Roadmap für Forschungsinfrastrukturen - BILDUNG - Deutscher Bundestag
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8,5 x 8 mm Deutscher Bundestag Platz für 2.Forschung Ausschuss f. Bildung, Logo u. Technikfolgenabschätzung Ausschussdrucksache 18(18)219 Roadmap für 24.05.2016 Forschungsinfrastrukturen Pilotprojekt des BMBF FORSCHUNG BILDUNG
ROADMAP FÜR FORSCHUNGSINFRASTRUKTUREN Grußwort Exzellente Forschungsinfrastrukturen sind von her- ausragender Bedeutung für den Wissenschaftsstandort Deutschland. Das gilt für den wissenschaftlichen Fort- schritt genauso wie für die globale Wettbewerbsfähig- keit Deutschlands, nicht zuletzt auch als attraktiver Ort für Forscherinnen und Forscher aus der ganzen Welt. Wettbewerbsfähige Forschungsinfrastrukturen sind der Schlüssel, um anspruchsvolle Fragestellungen zu bearbeiten, wesentliche technologische Fortschritte zu erzielen und neue Forschungsbereiche zu erschließen. Deutschland hat eine führende Rolle bei der Bereitstel- lung sowie bei der Nutzung solcher Infrastrukturen in Europa. Exzellente Forschungsbedingungen zu bieten und diese Expertise auch auf europäischer Ebene einzubringen, wird auch in Zukunft Leitlinie unserer verantwortungsbewussten und auf Zukunft gerichte- ten Forschungspolitik sein. Der Wissenschaftsrat hat die anspruchsvolle Aufgabe der wissenschaftlichen Bewertung aus einer Gesamt- Das Bundesministerium für Bildung und Forschung sicht des Wissenschaftssystems überzeugend gelöst. (BMBF) hat in den vergangenen Jahren erhebliche Dafür danke ich allen Beteiligten. Die in diesem Prozess Mittel für die Implementierung neuer Forschungsin- ausgewählten Forschungsinfrastrukturen werden in frastrukturen bereitgestellt. Um auch in Zukunft die den kommenden Jahren wichtige Impulse für den For- verfügbaren Mittel möglichst effizient einzusetzen schungsstandort Deutschland geben. Die vorliegende und die Realisierung neuer Forschungsinfrastrukturen Broschüre gibt einen Überblick über die Forschungs- langfristig vorausschauend planen zu können, hat das infrastrukturen, die in diesem Roadmap-Prozess oder BMBF im Jahre 2011 die Pilotphase für die Erstellung bereits davor ausgewählt wurden. einer Roadmap für Forschungsinfrastrukturen gestar- tet. Kernelement dieses Roadmap-Prozesses ist eine Begutachtung der wissenschaftlichen Aspekte. Sie dient als Grundlage für eine Gesamtpriorisierung durch das BMBF, die auch Fragen der gesellschaftlichen Relevanz und der finanziellen Realisierbarkeit berücksichtigt. Es werden wichtige Weichen über die Grenzen einzelner Prof. Dr. Johanna Wanka Disziplinen hinweg gestellt. Bundesministerin für Bildung und Forschung
ROADMAP FÜR FORSCHUNGSINFRASTRUKTUREN 1 Inhalt Vorwort Pilotprojekt „Roadmap für Forschungsinfrastrukturen“...........................................................................................2 Neue Forschungsinfrastrukturen aus der Pilotphase des Roadmap-Prozesses......................................................5 CTA Cherenkov Teleskop Anlage..........................................................................................................................................................6 EU-OPENSCREEN Open screening platforms for chemical biology..................................................................................8 IAGOS In-service Aircraft for a Global Observing System.................................................................................................... 10 Forschungsinfrastrukturen im Aufbau........................................................................................................................13 BERLinPro* Berlin Energy Recovery Linac Project.................................................................................................................. 14 CESSDA Council of European Social Science Data Archives............................................................................................... 15 CLARIN Web- und zentrenbasierte Forschungsinfrastruktur für die Geistes- und Sozialwissenschaften... 16 DARIAH Digitale Forschungsinfrastrukturen für Geisteswissenschaften.................................................................... 17 ECRIN European Clinical Research Infrastructures Network............................................................................................. 18 E-ELT European Extremely Large Telescope............................................................................................................................... 19 ELI The Extreme Light Infrastructure ........................................................................................................................................... 20 ESSsocial Studie Gesellschaft und Demokratie in Europa.................................................................................................... 21 ESS Europäische Spallationsquelle .................................................................................................................................................. 22 FAIR Facility for Antiproton and Ion Research.......................................................................................................................... 23 FLASH II* Freie-Elektronen-Laser in Hamburg........................................................................................................................ 24 Forschungsschiff Polarstern Neubau .................................................................................................................................... 25 Forschungsschiff POSEIDON Neubau ........................................................................................................................................... 26 Forschungsschiff Sonne Neubau.................................................................................................................................................... 27 GCS Gauss Centre for Supercomputing......................................................................................................................................... 28 ICOS Integrated Carbon Observation System............................................................................................................................ 29 Infrafrontier Systemische Phänotypisierung, Archivierung und Verteilung von Mausmodellen.................... 30 IPL – In-Vivo-Pathophysiologie-Labor* ....................................................................................................................................... 31 Klimahöchstleistungsrechner HLRE 3........................................................................................................................................... 32 Nationale Kohorte Bundesweite Langzeit-Gesundheitsstudie........................................................................................... 33 SHARE Survey of Health, Ageing and Retirement in Europe.............................................................................................. 34 SOEP Sozio-oekonomisches Panel................................................................................................................................................... 35 W 7-X/* Fusionsforschungsanlage Wendelstein 7-X............................................................................................................... 36 XFEL European X-Ray Free-Electron Laser Facility GmbH.................................................................................................. 37 Übersicht: Forschungsinfrastrukturen und beteiligte Staaten...............................................................................38 Übersicht: Aufbaukosten der Forschungsinfrastrukturen.......................................................................................40 * Forschungsinfrastruktur der Helmholtz-Gemeinschaft
2 ROADMAP FÜR FORSCHUNGSINFRASTRUKTUREN Pilotprojekt „Roadmap für Forschungsinfrastrukturen“ Forschungsinfrastrukturen (FIS) sind essenzieller Be- politische Priorisierung. Deren Ergebnis findet sich im standteil jedes Wissenschaftssystems. Leistungsfähige ersten Teil der vorliegenden Roadmap. Derzeit nicht Forschungsinfrastrukturen treiben auch die Grundla- priorisierte Forschungsinfrastrukturen sind nicht genforschung voran und ermöglichen es, komplexe, aufgeführt. Im zweiten Teil der Roadmap werden teils auch interdisziplinäre wissenschaftliche Frage- Forschungsinfrastrukturen dargestellt, deren Aufbau stellungen zu adressieren. Der Zugang zu umfangrei- derzeit durch BMBF-Mittel bzw. Mittel der Trägerein- chen Forschungsinfrastrukturen bietet zugleich eine richtungen erfolgt. Basis für die Weiterbildung von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen und dient dem Technologie- und Es ist vorgesehen, die Roadmap auf der Grundlage Wissenstransfer. Damit wird die Basis für ein leistungs- der jeweils aktuellen Ergebnisse aus folgenden Be- fähiges und zukunftsorientiertes Wissenschafts- und wertungsprozessen, in die auch noch nicht realisierte Forschungssystem gelegt. Deutschland gewinnt als Vorhaben aus früheren Roadmap-Prozessen erneut Wissenschaftsstandort dadurch auch international an gehen können, turnusmäßig zu aktualisieren. Attraktivität. Besonders Forschungsinfrastrukturen mit grenzüberschreitenden Kooperationen ziehen eine Viel- zahl von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen Was sind Forschungsinfrastrukturen? sowie wissenschaftlichen Nachwuchskräften aus Europa und weltweit an. Investitionen in Forschungsinfrastruk- Forschungsinfrastrukturen im Sinne dieser Roadmap turen sind deshalb immer Investitionen in die Zukunft sind umfangreiche Instrumente, Ressourcen oder einer Gesellschaft. Serviceeinrichtungen für die Forschung in allen Wissenschaftsgebieten, die sich durch eine mindestens Forschungspolitische Entscheidungen über Inves- nationale Bedeutung für das jeweilige Wissenschafts- titionen in umfangreiche Forschungsinfrastrukturen gebiet auszeichnen sowie durch eine lange Lebens- sowie deren Betrieb und Nutzung müssen einen wis- dauer (in der Regel über 10 Jahre). senschaftlich begründeten Bedarf ebenso berücksichti- gen wie deren Qualität und Finanzierbarkeit. Nur dann Eine Abgrenzung gegenüber kleineren Infrastruk- ist eine solche Investition gerechtfertigt. turen und Geräten erfolgt für Natur-, Bio-, Umwelt- und Technikwissenschaften sowie die Medizin über die Hervorragende Grundlagenforschung bietet die Höhe der Investitionskosten, die mindestens 15 Mio. Basis für ein ausgezeichnetes Wissenschafts- und Euro betragen sollten. Für andere Wissenschaftsgebiete Forschungssystem. Die Forschungspolitik muss Wis- wie die Geistes-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften senschaftlern und Wissenschaftlerinnen deshalb die wird auf diese Grenze verzichtet. bestmöglichen Bedingungen für Spitzenforschung zur Verfügung stellen. Entscheidungen für Forschungs- infrastrukturen sind langfristiger Natur – es wird die Forschungslandschaft für die nächsten 10 – 15 Jahre gestaltet. Deutschland ist in vielen Forschungsfeldern international in der Spitzengruppe. Diese Stärken Mit dem Roadmap-Prozess für Forschungsinfrastruk- gilt es auszubauen, denn sie sind das Gerüst für die turen werden im Wesentlichen zwei Ziele verfolgt: künftigen Entwicklungen der Forschungslandschaft in Deutschland und des wissenschaftlichen Nachwuchses • Vorbereitung und Unterstützung strategischer for- sowie der Motor für neue Anwendungsmöglichkeiten. schungspolitischer Entscheidungen auf nationaler Ebene Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat daher 2011 erstmalig einen Bewertungs- • Finanzierungssicherheit und -transparenz für prozess für Forschungsinfrastrukturkonzepte ange- geplante Vorhaben stoßen, der alle diese Aspekte berücksichtigt. Dieser Pilotprozess bildet die Grundlage für eine forschungs-
ROADMAP FÜR FORSCHUNGSINFRASTRUKTUREN 3 Ziele des Roadmap-Prozesses stützung politischer Entscheidungen über die Betei- ligung an und Finanzierung von europäischen bzw. Auf nationaler Ebene soll der Roadmap-Prozess dazu internationalen Forschungsinfrastrukturvorhaben und dienen, forschungspolitische Entscheidungen hin- der Entscheidung, in welchen Vorhaben Deutschland sichtlich der Zuordnung von beschränkten Ressourcen eine führende Rolle übernehmen soll. für Forschungsinfrastrukturen vorzubereiten und zu unterstützen. Alle Vorhaben in den verschiedensten Das Bewertungskonzept Wissenschaftsgebieten und über alle potenziellen Trä- gerorganisationen hinweg werden in die Überlegun- Das Bundesministerium für Bildung und Forschung gen zu Bedarf an Forschungsinfrastrukturvorhaben, hat erstmalig in einem Pilotverfahren die Bewertung deren Zielsetzung und Qualität sowie deren Kosten im von Konzepten für Forschungsinfrastrukturen in zwei Aufbau und Betrieb einbezogen. Durch das transparen- voneinander klar abgegrenzte Prozesse aufgeteilt: te Verfahren einer parallelen wissenschaftsgeleiteten einen wissenschaftsgeleiteten und einen wirtschaftli- und wirtschaftlichen Begutachtung der Vorhaben soll chen Bewertungsprozess. zugleich die Akzeptanz weit reichender forschungspo- litischer Entscheidungen verbessert werden. Die wissenschaftsgeleitete Bewertung der For- schungsinfrastrukturkonzepte lag in der Verantwor- Vor dem Hintergrund, dass sich viele Forschungs- tung des Wissenschaftsrates, der für diese Aufgabe infrastrukturen nur in europäischen oder interna- einen Ausschuss aus Mitgliedern des Wissenschaftsrats tionalen Kooperationen realisieren lassen, dient der und externen, zu großen Teilen internationalen Exper- Roadmap-Prozess auch der Vorbereitung und Unter- ten und Expertinnen gebildet hat. Leitfaden zur FIS-Begutachtung (Wissenschaftsrat und FIS- Geschäftsstelle bei VDI/VDE Innovation +Technik GmbH) Begutachtungsfähige FIS-Konzepte Wissenschaftsgeleitete Kostenschätzung Bewertung (FIS-Geschäftsstelle bei VDI/ (Wissenschaftsrat) Forschungspolitische und VDE Innovation +Technik GmbH) gesellschaftliche Bewertung (Bundesministerium für Bildung und Forschung) Roadmap für Forschungsinfrastrukturen Roadmap-Prozess für Forschungsinfrastrukturen, © VDI/VDE-IT
4 ROADMAP FÜR FORSCHUNGSINFRASTRUKTUREN Mit dem wirtschaftlichen Bewertungsprozess wurde Wissenschaftsgeleiteter Bewertungsprozess die VDI/VDE Innovation + Technik GmbH beauftragt, die dafür die Geschäftsstelle Forschungsinfrastruktu- Der wissenschaftsgeleitete Bewertungsprozess erfolgte ren (GFIS) eingerichtet hat. in zwei aufeinanderfolgenden Phasen, einer quali- tativen Einzelbewertung jedes Vorhabens und einer Beide Prozesse erfolgten unter Einbezug von un- vergleichenden Gesamtbewertung: abhängigen externen Expertinnen und Experten. Sie 1. Die Einzelbewertung jedes Vorhabens wurde entlang umfassten zunächst die Entwicklung von Verfahren zur der Bewertungsdimensionen in drei Schritten durch- wissenschaftsgeleiteten bzw. wirtschaftlichen Begut- geführt: achtung der geplanten Forschungsinfrastrukturen. In • Erstellung je eines schriftlichen Gutachtens durch diesem Rahmen wurde ein verbindlicher Leitfaden zur jeweils drei Sachverständige – in großer Mehrzahl aus Erstellung von Forschungsinfrastrukturkonzepten als dem Ausland Grundlage für die Bewertung der Vorhaben erstellt. • Diskussion des Konzepts mit den für ein Forschungs- infrastrukturvorhaben verantwortlichen Wissen- schaftlerinnen und Wissenschaftlern unter Beteili- Bewertungsdimensionen des wissenschafts- gung der externen Sachverständigen geleiteten Prozesses • Erarbeitung einer qualitativen Einzelbewertung und Empfehlungen zur Weiterentwicklung des For- Wissenschaftliches Potenzial: schungsinfrastrukturkonzepts Das wissenschaftliche Potenzial der geplanten For- 2. Anschließend erfolgte die vergleichende Gesamtbe- schungsinfrastrukturen wird unter fachspezifischen wertung aller Vorhaben getrennt nach den vier Dimen- und interdisziplinären Gesichtspunkten auf seine sionen. Die Konzepte wurden in jeder Dimension einer zukunftsweisende Bedeutung hin beurteilt – vor dem von fünf Qualitätsstufen zugeordnet. Hintergrund des Forschungsstandes in den jeweiligen Forschungsfeldern und unter Berücksichtigung kon- Wirtschaftlicher Bewertungsprozess kurrierender und komplementärer Vorhaben. In den wirtschaftlichen Bewertungsprozess wurden Nutzung: externe Experten und Expertinnen aus Wirtschaft und Die Nutzung von Forschungsinfrastrukturen wird Wissenschaft eingebunden, so dass für jedes geplante sowohl hinsichtlich Struktur, Größe und Internatio- Forschungsinfrastrukturvorhaben ebenfalls mehrere nalität der Nutzerschaft bewertet. Zudem werden die (bis zu sieben) Personen herangezogen wurden. Die Be- Zugangsregelungen auf ihre Offenheit für eine externe gutachtung aller vorgelegten Konzepte für die geplanten Nutzung und ihre Orientierung an wissenschaftlicher Forschungsinfrastrukturen erfolgte im Hinblick auf die zu Qualität geprüft. erwartenden Kosten. Dabei wurde zwischen der Höhe der Investitionskosten und der Höhe der Betriebskosten jeder Umsetzbarkeit: Forschungsinfrastruktur unterschieden. Die Bewertung dieser Dimension umfasst Fragen der technischen Umsetzbarkeit sowie die institutionelle Die Kostenschätzung erfolgte für jedes Vorhaben in und personelle Voraussetzungen, die an der/den zwei Schritten: Trägereinrichtung/en gegeben sind. • eine individuelle Kostenschätzung durch die jeweiligen Sachverständigen Bedeutung für den Wissenschaftsstandort Deutschland: • eine gemeinsame Kostenschätzung aller einem Die Bedeutung des geplanten Infrastrukturvorhabens Forschungsinfrastrukturvorhaben zugeordneten wird sowohl mit Blick auf das Interesse Deutschlands Sachverständigen als Wissenschaftsstandort als auch hinsichtlich seiner europäischen und internationalen Sichtbarkeit und Bei dem wirtschaftlichen Bewertungsprozess erfolgte Attraktivität bewertet. keine vergleichende Bewertung der Kosten zwischen den verschiedenen Vorhaben.
ROADMAP FÜR FORSCHUNGSINFRASTRUKTUREN 5 Neue Forschungsinfrastrukturen aus der Pilotphase des Roadmap-Prozesses
6 ROADMAP FÜR FORSCHUNGSINFRASTRUKTUREN CTA – Cherenkov Teleskop Anlage Die Erforschung des Weltraums mittels hochenergetischer Gammastrahlung hat in den letzten zehn Jahren durch so genannte Cherenkov-Teleskope ein neues Fenster zum Kosmos geöffnet. Geplant ist der Bau von zwei Cherenkov- Teleskop-Anlagen – jeweils ein Observatorium für die Beobachtung der Nordhalbkugel und eins für die der Südhalbkugel, um den gesamten Himmel vermessen zu können und damit neue und aufregende Einblicke und Ant- worten in astrophysikalische Prozesse geben zu können. Cherenkov Telescope Array (CTA) ist wie seine Vor- gängerinstrumente H.E.S.S. (High Energy Stereoscopic System) und MAGIC (Major Atmospheric Gamma-Ray Imaging Cherenkov Telescopes) ein bodengebundenes Teleskopanlage (schematische Darstellung) © G. Pérez, IAC, SMM Teleskop für Gammastrahlung bei höchsten Energien. CTA bietet eine bisher mit H.E.S.S. bzw. MAGIC noch nicht erreichte Empfindlichkeit und räumliche Auflö- Deutsche Forschungseinrichtungen sung und ermöglicht so, eine Vielzahl fundamentaler Fragen zu untersuchen und zu beantworten, zum • Deutsches Elektronen-Synchroton DESY, Zeuthen Beispiel zur Struktur des Zentrums unserer Milchstra- • Max-Planck-Institut für Kernphysik, Heidelberg ße, zur Natur der Dunklen Materie, zur Entstehung • Max-Planck-Institut für Physik, München der Sterne oder zu Schwarzen Löchern. CTA wird als • Humboldt-Universität zu Berlin verteilte Forschungsinfrastruktur mit Kontrollzentrum, • Ruhr-Universität Bochum Datenzentrum und mit zwei Beobachtungsstandorten, • Technische Universität Dortmund die gemeinsam die Nord- und Südhalbkugel des Him- • Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg mels abdecken, durch ein Konsortium aus 27 Ländern • Universität Hamburg aufgebaut. • Universität Heidelberg • Universität Potsdam Erforschung hochenergetischer Prozesse im Weltall • Eberhard Karls Universität Tübingen • Julius-Maximilians-Universität Würzburg Hochenergetische Phänomene im Universum – zum Beispiel Sternexplosionen oder Vorgänge in der Umgebung schwarzer Löcher – emittieren besonders Zeitrahmen energiereiche elektromagnetische Strahlung, sog. Gam- mastrahlung. Trifft diese Gammastrahlung auf unsere Vorbereitungsphase 2010 – 2013 Erdatmosphäre, so kann diese in ca. 10 km Höhe einen Aufbauphase 2014 – 2018 Schauer aus geladenen Teilchen auslösen, der wieder- Betrieb ab 2018 um zur Emission von schwachen, nur Bruchteile von Sekunden andauernden bläulichen Lichtblitzen, dem sogenannten Cherenkovlicht, führt. Dieses kann mit Nähere Informationen speziellen Teleskopen und extrem schnellen Kamera- systemen beobachtet werden. Aus den Daten lassen www.cta-observatory.org sich Bilder dieser ‚kosmischen Beschleuniger‘ anferti- gen und Rückschlüsse auf die Gammastrahlungsquel- len im Universum ziehen. Der genaue Ursprung und Erzeugungsmechanismus hochenergetischer kosmi- scher Strahlung ist noch weitgehend unverstanden.
ROADMAP FÜR FORSCHUNGSINFRASTRUKTUREN 7 Zentrum internationaler Expertise für Votum des Wissenschaftsrats Gammastrahlen-Astronomie CTA wird für einen Zeitraum von mindestens 10 bis 20 Wissenschaftlich ist CTA durch seine Einzigartigkeit Jahren die wichtigste Einrichtung für Hochenergie-As- von herausragender Bedeutung. Aufgrund der deut- trophysik sein. Die zu erwartenden wissenschaftlichen lich gesteigerten Detektorsensitivität und der höhe- Ergebnisse von CTA werden das Verständnis hochener- ren zugänglichen Photonenenergie wird ein verbes- getischer Teilchen im Universum und deren Beschleu- sertes Verständnis der hochenergetischen Prozesse nigungsmechanismen nicht nur wesentlich erhöhen; im Universum ermöglicht. Die Untersuchungen in sie werden auch wichtige Fragen der physikalischen dem für die Gamma-Astronomie erstmalig in dieser Grundlagenforschung ansprechen, wie die Suche nach Qualität zugänglichen Energiebereich werden die Dunkler Materie oder nach Effekten der Quantengravi- aktuelle Astro- und Hochenergiephysik mannigfal- tation – der vorhergesagten „Körnigkeit“ der Raum-Zeit tig beeinflussen. CTA ist eine wichtige Ergänzung zu auf kleinsten Skalen. Der offene Zugang zu den Obser- zurzeit im Aufbau befindlichen Großteleskopen in vatorien soll die Nutzung der Infrastruktur sowie der anderen Spektralbereichen. Forschungsergebnisse durch alle interessierten Wissen- schaftler und Wissenschaftlerinnen ermöglichen. An CTA ist die weltweite Community dieses spezialisierten Teilgebietes der Physik beteiligt. Es Die bodengebundene Gammastrahlen-Astronomie wird in diesem Energiebereich das Hauptobservato- wird vor allem mit zwei bereits bestehenden Instru- rium weltweit für astro- und hochenergiephysika- menten weiterentwickelt, in denen die Max-Planck-In- lische Fragestellungen werden. CTA soll als offenes stitute für Kernphysik und für Physik in den Vorhaben Observatorium betrieben werden. Dies stellt eine H.E.S.S und MAGIC als zentrale Partner eingebunden wesentliche Verbesserung gegenüber der früheren sind. Beide MPI sowie das Helmholtz-Zentrum DESY Praxis in bodenbasierter Gamma-Astronomie dar, bringen ihre Expertise in der Hochgeschwindigkeits- was erhebliche organisatorische Herausforderungen Datenaufnahme und Datenverarbeitung ein. mit sich bringt. Wie bei anderen offenen Observatorien soll der Die wissenschaftliche Expertise der Trägerein- Zugang zur Nutzung von CTA hauptsächlich auf natio- richtungen in Deutschland ist von höchstem Niveau nalen und internationalen Anträgen zur wissenschaft- und wird es ermöglichen, dieses Projekt erfolgreich lichen Beobachtung basieren, die von unabhängigen durchzuführen. Das CTA-Konsortium greift dabei auf Experten und Expertinnen geprüft und genehmigt weitreichende Erfahrungen mit bodenbasierter Gam- werden. Die Bewerber und Bewerberinnen erhalten mastrahlenastrophysik zurück. Das Projekt CTA basiert dann für eine begrenzte Zeit ein exklusives Recht auf auf verstandenen und ausgereiften Technologien und Zugang zu den Messergebnissen. Nach Ablauf dieser kann nach der abschließenden Klärung der Standort- Frist wird einer größeren Gemeinschaft von Nutzern frage umgesetzt werden. Zugriff auf die archivierten Daten für wissenschaftliche Analysen gegeben. Bei den Vorläuferprojekten spielten deutsche Institute eine führende Rolle. Ihre wissenschaftliche Das BMBF sieht in CTA eine herausragende Expertise ist weltweit anerkannt, wodurch sie sich Forschungsinfrastruktur mit hohem Innovations- zu höchst attraktiven Ausbildungsstätten für den potential. CTA trägt dazu bei, dass Deutschland ein wissenschaftlichen Nachwuchs entwickelt haben. äußerst attraktiver Wissenschaftsstandort ist und die Deshalb wird CTA mit Sicherheit die Attraktivität besten Köpfe weltweit angezogen werden. CTA bildet und Sichtbarkeit Deutschlands als Standort für Wis- insbesondere junge Menschen aus und leistet so einen senschafts- und Technologieentwicklung erhalten wichtigen Beitrag gegen den Fachkräftemangel. und verstärken. Eine zeitnahe Umsetzung sichert die Führungsrolle Deutschlands in diesem Gebiet.
8 ROADMAP FÜR FORSCHUNGSINFRASTRUKTUREN EU-OPENSCREEN - Open screening platforms for chemical biology Ein tieferes Verständnis der Mechanismen biologischer Prozesse ist eine der Voraussetzungen für die Entwick- lung von Maßnahmen zur Erhaltung einer gesund alternden Gesellschaft in einer intakten Umgebung. Die molekulare Forschung im Zeitalter der Genomsequen- zierung eröffnet eine immense Breite an neuen zellulären Zielstrukturen (Targets), die für lebenswissenschaftliche Fragestellungen genutzt werden können. Geeignete Werkzeuge für eine systematische Untersuchung der Funktionen dieser Targets fehlen aber häufig. Durch eine koordinierte Vernetzung der in Europa verstreut vorhan- denen exzellenten Einrichtungen mit ihren komplemen- tären Ressourcen und Expertisen wird eine schlagkräftige, global kompetitive Infrastruktur entstehen, die einzigar- Struktur eines Moleküls tige neue Möglichkeiten für die Forschung eröffnet. Chemische Schlüssel zu den Geheimnissen des Lebens Deutsche Forschungseinrichtungen Wirkstoffe aus der Gruppe der kleinen organischen • Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie, Moleküle besitzen die einzigartige Eigenschaft, sich Berlin nach einem Schlüssel-Schloss-Prinzip mit zellulären • Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin, Komponenten zu verbinden und deren Funktion zu Berlin-Buch modulieren. Sie sind daher ausgezeichnete Werkzeuge • Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, zum Studium zellulärer Prozesse. Viele kommerzielle Braunschweig Produkte, wie Medikamente oder Pflanzenschutzmittel, leiten sich von solchen Molekülen ab. Zeitrahmen Einer der wichtigsten Wege zur Entdeckung bioaktiver Substanzen ist das systematische Durchsuchen (Scree- Aufbauphase 2014 – 2018 ning) von großen Sammlungen diverser Chemikalien Betrieb ab 2014 (>500.000 Moleküle) mit Hilfe ausgefeilter biologischer Testsysteme (Assays). Jedoch erfordert dieser Weg einen enorm hohen Aufwand an Hochtechnologie, Investi- Nähere Informationen tionen und erfahrenem Personal und ist somit vielen Forschern verschlossen. www.eu-openscreen.eu Europaweite Bibliothek biologischer und chemischer Substanzen Die vorrangige Aufgabe von EU-OPENSCREEN ist die Bereitstellung von neuen biologisch aktiven Substanzen, die als Werkzeuge in der Forschung und Entwicklung auf allen Gebieten der Lebenswissenschaften genutzt werden. Deshalb ist der Aufbau einer europaweit einzig- artigen Substanzsammlung geplant, die das chemische Wissen nutzbar macht und den europaweiten Bedarf an
ROADMAP FÜR FORSCHUNGSINFRASTRUKTUREN 9 Informationen zu Struktur-/Aktivitätsbeziehungen ihrer ten und Risiken für den Menschen und seine Umwelt zu Moleküle bedient. Durch das systematische Screening generieren sowie die Entwicklung neuer Medikamente der großen Substanzsammlung wird ein umfangreiches und anderer Produkte zu initiieren. Wissen über deren Nutzungsmöglichkeiten bzw. Risiken Mit EU-OPENSCREEN übernimmt Deutschland eine für den Menschen und seine Umwelt gesammelt. Eine aktive Rolle in der Wissensgenerierung und Wissens- wesentliche Voraussetzung dafür ist die Einbindung von nutzung zu chemischen und biologischen Substanzen Europas führenden Screening-Zentren, die externen und leistet damit einen entscheidenden Beitrag, um Nutzern Zugang zu ihren modernsten Technologien und Deutschland und Europa an die Spitze in der Gesund- Ressourcen bieten. Damit werden die Vernetzung her- heits- und Ernährungsforschung zu bringen ausragender lokaler Expertisen und deren Integration in Forschungsprojekte gefördert, die isoliert nicht realisiert werden könnten. Votum des Wissenschaftsrats Die Screening-Zentren werden gemeinsame Standards EU-OPENSCREEN ist entscheidend, um neuartige für den Betrieb und das Datenmanagement definieren Moleküle in den Lebenswissenschaften zu identifi- und dadurch eine maximale Zuverlässigkeit garantieren. zieren und deren Wirkung zu verstehen. Die Entde- Screening-Ergebnisse, Assay-Protokolle und chemische ckung und Nutzung neuer chemischer Tools ist eine Informationen werden in einer zentralen Datenbank unabdingbare Voraussetzung für ein Verständnis gesammelt und der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung biologischer Prozesse, einschließlich menschlicher gestellt. Die Datenbank wird vom European Bioinforma- Krankheiten. tics Institute des European Molecular Biology Laboratory (EMBL-EBI) unterhalten und mit anderen lebenswissen- Diese Forschungsinfrastruktur wird besonders schaftlichen Datenbanken verknüpft. Das Open-Access- einen breiten akademischen Nutzerkreis in den Prinzip von EU-OPENSCREEN beinhaltet die Option, Lebenswissenschaften unterstützen. Die Industrie die Daten mit einer zeitlichen Verzögerung zu veröf- wird von neuen chemischen Leitstrukturen und der fentlichen, wenn der Nutzer eine Publikation oder eine Standardisierung von Testsystemen profitieren. Das Patentierung beabsichtigt. EU-OPENSCREEN bietet seine Zugangsverfahren ist fundiert, das Qualitätsma- Serviceleistungen und Kooperationen zur Entwicklung nagement eine wesentliche Stärke dieses Vorha- neuer Technologien Nutzern aus der akademischen und bens. der industriellen Forschung an. EU-OPENSCREEN ist ein sehr ausgereiftes Offene Screening-Plattformen für die chemische Vorhaben, in dem die Forschungsinfrastruktur Biologie in Deutschland in die vorhandene europäische Infrastrukturlandschaft integriert werden soll. Die EU-OPENSCREEN baut auf dem deutschen Netzwerk deutschen Partner haben auf diesem Gebiet sehr ChemBioNet und anderen bestehenden nationalen gute Erfahrung und werden die Führungsrolle in Netzwerken in 14 Staaten auf, um Europas Experti- EU-OPENSCREEN auf europäischer Ebene ausfül- se in der chemischen Biologie zusammenzuführen, len können. und ist mit ähnlichen Konsortien in den USA und in Australien verbunden. Die besondere Bedeutung von EU-OPENSCREEN wird eine der führenden EU-OPENSCREEN liegt für das BMBF in der Bereitstel- offenen Screening-Einrichtungen der Welt sein lung von Substanzen, die für alle Gebiete der Lebens- und ist wesentlich für die chemische Biologie in wissenschaften interessant sind. Die Ergebnisse von Deutschland. Dieses Vorhaben wird es Deutschland EU-OPENSCREEN können dazu beitragen, Einblicke ermöglichen, auf diesem überaus wichtigen Gebiet in die Wirkungsweise der Substanzen zu geben, ein international Schritt zu halten. umfangreiches Wissen über deren Nutzungsmöglichkei-
10 ROADMAP FÜR FORSCHUNGSINFRASTRUKTUREN IAGOS – In-service Aircraft for a Global Observing System Unsere heutigen Kenntnisse über den Klimawandel sind mit größten Unsicherheiten hinsichtlich der komplexen Folgen für das Klimasystem verbunden. Das betrifft beispielsweise die Verstärkung des CO2-induzierten Treibhauseffekts durch Wasserdampf, den Effekt von Aerosolen auf die Wolkenbildung und -eigenschaf- ten oder die Veränderung biologischer Zyklen. Dies erschwert eine bessere Vorhersage des zukünftigen Klimas, insbesondere auf regionaler Ebene. Mit IAGOS soll eine erstklassige Forschungsinfrastruktur für hochwertige Beobachtungen der Zusammensetzung der Atmosphäre im globalen Maßstab aufgebaut und betrie- ben werden. Die Forschungsinfrastruktur IAGOS basiert auf autonomen Messgeräten, die auf einer Flotte von Einlassplatte am Lufthansa-Flugzeug für Messgeräte bis zu 20 international operierenden Passagierflugzeu- gen installiert werden und somit eine Lücke zwischen satellitengestützter Fernerkundung und Bodenmess- Deutsche Forschungseinrichtungen stationen schließt. • Forschungszentrum Jülich GmbH, Institut für Langstreckenflieger als Messstation der Atmosphäre Energie-und Klimaforschung • Max-Planck-Institut für Chemie, Mainz Die Überwachung der Atmosphäre durch Flugzeuge • Max-Planck-Institut für Biogeochemie, stellt derzeit die beste Möglichkeit dar, um auf wirt- Jena schaftliche Weise detaillierte Informationen in dem • Karlsruhe Institut für Technologie, Institut für Höhenbereich zu sammeln, in dem der natürliche und Meteorologie und Klimaforschung anthropogene Treibhauseffekt weitgehend erzeugt wird. • Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V., Über die Installation von Messgeräten an Passagierflug- Institut für Physik der Atmosphäre zeugen können in-situ Messungen von Vertikalprofilen • Leibniz-Institut für Troposphärenforschung, vieler Spurengase und Aerosolpartikel durch die ganze Leipzig Troposphäre parallel und repräsentativ erhoben werden. • Universität Heidelberg, Institut für Umweltphysik • Deutsche Lufthansa AG Solche Profile sind essenziell für die Validierung • enviscope GmbH von numerischen Modellen und Satelliten-Beobach- tungen. IAGOS wird Informationen bereitstellen, die entscheidend für die Erforschung der luftchemischen Zeitrahmen Wechselwirkung und deren Zusammenhang mit dem Klima sind. Diese Prozesse sind noch weitgehend uner- Aufbauphase 2014 – 2020 forscht, sodass IAGOS Wissenslücken schließen und ei- Betrieb ab 2014 nen Beitrag zur Klimaprozessmodellierung und damit zu Projektionen zur Klimaänderung liefern wird. Die Echtzeit-Übertragung der Messungen wird es Wetter- Nähere Informationen diensten und Fluggesellschaften ermöglichen, diese Daten für eine verbesserte Wettervorhersage zu nutzen www.iagos.org und damit für ein verbessertes Krisenmanagement bei Naturereignissen, z. B. Vulkanausbrüchen.
ROADMAP FÜR FORSCHUNGSINFRASTRUKTUREN 11 IAGOS verwendet zwei komplementäre Ansätze: • IAGOS-CORE: Betrieb vollautomatischer Instru- Votum des Wissenschaftsrats mente auf bis zu 20 Langstreckenflugzeugen für die kontinuierliche Messung der wichtigen Reaktivgase IAGOS wird die Entwicklung der Atmosphärenwis- und Treibhausgase (Ozon, Kohlenmonoxid, Stick- senschaften stärken. Die Infrastruktur ist für die oxide, Kohlendioxid, Methan, Wasserdampf) sowie Untersuchung der Atmosphärenchemie und ihre Staub (Aerosol) und Wolkenpartikel. Veränderungen unverzichtbar und wird das wissen- • IAGOS-CARIBIC: Einsatz eines modifizierten Luft- schaftliche Verständnis von einigen der wichtigsten fracht-Containers mit Instrumenten für die Analyse Umweltprobleme wesentlich verbessern. IAGOS einer wesentlich größeren Palette von Spurenstoffen. wird andere Programme ergänzen und durch seine Die Messungen umfassen IAGOS-CORE-Komponen- einzigartige Instrumentation grundlegend zu einem ten, aber auch organische Verbindungen, Halogene, globalen Beobachtungsnetzwerk beitragen. alle Treibhausgase, Quecksilber, Sulfat und aerosol- elementare Zusammensetzungen. IAGOS wird von Wissenschaftlerinnen und Wis- senschaftlern aus der Atmosphären- und Klimafor- Die IAGOS-Infrastruktur soll für atmosphärische For- schung und von öffentlichen Entscheidungsträgern schung und für Klimaforschung genutzt werden, ein- weltweit genutzt werden. Die Daten sind kostenfrei schließlich Bildungs- und Weiterbildungsmaßnahmen. zugänglich und werden einer Vielzahl von Zwecken Die Daten sind essenziell für die Programme „Global dienen. Es existiert bereits ein großes etabliertes Monitoring for Environment and Security (GMES)“ Nutzernetzwerk. bzw. „Atmospheric Monitoring Service“. Darüber hin- aus wird die Forschungsinfrastruktur neue technische Die wissenschaftliche Expertise der Trägerein- Entwicklungen fördern. richtungen erfüllt höchste internationale Standards. IAGOS ist solide geplant und ausgereift. Da das Pro- Starkes Netzwerk für die Klimaforschung jekt eine natürliche Fortsetzung vorangegangener Aktivitäten darstellt, ist die Technologie im Wesent- Die Forschungsinfrastruktur baut auf mehr als 15 lichen vorhanden und die Erfolgswahrscheinlichkeit Jahre Erfahrung aus den Projekten CARIBIC (www. hoch. Es handelt sich um einen kosteneffizienten caribic.de) und MOZAIC (www.mozaic.aero.obs-mip. und bewährten Ansatz. fr) auf, welche die technische Machbarkeit und den wissenschaftlichen Wert der Verwendung von Ver- Deutschland ist ein attraktiver Standort für kehrsflugzeugen für atmosphärische Beobachtungen diese Art der Forschung. IAGOS wird Deutschlands unter Beweis gestellt haben. Die neue Infrastruktur Sichtbarkeit und seine führende Position in diesem soll über einen Zeitraum von etwa 20 Jahren betrieben Feld – in Europa und weltweit – verstärken. Mittels werden, um langfristige, in-situ-Beobachtungen in der IAGOS wird Deutschland eine zentrale Rolle sowohl oberen Troposphäre und unteren Stratosphäre (UT-LS) bei der Messung als auch bei der Interpretation vornehmen zu können. dringend benötigter globaler Atmosphärendaten spielen. Für das BMBF bildet IAGOS einen grundlegenden Baustein für die Sicherung und den Ausbau der deut- schen und europäischen Kompetenz auf dem Gebiet hochwertiger in-situ-Beobachtungen der Zusammen- setzung der Atmosphäre und damit auch für verbesser- tes Wissen zum Klimawandel. Gleichfalls kann IAGOS durch Messungen von Asche-, Mineralstaub- und Eispartikeln in hohen Zirruswolken einen Beitrag zur Sicherheit im Luftverkehr liefern.
12 ROADMAP FÜR FORSCHUNGSINFRASTRUKTUREN
ROADMAP FÜR FORSCHUNGSINFRASTRUKTUREN 13 Forschungsinfrastrukturen im Aufbau
14 ROADMAP FÜR FORSCHUNGSINFRASTRUKTUREN BERLinPro* – Berlin Energy Recovery Linac Project Das Berlin Energy Recovery Linac Project (BERLinPro) wird am HZB durchgeführt. Der seit 2011 im Aufbau befindliche Demonstrator wird alle Teile eines großen Linearbeschleunigers mit Energierückgewinnung (engl.: Energy Recovery Linac) enthalten – in kleineren Dimen- sionen als für das eigentliche Großgerät erforderlich. Langfristiges Ziel ist dabei, Know-how für ein zukünfti- ges Instrument zum Studium von dynamischen Prozes- sen in Energie, Umwelt- oder Gesundheitsforschung sowie für Arbeiten zur Struktur der Materie oder dem Verkehrswesen in Deutschland zu entwickeln. Brilliante Lichtquelle der Zukunft Aufgabe des BERLinPro-Demonstrators ist, zu zeigen, BERLin Pro-Anlage (Ausschnitt) dass sich das Prinzip eines Linearbeschleunigers mit Energierückgewinnung grundsätzlich realisieren lässt. Die gewonnenen Ergebnisse könnten später für die Deutsche Forschungseinrichtungen Realisierung einer großen ERL-gestützten Lichtquelle genutzt werden und dann einer großen internationalen • Helmholtz-Zentrum Berlin Forschergemeinde die nächsten Schritte zur Beant- • Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf wortung der wichtigsten Fragen unserer Gesellschaft • Deutsches Elektronen-Synchroton DESY ermöglichen. BERLinPro führt Vorteile verschiedener Beschleu- Zeitrahmen nigerkonzepte zusammen. Heute stehen der Forschung als Lichtquellen der Spitzenklasse die Speicherringlicht- Aufbauphase 2011 – 2018 quellen – deren Entwicklung gerade in die im Aufbau befindlichen „Ultimate Storage Rings“ (USR) mündet – und die „Freie-Elektronen-Laser“ (FEL) zur Verfügung. Nähere Informationen Mit der ERL-Technologie von BERLinPro ließen www.helmholtz-berlin.de/forschung/grossgeraete/ sich die Vorteile beider Lichtquellen vereinigen: Eine beschleunigerphysik/berlinpro/index_de.html solche Quelle wird Licht mit sehr kurzen brillanten Lichtpulsen ähnlich wie ein FEL und im Mittel auch sehr vielen Photonen wie ein USR liefern. Damit ließe sich erstmals ein Material erst auf seine Strukturen cherringquellen, eine große Zahl an Messplätzen für untersuchen, um dann – ohne die Probe bewegen zu viele Forschergruppen bieten. Die Zahl der potenziellen müssen oder sie zu zerstören – die dynamischen Unter- Nutzer ist ein wichtiger Aspekt, angesichts der dauer- suchungen an genau dieser Stelle folgen zu lassen. Eine haften Überbuchung der Messplätze an existierenden ERL-basierte Lichtquelle wäre sehr flexibel und ließe Synchrotronlichtquellen sowie der hohen Investitions- sich schnell an die Anforderungen der Experimente kosten solcher Großanlagen. der unterschiedlichsten Fachgebiete anpassen. Von entscheidendem Vorteil ist: Eine ERL-Lichtquelle wird, wie die gegenwärtig so erfolgreich betriebenen Spei- * Forschungsinfrastruktur der Helmholtz-Gemeinschaft
ROADMAP FÜR FORSCHUNGSINFRASTRUKTUREN 15 CESSDA – Council of European Social Science Data Archives Sozialwissenschaftliche Daten optimal zu archivieren und den Zugang für Forscher über nationale Grenzen hinweg zu gewährleisten, ist eine große Herausforde- rung. Um sicherzustellen, dass die Daten, die heute gesammelt werden, auch in der Zukunft genutzt werden können, muss frühzeitig ein Plan für das Management der Daten aufgestellt werden. Das Council of European Social Science Data Archiv (CESSDA) unterstützt die Planung der Archivierung und Bereitstellung, indem Forscher und Verlage ihre Datensätze in dem CESSDA- Katalog veröffentlichen können. Tor zu sozialwissenschaftlichen Daten CESSDA ist eine Dachorganisation für sozialwissen- Sozialwissenschaftliches Datenarchiv (Modell) schaftliche Daten-Archive in ganz Europa. Deren Mit- glieder arbeiten zusammen, um sozialwissenschaftliche Daten zu archivieren und den Zugriff auf diese Daten Deutsche Forschungseinrichtungen für Forscher und Studenten zu verbessern. • GESIS Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften Der CESSDA-Katalog ermöglicht Benutzern, Da- tensätze sowie Fragen oder Variablen innerhalb von Datensätzen in CESSDA-Archiven in ganz Europa zu Zeitrahmen & Kosten speichern. Datensammlungen umfassen z. B. soziolo- gische Umfragen, Wahlstudien, Längsschnittstudien, Betrieb ab 2015 Meinungsumfragen und Daten der Volkszählung. Unter den Materialien sind internationale und euro- päische Daten wie das European Social Survey, das Nähere Informationen Eurobarometer und das International Social Survey Programme. www.cessda.org/about Derzeit stehen etwa 25.000 Datensammlun- gen zur Verfügung. Jedes Jahr werden weitere 1.000 Datensammlungen erworben. Über CESSDA werden jährlich mehr als 30.000 Anfragen von Forschern und Studierenden der Geistes- und Sozialwissenschaften in Europa bedient. CESSDA-Forschungs- und Ent- wicklungsprojekte und -Fachseminare verbessern den Austausch von Daten und Technologien zwischen den Daten-Organisationen.
16 ROADMAP FÜR FORSCHUNGSINFRASTRUKTUREN CLARIN – Web- und zentrenbasierte Forschungsinfra- struktur für die Geistes- und Sozialwissenschaften CLARIN-Deutschland (CLARIN-D) ist ein Zentrenver- bund für Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der Geistes- und Sozialwissenschaften. Die zentrale Aufgabe der CLARIN-D-Zentren besteht darin, Sprachressourcen und -werkzeuge in einer integrierten, interoperablen und skalierbaren Infrastruktur bereitzustellen, die für unter- schiedliche Fachdisziplinen einschlägig und erforderlich sind. Auf dieser Basis können gänzlich neue Fragen ge- stellt und wissenschaftliche Erkenntnisse erzielt werden. Werkzeug Sprache Die CLARIN-D-Infrastruktur wird zur dauerhaften Verbesserung der Bedingungen für die Forschung in den geistes-, sozial- und kulturwissenschaftlichen Diszipli- nen führen. In den neun Zentren des Verbundes werden DWDS Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache • große Mengen relevanter Text- und multimedialer Sprachressourcen gepflegt und über das Internet für Forschungszwecke bereitgestellt (lokal, national, Deutsche Forschungseinrichtungen europäisch); • web-basierte Software-Werkzeuge und Technologien • Bayerisches Archiv für Sprachsignale, für disziplinen- und institutionenübergreifende Zu- Ludwig-Maximilians-Universität München sammenarbeit zur Verfügung gestellt, um die Masse • Berlin-Brandenburgische Akademie der an elektronisch verfügbaren Daten strukturieren und Wissenschaften beherrschen zu können; • Institut für Deutsche Sprache, Mannheim • der Wandel der Sprachen und Kulturen durch die • Eberhard Karls Universität Tübingen Archivierung sprachlicher Daten für zukünftige • Universität Hamburg Generationen erfasst. • Universität Leipzig • Universität des Saarlandes Die angebotenen Textkorpora, Lexika und Analyse- • Universität Stuttgart werkzeuge adressieren ein breites Spektrum an geis- • Max-Planck-Institut für Psycholinguistik, teswissenschaftlichen und sozialwissenschaftlichen Nijmegen (NL) Disziplinen sowie benachbarte Disziplinen der Infor- mationswissenschaft und der Informatik. Der Bedarf an sprachwissenschaftlichen Ressourcen und Werkzeu- gen geht somit über den Bereich der Philologien und Zeitrahmen Sprachwissenschaft hinaus. Am CLARIN-D-Projekt sind Institutionen mit besonderer sprachwissenschaftlicher Aufbauphase 2012 – 2017 Kompetenz beteiligt, die mit eigens gegründeten Fach- Betrieb ab 2018 arbeitsgruppen aus verschiedenen Bereichen der Geis- tes- und Sozialwissenschaften und Großrechenzentren kooperieren. Die Infrastruktur ist eingebettet in CLARIN Nähere Informationen ERIC (European Research Infrastructure Consortium) und stellt mit neun Zentren den größten nationalen Verbund www.clarin-d.de aller am CLARIN ERIC beteiligten Mitglieder. CLARIN- D kommt somit eine Schlüsselrolle beim Aufbau der CLARIN-Infrastruktur auf europäischer Ebene zu.
ROADMAP FÜR FORSCHUNGSINFRASTRUKTUREN 17 DARIAH – Digitale Forschungsinfrastrukturen für Geisteswissenschaften DARIAH-Deutschland (DARIAH‑DE) unterstützt die mit digitalen Ressourcen und Methoden arbeitenden Geistes- und Kulturwissenschaftler in Forschung und Lehre. Zu diesem Zweck werden eine digitale Forschungsinfrastruk- tur für Werkzeuge und Forschungsdaten aufgebaut sowie Materialien für Lehre und Weiterbildung im Bereich Digital Humanities (DH) entwickelt. Die Forschungsinfrastruktur ermöglicht es Fachwissenschaftlern, in einer zunehmend digitalen Forschungsumgebung interdisziplinär, kollabora- tiv, nachhaltig und institutionenübergreifend zu arbeiten. Digitales geisteswissenschaftliches Forschernetzwerk Zentrale Aufgabe von DARIAH‑DE ist es, die Interope- rabilität von Werkzeugen und Forschungsdaten sowie Software-Layout Geobrowser deren Langzeitverfügbarkeit und Nachnutzung in den Digital Humanities zu ermöglichen. Die Planung von geisteswissenschaftlichen Forschungsvorhaben in einer Deutsche Forschungseinrichtungen digitalen Umgebung soll unterstützt werden und der kompetente Umgang mit digitalen Ressourcen, Konzep- • Berlin-Brandenburgische Akademie der ten und Methoden der Digital Humanities in die Lehre Wissenschaften und Fortbildung von Geisteswissenschaftlern Eingang • DAASI International GmbH finden. Das Wissen um entsprechende Forschungs- • Deutsches Archäologisches Institut methoden und Verfahren durch digitale Dienste und • Technische Universität Darmstadt Werkzeuge ist zu fördern. Forschungsdaten spielen eine • Universität Detmold/Paderborn zentrale Rolle im gesamten Forschungsprozess von der • Göttingen Centre for Digital Humanities Recherche und Erfassung über die Analyse und Verar- • Gesellschaft für wissenschaftliche beitung bis hin zur Publikation und anschließenden Datenverarbeitung mbH Göttingen Nutzung auch durch Dritte. Eine wesentliche Grundlage • Universität Köln dafür ist der vertrauensvolle und ungehinderte Zugriff • Institut für Europäische Geschichte Mainz auf diese Forschungsdaten und -ergebnisse. • Forschungszentrum Jülich GmbH • Karlsruher Institut für Technologie DARIAH-DE ist der nationale Beitrag Deutschlands • Otto-Friedrich-Universität Bamberg zu DARIAH-EU, einem europaweiten Netzwerk von • Max-Planck-Gesellschaft, Max Planck Digital Library virtuellen Kompetenzzentren (Virtual Competency • Max-Planck-Gesellschaft, Rechenzentrum Garching Centre, VCC). Jedes VCC befasst sich mit einem be- • Salomon Ludwig Steinheim-Institut für deutsch- stimmten Fachgebiet und ist interdisziplinär, multi- jüdische Geschichte institutionell und international. • Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (Konsortialleitung) • Julius-Maximilians-Universität Würzburg Zeitrahmen Aufbauphase 2013 – 2017 Nähere Informationen Betrieb ab 2018 www.dariah.eu
18 ROADMAP FÜR FORSCHUNGSINFRASTRUKTUREN ECRIN – European Clinical Research Infrastructures Network Das European Clinical Research Infrastructures Network (ECRIN) wurde 2004 gegründet, um die Durchführung wissenschaftsinitiierter multinationaler klinischer Studien in Europa nachhaltig zu unterstützen. ECRIN basiert auf dem Konzept einer verteilten europaweiten Forschungsinfrastruktur. Das Netzwerk unterstützt die Koordination von Dienstleistungen für multinationale Studien, ermöglicht den erforderlichen Wissensaus- tausch sowie effektive Kommunikationsabläufe. Multinationale Standards für klinische Studien Unterschiedlich strukturierte Gesundheitssysteme und behördliche Verfahren in den EU-Mitgliedstaaten stellen hohe Ansprüche an die Planung und Durchführung Multinationale klinische Studien, insbesondere wissenschaftsinitiierter multinationaler klinischer Studien. Die Wissenschaftlichen Koordinato- ren (European Correspondents) der ECRIN-Partner-Ins- Deutsche Forschungseinrichtungen titutionen stellen sicher, dass multinationale Studien mit Unterstützung von Dienstleistern durchgeführt werden, • Netzwerk der Koordinierungszentren für die über langjährige Erfahrung, hohe Qualitätsstandards Klinische Studien (www.kks-netzwerk.de) und ein umfassendes Spektrum an Services für die ge- mit 18 Mitgliedern an 17 Hochschulstandorten samte klinische Forschung verfügen. Zu den Kerndienst- leistungen gehören u. a. das Monitoring klinischer Prü- fungen, das Datenmanagement und die Überwachung Zeitrahmen und Meldungen von Nebenwirkungen. Eingereichte Studienanträge werden durch einen wissenschaftlichen Betrieb ab 2013 Beirat begutachtet. ECRIN hat sich hohen Transparenz- kriterien und dem Nutzen klinischer Forschung für die öffentliche Gesundheit in Europa verpflichtet. Diese Nähere Informationen Verpflichtung wird an die Studiennehmer von ECRIN- koordinierten Studien weitergereicht. www.ecrin.org Die ECRIN-Infrastruktur wird regelmäßig geprüft und evaluiert. Zur Sicherstellung eines hohen Ansprü- chen genügenden (GCP-konformen) Datenmanage- ments in ECRIN-Studien wurden darüber hinaus ein tionen zu schaffen. Des Weiteren werden europäische Anforderungskatalog und ein Zertifizierungsverfahren Netzwerke für klinische Forschung in den Bereichen für ECRIN-Datenzentren entwickelt. Die Qualität der in Seltene Erkrankungen, Medizinprodukte und Ernäh- ECRIN vernetzten akademischen Dienstleister wird im rung aufgebaut. Schwerpunkte von ECRIN-IA sind Rahmen von Audits sichergestellt. Der Aufbauprozess außerdem die Weiterentwicklung und Evaluierung von von ECRIN wird durch das ECRIN-Integrating-Activi- Maßnahmen für ein risikoangepasstes Monitoring kli- ty-Projekt (ECRIN-IA) begleitet. ECRIN-IA entwickelt nischer Studien und die Bereitstellung eines professio- und implementiert Kapazitätsbildungsmaßnahmen nellen, modernen und leistungsfähigen Datenmanage- mit dem Ziel, den Kreis der ECRIN-Mitgliedstaaten ment-Tools für multinationale akademische klinische zu erweitern und Strukturen für weltweite Koopera- Studien in ECRIN-Mitgliedstaaten.
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