Fortschrittsbericht eines internationalen Kooperationsprojektes - UVCW
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Fortschrittsbericht eines internationalen Kooperationsprojektes Sus-Cit für "Sustainable Cities" oder wie kann man das Interesse anderer Partner für Maßnahmen nachhaltiger Stadtentwicklung wecken? Delphine Goffaux - Novembre 2006 In der Ausgabe des "Mouvement communal" von Juni 2005 teilten wir Ihnen die Entstehung des Projektes Sus-Cit mit, einem durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (Feder) kofinanzierten und von der Abteilung für Raumordnung und Städtebau der wallonischen Region angeführten transnationalen Kooperationsprojekt. Achtzehn Monate später informieren wir Sie über die bisherigen Verwirklichungen und geben einen Lagebericht über den Stand des Projektes, sowie dessen Entwicklungen und Perspektiven ab. Zur Erinnerung, die Initiative "Nachhaltige Städte", die unter der vorherigen Legislatur vom wallonischen Minister für Raumordnung, Städtebau und Umwelt, Michel Forêt, eingeführt und mit Begeisterung durch dessen Nachfolger, André Antoine, fortgeführt wurde, wurde im Jahre 2002 ins Leben gerufen, gemeinsam mit etwa zehn Städten, die alle denselben Willen teilten, anhand eines transnationalen Netzwerkes die Übertragung von Know-how und guter Praktiken in Bezug auf nachhaltige Stadtentwicklung zu intensivieren. Das Programm Interreg III B Eno erschien folglich als der geeignete Arbeitsrahmen für die Schaffung eines solchen Netzwerkes, mit der wallonischen Region als federführendem Partner, umgeben von vier wallonischen (La Louvière, Mouscron, Ottignies-Louvain-la-Neuve, Tournai) und drei französischen Städten (Lille, Valenciennes, Roubaix), der deutschen Stadt Aachen und dem Zentrum für nachhaltige Entwicklung (Cerdd), welches in Loos-en-Gohelle in der Nähe von Lille angesiedelt ist. Im November 2004 offiziell gestartet, ist es nun also 2 Jahre her, dass die 10 Partner sich daran gemacht haben, sich zu treffen und Erfahrungen, Fachkenntnisse und Know-how in Bezug auf nachhaltige Stadtentwicklung auszutauschen. Konkret sind mehrere Modellaktionen durchgeführt worden. Während die 12 ersten Monate hauptsächlich der administrativen Einführung und der konkreten Verteilung der Aufgaben gewidmet waren, ist nun seit einem Jahr der eigentliche Austausch in vollem Gange. Drei der sechs Pilot- Investitionen (Tabelle 1) - Mouscron, Ottignies-Louvain-la-Neuve und Aachen -
Pilot- Investitionen (Tabelle 1) - Mouscron, Ottignies-Louvain-la-Neuve und Aachen - befinden sich zurzeit in Durchführung und werden bis zum nächsten Frühjahr abgeschlossen sein. Austausch und Erkenntnisse, Basis der transnationalen Dynamik Wie wir es im Juni 2005 im Detail beschrieben hatten, sind zwei Arten von Treffen eingeführt worden, um den Austausch, Basis der transnationalen Dynamik, zu begünstigen. Einerseits werden thematische Austauschseminare abwechselnd von jedem der Partner organisiert, bei denen neben den Mitgliedern des Sus-Cit Netzwerkes alle öffentlichen und/oder privaten Institutionen mit eingebunden werden, die an den zur Sprache gebrachten Themen interessiert sind und dafür sensibilisiert wurden. Diese Seminare verfolgen das Ziel, Themen der nachhaltigen Stadtentwicklung zu behandeln, welche für die Gesamtheit der wallonischen und europäischen Gemeinden Schwerpunkte darstellen. Bisher standen mehrere Themen im Mittelpunkt des Austausches, wie die Energieeffizienz öffentlicher Gebäude, die Entwicklung von Blockheizkraftwerken, die Entwicklung öffentlich-privater Partnerschaften, die "Good Governance" oder auch Städtebau und nachhaltiges Wohnungswesen in Städten und Gemeinden. Jeder dieser Tage hat es ermöglicht, Leute miteinander in Kontakt zu bringen, die von verschiedenen Horizonten stammen, jedoch mit denselben Herausforderungen konfrontiert werden. Bei diesem Austausch war es ermutigend, festzustellen, welche Bedeutung dem internationalen Aspekt zukommt. In der Tat haben zum wiederholten Male Erfahrungen, die in einem der 3 Partnerländer gesammelt wurden, es erlaubt, unterschiedliche Blickwinkel für das gleiche Problem miteinander zu konfrontieren. Beispiele, die besonders aussagekräftig sind: auf ihrem Seminar konnte die Stadt Valenciennes die Anstrengungen aufzeigen, die sie unternimmt, um ihre Einwohner in die Überlegungen über ihre verschiedenen Entwicklungsprojekte mit einzubeziehen, eine Illustration demokratischer Bürgerbeteiligung, die die Mitglieder des Sus-Cit Netzwerkes stark interessiert hat. Oder noch die Umnutzung des alten Bergbaustandortes 11/19 in Loos-en-Gohelle, wo auch das Cerdd untergebracht ist, ein konkretes Beispiel
von hoher Bedeutung für die wallonischen Städte, die über dasselbe Bergbauprofil verfügen. Andererseits treffen sich Arbeitsgruppen, in Bezug auf die ausgewählten Pilot-Investitionen, die ausschließlich die Mitglieder des Sus-Cit Netzwerkes umfassen. Bisher haben diese es erlaubt, die Entwicklung der Investitionsprojekte von Mouscron, Ottignies-Louvain-la-Neuve und Aachen genauer zu verfolgen. In der Tat, wie bereits vorher beschrieben, werden diese 3 Investitionen in den nächsten Monaten verwirklicht werden; konkrete Fortschritte konnten bereits vorgestellt werden, so wie die Auswahl der Technologie, des Materials und der Lokalisierung. Im Laufe der Verwirklichung der Investitionen versammeln sich die Mitglieder des Netzwerkes mehrere Male in thematischen Clustern, in denen der jeweilige Promotor die angestellten Überlegungen mitteilt und den bereits zurückgelegten Weg erläutert. Tabelle 1: Beschreibung der Investitionen, die für 6 Partner des Sus-Cit Netzwerkes ausgewählt wurden Partner Investition Mouscron Nachhaltige Konstruktion eines Gebäudes, in dem ein Technologie-Pol im Bereich Biokonstruktion untergebracht ist Ottignies-Louvain-la-Neuve Vernetzung der Heizsysteme von 4 öffentlichen Gebäuden mit Hilfe eines Blockheizkraftwerkes, das mit Rapsöl betrieben wird Aachen Installation eines Heizungssystems mit Holzpellets in einer öffentlichen Schule Lille Organisation von Schulungen (bestimmt für die Arbeiter und Lieferanten) in einem Modellgebäude, das nach Nachhaltigkeitsaspekten renoviert wurde Roubaix Qualitativ umweltfreundliche Gestaltung eines öffentlichen Platzes La Louvière Einrichtung eines Blockheizkraftwerkes für das neue Schwimmbad von La Louvière In der Praxis: Entwicklung der Investitionen Infolge der ersten Machbarkeitsstudien und der Investitionsanpassungen, hier nun der Stand der Investitionen in ein paar Stichworten.
Mouscron Nach Auftragserteilung am 28. Dezember 2005, fand am 1. September 2006 die Grundsteinlegung, oder besser gesagt die Platzierung des ersten "Balkens", durch Herrn Minister Antoine statt. Der Bau des Pols, in dem die VoG Elea , der Energieschalter, ein Ausstellungsraum zur Förderung der erneuerbaren Energien und der Techniken im Bereich der Öko-Konstruktion untergebracht sein dürften, müsste Februar 2007 abgeschlossen sein, Datum, an dem dort ebenfalls die Sus-Cit Ausstellung abgehalten wird (vgl. unten). Ottignies-Louvain-la-Neuve Die Ausschreibung für die Verwirklichung des Mini-Fernwärmenetzes ist Mitte September 2006 durchgeführt worden. Der Auftrag müsste im Laufe des Monats November 2006 vergeben werden, damit das System im Juni 2007 in Betrieb gehen kann. Aachen Der Zuschlag ist im letzten Frühling erteilt worden. Angesichts des wachsenden Interesses für diese Art von Anlagen verspätet sich die Lieferung allerdings um einige Wochen. Die Installation, die eigentlich während der Sommerferien hätte erfolgen sollen, ist auf die nächsten Schulferien (Herbst 2006) vertagt worden, so dass die Anlage funktionsfähig sein dürfte, wenn der Winter beginnt. La Louvière Das Blockheizkraftwerk wird das Schwimmbad des neuen Wassersportkomplexes der "Région du Centre" mit Wärme und Strom versorgen. Am vergangenen 30. August haben die Behörden der Stadt La Louvière die Grundsteinlegung des Wassersportkomplexes vorgenommen, in Anwesenheit des Vertreters des wallonischen Ministers für Ausstattung, Michel Daerden. Der Bau dieses Komplexes müsste Ende 2008 abgeschlossen sein.
Roubaix Der Beginn der ursprünglich vorgesehenen Arbeiten zur Umgestaltung des öffentlichen Platzes hängt unmittelbar mit einem Wohnungsbauprojekt zusammen, für das aber selbst nach mehreren Ausschreibungen aus unterschiedlichen Gründen keine zufrieden stellenden Angebote eingingen. Momentan liegt der Europäischen Kommission ein Vorschlag zu einer Neugestaltung nach HQE-Norm vor, über den diese in naher Zukunft befinden wird. Lille Ähnlich wie in Roubaix ist das Projekt zur Organisation von Schulungen Bestandteil eines ehrgeizigen sozialen und Städtebauprojektes. Einige Verspätungen haben folglich bereits stattgefunden. Jedoch ist der Standort nun definitiv festgelegt und das Lastenheft für die Ausschreibung im letzten Frühjahr verfasst worden. Die definitive Auftragserteilung soll im Laufe dieses Herbstes stattfinden, damit die Arbeiten noch im Dezember 2006 beginnen können. Die Eröffnung dieses Projektes ist für September 2007 vorgesehen. Die Bekanntmachung der Errungenschaften Verschiedene Kanäle werden genutzt, um die bisherigen Errungenschaften bekannt zu machen. Die Internet-Seite des Projekts (www.sus-cit.org), welche im Juni 2006 online gestellt wurde, wird dabei als Brennpunkt benutzt. Sie ist derart angelegt worden, dass sie als Relais aller anderen Diffusionsformen fungieren kann und verfolgt das Hauptziel, als Relaisplattform für die nachhaltige Stadtentwicklung zu dienen. Momentan spiegelt sie vor allem die Aktivitäten des Sus-Cit Netzwerkes wider und die Gesamtheit der Informationen zum Projekt, den Partnern und den Aktivitäten findet sich dort wieder. Progressiv werden andere, allgemeine (Links zu Referenzwebseiten und -nachschlagewerken) oder punktuelle Informationen (Neuigkeiten, Veranstaltungskalender in Bezug auf nachhaltige Stadtentwicklung) den Inhalt vervollständigen, damit die Webseite ihrer Aufgabe als Plattform zur nachhaltigen Stadtentwicklung schnell gerecht werden kann.
Jedes der Treffen, die im Laufe des Projekts organisiert wurden, wird verwertet und für die interne und externe Verteilung zusammengefasst. Sehr bald kann man auf der Webseite die Tagungsbände der Seminare herunterladen, die es jedem ermöglichen werden, vom regen Austausch über die verschiedenen erörterten Fragen zu profitieren. Im präzisen Fall der Workshops werden technische Datenblätter erstellt, welche die Schlüsselpunkte der Verwirklichung der Investitionen beinhalten und auf der Webseite des Projektes zum Download bereitgestellt werden. Diese werden systematisch in Deutsch und Französisch verfügbar sein. Schon in der Aufbauphase des Projekts ist der Wunsch aufgekommen, sich auch an den Bürger zu richten. Folglich haben die Partner, über die Stadt Aachen, eine hauptsächlich für Bürger bestimmte Wanderausstellung geschaffen. Diese informiert und sensibilisiert die Bürger aus den 3 Ländern zu den Konzepten der nachhaltigen Entwicklung im Bereich des Bauens und Renovierens von privaten Wohnungen, d.h. einem Bereich, in dem der Bürger konkret intervenieren kann (für den Zeitplan der Ausstellung, s. Tabelle am Ende des Artikels). Achtzehn Monate nach der Konzeption der Ausstellung stellt man nun fest, dass die Mentalitäten der Bürger sich mittlerweile schnell entwickelt haben, so dass die verfolgte Zielsetzung jetzt darin besteht, diese Ausstellung entsprechend den Bedürfnissen und der Nachfrage weiter zu entwickeln. In der Tat, mehr noch als den Bürger über das Konzept zu informieren, ist es nun an der Zeit, ihm bei der konkreten Umsetzung zu helfen. In Zusammenarbeit mit dem Cluster "Eco-construction" (Bündnispartner des Sus-Cit Projektes), bemühen sich einige, das Netzwerk repräsentierende Mitglieder momentan darum, die Ausstellung zu einem echten Werkzeug für das nachhaltige Bauen und Renovieren weiter zu entwickeln. Bis September 2007 Während die Investitionen und die entsprechenden Workshops ihren Weg gehen, werden andere Aktivitäten durchgeführt, um den Austausch von Kenntnissen, Fachwissen und Erfahrungen weiter zu verfolgen.
Sechs Seminare sind noch vorgesehen. Wie vorher unterstrichen wurde, sind diese für jede öffentliche oder private Institution zugänglich, die an den zur Sprache gebrachten Themen interessiert ist. Ein erstes technisches Seminar wird im Monat November stattfinden und wird den Bereichen Städtebau und nachhaltiges Bauen gewidmet sein: "Städtebau und nachhaltiges Wohnen in Städten und Gemeinden: technische Werkzeuge, Aktionsmöglichkeiten und gute Praktiken". Die fünf anderen, die ab Januar 2007 geplant sind, sind klassische Seminare, die Themen wie die Kommunikation mit der breiten Öffentlichkeit über nachhaltige Entwicklung, die Bekämpfung der städtischen Zersiedlung, die Gestaltung öffentlicher Plätze gemäß der HQE-Norm und das ökologische Bauen und Verwalten von Parzellierungen zur Sprache bringen werden. Schließlich wird zum Abschluss des Projektes (ursprünglich für September 2007 vorgesehen) ein letztes Seminar zur Verbreitung der Resultate von der federführenden DGATLP organisiert. Allerdings kann es durchaus sein, dass das Projekt infolge verschiedener zeitlicher Zwänge, denen manche Aktivitäten unterlagen, um einige Monate verlängert wird. Nach einer Pause von zwei Monaten zum Jahresende 2006 wird die Wanderausstellung ihre Reise Anfang Januar 2007 wieder aufnehmen, um diese dann im Monat September 2007 in Ottignies-Louvain-la-Neuve zu beenden. Eine Zukunft für Sus-Cit Unter den 10 Partnern befinden sich lediglich vier wallonische Gemeinden. Allerdings lassen die Motivation, die einige von diesen an den Tag legen, sowie das durch andere, noch nicht angeschlossene Gemeinden bereits bekundete Interesse auf eine Zukunftsperspektive für Sus-Cit schließen. In der Tat kann man sich nur schwierig vorstellen, dass dieses Projekt, das sich als Träger zur "Umsetzung integrierter Ansätze nachhaltiger Stadtentwicklung" versteht, ein einmaliges Experiment bleibt. Und obwohl wir momentan erst ganz am Anfang neuer Überlegungen stehen, die es dem Projekt erlauben sollen, sich langfristig weiter zu entwickeln, tauchen Ideen auf, die Überlegungen für die Zukunft hervorrufen. In der Tat, obwohl die Europäische Kommission sich noch nicht definitiv zur neuen Programmierung im Rahmen der
Strukturfonds 2007-2013 geäußert hat, ist die Zeit dennoch gekommen, sich für die ersten Projektaufrufe vorzubereiten. Die bisherigen Erkenntnisse von Sus-Cit können folglich als Leitfaden zur Umsetzung eines Folgeprojektes dienen. Die Anzahl Mitglieder des Netzwerkes wird erweitert werden. In diesem Sinne wird sehr wahrscheinlich ein Aufruf zur Bewerbung als Partner in Betracht gezogen, der allen wallonischen Gemeinden offen steht, genau so wie anderen ausländischen Gebilden, die ebenfalls besorgt sind, die Zusammenarbeit und den Austausch von Know-how zwischen den Regionen des Nordwestens Europas zu begünstigen. Die Lehren von Sus-Cit müssen als Überlegungsbasis dienen und eine Wiederanpassung erlauben, wenn diese sich als notwendig erweist, um die Erwartungen der lokalen Behörden und der Bürger so gut wie möglich zu erfüllen. Für weitere Auskünfte können Sie die Webseite des Projektes besuchen (www.sus-cit.org) oder Luc Maréchal, Generalinspektor der Abteilung Raumordnung und Städtebau der wallonischen Region und Frau Anne Daubechies, Attaché kontaktieren. Frau Delphine Goffaux, Beraterin im Dienst Europa/International beim Städte- und Gemeindeverband der Wallonie und Koordinatorin des Projektes Sus-Cit. ---------- 1. [Remonter] "Elea, die Natur, mein Haus" ist ein Projekt, das durch die Stadt Mouscron zur Verwirklichung eines Wohngebietes und eines Technologie-Pols angeregt wurde, in dem sämtliche Umweltkonzepte in Bezug auf das Bauen aufgegriffen werden sollen. Die Verwaltung und die Animation innerhalb des Pols werden durch eine VoG wahrgenommen. Ce document, imprimé le 26-06-2020, provient du site de l'Union des Villes et Communes de Wallonie (www.uvcw.be). Les textes, illustrations, données, bases de données, logiciels, noms, appellations commerciales et noms de domaines, marques et logos sont protégés par des droits de propriété intellectuelles. Plus d'informations à l'adresse www.uvcw.be/plan-du-site/disclaimer.cfm © Union des Villes et Communes de Wallonie asbl
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