therefore subjectively free of injury were
selected.
An appointment was made for each athlete at the Ordensklinikum der Barmherzigen Schwestern
Linz for an MRI examination. Shortly before the radiological examination, they were clinically
examined using the Constant Murley Score, Simple Shoulder Test, UCLA Activity Test and a
specially created questionnaire. The MRI images were then assessed for pathology in the
shoulder using a checklist. These results were compared with the pain-free shoulders of the
patients from the study by Barreto et al. (3) and tested for significance using a "chi-square test".

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Results: In our MRI examination, 2 tendinopathies(9.1%) of the supraspinatus tendon, 1 labrum
change(4.5%) , 3 humeral tuberosity cysts(13.6%) , 14 AC joint hypertrophies(63.6%), 5 AC joint
osteophytes(22.7%) and 10 signs of inflammation of the AC joint(45.5%) were detected by a
senior radiologist. Compared to the control group, tendinopathies of the supraspinatus tendon
and labrum changes turned out to be significantly less frequent. AC joint osteophytes and AC
joint inflammatory signs were significantly more frequent. The number of humeral tuberosity
cysts and AC joint hypertrophies, on the other hand, were not significant in frequency compared
to the control group.

Conclusion: There are significantly more AC joint osteophytes and AC joint inflammatory signs in
long-time exercising strength athletes than in our selected control group. Labrum changes and
tendinopathy of the supraspinatus tendon occur significantly less often in strength athletes.
To strengthen this significance, more shoulders of strength athletes would need to be viewed on
MRI.
Unfortunately, there was no indication of the physical condition of the control group from the
work of Baretto et al. (3). It can only be assumed that at least the majority of the group are not
extreme strength athletes.
In order to be able to obtain even more precise results on this work, one would have to create a
control group with people who do not do excessive strength training.
From the results of the study we can see that especially the AC joint suffers from the high stress
of strength training and that this could cause degenerative changes after many years of stress.

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Einleitung

Die große Bewegungsfreiheit der Schulter sowie der komplexe anatomische Aufbau im
Zusammenspiel von geringer knöcherner Führung und ausgeprägtem Weichteilmantel machen
das Gelenk anfällig für akute und chronische Verletzungen. Nicht nur degenerative
Erkrankungen wie Arthrose, sondern auch durch sportliche Aktivität ausgelöste Verletzungen
spielen eine große Rolle in der orthopädischen und unfallchirurgischen Schulterchirurgie. Bei
Sportarten, welche hauptsächlich von Wurfbewegungen und Überkopfbewegungen des Armes
geprägt sind, hat sich gezeigt, dass sich diese repetitiven Bewegungen auf die Schulter
auswirken und dort Veränderungen hervorrufen können. Interessant ist dabei, dass diese zu
Beginn oft asymptomatisch verlaufen und erst später zu Problemen führen können (2).
Immer mehr Menschen absolvieren Krafttraining und dieses oft auch mit hoher Intensität.
Ob jedoch ein Krafttraining, welches schon jahrelang mehrmals pro Woche durchgeführt wurde,
zu Schäden im Gelenk und den umliegenden Strukturen führt, ist nicht bekannt. Hierzu findet
man in der Literatur nur wenige Studien. Diese Studien beziehen sich hauptsächlich auf
subjektive Fragebögen. Ziel ist es herauszufinden, ob sich die Belastung des hochintensiven
Krafttrainings strukturell auf die Schulter auswirkt.
Unsere Kontrollgruppe bilden wir aus der Arbeit von Barreto et al. (3). Dort wurden Personen mit
einem Schulterproblem auf einer Seite auf der kontralateralen nicht pathologischen Schulter im
MRT auf Veränderungen untersucht. Befundet von einem Radiologen, bekommen wir dadurch
eine Kontrollgruppe mit Veränderungen in einer asymptomatischen Schulter.

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Anatomie des Schultergürtels

      Knöcherne Anteile

Der Schultergürtel, bestehend aus Clavicula, Scapula und Humerus, ist die Verbindung von
Thorax und oberer Extremität und somit auch für die Beweglichkeit der Extremität zuständig.

                  Clavicula

Das Schlüsselbein, Clavicula, ist ein S-förmig geformter Knochen, der im Erwachsenenalter
etwa 12-15 Zentimeter lang ist. Die Clavicula steht medial über die Extremitas sternalis mit dem
Sternum und lateral über die Extremitas acromialis mit der Scapula in Verbindung (4, 5).

                  Abbildung 1: Die Clavicula; Quelle: Prometheus LernAtlas der Anatomie S:244;

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Scapula

Das Schulterblatt, Scapula, ist ein platter, dreieckiger Knochen mit den drei Rändern, Margo
medialis, Margo lateralis und Margo superior. Die Scapula wird in zwei Flächen, die Facies
costalis, welche die Fossa subscapularis beinhaltet und als Ursprungsort für den M.
subscapularis dient und die Facies postalis, welche durch die Spina scapulae in Fossa
supraspinata und Fossa infraspinata unterteilt wird. Namensgebend dafür sind die Ursprünge
des M. supraspinatus und M.infraspinatus.
Die Spina scapulae läuft im Acromion aus, welches die Verbindung zur Clavicula herstellt und
eine gewisse Schutzfunktion für das Schultergelenk ausübt.
Am lateralen Rand befindet sich die Cavitas glenoidalis, welche die Gelenkspfanne der Art.
glenohumeralis bildet.
Über der Cavitas glenoidalis befindet sich der Rabenschnabelfortsatz, Processus coracoideus,
welcher als Ursprung und Ansatz für einige Muskeln dient (4, 5).

                   Abbildung 2: Scapula; Quelle: Prometheus - LernAtlas der Anatomie; S:245

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Humerus

Der Oberarmknochen, Humerus, ist ein schlanker Röhrenknochen. Er ist aufgeteilt in proximale
und distale Epiphyse, die durch die Diaphyse verbunden sind. Für die Schulter spielt
hauptsächlich die proximale Epiphyse eine Rolle. Hier befindet sich das Caput Humeri, das als
Gelenkskopf der Art. glenohumerale dient. Abgegrenzt vom Schaft wird das Caput Humeri durch
eine kleine Einschnürung, welches Collum anatomicum genannt wird. Nach ventral gerichtet
findet man das Tuberculum minus und nach lateral gerichtet das Tuberculum majus. Beide
dienen als Ansatzstelle für Muskeln und sind durch den Sulcus intertubercularis getrennt,
welcher von der langen Bizepssehne durchlaufen wird. Etwas weiter distal am Schaft befindet
sich das Collum chirurgicum, wo es bei Krafteinwirkungen und Verletzungen häufig zu Brüchen
kommt (4).

 Abbildung 3: Humerus; Quelle: Prometheus LernAtlas der Anatomie;
                               S:246

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Gelenke

Um alltägliche Bewegungen mit den oberen Extremitäten, wie greifen oder tasten, durchführen
zu können, braucht es eine hohe Beweglichkeit in der Schulter. Darum ist es das Gelenk mit
dem höchsten Bewegungsumfang im menschlichen Körper. Um diese Beweglichkeit
gewährleisten zu können, hat das Schultergelenk, also die Art. glenohumerale eine hohe
Eigenbeweglichkeit, welche durch Mitwirken des gesamten Schultergürtels vergrößert wird.

Man kann den gesamten Schultergürtel folgendermaßen unterteilen (6):
•   Echte Gelenke

    ◦   Art. sternoclavicularis

    ◦   Art. acromioclavicularis

    ◦   Art. glenohumeralis

•   Nebengelenke

    ◦   Subacromiales Nebengelenk

    ◦   Schulterblatt-Thorax-Gelenk

                  Echte Gelenke

Art. sternoclavicularis
Das Besondere an diesem Gelenk ist, dass es die einzige gelenkige Befestigung der gesamten
oberen Extremität am Rumpf ist.
Funktionell ist dieses Gelenk ein Kugelgelenk, das von dem Kopf, der Extremitas sternalis
claviculae, und der Pfanne, der Incisura clavicularis des Sternums gebildet wird.
Da diese zwei Gelenkanteile sehr inkongruent sind, findet man dazwischen den Discus
articularis. Die Kapsel ist sehr dick, jedoch schlaff und wird ventral und dorsal durch die beiden
Ligg. sternoclaviculare anterius und posterius verstärkt.
Zusätzlich limitieren noch zwei weitere Bänder die Bewegungen im Gelenk. Dies sind das Lig.
costoclaviculare, welches alle Bewegungen hemmt und das Lig. interclaviculare, welches das
Senken der Clavicula hemmt. (6, 4)

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Art. acromioclavicularis
Das sogenannte Schultereckgelenk oder laterale Schlüsselbeingelenk besitzt zwei mit
Faserknorpel überzogene plane Gelenksflächen. Darum wird es auch durch straffe Bänder
zusammengehalten. Das Lig. acromioclaviculare verstärkt die Gelenkskapsel.
Das Lig. coracoclaviculare wird wiederum in zwei verschiedene Teile eingeteilt. Zum einen in
das Lig. conoideum welches dorsal liegt und die Auseinanderbewegung von Clavicula und
Acromion hemmt und in den zweiten Teil, dem Lig. trapezoideum, welches ventral gestellt ist
und die Zueinanderbewegung von Clavicula und Scapula hemmt.
Das Lig. conoideum zieht vom Processus coracoideus zum Tuberculum conoideum der
Clavicula und das Lig. trapezoideum vom Processus coracoideus zur Linea trapezoidea. Um
Scherkräfte der beiden Bänder zu verhindern, befindet sich zwischen ihnen die Bursa lig.
coracoclavicularis. (4)

Art. glenohumeralis
Das Art. glenohumeralis wird von zwei knöchernen Anteilen gebildet. Zum einen haben wir am
lateralen Rand der Skapula die Cavitas glenoidalis scapulae als Pfanne. Den zweiten
artikulierenden Teil bildet der Caput humeri. Zusammen sind sie das beweglichste, jedoch auch
das für Verletzungen anfälligste Gelenk des Körpers. Aufgrund des Missverhältnisses der
Flächen zwischen Kopf und Pfanne (4:1) fehlt die knöcherne Führung und somit die Stabilität im
Gelenk. Zusätzlich ist auch noch der Bandapparat schwach ausgebildet. Um trotzdem die
erforderliche Stabilität gewährleisten zu können wird das Gelenk von der kräftigen
Schultermuskulatur fixiert. (6)

                  Nebengelenke

Subacromiales Nebengelenk
Dieses sogenannte Gelenk besteht eigentlich aus zwei Schleimbeuteln, dem Schulterdach und
der Rotatorenmanschette. Die Bursa subacromialis und die Bursa subdeltoidea fungieren als
Gleitschicht und vermindern somit die Reibung bei Bewegungen im Schultergelenk, vor allem
bei der Abduktion. (6)

Schulterblatt-Thorax-Gelenk
Es handelt sich hierbei um eine scapulothorakale Gleitschicht welche aus lockerem
Bindegewebe besteht und zwischen dem M. subscapularis und M. serratus anterior zu finden ist.
(6)

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Gelenkskapsel, Bänder und Schleimbeutel

Gelenkskapsel

An der Außenseite des Labrum glenoidale entspringt die Kapsel und schließt das Tuberculum
supraglenoidale ein, um dann am Collum anatomicum des Caput humeri zu inserieren.
Um den Bewegungsumfang nicht einzuschränken, ist die Kapsel schlaff und bildet als Reserve
den Recessus axillaris (4).

Bandapparat

•   Ligamentum coracohumerale
    Hat seinen Ursprung an der Basis des Processus coracoideus und zieht mit 2 Teilen zu den
    Tubercula majus und minus. Durch diese sich aufspaltenden zwei Zügel läuft die lange
    Bizepssehne und wird somit geführt (4).

•   Ligamentum coracoglenoidale
    Entspringt am Processus coracoideus und geht dann in den kranialen Teil der Gelenkskapsel
    über. Dieses Ligament ist nur noch der entwicklungsgeschichtliche Rest, der ursprünglich am
    Humerus inserierenden Sehne des Musculus pectoralis minor (4).

•   Ligamentum transversum humeri
    Es ziehen Fasern des Musculus subscapularis über den Sulcus intertubercularis und
    inserieren am Tuberculus majus. Dies dient dazu, die Sehne des Caput longum musculus
    bicipitis brachi im Sulcus intertubercularis zu fixieren (4).

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•   Kapselverstärkende Bänder (nur von innen, also athroskopisch sichtbar)

    ◦   Ligamentum glenohumerale superius
        Verläuft vom Oberrand der Pfanne zum Sulcus intertubercularis und zum Tuberculum
        minus.

    ◦   Ligamentum glenohumerale medium
        Verläuft vom Oberrand der Pfanne zum Collum anatomicum des Humerus.

    ◦   Ligamentum glenohumerale inferius
        Bestehend aus anterioren, posterioren Faserzug und dem dazwischenliegenden Recessus
        axillaris. Alle Anteile laufen vom kaudalen Rand der Gelenkspfanne zum medialen Hals des
        Humerus, wobei der Recessus axillaris bis zum Collum chirurgicum hinunterzieht.
(4)

Eigenbänder der Scapula
Es gibt drei Eigenbänder der Scapula, das bedeutet, dass diese an der Scapula entspringen und
wieder an dieser inserieren.
•   Lig. coracoacromiale
    Das Band entspringt am Acromion und zieht gefächert an den Processus coracoideus.
    Gemeinsam mit den knöchernen Anteilen, an denen es entspringt und inseriert, bilden sie den
    Fornix Humeri, einen osteofibrösen Bogen, welcher ein Aufwärtsgleiten des Caput humeri bei
    ausgestrecktem Arm verhindert. (4)

•   Lig. transversum scapulae superius
    Durch dieses Band wird die Incisura Scapulae überbrückt und somit ein osteofibroser Kanal
    für den Nervus suprascapularis gebildet. In manchen Fällen kann dieses Band verknöchern
    und es entsteht das Foramen scapulae. (5)

•   Lig. transversum scapulae inferius
    Dieses Band ist nicht immer vorhanden. Es zieht von der Hinterfläche der Cavitas glenoidalis
    zur lateralen Basis der Spina scapulae und fixiert somit das Geflecht mit Nervus, Arteria und
    Vena suprascapularis. (4)

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Bursae synoviales
Da es im Schultergelenk zu hohen Muskelbelastungen kommt und diese Muskeln auch das
Gelenk stabilisieren müssen, gibt es zahlreiche Schleimbeutel. Diese haben bei
Schulterschmerzen eine große Bedeutung, da sie sich entzünden oder auch verletzt werden
können. Für die Praxis sind vier hauptsächlich von Bedeutung. Davon haben zwei eine
Verbindung zur Gelenkshöhle und kommunizieren mit dieser.

•   Nicht mit der Gelenkshöhle kommunizierende Bursen

    ◦   Bursa subacromialis und Bursa subdeltoidea
        Diese zwei Bursae werden als Subacromiales Nebengelenk der Schulter zusammengefasst
        und stehen oft in direkter Verbindung zueinander. Ihre Funktion ist es, für ein reibungsloses
        Gleiten des Humeruskopfes und der Ansatzsehnen der Rotatorenmanschette, vor allem des
        Musculus supraspinatus, zu sorgen (4).

•   Mit der Gelenkshöhle kommunizierende Bursen

    ◦   Bursa subtendinea musculus subscapularis
        Diese Bursa liegt unter der Sehne des Musculus subscapularis und verringert die Reibung
        an der Vorderkante der Cavitas Glenoidalis. Die Bursa ist durch eine kleine Öffnung, dem
        sogenannten Foramen ovale Weitbrecht, mit der Gelenkshöhle verbunden (4).

    ◦   Bursa subcoracoidea
        Liegt unterhalb des Processus coracoideus und kann entweder direkt mit der Gelenkshöhle
        oder indirekt über die Bursa subtendinea musculus subscapularis mit der Gelenkshöhle in
        Verbindung stehen (4).

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Mechanik

Art. sternoclavicularis
Dieses Gelenk ist in zwei verschieden Achsen beweglich, welche gemeinsam zu einer
kreisförmigen Bewegung verschwimmen können.
Läuft eine sagittale Achse durch dieses Gelenk, kann die Schulter um 40° gehoben und um 10°
gesenkt werden.
Bei einer longitudinalen Achse kann die Schulter 30° nach ventral und 25° nach dorsal bewegt
werden (7).

Art. acromioclavicularis
Die drei Freiheitsgrade dieses Gelenkes werden durch die straffen Bänder enorm eingeschränkt.
Kombiniert mit dem Art. sternoclavicularis werden translatorische Bewegungen nach kranial,
kaudal, ventral und dorsal ermöglicht. Zusätzlich ist eine leichte Rotation möglich (4).

Art. glenohumeralis
Als Kugelgelenk besitzt das Schultergelenk drei Freiheitsgrade und insgesamt sechs
Hauptbewegungsrichtungen.

•   Anteversion und Retroversion um eine horizontale Achse
    Von der Neutral-Null-Stellung aus spricht man von der reinen Anteversion bis zur
    Horizontalen. Mit Hilfe des gesamten Schultergürtels spricht man bei Anheben über die
    Horizontale von einer Elevation, die bis zu 180° möglich ist.
    Die Retroversion ist hingegen nur bis zu 40-50° möglich (4, 7).

•   Adduktion und Abduktion um eine sagittale Achse
    Eine Adduktion ist nach leichter Anteversion bis zu 45°möglich.
    Eine reine Abduktion ist nur bis 80 -90° möglich. Mit Hilfe des Schultergürtels erreicht man
    150°. Um eine 180° Abduktion zu erreichen, erfolgt eine Außenrotation, um den nötigen Platz
    unter dem Fornix humeri zu schaffen und das Daruntergleiten des Tuberculum majus zu
    ermöglichen (4, 7).

•   Innenrotation und Außenrotation um die Längsachse
    Die Innenrotation ist bis zu 95° und die Außenrotation bis zu 60° möglich (4, 7).

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Arterielle Versorgung

Die gesamte arterielle Versorgung der oberen Extremität wird durch die A. subclavia
gewährleistet, welche auf der rechten Seite aus dem Truncus brachiocephalicus und auf der
linken Seite direkt aus dem Aortenbogen entspringt.
Bevor sie unter der Clavicula weiterzieht, entspringen die A. thoracica interna, A. vertebralis,
Truncus thyrocervicalis und der Truncus costocervicalis aus ihr.
Weiter distal geht sie in die A. axillaris über, die einige Äste zur Versorgung der
Schulterstrukturen abgibt.
Die A. axillaris entsendet die A. thoracoacromialis mit ihren den Rami pectorales, Ramus
acromialis und Ramus deltoideus welche das Acromion, die Clavicula, den M. deltoideus und
den M. pectoralis major versorgen. Weiter distal entspringt die A. subscapularis, welche den
gleichnamigen Muskel versorgt.
Die letzten Äste der A. axillaris sind die beiden Arterien für die Versorgung des Humeruskopfes,
die Aa. circumflexa humeri anterior und posterior.
Auf Höhe des M. teres major und der Ansatzstelle des M. latissimus dorsi geht die A. axillaris als
A. brachialis weiter, welche die restlichen Teile des Armes mit Blut versorgt. (5, 6, 4)

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Nervale Versorgung der Schulter

Der Plexus brachialis ist verantwortlich für die nervale Versorgung der oberen Extremität. Er wird
unterteilt in eine Pars supraclavicularis und eine Pars infraclavicularis.

•   Pars supraclavicularis

Die pars supraclavicularis teilt sich in die ventralen und dorsalen Äste auf.
Zu den ventralen Ästen zählt der N. subclavius, der den M. subclavius innerviert. Weitere Äste
sind die Nn. Pectorales medialis und lateralis, die hinter der Clavicula zu den Mm. pectoralis
major und minor verlaufen.
Die dorsalen Äste innervieren die dorsalen und lateralen Muskeln des Thorax. Der N. dorsalis
scapulae versorgt den M. levator scapulae und die Mm. rhomboidei.
Der N. suprascapularis zieht durch die Incisura scapulae zum M. supraspinatus und M.
infraspinatus. Vom N. thoracicus longus wird der M. serratus anterior innerviert.
Weiters zieht der N. subscapularis zum gleichnamigen M. subscapularis und zum M. teres
major. Der N. thoracodorsalis zieht entlang des M. latissimus dorsi nach unten und versorgt
diesen (4).

•   Pars infraclavicularis

Es werden hier nicht die kompletten Nerven der Pars infraclavicularis angegeben, sondern nur
jene, welche Muskeln innervieren, die für die Funktion des Schultergürtels notwendig sind.
Der N. muscolucutaneus läuft durch den M. coracobrachialis hindurch und innerviert ihn
gleichzeitig. Zusätzlich versorgt er noch den M. bizeps brachii und den M. brachialis.
Die Muskeläste des N. axillaris verlaufen mit der A. circumflexa humeri posterior und versorgen
den M. deltoideus und den M. teres minor.
Vor dem Eintritt in den Canalis n. radialis gib der N. radialis seine Muskeläste ab, die den M.
triceps brachii versorgen (4).

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Muskeln

                    Muskeln vom Schultergürtel bis zum Unterarm verlaufend

        Muskel            Ursprung                   Ansatz             Inervation               Funktion
 M. biceps                                                                                   Abduktion;
 brachii                                                                                     Anteversion;
 •   Caput longum     Tuberculum                                                             Adduktion (nur
                      supraglenoidale        Gemeinsam an          N.                        vom Caput
                                             der Tuberositas       musculocutaneus breve)
                      Proc.                  radii
 •   Caput breve
                      corcacoideus                                                           Ellbogengelenk:
                                                                                             Felxion
 M. triceps
 brachii
 •   Caput longum     Tuberculum             Olecranon             N.radialis                Adduktion;
                      infraglenoidale                                                        Retroversion

                                                                                             Ellbogengelenk:
                                                                                             Extension
                     Tabelle 1: Muskeln vom Schultergürtel bis zum Unterarm verlaufend (7)

M. bizeps brachii
Wie der Name schon verrät, handelt es sich um einen zweiköpfigen Muskel mit zwei
verschiedenen Ursprüngen.
Das Caput longum entspringt am Tuberculum supraglenoidale scapulae und das Caput breve
am Processus coracoideus, wo es mit dem M. corcacobrachialis verwachsen ist.
Den gemeinsamen Ansatz haben sie an der Tuberositas radii.
Die zwei verschiedenen Köpfe haben auch verschiedene Funktionen im Schultergelenk.
Das Caput longum abduziert und innenrotiert den Humerus. Das Caput breve hingegen
adduziert und innenrotiert. Gemeinsam antevertieren sie im Schultergelenk bis zu 90°(4).

M.trizeps brachii, caput longum
Der lange Kopf des M. trizeps brachii entspringt am Tuberculum infraglenoidale, welches
extraartikulär liegt, und zieht zum Olecranon, wo die Sehne ansetzt und in die Gelenkskapsel
des Ellbogens einstrahlt.
Die Funktion in der Schulter ist eine Retroversion, eine Adduktion und eine schwache
Außenrotation (4).

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Muskeln vom Schultergürtel oder Rumpf zum Oberarm verlaufend

       Muskel                  Ursprung              Ansatz              Inervation               Funktion
 M. deltoideus
   Pars clavicularis        Laterales           Alle 3 an der        Alle 3 vom N.          Anteversion;
                            Drittel der         Tuberositas          axillaris              Innenroatation;
                            Clavicula           deltoidea des                               Adduktion
                                                Humerus
     Pars acromialis        Acromion                                                        Abduktion

     Pars spinalis          Spina scapulae                                           Retroversion;
                                                                                     Außenroatation;
                                                                                     Adduktion
 M. coracobrachialis        Proc.               Corpus humeri        N.              Adduktion;
                            Coracoideus                              musculocutaneus Innenrotation;
                                                                                     Anteversion
 M. pectoralis major
                                                Alle 3 an der        Alle 3 von den         Adduktion;
     Pars clavicularis      Clavicula           Crista tuberculi     Nn. Pectorales         Innenrotation;
                                                majoris humeri       medialis und           Anteversion;
                                                                     lateralis              Inspiration
     Pars                   Sternum; 1.-6.
     sternocostalis         Rippe

     Pars                   Vorderes Blatt
     abdominalis            der
                            Rektusscheide
 M. latissimus dorsi        Angulus             Crista tuberculi     N.                     Adduktion;
                            inferior            minoris humeri       thoracodorsalis        Innenroatation;
                            scapulae;                                                       Retroversion
                            10.-12. Rippe;
                            Proc. Spinosi
                            TH7 – L5;
                            Crista iliaca
 M. teres major             Angulus             Crista tuberculi     N.                     Adduktion;
                            inferior            minoris humeri       thoracodorsalis        Innenrotation;
                            scapulae                                                        Retroversion
                    Tabelle 2: Muskeln vom Schultergürtel oder Rumpf zum Oberarm verlaufend (7)

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Musculus deltoideus
Dieser Muskel ist auf Grund seiner drei verschiedenen Ursprünge in drei Teile gegliedert. Die
Pars clavicularis hat ihren Ursprung am lateralen Drittel der Clavicula und hilft bei der
Anteversion in der Schulter. Die Pars spinalis hat ihren Ursprung an der Spina scapulae und
retrovertiert in der Schulter. Die Pars acromialis ist der mittlere Teil und entspringt am Acromion.
Sie fungiert als Synergist für die beiden anderen Teile, da sie mit einigen Fasern die Anteversion
und einigen Fasern die Retroversion unterstützt.
Das Besondere an diesem Muskel kommt bei Adduktion und Abduktion zum Vorschein. Bei
herabhängendem Arm wirken die Pars clavicularis und die Pars spinalis als Adduktoren, die
Pars acromialis als Abduktor. Ab circa 60° wird die Pars acromialis jedoch insuffizient. Da sich
die Zugrichtung geändert hat, übernehmen jetzt Pars clavicularis und Pars acromialis die
Abduktion und somit trägt der Muskel an der Horizontalen das gesamte Gewicht des Armes (4).

Musculus coracobrachialis
Der Ursprung dieses Muskels ist am Processus coracoideus und zieht nach distal, wo er an der
Verlängerung der Crista tuberculi minoris ansetzt.
Er unterstützt den Musculus pectoralis major bei Anteversion, Innenrotation und Adduktion (7).

Musculus pectoralis major
Der große Brustmuskel zieht von drei verschiedenen Ursprüngen, die pars clavicularis, pars
sternocostalis und pars abdominalis zur Crista tuberculi majoris des Humerus.
Die Adduktion und Innenrotation wird vom gesamten Muskel ausgeführt, wohingegen die
Anteversion nur von Pars clavicularis und Pars sternocostalis unterstützt wird.
Wird der Schultergürtel fixiert, also zum Beispiel beim Abstützen der Hände, kann der
Brustmuskel als Atemhilfsmuskel eingesetzt werden (4).

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Musculus latissimus dorsi
Dieser Muskel wird in 4 verschiedene Abschnitte unterteilt, die jeweils einen anderen Ursprung
haben, jedoch alle zusammen an der Crista tuberculi minoris ansetzen.
Die Abschnitte sind die Pars vertebralis mit Ursprung an den Processus spinosi der 7.-12.
Brustwirbelkörper, die Pars iliaca, die am hinteren Drittel der Crista iliaca entspringt, die Pars
costalis mit Ursprung an der 9.-12. Rippe und die Pars scapularis vom Angulus inferior scapulae
entspringend.
Auf Grund seiner Funktion wird der Musculus latissimus dorsi oft auch der
Schürzenbindermuskel genannt, weil er für Innenrotation, Adduktion und Retroversion zuständig
ist.
Da er am Brustkorb entspringt, fungiert er auch als Atemhilfsmuskel (7).

Musculus teres major
Er zieht vom unteren lateralen Rand und Angulus inferior der Scapula zur Crista tuberculi
minoris und fungiert als Innenrotator, Adduktor und Retrovertierer im Schultergelenk (7).

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Muskeln der Rotatorenmanschette

         Muskel           Ursprung             Ansatz               Inervation         Funktion
 M. teres minor      Scapula –           Tuberculum            N. axillaris        Adduktion;
                     Margo lateralis     majus humeri                              Außenrotation
 M. infraspinatus    Fossa               Tuberculum            N. suprascapulris   Adduktion;
                     infraspinata        majus humeri                              Außenroatation

 M. supraspinatus    Fossa               Tuberculum            N.suprascapularis Abduktion
                     supraspinata        majus humeri

 M. subscapularis    Facies costalis     Tuberculum            Nn.                 Innenroation;
                     scapulae            minus humeri          Subscapularis       Adduktion;
                                                                                   Der kraniale Teil
                                                                                   macht eine
                                                                                   leichte
                                                                                   Abduktion
                             Tabelle 3: Muskeln der Rotatorenmanschette (7)

Rotatorenmanschette
Die Rotatorenmanschette ist für die Stabilität des Schultergelenkes verantwortlich. Sie zieht an
allen Seiten des Humeruskopfes vorbei und drückt in somit an die Gelenksfläche der Scapula.
Außerdem strahlen die Sehnen in die Gelenkskapsel ein und verstärken diese.
Zu dieser Muskelgruppe zählen der M. supraspinatus, der M. infraspinatus, der M. subscapularis
und der M. teres minor.
Der M. supraspinatus hat seinen Ursprung an der Fossa supraspinatus, welche kranial an der
Spina scapulae liegt. Er zieht an die obere Facette des Tuberculum majus und ist der
Startermuskel für die Abduktion. Einige Fasern ziehen auch in die Kapsel ein und verhindern
somit eine Einklemmung der Gelenkskapsel.
Der M. infraspinator entspringt an der Fossa infraspinata und zieht zur mittleren Facette des
Tuberculum majus. Er ist der stärkste Außenrotator im Schultergelenk.
Als weiterer Außenrotator gilt der M. teres minor, welcher am Margo lateralis scapulae entspringt
und zur unteren Facette des Tuberculum majus zieht. Seine zweite Funktion ist die Adduktion.
Der M. subscapularis zieht von der Fossa subscapularis zum Tuberculum minus und der
Gelenkkapsel. Er ist der stärkste Innenrotator im Schultergelenk (4).

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Rumpf-Schultergürtel Muskeln

        Muskel             Ursprung            Ansatz             Inervation           Funktion
 M. trapezius
   Pars descendens      Protuberantia     Laterales            N. accesorius    Pars descendens und
                        occipitalis       Drittel der                           ascendens rotieren
                        externa; Procc.   Clavicula                             die Scapula mit
                        Spinosi C2-3                                            Angulus lateralis nach
                                                                                kranial.
     Pars transversa    Procc. Spinosi    Laterales            N. accesorius    Alle 3 Teile ziehen
                        C7-TH3            Ende der                              Scapula nach medial
                                          Clavicula;
                                          Acromion

     Pars ascendens     Procc. Spinosi    Spina                N. accesorius
                        Th4-12            Scapulae
 M. levator scapulae    Procc.            Angulus              N. dorsalis      Zieht die Scapula
                        Transversi C1-    superior             scapulae         nach kranial
                        C4                scapulae
 M. rhomboideus         Procc. Spinosi    Margo                N. dorsalis      Zieht scapula nach
 minor                  C6-7              medialis             scapulae         medial und kranial
                                          scapulae
 M. rhomboideus         Procc. Spinosi    Margo                N. dorsalis      Zieht scapula nach
 major                  Th1-4             medialis             scapulae         medial und kranial;
                                          scapulae                              roziert Angulus
                                                                                lateralis nach kaudal
 M. serratus anterior   1.-9. Rippe       Margo                N. thoracicus    Zieht Scapula nach
                                          medialis             longus           lateral und ventral;
                                          scapulae                              rotiert Angulus
                                                                                lateralis nach kranial;
                                                                                Atemhilfsmuskel bei
                                                                                aufgestützten Armen
 M. pectoralis minor    3.-5. Rippe       Procc.               Nn. Pectorales   Zieht die Scapula
                                          Coracoideus          mediales und     nach kaudal; rotiert
                                                               laterales        Angulus lateralis nach
                                                                                kaudal;
                                                                                Atemhilfsmuskel
 M. subclavius          1. Rippe          Clavicula            N. subclavius    Drückt Clavicula ins
                                                                                Sternoclaviculargelenk
                             Tabelle 4: Rumpf-Schultergürtel Muskeln (7)

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M. trapezius
Der nach seiner Form benannte M. trapezius teilt sich seiner Faserverläufe nach in drei Teile.
Die Pars descendens entspringt an der Linea nuche superior, der Protuberantia occipitalis
externa, dem Lig. nuchae und am Dornfortsatz des siebten Halswirbels. Diese Fasern ziehen
gemeinsam zum lateralen Drittel der Clavicula und zum Acromion und setzen dort an. Dieser
Teil des Muskels zieht die Scapula zur Mittellinie und hebt sie an.
Die Pars transversa zieht mit sehr starken Sehnen von den Dornfortsätzen des ersten bis
fünften Brustwirbels und dem Lig. suprapinale zur Spina scapulae und zieht somit die Scapula
zur Mittellinie.
Die Pars ascendens hat ihren Ursprung an den Dornfortsätzen des fünften bis zwöften
Brustwirbels und an dem Lig. supraspinale. Der Ansatz ist am medialen Rand der Spina
scapulae, wo die Sehne ein kleines Dreieck, das Trigonum spinae bildet. Die Pars ascendens
zieht die Scapula nach unten und zur Mittellinie hin.
Alle Teile haben die Funktion, die Scapula nach medial zu ziehen. Durch den oberen und
unteren Anteil kann die Scapula gedreht und somit die Pfanne nach oben außen gerichtet
werden, um eine Elevation zu ermöglichen (4).

M. levator scapulae
Der Schulterblattheber entspringt an den Querfortsätzen des ersten bis vierten Halswirbels und
setzt am Angulus superior scapulae und zu einem kleinen Teil an dem Margo medialis scapulae
an. Er hebt das Schulterblatt und dreht gleichzeitig den Angulus inferior nach medial. (5)

Mm. rhomboidei
Diese Muskeln verschmelzen manchmal zu einem Muskel und haben auch die gleiche Funktion.
Sie werden meist unterteilt in M. rhomboideus minor und M. rhomboideus major. Der M.
rhomboideus minor entspringt an den Dornfortsätzen des sechsten und siebten Halswirbels und
setzt am Margo medialis scapulae an.
Der M. rhomboideus major entspringt direkt unterhalb, also von den Dornfortsätzen des ersten
bis vierten Brustwirbels und zieht von dort auch zum Margo medialis scapulae, jedoch etwas
weiter kaudal.
Deren Funktion ist das Pressen der Scapula an den Brustkorb und das Ziehen der Scapula zur
Wirbelsäule. (5)

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M. serratus anterior
Der vordere Sägemuskel, der M. serratus anterior, teilt sich in drei Teile auf. Die Pars superior
von der ersten und zweiten Rippe zum Angulus superior scapulae ziehend, verlagert den
Angulus superior nach vorne und außen und hilft bei der Rückführung des Armes aus der
Elevation. (4)
Die Pars intermedia, welche mit horizontalen Fasern von der zweiten bis vierten Rippe zum
Margo medialis scapulae zieht, verlagert die capula nach vorne und außen und fixiert den Margo
medialis am Rumpf. (4)
Die Pars inferior, von fünfter bis neunter Rippe zum Angulus inferior verlaufend, rotiert die
Scapula durch Verlagerung des Angulus inferior nach außen und vorne und ermöglicht somit die
Elevation.
Alle drei Anteile fixieren den Margo medialis am Rumpf und dienen bei festgestellter Scapula,
also bei Abstützen der Arme, als Heber der Rippen. Somit ist der M. serratus anterior auch ein
Atemhilfsmuskel. (4)
Ein wichtiges klinisches Merkmal ist bei Lähmung des M. serratus anterior zu beachten.
Aufgrund der Funktionseinschränkung der Pars inferior kann keine Elevation des betroffenen
Armes durchgeführt werden. (5)

M. pectoralis minor
Der kleine Brustmuskel hat seinen Ursprung an der dritten bis fünften Rippe und zieht zum
Processus coracoideus, wo er ansetzt. Seine Funktion ist es die Scapula zu senken und zu
drehen. Außerdem dient er bei festgestelltem Arm als Atemhilfsmuskel. (5)

M. subclavius
Er entspringt lateral des Lig. costoclaviculare an der ersten Rippe und setzt an der unteren
Fläche der Clavicula an. Seine Funktion ist bei Depression und Anteversion des Schultergürtels
zu helfen und die Clavicula im Sternoclaviculargelenk zu fixieren. (4)

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Pathologien der Schulter

      Tendinopathie

Die Erkrankungen der Sehnen werden in drei verschiedenen Formen eingeteilt. Es gibt die
primär nicht entzündlichen, degenerativen Erkrankungen der Sehne selbst und des
Sehnenansatzes, also die Tendinose und die Insertionstendinose. Als entzündliche Erkrankung
wird die sogenannte Tendinitis beschrieben.
Die degenerativen Formen treten meistens an besonders beanspruchten Stellen des Körpers
auf, an denen es auf Grund der Überbelastung zu Strukturzerstörung der kollagenen Fasern mit
anschließenden Kalkablagerungen kommt. Ein häufiges Beispiel dafür ist die Sehne des M.
Supraspinatus.
Die entzündliche Form geht meist mit einer Entzündung eines Gelenkes einher.
Bei den betroffenen Personen zeigt sich ein Ruhe- und Spontanschmerz, der bei der klinischen
Untersuchung durch Druck und aktive Bewegung, durch Anspannen der Muskulatur ausgelöst
werden kann (7).

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Rotatorenmanschette
                  Ruptur einer Sehne
Per Definition handelt es sich bei einer Rotatorenmanschettenruptur um einen Riss der Sehne
von einer oder mehreren der zu dieser Gruppe gehörigen Muskeln. Es kann von einem kleinen
oberflächlichen Riss bis zum Abriss der gesamten Sehne kommen. Ein akuter Riss wir meistens
durch ein Trauma ausgelöst, wobei die Sehne häufig schon degenerativ verändert ist.
Die viel häufigere Variante ist jedoch die degenerative Ruptur, bei der der Patient chronische
Beschwerden entwickelt (7).
Die Rupturen können folgendermaßen eingeteilt werden:

Teilruptur
•   Arthroskopische Klassifikation nach Ellman (8)

    ◦   Grad 1: Teilruptur unter 3mm

    ◦   Grad 2: Teilruptur zwischen 3-6mm jedoch weniger als die Hälfte der Sehne

    ◦   Grad 3: Teilruptur über 6mm

Zusätzlich wird unterschieden, ob der Defekt an der bursalen oder artikulären Oberfläche liegt.

Vollruptur
•   Klassifikation nach Patte (in der Frontalebene) (9)

    ◦   Stadium 1: proximaler Stumpf nahe dem knöchernen Ansatz

    ◦   Stadium 2: proximaler Stumpf auf Höhe des Humeruskopfes

    ◦   Stadium 3: proximaler Stumpf auf Höhe des Glenoids.

Topographische Klassifikation
•   Klassifikation nach Habermeyer (in der Sagittalebene) (10)

    ◦   Sektor A: anteriore Läsionen – Sehne des M. subscapularis und lange Bizepssehne

    ◦   Sektor B: zentrale superiore Läsionen – Sehne des M. supraspinatus

    ◦   Sektor C: posteriore Läsionen – Sehne des M. infraspinatus und M. teres minor

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Trophik
Bei einer vollständigen Ruptur einer Sehne der Rotatorenmanschette kommt es bereits nach
wenigen Monaten zur Hypotrophie und Atrophie des betroffenen Muskels. Die Muskelmasse
wird abgebaut und Fett lagert sich in den Muskel ein.
Mittels MRT wird beurteilt, wie stark der Muskel schon durch Fett ersetzt wurde. Die dafür
verwendete Klassifikation nach Goutallier unterteilt in vier Grade (11).

 Grad I              Vermehrte streifige Fetteinlagerung
 Grad II             Deutlich vermehrte Fetteinlagerung, die jedoch noch geringer ist als die restliche
                     Muskelmasse
 Grad III            Die Fetteinlagerung hat etwa die gleiche Menge wie die restliche Muskelmasse
 Grad IV             Der Muskel wurde überwiegend durch Fett infiltriert und ersetzt.
                                     Tabelle 5: Klassifikation nach Goutallier (11)

Als weitere Möglichkeit der Einteilung kann die Klassifikation nach Thomazeau (12) verwendet
werden. Dabei wird mit Hilfe der Computertomografie-Bilder die Muskelmasse des M.
supraspinatus mit der Fläche der Fossa supraspinata verglichen.

 Grad I              Normaler oder nur gering atrophierter Muskel;

                     Verhältnis von Muskel zur Fossa zwischen 1,0 und 0,6

 Grad II             Mäßige Atrophie

                     Verhältnis von Muskel zur Fossa zwischen 0,6 und 0,4

 Grad III            Schwere Atrophie

                     Verhältnis von Muskel zur Fossa liegt unter 0,4

                                    Tabelle 6: Klassifikation nach Thomazeau (12)

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AC-Gelenk

                  Arthrose
Sie gehört zu den häufigsten Arthrosen, die im menschlichen Körper vorkommt.
Es handelt sich meist um eine idiopathische Arthrose, kann aber auch sekundär durch eine
vorhergegangene Verletzung begünstigt sein.
Bei über 50-jährigen wird die AC-Gelenksarthrose zu fast 100% gefunden (13).
Die Entstehung wird durch die beiden ungleich großen Gelenkskörper und dem vertikal
stehenden Gelenksspalt begünstigt (14).

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