FRÜHJAHR 2023 - Kampa Verlag
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Wenn die Zeiten kälter werden, ist es schön, sich an Liebe Buchhändler*innen, Büchern zu wärmen. gegen die üble Wetterlage (meteorologisch, aber auch wirtschaftlich und politisch) läuten wir das Jahr mit einer ganz besonderen Taschenbuchaktion ein: sechs Bücher, die so viel Wärme ausstrahlen, dass die Heizung getrost heruntergedreht und Heiz- und Stromkosten gespart werden können. Mit ihrem Jahrhunderterfolg Tannöd hat Andrea Maria Schenkel den deutsch sprachigen Kriminalroman geprägt wie keine Zweite. Jetzt hat sie endlich wieder aus einem historischen Fall einen packenden Roman gemacht, mit einer Hauptfigur, deren Abgründe garantiert jede Wärmflasche in Eis verwandeln. Eine »natur(un)heilkundliche Schauergeschichte«, so der Untertitel, ist Empusion von Olga Tokarczuk, ihr erster neuer Roman seit fast zehn Jahren, eine hintersinnige Replik auf Thomas Manns Zauberberg. Darin treibt Tokarczuk ihren Spott mit einer Gruppe Männern in einem Sanatorium, die in ihrer »Welt ohne Frauen« genüsslich über die »Frauenfrage« diskutieren. Ein politisch hochaktueller Roman, aber auch ein grandioses Lesevergnügen. Hätte Olga Tokarczuk nicht schon den Literaturnobelpreis, für diesen Roman verdiente sie ihn! »Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele«, hat Pablo Picasso gesagt. Anlässlich seines 50. Todestags empfehle ich Ihnen das persönlichste und eindrucks- vollste Buch über dieses Genie: Gespräche, die der Fotograf Brassaï mit ihm führte. Ich hoffe, dass Sie in der Weihnachtszeit ein wenig Ruhe finden können, um mit ent- staubter Seele, neuem Elan und einer großen Portion Optimismus in das neue Jahr zu starten. Mit den besten Neujahrswünschen für Sie, Ihre Familie und Ihr Geschäft. Herzlich Ihr Daniel Kampa PS: Haben Sie Lust auf einen kurzweiligen, eleganten Wohlfühlroman, nach dessen Lektüre man zufrieden ist, weil er so schön war, und wehmütig, weil er schon zu Ende ist? Der Gärtner von Wimbledon von Jane Crilly! Ich liebe diesen Roman und bin mir sicher: Das wird ein Matchwinner im Bücherfrühling. Gerne schicke ich Ihnen ein digitales Leseexemplar (kampa@kampaverlag.ch).
INHALT LITERATUR 67 Susan Hill, Seelenängste 6 Olga Tokarczuk, Empusion 68 Philipp Gurt, Bündner Sturm 10 Olga Tokarczuk / Joanna Concejo, Herr Unverwechselbar GEORGES SIMENON 16 Andrea Maria Schenkel, Der Erdspiegel 70 Georges Simenon, Die grünen Fensterläden 20 Jane Crilly, Der Gärtner von Wimbledon 72 Mit Maigret auf Reisen 22 Bolesław Prus, Die Puppe 24 Witold Gombrowicz, Kosmos POCKET – LITERARISCHE WÄRMFLASCHEN »Die Hochphase der globalen Mischkonzerne ist vorbei. Eine rein 78 Christian Schnalke, Louma SALON renditeorientierte Verlagspolitik erwies sich letztlich als wenig 79 Veronika Peters, Das Herz von Paris 26 Witold Gombrowicz, Eine Art Testament profitabel. So gewinnen unabhängige Verlage wieder an Strahlkraft. 80 Dagmar Leupold, Die Witwen 28 Franz Hohler, Das Jahr, das bis heute andauert 81 Tessa Hadley, Hin und zurück Der Kampa Verlag ist ein gutes Beispiel.« 82 William Boyd, Eines Menschen Herz Carolin Amlinger in einem Interview mit der Luzerner Zeitung ATELIER 83 Wohlig warme Geschichten 32 Brassaï, Gespräche mit Picasso 34 Hans Ulrich Obrist, Ein Leben in progress POCKET – ERMITTLERINNEN 86 Michael Connelly, Night Team GATSBY 87 Patricia Cornwell, Das fünfte Paar 36 Winston Churchill, Meine frühen Jahre 88 Laura Lippman, Das Gewissen des Mörders 89 Maurizio de Giovanni, Zwölf Rosen in Neapel KRIMI 90 Julia Bruns, Schwarze Zitronen 42 Michael Connelly, Zwei Wahrheiten 91 Eberhard Michaely, Frau Helbing und der tote Fagottist 44 Michael Connelly, Das Gesetz der Straße 45 Michael Connelly, Der fünfte Zeuge POCKET 48 Piergiorgio Pulixi, Die Insel der Seelen 92 Monika Helfer, Die Welt der Unordnung 50 Jürgen Seidler, Schmutziges Licht 94 Horst Krüger, Das zerbrochene Haus 52 Alex Lépic, Lacroix und der traurige Champion von Roland-Garros 97 Über uns nur der Himmel 54 Elmore Leonard, Freaky Deaky 55 Walter Mosley, Teufel in Blau 58 Louise Penny, Die Reise nach Paris 98 Weihnachtsgabe 60 Louise Penny, Wildes Wasser 99 Schaufenster 62 Max Ziegler, Sylter Sandflut 103 Backlist 64 Dino Minardi, Biblioteca criminale 110 Liberté Vertriebskooperation 66 Gian Maria Calonder, Engadiner Knochenbruch 112 Unsere Übersetzer*innen
Autor Aufmacher Herbst 1913 Ein feministisch-ökologischer Schauer- Headline Aufmacher Willkommen in Görbersdorf in Niederschlesien, roman, Olga Tokarczuks Antwort auf (ca.bekannt 70 alsZeichen) zwei- Luftkurort für Brustkranke Thomas Manns Zauberberg. dreizeilig Startauflage 40 000 Exemplare Willkommen bei Wilhelm Opitz, in seinem Als Patient nehmen Sie automatisch am täglichen Symposium teil, das sich mit der »Frauenfrage« befasst, mit der kranken Welt und mit den seltsamen Ereignissen in und um Görbersdorf. 6/7
K A M PA LIT ER AT U R »So etwas hat es in der Literatur »Die Stunden während der Liegekur erschienen Wojnicz sterbenslangweilig, bis er gelernt hatte, sie als Zeit nur noch nicht gegeben!« für sich selbst zu betrachten, gerade recht, um sich in eigene Gedanken zu vertiefen. Daher legte er sich in den ersten Tagen immer neben Thilo, wusste er doch, dass der Freund ohnehin gleich in einen Dämmerschlaf verfallen und sogar ganz leise schnarchen würde. Dann ging in Wojniczens Kopf eine große Arbeit vonstatten – Marcin Mieteń / Kultura Na Co Dzień, Krakau er verwandelte Empfindungen in Erfahrung, gewann einen Sinn aus dem, was ihn umgab.« September 1913, Görbersdorf in Niederschle- Digitales Leseexemplar sien. Inmitten von Bergen steht seit einem vertrieb@kampaverlag.ch halben Jahrhundert das erste Sanatorium für Presseschwerpunkt Lungenkrankheiten. Mieczysław Wojnicz, Inge- nieurstudent aus Lemberg, hofft, dass eine neu- Lesereise artige Behandlung und die kristallklare Luft des Plakat Kurorts seine Krankheit aufhalten, wenn nicht gar heilen werden. Die Diagnose allerdings gibt Wir werben in Buch- nur wenig Anlass zur Hoffnung: Schwindsucht. handelskatalogen. Mieczysław steigt in einem Gästehaus für Män- Autorinnenporträt auf ner ab. Kranke aus ganz Europa versammeln kampaverlag.ch/kampa-tv sich dort, und wie auf Thomas Manns Zauber- OLGA TOKARCZUK , 1962 im polnischen Sulechów berg diskutieren und philosophieren sie uner- geboren, studierte Psychologie in Warschau und lebt heute müdlich miteinander – mit Vorliebe bei einem in Breslau. Sie zählt zu den bedeutendsten Autor*innen der Gegenwart. Ihr Werk wurde in 37 Sprachen übersetzt und Gläschen Likör mit dem klingenden Namen mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Für Die Jakobs »Schwärmerei«. Drängende Fragen treiben die bücher, in Polen ein Bestseller, wurde sie 2015 (zum zweiten Mal in ihrer Laufbahn) mit dem wichtigsten Herren um: Wird es Krieg geben in Europa? polnischen Literaturpreis, dem Nike-Preis, ausgezeichnet Welche Staatsform ist die beste? Aber auch und 2018 mit dem Jan-Michalski-Literaturpreis. Im selben vermeintlich weniger drängende: Ob Dämonen Jahr erhielt sie außerdem den Man Booker International Prize für Unrast, für den sie 2019 und 2022 erneut nomi- existieren zum Beispiel oder ob man einem Text niert war: Ihre Romane Gesang der Fledermäuse und Die anmerkt, wer ihn verfasst hat – eine Frau oder Jakobsbücher standen auf der Shortlist. 2019 wurde Olga Tokarczuk mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet. ein Mann? Und mit der »Frauenfrage« befasst Zum Schreiben zieht sie sich in ein abgeschiedenes Berg- sich diese Herrenriege besonders gern. Auch häuschen an der polnisch-tschechischen Grenze zurück. bietet die kleine Welt von Görbersdorf reich- lich Gesprächsstoff: Am Tag nach Mieczysławs Ankunft hat die Frau des Pensionswirts Selbst- OLGA TOKARCZUK mord begangen. Überhaupt komme es häufig zu Empusion mysteriösen Todesfällen in den Bergen ringsum, Eine natur(un)heilkundliche Schauergeschichte Originaltitel: Empuzjon | Roman heißt es. Was Mieczysław nicht weiß: Dunkle Aus dem Polnischen von Lisa Palmes und Lothar Quinkenstein Mächte haben es auch auf ihn abgesehen. ca. 384 Seiten | Gebunden ca. € (D) 26,– | ca. sFr 34,90 | ca. € (A) 26,80 ISBN 978 3 311 10044 7 | Auch als E-Book und als Hörbuch bei DAV WG 1112 | 20. April 2023 8/9
Nebeldunst schmiegt sich noch an die Landschaft, nur »Görbersdorf«, lässt sich mit einem Mal der Fuhrmann OLGA TOKARCZUK die dunklen Linien der Bäche bleiben ausgespart. Der vernehmen, mit überraschend hoher Knabenstimme. Reisende spürt in den Lungen, dass er in der Höhe ist, […] Die schwersten Zustände seinem von der Krankheit ausgezehrten Körper wird es guttun. Wojnicz steht auf den Stufen vor dem Bahn- Erleichtert steigt Wojnicz aus der Britschka, atmet tief die neue Luft ein, von der es heißt, sie heile noch die hof, betrachtet zweifelnd seine Schuhe mit den dünnen schwersten Zustände. Doch vielleicht ist es zu früh da- Ledersohlen – er wird sich um Winterschuhe küm- für, denn ein Hustenanfall packt ihn, dass er sich am mern müssen. In Lemberg blühen noch die Astern und Geländer des Brückchens festhalten muss. Und wäh- Zinnien, niemand denkt dort an den Herbst. Hier aber rend er hustet, spürt er das modernde Holz, kühl und D ie Rauchwolken der Dampflokomotive, die über den Bahnsteig quellen, verdecken die Sicht. Man muss durch sie hindurchschauen, sich einen Moment genden Eindruck. Als wäre sie aus dem Jenseits in diese melancholischen Berge gekommen. Zusammen mit den anderen, die hier ausgestiegen sind, lässt die hohe Linie des Horizonts alles dunkler er- scheinen, und die Farben wirken greller, ja fast vulgär. unangenehm schlüpfrig, und der erste gute Eindruck zerplatzt. Er kann nichts tun gegen die Krämpfe seines Eine wohlbekannte Melancholie erfasst ihn, die Zwerchfells, und eine gewaltige Angst ergreift ihn – lang von dem grauen Dunst blenden lassen, bis der begibt sich die Gestalt in Richtung der Halle, die er- Schwermut der Menschen, die um ihr baldiges Lebens- dass er ersticken werde, dass dies der letzte Anfall sei. Blick nach dieser Prüfung sich geschärft hat, durch- staunliche Ausmaße aufweist für eine Bahnstation in ende wissen. Die Welt, die ihn umgibt, er spürt es, ist Er versucht, der Panik Herr zu werden, versucht, an dringend geworden ist, allsehend. dieser Berggegend; im Unterschied zu den übrigen Dekoration, bemaltes Papier, den Finger könnte er eine Blumenwiese im warmen Sonnenschein zu den- Jetzt erkennen wir die Bahnsteigplatten, Quadrate, Reisenden aber geht die Person langsam, ja mit gerade- hineinbohren in diese monumentale Landschaft, ein ken, wie Professor Sokołowski es ihm geraten hat. […] zwischen denen die Halme kärglicher Pflänzchen zu trägen Schritten, auch ist sie die einzige, die von Loch reißen, das ins Nichts führt. Und dieses Nichts Da spürt er einen Druck an der Schulter. Und ein gro- wachsen – eine Fläche, die um jeden Preis ihre Ord- niemandem begrüßt wird. Niemand ist gekommen, würde herauszuströmen beginnen, gleich einer Flut, ßer, gut gebauter Herr mit grau meliertem Haar reicht nung und Symmetrie bewahren möchte. diesen Menschen zu empfangen. Er stellt den Koffer die am Ende auch ihm bis an die Kehle stiege. Er muss ihm die Hand. Durch die Tränen sieht Wojnicz ein ro- Und sogleich erscheint ein auf den lädierten Fliesen- den Kopf schütteln, um die Vorstellung loszuwerden. sig gesundes Gesicht. linker Schuh, aus braunem boden und zieht gefüt- Das Bild zerspringt in kleine Tropfen, die auf die Blät- »Na, na, mein Herr. Jetzt nehmen wir uns aber mal zu- Leder, nicht mehr ganz terte Handschuhe an. ter fallen. Zum Glück sammen«, sagt der andere neu, und der rechte gesellt Die eine Hand, zum holpert ihm jetzt über und gibt seiner Selbst sich dazu; er scheint noch Trichter geschlossen, be- den Weg ein Gefährt sicherheit ein breites Lä- etwas ärger mitgenom- wegt sich an den Mund, entgegen, das an eine »Eine wohlbekannte Melancholie erfasst cheln mit, dass der um men – die Spitze abge- um eine Serie kurzer, Britschka erinnert. Auf ihn, die Schwermut der Menschen, sein Leben hustende An- wetzt, an einigen Stellen trockener Hustenstöße sind helle Flecken zu se- entgegenzunehmen. dem Bock sitzt ein die um ihr baldiges Lebensende wissen.« kömmling sich an ihn schlanker, sommer- schmiegen möchte, auf hen. Einen Augenblick ste- Der junge Mann beugt sprossiger Bursche, selt- dass dieser Mensch ihn zu hen die Schuhe reglos, sich vor, sucht in der Ho- sam ausstaffiert. Er trägt Bett bringe wie ein Kind. dann bewegt sich der linke sentasche ein Schnupf- eine Art Uniformjacke schwer bestimmbarer Her- Ja, genau das: Kind. Bett. Etwas geniert legt er dem nach vorn. Unter dem tuch. Für einen Moment kunft. Nichts Preußisches, was in dieser Gegend ver- Mann den Arm um den Hals und lässt sich durch das Hosen bein wird ein schwarzer Baumwollstrumpf berühren die Finger die Stelle, wo sich unter dem Man- ständlich wäre, aber auch nicht so recht von einer an- Vorhaus führen, wo es nach dem Rauch von Tannen- sichtbar. Und schwarz sind auch die Schöße des offe- telstoff der Reisepass verbirgt. Wenn wir uns für einen deren Armee. Dazu ein Schiffchen, das er sich verwegen holz riecht, und weiter, über eine mit einem weichen nen Mantels aus Wollstoff; es ist ein warmer Tag. Eine Augenblick konzentrieren, erkennen wir die phanta- schief auf den Kopf gestülpt hat. Wortlos zügelt er vor Läufer bedeckte Treppe nach oben. […] zierliche Hand, blass und blutleer, hält den braunen sievoll geschwungene Handschrift eines galizischen Wojnicz die Pferde, steigt ab, nimmt wortlos Wojni- Wilhelm Opitz – so stellt der Mann sich vor, wobei er Lederkoffer, die Anstrengung lässt die Adern hervor- Beamten, der die Rubriken des Dokuments ausgefüllt czens Gepäck. mit dem Finger auf seine Brust deutet – legt ihm ein treten, die auf ihre Quellen verweisen, tief im Innern hat: Mieczysław Wojnicz, Katholik, Student des Lem- »Wie geht es denn, guter Mann?«, fragt Wojnicz höf- wollenes Plaid um, und von Händen, die für einen Au- der Ärmel. Unter dem Mantel blitzt ein Flanelljackett berger Polytechnikums, geboren 1889, Augen: blau, lich in korrektem Schuldeutsch. Doch auf eine Ant- genblick im Türspalt erscheinen, nimmt er eine Tasse auf, nicht von der besten Sorte, zudem zerknittert von Größe: mittelgroß, Gesicht: länglich, Haare: blond. wort wartet er vergeblich. Der Bursche zieht sich nur mit dampfender Bouillon entgegen. »Ich hatte Profes- der langen Reise. Helle Punkte einer nicht näher zu be- Jener Wojnicz durchquert nun die Halle des Bahnhofs das Schiffchen fast über die Augen, deutet ungeduldig sor Sokołowski geschrieben, dass Sie in Breslau Station stimmenden Verschmutzung sind zu erkennen – Spel- in Dittersbach, das unweit von Waldenburg gelegen ist. auf die Britschka. […] machen sollten. Die lange Reise ist zu anstrengend. Ich zen der Welt. Der weiße, abknöpfbare Kragen wurde […] Einen Moment noch zögert er, dann tritt er vor Nach drei Viertelstunden endlich tauchen sie wieder habe es gesagt.« offenbar vor Kurzem erst gewechselt, sein Weiß wirkt das Bahnhofsgebäude, wo ihn die mächtige Umar- aus den Schatten des Waldes und fahren in ein uner- Mit angenehmer Wärme durchdringt die Bouillon sei- frischer als das Weiß des Hemdes, es kontrastiert auch mung des unregelmäßigen Gebirgshorizonts erwartet. wartet flaches Tal, eine solche Hochebene, hier, zwi- nen Körper, und der arme Wojnicz spürt nicht einmal mit dem erdigen Teint der Gestalt. Die hellen Augen, Mitte September – der Ankömmling bemerkt es mit schen den Bergen, setzt in Erstaunen. Der Himmel er- mehr, wie er einschläft. Brauen und Wimpern lassen das Gesicht ungesund er- Erstaunen – ist hier der Sommer längst vorbei. Die ers lischt, doch der hohe Horizont ist noch zu sehen, die Bleiben wir noch ein paar Augenblicke bei ihm, hören scheinen. Vor dem kräftigen Rot des Himmels im Wes ten welken Blätter liegen auf der Erde. Auch müssen unruhige Linie der Berge, die jedem, der aus dem seinen ruhigen Atem; wir freuen uns, dass seine Lunge ten macht die ganze Erscheinung einen beunruhi- die letzten Tage regnerisch gewesen sein, ein leichter Flachland kommt, an die Kehle zu greifen scheint. sich beruhigt hat.
Ein Bilder- und Geschenkbuch für jedes Alter Unverwechselbar im Ton, zauberhaft illustriert: das zweite gemeinsame Buch von Olga Tokarczuk und Joanna Concejo. Er hat ein markantes Gesicht. Wer ihm auf der Straße begegnet, erinnert sich an ihn. Darum nennen die Leute ihn Herr Unverwechselbar. JOANNA CONCEJO, geboren 1971 im polnischen Herrn Unverwechselbar gefällt sein Gesicht. Słupsk, studierte an der Akademie der Bildenden Künste Zufrieden ist er, um nicht zu sagen selbstver- in Poznań und lebt heute als Künstlerin und Illustratorin in Paris. Ihre Zeichnungen ähneln Kieselsteinen, die ins liebt. Er mag es, sich zu fotografieren, foto Wasser geworfen werden: Sie erzeugen Phantasien und grafiert zu werden und Fotos von sich mit der Gedanken, die weite Kreise ziehen. Joanna Concejos Bücher erhielten zahlreiche Preise und sind in vielen Welt zu teilen. Bis er eines Tages vor dem Spie- Ländern erschienen. Im Kampa Verlag lieferbar: gel steht und sich nicht mehr erkennt. Verblasst Die verlorene Seele. sind die leuchtenden Augen, das Kinn verliert an Kontur. Je mehr Bilder er von sich macht, desto nichtssagender werden seine Züge. Um sich vor dem Verschwinden zu retten, begibt sich der Mann auf die Suche nach einem neuen »Berührend schön.« Gesicht – und zahlt dafür einen hohen Preis. Stephanie von Oppen / Deutschlandfunk Kultur Über 10 000 verkaufte Exemplare Eine Parabel über Selbstdarstellung, den Wunsch nach Anerkennung OLGA TOKARCZUK / JOANNA CONCEJO Herr Unverwechselbar und die Gefahr, sein Gesicht und Originaltitel: Pan Wyrazisty Aus dem Polnischen von Lothar Quinkenstein damit sich selbst zu verlieren. ca. 48 Seiten | Gebunden | 18 x 26 cm Durchgehend vierfarbig 48 Seiten | Gebunden | 16,5 x 26,4 cm ca. € (D) 28,– | ca. sFr 36,90 | ca. € (A) 28,80 Durchgehend vierfarbig ISBN 978 3 311 40009 7 € (D) 28,– | sFr 36,90 | € (A) 28,80 WG 1230 | 26. Januar 2023 ISBN 978 3 311 40001 1 12/13
»Ihr Werk zeigt in exemplarischer Weise, welch innovative OLGA Formen künstlerisches Erzählen im 21. Jahrhundert annehmen kann. Damit setzt sie Maßstäbe für die Weltliteratur.« TOKARCZUK Gerhard Gnauck / Neue Zürcher Zeitung 192 Seiten | Gebunden 464 Seiten | Gebunden 1184 Seiten | Gebunden 336 Seiten | Gebunden € (D) 22,– | sFr 30,– | € (A) 22,60 € (D) 24,– | sFr 32,50 | € (A) 24,70 € (D) 42,– | sFr 52,– | € (A) 43,20 € (D) 24,– | sFr 32,50 | € (A) 24,70 ISBN 978 3 311 10074 4 ISBN 978 3 311 10012 6 ISBN 978 3 311 10014 0 ISBN 978 3 311 10018 8 384 Seiten | Gebunden 304 Seiten | Gebunden 240 Seiten | Gebunden 144 Seiten | Leinen € (D) 24,– | sFr 32,50 | € (A) 24,70 € (D) 24,– | sFr 32,50 | € (A) 24,70 € (D) 22,– | sFr 30,– | € (A) 22,60 € (D) 18,– | sFr 24,50 | € (A) 18,50 ISBN 978 3 311 10020 1 ISBN 978 3 311 10030 0 ISBN 978 3 311 10029 4 ISBN 978 3 311 21014 6 320 Seiten | Gebunden mit SU 464 Seiten | Taschenbuch 320 Seiten | Taschenbuch 1184 Seiten | Taschenbuch € (D) 24,– | sFr 32,50 | € (A) 24,70 € (D)15,– | sFr 20,50 | € (A)15,40 € (D) 14,– | sFr 19,– | € (A) 14,40 € (D) 24,– | sFr 32,50 | € (A) 24,70 ISBN 978 3 311 10075 1 ISBN 978 3 311 15016 9 ISBN 978 3 311 15003 9 ISBN 978 3 311 15032 9
In seiner Gemeinde ist der Bichel ein angesehener Mann. Er gilt als ruhig und zurückhaltend, ist immer freundlich. Und er kann erzählen. Ein Menschenfänger. Ihr langersehnter neuer Roman Was niemand weiß: Er hat mindestens zwei Frauen ermordet, ihre Leichen verscharrt. ANDREA MARIA SCHENKEL Der Bichel ist ein Serienmörder aus einem kleinen Ort bei Regensburg. Historisch verbürgt, zum ersten Mal erwähnt um 1811. Wie keine Zweite beherrscht Andrea Maria Schenkel das Und die Abgründe, die sich hier Spiel mit Fakt und Fiktion. In Der Erdspiegel ergründet auftun, sind tiefer als je zuvor. sie erneut die Faszination des Bösen. Und eines ist sicher: Den Mann, von dem Andrea Maria Schenkel erzählt, werden wir so schnell nicht vergessen. »Andrea Maria Schenkel hat den Krimi für Deutschland neu erfunden.« Die Zeit
K A M PA LIT ER AT U R »Andrea Maria Schenkel ist »Als der Bichel sie hereinließ, war es genauso, wie er es ihr gesagt hatte. Die Fenster waren abgehängt. eine Meisterin darin, Fakten Mit dem Zeigefinger vor seinem Mund deutete er ihr, dass sie still sein solle. Der Zauber vertrage keinen Lärm und keine Hetze. Katharina versuchte, ihre Anspannung zu unterdrücken. Das Licht war so schwach, es reichte und Fiktion zu mischen.« nicht einmal aus, um den kleinen Tisch zu erhellen. Dennoch konnte Katharina erkennen, dass dort unter einem Tuch verborgen etwas lag. Es musste der Erdspiegel sein. Ihr Herz klopfte bis zum Hals. Der Bichel stand ganz nah neben ihr. Wenn er sprach, war Katharina, als könne sie seinen Atem im Nacken spüren …« Sabine Reithmaier / Süddeutsche Zeitung Gemeinhin glauben die Leute, was der Bichel Digitales Leseexemplar sagt. Er redet wie ein gelehrter Mann, wie ein vertrieb@kampaverlag.ch Pfarrer oder ein studierter Doktor, und ist doch Lesereise nur ein einfacher Viehhändler. Aber der Bichel kann erzählen. Diese Gabe ist nicht jedem gege- Presseschwerpunkt ben. Der Bichel versteht es, die Leute in seinen Krimiprospekt Bann zu ziehen. Einen magischen Spiegel soll der Bichel besitzen, so hört man. Darin Plakat könne man geliebte Menschen sehen. Und der Wir werben in Buch- Spiegel verfüge über prophetische Kräfte, sage handelskatalogen. einem die Zukunft voraus. Nur über den Erd- spiegel sprechen dürfe man nicht. Schlechte ANDREA MARIA SCHENKEL, geboren 1962, gilt Gedanken reichten, um ihn zu zerstören. als eine der renommiertesten Krimiautorinnen Deutsch- Und noch viel Schlimmeres könnten Zweifel lands. 2006 erschien ihr Debüt Tannöd – ein Überra- schungserfolg, mit dem sie großes Aufsehen erregte: Der und Unglauben anrichten! Seine Kritiker Roman wurde mit dem Deutschen Krimipreis, dem schimpfen den Bichel einen Menschenfänger, Friedrich-Glauser-Preis und dem Martin Beck Award, dem schwedischen Krimipreis für den besten internationalen doch die meisten glauben ihm, wollen ihm Kriminalroman, ausgezeichnet. Die Startauflage betrug glauben, dass sie ein besseres, ein leichteres 1000 Exemplare – der Roman verkaufte sich über eine Leben verdient haben. Die meisten – das sind Million Mal, wurde in zwanzig Sprachen übersetzt und fürs Kino verfilmt. Für ihr zweites Buch Kalteis (2007) erhielt junge Mädchen, hübsche und fleißige Töchter Schenkel zum zweiten Mal in Folge den Deutschen armer Tagelöhner. Sie mögen naiv und leicht- Krimipreis. Zuletzt erschienen Bunker (2009), Finsterau (2012) und Täuscher (2013) sowie Als die Liebe endlich war gläubig sein, aber sie haben Träume. Bis eine (2016), erstmals ein Roman jenseits des Krimigenres. nach der anderen plötzlich verschwindet … Schenkel hat drei erwachsene Kinder und lebt in Regens- burg und in Larchmont, einem Vorort von New York, wo sie derzeit ihr Masterstudium abschließt. Sie lehrt am Bronx Community College und an der OTH Regensburg und schreibt regelmäßig für ZEIT Verbrechen. ANDREA MARIA SCHENKEL »Andrea Maria Schenkel brilliert Der Erdspiegel nicht nur in mitfühlender Figuren- Roman 192 Seiten | Gebunden zeichnung, sondern schreibt ca. € (D) 22,– | ca. sFr 30,– | ca. € (A) 22,60 ISBN 978 3 311 10047 8 | Auch als E-Book spannend und eindringlich.« WG 1112 | 26. Januar 2023 Friedmar Apel / Frankfurter Allgemeine Zeitung 18/19
»Es heißt nicht umsonst englischer Rasen. Kein anderes Land der Welt macht so ein Getue um das perfekte Grün, auch wenn es vor den endlosen Londoner Reihenhäusern oft nur einige wenige Quadratmeter misst. Akkurat geschnitten muss der Rasen sein und polsterweich, grün leuchten soll er, jeder Halm in Reih und Glied stehen wie die Queen’s Guard. In England ist der Rasen die Visitenkarte eines jeden Hauses. Auf der Visitenkarte von Henry Evans steht schlicht Head Groundsman, darüber: All England Lawn Tennis and Croquet Club. Henry Evans kümmert sich um den be- rühmtesten Rasen der Welt, das Nationalheiligtum Großbritanniens: Wimbledon. 50 Jahre lang war er der Gärtner von Wimbledon. 18 Meisterschafts- und 22 Trainings- plätze fielen in seinen Zuständigkeitsbereich. Unterstützung erhielt er zuletzt von 19 Rasenmähern, sieben Walzen und einer Durchlüftungsmaschine. Aber eigentlich interessiert Henry Evans sich nicht sonderlich für Rasen. Und nicht für Tennis. Wimbledon hat eine ganz eigene, ganz besondere Bedeutung für ihn …« Der Gärtner von Wimbledon Über fünfzig Jahre hat er sich um den Rasen von Wimbledon gekümmert. Jetzt erzählt Henry Evans die Geschichte seines Lebens, die Geschichte seiner großen Liebe, die Geschichte von Rose.
K A M PA LIT ER AT U R Eine Liebe, die in Wimbledon ihren »›Ich werde eine berühmte Tennisspielerin. Ich werde in Wimbledon spielen‹, Anfang nahm und einen Weltkrieg, sagte Rose. ›Und wenn nicht, will ich zumindest im Publikum sitzen.‹ ›Ich werde da sein‹, sagte ich. Rose lachte. ›Was ist so lustig?‹, fragte ich. ›Ich weiß nicht. ein ganzes Leben überdauerte. Es … es klingt wie eine Verabredung … in der Zukunft.‹« Großbritannien 1938. Für die junge Rose Blake Leseexemplar ist Wimbledon der Ort, an dem ihr größter vertrieb@kampaverlag.ch Traum in Erfüllung gehen könnte. Doch die Plakat Zeit ist nicht reif: Wenn es nach ihren Eltern geht, und in der Regel geht es nach ihren Eltern, Wir werben in Buch- soll Rose eine gute Ehefrau werden und keine handelskatalogen. Profi-Tennisspielerin. Für Henry Evans ist Wimbledon der Ort, an dem er und Rose sich so nah gekommen sind wie nirgendwo sonst. Denn die beiden Teenager trennen Welten: Rose, Tochter aus besserem Hause, spielt Chopin auf dem Klavier und lernt Fran- JANE CRILLY, geboren 1972 in einem kleinen zösisch, Henry, dessen Mutter viel zu früh Städtchen in Südengland, wollte schon früh ihre Heimat verstorben ist, gehört zum Hauspersonal: Er hinter sich lassen. Vorfreudig hat sie ihre Au-pair-Zeit in Paris herbeigesehnt, um dann bitter enttäuscht zu werden: wohnt nur auf dem Anwesen, weil sein Vater von der schrecklichen Gastfamilie und ihren noch bei Familie Blake als Gärtner angeheuert hat. schrecklicheren Kindern. Trost gespendet hat allein die pâtisserie, die sie durch das vielleicht einsamste Jahr ihres Und doch führt das Leben Rose und Henry Lebens getragen hat. Später studierte Crilly mit deutlich zusammen. Er darf ihr Balljunge sein, sie bringt mehr Begeisterung Kunstgeschichte und arbeitete in ihm Tennis bei. Sie freunden sich an, sie verlie- verschiedenen Galerien. Ihre größte Leidenschaft gilt allerdings der Literatur, ihre Lieblingsautorin ist Nancy ben sich. Bis der Krieg sie schmerzlich trennt. Mitford. Lange schrieb Crilly nur für die Schublade, Der Henry geht den für ihn einzig denkbaren Gärtner von Wimbledon ist ihr erster Roman. Heute lebt Crilly mit ihrer Englischen Bulldogge Headache und ihrem Weg: Er wird der Gärtner von Wimbledon – Mann in einem Dorf zwischen London und Cambridge. und bleibt es fünfzig Jahre lang. Immer in der Hoffnung, dass auch Rose eines Tages zurückkehren wird … JANE CRILLY Der Gärtner von Wimbledon Originaltitel: The Head Gardener of Wimbledon | Roman Aus dem Englischen von Julia Becker 256 Seiten | Gebunden ca. € (D) 22,– | ca. sFr 30,– | ca. € (A) 22,60 Ein Roman, so berührend wie Fünf Viertelstunden bis ISBN 978 3 311 10046 1 | Auch als E-Book WG 1112 | 23. März 2023 zum Meer von Ernest van der Kwast und so very british wie Alan Bennetts Die souveräne Leserin. 2 2/2 3
K A M PA LIT ER AT U R Ein Ereignis! »In ihrem Essay ›Die Puppe und die Perle‹ verbindet Olga Tokarczuk die Lektüre des Romans mit eigenen »Der wichtigste Ansichten, Reflexionen und Erfahrungen.Was sie an dem Buch fasziniere, sei zum einen das Thema, ›das Verfolgen von menschlichen Träumen, die Beschreibung dessen, wie sich die Kräfte verteilen, die uns alle vorantreiben‹. Zum anderen der Held – er sei ›so komplex, so widersprüchlich, so vielfältig, so vieldeutig‹ … Und nicht zuletzt polnische Roman überhaupt.« die Erzählordnung: ›Statt dass das Erzählen dafür verwendet wird, ein Gefühl der Kontinuität der Realität in der Zeit aufzubauen, gibt es einen Zerfall in Fragmente …‹« Marta Kijowska / FAZ Marta Kijowska / FAZ Stanisław Wokulski hat es geschafft. Vermeint- Digitales Leseexemplar lich. Der aus einer verarmten Adelsfamilie stam- vertrieb@kampaverlag.ch mende Kaufmann ist während des Russisch- Osmanischen Kriegs 1877/78 zu einem der wohlhabendsten Männer Warschaus aufgestie- gen. Sein Vermögen soll einem höheren Zweck dienen: Wokulski ist unsterblich in Izabela Łęcka verliebt, mit seinem Reichtum hofft er, Die erste den Standesunterschied zwischen sich und Neuübersetzung der kapriziösen Aristokratentochter seit 70 Jahren wettzumachen. Doch die Angebetete hält ihn hin. Erst als der Parvenü immer einfluss- BOLESŁAW PRUS, geboren 1847 in Hrubieszów als reicher wird, stimmt sie der Heirat zu. Als Aleksander Głowacki, gestorben 1912 in Warschau, zählt zu Wokulski merkt, dass sich Izabela trotzdem den wichtigsten Schriftstellern des polnischen Realismus. Er wuchs in einer verarmten Adelsfamilie auf, schloss sich 1863 weiterhin Flirts hingibt, wirft er sich vor den Januaraufständischen an und geriet in Gefangenschaft. den Zug. Sein Selbstmordversuch misslingt, Nach der Freilassung studierte er Mathematik und Physik an der Universität Warschau, arbeitete jahrzehntelang doch kurz darauf verlässt er Warschau … erfolgreich als Journalist und sah sich den Warschauer Mit Die Puppe hat Bolesław Prus ein Meister- EIN JAHRHUNDERTROMAN MIT Positivisten verpflichtet. Nebst Die Puppe (1887–89) UMFANGREICHEM APPARAT werk geschaffen, zu nennen in einem Atemzug hinterließ er drei weitere große Romane, darunter Der Pharao (1897). mit Tolstois Anna Karenina und Flauberts Mit einem 100-seitigen Essay Madame Bovary. Dank seiner Beobachtungs- von Olga Tokarczuk: Hommage gabe und der intimen Kenntnis verschiedenster und Leseerfahrung zugleich Milieus gelang es ihm, ein ebenso facettenreiches Mit einem Vorwort von wie widersprüchliches Panorama von Warschau Adam Soboczynski im ausgehenden 19. Jahrhundert zu zeichnen. Prus erzählt von den Ambivalenzen des gesell- BOLESŁAW PRUS schaftlichen Umbruchs – parabelhaft und voller Die Puppe psychologischem Feingefühl. Im deutschspra- Originaltitel: Lalka | Roman »Selten kommt es in der Weltliteratur chigen Raum noch immer nahezu unbekannt, Aus dem Polnischen von Lisa Palmes und Lothar Quinkenstein | Neuübersetzung Mit einem Essay von Olga Tokarczuk und einem Vorwort von Adam Soboczynski vor, dass ein Romanheld dermaßen erscheint Die Puppe hier in einer Neuüberset- ca. 976 Seiten | Gebunden alle Attribute eines lebendigen, zung von Lisa Palmes und Lothar Quinkenstein. ca. € (D) 42,– | ca. sFr 52,– | ca. € (A) 43,20 ISBN 978 3 311 10048 5 | Auch als E-Book fassbaren Menschen gewinnt.« Olga Tokarczuks viel beachteter Essay »Die WG 1111 | 25. Mai 2023 Czesław Miłosz Puppe und die Perle« ergänzt den Roman. 24/25
K A M PA LIT ER AT U R »Chaos, Rauschen, Nichtigkeit.« »Extravagant, brillant, verstörend, mutig, witzig, Von der Unmöglichkeit einer wunderbar … Lang lebe sein sublimer Spott.« Ordnung in der Welt. Susan Sontag »Ich bezeichne dieses Werk gern als ›Roman Digitales Leseexemplar über die Erschaffung von Wirklichkeit‹. Und vertrieb@kampaverlag.ch da der Kriminalroman genau das ist – nämlich Presseschwerpunkt der Versuch, das Chaos zu organisieren –, hat auch Kosmos ein wenig die Form des Kriminal- romans«, so Gombrowicz über seinen letzten Roman. Doch natürlich ist Kosmos kein klas- sischer Krimi. Witold, der junge Erzähler, und Fuks, Büroangestellter, beide aus Warschau, brauchen dringend Erholung, der eine von seiner Familie und von seinen anstrengenden Studien, der andere von seinem schrecklichen WITOLD GOMBROWICZ wurde 1904 als Sohn eines Chef. Aber die Ferienidylle in den Karpaten ist Landadeligen in Małoszyce in Polen geboren. 1911 zog die bald getrübt. Es beginnt mit einem Spatz, mit Familie nach Warschau, wo Gombrowicz nach Abschluss der Schule Jura studierte. Von 1929 bis 1934 arbeitete er an einem Spatz an einem Draht: einem erhängten »›Pornographie‹ liest sich, als hätte man einem Warschauer Gericht, widmete sich jedoch bald Spatz. Seltsam, aber vermutlich bedeutet das gar ausschließlich der Literatur. 1937 erschien Ferdydurke und KAFKA zusammen mit PROUST auf ein löste eine heftige literarische Debatte aus. Im Sommer 1939 nichts. Allerdings folgen ein erhängtes Hähn- polnisches Landgut gesteckt, den lüsternen wurde Gombrowicz in Buenos Aires vom Ausbruch des chen, auch eine Katze muss dran glauben, NABOKOV zum Tee geladen und BECKETT Krieges überrascht. Er blieb 24 Jahre lang in Argentinien, vor einer Madeleine versauern lassen.« und schließlich … Witold und Fuks versuchen das für ihn zur zweiten Heimat wurde. In dieser Zeit DIE ZEIT entstanden fast alle seine Werke, die ab 1950 auf Polnisch die Geschehnisse zu enträtseln – aber werden zuerst in Paris veröffentlicht wurden. 1963 kehrte sie Erfolg haben? Oder wird die überbordende Gombrowicz nach Europa zurück. Seit 1964 lebte er, abgesehen von einem einjährigen Aufenthalt in Berlin, im »Wirklichkeit« sie verschlingen? französischen Vence, wo er 1969 starb. Ein aberwitziger Roman, durchsetzt mit reich- lich Nonsens und verdrehten Aphorismen, über die Suche nach Sinn in einer kontingenten Welt, die Grenzen des freien Willens, das klapprige Konstrukt des menschlichen Geistes, WITOLD GOMBROWICZ über Paranoia, Irrsinn und das Nichts. Das Kosmos Originaltitel: Cosmos | Roman »Einer der ganz großen Schrift- wohl schwärzeste und vielschichtigste Buch Aus dem Polnischen von Olaf Kühl des Existenzialisten Witold Gombrowicz. ca. 272 Seiten | Gebunden mit Schutzumschlag steller des 20. Jahrhunderts.« ca. € (D) 25,– | ca. sFr 33,90 | ca. € (A) 25,70 256 Seiten | Gebunden mit SU ISBN 978 3 311 10103 1 | Auch als E-Book € (D) 24,– | sFr 32,50 | € (A) 24,70 Milan Kundera WG 1112 | 25. Mai 2023 ISBN 978 3 311 10104 8 26/27
K A M PA SALON »Ich kenne weder mein Leben noch mein Werk. »Witold Gombrowicz ist ein bisschen in Vergessenheit geraten, und das ist jammerschade. Ich schleppe die Vergangenheit hinter mir her wie einen Deshalb bin ich sehr froh, dass der Zürcher Kampa Verlag ihm jetzt eine große Werkausgabe nebelhaften Kometenschweif, und was das Werk widmet. Gombrowicz hat die Explosionskraft eines Michel Houellebecq. Ich bin begeistert!« Denis Scheck / WDR anbelangt, so weiß ich auch nicht viel, sehr wenig nur.« Digitales Leseexemplar Die Gespräche, die Witold Gombrowicz im vertrieb@kampaverlag.ch Jahr 1968, ein Jahr vor seinem Tod, mit dem französischen Schriftsteller Dominique de Roux führte, wurden als Eine Art Testament berühmt. Auf der Höhe seines späten Ruhms gibt Gombrowicz Auskunft über seinen Weg als ralist Schriftsteller, der ihn aus der snobistischen Welt K ri ti ke rn ein Mo v o n polnischer Landadliger und Warschauer Café- wurden Sie sich den e xtremen Mehrmals e n S ie in häuser in elende Hotels von Buenos Aires und ie vereinig nschen genannt. W tr a c h tu n g d e s Me us in der B e bittere Anonymität geführt hat. Erst 1963 kam Relativism Postulat? it d e m m oralischen n g lich in der Litera- er wieder nach Europa, aber nie mehr in seine m lu n u m g ä Für mich is t die Mora Die Moral polnische Heimat. Über zwanzig Jahre hatte t e s k e in e Literatur. Moral gib ellers. er in Argentinien als Autor ohne Publikum tur. Ohne p p e a l d es Schriftst m Sex-A gelebt – und die Romane und Theaterstücke ist gleichsa geschrieben, die ihm Weltruhm einbrachten. e, ist auf Mit Dominique de Roux spricht Gombrowicz n ic h re c ht versteh ode, wen eine eigen e WITOLD GOMBROWICZ Ihre Meth rü c k z uführen. S über die Entstehung seines Lebenswerks baren z u ierde nach Eine Art Testament das Offen n . Seine Beg und bezieht Stellung zu literarischen, Gespräche mit Dominique de Roux offe n b a re , Aufrich- Unreife zu e . O ff e n kundigkeit philosophischen und politischen Fragen. Originaltitel: Testament. Entretiens avec Dominique de Roux , nach Reif Höhersein arole. Aus dem Französischen von Rolf Fieguth ke it – d a s ist Ihre P ca. 240 Seiten | Gebunden mit Schutzumschlag tig ca. € (D) 24,– | ca. sFr 32,50 | ca. € (A) 24,70 leichen! Nichts derg ISBN 978 3 311 14026 9 | Auch als E-Book ie ein Aal. WG 1951 | 25. Mai 2023 n tw in den sich w ie Literatur. S ie e e m ic h , sondern d ntwin d , wenn Nicht ich e d e m A a l geschehen e denn mit Die Literatu r Was würd ü rd e n ihn essen. w - sie ihn fing en? Sie sich entwin so la n g e, wie sie al lebe n hte ich un d d e r A ls S c h ri ft steller fürc A htigkeit ... DOMINIQUE DE ROUX (1935–1977) war ein französischer Schriftsteller und den. Aufric te n. Verleger. 1960 gründete er gemeinsam mit Freunden einen unabhängigen Verlag, in dem s am meis gerade da ab 1963 die Zeitschrift Cahiers de L’Herne in ihrer heute berühmten Form erschien: Jede Ausgabe ist dem Werk einer/eines bedeutenden Künstler*in, Schriftsteller*in oder Philosoph*in gewidmet, enthält Interviews, Essays und unveröffentlichte Texte. Die Ausgabe zu Gombrowicz erschien 1971. Nach der Übernahme seines Verlags durch Constantin Tacou verließ de Roux 1973 Paris und betätigte sich in Lissabon und Genf als Verleger und Korrespondent. 1977 starb er im Alter von einundvierzig unerwartet an einem Herzinfarkt. 28/29
K A M PA SALON 80. Geburtstag am 1. März 2023 »Franz Hohlers Literatur verzaubert seine »Ich hatte zwei Lebenskonzepte. Das eine war: Leserschaft so beiläufig wie nachhaltig.« Ich studiere Germanistik und werde Mittelschullehrer. Hans Ulrich Probst Das zweite: Ich versuche mit meinen Ideen und von meinen Ideen zu leben.« Digitales Leseexemplar Eigentlich wollte Franz Hohler nur ein Jahr vertrieb@kampaverlag.ch lang ausprobieren, ob seine Kunst Anklang Presseschwerpunkt findet. Entstanden ist ein ganzes Lebenswerk. Seit dem ersten Bühnenerfolg 1965 hat er nicht du? d ann mehr aufgehört, seine eigenen Ideen zu ver- Wann liest n n ic h im Bett liege, ch erst, w e Gewöhnli llen. Das wirklichen: als Liedermacher und Kabarettist m ir d ie Augen zufa nge, b is , ab er ebenso wie als Autor von Kinderbüchern, aber so la e n tl ic h n icht sagen ls Autor eig it tel. darf man a o rr a g e n des Schlafm Theaterstücken, Romanen, Erzählungen und d ein herv Bücher sin Gedichten. Nun blickt Hohler zurück. Im Gespräch mit Klaus Siblewski gewährt er . Was e n F o rm en daheim überraschende Einblicke in sein Schaffen, ich in ku rz s? Du fühlst d Kurzen au nimmt seine Leserinnen und Leser mit an F a sz in ation des dich d ie n aus macht für h e r, d a ss unser Lebe die Orte und in die Geschichten, in denen er a ommt sie d r häufig Vielleicht k h t. W ir e rleben seh daheim ist. Er erzählt, wie seine Neugier ihm ten beste Nachhine in kurzen Tex e n e n wir erst im das Leben rettete, wieso General Guisan einst nen, vo n d kurze Sze n waren. , d a ss e s Geschichte ein Rivale war und weshalb er sich für einen merken kurzen u sa m m e nhang von Performance-Künstler avant la lettre hält. den Z äutern? Kannst du e n g enauer erl Und er erklärt, wie die Tschipo-Kinderbücher, FRANZ HOHLER dem L e b len, dann Texten mit se re m Le ben erzäh das »bärndütsche Gschichtli« und seine Das Jahr, das bis heute andauert uns aus u n n. D as Wenn wir n d e re n Erlebnisse Romane entstanden sind. Von erlebten und Ein Gespräch mit Klaus Siblewski beso nac h den Meine Beh aup - ca. 272 Seiten | Gebunden mit Schutzumschlag suchen wir ieh t u n s a n . erfundenen Geschichten handelt dieser Band, ca. € (D) 24,– | ca. sFr 32,50 | ca. € (A) 24,70 öhnliche z e ist außerg ewöhn- Außergew e w ö h n li c h der Hohler als fabulierenden Menschenfreund ISBN 978 3 311 14045 0 | Auch als E-Book n: Alles G schauen. WG 1951 | 23. Februar 2023 tung ist nu ei Mal hin u ss n u r z w voller Witz und feinsinnigem Humor zeigt. lich. Ich m d eu - st, eine Be as du sieh llst dem, w Du unterste sehe, tung? t, d a ss d a s, was ich KLAUS SIBLEWSKI, geboren 1950 in Frankfurt am Main, ist Verlagslektor, Autor eug von überz gar so we it und und Professor am Institut für Literarisches Schreiben und Literaturwissenschaft an der Ich bin da Ic h g e h e so Universität Hildesheim. 2005 gründete er die Deutsche Lektorenkonferenz, die er bis utung hat. hichten. eine Bede a u e rn d d urch Gesc 2015 auch leitete. Zuletzt sind von ihm erschienen: Die diskreten Kritiker. Was Lektoren gehen d e- sage: »Wir erleben G schichten, tun (2005) und die Bände Wie Romane entstehen (2008, gemeinsam mit Hanns-Josef n w ir G e streife lten.« Ortheil), Wie Gedichte entstehen (2009, gemeinsam mit Norbert Hummelt), Wie Dramen Jeden Tag e rk en es nur se ab e r b e m entstehen (2012, gemeinsam mit John von Düffel), Der Gelegenheitskritiker (2017) sowie schichten, im Kampa Verlag Es kann nicht still genug sein. Schriftsteller sprechen über ihre Schreibtische (2020). 30/31
BACK LIST K A M PA S A L O N »Jeder SALON-Band ist eine Fundgrube und ein hochgradig animierendes Leseerlebnis.« Hanns-Josef Ortheil 160 Seiten | Gebunden 320 Seiten | Gebunden 184 Seiten | Gebunden 176 Seiten | Gebunden 256 Seiten | Gebunden 304 Seiten | Gebunden 224 Seiten | Gebunden 176 Seiten | Gebunden € (D) 20,– | sFr 27,– | € (A) 20,60 € (D) 24,– | sFr 32,50 | € (A) 24,70 € (D) 22,– | sFr 30,– | € (A) 22,60 € (D) 20,– | sFr 27,– | € (A) 20,60 € (D) 24,– | sFr 32,50 | € (A) 24,70 € (D) 22,– | sFr 30,– | € (A) 22,60 € (D) 22,– | sFr 30,– | € (A) 22,60 € (D) 22,– | sFr 30,– | € (A) 22,60 ISBN 978 3 311 14013 9 ISBN 978 3 311 14002 3 ISBN 978 3 311 14005 4 ISBN 978 3 311 14023 8 ISBN 978 3 311 14014 6 ISBN 978 3 311 14010 8 ISBN 978 3 311 14009 2 ISBN 978 3 311 14044 3 192 Seiten | Gebunden 216 Seiten | Gebunden 352 Seiten | Gebunden 336 Seiten | Gebunden 192 Seiten | Gebunden 256 Seiten | Gebunden ca. 192 Seiten | Gebunden € (D) 22,– | sFr 30,– | € (A) 22,60 € (D) 20,– | sFr 27,– | € (A) 20,60 € (D) 24,– | sFr 32,50 | € (A) 24,70 € (D) 24,– | sFr 32,50 | € (A) 24,70 € (D) 22,– | sFr 30,– | € (A) 22,60 € (D) 22,– | sFr 30,– | € (A) 22,60 ca. € (D) 22,– | ca. sFr 30,– | ca. € (A) 22,60 ISBN 978 3 311 14021 4 ISBN 978 3 311 14006 1 ISBN 978 3 311 14027 6 ISBN 978 3 311 14003 0 ISBN 978 3 311 14029 0 ISBN 978 3 311 14022 1 ISBN 978 3 311 14041 2 160 Seiten | Gebunden 272 Seiten | Gebunden 160 Seiten | Gebunden 192 Seiten | Gebunden 272 Seiten | Gebunden 352 Seiten | Gebunden € (D) 22,– | sFr 30,– | € 22,60 € (D) 24,– | sFr 32,50 | € (A) 24,70 € (D) 20,– | sFr 27,– | € (A) 20,60 € (D) 22,– | sFr 30,– | € (A) 22,60 € (D) 22,– | sFr 30,– | € (A) 22,60 € (D) 24,– | sFr 32,50 | € (A) 24,70 ISBN 978 3 311 14036 8 ISBN 978 3 311 14015 3 ISBN 978 3 311 14001 6 ISBN 978 3 311 14033 7 ISBN 978 3 311 14037 5 ISBN 978 3 311 14035 1
K A M PA AT ELIER 50. Todestag von Picasso am 8. April 2023 »Ein außergewöhnliches Buch« (The New York Times): Begleitet werden Brassaïs »Lesen Sie dieses Buch, Aufzeichnungen von über 50 Schwarz-Weiß-Fotografien, die Picassos Werke zeigen, die Räume, in denen sich der Künstler bewegte, und Begegnungen mit Freunden. wenn Sie mich verstehen wollen.« Gespräche mit Picasso ist nicht nur ein grandioses Zeitdokument, sondern auch ein bedeutendes und hoch unterhaltsames Stück Literatur. 1932 begegnen sie sich zum ersten Mal, der größte Maler des 20. Jahrhunderts und »das Mit über Auge von Paris«, wie Henry Miller ihn ein- 50 Fotos mal nannte: Pablo Picasso und Brassaï. In den von Brassaï 1940er Jahren intensiviert sich ihre Beziehung. Brassaï ist immer wieder bei Picasso zu Gast, begleitet ihn in die Brasserie Lipp, ins Café de Flore – und in den Zirkus; besucht ihn in seinen Ateliers, auf diversen Landsitzen, zuletzt auch in der gewaltigen Villa La Californie an der Côte d’Azur. Ihre Gespräche hält Brassaï schriftlich fest – und Picasso selbst BRASSAÏ (»der aus Brassó Stammende«), mit bürgerlichem ermutigt ihn zur Veröffentlichung. Brassaï Namen Gyula Halász, kam 1899 im österreichisch-ungarischen zeichnet nicht nur ein intimes Bild des großen Brassó zur Welt. Nach Studien in Budapest und Berlin zog es ihn früh nach Paris, wo er sich als Journalist über Wasser hielt. Künstlers als Menschen, wir lernen Picasso Sein Freund André Kertész lehrte ihn das fotografische auch als bedeutenden Kunstsammler kennen, Handwerk, und Brassaï begann seine Artikel zu bebildern. Brassaïs 1932 erschienene Fotobuch Paris bei Nacht machte als Verehrer von Cézanne und Corot, erfahren ihn schlagartig berühmt. Im selben Jahr lernte er Picasso viel über seine Beziehung zu Matisse, die At- kennen – der Beginn einer lebenslangen Freundschaft. Ein mosphäre im Paris der Kriegszeit und begeg- anderer seiner engen Freunde, Henry Miller, nannte ihn »das Auge von Paris«, aber Brassaï war noch viel mehr: Schrift nen zentralen Figuren der Bohème, darunter steller, Zeichner und Bildhauer. Er starb 1984 in Nizza, Salvador Dalí, Simone de Beauvoir und Jean- begraben wurde er auf dem Pariser Friedhof Montparnasse. Paul Sartre, und natürlich Picassos Frauen. BRASSAÏ Gespräche mit Picasso Aus dem Französischen von Edmond Lutrand Grundlegend überarbeitete Übersetzung Mit über 50 Fotos von Brassaï Originaltitel: Conversations avec Picasso ca. 320 Seiten | Gebunden ca. € (D) 28,– | ca. sFr 36,90 | ca. € (A) 28,80 ISBN 978 3 311 14046 7 WG 1118 | 23. Februar 2023 34/35
K A M PA AT ELIER Eine erste Bilanz des größten »Eine der schillerndsten Figuren der heutigen Kunstwelt ... Kurators unserer Zeit. Bewegend, Nicht so sehr ein Kurator als vielmehr ein menschlicher Wirbelwind.« The Guardian, London faszinierend und erhellend. »There is only one good thing about a small Digitales Leseexemplar town. You know that you want to get out.« vertrieb@kampaverlag.ch Diese Songzeile von Lou Reed könnte über Lesungen den frühen Jahren von Hans Ulrich Obrist stehen. Aufgewachsen im Schweizer Provinz- städtchen Weinfelden am Bodensee, wurden für den jungen Obrist ausländische Zeitungen vom Bahnhofskiosk, Bücher, Filme, aber vor HANS ULRICH OBRIST, 1968 im schweizerischen allem die Begegnungen mit alter und zeitge- Weinfelden geboren, gilt seit Jahrzehnten als einer der nössischer Kunst zu Fluchtmöglichkeiten aus bedeutendsten Ausstellungsmacher unserer Tage. So kuratierte er unter anderem Ausstellungen im Musée d’Art einem Milieu, das ihm schon früh viel zu klein Moderne de la Ville de Paris, in der Kunsthalle Wien, den war. Und viel zu langsam. Ein schwerer Unfall Hamburger Deichtorhallen und im New Yorker MoMA PS1. Der Leiter der Londoner Serpentine Galleries hat im Alter von sechs Jahren brachte die Erkennt- »Gerhard Richter gab nur zahlreiche Werke publiziert, u.a. Kuratieren! (2015), und, nis, dass keine Zeit zu verlieren sei. Und so selten Interviews. Mit Hans im Rahmen seines »Interview Project«, Gespräche geführt Ulrich Obrist sprach er aber saugte Obrist alles auf und machte sich auf den mit Künstler*innen wie John Baldessari, Zaha Hadid, Yoko Ono, Robert Crumb und Gerhard Richter, mit dem Obrist Weg. Paris, Wien und Rom waren seine Sehn- immer wieder gerne.« eine langjährige Freundschaft verbindet. Im Kampa Verlag suchtsorte und die ersten Destinationen seiner Sandra Danicke / ist der Band Interviews mit Gerhard Richter erschienen. Frankfurter Rundschau persönlichen Grand Tour durch Europa, die den Teenager mit Nachtzügen zu Künstlerlegenden wie Fischli / Weiss, Etel Adnan oder Gerhard Richter führte. »Eine Begegnung kann ein Le- ben verändern, sie kann fünf Jahre an der Uni ersetzen, wie ein Kurzschluss.« Über die Kurz- schluss-Begegnungen mit Menschen, die ihm zu Mentor*innen wurden, darunter Édouard Glis- sant, erzählt Hans Ulrich Obrist in Ein Leben Mit exklusiver in progress und lässt gleichzeitig zum ersten Mal »Offiziell der mächtigste einen sehr persönlichen Blick auf sein Leben zu, HANS ULRICH OBRIST Coveri llustration von Gerhard Mann der Kunst.« von der ersten Ausstellung in der Küche seiner Ein Leben in progress Richter Originaltitel: Une vie in progress Daily Telegraph Studentenwohnung in Sankt Gallen (mit 29 ca. 304 Seiten | Gebunden 240 Seiten | Gebunden mit SU ca. € (D) 26,– | ca. sFr 35,– | ca. € (A) 26,70 Durchgehend vierfarbig Besucher*innen) bis zum viel umworbenen und ISBN 978 3 311 14043 6 | Auch als E-Book € (D) 30,– | sFr 39,90 | € (A) 30,90 erfolgreichen Kurator und Gesprächspartner WG 1951 | 20. April 2023 ISBN 978 3 311 14034 4 unzähliger Künstler*innen aus der ganzen Welt. 36/37
GATSBY Winston Churchills Jugendjahre: »Mr Churchills Rezensent müsste ein fast ebenso begnadeter der intime und humorvolle Rückblick Schriftsteller sein wie er selbst, um eine angemessene Vorstellung von dem Charme und der Lebendigkeit dieses Buches zu vermitteln.« des großen Staatsmannes und The Times, London (zeitgenössische Kritik) Literaturnobelpreisträgers. »Ich hatte einen herrlichen Monat – ich habe Digitales Leseexemplar ein Häuschen gebaut und ein Buch diktiert: vertrieb@kampaverlag.ch 200 Ziegelsteine und 2000 Wörter am Tag«, erzählte Churchill Stanley Baldwin über seine Parlamentsferien 1928. Entstanden ist ein Buch, in dem die Erzählfreude des Autors auf jeder Seite spürbar ist: Churchills Erinnerungen an seine ersten dreißig Lebensjahre, geschrieben aus einer »jeweils meinem Lebensalter angemes- senen Sichtweise«. Tatsächlich schönt Churchill nichts – weder seine miserablen Leistungen in der Schule noch seine peinliche Kriegsbegeiste- WINSTON CHURCHILL (1874–1965) gilt nicht nur rung an der Militärakademie. Umso lebendiger, in Großbritannien als eine der faszinierendsten historischen ehrlicher und aufschlussreicher liest sich sein Gestalten und als der überragende Staatsmann des 20. Jahr- hunderts. 64 Jahre lang saß der Vollblutpolitiker im Bericht: Churchill, dem nicht ohne Grund der britischen Parlament, zweimal war er Premierminister. Aber Literaturnobelpreis verliehen wurde, fühlt sich nicht nur als Politiker glänzte Churchill, auch als Kriegs berichterstatter und Essayist, als Schriftsteller, der für in sein junges Ich ein wie in eine Romanfigur, seine historischen Werke mit dem Literaturnobelpreis und die Pleiten des jungen Winston wie auch ausgezeichnet wurde. Ebenfalls nicht zu unterschätzen die waghalsige Flucht vor den Buren, die ihn waren seine Talente als Hobbymaler, Landschaftsgestalter und Maurer auf seinem Gut Chartwell in Kent. Churchills auf die Titelseiten der Boulevardpresse brachte, »finest hour« waren die Jahre 1939 bis 1945, als er Groß ergeben einen echten Abenteuerroman – britannien unerschrocken durch den Zweiten Weltkrieg und bis zum Sieg gegen Hitler führte. Früh sah er die Errichtung geschrieben mit dem typisch Churchillschen des Eisernen Vorhangs voraus und warb engagiert und Witz und einer gehörigen Prise Ironie. Zugleich vehement für ein geeintes und starkes Europa. wird der bedeutendste Staatsmann des 20. Jahr- hunderts seinem Anspruch gerecht, »das Bild eines verschwundenen Zeitalters« zu zeichnen: WINSTON CHURCHILL Meine frühen Jahre Er betrachtet die politischen Ereignisse seiner Originaltitel: My Early Life Jugend und die Kriege, an denen er als Soldat Aus dem Englischen von Dagobert von Mikusch und Heiko Arntz Grundlegend überarbeitete Übersetzung und Kriegsberichterstatter teilgenommen hat, »Meine frühen Jahre, Mit einem Nachwort von Heiko Arntz mit den Augen eines Zeitgenossen. Eine un- ca. 448 Seiten | Gebunden eine Autobiographie vor der Zeit, verzichtbare Lektüre für alle, die Churchill ca. € (D) 34,– | ca. sFr 44,50 | ca. € (A) 35,– ca. 112 Seiten | Gebunden ISBN 978 3 311 24007 5 | Auch als E-Book ca. € (D) 18,– | ca. sFr 24,50 | ca. € (A) 18,50 ist Churchills Meisterwerk.« und seine Zeit besser verstehen wollen. WG 1951 | 20. April 2023 ISBN 978 3 311 21005 4 | bereits angekündigt The Guardian, London 38/39
224 Seiten | Gebunden 464 Seiten | Gebunden 480 Seiten | Gebunden 400 Seiten | Gebunden € (D) 18,90 | sFr 25,50 | € (A) 19,40 € (D) 21,90 | sFr 29,50 | € (A) 22,50 € (D) 21,90 | sFr 29,50 | € (A) 22,50 € (D) 21,90 | sFr 29,50 | € (A) 22,50 ISBN 978 3 311 12559 4 ISBN 978 3 311 12561 7 ISBN 978 3 311 12554 9 ISBN 978 3 311 12567 9 AUFFALLEND Unverwechselbare Coverillustrationen 352 Seiten | Gebunden 368 Seiten | Gebunden 640 Seiten | Gebunden 352 Seiten | Gebunden € (D) 18,90 | sFr 25,50 | € (A) 19,40 € (D) 21,90 | sFr 29,50 | € (A) 22,50 € (D) 24,90 | sFr 34,– | € (A) 25,60 € (D) 17,90 | sFr 24,50 | € (A) 18,40 ISBN 978 3 311 12562 4 ISBN 978 3 311 12557 0 ISBN 978 3 311 12510 5 ISBN 978 3 311 12555 6 BESONDERE AUSSTATTUNG Gebunden und mit rotem Farbschnitt Plakat-Set (3 Plakate) Krimiprospekt (VE 25) Lesezeichen (VE 25) 128 Seiten | Gebunden 288 Seiten | Gebunden 320 Seiten | Gebunden 320 Seiten | Gebunden Papiertragetaschen (VE 50) € (D) 16,90 | sFr 21,90 | € (A) 17,40 € (D) 16,90 | sFr 21,90 | € (A) 17,40 € (D) 19,90 | sFr 26,90 | € (A) 20,50 € (D) 19,90 | sFr 26,90 | € (A) 20,50 ISBN 978 3 311 12558 7 ISBN 978 3 311 12516 7 ISBN 978 3 311 12546 4 ISBN 978 3 311 12537 2 Bestellen Sie über Ihre*n Vertreter*in oder unter vertrieb@kampaverlag.ch ATTRAKTIVER PREIS Zwischen 14,90 und 21,90 Euro KAMPA RED EYE
Sie können auch lesen