Friedens-Zeitung der UNESCO-Projektschulen zum 24. Februar 2023
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Vorwort Der brutale Angriffskrieg auf die Ukraine dauert an – ebenso Leipzig Friedenszeitung wie auch das Entsetzen und die Verzweiflung über das durch den Krieg und seine massiven Menschenrechtsverletzungen ausgelöste Leid, aber auch die ukrainische Widerstandskraft und die Hoffnungen auf Frieden und Freiheit. Klaus Schilling, Bundeskoordinator der UNESCO-Projektschulen 24. Grundschule Die UNESCO-Projektschulen haben ist riesig. Umso dankbarer sind wir von Beginn des Krieges am 24. Februar auch, dass es uns gemeinsam mit dem 2022 an mit künstlerischen Mitteln Burghardt-Gymnasium, UNESCO-Pro- ihre Solidarität und ihren Protest gegen jektschule in Buchen, im letzten Juli den russischen Angriffskrieg deutlich gelungen ist, ein Pilotprojekt für das gemacht. Mit dieser Friedenszeitung Recreation-Programm für 14 Jugend- rücken wir genau diese künstlerisch- liche und zwei Lehrerinnen aus einer kreativen Beiträge in den Mittelpunkt. zerstörten ukrainischen UNESCO-Pro- jektschule in Zhytomyr zu realisieren. Beteiligte UNESCO-Projektschulen Mitte März 2022 hatten wir im Netz- Gemeinsam mit unseren Partnern in 24. Grundschule Leipzig werk der UNESCO-Projektschulen einen der Ukraine und den UNESCO-Projekt- 94. Oberschule Leipzig gemeinsamen Aufruf gestartet, um den schulen in Deutschland möchten Albert-Schweitzer-Schule Geldern Welttag der Poesie am 21. März wie wir diese Idee der Begegnungs- und Albert-Schweitzer-Schule Hofgeismar Albert-Schweitzer-Schule Offenbach auch alle weiteren Tage für literarisch- Erholungsprojekte für ukrainische Alexander-von-Humboldt-Schule Rüsselsheim künstlerische Unterrichts- und Schul- Jugendliche in 2023 weiter ausbauen. Berufsbildende Schulen Osterholz-Scharmbeck projekte zu Fragen von Krieg und Clemensschule Hiltrup Münster Frieden zu nutzen. Damit wurde das Die Friedenszeitung der UNESCO-Pro- Engelsburg-Gymnasium Kassel Friedrich-Fröbel-Schule Viernheim unmittelbare praktische Engagement jektschulen zeigt die Möglichkeiten Geschwister-Scholl-Gymnasium Wismar und die politische Auseinandersetzung der Kulturellen Bildung, uns zu einer „Glück auf!“-Oberschule Eibenstock mit dem Krieg ergänzt um weitere eigenständigen Auseinandersetzung Goethe-Gymnasium Sebnitz Gustav-Stresemann-Gymnasium Bad Wildungen Aspekte und Dimensionen, die gerade mit den Vorstellungen vom Krieg und Gymnasium Osterbek Hamburg auch Raum für die Subjektivität der dem Wunsch nach Frieden zu führen. Heinrich-Böll-Schule Bruchköbel Schülerinnen und Schüler und ihre per- Die Kreativität der Kinder und Jugend- Heisenberg-Gymnasien Karlsruhe, Bruchsal, Ettlingen sönliche Auseinandersetzung mit dem lichen ermöglicht Beziehungen und Dr.-Christoph-Hufeland-Oberschule Plauen Geschehen ließen. Resonanz. Sie zeigen die Verbundenheit Humboldtschule Bad Homburg und Solidarität mit der Ukraine – auch Innerstädtisches Gymnasium Rostock Wir freuen uns sehr, dass dieser Aufruf hier in der Entfernung zu den Fronten Johannes-Kepler-Schule Leipzig Käthe-Kollwitz-Oberschule Crimmitschau auf eine breite Resonanz gestoßen ist, des verbrecherischen Angriffskriegs. Käthe-Kollwitz-Gymnasium Zwickau und bedanken uns bei allen UNESCO- Leibniz-Gymnasium St. Ingbert Projektschulen und den vielen so über- Der 2022 mit dem Friedenspreis des Carl-von-Linné-Grundschule Leipzig Luisen-Gymnasium Düsseldorf aus engagierten Lehrerinnen und Lehrern Deutschen Buchhandels ausgezeichnete Marie-Curie-Gymnasium Dresden des Netzwerks – ebenso wie natürlich ukrainische Schriftsteller Serhij Zhadan Montessori-Schule Freising auch bei allen mitwirkenden Schülerin- hatte 2020 in der Anthologie „Warum Regental-Gymnasium Nittenau Rouanet-Gymnasium Beeskow nen und Schülern für den Einsatz und lesen?“ geschrieben: „Natürlich können Runge-Gymnasium Wolgast die Zusendungen bis zum Mai 2022. Bücher den Krieg nicht beenden. Aber Richard-von-Schlieben-Oberschule Zittau Bücher können dir im Krieg helfen, du Schule am Pulvermaar Gillenfeld Die Installationen und Gedichte, die selbst zu bleiben, dich nicht zu verlie- Theodor-Heuss-Gymnasium Nördlingen Rudolf-Steiner-Schule Gröbenzell selbst getexteten Songs und die Bilder ren, nicht unterzugehen. […] Der Krieg Warndt-Gymnasium Völklingen und Performances – sie alle zeigen den kann uns das Verlangen nach Büchern, Heinrich-Hertz-Schule Hamburg kreativen Einsatz, um Zeichen der Soli- Musik, Filmen nicht nehmen.“ Seine Adolf-Grimme-Gesamtschule Goslar Kooperative Gesamtschule „Ulrich von Hutten“ darität mit der Ukraine zu schaffen Antwort unterstreicht die Relevanz der Halle (Saale) und die Sorge vor den Schrecken des Kulturellen Bildung im Krieg – aber auch Kriegs individuell auszudrücken. für uns alle. www.unesco.de/projektschulen Als Bundeskoordination der UNESCO- Projektschulen in der Deutschen UNESCO-Kommission sind wir froh, immer wieder von der Kraft des En- gagements zu erfahren, die die 300 UNESCO-Projektschulen für die Soli- darität mit der Ukraine entfalten. Von der Gestaltung professioneller päda- gogischer Konzepte für die neu hinzu- kommenden geflüchteten Schülerinnen und Schüler über die Organisation von UNESCO-Projektschulen Konzerten und Spendensammlungen für den Wiederaufbau von Partnerschu- len bis hin zum konkreten, persönlichen Einsatz für die Aufnahme einzelner Warum lesen? Warum malen? Familien in einer Schulpartnerschaft – Warum singen? – Bitte lest das Spektrum des Einsatzes und der und schaut selbst. Bitte lesen damit verbundenen Herausforderungen Sie und schauen Sie selbst. 2 3
Text: Friedenszeitung Leipzig Leonie und Luna, Klasse 6b 94. Oberschule Ukraine Unrecht, ist die große List, Krieg, man fragt sich, warum er ist, Rache, wie von einem Egoist, Angst, die Seele zerfrisst. Immer wieder, wird das Leben trist, Nationen kämpfen, denen du zugehörig bist, Ein Geschehen, das man nicht vergisst! UNESCO-Projektschulen Zeichnung: Lejla Elezovic, Klasse 9a 4 5
Zeichnung: Friedenszeitung Leipzig Katarzyna Pinkiewicz, Klasse 9a 94. Oberschule Blau gelb Ihr müsst zwar jetzt gehen, aber bald werdet ihr euch wiedersehen, Ihr geht zurück in euer Land, UNESCO-Projektschulen und steht alle Hand in Hand. Die Sonne wird auch wieder lachen, ohne Schüsse, ohne Waffen Zeichnung: Cheyenne Knorre, Klasse 9a Neue Häuser werden gebaut, Text: wo ihr fröhlich aus den Fenstern schaut. Celina, Klasse 6b 6 7
Schlimm Furchtbar Geldern Friedenszeitung Die Kinder der Klasse 4a der Albert-Schweitzer-Grundschule in Geldern haben mit ihrer Klassen- und Deutschlehrerin Heidi Echel- Der Krieg Die Menschen meyer Elfchen geschrieben. Die armen Menschen Elfchen sind Gedichte mit elf Wörtern, die nach einem bestimm- Ich habe große Angst ten Schema geschrieben werden. Frieden! Sie haben Angst (Luca) Albert-Schweitzer-Schule Ich will keinen Krieg Traurig Hoffnung! Die Menschen (Madalina) Der schlimme Krieg Gefährlich Der Krieg Die Bomben explodieren Ich finde es schrecklich Ich finde es traurig STOPP (Rhania) STOPP! Schlimm Die Bomben Schlimm Sie zerstören viel Die Bomben (Ion) Ich finde sie schrecklich Bomben töten Menschen Explosion Ich möchte sie zerstören (Paul) Hoffnung! (Luca) Grausam Traurig unvorstellbar Die Zerstörung Die Bomben die Bomben Die schlimmen Kriege Sie zerstören Häuser zerstören viele Häuser Ich will es stoppen Ich habe große Angst ich finde es traurig Hoffnung! Hilfe Frieden (Layne) (Milan) (Luis) Schlimm Schlimm Der Tod Die Bomben UNESCO-Projektschulen Der schreckliche Krieg Die Menschen leiden Ich finde es schlimm Ich möchte gerne helfen Hilfe! Ende (Alisa) (Alexander) 8 9
Gedicht und Zeichnung: Text: Das macht uns unendlich traurig. Hofgeismar Friedenszeitung Offenbach „Krieg in der Ukraine“, Jolina Vincent Kolipost, Klassenstufe Q2 und Jette, Einführungsphase Die komplette Schulgemeinde Deshalb stehen wir heute hier. Wir versammelte sich am 2. März zu einer gemeinsamen Schweige- wollen unsere Solidarität mit der minute auf dem Schulhof. Zuvor Ukraine zeigen, wir wollen kund- sprach er als Mitglied der SV einleitende Worte. tun, dass wir den Wunsch haben, dass Konflikte friedlich gelöst werden und der Krieg so schnell „Liebe Schüler als möglich endet. und Schülerinnen, liebe Lehrer und Ich selbst bin so froh, dass ich Lehrerinnen, in einem demokratischen und Albert-Schweitzer-Schule freien Land lebe, das am 8. Mai Albert-Schweitzer-Schule wir in der Europäischen Union 1945 befreit wurde. Ich wünsche haben seit nun mehr als 70 Jah- mir, dass jedes Land und jeder ren Frieden, unsere Generation Mensch auf dieser Welt in Frieden wusste zum Glück nicht mehr, und Freiheit leben kann, so wie was es bedeutet hat, im Krieg zu wir es in Deutschland heute leben oder ihn hautnah mitzube- schon tun. kommen. Selbstverständlich ha- ben wir die Schrecken der Kriege, die es weltweit auch in den letz- Wir stehen an der Seite ten Jahren gegeben hat, über die der Ukraine. Medien mitbekommen und haben wir in Schulbüchern etwas über An der Seite der Freiheit die Kriege in der Vergangenheit und Demokratie. gelernt. So wirklich betroffen hat uns das nicht. Wir halten nun eine Minute lang inne.“ Das ist seit der letzten Woche leider anders. Gerade einmal 1.500 km weit von uns entfernt herrscht Krieg. Putin hat die Ukraine überfallen und führt nun einen Krieg auf europäischem Boden, damit bricht er Völker- recht. Menschen müssen fliehen, Junge, Alte, Familien mit kleinen Kindern, sie sitzen in U-Bahn- Stationen und müssen um ihr Le- ben fürchten. Die Männer müssen in den Krieg ziehen. Menschen verlieren ihr Zuhause, das was ihnen lieb und teuer ist. Auch die russischen Soldaten verlieren UNESCO-Projektschulen ihr Leben. Hinter jedem und jeder Person steckt eine Biografie, ein ganz persönlicher Lebensentwurf, der nun zerstört wird. 10 11
„Honestly, I cannot put into Gedicht links: Friedenszeitung Offenbach *1-2-3- click* Eleanora (Fatimah Anwer Do you hear that? Muhammad), Klasse 9 Those are the guns they load again and again words how I am feeling. *scream* Gedicht unten: Do you hear that? Hilary Johnson, E-Phase Those are the screams of the lost never to be found *NO!* Do you hear that? Those are the pleads of the broken never to give again a sound STOP! It is as if we always knew that war existed but Look at what you’ve done Look at the children Look at your hands Just think once Just think twice I have never expected us Albert-Schweitzer-Schule Is this how you would want to live your life? In fear and misery In loss and angst This is no chivalry being a part of that war.” Stop your frivolity And stand Tall So, people see You protesting for Peace. „Ich weiß nicht, wie ich mich habe oder ich überhaupt noch fühlen darf, soll oder muss. Die- über die vergangenen Fehler A friend once told me what it was like To not be worried all the time ser Drang zu jedem nett sein zu nachdenken soll oder nicht. Ich To have peace and happiness throughout your life And it sounded like müssen, obwohl ich von genau bin mir unsicher, was ich machen A fresh glass of water in the desert diesen Menschen in jeder Hin- soll und was es bedeutet, wenn A piece of land seen from the sea Hugging the person who owns your heart sicht verletzt werde. Das Gefühl, ich die letzten Stunden meines And jumping around in glee dass ich möglicherweise alles Lebens nicht richtig genutzt l we eve Geliebte verliere und dass dies habe. Was ist, wenn es Himmel Wil r fe el tha t free? gerade im Krieg geschieht. Dies und Hölle wirklich gibt, was trifft mich tief.“ ist, wenn ich selbst in die Hölle komme? Ich habe Angst davor, „Ich verstehe nicht, wieso an- alles falsch gemacht zu haben, dere gerade lachen oder all den dass eben alles vergänglich ist.“ Schmerz nicht ernst nehmen. Vielleicht reagiere ich aber ge- rade etwas zu sensibel und Frieden übertreibe. Ich bin mir klar, dass So gut wie jeder von uns sehnt sich nach Frieden ich nichts wirklich genau und Doch warum bekämpfen sich so viele auf dieser Erde. Unserer Erde gesichert weiß und dennoch er- Unsere Erde, die wir selber gestalten können zählen alle ihre Wahrheiten, als Doch warum machen wir ihn zu einem grausamen Ort. wüssten sie genau Bescheid, Wie schön wäre unsere Erde, wenn jeder den obwohl doch gar nicht klar ist, anderen Menschen wertschätzen würde Die andere Seele und den Leib was stimmt und was nicht.“ Die andere individuelle Geschichte hinter jedem Auge Und dass er nicht verdient hat, das Leid Das Leid, dass nicht nur ihm schmerzt „Es treibt mich um, zu verstehen, Texte: Sondern auch seiner Mutter, seinem Vater, dass alles vergänglich ist und Klassen 8 und 9 seinen Geschwistern, seinen Kindern UNESCO-Projektschulen dass selbst die eigene Trauer Jugendliche der Albert-Schweitzer- Warum behandeln wir uns nicht mit Würde eine reine Zeitverschwendung Schule Offenbach formulierten am 2. März 2022 unter den ersten Wir wurden doch alle auf dieser Erde geboren und müssen irgendwann gehen ist, weil auch diese vergehen Eindrücken des Überfalls Russlands auf die Ukraine in der Schule ihre Warum machen wir uns diese kurze Zeit hier nicht schön Nicht friedlich wird. Ich frage mich, ob ich Gedanken, Ängste, Selbstzweifel und Wünsche für ein friedliches Warum dominiert der Hass statt die Liebe. selbst etwas falsch gemacht Miteinander. 12 13
Rüsselsheim Alexander-von-Humboldt-Schule Bild oben / unten: „Peace to Ukraine“, Sevket Gökay Böyük Der Zweifel an der Existenz des Krieges Krieg ist das, Wenn die da oben befehlen, Die Soldaten sinnlos ableben, Die Ökonomie erstickt krass. Wozu braucht man das blutige Leben? Ein jedes Volk will nur eigenes Land haben, Weshalb der Drang, dieses Volk zu jagen? Hauptsache: die Flaggen schweben! Die Zivilisten aus dem Nichts zu vertreiben, Die nichts anstellen, Erleben trotzdem bellen. Sollte die Welt lieber aufschreiben. Propaganda überall, Die Politiker versprechen Wunderland. Doch die toten Soldaten – für die Regierung uninteressant. Der Staat innerlich – erlebt Zerfall. Am Ende stehen die Großen da, Einer sich fragend „Hat es uns überhaupt etwas gebracht?“ UNESCO-Projektschulen Während der andere die Infrastruktur wiedergutmacht. Der Umgang zwischen einander – nicht spürbar. Krieg ist das, Gedicht: Wenn die da oben befehlen, Marko Livajusic, Die Soldaten sinnlos ableben, Klasse 10.3 Die Ökonomie erstickt krass. 14 15
16 Berufsbildende Schulen Osterholz-Scharmbeck Schriftzüge: Selcan Tasli u. a., Fachoberschule Gestaltung UNESCO-Projektschulen Friedenszeitung © Clemensschule Münster-Hiltrup 17 Clemensschule Hiltrup Münster
Zeichnung rechts: Kassel Friedenszeitung Wismar „Doch wann?“, Julianne Madel Text unten: „Ruine im Sonnenlicht“, Marie-Therese Vockelmann Engelsburg-Gymnasium Geschwister-Scholl-Gymnasium UNESCO-Projektschulen alle Fotos: © Maike Westhelle 18 19
Zeichnungen Eibenstock links: Charlotte Hunger unten links: Leni Klesel, Emely Wachsmuth, Sarah Mende, Celine Lux unten rechts: Amy Eck, Leonie Brückner, Ashley Mittag, Linda Möckel, Jasmin Löschner „Glück auf!“-Oberschule UNESCO-Projektschulen 20 21
22 alle Fotos: Helena Wachter © Friedrich-Fröbel-Schule Viernheim / UNESCO-Projektschulen Friedenszeitung 23 Friedrich-Fröbel-Schule Viernheim
Sebnitz Friedenszeitung Das Funkeln, (das im Frieden steckt) Keine Grenzen sollte haben, der Frieden, den wir einander gaben. Zerstört durch Habgier und Verlangen Man kann Glück und Zuversicht selbst in Zeiten der nach Macht, Dunkelheit finden. Man darf bloß nicht vergessen, (s) wurde uns der Frieden kaputt gemacht. ein Licht leuchten zu lassen. Verfolgt von Furcht und Qual, wir hatten keine andere Wahl. Frieden ist wichtig. Angst, Gewalt, sie toben, An die Hoffnung zu glauben, Träume und Hoffnungen zerstoben. ist richtig. Wir sollten uns gegenseitig vertrauen, Der Krieg ist jetzt. die Hände reichen und aufeinander Die Hoffnung stirbt zuletzt. bauen. Goethe-Gymnasium Auf der Suche nach Seelenfrieden, Der Krieg soll gehen. versuchen wir, unser Glück neu zu Der Frieden soll stehen. schmieden. Der Frieden beginnt im Herzen, Der Frieden braucht noch etwas Zeit. er wird deutlich durch viele Kerzen. Er wird behindert von Hass und Neid. Verliere nicht die Hoffnung an dem Antonia, Maximilian, Matthäus, Leon Guten, auch wenn die Wunden weiter bluten. Lotta, Klara, Elisabeth, Saskia Zwischen Krieg und Frieden Der Frieden – was ist er überhaupt? Es ist der, der dem Krieg den Boden raubt. Frieden Er kommt und geht – was sollen wir Frieden ist die Absicht, machen? einander zu verstehen. Bloß nicht das Feuer des Krieges Frieden heißt Nachsicht entfachen. mit Fehlern zu haben. Menschen leiden, Kinder rennen, Frieden heißt Rücksicht weil durch den Krieg ihre Häuser auf Menschen zu nehmen. brennen. Frieden heißt Vorsicht Mütter weinen, Väter sterben, im Umgang mit Macht. was soll denn aus den Kindern werden? Frieden heißt Umsicht Krieg ist Leiden, Sterben und bei jeder Entscheidung. Grausamkeit. Frieden heißt einfach, Der Frieden bringt Hoffnung, Glück und die Augen zu öffnen. Sicherheit. Eliana The Boyz – Marvin, Niklas, Cornelius Frieden ist wie ein Baum. Er soll lang und sicher stehen. Viele Menschen gehen in den Krieg. Wenn Frieden auf der Welt herrscht Einige kommen zurück. Und alle Menschen sich verstehen, Sehr wenige haben keine Verletzungen Dann können unglaubliche davon getragen. Gemeinschaftswunder hier entstehen. Es ist nie sicher, dass man wieder heil nach Hause kommt. Denn der Frieden fängt in jedem Aber eins ist sicher: Es wurde so viel einzelnen Herzen an. Schaden angerichtet, der späteren So sei dir bewusst, dass auch DU die Generationen noch große Probleme Welt verändern kannst. bringt. All das könnte man verhindern mit einer Und wenn man keiner Seele etwas Tat, wenn nicht sogar mit einem Wort: zuleide tut UNESCO-Projektschulen Und nicht schädigt Fleisch und Blut, Frieden. Dann leben heute alle Leute Mit Frieden und ohne Streben nach Beute. Töpferaktion: „Friedenstauben für die Ukraine“, Hannes, Lukas, Jakob Lisa, Lene, Anne Klassen 5 bis 11 24 25
Menschen wie ihr Hamburg Bad Wildungen Friedenszeitung O, du Freund, schau nicht weg, denn es sind deine Brüder, auf die sie schießen. Kein sicheres Obdach ist ihnen gewährt, wie dir das deine. Gymnasium Osterbek Öffne deine Augen der Barmherzigkeit und erhebe dich, um zu helfen. Gustav-Stresemann-Gymnasium All sie sind Menschen wie ihr, drum spendet ihnen, © Yvonne Funck, Gymnasium Osterbek Hamburg als Zeichen der Liebe. Furcht PERFORMANCE „Friedenstaube“: Wer hat alles mitgeholfen? Eine Friedenstaube, die so groß ist, dass etwa Unsere Klasse 6b. 100 Kinder locker darin Platz finden, wird am Bedrückte Trauer, Zerstörung, Terror 4. Mai 2022 für eine Performance auf eine Frei- Hatten viele Interesse mitzumachen? Droben vom Berge fürchterliches Geschrei fläche der Schule gesprüht. Fast die ganze Klasse. Von schrecklichen Kriegern, schwarze Furcht. Grüne Wiesen, darüber Wolken, Die beteiligten Künstlerinnen und Künstler der Stimmt es, dass ihr im nächsten Schuljahr Wilde Klage erhellt die Nacht Unter- und Mittelstufe arbeiten den ganzen Geflüchteten aus der Ukraine Patenschaften Zerbrochne Träume, bittre Furcht. Tag daran, die Konturen der Taube mit Flaggen anbieten wollt? unterschiedlicher Länder, Blumen und Friedens- Wir wollen ihnen helfen, sich an unserer Unaushaltbare Kühle, vergossnes Blut. symbolen zu schmücken. Schule wohlzufühlen und die deutsche Sprache Blätter fallen von leisem Geschrei begleitet. schneller zu lernen. Die Kinder an der Schule, Unter Ästen zerbrochne Münder im Weidegrund. Schließlich kommen sie auf die Idee, Friedens- die Russisch oder Ukrainisch sprechen, können Flüsternde Furcht nährt die heiße Flamme. botenschaften in ihren Familiensprachen einzu- helfen, um am Anfang alles zu übersetzen Herbstliche Wälder glühen, verbrennende Haut fügen. Schnell stellt sich heraus, dass mehr als und mit ihnen in ihrer Heimatsprache sprechen. die Hälfte der Beteiligten neben dem Deutschen Wir freuen uns schon darauf. Gewaltiger Schmerz, Fledermäuse zackig fliehen – eine weitere Sprache spricht. Und innerhalb Begleiten Menschen, die furchtbar zittern. kürzester Zeit erscheinen also Friedensaufrufe Kahle Wände fallen zurück, blicken in die Ferne in Spanisch, Englisch, Arabisch, Französisch, Stille Stadt, schwarzes Blut, stachliger Zorn – Ukrainisch, Russisch, Persisch… © Julia Roth Fürchterliche Welt Die Farbspuren dieser einmaligen Aktion werden wahrscheinlich bald schon vom Hamburger Regen fortgewaschen sein. Andere Friedensinitiativen Das Donnern kommt nicht vom Gewitter bestehen dagegen schon seit vielen Wochen und werden fortgesetzt oder ausgeweitet, wie bei- Die Kälte dringt in deine Poren spielsweise die Projekte einer sechsten Klasse. Fühlst dich jetzt schon so verloren Rings herum das Streitgefecht Du wünschst dir, es wäre alles nicht mehr echt Gespräch mit der Klasse 6b: Die Stadt versunken in Schutt und Trauer So kommt es über dich, ein kalter Schauer Wie kamt ihr auf die Idee mit dem Kuchen- Das Donnern kommt nicht vom Gewitter verkauf? Auf die Idee gebracht hat uns ein Kuchenverkauf, In deiner Haut stecken kleine Splitter den andere mal in der Pause gemacht hatten. Und wir dachten, wir könnten es mit Geldsam- Die Angst in deinen Augen – man kann sie so klar sehen meln verbinden. Du bist erst 10, doch verstehst schon das Geschehen UNESCO-Projektschulen Verstehst, ihr seid auf der Flucht Was passiert mit dem Geld, das ihr bekommt? Wir spenden es an eine Hilfsorganisation für Als wenn ihr gleich fallt in eine tiefe Schlucht © Julia Roth Flüchtlinge. Sie heißt „Welcome to Wandsbek“. Keine Farben, um dich ist alles grau Wie viel Geld habt ihr schon gesammelt? Der Ton der Soldaten plötzlich rau Gedichte: Bis jetzt 265,78 Euro, und davon 230 Euro schon Er schreit dich an, du hast Angst Ruchita Pernau, Klasse 9 gespendet. Das restliche Geld behalten wir als Ganz allein du um dein Leben bangst. Max Mryzgold, Paulina Hoffmann, Q4 Wechselgeld für weitere Verkäufe. © Adelheid Vödisch, Gymnasium Osterbek Hamburg 26 27
Zeichnung links: Friedenszeitung Bruchköbel Hamburg „Ich mag Sommer!", Anna Anna ist erst kürzlich aus der Ukraine ans Gymnasium Osterbek gekommen und besucht dort eine Sprachlernklasse. Drei Schülerinnen der Regelklassen befragen sie gemeinsam und helfen sich gegenseitig mit der Übersetzung ins Russische. Was hast du auf deinem Bild gezeigt? Ein fröhliches Mädchen an einem Sommertag. Sie ist auf einem Kornfeld mit roten Blumen. Bedeuten die grünen Augen was Gymnasium Osterbek Besonderes? Nein. Aber das Kleid ist rot, weil es so zu den Blumen passt. Heinrich-Böll-Schule Warum ist es Sommer auf dem Bild? Ich mag das. Sommer ist schön, weil man dann Kleider anziehen kann. Sagst du uns noch, wie alt du bist? Ich bin 12 Jahre alt. Zeichnung rechts: Lina, Mittelstufe Warum kannst du Russisch? Meine Mutter hat in Russland gelebt und ist dann als Erwachsene nach Deutschland gegangen. Ich bin mit der Sprache aufgewachsen, Deutsch habe ich erst im Kindergarten gelernt. Was ist das für ein Spruch auf deinem Bild, ist es ein bekanntes russisches Sprichwort? Nein, das habe ich mir selber ausgedacht. Ich habe meine Mutter gefragt, wie man so etwas formulieren kann. Ich weiß allerdings nicht, ob es so wirklich richtig ausgedrückt ist. Aber ich finde es wichtig, es zu versuchen solche Sachen zu sagen. Meine Idee ist, für den Frieden was zu tun. Also z. B. auch den ukrainischen Flücht- lingen helfen, die Unterstützung ist wichtig. Hier die deutsche Übersetzung von meinem russischen Spruch: „Damit es Frieden auf der Welt gibt, muss man zusammen halten und sich gegenseitig helfen!“ Haben deine Eltern von ihrer ersten Zeit in Deutschland erzählt? Ja, genau. Der Anfang in Deutschland war für unsere Familie schwer. Zwar konnte meine Mutter etwas Deutsch aus der Schule, aber sie waren hier halt Ausländer. Wurde euch auch geholfen? Uns wurde nicht geholfen, wir haben alles selber gemacht und versucht das Beste daraus zu ma- UNESCO-Projektschulen chen. Weil das schwer war, wissen wir, dass man für Menschen, die neu hier sind, etwas tun muss. Jemand aus unserer Familie hat selber einen Monat lang Flüchtlinge in der Wohnung aufge- nommen und hilft oft Ukrainern mit Erklärungen oder Übersetzungen. Beitrag aus den Deutschkursen der Klasse 10. Ideengeber dafür war das Bild „Apokalyptische Landschaft“ von Ludwig Meidner und Andreas Gryphius Sonett „Tränen des Vaterlandes“. 28 29
Heinrich-Böll-Schule Bruchköbel 30 UNESCO-Projektschulen Friedenszeitung 31 Heisenberg-Gymnasium Karlsruhe
32 Erklärung: Kunstprojekt von Schülerinnen und Schülern der Heisenberg-Gymnasien UNESCO-Projektschulen Friedenszeitung 33 Heisenberg-Gymnasien Karlsruhe, Bruchsal, Ettlingen
Texte und Bilder: Zeichnung: Plauen Friedenszeitung Karlsruhe, Bruchsal, Ettlingen Klasse 5c Susanna Krauss, Klasse 6a, Idee: Schülerinnen und Schüler des evangelischen Religionsunterrichts „Die Friedentaube ist ratlos“ Es war ihnen sehr wichtig, daran zu erinnern, dass die Ukraine leider nicht der einzige Kriegs- schauplatz weltweit ist. Dr.-Christoph-Hufeland-Oberschule Mach dir nicht so viele Sorgen um deine Angehörigen. Sie sind immer gedanklich bei Dir und denken an Dich. Wenn Du an sie glaubst, glauben sie auch an Dich. Heisenberg-Gymnasien Afghanistan Ukraine Nigeria Jemen Syrien Mali Myanmar Irak Thailand Armenien Aserbaidschan UNESCO-Projektschulen Kolumbien Südsudan Kaschmir Lybien Somalia 34 35
Bad Homburg Friedenszeitung Humboldtschule © Cleo Hedrich © Malik Eberhardt UNESCO-Projektschulen © Inken Dietrich © Inken Dietrich 36 37
Text: Rostock Frieden, Frieden, der muss sein, Friedenszeitung Leipzig Hannah W., Marie B., Klasse 7e Im Rahmen der Unterrichtseinheit „Balladen untersuchen, schreiben dass wir alle glücklich bleiben. und produktiv gestalten“ haben die beiden Schülerinnen einen Zeitungsartikel, der im März 2022 Krieg ist bös’, das ist klar, in der NNN (Norddeutsche Neu- este Nachrichten) erschienen ist, aber warum ist das wahr? genutzt, um eine eigene Ballade zu schreiben. Die Flucht Denken wir mal logisch nach: Bobby versteht die Welt nicht mehr, Manchmal gibt es einen Moment. Johannes-Kepler-Schule seine Welt, die es gestern noch gab, ist leer. Jeder hat mal einen Tag Wir denken nach. Innerstädtisches Gymnasium Seine Freunde, gestern noch nah – jetzt nur in der Ferne zu sehen, da sie unter Waffen Wo man Stress und Wut erleidet, vor den Toren der Stadt stehen. Über Leben und Tod. aber Frieden – der muss bleiben. Seine Heimat Nigeria ist ganz weit weg. Die Zeit, sie rennt, Wie gern würde er finden ein Versteck. Nach Kiew kam er zum Studieren, sie nimmt uns mit sich. wollte die Menschen seines Landes von Krankheiten kurieren. Doch warum? Das kann ich deuten Und ich sage euch ihr Leute: Flugzeuge kommen, Bomben fallen, Vielleicht ist sie es nicht! graben sich ein wie Krallen. Seit Jahrtausenden suchen Menschen Das Haus, indem er gestern noch wohnte, Vielleicht endet unser Leben nicht, zerstört, findet in Trümmern das Ein oder Andere, Immer wieder nach ihren Rechten. das ihm gehört. wegen der Zeit? Sicherheit finden, Schlaf und Essen fehlen sehr. Vielleicht ist es etwas anderes. Nach Deutschland zu fliehen, ist für ihn fair, Doch das klappt wohl nicht immer Nach vielen Gefahren die Grenze entlang Vielleicht ist es Leid. erreicht er das erhoffte Ziel – Deutschland. Denn sie kämpfen immer wieder, Nur noch ein Gedanke ihm durch den Kopf dabei worden immer schlauer schwirrt: Nichts können wir dafür. „Ob alles auch gut klappen wird? – all die Menschenkinder! Ich sehe ja ganz anders aus, Dies ist kein Spiel hier. und meine Haare sind so kraus.“ Beispiel: friedlich fiel die deutsche Mauer. Ihr sitzt in einem sicheren, Viele Helfer und Beamte wundern sich: „Schau auf deine Haut – unmöglich! wir in einem unsicheren Boot Du bist nicht aus Kiew, du Schmuggler und Dieb! Heute sicher wissen wir: Gib uns jetzt sofort alles, was dir blieb.“ Und bringt – den Tod. Blöd sind Rache, mach und Gier! „Nehmt mich bitte nicht mit, ich hab schon so viel gelitt“ Statt sich ständig zu bekämpfen, „Ab auf’s Revier mit dir, Eure Gier treibt euch, du bleibst für immer hier.“ können Liebe wir verschenken. treibt uns in den Abgrund. Er bricht aus und randaliert, bis alles nur noch schlimmer wird und eskaliert. Ihr haltet es für richtig, Sachen packen und ab – Welches Fazit wir drauß’ ziehen: wo gibt es Sicherheit? Die Zeit wird knapp. seid euch nur selbst wichtig. Freundschaft, Liebe und den Frieden Bobby gelangt in eine sichere Stadt, die Diskriminierung hat er satt. Müssten alle respektieren Er bekommt seine Freiheit zurück, Wir müssen fort, und erfreut sich an seinem Glück. Und ganz kräftig applaudieren! Ihr müsst wohl unbedingt siegen. Lange wird er skeptisch bleiben, das wird ihn zur Weißglut treiben. Er zieht bei netter Familie ein, lange wird es friedlich sein. Wir wollen NUR den Frieden! Denkt mal an uns! UNESCO-Projektschulen Was wollt ihr besiegen? Text: Text: David Ivanov und Celine Wittig Hannah Simon 38 39
Text: Crimmitschau Friedenszeitung Zwickau Anna und Kimberley, Klasse 8 Käthe-Kollwitz-Gymnasium Text: Zalan Asztalo, Ungarn, lebt seit einem Jahr und acht Monaten in Deutschland Käthe-Kollwitz-Oberschule © 2022 KKG Text: Adam Koky, Tschechien, lernt seit zehn Monaten Deutsch Starke Herzen In meinen Träumen wünscht’ ich mir, Text: Simona Fraterova, Slowakei, lernt seit acht Monaten Deutsch Frieden wäre jetzt schon hier. Die Waffen würden niedergelegt und Leben in Ruhe weitergelebt. Bringt Putin schnell zu Verstand, befreit das ukrainische Land! Kämpft, ohne Gewalt, ohne Schrecken, damit sie müssen, sich nicht verstecken. Unser Beileid an die Toten UNESCO-Projektschulen durch Putins fatale Methoden. Text: Wir stehen bei euch jeden Tag und hoffen, ihr bleibt im Herzen stark. Omar Alkhatib, Syrien, lebt seit zwei Jahren und drei Monaten in Deutschland 40 41
Wir dichten Friedenszeitung St. Ingbert für den Frieden am World Poetry Day „Mit Gedichten für den Frieden haben wir am World Poetry Day die Aufmerksamkeit auf das Thema gelenkt. Die kreative Herangehensweise erlaubte den Schülern, ihre eigenen Ge- danken zum Thema zu verar- beiten und für alle sichtbar zu Leibniz-Gymnasium äußern und auch die Präsen- tation der Gedichte im Foyer sorgte für viele Gespräch- sanlässe. Gleichzeitig fand eine durch das Schülerparla- ment organisierte Spenden- aktion statt.“ Wir reichen uns die Hand für den Frieden „Natürlich wollten auch wir als UNESCO-Schule ein Zeichen für den Frieden setzen. Schnell wurde uns klar, dass wir uns mehr wünschen, als nur Frieden in der Ukraine. Wir wünschen uns Frieden auf der ganzen Welt. Auch unsere Schüler aus Syrien leiden immer noch unter den fortgesetzten Kriegshand- lungen in ihrer Heimat. Daraus entstand zunächst die Idee, nicht nur die Ukraine-Flagge abzubilden, sondern die Flaggen aller Länder. Unser Wunsch, dass alle Länder sich die Hände reichen sollten, ist in unserem Endergebnis künstlerisch abgebildet: Friedenstauben (Idee unserer Fünftklässler) mit Händen als Schwanz- und UNESCO-Projektschulen Flügelfedern, abgebildet auf den Händen die Flaggen der ganzen Welt.“ Gedichte: Michèle Tietz, Marie Nowack, David Ohl, Johannes Ohl, Jakob Fell, Fabian Muelbredt, Silas Triem, Malena Hartz, Hannah Luckas, Matthias Ecker; Klasse 7e 42 43
Carl-von-Linné-Grundschule Leipzig 44 UNESCO-Projektschulen Friedenszeitung 45 Luisen-Gymnasium Düsseldorf
Düsseldorf Friedenszeitung Dresden Marie-Curie-Gymnasium Luisen-Gymnasium Realisation meines 17-Jährigen-Ichs Hallo Bixby, wie Große Männer schmeckt Frieden? mit euren Glatzen, wieso gibt es Nach Eierkuchen, Sonnenblumenöl, Erdöl oder Wasser? keinen Frieden? Olivengrün und Mehl? Sommerhitze, zerbrechlich, wie Schnee? eine Sprache die ich nicht versteh? Oder lebe ich in Regenbogengummibärchen und allen Farben? Hey, Siri, wo finde ich Frieden? Spawned in Mountainbiomes? In mir? IN mich soll ich gehen? Im nächsten Land oder an der Kasse? Frieden? „Jeder nur zwei Packungen – Engpässe bei der Lieferung.“ Hey Bixby, was ist Frieden? Oder in der Nähe, wie ein Schatz? Angst auf der Straße um zwei Uhr morgens, Im ever after, Himmel, Nirvana? wegen zwei XX Chromosomen. Pegida montags nach Tanzen, Hey Alexa, wie mach’ ich Frieden? Gedenkminute während Mathetest. #peace, #nowar – oder geh’ ich auf Demos? Poste auf tiktok einen Friedenstanz und tweete? Ich will … ich will Frieden. Noch nie probiert. Rufe Putin an – ding. Ding. Ding. Ja, das erste Mal, dass ich es mal ausprobiere. Gibt es Rezepte auf Google, Alexa? Dreihunderjahrealtes Familienrezept mit Einhornhorn. Wie wenig ich weiß … aber dafür hab ich ja dich, Bixby. UNESCO-Projektschulen Amazon, Ebay – Alexa, geh mal auf die Suche. Hallo Bixby, was ist Frieden? Text: Jiwoon Ahn 46 47
Zeichnung links: Friedenszeitung Freising „Gemeinsam tragen wir den Frieden“, Möwen-Klasse 1/2/3d Bild rechts oben: „Frieden in aller Munde“, Orca-Klasse Zeichnung und Gedicht rechts unten: Anna Lang und die Quallen-Klasse Montessori-Schule UNESCO-Projektschulen © Monte Möwen 48 49
Zeichnung: Friedenszeitung Nittenau Thea Steiner, Klasse 5b Regental-Gymnasium UNESCO-Projektschulen Zeichnung oben: Lena Kerscher, Klasse 5c Zeichnung unten: Marlene Angerer, Klasse 6d 50 51
Wolgast Beeskow Friedenszeitung Auch dieses Zeichen der Solidari- So hat unsere Schule Kontakt zum tät werden wir als Fotodokumen- Institut für Stadtentwicklung tation nach Poltawa (etwa 80 km der Stadt Poltawa. Es organisiert von Charkiw entfernt) schicken. und koordiniert die Betreuung der Geflüchteten aus Städten wie Es war uns wichtig, neben der Kharkiv oder Sumy. In der Ukraine Gestaltung ein literarisches Zitat selbst werden Geflüchtete in oder einen ausführlicheren Gedan- nicht bet roffenen Städten ver- ken zur Auseinandersetzung mit sorgt wie zum Beispiel in der dem Krieg und dessen Folgen, Stadt Poltawa. Dort werden Müt- eine kurze Botschaft oder einen ter und Kinder versorgt, die aus Appell zu formulieren, um unseren bedrohten Orten geflohen sind Ein Statement Schüler*innen Raum zu geben, und fast alles zurückließen. In Runge-Gymnasium für den Frieden? sich auch symbolisch zu positio- Poltawa werden Schulen und Kin- Rouanet-Gymnasium nieren. Ganz nebenbei sind daraus dereinrichtungen eingerichtet, In Organisation der UNESCO Ag kleine Kunstwerke entstanden, um tausenden von Geflüchteten am RGB konnten am 3. März die sich daraus ergeben, dass einige humanitäre Hilfe zu erweisen. SchülerInnen des RGB eine blau- Klassen auch ein gemeinsames gelbe Friedenshand mit einer Plakat entworfen haben. i. A. Dirk Orth, ausgewählten persönlichen UNESCO Ag Friedensbotschaft anfertigen. Das auf den Fotos spürbare Ge- meinschaftsgefühl zeigt sich nicht Entstanden ist ein 50 Meter (!) nur symbolisch, sondern äußert langer Vries, der auf der öffent- sich auch in Sachspenden für lichen Friedenskundgebung auf privat organisierte Hilfstransporte dem Beeskower Marktplatz und sowie finanziellen Unterstützungs- am 18.03. auf einer gemeinsamen leistungen. Kundgebung vor und an unserer Schule präsentiert wurde. UNESCO-Projektschulen beide Bilder: Zeichnung: © Dirk Orth, Rouanet-Gymnasium Beeskow Amy Dittbrenner 52 53
Gedicht rechts: Wolgast Zittau Friedenszeitung Mareike Schnarr Kurzgeschichte unten: Hella Holtz Richard-von-Schlieben-Oberschule Runge-Gymnasium Barnie – der Elefant in Ordnung sei, er wirkt ein che Richtung und wir hinter- wenig traurig, ob Mama irgend- her, ich kann jetzt schon nicht Irgendwie ist alles anders. was Gemeines zu ihm gesagt mehr, aber Papa hat mich ja Mama und Papa wirken so ge- hat? „Aber klar doch, ich an der Hand und Barnie ist ja stresst und laufen die ganze hab doch Barnie!“ erzähle ich auch da. Jetzt ist da auch noch Zeit durch die Gegend. Ich soll stolz mit einem großen Grin- dieses laute Geräusch, ich weiß nur ruhig bleiben hat Mama sen, doch Papa lächelt nur be- nicht, was es ist oder wo es gesagt und mich nicht von der drückt. Jetzt kommt Mama herkommt. Mama und Papa Stelle bewegen, ich würde ihr auch endlich die Treppen her- sagen auch nichts, sie werden sonst nur im Weg stehen. Also unter, doch sie schleppt die nur noch schneller. Ob es ihnen bewege ich mich kein Stück riesigen Koffer mit nach unten, auch Angst macht? Wieso und halte Barnie, mein Elefan- auf einmal wird alles noch viel reden sie denn nicht mit mir? ten Kuscheltier, ganz fest. Er hektischer und wir verlassen Egal, denn das Geräusch ist unterstützt mich, da Mama mir nun unser Zuhause, wie lange immer noch da, im Himmel ein wenig Angst macht. Sie wir wohl weg sind. Mittlerweile kann ich irgendwas erkennen, läuft ständig von einem zum ist es schon dunkel draußen, doch was ist das? nächsten Zimmer mit immer doch es sind noch immer viele neuen Sachen, selbst meine Menschen unterwegs, jeder Dann gab es einen riesigen waren des Öfteren dabei. Viel- trägt eine große Tasche oder Knall, über Charkiw wurde eine UNESCO-Projektschulen leicht fahren wir ja in den Ur- einen Koffer bei sich, genau Bombe fallen gelassen. Die laub oder besuchen Oma und wie meine Eltern. Die anderen Familie wurde getroffen, doch Gedicht: Opa. Ich habe sie lange nicht Leute sehen auch so gestresst den Kuschel-Elefanten fand Klasse 9c mehr gesehen, das letzte Mal und fertig aus, vielleicht ist man am Straßenrand liegend. Bilder: waren sie zu meinem Geburts- doch was Schlimmeres passiert Ukraine-Klasse Burgteichschule / tag da. Plötzlich wendet sich und wir fahren nicht nur in den Richard-von-Schlieben-Oberschule Papa zu mir und fragt, ob alles Urlaub. Alle laufen in die glei- Zittau 54 55
Gillenfeld Friedenszeitung Zeichnungen und Text: Klasse 7b Auszug aus dem Auszug aus dem Lied „Friedensrap“, Klasse 7b: „Fasst euch an den Kopf“, Klasse 3a: Familien, Wohnungen, Häuser zerstört, Manchmal gibt es Streit, so ist es halt im Leben, so haben wir es gehört. doch warum muss es Kriege, muss es Kriege, So geht das nicht! muss es Kriege geben? Dieser Mann ist ein böser Wicht! Fasst euch an den Kopf und hört auf euer Herz, Schule am Pulvermaar Familien werden getrennt, Krieg bedeutet Angst, Krieg bedeutet Schmerz! jeder flüchtet und rennt! Manchmal gibt es Wut, so ist es halt im Leben, Jeder hat Angst und Kummer, doch warum muss es Kriege, muss es Kriege, viele leiden an Hunger! muss es Kriege geben? Gewehre schießen in die Hood Fasst euch an den Kopf und hört auf euren Bauch, und machen alles kaputt! Frieden ist die Lösung, ohne Krieg geht’s auch! Frieden ist so einfach und deshalb auch so schwer: Gelingen kann er trotzdem, dass wünsche ich so sehr! Frieden heißt nicht schießen, Frieden heißt riskieren: vielleicht kann ein Gespräch den Frieden produzieren! Frieden heißt nicht Bomben vom Himmel fallen lassen, sondern, dass die Menschen sich an den Händen fassen! Frieden heißt, dass Kinder die Heimat nicht verlieren, Groß und Klein braucht Frieden, wir müssen es probieren! Liebe! Respekt! Liebe! Respekt! Wir wollen doch alle nur Frieden und normal leben! Wir wünschen uns doch nur ein normales Leben! Ein Leben ohne Maske, Krieg und Pandemie ist hoffentlich bald nicht mehr nur Fantasie! Alle sollten was spenden, um das Leid zu beenden! Hoffentlich bekommt bald jeder seinen Müll in den Griff Liebe! Respekt! und es wird nicht weiter unsre Umwelt versifft! Liebe! Respekt! Nehmt der Welt nicht ihre Farben, gebt ihr helles Licht zurück! UNESCO-Projektschulen Respektiert den and’ren Menschen, Menschen brauchen Lebensglück! Frieden wächst. Stück für Stück. Frieden wächst. Stück für Stück. 56 57
Beitrag: Nördlingen Gillenfeld Friedenszeitung Klasse 2b Schule am Pulvermaar Theodor-Heuss-Gymnasium UNESCO-Projektschulen Zeichnungen: oben: „Eine Taube für den Frieden“, Klasse 6c unten: Alexia-Maria Neamtu, Klasse 8 58 59
Gröbenzell Liebe Friedenszeitung Völklingen Friedenstauben, fliegt, fliegt, fliegt Warndt-Gymnasium Rudolf-Steiner-Schule Fliegt, liebe Friedenstauben, fliegt! und tragt unseren vierstimmigen Gesang, all unsere Kraft, unsere Zuversicht und Hoffnung zu all denjenigen Menschen, die in diesem Augen- blick alles verloren haben, liebe Menschen ver- missen, auf der Flucht sind oder mutig und tapfer für Freiheit, Menschlichkeit und Frieden UNESCO-Projektschulen ausharren! © Elena Nordmeyer, RSS Gröbenzell Zeichnungen: Leo Colanesi, Lotte Roth, Bilder und Aktion: Noah Becker, Leonie Werker; 5. – 13.Klasse Klasse 6 60 61
Halle (Saale) Friedenszeitung Gift a Poem Adolf-Grimme-Gesamtschule Goslar Kooperative Gesamtschule „Ulrich von Hutten“ Heinrich-Hertz-Schule Hamburg Zum Welttag der Poesie im © Sabine Rehse, Adolf-Grimme-Gesamtschule Goslar März setzten Schülerinnen und Schüler in Anlehnung an die Aktion „Gift a Poem“ des polnischen UNESCO-Schul- netzwerks ein literarisches Zeichen für den Frieden und gegen den Krieg in der Ukraine. Ihre kreativen Botschaften trugen sie vielerorts in die Öffentlichkeit, indem sie ihre Werke an belebten Plätzen aufhängten oder verschenk- ten. Macht mit bei „Gift a Poem“ 2023! © Heinrich-Hertz-Schule Hamburg © Sabine Rehse, Adolf-Grimme-Gesamtschule Goslar © Kooperative Gesamtschule „Ulrich von Hutten“ Halle (Saale) UNESCO-Projektschulen © Heinrich-Hertz-Schule Hamburg 62 63
Herausgeberin Redaktion Deutsche UNESCO-Kommission e. V. Lilian Beneker, Marie-Theres Dyckhoff, Jasmin Martin-Luther-Allee 42 Frischemeier, Klaus Schilling (verantwortlich) 53175 Bonn Vertretungsberechtigte: Stand Prof. Dr. Maria Böhmer (Präsidentin) Prof. Dr. Christoph Wulf (1. Vizepräsident) Februar 2023 Prof. Dr. Hartwig Carsten Lüdtke (2. Vizepräsident) Dr. Roman Luckscheiter (Generalsekretär) ISBN Dr. Lutz Möller (Besonderer Vertreter gem. § 30 BGB) 978-3-947675-33-3 Rechtsform: Eingetragener Verein (Satzung) Gestaltung Vereinssitz: Bonn, Eintragung im Panatom Vereinsregister des Amtsgericht – Registergericht – Bonn, Registernummer: VR 4827 Druck Brandt GmbH Kontakt gedruckt auf Enviro Smart ungestrichen (umweltfreundliches Recyclingpapier E bundeskoordination@unesco.de ausgezeichnet mit dem Blauen Engel) T 0228 60497- 139 www.unesco.de RI1 www.blauer-engel.de/uz195 Dieses Druckerzeugnis ist mit dem Blauen Engel ausgezeichnet Beteiligte UNESCO-Projektschulen 24. Grundschule Leipzig Innerstädtisches Gymnasium Rostock 94. Oberschule Leipzig Johannes-Kepler-Schule Leipzig Adolf-Grimme-Gesamtschule Goslar Käthe-Kollwitz-Oberschule Crimmitschau Albert-Schweitzer-Schule Geldern Käthe-Kollwitz-Gymnasium Zwickau Albert-Schweitzer-Schule Hofgeismar Leibniz-Gymnasium St. Ingbert Albert-Schweitzer-Schule Offenbach Carl-von-Linné-Grundschule Leipzig Alexander-von-Humboldt-Schule Rüsselsheim Luisen-Gymnasium Düsseldorf Berufsbildende Schulen Osterholz-Scharmbeck Marie-Curie-Gymnasium Dresden Clemensschule Hiltrup Münster Montessori-Schule Freising Engelsburg-Gymnasium Kassel Regental-Gymnasium Nittenau Friedrich-Fröbel-Schule Viernheim Rouanet-Gymnasium Beeskow Geschwister-Scholl-Gymnasium Wismar Runge-Gymnasium Wolgast „Glück auf!“-Oberschule Eibenstock Richard-von-Schlieben-Oberschule Zittau Goethe-Gymnasium Sebnitz Schule am Pulvermaar Gillenfeld Gustav-Stresemann-Gymnasium Bad Wildungen Theodor-Heuss-Gymnasium Nördlingen Gymnasium Osterbek Hamburg Rudolf-Steiner-Schule Gröbenzell Heinrich-Böll-Schule Bruchköbel Warndt-Gymnasium Völklingen Heisenberg-Gymnasien Heinrich-Hertz-Schule Hamburg Karlsruhe, Bruchsal, Ettlingen Adolf-Grimme-Gesamtschule Goslar Dr.-Christoph-Hufeland-Oberschule Plauen Kooperative Gesamtschule „Ulrich von Hutten“ Humboldtschule Bad Homburg Halle (Saale) www.unesco.de/ projektschulen
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