News Compendium Fokus und Makro - September 2018 - LUKB

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News Compendium
Fokus und Makro
24. September 2018

24.09.2018                 Einkaufsmanagerindex im Euroraum gibt leicht nach
                           Der vorläufige Composite Einkaufsmanagerindex (Gesamteinkaufsmanagerindex) für die Wirtschaft des
                           Euroraums gab im September moderat von 54.5 auf 54.2 Punkte nach. Die Teilindizes für den Service- und
                           den Industriesektor entwickelten sich heterogen. Während der Einkaufsmanagerindex für den
                           Dienstleistungssektor um 0.3 auf 54.7 Punkte stieg und damit den höchsten Stand seit Juni erreichte, gab das
                           Pendant für die Industrie deutlich um 1.3 auf 53.3 Punkte nach. Die befragten Industrieunternehmen
                           berichteten, dass das Exportneugeschäft erstmals seit Juni 2013 stagnierte.

                           Auf Ebene der Mitgliedsländer wurden die vorläufigen Einkaufsmanagerindizes auch für Deutschland und
                           Frankreich veröffentlicht. Der Gesamtindex für Deutschland fiel dabei von 55.6 auf 55.3 Punkte. Die
                           Stimmungseintrübung basierte auf dem Rückgang des Indikators für die Industrie, der von 55.9 auf 53.7 sank.
                           Dagegen verbesserte sich der Dienstleistungsindex um deutlich um 1.5 Punkte auf 56.5 Punkte. In Frankreich
                           fiel der Gesamtindex um 1.3 auf 53.6 Punkte. Hierbei sank der französische Dienstleistungsindex um 1.1 auf
                           54.3 Punkte und der Industrieindex um 1.0 auf 52.5 Punkte.

                           Fazit: Der Composite Einkaufsmanagerindex liegt mit 54.2 Punkten deutlich über der Marke von 50 Punkten
                           und signalisiert damit Wachstum für die Wirtschaft des Euroraums. Hierbei haben sicherlich die jüngsten
                           handelspolitischen Beschlüsse der US-Regierung die Stimmung im exportorientierten Industriesektor getrübt.
                           Insgesamt halten wir einen Anstieg der realen Wirtschaftsleistung im 3. Quartal von rund 0.5 % im
                           Vorquartalsvergleich für realistisch. (Brian Mandt)

21.09.2018                 Norwegische Zentralbank hebt Leitzinsen an
                           Die Zentralbank Norwegens, die Norges Bank, hat ihren Leitzins gestern erwartungsgemäss um 25
                           Basispunkte auf 0.75 % angehoben. Die Norges Bank begründete den Zinsschritt mit der robusten
                           Konjunkturentwicklung und der gestiegenen Inflation. Diese kletterte im August auf 3.4 % und liegt damit
                           deutlich über dem Inflationsziel von 2 %. Die Zentralbanker stellten noch weitere Zinsschritte in Aussicht,
                           wobei die nächste Zinsanhebung bereits im ersten Quartal 2019 erfolgen könnte.

                           Fazit: Die Norges Bank wagt den Exit aus der expansiven Geldpolitik, denn es besteht die Gefahr, dass sich
                           die Inflation und die Lohnentwicklung beschleunigen, wenn der Leitzins zu lange auf niedrigem Niveau bleibt.
                           Zumal sich die Konjunktur Norwegens robust entwickelt. Allerdings rechnen wir nicht mit einer raschen
                           Abfolge von Zinsanhebungen. Vielmehr dürfte die Norges Bank die Leitzinsen behutsam erhöhen. (Brian
                           Mandt)

21.09.2018                 SNB hält Leitzinsen unverändert
                           Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat ihre Leitzinsen erwartungsgemäss unverändert gelassen. Im
                           Interesse der Marktteilnehmer standen daher vor allem die Konjunktur- und Inflationsprojektionen der
                           Notenbank. Für dieses Jahr erwartet die SNB ein reales Wirtschaftswachstum in einer Bandbreite von 2.5 %
                           bis 3 %. Die Inflationsprognose für 2018 hat sie bei 0.9 % unverändert gelassen. Hierbei unterstellen die
                           Währungshüter, dass der Dreimonats-Libor über den gesamten Prognosezeitraum bei -0.75 % bleibt. Für 2019
                           haben die Notenbanker ihre Inflationserwartung um 0.1 Prozentpunkte auf 0.8 % reduziert. Grund dafür ist
                           der zuletzt wieder stärkere Franken. Dieser ist aus Sicht der SNB nach wie vor hoch bewertet.

Luzerner Kantonalbank AG   Informationen der Finanzanalyse                                   24.09.2018                           Seite 1/11
Fazit: Eine rasche Änderung der Geldpolitik zeichnet sich angesichts der moderaten Inflationsaussichten nicht
                           ab. Trotz der kräftigen Konjunkturentwicklung erwartet die SNB einen Anstieg der Teuerungsrate auf nur 1.2
                           % in 2020. Das liegt deutlich unter ihrem Inflationsziel von 2 %. Darüber hinaus ist der Franken noch zu
                           kräftig. Wir gehen jedoch davon aus, dass der Franken im Verlauf der nächsten zwölf Monate schwächer
                           wird. Aus unserer Sicht eröffnet sich damit allmählich Spielraum für die SNB, ihre Leitzinsen anzuheben. Einen
                           ersten Zinsschritt erwarten wir erst zum Ende von 2019 und nachdem die Europäische Zentralbank ihre
                           Leitzinsen angehoben hat. (Brian Mandt)

20.09.2018                 Keine Annäherung der Brexit-Positionen am EU-Gipfel
                           Am zur Zeit im östereichischen Salzburg stattfindenden EU-Gipfel ist es nicht zur erhofften Annäherung
                           zwischen den Brexit-Plänen der britischen Regierung und Vertretern der EU gekommen. Die britische
                           Premierministerin Theresa May hält an ihrem Vorschlag fest, der eine Freihandelszone zwischen der EU und
                           Grossbritannien nur für Güter, nicht aber für Dienstleistungen vorsieht. Diese Vorschläge sind von Seiten der
                           EU als «Rosinenpickerei» zurückgewiesen worden. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker sprach
                           davon, dass ein Brexit-Abkommen noch in weiter Ferne liege. Verschiedene EU-Vertreter bemängelten, dass es
                           in der zentralen Frage um die künftige Grenze auf der irischen Insel keine Bewegung gab. Von heute an
                           werden die Staats- und Regierungschefs der 27 verbleibenden EU-Staaten ohne die britische Premierministerin
                           Theresa May ihre definitive Verhandlungsposition erörtern.

                           Fazit: Es ist keine Überraschung, dass es am aktuellen EU-Gipfel noch nicht zu einem Durchbruch bei den
                           Brexit-Verhandlungen gekommen ist. Vielmehr ging es hier wohl darum vor der entscheidenden Schlussphase
                           der Verhandlungen die Positionen noch einmal klarzumachen. Der britischen Premierministerin Theresa May
                           ging es bei ihren Ausführungen wohl mindestens so sehr darum, das heimische Publikum zu überzeugen wie
                           die EU-Verhandlungspartner. Bewegung in die Verhandlungen könnte es Anfang Oktober geben, wenn der
                           Parteitag von Theresa Mays konservativer Tory-Partei abgehalten wird. Entweder gelingt es dann der britischen
                           Premierministerin, genügend Unterstützung für ihren auch in den eigenen Reihen nicht unumstrittenen
                           Austrittsplan zu bekommen und damit in ernsthafte Schlussverhandlungen mit der EU einzutreten. Oder die
                           Fraktion der Befürworter eines harten Brexit um den ehemaligen Aussenminister Boris Johnson setzen sich
                           durch und können Theresa Mays Brexit-Plan torpedieren. Dann wäre auch ein Sturz der aktuellen Regierung
                           nicht auszuschliessen. Spätestens Mitte November müsste ein zwischen der EU und Grossbritannien
                           gefundener Brexit-Kompromiss an einem weiteren EU-Sondergipfel diskutiert und verabschiedet werden, um für
                           die Ratifizierung des Brexit-Vertrags genügend Zeit vor dem geplanten Austritt per Ende März 2019 zu haben.
                           (Arno Endres)

19.09.2018                 China: Gegenmassnahmen von USD 60 Mrd. angekündigt
                           China will auf die jüngsten Strafzölle der US-Regierung mit Gegenzöllen auf US-Waren im Wert von USD 60
                           Mrd. antworten (vgl. Grafik). Diese sollen wie die von den USA verhängten Zölle per 24.09.2018 in Kraft
                           treten. Da China lediglich Waren aus den USA im Wert von USD 135 Mrd. importiert, ist es China gar nicht
                           möglich, auf die von den USA verhängten Zölle mit gleichem Volumen zu begegnen. China behält sich jedoch
                           vor, auf eine weitere Eskalation durch die US-Regierung zu reagieren. Das chinesische Handelsministerium
                           erklärte diesbezüglich: «Wenn die USA darauf bestehen, die Zölle noch weiter zu erhöhen, wird China
                           entsprechend antworten». Da die Möglichkeiten von China bei den Importzöllen auf US-Güter limitiert sind,
                           könnte China weitere Gegenmassnahmen auf andere Art und Weise treffen. U.a. könnte China die Geschäfte
                           für US-Unternehmen in China inskünftig schwieriger machen. Man denke beispielsweise an restriktivere
                           Auftragsvergaben, harschere Umweltauflagen oder Kundenboykotte.

                           Fazit: Dass China mit Gegenmassnahmen reagieren wird, ist so erwartet worden. Die Reaktion von China fiel
                           vergleichsweise eher verhalten aus. So sollen die Zollsätze zwischen 5 und 10 % betragen und damit weniger
                           hoch ausfallen, als ursprünglich mit 5 bis 25 % angedacht war. Da die Gegenmassnahmen von China
                           eingepreist waren, haben die asiatischen Aktienmärkte in einer ersten Reaktion leicht positiv reagiert. (Thomas
                           Eyer)

Luzerner Kantonalbank AG   Informationen der Finanzanalyse                                  24.09.2018                           Seite 2/11
18.09.2018                 Sonderzölle auf weiteren USD 200 Mrd. eingeführt
                           US-Präsident Donald Trump hat ernst gemacht und gestern Abend mitgeteilt, dass die angedrohte nächste
                           Eskalationsstufe im Handelsstreit per 24.9.2018 in Kraft gesetzt wird. Wie wir bereits gestern im Morgeninfo
                           berichtet hatten, werden demnach Sonderzölle in der Höhe von zunächst 10 % auf weitere chinesische
                           Importwaren im Umfang von USD 200 Mrd. erhoben, die danach schrittweise bis zum Jahresende auf 25 %
                           erhöht werden sollen. Nach den bereits im Kraft getretenen Zöllen auf Waren im Umfang von USD 50 Mrd.
                           sind nun bereits rund die Hälfte aller Importe aus China mit Sonderzöllen belegt. Trump verteidigte die
                           Massnahme damit, einerseits viel Geld einnehmen zu können und anderseits auf diesem Weg gegenüber
                           China genügend Druck aufbauen zu wollen, um einen «fairen Deal» für die USA zu erreichen. Trump fügte in
                           diesem Zusammenhang an, die USA hätten China sehr deutlich gemacht, welche Änderungen die USA
                           benötigten und die Möglichkeit geboten, die USA fair zu behandeln. Bislang sei China nicht willens gewesen,
                           seine Praktiken zu ändern.
                           In einer ersten Reaktion warf China den USA «Protektionismus und Unilateralismus» vor, der die weltweite
                           Wirtschaftsentwicklung beeinträchtige. China hat bereits früher angekündigt seinerseits Gegenmassnahmen
                           ergreifen zu wollen. Allerdings sind die Möglichkeiten, im gleichen Umfang Zölle auf US-Waren zu erheben
                           bald einmal erschöpft, da China wesentlich weniger Waren aus den USA importiert als umgekehrt. China
                           könnte aber mit anderen Massnahmen, wie dem Aufbau bürokratischer Hürden für in China tätige US-
                           Unternehmen oder einer Abwertung des CNY reagieren.

                           Fazit: Die nun in Kraft tretendenden Sonderzölle auf chinesische Waren im Umfang von USD 200 Mrd. sind
                           nach verschiedenen Äusserungen des US-Präsidenten in den letzten Tagen allgemein erwartet worden und
                           führte an den asiatischen Märkten nur noch zu bescheidenen Marktreaktionen. Nun kommt es darauf an, wie
                           die von der chinesischen Seite angedrohten Gegenmassnahmen ausfallen werden. Donald Trump hat als
                           mögliche Reaktion darauf bereits die dritte Eskalationsphase im Handelskonflikt in Aussicht gestellt, die auf
                           weiteren Einfuhren aus China im Wert von nochmals USD 267 Mrd. Sonderzölle vorsehen würden. Allerdings
                           wären diese wohl mit einem immer höheren Preis für US-Konsumenten verbunden. Während in der ersten
                           Phase des Handeslkonflikts aussschliesslich Kapitalgüter betroffen waren, sind es in der nun in Kraft tretenden
                           «zweiten Phase» zunehmend auch Konsumgüter. Dies wird dazu führen, dass sich auch die Preise von
                           Konsumgütern in den USA verteuern. In der angedrohten «dritten Phase» wäre sogar die Mehrheit der
                           betroffenen Waren Konsumgüter, was sich für den amerikanischen Präsidenten als zweischneidiges Schwert
                           im Vorfeld der am 6. November stattfindenden Zwischenwahlen herausstellen könnte. (Arno Endres)

17.09.2018                 Ankündigug der nächsten Eskalation im Handelssteit mit China
                           Medienberichten über das Wochenende zufolge ist US-Präsident Donald Trump bereit, die nächste
                           Eskalationsstufe im Handelskonflikt mit China zu eröffnen. Demnach will Trump schon in den nächsten Tagen
                           Sonderzölle in der Höhe von 10 % auf weiteren chinesischen Importwaren im Umfang von USD 200 Mrd. zu
                           belegen. Nach den bereits in Kraft getretenen Zöllen auf Waren im Umfang von USD 50 Mrd. wären damit
                           rund die Hälfte aller Importe aus China mit Sonderzöllen belegt. Donald Trump hat aber bereits eine weitere
                           Eskalationsstufe angedroht und angekündigt, auf weiteren Einfuhren im Wert von nochmals USD 267 Mrd.
                           Sonderzölle einführen zu wollen. Danach wären praktisch alle US-Wareneinfuhren aus China mit Sonderzöllen
                           belastet.

                           Fazit: Stärker als in der Vergangenheit, wo u.a. Investitionsgüter von Sonderzöllen betroffen waren, dürfte die
                           nächste Welle von Sonderzöllen auch unmittelbare Auswirkungen auf US-Konsumenten haben. US-Importeure
                           erwarten deswegen eine massive Verteuerung von Waren im Inland. China hat bereits angekündigt seinerseits
                           Gegenmassnahmen zu ergreifen. Allerdings sind die Möglichkeiten im gleichen Umfang Zölle auf US-Waren
                           zu erheben bald einmal erschöpft, da China wesentlich weniger Waren aus den USA importiert als
                           umgekehrt. China könnte aber auf anderem Weg reagieren. Zum befürchteten Repertoire chinesischer
                           Gegenmassnahmen gehören, u.a. die Bereitschaft den CNY schwächer werden zu lassen, bürokratische
                           Hürden für in China tätige US-Unternehmen aufzubauen oder sich von den massiven Beständen an US-
                           Treasuries zu verabschieden und Geschäfte vermehrt in anderen Währungen als dem USD abzuwickeln.
                           Ob Donald Trump die nächste Eskalationsstufe nun wirklich in Kraft setzt oder nur die Drohkulisse gegenüber
                           den chinesischen Verhandlungspartnern nochmals vergrössern will, bleibt vorderhand unklar. Insgesamt kommt
                           aber Bewegung in das internationale Handelsgefüge. So sprachen sich die Handelsminister der G20 bei
                           ihrem Treffen im argentinischen Mar del Plata dafür aus, eine Reform der Welthandelsorganisation (WTO)

Luzerner Kantonalbank AG   Informationen der Finanzanalyse                                   24.09.2018                           Seite 3/11
rasch voranzutreiben. (Arno Endres)

17.09.2018                 USA: Industrieproduktion steigt; Einzelhandelsumsätze wachsen moderat
                           In den USA stieg die Industrieproduktion im August um 0.4 % gegenüber dem Vormonat und lag damit leicht
                           über den Erwartungen der Marktauguren von im Mittel 0.3 %. Der Wert für Juli wurde deutlich von 0.1 % auf
                           0.4 % revidiert. Positive Impulse gingen vom Verarbeitenden Gewerbe aus, dessen Produktion um 0.2 % stieg.
                           Die Kapazitätsauslastung der Industrie stieg auf 78.1 % und liegt damit noch unter dem langjährigen
                           Durchschnitt von 79.8 %.

                           Die US-Einzelhandelsumsätze sind im August um 0.1 % gegenüber dem Vormonat gestiegen und haben die
                           Markterwartungen von im Durchschnitt 0.4 % unterboten. Allerdings wurde der Wert für Juli von 0.5 % auf
                           0.7 % revidiert. In der Abgrenzung, die u.a. Treibstoffe, Baumaterialien und Autos ausklammert und die direkt
                           in die Berechnung des privaten Konsums einfliesst, nahm das sogenannte Retail Control im Vormonatsvergleich
                           um 0.1 % zu nach revidiert 0.8 %.

                           Fazit: Im Trend der letzten Monate entwickelten sich die Industrieproduktion und die Einzelhandelsumsätze
                           positiv. Für das Bruttoinlandsprodukt im laufenden Quartal deuten sich damit positive Impulse seitens der
                           Industrie und des Konsums an. Das bestätigt unsere Erwartung, dass das reale BIP mit einer ähnlich hohen
                           Wachstumsrate wie im zweiten Quartal steigt. (Brian Mandt)

14.09.2018                 EZB hält Kurs
                           Erwartungsgemäss hat die Europäische Zentralbank ihre Leitzinsen unverändert gelassen. Gleichzeitig
                           bestätigte die EZB, dass sie das Volumen der Anleihekäufe ab Oktober von EUR 30 Mrd. auf 15 Mrd.
                           reduzieren wird. Ende dieses Jahres soll das Anleihekaufprogramm enden. Darüber hinaus signalisierte EZB-
                           Chef Mario Draghi einmal mehr, dass die Leitzinsen bis Sommer 2019 unverändert bleiben sollen. Die
                           Projektionen des EZB-Mitarbeiterstabes für das reale Wirtschaftswachstum für 2018 und 2019 wurden leicht
                           von 2.1 % auf 2 % respektive von 1.9 % auf 1.8 % revidiert. Dagegen blieb der Inflationsausblick mit jeweils
                           1.7 % für die Jahre 2018 bis 2020 unverändert. Hierbei erwarten die EZB-Prognostiker, dass die Kerninflation
                           aufgrund der gestiegenen Kapazitätsauslastung und des anhaltenden Beschäftigungswachstums im Trend
                           steigen wird.

                           Fazit: Die EZB nimmt sich Zeit mit dem Ausstieg aus der extrem lockeren Geldpolitik. Trotz der soliden
                           Konjunkturentwicklung und der gestiegenen Inflationsrate halten die Währungshüter die Leitzinsen auf
                           niedrigem Niveau. Eine erste Zinsanhebung erwarten wir für September 2018 - vorausgesetzt die Konjunktur
                           entwickelt sich weiterhin robust. (Brian Mandt)

14.09.2018                 Bank of England lässt Leitzinsen unverändert
                           Die Bank of England, die Zentralbank des Vereinigten Königreichs, hat ihre Leitzinsen erwartungsgemäss
                           unverändert gelassen. Zuletzt hatte sie die Leitzinsen auf der Sitzung im August auf 0.75 % angehoben. Die
                           Währungshüter prognostizieren weiterhin einen positiven Konjunkturverlauf, wobei sie mit einem Wachstum
                           der realen Wirtschaftsleistung von rund 1.75 % für dieses und nächstes Jahr rechnen. Allerdings geben sie zu
                           bedenken, dass die Abwärtsrisiken für das globale Wirtschaftswachstum gestiegen sind. So haben sich ihrer
                           Ansicht nach die Wachstumsindikatoren in den Schwellenländern eingetrübt. Darüber könnte der Verlauf der
                           Austrittsverhandlungen UKs aus der EU, die Stimmung der Firmen und privaten Haushalte nachhaltig dämpfen.

                           Fazit: Wir gehen davon, dass die Bank of England ihre Leitzinsen auch in den nächsten Monaten vor
                           unverändert lassen wird. Gründe hierfür sehen wir vor allem in dem harzigen Verlauf der Brexit-
                           Verhandlungen. Die Wachstumsperspektiven für UK sind damit verhalten. Auf Jahressicht sollten die Leitzinsen
                           auf dem Niveau von 0.75 % verharren. (Brian Mandt)

Luzerner Kantonalbank AG   Informationen der Finanzanalyse                                 24.09.2018                           Seite 4/11
14.09.2018                 Türkische Notenbank hebt Leitzinsen an
                           Die Zentralbank der Türkei hat den Leitzins von 17.75 % auf 24 % angehoben, um den Verfall der türkischen
                           Lira zu stoppen. Im Anschluss an die Zinsentscheidung stieg die Lira um mehr als 4 % zum USD an. Der
                           Zinsschritt fiel deutlich kräftiger aus als von den Marktteilnehmern im Durchschnitt mit 21 % erwartet wurde.

                           Fazit: Die Leitzinsanhebung der Notenbank war längst überfällig, denn die Landeswährung hat in den letzten
                           Wochen deutlich abgewertet. Die rasante Abwertung ist vor allem aufgrund des hohen Anteils an
                           Fremdwährungskrediten von rund 50 % am türkischen Bruttoinlandsprodukt kritisch. Darüber hinaus kletterte
                           die Inflationsrate zuletzt auf 18 %. Die türkische Zentralbank versucht mit dem Zinsschritt, das Vertrauen der
                           Marktteilnehmer in die Unabhängigkeit ihrer Geldpolitik wiederherzustellen. Die Zinsanhebung ist wohl auch
                           deshalb höher ausgefallen als allgemein erwartet wurde, um klar Position gegen Präsident Erdogan zu
                           beziehen. Dieser hat bis zuletzt gefordert, dass die Zentralbank, ihre Zinsen senken sollte, um die Konjunktur
                           zu stimulieren. Notfalls würde er die Geldpolitik selber steuern. Die Gefahr ist nun, dass Erdogan in die
                           Geldpolitik eingreift. Dies kann er machen, indem er die Zentralbanker austauscht und mit seinen
                           Gefolgsleuten besetzt. Solche Massnahmen würden den lobenswerten Schritt der Zentralbank konterkarieren.
                           (Brian Mandt)

14.09.2018                 US-Inflationsrate sinkt
                           Die Verbraucherpreise in den USA nahmen im August saisonbereinigt um 0.2 % gegenüber dem Vormonat zu.
                           Entsprechend sank die Inflationsrate von 2.9 % auf 2.7 %, den niedrigsten Stand seit Mai. Auch ohne
                           Berücksichtigung der Energie- und Nahrungsmittelpreise stiegen die Kernverbraucherpreise im August um 0.2
                           % im Vormonatsvergleich. Die Kerninflation fiel basisbedingt von 2.3 % auf 2.2 %.

                           Fazit: Die Gesamtinflation hatte ihren vorläufigen Höhepunkt im Juli erreicht. Basisbedingt dürfte sie in den
                           nächsten Monaten weiter in Richtung 2.5 % tendieren. Vor diesem Hintergrund besteht für die US-Notenbank
                           keine Notwendigkeit ihre Geldpolitik zu verschärfen. Wir gehen davon aus, dass sie ihre Politik der
                           graduellen Zinsanhebung fortsetzen wird. Für dieses Jahr erwarten wir noch zwei Zinsanhebungen um je 25
                           Basispunkte. (Brian Mandt)

14.09.2018                 Anlagepolitik 4. Quartal 2018
                           Geschätzte Investorin, geschätzter Investor

                           Erneut aufkommende Befürchtungen über eine Eskalation der Handelskonflikte haben den globalen
                           Aktienmärkten in letzter Zeit wieder zugesetzt. Dies, und Fragezeichen über den Kurs der neuen italienischen
                           Regierung haben in der Eurozone für Verunsicherung gesorgt, die auch Auswirkungen auf die
                           Währungsrelationen mit sich brachte. Der EUR kam wieder unter Abgabedruck. Die erneut gestiegene
                           Risikoaversion der Marktteilnehmer wirkte sich auch in den Obligationenmärkten aus. So sank die Rendite 10-
                           jähriger CHF-Staatsanleihen wieder deutlich in den negativen Bereich. Die Aussichten für die Weltwirtschaft
                           bleiben mit Blick auf die insgesamt weiterhin hohen Niveaus der Einkaufsmanagerindizes intakt. Allerdings
                           verläuft das Weltwirtschaftswachstum nicht mehr so synchron wie noch Anfang des Jahres. Nach den
                           massiven Währungsverlusten in Argentinien und der Türkei wuchs in jüngster Zeit die Angst, dass die dortigen
                           Krisen auch grössere Schwellenländer wie China in Mitleidenschaft ziehen könnten.

                           Nachdem wir bereits im Verlauf dieses Jahres die Aktienquote reduziert haben, bleiben wir im aktuellen
                           Umfeld, das einerseits von einem anhaltend konstruktiven Ausblick für die Realwirtschaft und anderseits von
                           Befürchtungen über negative Folgen der Handelskonflikte geprägt ist, für Aktien grundsätzlich positiv gestimmt.
                           Wegen zunehmender Unwägbarkeiten bei den Perspektiven der Schwellenländer reduzieren wir aber den
                           Aktienanteil in dieser Region auf eine neutrale Quote. Insgesamt bleiben wir auch danach in Aktien
                           übergewichtet. Bei den Obligationen ändern wir diesmal nichts und halten in Erwartung moderat steigender
                           Renditen am bestehenden Untergewicht fest.

                           Die Quote in den Nicht-traditionellen Anlagen stocken wir auf, indem wir neu eine Quote in Wandelanleihen
                           aufnehmen. Der Cashanteil sinkt in der Folge leicht, bleibt aber weiterhin deutlich übergewichtet.

                           Das Fokusthema widmet sich diesmal den positiven Eigenschaften von Wandelanleihen im Portfoliokontext.

Luzerner Kantonalbank AG   Informationen der Finanzanalyse                                   24.09.2018                           Seite 5/11
Wir freuen uns über Ihr Interesse.

                           Arno Endres, CEFA
                           Leiter Finanzanalyse

13.09.2018                 Moderate Konjunkturentwicklung in den USA
                           Das Beige Book, der Konjunkturbericht der US-Notenbank (Fed), zeichnet ein positives Gesamtbild der US-
                           Wirtschaft für die Monate Juli und August. Das Wachstumstempo der Gesamtwirtschaft wird darin als moderat
                           bezeichnet, wobei es nach wie vor breit basiert ist. Das Beige Book stellt fest, dass der private Konsum sich
                           positiv entwickelt. Auch für den Industriebereich wird eine aufwärtsgerichtete Tendenz festgestellt. Dagegen
                           konstatiert das Beige Book, dass im Wohnungsbausektor das Bild gemischt ist. Das trifft auch auf den Bereich
                           der gewerblichen Immobilien zu. Der Arbeitsmarkt wird als eng bezeichnet. Unternehmen finden es schwierig,
                           Stellen mit geeigneten Fachkräften zu besetzen. Das Lohnwachstum bleibt jedoch moderat. Auch die
                           Verbraucherpreise entwickeln sich verhalten.

                           Fazit: Insgesamt gibt das Beige-Book konjunkturseitig grünes Licht dafür, dass die US-Notenbank ihre
                           Leitzinsen weiter anheben kann. Auf der in zwei Wochen stattfindenden Sitzung der US-Notenbank erwarten
                           wir daher einen Zinsschritt um 25 Basispunkte nach oben. (Brian Mandt)

13.09.2018                 EU leitet Verfahren gegen Ungarn ein
                           In einer historischen Abstimmung hat das Europaparlament die sogenannte «nukleare Option» gemäss Artikel
                           7 des EU-Vertrags aktiviert und ein Strafverfahren gegen Ungarn wegen des Verstosses gegen
                           Staatsrechtlichkeit eingeleitet. Voraussetzung dafür war eine Zweidrittelmehrheit der abgegebenen Stimmen.
                           Dies wurde nicht zuletzt dank der Stimmen der Fraktion der Europäischen Volkspartei (EVP), zu der auch
                           Ungarns Regierungspartei Fidez gehört, mit 440 Voten für und 197 Voten gegen den Antrag erreicht.
                           Vorausgegangen war der Abstimmung ein Bericht der niederländischen Abgeordneten Judith Sargentini, die
                           ein düsteres Bild der Rechtstaatlichkeit in Ungarn zeichnete und Beispiele wie die Einschränkung der Presse-
                           und Versammlungsfreiheit, Einschränkung der Unabhängigkeit der Justiz, mangelnde Fairness im Wahlsystem,
                           Verlust der Medienvielfalt und die Schließung einer Universität aufführte.

                           Fazit: Nachdem es die EVP in der Vergangenheit stets abgelehnt hatte, Massnahmen gegen den vom
                           ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban eingeleiteten Kurswechsel des politischen Systems in Ungarn zu
                           unterstützen, hat sich die Stimmung innerhalb der EVP gewandelt. Hintergrund dafür dürfte die wachsende
                           Kritik verschiedener Organisationen, wie des Europarats und der Organisation für Sicherheit und
                           Zusammenarbeit sowie verschiedener Nichtregierungsorganisationen, an Orabans Kurs gewesen sein. Nach
                           er Einleitung eines entsprechenden Verfahrens gegen Polen wegen der umstrittenen Justizreform der dortigen
                           nationalkonservativen Regierung ist dies erst das zweite Mal, dass die EU die «nukleare Option» gemäss
                           Artikel 7 des EU-Vertrags einsetzt. Am Ende dieses Sanktionsverfahren könnte der Entzug von EU-Stimmrechten
                           drohen. Dies ist aber in beiden Fällen höchst unwahrscheinlich, da dies einstimmig von allen EU-
                           Mitgliedsländern beschlossen werden müsste und die Regierung in Budapest in der Vergangenheit stets erklärt
                           hatte, sie werde einen Ausschluss Polens nicht mittragen. Umgekehrt dürfte Polen einen Ausschluss Ungarns
                           verhindern. Damit eröffnet sich innerhalb der EU nebst dem längst bekannten Nord-Südkonflikt nun auch ein
                           Ost-West-Konflikt. (Arno Endres)

10.09.2018                 US-Arbeitsmarkt brummt
                           In den USA nahm die Beschäftigung ausserhalb des Landwirtschaftssektors im August um 201'000 Stellen im
                           Vormonatsvergleich kräftiger zu als vom Markt erwartet wurde. Der Stellenzuwachs lag damit etwas über dem
                           Durchschnitt der letzten zwölf Monate von 196'000. Die Entwicklung der Monate Juli und Juni wurde um netto
                           50'000 Stellen nach unten revidiert.

                           Der Dienstleistungssektor schaffte mit 178'000 Personen den kräftigsten Stellenzuwachs. Deutliche Anstiege
                           gab es dabei im Gesundheitswesen, im Grosshandel und im Transportsektor. Dagegen nahm die
                           Beschäftigung im Verarbeitenden Gewerbe um 3'000 Personen ab.

Luzerner Kantonalbank AG   Informationen der Finanzanalyse                                   24.09.2018                           Seite 6/11
Die separat ermittelte saisonbereinigte Arbeitslosenquote verharrte im August bei 3.9 %. Die durchschnittlichen
                           Stundenlöhne nahmen im Vormonatsvergleich um knapp 0.4 % zu. Im Vorjahresvergleich stiegen sie damit um
                           2.9 % nach 2.7 %, der kräftigste Anstieg seit Mai 2009.

                           Fazit: Der amerikanische Arbeitsmarkt brummt und befindet sich in einer seiner längsten Aufschwungsphasen.
                           So ist die Arbeitslosenquote seit Ende 2009 im Trend abwärtsgerichtet. Endlich nimmt auch die Lohndynamik
                           zu. Für die US-Notenbank sind das positive Nachrichten und sie dürfte an ihrem Kurs der graduellen
                           Zinsanhebungen festhalten. Den nächsten Schritt erwarten wir dabei auf der Sitzung am 25.-26. September.
                           (Brian Mandt)

10.09.2018                 Schwierige Regierungsbildung in Schweden absehbar
                           Bei den gestern in Schweden abgehaltenen Parlamentswahlen ist es nicht zu dem von einigen Prognostikern
                           vorausgesagten Erdrutschsieg der rechtspopulistischen Schwedendemokraten gekommen. Gemäss dem
                           vorläufigen Ergebnis bleibt die Partei des amtierenden Premierministers Stefan Löfven mit einem Stimmenanteil
                           von gut 28 % stärkste Partei. Die Moderate Sammlungspartei kommt auf knapp 20 % und die
                           Schwedendemokraten müssen sich mit weniger als 18 % begnügen. Das endgültige Wahlergebnis wird
                           wegen der Auszählung der Stimmen der Schweden im Ausland nicht vor Mitte dieser Woche erwartet.

                           Fazit: Entgegen verschiedenen Prognosen sind die rechtspopulistischen Schwedendemokraten nicht zur
                           stärksten Partei geworden und sie verpassten auch das vom Parteichef Jimmie Akesson gesteckte Ziel,
                           mindestens 20 % der Voten zu erhalten. Dennoch konnten sie gegenüber den letzten Wahlen, wo sie einen
                           Stimmenanteil von 12.9 % erreicht hatten, deutlich zulegen und künftig eine Schlüsselrolle einnehmen. Das
                           Ergebnis der Parlamentswahlen in Schweden bringt nämlich eine schwierige Ausgangslage mit sich. Die
                           bislang regierende rot-grüne Koalition aus Sozialdemokraten, Grünen und der sozialistischen Linkspartei liegt
                           praktisch gleichauf mit der liberal-konservativen Vier-Parteien-Allianz. Beide Blöcke haben bereits im Vorfeld
                           eine Zusammenarbeit mit den Schwedendemokraten ausgeschlossen. Damit drohen bei der Regierungsbildung
                           in Schweden «holländische» bzw. «deutsche Verhältnisse», d.h. langwierige Verhandlungen über die
                           politischen Lager hinweg, die entweder zu einer Minderheitsregierung oder einer Art Grosser Koalition führen
                           könnten. (Arno Endres)

06.09.2018                 Schweizer Wirtschaft läuft auf Hochtouren
                           Die reale Wirtschaftsleistung der Schweiz ist im zweiten Quartal überraschend kräftig um 0.7 % gegenüber
                           dem Vorquartal gestiegen. Gleichzeitig wurden die Wachstumsraten der Vorquartale nach oben revidiert. So
                           wurde der Vorquartalsanstieg des realen Bruttoinlandsproduktes (BIP) für das erste Quartal 2018 von 0.6 %
                           auf 1 % korrigiert und der für das Schlussquartal 2017 von 0.6 % auf 0.8 %. Für das Jahr 2017 ergibt sich
                           damit ein höheres kalender- und saisonbereinigtes BIP-Wachstum von real 1.7 % statt bislang 1.1 %.

                           Im zweiten Quartal hat sich die Binnennachfrage im Vergleich zum Vorquartal etwas verlangsamt. So nahm
                           der private Verbrauch um 0.3 % nach 0.4 % zu. Dagegen gaben die Ausrüstungsinvestitionen sogar um 0.3
                           % gegenüber dem Vorquartal nach. Hierbei handelt es sich wohl um einen negativen Rückpralleffekt auf die
                           dynamische Entwicklung der Vorquartale. Im Anfangsquartal nahmen sie noch um 1.9 % zu. Die
                           Bauinvestitionen gewannen dagegen an Dynamik. Aufgrund der leichten Verlangsamung der Binnennachfrage
                           gingen die Importe von Waren und Dienstleistungen zurück, wogegen die Exporte um 1.8 % zulegten. Damit
                           trug der Aussenbeitrag positiv zum BIP bei. Die Lagerbestände dämpften das BIP-Wachstum um 0.8
                           Prozentpunkte. Ohne diesen Effekt hätte das BIP-Wachstum 1.5 % betragen.

                           Fazit: Die Wirtschaft der Schweiz läuft auf Hochtouren. Das jedenfalls bestätigen die heute Morgen
                           veröffentlichten BIP-Zahlen. Darüber hinaus vermitteln Frühindikatoren wie der Einkaufsmanagerindex für die
                           Industrie, dass die Aussichten für die nächsten Quartale positiv sind. Aufgrund der überraschend positiven BIP-
                           Entwicklung im zweiten Quartal und der Aufwärtsrevisionen der Vorquartale besteht für unsere BIP-Prognose
                           von 2 % für dieses Jahr jedenfalls Anpassungsbedarf nach oben. (Brian Mandt)

Luzerner Kantonalbank AG   Informationen der Finanzanalyse                                  24.09.2018                           Seite 7/11
05.09.2018                 US-Einkaufsmanagerindex steigt
                           Der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe der USA kletterte im August von 58.1 auf 61.3
                           Punkte, den höchsten Stand seit Mai 2004. Mit deutlich über 50 Punkten befindet sich der Indikator weiterhin
                           im Bereich, der auf Wachstum in der Industrie hindeutet. Auch die wichtigen Teilkomponenten
                           Auftragseingang und Produktion haben sich verbessert und weisen damit auf eine Zunahme der Aufträge und
                           eine gesteigerte Produktionstätigkeit hin.

                           Fazit: Die Ende Juli erreichte Einigung über ein Aussetzen der Handelsstreitigkeiten zwischen der EU und den
                           USA mag die Stimmung der befragten US-Firmen positiv beeinflusst haben. Auch wenn der Indikator die
                           tatsächliche Entwicklung der Wirtschaft überzeichnet, so deutet er doch darauf hin, dass uns der Aufschwung
                           in Amerika noch länger erhalten bleiben wird. Die US-Notenbank dürfte die Stimmungsverbesserung auch mit
                           Wohlwollen betrachten. Ihre graduellen Leitzinsanhebungen haben die Stimmung in der Industrie jedenfalls
                           nicht beeinträchtigt. (Brian Mandt)

05.09.2018                 Schweizer Verbraucherpreise stagnieren
                           Die Verbraucherpreise der Schweiz stagnierten im August im Vormonatsvergleich. Grund hierfür waren
                           gegensätzliche Entwicklungen bei den Preisgruppen. Während beispielsweise die Preise für Pauschalreisen ins
                           Ausland gesunken sind, nahmen diejenigen für Bekleidung und Schuhe sowie Wohnungsmieten zu.
                           Basisbedingt verharrte die Inflationsrate bei 1.2 %. Auch die Kernverbraucherpreise ohne frische und
                           saisonale Produkte, Energie und Treibstoffe blieben im Vormonatsvergleich unverändert. Die Kerninflationsrate
                           verharrte damit bei 0.5 %.

                           Fazit: Die Schweizer Inflationsrate befindet sich weiterhin deutlich unter dem Inflationsziel der Schweizerischen
                           Nationalbank (SNB) von 2 %. Vor diesem Hintergrund ist eine rasche Normalisierung der Geldpolitik der SNB
                           nicht absehbar. (Brian Mandt)

04.09.2018                 Schweizer Industrie in Sektlaune
                           Die Stimmung der Unternehmen der Schweizer Industrie ist hervorragend. Das jedenfalls signalisiert der
                           Einkaufsmanagerindex, der im August um 2.9 auf 64.8 Punkte gestiegen ist. Somit befindet er sich nur 0.8
                           Punkte unter dem im Februar erreichten Rekordstand. Die Teilindizes untermauern das positive
                           Gesamtergebnis. Den kräftigsten Anstieg vollzog die Produktionskomponente, die auf einen Indexstand von
                           70.8 kletterte und damit auf eine rege Produktionstätigkeit hinweist. Auch der Auftragsbestand hat sich
                           verbessert und signalisiert mit 67.6 Punkten eine überdurchschnittliche gute Auftragslage.

                           Die Stimmung im Dienstleistungssektor der Schweiz hat sich im August dagegen etwas eingetrübt. Der
                           entsprechende Einkaufsmanagerindex fiel von 63.9 auf 58.2 Zähler. Allerdings weist er im Gegensatz zum
                           Industrie-Einkaufsmanagerindex recht starke Schwankungen auf, so dass wir einen einzelnen Monatswert nicht
                           überinterpretieren. Im Schnitt der letzten acht Monate betrug er gut 61.2 Punkte.

                           Fazit: Mit deutlich über 50 Punkten weisen die Einkaufsmanagerindizes aus der Industrie und dem
                           Servicesektor der Schweiz auf ein unvermindert kräftiges Wachstum hin. Die Nachrichten der letzten Wochen
                           wie die Handelskonflikte, die Vertrauenskrise in der Türkei und die jüngste Aufwertung des CHF haben die
                           Stimmung der befragten Firmen aus der Industrie nicht getrübt. Insgesamt gehen wir für die Schweiz
                           unverändert von einem realen Wachstum der Wirtschaftsleistung von 2 % für dieses Jahr aus. (Brian Mandt)

03.09.2018                 Countdown für Nafta läuft
                           Nachdem es bis Ende letzter Woche zwischen Kanada und den USA nicht zu einer Einigung über eine
                           Neufassung des nordamerikanischen Freihandelsabkommens (Nafta) gekommen ist, bleibt nun nur noch
                           begrenzte Zeit für dessen Erneuerung. Ob es überhaupt dazu kommen wird, bleibt vorderhand offen. Wie US-
                           Präsident Donald Trump am Wochenende via Twitter bekanntgab, sollen die Verhandlungen am kommenden
                           Mittwoch nun doch wiederaufgenommen werden, nachdem er ursprünglich eine Frist bis zum vergangenen
                           Freitag gesetzt hatte. Trump zeigte sich bereit gegebenenfalls ein Abkommen lediglich mit Mexiko auf der
                           Basis der Einigung, über die wir bereits am 28.8.2018 im Morgeninfo berichtet hatten, unterzeichnen zu
                           wollen. Trump zeigte sich auch weiterhin bereit, den bisherigen Nafta-Vertrag, den er mehrfach als
                           «schlechtesten Vertrag aller Zeiten» bezeichnet hatte, aufzukündigen.

Luzerner Kantonalbank AG   Informationen der Finanzanalyse                                  24.09.2018                           Seite 8/11
Fazit: Die Zeit für einen Trilateralen-Deal auf der Basis des vom US-Kongress erteilten Mandats über eine
                           Neufassung des seit 1994 eingeführten Nafta-Vertrages wird knapp. Mit seiner Erklärung notfalls nur mit
                           Mexiko allein ein Abkommen abschliessen zu wollen, hat der amerikanische Präsident einen Countdown
                           ausgelöst, da er die entsprechenden Vertragstexte bis spätestens Ende September dem Kongress vorlegen
                           muss, um genügend Zeit für eine entsprechende Beratung und eine Ratifizierung vor dem 1. Dezember 2018
                           zu ermöglichen. Der US-Präsident möchte ein Abkommen noch vor dem Amtsantritt des neu gewählten
                           mexikanischen Präsidenten unter Dach und Fach bringen. (Arno Endres)

03.09.2018                 Euroraum-Inflation gibt leicht nach
                           Sowohl die Gesamtinflation als auch die Kerninflation gingen im August zurück, wobei schwächere
                           Preissteigerungen bei Dienstleistungen und nicht-energetischen Industriegütern den Effekt des nachlassenden
                           Ölpreises verstärkten. Hierbei fiel die Inflationsrate im August nach ersten Schätzungen von Eurostat von 2.1 %
                           auf 2 % und die Kern-Teuerungsrate ohne die Preise für Energie, Lebensmittel, Alkohol und Tabak sank von
                           1.1 % auf 1 %.

                           Fazit: Die Gesamtinflationsrate sollte in den nächsten Monaten leicht abwärts tendieren und gegen Ende
                           dieses Jahres etwa ein Niveau von 1.8 % erreichen - vorausgesetzt, die Ölpreise steigen nicht wieder an.
                           Dagegen dürfte die Kerninflation allmählich ansteigen. Grund hierfür ist die steigende Ressourcenauslastung,
                           die die Preisüberwälzungsspielräume der Unternehmen erhöht und die zu einem Anstieg der Löhne führt. Für
                           die Europäische Zentralbank ergibt sich allerdings noch kein Handlungsbedarf. Wir gehen davon aus, dass
                           sie ihre Leitzinsen erst im September 2019 anhebt. (Brian Mandt)

31.08.2018                 Stimmung in Euroraum gibt leicht nach
                           Der von der EU-Kommission erhobene Economic Sentiment Indicator (ESI) gab im August moderat um 0.5 auf
                           111.6 Punkte nach. Damit liegt er noch immer deutlich über dem langjährigen Durchschnitt von 100 Punkten.
                           Grund für den Rückgang war die Eintrübung des Verbrauchervertrauens, das um 1.4 Punkte auf -1.9 Punkte
                           sank. Auch die Stimmung der befragten Unternehmen aus dem Dienstleistungssektor trübte sich ein. Dagegen
                           haben sich die Vertrauensindizes im Einzelhandelssektor und im Bauhauptgewerbe verbessert. Im
                           Industriesektor gab der Index um 0.3 Punkte nach. Hierbei haben die Exporterwartung der befragten
                           Industrieunternehmen gelitten, obwohl es im Handelsstreit zwischen den USA und der EU zu einer gewissen
                           Entspannung gekommen ist. Hinsichtlich der Mitgliedsländer des Euroraums blieb der ESI für Deutschland
                           nahezu stabil, während er in Frankreich und Italien deutlich um 1.3 respektive 0.8 Punkte zurückging.

                           Fazit: Das Wirtschaftsvertrauen im Euroraum befindet sich weiterhin auf hohem Niveau und weist damit auf
                           eine robuste Konjunkturentwicklung für die nächsten Monate hin. Die Umfragen in den einzelnen
                           Wirtschaftsbereichen zeigen, dass die Impulse weiterhin aus der Binnenwirtschaft kommen. (Brian Mandt)

31.08.2018                 Konjunkturbarometer für die Schweiz fällt
                           Das KOF Konjunkturbarometer für die Wirtschaft der Schweiz ist im August von revidiert 101.7 auf 100.3
                           Punkte gesunken. Somit befindet sich der Indikator nur noch knapp über dem langjährigen Mittelwert von 100
                           Punkten. Laut KOF beeinträchtigten die Ergebnisse aus der Industrie den Konjunkturbarometer negativ, gefolgt
                           von den Indikatoren aus der Exportwirtschaft. Dagegen haben sich die Signale vom inländischen Konsum
                           verbessert.

                           Fazit: Das KOF Konjunkturbarometer hat sich im Trend der letzten Monaten verringert und deutet somit
                           daraufhin, dass der konjunkturelle Aufschwung in den nächsten Monaten an Tempo verlieren wird. Für dieses
                           Jahr erwarten wir weiterhin ein Wachstum der realen Wirtschaftsleistung von 2 %. Im kommenden Jahr dürfte
                           sich das Wachstum dann auf 1.6 % verlangsamen. (Brian Mandt)

31.08.2018                 Neue Spannungen im Handelskonflikt EU-USA möglich
                           Die Entspannung im Handelskonflikt zwischen den USA und EU, die sich nach dem Besuch des EU-
                           Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker beim US-Präsidenten Donald Trump ergeben hat, könnte bald
                           wieder gefährdet sein. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg bezeichnete Trump ein
                           Angebot der EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström sämtliche Zölle auf Autoimporten streichen zu wollen

Luzerner Kantonalbank AG   Informationen der Finanzanalyse                                 24.09.2018                           Seite 9/11
als «nicht gut genug». Weiter äusserte Trump die Meinung, dass die EU «fast so schlimm wie China, nur
                           kleiner» sei. Zudem drohte Donald Trump erneut mit einem Austritt der USA aus der Welthandelsorganisation
                           (WTO), falls sich diese «nicht weiterentwickelt». Gegenwärtig sind im Zusammenhang mit Handelskonflikten
                           der USA mehrere Beschwerden u.a. von Seiten der EU und der Schweiz gegen US-Strafzölle, die unter
                           Berufung auf Belange der nationalen Sicherheit der USA verhängt worden sind.

                           Fazit: Mit den in seinem gestrigen Interview geäusserten Zweifeln am Bestand der grundsätzlichen Einigung
                           über den Abbau von Handelsbarrieren zwischen der EU und den USA, hat Donald Trump sich einmal mehr als
                           unberechenbarer Verhandlungspartner erwiesen. Dieses Verhalten mag zwar vielleicht Teil seiner Taktik sein
                           und ermöglicht ihm, immer wieder die Schlagzeilen der Medien zu besetzen. Langfristig schadet er damit aber
                           wohl den Interessen seines Landes, weil wohl allgemein der Eindruck entsteht, man könne sich auf Zusagen
                           der USA nicht wirklich verlassen. Inwiefern dieser Eindruck Einfluss auf die laufenden Verhandlungen mit
                           Kanada über eine allfällige Neugestaltung des Nordamerikanischen Freihandelsabkommens (Nafta) hat,
                           bleibt abzuwarten. (Arno Endres)

30.08.2018                 Don't cry for me Argentina
                           In Argentinien hat sich die Währungskrise zugespitzt. Der Peso hat gegenüber dem USD kräftig abgewertet.
                           Zwischenzeitlich kostete ein USD 33.5 Peso - ein rekordschwacher Umrechnungskurs. Argentiniens Präsident
                           Mauricio Marci hat den Internationalen Währungsfonds (IWF) daraufhin gebeten, die vereinbarten
                           milliardenschweren Finanzhilfen für sein Land früher auszubezahlen. IWF-Präsidentin Christine Lagarde sagte
                           zu, diese Bitte zu prüfen. Anfang Juni hatte sich Argentinien mit dem IWF auf einen Kredit in Höhe von USD
                           50 Mrd. verständigt. Im Gegenzug versprach Argentinien sein Haushaltsdefizit in den kommenden Jahren
                           schneller abzubauen als bislang avisiert.

                           Fazit: Die hohe Inflationsrate, die schwache konjunkturelle Entwicklung und die maroden staatlichen Finanzen
                           Argentiniens haben dazu geführt, dass die Finanzmarktakteure dem Land ihr Vertrauen entzogen haben.
                           Sicherlich hat die Vertrauenskrise rundum die Türkei dazu geführt, dass Argentinien noch stärker in den Fokus
                           der Finanzmärkte gerückt ist. Trotz dieser Entwicklungen rechnen wir nicht mit einem Flächenbrand. Viele
                           Schwellen- und Entwicklungsländer weisen solide wirtschaftliche Rahmenbedingungen auf. (Brian Mandt)

29.08.2018                 US-Verbrauchervertrauen hellt sich auf
                           Die Stimmung der US-Konsumenten ist prächtig. Das geht aus dem vom Conference Board ermittelten
                           Verbrauchervertrauensindex hervor, der im August von 127.9 auf 133.4 Punkte kletterte und somit den
                           höchsten Stand seit Oktober 2000 erreichte. Die befragten Konsumenten schätzten dabei sowohl die Lage als
                           auch die Erwartungen besser ein. Der Lageindex verbesserte sich von 166.1 auf 172.2 Punkte und der Index
                           der Erwartungen stieg von 102.4 auf 107.6 Punkte. Der Anstieg der Erwartungen basierte vor allem darauf,
                           dass die Konsumenten die künftige Einkommensentwicklung zuversichtlicher einschätzten. Auch der Index der
                           Konsumneigung hat sich deutlich verbessert.

                           Fazit: Die US-Konsumenten blicken zuversichtlich auf die konjunkturelle Entwicklung ihres Landes. Das
                           verwundert nicht, denn der Arbeitsmarkt brummt. Die Beschäftigung nimmt stetig zu und die Löhne steigen.
                           Das gestiegene Verbrauchervertrauen bestätigt damit unsere Erwartung, dass der private Konsum eine
                           wichtige Wachstumssäule der US-Wirtschaft bleibt. (Brian Mandt)

28.08.2018                 ifo Geschäftsklimaindex hellt sich deutlich auf
                           Allen Unkenrufen zum Trotz hat sich das wichtigste Stimmungsbarometer der deutschen Wirtschaft, der ifo
                           Geschäftsklimaindex, im August kräftig von 101.7 auf 103.8 Punkte verbessert. Das ist der höchste Wert seit
                           Februar. Gleichzeitig wurde der seit November anhaltende Abwärtstrend vorerst gestoppt. Die befragten
                           Unternehmer beurteilten dabei sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Geschäftserwartungen besser
                           ein als im Vormonat. So stieg der Lageindex um einen Punkt auf 106.4 und der Erwartungsindex kletterte von
                           98.2 auf 101.2 Punkte.

                           Die Stimmungsaufhellung war breit basiert. In allen Sektoren der Wirtschaft hat sich der jeweilige
                           Geschäftsklimaindex verbessert. Im Verarbeitenden Gewerbe haben sich dabei vor allem die
                           Geschäftserwartungen aufgehellt, was u.a. auf die optimistischere Haltung in der Automobilbranche

Luzerner Kantonalbank AG   Informationen der Finanzanalyse                                 24.09.2018                           Seite 10/11
zurückzuführen ist. Im Bauhauptgewerbe erreichte der Geschäftsklimaindex ein neues Rekordhoch.

                                                    Fazit: Die Stimmung in den Chefetagen deutscher Unternehmen hat sich im August deutlich verbessert. Grund
                                                    hierfür dürften neben der starken Binnenkonjunktur auch die Beruhigung im Handelskonflikt mit den USA sein.
                                                    Insgesamt deutet der ifo Geschäftsklimaindex darauf hin, dass die reale Wirtschaftsleistung im dritten Quartal
                                                    um rund 0.5 % gegenüber dem Vorquartal wächst. (Brian Mandt)

28.08.2018                                          USA einigen sich mit Mexiko auf neues NAFTA-Abkommen
                                                    Nachdem der US-Präsident Donald Trump bereits vorgestern über sein Lieblingsmedium Twitter verkündete,
                                                    dass eine Einigung auf ein neues NAFTA-Abkommen kurz bevorstünde und das Verhältnis der USA zu Mexiko
                                                    «stündlich besser» werde, kam es gestern wenig überraschend tatsächlich zu einer entsprechenden
                                                    grundsätzlichen Vereinbarung. Der mexikanische Peso reagierte positiv auf die Neuigkeiten und auch der
                                                    mexikanische Aktienindex IPC konnte deutlich zulegen. Obwohl Donald Trump im Wahlkampf immer wieder
                                                    davon gesprochen hat die Automobilproduktion in sein Heimatland zurückzuholen, enthält das neue
                                                    Abkommen dazu keine erkennbaren Verbesserungen für die US-Automobilindustrie. Donald Trump erklärte
                                                    aber, der Entwurf zu einem neuen Vertrag stelle eine deutliche Vereinfachung und Verbesserung gegenüber
                                                    dem bisherigen NAFTA-Vertrag dar, den er mehrfach als «schlechtesten Vertrag aller Zeiten» bezeichnet hatte.
                                                    Die nun erzielte Grundsatzvereinbarung muss nun noch sowohl in Mexiko, als auch den USA den üblichen
                                                    parlamentarischen Prozess durchlaufen. Wenn alles gut läuft könnte ein neues Abkommen noch im November,
                                                    d.h. vor der Einsetzung des neuen mexikanischen Präsidenten Andres Manuel Lopez Obrador, unter Dach und
                                                    Fach gebracht werden.

                                                    Fazit: Während die Einigung auf ein neues Handelsabkommen der USA mit Mexiko von den Märkten
                                                    durchwegs positiv aufgenommen worden ist, bleibt vorderhand die Frage offen, ob nun auch eine ähnliche
                                                    Vereinbarung mit Kanada gefunden werden und der multilaterale NAFTA-Vertrag letztendlich reformiert
                                                    werden kann. US-Präsident Trump ist bekanntermassen kein Freund multilateraler Abkommen und bezeichnete
                                                    die nun mit Mexiko ausgehandelte Vereinbarung als «bilateralen Deal». Mexikos Präsident Peña Nieto gab
                                                    dagegen seiner Hoffnung Ausdruck, dass Kanada innerhalb eines reformierten NAFTA-Abkommens
                                                    dazustossen könnte. Nach der Übereinkunft zwischen den USA und Mexiko dürfte nun der Druck auf Kanada
                                                    zunehmen, seinerseits eine Verhandlungslösung mit den USA zu suchen. Die kanadische Aussenministerin
                                                    Chrystia Freeland wird in diesem Zusammenhang heute nach Washington reisen. Auch für China dürfte der
                                                    Druck nun zunehmen, eine Verhandlungslösung mit den USA zu suchen, nachdem die USA mit der EU und
                                                    nun auch mit Mexiko eine Übereinkunft erzielt haben. Dies dürfte aber nicht so einfach zu realisieren sein, da
                                                    aus Sicht der USA neben handelspolitischen Fragen auch sicherheitspolitische Aspekte und die Angst vor
                                                    einem ungewollten Technologietransfer dabei eine Rolle spielen dürften. (Arno Endres)

27.08.2018                                          US-Investitionsgüteraufträge steigen
                                                    Im Juli nahmen die US-Investitionsgüteraufträge um 1.4 % gegenüber dem Vormonat zu und haben die
                                                    Markterwartungen von 0.5 % deutlich übertroffen. Damit ist der Start ins dritte Quartal geglückt. Der Wert für
                                                    Juni wurde dabei von 0.2 % auf 0.6 % nach oben korrigiert. Auch die Auslieferungen der Investitionsgüter,
                                                    die ein guter Indikator für die Ausrüstungsinvestitionen sind (siehe Grafik), entwickelten sich mit einem
                                                    Vormonatsplus von 0.9 % nach 0.9 % positiv.

                                                    Fazit: Insgesamt haben sich die Investitionsgüteraufträge sehr positiv entwickelt. Sie deuten darauf hin, dass
                                                    die Ausrüstungsinvestitionen der US-Firmen im dritten Quartal an Tempo zulegen dürften und so weiterhin eine
                                                    wichtige Stütze der US-Wirtschaft bleiben. (Brian Mandt)

Finanzanalyse
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Luzerner Kantonalbank AG                            Informationen der Finanzanalyse                                                         24.09.2018                                     Seite 11/11
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