Forschungs- und Entwicklungsplan HPI 2025 - Heinrich-Pette ...

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Forschungs- und Entwicklungsplan HPI 2025 - Heinrich-Pette ...
Forschungs- und
Entwicklungsplan HPI 2025
Forschungs- und Entwicklungsplan HPI 2025 - Heinrich-Pette ...
Inhalt
Vorwort..................................................................................................................... 4
Einleitung.................................................................................................................. 6
Handlungsfeld Forschung....................................................................................... 11
     Programmbereiche und übergeordnete Schwerpunktthemen....................... 12
     Organisationsstruktur...................................................................................... 14
     Entwicklungs- und Strukturziele ..................................................................... 15
Handlungsfeld Vernetzung und Internationalisierung........................................... 19
     Entwicklungs- und Strukturziele...................................................................... 22
     Leibniz-WissenschaftsCampus: InterACt......................................................... 23
     Sondertatbestand 2021.................................................................................. 25
Handlungsfeld Nachwuchsförderung..................................................................... 26
     Doktorandinnen und Doktoranden................................................................. 27
     Postdoktorandinnen und Postdoktoranden.................................................... 28
     Übergreifende Nachwuchsförderung.............................................................. 29
     Nachwuchsgruppen......................................................................................... 30
Handlungsfeld Wissens- und Technologietransfer................................................. 31
     Wissenstransfer in der Forschung................................................................... 32
     Wissenstransfer in die Gesellschaft................................................................ 33
     Technologietransfer – Patent- und Erfindungsmanagement.......................... 34
Handlungsfeld Chancengleichheit.......................................................................... 36
     Gleichstellung................................................................................................. 37
     Vereinbarkeit von Familie und Beruf............................................................... 38
     Diversität......................................................................................................... 39
Handlungsfeld Nachhaltigkeit und Qualitätsmanagement................................... 41
     Qualitätssicherung in der Wissenschaft ......................................................... 41
     Organisationsführung...................................................................................... 42
     Personalentwicklung....................................................................................... 43
     Gebäude und Infrastruktur.............................................................................. 44
Ausblick................................................................................................................... 45
Addendum ............................................................................................................. 47
     Übergeordnete Schwerpunktthemen.............................................................. 47
     Technologieplattformen.................................................................................. 49
     Forschungabteilungen und -gruppen, Nachwuchsgruppen............................ 53
Abkürzungsverzeichnis........................................................................................... 62
Impressum.............................................................................................................. 64

                                                     Inhaltsverzeichnis
Forschungs- und Entwicklungsplan HPI 2025 - Heinrich-Pette ...
Forschung für Diagnose und Therapie

++ Das HPI erforscht human-
   pathogene Viren. Ziel unserer
   Forschung ist es, virusbedingte
   Erkrankungen zu verstehen
   und neue Therapieansätze
   zu entwickeln.
++ Auf der Basis experimenteller
   Grundlagenforschung arbeitet
   das HPI an neuen Ansatzpunkten
   für verbesserte therapeutische
   Verfahren, die zeitnah
   Behandlungsmöglichkeiten
   für Viruserkrankungen wie
   AIDS, Grippe und Hepatitis
   sowie neuauftretende virale
   Infektionen ermöglichen sollen.

       Geschichte des HPI                                Förderverein

• 1948: Gründung des Instituts                 • Als Mitglied der Leibniz-
  als „Stiftung zur Erforschung der              Gemeinschaft ist das Institut
  spinalen Kinderlähmung“ durch                  neben der staatlichen
  Heinrich und Edith Pette sowie                 Finanzierung durch Bund und
  den Mäzen Philipp F. Reemtsma.                 Land zunehmend auf Drittmittel
• 1955: Förderung der Stiftung                   und Spenden angewiesen.
  gemäß dem Königsteiner                       • Der Förderverein des Heinrich-
  Abkommen / Blaue-Liste Institute.              Pette-Instituts hat sich zum Ziel
• 1964: Tod von Heinrich Pette,                  gesetzt, die Forschung am HPI
  Umbenennung des Instituts                      dort zu fördern, wo sie erkrankten
  in „Heinrich-Pette-Institut                    Menschen direkt helfen kann.
  für Experimentelle Virologie                 • Spendenkonto:
  und Immunologie an der                         Hamburger Sparkasse
  Universität Hamburg“.                          IBAN: DE12 2005 0550
• 1995: Mitgliedschaft Leibniz-                  1001 2167 44
  Gemeinschaft (WGL).

                                  Inhaltsverzeichnis
Forschungs- und Entwicklungsplan HPI 2025 - Heinrich-Pette ...
Vorwort

Vorwort

Liebe Leserin, lieber Leser,

                                                  der vorliegende Forschungs- und
                                                  Entwicklungsplan beschreibt die
                                                  wissenschaftsstrategischen Ziele des
                                                  HPI bis zum Jahr 2025 und behandelt
                                                  in sechs zentralen Handlungsfeldern
                                                  zukunftsorientierte Arbeitskonzepte, die eine
                                                  besondere strategische Bedeutung für die
                                                  Weiterentwicklung und Positionierung des
                                                  Instituts im nationalen und internationalen
                                                  Wettbewerb haben. Er ist zugleich
                                                  Leitfaden und Grundlage für zukünftige
                                                  Entscheidungsprozesse, die in direktem
                                                  Zusammenhang mit der wissenschaftlichen
                                                  Mission und dem gesellschaftlichen Auftrag
                                                  des HPI als Virusforschungsinstitut der
                                                  Leibniz-Gemeinschaft stehen. Die Vision
                                                  ist, das HPI zu einer leistungsstarken und
                  Prof. Dr. Thomas Dobner
              (Wissenschaftlicher Direktor)       nachhaltig handelnden Forschungseinrichtung
                                                  mit überregionaler und gesamtstaatlicher
                                                  Bedeutung weiter auszubauen, die in ihren
                                                  Forschungsthemen Exzellenz anstrebt.

                                                  Für die Zukunft wird das HPI dafür in allen
                                                  Handlungsfeldern neue Akzente und Impulse
                                                  setzen, bestehende Forschungsschwerpunkte
                                                  durch strategische Neuberufungen und
                                                  Nachbesetzungen personell erweitern
                                                  und stärken, erstmalig innovative
                                                  Konzepte in der Qualitätssicherung
                                                  und dem Nachhaltigkeitsmanagement
                                                  umsetzen und neue Initiativen in der
                                                  Vernetzung starten. Dabei wird die
                                                  Etablierung eines interdisziplinären Leibniz-
                                                  WissenschaftsCampus unter Beteiligung
                                                  aller lokalen Partnerinstitutionen eine

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Forschungs- und Entwicklungsplan HPI 2025 - Heinrich-Pette ...
Vorwort

vorrangige Zukunftsaufgabe des HPI                  Betrieb von wissenschaftlichen Geräten
sein, die mittelfristig eine übergreifende          und Schlüsseltechnologien ermöglichen.
Förderung in der Exzellenzstrategie                 Die größte Maßnahme betrifft dabei den
am Standort ermöglichen soll.                       Neubau der BSL3-tierexperimentellen
                                                    Bereiche, der von Bund und Land mit
Ein besonderes Anliegen des HPI ist es, die         über 8 Millionen Euro finanziert wird.
Internationalisierung des Instituts auf allen
Ebenen zu intensivieren. Maßgebliches Ziel          Insgesamt wird sich das HPI den vor
ist hier, neue Partnerstandorte in China und        ihm liegenden Herausforderungen mit
Afrika zu etablieren. Neben der Stärkung            viel Engagement und Kreativität stellen
des wissenschaftlichen Austauschs steht             und kann sich dabei auf hoch motivierte
dabei der Aufbau einer internationalen              Kolleginnen und Kollegen stützen, die
Graduiertenschule im Vordergrund.                   den zurückliegenden Strategieprozess
Dazu zählen auch die Einführung neuer               intensiv begleitet und den Forschungs- und
Curricula in der Graduiertenausbildung              Entwicklungsplan mitgestaltet haben.
und die Weiterqualifizierung des
wissenschaftlichen Personals.                       Hamburg, im Dezember 2018

Ein weiteres zentrales Thema ist die
Umsetzung der forschungsorientierten
Gleichstellungsstandards der Leibniz-               Prof. Dr. Thomas Dobner
Gemeinschaft und die Erhöhung des                   Wissenschaftlicher Direktor
Frauenanteils in W3-Leitungspositionen. Das
HPI ist bestrebt, seine Quote von derzeit
20 Prozent im Bereich der W3-Professuren
in den kommenden fünf Jahren im Zuge
von Nachbesetzungen und Neuberufungen
bestehender und neuer Abteilungen
mindestens zu verdoppeln. Hier verfolgen
wir das Ziel, international hervorragend
ausgewiesene Wissenschaftlerinnen mit
unseren universitären Partnerinstitutionen im
Rahmen gemeinsamer Berufungen aktiv und
personenbezogen zu rekrutieren. Dadurch
sichern sich das HPI und die Metropolregion
Hamburg die Besten Köpfe im Wettbewerb
mit anderen Forschungsstandorten.

Zusätzlich wird das HPI im administrativen
Bereich weiter Kompetenzen aufbauen und
seine Technologieplattformen fortwährend
modernisieren, so dass sie weiterhin
Spitzenforschung durch einen professionellen

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Forschungs- und Entwicklungsplan HPI 2025 - Heinrich-Pette ...
Vorwort

01
Einleitung

             6
Einleitung

Einleitung

Das HPI zu einem leistungsstarken und nachhaltig handelnden
Virusforschungsinstitut mit internationaler Strahlkraft ausbauen

Das Heinrich-Pette-Institut, Leibniz-                              diese Weise Behandlungsmöglichkeiten
Institut für Experimentelle Virologie                              für die aktuell weltweit wichtigsten
(HPI) ist als Stiftung bürgerlichen Rechts                         Viruserkrankungen, aber auch von neu
eine gemeinnützige und selbstständige                              auftretenden viralen Infektionen aufgezeigt
Forschungseinrichtung, die seit 1995 der                           werden. Neben erkenntnisorientierter
Leibniz-Gemeinschaft angehört. Das Institut                        Grundlagenforschung betreibt das HPI in
wird anteilig durch das Bundesministerium                          enger Kooperation mit Universitätskliniken,
für Gesundheit (BMG) und die gemeinsame                            externen Instituten und Forschungsnetzwerken
Forschungsförderung der Länder, vertreten                          zunehmend translatorische Forschungsansätze.
durch die Behörde für Wissenschaft,
Forschung und Gleichstellung (BWFG) der                            Das HPI hat in den vergangenen Jahren
Freien und Hansestadt Hamburg, finanziert.                         seine Leistungsfähigkeit auf allen Ebenen
                                                                   kontinuierlich gesteigert und sich als starke
Seit seiner Gründung vor über 70 Jahren                            Forschungseinrichtung und kompetenter
folgt das Institut dem Leitbild einer                              Kooperationspartner mit großer nationaler
themenorientierten Forschungseinrichtung                           und internationaler Sichtbarkeit profiliert. Seit
mit überregionaler und gesamtstaatlicher                           der letzten Leibniz-Evaluation im November
Bedeutung. Es hat seine gesellschafts-                             2013 hat das HPI seine Publikationsleistung,
politische und wissenschaftliche Mission                           gemessen an Anzahl und Journal Impact
– gemäß dem Stiftungszweck und                                     Factor stetig erhöht. Insgesamt wurden in den
Satzungsauftrag1 – in der grundlagen-                              letzten fünf Jahren über 310 Publikationen
und anwendungsorientierten Forschung                               in peer reviewed-Journalen veröffentlicht
an humanpathogenen Viren, die                                      (Durchschnittlicher Impact-Faktor 6,8).
derzeit oder auch zukünftig für das                                Zeitgleich haben sich die Einnahmen im
öffentliche Gesundheitswesen von                                   Drittmittelbereich verdoppelt und belaufen
nachhaltiger Bedeutung sind.                                       sich aktuell auf durchschnittlich drei
                                                                   Millionen Euro pro Jahr2. In 2018 wird mit
Das übergeordnete Ziel der grundsätzlich                           9,4 Millionen Euro Drittmittelbewilligungen
interdisziplinären Forschungstätigkeiten ist,                      (75 Prozent der Grundfinanzierung des
neue Ansatzpunkte für verbesserte Therapien                        HPI durch Bund und Land) ein Rekordwert
bei Viruserkrankungen zu finden. Anwendungs-                       erreicht werden. Allein drei Millionen Euro
und gesellschaftsorientiert sollen auf                             stammen davon aus Zuwendungen der

1   Zweck der Stiftung ist die Förderung der Wissenschaft und Forschung. Der Satzungszweck wird verwirklicht durch die
    Erforschung der Biologie humaner Virusarten, der Pathogenese von Viruserkrankungen, der Abwehrreaktionen des
    Organismus und damit zusammenhängender Probleme.
2   Durchschnittliche Drittmitteleinnahmen 2016-2018.

                                                               7
Einleitung

BWFG zur Vorbereitung einer klinischen              ein DFG-Großgeräteantrag von über sieben
Studie zur funktionellen Heilung von HIV am         Millionen Euro unter der Federführung der
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf              UHH und des HPI bewilligt. Ferner wurde in
(UKE) unter Federführung des HPI. Zur               einem gemeinsamen Berufungsverfahren
Durchführung der klinischen Studie der              mit der Stiftung Tierärztliche Hochschule
Phase Ib/IIa wird das HPI gemeinsam mit             Hannover (TiHo Hannover) erstmalig eine
dem UKE vom Bundesministerium für                   Wissenschaftlerin auf eine W3-Professur
Bildung und Forschung (BMBF) mit zusätzlich         mit Leitungsfunktion am HPI berufen.
über 5,2 Millionen Euro gefördert.                  Die dafür notwendigen Mittel (über eine
                                                    Million Euro) wurden über das Leibniz-
Die hohe Qualität der Forschungsaktivitäten         Professorinnenprogramm Beste Köpfe, einem
am HPI belegt auch die steigende                    kompetitiven Förderprogramm der Leibniz-
Beteiligung an DFG-Förderprogrammen                 Gemeinschaft, erfolgreich eingeworben.
(Sonderforschungsbereiche, Klinische
Forschungsgruppen, Forschergruppen, und             Einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung des
Graduiertenkollegs) und Einzelprojekten,            HPI leistet mittlerweile auch eine moderne,
die durch die DFG, die EU und verschiedene          von Achtsamkeit geprägte Institutskultur,
Stiftungen unterstützt werden. Die                  in der Leitlinien zur Nachwuchsförderung,
Verleihung renommierter Preise und                  Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie
Auszeichnungen, darunter der Wissen-                zukunftsorientierte Maßnahmen der
schaftspreis des Deutschen Stifterverbandes         Qualitätssicherung nachhaltig verankert
Gesellschaft braucht Wissenschaft, an               wurden. Schließlich spiegelt sich die
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler            dynamische Entwicklung des Instituts auch
des HPI unterstreicht zusätzlich das hohe           in einer deutlich verbesserten Sichtbarkeit
Niveau und die gesellschaftliche Relevanz           in Politik und Gesellschaft wider. Das HPI ist
der Forschungsarbeiten am HPI.                      inzwischen ein wichtiger Ansprechpartner
                                                    in der Politik‐ und Öffentlichkeitsberatung.
Mit großem Erfolg wurde auch die strategische       Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
Vernetzung des HPI mit universitären und            des HPI sind zunehmend in Beratungs-
außeruniversitären Partnerinstitutionen             und Aufsichtsgremien tätig und bringen
auf nationaler und internationaler Ebene            sich aktiv in den gesellschaftlichen
vorangetrieben. Die gemeinsam mit der UHH           und politischen Dialog ein.
eingerichtete Schlüsselprofessur Strukturelle
Zellbiologie der Viren im neu eröffneten            Nach über sechs Jahren stetigen Wachstums
Centre for Structural Systems Biology (CSSB)        stößt das HPI mittlerweile in fast allen
kennzeichnet einen Meilenstein in der               Bereichen an seine Grenzen. Eine von vielen
Forschungs- und Vernetzungsstrategie des HPI,       Herausforderungen stellt dabei die Nutzung
die bereits für neue Initiativen am Standort        der Labor- und Büroflächen dar, da die
Hamburg strukturbildend wirksam ist. Allein         räumlichen Kapazitäten des Instituts durch
durch diese Maßnahmen wurden von 2017               stete Zuwächse beim wissenschaftlichen
bis 2018 Drittmittel von über 1,3 Millionen         Personal sowie aktuelle Neubau- und
Euro eingeworben. Zusätzlich wurde für die          Sanierungsmaßnahmen nahezu vollständig
Ausstattung der HPI/UHH-Abteilung am CSSB           ausgeschöpft sind. Komplementär dazu wird

                                                8
Einleitung

eine steigende Belastung im administrativen          des in 2012 erstellten Forschungs- und
Bereich immer deutlicher spürbar.                    Entwicklungsplans HPI2020 angepasst sowie
                                                     neue Maßnahmen und Ziele formuliert, um die
Hinzu kommt, dass seit 2016 der Kernhaushalt         Leistungsfähigkeit und Position des Instituts im
des HPI real um mehr als 0,5 Prozent                 Wettbewerb zu sichern, sein Forschungsprofil
jährlich gesunken ist. Bei einem jährlichen          sichtbar zu schärfen und seine überregionale
Aufwuchs von real 0,85 Prozent (nach                 und gesamtstaatliche Aufgabe zu erhalten.
Abzug der DFG-Abgabe) bis 2020 wird sich
dieser Trend aufgrund der Tarifsteigerungen          Dafür wird das HPI:
(durchschnittlich drei Prozent bis 2021)
und massiver Mehrkosten bei Energie-,                •   seine bestehenden
Service und Wartungskosten weiter                        Forschungsschwerpunkte durch
fortsetzen. Aktuell wird mit einer realen                strategische Nachberufungen/
Minderung des Kernhaushalts von bis zu                   Neubesetzungen exzellenter
einem Prozent (375 Tausend Euro) bis 2020                Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
gerechnet. Das HPI ist daher bestrebt, über              (Schlüsselprofessuren) durch aktive
den Dialog mit seinen Zuwendungsgebern,                  Rekrutierungsverfahren weiter fokussieren
Mitgliedern des Kuratoriums und Leibniz-
Präsidiums sowie Verantwortlichen in der             •   seine wissenschaftliche Kompetenz
Politik eine auskömmliche und nachhaltige                als Basis für die Einrichtung
Anpassung des Kernhaushalts im Rahmen                    eines interdisziplinären Leibniz-
der anstehenden Verhandlungen für den                    WissenschaftsCampus nutzen, um die
Pakt für Forschung und Innovation 4.0                    Metropolregion Hamburg im Bereich der
(Zeitraum 2021 bis 2025) zu erreichen.                   Infektionsforschung nachhaltig zu stärken

Vor diesem Hintergrund hat sich das                  •   die internationale Attraktivität durch
HPI vor über einem Jahr einer kritischen                 Partnerschaften weiter aufbauen
Standortbestimmung unterzogen. In mehreren
Klausurtagungen wurden gemeinsam mit                 •   seine Expertise im Wissens-
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des HPI                und Technologietransfer weiter
aktuelle und zukünftige Herausforderungen                vorantreiben und die Sichtbarkeit
erörtert und zentrale Fragen hinsichtlich der            in der Gesellschaft durch innovative
wissenschaftsstrategischen und wirtschaftlich-           Transferstrategien erhöhen
personellen Weiterentwicklung des Instituts
diskutiert. Weitere wichtige Themen waren            •   die Nachwuchsförderung weiter optimieren
das Strategie- und Vernetzungspotential
des Instituts als Basis für die Etablierung          •   die erfolgreiche Gleichstellungsstrategie
neuer Strategieräume sowie Fragen zu                     aktiv fortführen
möglichen Änderungen der Organisations-
und Forschungsstruktur des HPI durch                 •   seine Infrastrukturen und
weitere Kürzungen des Kernhaushalts. Auf                 Technologieplattformen
der Grundlage dieses Strategieprozesses                  fortwährend modernisieren
wurden bestehende Leitlinien und Vorgaben

                                                 9
Einleitung

•   die Kompetenzen im administrativen
    Bereich erweitern

•   seine institutsinterne Kommunikation
    weiter professionalisieren, um das HPI
    schrittweise zu einer familiengerechten
    und nachhaltig handelnden
    Forschungseinrichtung auszubauen.

Zur Erreichung dieser übergeordneten Ziele
wird das HPI bestehende Rahmenbedingungen
verändern und neue, übergreifende sowie
qualitätssichernde Maßnahmen einführen,
die in dem vorliegenden Forschungs-
und Entwicklungsplan in sechs zentralen
Handlungsfeldern vorgestellt werden:
Forschung, Vernetzung/Internationalisierung,
Nachwuchsförderung, Wissens- und
Technologietransfer, Chancengleichheit und
Nachhaltigkeit/Qualitätsmanagement.

Das Ziel ist, das HPI zu einem
leistungsstarken und nachhaltig
handelnden Virusforschungsinstitut
mit internationaler Strahlkraft weiter
auszubauen. Weiterhin setzt sich das HPI
zum Ziel, mit seinen Schwerpunkten und
herausragenden Forschungsinfrastrukturen
eine Führungsrolle in der Wissen-
schaftsgemeinschaft zu übernehmen. Das
HPI bleibt dadurch eine verlässliche und
leistungsfähige Forschungseinrichtung
der Leibniz-Gemeinschaft, die mit der
erforderlichen Langfristigkeit experimentell-
virologische Grundlagenforschung auf
international höchstem Niveau betreibt
– und dies gemäß der Leibniz-Mission
theoria cum praxi (Wissenschaft zum
Nutzen und Wohl der Menschen).

                                                10
Einleitung

   02
   Handlungsfeld
   Forschung
   Programmbereiche und
   übergeordnete Schwerpunktthemen
   Organisationsstruktur
   Entwicklungs- und Strukturziele

                    11
Forschung

Forschung

Innovation durch exzellente Forschung mit einzigartigen Infra-
strukturen für unverwechselbares Forschungsprofil

Das HPI steht seit über 70 Jahren für             Deutschland, welche sich ausschließlich
Innovation durch exzellente Forschung und         der Erforschung humanpathogener Viren
ist ein führender Partner in nationalen und       widmet. Das HPI ist in der Lage, eine
internationalen Forschungskooperationen.          ganzheitliche, Virusspezies‐übergreifende
Diese Position soll im Wettbewerb gestärkt und    Untersuchung viraler Infektionsprozesse
ausgebaut werden. Dazu wird das HPI seine         zu gewährleisten, die von der Erforschung
Forschungsleistung und Drittmittelfähigkeit       molekularer Strukturen über regulatorische
durch die Rekrutierung herausragender             Prozesse in infizierten Zellen bis hin zur
Forscherpersönlichkeiten, die Etablierung         Echtzeit‐Darstellung von Abläufen in lebenden
einzigartiger Forschungsinfrastrukturen           Zellen und komplexen Infektionsmodellen
sowie strategische Vernetzungskonzepte            in Klein- und Großtieren reicht. Darüber
steigern und ein unverwechselbares                hinaus umfassen die Forschungsaktivtäten
Forschungsprofil entwickeln.                      zunehmend translatorische Konzepte
                                                  einschließlich klinischer Studien. Aufgrund
Die zentralen Ziele im Handlungsfeld              seiner klaren Forschungsfokussierung
Forschung sind:                                   nimmt das HPI eine Alleinstellung in der
                                                  deutschen Forschungslandschaft ein.
•   die strategische Weiterentwicklung
    der Forschungsschwerpunkte
                                                  Programmbereiche und
                                                  übergeordnete Schwerpunktthemen
•   die Rekrutierung herausragender
    Spitzenforscherinnen und Spitzenforscher      Die Forschungsaktivitäten des HPI sind
                                                  in zwei aufeinander abgestimmten
•   die Etablierung einzigartiger                 Programmbereichen (PB) organisiert:
    Forschungsinfrastrukturen und -netzwerke
                                                  •   Molekulare Mechanismen der
•   ein unverwechselbares                             Viruspathogenese (PB1) und
    Forschungsprofil zu entwickeln.
                                                  •   Innovative Therapieansätze (PB2)
Das HPI ist eine international orientierte
Forschungseinrichtung mit hohem                   PB1 umfasst Forschungsprojekte im
Leistungs- und Qualitätsanspruch. Das             Bereich der experimentell-virologischen
Institut leistet seit über 70 Jahren wichtige     Grundlagenforschung, während in PB2
Beiträge zur Bekämpfung der weltweit              translatorische Forschungsarbeiten im
wichtigsten Viruserkrankungen und ist die         Mittelpunkt stehen. Die Programmbereiche
einzige außeruniversitäre Einrichtung in          spiegeln die Mission des HPI wider und

                                                 12
Forschung

gewährleisten eine interne Qualitätssicherung             übergeordnete Fragestellungen gebündelt,
auf der Grundlage des HPI-Leitbilds und                   die Programmbereiche stärker vernetzt und
Stiftungszwecks. In den vergangenen Jahren                interne Kooperationen gefördert werden (siehe
wurde die Programmstruktur schrittweise                   Abbildung 1, Seite 13). Die übergeordneten
durch Schwerpunktthemen erweitert, um die                 Schwerpunktthemen dienen zugleich
am HPI vorhandenen Forschungskompetenzen                  als strategisches Steuerungsinstrument
sichtbar zu fokussieren und das                           für zukünftige Entscheidungsprozesse,
Forschungsprofil des HPI weiter zu schärfen.              die von wesentlicher Bedeutung für das
Die Forschungsexpertise und -kompetenz                    Forschungsprofil und die Leistungsfähigkeit des
des HPI wurde dazu in vier übergeordneten                 HPI sind. Sie repräsentieren darüber hinaus
Schwerpunktthemen zusammengefasst:                        dynamische Handlungsstränge, die an neue
                                                          Herausforderungen und Fragestellungen in
•     Determinanten des Wirtsspektrums                    der deutschen Gesundheits- und Infektionsfor-
                                                          schung angepasst werden können.
•     Immunkontrolle von Viren                            Hierdurch erreicht das HPI ein hohes Maß an
                                                          Flexibilität, ohne dabei die Kontinuität seines
•     Virale Latenz und Persistenz                        Forschungsprofils zu vernachlässigen. Eine
                                                          detaillierte Darstellung der übergeordneten
•     Struktur und Dynamik viraler                        Schwerpunktthemen und ihre Zielsetzungen
      Morphogenese                                        erfolgt auf Seite 47 im Addendum.

Die Verbindung der Programmbereiche                       Parallel zu der Fokussierung in seiner
mit übergeordneten Schwerpunktthemen                      Programmstruktur hat das HPI seit
schafft einen deutlichen Mehrwert für                     2013 sein Forschungsprofil durch
das Forschungsprofil des HPI, da die                      die Gewinnung herausragender
herausgehobene Expertise der HPI‐                         Forscherpersönlichkeiten weiter geschärft:
Forschungseinheiten in gemeinsame,

    Abb.1: Matrix der Programmstruktur des HPI: Übergeordnete Schwerpunktthemen und Programmbereiche
    (Bild: MasterMedia).

                                                     13
Forschung

Die Berufung von Prof. Marcus Altfeld,            Methoden der Massenspektrometrie
Leiter der HPI-Abteilung Virus Immunologie        untersucht und dazu zukünftig die
und seit 2017 zudem Leiter des Instituts          Forschungsinfrastrukturen am CSSB,
für Immunologie des UKE, spiegelt die             DESY und European XFEL nutzen wird.
erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem UKE           Schließlich wurde durch die gemeinsame
auch auf institutioneller Ebene wider und         Berufung einer W3-Professur mit der TiHo
stärkt die Anbindung des HPI an klinische         Hannover und der Einrichtung der neuen
Forschungsgruppen zunehmend. Mit der              Forschungsabteilung Virale Zoonosen – One
Rekrutierung von Prof. Kay Grünewald              Health unter der Leitung von Prof. Gülsah
als Leiter der neuen Forschungsabteilung          Gabriel das Schwerpunktthema Determinanten
Strukturelle Zellbiologie der Viren wurde die     des Wirtsspektrums zukunftsträchtig im
traditionell starke Expertise des HPI in der      Forschungsprofil des HPI verankert. Die
korrelativen Licht- und Elektronenmikroskopie     Verbindung der wissenschaftlichen Expertise
strategisch ausgebaut und im nächsten Schritt     von Prof. Gabriel mit dem Research Center
in dem übergeordneten Schwerpunktthema            for Emerging Infections and Zoonoses
Struktur und Dynamik viraler Morphogenese in      (RIZ) auf dem Campus der TiHo Hannover
der HPI-Programmstruktur verankert. Zugleich      erzeugt für beide Forschungseinrichtungen
wurde mit der Verortung der Abteilung am          einen deutlichen Mehrwert, der für die
CSSB eine neue Forschungsinfrastruktur            Untersuchung zoonotischer Viren in
geschaffen, die dem HPI die Nutzung               Groß- und Kleintierinfektionsmodellen
und Weiterentwicklung herausragender              in Deutschland einzigartig ist.
Hochleistungs- und Schlüsseltechnologien im
Bereich der Kryo-Elektronenmikroskopie und
                                                  Organisationsstruktur
zellulären Kryo-Elektronentomographie sichert.
Durch die räumliche Nähe zum Exzellenzcluster     Die Basis der Forschungskompetenz
Centre for Ultrafast Imaging (CUI)3, dem          am HPI liegt in den wissenschaftlichen
Center for Free-Electron Laser Science (CFEL)     Forschungseinheiten (Forschungsabteilungen,
und dem Deutsches Elektronen-Synchrotron          Forschungs- und Nachwuchsgruppen),
(DESY) auf dem Forschungscampus                   die durch vier Technologieplattformen
Bahrenfeld sowie zur European X-Ray Free-         und wissenschaftsstützende
Electron Laser Facility GmbH (European            Organisationseinheiten im technischen
XFEL) in Hamburg-Schenefeld hat das HPI           und administrativen Bereich unterstützt
Zugang zu weltweit einzigartigen Licht- und       werden (siehe Organigramm Abbildung
Röntgenstrahlungsquellen, die zukünftig den       2, Seite 18). Die Forschungsabteilungen
Strategieraum des Instituts merklich erweitern    und -gruppen sind als permanente
und prägen werden. Zugleich wurde das             Organisationseinheiten konzipiert. Sie werden
Schwerpunktthema durch die Einrichtung einer      von Professorinnen und Professoren geleitet,
dritten Nachwuchsgruppe Dynamik viraler           die in gemeinsamen Berufungsverfahren
Strukturen unter der Leitung von Dr. Charlotte    mit der Medizinischen Fakultät des UKE, der
Uetrecht verstärkt, die Strukturveränderungen     Fakultät für Mathematik, Informatik und
viraler Proteinkomplexe mit Hilfe modernster      Naturwissenschaften (MIN-Fakultät) der UHH

3   Ab 2019: CUI: Advanced Imaging of Matter.

                                                 14
Forschung

oder der TiHo Hannover berufen wurden. Die             Infrastrukturen stellt sicher, dass die
Nachwuchsgruppen am HPI sind im Gegensatz              vorgehaltenen Technologien mit der
zu den permanenten Forschungsabteilungen               notwendigen Kontinuität auf höchstem Niveau
und -gruppen temporär und derzeit ohne                 weiterentwickelt werden und das HPI sein
tenure track-Option eingerichtet.                      Engagement hinsichtlich der Bereitstellung der
                                                       Technologieplattformen für externe Nutzer
Die Mischung permanenter und zeitlich                  in den letzten Jahren stetig ausgebaut hat.
begrenzter Forschungseinheiten schafft                 In 2017 wurden alle Technologieplattformen
eine Organisationsstruktur von deutlichem              durch den Wissenschaftlichen Beirat als
Mehrwert, die eine breite Themen- und                  äußerst erfolgreiche und bedarfsgerechte
Technologiebasis als Kernstruktur des Instituts        Infrastruktureinheiten für das Institut
gewährleistet und gleichzeitig die Möglichkeit         bewertet. Eine detaillierte Darstellung
für kurzfristige Forschungstätigkeiten                 der HPI-Technologieplattformen
zu aktuellen Fragestellungen in der                    und ihre Zielsetzungen erfolgt
deutschen Virusforschung bietet. Die                   im Addendum ab Seite 34.
Forschungsarbeiten des Instituts werden
zurzeit in neun Forschungseinheiten mit fast
                                                       Entwicklungs- und Strukturziele
100 wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern am HPI und/oder am                    Das HPI wird seine Forschungsaktivitäten
CSSB durchgeführt (Stand Oktober 2018).                und -schwerpunkte in den nächsten Jahren
Die Forschungseinheiten des HPI werden                 durch Nachbesetzungen und Neuberufungen
regelmäßig durch den Wissenschaftlichen                kontinuierlich erneuern und strategisch
Beirat begutachtet. Eine detail-lierte                 weiterentwickeln. Ziel ist es, bis 2025 die
Darstellung der HPI-Forschungseinheiten                Leitungen von zwei Forschungsabteilungen
und ihre Zielsetzungen erfolgt                         und drei Nachwuchsgruppen auf
im Addendum ab Seite 47.                               der Grundlage eines auskömmlichen
                                                       Kernhaushalts nach dem Beste Köpfe-
Die Technologieplattformen des HPI                     Prinzip mit international renommierten
Durchflusszytometrie/FACS, Hochdurchsatz‐              Virologinnen und Virologen zu besetzen.
Sequenzierung und Mikroskopie und                      Gleichzeitig plant das HPI die Etablierung
Bildanalyse sind als forschungsbasierte                eines Leibniz-WissenschaftsCampus,
Dienstleistungseinheiten an Abteilungen                der neue Impulse in der Vernetzung
und Forschungsgruppen assoziiert. Die                  mit Partnerinstitutionen und zukünftige
Technologieplattform Kleintiermodelle wird             Exzellenzstrategien in der Metropolregion
seit 2018 vom Tierschutzbeauftragten des               Hamburg setzen soll (siehe Handlungsfeld
HPI geleitet. Die Technologieplattformen               Vernetzung und Internationalisierung, Seite
bündeln die methodisch-technologischen                 20). Darüber hinaus wird das HPI seine
Kernkompetenzen des HPI und prägen                     Forschungsinfrastrukturen ertüchtigen
durch die Bereitstellung von einzigartigen             und Buchungs- und Abrechnungssysteme
Hochleistungs- und Schlüsseltechnologien das           etablieren, um die Balance von
wissenschaftliche Alleinstellungsmerkmal und           institutsinternen Zugriffsmöglichkeiten
Forschungsprofil des Instituts maßgeblich.             einerseits und externen Serviceangeboten
Die Konzeption forschungsbasierter

                                                  15
Forschung

für wissenschaftliche Kooperationspartner                            Sondertatbestand einwerben und die
andererseits auch weiterhin zu sichern.                              Mittel in den Kernhaushalt überführen

Insgesamt wird das HPI dafür:                                   •    langfristig neue Forschungsinfrastrukturen
                                                                     und Laborflächen nutzen, die durch
•    ab 2019 vier international herausragende                        die geplanten Forschungscampi in
     Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler                        Hamburg-Bahrenfeld, -Eppendorf
     in gemeinsamen Berufungsverfahren                               und -Bundesstraße entstehen.
     für Schlüsselprofessuren am HPI und für
     den Leibniz-WissenschaftsCampus aktiv                      Weitere forschungsrelevante Zielsetzungen
     und personenbezogen rekrutieren4                           sind die Stärkung der übergeordneten
                                                                Schwerpunktthemen durch neue
•    die Zahl von W3-Professorinnen                             Anreizprogramme6, die Optimierung der
     in HPI-Leitungspositionen                                  Nachwuchsausbildung und -förderung
     mindestens verdoppeln                                      durch neue Curricula und bedarfsgerechte
                                                                Förderprogramme für Postdoktorandinnen
•    seine Nachwuchsgruppen                                     und Postdoktoranden (siehe Handlungsfeld
     unter Berücksichtigung der                                 Nachwuchsförderung, Seite 27), die
     übergeordneten Schwerpunkthemen                            Einführung eines institutionalisierten
     und Vernetzungskonzepte                                    Qualitätsmanagements, die
     ab 2019 neu besetzen5                                      Weiterqualifizierung des wissenschaftlichen
                                                                Personals (siehe Handlungsfeld
•    die Technologieplattformen                                 Nachhaltigkeit und Qualitätsmanagement,
     fortwährend modernisieren, so dass                         Seite 41) sowie eine Reihe bedeutender
     sie weiterhin exzellente Forschung                         Infrastrukturmaßnahmen.
     durch einen professionellen Betrieb
     von wissenschaftlichen Geräten und                         Bei den Infrastrukturmaßnahmen betrifft
     Hochleistungstechnologien gewährleisten                    die größte Aktion den Neubau der BSL3-
                                                                tierexperimentellen Bereiche, der von Bund
•    bis 2022 den Mittelbedarf für die                          und Land mit über acht Millionen Euro
     Neubesetzungen über einen strategischen                    finanziert wird und 2022 abgeschlossen sein
                                                                soll. Die Inbetriebnahme des BSL3-Tierstalls

4   Für die Nachbesetzung der Forschungsabteilung Antivirale Strategien (Nachfolge Prof. Joachim Hauber) wurde bereits Prof.
    Gülsah Gabriel als Nachfolgerin im Rahmen einer vorgezogenen und gemeinsamen Berufung mit der TiHo Hannover be-
    stimmt. Prof. Gabriel wird nach dem altersbedingten Ausscheiden von Prof. Hauber im Oktober 2021 das Personal und die
    Räumlichkeiten seiner Forschungsabteilung übernehmen. Die Nachbesetzung der Forschungsabteilung Virale Transformation
    (Nachfolge Prof. Thomas Dobner) soll in einem vorgezogenen Berufungsverfahren ab 2023/2024 erfolgen. Prof. Dobner
    scheidet altersbedingt im Oktober 2025 aus. Für den Leibniz-WissenschaftsCampus wird das HPI mit der UHH eine
    gemeinsame W3-Professur Integrative Virology besetzen. Zudem wird die UHH eine weitere W3-Professur Computational
    Biology für den WissenschaftsCampus etablieren.
5   Die Nachbesetzung der Nachwuchsgruppen Neuauftretende Virusinfektionen und HCV-Replikation erfolgt ab 2020. Die
    Nachbesetzung der Nachwuchsgruppe Dynamik viraler Strukturen erfolgt frühestens in 2023.
6   Strategic Incentive Programm: strategisches Förderprogramm in Höhe von zwei Prozent des Kernhaushalts für Projekte
    innerhalb der übergeordneten Schwerpunktthemen, das die unterschiedlichen Expertisen der beteiligten Wissenschaftlerin-
    nen und Wissenschaftler vereint.

                                                             16
Forschung

wird dabei nicht nur für das HPI, sondern
auch für die Positionierung des HPI im
zukünftigen Campus Hamburg-Eppendorf
von großer Bedeutung sein. Parallel
dazu muss die bauliche Infrastruktur der
Technologieplattformen Mikroskopie
und Bildanalyse am HPI ertüchtigt und
mit hochmodernen Forschungsflächen
ausgestattet werden, um den Betrieb
der höchstauflösenden Mikroskope
einschließlich der Datenverarbeitung zu
gewährleisten. Weitere Maßnahmen betreffen
den Rückbau/Sanierung des alten BSL3-
Tierstalls zu Forschungsflächen der Sicher-
heitsstufe BSL3** und eine regelmäßige
Anpassung der Gerätschaften in den
Technologieplattformen Durchflusszytometrie/
FACS und Hochdurchsatz-Sequenzierung, vor
allem in den Kompetenzbereichen Einzelzell-
Analysen und -Sequenzierung. Weiterhin
wird das HPI in Zukunft verstärkt in die
Entwicklung analytischer Gerätschaften
am CSSB und am European XFEL sowie in
die Infektions-Bioinformatik investieren.

                                               17
Forschung

Abb. 2: Orgranigramm, Dezember 2018.

                                       18
Vorwort

  03
  Handlungsfeld
  Vernetzung und
  Internationalisierung
  Entwicklungs- und Strukturziele
  Leibniz-WissenschaftsCampus InterACt
  Sondertatbestand 2021

                   19
Vernetzung

Vernetzung und Internationalisierung

Zusammenarbeit mit internationalen Partnern als Markenkern
für exzellente Forschungsleistungen und Attraktivität

Die Kooperationen mit regionalen,                  und Hansestadt Hamburg verwurzelt
nationalen und internationalen Partnern            und arbeitet eng mit den Hochschulen,
sind ein Markenkern des HPI und                    außeruniversitären Forschungseinrichtungen
bilden die Basis für seine exzellenten             und Unternehmen in Hamburg und der
Forschungsleistungen. Es ist daher eine            Metropolregion zusammen. Mit der UHH
vorrangige Zukunftsaufgabe, die Vernetzung         und dem UKE besteht seit 25 Jahren eine
und Internationalisierung des HPI auf allen        enge Kooperation in Lehre, akademischer
Ebenen zu stärken und strategisch weiter           Ausbildung und Forschung. Aktuell hat das
zu entwickeln. Das HPI ist daher bestrebt,         HPI sechs gemeinsam mit der UHH und dem
seine Zusammenarbeit mit Hochschulen               UKE berufene W2/W3-Professuren7. In 2018
und außeruniversitären Einrichtungen zu            wurde die strategische Zusammenarbeit mit
intensivieren, profilbildendende internationale    universitären Partnerinstitutionen durch die
Forschungsschwerpunkte zu positionieren            gemeinsame Berufung einer W3-Professur
und seine nationale und internationale             mit der TiHo Hannover ausgebaut.
Attraktivität weiter auszubauen.
                                                   Das HPI ist gemeinsam mit seinen
Die zentralen Ziele im Handlungsfeld               Hochschulpartnern an zahlreichen
Vernetzung und Internationalisierung sind:         Forschungsverbünden, -netzwerken und
                                                   -initiativen beteiligt. Im Mittelpunkt stehen
•    die Verstärkung der strategischen             dabei Sonderforschungsbereiche, Klinische
     Zusammenarbeit mit Hochschulen und            Forschergruppen, Graduiertenschulen sowie
     außeruniversitären Partnerinstitutionen       BMBF-, EU- und im Rahmen der Landesfor-
                                                   schungsförderung BWFG-geförderte
•    die Etablierung eines interdisziplinären      Projekte. Darüber hinaus engagieren sich die
     Leibniz-WissenschaftsCampus                   Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des HPI
                                                   in verschiedenen Gremien zur Konzeption
•    der Ausbau profilbildendender,                standortspezifischer Vernetzungsstrategien.
     internationaler Forschungskooperationen       Zudem waren Mitglieder des HPI-Vorstands
     mit Afrika und China.                         maßgeblich an der Planung des CSSB
                                                   beteiligt. Die Einrichtung der gemeinsamen
Seit seiner Gründung als Stiftung zur              UHH/HPI-Forschungsabteilung Strukturelle
Erforschung der spinalen Kinderlähmung             Zellbiologie der Viren am CSSB ist ein zentrales
im Jahre 1948, ist das HPI tief in der             Instrument in der Vernetzungsstrategie des
Wissenschaftsgemeinschaft der Freien               Instituts und wirkt bereits als strukturbildender

7   Berufung nach Berliner Modell.

                                                  20
Vernetzung

Katalysator für standortübergreifende                                allen Ebenen kontinuierlich gesteigert.
Verbünde und zukünftige Initiativen am                               Die Entwicklung und geplante klinische
Wissenschaftsstandort Hamburg.                                       Erprobung der Brec-Rekombinase zur
                                                                     funktionellen Heilung von HIV/AIDS und
Innerhalb der Leibniz-Gemeinschaft                                   die UHH/HPI-Partnerschaft im CSSB sind
engagiert sich das HPI in den Leibniz-                               dafür zwei besonders herausragende
Forschungsverbünden INFECTIONS’21                                    Beispiele. Insgesamt ist das HPI derzeit an
und Wirkstoffe/Biotechnologie. Weiterhin                             21 nationalen und acht internationalen
besteht schon seit fast 15 Jahren eine                               Forschungsnetzwerken beteiligt. Über
erfolgreiche Zusammenarbeit mit den                                  56,4 Prozent des Drittmittelaufkommens11
benachbarten Forschungsinstituten                                    (5,3 Millionen Euro) stammen aus
Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin                            Verbundprojekten (Stand Oktober 2018). Auch
(BNITM) und Forschungszentrum Borstel,                               international betreibt das HPI zunehmend
Leibniz Lungenzentrum (FZB) im Leibniz                               inhaltlich-strategische Kooperationen mit
Center Infection (LCI), einer strategischen                          Partnern an der Universität Bordeaux, der
Allianz der drei inhaltlich komplementär                             University of KwaZulu-Natal in Durban,
ausgerichteten Leibniz-Institute. Seit 2012 ist                      Südafrika sowie dem National Institute for
das HPI gemeinsam mit BNITM, FZB, UHH, der                           Viral Disease Control and Prevention (IVDC)
Universität zu Lübeck (UzL) und dem Friedrich-                       am Chinese Center for Disease Control and
Loeffler-Institut (FLI) Partner im Standort                          Prevention (China CDC) in Peking und weiteren
Hamburg-Lübeck-Borstel-Riems des Deutschen                           Standorten in China. Insbesondere die in den
Zentrums für Infektionsforschung (DZIF)8.                            beiden letzten Jahren durch gemeinsame
Darüber hinaus agiert das HPI zunehmend                              Symposien und Austauschprogramme
als Initiator nationaler und internationaler                         vorangetriebene Zusammenarbeit mit den
Verbundinitiativen und ist federführend in                           chinesischen Kolleginnen und Kollegen am
verschiedenen Forschungsverbünden aktiv.                             IVDC hat inzwischen beste Voraussetzungen
Beispielhaft hierfür sind Verbundvorhaben                            geschaffen, die zeitnah zur Beantragung von
im Rahmen der Landesforschungsförderung9,                            institutionalisierten Forschungskooperationen,
die vom HPI initiiert wurden, sowie das                              Ausbildungsprogrammen und
von der EU geförderte Verbundprojekt MS                              Austauschlaboren beitragen werden. Ebenso
SPIDOC10, das vom HPI koordiniert wird.                              ist eine Erweiterung der Zusammenarbeit
                                                                     mit den Kolleginnen und Kollegen in
Insgesamt hat das HPI in den letzten                                 Afrika im Rahmen der DFG-Förderung
fünf Jahren seine Beteiligung an                                     Deutsch-afrikanische Kooperationsprojekte
Forschungsnetzwerken und Allianzen                                   in der Infektiologie12 in Planung.
zur Stärkung der Infektionsforschung
am Wissenschaftsstandort Hamburg auf

8    Das HPI ist im DZIF mit vier übergreifenden Forschungsprojekten in drei Thematical Translational Units (TTU) vertreten: HIV,
     Infektionen im immungeschwächten Wirt, Neu auftretende Infektionskrankheiten.
9 EPILOG. Geschlechtsspezifische Unterschiede bei Infektionen. Biomedizinische Physik von Infektionen.
10 H2020-FETOPEN-2016-2017 (Research and Innovation Action).
11    Drittmittelbewilligungen Verbundprojekte 2018 (Stand Oktober 2018).
12    Drittmittelbewilligungen Translation 2018 (Stand Oktober 2018).

                                                                21
Vernetzung

Entwicklungs- und Strukturziele                                  (DZIF, BMBF, DFG und EU) vorausschauend
Das HPI verfügt über überregional                                zu positionieren. Dabei wird das HPI seine
und international ausstrahlende                                  Vernetzungsstrategie an bereits existierende
Forschungskompetenzen und -infrastrukturen,                      Rahmenbedingungen anknüpfen, alle
die das Institut zu einem wichtigen Partner                      Ziele eng auf das Forschungsprofil und
in Verbundinitiativen, Forschungsnetz-                           die übergeordneten Schwerpunktthemen
werken, Konsortien und Firmen machen.                            des Instituts abstimmen und auf einen
Herausragende Beispiele hierfür sind die                         internationalen Austausch ausrichten.
Schwerpunkte und Hochleistungstechnologien
im Bereich der Strukturforschung am                              Insgesamt wird das HPI dafür:
HPI, CSSB und European XFEL, Klein- und
Großtierinfektionsmodelle einschließlich                         •     die traditionell erfolgreichen
der BSL3-tierexperimentellen Labore am HPI                             Kooperationen mit universitären
und der TiHo Hannover, die Beteiligung in                              Partnern erweitern und durch
drei TTUs des DZIF sowie Partnerschaften                               neue Kooperationsvereinbarungen
in großen internationalen Konsortien und                               zukunftsträchtig stärken
Kohorten in Hamburg, Afrika und China.
Der Erfolg des HPI als Partner in trans-                         •     die Zusammenarbeit im LCI durch
lationalen Forschungsprojekten spiegelt sich                           gemeinsame Promotionsarbeiten und
auch in der erfolgreichen Einlizensierung                              Verbundprojekte sowie übergreifende
und klinischen Entwicklung einer                                       Maßnahmen in der Qualitätssicherung
Gemeinschaftserfindung von UKE und HPI                                 und im administrativen Bereich ausbauen
zur Behandlung der Multiplen Sklerose und
der geplanten Firmenausgründung (Provirex)                       •     profilbildende, internationale
zur Weiterentwicklung und Vermarktung der                              Forschungskooperationen mit
Brec-Rekombinase wider (siehe Handlungsfeld                            Partnerinstitutionen in China und Afrika
Wissens- und Technologietransfer, Seite                                erweitern und institutionalisieren
32). Insgesamt stammen 41,4 Prozent des
Drittmittelaufkommens13 (3,9 Millionen                           •     die Attraktivität und Sichtbarkeit
Euro) des HPI derzeit aus dem DZIF und                                 des HPI durch die Verleihung
anderen translationalen Projekten.                                     von Leibniz-Chairs14 an herausra-
                                                                       gende Forschungspersönlichkeiten
Das HPI setzt sich zum Ziel, diese                                     erhöhen, die mit dem Institut in enger
Leistungsfähigkeit, Expertise und                                      wissenschaftlicher Zusammenarbeit stehen
Kooperationskraft in bestehenden
Konsortien nachhaltig zu verankern                               •     die bestehende Zusammenarbeit
und seine Forschungsthemen und                                         in Forschungsnetzwerken und
-schwerpunkte in zukünftigen nationalen                                Konsortien nachhaltig verankern
und internationalen Forschungsprogrammen

13   Drittmittelbewilligungen Translation 2018 (Stand Oktober 2018).
14 Leibniz-Chairs kennzeichnet eine besonders enge Bindung zwischen einer Forscherin oder einem Forscher und einer Leibniz-
   Einrichtung. Leibniz-Chairs werden von Leibniz-Einrichtungen für einige Jahre oder sogar auf Lebenszeit vergeben.

                                                              22
Vernetzung

•     seine Forschungsschwerpunkte                                   Vernetzungsinstrument in der Metropolregion
      und Leuchtturmprojekte in neuen                                entschieden. Leibniz-WissenschaftsCampi
      Forschungsnetzwerken und                                       ermöglichen Leibniz‐Einrichtungen und
      Konsortien proaktiv positionieren.                             Hochschulen eine thematisch fokussierte
                                                                     Zusammenarbeit im Sinne einer regionalen
Zugleich wird das HPI künftig seine                                  gleichberechtigten Partnerschaft. Die in
wissenschaftlichen Kompetenzen nutzen,                               virtuellen Campi zusammengeführten
um die Infektionsforschung in der                                    Netzwerke betreiben strategische Forschung,
Metropolregion weiter zu entwickeln und                              befördern Interdisziplinarität in Themen,
den Standort für diese Thematik sichtbar zu                          Projekten und Methoden, machen
stärken. Das HPI verfolgt dabei das Ziel, die                        den jeweiligen Standort sichtbar und
komplementären und fachübergreifenden                                stärken sein Forschungsprofil. Zusätzlich
Kompetenzen am Wissenschaftsstandort in                              besteht die Möglichkeit, die langfristigen
einem großen Verbundprojekt zu bündeln,                              Planungen in Richtung einer räumlichen
um den Weg in zukünftige interdisziplinäre                           Zusammenführung der beteiligten Partner
Forschungsnetzwerke und Exzellenzstrategien                          am Standort weiterzudenken und dem
zu ebnen. Dazu wird das HPI noch enger                               Projekt damit eine Strahlkraft zu verleihen,
mit den Forschungseinrichtungen in                                   die den Wissenschaftsstandort Hamburg
der Metropolregion zusammenarbeiten                                  spürbar stärken könnte. In einer ersten
und mit seinen universitären Partnern                                Phase soll es die Möglichkeit geben, zunächst
Zukunftskonzepte für gemeinsame Professuren                          Expertisen zu bündeln und neue Ideen
und Nachwuchsgruppen entwickeln. Ein                                 auszutesten, während in der zweiten Phase
besonderes Anliegen des HPI ist es hier, die                         gezeigt werden muss, dass der Campus das
Rahmenbedingungen der gemeinsamen                                    in der ersten Phase entwickelte Potential
Professuren (Brückenprofessuren) künftig so                          umsetzen kann. Der Antrag für den Leibniz-
zu gestalten, dass die Brückenprofessuren                            WissenschaftsCampus Integrative Analysis
eine (pro)aktive und federführende                                   of pathogen-induced Compartments
Rolle in der Planung und Antragstellung                              (InterACt) wurde im Dezember 2018 im
nationaler und internationaler Förder- und                           Senatsausschuss Strategische Vorhaben (SAS)
Ausbildungsprogramme ausüben können.                                 auf der Grundlage externer Gutachten positiv
                                                                     bewertet und zur Förderung empfohlen. Die
                                                                     endgültige Entscheidung über die Förderung
Leibniz-WissenschaftsCampus:
                                                                     des Vorhabens trifft der Senat der Leibniz-
InterACt
                                                                     Gemeinschaft in seiner Sitzung am 26. März
Auf der Grundlage dieser Zielsetzungen                               2019. Förderbeginn ist der 1. April 201915.
hat sich das HPI für die Etablierung eines
Leibniz-WissenschaftsCampus als zentrales

15    Leibniz-WissenschaftsCampi können in zwei Förderphasen von je vier Jahren gefördert werden. Den Leibniz-Wissenschafts-
     Campi 2019 stehen jährlich bis zu 300 Tausend Euro aus einer Zuwendung der Leibniz-Gemeinschaft zur Verfügung.
     Voraussetzung für die Förderung sind die verbindlichen Zusagen des Instituts und der kooperierenden Hochschule und/oder
     des Sitzlandes, eine in ihrer Höhe vergleichbare Ko-Finanzierung zu leisten, so dass ein Leibniz-WissenschaftsCampus in der
     Regel über mindestens 900 Tausend Euro pro Jahr verfügen kann. Damit soll eine hinreichende Gesamtfinanzierung ge-
     währleistet werden. Die Ko-Finanzierung kann auch in Form von Sach- oder Personalbeiträgen (Bereitstellung von Infrastruk-
     tur und Personal) erfolgen.

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Vernetzung

Der Leibniz-WissenschaftsCampus InterACt         und Daten in einem Datenintegrationszentrum
vernetzt das HPI eng mit Arbeitsgruppen          (data integration hub) zusammengeführt
der regionalen LCI-Institute und der UHH         werden und damit systematisch der
und fokussiert seine Aktivitäten auf die         Forschung zur Verfügung stehen. lnterACt
Aufklärung der Rolle der vielfältigen            setzt dabei von Anfang an auf die Etablierung
Reaktionskompartimente, welche                   nachhaltiger Forschungsstrukturen in den
Pathogene im Infektionsverlauf besetzen,         Einrichtungen. Dabei spielt die Schaffung
modulieren oder neu induzieren. Dies             neuer Arbeitsgruppen und Professuren
eröffnet einen innovativen Zugang für            eine entscheidende Rolle. Mehrere neue
alternative Therapieansätze. Ziel des            Professuren und Nachwuchsgruppen
WissenschaftsCampus ist es, vorhandene           sollen eingerichtet werden.
Expertise und Technologien am Standort
besser zu vernetzen, pathogen-übergreifende      Von der UHH wird in diesem Zusammenhang
Mechanismen aufzudecken und bisher               eine W3-Professur Computational Systems
noch fehlende oder weniger besetzte              Biology etabliert, die insbesondere die
komplementäre Aspekte auf international          Verknüpfung strukturbiologischer Daten
höchstem Niveau am Standort zu verankern.        mit anderen Datensätzen verstärken soll.
                                                 Eine W1-Professur Infection Biology an
Inhaltlich kombinieren die InterACt-             der UHH soll den Forschungsschwerpunkt
Arbeitsgruppen ausgewiesene Pathogen-            auf die molekularen Mechanismen von
Expertise bei in situ-bildgebenden               Entzündungen und Resistenzen haben.
Verfahren sowie der Struktur- und                Eine HPI-Nachwuchsgruppe im Bereich
Systembiologie, um die Dynamik und               Viral Intracellular Dynamics soll an der
Struktur von Kompartimenten wichtiger            Schnittstelle zwischen Virologie und
klinisch relevanter Infektionserreger (Viren,    integrativer Datenanalyse angesiedelt sein.
Bakterien und Parasiten) zu untersuchen          Darüber hinaus ist eine W3-Brückenprofessur
und aufzuklären. Im WissenschaftsCampus          von HPI und der UHH mit dem Arbeitstitel
werden die infektiologisch-geprägten             Integrative Virology vorgesehen. Die
Forschungsschwerpunkte des HPI und               hochgradig kollaborative Position soll im
der LCI-Institute aufgegriffen und mit           Idealfall mit einer Wissenschaftlerin bzw.
komplementären Expertisen der UHH in den         einem Wissenschaftler aus der angewandten
Bereichen Strukturbiologie, Biophysik, Chemie    und integrativen Forschung mit virologisch/
und Informatik verbunden. InterACt wird          informatischen Hintergrund besetzt
dabei von den einzigartigen Infrastrukturen      werden und als Schnittstelle zwischen den
in den einzelnen Einrichtungen sowie die am      vorhandenen Professuren den Leibniz-
Campus Hamburg-Bahrenfeld und Umgebung           WissenschaftsCampus stärken. Die Professur
vorhandenen Infrastrukturen und Verbünde         soll ab dem dritten Jahr des Leibniz-
wie das CSSB, dem Exzellenzcluster CUI und       WissenschaftsCampus in 2021/2022 besetzt
dem European XFEL profitieren. Mit seinem        werden. Die UHH leistet insgesamt eine
interdisziplinären Forschungsansatz zeichnet     umfangreiche Ko-Finanzierung von insgesamt
sich lnterACt insbesondere dadurch aus, dass     2,8 Millionen Euro für die Laufzeit der ersten
die Untersuchungen der beteiligten Partner       Förderperiode. Darüber hinaus wird die
und die hieraus gewonnenen Informationen         UHH die Kosten für die Grundausstattung

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Vernetzung

der Arbeitsplätze der im Rahmen des
Vorhabens beschäftigen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter übernehmen und angemessene
Büroräume zur Verfügung zu stellen.

Sondertatbestand 2021
Das HPI beabsichtigt, seinen Mittelbedarf für
den Leibniz-WissenschaftsCampus ab 2023 im
Kern-haushalt zu verstetigen. Hierzu wird in
Abstimmung mit den Aufsichtsgremien und
Zuwendungsgeberinnen bzw. -gebern sowie
unter Berücksichtigung der Evaluierungs-
Empfehlungen des Senats der Leibniz-
Gemeinschaft in 202116 ein strategischer
Sondertatbestand bei der Gemeinsamen
Wissenschaftskonferenz (GWK) beantragt,
der langfristig die auskömmliche Finanzierung
der neuen Forschungsabteilungen und
HPI-Nachwuchsgruppe sichern soll. Insgesamt
wird hierfür in 2021 eine Steigerung des
Kernhaushalts von über zwei Millionen Euro
(ergänzt durch den erbrachten Eigenan-
teil von ca. 400 T Euro) beantragt werden.
In Absprache mit der UHH strebt das HPI
eine W3-Brückenprofessur an, die auf
der Basis neuer Rahmenbedingungen
künftig auch eine zentrale Rolle bei der
Konzeption nationaler und internationaler
Verbundprojekte übernehmen kann.

16   Die nächste Evaluierung des HPI durch den Senat der Leibniz-Gemeinschaft wird am 19. und 20. November 2020 erfolgen.

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Nachwuchsförderung

04
Handlungsfeld
Nachwuchsförderung
Doktorandinnen und Doktoranden
Postdoktorandinnen und
Postdoktoranden
Übergreifende Nachwuchsförderung
Nachwuchsgruppen

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