Frauen stärken! - SODI eV
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REPORT AUSGABE 01| 2022 Frauen stärken! Liebe Leser*innen, „Eine Krise mit dem Gesicht einer Frau“ – betitelte António Gu- dass ungleiche Machtverhältnisse nicht reproduziert, sondern terres, UNO-Generalsekretär, seine Stellungnahme im Kontext abgebaut werden sollen. Hier wissen wir, dass es nicht reicht, der „Covid-19-Krise“ anlässlich des internationalen Frauen- mit Frauen zu arbeiten, es muss auch und gerade mit Männern tag 2021. Gemeint ist, dass überdurchschnittlich stark Frau- gearbeitet werden, damit sich gesellschaftliche Muster lang- en von den verschiedenen Problemen, die die Pandemie mit fristig ändern können. sich bringt, betroffen sind und Benachteiligung und Chance- nungleichheit noch zugespitzt wurden. Frauen sind nicht nur Im Report stellen wir Ihnen unsere neuen Projekte in Burundi an vorderster Stelle bei der Bekämpfung der Pandemie, etwa und Albanien vor. In Burundi werden besonders Benachteilig- in Pflegeberufen, besonders belastet, sie verlieren in Zeiten te ohne Landbesitz – insbesondere Frauen – dabei unterstützt, wirtschaftlicher Instabilität auch überdurchschnittlich oft ihre sich zu Spargemeinschaften zusammenzutun, sich weiterzu- Arbeit. Mädchen in weiter verarmenden Familien haben noch bilden und sich selbständig zu machen. In Albanien profitieren geringere Chancen auf Bildung – Bildung als Luxus, der, wenn von der Mehrheitsgesellschaft ausgegrenzte Rom*nja, insbe- überhaupt, den männlichen Familienmitgliedern zuteilwird. sondere die häufig in vielerlei Hinsicht benachteiligten Frauen Weltweit stieg zudem die häusliche Gewalt gegen Frauen erheb- unter ihnen, durch Unterstützung beim Zugang zu Bildung und lich an. Bezeichnenderweise sind Frauen derweil kaum in den durch soziale und medizinische Beratung. Gremien vertreten, die für die Bewältigung der Krise eingesetzt wurden, so wie sie auch weiterhin politisch erheblich unterre- Mit Ihrer Unterstützung helfen Sie uns, die Welt ein wenig ge- präsentiert sind. rechter zu machen – dafür danke ich Ihnen! Unermüdlich, konsequent und wachsam muss also auf allen Solidarische Grüße Ebenen auf Chancengleichheit und Geschlechtergerechtigkeit hingearbeitet werden, um nachhaltige Veränderungen bei den derzeitigen ungleichen Machtverhältnissen einzuüben und zu verankern, sodass Erreichtes in Krisenzeiten nicht verloren geht. Wir kennen das in unserer Arbeit insbesondere unter dem Begriff Ihre Anna Goos „Gender-Mainstreaming“, denn für alle unserer Projekte gilt, Geschäftsführerin SODI
© CTRD Burundi: Frauen lernen Konflikte zu transformieren, hier Frieden durch Dialog und in einem Training eines Projekts in der DR Kongo, bald auch im gerade erst angelaufenen Projekt in Burundi. wirtschaftliche Perspektive Die Provinz Rumonge ist geprägt von verschie- übernommen wurden, ohne die früheren Eigen- Zukunft selbstbestimmter gestalten zu können. denen Krisen, die ineinander wirken. Die Frauen tümer*innen zu entschädigen. Gute Erfahrungen hat OAP bereits mit der Bil- und Mädchen sind besonders gefährdet durch dung von Spargruppen gemacht, bei denen die die Konfliktlage, ihre Entwicklungsmöglichkei- Frieden durch Dialog Mitglieder gemeinsam sparen, um nacheinan- ten sind stark beeinträchtigt. Ein Anstieg von SODI fördert gemeinsam mit der burundi- der durch die Kredite gefördert zu werden. Der Mangelkrankheiten und sozialen Konflikten ist schen Partnerorganisation OAP („Organisation Aufbau von Spargruppen und Verbandsstruk- zu beobachten, ebenso ein Anstieg an Gewalt ge- d’Appui à l’auto-Promotion“ / Organisation zur turen soll die Zielgruppe dazu befähigen, sich gen Frauen, von Prostitution und von innereheli- Unterstützung der Selbsthilfe) den friedlichen in nachhaltigen Strukturen selbst zu helfen. chen Konflikten. Dialog zwischen den Bevölkerungsgruppen. In Damit können sie auch landwirtschaftliche As- Schulungen zur Konflikttransformation üben soziationen auf den Weg bringen. Diese erhal- Burundi blickt auf eine lange Zeit politischer Un- die Teilnehmenden sich für ein friedliches und ten im Rahmen des Projekts die notwendige ruhen zurück. Mittlerweile kehren viele, die ihre tolerantes Zusammenleben einzusetzen, indem Anschubfinanzierung. Weiterhin sollen beruf- Perspektiven beispielsweise im benachbarten sie gewaltfreie Lösungen von Konflikten mittels liche Kenntnisse und Ausstattungen durch die Kongo gesucht hatten, wieder zurück in die Re- Techniken der Mediation erlernen. Aus dem Bildung von Kleinunternehmensverbänden gion. Die Rückkehrenden treffen in der Provinz Kreis der Teilnehmenden sollen sich zudem Me- weitergegeben werden. Rumonge auf eine weitere Gruppe, die nicht aus diationskomitees zusammensetzen, die einen freien Stücken zugezogen ist. Starke Regenfälle langfristigen Wissenstransfer gewährleisten. haben den Tanganjika-See weit über das Ufer Orte der Begegnung und des Austauschs sol- hinaustreten lassen. Die vor der Überschwem- len durch sozio-kulturelle Veranstaltungen und mungskatastrophe Geflohenen leben nun mit- durch gemeinsame vom Projekt unterstützte unter in Transitlagern, viele haben ihre Existenz- Gemeindearbeiten geschaffen werden. So wird grundlage verloren. die Annäherung der verschiedenen Bevölke- rungsgruppen gefördert. © l’OAP Der enorme Bevölkerungszuwachs hat zu einer angespannten Lage in den Aufnahmegemeinden Perspektiven schaffen für den sozialen geführt. Immer wieder kommt es zu gerichtli- Zusammenhalt In den Mediationskomitees werden Frauen auch chen, aber teilweise auch gewalttätigen Ausei- SODI und OAP arbeiten dabei insbesondere mit für friedliche Lösungen in Paarkonflikten vermit- nandersetzungen, der Streitpunkt ist vor allem gefährdeten Bevölkerungsgruppen, die über teln. die Verteilung von Land. kein Land verfügen oder das notwendige Kapi- tal, um eine selbständige Arbeit aufzunehmen Die aus dem Kongo Zurückkehrenden fanden und mit Menschen, die keine feste Unterkunft Ihre Spende von 35 € ihre Grundstücke von anderen Personen besetzt, haben. Gerade Frauen sollen dabei das notwen- ermöglicht einer Frau die Teilnahme an die diese zum Teil von den Verwaltungsbehör- dige Wissen, Fähigkeiten und Ressourcen mit zwei von fünf Tagen eines Trainings zur den erworben hatten. In anderen Fällen mussten auf den Weg gegeben werden, um eine eigene Konfliktlösung. sie feststellen, dass ihre Grundstücke vom Staat Einkommensquelle zu erhalten und damit ihre
© SODI Albanien: Selbstorganisation Mit Wissen und Weiterbildung werden Rom*nja von Rom*nja unterstützt. und Mobilisierung von Rom*nja In der Corona-Pandemie wurde in der albani- Damit sich Rom*nja selbstbewusst für ihre schen Öffentlichkeit schnell ein Sündenbock Grund- und Menschenrechte einsetzen kön- SODI aktiv für die Belange gefunden: Die Rom*nja-Communities wur- nen, werden in Trainings notwendiges Wissen der Roma-Minderheit den für die Verbreitung des Virus verantwort- und Fähigkeiten vermittelt. Mit dem Wissen lich gemacht. Ein Ausdruck des verbreiteten darüber, welche Rechte und Leistungen ih- SODI hat bereits mit Projekten zur Ver- Rassismus und der Diskriminierung gegen- nen zustehen, bspw. beim Arzt und welche besserung der Lage der Roma-Minder- über Rom*nja, der für die Minderheit gefähr- Anlaufstellen ihnen offenstehen, wenn sie heiten in Serbien und der Ukraine bei- lich ist. Verbale und körperliche Angriffe ha- diskriminiert wurden, werden Rom*nja in ih- tragen können. Die Ansätze sind dabei ben zugenommen. ren Handlungsmöglichkeiten gestärkt und auf die individuelle Situation angepasst, darin befähigt, sich selbstbewusst für ihre stets arbeiten wir mit Selbstorganisa- Wie durch ein Brennglas hat die Pandemie die Grund- und Menschenrechte einzusetzen. Mit tionen zusammen. In Serbien hat SODI Probleme hervorstechen lassen. Viele Rom*n- maßgeschneiderten Angeboten wie Bewer- junge Rom*nja u.a. bei der Gründung ja leben in Albanien immer noch abgeschoben bungstrainings und Unterstützung bei Exis- von Unternehmen unterstützt. In der in Siedlungen außerhalb der Stadtzentren. Nur tenzgründungen fördert das Projekt zudem die Ukraine hat SODI mit kulturellem An- etwa sieben Prozent der Haushalte haben Zu- wirtschaftliche Perspektive der Rom*nja. Denn gebot Rom*nja empowert und Orte der gang zu Computern und damit zu Online-Un- wirtschaftliche Unabhängigkeit ist ein uner- Begegnungen geschaffen, um gesell- terricht. Damit sind die Bildungschancen der lässlicher Schritt zu einem selbstbestimmten schaftliche Vorurteile abzubauen. Kinder massiv beeinträchtigt. Der Zugang zu Leben. Außerdem wird der Raum geschaffen, medizinischer Versorgung ist dringender denn in dem sich junge Romnja und Romnja-Mütter Weitere Informationen je und doch für die Rom*nja deutlich einge- zu Themen wie reproduktiver Gesundheit und finden Sie unter: www.sodi.de schränkt. Erschwerend hinzu kommt, dass Kinderbetreuung austauschen und sich ge- schätzungsweise 40 % der Zielgruppe Anal- meinsam für ihre Belange einsetzen können. phabeten sind. Aus der ohnehin bestehenden Themen, die immer noch überwiegend den finanziell gefördert und in der Umsetzung fachlich Spirale aus Armut und Diskriminierung aus- Frauen zugeordnet werden. und organisatorisch unterstützt. Die Maßnahmen zubrechen, ist für die einzelnen Frauen noch können von der Verbesserung der schulischen Inf- schwerer geworden. Misstrauen und Vorurteile der Mehrheitsgesell- rastruktur bis hin zur Bereitstellung von Dienstleis- schaft begegnen Rom*nja auch in den staatli- tungen reichen, beispielsweise die Einrichtung von Gemeinsam mit Roma Active Albania (RAA) chen Institutionen. Im Rahmen der Beitritts- Informationsstellen, die Bereitstellung von Schul- unterstützt SODI unter dem Motto „Rom*n- verhandlungen Albaniens zur EU wurde ein material und Unterstützung von Müttern beim Zu- ja für Rom*nja“ die Selbstorganisation von Aktionsplan zur Inklusion der Rom*nja verab- gang zur Gesundheitsvorsorge. Rom*nja und die Fähigkeiten zur Selbsthilfe schiedet, aber dessen Umsetzung in den Kom- in den Regionen Fier, Berat und Girokastra. munen stockt wegen fehlenden politischen a Willens und unzureichender Finanzierung. Im Ihre Spende von 30 € Das Projekt setzt an mehreren Ebenen an, um Projekt entsteht ein Dialog mit den örtlichen ermöglicht die Teilnahme an einer gemeinsam mit den Betroffenen nachhaltige Verwaltungsmitarbeiter*innen, um Vorurteile Informationsveranstaltung zu den Strukturen zur Selbsthilfe aufzubauen und abzubauen und um die Aktionspläne mit den Rechten der Rom*nja für bis zu drei zielt auf die Förderung von 3700 Familien mit Rom*nja umzusetzen. Insgesamt werden 54 von Betroffene. insgesamt 14550 Familienmitgliedern. den Teilnehmenden ausgehende Basisinitiativen SODI! Report Ausgabe 01 | 2022
Setzen Sie ein Zeichen, das bleibt. Mit Ihrer Ihr Vermächtnis Testamentsspende an SODI helfen Sie benach- teiligten Menschen in Afrika, Asien und Latein- für die Zukunft amerika, ihre Lebensverhältnisse zukünftig selbst zu bestimmen. Mehr Informationen: www.nachlass.sodi.de Kontakt: Dr. Boryana Aleksandrova © SODI Tel.: (030) 920 90 93 – 15 Regelmäßig spenden E-Mail: Boryana.Aleksandrova@sodi.de & Fördermitglied werden Füllen Sie einfach das Formular aus und schicken Sie es per E-Mail an info@sodi.de oder per Post an: SODI e.V., Am Sudhaus 2, 12053 Berlin. Sie erhalten umgehend eine Bestätigung von uns. Ich möchte regelmäßig spenden und die Menschen in SODIs Projekten langfristig unterstützen. Ich spende bereits regelmäßig für SODI und möchte meinen Beitrag erhöhen. Bitte buchen Sie den Betrag von: 10€ 20€ ............... € jährlich vierteljährlich halbjährlich monatlich ab. Titel Vor-/Nachname* Geburtsdatum* IBAN/Kto.-Nummer* BIC/BLZ* Kontoinhaber (falls abweichend) Bank* Straße/Hausnummer* PLZ/Ort* E-Mail* Telefon Ich ermächtige hiermit den Solidaritätsdienst International e.V. bis auf Widerruf, meine Spende von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die vom Solidaritätsdienst International e.V. auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Ihr SEPA-Lastschriftmandat und damit die SODI-Fördermitgliedschaft sind jederzeit formlos kündbar. Hinweis: Ich kann innerhalb von 14 Tagen (Gläubiger-Identifikationsnummer: DE 39 ZZZ 000 000 215 77, Mandatsreferenz wird separat mitgeteilt), beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstat- tung des belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit dem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen. Datenschutz: SODI nutzt Ihre Daten ausschließlich zu Zwecken der Spender*innenbetreuung. Wir geben Ihre Daten nicht an Dritte weiter. Weitere Informationen finden Sie unter www.sodi.de. Datum/Unterschrift* * Pflichtfelder SEIEN SIE TEIL UNSERER SOLIDARITÄTSGEMEINSCHAFT — UNTERSTÜTZEN SIE UNSERE PROJEKTE WELTWEIT MIT IHRER SPENDE! SODI ist eine gemeinnützige Nichtregierungsorganisation, die sich – kritisch sowie politisch und konfessionell unabhängig – für Gleichberechtigung in der Welt einsetzt. Spendenkonto: SODI steht für Solidarität: Mit Initiativen und Organisationen im Globalen Süden Solidaritätsdienst International e.V. | Bank für Sozialwirtschaft engagieren wir uns für die Emanzipation der Menschen und stärken ihre aktive Teilhabe. Unsere Projektarbeit im Ausland verbinden wir mit unserer Bildungsarbeit IBAN: DE33 1002 0500 0001 0201 00 | BIC: BFSWDE33BER in Deutschland und kämpfen so für einen Perspektivwechsel in der Entwicklungs- Spendenkennwort: Frauen stärken zusammenarbeit. Spenden Sie auch bequem online: IMPRESSUM: www.spenden.sodi.de Herausgeber: SODI e.V. | Am Sudhaus 2 | 12053 Berlin | Tel.: (030) 920 90 93 – 0 info@sodi.de | www.sodi.de Wir setzen Ihre Spende dort ein, wo sie am dringendsten V.i.s.d.P.: Anna Goos | Redaktion: Vanessa Kohm benötigt wird. Vielen Dank für Ihre Solidarität! Gestaltung: neonfisch.de | Druck: Sievert Druck & Service GmbH Titelfoto: © SODI Auflage: 2.500 | Redaktionsschluss: 27.01.2022 Der SODI-Report ist auf umweltfreundlichem Papier gedruckt. SODI trägt das DZI-Spendensiegel, das den vertrauensvollen Umgang mit Ihren Spenden garantiert.
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