Fantasie. Fiktion. Wahres. Das Magazin für Menschen mit Vorstellungskraft
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2021 unbezahlbar Ausgabe 1 Fantasie. Fiktion. Wahres. Das Magazin für Menschen mit Vorstellungskraft Angestrahlt: Helfenbrunn im Ampertal – ein magischer Ort Abgetaucht: Die U-Boot-Story Außergewöhnlich: Der Griff nach den Sternen Augenblicklich: 100 Zeitfenster – 100 Momentaufnahmen – 100 Geschichten Außerdem: 100 + 2 Jahre Bauhaus Weimar – 40 + 2 Jahre Bauhaus Helfenbrunn
Foto: Rainer Lehmann „Es bedarf nur eines leisen Glockenschlags der Fantasie, eines Stichwortes von drüben, wo die Träume sind, dass ich bin, wo ich nie gewesen, ich Wege gehe, die ich nie gekannt.“ Jakob Wassermann (1873-1934), dt. Schriftsteller Impressum Vorschau Heft 2 HELMUT ist eine unabhängige und kostenlose Unterwegs mit dem Hopfenmaler | Making of Titanic – Das Publikation. Für Menschen mit Vorstellungskraft. Schiff der Träume | Legendäre Feste und Veranstaltungen Konzept und Redaktion: Helmut Pokorny in Helfenbrunn | Auf Entdeckungsreise: Seefestung Tallinn Herausgeber: Helmut Pokorny (verantwortlich) | 100 Zeitfenster – Teil 2 | Destination Helfenbrunn: 7 gute Hohenzollernstr. 95, 80796 München Gründe zu kommen | Begegnungen | Spaziergang durch Gestaltung, Satz und Druckvorstufe: Stefanie Pokorny das Haus der Träume | Rätselseiten mit Preisausschreiben Kontakt: info@pokorny-kreativ-welten.de Tel. 089.2721132 Anzeigenschaltungen sind ab Ausgabe 2 möglich. Gerne übersende ich Ihnen Formate und Preise. Änderungen vorbehalten! helmut – das magazin für menschen mit vorstellungskraft 2
Vorwort Liebe Leserin, lieber Leser, Sie haben die erste Ausgabe des Magazins HELMUT in der Hand. Ein Magazin „für Menschen mit Vorstellungskraft“. Begeben Sie sich mit mir auf die Reise zu einem außergewöhnlichen Ort, wo Träume und Fantasie zu Hause sind. Tauchen Sie ein in eine ganz besondere Welt. Seit Studententagen lebe, liebe, arbeite und feiere ich in der Hofstraße 6 in Helfenbrunn. Mittlerweile ist mein Lebensschwerpunkt in München, wo ich ge- meinsam mit meiner Frau Stefanie ein Werbe- und Gestaltungsbüro für Unternehmenskommunikation und Grafik Design unterhalte. Geblieben ist das 1.200 m2 große Grundstück in Hel- Neugierig geworden? fenbrunn – als mein Sehnsuchtsort, mein Platz der Dann folgen Sie mir auf meiner Reise. Inspirationen und Ideen. Hier gab und gibt es Raum, Falls Sie Anregungen, Fragen oder Vorschläge Träume zu realisieren – lesen Sie dazu auf Seite 8 haben schreiben Sie mir: den Beitrag zum Jubiläum Bauhaus Weimar und info@pokorny-kreativ-welten.de Bauhaus Helfenbrunn. Hier entstand auch die U-Boot-Idee (Seite 14). Ihr Helmut Pokorny Und hier habe ich meine Leidenschaft für die groß- formatige Malerei wiederentdeckt. Einige meiner Werke finden Sie im Beitrag „Seerosenteich”, „Ein Quitten-Leben” und verteilt über verschiedene Arti- kel in dieser Helmut-Ausgabe. Weitere Bilder sind auf meiner Homepage zu sehen: helmut-pokorny-malerei.de. Die meisten Gemälde stehen übrigens zum Verkauf. Inhalt In Helfenbrunn tüftle ich seit geraumer Zeit an mei- 04 Helfenbrunn im Ampertal – ein magischer Ort nen „Zeitfenstern“ – das sind kleine Guckkästen mit Erinnerungen, teils sehr persönlich und emotional, 08 102 Jahre Bauhaus Weimar – 42 Jahre Bauhaus Helfenbrunn teils Weltgeschehen aus meinem Blickwinkel be- 14 Die U-Boot-Story trachtet. Einige dieser über 100 Zeitfenster möchte 20 Der Griff nach den Sternen – eine Fiktion ich Ihnen ab Seite 22 vorstellen. 22 100 Zeitfenster, Teil 1 Im Kapitel „Griff nach den Sternen“ (Seite 20) geht es um ein mögliches sowie zukunftsweisendes Pro- 27 Souvenirs, Souvenirs jekt, für das mir Helfenbrunn geradezu prädestiniert 28 Der Seerosenteich erscheint. Und ich erzähle Ihnen von meiner Begeg- 30 Begegnung mit Prof. Ludwig Narziß nung mit Prof. Dr. Ludwig Narziß, dem Großmeister der Brauwissenschaften, und seiner Leidenschaft für 36 Ein Quitten-Leben Brau- und Dampf(lok)kessel (Seite 30). 38 Wer rastet, der rostet – Rätselseiten helmut – das magazin für menschen mit vorstellungskraft 3
Mein Land He l f enb r u n n Schauen, staunen, stehen bleiben V erlässt man bei Allershausen die Autobahn A9 und folgt der Staatsstraße 2054 in Richtung Zolling, so taucht man ein ins grüne Ampertal, begleitet den Flusslauf auf ca. 7 km, und erreicht dann kurz nach Kirchdorf die Ortschaft Helfen- brunn. Ein auf den ersten Blick unspektakuläres, beschauliches Dorf mit ca. 450 Einwohnern. I m Jahr 1979, noch zu Studentenzeiten, hatte ich das große Glück, hier eine Heimat in der Hofstraße 6 zu finden, in einem kleinen Holzhaus mit großem Obstgarten. Um die Dinge und Zusammenhänge besser zu verstehen, sollten Sie diesen für mich besonderen Ort ein wenig näher kennenlernen. helmut – das magazin für menschen mit vorstellungskraft 4
Blick auf Helfenbrunn – Sommer / Winter i m Amp e r t a l E twas abseits, am östlichen Ende der Ansiedlung, erhebt sich die kleine barocke Kapelle St. Sebaldus aus dem Jahr 1697. Der Überlieferung nach sollen genau an dieser Stelle 12 Ritter aus der Zeit der Kreuzzüge begraben liegen. Warum gerade hier? Zu müde, zu krank für den weiten Weg ins Heilige Land? Oder waren sie auf dem Rückweg in ihre Heimat und fanden ganz unerwartet den Tod? Wir wissen es nicht. I m 18. Jahrhundert entwickelte sich die Kapelle zu einer viel besuchten Wallfahrtsstätte für leidgeplagte Menschen mit Zahnweh, Mundfäule, Appetit- und Sprachlosigkeit. helmut – das magazin für menschen mit vorstellungskraft 5
Ein magischer Ort H elfenbrunn wurde im Jahr 823 n. Chr. erstmals urkundlich erwähnt. Ein nicht unbedeutendes lokales Adelsge- schlecht, die Helfobrunner, waren damals hier ansässig. Ihm entstammte auch der Freisinger Bischof Arnold (oder Arnulf), der in der Zeit von 875–883 als neunter Nachfolger Ampertal zwischen Nörting und Kirchdorf des hl. Korbinian auf dem Bischofsthron saß. Im 15. Jahrhundert verlieren sich dann die Spuren der Helfobrunner. Ausgestorben, ausgewandert ... ? D ie allerältesten Siedlungsspuren finden sich in dieser Gegend aus der Jungsteinzeit, ca. 5000 v. Chr. Von der Donau und der Isar aufwärts kamen die ersten Gruppen von Ackerbauern und Hirten, die sich im fruchtbaren Ampertal und in den Seitentälern niederließen, einfache Häuser bauten und neben der Landwirtschaft auch Viehzucht betrieben. Bischöfe, Bier und „Bergblick“ Von Helfenbrunn führt die Landstraße direkt ins nahe Freising, der ältesten Stadt in Oberbayern, Herzogpfalz der bajuwarischen Agilofinger ab 555 n. Chr., Bischofssitz seit 739, Stadt mit Markt- recht seit über 1300 Jahren. Der mächtige fünfschiffige romanische Dom von 1205 erinnert an die wechselvolle Geschichte der Fürstbischöfe, beginnend mit Korbinian, der um 724 als Wander- bischof nach Freising kam und heute als Gründungsheiliger des Bistums verehrt wird. Zermürbt durch die wiederholten Ungarneinfälle und die Brandschatzung des Klosters im Jahr 955 suchten die Benediktinermönche irdischen Trost in Form von Bier. Offiziell bestätigt brauten die Mönche im Kloster Weihenstephan seit 1040 mit Leidenschaft und Hingabe den köstlichen Gerstensaft. Damit ist Weihenstephan die älteste noch bestehende Braustätte der Welt. Übrigens: Am Fuße des Weihenstephaner Berges bin ich groß geworden und übte schon früh den Weitblick. helmut – das magazin für menschen mit vorstellungskraft 6
Amperfälle bei Palzing Nicht weit von Helfenbrunn, auf einer Anhöhe bei Allershausen/Kranzberg, wurde im letzten Jahrhundert ein archä- ologisch sensationeller Fund gemacht: Spuren von Bernstorf kamen bei Erd- arbeiten zufällig ans Tageslicht. Es han- delt sich um die größte bisher bekannte bronzezeitliche Ansiedlung nördlich der Alpen (ca. 1500 v. Chr.). G old- und Bernsteinfunde sowie Reste eines 1,6 km langen Schutzwalles aus Holz und Erde lassen auf ein damals be- deutendes Handelszentrum und einen Knotenpunkt an der Um 500 v. Chr. besiedelten die Kelten dieses Land, ab 15 n. Chr. folgten die Römer als Besatzungsmacht, bis sie Bernsteinstraße schließen, mit Verbindungen von der Ostsee um 450 n. Chr vom Volksstamm der (Bernsteinregion) bis Griechenland (zeitgleich mit der myke- Bajuwaren verdrängt wurden. nischen Epoche, 1600–1100 v. Chr.) und Ägypten (Bernstein- funde im Grab Tutanchamuns, 18. Dynastie, 1333–1323 v. Chr.). Reste von zwei weiteren Befestigungsanlagen aus späteren Epochen setzten die Fachwelt Ende des 20. Jh. wieder in Er- staunen: ein Wall aus der Hallstattzeit (800–400 v. Chr.) und ein weiterer aus dem Frühmittelalter (500–1050 n. Chr.), wahr- scheinlich aus der Zeit der Ungarneinfälle (899–955 n. Chr.). Meine Reiseempfehlung Was machte diesen Ort strategisch so bedeutsam? War es nur Das Ampertal mit seinem ganz die exponierte und sichere Lage mit freiem Blick aufs weite eigenen Charme wird Sie begeistern. Ampertal? Und warum endete Bernstorfs Geschichte so abrupt „Erst Wahl – Ampertal!“ sagen die mit einem nachweislich großen Brand? Noch heute spricht Einheimischen nicht ohne Stolz. man von einer apokalyptischen Schlacht unterhalb des Hügels, Weitere Informationen dazu im woran auch der Name eines Ortsteils von Allershausen erin- nächsten Magazin . nert: Göttschlag. helmut – das magazin für menschen mit vorstellungskraft 7
Architektur und Projekte 100 Bauhaus Weimar +2 Jahre 40 Bauhaus Helfenbrunn +2 Jahre Das Staatliche Bauhaus Weimar wurde 1919 von G ropius’ Konzept war genial und richtungsweisend: Archi- tektur, Kunst und Handwerk, Design und Industrieform sollten unter einem Dach zusammenfinden und in einem ganz- Walter Gropius (deutscher heitlichen Prozess aus bildender, angewandter und darstellen- der Kunst weiterentwickelt werden. Architekt, 1883–1969) Weltoffenheit und internationale künstlerische Vielfalt mach- in Weimar als Kunstschule ten das Bauhaus zu einem Zentrum der Avantgarde. gegründet. Mein „Bauhaus“ in der M ein Konzept war ebenso visionär wie einfach: Spontane Inspirationen zu zeitlosen Bauwerken oder technischen Errungenschaften, die künstlerische Interpretation und eine Hofstraße 6 in Helfenbrunn zeitnahe Verwirklichung sollten an einem Ort, also praktisch wurde 1979 initiiert und „unter einem Dach“ zusammenfinden und ein neues Gesamt- war Ausgangspunkt für die werk entstehen lassen. Das neue Werk wird neben der bereits bestehenden Wirklichkeit zum integrativ zwingenden Teil der heutigen Kreativ-Welten. Gesamtkomposition. Oder einfacher gesagt: Eines kommt zum anderen. Alles er- gänzt sich, passt zusammen wie die Sätze einer Sinfonie. Und der bewegte Betrachter sagt wie selbstverständlich: „Ja, so muss es sein!“ Im Laufe der Jahre entstand ein Mikrokosmos aus über- raschenden und verwegenen Installationen, meist maritim in- spiriert, zweckfrei und am Rande der Legalität. Für fiktive Reisen durch fantastische Welten. Was im Bauhaus Weimar unter den Begriffen Funktionalis- mus, Neue Sachlichkeit und Neues Bauen entwickelt wurde, fand in Helfenbrunn seinen Ausdruck in leiseren Tönen: Frei- räume schaffen, Überraschungen zulassen, Neues wagen. helmut – das magazin für menschen mit vorstellungskraft 8
„Das Endziel aller bildnerischen Tätigkeit ist der Bau“, sagte Vergangenheit und Zukunft Aus wirtschaftlichen und politischen Gründen Gropius. musste das Staatliche Bauhaus Weimar 1925 Das gilt grundsätzlich auch für das Bauhaus in Helfenbrunn, nach Dessau umziehen. 1932/33 erfolgte die wobei die Formensprache einzelner Kunstobjekte hier nicht endgültige Schließung durch die National- zwingend neu sein musste. sozialisten. Im Gegenteil: Vertrautes und Bekanntes vergangener Zeiten Die heutige Bauhaus-Universität Weimar um- fasst die Studiengänge Architektur und Urbanis- und Epochen wurde aufgegriffen und durch geschickte Kom- tik, Bauingenieurwesen, Kunst und Gestaltung position zu einem neuen Ganzen, einer neuen Erfahrungs- und und Medien. Der Begriff „Bauhaus“ steht nach Erlebniswelt zusammengefügt. wie vor für Experimentierfreudigkeit, Offenheit, Im Bauhaus Helfenbrunn findet sich kein niedergeschriebenes Kreativität und Internationalität. Gründungsmanifest. Auch keine großen Namen wie Wassily Das private Bauhaus Helfenbrunn wird in Kandinsky oder Lyonel Feininger. Nur eine unausgesprochene, absehbarer Zeit aus kommerziellen Gründen gelebte Idee: Träume nicht dein Leben, lebe deine Träume. weichen müssen. Alles hat seine Zeit. Was bleibt, ist eine wunderbare Erinnerung. helmut – das magazin für menschen mit vorstellungskraft 9
Bauen mit Leidenschaft Zwei Herren betrachten mit Stolz ihre Werke: Chris Schiegerl (links) und Helmut Pokorny helmut – das magazin für menschen mit vorstellungskraft 10
Titanic 1998 helmut – das magazin für menschen mit vorstellungskraft 11
Alles ist möglich! Neuschwanstein 2001 helmut – das magazin für menschen mit vorstellungskraft 12
Ägypten 2008 Was immer Du kannst, beginne es. Kühnheit trägt Genius, Macht und Magie. Beginne jetzt! (Johann Wolfgang von Goethe) Orient-Express 2003 helmut – das magazin für menschen mit vorstellungskraft 13
U-Boot Zeit zum Abtauchen S eit rund 30 Jahren liegt mein U-Boot im Hafen der Hof- straße 6 in Helfenbrunn. Weit über 1.000 Menschen konnten hier in eine ungewöhnliche Welt eintauchen. Mit kleiner Besatzung oder in voller Mannschaftsstärke (bis 20 Personen!) fanden einmalige und unvergessliche „Tauch- fahrten“ statt. Es wurde gefeiert, gesungen, getrunken, ge- filmt, geflirtet, gezaubert, getraut und geträumt. Alles begann 1990 ganz harmlos: Keller freiräumen, Kiel- platten verlegen, Spanten aufstellen, Planken vernieten, Durchbruch der Kellerdecke zur Küche als Einstieg mit Turm, Innenraum mit Rohrleitungen, Ventilen, Druckan- zeigern und Notbeleuchtung ausstatten, schließlich noch Pritschen und Kartentisch geschickt integrieren – Herr Buchheim hätte seine Freude gehabt –, dann war das Ding fertig! Und mein Onkel Gerhard, ehemals 2. Offizier der U-510, nahm stilgerecht und mit einem Schmunzeln das Boot ab (sog. Werftabnahme) und schickte es auf große Fahrt. Und ich wurde in den Rang eines Kapitänleutnants erhoben. Ratzfatz. Ja, so war das! D ie Nachricht „U-Boot auf großer Fahrt“ verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Das Interesse und die Neugierde im Freundes- und Bekanntenkreis war immens! Und so fanden im 2-Wochen-Takt „Tauchfahrten“ statt. Jeder wollte dabei sein und abtauchen in eine neue Welt. Ein Liederbuch wurde zusammengestellt, schön kitschig mit Shantys und anderen romantischen Heulern. Rauf und runter haben wir gesungen, bis wir uns schließlich selbst für echte „Seebären“ hielten. Volle Kraft voraus ins Abenteuer! helmut – das magazin für menschen mit vorstellungskraft 14
Das U-Boot nimmt Fahrt auf Die erste TV-Sendung folgte wenig später aus meinem Warum ankert in Helfenbrunn das einzige neuen „Hausboot“: „Taucht Pokorny wirklich mit seinem Keller-U-Boot Deutschlands? Im Haus Nr. 6 zu Helfenbrunn gab es einen U-Boot über den Helfenbrunner Grabenbach bis in den leeren Kellerraum mit dem unverkennbaren Atlantik?“, fragte der Moderator Christopher Griebel von Geruch nach Dieselöl (der Heizöltank war RTL München das fassungslose Fernsehpublikum. „Selbst- nebenan) und einem alljährlichen Hoch- verständlich und of course!“ war die einzig richtige Antwort. wasser, das den Keller knietief flutete und Und witzigerweise gewann ein Münchner U-Bahn-Tief- und so die verrücktesten Fantasien weckte. Dieser Raum war wie geschaffen für Großes. Tunnelbau-Ingenieur als Preis einen Tauchgang in meinem Der richtige Platz zum Eintauchen in eine Boot. andere Dimension. Hier wehte schon damals der Duft der großen weiten Welt. E ine junge Absolventin der Filmakademie Stuttgart drehte dann 2004 den ersten Kurzfilm über Pokorny’s Boot und des Kapitäns „tiefgründige“ Betrachtungen zum U-Boating allgemein. Gezeigt wurde das Werk auf lokalen Akademie-Filmfestivals in München, Wien und Amster- dam. In San Francisco gab es sogar den Sonderpreis des Publikums für die internationale Fassung mit englischen Untertiteln. Weiter so! Im Laufe der Jahre entstanden noch weitere maritime Bau- ten in meinem im Garten. Ein Leuchtturm, die Titanic, Schloss Neuschwanstein und der Orient-Express, als eine kongeniale Verbindung von Sehnsucht, Meer und Leiden- schaft. Und geheiratet wurde auch. Und weil eine Schiffs- trauung etwas ganz Besonderes ist, kamen immer wieder junge und abenteuerlustige Paare zu mir, dem Korvetten- kapitän und ließen sich mit großem Pomp und Trara auf der Titanic „vermählen“. Im U-Boot empfing dann jeder Gast gerne noch den finalen maritimen Schliff. S eefahrt hat eine ganz besondere Sprache und eigene Gesetzmäßigkeiten. BR-Alpha drehte deshalb eine Schulsendung für den Deutschunterricht zum Thema Redewendungen und Metaphern aus der Seefahrt. Dabei durfte ich der interessierten Jugend viel erzählen und er- klären. helmut – das magazin für menschen mit vorstellungskraft 15
I mmer wieder klopften illustre Gäste an und ließen sich von meinem ungewöhnlichen „Mikrokosmos der Fantasie“ begeistern und inspirieren. Siemens schickte die komplette Designabteilung „Küchengroßgeräte“ zu einem ganztägi- gen Workshop, die Akademie der Bayerischen Presse ihre Seminarleiter zwecks Teambuilding, der Landesverband der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer in Bayern e.V. ent- floh dem Zahlenalltag und auch MAN war mit seinem Chef- konstrukteur zwecks maritimer Fortbildung im U-Boot zu Gast. Der MAN(N) war nach einem Gala-Dinner im Orient- Express mit Bauchtanz und Zertifikatverleihung „Leucht- turmwärter-Anwärter“ (auf dem Promenadendeck der Titanic) so von der Technik und Atmosphäre des U-Bootes begeistert, dass er mir einen Truck zum Tausch anbot. Aber da war der Abend schon zu weit fortgeschritten und der Alkoholpegel zu hoch für ernstgemeinte Geschäfte! D er Besucherstrom riss nicht ab. Große und kleine Leute kamen, Träumer und Realisten, ganze Schulklassen, Radlgruppen, ein Cowboyverein mit rauchenden Colts, ein Bierexpedition im U-Boot (2012) – Gäste aus dem Seemannschor in bayerischen Lederhosen, Bürgermeister Bereich Brau-/Hopfenwirtschaft und Verlagswesen: und Landräte, Schützenvereine und viele, viele Touristen (v. l. n. r.) Dr. Werner Gloßner (damals Private aus aller Herren Ländern, um sich auf eine kleine oder auch Brauereien Bayern – heute Doemens), Hallertauer größere Reise zu begeben. Hopfenkönigin 2011/12 Veronika Springer, Dr. Martin Biendl (Hopsteiner), Mario Hanel (CREW Republic), Michael Schmitt (Brauwelt) und „Danke, Herr Kapitän, Sie haben mir all meine Träume er- der U-Boot Eigner Helmut Pokorny füllt“, sagte ein 10-jähriger Junge beim Abschied, nachdem er und seine Klassenkameraden mit meinem U-Boot das Tal der Könige nilaufwärts erforscht hatten. Im Keller, Hof- straße 6, versteht sich! Hier in Helfenbrunn war nämlich 2010 eine unterirdische äyptische Grabkammer „entdeckt“ worden. Angeblich hätte eine ägyptische Handelsdelegation bereits vor 3500 Jahren die nahegelegene sagenumwobene Bernsteinstadt Bernstorf im Ampertal besucht. Im Auftrag des Pharaos und der ZDF-Serie Terra X. Alles ist möglich. (Lesen Sie dazu den Bericht „Helfenbrunn – ein magischer Ort“ auf Seite 6) Tja, so kommt eines zum anderen. Foto: Birgit Gleixner - Veröffentlichung in Hopfen-Rundschau 2012/13 helmut – das magazin für menschen mit vorstellungskraft 16
Fantasie braucht Raum. helmut – das magazin für menschen mit vorstellungskraft 17 www.pokorny-kreativ-welten.de
Ja da schau her Viele deutsche Sender berichteten im Lauf der Jahre über meine Projekte. „Wild Boy im Ampertal“ (Bay. Fernsehen, 2011) Das Medieninteresse wächst „Bastion der Fantasie“(Bay. Fernsehen, 2012) ServusTV (Morgenmagazin) und Bayerisches Fernsehen „Jawoll Herr KaLeun!“ (SAT 1, 2012) (Abendschau) sendeten sogar live aus Helfenbrunn und „Das kleine Weltkulturerbe“ dem U-Boot. Unvergesslich, wie der Kapitän Österreich, (Filmakademie Eichstätt, 2012) Bayern und die Schweiz um 6 Uhr morgens bei Sonnenauf- „Pokorny baut“ (Augenblicke – ServusTV, 2012) gang vom Promenadendeck der Titanic begrüßte. Natürlich „Die Titanic darf nicht untergehen“ in Uniform und strammer Haltung! (Focus-TV/RTL, 2012) „Magazin Brisant“ (ARD, 2012) „Deutschland deine ungewöhnlichsten Menschen“ Eigentlich ist alles erzählt. (PRO 7/Galileo, 2012) „Außenseiter – Spitzenreiter“ (MDR, 2012) Eigentlich. Eines fehlt noch. „ Magazin Drehscheibe“ (ZDF, 2012) und Kochen mit dem Kapitän im U-Boot „ZDF info“ (2013) „Servus am Morgen“ Live aus Pokornys U-Boot Die Vorgeschichte (ServusTV, 2013) Auf allen Kanälen wird dem braven TV-Zuschauer eine „Sag die Wahrheit!“ (SWR, 2014) Vielzahl von Kochsendungen serviert. Ewig Gleichförmi- „Kreative Welten“ Die BR Abendschau live aus ges, mit hochdekorierten Spitzenköchen, ambitionierten dem Orient-Express (2014) Promis und tapferen Laienpraktikern, selbstverständlich „Fischstäbchen trifft Albino-Stör“ (BR, 2016) mit höchsten kulinarischen Ansprüchen. Kochen miteinan- „Nachts allein in der Kombüse“ (SAT 1, 2017) der, für- und gegeneinander, über- und untereinander. „Wir werden die Welt verändern“ (Kurzfilm 2018) National und international, von exotisch bis neurotisch. Das Ampertaler U-Boot-Team von „U-Boot in the Box“: (v.l.) Hermann Sedlbauer, Helmut Pokorny und Hans Hadler Foto: Birgit Gleixner helmut – das magazin für menschen mit vorstellungskraft 18
Da strahlt der Kapitän: ein weißer Albino-Stör fangfrisch aus dem Gartenteich Der Entschluss Interessiert am Thema, aber doch gelangweilt vom kulinarischen TV- Einerlei, beschloss ich 2015 spontan, Fernsehkoch zu werden. Und zwar auf meine ganz eigene Art. Also lei- denschaftlich und gegen den Strom der Zeit, als anerkannt schlechtester Koch Deutschlands. (Eigentlich kann ich gar nicht kochen!) Das Rezept Ein besonderer Moment, ein magi- scher Ort und ein unvergessliches Gericht sind die Zutaten: Ich nenne es „Essen mit Erinne- rung“. Die Gäste werden in eine andere Welt entführt, einen Mikrokosmos aus Aufbruchstimmung, Abenteuer- lust, kindlicher Begeisterungsfähigkeit und genussvoller Langsamkeit gepaart mit eigenwilliger Genügsamkeit. Dazu eine kleine Melodie, ein vertrauter Geruch, eine kurze Geschichte ... Momentaufnahmen mit Wärme und Sehn- sucht garniert ... und die Fantasie bekommt Flügel. Es sind die Erinnerungen, die aus einem einfachen Gericht etwas Zu Besuch im U-Boot: Der bekannte Kaviar-Visionär Walter Grüll aus Salzburg. Beglückt von Authentizität und Kindheitserinne- Besonderes machen. rungen made by Pokornys Fischstäbchen-Kreation demonstrierte der Gourmet, wie weißer Kaviar vom seltenen Albino-Stör Kochen down-under gewonnen wird, sozusagen als kulinarische Antwort. Authentisch und hautnah wird im U-Boot auf 3 m2 gekocht. Weltweit erstmals im U-Boot vor laufender Kamera. (v.l.n.r. Walter Grüll, Kapitän Helmut Pokorny, Einfache und schlichte Gerichte sind angesagt, wie z. B. BR-Moderatorin Nicole Remann, Chris Schiegerl) Fischstäbchen mit Fertigpüree oder Ravioli-Eintopf. Es dampft und qualmt in der engen Kombüse! Unmögliches wird möglich gemacht. Mit Draufgängertum, Humor und Leidenschaft wird experimentiert, diskutiert und navigiert. U-Boot-Schmarrn vom Feinsten, nicht nur für Seefahrer. Dazu lade ich bekannte Gourmets und Freunde der extra- vaganten Küche ein. Zum gemeinsamen Plaudern und Er- fahrungsaustausch. Aber keine Angst: Beim Kochen bin ich beratungsresistent! Hier prallen kulinarische Welten aufeinander! Das interessierte wiederum die Medien (BR und SAT1) und Der schlechteste Koch Deutschlands agiert souverän bald schon konnte man den anerkannt schlechtesten Koch auf engstem Raum am 2-flammigen Campinggaskocher und zaubert unbekümmert die tollsten Fertiggerichte, Deutschlands auf seinen verwegenen kulinarischen Tauch- hier mit seinem Freund und Ko-Koch Chris Schiegerl. fahrten im Fernsehen begleiten. helmut – das magazin für menschen mit vorstellungskraft 19
Future – eine große Vision Griff nach den Sternen Was heute noch wie ein Märchen klingt, kann morgen schon Wirk- lichkeit sein ... Die Zeit ist reif für Veränderung. Helfenbrunn ist reif für Veränderung. Das kleine Dorf im Ampertal soll eine eigene Kunst- und Kulturstätte, ein Museum bekom- men. Sagt Helmut. Einen Platz, wo Fantasie und Kreativität zuhause sind. Über 40 Jahre hat das bestehende „Bauhaus“ in der Hofstraße 6 kreativ gestrahlt und die Menschen vielfältig überrascht und begeis- tert. Nun muss es leider in absehbarer Zeit weichen und all seine Schätze suchen einen neuen Platz: Bilder, Objekte, Installationen und Sammlungen. München hat die Pinakotheken, Sankt Peters- burg die Eremitage, Paris den Louvre, Florenz die Uffizien, New York das Guggenheim. Was hat Helfenbrunn? Warum soll sich Kunst und Kultur nur auf Metropolen beschränken? Helfenbrunn ist genau der richtige Platz für ein zukunftsweisendes Bauwerk, das über das Ampertal hinaus die Welt zum Staunen brin- gen wird. Helfenbrunn setzt ein Zeichen als weltoffenes und zukunftsorientiertes Dorf, wo Tradition und Moderne bewusst und viel- versprechend zusammengeführt und gelebt werden. helmut – das magazin für menschen mit vorstellungskraft 20
„Tät ma koa Musäum baun, hätt ma nix zum Frein und Schaun.“ Aus der Lyrik-Sammlung: Amperglitzern, Bilderflimmern, Museumsleuchten. Weil Irgendetwas uns immer antreibt. Von Helmut Brandl Alles ist offen. Es gibt noch keinen passen- Composing: Stefan Lucas und Helmut Pokorny den Standort in Helfenbrunn, kein finales Konzept, keinen konkreten Bauplan, keine Anträge und Genehmigungen, keinerlei Fi- nanz- oder Fördermittel. Nur die klare Vision und den unbändigen Willen, genau dieses Bauwerk in diesem Dorf zu verwirklichen! Es ist nicht das erste Mal, dass Helmut P. (scheinbar!) Unmögliches ge- wagt und realisiert hat. Wollen Sie mit dabei sein an diesem unge- wöhnlichen und mutigen Projekt, Anteil neh- men an einer großen Idee? Dann schreiben Sie mir! Lassen Sie uns gemeinsam weiter darüber nachdenken. Das Museum soll der Gemeinde Helfenbrunn/ Kirchdorf gehören und damit allen ihren Be- wohnern zugutekommen. Kontakt: info@pokorny-kreativ-welten.de So könnte das neue Museum, die neue Kreativ-Welt, in Helfenbrunn aussehen. Eine riesige Kugel als Symbol für Bewegung und Idee, ein Raum, ohne Anfang und Ende, wie unsere Fantasie und Vorstellungskraft. Bringen wir die Kugel ins Rollen. Jetzt. helmut – das magazin für menschen mit vorstellungskraft 21
Story 100 Zeitfenster Illustration: Stefan Lucas helmut – das magazin für menschen mit vorstellungskraft 22
1980: Zeitgefühle – Die Zeit in meinen Händen Alles hat seine Zeit! M anches bleibt liegen und verliert sich mit der Zeit, manches sollte in Erinnerung bleiben und erhalten werden. Meine Zeitfenster sind dreidimen- sionale Momentaufnahmen. Mehr als ein Fotoalbum – eine erlebte Wirklichkeit, komprimiert auf das Wesentliche. Über 100 solcher Zeitfenster habe ich bis jetzt „geöffnet“, quadratische Installationen im Format 25 x 25 cm, die kleine und große, wichtige und unwichtige Momente aus meinem Leben, mei- nem Umfeld und der großen, weiten Welt dokumen- tieren. Einige Zeitfenster stelle ich Ihnen auf den nächsten Seiten vor. Dafür nehmen wir uns Zeit. Oder? Was ist Zeit? Z eit ist eine Abfolge von Ereignissen, hat eine ein- deutige, unumkehrbare Richtung. Ein Fortschrei- ten der Gegenwart, aus der Vergangenheit kommend 1980, also vor gut 40 Jahren, konnte ich den Begriff „Zeit“ für mich ganz neu erfahren. Mit dem Kauf einer Sofortbild- kamera hatte ich die Möglichkeit, einen besonderen und sich schnell (oder auch langsam) in Richtung Zu- Moment in sekundenschnelle nicht nur bewusst festzu- kunft bewegend. Die Zukunft wird durch Handlun- halten (das kennt man!), sondern sofort „greifbar“ zu gen und Ereignisse in der Gegenwart beeinflusst. machen. In der Hand und im Kopf. Smartphones gab es da- Vergangenheit ist objektiv unveränderlich. mals noch nicht, und das Konservieren und Dokumentieren In unserer subjektiven Betrachtungsweise wird Ver- von Wirklichkeit(en) verlangte in der analogen Fotografie einen zeitlichen und technischen Prozess vom belichteten gangenheit jedoch individuell unterschiedlich wahr- Film zum fertig entwickelten Bild, bis man letztendlich das genommen und interpretiert. Erlebte oder Gesehene und damit die vergangene Zeit Aber lässt sich dadurch auch die Vergangenheit an nicht nur im Kopf sondern auch in der Hand halten und sich beeinflussen oder gar verändern? Vielleicht. betrachten konnte. Mit der Sofortbildkamera begann eine neue Ära. Heutzutage kann man solche Erfahrungen eigentlich nur milde belächeln. Alles muss wie selbstverständlich Weitere Zeitfenster finden Sie online in meinem Blog: annähernd sofort verfügbar sein. Die Dinge ändern sich. helmut-pokorny-malerei.de Obwohl: Heute sind analoge Sofortbildkameras bei jungen Leuten wieder im Trend. Einfach schön – die Haptik des Augenblicks. helmut – das magazin für menschen mit vorstellungskraft 23
1965: Sündenfall … ... mit Winnetou Damals in der 3. Klasse Grundschule an der Knabenschule Ich hatte damals zwei Freunde. Winnetou, den edlen Häupt- St. Georg in Freising erlebten wir katholischen Schüler die ling der Apachen und Ivanhoe, den Ritter ohne Furcht und „Erstkommunion“, die offizielle Einladung und Erlaubnis Tadel. Mit Winnetou ritt ich mindestens einmal im Jahr über zur Teilnahme am kirchlichen Abendmahl. Das war Kirche die weite Prärie der Kinoleinwand, völlig eingefangen von pur. Schon Monate vor der großen Zeremonie mussten wir seinen großen Taten und der wild-romantischen Musik den Vorbereitungsunterricht besuchen und wurden vom (Orchester Martin Böttcher). Ivanhoe war mein Fernsehheld Religionslehrer auf den großen Tag eingeschworen. in Schwarz-Weiß. Ein eisernes Elysium. Spätestens ab da war Gott allgegenwärtig. Auf der einen Seite freuten wir uns auf den Festtag als ein Zurück zu Winnetou und der Beichte? Wie hängt das bedeutendes Familienfest mit vielen billigen Pralinen- zusammen? schachteln und einer golden anmutenden Armbanduhr, Ganz einfach: Samstag war Badetag. Samstag war Beicht- und dem großen Gefühl: Ich bin wichtig! Ich, im ersten tag, (in der Regel alle 4 Wochen). Samstag war aber auch blauen Anzug, weißen Handschuhen und einer dekorativen Kinotag. Jugendvorstellung von 14 bis 16 Uhr. Ab 16 Uhr Kerze als Zeichen der Erleuchtung. Auf der anderen Seite begann dann der bleierne Teil des Samstagnachmittags. kam aber auch ein gewisses Unbehagen vor dem großen Ab in die Pfarrkirche St. Georg und brav einreihen in die Unbekannten, Unangenehmen auf, dem Beichten. Warteschlange der Beichtwilligen und auch weniger Willigen. Vor dem sogenannten Beichtstuhl – den ich als Keine einfache Angelegenheit. Aber vor der Kommunion hölzernen Doppelsarg empfand – saßen die kleinen und unbedingt nötig, sagte man uns. Die eigenen, höchst- großen Menschen in den Kirchenbänken und bereiteten sich persönlichen Sünden einem Kirchen-Profi anvertrauen, auf den Beichtvorgang vor. dann zutiefst bereuen, und nach der Absolution, schwupp- „Was sind meine Sünden?“, fragte ich mich, wie so oft. diwupp, wie auf Kommando Erleichterung und Erlösung Zu viele Spielzeugmännchen getötet? Wen interessiert das! verspüren. Das Ganze hatte nur einen Haken: Ich fand bei mir keine beichtenswerten Sünden, die ich hätte bereuen Gott sei Dank gab es im guten katholischen Gebetbuch, können. Ich, ein 10-jähriger, unscheinbarer, harmloser, von uns Kindern Gottesdienst genannt, die hilfreichen wenig sprechender Bub, zutiefst introvertiert und eigentlich Seiten, den sogenannten Beichtspiegel. Auf zwei Seiten noch gar nicht anwesend. Der sich am liebsten in seine ganz waren mustergültige Sünden zu jedem der 10 Gebote auf- eigene Welt der kleinen Spielzeugmännchen – bevorzugt gelistet. Bei einem Fehlbedarf an eigenen Sünden, einer Cowboys und Indianer, manchmal auch Ritter und Römer – Sünden-Erinnerungslücke, einer Sünden-Blockade oder zurückzog und dort große Aufmärsche und Schlachten einer schlichten Fantasielosigkeit in Sachen Sünden konnte inszenierte und den Guten immer zum Sieg verhalf. man sich von der dargebotenen Sündenvielfalt inspirieren lassen und auf das Angebotene zurückgreifen. helmut – das magazin für menschen mit vorstellungskraft 24
1985: Unterwegs Ich war der Nächste. „Meine letzte Beichte war vor 4 Wochen (der kath. Pflichtzeitraum im Jahr der Erstkommunion), in Demut und Reue bekenne ich meine Sünden“ lautete die Introformel. Und dann ging’s los. Analog zum Beichtspiegel. Nicht immer den pflichtgemäßen Kirchgang absolviert? Warum nicht, dachte ich leichtfertig, irgendetwas musst du ja sagen. Und dann geschah es. Der Priester-Mann hinter dem kleinen Lamellenfenster, nur schemenhaft erkennbar, unterbrach mich schroff und für mich völlig unerwartet. „Wie oft?“ lautete die gnadenlose Frage. Wie oft? Ich war doch jeden Sonntag in der Kirche, als Erstkommunikant eine absolute Pflicht! Jetzt war ich gefangen. Und vollkom- men verwirrt. Ein Pfarrer, der mit mir spricht. Taumelnd stotterte ich eine Zahl, die mir in diesem Moment einfach nur abstrakt und wertfrei vorkam, aber gut klang: viermal. Es rappelt in der Kiste Erst Schweigen. Dann bebte der Beichtstuhl. Ich zitterte. „Du Saubub. Dann warst du ja im letzten Monat keinmal in der Kirch!“ Erst jetzt wurde mir die Tragweite meiner unbe- darften Aussage bewusst. Eine gewaltige Schimpfkanonade Mein Auftrag – „Lieber Herr Pokorny, schreiben Sie doch brach nun über mich hernieder, vergleichbar mit dem einen Camping-Reiseführer für den ADAC / Polyglott-Verlag. Jüngsten Gericht oder dem gefühlten Untergang von Sodom Zeichnen Sie dazu die typischen s/w Illustrationen im und Gomorrha. Der Mann im Dunkeln drohte mir mit bekannten Polyglott-Vignetten-Stil. Titel: Cote d’Azur, von Herauswurf aus der heiligen Stätte, und ich weiß nicht Marseille bis Menton. Sie campen doch gerne und sprechen mehr, was für schützende Mächte ihn davon in der Tat ab- ein wenig fließend Französisch. Bon Voyage, Monsieur!“ hielten. Ein Redakteur des Langenscheidt- Polyglott Verlages hatte Gott sei Dank und völlig überraschend folgte die Absolution damals großes Vertrauen in mich, und so begab ich mich mit saftiger Buße: 12 „Vater unser“, 12 „Ave Maria“, 12 „Ich auf die Reise. glaube an Gott“! Die Wartenden, die dieses lautstarke Spektakel miterlebten, Mein Wagen – VW 1200 Jeans-Käfer leuchtend Orange mit schauten entgeistert oder mitleidsvoll auf mich hernieder, schwarzen Applikationen, 34 PS, Vmax 125 km/h. Sitze im als ich meine Hinrichtungsstätte verließ. Jeans-Look, Bj. 1974 – letzte Käfer-Edition made in Germany. Das war nicht meine erste, aber meine heftigste Beichte, mein großer Sündenfall. Meine Mission – 25 Orte in 10 Tagen. Abklappern zahl- Winnetou, hilf mir! Gott schütze die Friedfertigen! reicher Offices de Tourisme, Materialsammlung, Fotos, Eindrücke, Notizen... Es war ein Erlebnis! Und sollte nicht mein letzter Reiseführer sein. helmut – das magazin für menschen mit vorstellungskraft 25
1995: Airbrush-Ära 1895: Alles g’sagt Kompressor, Spritzpistole und Farbe. Damit habe ich meine Meine Oma. Alles gelebt. Alles gesagt. kreative Welt verändert. In der Zeit von 1980 bis 1990 Mathilde Wieshuber (1895-1980), geborene Loidl, entdeckte ich die grandiosen Möglichkeiten der Airbrush- entstammte einem großen Gutshof, dem Eggertshof bei Technik. Aber nicht nur auf der begrenzten Fläche des Freising. Papiers oder Malkartons. Jetzt galt es, Räume zu erobern. Je größer, desto besser! Diskotheken, Lokale, Clubs, Shops Sie hat viel verloren. Ihren Bruder im 1. Weltkrieg für Kaiser und Fitnesscenter wurden meine kreative „Spielwiese“. und Vaterland, ihr Erbe 1923 bei der Inflation, ihren Später auch mehrstöckige Gebäudefassaden, Bühnenbilder geliebten Mann Lampert in den allerletzten Kriegstagen für TV-Shows, Messestände und Erotik- Center. am 29. April 1945. Das war Helium-Design. Aber sie hat nie gejammert oder mit dem Schicksal geha- dert. Fast immer war sie gut gelaunt, fleißig und gotterge- ben. Besitz war ihr fremd. Wozu auch. Eine Kittelschürze als tägliches Outfit genügte ihr. In der Tasche eine trockene Semmel als Notration. Zum Wohnen 2 kleine Zimmer im Haus meiner Mutter, einfache weiße Schleiflackmöbel für ihre sieben Sachen und als einziger Luxus ein Radio zur Unterhaltung. Kein Fernseher. Keine Bücher. Kein Telefon. Nur Tages- und Missionszeitung zur täglichen Erbauung und Lektüre. So genügsam, aber doch ein zufriedener Mensch. Genügend Rente, um uns 3 Enkelkindern immer ein gutes Extrageld zustecken zu können. Für Süßigkeiten, später zum Ausgehen. Oma und ich wohnten im ersten Stock. Tür an Tür. Manchmal, wenn ich als Teenager am Wochenende spät nachts nach Hause kam, fand ich sie schlafend am Küchentisch vor. Ganz selig. Gleichmäßig atmend und losgelöst von allem Irdischen wie ihr herunter- geklapptes Gebissteil. Das war meine Großmutter. Sie gehört zu den wenigen Menschen, wo ich das Gefühl habe, alles gesagt und getan zu haben. 1978 fiel sie in der Gartenstraße vom Fahrrad. Davon hat sie sich nie mehr ganz erholt. Es wurde langsam Nacht in ihrem Kopf. helmut – das magazin für menschen mit vorstellungskraft 26
Titanic – as time goes bye Erinnerung an eine große Zeit 1998: „Zeit zum Aufbruch“ Nicht nur James Cameron setzte mit seinem Filmwerk „Titanic“ einen emotionalen Meilen- stein. Auch Helmut Pokorny und Chris Schiegerl wagten Großes und gingen mit ihrer Titanic in die Ampertaler Geschichtsbücher ein. 2018: „Zeit zum Abbruch“ 20 Jahre später folgte der teilweise Abbruch wegen Baufälligkeit. Nur noch Reste des Rumpfes erinnern an eine großartige Zeit mit Souvenir vielen fiktiven, so doch spektakulären Atlantiküberquerungen. Was bleibt sind wunderbare Erinnerungen und ein außer- 399,- € gewöhnliches Souvenir: Eine Installation mit Originalteilen der Helfenbrunner Titanic. Bullaugenring, Fragmente der Limitierte Edition Rumpfverkleidung, ein Stück vom Ankertau und der Blick auf’s weite Meer. Auflage 30 Stück im Format 25 cm x 25 cm, handgefertigt und signiert vom Kapitän, jedes Objekt ein einmaliges Unikat. Bestellen Sie jetzt! Bewahren Sie sich ein Stück vom Glück. Preis 399,- Euro incl. MwSt. und Versand innerhalb Deutschlands! Bestellung per Mail: info@pokorny-kreativ-welten.de
Ambiente Der romantische Seerosenteich im Garten seines Wohnhauses in Giverny/Normandie war dem französischen Impressionisten Claude Monet Motiv und Anregung für zahlreiche berühmte Gemälde. Etwas bescheidener präsentiert sich mein kleiner Seerosenteich. Natur, Farben und Licht verändern sich stetig. So ist derTeich auch für mich ein Ort der Ruhe und Den Gemäldezyklus Seerosenteich finden Sie auch auf Inspiration. helmut-pokorny-malerei.de/Galerie. Acryl auf Leinwand, Format jeweils 100 cm x 80 cm. Interessiert? info@pokorny-kreativ-welten.de helmut – das magazin für menschen mit vorstellungskraft 28
Der Seerosenteich helmut – das magazin für menschen mit vorstellungskraft 29
Begegnungen Prof. Ludwig Narziß in Helfenbrunn (2019) Zu Besuch im Orient-Express E s gibt Menschen, denen begegnet man irgendwann, irgendwo und irgendwie. Spricht mit ihnen, tauscht sich aus über dies und das, und lässt dann wieder los. Eben nur Momentaufnahmen. Und es gibt besondere Menschen, die Spuren hinterlassen, einen tiefen, bleibenden Eindruck. helmut – das magazin für menschen mit vorstellungskraft 30
S o eine wunderbare Begegnung hatte ich vor ein paar Jah- ren mit Prof. Dr. Ludwig Narziß, als ich ihn das erste Mal auf dem Deutschen Hopfentag in Wernesgrün bei Dresden traf. Braukessel und Dampfkessel – die Leidenschaften des Wer in der Welt des Biergenusses und der Braukunst zuhause Prof. Dr. Ludwig Narziß ist, der weiß, von wem ich spreche: dem wahren, einzigartigen „Großmeister der Brauwissenschaften“ Brillante Rhetorik, sprühende Begeisterung, die Fähigkeit, selbst komplizierteste Sachverhalte allgemein verständlich auf- zubereiten, dazu eine unbändige Schaffenskraft, mitreißende Energie und ein immenses Wissen... das ist Ludwig Narziß, wie ihn die Welt kennt und schätzt. Ganz nebenbei ein beson- ders liebenswürdiger Mensch und inspirierender Gesprächs- partner. Unsere erste Begegnung war nur kurz, aber doch nachhaltig beeindruckend. Wer ist Ludwig Narziß? Von 1964 bis 1992 prägte er als Ordinarius des heutigen Lehr- stuhls für Brau- und Getränketechnologie und als Direktor der Forschungsbrauerei Weihenstephan eines der traditionsreichs- ten Forschungsfelder der Technischen Universität München (TUM). In Würdigung seiner herausragenden wissenschaftli- chen Pionierleistungen, die auf dem Gebiet der Brau- und Ge- tränketechnologie internationale Maßstäbe in der Forschung gesetzt haben und für seine richtungsweisenden Lehrbücher und Publikationen zur Brautechnologie, verlieh ihm die TUM den Ehrendoktortitel (Dr. Ing. e. h.) im Jahr 2019. Für ihn eine weitere ehrenvolle Auszeichnung neben dem Bayerischen Bierorden (1979), dem Bundesverdienstkreuz am Bande (2007) und dem Bayerischen Verdienstorden (2019). helmut – das magazin für menschen mit vorstellungskraft 31
Ludwig Narziß (95) und ich sind mit unserem Faible N arziß, 1925 geboren, lernte das Brauerhandwerk bei der Tucher-Brauerei in Nürnberg, danach auch noch das Mäl- zerhandwerk, bevor er Brauwesen in Weihenstephan studierte. für die Bahn in bester Gesell- 1956 promovierte er zum Dr. Agr. Sein weiterer Weg führte ihn 1958-1964 als Braumeister zur Löwenbräu AG in München. schaft: u.a. Thomas Gottschalk, 1964 folgte die Berufung auf den Lehrstuhl für Brautechnolo- Rod Stewart, Kurt Biedenkopf gie in Weihenstephan. Lehr- und Forschungstätigkeit im Be- und Michail Gorbatschow reich Rohstoffe, Verfahrenstechnik (Mälzerei / Brauerei) und Eigenschaften des Bieres, daneben Tätigkeiten in Universitäts- teilen diese Leidenschaft institutionen sowie in zahlreichen in- und ausländischen Fach- gremien waren sein Arbeits- und Forschungsgebiet. Nach wie vor ist Ludwig Narziß ein international gefragter Re- ferent und Gastredner, ein echter Mentor seines Faches. Leidenschaft pur Ich hatte also das Glück, bei einem Gespräch am Rande einer Veranstaltung eine weitgehend unbekannte Seite im Leben des Professors kennenzulernen, eine ganz private aber ebenso lei- denschaftliche wie die berufliche: Seine Begeisterung für die vergangene Welt der Dampfloko- motiven. Das ist die geballte Kraft und Schönheit der Technik auf fünf und mehr Achsen, Maschinen mit riesigen Kesseln, durch die der Wasserdampf bei einem Druck von bis zu 20 At- mosphären in die Zylinder strömt und über Kolben und Ge- stänge die Räder antreibt. Schnaubend und stampfend, majestätisch und souverän die Strecke beherrschend: Hoppla, jetzt komm ich! Zugparade mit dem „Stationsvorsteher” Wer die mächtigen, schwarzen Ungetüme noch live im Bahn- im Eisenbahn-Dachstübchen seines Hauses verkehr erleben durfte, oder an einer Sonderfahrt teilgenom- men hat, versteht diese Faszination. helmut – das magazin für menschen mit vorstellungskraft 32
Und der Herr Professor kennt sie (die Lok-Typen!) alle. Ein Monument und Industriedenkmal für die Wenn er erzählt, die verschiedenen Epochen und Baureihen Ewigkeit, erbaut 1890 bis 1894, damals der direkte Weg von und zur Brauerei von eingehend beschreibt, dann leuchten seine Augen, der Zuhörer Hacker-Pschorr. In 6 eleganten Schwüngen staunt und lauscht fasziniert bei soviel profundem Wissen und überspannen die schmiedeeisernen Bögen die überschäumender Begeisterung. Schienen. Heute für junge Münchner ein beliebter Treffpunkt mit Blick in die Ferne und auf den Sonnenuntergang. E rweckt wurde diese „Liebe“ in der Kindheit, als der kleine Ludwig mit 8 Jahren vom Papa eine mechanische Spiel- zeugeisenbahn mit echtem Dampfantrieb und befeuerbarer Brennkammer geschenkt bekam. Mittlerweile hat der Herr Professor eine beachtliche Samm- lung an hochwertigen Präzisionsmodellen im Maßstab 1:87 zusammengetragen, liebevoll in staubsicheren Vitrinen unter- gebracht. Und dann, wenn man weiter unter seiner fachkundi- gen Führung im musealen Bereich seiner Privatwohnung vor- anschreitet, breitet sich überraschend in einer langgezogenen Mansarde eine beeindruckende Modellanlage von gut 10 m Länge aus. Kopfbahnhof, Betriebswerk mit Ringlokschuppen und Drehscheibe, Wasserturm, und vieles mehr ... ein Mikro- Kosmos der vergangenen Dampflok-Epoche. Modellzüge mit kompletten stilgerechten Wagengarnituren, wie z.B. der Rhein- gold-Express, nehmen elektrisch ferngesteuert die Fahrt auf, manche sogar mit Sound-Modul, optisch und akustisch der Wirklichkeit nachempfunden. Und am Ende dieser Welt, wie könnte es anders sein, erhebt sich das imposante Modell einer Brauerei. Und damit schließt sich der Kreis. Brauwelt trifft Dampf(lok)welt. Vom Braukessel zum Dampf- kessel. Einfach wunderbar! helmut – das magazin für menschen mit vorstellungskraft 33
Der Orient-Express (Detailansicht) – Letztes Jahr hatte ich die Ehre, den Herrn Professor zu einer Gemälde und Waggonnachbau (Maßstab 1:1) „Reise“ im Orient-Express in Helfenbrunn empfangen zu dür- von Helmut Pokorny Luxuszug der Compagnie Internationale des fen. Es war eine unvergleichliche Reise. Stilvoll, faszinierend Wagons-Lits (CIWL), der 1883 zum ersten Mal und höchst abwechslungsreich. Zwei „Reisende“ unterwegs in zwischen Paris und Konstantinopel (dem ihrer Eisenbahnwelt. Ein Nachmittag voller Geschichten, Er- heutigen Istanbul) verkehrte. Damals noch ein innerungen und Emotionen. echtes Abenteuer für betuchte Reisende. Eine Zeitreise durch mehr als 90 Jahre intensives Leben. Ab 1890 regelmäßiger Verkehr via Strasbourg, München, Wien, Budapest, Belgrad und Sofia. Ich werde diesen Tag nie vergessen! Übrigens: Auch der Orient-Express passierte ab 1894 zweimal wöchentlich die Hackerbrücke vor seiner Einfahrt in den Münchner Central- bahnhof (ab 1904 Hauptbahnhof). Und wenn die Reisenden einen Blick nach oben warfen, konnten sie sicher auch die schweren Pferdegespanne der Hacker-Brauerei sehen. helmut – das magazin für menschen mit vorstellungskraft 34
Augenzwinkern Das Bier für Menschen mit Vorstellungskraft! SCHMECKE DEN FEINEN UNTERSCHIED. HELMUT – EIN BIER, DAS DEINE SINNE WECKT. HOPFIG-RUND UND PFUNDIG IM GESCHMACK! Lecker Bier DIREKT AUS DER WELTWEIT EINZIGEN U-BOOT-BRAUEREI PIER 6 IN HELFENBRUNN. Unsere aktuellen Sorten: Helmut: Das Original – mehr Worte braucht es nicht (Lecker Bier) Helmutnocheinmal: Das Bier, das mehr verlangt (Lukullisches Kellerbier) Helmutforever: Das Bier, das immer schmeckt (Leichte Weiße) HelmutFrauenfreund: Das Bier, das Dich versteht (Listiges Pils) HelmutGaudibursch: Das Bier, das heiter macht (Liebliches Dunkles) Zutaten: Quellwasser, Gerste, Hopfen aus der Hallertau, Hefe und viel Liebe
Spätsommer mit roten Bäckchen. Reif und prall ruht sich die Quitte für einen kurzen Moment im Garten aus. Abenteuerlustig, stolz und selbstbewusst. Die Haut ist faltig geworden. Der Herbst hat die Quitte eingeholt. Die Spuren der Zeit sind deutlich. Aber immer noch strahlt sie souverän. Denn Gelb hat die größte Leuchtkraft aller Farben. Quitte auf Eis, dem dünnen Eis der ersten kalten Frostnacht am Gartenteich. Sanft eingebettet in das zuckrig-schemenhafte Spiegelbild der kahlen Obstbäume. helmut – das magazin für menschen mit vorstellungskraft 36
Mein Bilderzyklus Ein Quitten Leben D er Quittenstrauch in meinem Garten. Wenig beachtet und doch all die Jahre präsent. Ein bevorzugter Sammelplatz vieler Amseln und Blaumeisen, angelockt durch die Früchte des Herbstes: süß und verheißungsvoll duftend. In der Mytho- Das Eis hält sie fest. Lässt sie nicht mehr los. logie und Kunst ein Symbol für Liebe, Glück, Schönheit und In einem wahren Kosmos aus Licht und Farben Unvergänglichkeit. schwebt sie wie ein strahlender Planet. Den Gemäldezyklus Quitte finden Sie auch auf helmut-pokorny-malerei.de/Galerie. Acryl auf Leinwand, Format jeweils 100 cm x 80 cm. Interessiert? info@pokorny-kreativ-welten.de Versunken. Wo vor Sekunden noch eine Öffnung war, hat sich ein zartes Eishäutchen gebildet. Verschwunden ist die Quitte. Die Konturen lösen sich auf, was bleibt ist die Erinnerung. helmut – das magazin für menschen mit vorstellungskraft 37
Wer rastet, der rostet U nterschiede finden. Auf dem unteren Bild gilt es 10 Veränderungen zu entdecken. Schon gefunden? Viel Spaß beim Suchen. Auflösung vielleicht im nächsten Heft. helmut – das magazin für menschen mit vorstellungskraft 38
Preisrätsel M itmachen und gewinnen. Lösen Sie das Rätsel und ordnen Sie die Buchstaben der farbig unterlegten Felder in sinnvoller Reihenfolge. Als Lösungswort wird ein königliches Schloss gesucht. Der Preis: Kaffee und Kuchen im Orient-Express in Helfenbrunn für 2 Personen*. Tut First engl.: chem. griech.: Abk. röm. Geröll- Vereinte Raum- Tiere Genuss- Präpo- Sowjet- Helmut Nation Hand- Bau- neu Inter- Feld- Buben lawine Natio- fahrtbe- sind da mittel sition union gern USA tuch stein city herr nen hörde zu Haus Schiff aus navi- Eng- von Sisal gieren pass 1912 mit ... ital. nutzlose Lokal Sache / Kram Johnny ägypt. Depp von – Sonnen- spielte ... bis gott engl.: Staaten- Karl ... der Kra- bund May- kleine watte Richtung Figur Eisbär Vorname Ausruf beim Johnny ... kommt, Mode- Stottern der Tag ... schöpfer u. im Stadion up-to- Hör Trans- he/she Mo- Stand-Up- Ge- date -organ Revolutionär port- – to be ment Paddling hälter Einfall Wladimir ... wagen (Abk.) Abgas Gefahr Spott ital.: für See- Schwur Beinkleid Frieden leute russ. ihr Licht Insel u. brauchen Sekt alle Motiv v. Tatü- mit .... Art wirk- Vater ... Monet tata bei der sam & Heli Sache Nutzen wenig ehem. aufge- pflanzen Präpo- Präsident (Impera- sition schlos- USA sen tiv) Schreib- Nach- Präpo- Wasserleitung werkzeug lass sition (Plural) ver- engl.: pers. Armee kleines null bohrt ein/an Für- Insekt wort engl.: engl.: Stadt in Europa- kommt Lauf Kunst Brasilien meister- aus dem schaft Pott engl.: Interessen- Sehnsuchtsort weibl. Auer- Trink- gemein- des Meisters Vor- ochse geld schaft – sein ... name eth. chin. Innen- Euro- Minder- hof päer heit Ein- Wenn Helmut gut drauf fahrt ist, dann macht er ... Lösungswort Aus allen richtigen Einsendungen verlosen wir den Gewinn. Einsendeschluss ist der 31. Juli 2021. Schicken Sie das Lösungswort per E-Mail an: info@pokorny-kreativ-welten.de oder per Post an: Helmut Pokorny, Hohenzollernstraße 95, 80796 München. Der/Die Gewinner/in wird schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. *Unter Einhaltung der zu diesem Zeitpunkt aktuellen Corona-Regeln. helmut – das magazin für menschen mit vorstellungskraft 39
Sprache einer Stadt von Stefanie Pokorny Jede Stadt hat ihre eigene Ausdruckskraft. Durch die Emotionsbekundungen ihrer Bewohner, durch Architektur, geografische Gegebenheiten und soziale Komponenten. Diese Kraft und Energie habe ich eingefangen, dokumentiert und zu Bildern komponiert. Wien Tallinn Paris Mein Werk für Ihre Wand. Spannend, interessant und aufschlussreich. Bereits im Programm: Paris. München. Wien. Tallinn. Nashville. Linz. Fine Art auf hochwertigem AluDibond in 2 Formaten (Breite x Höhe) 60 x 30 cm 135,- € Zu Bestellen unter: 120 x 30 cm 245,- € info@pokorny-kreativ-welten.de (Preise inkl. Wandhalterung, MwSt. sowie Versand)
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