MUSE Das Museum für Wissenschaft in Trient

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MUSE Das Museum für Wissenschaft in Trient
MUSE
Das Museum
für Wissenschaft
in Trient
MUSE Das Museum für Wissenschaft in Trient
2.

     Inhalt
     MUSE													                                                                  3
     Das neue Museum für Wissenschaft in Trient 		                                      4
     Ein Traum wird wahr			                                                             5
     Der Berg von Renzo Piano                                                           7
     Das Gebäude in Zahlen		                                                            9
     Ein modernes Science Center		                                                     10
     Ein Museum zum Entdecken			                                                       11
     Die besonderen Räume des Museums			                                               12
            Raum zum Eintauchen                                                        12
            Mit allen Sinnen wahrnehmen		                                              13
            Einzigartig und exklusiv		                                                 14
     Ein Ort, an dem Zukunft entsteht                                                  15
     FabLab. Wissenschaft berühren                                                     16
     Maxi Ooh! Die Entdeckung der Sinne		                                              17
     Eastern Arc: das „alpine” Tropenhaus		                                            19
     Das MUSE entdecken		                                                              21
            Ebene +4 | Hohe Gipfel		                                                   22
            Ebene +3 | Alpine Natur		                                                  23
            Ebene +2 | Die lange Geschichte der Dolomiten                              24
            Ebene +1 | Von den ersten Menschen in den Alpen bis zur globalen Zukunft   25
            Ebene 0 | Maxi Ooh! und das Fitnessstudio der Wissenschaft		               27
            Ebene -1 | Evolution, Dinosaurier, DNA 		                                  27
            Ein Tropenhaus in den Bergen                                               29
     Ein internationales Wissenschaftszentrum 		                                       30
     Das Wissensnetzwerk			                                                            32
     Vom Museum “Tridentino” der Naturwissenschaften zum MUSE		                        34
     Neue Marke, neues Museum		                                                        36
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3.

MUSE
Aktiv, attraktiv, unvergleichlich
Das MUSE ist wie der Fußabdruck eines Dinosauriers.            Wald, in dem Kinder spielerisch Natur entdecken und ein
Es erzählt die Geschichte der Evolution, erklärt woher         3D-Drucker des FabLabs, in dem der Forscherdrang den
die Menschen stammen und wie wir mit unserer Umwelt            Menschen in eine ganz neue, andere Zukunft führt.
interagieren.                                                  Evolution, Umwelt, Innovation, Biodiversität,
Und das MUSE ist noch weit mehr:                               Hands-on Experimente: das sind die Elemente
es ist ein Alpengletscher, der einen extremen Lebensraum       die den Museumsparcours kennzeichnen.
widerspiegelt; ein Tropenhaus, welches Zeugnis der             Und immer geht es darum, das Gleichgewicht zwischen
Vielfalt der Natur ablegt aber auch vom Gleichgewicht der      Wissenschaft, Natur und Gesellschaft zu finden.
Ökosysteme, die es zu schützen gilt; es ist ein interaktiver
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4.

     Das neue Museum für Wissenschaft

     Das MUSE ist ein wahrgewordener Traum, den eine            Das neue Museum der Wissenschaft nähert sich seinem
     großzügige Kulturinvestition von Seiten der Autonomen      Publikum auf eine besonders innovative Art. Es baut auf
     Provinz Trient ermöglicht hat. Es ist ein Ort, der allen   multimediale Ausstellungen, interaktive Spiele, Hands-on
     offen steht, und an dem Wissenschaft und Technik           Experimente und die praktische Anwendung von
     die Wechselwirkungen zwischen Mensch und Umwelt            Wissenschaft im Alltag, in Bereichen, die von lokaler aber
     aufzeigen. Gleichzeitig liefert das Museum Anreize         auch von globaler wissenschaftlicher Relevanz sind.
     für künftige Entscheidungen in Sachen nachhaltiger
     Entwicklung.                                               Das vom Architekten Renzo Piano entworfene Gebäude
                                                                verleiht dem Museum einen besonderen Mehrwert: Das
                                                                Gebäudeprofil spiegelt die Umrisse der umliegenden Berge
                                                                wider und spielt geschickt mit dem Konzept des leeren
                                                                und des gefüllten Raums. Nach neuesten ökologischen
                                                                Gesichtspunkten konzipiert, stellt das Gebäude ein Modell
                                                                für grüne, energiesparende Architektur dar.

     Das registrierte Kürzel MUSE leitet sich aus dem
     vollständigen Namen „MUseo delle ScienzE” ab. Während
     der Ausarbeitung des Kulturplans wurde erstmals der
     griffige, kurze Name eingesetzt, um auf die Struktur zu    Bereichen der Forschungszentren. Das MUSE leistet
     verweisen. Obwohl sich der Name ganz bewusst auf die       darüber hinaus eine wichtige soziale Rolle, indem es sich
     etymologischen Ursprünge des Wortes „Museo” bezieht        als Plattform für einen Dialog für und mit den Besuchern
     (als Wertschätzung des Museum, das als Hüter der Kultur    anbietet. Zum einen erfüllt das Museum die wichtige
     gilt), ist das MUSE alles andere als ein rein museales     Aufgabe der lokalen territorialen Aufwertung, zum anderen
     Projekt. Es vereint die typischen Eigenschaften eines      bietet es einen Schauplatz, an dem Problematiken von
     naturhistorischen Museums mit Elementen aus den            globaler Relevanz besprochen werden können.
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5.

MUSE. Ein Traum wird wahr
Natur und Zukunft, ein virtuoses Zusammenspiel

Trient
nachh, Klima, 3D
                                                          Zur selben Zeit erarbeitet es neue
                                                          Kommunikationskonzepte, die allen Altersstufen sowie
Gesel altige Zuk , Umweltb                                dem jeweiligen Wissensstand des Publikums gerecht

Greenlschaft, Naunft, Kultuildung                         werden. Auf der Suche nach einer neuen Rolle in der

Lands Economy tur, Zivilscr,                              breiten Wissenschaftskommunikation entstehen zahlreiche

Geda chaft, Päd, Wissenschutz,                            temporäre Ausstellungen, die große Erfolge erzielen.
      nke        agogi     h
                      k, glo aft,
                                                          Neben den herkömmlichen naturwissenschaftlichen

                             baler                        Themen werden nun auch die Themen Energie, nachhaltige
                                                          Entwicklung, Mathematik und Astronomie aufbereitet,
                                                          ebenso werden interaktive Wissenschaftsspiele konzipiert.

                                                          Angesichts dieser Tatsachen erwägt die Autonome
                                                          Provinz Trient um die Jahrtausendwende
Das MUSE, Museum für Wissenschaft, geht aus dem           das Naturwissenschaftliche Museum in das
Naturwissenschaftlichen Museum „Museo Tridentino          Wiedergewinnungsprojekt des aufgelassenen
di Scienze Naturali“ hervor, das in der Mitte des 19.     Industriegebiets Michelin zu integrieren. Das Museum
Jahrhunderts als städtisches Museum entstanden war.       sollte zur kulturellen Aufwertung des neu einzugliedernden
Im Laufe seiner Geschichte hat das Museum einen immer     Stadtteils am Südende Trients beitragen (ab 2001).
bedeutenderen naturhistorischen Charakter angenommen.
Eine entscheidende Wende erfährt das Museum in den        Um dieser Herausforderung gerecht zu werden, erarbeitet
1990er Jahren – 1964 ist es bereits an die Autonome       das Museum – im Auftrag der Autonomen Provinz Trient
Provinz Trient übergegangen – als es sich zunehmend       – 2003 eine Machbarkeitsstudie. Im Zuge derer definiert
auch auf naturwissenschaftliche Forschung spezialisiert   es seine kulturelle Mission neu - ganz im Sinne eines
und als Institut wissenschaftliche Grundlagen für die     nachhaltigen, wohldurchdachten Wachstums. Das neue
lokale Umweltplanung und -entwicklung liefert sowie       Kulturprogramm soll den Herzschlag des Territoriums
internationale Kontakte in diesen Bereichen auf- und      nach außen tragen. Zentrales Ziel ist es, nach einem
ausbaut.                                                  Entwicklungsmodell zu streben, das Lebensqualität und
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6.

     Umweltgedanken gleichermaßen fördert.                        hat das Trentino bereits einiges auf sehr hohem Niveau zu
     Neben seiner urbanistischen Aufgabe kommt dem MUSE           bieten: die großen Landesmuseen, Naturparks, Festivals,
     eine wichtige Rolle in der inhaltlichen Neugestaltung und    die Universität, die Forschungseinrichtungen und die
     Neuausrichtung des Trentino zu. Das Projekt des neuen        zahlreichen öffentlichen und privaten Initiativen im Bereich
     MUSE ist ein wichtiger Baustein in der Entwicklung einer     „Entwicklung und Innovation“.
     Region, die sich als „Wissens- und Innovationsterritorium“   Ziel des neuen Museums ist es, Wissenschaftskultur
     etablieren will. Weitere wichtige Bausteine sind             in den Dienst der Gesellschaft zu stellen. Zu den
     die Erweiterung der Universität von Trient und die           Schwerpunkten zählen Natur und - im Hinblick auf die
     Zusammenführung der Forschungsförderung.                     Nachhaltigkeit – Wissenschaft und Innovation. Im Grunde
                                                                  genommen ist das MUSE die museale Darstellung eines
     Dies vorausgesetzt und die einmalige architektonische        Regionalentwicklungsprojekts, das - auf lokaler Ebene
     Handschrift von Renzo Piano lassen darauf hoffen, dass       - die einheimische Bevölkerung inspirieren und - auf
     das MUSE zu einer der bedeutendsten kulturellen Ikonen       internationaler Ebene - dem Kulturtourismus eine neue
     der Provinz Trient heranwachsen wird. Kulturell gesehen      Dimension verleihen soll.

     Ein grundlegender Wert unserer                               Entscheidend ist auch
     Gesellschaft ist die Kultur der                              die Förderung von
     „Erhaltung des Naturerbes“.                                  Wissenschaftskultur
     Es handelt sich dabei um:                                    und Innovation, weil:
     • eine ethische Aufgabe von lokaler                          • sie grundlegend für die kulturelle, professionelle und
        und globaler Relevanz                                        soziale Weiterentwicklung einer Person ist
     • eine Grundlage für die nachhaltige                         • ohne sie Kreativität und Innovation nicht
        Entwicklung des Territoriums                                 Hand in Hand gehen
     • einen grundlegenden Baustein zum Erhalt der                • sie das Um und Auf für die Prozesse
        Lebensqualität von Einheimischen und Besuchern               der Territorialentwicklung ist
MUSE Das Museum für Wissenschaft in Trient
7.

Der Berg von Renzo Piano
Nachh                                                           Norden das gesamte Areal. Im Norden bildet es einen
Gold, altigkeit, P                                              Wasserspiegel, in dem sich das MUSE spiegelt. Es ist dies

Null, RGeotherm hotovolta                                       eine Hommage an die umliegende alpine Landschaft. Dem

12.000 egenwassie, Loft, Kilik,                                 Museum wird auch die Rolle einer „Brücke“ zuteil zwischen

Energ m2, Energ er, LEED, ometer                                dem nahegelegenen „Palazzo delle Albere“ (Sitz des MART

Piano iequellen, ie, erneue
                                                                von Trient), seinem Garten und dem neuen Stadtteil.

       , Zero    B            rb
              Gravitig Void, Re are                             Das Museumsgebäude erstreckt sich oberhalb der
                     y, Bam     nz
                            bus o                               Erdoberfläche, von Ost nach West, mit einer maximalen
                                                                Länge von 130 m. Die maximale Breite, von Nord nach Süd,
                                                                beträgt 35 m. Im Gebäude befinden sich insgesamt sieben
Die von Renzo Piano entworfene und realisierte Struktur ist     Stockwerke, fünf oberirdische und zwei Kellergeschosse.
ein Meisterwerk italienischer Architektur. Im Profil nimmt      Die Stockwerke von -1 bis +5 sind für Publikum,
das Bauwerk die Umrisse der umliegenden Berge auf.              Verwaltungspersonal und Forscher zugänglich. Das
Der Ausstellungsparcours erstreckt sich über mehrere            Stockwerk -2 ist vorwiegend Parkgarage.
Stockwerke und ist eine Art Metapher für die alpine Umwelt.     Die architektonische Idee entstand aus dem
                                                                wechselwirkenden Zusammenspiel zwischen notwendiger
Das MUSE ist aber auch Teil einer einheitlichen urbanistisch-   Flexibilität und den wissenschaftlichen Inhalten des
landschaftlichen Vision, welche die städtebauliche              Kulturprojekts. Es galt ein Museum zu erschaffen, dessen
Erschließung des südlichen Stadtteils von Trient in Richtung    Haupt-Ausstellungsparcours sich klar und deutlich in Form
Flussufer zum Ziel hat. Der städtebauliche Entwurf des          und Inhalt vom Rest absetzt und gleichzeitig aber auch die
Gesamtprojekts sieht die Realisierung einer kleinen Stadt in    notwendige Flexibilität für die entsprechende Einrichtung
der Stadt vor, mit all ihren Ausprägungen, ihren Hierarchien    bewahrt - eine typische Anforderung an die Museen der
und ihrer funktionalen Komplexität.                             neuen Generation.
Hier entstehen Geschäfte und Wohnungen, hier werden             Und so reihen sich im Gebäude Räume von
Dienstleistungen angeboten, aber auch öffentliche Kultur        unterschiedlichem Volumen, lehrstehend oder
gelebt mit dem MUSE als Highlight. Gemeinsam mit dem            gefüllt, aneinander. Gemeinsam ist ihnen der große
öffentlichen Park von fünf Hektar umschließt das Museum         Wasserspiegel, auf dem sie alle zu ruhen scheinen und der
auch physisch das gesamte neue Stadtviertel. Beide, MUSE        die Effekte der Licht- und Schattenspiegelung verstärkt.
und Park, werden zum städtebaulichen Anziehungspunkt für        Zusammengehalten wird der gesamte Parcours, in
die Stadt Trient.                                               luftiger Höhe, von großen Dachpaneelen, die als starkes
Das Thema Wasser ist überall im Projekt zu finden               Wiedererkennungselement dem Museum seine Form geben.
und durchquert in Form eines Kanals von Süden nach
                                                                Die Bautechniken richten sich nach dem neuesten Stand
MUSE Das Museum für Wissenschaft in Trient
8.

     für umweltverträgliche- und Niedrigenergiearchitektur.        unnötigen Transportabgasen zu belasten. So wurde im
     Erneuerbare Energien aus Sonne (Photovoltaik,                 Ausstellungsbereich etwa Bambusholz italienischer
     Sonnenkollektoren) und Erdwärme (Geothermie) werden           Herstellung für die Fußböden verwendet. Aus folgendem
     weitläufig eingesetzt. Ergänzt werden sie durch ein           Grund: Die weltweite steigende Emission von Kohlendioxid
     zentralisiertes Fernheizungssystem für das gesamte neue       (CO2) und Treibhausgasen ist eines der drängendsten
     Stadtviertel.                                                 Umweltprobleme. Wenn Holz wächst, bindet es CO2 aus
                                                                   der Luft, wirkt dem negativen Trend also entgegen. Wird
     Die gesamte Gebäudetechnik ist zentralisiert und              Bambusholz verarbeitet, so gelangt der von ihm gebundene
     automatisiert. Sie wird von erneuerbaren Energien gespeist    Kohlenstoff in ein Depot und bleibt darin gebunden. Nun
     (allen voran der Sonnenenergie durch den Einsatz von          wächst Bambus im Unterschied zu anderen Hölzern sehr
     Photovoltaikzellen und Solarpaneelen, aber auch von           schnell. Mit vier Jahren eignet sich der Baum bereits
     Geothermie und Wärmetauschern).                               zur Herstellung von Parkettfließen. Traditionelle Bäume
     Dem Energiekonzept ging eine detaillierte Projektstudie       müssen hierfür mindestens 40 Jahre wachsen. Mit anderen
     über Schichtung, Dicke und Art von Isoliermaterialien         Worten: Das Bambusholz ist der ideale CO2-Vertilger. Sein
     voraus. Fenster und Türen wurden erprobt, ebenso die          Einsatz in der Baubranche trägt dazu bei, die globalen
     unterschiedlichen Beschattungssysteme.                        Klimaveränderungen in Schach zu halten.
     Dies alles mit dem Ziel, den Energieverbrauch
     des Gebäudes so gering wie möglich zu halten.                 In Zusammenarbeit mit dem „Distretto Tecnologico
     Ein ausgeklügeltes, automatisiertes System von                Trentino“ wurde das Gebäudeprojekt dem weltweit
     Sonnenschutzpaneelen und Vorhängen, die entweder              anerkannten Zertifizierungsprozess nach LEED
     Temperaturgesteuert oder Sonneneinstrahlungsgesteuert         unterworfen. Dem Gebäude wurde der Zertifizierungsgrad
     sind, sorgen für eine geringere Einstrahlung in den           GOLD verliehen. Das Gebäudezertifizierungssystem LEED
     Sommermonaten und eine entsprechend angenehme                 (Leadership in Environmental & Energy Design) wurde 1998
     Temperatur in den Wintermonaten.                              in den Vereinigten Staaten entwickelt. Es gilt als Standard
                                                                   für hochwertige ökologische Gebäude mit niedrigem
     Natürliches Licht und natürlicher Luftaustausch ermöglichen   Energieverbrauch, geringen Instandhaltungskosten und
     es in einigen Räumlichkeiten, die Energiekosten gering zu     damit auch einer höheren Profitabilität.
     halten und sorgen außerdem für ein angenehmes Ambiente.
     Bei den Gebäudeanlagen wird darüber hinaus auf weitere        Das Projekt sieht einen großen Fahrradabstellplatz vor,
     Energiesparmaßnahmen zurückgegriffen: so versorgt             inklusive Duschen und Umkleidekabinen, und nur eine
     beispielsweise ein Regenwassertank die Toiletten, die         geringe Anzahl von Autoparkplätzen. Besucher und
     Beregnung im Gewächshaus, die Aquarien, den Wasserlauf        Mitarbeiter sind angehalten mit dem Rad zu kommen oder
     rund um das Gebäude. Auf das Gesamte gerechtet wird so        öffentliche Verkehrsmittel zu verwenden. Das Museum ist
     rund 50% des Aquädukt-Wassers eingespart.                     ideal am Radweg gelegen.

     Beim Bau hat man vorwiegend auf lokale
     Baumaterialien gesetzt, um die Umwelt nicht mit
MUSE Das Museum für Wissenschaft in Trient
9.

  Das Gebäude                                                m2

  in Zahlen                             3.700
                                            Dauerausstellungen
                          m2

            500
  Temporäre Ausstellungen                      m2         200
                                                                      m2

                                  600
                                    Tropenhaus
                                                          Kinderbereich

                   m2                                                 m2

     600
      Foyer und Bar
                                                    1.800
                                                 Depot und Sammlungen
                                       m2

                         800                                                 m2

               m2
                        Bibliothek/Archiv
                                                             500
  800
                                                     Didaktikräume/Labore

                                                m2
Forschungslabore
                                  900       Büros
                             m2

              200
                                                                            m2

Konferenzsaal (100 Sitzplätze)
                                                       2.000Servicebereich

                                                     m2

                          12.600  Gesamtfläche Netto
MUSE Das Museum für Wissenschaft in Trient
10.

      Ein modernes Science Center
      Das große Abenteuer im Kopf

      Maxi
      SinneOoh!, Hand
      Dialogswahrnehms-on,
      Umwe, Kultur, E ung,                                          spannendes Experiment der Wissensaneignung ein.

      Wohlb ltverschmxperimente                                     Jeder Besucher wird seine ganz persönliche Erfahrung

      Ich ke efinden, T utzung,     ,                               mit den anregenden interaktiven Installationen machen.

            h          a
      Erfah re zurück stsinn, Di
                                                                    Der Parcours weckt Neugierde, fördert den Dialog

           rung         , Krea     al                               zwischen den Besuchern und das Sich in Frage stellen.
                              tivitätog,                            Er lädt den Besucher ein, die eigene Meinung in Sachen
                                      ,                             Natur, Wissenschaft und Innovation kund zu tun. Die
                                                                    Gebäudestruktur selbst verleitet immer wieder dazu, sich
      Das MUSE ist ein besonderer Ort der Begegnung mit der         Gedanken über die eigenen Erfahrungen während des
      Welt der Wissenschaft. Hier können alle Besucher ihren        Museumsbesuchs zu machen. Die ausdrucksstarke Form
      Wissensdrang stillen.                                         des Gebäudes, dessen Neigungen an die Hänge der Alpen
                                                                    erinnern, ist eine Metapher für den Berg und schreibt ganz
      Das neue Museum verbindet die Inhalte und den                 klar den Verlauf des Ausstellungsparcours vor: von oben
      traditionellen Ansatz naturhistorischer Museen mit            nach unten.
      innovativen Themen und Interaktionsmöglichkeiten aus
      der Welt moderner Science Center. Der Austausch mit           Die museale Einrichtung ist überaus raffiniert. Sie spielt mit
      dem Publikum erfolgt über interaktive Ausstellungen und       dem originellen Gleichgewicht zwischen den Räumen, die
      multimediale Installationen. Interdisziplinarität und die     sich alle um einen einzelnen, faszinierenden großen Raum,
      Möglichkeit, selbst in öffentlich zugänglichen Laboren zu     dem Big Void, im Zentrum des Gebäudes anordnen. Um
      experimentieren, hat einen hohen Stellenwert inne. Kurzum,    diesen kreisen auch die sechs Ebenen der permanenten
      das Publikum soll Hand anlegen, um sich selbst ein Bild der   Ausstellung.
      Welt zu machen und mit dem erworbenen Wissen und den          Einzigartig in der musealen Einrichtung ist das vom Studio
      eigenen Vorstellungen am wissenschaftlichen Dialog zu         Renzo Piano Building Workshop ausgearbeitete “Zero
      lokalen und globalen Themen teilzunehmen.                     Gravity” Konzept. Mit diesem Begriff umschreiben die
                                                                    Architekten, die von ihnen realisierten Ausstellungsapparate.
      Das MUSE regt zum neuerlichen Besuch an, mit immer            Ihr Markenzeichen ist ein Effekt von Transparenz und
      neuen Ausstellungen und Informationen. Das Museum ist         Schwerelosigkeit, um die sich die Ausstellungsstücke
      eine Bühne für den kulturellen Austausch. Ein Ort, an dem     bewegen. Sie hängen von der Decke und scheinen im MUSE
      Handeln genauso wichtig ist, wie neuer Kenntnisserwerb.       zu schweben. Befestigt werden sie mit dünnen Kabeln.
      Wissenschaftler können sich hier mit Laien austauschen,       Tische, Regale, Paneele, Monitore und Fotos wiederum
      Eltern ihren Kindern die Welt öffnen. Das Museum regt         werden an der Decke oder am Boden mit Stahlseilen
      den Besucher an, sein Wissen zu erweitern, dennoch            verankert. Sämtliche horizontale Ausstellungsflächen
      bleibt Raum für Entspannung, Spiel und informellen            werden mit demselben Bambusholz überzogen wie die
      Gedankenaustausch.                                            Böden, alle vertikalen Flächen sind aus transparentem oder
      Wer den Ausstellungsparcours betritt, lässt sich auf ein      opakem Glas.
11.

Ein Museum zum Entdecken
Die neue Art ein Museum zu erleben
Gipfe                                                           Es wird ihm die Entstehungsgeschichte der Dolomiten

Aquarl, Klimawan                                                und der Alpen vermittelt. Er wird Zeuge wie – mit dem

Biodivium, Dolomdel, Bergw                                      Auftreten der Eiszeiten – die ersten Gruppen von Jägern

Dinos ersität, Ho iten, Geo erk,
                                                                und Sammlern das Territorium besiedeln und wie sich

      aurier      c        lo
            , Evol hgebirge, gie,
                                                                Landschaft verändert, auch und nicht zuletzt aufgrund des
                                                                menschlichen Einflusses über tausende von Jahren.
                  ution                                         Der naturwissenschaftliche Parcours endet im Erdgeschoss
                                                                mit einer Geschichte zur Entstehung des Lebens und
Die Form des Gebäudes, ein Berg, gibt ganz klar den             mündet am Ende in die größte Dinosaurierausstellung des
Parcours der Dauerausstellung vor: er verläuft von oben         Alpenraums.
nach unten.
Wenn der Besucher den Eingangsbereich durchquert hat,           Neben der naturwissenschaftlichen Geschichte des
wird er zum Hauptdarsteller einer Sinnesreise auf allen         Territoriums, die von oben nach unten erzählt wird, gibt
Ebenen: Er spürt die kalte Luft, berührt einen Gletscher,       es auch noch einen horizontalen Parcours. Er stellt eine
schlendert durch einen Wald, beobachtet ein seltenes            Art Dialog zwischen dem Alpenraum und dem Rest der
Insekt und schaut einem Neandertaler in die Augen.              Welt dar: zwischen lokaler Sensibilität und globalem
Außerdem kann er DNA extrahieren, einen Forscher bei            Engagement, zwischen dem Erhalt der Natur auf der einen
seiner Arbeit befragen in den für das Publikum zugänglichen     und Wissenschaft und Technik auf der anderen Seite - für
Laboratorien, durch Berühren eines Touchscreens                 eine nachhaltige Entwicklung.
Antworten auf seine Fragen finden, den Geräuschen der           Hier finden sich eine Ausstellungsfläche für den Zivilschutz,
Berge lauschen, einer Dinosaurierspur folgen, den Geruch        dem eine wichtige Rolle beim Katastropheneinsatz und
der Bäume wahrnehmen, das andere Ende der Welt                  beim Vorbeugen von Naturkatastrophen zuteilwird. Es
erkunden, mit Plüschtieren spielen, den Treibhauseffekt         gibt einen einheitlichen Parcours zu Transformationen
verstehen, Objekte bauen, ein Projekt in 3D ausdrucken, das     des Territoriums, von der alpinen Prähistorie bis an die
Vorbeiziehen der kosmische Strahlen beobachten.                 Grenzen unseres Planeten, die durch demografisches
                                                                Wachstum, Verlust von Biodiversität und Klimawandel
Vom vierten Stock aus, nach unten gehend, gelangt der           aufgezeigt werden. Und der Besucher entdeckt, dass
Besucher von den höchsten Gipfeln im ewigen Gletschereis,       unsere Zukunft davon abhängt, wie wir unser Wissen und
zum „Labyrinth der alpinen Biodiversität.“ Hier beobachtet      unsere Technologien für ein intelligentes und nachhaltiges
er wie kontrastreich die unterschiedlichen Jahreszeiten sind.   Wachstum nutzen werden.
12.

      Die besonderen Räume des Museums
      Raum zum Eintauchen                                      multimediale Grotte. In ihrem Inneren werden Szenen
                                                               aus der Frühgeschichte auf die Wände und auf
      Das MUSE bietet seinen Besuchern eine Vielzahl an        Bildschirme in der Raummitte projiziert.
      unterschiedlichen Anregungen. So gibt es etwa eigens     Das Museum begibt sich mit diesem wohl innovativsten
      geschaffene Bereiche, in denen der Besucher in eine      Parcours der gesamten Ausstellungsfläche auf
      vollkommen andere Welt eintauchen kann. Es sind dies     technologisches Neuland. Der Widerschein des
      Räume innerhalb des Museums, in denen der Besucher       flackernden Feuers auf den Wänden einer Grotte bildet
      jeden Bezug zum externen musealen Raum verliert.         den Hintergrund eines Schamanenrituals aus der
      Er taucht in eine andere, eine virtuelle Welt ein mit    archäologischen Fundstätte „Riparo Dalmeri“.
      360-Grad-Projektionen und Dolby Surround Sound.          20 Jahre lang haben Museumsforscher die älteste und
                                                               wohl am besten erhaltene heilige Stätte aus der alpinen
      Der erste dieser Räume ist der große Tunnel des          Frühgeschichte (rund 11.000 v.Chr.) mit ihren bunt
      „Abenteuer Eiszeit“, der im vierten Stock liegt. Es      bemalten Steinen untersucht.
      handelt sich um einen multimedialen Parcours von         Die Szene eines Neandertalers, der mit einem Messer
      zehn Metern Länge, der den Besucher unter anderem        aus Feuerstein seine Jagdbeute verarbeitet, lässt
      auf eine Flugreise über die Alpen mitnimmt. Als würde    erahnen, wie hart der alltägliche Kampf ums Überleben
      er auf den Schwingen eines Adlers getragen werden,       war.
      erlebt er atemberaubende Sturzflüge entlang vertikaler
      Felswände, aber auch wie es sich anfühlt hautnah die     Den Abschluss der Museumsausstellung bildet der
      Naturgewalt einer Lawine mitzuerleben. Außerdem wird     Parcours der Evolution im ersten Untergeschoss. Es
      er die Erhabenheit eines sternenklaren Nachthimmels in   handelt sich um eine Entdeckungsreise des Lebens,
      den Dolomiten bestaunen können.                          von Darwins Evolutionstheorie bis zur Entschlüsselung
      Im Labyrinth der Biodiversität – im dritten Stock        der menschlichen DNA. Das Projekt, eine Koproduktion
      gelegen – taucht der Besucher in die unterschiedlichen   mit Giovanni Carrada, dem Autor der italienischen
      Höhenlagen ein, von alpinen Wiesen bis zu tiefer         Wissenschaftssendung Super Quark, erzählt von
      gelegenen Wäldern und Buchenwäldern. Und immer           der DNA als einzigartigem Archiv vergangener und
      wieder fällt der Blick auf unterschiedliche alpine       künftiger Biodiversitäten, zeigt auf, welche neuen
      Landschaften, die den Besuchern die Vielfalt der         Forschungsmöglichkeiten sich daraus ergeben und
      Lebensräume nahebringen, von den hohen Gipfeln bis       welche Verantwortung für uns Menschen damit
      hinunter in die Talsohle.                                einhergeht.
      Die Time Machine im ersten Stock ist eine wahre
13.

Mit allen Sinnen
wahrnehmen
                                                             Zur architektonischen und musealen Attraktion des
Wissen kann nicht alleine aus Beobachtung und                MUSE zählt der Big Void: ein luftiger Raum inmitten des
Schlussfolgerung errungen werden. Das MUSE bietet            Museums, der über sechs Stockwerke reicht, vom Ober-
eine Reihe von Hands-on Erfahrungen, bei denen alle          licht im letzten Stockwerk bis zum Stockwerk -1, wo die
Sinne zum Einsatz kommen.                                    Dinosaurier ausgestellt sind.
                                                             Besonders beeindruckend sind die präparierten Tiere,
Im vierten Stock, parallel zum Tunnel „Abenteuer             die gleichsam auf kleinen Podesten im vertikalen Raum
Eiszeit“, verläuft ein enger Weg mit Felsen und echtem       schweben. Im Zentrum des Big Void ziehen Tiere mit
Eis, freiem Blick ins Tal über fünf Ebenen hinab, bis zum    Flügeln eine spiralförmige Bahn nach oben, von den flie-
Erdgeschoss.                                                 genden Reptilien bis zu den Vögeln des Hochgebirges.
                                                             Die unterschiedlichen Arten werden in naturnahen
Im dritten Stock, jenem der dem Thema Artenvielfalt          Posen dargeboten und hängen entsprechend ihrem
gewidmet ist, liegt der Discovery Room, ein Raum, der        Vorkommen in den Alpen auf unterschiedlicher Höhe.
eigens für die kleinen Besucher (5-10 Jahre) konzipiert      Den Abschluss bilden die vom Menschen gezähmten
wurde. Sie können hier alleine, mit den Eltern oder in Be-   Haustiere.
gleitung eines Museummitarbeiters auf Entdeckungsrei-        Eine Reihe von vertikalen Projektionen verleiht dem
se gehen. Der Raum und die Ausstellungsobjekte lassen        Erzählstoff eine besondere Dynamik. Die Projektionen
Kinder den Naturraum spielerisch und mit allen Sinnen        berichten vom Leben in den Bergen und werden mit
wahrnehmen.                                                  suggestiven Soundeffekten angereichert.
14.

      Einzigartig und exklusiv
      Maxi Ooh!                                                 Experimente durchzuführen. Zahlreiche Objekte hängen
      Hier können Kinder im Alter von 0 bis 5 Jahren, in        von der Decke und eine Reihe von Geräten simulieren
      Begleitung eines Erwachsenen, die Welt mit allen Sinnen   physikalische Phänomene.
      wahrnehmen, sie anfassen, anschauen, hören und
      riechen. Architektonisch setzt sich der Maxi Ooh! aus     Science on a Sphere
      drei großen bunten Kugeln zusammen, die im gläsernen      Es ist dies die erste Installation dieser Art in Italien. Sie
      Ambiente zu schweben scheinen. Kinder und Eltern          bildet das Herzstück des Ausstellungsparcours über die
      können hier in wunderbare Klangwelten eintauchen,         Nachhaltigkeit. Die große freischwebende Kugel zeigt
      mit den Ohren und dem Körper hören, mit den Händen        komplexe Umweltprozesse auf intuitive und mitreißende
      und der Stimme zeichnen. Maxi Ooh! ist eine Oase der      Art. Die Echtzeit-Videoprojektionen zu atmosphärischen
      Entspannung, die eine ganz neue Art bietet das Museum     und ozeanischen Dynamiken führen den Besucher auf
      zu entdecken. Im Zentrum stehen Kreativität und die       eine Reise in die Umweltwissenschaften bis hin zu den
      Beziehung zwischen Erwachsenem und Kind.                  Klimavorhersagen für die Zukunft.

      Relax Zone                                                Wenn du mich fragst
      Hierbei handelt es sich um einen Ruhebereich zum          Neben der Galerie der Nachhaltigkeit, befindet sich
      Entspannen mit den ganz Kleinen (Stillen, Schlafen,       ein Raum, der dem informellen Austausch und der
      Essen).                                                   Diskussion gewidmet ist. Auf regelmäßige Programme
                                                                folgen improvisierte Ausstellungen. Zwei interaktive
      Das Fitnessstudio der Wissenschaft                        Tische fördern den Ideenaustausch zwischen den
      Im Anschluss an den Big Void, gegen Süden hin, befindet   Besuchern. Sie sollen ermutigt werden, am politischen
      sich der Bereich Hands-on. Hier ist der Besucher          Entscheidungsfindungsprozess zu wissenschaftlichen
      aufgefordert Hand anzulegen und wissenschaftliche         Fragestellungen teilzunehmen.
15.

Ein Ort, an dem Zukunft entsteht
Lernen, reflektieren, experimentieren, um bewusst
den Herausforderungen von heute zu begegnen
und damit die Zukunft mit zu formen

Um zu verstehen, wie sich unsere Umwelt von der              globale Probleme in Angriff nehmen zu können.
Urgeschichte bis heute verändert hat, muss man               Genau deshalb bietet das MUSE die Gelegenheit, sich
sich auf eine 200.000 Jahre lange Reise begeben. In          in Sachen nachhaltige Entwicklung für Umwelt und
dieser Zeitspanne haben sich die technologischen             Gesellschaft auszutauschen und Erfahrungen in diesen
Möglichkeiten des Menschen und dessen Beziehung              Bereichen zu sammeln. Ganz konkret zeigt das Museum
zu Natur und Landschaft laufend entwickelt. Dies             einen Weg zur nachhaltigen Entwicklung auf. In dessen
darzustellen, ist eines der wichtigsten und innovativsten    Zentrum steht die Forschung an innovativen Lösungen
Hauptanliegen des MUSE. Die der Frühgeschichte               und neuen Technologien. Ein jeder kann Teil von
gewidmete Ebene mit ihren, im internationalen                Forschung, Innovation und öffentlichem Diskurs werden.
Museumsvergleich, äußerst innovativ aufbereiteten            Ein jeder kann die eigene Zukunft mitbestimmen.
Themen, wirft auf simple und direkte Art ganz neue
Überlegungen auf.                                            Lernen, reflektieren, den Wunsch erwecken
Die moderne Gesellschaft entwickelte sich in Folge           wiederzukommen, um neue Erfahrungen zu machen und
technologischer Errungenschaften und territorialer           informell Wissen auszutauschen. Das MUSE richtet sich
Vernetzungen. Mit zunehmender Technologisierung              an eine breite Schicht von Besuchern und zieht keine
ist die Zahl der Menschen weltweit gestiegen. Seit           Altersgruppe vor. Es zieht Touristen, die mehr über die
Beginn der industriellen Revolution haben die neuen          vielen Verknüpfungen zwischen dem Museum und dem
Technologien zunehmend negative Auswirkungen auf             Territorium in Erfahrung bringen wollen, genauso an wie
unsere Umwelt mit sich geführt. Nun, im 21. Jahrhundert,     Familien und Schüler, für die der interaktive Parcours und
zeigt uns der technologische Aufschwung auch die             die Aktivitäten eine ideale Bildungsergänzung darstellen.
Grenzen unseres Planeten auf, etwa den Verlust an            Verstehen, welchen Weg man im Bereich Energie
Biodiversität, die Folgen des Klimawandels, extreme          einschlagen muss, um die natürlichen Ressourcen zu
Wetterereignisse und die Austrocknung großer Flächen         schonen; einen Einblick in die neuen Technologien und
der Erde.                                                    Biotechnologien bekommen, um ein harmonisches
Nicht umsonst sehen neue Entwicklungsszenarien               Gleichgewicht zwischen Mensch und Umwelt zu
und EU–Programme im Rahmen von „Europa 2020“                 erlangen. Diese Form von Investitionen gilt es für
in Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft die drei              künftige Generationen zu tätigen.
Grundpfeiler, auf die die Zukunft unseres Kontinents
bauen soll.                                                  Doch das MUSE widmet sich auch den jungen „Nerds”,
Aus diesem Grund hat sich das MUSE den Dialog                also all jenen, die sich voll und ganz der Technologie
zwischen Entwicklung und Umweltnachhaltigkeit, im            verschrieben haben. Ein Labor, das eigens für sie
Hinblick auf die Rolle unserer Gesellschaft, auf die Fahne   erdacht wurde, bietet ihnen Raum, um ihre Fähigkeiten
geschrieben.                                                 zu testen und mit den neuesten Technologien in Kontakt
                                                             zu kommen. Schulen, Familien, Jugendliche und „Start-
Sich Wissen aneignen, es verarbeiten, Schlüsse daraus        upper“ können sich im Labor für Digital Fabrication
zu ziehen, all dies sind grundlegende Fähigkeiten über       austoben.
die der moderne Mensch verfügen muss. Aber das reicht        Wissen, Bewusstsein und Verantwortung. Es liegt an uns,
nicht aus. Wir sind heute auch oft gefordert, Position zu    die Zukunft mit zu entwerfen und zu gestalten.
beziehen und uns dementsprechend zu verhalten, um
16.

      FabLab. Wissenschaft berühren
      Das Labor für Digital Fabrication
      im Wissenschaftsmuseum des 21. Jahrhunderts
      FabLa                                                        Worum handelt es sich beim FabLab? Das FabLab ist
      up, Shb, Interakt                                            ein Ort, an dem die Besucher Ideen austauschen und
      Nachhowroom dion, Nerd, S                                    Projekte realisieren können. Ein Ort, an dem jeder sein

      Zukun altigkeit, der Innovati tart-                          ganz persönliches Objekt konzipieren und umsetzen

      Umweft, Kreativi auerhafte on,                               kann. Manch einer mag glauben, dass hier nur kleine

      Fabric lt, Gesells tät, Wirtsch                              Modelle oder Spielzeuge entwickelt werden.

      dreidi ation, Arduchaft, Digit aft,
                                                                   In Wirklichkeit entstehen hier Lebensmittel, Design, Möbel,
            mens                    a
                   ionaleino, 3D Drul
                                                                   Musikinstrumente, Forschung, Technologie. Und es gibt

                          Proto       c                            sogar Tüftler, die hier ein Haus „ausgedruckt“ haben.
                                typisieker,
                                        rung                       Das FabLab bietet nicht nur Raum für Kreativität,
      Das Museum des 21. Jahrhunderts verfügt                      sondern auch für Aus- und Weiterbildung. Es ist
      nicht mehr nur über eine Vielzahl an wertvollen              ein Labor um lokale Fragestellungen in Angriff zu
      Ausstellungsobjekten. Neue Technologien, Innovation,         nehmen, es ist eine geballte Ladung an Ressourcen
      Interaktion lassen den Besucher an Wissenschaft              und Kompetenzen, eine Plattform für soziale und
      aktiv teilhaben. Ein Beispiel hierfür liefert die Personal   wirtschaftliche Innovation. Kurzum, das FabLab ist ein
      Digital Fabrication des MUSE. Das FabLab (Fabrication        Ort, an dem man über die Zukunft spricht und wo man
      Laboratory) ist eine kleine Werkstatt, ausgestattet mit      „fast“ alles herstellen kann.
      Geräten für die „persönliche digitale Produktion“ wie        Neben dem FabLab gibt es auch einen „Showroom der
      etwa einem 3D Drucker, einem Laser Cutter, einem Vinyl       Innovation“. Er kann von Start-ups oder innovativen
      Plotter, einem Satz Arduino-Prozessoren.                     Unternehmen genutzt werden, um eigene Produkte
      Das Konzept des FabLabs stammt vom Massachusetts             vorzustellen. Nicht zu Verkaufszwecken, sondern um
      Institute of Technology (MIT) in Boston. Vor rund zehn       darzulegen wie wichtig Innovation und Nachhaltigkeit
      Jahren hat das Institut einen Kurs angeboten mit             bei der Entwicklung eines Territoriums sind und welche
      dem Titel „How To Make (Almost) Anything“. Die Idee          Anreize sie für neue kreative und hochwertige Berufe
      hierzu fand großen Anklang und entwickelte sich auch         bieten. Eine eigens dafür eingerichtete Kommission,
      außerhalb der Universitäten auf der ganzen Welt weiter.      zu der auch Stakeholder aus der Provinz im Bereich
      Heute gibt es rund 60 FabLabs weltweit. Jenes des            Wissenschaft zählen – entscheidet gemeinsam mit dem
      MUSE arbeitet eng mit einigen FabLabs zusammen, die          MUSE, welche Unternehmen eingeladen werden. Mit
      als Inkubator für italienische Technologieunternehmen        seinem Showroom bietet das MUSE ein permanentes
      tätig sind. Das MUSE FabLab operiert aber auch               Schaufenster der Kreativität Trentiner Unternehmen im
      innerhalb eines weltweiten Netzwerkes, das                   Bereich der nachhaltigen Innovationsentwicklung.
      kontinuierlich Ideen und Projekte austauscht.
17.

Maxi Ooh! Die Entdeckung der Sinne
Entdeckungsreise für die ganz Kleinen

Intellig                                                  kehrt Maxi Ooh! die Sinne seiner kleinen Besucher nach

Reize ente Tech                                           außen. Der Raum verfärbt sich, bewegt sich, erzählt

ist zu reagiert unnologie, die
                                                          Geschichten und handelt nach den Vorgaben jener, die

+ Erwhören; wei d in der La auf
                                                          ihn beleben. Er weckt Neugierde und Abenteuerlust

einladachsener),ch, Babult (ge
                                                          und bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten die Welt zu

kreati end, ertastaufmerksaBaby
                                                          entdecken.

       v, sch     bar, se     m                           Maxi Ooh! ist ein einmaliges Erlebnis, das den Horizont
             ön          nsibe ,                          erweitert, fern der alltäglichen Erfahrungen. Er nutzt
                               l,                         die Unbefangenheit, mit der Kinder auf Neues zugehen.
                                                          Er nutzt ihren freien Kopf und die Fähigkeit über Dinge
                                                          zu Staunen, die sie bereits gesehen oder noch nie
Eine Erfahrung, die in Erstaunen versetzt, begeistert,    gesehen haben, die sie gehört oder noch nie gehört
verwundert. Genauso wie es die Wissenschaft tut.          haben, die sie berührt oder noch nie berührt haben, die
Ein Ort für Kinder, die im MUSE herzlich willkommen       sie gerochen oder noch nie gerochen haben, die sie
sind. Maxi Ooh! richtet sich an die ganz Kleinen,         gekostet oder noch nie gekostet haben. Über Dinge, die
zwischen 0 und 5 Jahren, die offen sind für Neues; die    sie kennen oder nicht kennen und selbst dann erahnen
es beobachten, sehen, riechen, fühlen, mit den eigenen    die ganz Kleinen deren Größe und gleichzeitig auch
Händen ertasten wollen. Ausgehend von eben diesen         deren Nähe. Dem Maxi Ooh! wird viel Raum gegeben:
Dingen, die Kleinkinder besonders gut beherrschen, ist    200 m2. Nicht zuletzt auch, um den Wünschen der
Maxi Ooh! der Ort, an dem Sinne über die Sinne erfahren   Menschen nachzukommen, welche sich für ein Museum
werden, indem immer wieder neue und originelle            aussprechen, das den Kindern reichlich Platz einräumt.
Darbietungen geboten werden. Genauso originell wie        Sie sind der Beginn des Lebens und des Bewusstseins.
die Absichten und Handlungen eines jeden einzelnen        Im gläsernen Bereich bieten die eingefärbten Kugeln
sind. Maxi Ooh! wirkt zunächst wie ein neutraler Ort,     vielerlei Möglichkeiten des Entdeckens und Eroberns.
mit seinen Linien und Farben. Als würde er im Raum        Sie erscheinen einem wie vorbeiziehende Planeten, die
schweben, wartend. So verhält es sich, wenn gerade        hier kurz angehalten haben. Sie geben einem gleichzeitig
niemand drinnen ist. Nichts bewegt sich, wenn sich        das Gefühl von endlich und unendlich, von Zellen und
nicht jemand bewegt, nichts ist zu sehen, wenn nicht      Cyberspace, von Forschung, die dem winzig Kleinen auf
jemand etwas tut. Sobald die Kinder den Raum betreten,    der Spur ist - das unendlich Große stets im Hinterkopf.
erwecken sie Maxi Ooh! zum Leben oder anders herum,       Maxi Ooh! ist eine Metapher. Hier wird nichts
18.

      vorgeschrieben, höchstens vorgeschlagen. Das weckt           Empfindungen auf der Haut aus, je nachdem wie die
      Vertrauen. Die runden, lieblichen Formen laden zum           Besucher reagieren.
      Verweilen ein und zum spielerischen Entdecken mit            In und außerhalb der Kugeln entsteht das Spiel der
      allen Sinnen. Jede Kugel ist einem besonderen Sinn           Wissenschaft rund um die Elemente des Lebens. Den
      gewidmet. Die Kinder lernen unter Einsatz ihres Körpers,     Kindern wird das Gefühl vermittelt, dass sie die Schöpfer
      ihres Geistes und ihrer Emotionen. Ein Körper, der sich      der unvorhersehbaren Szenarien sind. Maxi Ooh! ist ein
      bewegt, setzt in Bewegung; ein Körper, der zuhört            Raum, in dem man sich wohl fühlt. Er ist angenehm und
      und gleichzeitig mit seiner Stimme etwas erschafft;          interessant und verleitet zu einer Entdeckungsreise,
      ein Körper, der staunt und entdeckt, der Geheimnisse         ausgehend von den eigenen Sinnen und darüber
      aufdeckt und sich verzaubern lässt. Das Maxi Ooh! ist        hinaus. Die Überschreitung wird zur Erkenntnis, wenn
      ein Raum, in dem es keine Vorgaben gibt, in dem auch         sie mit anderen geteilt wird. Maxi Ooh! ist ein Ort, der
      der Erwachsene nicht belehrt, sondern einfach nur            Beziehungen herstellt, zwischen Kindern und zwischen
      mitstaunt.                                                   Kindern und Erwachsenen (ihren Eltern oder Begleitern).
      Das Publikum des Maxi Ooh! wird als Babults (Baby            Hier fangen Erwachsene an zu begreifen, hier lernen sie
      + Adults) bezeichnet, die gemeinsam das Umfeld               ein bisschen von den Kindern und erleben Forschung
      erkunden, Erfahrungen sammeln und eine ganz neue             in all ihrer Authentizität und Schönheit. Und doch bleibt
      Art des Zusammenseins entdecken. Böden, Wände, mit           es immer Wissenschaft, es ist niemals Magie. Alles was
      Sensoren ausgestattete Räume, virtuelle und reale, die       hier passiert ist wahrhaftig, wenn auch oft überraschend.
      auf den Besucher reagieren und sich verändern. Selbst        Maxi Ooh! ist ausschließlich für Kinder zwischen 0 und 5
      das Wasser im Bad könnte sich auf ganz ungewohnte            Jahren und deren Begleiter. Schade für all die anderen,
      Weise bewegen. Die Lichter verändern sich ständig, wie       müsste man fast meinen.
      auch die Oberflächen, und lösen damit unterschiedliche

      EUROPA 2020

      Europa 2020 ist ein auf zehn Jahre angelegtes                die Förderung umweltfreundlicher Technologien,
      Wirtschaftsprogramm der Europäischen Union, das              eine bessere gesellschaftliche Integration.
      von der Europäischen Kommission angeregt wurde.              Diese Ziele sollen insbesondere durch sieben
      Ziel ist ein „intelligentes, nachhaltiges und integratives   Flaggschiffinitiativen erreicht werden:
      Wachstum“ mit einer besseren Koordinierung der               ·    Innovationsunion
      nationalen und europäischen Wirtschaft.                      ·    Digitale Agenda für Europa
                                                                   ·    Industriepolitik für das Zeitalter der Globalisierung
      Die drei Schwerpunkte des Programms sind:                    ·    Europäische Plattform gegen Armut
      die Förderung von Forschung und Entwicklung sowie            ·    Jugend in Bewegung
      von Hochschulbildung und lebenslangem Lernen zur             ·    Ressourceneffizientes Europa
      Erhöhung des Wirtschaftswachstums,                           ·    Agenda für neue Fähigkeiten und Jobs
19.

Eastern Arc
das „alpine” Tropenhaus
Ein Projekt zwischen Wissenschaft und
internationaler Kooperation
Der Berg ist das Erkennungsmerkmal schlechthin für das     Biodiversität ablegen, von den bekannteren afrikani-
Trentino und damit auch das Bindeglied zu sämtlichen       schen Arten bis hin zu den unbekannteren wie z.B. der
anderen Berggebieten der Welt, vor allem zu jenen, die     Talerkürbis, der Taro, die Straucherbse, die Bambara-
– ähnlich den Alpen - einen hohen Grad an Natürlichkeit    Erdnuss, die Foniohirse, die Sorhumhirse, afrikanische
und Biodiversität aufweisen. Das Tropenhaus des MUSE       Bohnen, Süßkartoffeln. Vervollständigt wird der Einblick
bringt einen kleinen Ausschnitt der Wälder der Eastern     in die afrikanische Landwirtschaft aber auch durch
Arc, einer der wichtigsten Bergketten des tropischen       bekanntere Arten, die weltweit Absatz finden, wie Kakao,
Ostafrikas, nach Trient.                                   Kaffee, Tee, Pfeffer, Vanille, Zuckerrohr, Palmöl, Bana-
Im Tropenhaus trifft der Besucher auf die einzigartigen    nen, Teak. Anhand letzterer wird aufgezeigt, welche
heimischen Arten der Eastern Arc. Er kann die große        Auswirkungen die globalen Märkte auf Tropengebiete
Vielfalt an Formen und Farben eines der wichtigsten        haben können, und wie die Nachfrage der westlichen
Biodiversitäts-Hotspots unseres Planeten mit den Hän-      Welt das Landschaftsbild der Tropen beeinflusst. Ein Teil
den greifen. Tafeln informieren über die Heilkräfte und    des Tropenhauses widmet sich den kosmetischen Pflan-
Einsatzbereiche der wichtigsten Arten. Hier findet man     zen wie Argan, Jojoba, Shea, die in fast allen unseren
die duftenden Blüten des Tabernaemontana, die dem          Schönheitsprodukten enthalten sind. Im Tropenhaus le-
Jasmin sehr ähnlich sehen. Hier kann man die wasser-       ben außerdem kleine Tiere: Vögel, Reptilien, Amphibien,
gefüllten Stämme einer wilden Bananenstaude berühren,      Wirbellose, Frösche und Tropenschmetterlinge.
zwischen den faszinierenden Blättern der Baumfarne         Den 600m2 großen Tropenwald belebt eine großer
bummeln und den natürlichen Lebensraum der afri-           tosender Wasserfall, der senkrecht über steiles Gelän-
kanischen Veilchen erkunden, die zu den beliebtesten       de, das für diese Bergwelt so typisch ist, niederdonnert.
Zimmerpflanzen zählen.                                     Ein gemütlicher Wanderpfad führt den Besucher auf
Und natürlich dürfen die Nahrungsmittelpflanzen nicht      eine imaginäre Reise vom Tal des Kilombero Flusses,
fehlen, die Zeugnis von der lokalen landwirtschaftlichen   vorbei an einem kleinen Markt, an dem seltene Speisen
20.

      verköstigt und traditionelle Handarbeit bewundert wer-     Minimum und helfen Wasser und Elektrizität zu sparen.
      den können, hinauf in die Udzungwa Berge. Weiter führt     Die optimal isolierte Glasfassade beispielsweise sorgt
      die Reise in den unberührten Wald oder „msitu“ wie er      für ausreichend Licht, während des Lüftungskreislaufs
      auf Swahili heißt, mit seinen Bäumen, Blumen und tropi-    werden Wärme und Wasser wiedergewonnen, die Luft
      schen Tieren. Und immer wieder lädt das Museum den         wird über unterirdisch verlaufende Röhren vorgewärmt
      Besucher ein, an internationalen Projekten und Koope-      bzw. bei Bedarf vorgekühlt, beim Bau des Treibhauses
      rationen zur Erhaltung dieses einzigartigen und fragilen   wurden umweltverträgliche Materialien erneuerbaren
      Lebensraums teilzunehmen. Die Projekte helfen glei-        Ursprungs eingesetzt, die Bekämpfung der verbreitetsten
      chzeitig die Armut in diesem Teil der Erde zu bekämpfen    Krankheitserreger erfolgt über integrierte Maßnahmen.
      und die Aus- und Weiterbildung vor Ort zu fördern.         Das Treibhaus steht symbolisch für die Begegnung
      Bei der Projektierung des Tropenhauses wurde viel Wert     mit fernen Lebensräumen, die dem Trentino seit jeher
      auf Funktionalität und Nachhaltigkeit gelegt. Innovative   aufgrund ihrer alpinen Kultur nahe stehen.
      Technologien reduzieren den Energieverbrauch auf ein
21.

Das MUSE entdecken
Die Ausstellungsgalerien

Der Hauptparcours beginnt ganz oben, auf der
Terrasse des MUSE. Von hier aus hat der Besucher
freien Blick auf die umliegende Landschaft: die Stadt,
den Fluss, die Berge, den Horizont und den Himmel.
Weiter geht es über den vierten Stock bis zum
Tropenhaus.

+5       Terrasse

+4       Hohe Gipfel

+3       Alpine Natur

+2       Geologie der Dolomiten
         Zivilschutz
         Temporäre Ausstellungen

+1       Alpine Urgeschichte
         Nachhaltigkeit
         FabLab
         Showroom und Innovation
         Meeting Area

  0      Eingang
         Maxi Ooh! Bereich für Kinder
         Interaktives Museum

-1       Evolution
         Biologie
         Temporäre Ausstellungen

-1       Tropenhaus
22.

      Ebene +4                                                   gewidmet mit einer großen Nachbildung eines alpinen
      Hohe Gipfel                                                Gletschers und der geomorphologischen Formen,
                                                                 die ihn kennzeichnen. Ein weiterer ist den Gletschern
      Schwerpunkte:                                              der Welt und der Ausstellung eines Eisbohrkerns
      • Gipfel und Gletscher, nicht nur in den Alpen             aus der Antarktis gewidmet. Die Ausstellung wird
      • Lebensformen und Anpassung                               durch Bilder, Videos und Momentaufnahmen aus der
      • Klimawandel                                              Gletscherforschung angereichert.
      • Entdecker und Alpinisten                                 Und natürlich wird auch auf die Entdecker Bezug
      • Mensch und Natur im Hochgebirge                          genommen, die als Erstes die unbekannten alpinen
                                                                 Täler erforscht und die Berggipfel erklommen haben,
      Das Hochgebirge, ein karger, schwieriger Lebensraum,       um über die Wunder der Natur zu berichten. Ebenso
      fasziniert Reisende und Abenteurer seit jeher. Hier sind   werden Geschichten über berühmte Alpinisten
      sie den Gipfeln und Gletschern ganz nah.                   erzählt, die Berge mit großem Sportsgeist bezwangen.
      Die „höher gelegenen“ Ausstellungsräume des Museums        Ausrüstungsgegenstände, die heute außer Mode sind
      führen ins Hochgebirge. Sie faszinieren, indem sie beim    wie alte Steigeisen, Eispickel, Hanfseile und Felshaken
      Besucher lebensechte Empfindungen hervorrufen, die         legen Zeugnis davon ab.
      er nur in diesen Höhenlagen erleben kann. Sie vermitteln
      aber auch geologische und biologische Kenntnisse,          Absolut nicht zu versäumen:
      die auf den ersten Blick weit weg scheinen, aber in
      Berggebieten dennoch in enger Wechselwirkung mit           Erlebnis im Eis: Der Besucher blickt auf der einen Seite in
      dem Menschen stehen.                                       den Big Void, auf der anderen kann er eine nachgebildete
      In einem Tunnel ist es möglich, die Emotionen des          Gletscherlandschaft berühren mit Felswand, Vegetation
      Hochgebirges nachzuempfinden. Atemberaubende Flüge         und echtem Eis. Hier erhält der Besucher Einblicke in die
      führen über alpine Gipfel, über die Dolomiten. Gletscher   Biologie und Geomorphologie des Gletschers, die sich
      und Wälder sind zum Greifen nah und überall ertönen        in Folge der ständigen Bewegung des Eises gebildet
      Klänge des alpinen Lebensraums. Eine Video Wall zeigt      haben.
      in Echtzeit die meteorologisch-klimatischen Verhältnisse
      einiger Locations im Trentino und im Alpenraum an, eine    Eine Eiskernprobe, die italienische Forscher aus der
      Webcam sorgt für eine Direktverbindung auf 8000 Metern     Antarktis entnommen haben. An den verschiedenen
      Höhe mit dem Mount Everest.                                Eisschichten können die Wissenschaftler das Klima der
      Ein Ausstellungsbereich ist dem Lebensraum Gletscher       Vergangenheit ablesen.
23.

                                                             multimediale Spiele vertiefen das Thema Anpassungs-
Ebene +3                                                     und Überlebensstrategien in den sich ständig
Alpine Natur                                                 jahreszeitlich wechselnden Lebensräumen.
                                                             Für die ganz jungen Besucher und ihre Begleiter ist ein
Schwerpunkte:                                                Sonderbereich vorgesehen, der die Entdeckerlust stillt:
• Alpine Fauna und Flora                                     der Discovery Room „Entdecke den Wald“. Hier kann
• Anpassung und Überlebensstrategien                         ein großer Baum untersucht werden, man kann sich
• Ökosysteme                                                 verkleiden, interaktive Spiele spielen und in einer Reihe
                                                             von Schubladen stöbern, in denen sich interessante
Die Biodiversität in den Alpen ist ein wahres „vertikales    Fundstücke aus der Natur befinden.
Mosaik“ unterschiedlicher Lebensräume, die von               Der Bereich wurde eigens für junge Besucher (5-10
hochspezialisierten und deshalb auch einzigartigen           Jahre) konzipiert. Hier können sie alleine, mit den Eltern
Tier- und Pflanzenarten bewohnt werden. Die                  oder einem Museumsangestellten Natur entdecken,
Ebene +3 widmet sich ganz dem Thema Umwelt,                  indem sie all ihre Sinne einsetzen. Die Stimmung im
den Ökosystembeziehungen zwischen Umwelt und                 Raum ist einladend, weckt die kindliche Neugierde und
Tier- bzw. Pflanzenarten und ihren Anpassungs- und           erleichtert den Erstkontakt mit der „Wissenschaft“.
Überlebensstrategien, die stark durch die großen             Kennzeichnend für den Discovery Room ist der
jahreszeitlichen Schwankungen geprägt sind.                  multisensorische und interaktive Ansatz sowie der
Die Galerie „Im Labyrinth der Biodiversität“ ist ein         spielerische und emotionale Umgang mit dem Thema
imaginärer Wanderpfad, der durch aufeinanderfolgende,        Forschung. Hier wird der natürliche Forscherdrang der
aber auch sich überschneidende Lebensräume führt.            Kinder geweckt, gleichzeig werden sie dazu angehalten,
Insgesamt sind es 26 Lebensräume und zwei Aquarien.          selbständig Lösungen auf die ihnen gestellten Fragen zu
Ziel des Parcours ist es, beim Besucher authentische         finden.
Emotionen hervorzurufen, die ein Naturerlebnis auslösen
kann: wenn er etwa auf ein Wildtier trifft, wenn er dessen   Absolut nicht zu versäumen:
Ruf hört, wenn er Zeuge einer Jagd oder eines Balzrituals
wird. Jeder Lebensraum beeindruckt auf besondere             Die ausgestopften Tiere, darunter der Wolf, der
Weise, indem er auf ausgestopfte Tiere zurückgreift,         Goldschakal (er ist erst kürzlich im Trentino heimisch
die besonders lebensecht dargeboten werden oder mit          geworden) sowie die winzigen Dioramen, wie der große
virtuellen, interaktiven Technologien arbeitet.              Ameisenbau der roten Waldameise (formica rufa), der in
Die jahreszeitlichen Schwankungen in den alpinen             seinem Inneren erkundet werden kann.
Lebensräumen sind das Bindeglied zwischen                    Die kleinen Tricks, die das Labyrinth lebendig werden lassen.
den Schautischen der Galerie „Im Wandel mit den              Die Möglichkeit, mit allen Sinnen zu entdecken.
Jahreszeiten“. Die Schautische sind der Migration, der       Ein interaktives Spiel für 4 Spieler, in welchem man
Blüte und der Bestäubung, dem Leben im Wasser und            zum Jäger oder Gejagten wird und das gleichermaßen
der Thermoregulierung gewidmet. Lebende Reptilien,           Schnelligkeit, Konzentration und Reflexe erfordert.
ausgestopfte Tiere und Nachbildungen, Dokumentarfilme        Das Migrationsspiel, in dem der Teilnehmer die großen
und Video Diary, interaktive Ausstellungen und               Etappen dieser epischen Reise miterleben kann.
24.

      Ebene +2
      Die lange Geschichte der                                    hinterlassen hat, aber auch in der Geschichte und
      Dolomiten                                                   im sozialen Geflecht der Menschen im Gebirge. Der
                                                                  Parcours endet beim Thema Gefahren – geologische
                                                                  Risiken, Umweltgefahren und Verwundbarkeit der
      Schwerpunkte:                                               alpinen Gebiete. Anhand möglicher Szenarien bei
      • Geologie der Alpen und der Dolomiten                      Naturereignissen wie Erdbeben, Erdrutsche, Lawinen
      • Geologische und tektonische Phänomene                     und Überschwemmungen kann der Besucher auf
      • Geschichte des Bergbaus                                   interaktive Weise die komplexe Maschinerie des
      • Nutzung der Bodenschätze                                  Zivilschutzes kennen lernen.
      • Geologisches Risiko
      • Umweltrisiko                                              Absolut nicht zu versäumen:
      • Zivilschutz
                                                                  Tropisches Salzwasser-Aquarium mit typischem
      Der multimediale Ausstellungsparcours mit seinen            Ökosystem eines Korallenriffs – stellvertretend für das
      Ausstellungsstücken aus der Geologie (Gesteine,             Ambiente, aus dem sich die Gesteine der Dolomiten-
      Fossilien und Mineralien) führt in die Geomorphologie       Gebirgsmassive gebildet haben.
      der Alpen ein. Er lädt dazu ein, auf unterhaltsame Weise
      die Evolution geologischer Ambiente der Vergangenheit       Eine Timeline voller Mineralien, archäologischer
      zu erkunden: Gebirge, die vor den Alpen existierten,        Fundstücke und Alltagsgeräte erzählt die Geschichte
      Vulkane, Wüsten, tropische Meere, Korallenriffe und die     der Verbindung zwischen den Menschen und den
      Tiefe der Ozeane.                                           Bodenressourcen, von den ersten Metallen bis zu den
      Er lässt den Besucher die geodynamischen Prozesse           Industriematerialien.
      der Vergangenheit nacherleben, bei denen der
      Meeresgrund der Urmeere durch enormen Druck                 Was tun im Katastrophenfall? Ein multimedialer,
      über den Meeresspiegel angehoben wurde, sich                interaktiver Bereich ermöglicht es den Besuchern in die
      aufgefaltet hat, zerbrochen ist und die Alpen gebildet      Rolle eines Mitarbeiters des Zivilschutzes zu schlüpfen.
      hat. Der erste Teil des Parcours endet mit einem            Er lernt mit verschiedenen Arten von Naturrisiken
      Blick auf die geomorphologischen Prozesse der               umzugehen. Dabei trifft er Entscheidungen, beschafft
      jüngsten Erdgeschichte, die derzeit noch am Laufen          meteorologische, hydrogeologische und seismische
      sind: Gletscherbildung, Hangrutsche, Karst. Ihr             Daten, lernt diese kennen und schickt schließlich
      Zusammenspiel hat die Alpen so werden lassen, wie wir       Hilfskräfte und Spezialistenteams aus Geologen,
      sie heute betrachten können.                                Ingenieuren oder Forstmitarbeitern in die Einsatzgebiete.
      Der zweite Teil der Ausstellung legt das Augenmerk          Was schütz vor Überschwemmungen im Gebirge?
      auf die Beziehung zwischen dem Menschen und der             Eine interaktive Schau zeigt den
      abiotischen Dimension der natürlichen Umwelt. Der           Überschwemmungsschutz in den Bergen. Der Besucher
      Ausstellungsabschnitt zum Mineralvorkommen hebt vor         erlebt, wie Schutzvorrichtungen entlang alpiner
      allem die Bedeutung der Rohstoffe für die Bevölkerung       Wildbäche vor bewohnten Siedlungen im Falle starker
      der Alpen von der Vorgeschichte bis in unsere Zeit hervor   Niederschläge funktionieren.
      – ein Phänomen, das seine Spuren in der Landschaft
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