News Compendium Fokus und Makro - September 2018 - LUKB
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News Compendium Fokus und Makro 24. September 2018 24.09.2018 Einkaufsmanagerindex im Euroraum gibt leicht nach Der vorläufige Composite Einkaufsmanagerindex (Gesamteinkaufsmanagerindex) für die Wirtschaft des Euroraums gab im September moderat von 54.5 auf 54.2 Punkte nach. Die Teilindizes für den Service- und den Industriesektor entwickelten sich heterogen. Während der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor um 0.3 auf 54.7 Punkte stieg und damit den höchsten Stand seit Juni erreichte, gab das Pendant für die Industrie deutlich um 1.3 auf 53.3 Punkte nach. Die befragten Industrieunternehmen berichteten, dass das Exportneugeschäft erstmals seit Juni 2013 stagnierte. Auf Ebene der Mitgliedsländer wurden die vorläufigen Einkaufsmanagerindizes auch für Deutschland und Frankreich veröffentlicht. Der Gesamtindex für Deutschland fiel dabei von 55.6 auf 55.3 Punkte. Die Stimmungseintrübung basierte auf dem Rückgang des Indikators für die Industrie, der von 55.9 auf 53.7 sank. Dagegen verbesserte sich der Dienstleistungsindex um deutlich um 1.5 Punkte auf 56.5 Punkte. In Frankreich fiel der Gesamtindex um 1.3 auf 53.6 Punkte. Hierbei sank der französische Dienstleistungsindex um 1.1 auf 54.3 Punkte und der Industrieindex um 1.0 auf 52.5 Punkte. Fazit: Der Composite Einkaufsmanagerindex liegt mit 54.2 Punkten deutlich über der Marke von 50 Punkten und signalisiert damit Wachstum für die Wirtschaft des Euroraums. Hierbei haben sicherlich die jüngsten handelspolitischen Beschlüsse der US-Regierung die Stimmung im exportorientierten Industriesektor getrübt. Insgesamt halten wir einen Anstieg der realen Wirtschaftsleistung im 3. Quartal von rund 0.5 % im Vorquartalsvergleich für realistisch. (Brian Mandt) 21.09.2018 Norwegische Zentralbank hebt Leitzinsen an Die Zentralbank Norwegens, die Norges Bank, hat ihren Leitzins gestern erwartungsgemäss um 25 Basispunkte auf 0.75 % angehoben. Die Norges Bank begründete den Zinsschritt mit der robusten Konjunkturentwicklung und der gestiegenen Inflation. Diese kletterte im August auf 3.4 % und liegt damit deutlich über dem Inflationsziel von 2 %. Die Zentralbanker stellten noch weitere Zinsschritte in Aussicht, wobei die nächste Zinsanhebung bereits im ersten Quartal 2019 erfolgen könnte. Fazit: Die Norges Bank wagt den Exit aus der expansiven Geldpolitik, denn es besteht die Gefahr, dass sich die Inflation und die Lohnentwicklung beschleunigen, wenn der Leitzins zu lange auf niedrigem Niveau bleibt. Zumal sich die Konjunktur Norwegens robust entwickelt. Allerdings rechnen wir nicht mit einer raschen Abfolge von Zinsanhebungen. Vielmehr dürfte die Norges Bank die Leitzinsen behutsam erhöhen. (Brian Mandt) 21.09.2018 SNB hält Leitzinsen unverändert Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat ihre Leitzinsen erwartungsgemäss unverändert gelassen. Im Interesse der Marktteilnehmer standen daher vor allem die Konjunktur- und Inflationsprojektionen der Notenbank. Für dieses Jahr erwartet die SNB ein reales Wirtschaftswachstum in einer Bandbreite von 2.5 % bis 3 %. Die Inflationsprognose für 2018 hat sie bei 0.9 % unverändert gelassen. Hierbei unterstellen die Währungshüter, dass der Dreimonats-Libor über den gesamten Prognosezeitraum bei -0.75 % bleibt. Für 2019 haben die Notenbanker ihre Inflationserwartung um 0.1 Prozentpunkte auf 0.8 % reduziert. Grund dafür ist der zuletzt wieder stärkere Franken. Dieser ist aus Sicht der SNB nach wie vor hoch bewertet. Luzerner Kantonalbank AG Informationen der Finanzanalyse 24.09.2018 Seite 1/11
Fazit: Eine rasche Änderung der Geldpolitik zeichnet sich angesichts der moderaten Inflationsaussichten nicht ab. Trotz der kräftigen Konjunkturentwicklung erwartet die SNB einen Anstieg der Teuerungsrate auf nur 1.2 % in 2020. Das liegt deutlich unter ihrem Inflationsziel von 2 %. Darüber hinaus ist der Franken noch zu kräftig. Wir gehen jedoch davon aus, dass der Franken im Verlauf der nächsten zwölf Monate schwächer wird. Aus unserer Sicht eröffnet sich damit allmählich Spielraum für die SNB, ihre Leitzinsen anzuheben. Einen ersten Zinsschritt erwarten wir erst zum Ende von 2019 und nachdem die Europäische Zentralbank ihre Leitzinsen angehoben hat. (Brian Mandt) 20.09.2018 Keine Annäherung der Brexit-Positionen am EU-Gipfel Am zur Zeit im östereichischen Salzburg stattfindenden EU-Gipfel ist es nicht zur erhofften Annäherung zwischen den Brexit-Plänen der britischen Regierung und Vertretern der EU gekommen. Die britische Premierministerin Theresa May hält an ihrem Vorschlag fest, der eine Freihandelszone zwischen der EU und Grossbritannien nur für Güter, nicht aber für Dienstleistungen vorsieht. Diese Vorschläge sind von Seiten der EU als «Rosinenpickerei» zurückgewiesen worden. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker sprach davon, dass ein Brexit-Abkommen noch in weiter Ferne liege. Verschiedene EU-Vertreter bemängelten, dass es in der zentralen Frage um die künftige Grenze auf der irischen Insel keine Bewegung gab. Von heute an werden die Staats- und Regierungschefs der 27 verbleibenden EU-Staaten ohne die britische Premierministerin Theresa May ihre definitive Verhandlungsposition erörtern. Fazit: Es ist keine Überraschung, dass es am aktuellen EU-Gipfel noch nicht zu einem Durchbruch bei den Brexit-Verhandlungen gekommen ist. Vielmehr ging es hier wohl darum vor der entscheidenden Schlussphase der Verhandlungen die Positionen noch einmal klarzumachen. Der britischen Premierministerin Theresa May ging es bei ihren Ausführungen wohl mindestens so sehr darum, das heimische Publikum zu überzeugen wie die EU-Verhandlungspartner. Bewegung in die Verhandlungen könnte es Anfang Oktober geben, wenn der Parteitag von Theresa Mays konservativer Tory-Partei abgehalten wird. Entweder gelingt es dann der britischen Premierministerin, genügend Unterstützung für ihren auch in den eigenen Reihen nicht unumstrittenen Austrittsplan zu bekommen und damit in ernsthafte Schlussverhandlungen mit der EU einzutreten. Oder die Fraktion der Befürworter eines harten Brexit um den ehemaligen Aussenminister Boris Johnson setzen sich durch und können Theresa Mays Brexit-Plan torpedieren. Dann wäre auch ein Sturz der aktuellen Regierung nicht auszuschliessen. Spätestens Mitte November müsste ein zwischen der EU und Grossbritannien gefundener Brexit-Kompromiss an einem weiteren EU-Sondergipfel diskutiert und verabschiedet werden, um für die Ratifizierung des Brexit-Vertrags genügend Zeit vor dem geplanten Austritt per Ende März 2019 zu haben. (Arno Endres) 19.09.2018 China: Gegenmassnahmen von USD 60 Mrd. angekündigt China will auf die jüngsten Strafzölle der US-Regierung mit Gegenzöllen auf US-Waren im Wert von USD 60 Mrd. antworten (vgl. Grafik). Diese sollen wie die von den USA verhängten Zölle per 24.09.2018 in Kraft treten. Da China lediglich Waren aus den USA im Wert von USD 135 Mrd. importiert, ist es China gar nicht möglich, auf die von den USA verhängten Zölle mit gleichem Volumen zu begegnen. China behält sich jedoch vor, auf eine weitere Eskalation durch die US-Regierung zu reagieren. Das chinesische Handelsministerium erklärte diesbezüglich: «Wenn die USA darauf bestehen, die Zölle noch weiter zu erhöhen, wird China entsprechend antworten». Da die Möglichkeiten von China bei den Importzöllen auf US-Güter limitiert sind, könnte China weitere Gegenmassnahmen auf andere Art und Weise treffen. U.a. könnte China die Geschäfte für US-Unternehmen in China inskünftig schwieriger machen. Man denke beispielsweise an restriktivere Auftragsvergaben, harschere Umweltauflagen oder Kundenboykotte. Fazit: Dass China mit Gegenmassnahmen reagieren wird, ist so erwartet worden. Die Reaktion von China fiel vergleichsweise eher verhalten aus. So sollen die Zollsätze zwischen 5 und 10 % betragen und damit weniger hoch ausfallen, als ursprünglich mit 5 bis 25 % angedacht war. Da die Gegenmassnahmen von China eingepreist waren, haben die asiatischen Aktienmärkte in einer ersten Reaktion leicht positiv reagiert. (Thomas Eyer) Luzerner Kantonalbank AG Informationen der Finanzanalyse 24.09.2018 Seite 2/11
18.09.2018 Sonderzölle auf weiteren USD 200 Mrd. eingeführt US-Präsident Donald Trump hat ernst gemacht und gestern Abend mitgeteilt, dass die angedrohte nächste Eskalationsstufe im Handelsstreit per 24.9.2018 in Kraft gesetzt wird. Wie wir bereits gestern im Morgeninfo berichtet hatten, werden demnach Sonderzölle in der Höhe von zunächst 10 % auf weitere chinesische Importwaren im Umfang von USD 200 Mrd. erhoben, die danach schrittweise bis zum Jahresende auf 25 % erhöht werden sollen. Nach den bereits im Kraft getretenen Zöllen auf Waren im Umfang von USD 50 Mrd. sind nun bereits rund die Hälfte aller Importe aus China mit Sonderzöllen belegt. Trump verteidigte die Massnahme damit, einerseits viel Geld einnehmen zu können und anderseits auf diesem Weg gegenüber China genügend Druck aufbauen zu wollen, um einen «fairen Deal» für die USA zu erreichen. Trump fügte in diesem Zusammenhang an, die USA hätten China sehr deutlich gemacht, welche Änderungen die USA benötigten und die Möglichkeit geboten, die USA fair zu behandeln. Bislang sei China nicht willens gewesen, seine Praktiken zu ändern. In einer ersten Reaktion warf China den USA «Protektionismus und Unilateralismus» vor, der die weltweite Wirtschaftsentwicklung beeinträchtige. China hat bereits früher angekündigt seinerseits Gegenmassnahmen ergreifen zu wollen. Allerdings sind die Möglichkeiten, im gleichen Umfang Zölle auf US-Waren zu erheben bald einmal erschöpft, da China wesentlich weniger Waren aus den USA importiert als umgekehrt. China könnte aber mit anderen Massnahmen, wie dem Aufbau bürokratischer Hürden für in China tätige US- Unternehmen oder einer Abwertung des CNY reagieren. Fazit: Die nun in Kraft tretendenden Sonderzölle auf chinesische Waren im Umfang von USD 200 Mrd. sind nach verschiedenen Äusserungen des US-Präsidenten in den letzten Tagen allgemein erwartet worden und führte an den asiatischen Märkten nur noch zu bescheidenen Marktreaktionen. Nun kommt es darauf an, wie die von der chinesischen Seite angedrohten Gegenmassnahmen ausfallen werden. Donald Trump hat als mögliche Reaktion darauf bereits die dritte Eskalationsphase im Handelskonflikt in Aussicht gestellt, die auf weiteren Einfuhren aus China im Wert von nochmals USD 267 Mrd. Sonderzölle vorsehen würden. Allerdings wären diese wohl mit einem immer höheren Preis für US-Konsumenten verbunden. Während in der ersten Phase des Handeslkonflikts aussschliesslich Kapitalgüter betroffen waren, sind es in der nun in Kraft tretenden «zweiten Phase» zunehmend auch Konsumgüter. Dies wird dazu führen, dass sich auch die Preise von Konsumgütern in den USA verteuern. In der angedrohten «dritten Phase» wäre sogar die Mehrheit der betroffenen Waren Konsumgüter, was sich für den amerikanischen Präsidenten als zweischneidiges Schwert im Vorfeld der am 6. November stattfindenden Zwischenwahlen herausstellen könnte. (Arno Endres) 17.09.2018 Ankündigug der nächsten Eskalation im Handelssteit mit China Medienberichten über das Wochenende zufolge ist US-Präsident Donald Trump bereit, die nächste Eskalationsstufe im Handelskonflikt mit China zu eröffnen. Demnach will Trump schon in den nächsten Tagen Sonderzölle in der Höhe von 10 % auf weiteren chinesischen Importwaren im Umfang von USD 200 Mrd. zu belegen. Nach den bereits in Kraft getretenen Zöllen auf Waren im Umfang von USD 50 Mrd. wären damit rund die Hälfte aller Importe aus China mit Sonderzöllen belegt. Donald Trump hat aber bereits eine weitere Eskalationsstufe angedroht und angekündigt, auf weiteren Einfuhren im Wert von nochmals USD 267 Mrd. Sonderzölle einführen zu wollen. Danach wären praktisch alle US-Wareneinfuhren aus China mit Sonderzöllen belastet. Fazit: Stärker als in der Vergangenheit, wo u.a. Investitionsgüter von Sonderzöllen betroffen waren, dürfte die nächste Welle von Sonderzöllen auch unmittelbare Auswirkungen auf US-Konsumenten haben. US-Importeure erwarten deswegen eine massive Verteuerung von Waren im Inland. China hat bereits angekündigt seinerseits Gegenmassnahmen zu ergreifen. Allerdings sind die Möglichkeiten im gleichen Umfang Zölle auf US-Waren zu erheben bald einmal erschöpft, da China wesentlich weniger Waren aus den USA importiert als umgekehrt. China könnte aber auf anderem Weg reagieren. Zum befürchteten Repertoire chinesischer Gegenmassnahmen gehören, u.a. die Bereitschaft den CNY schwächer werden zu lassen, bürokratische Hürden für in China tätige US-Unternehmen aufzubauen oder sich von den massiven Beständen an US- Treasuries zu verabschieden und Geschäfte vermehrt in anderen Währungen als dem USD abzuwickeln. Ob Donald Trump die nächste Eskalationsstufe nun wirklich in Kraft setzt oder nur die Drohkulisse gegenüber den chinesischen Verhandlungspartnern nochmals vergrössern will, bleibt vorderhand unklar. Insgesamt kommt aber Bewegung in das internationale Handelsgefüge. So sprachen sich die Handelsminister der G20 bei ihrem Treffen im argentinischen Mar del Plata dafür aus, eine Reform der Welthandelsorganisation (WTO) Luzerner Kantonalbank AG Informationen der Finanzanalyse 24.09.2018 Seite 3/11
rasch voranzutreiben. (Arno Endres) 17.09.2018 USA: Industrieproduktion steigt; Einzelhandelsumsätze wachsen moderat In den USA stieg die Industrieproduktion im August um 0.4 % gegenüber dem Vormonat und lag damit leicht über den Erwartungen der Marktauguren von im Mittel 0.3 %. Der Wert für Juli wurde deutlich von 0.1 % auf 0.4 % revidiert. Positive Impulse gingen vom Verarbeitenden Gewerbe aus, dessen Produktion um 0.2 % stieg. Die Kapazitätsauslastung der Industrie stieg auf 78.1 % und liegt damit noch unter dem langjährigen Durchschnitt von 79.8 %. Die US-Einzelhandelsumsätze sind im August um 0.1 % gegenüber dem Vormonat gestiegen und haben die Markterwartungen von im Durchschnitt 0.4 % unterboten. Allerdings wurde der Wert für Juli von 0.5 % auf 0.7 % revidiert. In der Abgrenzung, die u.a. Treibstoffe, Baumaterialien und Autos ausklammert und die direkt in die Berechnung des privaten Konsums einfliesst, nahm das sogenannte Retail Control im Vormonatsvergleich um 0.1 % zu nach revidiert 0.8 %. Fazit: Im Trend der letzten Monate entwickelten sich die Industrieproduktion und die Einzelhandelsumsätze positiv. Für das Bruttoinlandsprodukt im laufenden Quartal deuten sich damit positive Impulse seitens der Industrie und des Konsums an. Das bestätigt unsere Erwartung, dass das reale BIP mit einer ähnlich hohen Wachstumsrate wie im zweiten Quartal steigt. (Brian Mandt) 14.09.2018 EZB hält Kurs Erwartungsgemäss hat die Europäische Zentralbank ihre Leitzinsen unverändert gelassen. Gleichzeitig bestätigte die EZB, dass sie das Volumen der Anleihekäufe ab Oktober von EUR 30 Mrd. auf 15 Mrd. reduzieren wird. Ende dieses Jahres soll das Anleihekaufprogramm enden. Darüber hinaus signalisierte EZB- Chef Mario Draghi einmal mehr, dass die Leitzinsen bis Sommer 2019 unverändert bleiben sollen. Die Projektionen des EZB-Mitarbeiterstabes für das reale Wirtschaftswachstum für 2018 und 2019 wurden leicht von 2.1 % auf 2 % respektive von 1.9 % auf 1.8 % revidiert. Dagegen blieb der Inflationsausblick mit jeweils 1.7 % für die Jahre 2018 bis 2020 unverändert. Hierbei erwarten die EZB-Prognostiker, dass die Kerninflation aufgrund der gestiegenen Kapazitätsauslastung und des anhaltenden Beschäftigungswachstums im Trend steigen wird. Fazit: Die EZB nimmt sich Zeit mit dem Ausstieg aus der extrem lockeren Geldpolitik. Trotz der soliden Konjunkturentwicklung und der gestiegenen Inflationsrate halten die Währungshüter die Leitzinsen auf niedrigem Niveau. Eine erste Zinsanhebung erwarten wir für September 2018 - vorausgesetzt die Konjunktur entwickelt sich weiterhin robust. (Brian Mandt) 14.09.2018 Bank of England lässt Leitzinsen unverändert Die Bank of England, die Zentralbank des Vereinigten Königreichs, hat ihre Leitzinsen erwartungsgemäss unverändert gelassen. Zuletzt hatte sie die Leitzinsen auf der Sitzung im August auf 0.75 % angehoben. Die Währungshüter prognostizieren weiterhin einen positiven Konjunkturverlauf, wobei sie mit einem Wachstum der realen Wirtschaftsleistung von rund 1.75 % für dieses und nächstes Jahr rechnen. Allerdings geben sie zu bedenken, dass die Abwärtsrisiken für das globale Wirtschaftswachstum gestiegen sind. So haben sich ihrer Ansicht nach die Wachstumsindikatoren in den Schwellenländern eingetrübt. Darüber könnte der Verlauf der Austrittsverhandlungen UKs aus der EU, die Stimmung der Firmen und privaten Haushalte nachhaltig dämpfen. Fazit: Wir gehen davon, dass die Bank of England ihre Leitzinsen auch in den nächsten Monaten vor unverändert lassen wird. Gründe hierfür sehen wir vor allem in dem harzigen Verlauf der Brexit- Verhandlungen. Die Wachstumsperspektiven für UK sind damit verhalten. Auf Jahressicht sollten die Leitzinsen auf dem Niveau von 0.75 % verharren. (Brian Mandt) Luzerner Kantonalbank AG Informationen der Finanzanalyse 24.09.2018 Seite 4/11
14.09.2018 Türkische Notenbank hebt Leitzinsen an Die Zentralbank der Türkei hat den Leitzins von 17.75 % auf 24 % angehoben, um den Verfall der türkischen Lira zu stoppen. Im Anschluss an die Zinsentscheidung stieg die Lira um mehr als 4 % zum USD an. Der Zinsschritt fiel deutlich kräftiger aus als von den Marktteilnehmern im Durchschnitt mit 21 % erwartet wurde. Fazit: Die Leitzinsanhebung der Notenbank war längst überfällig, denn die Landeswährung hat in den letzten Wochen deutlich abgewertet. Die rasante Abwertung ist vor allem aufgrund des hohen Anteils an Fremdwährungskrediten von rund 50 % am türkischen Bruttoinlandsprodukt kritisch. Darüber hinaus kletterte die Inflationsrate zuletzt auf 18 %. Die türkische Zentralbank versucht mit dem Zinsschritt, das Vertrauen der Marktteilnehmer in die Unabhängigkeit ihrer Geldpolitik wiederherzustellen. Die Zinsanhebung ist wohl auch deshalb höher ausgefallen als allgemein erwartet wurde, um klar Position gegen Präsident Erdogan zu beziehen. Dieser hat bis zuletzt gefordert, dass die Zentralbank, ihre Zinsen senken sollte, um die Konjunktur zu stimulieren. Notfalls würde er die Geldpolitik selber steuern. Die Gefahr ist nun, dass Erdogan in die Geldpolitik eingreift. Dies kann er machen, indem er die Zentralbanker austauscht und mit seinen Gefolgsleuten besetzt. Solche Massnahmen würden den lobenswerten Schritt der Zentralbank konterkarieren. (Brian Mandt) 14.09.2018 US-Inflationsrate sinkt Die Verbraucherpreise in den USA nahmen im August saisonbereinigt um 0.2 % gegenüber dem Vormonat zu. Entsprechend sank die Inflationsrate von 2.9 % auf 2.7 %, den niedrigsten Stand seit Mai. Auch ohne Berücksichtigung der Energie- und Nahrungsmittelpreise stiegen die Kernverbraucherpreise im August um 0.2 % im Vormonatsvergleich. Die Kerninflation fiel basisbedingt von 2.3 % auf 2.2 %. Fazit: Die Gesamtinflation hatte ihren vorläufigen Höhepunkt im Juli erreicht. Basisbedingt dürfte sie in den nächsten Monaten weiter in Richtung 2.5 % tendieren. Vor diesem Hintergrund besteht für die US-Notenbank keine Notwendigkeit ihre Geldpolitik zu verschärfen. Wir gehen davon aus, dass sie ihre Politik der graduellen Zinsanhebung fortsetzen wird. Für dieses Jahr erwarten wir noch zwei Zinsanhebungen um je 25 Basispunkte. (Brian Mandt) 14.09.2018 Anlagepolitik 4. Quartal 2018 Geschätzte Investorin, geschätzter Investor Erneut aufkommende Befürchtungen über eine Eskalation der Handelskonflikte haben den globalen Aktienmärkten in letzter Zeit wieder zugesetzt. Dies, und Fragezeichen über den Kurs der neuen italienischen Regierung haben in der Eurozone für Verunsicherung gesorgt, die auch Auswirkungen auf die Währungsrelationen mit sich brachte. Der EUR kam wieder unter Abgabedruck. Die erneut gestiegene Risikoaversion der Marktteilnehmer wirkte sich auch in den Obligationenmärkten aus. So sank die Rendite 10- jähriger CHF-Staatsanleihen wieder deutlich in den negativen Bereich. Die Aussichten für die Weltwirtschaft bleiben mit Blick auf die insgesamt weiterhin hohen Niveaus der Einkaufsmanagerindizes intakt. Allerdings verläuft das Weltwirtschaftswachstum nicht mehr so synchron wie noch Anfang des Jahres. Nach den massiven Währungsverlusten in Argentinien und der Türkei wuchs in jüngster Zeit die Angst, dass die dortigen Krisen auch grössere Schwellenländer wie China in Mitleidenschaft ziehen könnten. Nachdem wir bereits im Verlauf dieses Jahres die Aktienquote reduziert haben, bleiben wir im aktuellen Umfeld, das einerseits von einem anhaltend konstruktiven Ausblick für die Realwirtschaft und anderseits von Befürchtungen über negative Folgen der Handelskonflikte geprägt ist, für Aktien grundsätzlich positiv gestimmt. Wegen zunehmender Unwägbarkeiten bei den Perspektiven der Schwellenländer reduzieren wir aber den Aktienanteil in dieser Region auf eine neutrale Quote. Insgesamt bleiben wir auch danach in Aktien übergewichtet. Bei den Obligationen ändern wir diesmal nichts und halten in Erwartung moderat steigender Renditen am bestehenden Untergewicht fest. Die Quote in den Nicht-traditionellen Anlagen stocken wir auf, indem wir neu eine Quote in Wandelanleihen aufnehmen. Der Cashanteil sinkt in der Folge leicht, bleibt aber weiterhin deutlich übergewichtet. Das Fokusthema widmet sich diesmal den positiven Eigenschaften von Wandelanleihen im Portfoliokontext. Luzerner Kantonalbank AG Informationen der Finanzanalyse 24.09.2018 Seite 5/11
Wir freuen uns über Ihr Interesse. Arno Endres, CEFA Leiter Finanzanalyse 13.09.2018 Moderate Konjunkturentwicklung in den USA Das Beige Book, der Konjunkturbericht der US-Notenbank (Fed), zeichnet ein positives Gesamtbild der US- Wirtschaft für die Monate Juli und August. Das Wachstumstempo der Gesamtwirtschaft wird darin als moderat bezeichnet, wobei es nach wie vor breit basiert ist. Das Beige Book stellt fest, dass der private Konsum sich positiv entwickelt. Auch für den Industriebereich wird eine aufwärtsgerichtete Tendenz festgestellt. Dagegen konstatiert das Beige Book, dass im Wohnungsbausektor das Bild gemischt ist. Das trifft auch auf den Bereich der gewerblichen Immobilien zu. Der Arbeitsmarkt wird als eng bezeichnet. Unternehmen finden es schwierig, Stellen mit geeigneten Fachkräften zu besetzen. Das Lohnwachstum bleibt jedoch moderat. Auch die Verbraucherpreise entwickeln sich verhalten. Fazit: Insgesamt gibt das Beige-Book konjunkturseitig grünes Licht dafür, dass die US-Notenbank ihre Leitzinsen weiter anheben kann. Auf der in zwei Wochen stattfindenden Sitzung der US-Notenbank erwarten wir daher einen Zinsschritt um 25 Basispunkte nach oben. (Brian Mandt) 13.09.2018 EU leitet Verfahren gegen Ungarn ein In einer historischen Abstimmung hat das Europaparlament die sogenannte «nukleare Option» gemäss Artikel 7 des EU-Vertrags aktiviert und ein Strafverfahren gegen Ungarn wegen des Verstosses gegen Staatsrechtlichkeit eingeleitet. Voraussetzung dafür war eine Zweidrittelmehrheit der abgegebenen Stimmen. Dies wurde nicht zuletzt dank der Stimmen der Fraktion der Europäischen Volkspartei (EVP), zu der auch Ungarns Regierungspartei Fidez gehört, mit 440 Voten für und 197 Voten gegen den Antrag erreicht. Vorausgegangen war der Abstimmung ein Bericht der niederländischen Abgeordneten Judith Sargentini, die ein düsteres Bild der Rechtstaatlichkeit in Ungarn zeichnete und Beispiele wie die Einschränkung der Presse- und Versammlungsfreiheit, Einschränkung der Unabhängigkeit der Justiz, mangelnde Fairness im Wahlsystem, Verlust der Medienvielfalt und die Schließung einer Universität aufführte. Fazit: Nachdem es die EVP in der Vergangenheit stets abgelehnt hatte, Massnahmen gegen den vom ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban eingeleiteten Kurswechsel des politischen Systems in Ungarn zu unterstützen, hat sich die Stimmung innerhalb der EVP gewandelt. Hintergrund dafür dürfte die wachsende Kritik verschiedener Organisationen, wie des Europarats und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit sowie verschiedener Nichtregierungsorganisationen, an Orabans Kurs gewesen sein. Nach er Einleitung eines entsprechenden Verfahrens gegen Polen wegen der umstrittenen Justizreform der dortigen nationalkonservativen Regierung ist dies erst das zweite Mal, dass die EU die «nukleare Option» gemäss Artikel 7 des EU-Vertrags einsetzt. Am Ende dieses Sanktionsverfahren könnte der Entzug von EU-Stimmrechten drohen. Dies ist aber in beiden Fällen höchst unwahrscheinlich, da dies einstimmig von allen EU- Mitgliedsländern beschlossen werden müsste und die Regierung in Budapest in der Vergangenheit stets erklärt hatte, sie werde einen Ausschluss Polens nicht mittragen. Umgekehrt dürfte Polen einen Ausschluss Ungarns verhindern. Damit eröffnet sich innerhalb der EU nebst dem längst bekannten Nord-Südkonflikt nun auch ein Ost-West-Konflikt. (Arno Endres) 10.09.2018 US-Arbeitsmarkt brummt In den USA nahm die Beschäftigung ausserhalb des Landwirtschaftssektors im August um 201'000 Stellen im Vormonatsvergleich kräftiger zu als vom Markt erwartet wurde. Der Stellenzuwachs lag damit etwas über dem Durchschnitt der letzten zwölf Monate von 196'000. Die Entwicklung der Monate Juli und Juni wurde um netto 50'000 Stellen nach unten revidiert. Der Dienstleistungssektor schaffte mit 178'000 Personen den kräftigsten Stellenzuwachs. Deutliche Anstiege gab es dabei im Gesundheitswesen, im Grosshandel und im Transportsektor. Dagegen nahm die Beschäftigung im Verarbeitenden Gewerbe um 3'000 Personen ab. Luzerner Kantonalbank AG Informationen der Finanzanalyse 24.09.2018 Seite 6/11
Die separat ermittelte saisonbereinigte Arbeitslosenquote verharrte im August bei 3.9 %. Die durchschnittlichen Stundenlöhne nahmen im Vormonatsvergleich um knapp 0.4 % zu. Im Vorjahresvergleich stiegen sie damit um 2.9 % nach 2.7 %, der kräftigste Anstieg seit Mai 2009. Fazit: Der amerikanische Arbeitsmarkt brummt und befindet sich in einer seiner längsten Aufschwungsphasen. So ist die Arbeitslosenquote seit Ende 2009 im Trend abwärtsgerichtet. Endlich nimmt auch die Lohndynamik zu. Für die US-Notenbank sind das positive Nachrichten und sie dürfte an ihrem Kurs der graduellen Zinsanhebungen festhalten. Den nächsten Schritt erwarten wir dabei auf der Sitzung am 25.-26. September. (Brian Mandt) 10.09.2018 Schwierige Regierungsbildung in Schweden absehbar Bei den gestern in Schweden abgehaltenen Parlamentswahlen ist es nicht zu dem von einigen Prognostikern vorausgesagten Erdrutschsieg der rechtspopulistischen Schwedendemokraten gekommen. Gemäss dem vorläufigen Ergebnis bleibt die Partei des amtierenden Premierministers Stefan Löfven mit einem Stimmenanteil von gut 28 % stärkste Partei. Die Moderate Sammlungspartei kommt auf knapp 20 % und die Schwedendemokraten müssen sich mit weniger als 18 % begnügen. Das endgültige Wahlergebnis wird wegen der Auszählung der Stimmen der Schweden im Ausland nicht vor Mitte dieser Woche erwartet. Fazit: Entgegen verschiedenen Prognosen sind die rechtspopulistischen Schwedendemokraten nicht zur stärksten Partei geworden und sie verpassten auch das vom Parteichef Jimmie Akesson gesteckte Ziel, mindestens 20 % der Voten zu erhalten. Dennoch konnten sie gegenüber den letzten Wahlen, wo sie einen Stimmenanteil von 12.9 % erreicht hatten, deutlich zulegen und künftig eine Schlüsselrolle einnehmen. Das Ergebnis der Parlamentswahlen in Schweden bringt nämlich eine schwierige Ausgangslage mit sich. Die bislang regierende rot-grüne Koalition aus Sozialdemokraten, Grünen und der sozialistischen Linkspartei liegt praktisch gleichauf mit der liberal-konservativen Vier-Parteien-Allianz. Beide Blöcke haben bereits im Vorfeld eine Zusammenarbeit mit den Schwedendemokraten ausgeschlossen. Damit drohen bei der Regierungsbildung in Schweden «holländische» bzw. «deutsche Verhältnisse», d.h. langwierige Verhandlungen über die politischen Lager hinweg, die entweder zu einer Minderheitsregierung oder einer Art Grosser Koalition führen könnten. (Arno Endres) 06.09.2018 Schweizer Wirtschaft läuft auf Hochtouren Die reale Wirtschaftsleistung der Schweiz ist im zweiten Quartal überraschend kräftig um 0.7 % gegenüber dem Vorquartal gestiegen. Gleichzeitig wurden die Wachstumsraten der Vorquartale nach oben revidiert. So wurde der Vorquartalsanstieg des realen Bruttoinlandsproduktes (BIP) für das erste Quartal 2018 von 0.6 % auf 1 % korrigiert und der für das Schlussquartal 2017 von 0.6 % auf 0.8 %. Für das Jahr 2017 ergibt sich damit ein höheres kalender- und saisonbereinigtes BIP-Wachstum von real 1.7 % statt bislang 1.1 %. Im zweiten Quartal hat sich die Binnennachfrage im Vergleich zum Vorquartal etwas verlangsamt. So nahm der private Verbrauch um 0.3 % nach 0.4 % zu. Dagegen gaben die Ausrüstungsinvestitionen sogar um 0.3 % gegenüber dem Vorquartal nach. Hierbei handelt es sich wohl um einen negativen Rückpralleffekt auf die dynamische Entwicklung der Vorquartale. Im Anfangsquartal nahmen sie noch um 1.9 % zu. Die Bauinvestitionen gewannen dagegen an Dynamik. Aufgrund der leichten Verlangsamung der Binnennachfrage gingen die Importe von Waren und Dienstleistungen zurück, wogegen die Exporte um 1.8 % zulegten. Damit trug der Aussenbeitrag positiv zum BIP bei. Die Lagerbestände dämpften das BIP-Wachstum um 0.8 Prozentpunkte. Ohne diesen Effekt hätte das BIP-Wachstum 1.5 % betragen. Fazit: Die Wirtschaft der Schweiz läuft auf Hochtouren. Das jedenfalls bestätigen die heute Morgen veröffentlichten BIP-Zahlen. Darüber hinaus vermitteln Frühindikatoren wie der Einkaufsmanagerindex für die Industrie, dass die Aussichten für die nächsten Quartale positiv sind. Aufgrund der überraschend positiven BIP- Entwicklung im zweiten Quartal und der Aufwärtsrevisionen der Vorquartale besteht für unsere BIP-Prognose von 2 % für dieses Jahr jedenfalls Anpassungsbedarf nach oben. (Brian Mandt) Luzerner Kantonalbank AG Informationen der Finanzanalyse 24.09.2018 Seite 7/11
05.09.2018 US-Einkaufsmanagerindex steigt Der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe der USA kletterte im August von 58.1 auf 61.3 Punkte, den höchsten Stand seit Mai 2004. Mit deutlich über 50 Punkten befindet sich der Indikator weiterhin im Bereich, der auf Wachstum in der Industrie hindeutet. Auch die wichtigen Teilkomponenten Auftragseingang und Produktion haben sich verbessert und weisen damit auf eine Zunahme der Aufträge und eine gesteigerte Produktionstätigkeit hin. Fazit: Die Ende Juli erreichte Einigung über ein Aussetzen der Handelsstreitigkeiten zwischen der EU und den USA mag die Stimmung der befragten US-Firmen positiv beeinflusst haben. Auch wenn der Indikator die tatsächliche Entwicklung der Wirtschaft überzeichnet, so deutet er doch darauf hin, dass uns der Aufschwung in Amerika noch länger erhalten bleiben wird. Die US-Notenbank dürfte die Stimmungsverbesserung auch mit Wohlwollen betrachten. Ihre graduellen Leitzinsanhebungen haben die Stimmung in der Industrie jedenfalls nicht beeinträchtigt. (Brian Mandt) 05.09.2018 Schweizer Verbraucherpreise stagnieren Die Verbraucherpreise der Schweiz stagnierten im August im Vormonatsvergleich. Grund hierfür waren gegensätzliche Entwicklungen bei den Preisgruppen. Während beispielsweise die Preise für Pauschalreisen ins Ausland gesunken sind, nahmen diejenigen für Bekleidung und Schuhe sowie Wohnungsmieten zu. Basisbedingt verharrte die Inflationsrate bei 1.2 %. Auch die Kernverbraucherpreise ohne frische und saisonale Produkte, Energie und Treibstoffe blieben im Vormonatsvergleich unverändert. Die Kerninflationsrate verharrte damit bei 0.5 %. Fazit: Die Schweizer Inflationsrate befindet sich weiterhin deutlich unter dem Inflationsziel der Schweizerischen Nationalbank (SNB) von 2 %. Vor diesem Hintergrund ist eine rasche Normalisierung der Geldpolitik der SNB nicht absehbar. (Brian Mandt) 04.09.2018 Schweizer Industrie in Sektlaune Die Stimmung der Unternehmen der Schweizer Industrie ist hervorragend. Das jedenfalls signalisiert der Einkaufsmanagerindex, der im August um 2.9 auf 64.8 Punkte gestiegen ist. Somit befindet er sich nur 0.8 Punkte unter dem im Februar erreichten Rekordstand. Die Teilindizes untermauern das positive Gesamtergebnis. Den kräftigsten Anstieg vollzog die Produktionskomponente, die auf einen Indexstand von 70.8 kletterte und damit auf eine rege Produktionstätigkeit hinweist. Auch der Auftragsbestand hat sich verbessert und signalisiert mit 67.6 Punkten eine überdurchschnittliche gute Auftragslage. Die Stimmung im Dienstleistungssektor der Schweiz hat sich im August dagegen etwas eingetrübt. Der entsprechende Einkaufsmanagerindex fiel von 63.9 auf 58.2 Zähler. Allerdings weist er im Gegensatz zum Industrie-Einkaufsmanagerindex recht starke Schwankungen auf, so dass wir einen einzelnen Monatswert nicht überinterpretieren. Im Schnitt der letzten acht Monate betrug er gut 61.2 Punkte. Fazit: Mit deutlich über 50 Punkten weisen die Einkaufsmanagerindizes aus der Industrie und dem Servicesektor der Schweiz auf ein unvermindert kräftiges Wachstum hin. Die Nachrichten der letzten Wochen wie die Handelskonflikte, die Vertrauenskrise in der Türkei und die jüngste Aufwertung des CHF haben die Stimmung der befragten Firmen aus der Industrie nicht getrübt. Insgesamt gehen wir für die Schweiz unverändert von einem realen Wachstum der Wirtschaftsleistung von 2 % für dieses Jahr aus. (Brian Mandt) 03.09.2018 Countdown für Nafta läuft Nachdem es bis Ende letzter Woche zwischen Kanada und den USA nicht zu einer Einigung über eine Neufassung des nordamerikanischen Freihandelsabkommens (Nafta) gekommen ist, bleibt nun nur noch begrenzte Zeit für dessen Erneuerung. Ob es überhaupt dazu kommen wird, bleibt vorderhand offen. Wie US- Präsident Donald Trump am Wochenende via Twitter bekanntgab, sollen die Verhandlungen am kommenden Mittwoch nun doch wiederaufgenommen werden, nachdem er ursprünglich eine Frist bis zum vergangenen Freitag gesetzt hatte. Trump zeigte sich bereit gegebenenfalls ein Abkommen lediglich mit Mexiko auf der Basis der Einigung, über die wir bereits am 28.8.2018 im Morgeninfo berichtet hatten, unterzeichnen zu wollen. Trump zeigte sich auch weiterhin bereit, den bisherigen Nafta-Vertrag, den er mehrfach als «schlechtesten Vertrag aller Zeiten» bezeichnet hatte, aufzukündigen. Luzerner Kantonalbank AG Informationen der Finanzanalyse 24.09.2018 Seite 8/11
Fazit: Die Zeit für einen Trilateralen-Deal auf der Basis des vom US-Kongress erteilten Mandats über eine Neufassung des seit 1994 eingeführten Nafta-Vertrages wird knapp. Mit seiner Erklärung notfalls nur mit Mexiko allein ein Abkommen abschliessen zu wollen, hat der amerikanische Präsident einen Countdown ausgelöst, da er die entsprechenden Vertragstexte bis spätestens Ende September dem Kongress vorlegen muss, um genügend Zeit für eine entsprechende Beratung und eine Ratifizierung vor dem 1. Dezember 2018 zu ermöglichen. Der US-Präsident möchte ein Abkommen noch vor dem Amtsantritt des neu gewählten mexikanischen Präsidenten unter Dach und Fach bringen. (Arno Endres) 03.09.2018 Euroraum-Inflation gibt leicht nach Sowohl die Gesamtinflation als auch die Kerninflation gingen im August zurück, wobei schwächere Preissteigerungen bei Dienstleistungen und nicht-energetischen Industriegütern den Effekt des nachlassenden Ölpreises verstärkten. Hierbei fiel die Inflationsrate im August nach ersten Schätzungen von Eurostat von 2.1 % auf 2 % und die Kern-Teuerungsrate ohne die Preise für Energie, Lebensmittel, Alkohol und Tabak sank von 1.1 % auf 1 %. Fazit: Die Gesamtinflationsrate sollte in den nächsten Monaten leicht abwärts tendieren und gegen Ende dieses Jahres etwa ein Niveau von 1.8 % erreichen - vorausgesetzt, die Ölpreise steigen nicht wieder an. Dagegen dürfte die Kerninflation allmählich ansteigen. Grund hierfür ist die steigende Ressourcenauslastung, die die Preisüberwälzungsspielräume der Unternehmen erhöht und die zu einem Anstieg der Löhne führt. Für die Europäische Zentralbank ergibt sich allerdings noch kein Handlungsbedarf. Wir gehen davon aus, dass sie ihre Leitzinsen erst im September 2019 anhebt. (Brian Mandt) 31.08.2018 Stimmung in Euroraum gibt leicht nach Der von der EU-Kommission erhobene Economic Sentiment Indicator (ESI) gab im August moderat um 0.5 auf 111.6 Punkte nach. Damit liegt er noch immer deutlich über dem langjährigen Durchschnitt von 100 Punkten. Grund für den Rückgang war die Eintrübung des Verbrauchervertrauens, das um 1.4 Punkte auf -1.9 Punkte sank. Auch die Stimmung der befragten Unternehmen aus dem Dienstleistungssektor trübte sich ein. Dagegen haben sich die Vertrauensindizes im Einzelhandelssektor und im Bauhauptgewerbe verbessert. Im Industriesektor gab der Index um 0.3 Punkte nach. Hierbei haben die Exporterwartung der befragten Industrieunternehmen gelitten, obwohl es im Handelsstreit zwischen den USA und der EU zu einer gewissen Entspannung gekommen ist. Hinsichtlich der Mitgliedsländer des Euroraums blieb der ESI für Deutschland nahezu stabil, während er in Frankreich und Italien deutlich um 1.3 respektive 0.8 Punkte zurückging. Fazit: Das Wirtschaftsvertrauen im Euroraum befindet sich weiterhin auf hohem Niveau und weist damit auf eine robuste Konjunkturentwicklung für die nächsten Monate hin. Die Umfragen in den einzelnen Wirtschaftsbereichen zeigen, dass die Impulse weiterhin aus der Binnenwirtschaft kommen. (Brian Mandt) 31.08.2018 Konjunkturbarometer für die Schweiz fällt Das KOF Konjunkturbarometer für die Wirtschaft der Schweiz ist im August von revidiert 101.7 auf 100.3 Punkte gesunken. Somit befindet sich der Indikator nur noch knapp über dem langjährigen Mittelwert von 100 Punkten. Laut KOF beeinträchtigten die Ergebnisse aus der Industrie den Konjunkturbarometer negativ, gefolgt von den Indikatoren aus der Exportwirtschaft. Dagegen haben sich die Signale vom inländischen Konsum verbessert. Fazit: Das KOF Konjunkturbarometer hat sich im Trend der letzten Monaten verringert und deutet somit daraufhin, dass der konjunkturelle Aufschwung in den nächsten Monaten an Tempo verlieren wird. Für dieses Jahr erwarten wir weiterhin ein Wachstum der realen Wirtschaftsleistung von 2 %. Im kommenden Jahr dürfte sich das Wachstum dann auf 1.6 % verlangsamen. (Brian Mandt) 31.08.2018 Neue Spannungen im Handelskonflikt EU-USA möglich Die Entspannung im Handelskonflikt zwischen den USA und EU, die sich nach dem Besuch des EU- Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker beim US-Präsidenten Donald Trump ergeben hat, könnte bald wieder gefährdet sein. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg bezeichnete Trump ein Angebot der EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström sämtliche Zölle auf Autoimporten streichen zu wollen Luzerner Kantonalbank AG Informationen der Finanzanalyse 24.09.2018 Seite 9/11
als «nicht gut genug». Weiter äusserte Trump die Meinung, dass die EU «fast so schlimm wie China, nur kleiner» sei. Zudem drohte Donald Trump erneut mit einem Austritt der USA aus der Welthandelsorganisation (WTO), falls sich diese «nicht weiterentwickelt». Gegenwärtig sind im Zusammenhang mit Handelskonflikten der USA mehrere Beschwerden u.a. von Seiten der EU und der Schweiz gegen US-Strafzölle, die unter Berufung auf Belange der nationalen Sicherheit der USA verhängt worden sind. Fazit: Mit den in seinem gestrigen Interview geäusserten Zweifeln am Bestand der grundsätzlichen Einigung über den Abbau von Handelsbarrieren zwischen der EU und den USA, hat Donald Trump sich einmal mehr als unberechenbarer Verhandlungspartner erwiesen. Dieses Verhalten mag zwar vielleicht Teil seiner Taktik sein und ermöglicht ihm, immer wieder die Schlagzeilen der Medien zu besetzen. Langfristig schadet er damit aber wohl den Interessen seines Landes, weil wohl allgemein der Eindruck entsteht, man könne sich auf Zusagen der USA nicht wirklich verlassen. Inwiefern dieser Eindruck Einfluss auf die laufenden Verhandlungen mit Kanada über eine allfällige Neugestaltung des Nordamerikanischen Freihandelsabkommens (Nafta) hat, bleibt abzuwarten. (Arno Endres) 30.08.2018 Don't cry for me Argentina In Argentinien hat sich die Währungskrise zugespitzt. Der Peso hat gegenüber dem USD kräftig abgewertet. Zwischenzeitlich kostete ein USD 33.5 Peso - ein rekordschwacher Umrechnungskurs. Argentiniens Präsident Mauricio Marci hat den Internationalen Währungsfonds (IWF) daraufhin gebeten, die vereinbarten milliardenschweren Finanzhilfen für sein Land früher auszubezahlen. IWF-Präsidentin Christine Lagarde sagte zu, diese Bitte zu prüfen. Anfang Juni hatte sich Argentinien mit dem IWF auf einen Kredit in Höhe von USD 50 Mrd. verständigt. Im Gegenzug versprach Argentinien sein Haushaltsdefizit in den kommenden Jahren schneller abzubauen als bislang avisiert. Fazit: Die hohe Inflationsrate, die schwache konjunkturelle Entwicklung und die maroden staatlichen Finanzen Argentiniens haben dazu geführt, dass die Finanzmarktakteure dem Land ihr Vertrauen entzogen haben. Sicherlich hat die Vertrauenskrise rundum die Türkei dazu geführt, dass Argentinien noch stärker in den Fokus der Finanzmärkte gerückt ist. Trotz dieser Entwicklungen rechnen wir nicht mit einem Flächenbrand. Viele Schwellen- und Entwicklungsländer weisen solide wirtschaftliche Rahmenbedingungen auf. (Brian Mandt) 29.08.2018 US-Verbrauchervertrauen hellt sich auf Die Stimmung der US-Konsumenten ist prächtig. Das geht aus dem vom Conference Board ermittelten Verbrauchervertrauensindex hervor, der im August von 127.9 auf 133.4 Punkte kletterte und somit den höchsten Stand seit Oktober 2000 erreichte. Die befragten Konsumenten schätzten dabei sowohl die Lage als auch die Erwartungen besser ein. Der Lageindex verbesserte sich von 166.1 auf 172.2 Punkte und der Index der Erwartungen stieg von 102.4 auf 107.6 Punkte. Der Anstieg der Erwartungen basierte vor allem darauf, dass die Konsumenten die künftige Einkommensentwicklung zuversichtlicher einschätzten. Auch der Index der Konsumneigung hat sich deutlich verbessert. Fazit: Die US-Konsumenten blicken zuversichtlich auf die konjunkturelle Entwicklung ihres Landes. Das verwundert nicht, denn der Arbeitsmarkt brummt. Die Beschäftigung nimmt stetig zu und die Löhne steigen. Das gestiegene Verbrauchervertrauen bestätigt damit unsere Erwartung, dass der private Konsum eine wichtige Wachstumssäule der US-Wirtschaft bleibt. (Brian Mandt) 28.08.2018 ifo Geschäftsklimaindex hellt sich deutlich auf Allen Unkenrufen zum Trotz hat sich das wichtigste Stimmungsbarometer der deutschen Wirtschaft, der ifo Geschäftsklimaindex, im August kräftig von 101.7 auf 103.8 Punkte verbessert. Das ist der höchste Wert seit Februar. Gleichzeitig wurde der seit November anhaltende Abwärtstrend vorerst gestoppt. Die befragten Unternehmer beurteilten dabei sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Geschäftserwartungen besser ein als im Vormonat. So stieg der Lageindex um einen Punkt auf 106.4 und der Erwartungsindex kletterte von 98.2 auf 101.2 Punkte. Die Stimmungsaufhellung war breit basiert. In allen Sektoren der Wirtschaft hat sich der jeweilige Geschäftsklimaindex verbessert. Im Verarbeitenden Gewerbe haben sich dabei vor allem die Geschäftserwartungen aufgehellt, was u.a. auf die optimistischere Haltung in der Automobilbranche Luzerner Kantonalbank AG Informationen der Finanzanalyse 24.09.2018 Seite 10/11
zurückzuführen ist. Im Bauhauptgewerbe erreichte der Geschäftsklimaindex ein neues Rekordhoch. Fazit: Die Stimmung in den Chefetagen deutscher Unternehmen hat sich im August deutlich verbessert. Grund hierfür dürften neben der starken Binnenkonjunktur auch die Beruhigung im Handelskonflikt mit den USA sein. Insgesamt deutet der ifo Geschäftsklimaindex darauf hin, dass die reale Wirtschaftsleistung im dritten Quartal um rund 0.5 % gegenüber dem Vorquartal wächst. (Brian Mandt) 28.08.2018 USA einigen sich mit Mexiko auf neues NAFTA-Abkommen Nachdem der US-Präsident Donald Trump bereits vorgestern über sein Lieblingsmedium Twitter verkündete, dass eine Einigung auf ein neues NAFTA-Abkommen kurz bevorstünde und das Verhältnis der USA zu Mexiko «stündlich besser» werde, kam es gestern wenig überraschend tatsächlich zu einer entsprechenden grundsätzlichen Vereinbarung. Der mexikanische Peso reagierte positiv auf die Neuigkeiten und auch der mexikanische Aktienindex IPC konnte deutlich zulegen. Obwohl Donald Trump im Wahlkampf immer wieder davon gesprochen hat die Automobilproduktion in sein Heimatland zurückzuholen, enthält das neue Abkommen dazu keine erkennbaren Verbesserungen für die US-Automobilindustrie. Donald Trump erklärte aber, der Entwurf zu einem neuen Vertrag stelle eine deutliche Vereinfachung und Verbesserung gegenüber dem bisherigen NAFTA-Vertrag dar, den er mehrfach als «schlechtesten Vertrag aller Zeiten» bezeichnet hatte. Die nun erzielte Grundsatzvereinbarung muss nun noch sowohl in Mexiko, als auch den USA den üblichen parlamentarischen Prozess durchlaufen. Wenn alles gut läuft könnte ein neues Abkommen noch im November, d.h. vor der Einsetzung des neuen mexikanischen Präsidenten Andres Manuel Lopez Obrador, unter Dach und Fach gebracht werden. Fazit: Während die Einigung auf ein neues Handelsabkommen der USA mit Mexiko von den Märkten durchwegs positiv aufgenommen worden ist, bleibt vorderhand die Frage offen, ob nun auch eine ähnliche Vereinbarung mit Kanada gefunden werden und der multilaterale NAFTA-Vertrag letztendlich reformiert werden kann. US-Präsident Trump ist bekanntermassen kein Freund multilateraler Abkommen und bezeichnete die nun mit Mexiko ausgehandelte Vereinbarung als «bilateralen Deal». Mexikos Präsident Peña Nieto gab dagegen seiner Hoffnung Ausdruck, dass Kanada innerhalb eines reformierten NAFTA-Abkommens dazustossen könnte. Nach der Übereinkunft zwischen den USA und Mexiko dürfte nun der Druck auf Kanada zunehmen, seinerseits eine Verhandlungslösung mit den USA zu suchen. Die kanadische Aussenministerin Chrystia Freeland wird in diesem Zusammenhang heute nach Washington reisen. Auch für China dürfte der Druck nun zunehmen, eine Verhandlungslösung mit den USA zu suchen, nachdem die USA mit der EU und nun auch mit Mexiko eine Übereinkunft erzielt haben. Dies dürfte aber nicht so einfach zu realisieren sein, da aus Sicht der USA neben handelspolitischen Fragen auch sicherheitspolitische Aspekte und die Angst vor einem ungewollten Technologietransfer dabei eine Rolle spielen dürften. (Arno Endres) 27.08.2018 US-Investitionsgüteraufträge steigen Im Juli nahmen die US-Investitionsgüteraufträge um 1.4 % gegenüber dem Vormonat zu und haben die Markterwartungen von 0.5 % deutlich übertroffen. Damit ist der Start ins dritte Quartal geglückt. Der Wert für Juni wurde dabei von 0.2 % auf 0.6 % nach oben korrigiert. Auch die Auslieferungen der Investitionsgüter, die ein guter Indikator für die Ausrüstungsinvestitionen sind (siehe Grafik), entwickelten sich mit einem Vormonatsplus von 0.9 % nach 0.9 % positiv. Fazit: Insgesamt haben sich die Investitionsgüteraufträge sehr positiv entwickelt. Sie deuten darauf hin, dass die Ausrüstungsinvestitionen der US-Firmen im dritten Quartal an Tempo zulegen dürften und so weiterhin eine wichtige Stütze der US-Wirtschaft bleiben. (Brian Mandt) Finanzanalyse Die in dieser Publikation verwendeten Informationen stammen aus Quellen, welche die Luzerner Kantonalbank AG (LUKB) als zuverlässig erachtet. Trotz sorgfältiger Bearbeitung übernimmt die LUKB keine Garantie für die Richtigkeit und Vollständigkeit dieser Veröffentlichung und der dargestellten Informationen. Die Publikation hat ausschliesslich informativen Charakter und ersetzt keinesfalls die persönliche Beratung durch unsere Kundenberater vor einem allfälligen Anlage- oder anderen Entscheid. Die Informationen können sich jederzeit und ohne vorherige Ankündigung ändern. Luzerner Kantonalbank AG Informationen der Finanzanalyse 24.09.2018 Seite 11/11
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