Friedens-Zeitung der UNESCO-Projektschulen zum 24. Februar 2023

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Friedens-Zeitung der UNESCO-Projektschulen zum 24. Februar 2023
Friedens-
							Zeitung
der UNESCO-
Projektschulen zum
24. Februar 2023
Friedens-Zeitung der UNESCO-Projektschulen zum 24. Februar 2023
Vorwort                    Der brutale Angriffskrieg auf die Ukraine dauert an – ebenso

                                                                                                                                                              Leipzig
                                                                                                                                      Friedenszeitung
                           wie auch das Entsetzen und die Verzweiflung über das durch
                           den Krieg und seine massiven Menschenrechtsverletzungen
                           ausgelöste Leid, aber auch die ukrainische Widerstandskraft
                           und die Hoffnungen auf Frieden und Freiheit.

Klaus Schilling,
Bundeskoordinator der
UNESCO-Projektschulen

                                                                                                                                                              24. Grundschule
                                                Die UNESCO-Projektschulen haben            ist riesig. Umso dankbarer sind wir
                                                von Beginn des Krieges am 24. Februar      auch, dass es uns gemeinsam mit dem
                                                2022 an mit künstlerischen Mitteln         Burghardt-Gymnasium, UNESCO-Pro-
                                                ihre Solidarität und ihren Protest gegen   jektschule in Buchen, im letzten Juli
                                                den russischen Angriffskrieg deutlich      gelungen ist, ein Pilotprojekt für das
                                                gemacht. Mit dieser Friedenszeitung        Recreation-Programm für 14 Jugend-
                                                rücken wir genau diese künstlerisch-       liche und zwei Lehrerinnen aus einer
                                                kreativen Beiträge in den Mittelpunkt.     zerstörten ukrainischen UNESCO-Pro-
                                                                                           jektschule in Zhytomyr zu realisieren.
Beteiligte UNESCO-Projektschulen                Mitte März 2022 hatten wir im Netz-        Gemeinsam mit unseren Partnern in
 24. Grundschule Leipzig                        werk der UNESCO-Projektschulen einen       der Ukraine und den UNESCO-Projekt-
 94. Oberschule Leipzig                         gemeinsamen Aufruf gestartet, um den       schulen in Deutschland möchten
 Albert-Schweitzer-Schule Geldern               Welttag der Poesie am 21. März wie         wir diese Idee der Begegnungs- und
 Albert-Schweitzer-Schule Hofgeismar
 Albert-Schweitzer-Schule Offenbach
                                                auch alle weiteren Tage für literarisch-   Erholungsprojekte für ukrainische
 Alexander-von-Humboldt-Schule Rüsselsheim      künstlerische Unterrichts- und Schul-      Jugendliche in 2023 weiter ausbauen.
 Berufsbildende Schulen Osterholz-Scharmbeck    projekte zu Fragen von Krieg und
 Clemensschule Hiltrup Münster
                                                Frieden zu nutzen. Damit wurde das         Die Friedenszeitung der UNESCO-Pro-
 Engelsburg-Gymnasium Kassel
 Friedrich-Fröbel-Schule Viernheim              unmittelbare praktische Engagement         jektschulen zeigt die Möglichkeiten
 Geschwister-Scholl-Gymnasium Wismar            und die politische Auseinandersetzung      der Kulturellen Bildung, uns zu einer
„Glück auf!“-Oberschule Eibenstock              mit dem Krieg ergänzt um weitere           eigenständigen Auseinandersetzung
 Goethe-Gymnasium Sebnitz
 Gustav-Stresemann-Gymnasium Bad Wildungen      Aspekte und Dimensionen, die gerade        mit den Vorstellungen vom Krieg und
 Gymnasium Osterbek Hamburg                     auch Raum für die Subjektivität der        dem Wunsch nach Frieden zu führen.
 Heinrich-Böll-Schule Bruchköbel                Schülerinnen und Schüler und ihre per-     Die Kreativität der Kinder und Jugend-
 Heisenberg-Gymnasien
   Karlsruhe, Bruchsal, Ettlingen
                                                sönliche Auseinandersetzung mit dem        lichen ermöglicht Beziehungen und
 Dr.-Christoph-Hufeland-Oberschule Plauen       Geschehen ließen.                          Resonanz. Sie zeigen die Verbundenheit
 Humboldtschule Bad Homburg                                                                und Solidarität mit der Ukraine – auch
 Innerstädtisches Gymnasium Rostock
                                                Wir freuen uns sehr, dass dieser Aufruf    hier in der Entfernung zu den Fronten
 Johannes-Kepler-Schule Leipzig
 Käthe-Kollwitz-Oberschule Crimmitschau         auf eine breite Resonanz gestoßen ist,     des verbrecherischen Angriffskriegs.
 Käthe-Kollwitz-Gymnasium Zwickau               und bedanken uns bei allen UNESCO-
 Leibniz-Gymnasium St. Ingbert                  Projektschulen und den vielen so über-     Der 2022 mit dem Friedenspreis des
 Carl-von-Linné-Grundschule Leipzig
 Luisen-Gymnasium Düsseldorf                    aus engagierten Lehrerinnen und Lehrern    Deutschen Buchhandels ausgezeichnete
 Marie-Curie-Gymnasium Dresden                  des Netzwerks – ebenso wie natürlich       ukrainische Schriftsteller Serhij Zhadan
 Montessori-Schule Freising                     auch bei allen mitwirkenden Schülerin-     hatte 2020 in der Anthologie „Warum
 Regental-Gymnasium Nittenau
 Rouanet-Gymnasium Beeskow
                                                nen und Schülern für den Einsatz und       lesen?“ geschrieben: „Natürlich können
 Runge-Gymnasium Wolgast                        die Zusendungen bis zum Mai 2022.          Bücher den Krieg nicht beenden. Aber
 Richard-von-Schlieben-Oberschule Zittau                                                   Bücher können dir im Krieg helfen, du
 Schule am Pulvermaar Gillenfeld
                                                Die Installationen und Gedichte, die       selbst zu bleiben, dich nicht zu verlie-
 Theodor-Heuss-Gymnasium Nördlingen
 Rudolf-Steiner-Schule Gröbenzell               selbst getexteten Songs und die Bilder     ren, nicht unterzugehen. […] Der Krieg
 Warndt-Gymnasium Völklingen                    und Performances – sie alle zeigen den     kann uns das Verlangen nach Büchern,
 Heinrich-Hertz-Schule Hamburg                  kreativen Einsatz, um Zeichen der Soli-    Musik, Filmen nicht nehmen.“ Seine
 Adolf-Grimme-Gesamtschule Goslar
 Kooperative Gesamtschule „Ulrich von Hutten“   darität mit der Ukraine zu schaffen        Antwort unterstreicht die Relevanz der
   Halle (Saale)                                und die Sorge vor den Schrecken des        Kulturellen Bildung im Krieg – aber auch
                                                Kriegs individuell auszudrücken.           für uns alle.
   www.unesco.de/projektschulen
                                                Als Bundeskoordination der UNESCO-
                                                Projektschulen in der Deutschen
                                                UNESCO-Kommission sind wir froh,
                                                immer wieder von der Kraft des En-
                                                gagements zu erfahren, die die 300
                                                UNESCO-Projektschulen für die Soli-
                                                darität mit der Ukraine entfalten. Von
                                                der Gestaltung professioneller päda-
                                                gogischer Konzepte für die neu hinzu-
                                                kommenden geflüchteten Schülerinnen
                                                und Schüler über die Organisation von
                                                                                                                                      UNESCO-Projektschulen

                                                Konzerten und Spendensammlungen
                                                für den Wiederaufbau von Partnerschu-
                                                len bis hin zum konkreten, persönlichen
                                                Einsatz für die Aufnahme einzelner         Warum lesen? Warum malen?
                                                Familien in einer Schulpartnerschaft –     Warum singen? – Bitte lest
                                                das Spektrum des Einsatzes und der         und schaut selbst. Bitte lesen
                                                damit verbundenen Herausforderungen        Sie und schauen Sie selbst.

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Friedens-Zeitung der UNESCO-Projektschulen zum 24. Februar 2023
Text:

                               Friedenszeitung

                                                                                   Leipzig
Leonie und Luna, Klasse 6b

                                                                                   94. Oberschule
Ukraine
Unrecht, ist die große List,
Krieg, man fragt sich,
warum er ist,
Rache, wie von einem Egoist,
Angst, die Seele zerfrisst.
Immer wieder,
wird das Leben trist,
Nationen kämpfen,
denen du zugehörig bist,
Ein Geschehen,
das man nicht vergisst!
                               UNESCO-Projektschulen

                                                       Zeichnung:
                                                       Lejla Elezovic, Klasse 9a

4                                                                                      5
Friedens-Zeitung der UNESCO-Projektschulen zum 24. Februar 2023
Zeichnung:

                                  Friedenszeitung

                                                                                                                                  Leipzig
Katarzyna Pinkiewicz, Klasse 9a

                                                                                                                                  94. Oberschule
                                                          Blau gelb
                                                          Ihr müsst zwar jetzt gehen,
                                                          aber bald werdet ihr euch wiedersehen,
                                                          Ihr geht zurück in euer Land,
                                  UNESCO-Projektschulen

                                                          und steht alle Hand in Hand.
                                                          Die Sonne wird auch wieder lachen,
                                                          ohne Schüsse, ohne Waffen                  Zeichnung:
                                                                                                     Cheyenne Knorre, Klasse 9a
                                                          Neue Häuser werden gebaut,
                                                                                                     Text:
                                                          wo ihr fröhlich aus den Fenstern schaut.   Celina, Klasse 6b

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Friedens-Zeitung der UNESCO-Projektschulen zum 24. Februar 2023
Schlimm
                                                                                           Furchtbar

                                                                                                                                                  Geldern
                                                                   Friedenszeitung
Die Kinder der Klasse 4a der
Albert-Schweitzer-Grund­schule
in Geldern haben mit ihrer Klassen- ­­­
und Deutschlehrerin Heidi Echel-
                                          Der Krieg

                                                                                           Die Menschen
meyer Elfchen geschrieben.  
                                          Die armen Menschen
Elfchen sind Gedichte mit elf
Wörtern, die nach einem bestimm-
                                          Ich habe große Angst
ten Schema geschrieben werden.
                                          Frieden!

                                                                                           Sie haben Angst
                                          (Luca)

                                                                                                                                                  Albert-Schweitzer-Schule
                                                                                           Ich will keinen Krieg
Traurig                                                                                    Hoffnung!
Die Menschen
                                                                                           (Madalina)

Der schlimme Krieg
                                                                                                                       Gefährlich
                                                                                                                       Der Krieg
                                                                                                                       Die Bomben explodieren

Ich finde es schrecklich
                                                                                                                       Ich finde es traurig
                                                                                                                       STOPP
                                                                                                                       (Rhania)

STOPP!
                                                                                           Schlimm
                                                                                           Die Bomben                  Schlimm
                                                                                           Sie zerstören viel          Die Bomben
(Ion)                                                                                      Ich finde sie schrecklich   Bomben töten Menschen
                                                                                           Explosion                   Ich möchte sie zerstören
                                                                                           (Paul)                      Hoffnung!
                                                                                                                       (Luca)

                                          Grausam                                          Traurig                     unvorstellbar
                                          Die Zerstörung                                   Die Bomben                  die Bomben
                                          Die schlimmen Kriege                             Sie zerstören Häuser        zerstören viele Häuser
                                          Ich will es stoppen                              Ich habe große Angst        ich finde es traurig
                                          Hoffnung!                                        Hilfe                       Frieden
                                          (Layne)                                          (Milan)                     (Luis)

                                          Schlimm                                          Schlimm
                                          Der Tod                                          Die Bomben
                                                                   UNESCO-Projektschulen

                                          Der schreckliche Krieg                           Die Menschen leiden
                                          Ich finde es schlimm                             Ich möchte gerne helfen
                                          Hilfe!                                           Ende
                                          (Alisa)                                          (Alexander)
8                                                                                                                                                       9
Friedens-Zeitung der UNESCO-Projektschulen zum 24. Februar 2023
Gedicht und Zeichnung:                                  Text:
                                                                                                                         Das macht uns unendlich traurig.
Hofgeismar

                                                            Friedenszeitung

                                                                                                                                                              Offenbach
                           „Krieg in der Ukraine“, Jolina                           Vincent Kolipost, Klassenstufe Q2
                            und Jette, Einführungsphase
                                                                                    Die komplette Schulgemeinde
                                                                                                                         Deshalb stehen wir heute hier. Wir
                                                                                    versammelte sich am 2. März
                                                                                    zu einer gemeinsamen Schweige-
                                                                                                                         wollen unsere Solidarität mit der
                                                                                    minute auf dem Schulhof. Zuvor       Ukraine zeigen, wir wollen kund-
                                                                                    sprach er als Mitglied der SV
                                                                                    einleitende Worte.                   tun, dass wir den Wunsch haben,
                                                                                                                         dass Konflikte friedlich gelöst
                                                                                                                         werden und der Krieg so schnell
                                                                                    „Liebe Schüler                       als möglich endet.
                                                                                    und Schülerinnen,
                                                                                    liebe Lehrer und                     Ich selbst bin so froh, dass ich
                                                                                    Lehrerinnen,                         in einem demokratischen und

                                                                                                                                                              Albert-Schweitzer-Schule
                                                                                                                         freien Land lebe, das am 8. Mai
Albert-Schweitzer-Schule

                                                                                    wir in der Europäischen Union        1945 befreit wurde. Ich wünsche
                                                                                    haben seit nun mehr als 70 Jah-      mir, dass jedes Land und jeder
                                                                                    ren Frieden, unsere Generation       Mensch auf dieser Welt in Frieden
                                                                                    wusste zum Glück nicht mehr,         und Freiheit leben kann, so wie
                                                                                    was es bedeutet hat, im Krieg zu     wir es in Deutschland heute
                                                                                    leben oder ihn hautnah mitzube-      schon tun.
                                                                                    kommen. Selbstverständlich ha-
                                                                                    ben wir die Schrecken der Kriege,
                                                                                    die es weltweit auch in den letz-    Wir stehen an der Seite
                                                                                    ten Jahren gegeben hat, über die     der Ukraine.
                                                                                    Medien mitbekommen und haben
                                                                                    wir in Schulbüchern etwas über       An der Seite der Freiheit
                                                                                    die Kriege in der Vergangenheit      und Demokratie.
                                                                                    gelernt. So wirklich betroffen hat
                                                                                    uns das nicht.                       Wir halten nun eine
                                                                                                                         Minute lang inne.“
                                                                                    Das ist seit der letzten Woche
                                                                                    leider anders. Gerade einmal
                                                                                    1.500 km weit von uns entfernt
                                                                                    herrscht Krieg. Putin hat die
                                                                                    Ukraine überfallen und führt nun
                                                                                    einen Krieg auf europäischem
                                                                                    Boden, damit bricht er Völker-
                                                                                    recht. Menschen müssen fliehen,
                                                                                    Junge, Alte, Familien mit kleinen
                                                                                    Kindern, sie sitzen in U-Bahn-
                                                                                    Stationen und müssen um ihr Le-
                                                                                    ben fürchten. Die Männer müssen
                                                                                    in den Krieg ziehen. Menschen
                                                                                    verlieren ihr Zuhause, das was
                                                                                    ihnen lieb und teuer ist. Auch die
                                                                                    russischen Soldaten verlieren
                                                            UNESCO-Projektschulen

                                                                                    ihr Leben. Hinter jedem und jeder
                                                                                    Person steckt eine Biografie, ein
                                                                                    ganz persönlicher Lebensentwurf,
                                                                                    der nun zerstört wird.

   10                                                                                                                                                           11
Friedens-Zeitung der UNESCO-Projektschulen zum 24. Februar 2023
„Honestly, I cannot put into
                                                                                  Gedicht links:

                                                                                                                    Friedenszeitung

                                                                                                                                                                                                                       Offenbach
*1-2-3- click*
                                                                                  Eleanora (Fatimah Anwer
 Do you hear that?                                                                Muhammad), Klasse 9
Those are the guns they load again and again

                                                                                                                                            words how I am feeling.
*scream*                                                                          Gedicht unten:
 Do you hear that?                                                                Hilary Johnson, E-Phase
Those are the screams of the lost never to be found
*NO!*
 Do you hear that?
Those are the pleads of the broken never to give again a sound
 STOP!
                                                                                                                                            It is as if we always knew
                                                                                                                                            that war existed but
 Look at what you’ve done
 Look at the children
 Look at your hands

Just think once
Just think twice                                                                                                                            I have never expected us

                                                                                                                                                                                                                       Albert-Schweitzer-Schule
Is this how you would want to live your life?

In fear and misery
In loss and angst
This is no chivalry
                                                                                                                                            being a part of that war.”
Stop your frivolity

And stand
Tall
So, people see
You protesting for
Peace.                                                                                                                                      „Ich weiß nicht, wie ich mich          habe oder ich überhaupt noch
                                                                                                                                            fühlen darf, soll oder muss. Die-      über die vergangenen Fehler
A friend once told me what it was like
To not be worried all the time                                                                                                              ser Drang zu jedem nett sein zu        nachdenken soll oder nicht. Ich
To have peace and happiness throughout your life
And it sounded like
                                                                                                                                            müssen, obwohl ich von genau           bin mir unsicher, was ich machen
A fresh glass of water in the desert                                                                                                        diesen Menschen in jeder Hin-          soll und was es bedeutet, wenn
A piece of land seen from the sea
Hugging the person who owns your heart
                                                                                                                                            sicht verletzt werde. Das Gefühl,      ich die letzten Stunden meines
And jumping around in glee                                                                                                                  dass ich möglicherweise alles          Lebens nicht richtig genutzt
                                  l we eve                                                                                                  Geliebte verliere und dass dies        habe. Was ist, wenn es Himmel
                            Wil           r fe
                                              el tha
                                                    t free?                                                                                 gerade im Krieg geschieht. Dies        und Hölle wirklich gibt, was
                                                                                                                                            trifft mich tief.“                     ist, wenn ich selbst in die Hölle
                                                                                                                                                                                   komme? Ich habe Angst davor,
                                                                                                                                            „Ich verstehe nicht, wieso an-         alles falsch gemacht zu haben,
                                                                                                                                            dere gerade lachen oder all den        dass eben alles vergänglich ist.“
                                                                                                                                            Schmerz nicht ernst nehmen.
                                                                                                                                            Vielleicht reagiere ich aber ge-
                                                                                                                                            rade etwas zu sensibel und
                                                           Frieden                                                                          übertreibe. Ich bin mir klar, dass
                                                           So gut wie jeder von uns sehnt sich nach Frieden                                 ich nichts wirklich genau und
                                                           Doch warum bekämpfen sich so viele auf dieser Erde.
                                                           Unserer Erde
                                                                                                                                            gesichert weiß und dennoch er-
                                                           Unsere Erde, die wir selber gestalten können                                     zählen alle ihre Wahrheiten, als
                                                           Doch warum machen wir ihn zu einem grausamen Ort.
                                                                                                                                            wüssten sie genau Bescheid,
                                                           Wie schön wäre unsere Erde, wenn jeder den                                       obwohl doch gar nicht klar ist,
                                                            anderen Menschen wertschätzen würde
                                                           Die andere Seele und den Leib
                                                                                                                                            was stimmt und was nicht.“
                                                           Die andere individuelle Geschichte hinter jedem Auge
                                                           Und dass er nicht verdient hat, das Leid
                                                           Das Leid, dass nicht nur ihm schmerzt                                            „Es treibt mich um, zu verstehen,
                                                                                                                                                                                 Texte:
                                                           Sondern auch seiner Mutter, seinem Vater,                                        dass alles vergänglich ist und       Klassen 8 und 9
                                                            seinen Geschwistern, seinen Kindern
                                                                                                                    UNESCO-Projektschulen

                                                                                                                                            dass selbst die eigene Trauer        Jugendliche der Albert-Schweitzer-
                                                           Warum behandeln wir uns nicht mit Würde                                          eine reine Zeitverschwendung         Schule Offenbach formulierten
                                                                                                                                                                                 am 2. März 2022 unter den ersten
                                                           Wir wurden doch alle auf dieser Erde geboren und
                                                           müssen irgendwann gehen                                                          ist, weil auch diese vergehen        Eindrücken des Überfalls Russlands
                                                                                                                                                                                 auf die Ukraine in der Schule ihre
                                                           Warum machen wir uns diese kurze Zeit hier nicht schön
                                                           Nicht friedlich
                                                                                                                                            wird. Ich frage mich, ob ich         Gedanken, Ängste, Selbstzweifel
                                                                                                                                                                                 und Wünsche für ein friedliches
                                                           Warum dominiert der Hass statt die Liebe.                                        selbst etwas falsch gemacht          Miteinander.

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Friedens-Zeitung der UNESCO-Projektschulen zum 24. Februar 2023
Rüsselsheim
                                                                                                                                                      Alexander-von-Humboldt-Schule
      Bild oben / unten:
     „Peace to Ukraine“, Sevket Gökay Böyük
                                                                                         Der Zweifel an der Existenz des Krieges

                                                                                         Krieg ist das,
                                                                                         Wenn die da oben befehlen,
                                                                                         Die Soldaten sinnlos ableben,
                                                                                         Die Ökonomie erstickt krass.

                                                                                         Wozu braucht man das blutige Leben?
                                                                                         Ein jedes Volk will nur eigenes Land haben,
                                                                                         Weshalb der Drang, dieses Volk zu jagen?
                                                                                         Hauptsache: die Flaggen schweben!

                                                                                         Die Zivilisten aus dem Nichts zu vertreiben,
                                                                                         Die nichts anstellen,
                                                                                         Erleben trotzdem bellen.
                                                                                         Sollte die Welt lieber aufschreiben.

                                                                                         Propaganda überall,
                                                                                         Die Politiker versprechen Wunderland.
                                                                                         Doch die toten Soldaten – für die Regierung uninteressant.
                                                                                         Der Staat innerlich – erlebt Zerfall.

                                                                                         Am Ende stehen die Großen da,
                                                                                         Einer sich fragend „Hat es uns überhaupt etwas gebracht?“
                                              UNESCO-Projektschulen

                                                                                         Während der andere die Infrastruktur wiedergutmacht.
                                                                                         Der Umgang zwischen einander – nicht spürbar.

                                                                                         Krieg ist das,
                                                                      Gedicht:           Wenn die da oben befehlen,
                                                                      Marko Livajusic,   Die Soldaten sinnlos ableben,
                                                                      Klasse 10.3        Die Ökonomie erstickt krass.

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Friedens-Zeitung der UNESCO-Projektschulen zum 24. Februar 2023
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                                       Berufsbildende Schulen   Osterholz-Scharmbeck
                                                                                       Schriftzüge:
                                                                                       Selcan Tasli u.  a.,
                                                                                       Fachoberschule Gestaltung

 UNESCO-Projektschulen                                                         Friedenszeitung

     © Clemensschule Münster-Hiltrup

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                                                     Clemensschule Hiltrup   Münster
Friedens-Zeitung der UNESCO-Projektschulen zum 24. Februar 2023
Zeichnung rechts:
Kassel

                                           Friedenszeitung

                                                                                               Wismar
                                                                   „Doch wann?“,
                                                                    Julianne Madel

                                                                    Text unten:
                                                                   „Ruine im Sonnenlicht“,
                                                                    Marie-Therese Vockelmann
Engelsburg-Gymnasium

                                                                                               Geschwister-Scholl-Gymnasium
                                           UNESCO-Projektschulen

                       alle Fotos:
                       © Maike Westhelle

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Zeichnungen

                                                             Eibenstock
                             links: Charlotte Hunger

                             unten links:
                             Leni Klesel, Emely Wachsmuth,
                             Sarah Mende, Celine Lux

                             unten rechts:
                             Amy Eck, Leonie Brückner,
                             Ashley Mittag, Linda Möckel,
                             Jasmin Löschner

                                                             „Glück auf!“-Oberschule
     UNESCO-Projektschulen

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     alle Fotos:

     Helena Wachter
     © Friedrich-Fröbel-Schule Viernheim /
 UNESCO-Projektschulen                                                     Friedenszeitung

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                                             Friedrich-Fröbel-Schule   Viernheim
Sebnitz
                                                                                                                       Friedenszeitung
         Das Funkeln, (das im Frieden steckt)
         Keine Grenzen sollte haben,
         der Frieden, den wir einander gaben.
         Zerstört durch Habgier und Verlangen                  Man kann Glück und Zuversicht selbst in Zeiten der
         nach Macht,                                           Dunkelheit finden. Man darf bloß nicht vergessen, (s)
         wurde uns der Frieden kaputt gemacht.                             ein Licht leuchten zu lassen.
         Verfolgt von Furcht und Qual,
         wir hatten keine andere Wahl.                                              Frieden ist wichtig.
         Angst, Gewalt, sie toben,                                              An die Hoffnung zu glauben,
         Träume und Hoffnungen zerstoben.                                                ist richtig.
         Wir sollten uns gegenseitig vertrauen,                                      Der Krieg ist jetzt.
         die Hände reichen und aufeinander                                      Die Hoffnung stirbt zuletzt.
         bauen.

                                                                                                                                                                                   Goethe-Gymnasium
         Auf der Suche nach Seelenfrieden,                                        Der Krieg soll gehen.
         versuchen wir, unser Glück neu zu                                       Der Frieden soll stehen.
         schmieden.                                                          Der Frieden beginnt im Herzen,
         Der Frieden braucht noch etwas Zeit.                              er wird deutlich durch viele Kerzen.
         Er wird behindert von Hass und Neid.
         Verliere nicht die Hoffnung an dem                    Antonia, Maximilian, Matthäus, Leon
         Guten,
         auch wenn die Wunden weiter bluten.

         Lotta, Klara, Elisabeth, Saskia

                                                                                       Zwischen Krieg und Frieden
                                                                                     Der Frieden – was ist er überhaupt?
                                                                                   Es ist der, der dem Krieg den Boden
                                                                                raubt.
             Frieden                                                          Er kommt und geht – was sollen wir
     Frieden ist die Absicht,                                               machen?
     einander zu verstehen.                                               Bloß nicht das Feuer des Krieges
    Frieden heißt Nachsicht                                             entfachen.
      mit Fehlern zu haben.                                          Menschen leiden, Kinder rennen,
    Frieden heißt Rücksicht                                        weil durch den Krieg ihre Häuser
   auf Menschen zu nehmen.                                      brennen.
      Frieden heißt Vorsicht                                   Mütter weinen, Väter sterben,
     im Umgang mit Macht.                                   was soll denn aus den Kindern werden?
      Frieden heißt Umsicht                              Krieg ist Leiden, Sterben und
    bei jeder Entscheidung.                            Grausamkeit.
      Frieden heißt einfach,                         Der Frieden bringt Hoffnung, Glück und
       die Augen zu öffnen.                        Sicherheit.

Eliana                                        The Boyz – Marvin, Niklas, Cornelius

         Frieden ist wie ein
         Baum. Er soll lang und sicher
         stehen.

         Viele Menschen gehen in den Krieg.                                 Wenn Frieden auf der Welt herrscht
         Einige kommen zurück.                                              Und alle Menschen sich verstehen,
         Sehr wenige haben keine Verletzungen                               Dann können unglaubliche
         davon getragen.                                                    Gemeinschaftswunder hier entstehen.
         Es ist nie sicher, dass man wieder heil
         nach Hause kommt.                                                  Denn der Frieden fängt in jedem
         Aber eins ist sicher: Es wurde so viel                             einzelnen Herzen an.
         Schaden angerichtet, der späteren                                  So sei dir bewusst, dass auch DU die
         Generationen noch große Probleme                                   Welt verändern kannst.
         bringt.
         All das könnte man verhindern mit einer                            Und wenn man keiner Seele etwas
         Tat, wenn nicht sogar mit einem Wort:                              zuleide tut
                                                                                                                       UNESCO-Projektschulen

                                                                            Und nicht schädigt Fleisch und Blut,

         Frieden.
                                                                            Dann leben heute alle Leute
                                                                            Mit Frieden und ohne Streben nach
                                                                            Beute.                                                              Töpferaktion:
                                                                                                                                               „Friedenstauben für die Ukraine“,
         Hannes, Lukas, Jakob                                               Lisa, Lene, Anne                                                    Klassen 5 bis 11

24                                                                                                                                                                                 25
Menschen wie ihr

                                                                                                                                                                                                                                                                        Hamburg
Bad Wildungen

                                                                                                                                Friedenszeitung
                              O, du Freund, schau nicht weg,
                              denn es sind deine Brüder,
                              auf die sie schießen.
                              Kein sicheres Obdach
                              ist ihnen gewährt,
                              wie dir das deine.

                                                                                                                                                                                                                                                                        Gymnasium Osterbek
                              Öffne deine Augen der
                              Barmherzigkeit
                              und erhebe dich, um zu helfen.
Gustav-Stresemann-Gymnasium

                              All sie
                              sind Menschen wie ihr,
                              drum spendet ihnen,                                                                                                       © Yvonne Funck, Gymnasium Osterbek Hamburg

                              als Zeichen der Liebe.
                                                                          Furcht                                                                        PERFORMANCE „Friedenstaube“:                       Wer hat alles mitgeholfen?
                                                                                                                                                        Eine Friedenstaube, die so groß ist, dass etwa     Unsere Klasse 6b.
                                                                                                                                                        100 Kinder locker darin Platz finden, wird am
                                                                          Bedrückte Trauer, Zerstörung, Terror
                                                                                                                                                        4. Mai 2022 für eine Performance auf eine Frei-    Hatten viele Interesse mitzumachen?
                                                                          Droben vom Berge fürchterliches Geschrei                                      fläche der Schule gesprüht.                        Fast die ganze Klasse.
                                                                          Von schrecklichen Kriegern, schwarze Furcht.
                                                                          Grüne Wiesen, darüber Wolken,                                                 Die beteiligten Künstlerinnen und Künstler der     Stimmt es, dass ihr im nächsten Schuljahr
                                                                          Wilde Klage erhellt die Nacht                                                 Unter- und Mittelstufe arbeiten den ganzen         Geflüchteten aus der Ukraine Patenschaften
                                                                          Zerbrochne Träume, bittre Furcht.                                             Tag daran, die Konturen der Taube mit Flaggen      anbieten wollt?
                                                                                                                                                        unterschiedlicher Länder, Blumen und Friedens-     Wir wollen ihnen helfen, sich an unserer
                                                                          Unaushaltbare Kühle, vergossnes Blut.                                         symbolen zu schmücken.                             Schule wohlzufühlen und die deutsche Sprache
                                                                          Blätter fallen von leisem Geschrei begleitet.                                                                                    schneller zu lernen. Die Kinder an der Schule,
                                                                          Unter Ästen zerbrochne Münder im Weidegrund.                                  Schließlich kommen sie auf die Idee, Friedens-     die Russisch oder Ukrainisch sprechen, können
                                                                          Flüsternde Furcht nährt die heiße Flamme.                                     botenschaften in ihren Familiensprachen einzu-     helfen, um am Anfang alles zu übersetzen
                                                                          Herbstliche Wälder glühen, verbrennende Haut                                  fügen. Schnell stellt sich heraus, dass mehr als   und mit ihnen in ihrer Heimatsprache sprechen.
                                                                                                                                                        die Hälfte der Beteiligten neben dem Deutschen     Wir freuen uns schon darauf.
                                                                          Gewaltiger Schmerz, Fledermäuse zackig fliehen –
                                                                                                                                                        eine weitere Sprache spricht. Und innerhalb
                                                                          Begleiten Menschen, die furchtbar zittern.                                    kürzester Zeit erscheinen also Friedensaufrufe
                                                                          Kahle Wände fallen zurück, blicken in die Ferne                               in Spanisch, Englisch, Arabisch, Französisch,
                                                                          Stille Stadt, schwarzes Blut, stachliger Zorn –                               Ukrainisch, Russisch, Persisch…
                              © Julia Roth                                Fürchterliche Welt
                                                                                                                                                        Die Farbspuren dieser einmaligen Aktion werden
                                                                                                                                                        wahrscheinlich bald schon vom Hamburger Regen
                                                                                                                                                        fortgewaschen sein. Andere Friedensinitiativen
                              Das Donnern kommt nicht vom Gewitter                                                                                      bestehen dagegen schon seit vielen Wochen und
                                                                                                                                                        werden fortgesetzt oder ausgeweitet, wie bei-
                              Die Kälte dringt in deine Poren                                                                                           spielsweise die Projekte einer sechsten Klasse.
                              Fühlst dich jetzt schon so verloren
                              Rings herum das Streitgefecht
                              Du wünschst dir, es wäre alles nicht mehr echt
                                                                                                                                                        Gespräch mit der Klasse 6b:
                              Die Stadt versunken in Schutt und Trauer
                              So kommt es über dich, ein kalter Schauer                                                                                 Wie kamt ihr auf die Idee mit dem Kuchen-
                              Das Donnern kommt nicht vom Gewitter                                                                                      verkauf?
                                                                                                                                                        Auf die Idee gebracht hat uns ein Kuchenverkauf,
                              In deiner Haut stecken kleine Splitter                                                                                    den andere mal in der Pause gemacht hatten.
                                                                                                                                                        Und wir dachten, wir könnten es mit Geldsam-
                              Die Angst in deinen Augen – man kann sie so klar sehen                                                                    meln verbinden.
                              Du bist erst 10, doch verstehst schon das Geschehen
                                                                                                                                UNESCO-Projektschulen

                              Verstehst, ihr seid auf der Flucht                                                                                        Was passiert mit dem Geld, das ihr bekommt?
                                                                                                                                                        Wir spenden es an eine Hilfsorganisation für
                              Als wenn ihr gleich fallt in eine tiefe Schlucht
                                                                                           © Julia Roth                                                 Flüchtlinge. Sie heißt „Welcome to Wandsbek“.

                              Keine Farben, um dich ist alles grau                                                                                      Wie viel Geld habt ihr schon gesammelt?
                              Der Ton der Soldaten plötzlich rau                           Gedichte:                                                    Bis jetzt 265,78 Euro, und davon 230 Euro schon
                              Er schreit dich an, du hast Angst                            Ruchita Pernau, Klasse 9                                     gespendet. Das restliche Geld behalten wir als
                              Ganz allein du um dein Leben bangst.                         Max Mryzgold, Paulina Hoffmann, Q4                           Wechselgeld für weitere Verkäufe.                              © Adelheid Vödisch, Gymnasium Osterbek Hamburg

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Zeichnung links:

                                                                                                                  Friedenszeitung

                                                                                                                                                                                                            Bruchköbel
Hamburg                                                                 „Ich mag Sommer!", Anna

                                                                        Anna ist erst kürzlich aus der Ukraine
                                                                        ans Gymnasium Osterbek gekommen
                                                                        und besucht dort eine Sprachlernklasse.
                                                                        Drei Schülerinnen der Regelklassen
                                                                        befragen sie gemeinsam und helfen sich
                                                                        gegenseitig mit der Übersetzung ins
                                                                        Russische.

                                                                        Was hast du auf deinem Bild gezeigt?
                                                                        Ein fröhliches Mädchen an einem
                                                                        Sommertag. Sie ist auf einem Kornfeld
                                                                        mit roten Blumen.

                                                                        Bedeuten die grünen Augen was
Gymnasium Osterbek

                                                                        Besonderes?
                                                                        Nein. Aber das Kleid ist rot, weil es
                                                                        so zu den Blumen passt.

                                                                                                                                                                                                            Heinrich-Böll-Schule
                                                                        Warum ist es Sommer auf dem Bild?
                                                                        Ich mag das. Sommer ist schön,
                                                                        weil man dann Kleider anziehen kann.

                                                                        Sagst du uns noch, wie alt du bist?
                                                                        Ich bin 12 Jahre alt.

                     Zeichnung rechts:
                     Lina, Mittelstufe

                     Warum kannst du Russisch?
                     Meine Mutter hat in Russland gelebt und ist dann
                     als Erwachsene nach Deutschland gegangen.
                     Ich bin mit der Sprache aufgewachsen, Deutsch
                     habe ich erst im Kindergarten gelernt.

                     Was ist das für ein Spruch auf deinem Bild,
                     ist es ein bekanntes russisches Sprichwort?
                     Nein, das habe ich mir selber ausgedacht. Ich
                     habe meine Mutter gefragt, wie man so etwas
                     formulieren kann. Ich weiß allerdings nicht, ob
                     es so wirklich richtig ausgedrückt ist. Aber ich
                     finde es wichtig, es zu versuchen solche Sachen
                     zu sagen. Meine Idee ist, für den Frieden was
                     zu tun. Also z. B. auch den ukrainischen Flücht-
                     lingen helfen, die Unterstützung ist wichtig.

                     Hier die deutsche Übersetzung von meinem
                     russischen Spruch: „Damit es Frieden auf der
                     Welt gibt, muss man zusammen halten und
                     sich gegenseitig helfen!“

                     Haben deine Eltern von ihrer ersten Zeit in
                     Deutschland erzählt?
                     Ja, genau. Der Anfang in Deutschland war für
                     unsere Familie schwer. Zwar konnte meine Mutter
                     etwas Deutsch aus der Schule, aber sie waren
                     hier halt Ausländer.

                     Wurde euch auch geholfen?
                     Uns wurde nicht geholfen, wir haben alles selber
                     gemacht und versucht das Beste daraus zu ma-
                                                                                                                  UNESCO-Projektschulen

                     chen. Weil das schwer war, wissen wir, dass man
                     für Menschen, die neu hier sind, etwas tun muss.
                     Jemand aus unserer Familie hat selber einen
                     Monat lang Flüchtlinge in der Wohnung aufge-
                     nommen und hilft oft Ukrainern mit Erklärungen
                     oder Übersetzungen.
                                                                                                                                          Beitrag aus den Deutschkursen der Klasse 10. Ideengeber dafür
                                                                                                                                          war das Bild „Apokalyptische Landschaft“ von Ludwig Meidner und
                                                                                                                                          Andreas Gryphius Sonett „Tränen des Vaterlandes“.

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Heinrich-Böll-Schule   Bruchköbel

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 UNESCO-Projektschulen                                Friedenszeitung

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                         Heisenberg-Gymnasium     Karlsruhe
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                                                                           Erklärung:
                                                                           Kunstprojekt von Schülerinnen und
                                                                           Schülern der Heisenberg-Gymnasien

 UNESCO-Projektschulen                                             Friedenszeitung

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                   Heisenberg-Gymnasien   Karlsruhe, Bruchsal, Ettlingen
Texte und Bilder:                           Zeichnung:

                                                                                                                                                  Plauen
                                                                    Friedenszeitung
Karlsruhe, Bruchsal, Ettlingen                  Klasse 5c                                   Susanna Krauss, Klasse 6a, Idee:
                                                                                            Schülerinnen und Schüler des
                                                                                            evangelischen Religionsunterrichts

                                                                                            „Die Friedentaube ist ratlos“

                                                                                            Es war ihnen sehr wichtig,
                                                                                            daran zu erinnern, dass die Ukraine
                                                                                            leider nicht der einzige Kriegs-
                                                                                            schauplatz weltweit ist.

                                                                                                                                                  Dr.-Christoph-Hufeland-Oberschule
                                 Mach dir nicht so viele
                                 Sorgen um deine
                                 Angehörigen. Sie sind
                                 immer gedanklich bei Dir
                                 und denken an Dich.
                                 Wenn Du an sie glaubst,
                                 glauben sie auch an Dich.
Heisenberg-Gymnasien

                                                                                                                                  Afghanistan
                                                                                                                                  Ukraine
                                                                                                                                  Nigeria
                                                                                                                                  Jemen
                                                                                                                                  Syrien
                                                                                                                                  Mali
                                                                                                                                  Myanmar
                                                                                                                                  Irak
                                                                                                                                  Thailand
                                                                                                                                  Armenien
                                                                                                                                  Aserbaidschan
                                                                    UNESCO-Projektschulen

                                                                                                                                  Kolumbien
                                                                                                                                  Südsudan
                                                                                                                                  Kaschmir
                                                                                                                                  Lybien
                                                                                                                                  Somalia
   34                                                                                                                                             35
Bad Homburg
                                                        Friedenszeitung

                                                                                                   Humboldtschule
© Cleo Hedrich

                                    © Malik Eberhardt

                                                        UNESCO-Projektschulen

                 © Inken Dietrich                                               © Inken Dietrich

36                                                                                                 37
Text:

Rostock                                                                                                                                       Frieden, Frieden, der muss sein,

                                                                                                                      Friedenszeitung

                                                                                                                                                                                                                     Leipzig
                                                                                 Hannah W., Marie B., Klasse 7e

                                                                                  Im Rahmen der Unterrichtseinheit
                                                                                 „Balladen untersuchen, schreiben                             dass wir alle glücklich bleiben.
                                                                                  und produktiv gestalten“ haben
                                                                                  die beiden Schülerinnen einen
                                                                                  Zeitungsartikel, der im März 2022
                                                                                                                                              Krieg ist bös’, das ist klar,
                                                                                  in der NNN (Norddeutsche Neu-
                                                                                  este Nachrichten) erschienen ist,
                                                                                                                                              aber warum ist das wahr?
                                                                                  genutzt, um eine eigene Ballade
                                                                                  zu schreiben.
                             Die Flucht
                                                                                                                                              Denken wir mal logisch nach:
                             Bobby versteht die Welt nicht mehr,                                                                                                               Manchmal gibt es einen Moment.

                                                                                                                                                                                                                     Johannes-Kepler-Schule
                             seine Welt, die es gestern noch gab, ist leer.                                                                   Jeder hat mal einen Tag
                                                                                                                                                                               Wir denken nach.
Innerstädtisches Gymnasium

                             Seine Freunde, gestern noch nah – jetzt nur
                             in der Ferne zu sehen, da sie unter Waffen                                                                       Wo man Stress und Wut erleidet,
                             vor den Toren der Stadt stehen.                                                                                                                   Über Leben und Tod.
                                                                                                                                              aber Frieden – der muss bleiben.
                             Seine Heimat Nigeria ist ganz weit weg.                                                                                                           Die Zeit, sie rennt,
                             Wie gern würde er finden ein Versteck.
                             Nach Kiew kam er zum Studieren,                                                                                                                   sie nimmt uns mit sich.
                             wollte die Menschen seines Landes von
                             Krankheiten kurieren.
                                                                                                                                              Doch warum? Das kann ich deuten
                                                                                                                                              Und ich sage euch ihr Leute:
                             Flugzeuge kommen, Bomben fallen,                                                                                                                  Vielleicht ist sie es nicht!
                             graben sich ein wie Krallen.                                                                                     Seit Jahrtausenden suchen Menschen
                             Das Haus, indem er gestern noch wohnte,                                                                                                           Vielleicht endet unser Leben nicht,
                             zerstört, findet in Trümmern das Ein oder Andere,                                                                Immer wieder nach ihren Rechten.
                             das ihm gehört.                                                                                                                                   wegen der Zeit?
                             Sicherheit finden, Schlaf und Essen fehlen sehr.                                                                                                  Vielleicht ist es etwas anderes.
                             Nach Deutschland zu fliehen, ist für ihn fair,                                                                   Doch das klappt wohl nicht immer
                             Nach vielen Gefahren die Grenze entlang                                                                                                           Vielleicht ist es Leid.
                             erreicht er das erhoffte Ziel – Deutschland.                                                                     Denn sie kämpfen immer wieder,
                              Nur noch ein Gedanke ihm durch den Kopf                                                                         dabei worden immer schlauer
                              schwirrt:                                                                                                                                        Nichts können wir dafür.
                             „Ob alles auch gut klappen wird? –                                                                               all die Menschenkinder!
                              Ich sehe ja ganz anders aus,                                                                                                                     Dies ist kein Spiel hier.
                              und meine Haare sind so kraus.“                                                                                 Beispiel: friedlich fiel die deutsche Mauer.
                                                                                                                                                                               Ihr sitzt in einem sicheren,
                              Viele Helfer und Beamte wundern sich:
                             „Schau auf deine Haut – unmöglich!                                                                                                                wir in einem unsicheren Boot
                              Du bist nicht aus Kiew, du Schmuggler und Dieb!                                                                 Heute sicher wissen wir:
                              Gib uns jetzt sofort alles, was dir blieb.“                                                                                                      Und bringt – den Tod.
                                                                                                                                              Blöd sind Rache, mach und Gier!
                             „Nehmt mich bitte nicht mit,
                              ich hab schon so viel gelitt“                                                                                   Statt sich ständig zu bekämpfen,
                             „Ab auf’s Revier mit dir,                                                                                                                         Eure Gier treibt euch,
                              du bleibst für immer hier.“                                                                                     können Liebe wir verschenken.
                                                                                                                                                                               treibt uns in den Abgrund.
                             Er bricht aus und randaliert,
                             bis alles nur noch schlimmer wird und eskaliert.                                                                                                  Ihr haltet es für richtig,
                             Sachen packen und ab –                                                                                           Welches Fazit wir drauß’ ziehen:
                             wo gibt es Sicherheit? Die Zeit wird knapp.                                                                                                       seid euch nur selbst wichtig.
                                                                                                                                              Freundschaft, Liebe und den Frieden
                             Bobby gelangt in eine sichere Stadt,
                             die Diskriminierung hat er satt.                                                                                 Müssten alle respektieren
                             Er bekommt seine Freiheit zurück,                                                                                                                 Wir müssen fort,
                             und erfreut sich an seinem Glück.                                                                                Und ganz kräftig applaudieren!
                                                                                                                                                                               Ihr müsst wohl unbedingt siegen.
                             Lange wird er skeptisch bleiben,
                             das wird ihn zur Weißglut treiben.
                             Er zieht bei netter Familie ein,
                             lange wird es friedlich sein.                                                                                                                     Wir wollen NUR den Frieden!
                                                                                                                                                                               Denkt mal an uns!
                                                                                                                      UNESCO-Projektschulen

                                                                                                                                                                               Was wollt ihr besiegen?

                                                                                                                                              Text:                            Text:
                                                                                                                                              David Ivanov und Celine Wittig   Hannah Simon

   38                                                                                                                                                                                                                39
Text:
Crimmitschau

                                                                                                                         Friedenszeitung

                                                                                                                                                                                            Zwickau
                                                                                                                                                 Anna und Kimberley, Klasse 8

                                                                                                                                                                                            Käthe-Kollwitz-Gymnasium
                            Text:
                            Zalan Asztalo, Ungarn,
                            lebt seit einem Jahr und
                            acht Monaten in Deutschland
Käthe-Kollwitz-Oberschule

                                                                                                                                                 © 2022 KKG
                                                                                       Text:
                                                                                       Adam Koky, Tschechien,
                                                                                       lernt seit zehn Monaten Deutsch

                                                                                                                                                 Starke Herzen

                                                                                                                                                 In meinen Träumen wünscht’ ich mir,
                            Text:
                            Simona Fraterova, Slowakei,
                            lernt seit acht Monaten Deutsch
                                                                                                                                                 Frieden wäre jetzt schon hier.
                                                                                                                                                 Die Waffen würden niedergelegt
                                                                                                                                                 und Leben in Ruhe weitergelebt.
                                                                                                                                                 Bringt Putin schnell zu Verstand,
                                                                                                                                                 befreit das ukrainische Land!
                                                                                                                                                 Kämpft, ohne Gewalt, ohne Schrecken,
                                                                                                                                                 damit sie müssen, sich nicht verstecken.
                                                                                                                                                 Unser Beileid an die Toten
                                                                                                                         UNESCO-Projektschulen

                                                                                                                                                 durch Putins fatale Methoden.
                                                              Text:                                                                              Wir stehen bei euch jeden Tag
                                                                                                                                                 und hoffen, ihr bleibt im Herzen stark.
                                                              Omar Alkhatib, Syrien,
                                                              lebt seit zwei Jahren und drei Monaten
                                                              in Deutschland

   40                                                                                                                                                                                       41
Wir dichten

                                        Friedenszeitung

                                                                                                          St. Ingbert
                                                                für den Frieden
                                                                am World
                                                                Poetry Day
                                                                „Mit Gedichten für den Frieden
                                                                 haben wir am World Poetry Day
                                                                 die Aufmerksamkeit auf das
                                                                Thema gelenkt. Die kreative
                                                                 Herangehensweise erlaubte
                                                                 den Schülern, ihre eigenen Ge-
                                                                 danken zum Thema zu verar-
                                                                 beiten und für alle sichtbar zu

                                                                                                          Leibniz-Gymnasium
                                                                 äußern und auch die Präsen-
                                                                 tation der Gedichte im Foyer
                                                                 sorgte für viele Gespräch-
                                                                 sanlässe. Gleichzeitig fand
                                                                 eine durch das Schülerparla-
                                                                 ment organisierte Spenden-
                                                                 aktion statt.“

     Wir reichen uns
     die Hand
     für den Frieden
     „Natürlich wollten auch wir als
      UNESCO-Schule ein Zeichen
      für den Frieden setzen. Schnell
      wurde uns klar, dass wir uns
      mehr wünschen, als nur Frieden
      in der Ukraine. Wir wünschen
      uns Frieden auf der ganzen
      Welt. Auch unsere Schüler aus
      Syrien leiden immer noch unter
      den fortgesetzten Kriegshand-
      lungen in ihrer Heimat. Daraus
      entstand zunächst die Idee,
      nicht nur die Ukraine-Flagge
      abzubilden, sondern die Flaggen
      aller Länder. Unser Wunsch,
      dass alle Länder sich die Hände
      reichen sollten, ist in unserem
      Endergebnis künstlerisch
      abgebildet: Friedenstauben
      (Idee unserer Fünftklässler)
      mit Händen als Schwanz- und
                                        UNESCO-Projektschulen

      Flügelfedern, abgebildet
      auf den Händen die Flaggen
      der ganzen Welt.“                                         Gedichte:
                                                                Michèle Tietz, Marie Nowack, David Ohl,
                                                                Johannes Ohl, Jakob Fell, Fabian
                                                                Muelbredt, Silas Triem, Malena Hartz,
                                                                Hannah Luckas, Matthias Ecker;
                                                                Klasse 7e

42                                                                                                        43
Carl-von-Linné-Grundschule   Leipzig

44
 UNESCO-Projektschulen                                  Friedenszeitung

45

                              Luisen-Gymnasium   Düsseldorf
Düsseldorf

                   Friedenszeitung

                                                                                                                                                            Dresden
                                                                                                                                                            Marie-Curie-Gymnasium
Luisen-Gymnasium

                                           Realisation meines 17-Jährigen-Ichs

                                           Hallo Bixby, wie  Große Männer
                                           schmeckt Frieden? mit euren Glatzen,
                                                             wieso gibt es
                                           Nach Eierkuchen, Sonnenblumenöl,
                                           Erdöl oder Wasser?
                                                             keinen Frieden?
                                           Olivengrün und Mehl?
                                           Sommerhitze, zerbrechlich, wie Schnee?
                                           eine Sprache die ich nicht versteh?

                                                                                                  Oder lebe ich in
                                           Regenbogengummibärchen und allen Farben?

                                           Hey, Siri, wo finde ich Frieden?
                                           Spawned in Mountainbiomes?
                                           In mir? IN mich soll ich gehen?
                                           Im nächsten Land oder an der Kasse?
                                                                                                  Frieden?
                                           „Jeder nur zwei Packungen –
                                           Engpässe bei der Lieferung.“                           Hey Bixby, was ist Frieden?
                                           Oder in der Nähe, wie ein Schatz?                      Angst auf der Straße um zwei Uhr morgens,
                                           Im ever after, Himmel, Nirvana?                        wegen zwei XX Chromosomen.
                                                                                                  Pegida montags nach Tanzen,
                                           Hey Alexa, wie mach’ ich Frieden?                      Gedenkminute während Mathetest.
                                           #peace, #nowar – oder geh’ ich auf Demos?
                                           Poste auf tiktok einen Friedenstanz und tweete?        Ich will … ich will Frieden. Noch nie probiert.
                                           Rufe Putin an – ding. Ding. Ding.                      Ja, das erste Mal, dass ich es mal ausprobiere.
                                           Gibt es Rezepte auf Google, Alexa?
                                           Dreihunderjahrealtes Familienrezept mit Einhornhorn.   Wie wenig ich weiß … aber dafür hab ich ja dich, Bixby.
                   UNESCO-Projektschulen

                                           Amazon, Ebay – Alexa, geh mal auf die Suche.           Hallo Bixby, was ist Frieden?

                                           Text:
                                           Jiwoon Ahn

  46                                                                                                                                                        47
Zeichnung links:

                Friedenszeitung

                                                                                Freising
                                        „Gemeinsam tragen wir den Frieden“,
                                         Möwen-Klasse 1/2/3d

                                         Bild rechts oben:
                                        „Frieden in aller Munde“, Orca-Klasse

                                        Zeichnung und Gedicht rechts unten:
                                        Anna Lang und die Quallen-Klasse

                                                                                Montessori-Schule
                UNESCO-Projektschulen

© Monte Möwen

48                                                                              49
Zeichnung:

                             Friedenszeitung

                                                                               Nittenau
                                                     Thea Steiner, Klasse 5b

                                                                               Regental-Gymnasium
                             UNESCO-Projektschulen

Zeichnung oben:
Lena Kerscher, Klasse 5c

Zeichnung unten:
Marlene Angerer, Klasse 6d

50                                                                             51
Wolgast
Beeskow

                                                                                                                                         Friedenszeitung
                                                              Auch dieses Zeichen der Solidari-      So hat unsere Schule Kontakt zum
                                                              tät werden wir als Fotodokumen-        Institut für Stadtentwicklung
                                                              tation nach Poltawa (etwa 80 km        der Stadt Poltawa. Es organisiert
                                                              von Charkiw entfernt) schicken.        und koordiniert die Betreuung
                                                                                                     der Geflüchteten aus Städten wie
                                                              Es war uns wichtig, neben der          Kharkiv oder Sumy. In der Ukraine
                                                              Gestaltung ein literarisches Zitat     selbst werden Geflüchtete in
                                                              oder einen ausführlicheren Gedan-      nicht be­t roffenen Städten ver-
                                                              ken zur Auseinandersetzung mit         sorgt wie zum Beispiel in der
                                                              dem Krieg und dessen Folgen,           Stadt Poltawa. Dort werden Müt-
                                                              eine kurze Botschaft oder einen        ter und Kinder versorgt, die aus
                                                              Appell zu formulieren, um unseren      bedrohten Orten geflohen sind
                    Ein Statement                             Schüler*innen Raum zu geben,           und fast alles zurückließen. In

                                                                                                                                                                                   Runge-Gymnasium
                    für den Frieden?                          sich auch symbolisch zu positio-       Poltawa werden Schulen und Kin-
Rouanet-Gymnasium

                                                              nieren. Ganz nebenbei sind daraus      dereinrichtungen eingerichtet,
                    In Organisation der UNESCO Ag             kleine Kunstwerke entstanden,          um tausenden von Geflüchteten
                    am RGB konnten am 3. März                 die sich daraus ergeben, dass einige   humanitäre Hilfe zu erweisen.
                    SchülerInnen des RGB eine blau-           Klassen auch ein gemeinsames
                    gelbe Friedenshand mit einer              Plakat entworfen haben.                i. A. Dirk Orth,
                    ausgewählten persönlichen                                                        UNESCO Ag
                    Friedensbotschaft anfertigen.             Das auf den Fotos spürbare Ge-
                                                              meinschaftsgefühl zeigt sich nicht
                    Entstanden ist ein 50 Meter (!)           nur symbolisch, sondern äußert
                    langer Vries, der auf der öffent-         sich auch in Sachspenden für
                    lichen Friedenskundgebung auf             privat organisierte Hilfstransporte
                    dem Beeskower Marktplatz und              sowie finanziellen Unterstützungs-
                    am 18.03. auf einer gemeinsamen           leistungen.
                    Kundgebung vor und an unserer
                    Schule präsentiert wurde.

                                                                                                                                         UNESCO-Projektschulen

                              beide Bilder:                                                                                                                      Zeichnung:
                              © Dirk Orth, Rouanet-Gymnasium Beeskow                                                                                             Amy Dittbrenner

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Gedicht rechts:
Wolgast

                                                                                                                                                                                    Zittau
                                                                                                                         Friedenszeitung
                  Mareike Schnarr

                  Kurzgeschichte unten:
                  Hella Holtz

                                                                                                                                                                                    Richard-von-Schlieben-Oberschule
Runge-Gymnasium

                  Barnie – der Elefant              in Ordnung sei, er wirkt ein       che Richtung und wir hinter-
                                                    wenig traurig, ob Mama irgend-     her, ich kann jetzt schon nicht
                  Irgendwie ist alles anders.       was Gemeines zu ihm gesagt         mehr, aber Papa hat mich ja
                  Mama und Papa wirken so ge-       hat? „Aber klar doch, ich          an der Hand und Barnie ist ja
                  stresst und laufen die ganze      hab doch Barnie!“ erzähle ich      auch da. Jetzt ist da auch noch
                  Zeit durch die Gegend. Ich soll   stolz mit einem großen Grin-       dieses laute Geräusch, ich weiß
                  nur ruhig bleiben hat Mama        sen, doch Papa lächelt nur be-     nicht, was es ist oder wo es
                  gesagt und mich nicht von der     drückt. Jetzt kommt Mama           herkommt. Mama und Papa
                  Stelle bewegen, ich würde ihr     auch endlich die Treppen her-      sagen auch nichts, sie werden
                  sonst nur im Weg stehen. Also     unter, doch sie schleppt die       nur noch schneller. Ob es ihnen
                  bewege ich mich kein Stück        riesigen Koffer mit nach unten,    auch Angst macht? Wieso
                  und halte Barnie, mein Elefan-    auf einmal wird alles noch viel    reden sie denn nicht mit mir?
                  ten Kuscheltier, ganz fest. Er    hektischer und wir verlassen       Egal, denn das Geräusch ist
                  unterstützt mich, da Mama mir     nun unser Zuhause, wie lange       immer noch da, im Himmel
                  ein wenig Angst macht. Sie        wir wohl weg sind. Mittlerweile    kann ich irgendwas erkennen,
                  läuft ständig von einem zum       ist es schon dunkel draußen,       doch was ist das?
                  nächsten Zimmer mit immer         doch es sind noch immer viele
                  neuen Sachen, selbst meine        Menschen unterwegs, jeder          Dann gab es einen riesigen
                  waren des Öfteren dabei. Viel-    trägt eine große Tasche oder       Knall, über Charkiw wurde eine
                                                                                                                         UNESCO-Projektschulen

                  leicht fahren wir ja in den Ur-   einen Koffer bei sich, genau       Bombe fallen gelassen. Die
                  laub oder besuchen Oma und        wie meine Eltern. Die anderen      Familie wurde getroffen, doch                             Gedicht:
                  Opa. Ich habe sie lange nicht     Leute sehen auch so gestresst      den Kuschel-Elefanten fand                                Klasse 9c
                  mehr gesehen, das letzte Mal      und fertig aus, vielleicht ist     man am Straßenrand liegend.                               Bilder:
                  waren sie zu meinem Geburts-      doch was Schlimmeres passiert                                                                Ukraine-Klasse Burgteichschule /
                  tag da. Plötzlich wendet sich     und wir fahren nicht nur in den                                                              Richard-von-Schlieben-Oberschule
                  Papa zu mir und fragt, ob alles   Urlaub. Alle laufen in die glei-                                                             Zittau

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Gillenfeld
                                                               Friedenszeitung
     Zeichnungen und Text:
     Klasse 7b

      Auszug aus dem                                                                    Auszug aus dem Lied
     „Friedensrap“, Klasse 7b:                                                         „Fasst euch an den Kopf“, Klasse 3a:

     Familien, Wohnungen, Häuser zerstört,                                             Manchmal gibt es Streit, so ist es halt im Leben,
     so haben wir es gehört.                                                           doch warum muss es Kriege, muss es Kriege,
     So geht das nicht!                                                                muss es Kriege geben?
     Dieser Mann ist ein böser Wicht!                                                  Fasst euch an den Kopf und hört auf euer Herz,

                                                                                                                                                         Schule am Pulvermaar
     Familien werden getrennt,                                                         Krieg bedeutet Angst, Krieg bedeutet Schmerz!
     jeder flüchtet und rennt!                                                         Manchmal gibt es Wut, so ist es halt im Leben,
     Jeder hat Angst und Kummer,                                                       doch warum muss es Kriege, muss es Kriege,
     viele leiden an Hunger!                                                           muss es Kriege geben?
     Gewehre schießen in die Hood                                                      Fasst euch an den Kopf und hört auf euren Bauch,
     und machen alles kaputt!                                                          Frieden ist die Lösung, ohne Krieg geht’s auch!

                                                                                       Frieden ist so einfach und deshalb auch so schwer:
                                                                                       Gelingen kann er trotzdem, dass wünsche ich so sehr!
                                                                                       Frieden heißt nicht schießen, Frieden heißt riskieren:
                                                                                       vielleicht kann ein Gespräch den Frieden produzieren!
                                                                                       Frieden heißt nicht Bomben vom Himmel fallen lassen,
                                                                                       sondern, dass die Menschen sich an den Händen fassen!
                                                                                       Frieden heißt, dass Kinder die Heimat nicht verlieren,
                                                                                       Groß und Klein braucht Frieden, wir müssen es probieren!

                                                                                       Liebe!              Respekt!
                                                                                       Liebe!              Respekt!
     Wir wollen doch alle nur Frieden und normal leben!
     Wir wünschen uns doch nur ein normales Leben!
     Ein Leben ohne Maske, Krieg und Pandemie
     ist hoffentlich bald nicht mehr nur Fantasie!
     Alle sollten was spenden, um das Leid zu beenden!
     Hoffentlich bekommt bald jeder seinen Müll in den Griff
                                                                                       Liebe!              Respekt!
     und es wird nicht weiter unsre Umwelt versifft!
                                                                                       Liebe!              Respekt!
                                                                                       Nehmt der Welt nicht ihre Farben, gebt ihr helles Licht zurück!
                                                               UNESCO-Projektschulen

                                                                                       Respektiert den and’ren Menschen, Menschen brauchen
                                                                                       Lebensglück!

                                                                                       Frieden wächst. Stück für Stück.
                                                                                       Frieden wächst. Stück für Stück.
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                                                                                           Nördlingen
Gillenfeld

                                   Friedenszeitung
                       Klasse 2b
Schule am Pulvermaar

                                                                                           Theodor-Heuss-Gymnasium
                                   UNESCO-Projektschulen

                                                           Zeichnungen:

                                                            oben:
                                                           „Eine Taube für den Frieden“,
                                                            Klasse 6c

                                                           unten:
                                                           Alexia-Maria Neamtu, Klasse 8

  58                                                                                       59
Gröbenzell              Liebe

                                                                                     Friedenszeitung

                                                                                                                                           Völklingen
                        Friedenstauben,
                        fliegt, fliegt, fliegt

                                                                                                                                           Warndt-Gymnasium
Rudolf-Steiner-Schule

                                                 Fliegt, liebe
                                                 Friedenstauben,
                                                 fliegt!
                        und tragt unseren
                        vierstimmigen
                        Gesang, all unsere
                        Kraft, unsere
                        Zuversicht und
                        Hoffnung zu all
                        denjenigen
                        Menschen, die in
                        diesem Augen-
                        blick alles verloren
                        haben, liebe
                        Menschen ver-
                        missen, auf der
                        Flucht sind oder
                        mutig und tapfer
                        für Freiheit,
                        Menschlichkeit
                        und Frieden
                                                                                     UNESCO-Projektschulen

                        ausharren!
                                                 © Elena Nordmeyer, RSS Gröbenzell
                                                                                                             Zeichnungen:
                                                                                                             Leo Colanesi, Lotte Roth,
                                                 Bilder und Aktion:                                          Noah Becker, Leonie Werker;
                                                 5. – 13.Klasse                                              Klasse 6

  60                                                                                                                                       61
Halle (Saale)
                                                                                                                         Friedenszeitung

                                                                                                                                                                                                                            Gift a Poem

                                                                                                                                                                                                                                                  Adolf-Grimme-Gesamtschule Goslar
                                                                                                                                                                                                                                          Kooperative Gesamtschule „Ulrich von Hutten“
                                                                                                                                                                                                                                                      Heinrich-Hertz-Schule Hamburg
                                                                                       Zum Welttag der Poesie im                                 © Sabine Rehse, Adolf-Grimme-Gesamtschule Goslar
                                                                                       März setzten Schülerinnen
                                                                                       und Schüler in Anlehnung an
                                                                                       die Aktion „Gift a Poem“ des
                                                                                       polnischen UNESCO-Schul-
                                                                                       netzwerks ein literarisches
                                                                                       Zeichen für den Frieden und
                                                                                       gegen den Krieg in der Ukraine.
                                                                                       Ihre kreativen Botschaften
                                                                                       trugen sie vielerorts in die
                                                                                       Öffentlichkeit, indem sie ihre
                                                                                       Werke an belebten Plätzen
                                                                                       aufhängten oder verschenk-
                                                                                       ten. Macht mit bei „Gift a
                                                                                       Poem“ 2023!
© Heinrich-Hertz-Schule Hamburg

                                                                                                                                                                         © Sabine Rehse, Adolf-Grimme-Gesamtschule Goslar

© Kooperative Gesamtschule „Ulrich von Hutten“ Halle (Saale)
                                                                                                                         UNESCO-Projektschulen

                                                               © Heinrich-Hertz-Schule Hamburg

62                                                                                                                                                                                                                                                                      63
Herausgeberin                                  Redaktion

Deutsche UNESCO-Kommission e. V.               Lilian Beneker, Marie-Theres Dyckhoff, Jasmin
Martin-Luther-Allee 42                         Frischemeier, Klaus Schilling (verantwortlich)
53175 Bonn

Vertretungsberechtigte:                        Stand
Prof. Dr. Maria Böhmer (Präsidentin)
Prof. Dr. Christoph Wulf (1. Vizepräsident)    Februar 2023
Prof. Dr. Hartwig Carsten Lüdtke
(2. Vizepräsident)
Dr. Roman Luckscheiter (Generalsekretär)       ISBN
Dr. Lutz Möller (Besonderer Vertreter
gem. § 30 BGB)                                 978-3-947675-33-3

Rechtsform: Eingetragener Verein
(Satzung)                                      Gestaltung

Vereinssitz: Bonn, Eintragung im               Panatom
Vereinsregister des Amtsgericht –
Registergericht – Bonn,
Registernummer: VR 4827                        Druck

                                               Brandt GmbH
Kontakt                                        gedruckt auf Enviro Smart ungestrichen
                                               (umweltfreundliches Recyclingpapier
E     bundeskoordination@unesco.de             ausgezeichnet mit dem Blauen Engel)
T     0228 60497- 139

www.unesco.de                                                            RI1
                                                  www.blauer-engel.de/uz195
                                                Dieses Druckerzeugnis ist mit dem
                                                   Blauen Engel ausgezeichnet

Beteiligte UNESCO-Projektschulen
 24. Grundschule Leipzig                       Innerstädtisches Gymnasium Rostock
 94. Oberschule Leipzig                        Johannes-Kepler-Schule Leipzig
 Adolf-Grimme-Gesamtschule Goslar              Käthe-Kollwitz-Oberschule Crimmitschau
 Albert-Schweitzer-Schule Geldern              Käthe-Kollwitz-Gymnasium Zwickau
 Albert-Schweitzer-Schule Hofgeismar           Leibniz-Gymnasium St. Ingbert
 Albert-Schweitzer-Schule Offenbach            Carl-von-Linné-Grundschule Leipzig
 Alexander-von-Humboldt-Schule Rüsselsheim     Luisen-Gymnasium Düsseldorf
 Berufsbildende Schulen Osterholz-Scharmbeck   Marie-Curie-Gymnasium Dresden
 Clemensschule Hiltrup Münster                 Montessori-Schule Freising
 Engelsburg-Gymnasium Kassel                   Regental-Gymnasium Nittenau
 Friedrich-Fröbel-Schule Viernheim             Rouanet-Gymnasium Beeskow
 Geschwister-Scholl-Gymnasium Wismar           Runge-Gymnasium Wolgast
„Glück auf!“-Oberschule Eibenstock             Richard-von-Schlieben-Oberschule Zittau
 Goethe-Gymnasium Sebnitz                      Schule am Pulvermaar Gillenfeld
 Gustav-Stresemann-Gymnasium Bad Wildungen     Theodor-Heuss-Gymnasium Nördlingen
 Gymnasium Osterbek Hamburg                    Rudolf-Steiner-Schule Gröbenzell
 Heinrich-Böll-Schule Bruchköbel               Warndt-Gymnasium Völklingen
 Heisenberg-Gymnasien                          Heinrich-Hertz-Schule Hamburg
   Karlsruhe, Bruchsal, Ettlingen              Adolf-Grimme-Gesamtschule Goslar
 Dr.-Christoph-Hufeland-Oberschule Plauen      Kooperative Gesamtschule „Ulrich von Hutten“
 Humboldtschule Bad Homburg                      Halle (Saale)

www.unesco.de/
projektschulen
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