Festschrift zum 25-jährigen Jubiläum des Seniorenkollegs an der Technischen Universität Chemnitz - TU Chemnitz
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Roland Schöne / Kathrin Weinrich (Hrsg.) Festschrift zum 25-jährigen Jubiläum des Seniorenkollegs an der Technischen Universität Chemnitz www.tu-chemnitz.de/seniorenkolleg 1
Inhaltsverzeichnis 25 Jahre Seniorenkolleg an der TU Chemnitz l Prof. Dr. Dr. Roland Schöne, Wissenschaftlicher Leiter des Seniorenkollegs 3 Eröffnung Prof. Dr. Gerd Strohmeier Rektor der TU Chemnitz 9 Grußworte Petra Kammerevert, Mitglied des Europäischen Parlaments, MdEP, Vorsitzende des Ausschusses Kultur und Bildung (CULT) 10 Helga Engelke, Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Landesseniorenvertretungen e.V. & Angelika Zander, Sprecherin der Regionalkonferenz der Landesseniorenvertretungen der Ostdeutschen Länder und Berlin 11 Barbara Ludwig, Oberbürgermeisterin der Stadt Chemnitz 12 Dr. Peter Seifert, OBM a.D. Vorsitzender des Hochschulrates der TU Chemnitz 13 Prof. Dr. Bernhard Koring, Professur Allgemeine Erziehungswissenschaft der TU Chemnitz 14 Prof. Dr. Georg Jahn, Professur Gerontopsychologie der TU Chemnitz 15 Martin Solc, Karls Universität in Prag, Universität des 3. Lebensalters 16 Prof. Anton Jezernik & Toni Rifelj, Slowenischer Verband der Rentnerorganisation (ZDUS) 17 Prof. Dr. Dr. h.c. Christian Winter, Präsident der Universität des 3. Lebensalters der Johann-Wolfgang- Goethe Universität Frankfurt am Main 18 Dr. Harald Fichtner, Oberbürgermeister der Stadt Hof & Prof. Dr. Jürgen Lehmann, Präsident der Hochschule Hof & Manfred Möckl, Vorsitzender des Seniorenrates der Stadt Hof 19 Gunnar Grosse, Vorstand der KOMSA AG, Hartmannsdorf 20 Michael Lehmkuhl, Hettich KG und & Co KG 21 Festvortrag F „Die Bedeutung des Studiums im Alter an den Hochschulen im Freistaat Sachsen“ (Thesen) Uwe Gaul, Staatssekretär im Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst 22 Beiträge von Mitarbeitenden, Teilnehmenden und Studierenden B Ursula Hofmann, ehemalige Mitarbeiterin im Organisationsteam & Teilnehmerin 25 Günther & Maria Hahn, Teilnehmende im Seniorenkolleg an der TU Chemnitz 26 Heidrun & Manfred Mehlan, Teilnehmende im Seniorenkolleg an der TU Chemnitz 27 Klaus Bartoll & Ingeborg Morgner, Seniorenpatenprogramm mit ausländischen Studierenden 28 Renate Mäding, Mitglied des Seniorenbeirates der Stadt Chemnitz, AG Politische Bildung im Seniorenkolleg 29 Kathrin Weinrich, Projektkoordinatorin Erasmus+ Projekt „EduSenNet“ 31 Eberhart Klotz, Mitglied der ERASMUS+ Projektgruppe „Ältere Bauen mit Jüngeren Brücken für Europa“ im Seniorenkolleg 37 Judith Haubner, studentische Mitarbeiterin im Organisationsteam und Kursleiterin Englisch 39 Das Seniorenkolleg im Spiegel der Medien 40 l Ausgewählte Vorlesungen und Bildungsexkursionen, insbesondere ab 2014 41 l Vorlesungsprogramm Wintersemester 2018/2019 46 l Einladung zur Festveranstaltung 47 2
25 Jahre Seniorenkolleg an der TU Chemnitz Prof. Dr. Roland Schöne – Gründer und Wissenschaftlicher Leiter des Seniorenkollegs an der TU Chemnitz Wie kam es zur Gründung des Seniorenkollegs 1993? Nobelpreisträger, Akademiepräsidenten, Weltraumfahrer, Unter-nehmer, Rektoren, Chefdirigenten, Intendanten, Künstler, Richter, Sportler, Wissenschaftler, Doktoranden, Migranten sowie Politiker der Europäischen Union, des Bundestages, der Landtage und Kommunal- politiker – die Liste der ca. 750 Referentinnen und Referenten des Seniorenkollegs der TU Chemnitz ist nach 25 Jahren beachtlich lang. Aber es sind nicht nur die wöchentlichen Vorträge in ihrer Themenvielfalt, die das Interesse wecken. Auch die Teilnahme an Kursen, Bildungsexkursionen und der Projektarbeit ist seit Jahren rege. Das konnte nur durch die ständige Aktualisierung und innovative Weiterentwicklung des Programms gelingen, das speziell auf die Prof. Dr. Roland Schöne Interessen und Bedürfnisse der Älteren in Chemnitz und dem Umland eingeht. Nach einem Vierteljahrhundert lohnt der Blick auf die Anfänge und das Erreichte. Die Idee der Begründung eines Seniorenkollegs an der TU Chemnitz geht auf das Jahr 1993 zurück. Bei meiner Berufung von der Karl-Marx-Universität Leipzig an die TU Chemnitz am 1.10.1993 auf die neu in Sachsen eingerichtete erste Professur „Erwachsenenbildung und betriebliche Weiterbildung“ regte ich auch die Gründung eines Seniorenbildungsprogramms an. Vorbilder dafür gab es bereits an der Universität in Leipzig unter dem Gerontologen Prof. Wolfgang Rotzsch und an der Martin-Luther-Universität Halle unter Leitung von Prof. Karlheinz Jackstel. Wie ich später erfuhr, gab es auch in Chemnitz bereits seit 1980 „Vorläufer“ in Form von „Veteranenkollegs“ – vergleichbar denen an den Universitäten Leipzig (seit 1979) und Halle (1980), die mit der Urania entstanden waren. Zählt man das Chemnitzer Veteranenkolleg als Bildungsprogramm für Ältere mit, dann feiern wir heute schon ein Jubiläum von 38 und nicht nur 25 Jahren! Der Unterstützung durch den damaligen Rektor, Prof. Dr. Günther Hecht, und dem OBM der Stadt Chemnitz, Dr. Peter Seifert, ist es zu verdanken, dass mein Vorschlag kurzfristig umgesetzt werden konnte. Der Rektor hielt persönlich die erste Vorlesung am 19.10.1993 mit dem Titel „Die Zukunft der Technischen Universität Chemnitz-Zwickau“. Danach haben alle folgenden Rektoren der TU Chemnitz das Seniorenkolleg gefördert und über 20 Jahre hat sich die Trägerschaft durch die Gesellschaft der Freunde der TU Chemnitz e.V. mit dem Vorsitzenden Dr. Peter Seifert und der Geschäftsführerin, Dr. Renate Wissuwa, die zugleich Leiterin des Büro des Rektors ist, sehr bewährt. 3
Was wurde mit gemeinsamer Kraftanstrengung vieler Aktiver und Unterstützer bis heute erreicht? 1. Die Zahl der eingeschriebenen Teilnehmerinnen und Teilnehmer stieg von 150 im WS 1993/94 auf 800 im WS 2017/18. Die Altersspanne liegt heute zwischen 50 – 92 Jahren. Hinzu kommen noch ca. 200 nicht eingeschriebene Interessierte, die zu ausgewählten Vorträgen kommen. Setzt man die Teilnehmerzahl ins Verhältnis zur Zahl der Stadtbevölkerung, so liegt in Chemnitz der prozentuale Anteil höher als in Leipzig oder Dresden und wir zählen in Deutschland mit zu den größten Seniorenbildungseinrichtungen an Universitäten. 2000 Teilnehmende des Seniorenkollegs WS 1994/95 bis WS 2017/18 1800 1600 1400 Gesamt 1200 Statistik 791 1000 Entwicklung TN-Zahlen 800 Männlich seit 1994 600 353 ©SK 400 200 Weiblich 0 439 SS2018 SS 1995 SS 1996 SS 1997 SS 1998 SS 1999 SS 2000 SS 2001 SS 2002 SS 2003 SS 2004 SS 2005 SS 2006 SS 2007 SS 2008 SS 2009 SS 2010 SS 2011 SS 2012 SS 2013 SS 2014 SS 2016 SS 2017 SS 2015 2. Durch das breitgefächerte Themenangebot haben wir ein ausgeglichenes Verhältnis von Frauen und Männer bei den Teilnehmenden zu je 50% erreicht. Vergleichbare Ein-richtungen weisen meist einen höheren Frauenanteil auf; in Osteuropa bis 90%. 3. Neben der Stadtbevölkerung kommen ca. 10% der Teilnehmenden aus ländlichen Regionen mit einem Anreiseweg von bis zu 80 km. Um Menschen in ländlichen Räumen und mit reduzierter Mobilität auch die Teilnahme an unseren Vorträgen in Bild und Ton sowie mit Diskussionsmöglichkeit zu ermöglichen, sind wir der erste deutsche Anbieter einer kostenlosen Livestream-Übertragung im Internet für angemeldete ältere Einzelpersonen und Gruppen. Ebenso haben wir uns wiederholt mit Vorträgen an den Online-Ringvorlesungen der Bundesarbeitsgemeinschaft Wissenschaftliche Weiterbildung für Ältere (BAG WiWA) mit ca. sechs Standorten in Westdeutschland und zwei in Ostdeutschland (Magdeburg und Chemnitz) beteiligt. 4. Auch die letzte Befragung 2018 bestätigt, dass unser Konzept der großen Vortrags- veranstaltungen mit bis zu 700 Hörerinnen und Hörern bei wöchentlich wechselnden Themen aus nahezu allen Gesellschaftsbereichen und einem hohen Anteil von anwendungsorientierten Themen aus den Bereichen Technik, Naturwissenschaften und Politik - meist besonders zugeschnitten auf eine Wissensanwendung für Ältere - sehr positiv bewertet wird. Das Programm wird in jedem Semester mit dem Sprecherrat, bestehend aus 12 Teilnehmenden des Seniorenkollegs, beraten, um möglichst viele Interessen zu berücksichtigen. Eine solche 4
Themenvielfalt findet sich kaum anderenorts unter den ca. 60 Bildungsangeboten für Ältere an Hochschulen in ganz Deutschland. Es überwiegen meist wissensbasierte Themenreihen aus Geistes- und Sozialwissenschaften – häufig mit geringem Anwendungsbezug für Senioren – sowie Gasthörerangebote in studentischen Lehrveranstaltungen. Nur einzelne Universitäten bieten spezielle Vorlesungen für Senioren mit Diskussion an. 5. Wir sind stolz, dass immer wieder hochrangige Referenten bei uns Vorträge halten und anschließend mit dem Auditorium diskutieren. Aber auch Teilnehmende des Senioren-kollegs selbst (einmal in jedem Semester) sowie in- und ausländische Studierende der TU Chemnitz übernehmen die Rolle als Vortragende, Kursleiter und Mitglieder des Organisationsteams und bereichern damit unser generationsübergreifendes Bildungs-konzept. Vortrag von Prof. Dr. Winter (2. v.l.), Vorsitzender der Universität des 3. Lebensalters an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main zum Thema: „Gibt es noch demokratische Entscheidungen im Bienenstaat?“ ©SK 6. Die Zahl der Bildungsexkursionen, die nach ausgewählten Vorträgen folgen, hat deutlich zugenommen und sie sind – so die Befragungsergebnisse – besonders geschätzt, da sie einen vertieften Einblick vor Ort mit Gesprächen ermöglichen. Zugleich fördern sie die soziale Begegnung unter den Teilnehmenden, besonders bei ganztägigen Busexkursionen. Exkursionsziele sind Universitäten, Technische Hochschulen und Kunsthochschulen, Forschungsinstitute, große und kleine Unternehmen, Museen, Theater und Konzerthäuser, Sporteinrichtungen, Parlamente, Kommunen u. a. Hervorhebung verdienen hier die mehrtägigen grenzüberschreitenden Busexkursionen mit Prof. Martin Solc gemeinsam mit Teilnehmenden der Universität des 3. Lebensalters an der Karlsuniversität Prag. Die Reisen führten zu kulturellen Sehenswürdigkeiten und förderten zugleich den Informations- und Erfahrungsaustausch unter den tschechischen und deutschen Teilnehmenden – ergänzt von Musik und Gesang. 5
7. Die angebotenen Kurse für das Erlernen und zur Vervollkommnung von Fremdsprachen (überwiegend Englisch, früher auch Tschechisch und Spanisch) oder zur Nutzung der Informationstechnik (PC, Tablet, Smartphone und zu spezifischen Themen wie digitale Bildbearbeitung) finden meist wöchentlich statt und werden mehrheitlich von jungen deutschen und ausländischen Studierenden der TU Chemnitz angeleitet. An diesen Kursen nehmen regelmäßig pro Semester ca. 100 – 150 Interessierte teil. 8. Besondere Würdigung verdient die seit 2004 kontinuierliche mehrjährige ehrenamtliche Mitarbeit von Teilnehmenden des Seniorenkollegs in bisher vier EU-Grundtvig-Projekten und zwei Erasmus+ Projekten - begleitet von Prof. Bernhard Koring, Leiter der Professur Allgemeine Erziehungswissenschaften. Diese erfolgreiche Projektarbeit ermöglichte zahlreiche mehrtägi-ge Beratungen und Exkursionen zu den Projektpartnern in zehn europäischen Ländern sowie in das Europäische Parlament nach Straßburg und die Europäische Kommission nach Brüssel. Insgesamt wurden seit der Gründung des Seniorenkollegs Projekte, Konferenzbesuche, Vorträge, Bildungsexkursionen und Studienreisen in 30 Länder zum Informations- und Erfahrungsaustausch auf dem Gebiet der Bildung Älterer und generationsübergreifend realisiert. 9. Aus dieser erfolgreichen internationalen Projektarbeit entstanden auch drei inter-generative Arbeitsgruppen zum Forschenden Lernen, bestehend aus Senioren, Studierenden und jungen wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern: Die AG WIRFINDER, die auf dem Gebiet Küchen- und Möbeltechnik mit der Fa. Paul Hettich KG & Co in Kirchlengern und Chemnitz zusammenarbeitet und bereits an vier Patentanmeldungen beteiligt ist und sogar den „Innovation Award“ von der Fa. Elektrolux erhielt. Der von der AG entwickelte innovative Drehteller für Kühlschränke wurde auf der Internationalen Funk-ausstellung in Berlin und im Fernsehen von MDR und RTL präsentiert. Er findet inzwischen in neuen Kühlschränken Verwendung. h Das AG GENERATIONENTEAM TECHNIK arbeitet gemein- sam mit der KOMSA AG in Hartmannsdorf auf den Gebieten der Bedarfs- und Nutzeranalyse bzw. Tests und Weiter- entwicklung von Smartphones zusammen. In der AG POLITISCHE BILDUNG wurden und werden Analysen zu Wahlen auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene angestellt und die Ergebnisse vor den Teilnehmenden im Seniorenkolleg präsentiert und diskutiert. Zugleich fördert diese die Zusammenarbeit mit Seniorenvertretungen auf den genannten Ebenen. Die Arbeit der AG präsentierten 18 Teilnehmende des Seniorenkollegs auf dem 12. Deutschen Seniorentag 2018 in Dortmund. ©SK 6
10. Insgesamt konnte durch die zunehmende Einbeziehung Jüngerer die generations-übergreifende Bildung und der Dialog unter den Generationen weiter ausgebaut werden. Dies geschah besonders durch Referenten, Kursleiter, Lernende, durch das Senioren-patenprogramm für ausländische Studierende, das Erasmus+ Projekt „Ältere bauen mit Jüngeren Brücken für Europa“ mit Zeitzeugenberichten und durch Generationen-gespräche. Für diese erfolgreiche Entwicklung möchte ich im Namen aller Teilnehmenden unseren Dank den Unterstützern sagen: Dieser gilt allen aktiven ehrenamtlich tätigen Teilnehmenden und studentischen Hilfskräften im Organisationsteam des Seniorenkollegs, den Helferinnen und Helfern bei der Organisation (Eingangskontrolle, Anmeldung, Garderobe u. a.) den Mitgliedern des Sprecherrates und besonders allen Mitwirkenden in den Projekt- und Arbeitsgruppen. Ohne die vielen Referentinnen und Referenten, die oft kostenlos oder nur für eine kleine Aufwandsentschädigung sprachen, könnten wir kein Bildungsprogramm für eine Teilnehmergebühr von nur 35 € sozial verträglich gestalten. Wir danken für die jahrelange Unterstützung des Seniorenkollegs durch die Rektoren und Mitglieder der Rektorate der TU Chemnitz. Auch den Mitarbeiterinnen der TU Chemnitz, die uns temporär bei Verwaltungs- und Abrechnungsarbeiten unterstützen, gilt unser Dank. Besonderer Dank gilt aber auch allen unseren Kooperationspartnern an den Partnerhochschulen und besonders in den großen und kleinen Unternehmen. Wir wollen alles tun, um unser bewährtes und erfolgreiches Bildungsprogramm weiterzuführen. Das Organisationsteam des Seniorenkollegs an der TU Chemnitz ©SK 7
Dazu streben wir in Zukunft an: • die generationsübergreifende Bildung durch stärkere Einbeziehung von Jüngeren zu erweitern, um den Dialog und die Zusammenarbeit unter den Generationen auszubauen, • die größte Bevölkerungs- und Wählergruppe, die Älteren, noch breiter für politische Bildung zu motivieren und mehr aktives persönliches politisches Engagement bei der Anwendung dieses Wissens anzuregen, • die Zusammenarbeit von Seniorenbildungseinrichtungen mit den Seniorenvertretungen auf Bundes-, Landes und kommunaler Ebene zu unterstützen und zu stärken um ihre internationalen Kooperationen und Projekte kontinuierlich zu pflegen und auszubauen, • durch Werbung und begünstigt durch die jetzt bessere Anbindung der TU Chemnitz an das Bahn- bzw. Straßenbahnnetz noch mehr Teilnehmende aus dem ländlichen Raum zu gewinnen, denn dort fehlt es zumeist an Seniorenbildungsprogrammen mit Vorträgen, • noch mehr Humor und Freude am Leben zu vermitteln im Seniorenkolleg, • angesichts der wachsenden Alterseinsamkeit und Altersarmut stärker soziale Kontakte durch Begegnungen zu fördern und entsprechende Projekte zu unterstützen, • für mehr Bewegung und Sport zu motivieren – besonders auch in Verbindung mit den sportwissenschaftlichen Untersuchungen an unserer Universität. • das intergenerative Lernen und Lehren weiter auszubauen, • Stärker noch als bisher Lernende mit Migrationshintergrund und Flüchtlinge als Teilnehmende und Referenten im Seniorenkolleg zu gewinnen, • Sonderveranstaltungen über ausgewählte Länder als Beitrag zur kulturellen Bildung zu entwickeln. Unser Wunsch an die Universitätsleitung ist die Modernisierung der Medientechnik im Hörsaal N115, um eine sichere Livestream-Übertragung zu erreichen. Ebenso ist unser Vorschlag, die Bezeichnung „Seniorenkolleg“ in „Generationenkolleg“ zu verändern. Zahlreiche Studierende sowie jüngere RentnerInnen und Pensionäre wollen nicht „stigmatisierend“ als Senioren bezeichnet werden, und gerade diesen aktiven „Nachwuchs“ wollen wir mit unserem Bildungsangebot auch erreichen. Andere Seniorenbildungsinstitutionen tragen diesem Veränderungstrend in der Namensgebung schon Rechnung und bezeichnen sich, z.B. als Bürgerakademie, Generationenhochschule u.a. Möge unsere Jubiläumsveranstaltung auch dazu beitragen, die Notwendigkeit und Bedeutung des lebensbegleitenden Lernens für alle Altersgruppen zu popularisieren. Zugleich sind die großartigen Leistungen der aktiven Vertreter der älteren Generation und die erfolgreichen Ansätze der generationsübergreifenden Zusammenarbeit mit Jüngeren, die dieses Wissen anwenden, noch mehr in der Politik und gesamten Öffentlichkeit bekannt zu machen, anzuerkennen und zu würdigen. Der englische Philosoph und Soziologe Herbert Spencer formulierte schon Mitte des 19. Jahrhundert: „Das große Ziel der Bildung ist nicht Wissen, sondern Handeln." um die Gesellschaft gemeinsam weiter zu entwickeln. Also packen wir es an – „Yes We Can“ – „Ja wir können es!“ Roland Schöne 8
Eröffnung Prof. Dr. Gerd Strohmeier, Rektor der TU Chemnitz Das Seniorenkolleg an der TU Chemnitz beweist jedes Jahr aufs Neue, dass lebenslanges Lernen auch im Alter aktiv gelebt wird. Seit nunmehr 25 Jahren bietet das Seniorenkolleg zahlreiche Vorlesungen, Exkursionen und Kurse an und erfreut sich einer anhaltend hohen Teilnehmerzahl. Der Erfolg des Seniorenkollegs kann sich sehen lassen: In 25 Jahren wurden knapp 300 Bildungsexkursionen zu Zielen innerhalb von Deutschland, aber auch in Nachbarländer, wie beispielsweise Tschechien, angeboten. Circa 775 Vorlesungen fanden in den vergangenen 25 Jahren statt – eine überaus stolze Zahl. Die Themen sind vielfältig und abwechslungsreich Prof. Dr. Gerd Strohmeier und geben Einblicke in neueste Forschungsergebnisse, aktuelle Trends und © TU Chemnitz politische Entwicklungen. Highlights waren sicherlich die Vorlesungen des Nobelpreisträgers Klaus von Klitzing und der Politikerin Rita Süssmuth, aber auch der Vortrag von Sigmund Jähn oder der Besuch des Vorstandes der Aktion Mensch Armin von Buttlar, sowie der von Gunther Emmerlich sind sicher vielen in Erinnerung geblieben. Zu den Rednern zählen Persönlichkeiten aus Politik, Kultur und Gesellschaft, die sehr diskussions-freudig sind. Neben diesen finden aber auch Wissenschaftler der TU Chemnitz und anderer Hoch-schulen, sowie Unternehmer aus Chemnitz und der Region ein Podium. Konferenzen, wissenschaftliche Kolloquien, Computer- und Sprachkurse sowie Forschungsprojekte und AGs ergänzen das Angebot des Seniorenkollegs und erfüllen den hohen Anspruch der älteren Generation im Ruhestand an ein Bildungs- angebot. Die TU Chemnitz kann sich heute zu Recht als Universität der Generationen bezeichnen, denn mit ihren vielfältigen Bildungsangeboten ermöglicht sie ein lebenslanges Lernen. Es beginnt bei der Betreuung der Kleinsten, beispielsweise mit der erst dieses Jahr vom Studentenwerk Chemnitz-Zwickau eröffneten Kindertagesstätte Campulino direkt auf dem Campus der TU Chemnitz. Es folgen die Vorlesungen der Kinder-Uni Chemnitz sowie diverse Veranstaltungen für Schülerinnen und Schüler unter anderem im Schülerlabor Wunderland Physik. Die eigentliche universitäre Ausbildung findet sodann im Bereich der Bachelor- und Masterstudiengänge sowie in der Promotion statt. Damit endet jedoch die universitäre Begleitung nicht, sondern wird über die berufsbegleitende Weiterbildung und schlussendlich über das Seniorenkolleg fortgeführt. Bei all den Angeboten ist uns die regionale Verankerung sehr wichtig. Unser Anspruch ist es, in die Region hineinzuwirken und das städtische Leben zu bereichern, uns mit gesellschaftlichem Engagement einzubringen und die Entwicklung der Stadt Chemnitz und der Region aktiv mitzugestalten. Die zusätzlichen Bildungsangebote sind daher offen für alle. Jeder kann teilhaben, alle sind herzlich willkommen! Im Namen der gesamten Hochschulleitung möchte ich dem Seniorenkolleg zum 25. Geburtstag sehr herzlich gratulieren. Ich danke allen, die sich in den vergangenen Jahren aktiv eingebracht und dem Seniorenkolleg die Treue gehalten haben, und wünsche dem Seniorenkolleg weiterhin alles Gute. Ihr Gerd Strohmeier 9
Grußwort anlässlich des 25-jährigen Bestehen des Seniorenkollegs an der TU Chemnitz Petra Kammerevert – Mitglied des Europäischen Parlamentes, Vorsitzende des Ausschusses für Kultur & Bildung Sehr geehrte Damen und Herren, es ist mir eine außerordentliche Freude, dem Seniorenkolleg der TU Chemnitz meine herzlichsten Glückwünsche zu seinem 25-jährigen Bestehen aussprechen zu können. Ich gratuliere Herrn Prof. Schöne und allen Mitwirkenden zu ihrem erfolgreichen Bildungsformat für ein lebenslanges Lernen. Dieser Erfolg spiegelt sich gerade in der bemerkenswert hohen Petra Kammerevert ©Pressestelle Teilnehmerzahl von 900 wieder. Das Altern ist ein natürlicher Prozess, den wir nicht aufhalten können. Was wir hingegen sehr wohl selbst gestalten können, ist die Bewahrung von Funktionalität und Lebensqualität bis ins hohe Alter. Dabei kann der Seniorenbildung eine besondere Bedeutung zugesprochen werden, denn sie schafft in vielerlei Hinsicht neue Perspektiven für unsere älteren Mitmenschen. Insbesondere in der Lebensphase nach der Zeit in Arbeit dient sie als Anhaltspunkt bei der Strukturierung des Alltags und auch als Möglichkeit, mit neuen Menschen zusammenzukommen und Kontakte zu knüpfen. Der Austausch mit Gleichgesinnten fördert die soziale Integration und beugt Isolation vor. Die geistige Betätigung und die Diskussion über gegenwärtige Themen aus Politik, Gesellschaft und Wissenschaft halten den Verstand fit. Damit trägt Bildung, auch im fortgeschrittenen Alter, nicht nur zum Wohlbefinden und Intellekt bei, sondern sichert auch das Bewusstsein für das Zeitgeschehen. Dies ermöglicht es, den Anschluss an die Gesellschaft und an eine sich rapide verändernde Welt nicht zu verlieren und es verleiht Selbstsicherheit und Unabhängigkeit. Hierin sehe ich eine Bereicherung für uns alle, denn unsere demokratische Gesellschaft ist stets auf gut informierte, kritische und urteilsfähige Mitbürger angewiesen. Gerade deswegen bilden die Erwachsenenbildung sowie generationenübergreifendes lebenslanges Lernen auch einen wichtigen Baustein auf europäischer Ebene. Als Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Bildung des Europäischen Parlaments setze ich mich seit je her für das Programm Erasmus ein. Erasmus bietet Bürgerinnen und Bürgern in allen Phasen ihres Lebens die Möglichkeit, Lernangebote in ganz Europa wahrzunehmen. Über Erasmus wird auch ein Netzwerk von mehr als 50.000 Bildungsinstitutionen und Gesellschaften mitfinanziert - die „Lifelong Learning Platform“ - die den Wissensaustausch über formelles, non-formelles und informelles Lernen in jeder Altersstufe fördern soll. Dies ist von besonderer Bedeutung. Denn nur durch mehr internationalen Austausch und stetige Weiterbildung können wir den aktuellen Ansprüchen gerecht werden und eine verbindende europäische Identität entwickeln. Ich wünsche dem Seniorenkolleg für die Zukunft viele weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer, Spaß beim Lehren und Lernen, sowie viele erfolgreiche Veranstaltungen. Ihre Petra Kammerevert 10
Grußwort der Bundesarbeitsgemeinschaft der Landessenioren-vertretungen (BAG LSV) und der Regionalkonferenz der Landes-seniorenvertretungen der Ostdeutschen Länder und Berlin (RKSO) Helga Engelke, Vorsitzende BAG LSV & MR‘ in a.D. Angelika Zander, Sprecherin der RKSO Die Bedeutung älterer Menschen für unsere Gesellschaft nimmt kontinuierlich zu. Gleichzeitig erfährt die Lebens-phase Alter einen Bedeutungs-wandel: Ältere Menschen heute wollen ihr Leben zunehmend individuell, aktiv und selbstbestimmt gestalten, sie wollen am gesellschaftlichen Leben verstärkt teilhaben und ihr Erfahrungswissen ein-bringen können. Seniorenvertretungen auf Kommunal,- Landes- und Bundes- Helga Engelke Angelika Zander ebene bieten eine hervorragende Plattform für die politische ©privat ©privat Partizipation älterer Menschen und sind im politischen Leben nicht mehr wegzudenken. Diese Gremien setzen sich dafür ein, dass flächendeckend die Akzeptanz von Seniorenvertretungen steigt, denn gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und der damit verbundenen Zunahme des Anteils älterer Menschen an der Bevölkerung muss die politische Mitbestimmung von Seniorinnen und Senioren gestärkt werden. Es geht nicht nur um sogenannte seniorenpolitische Themen, sondern um alle gesellschaftlich relevanten Themen im Interesse aller Generationen. Letztlich führt ernsthafte politische Teilhabe zu mehr Zufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger in den Kommunen, Ländern und des Bundes. Seniorenvertretungen können auf verschiedenen Gebiets-ebenen aktiv sein. Sowohl die BAG LSV und besonders die RKSO setzen sich für die Interessen der älteren Menschen ein. Sie kennen die Wünsche und Interessen älterer Menschen und kommunizieren sie im vorparlamentarischen Raum. So gelingt es ihnen, wichtige Impulse in der kommunalen Seniorenpolitik zu geben, z.B. Verbesserung von Infrastrukturangeboten oder Wohngebietsplanungen. Gleichzeitig wirken Seniorenvertretungen auch öffentlich, schaffen Verständnis für besondere Lebensumstände im Alter und daran anknüpfende Forderungen. Besonders ist die Zusammenarbeit mit dem Seniorenkolleg an der TU Chemnitz unter der Leitung von Prof. Dr. Roland Schöne hervorzuheben. Er unterstützt die Seniorenvertretungen auf allen Ebenen mit erarbeiteten Informationsmaterialien und Vorträgen zur Seniorenpolitik und Seniorenbildung. So auch im Rahmen unserer Veranstaltung auf dem 12. Deutschen Seniorentag 2018 in Dortmund gemeinsam mit 18 Senioren des Seniorenkollegs. Dafür danken wir allen engagierten Senioren und gratulieren herzlich zum Jubiläum „25 Jahre“ erfolgreiche Bildung im Seniorenkolleg. Auch weiterhin soll es unser gemeinsames Ziel sein, das gemeinwohlorientierte Engagement für die Älteren durch Bildung zu fördern, denn dieses führt zu größerer persönlicher Zufriedenheit und mehr Lebensqualität. Innovative Seniorenpolitik ist gemeinsam mit den älteren Menschen zu gestalten. Helga Engelke MR‘ in a.D. Angelika Zander 11
Grußwort der Oberbürgermeisterin zum 25-jährigen Jubiläum des Seniorenkollegs an der TU Chemnitz Barbara Ludwig, Oberbürgermeisterin der Stadt Chemnitz Sehr geehrte Damen und Herren, meine herzlichsten Glückwünsche gehen an die Seniorinnen und Senioren des Seniorenkollegs der TU Chemnitz. Doch nicht nur den Teilnehmenden gebühren die Glückwünsche. Auch den Menschen, die hinter dem Seniorenkolleg stehen und das Lernen im Alter an einer Technischen Universität hier im Herzen unserer Stadt möglich machen, gratuliere ich zum 25-jährigen Jubiläum. Im vergangenen Vierteljahrhundert hat das Seniorenkolleg gezeigt, was es heißt Erwachsenen-bildung für die „älteren Semester“ anzubieten: Derzeit sind ca. 900 Seniorinnen und Senioren eingeschrieben. Zusätzlich kommen ca. 100 Tagesgäste hinzu. Menschen bis ins hohe Alter halten ihren Oberbürgermeisterin Geist hier fit. Sie wollen Neues lernen, mehr Lebenserfahrung sammeln, die Barbara Ludwig Stadt antreiben, sich einmischen, mitreden, austauschen. ©privat Die Technik schreitet immer weiter voran. Neue Innovationen werden in Chemnitz hervor-gebracht. Nichts ist schlimmer als den Geist ruhen zu lassen und nichts Neues von sich selbst zu fordern. Genau dem entgehen Teilnehmer des Seniorenkollegs. Sie zeigen Interesse, haben den Mut, Neues zu lernen. Sie gehen mit der Zeit und können mit Ihren Kindern und Enkeln, ja vielleicht sogar mit den Urenkeln, mithalten. Durch regelmäßigen Austausch zwischen Jung und Alt halten sie sich fit. Miteinander und voneinander lernen ist die Devise. Doch nicht nur die neuste Technik wird am Seniorenkolleg gelernt. Hier werden Sprachkenntnisse erworben und aufgefrischt. Beim Seniorenpatenprogramm für internationale Studierende werden Kulturen kennengelernt. Die TU Chemnitz setzt seit jeher wichtige Impulse für die Stadtentwicklung in Chemnitz. Seit 25 Jahren leiten Sie, Prof. Dr. Roland Schöne, das erfolgreiche Seniorenkolleg an der TU. Dafür möchte ich auch Ihnen ganz persönlich danken. Sie haben eine dauerhafte Institution in Chemnitz etabliert. Dem Seniorenkolleg wünsche ich für die Zukunft weiterhin viel Erfolg und interessierte, wissbegierige Senioren. Ihre Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig 12
Grußwort anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Seniorenkollegs an der Technischen Universität Chemnitz Dr. Peter Seifert, OBM a.D., Vorsitzender des Hochschulrates der TU Chemnitz Ich gratuliere von ganzem Herzen dem Seniorenkolleg an der TU Chemnitz, das ich in unterschiedlichen Funktionen begleiten und auch unterstützen durfte, zum 25-jährigem Bestehen. „Wenn wir aufhören zu lernen, fängt das Altwerden an.“ Dieses Zitat bringt die große gesellschaftliche Bedeutung einer organisierten Vermittlung von Wissen, Bildung und Aktivität für Menschen im „dritten Lebensalter“ deutlich zum Ausdruck. Dr. Peter Seifert ©privat Das beeindruckende Programmangebot des Chemnitzer Seniorenkollegs erfüllt diese bedeutende gesellschaftliche Aufgabe beispielhaft. Es bietet auf unterschiedliche Art und Weise interessante Ausblicke auf neue Entwicklungen interdisziplinärer Wissensgebiete mit ihren Auswirkungen auf das tägliche Leben und fördert so den geistigen Austausch und die Kontaktpflege im fortgeschrittenen Alter. Vorlesungs- und Kursangebote über den Umgang mit Computer, Internet und neuen Medien, wie auch zu gerontologischen Themen, fördern die Selbsthilfe der Senioren und deren soziale Kompetenz. Politische Bildungsangebote stärken unsere Demokratie, Sprachkurse und internationale Kooperationen dienen dem interkulturellen Verständnis. Die ca. 900 eingeschriebenen Teilnehmer und über 100 Tagesgäste zeigen die anhaltend große Resonanz auf das Programm des Seniorenkollegs für die älteren Bürgerinnen und Bürger in Stadt und Region. Mein Dank gilt ganz besonders dem Initiator, Gründer und seit 25 Jahren Wissenschaftlichen Leiter des Seniorenkollegs an der TU Chemnitz, Herrn Prof. Dr. Roland Schöne, für sein beispielhaftes Engagement in der Erwachsenenbildung. Ich bedanke mich bei dem Organisationsteam und den vielen Teilnehmern. Auch für die nächsten Jahre wünsche ich allen Beteiligten Freude und Erfolg mit dem Chemnitzer Seniorenkolleg. Dr. Peter Seifert 13
Grußwort zu 25 Jahren Seniorenkolleg an der TU Chemnitz Prof. Dr. Bernhardt Koring, TU Chemnitz, Professur Allgemeine Erziehungs- wissenschaften Seit 2002 besteht eine enge und erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen einer Projektgruppe mit 12 Senioren aus dem Seniorenkolleg und meiner Professur Allgemeine Erziehungswissenschaft bei der europäischen Projektarbeit. Gemeinsam konnten drei Grundtvig - Projekte erfolgreich mit Partnern aus 8 Ländern bearbeitet werden. Als Projektpartner wirkten wir in dem Erasmus+ Projekt „EDUSENNET“, einem europäischen Netzwerk von Universitäten des 3. Lebensalters, unter der Leitung der Comenius Universität Bratislava von 2014-17 gemeinsam mit 6 Prof. Dr. Bernhardt Projektpartnern und 6 weiteren assoziierten Partnern mit. Die Ergebnisse zur Koring ©privat Seniorenbildung in diesen Ländern wurden auf der Homepage www.edusennet.efos-europa.eu und in der Broschüre „Education for Seniors in Europe“ 2017 in englischer Sprache veröffentlicht. Die Chemnitzer Projektergebnisse wurden darüber hinaus in einer deutschen Broschüre „Lernen im Alter 50+“ 2016 an der TU Chemnitz publiziert. Die neue Entwicklung zur weiteren Öffnung des Seniorenkollegs für die generationsübergreifende Bildung wurde mit dem Projekt „Ältere bauen mit Jüngeren Brücken für Europa“ von 2014 -2017 unterstützt. Insgesamt konnten aus dieser ehrenamtlichen Forschungsarbeit von Teilnehmenden des Seniorenkollegs insgesamt über 200.000,00 € für die Realisierung beider Erasmus+ Projekte eingeworben werden. Alle Projektmitarbeiter, meist im Seniorenalter, haben diese Aufgaben und Projektberatungen in 10 Ländern in ihrer Freizeit realisiert und verdienen dafür höchste Anerkennung als engagierte Botschafter der TU Chemnitz. Ohne die engagierte Projektkoordinierung durch den emeritierten Kollegen von Prof. Dr. Roland Schöne, dem wissenschaftlichen Leiter des Seniorenkollegs, und Frau Kathrin Weinrich wären diese erfolgreichen Projektarbeiten nicht möglich gewesen. Abschließend möchte ich dem wissenschaftlichen Leiter den Seniorenkollegs persönlich würdigen. Mit Herrn Prof. Dr. Roland Schöne habe ich bereits seit meinem Dienstantritt an der TU Chemnitz 1994 stetigen Kontakt. Er war dort bis 2006 Professor für Erwachsenenbildung und Weiterbildung. In dieser Zeit hat er für die Akquisition von Großprojekten gesorgt, die vom Volumen, der Mitarbeiterzahl und den ausgewiesenen Erfolgen an der Philosophischen Fakultät ohne Beispiel waren und sind. Über einen Zeitraum von 25 Jahren hat er das Seniorenkolleg zu einer sehr erfolgreichen Institution aufgebaut, die sich dauerhaft zu einem Publikumsmagneten entwickelt hat. Prof. Dr. Schöne zeichnet sich durch eine zukunftsorientierte und aus meiner Sicht visionäre Hellsichtigkeit im Hinblick auf künftige Entwicklungen in unserer Gesellschaft und des regionalen Gemeinwesens aus, die sich in seiner Person, seinem Engagement, und seiner Energie sammelt. Die Nachhaltigkeit, die enorme Motivation, seine profunde pädagogische Bildung und wissenschaftliche Kompetenz hinter seinem Engagement sind aus meiner Sicht als herausragend und beispielgebend für unser Gemeinwesen einzuschätzen. All dies hat nun in Form des Seniorenkollegs Früchte getragen. Prof. Dr. Bernhardt Koring 14
Grußwort zum 25-jährigen Jubiläum des Seniorenkollegs an der TU Chemnitz Prof. Dr. Georg Jahn, Professur Gerontopsychologie an der TU Chemnitz Ein Vierteljahrhundert Seniorenstudium in verschiedenen Formaten, zu denen die Technische Universität während des Semesters hunderte Bürgerinnen und Bürger der Stadt Chemnitz und aus dem Umland versammelt, das ist ohne Zweifel eine Wegmarke, um kurz innezuhalten, zurückzublicken und zu feiern. Ich selbst möchte zudem herzlich gratulieren und mich bedanken bei Professor Roland Schöne, den Mitarbeiterinnen, Mitarbeitern und frei-willigen Helfern sowie bei den Studierenden im Seniorenkolleg für die erfreuliche und ergiebige Zusammenarbeit in den letzten Jahren seit dem Start der Professur für Prof. Dr. Georg Jahn ©TU Chemnitz Angewandte Gerontopsychologie. Insbesondere mit meinem Fachgebiet, aber auch mit vielen weiteren an der Universität kooperiert das Seniorenkolleg zum gegenseitigen Nutzen seiner Studierenden, der jüngeren Studierenden und der Wissenschaftler der Technischen Universität. Allein für die Angewandte Geronto-psychologie waren das in den letzten Jahren Vorträge im Seniorenkolleg und auf einer gemeinsam organisierten Tagung, ein Projektantrag, ein Besuch bei der Senior Research Group an der TU Berlin und im Ottobock Science Center Berlin, eine Exkursion zur KOMSA AG, die regelmäßige Arbeit im Generationen Team Technik auch in Kooperation mit der KOMSA, eine Befragung zur Nutzung von Smartphones im Seniorenkolleg, die Teilnahme von Studierenden des Senioren-kollegs an Studien der Professur und vielfältiger Informationsaustausch sowie Unterstützung bei der Vernetzung mit Organisationen. Das Seniorenkolleg hat und ist eine Erfolgsgeschichte, es ist vielgestaltiger und offener als viele Angebote für Senioren anderer Universitäten und stiftet wertvolle Bekanntschaften nicht nur innerhalb der älteren Generation. Kurz, das Seniorenkolleg an der TU Chemnitz ist ein Glücksfall und ein Schatz. Herzliche Gratulation, alles Gute für die Zukunft und ergiebige weitere Zusammenarbeit! Beste Grüße Prof. Dr. Georg Jahn 15
Grußwort zum 25-jährigen Jubiläum des Seniorenkollegs Martin Solc, Professor an der Karlsuniversität Prag Das Jahr 1993 ist ein bedeutender Meilenstein in der Bildung der Senioren sowohl in Chemnitz, als auch in Prag. In Chemnitz, an der Technischen Universität, entstand das Seniorenkolleg, ein Ort und Treffpunkt mit reichem Programm der Vorlesungen und Bildungsexkursionen, die zielbewusst angemessen den Bedürfnissen des Studiums im höheren, aber immer noch produktiven Alter gestaltet wurden. Im selben Jahr kam es in Prag zur Gründung der Assoziation der Universitäten des 3. Lebensalters (U3L) der Tschechischen Republik. Seit den ersten Kursen für Senioren an den Universitäten in Olmütz und Prag 1986/1987 operierten die Anbieter der Martin Solc Universitäts-Seniorenbildung größtenteils unabhängig und eine Plattform für ©Yan Renelt/MARFA Zusammenarbeit und Vertretung in internationalen Kontakten war mehr als erforderlich. Es ist kein Wunder, dass beide Institutionen – Seniorenkolleg und Assoziation der U3L – bald in Kontakt kamen. Prof. Dr. Roland Schöne wurde ein paar Mal zu den Versammlungen der Assoziation eingeladen und auf der anderen Seite, ich erinnere mich auf mein Besuch in Chemnitz Ende der neunziger Jahre, als ich die Funktion des Vorsitzendens der Assoziation bekleidete. Gemeinsame und multilaterale Erasmus Projekte in den nächsten Jahren brachten Erweiterung und Vertiefung der Partnerschaft beider Organisationen und wir hoffen auf die Fortsetzung solcher Projekte auch in der Zukunft. Ein erfolgreiches Kapitel der Zusammenarbeit bedeuten die Bildungsexkursionen nach Tschechien mit Teilnahme der deutschsprachigen Seniorstudierenden aus Prag. Alles hat mit einem eintägigen Besuch der großen Ausstellung zum 600. Jubiläum des Kaisers Karls IV. im Wallensteinpalast in Prag 2016 angefangen. Die Teilnehmer erinnern sich nicht nur an die mittelalterlichen Kulturschätze, sondern auch an das ruhige Mittagessen auf Bord des Schiffs an der Moldau. Es folgten Exkursionen zu den Orgeln, Kirchen, Museen und Schlösser in Erzgebirgsgebiet. Für die Vorführung der Orgeln danken wir dem Organist Aleš Nosek aus Rakonitz. Die Geschichte der Rettung der wunderschönen gotischen Kirche in Most (Brück) stellte uns Frau Ing. Věra Součková, Witwe von Ing. Jiří Souček, Projektleiter der Verschiebung der Kirche auf ihre neue Stelle (beide studierten Astronomie auf der U3L). Im Jahr darauf folgte die Reise durch die Geschichte der Eisenbahn (Technisches National Museum in Prag, Chomutov/Komotau – und andere Museen), und im Jahre 2018 war es „Musikalisches Prag“, nach den Spuren von Mozart, Beethoven, böhmischen Komponisten und Musikanten. Wir alle hoffen auf erfolgreiche zukünftige Fortführung der Zusammenarbeit. Die Assoziation der U3L der Tschechischen Republik und ich persönlich wünschen dem Seniorenkolleg zum 25-jährigen Jubiläum: Ut vivat, crescat et floreat Seniorenkolleg an der TU Chemnitz! Martin Šolc 16
Grußwort anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Seniorenkollegs an der TU Chemnitz Dr. Anton Jezernik – Projektleiter, Toni Rifelj – Projektkoordinator für das ERASMUS+ Projekt im Slowenischen Verband der Rentnerorganisationen (ZDUS) Seit 2013 arbeiten wir mit unserer slowenischen Projektgruppe bestehend aus 20 Senioren mit am Erasmus+ Projekt „Ältere bauen mit Jüngeren Brücken für Europa“ erfolgreich mit unseren Projektpartnern zusammen. Dieses Projekt war das erste europäische Projekt, welches wir mit unserer Slowenischen Seniorenorganisation (ZDUS) bearbeitet haben. Als Anfänger auf diesem Gebiet haben wir viel von unserem erfahrenen Projektantragsteller, Prof. Bernhard Koring und Prof. Roland Schöne von der TU Chemnitz lernen können und danken sehr für diese Unterstützung. Dr. Anton Jezernik & Toni Rifelj ©Seniorenkolleg Unseren Teammitgliedern hat diese europäische Zusammen- arbeit mit den Projekttreffen in Chemnitz, Graz, Liberec und Slowenien viel Freude bereitet. Unsere Projektergebnisse sind auf der Projekthomepage www.bruecken-fuer-europa.eu und in der Abschluss-- broschüre dargestellt. In den Medien und im Kontakt mit unserem Vertreter im Europäischen Parlament, Ivo Vajgl, haben wir in unserem Land und in anderen EU-Ländern über unsere Ergebnisse mit Zeitzeugenberichten und Generationengesprächen, insbesondere auch für die technische Nachwuchsentwicklung berichten können. Wir sind sehr interessiert, diese erfolgreiche Projektarbeit im Rahmen des eingereichten neuen Erasmus+ Projektes „Intergeneratives Forschendes Lernen in Europa“ fortzusetzen. Wir haben für die Fortsetzung der Zusammenarbeit gute Bedingungen in Slowenien sowie mit unseren Projektpartnern in Prag und dem Projektträger Prof. Georg Jahn an der TU Chemnitz. Gern werden wir unsere Erfahrungen in der technischen und politischen Bildung einbringen, z.B. aus unserer Mitarbeit in der Slowenischen Demokratischen Partei der Pensionisten (DESUS). Zugleich haben wir die Absicht, unsere Arbeiten für die intergenerative Bildung in Slowenien durch diese neue Form des Forschenden Lernens gemeinsam mit Unternehmern und Hochschullehren in Slowenien und auf europäischer Ebene zu erweitern. Dazu erwarten wir auch eine offizielle Unterstützung von DESUS und ZDUS für diese europäische Projektarbeit. Wir gratulieren unseren deutschen Freunden zum 25-jährigen Jubiläum des Seniorenkollegs und werden gern zur Festveranstaltung und zur folgenden Projektberatung zum neuen Erasmus+ Projekt mit den Projektpartnern am 9. und 10. Oktober 2018 nach Chemnitz kommen. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit zur Seniorenbildung, zum intergenerativen Forschenden Lernen und zur Seniorenpolitik. Dr. Anton Jerzernik Toni Riefelj 17
Grußwort zur Festveranstaltung 25 Jahre Seniorenkolleg Chemnitz Prof. Dr. Christian Winter, Präsident der Universität des 3. Lebensalters der Johann Wolfgang- Goethe Universität Frankfurt am Main Ein Vierteljahrhundert Seniorenkolleg Chemnitz, was für ein Ereignis, welch ein Erfolg: die Universität des dritten Lebensalters in Frankfurt grüßt und gratuliert ihrer gleichgesinnten Partnereinrichtung zu diesem Tag. Die U3L in Frankfurt war schon auf gutem Weg, als das Seniorenkolleg „aus der Taufe gehoben“ wurde und mit einem erfolgreichen Weiterbildungsprogramm für Menschen fortgeschrittenen Alters, jenseits der Berufsphase, begann. Beide Einrichtungen haben die gleichen Ziele, den „Feierabend“ des Berufslebens sinnvoll zu gestalten, ein wissenschaftlich anspruchsvolles, den gesellschaftlichen Heraus- forderungen verpflichtendes Bildungs- und Weiterbildungsprogramm zu bieten Prof. Dr. Christian und dieses mit Emphase zu verfolgen. Winter ©privat Dabei war es meinem Vorgänger, Prof. Günther Böhme, ein ganz zentrales Anliegen in dieser Bemühung Kontakte und Mitstreiter über eine damals schwierige deutsche Grenze hinweg zu suchen und im Seniorenkolleg Chemnitz zu finden. Seit mehr als 24 Jahren findet eine lebendige Zusammenarbeit statt, getragen durch regelmäßige gegenseitige Besuche, bei denen über Vorlesungen und Seminare hinweg in Diskussionen und Gesprächen viel zum Abbau der allgegenwärtigen Vorurteile West-Ost beigetragen werden konnte. Durch meine Besuche in Chemnitz habe ich viel gelernt, neue Anregungen erhalten und letztlich eine andere Weltsicht bekommen. Auch wenn die Bildungsprogramme unserer beiden Einrichtungen voneinander abweichen, im Frankfurter Programm wird der wissenschaftliche Ansatz stärker verfolgt, dasjenige in Chemnitz hat eher eine praktische den Alltagsproblemen zugewandte Seite, so ist doch jedes ein unverzichtbarer Beitrag zur einer befriedigenden weil sinnvollen Gestaltung der nachberuflichen Lebensphase, wie lange sie auch immer dauern mag. Die Beschäftigung in unseren Weiter-bildungseinrichtungen kann der eigenen Lebenslinie einen neuen Verlauf geben, neue soziale Kontakte schaffen, der Vereinsamung entgegenwirken und letztlich helfen, ein zivilgesellschaft-liches Engagement zu entwickeln. Vor diesem Hintergrund wünsche ich dem Seniorenkolleg Chemnitz und ihrem langjährigen Leiter Herrn Prof. Dr. Dr. Roland Schöne noch viele Jahre einer fruchtbaren Bildungsarbeit. Prof. Dr. Christian Winter 18
Grußwort zum 25-jährigen Bestehen des Seniorenkollegs an der TU Chemnitz Dr. Harald Fichtner, Oberbürgermeister der Stadt Hof, Prof. Dr. Jürgen Lehmann, Präsident der Hochschule Hof & Manfred Möckl, Vorsitzender des Seniorenrates der Stadt Hof OBM Dr. Harald Fichtner Prof. Dr. Jürgen Lehmann Manfred Möckl © Stadt Hof © Hochschule Hof © Stadt Hof Sehr geehrte Damen und Herren, im Sommer 2017 erreichte Frau Dr. Katharina Bunzmann von der Stadt Hof eine kurze schriftliche Anfrage von Herrn Prof. Roland Schöne, ob Interesse an der Vorstellung des Seniorenkollegs Chemnitz bestehe. Aus dem ersten telefonischen Austausch erwuchs eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Im Juli 2017 stellte Herr Prof. Schöne das Seniorenkollegs zum ersten Mal in Hof vor. Der Seniorenrat und weitere Partner wie die Hochschule Hof sowie Bildungsträger waren von der Idee sehr angetan. Im Oktober statteten die Hofer einen Gegenbesuch ab und stellten ihre Stadt im Seniorenkolleg vor. Dieser Vortrag wurde ergänzt durch eine Bildungsexkursion von Chemnitz nach Hof, der im Juni 2018 eine zweite folgte. Herr Prof. Dr. Jürgen Lehman, Präsident der Hochschule Hof, referierte im Sommersemester 2018 im Seniorenkolleg über Nordkorea. Im Juli 2018 besuchten Hofer Seniorinnen und Senioren Chemnitz und waren sowohl von der Stadt als auch von dem Vortrag im Seniorenkolleg sehr angetan. Der krönende Abschluss der Zusammenarbeit ist die Gründung des Generationenkollegs Hochfranken e.V., an dem drei Gebietskörperschaften (Stadt Hof, Landkreis Hof, Landkreis Wunsiedel) beteiligt sind. Weitere Partner sind die Hochschule Hof, die Hospitalstiftung Hof, die Volkshochschulen und weitere Bildungsträger sowie alle interessierten Anbieter von Vorträgen oder Seminaren. Es freut uns sehr, dass durch den Anstoß von Herrn Prof. Schöne solche Dynamik in das Thema lebenslanges Lernen gekommen ist. Wir gratulieren dem Seniorenkolleg Chemnitz und seinen Gründern herzlich zum 25-jährigen Bestehen und freuen uns auf die weitere fruchtbare Zusammenarbeit! Mit freundlichen Grüßen Dr. Harald Fichtner Prof. Dr. Jürgen Lehmann Manfred Möckl 19
Grußwort KOMSA AG Gunnar Grosse, Vorstand der KOMSA AG Chemnitz-Hartmannsdorf Als mich Prof. Roland Schöne vor etlichen Jahren kontaktiere, mir das Seniorenkolleg der TU Chemnitz vorstellte und mich bat, eine Vorlesung zu halten, habe ich sofort und mit großer Freude zugesagt. Ich war begeistert von der Idee einer Bildungsein-richtung, die ältere Menschen als Zielgruppe definiert und in das Leben der Universität integriert. Menschen mit Wissen und Erfahrung, die meistens ihr Berufsleben bereits seit einigen Jahren hinter sich gelassen haben, deren Dr. Gunnar Grosse Prüfungen schon weit zurückliegen und die sich dem ©KOMSA AG Hartmannsdorf Thema Bildung und persönliche Entwicklung aus einer ganz anderen Perspektive nähern. Eine fantastische Idee! Beim Thema (Aus-/Fort)Bildung steht in unserer Gesellschaft die Jugend im Mittelpunkt. Das ist auch richtig und wichtig, denn Bildung, Wissen und Kompetenz sind ein wesentlicher Teil des Fundaments einer stabilen und prosperierenden Zukunft unseres Landes - ja, sie sind gewissermaßen der einzige "Rohstoff", über den wir in Deutschland verfügen. Gleichzeitig gewinnt auch das Thema des lebenslangen Lernens enorm an Bedeutung, die Halbwertszeit von Wissen und Fertigkeiten sinkt, die Entwicklung von Produkten, Prozessen und neuen Lösungen schreitet immer schneller voran. Nicht am Ball zu bleiben bedeutet, in manchen Bereichen mitunter nicht einmal mehr am normalen Leben teilnehmen zu können. Besonders gut ist das am Beispiel des Internets und der mobilen Kommunikation erkennbar. Seniorinnen und Senioren eine kontinuierliche Entwicklung und Weiterbildung zu ermöglichen, ist eine gesellschaftliche Notwendigkeit. Die TU Chemnitz leistet hier mit dem Seniorenkolleg einen vorbildlichen Beitrag, und es war und ist eine Herzenssache für mich, dabei zu sein. In den 25 Jahren des Bestehens hat sich aus einer Reihe von Vorlesungen ein umfangreiches Veranstaltungsangebot mit breitem Spektrum entwickelt, das neben Vorlesungen auch Kurse und Praxisseminare, Exkursionen und Veranstaltungen zu vielfältigen Themen aus Politik, Kunst, Technik, Wissenschaft, Gesundheit - um nur einige zu nennen - anbietet. Die breite Resonanz in der älteren Bevölkerung, die vollen Hörsäle und die aktive Mitarbeit der Seniorinnen und Senioren zeigen, wie wichtig und richtig dieses Format ist. Zum 25jährigen Bestehen des Seniorenkollegs gratuliere ich der TU Chemnitz sowie Prof. Roland Schöne und seinem Team auf das Herzlichste. Ich wünsche Ihnen für die weitere Gestaltung und Entwicklung des Seniorenkollegs viel Erfolg und Energie und allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern interessante, anregende und befruchtende Veranstaltungen und Erkenntnisse. Gunnar Grosse 20
Grußwort Hettich & Co KG Kirchlengern Michael Lehmkuhl – Hetttich KG & Co KG Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich darf Sie im Namen der Firma Hettich auf das allerherzlichste zum 25-jährigen Bestehen des Seniorenkollegs begrüßen. Innovation heißt wörtlich „Neuerung“ oder „Erneuerung“. Aber was ist eigentlich die Grundvoraussetzung für Innovation? Hochqualifizierte Mitarbeiter? Hervorragend ausgerüstet Labore? Es ist der Begriff der Freiheit. Freiheit bedeutet nicht nur, dass jeder nach seiner Façon selig werden kann. Freiheit eröffnet Möglichkeiten, garantiert aber keine Michael Lehmkuhl Vorteile. Es ist Freiheit, Neues zu erschaffen mit dem Risiko, zu scheitern. Das ©SK beinhaltet auch ziemlich unangenehme Varianten, um es mit den Worten von Friedrich August von Hayek zu sagen: „Es ist auch die Freiheit zu hungern, kostspielige Irrtümer zu begehen oder gewaltige Risiken einzugehen.“ Freiheit ist das, was den Kern eines Familienunternehmens ausmacht. Hettich kann auf mehr als 125 Jahre erfolgreiche Firmenhistorie blicken. Sie ist geprägt von herausragenden Ingenieur-leistungen und mutigem Unternehmertum. Seit 1930 ist Ostwestfalen‐Lippe unsere Heimat – das Herz der deutschen Möbelindustrie. Hier produzieren wir Technik für Möbel: Mit intelligenten, innovativen Möbelbeschlägen begeistern wir Menschen in aller Welt. Die Unternehmensgruppe ist zu 100 Prozent in Familienbesitz. Mit Dr. Andreas Hettich zog im Jahr 2007 die vierte Generation in die Geschäftsleitung ein. Auch in Zukunft werden wir leidenschaftlich forschen, an intelligenten Funktionen tüfteln und die Möbel dieser Welt zum Leben erwecken. Wir nutzen die Freiheit, viele neue Wege zu gehen. Ein wichtiger Pfad ist die Kooperation mit dem Seniorenkolleg, aus dem sich vor über zwei Jahren ein Netzwerk gebildet hat, zusammen mit dem Unternehmen Hettich und Studierenden aus den Bereichen Technik und Design, die WIRFINDER. Mit der uns zur Verfügung stehenden Freiheit und Ihrer Freiheit am Seniorenkolleg haben die WIRFINDER bereits erfolgreiche Erfindungen auf den Weg gebracht u.a. den ComfortSpin, das neue, innovative Drehtablar für den Kühlschrank. Wir als Unternehmen sehen diese Kooperation als einen Baustein, um Neues zu erschaffen und uns als Unternehmen weitere Freiheit zu geben. Ich wünsche Ihnen eine interessante Festveranstaltung, Michael Lehmkuhl 21
Festvortrag zum 25-jährigen Bestehen des Seniorenkollegs an der TU Chemnitz „Die Bedeutung des Studiums im Alter an den Hochschulen im Freistaat Sachsen“ (Thesen) Uwe Gaul – Staatssekretär im Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, Dresden I. Bildung als lebenslanger Prozess • Bildung als Prozess des lebensbegleitenden Lernens trägt dazu bei, das große Potential der wachsenden Zahl älterer Menschen nachberuflich und ehrenamtlich für die Gesellschaft zu erschließen. Zugleich ist Bildung ein Prozess des Informations- und Erfahrungsaus-tausches zwischen jüngeren und älteren Menschen, um den Dialog und die Zusammenarbeit zwischen den Generationen zu fördern. • Kulturelles Klima einer Region wird auch über die Uwe Gaul ©privat Offenheit für Bildung und Wissenschaft geprägt. Diese Offenheit schafft den notwendigen Diskursraum, in dem sich auch demokratische Entscheidungsprozesse mitentwickeln können. • Folge: Bildung, Wissenschaft und Kultur sind auch prägende Faktoren o für das Zusammenleben in unserem Staat und unserer Gesellschaft insgesamt wie auch in unserem Freistaat Sachsen, o für die Akzeptanz unserer gesellschaftlichen Verfassungs- und Werteordnung, o für Impulse, die bedeutsam sind für die (nachhaltige) Entwicklung unserer Gesellschaft aus diesen drei Dimensionen (Bildung, Wissenschaft, Kultur). • Bildung soll die Teilhabe aller an Bildungsprozessen ermöglichen – Jüngere, Ältere, Menschen mit besonderen Bedarfen, akademisch Gebildete, beruflich Qualifizierte und Andere. • Die Teilnehmenden des Seniorenkollegs an der TU Chemnitz nutzen vielfältigste Bildungs- und Kulturangebote, um insgesamt an den gesellschaftlichen Diskussionen und Entwicklungen auch aktiv partizipieren zu können. II. Seniorenbildung als Teil der Weiterbildung • Freistaat Sachsen war immer eine Region, von der technische Innovationen ausgingen, in der diese beherrscht und aktiv genutzt wurden. Chemnitz ist die industrielle Herzkammer des Freistaates. 22
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