FÜR ALLE?! PÄDAGOGISCH KONTROVERS - EINE KITA - Kleiner Globus

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FÜR ALLE?! PÄDAGOGISCH KONTROVERS - EINE KITA - Kleiner Globus
PÄDAGOGISCH KONTROVERS – EINE KITA
                           FÜR ALLE?!
         Fachtag zum Thema Inklusion in Kitas
            Broschüre zum Fachtag am 02.03.2020
in der Kita „Kleiner Globus“, Uhlandstraße 34, 01069 Dresden

   Der Fachtag wurde mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen
   Haushaltes. Der Fachtag wurde zudem gefördert von der Landeshauptstadt Dresden, Amt für Kultur und Denkmalschutz.

                                                               gefördert durch die
                                                                             gefördert durch die
FÜR ALLE?! PÄDAGOGISCH KONTROVERS - EINE KITA - Kleiner Globus
INHALT

VORWORT                                                                           5

PROGRAMM                                                                           6

WORKSHOPÜBERSICHT                                                                  7

Impulsvortrag: „INKLUSION – VON DER THEORIE ZUR PRAKTISCHEN UMSETZUNG. MODELLE,
BEFUNDE, STRATEGIEN ZUR PARTIZIPATION“                                             8

Workshop: INKLUSIVE ELTERNARBEIT IN DER KITA. RESSOURCEN UND HERAUSFORDERUNGEN.    9

Workshop: ÜBERGÄNGE VON KITA IN SCHULE INKLUSIV GESTALTEN                         11

Workshop: INKLUSION IN DER ERZIEHER*INNENAUSBILDUNG. ERFAHRUNGEN UND
UMSETZUNGSMÖGLICHKEITEN AN DER DONNER + KERN FACH- UND BERUFSFACHSCHULE FÜR
SOZIALWESEN DRESDEN                                                               16

Workshop: ACHTUNG KINDERRECHTE! WAS MUSS ICH ALS ERZIEHER*IN BEACHTEN? KINDER
MIT SEHBEHINDERUNG ODER HÖRBEHINDERUNG UND IHRE FAMILIEN IM ALLTAG VERSTEHEN
UND BEGLEITEN                                                                     17

Workshop: ARBEITEN IM INTERKULTURELLEN UND INTERDISZIPLINÄREN TEAM. CHANCEN
UND GRENZEN IN DER PRAXIS.                                                        19

Workshop: UNSERE KITA WIRD INKLUSIV?!                                             21

Workshop: MEHRSPRACHIGKEIT ALS RESSOURCE UND NORMALITÄT IM KITA-ALLTAG            24

Workshop: TRAUMASENSIBLES VERSTEHEN UND HANDELN IM PÄDAGOGISCHEN ALLTAG           26

DER KLEINE GLOBUS AUF EINEN BLICK                                                 28

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FÜR ALLE?! PÄDAGOGISCH KONTROVERS - EINE KITA - Kleiner Globus
Wir wollen zeigen und erkennen, dass der Weg zu einer Kita für ALLE der
    Richtige ist und die dazu schwierigen Entwicklungsprozesse normal sind.
    Für Fachkräfte anderer Einrichtungen soll der Fachtag Motivation sein,
    erste Schritte zu gehen und Veränderungen als Chance zu begreifen.
               Das 5-jährige Jubiläum des Kleinen Globus am 2. März 2020 war für uns der Anlass, den Fach-
               tag „Pädagogisch kontrovers – Eine Kita für Alle?!“ durchzuführen. Wir wollten über Erreich-
               tes als weltoffene und mehrsprachige Kita berichten und Neues auf den Weg bringen. Der
               Fachtag vermittelte den Teilnehmer*innen theoretische Grundkenntnisse zu Inklusion in
               Kitas und praxisnahes Wissen, welches sie in der eigenen Arbeit anwenden können. Außer-
               dem bot er die Möglichkeit zum Austausch und zur Vernetzung. Nicht zuletzt diente er der
               Motivation der Teilnehmer*innen. Die Zielgruppe des Fachtags waren vor allem pädagogi-
               sche Fachkräfte aus sächsischen Kitas, Horten und Kindertagespflegen sowie angehende Er-
               zieher*innen aus Berufsfachschulen. Neben einem einleitenden Impulsreferat und den acht
               thematischen Workshops gehörten zum Programm des Fachtags eine Clownerie der wun-
               derbaren Clownin Ciboulette, ein informativer Büchertisch mit Kinderbüchern und Fachlite-
               ratur sowie eine abschließende Podiumsdiskussion.

               Die hier vorliegende Broschüre ist als kleine Handreichung für Pädagoginnen und Pädago-
               gen gedacht. Sie beinhaltet die Texte der Workshopleiter*innen und zu jedem Workshop
               eine kurze Dokumentation. Die Dokumentationen wurden vom Team des Kleinen Globus
               verfasst. Sie beschreiben kurz den Workshopverlauf und geben vor allem Wortmeldungen
               der Teilnehmer*innen wieder.

               Einleitend finden sich in der Broschüre das Fachtagsprogramm und die Workshopübersicht
               sowie das Impulsreferat „Von der Theorie zur praktischen Umsetzung. Modelle, Befunde,
               Strategien zur Partizipation“ von Prof. Dr. Harald Wagner von der Evangelischen Hochschule
               Dresden.

               Für den gelungenen Fachtag bedanken wir uns herzlich bei unserer Fachtagsmoderatorin,
               Frau Maria Groß, beim Team des Kleinen Globus, bei Frau Silke Hundeck vom Amt für Kinder-
               tagesbetreuung der Landeshauptstadt Dresden für die Begrüßung, bei den Referent*innen
               der Workshops und auf dem Podium, bei Esther Uhlmann für das graphic recording und na-
               türlich bei allen Teilnehmer*innen.

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FÜR ALLE?! PÄDAGOGISCH KONTROVERS - EINE KITA - Kleiner Globus
PROGRAMM                                                                                                                      WORKSHOPÜBERSICHT

   Ab 08:00 Uhr                 Anmeldung                                                                                        Titel                                                                   Referent*innen
                                Tagesmoderation: Maria Groß
                                                                                                                                 Inklusive Elternarbeit in der Kita. Ressourcen und Herausforderungen.   Olga Sperling & Silvie Koryntovà
   09:00 Uhr                    Begrüßung
                                Swetlana Kreismann (Leiterin der Kita „Kleiner Globus“)
                                Markus Degenkolb (Geschäftsführer des Ausländerrats Dresden e. V.)                               Übergänge von Kita in Schule inklusiv gestalten.                        Béatrice Heinisch
                                Silke Hundeck (Landeshauptstadt Dresden, Amt für Kindertagesbetreuung)
                                                                                                                                 Das Thema Inklusion inder Erzieher*innenausbildung.                     Katja Kluge
   09:15 Uhr                    Impulsreferat                                                                                    Erfahrungen und Umsetzungsmöglichkeiten
                                „Von der Theorie zur praktischen Umsetzung. Modelle, Befunde, Strategien zur Partizipation“
                                Prof. em. Dr. Harald Wagner, Evangelische Hochschule Dresden                                     Achtung Kinderrechte! Was muss ich als Erzieher*in beachten?            Magdalena Stenzel & Maike Limprecht
                                                                                                                                 Kinder mit einer Sehbehinderung oder einer Hörbehinderung und ihre
   10:00 Uhr                    Informationen zum Fachtag und den Workshops
                                                                                                                                 Familien im Alltag verstehen und begleiten.
   10:10 Uhr                    Kaffeepause
                                                                                                                                 Arbeiten im interkulturellen und interdisziplinären Team.               Swetlana Kreismann & Robert Zeißig
   10:30–12:00 Uhr              Workshops
                                                                                                                                 Chancen und Grenzen in der Praxis
   12:00–13:00 Uhr              Mittagspause
                                                                                                                                 Unsere Kita wird inklusiv?!                                             Carina Heinke & Ina Heubach
   13:00–14:30 Uhr              Workshops

   14:30–15:00 Uhr              Fachlicher Input zu Inklusion                                                                    Mehrsprachigkeit als Ressource und Normalität im Kita-Alltag.           Katja Flessner & Svetlana Vishek
                                Yaelle Dorison als Clownin Ciboulette
                                                                                                                                 Traumasensibles Handeln und Verstehen im Kita-Alltag.                   Clara von Verschuer & Bianca Choque-Postelt
   15:00–16:00 Uhr              Podiumsdiskussion                                                                                Theoretische Einführung und Fallarbeit.
                                Sabine Friedel, Bildungspolitische Sprecherin SPD-Fraktion Landtag
                                Dr. Heike Herrmann, Institut 3L
                                Prof. Dr. em. Harald Wagner, Evangelische Hochschule Dresden
                                Maike Limprecht, Elterninitiative „Unmöglich. Aber machbar“
                                                                                                                                         Clownerie mit der wunderbaren
   16:00 Uhr                    Ende
                                                                                                                                         Clownin Ciboulette

         Informativ – bunt – inklusiv

         Kinderbücher und Fachliteratur auf
         dem Büchertisch zum Fachtag.

         Maike Beier, Literaturpädagogin,
         Sprachbildnerin und Projektleiterin
         der Interkulturellen Bildungsland-
         schaft beim Kinder- und Elternzent-
         rum „KOLIBRI“ e. V.

                                                           6                                                                                                                             7
FÜR ALLE?! PÄDAGOGISCH KONTROVERS - EINE KITA - Kleiner Globus
IMPULSVORTRAG:
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                                                                                                   THEORIE ZUR PRAKTISCHEN
                                                                                                          UMSETZUNG. MODELLE,
                                                                                                     BEFUNDE, STRATEGIEN ZUR
                                                                                                                         PARTIZIPATION“
                                                                                                                        Prof. em. Dr. Harald Wagner

                                                                                                                 Evangelische Hochschule Dresden

Die zwei zusammengehörigen Wege zur inklusiven Gesellschaft                            und „inkludierende Exklusion“ (beispielsweise durch „In-
Bei der Umsetzung von „Inklusion“ lassen sich zwei Wege unter-                         dex für Inklusion“)
scheiden:                                                                           E. Inklusionen und das Kind als Akteur – wie sieht es da in der
                                                                                       Praxis aus?
(A) Das Aufstellen und Verfolgen geeigneter Strategien der Inklusi-
    on im jeweiligen Arbeitsbereich.                                           Anhand von Beispielen und Ergebnissen der Studie „Child Up“ wur-
(B) Das Einüben einer inklusiven Grundhaltung in der Gesellschaft.             de der momentane Stand (Punkt 5) veranschaulicht. Zielstellung
                                                                               vom Projekt ist dann die Stärkung des Kindes als Akteur.
Die inklusive Gesellschaft erreichen wir heute wohl nur, wenn wir
beide im Blick haben, auf beiden gehen und die Chancen beider                  Befund aus unserem Forschungsprojekt „Child Up“
nutzen. Da unser soziales Zusammenleben immer noch sehr stark                  (http://www.child-up.eu)
von Exklusion im Sinne von Ausgrenzung geprägt ist, müssen wir                 Da es in Finnland bereits eine längere Praxis alltäglicher Inklusion
auf dem Weg (A) Grundlagen schaffen – diesem Teil widmet sich                  gibt, zeigen auch die Kinder eine deutlich spontane und selbstver-
mein Vortrag.                                                                  ständliche inklusive Grundhaltung.

Das Kernstück der Inklusion                                                    Strategien zur Partizipation – Schlussfolgerungen                          WORKSHOP: INKLUSIVE ELTERNARBEIT IN DER KITA. RESSOURCEN UND
Beim Begriff Inklusion geht es um Beziehung und Teilhabe. Inklusion
hat dabei alle im Blick, die zu einem sozialen System (z. B. einer Grup-
                                                                               Nach Sichtung der Ergebnisse wurde zusammengetragen, wie die
                                                                               konkrete Umsetzung einer Inklusionsstrategie aussehen könnte
                                                                                                                                                          HERAUSFORDERUNGEN.
pe oder einer Organisation) gehören (wollen). Einerseits (aus dem              (immer als parallelen Weg zur inklusiven Grundhaltung in der Ge-
Blick der Inklusionswilligen) meint Inklusion den freien Zugang zu             sellschaft gedacht). Worum geht es?                                        Am Beispiel der Interkulturellen Elternarbeit des Ausländerrates            gen, psychosozialen Belastungen und werden mit einem negativ
den Kommunikationsmöglichkeiten eines sozialen Systems. Anderer-                                                                                          Dresden e. V. wird erarbeitet, wie Eltern, die mit vielfältigen Bemü-       konnotierten Blick auf migrationsspezifische Themen konfrontiert.
seits (jetzt aus dem Blick der Gruppe/Organisation) verhilft diese freie            1. Für ALLE Kinder die Inklusionen ermöglichen, die alters-           hungen ihr Leben und auch das Leben ihrer Kinder gestalten, als
Kommunikation dem System selbst seine Komplexität zu erhöhen.                          gemäß sind.                                                        Akteure mit Handlungskompetenzen und Unterschiedlichkeiten                  Erschwerende Faktoren für die Familien sind:
Dies erlaubt allen anderen Inkludierten, ihre je eigene Komplexität                 2. Inklusionsbedingungen so rahmen, dass Unterschiede als             wahrgenommen und wertgeschätzt sowie in ihren Partizipations-                   • soziale Isolation und fehlende gesellschaftliche Teilhabe
(Kompetenz) zu steigern. Bei Inklusion geht es also nicht nur um Men-                  Bereicherungen behandelt werden (Kompetenzen und                   möglichkeiten gestärkt werden können. Interkulturelle Elternarbeit              • ein schwieriges soziales Umfeld
schen mit Behinderung. Um diese gehet es auch, aber ihre aktuelle                      Ressourcen!).                                                      des Ausländerrates Dresden e. V.                                                • finanzielle Armut am Existenzminimum
Bedeutsamkeit resultiert daraus, dass die Behindertenrechtskonven-                  3. Inklusive Grundhaltung befördern; Kinder sollten Ver-                                                                                              • ein schwererer Zugang zu außerschulischen Freizeitangeboten
tion der UN einen mächtigen Inklusionsschub in Gang setzen konnte.                     schiedenheit als alltäglich ansehen und sich dabei immer           Workshopleitung: Olga Sperling, Beratungsstelle für Eltern mit Mig-             • eingeschränkte Bildungs-, Lebens- und Zukunftsperspektiven
                                                                                       einbeziehen (meine Besonderheiten!).                               rations- und Fluchterfahrung, Ausländerrat Dresden e. V. und Silvie             • psychische Belastungen und Erkrankungen (Traumata)
Im Unterschied zur „Integration“, wo immer mindestens zwei unter-                   4. Partizipation ist immer konkret, selten für alle gleich (Kin-      Koryntovà, Projekt „Kinder stärken“, Kita „Kleiner Globus“                      • Rassismuserfahrungen und sozialer Ausschluss
schiedliche Personengruppen aufeinandertreffen müssen, geht es                         der, Fachpersonal, Eltern).                                        Text: Olga Sperling

                                                                                                                                                          »
hier gerade darum, die Unterschiedlichkeit nicht als Auschlusskriteri-              5. Notwendige Unterstützungspotentiale sind auch immer                                                                                            Ihre Lebensrealitäten sind insbesondere geprägt durch:
um, ja nicht einmal als Unterscheidungskriterium ins Spiel zu brin-                    konkret: Sprache, Sinne, Erwartungen, Leistungsspektrum.           Im Workshop zur Inklusiven Elternarbeit wurden die Lebenslagen                   • ungeklärter Aufenthaltsstatus und langwierige ungewisse
gen: Inklusion spricht alle Menschen gleichermaßen an und kümmert                   6. Partizipation beginnt unter dem Fachpersonal – im inter-           von Familien mit Migrations- und Fluchterfahrung und damit ver-                     Klärung
sich darum, wie deren Zusammenwirken ermöglicht werden kann.                           kulturellen und interdisziplinären Team!                           bundene Problemlagen beschrieben.                                                • lange Wartezeiten bei Familienzusammenführung
                                                                                    7. Elternarbeit ist ein mächtiger Pfeiler der Partizipation –                                                                                          • Bewältigung des Alltags in einer neuen Sprache und Umge-
Fünf Orientierungssätze: Inklusion ist weder Ideologie noch                            keine Zusatzaufgabe.                                                                                                                                   bung, Barrieren im Erwerb der deutschen Sprache
Zwangsinstrument                                                                                                                                                Es ist eine Kunst, jemanden in seinen reifen Möglichkeiten
                                                                                    8. Kinderrechte und Index für Inklusion bieten optimale                                                                                                • eine beengte Wohnsituation, keine selbst bestimmtes Woh-
                                                                                                                                                                wahrzunehmen und ihn in diesen Möglichkeiten zu bestätigen,                   nen aufgrund der Fremdunterbringung in Gemeinschafts-
     A. Der Begriff Inklusion ist nur sinnvoll, wenn Exklusion als                     Orientierungen zur Erreichung einer inklusiven Grundhal-
                                                                                                                                                                also nicht nur in dem, was er ist, sondern sogar in dem, was er               unterkünften/Gewährleistungswohnungen
        Möglichkeit besteht                                                            tung in Organisation und Gesellschaft.
                                                                                                                                                                sein und werden könnte. Martin Buber                                       • Management des Familienalltags (Essen, Bekleidung, Kin-
     B. Alle Menschen streben nach einer optimalen persönlichen
        Inklusions-/Exklusionsgeschichte im Lebenslauf                         Literatur- und Quellenhinweis:                                                                                                                                 derbetreuung und Schule)
                                                                                                                                                          Eltern – Mütter und Väter – und Kinder mit Migrations- und Flucht-               • Rollenverschiebung: Aufgabenverteilung in der Familie, Pa-
     C. Wir wollen nicht IMMER inkludiert sein, sondern nur, wenn              Ulf Liedke, Harald Wagner u. a. 2016: Inklusion. Lehr- und Arbeitsbuch
                                                                                                                                                          erfahrung befinden sich oft in prekären Lebenslagen, welche von                     rentifizierung der Kinder
        wir es wünschen                                                        für professionelles Handeln in Kirche und Gesellschaft, Stuttgart, Kohl-
                                                                                                                                                          Unsicherheit und Einschränkungen geprägt sind. Die Familien le-                  • Rollenkonflikt im Kontext von Familie, Gesellschaft und
     D. Es gibt spezifische Formen von Inklusionen: „exkludierende             hammer https://ehs-dresden.de/childup/; www.child-up.eu
                                                                                                                                                          ben mit erheblichen sozialen und ökonomischen Benachteiligun-                       Community – zwischen Orientierung und Kontrolle
        Inklusion“ (beispielsweise Unterbringung im Kinderheim)

                                                                           8                                                                                                                                                      9
FÜR ALLE?! PÄDAGOGISCH KONTROVERS - EINE KITA - Kleiner Globus
• Identitätsfindung: Wer bin ich? Wo ist mein Platz bzw. mein               • Inklusive Elternarbeit ist nicht nur eine Nebenarbeit, son-
       zu Hause?                                                                   dern ein Qualitätsmerkmal der Einrichtung
     • Anerkennung von Schul- und Ausbildungsabschlüssen/be-
       ruflichen Qualifikationen                                             Wichtig für die Inklusive Elternarbeit sind:
     • Eingliederung in den Arbeitsmarkt, neue Ausbildungswege                   • Im Team arbeiten
     • unbezahltes ehrenamtliches Engagement                                     • Informationen über die Lebenswelt der Familie einholen
     • Einsamkeit/Depressionen/Heimweh/ambivalenter Kontakt                      • Chancengerechtigkeit und Transparenz schaffen
       zur Familie im Herkunftsland
     • Gewalt in der Familie                                                 1) Wie nehmen die Teilnehmer*innen die aktuelle Situation wahr?
                                                                             In der Vorstellungsrunde wurden folgende Interessengebiete und In-
Die genannten Problemlagen überlagern vielfältige Ressourcen der             haltswünsche für den Workshop genannt:
Adressat*innen der Elternarbeit. Persönliche Schutzfaktoren und
                                                                                 • Allgemeine Vorstellung der inklusiven Elternarbeit, Input
erlernte Handlungskompetenzen, die eine unterstützende und teils
                                                                                   sammeln und Möglichkeiten der Inklusiven Elternarbeit
überlebenswichtige Wirkung im Migrationsprozess haben, sind:
                                                                                 • Ideen zur Motivation für Eltern, die nicht mitmachen; El-
                                                                                   ternpatenschaften
     • Anpassungsfähigkeit und Flexibilität
                                                                                 • Gestaltung von Elternabenden (sodass sie nicht als Belas-
     • neu erarbeitete Lebensstrategien
                                                                                   tung seitens der Eltern gesehen werden) Gestaltung eines
     • hoher Grad an Motivation (Erlernen der Sprache, Arbeits-
                                                                                   Elterncafés
       marktzugang, Unabhängigkeit)
                                                                                 • Einbeziehen von Familien mit Migrationserfahrung
     • Resilienz/posttraumatische Reifung
                                                                                 • Umgang mit mehrfach belasteten Familien (z. B. Migrations-
     • mitgebrachte soziale Kompetenzen/Gemeinschaftssinn
                                                                                   erfahrung + bildungsfern)
     • Zugehörigkeit zu einer Community
                                                                                 • Möglichkeiten der Entwicklung einer Haltung pädagogi-
     • familiärer Zusammenhalt
                                                                                   scher Fachkräfte in Richtung inkludierendes Denken (Will-
     • Mehrsprachigkeit
                                                                                   kommen-heißen von Familien mit Migrationshintergrund)
     • Religionszugehörigkeit
                                                                                 • Möglichkeiten einer Vorstellung des deutschen Bildungs-
     • politische Aktivität
                                                                                   systems schaffen (Sächsischer Bildungsplan, Kinder lernen
     • Interessen im Bereich Sport, Musik, kulturelle Bildung
                                                                                   durch das Spiel etc.) für „übermotivierte Eltern“ (=mein
     • schulischer und beruflicher Hintergrund
                                                                                   Kind soll ordentlich lernen) oder Eltern, die mit kita-ähnli-   WORKSHOP: ÜBERGÄNGE VON KITA IN SCHULE INKLUSIV GESTALTEN
                                                                                   chen Institutionen keine Erfahrung haben
Beratungsangebote für Eltern sollten diese Ressourcen in den Blick
                                                                                 • Strategien, wie nichtdeutschsprachige Familien abgeholt
nehmen und nutzen. So gestaltet sich z. B. die stadtweite „Beratung                                                                                Anhand des Index für Inklusion für Kindertageseinrichtungen und         Sie können nicht unabhängig voneinander, sondern nur miteinander
                                                                                   werden können
für migrantische Familien“ des Ausländerrats Dresden e. V. als offen,                                                                              Schulentwicklung erarbeiten wir Ideen und Strategien zur koopera-       verbunden wirken. Dabei steht das Kind im Mittelpunkt. Kinder-
                                                                                 • Tatsache, dass unter werdenden Erzieher*innen Angst vor
niedrigschwellig, gebührenfrei und mehrsprachig. Zentral ist dort                                                                                  tiven Gestaltung eines inklusiven schulischen Übergangs in wohn-        garten und Grundschule stimmen das gemeinsame Verantwortungs-
                                                                                   der Elternarbeit und vor allem vor der interkulturellen El-
eine lebensweltorientierte Perspektive, um die Zielgruppe gemäß                                                                                    ortnahe Grundschulen.                                                   und Handlungsfeld ab.
                                                                                   ternarbeit herrscht
des Empowermentansatzes in ihrer individuellen Persönlichkeit
und ihren Partizipationsmöglichkeiten zu stärken und somit glei-                                                                                   Workshopleitung und Textauswahl: Béatrice Heinisch, Diakonisches        Die Phase des Übergangs zur Grundschule
                                                                             2) Was glauben die Teilnehmer*innen worin die Ursachen für
chermaßen einen persönlichen und gesellschaftlichen Mehrwert zu                                                                                    Werk – Stadtmission Dresden e. V., Koordinierungsstelle Schulische      Der Übergang zur Grundschule wird in Kapitel 3.4. des Sächsischen Bil-
                                                                             eine erschwerte Inklusive Elternarbeit liegen?
schaffen. Eltern sind Alltagsexpert*innen und Vorbilder und prägen                                                                                 Inklusion                                                               dungsplans beschrieben. Dieser kann unter https://www.dresden.de/
                                                                                 • Sprachbarrieren, kulturelle Unterschiede, Situation im Her-
den Sozialisationsprozess ihrer Kinder maßgeblich. Nur wenn die                                                                                                                                                            media/pdf/kitas/saechsischer_bildungsplan.pdf heruntergeladen wer-
                                                                                    kunftsland bei migrantischen Familien
Eltern in ihren Kompetenzen gestärkt werden, können auch die Kin-                                                                                  Allgemeine Informationen zur Schuleingangsphase                         den. Im Folgenden soll auf die Kooperation zwischen Kindertagesein-
                                                                                 • mehrfache Belastungen und wenig Ressourcen der Familie
der an ihren Ressourcen wachsen. Das divers aufgestellte Team der                                                                                  Die folgenden Informationen zur Schuleingangsphase sind der             richtung und Grundschule zur optimalen Gestaltung des Übergangs
                                                                                 • Personalmangel + mangelnde Vielfalt im Team (keine Mut-
„Beratung für migrantische Familien“ vertritt Werte, wie Offenheit,                                                                                Webseite www.schule.sachsen.de entnommen.                               eingegangen werden. Der Text ist benanntem Kapitel 3.4. entnommen.
                                                                                    tersprachler*innen für fremde Sprachen)
Vertrauen, Wertschätzung und Gleichberechtigung.
                                                                                 • herrschende Angst vor der interkulturellen Elternarbeit
                                                                                                                                                   Der Übergang vom Kindergarten in die Grundschule ist eine Heraus-       In der Grundschule müssen analoge Bedingungen [wie in der Kin-
                                                                                                                                                   forderung und eine Entwicklungschance für die Kinder. Kindergar-        dertageseinrichtung] bereitgestellt werden, denn auch nach dem
                                                                             3) Welche Lösungsansätze und/oder gelungene Praxisbeispiele
                                                                                                                                                   ten und Grundschule arbeiten im Dialog mit den Eltern in dieser         Übergang in die Schule benötigen Kinder anregende Lernumge-
                                                                             werden vorgestellt und besprochen?
Workshopdokumentation                                                                                                                              Phase eng zusammen. In gemeinsamer Verantwortung begleiten              bungen, die sowohl eine individuelle Aneignung von Welt in ihrer
                                                                                 • individuelle Behandlung der Familien
                                                                                                                                                   sie die Kinder beim Hineinwachsen in den neuen Lern- und Lebens-        Vielgestaltigkeit als auch die soziale Integration in eine neue Um-
Nach einem theoretischen Input (Lebensrealitäten der Familien, er-               • Ressourcenorientierung
                                                                                                                                                   ort. Die Einrichtungen schließen dazu vor Ort konkrete Kooperati-       welt ermöglichen. Die praktische Zusammenarbeit von Kinderta-
schwerende Faktoren und Ressourcen) wurde ein Fallbeispiel aus                                                                                     onsvereinbarungen ab.                                                   geseinrichtung und Grundschule wird durch den fachlichen Dialog
der Kita Kleiner Globus vorgestellt. Abgeschlossen wurde die Runde           Bei dem von den Referentinnen vorgestellten Fallbeispiel wurden
                                                                                                                                                                                                                           von pädagogischen Fachkräften beider Institutionen und durch die
mit den Prinzipien der Inklusiven Elternarbeit- Haltung, Ressourcen,         folgende Maßnahmen vorgeschlagen:
                                                                                                                                                   Das Schulvorbereitungsjahr liegt in der Verantwortung der Kinder-       Erkenntnis getragen, dass Erzieher*innen über das nötige Wissen für
Vernetzung, Angebote für Eltern und Methoden/Arbeitsansätze.                                                                                       tageseinrichtungen. Die inhaltliche und methodische Gestaltung          die Entwicklung, Begleitung und Förderung jedes einzelnen Kindes
                                                                                 • feste Bezugsperson für die gesamte Familie, möglicherwei-                                                                               verfügen, das in die Schule kommt. Erzieher*innen und Lehrer*in-
                                                                                                                                                   orientiert sich am Sächsischen Bildungsplan. Kinder, die bisher kei-
Assoziationen der Teilnehmer*innen zum Begriff ,,Inklusive Elternarbeit“:          se eine Person die die Sprache der Familie spricht                                                                                      nen gestalten als gleichberechtigte Partner*innen ihre fachliche Zu-
                                                                                                                                                   nen Kindergarten besuchen, können im Schulvorbereitungsjahr in
    • Eltern als Ressource/Bereicherung sehen (von fast allen ge-                • genügend Zeit für das Ankommen und für die Eingewöh-                                                                                    sammenarbeit und beziehen Mädchen und Jungen, Mütter und
                                                                                                                                                   der jeweiligen Kindertageseinrichtung angemeldet werden.
        nannt)                                                                     nung                                                                                                                                    Väter ein. Auf allen Ebenen der verantwortlichen Institutionen müs-
    • Elternarbeit ist vor allem Beziehungsarbeit; Form der Parti-               • Kooperationen nutzen (Ärzte, Ämter…), Patenschaften (äl-                                                                                sen Konzepte entwickelt werden, die den Brückenschlag zwischen
                                                                                                                                                   Zur Schuleingangsphase gehören die Anmeldung in der Grund-
        zipation                                                                   tere Kinder+ neu zugekommene Kinder)                                                                                                    Kindertageseinrichtungen und Grundschulen schaffen. Beide Insti-
                                                                                                                                                   schule, die Schulaufnahmeuntersuchung durch die Kinder- und Ju-
    • Erwartungen an die Eltern abklären                                         • Geschwisterkinder in einer Gruppe                                                                                                       tutionen haben sich im letzten Jahrzehnt grundlegend weiterent-
                                                                                                                                                   gendärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes, die Ermittlung
    • alle Eltern erreichen (dolmetschen, sich gegenüber allen El-               • an der Beziehung mit den Eltern arbeiten und Erwartungen                                                                                wickelt und einen konzeptionellen Wandel vollzogen. Um sich an-
                                                                                                                                                   des aktuellen Entwicklungsstandes und der Anfangsunterricht in
        tern verständlich machen können, Infomaterial auf ver-                     auf beiden Seiten abklären                                                                                                              zunähern und diesen Wandel nachzuvollziehen, ist es sinnvoll, die
                                                                                                                                                   den Klassenstufen 1 und 2. Jede Grundschule hat ein Konzept zur
        schiedenen Sprachen), Eltern da abholen, wo sie im Mo-                   • andere institutionelle Hilfe anbieten/vermitteln                                                                                        Arbeitskonzepte und Arbeitsformen beider Institutionen wechsel-
                                                                                                                                                   Gestaltung der Schuleingangsphase. Wesentlicher Bestandteil des
        ment sind                                                                • weitere Bezugspersonen suchen (Familienfreunde, Bekann-                                                                                 seitig vorzustellen und auszutauschen. Im fachlichen Dialog mitein-
                                                                                                                                                   Konzepts ist die Zusammenarbeit mit den Eltern und den Kinder-
    • den Eltern die Kitakultur (Abläufe, Strukturen, Motive) na-                  te), die für das Kind in der Kita da sein können                                                                                        ander gilt es, die Besonderheiten jedes Bereiches zu erkunden und
                                                                                                                                                   tageseinrichtungen. Die Schuleingangsphase liegt in Verantwor-
        hebringen                                                                • Elterngespräche, Elternberatung, Kulturtransfer (Kitakultur),                                                                           zu verstehen. Die Umsetzung dieser Kooperationsbeziehungen und
                                                                                                                                                   tung der Grundschulen.
    • eigene Haltung positiv entwickeln                                            Dolmetscherdienste                                                                                                                      -vorhaben wird wesentlich von der verantwortungsvollen Wahr-
    • Sprachvielfalt nutzen (Eltern übersetzen für Eltern)                       • Gesundheitszustand des Kindes prüfen                                                                                                    nehmung der jeweiligen pädagogischen Spielräume und dem En-
                                                                                                                                                   Schulvorbereitungsjahr und Schuleingangsphase werden als Prozesse
    • allgemeine Wertschätzung, Wohlgefühl und Willkommen-                                                                                         verstanden, die zeitlich parallel und aufeinander bezogen verlaufen.    gagement der Beteiligten vor Ort getragen.
        heißen in der Kita schaffen

                                                                        10                                                                                                                                                11
FÜR ALLE?! PÄDAGOGISCH KONTROVERS - EINE KITA - Kleiner Globus
Dabei sollen folgende Aspekte der Kooperation besonders hervor-          Schülerinnen und Schüler mit und ohne Behinderung sollen ge-           Es gab 3 Plakate mit je einer Frage im Raum. Die Teilnehmer*innen
gehoben werden:                                                          meinsam lernen können. Die Entwicklung und Ausgestaltung von           sollten dort etwas eintragen.
    • Bereitschaft und Fähigkeit zur dialogischen Grundhaltung,          Maßnahmen zur Gewährleistung inklusiver Bildungsangebote ist
    • gemeinsame Beobachtungen, um Themen der Kinder zu fin-             eine langfristige Aufgabe. Um eine tragfähige Struktur für die Um-
       den, die in eine Gestaltung gemeinsamer Projekte münden,          setzung der Inklusion zu etablieren, werden in den nächsten Jahren       Was läuft gut? (+)      • Begegnungen zw. Vorschuler*innen
    • Zusammenarbeit mit Müttern und Vätern,                             in allen Regionen Sachsens Kooperationsverbünde aufgebaut. Ziel                                    und Schüler*innen gestalten
    • Dokumentation und Analyse der einzelnen Bausteine der              der Kooperationsverbünde ist es, die sonderpädagogische Förde-                                   • Schnupperunterricht für die Vor-
       Kooperation.                                                      rung und die Ausgestaltung des inklusiven Unterrichts in allen För-                                schüler*innen
    • Voraussetzungen für die Planung von Kooperationsvorha-             derschwerpunkten mit zumutbaren Schulwegen zu sichern. Sie ver-                                  • Austausch mit Kooperationsschule
       ben sind:                                                         netzen die regionalen Partner und erleichtern auf diesem Weg die                                 • Elternfeedback
    • eine realistische Einschätzung des Umfangs der Vorhaben,           Zusammenarbeit vor Ort.                                                                          • Informationen der Schule. Was
    • die Klärung des Zeitbudgets der Beteiligten und der Organi-                                                                                                           brauchen die Kids für den Schul-
       sationsstruktur,                                                  Unter folgendem Link finden Sie weiterführende Informationen zu                                    eintritt
    • eine überschaubare Planung,                                        Inhalt und Aufbau der Kooperationsverbünde nach Sächsischem                                      • Auf dem Weg von hierarchischen
    • die Dokumentation der Verantwortlichkeiten und die konti-          Schulgesetz sowie die Termine der konstituierenden Beratungen                                      zum kooperativen Denken!
       nuierliche Reflexion der Zusammenarbeit während des Ko-           der Kooperationsverbünde in Sachsen: https://www.hszg.de/for-                                    • Austausch mit der Schule vor +
       operationsprozesses.                                              schung/einrichtungen/forschungsinstitute/bildung-information-                                      nach dem Schulanfang/Rückmel-                • Es gibt meistens ein großes Einzugsgebiet für Kitas → Kitas
                                                                         und-kommunikation/projekt-bako-sn/                                                                 dung an die Kita                               werden auf 10 verschiedene Grundschulen aufgeteilt.
Beispiele für Kooperationsvorhaben sind:                                                                                                                                  • Arbeit mit den Eltern auf Basis der          • Idee: Arbeitsgruppe bilden, konkrete Aufgabeaufteilung,
    • gemeinsame Fort- und Weiterbildungen,                              Kontakt:                                                                                           Beobachtung der Kinder, Eltern-                wer zu welcher Vernetzung geht, welcher Austausch mit
    • gemeinsame kurz- und längerfristige Projekte, die an den           Diakonisches Werk – Stadtmission Dresden e. V.                                                     gespräche                                      welchen Schulen. Dabei wäre es zu empfehlen einen Ko-
       Interessen und Neigungen der Kinder ansetzen und ver-             Koordinierungsstelle Schulische Inklusion                                                        • gemeinsame Feste z. B. Sportfest               operationsvertrag mit der nächst gelegenen Grundschule
       schiedene thematische Schwerpunkte haben,                         Albertstraße 29                                                                                  • Vorschulangebot → Kinder gezielt               abzuschließen & dann andere Netzwerke zu schaffen. Ko-
    • wechselseitige Hospitationen,                                      01097 Dresden                                                                                      auf Schule vorbereiten                         operation mit allen Schulen ist nicht möglich! Dabei ent-
    • Gesprächsrunden (Erzieher*innen, Lehrer*innen und Eltern),                                                                                                                                                           steht die Frage: was passiert mit den Kindern, die zu ande-
    • Runder Tisch mit Vertreter*innen anderer Institutionen             Schulische.inklusion@diakonie-dresden.de                                                                                                          ren Schulen gehen?
                                                                                                                                                  Was läuft nicht         • Abstempeln → fehlende Zeit/Res-
       (Stadtrat, Fachberatung, Jugendamt, Jugendarzt usw.).             Tel.: 0351 – 810 38 519                                                                                                                         • Träger sollen auch bewusst umgehen, wenn sie inklusiv sein
                                                                                                                                                  so gut? (–)               sourcen, um sich mit dem Thema
                                                                                                                                                                            zu beschäftigen                                wollen!
Die Gestaltung des Übergangs von der Kindertageseinrichtung in die                                                                                                                                                       • Rechtzeitig Eltern fragen, zu welcher Schule ihre Kinder ge-
                                                                                                                                                                          • Anpassung der Kinder mit Ent-
Grundschule lässt sich vor diesem Hintergrund als permanenter                                                                                                                                                              hen werden
                                                                                                                                                                            wicklungsbesonderheiten im Sys-
Übungsweg charakterisieren – diesmal allerdings vor allem für                                                                                                                                                                • Im Dialog auftreten
Erwachsene. Denn soll dieser Übergang gelingen, dann müssen sich         Workshopdokumentation                                                                              tem Schule
                                                                                                                                                                                                                             • Arbeit in Kooperation mit einer/einigen Schulen, aber
                                                                                                                                                                          • Austausch/Haltung/Offenheit mit
pädagogische Fachkräfte, externe Professionelle und Eltern im Dia-       Vorstellungsrunde mit Karteikarten zu Beginn des Workshops:                                                                                            nicht mit „allen“ Schulen möglich!
                                                                                                                                                                            Schulen in gut situierten Stadtge-
log ihre Bildungsvorstellungen, Erwartungen und Ideen austauschen        1) Wer bin ich? 2) Wo komme ich her? 3)Wo möchte ich hin?                                                                                           • es soll auch eine gewisse Arbeit von Eltern geben
                                                                                                                                                                            bieten
und gleichberechtigt an der Gestaltung des Übergangs mitwirken.                                                                                                                                                          • Beobachtungsbogen werden manchmal sehr zeitig an Kitas
                                                                                                                                                                          • Kürzungen im Vorschulbereich
Tragfähige Modelle, die auf diesem langwierigen und steinigen Weg        Frage 2 zielte auf den institutionellen Hintergrund und lieferte                                                                                  gegeben, z. B. 2 Jahre davor. Das ist sehr zeitig! Es ist besser
                                                                                                                                                                            wegen Personalmangel
entstehen, müssen erprobt, weiterentwickelt und verbreitet werden.       folgende Antworten:                                                                                                                               Entwicklungsgespräche mit Eltern zu führen.
                                                                                                                                                                          • Kooperation mit Schule → wenig
Die Qualität der Arbeit am Übergang von Kindertageseinrichtungen              • Der Übergang begleitet uns immer, aber die Frage ist immer,                                                                              • Für Eltern ist absolut intransparent was in Kita passiert!
                                                                                                                                                                            Zeit, Bereitschaft, neue Ideen
in Grundschulen wird letztlich durch die Qualität der Zusammenar-                wie können wir sie besser gestalten.                                                                                                        • Es wäre gut, wenn Kitas eine Broschüre/Flyer (am bes-
                                                                                                                                                                          • Übergang von Kindern mit mehre-
beit zwischen Erwachsenen in eben diesen Institutionen (Kinderta-             • Übergang von Förderschule und Einbeziehen der Eltern                                                                                            ten in einfacher Sprache) für Eltern entwickeln können
                                                                                                                                                                            ren Risikofaktoren (Bildungsform)
geseinrichtung, Grundschule, Familie, Träger der freien und öffentli-         • Die kooperative Zusammenarbeit mit einer Förderschule ist                                                                                    • Diese sollen auch die Aufgaben/Pflichten der Eltern be-
                                                                                                                                                                          • Beeinträchtigung + Sprachdefizit +
chen Jugendhilfe und Schulverwaltungen) bestimmt. Die Förderung                  sehr positiv                                                                                                                                   inhalten (Was sollen wir als Eltern machen?)
                                                                                                                                                                            Migration
der Kinder im Schulvorbereitungsjahr soll sich inhaltlich und metho-          • Wir sind eine bilinguale Kita, viele Kids haben einen bilin-                                                                                 • Es wird empfohlen, Elternabende zu gestalten!
                                                                                                                                                                          • Inklusiver Übergang in Schule ohne
disch am Sächsischen Bildungsplan und an der Gemeinsamen Ver-                    gualen Hintergrund. Aber wie können wir unsere Zusam-                                                                                   • Vorstellung von Eltern, Kooperationsschulen, Schularzt, An-
                                                                                                                                                                            Kooperation
einbarung des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und des                menarbeit mit bilingualen Schulen besser gestalten? Gibt                                                                                  sprechpartner*in für Kooperation
                                                                                                                                                                          • Auswahl der Kinder für Deutsch-
Sächsischen Staatsministeriums für Kultus zur Kooperation von Kin-               es solche Schulen überhaupt in der Gegend!?                                                                                             • Schwierigkeiten: Kita-Leitung verfügen über wenig Zeit/
                                                                                                                                                                            modell „Lesen durch Schreiben“
dergarten und Grundschule von 13. August 2000 (Kooperationsver-               • Wenn die Vorschulphase kommt, werden die Eltern unru-                                                                                      Ressourcen, Eltern haben oft viele Fragen, es gibt kein bün-
einbarung) orientieren. Dabei obliegt das Schulvorbereitungsjahr                 hig, danach wird es wieder besser.                                                                                                        delndes System!?
der Verantwortung der Kindertageseinrichtung.                                 • Eltern sind sehr heterogen.                                       Wen oder was            • Dialog zwischen Kita & Schule (Er-           • Schulen haben andere Beobachtungsinstrumente/-metho-
                                                                              • Elternarbeit in Kitas ist sehr wichtig. Es sollen Unterstüt-      braucht die               zieher*innen & (Lehrer*innen)
                                                                                                                                                                                                                           den als Kita
Die Schuleingangsphase, die sich von der Anmeldung der Kinder in                 zung/Beratung/Begleitung angeboten werden. Dabei gibt            kooperative             • Eltern, Kita-Team, Ansprechpart-
der Schule bis zum Anfangsunterricht in der pädagogischen Einheit                es auch Grenzen: Inwieweit soll ich informieren? Wen soll        Gestaltung eines          ner*innen in der Kita/Hort
                                                                                                                                                                                                                     → Es wurde ein Zettel „Mein persönlicher Aktionsplan“ an die Teil-
der Klassenstufen 1 und 2 erstreckt, liegt in der Verantwortung der              ich informieren? Welche sind die Maßnahmen zu ergreifen?         inklusiven              • Beachtung des Tempos der Kin-
                                                                                                                                                  Übergangs                 der                                      nehmer*innen verteilt und kurz darüber gesprochen.
Grundschule. Die Gestaltung der Schuleingangsphase erfolgt auf                • Jede Einrichtung ist komplett unterschiedlich, mit anderen
der Grundlage eines schuleigenen Konzeptes, das den individuel-                  Voraussetzungen.                                                 in die Schule           • gleichberechtigte Partner sein
len Lernausgangslagen und Entwicklungsbesonderheiten der Kin-                 • Es kann voneinander gelernt werden. Erfahrungsaustausch                                   • Eltern + Kids stehen im Fokus            Mein persönlicher Aktionsplan
der Rechnung trägt. Die Ermittlung der Lernausgangslage zielt auf                ist sehr wichtig!!                                                                       • fitte Eltern                             Zur Umsetzung einer kooperativen Gestaltung des inklusiven Über-
Förderung nicht auf Selektion. Schulvorbereitungsjahr und Schul-              • Es soll nicht nur auf eins fokussiert werden, sondern auch                                • Wissen um Unterstützungsmöglich-         ganges aller Vorschulkinder in die Grundschule
eingangsphase müssen daher als Gestaltungsprozesse verstanden                    der Blick auf das Ganze bewahrt werden. Es ist auch wich-                                  keiten
werden, die zeitlich parallel und aufeinander bezogen verlaufen.                 tig, einen Blick auf die „hochbegabte Kinder“ zu haben.                                  • Offene Haltung bei allem                      1. Was will ich dafür tun?
Sie können nicht unabhängig voneinander, sondern nur miteinan-                   Sonst können diese Kinder schnell in der Förderschule lan-                               • Austausch zwischen Kita & Schule              2. Wen oder was muss ich einbeziehen?
der initiiert werden. Die bereits erwähnte Kooperationsvereinba-                 den.                                                                                       auf Augenhöhe                                 3. Wann will ich erste Schritte umgesetzt haben?
rung bildet dafür die wesentliche Basis.                                      • Wir sind eine Sprach-Kita und haben sehr homogene Kids.                                   • Verantwortungsbewusstsein der
                                                                                 Inklusion ist in unserer Konzeption verankert. Dies betrifft                               Fachkräfte                                Frau Heinrich empfiehlt: im Alter des Kindes von vier Jahren
Kooperationsverbünde Sachsen                                                     auch unsere Haltung und Blickweise.                                                      • Bereitschaft aller am Prozess be-        wird empfohlen, eine Beratung in Anspruch zu nehmen, da die Ent-
Die folgenden Ausführungen sind Auszüge aus der Broschüre „Ko-                • Wie kann der Übergang inklusiv gestalten werden? Der ein-                                   teiligten Personen (Eltern, Fach-        scheidung einen großen Einfluss auf die Biografie der Kinder hat.
operationsverbünde Sachsen – Zusammenarbeit vor Ort stärken –                    fachste Weg ist leider häufig „Rückstellen“. Wie können El-                                kräfte, etc.)                            Da Kitas nur eingeschränkte zeitliche und personelle Ressourcen
inklusive Schule entwickeln“.                                                    tern darüber aufgeklärt bzw. unterstützt werden?                                         • Informationen über bestehende            haben, können sie auch an Beratungsstellen, wie z. B. die der Diako-
                                                                                                                                                                            Konzepte der Schule                      nie, weitervermitteln.

                                                                    12                                                                                                                                              13
FÜR ALLE?! PÄDAGOGISCH KONTROVERS - EINE KITA - Kleiner Globus
Graphic Recording: Esther Uhlmann

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FÜR ALLE?! PÄDAGOGISCH KONTROVERS - EINE KITA - Kleiner Globus
WORKSHOP: ACHTUNG KINDERRECHTE! WAS MUSS ICH ALS ERZIEHER*IN
                                                                                                                                                  BEACHTEN? KINDER MIT SEHBEHINDERUNG ODER HÖRBEHINDERUNG UND IHRE
                                                                                                                                                  FAMILIEN IM ALLTAG VERSTEHEN UND BEGLEITEN
                                                                                                                                                  Der Workshop gibt grundlegende Informationen zu den Kinderrech-          Zahlen:
                                                                                                                                                  ten und widmet sich der pädagogischen Umsetzung der Kinderrechte         Ca. 2,6 % der Schüler in Sachsen haben den Förderschwerpunkt
                                                                                                                                                  in der Kita. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf der Fragestellung, wie    Hören. Davon besuchen ca. 50 % eine Regelschule. 9 von 10 gehör-
                                                                                                                                                  Kinder mit einer Seh- oder einer Hörbehinderung und ihre Familien        losen Kindern haben hörende Eltern. Beim sogenannten Lippenle-
                                                                                                                                                  im Alltag verstanden und begleitet werden können.                        sen verpassen Kinder mindestens 70 % einer Information.

                                                                                                                                                  Workshopleitung und Text: Magdalena Stenzel, Stadt AG – Aktives          Ca. 1,4 % der Schüler*innen in Sachsen haben den Förderschwer-
                                                                                                                                                  Netzwerk für ein inklusives Leben in Dresden e. V. und Maike Limp-       punkt Sehen. Davon besuchen ca. 30 % eine Regelschule. Bisher
                                                                                                                                                  recht, Elterninitiative „Unmöglich. Aber machbar“                        werden nur zwei blinde Kinder an Regelschulen beschult.

                                                                                                                                                  Problemaufriss: Magdalena Stenzel zum Thema Hörbehinde-                  Die UN Kinderrechtskonvention ist seit 1992 in Deutschland in
                                                                                                                                                  rung                                                                     Kraft. Folgende Auszüge wurden im Workshop bilingual und taktil
                                                                                                                                                      • Hörbehinderung und der Nutzen von Hör-Technik sind indi-           eingeführt. Anschließend sollte die Frage beantwortet werden, ob
                                                                                                                                                        viduell verschieden.                                               die Kinderrechte auch gleichermaßen für Kinder mit Behinderung
                                                                                                                                                      • Betroffene Kinder verpassen viele Informationen, vielfach          gelten.
                                                                                                                                                        sogar einen vollständigen Spracherwerb.
                                                                                                                                                      • Den meisten Kindern mit Hörbehinderung wird bislang kei-                Alle Kinder sollen gleichberechtigt behandelt werden.
                                                                                                                                                        ne Gebärdensprache angeboten.
                                                                                                                                                      • Gebärdensprache sichert die Sprachentwicklung und macht            Bildung und Schule
                                                                                                                                                        Informationen ohne Hürden zugänglich.                              Förderung so, dass eine möglichst vollständige soziale Integration
                                                                                                                                                      • In Sachsen gibt es keine Förderschule, die Unterricht in Ge-       und individuelle Entwicklung stattfinden kann!
                                                                                                                                                        bärdensprache anbietet.
                                                                                                                                                                                                                           Spiel und Freizeit
                                                                                                                                                  Problemaufriss: Maike Limprecht zum Thema Sehbehinderung                 Umfassende Beteiligung an Freizeit und kulturellem Leben, was
WORKSHOP: INKLUSION IN DER ERZIEHER*INNENAUSBILDUNG. ERFAHRUNGEN                                                                                      • Sehbehinderung ist individuell verschieden.                        Zeit und Barrierefreiheit zur vollwertigen Teilhabe braucht!
                                                                                                                                                      • Es gibt nur Schätzungen zu Betroffenenzahlen, damit ist die
UND UMSETZUNGSMÖGLICHKEITEN AN DER DONNER + KERN FACH- UND BERUFS-                                                                                      Planung einer Versorgung unzureichend möglich.                     Familie
FACHSCHULE FÜR SOZIALWESEN DRESDEN                                                                                                                    • Betroffene Kinder verpassen vielfach Informationen.
                                                                                                                                                      • Die Kinder werden überwiegend in den Fördereinrichtun-
                                                                                                                                                                                                                           Keine Trennung der Kinder von ihren Eltern, außer im Fall der Ge-
                                                                                                                                                                                                                           fährdung des Kindeswohls!
                                                                                                                                                        gen in Leipzig und Chemnitz betreut, was lange Fahrtzeiten
Auch die Ausbildung der Erzieherfachschüler*innen reagiert auf          tageseinrichtung „Kleiner Globus“ entstanden so bereits mehrspra-               oder einen Internatsaufenthalt bedeutet.                           Förderung
den gesellschaftlichen Anspruch der Inklusion. Am Beispiel der          chige Medien und Kartensets für das Kamishibai-Erzähltheater.                 • Es gibt viel zu wenige ausgebildete Blindenpädagog*innen.          Bei Behinderung besondere Förderung!
Donner + Kern Fachschule für Sozialwesen betrachteten wir, wie
der Gedanke der Inklusion in Theorie und Ausbildungspraxis ver-         Grundlage der Ausbildung ist der Lehrplan für Erzieher*innen in
mittelt und gelebt werden kann. Gemeinsam erörterten wir, wie           Sachsen. Er fokussiert eine ganzheitliche Sichtweise auf Menschen
Fachschüler*innen die Kompetenz entwickeln können, mit Vielfalt         sowie ein inklusives Verständnis. Die Fachschüler*innen sollen in-
umzugehen und wie pädagogische Fachkräfte ihre Erfahrungen in           klusiv arbeiten und unterstützen. In den einzelnen Lernfeldern wer-
diesen Prozess einbringen können.                                       den immer wieder die Lerninhalte in Bezug auf Vielfaltsaspekte bei
                                                                        Kindern und Jugendlichen reflektiert. Wir vermitteln deshalb in der
Workshopleitung und Text: Katja Kluge, Dozentin an der Donner +         Erzieherausbildung ein Verständnis von Diversität und Inklusion.
Kern Fach- und Berufsfachschule für Sozialwesen Dresden                 Durch die Reflexion von Lebensentwürfen wird Vielfalt an unserer
                                                                        Schule sichtbar und erfahrbar.
Wir möchten eine Willkommenskultur an unserer Schule leben. Da-
für haben wir grundlegend Werte wie Toleranz und Offenheit im           Wir streben an, dass unsere Fachschüler*innen in ihrem späteren
Leitbild verankert. Wir betonen die Wertschätzung unserer Schü-         Arbeitsfeld Vorbilder im Umgang mit Vielfalt sind und dass sie über
ler*innen mit all ihrer Vielfalt und begrüßen sie zum Beispiel des-     Diversitätskompetenz verfügen. Dabei lernen sie pädagogische An-
halb im Eingangsbereich bereits in all ihren Familiensprachen. Zu-      sätze, Methoden und Arbeitsmaterialien kennen, die inklusives Ar-
sammen mit unseren Schüler*innen haben wir das Zertifikat Schule        beiten ermöglichen. Sie reflektieren zum Beispiel eigene Vorurteile
ohne Rassismus erworben und wollen somit Alltagsrassismus und           im Rahmen der vorurteilsbewussten Pädagogik und lernen Lern-
Ausgrenzung im Allgemeinen entgegentreten. Wir bauen Barrieren          umgebungen zu gestalten, die die Vielfalt der Gesellschaft erfahrbar
ab und gewähren Nachteilsausgleiche auch bereits während der            machen, z. B. durch „hautfarbene“ Stifte in 12 Farbnuancen. Auch
Ausbildung. Auch unser Kollegium ist vielfältig und besucht Weiter-     der Sächsische Bildungsplan wird auf Aspekte von Diversitätserfah-
bildungen, z. B. zu den Möglichkeiten, den Unterricht in einfacher      rungen hin beleuchtet. Ziel ist eben nicht nur die Förderung eines
Sprache zu gestalten. Wir legen den Fokus in der Lehre von Anfang       inklusiven Verständnis sondern auch inklusiven Handelns.
an auf Vielfalt und Inklusion und freuen uns, dass unsere Schü-
ler*innen diese Themen vermehrt in Facharbeiten bearbeiten. Wir         Als Schule ist es uns dabei wichtig, mit unseren Fachschüler*innen im
bieten im Wahlpflichtbereich Projekte an, z. B. zu Interkulturalität    Gespräch zu bleiben. Auch wir als Bildungseinrichtung sehen uns als
und Mehrsprachigkeit. Die vermittelten Inhalte zu Inklusion können      „auf dem Weg“ zu einer inklusiven Gesellschaft. Wir sind bemüht, unser
die Schüler*innen in Kooperationen mit inklusiv arbeitenden Ein-        inklusives Handeln auf der Organisationsebene stets zu reflektieren und
richtungen vertiefen. Im Rahmen der Kooperation mit der Kinder-         die Vielfalt unserer Fachschüler*innen in diesen Prozess einzubringen.

                                                                   16                                                                                                                                                     17
FÜR ALLE?! PÄDAGOGISCH KONTROVERS - EINE KITA - Kleiner Globus
Information und Medien                                                           • Welchen Weg nimmt Ihr Kind zur Schule? Läuft es?
Zugang zu vielfältigen Medien!                                                     Nimmt es die Straßenbahn oder fährt ein Fahrdienst?
                                                                                 • In welche Schule geht das Kind? Wäre es dieselbe Schu-
Mitbestimmung                                                                      le wie bisher? Wie wird das mit den Aufgaben sein, die
Zugang zu Informationsquellen in Wort, Schrift und Kunst!                          der/die Lehrer*in stellt?
                                                                                 • Wie kommt es nach Hause? Ist es allein zuhause bis Sie
Umsetzung der Kinderrechte – Ergebnis                                              von Arbeit kommen? Wann kommt das Kind nach Hau-
An den oben genannten Kinderrechten wird deutlich, dass diese für                  se?
Kinder mit Behinderung leider oftmals noch keine Selbstverständ-                 • Was macht das Kind am Nachmittag? Wie verbringt es
lichkeit darstellen. Deswegen ist es wichtig, Vielfalt als Normalität              seine freie Zeit? Wie kommt es zu den Freizeitangebo-
zu begreifen und eine positive Grundhaltung gegenüber einer hete-                  ten? Kann Ihr Kind Freunde besuchen? Was wird dort
rogenen Lebens- und Lernwelt zu entwickeln. Einrichtungen müs-                     gespielt?
sen sich den Kindern anpassen und nicht umgekehrt. Inklusion darf                • Wie läuft die Kommunikation beim Abendessen in der
nie unter Ressourcenvorbehalt stattfinden!                                         Familie?
                                                                                 • Wie läuft es mit den Geschwistern? Welche Tätigkeiten
Ergebnisse für den Alltag von Erzieher*innen:                                      teilen die Geschwister?
    • Keine Angst vor Kindern mit Sinnesbehinderung! Haben Sie                   • Welche Medien nutzt Ihr Kind? Woher bekommt es
       kein Mitleid. Empfangen Sie diese Kinder freundlich und                     wichtige Informationen?
       einfühlsam mit Respekt; machen Sie Angebote.                              • Wie teilt es seine Meinung mit?
    • Nicht auf Fachkräfte warten, die in der Regel nicht ausrei-                • Was würde Ihnen fehlen, wenn Ihr Kind gehörlos oder
       chend zur Verfügung stehen.                                                 blind wäre?
    • Sensibel werden für die Wahrnehmung des Kindes und alles                   • Was würden Sie und Ihr Kind dazugewinnen? Eine neue
       anbieten, was andere Kinder ebenso erhalten.                                Fähigkeit? Neue Freunde/Kontakte?
    • Mut haben, Materialien selbst anzupassen.
    • Am besten sind Materialien, die alle gleichermaßen nutzen
       können, wie z. B. taktile Kinderbücher (Tipp: Bücher vom          Workshopdokumentation
       Verein Anderes Sehen) oder Pappbücher mit Gebärden
       (Tipp: Verlag Kindergebärden oder Gebärdenbilder nutzen           Wie nehmen die Teilnehmer*innen die aktuelle Situation wahr?
       wie „Sign Box“ von dieVielfalter)                                     • „Bildung ist Ländersache“, Förderschwerpunkte sind bun-
    • Eltern einbeziehen in die Umsetzung, häufig sind sie bereits             desweit gleich geregelt, aber veraltet. Gebärdensprache ist
       Experten.                                                               darin noch nicht verankert. Dadurch ist nur eine mangelnde
    • Kinder nicht fernhalten von vermeintlich unpassenden An-                 Bildung für Hörgeschädigte möglich.
       geboten wie beispielsweise Malen für blinde Kinder.                   • Gebärdendolmetscher fehlen in Sachsen nicht. Häufig muss
    • Kinder selbst ihre Grenzen bestimmen lassen.                             man sie nur einklagen.
    • Informationsverlust aktiv entgegenwirken z. B. Schrift erle-           • Viele Auszubildende können sich aussuchen, ob sie in eine
       ben lassen; unsichtbare und unverständliche Informatio-                 inklusive/integrative Einrichtung für ihr Praktikum gehen
       nen bewusst an das Kind herantragen, z. B. durch Haptik               • Wie schnell kann man Gebärdensprache lernen? → Mimik,
       sowie Visualisierung oder Zeigen wahrnehmbar machen.                    Gestik und Mundbild werden genutzt, um Kindern mit einer      WORKSHOP: ARBEITEN IM INTERKULTURELLEN UND INTERDISZIPLINÄREN
    • Assistenz beantragen wie Gebärdendolmetscher*innen oder
       die Mobile Sehfrühförderung.
                                                                               Hörbehinderung Kontextinformationen zu geben.
                                                                                                                                             TEAM. CHANCEN UND GRENZEN IN DER PRAXIS.
                                                                         Welche Lösungsansätze und Praxisbeispiele kennen die Teil-
Zum Workshop erhielten die Teilnehmer*innen die Möglichkeit sich         nehmer*innen?                                                       Am Beispiel der Arbeit des multiprofessionellen und interkulturel-       Unser pädagogisches Team besteht aus 28 Kolleg*innen und zeich-
zu Fragen des Arbeitsblatts „Achtung Kinderrechte“ (Lotze, Limp-             • Blindenstock für Kinder mit Sehbehinderung                    len Teams des Kleinen Globus soll gezeigt werden, wie wichtig ein        net sich durch seine Diversität aus.
recht, Stenzel 2020) auszutauschen:                                          • Menschen mit Blindheit ansprechen, nicht einfach anfassen     diverses Team für die inklusive Arbeit ist. Konkret wird auf die Her-
                                                                               oder Hand an Dinge führen                                     ausforderung „Ein traumatisiertes Kind kommt in die Kita“ einge-             • Es ist multiprofessionell: Erzieher*innen, Kindheitspäda-
Stellen Sie sich vor, Sie hätten ein blindes Kind. Was wäre an-              • Erfragen, ob das Kind Dinge anfassen möchte und (böse)        gangen und dabei diskutiert, wie das Team darauf regiert und an                gog*innen, Sozialpädagog*innen, Erziehungswissenschaft-
ders?                                                                          Überraschungen vermeiden.                                     welche Grenzen es stößt.                                                       ler, Heilpädagoginnen, Erzieher*innen mit Heilpädagogi-
Stellen Sie sich vor, Sie hätten ein gehörloses Kind. Was wäre               • Alltagsgegenstände wie Schrank, Tisch, Buch, … mit einer                                                                                     scher Zusatzqualifikation.
anders?                                                                        Braillezange (Prägezange zur Beschriftung) beschriften. So    Workshopleitung und Text: Swetlana Kreismann und Robert Zeißig,              • Es wird von weiteren Fachkräften unterstützt: Kunstthera-
                                                                               kann das Kind ein Verständnis für Schrift erwerben.           Leitungsteam Kita Kleiner Globus, Ausländerrat Dresden e. V.                   peutin, Sonderpädagogin, Logopädin.
Ihr Alltag mit gehörlosem/blindem Kind:                                      • Hörgeschädigte Kinder sollten die Tür im Blick behalten                                                                                    • 14 Kolleg*innen aus dem Team haben Migrationserfahrung und
     • Stellen Sie sich vor, Sie stehen morgens auf – Sie gehen in             dürfen. Aufmerksamkeit des Kindes erhält man durch Licht-     Im folgenden Text wird das Team des „Kleinen Globus“ kurz be-                  bringen verschiedene Sprach- und Kulturkompetenzen mit.
         das Zimmer Ihres Kindes…                                              signale, winken oder aufstampfen                              schrieben, um dann der Frage nachzugehen, wie sich Ressourcen
          • Wie wird das Kind geweckt?                                       • Kinder mit Hörbehinderung benötigen Gebärdensprache           und Chancen eines diversen Teams nutzen lassen.                          Ein interkulturelles und interdisziplinäres Team bietet im Kita-All-
          • Wann stehen Sie auf?                                               und Visualisierung                                                                                                                     tag Ressourcen und Chancen.
          • Wieviel Zeit brauchen Sie, bis Sie das Haus verlassen            • Kinder mit einer Hörschädigung können durch Hörhilfen
                                                                                                                                             Es ist unsere Aufgabe, dass sich die Diversität der Kinder und ihrer
             können?                                                           Geräusche und Sprache wahrnehmen, jedoch nicht zwin-                                                                                   Menschen aus anderen Kulturkreisen bringen auch die „Farben ih-
                                                                                                                                             Familien auch in unserem Team abbildet, damit wir diese erreichen
          • Wie läuft die Kommunikation morgens in der Familie?                gend verstehen                                                                                                                         rer Kulturen“ mit. Dies bedeutet nicht notwendigerweise ein Span-
                                                                                                                                             und mitnehmen können. Unser Team ist divers, d. h. es finden sich
          • Wie findet Ihr Kind alltägliche Materialien und Wege?                                                                            verschiedene Herkünfte, Sprachen, Geschlechter, Berufsabschlüs-          nungsfeld für die Arbeit, sondern in erster Linie eine Bereicherung,
                                                                                                                                             se etc. Bei Neuanstellung pädagogischer Fachkräfte wird gezielt          z. B. für die Elternarbeit und Eingewöhnung: gibt es im Team jeman-
                                                                                                                                             darauf geachtet, dass sich das Team weiterhin diversifiziert.            den, der/die die Familiensprache des einzugewöhnenden Kindes
                                                                                                                                                                                                                      spricht, dann kann dies das Sicherheitsgefühl und die emotionale
                                                                                                                                             Um der Diversität in der Kita zu begegnen und erfolgreich mit dieser     Stabilität des Kindes und der Eltern fördern. Die Vielfalt der Biogra-
                                                                                                                                             zu arbeiten, werden im Team nicht nur die mit ihr verbundenen            fien im Team und der damit verbundene Erfahrungsschatz erleich-
                                                                                                                                             Potentiale, sondern auch die Herausforderungen regelmäßig fach-          tern und erweitern den Zugang zu den Familien. Als große Ressour-
                                                                                                                                             lich diskutiert. Außerdem nimmt unser Team an Fortbildungen zu           ce eines diversen Teams lässt sich auch die Möglichkeit betrachten,
                                                                                                                                             Diversitätskompetenz teil. Stereotypien, Vorurteile und mögliche         die eigene Arbeit öfter und intensiver zu reflektieren. Wie lassen
                                                                                                                                             Diskriminierungen können so erkannt, benannt und bearbeitet              sich all die Ressourcen nutzen? Wie kann ein solches Team gut mit-
                                                                                                                                             (vermieden, bekämpft) werden.                                            einander arbeiten?

                                                                    18                                                                                                                                               19
All die Unterschiede können natürlich auch zu Auseinandersetzun-       Workshopdokumentation
gen führen. Fehlt es an Zeit und geeigneten Räumen bzw. Struktu-
ren für Austausch und Diskussionen im Team, so können Ressourcen       1. Wie nehmen die Teilnehmer*innen die aktuelle Situation wahr?
nicht nutzbar gemacht werden und Konflikte werden wahrschein-               • Unklarheiten welche Aufgaben von Erzieher*innen oder So-
licher. Für jede/n einzelne/n Mitarbeiter*in sind Akzeptanz und An-            zialpädagog*innen übernommen werden sollen (z. B. Be-
erkennung der eigenen Biografie und Arbeit essentiell. Ein Team                gleitung zu Ämtern)
braucht das offene und wertschätzende Miteinander. Eigentlich               • Begleitung der Familien ist sehr zeitaufwendig, reichen die
                                                                               Ressourcen der Erzieher*innen dafür?
                                                                                                                                             WORKSHOP: UNSERE KITA WIRD INKLUSIV?!
sollte dies selbstverständlich sein, wenn sich das Team seiner Vor-
bildwirkung für die Kinder bewusst ist. Notwendig sind ebenso die           • eigene Grenzen erkennen
ressourcenorientierte Haltung der Kolleg*innen sowie deren Be-              • Eltern sind oft nicht in der Lage zu entscheiden welche
reitschaft zur Selbstreflexion und Weiterbildung, insbesondere zu              Schule die richtige ist.                                      Das Kinderhaus der Lebenshilfe Dresden e. V. auf der Wintergarten-             Workshopleitung: Carina Heinke, Leiterin des Kinderhauses der Le-
Themen mit migrationsgesellschaftlicher Relevanz oder zur vorur-            • Kommunikation im interkulturellen Thema teilweise schwie-      straße 13 hat sich von einer rein heilpädagogischen hin zu einer               benshilfe Dresden e. V. und Ina Heubach, Leiterin des Kinderbereichs
teilsbewussten Erziehung und Bildung.                                          rig                                                           inklusiven Einrichtung entwickelt. Ob Inklusion nun wirklich umge-             der Lebenshilfe Dresden e. V.
                                                                            • Umstellung der Einrichtung hin zu Inklusion ist sehr schwie-   setzt werden kann und welche Barrieren auf dem Weg der Um-
In einem Team ist es wichtig, dass das Interesse füreinander da ist            rig, auch aufgrund von sehr heterogenen Personen/Haltun-      gestaltung einer Institution zu überwinden sind, soll in diesem                Textmaterial: Carina Heinke
und dass Kolleg*innen emphatisch sind. Gerade Kolleg*innen, die                gen im Team                                                   Workshop bearbeitet werden.
selbst Flucht- und Migrationserfahrung haben, brauchen ein siche-           • Familienthemen in der Kita u. a.: Armut, Flucht, Förderbe-                                                                                    Im Folgenden finden Sie einen Abdruck der Powerpointfolien, wel-
res Ankommen im Team, durchliefen oder durchlaufen sie doch oft                darf, Mehrsprachigkeit                                                                                                                       che uns freundlicherweise von Frau Heinke zur Verfügung gestellt
neue Rollenfindungs- und Sozialisationsprozesse. Flucht und Mi-             • wenig Interkulturalität in vielen Kitas                                                                                                       wurden.
gration prägen Menschen in starkem Maße.                                    • Suche nach mehr Interkulturalität
                                                                            • wenige Quereinsteiger im Team
Was braucht das Team? Was kann die Leitung fördern?                                                                                                                                                                              Veränderte Bedingungen im Bereich der
                                                                       2. Was glauben die Teilnehmerinnen worin die Ursachen liegen?
                                                                                                                                                                                                                                 Frühen Hilfen in der Stadt Dresden
                                                                           • Das Verständnis für verschiedene Kulturen fehlt
Im Folgenden eine Aufzählung, die sich sicherlich erweitern lässt:                                                                                                                                                               Veränderung der Kindertagesstätten Landschaft
                                                                           • mangelnder Austausch, fehlende Zeit und Strukturen
    • Vielfalt in der Kita akzeptieren und leben.                                                                                                                                                                                 Etablierung barrierefreier Zugänge in allen Stadtgebieten
                                                                           • fehlende Einblicke in andere Kulturen oder Lebenswelten
    • Interesse füreinander. Die Lebenswelten und Lebenssitua-                                                                                                                                                                    Aufbau von heilpädagogischen Gruppen
                                                                              der verschiedenen Fachkräfte                                                                                                                        stark steigende Bedarfszahlen im Krippen- und Kindergartenbereich
       tionen von Kolleg*innen kennenlernen und respektieren.                                                                                                          Rückblicke
                                                                           • fehlendes interdisziplinäres Personal
    • Schaffen von Zeit und Rahmen für den Austausch und die                                                                                                   Standort Wintergartenstraße                                        Fortschreibung der Sächsischen Integrationsverordnung
       Diskussion von Unterschieden und Gemeinsamkeiten im                                                                                                                                                                        Entwicklung von Qualitätskriterien
       Team.                                                           3. Welche Lösungsansätze oder gelungene Praxisbeispiele werden                                                                                             Fachberatung für freie Träger
    • Innere Offenheit, Geduld, Humor, Vertrauen, Reflexion,           vorgestellt und besprochen?
                                                                                                                                                                                                                                  Steigender Beratungsbedarf von Familien mit entwicklungsauffälligen
       Selbstreflexion.                                                    • Begleitung der Eltern/Familien bei Amtsgängen und zu Vor-                                                                                            Kindern
    • Supervision, Weiterbildungen, pädagogische Teamtage,                    stellungen der Schulen, da oft keine sensible Begleitung der                                                                                        alle Frühförder- und Entwicklungsberatungsstellen mit hoher Auslastung

       Hospitationen.                                                         Familien angeboten wird                                                                                                                                                     LH D/ KIBE-Kinderhaus-Heu/ 03-20            4

    • Teambuilding durch gemeinsame Erlebnisse und Erfahrun-               • ständige Reflexion und Evaluation im Team ist unabdingbar,
       gen jenseits von Arbeit.                                               um sich weiterzuentwickeln
    • Der Wille und die Bereitschaft, eine Kultur des Mit- und Für-        • (externe) Fachkräfte zu Dienstberatungen einladen für neu-
       einander aufzubauen und zu pflegen.                                    en Input/Perspektivwechsel                                          Gesellschaftlicher Wandel                                                      Kindertagesstätte der Lebenshilfe
    • Strukturen schaffen für gute fachliche Zusammenarbeit                • Migration sollte ein Thema in der Ausbildung sein. Wenn
                                                                              man keine Erfahrung/Wissen dazu sammeln konnte, fällt               • UN Behindertenrechtskonvention
       und Kommunikation, z. B. durch das gemeinsame Setzen                                                                                         Konvention zum Schutz der Rechte behinderter Menschen
       von Teamthemen, die zu Sitzungen bearbeitet werden oder                die Arbeit in einer interkulturellen/inklusiven Einrichtung         • Nichts über uns ohne uns - als Leitgedanke über dem
                                                                              schwer                                                                Gesamtprozess
       durch thematische Arbeitsgruppen im Kita-Alltag.                                                                                           • Zu den Menschen mit Behinderungen zählen Menschen, die
                                                                           • Vertrauen, Reflexion und Selbstreflexion, Offenheit, Humor             langfristige körperliche, seelische, geistige oder
                                                                              und Geduld im Team sind wichtig                                       Sinnesbeeinträchtigungen haben, welche sie in Wechselwirkung
Im „Kleinen Globus“ fördern wir den Austausch im Team durch:                                                                                        mit verschiedenen Barrieren an der vollen, wirksamen und
                                                                           • Wissen um verschiedene Lebenswelten aneignen
    • wöchentliche Sitzungen in Kleinteams,                                                                                                         gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft hindern können
                                                                           • Hospitationen von Gruppen und anderen Einrichtungen                  • Konvention wird ab 26.03.2009 innerstaatliches Recht
    • monatliche große Dienstberatungen,
                                                                           • Weiterbildung, Supervision, pädagogische Teamtage um                 • Juni 2013:
    • thematische Arbeitsgruppen,                                                                                                                   Stadt Dresden beschließt Aktionsplan zur Umsetzung
                                                                              Zusammenhalt zu stärken
    • regelmäßige Mitarbeiter*innengespräche,
                                                                           • Umgangskultur füreinander und miteinander aufbauen
    • Konfliktgespräche,                                                                                                                                                   LH D/ KIBE-Kinderhaus-Heu/ 03-20        2
                                                                           • Struktur für Kommunikation und Zusammenarbeit schaffen
                                                                                                                                                                                                                                                          LH D/ KIBE-Kinderhaus-Heu/ 03-20            5

    • den Fachaustausch mit externen Expert*innen und Super-
                                                                           • Vielfalt akzeptieren und leben
       vision.
                                                                           • zusätzliche Ausbildungen, Zusatzqualifikationen und Kom-
                                                                              petenzen fördern, um konkrete Hilfen zu ermöglichen.                Aktionsplan Stadt Dresden                                                      Ausgangssituation
Das gemeinsame Lachen und Feiern darf bei allem Alltag und Arbei-
ten nicht zu kurz kommen.                                                                                                                         Ziel bis 2027                                                                  • Nischenfunktion – da nur Betreuung von entwicklungsauffälligen
                                                                                                                                                  • Die inklusive ganzheitliche Bildung, Erziehung und Betreuung ist für           und von Behinderung bedrohten Kindern
                                                                                                                                                    alle Kinder in Dresden gesichert. Jedes Kind erhält die individuelle         • kein Einbezug in wichtige Entwicklungsphasen im Bereich der
                                                                                                                                                    Hilfe, die es für seine umfassende Teilhabe benötigt.                          Kindertagesstätten in der Stadt
                                                                                                                                                                                                                                 • hoher Anteil der Betreuung von Kindern mit hohen Hilfebedarfen für
                                                                                                                                                  Teilziele                                                                        die Stadt Dresden
                                                                                                                                                  • Alle Kindertageseinrichtungen entwickeln ein gemeinsames                     • Kostensätze mit individuellen Lösungen für Kinder- keine
                                                                                                                                                    Verständnis für eine inklusive Bildung, Erziehung und Betreuung                Ausgrenzung
                                                                                                                                                  • Verankerung des inklusiven Arbeitsansatzes im Leitbild des                   • insgesamt geringer finanzieller Spielraum
                                                                                                                                                    Eigenbetriebes Kindertageseinrichtungen

                                                                                                                                                                           LH D/ KIBE-Kinderhaus-Heu/ 03-20        3                                      LH D/ KIBE-Kinderhaus-Heu/ 03-20            6

                                                                  20                                                                                                                                                       21
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