Gedankenräume Wissenschaftsvermittlung von Weltraum bis Wissens raum - Eine Verlagsbeilage der - Science Center Netzwerk
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
14. Dezember 2013 Gedankenräume Wissenschaftsvermittlung von Weltraum bis Wissens°raum Eine Verlagsbeilage der in Kooperation mit
www.science-center-net.at Editorial 4 7 Rûm „das nicht Ausgefüllte“, „freier Platz“ ist die mittelhochdeutsche Wurzel unseres Wortes Raum. Wir möchten in dieser Broschüre also Platz machen und anspruchsvollen Themen der Wis- senschaft Raum geben, die inspirieren und uns in ihren Bann ziehen, vor allem weil sie es wert sind, Teil unserer Alltagskultur zu werden. In dieser Darstellung wird der Begriff folgerichtig erweitert 15 auf Experimentier-Raum, Gedanken-Raum, Wis- sens-Raum, Raum für Neugierige – und die Liste von Verbindungen und Attributen ließe sich noch fortsetzen. Unter diesem Gesichtspunkt wird Raum als Konzept 17 und Inhalt thematisiert. Es geht um Wissenschafts- vermittlung für Jung und Alt, die gelingt, wenn inte- Inhalt ressante Themen in ihrer Ausdehnung, Breite und Tiefe entfaltet werden. Anregungen zur Weiterbe- schäftigung damit können so bei den NutzerInnen und RezipientInnen anhaltend verankert werden. Welche Wechselwirkungen bestehen zwischen sol- chen Aktivitäten und den dafür genutzten Räumen? Wir stellen ungewöhnliche (Raum)Konzepte und 3 Räume in den Köpfen öffnen aufsuchende Formate vor, die ihr Publikum über Of- Vorwort fenheit und Einladung zur Teilhabe ansprechen, wie 4 Gibt es eckige Seifenblasen? zum Beispiel der „Wissens°raum“, einem gelungenen Neulich im Wissens°raum Pilotprojekt des Vereins ScienceCenter-Netzwerk. 7 Der Weltraum, unendliche Weiten. In dieser Ausgabe widmen wir uns auch dem Welt- Aktivitäten in der Weltraumwoche raum als Überthema vieler Vermittlungsaktivitäten 14 Räume sind mehr als Orte des ScienceCenter-Netzwerks aus den Bereichen Naturwissenschaft und Technik, um Vielfalt und 16 Raum für Weiterentwicklung Fortbildungen Breite des Netzwerks exemplarisch aufzuzeigen. Dass der Verein ScienceCenter-Netzwerk seine 18 VOICES for Innovation Tätigkeiten nicht nur auf Österreich beschränkt, 19 SEE Science, SEE Future stellen wir anhand zweier Kooperationen auf euro- Neue geografische Räume für Kooperationen päischer Ebene vor. Mit den engagierten EU-Pro- jekten VOICES und SEE Science wird ein Schlag- 20 Wissens°raum - Freiraum für Innovation licht auf die Einbindung in die internationale Szene Reflexionsevent der Wissenschaftsvermittlung geworfen. 22 Exploratorium neu Petra B. Preinfalk 23 ScienceCenter-Netzwerk: über 130 PartnerInnen IMPRESSUM Titelbild: Handplanetarium von Wilhelm Schickard, vor 1631 (Nachbau 1977). Das Handplanetarium ist Teil der Ausstellung „Space“ des Technischen Museums in Wien, die bis Juni 2014 zu sehen ist. Schickard baute eines der ersten Handplanetarien, das Teil der Sammlung des Stadtmuseums Tübingen ist. Das Besondere an ihm ist die gleichzeitige Darstellung des geozentrischen mit dem heliozentrischen Weltbild. Foto: Technisches Museum Wien/Peter Sedlaczek „Gedankenräume, Wissenschaftsvermittlung von Weltraum bis Wissens°raum“ erscheint als kommerzielle Beilage zur Wiener Zeitung am 14. Dezember 2013 Redaktion: Mag. Petra Bockenauer-Preinfalk mit Beiträgen von Dr. Barbara Streicher, des Teams und von NetzwerkpartnerInnen. ScienceCenter-Netzwerk, www.science-center-net.at Medieninhaber und Herausgeber: Wiener Zeitungs GmbH, Media Quarter Marx 3.3., Maria-Jacobi-Gasse 1, Geschäftsführung: Dr. Wolfgang Riedler, Marketing: Wolfgang Renner, Graphik und Design: Tatjana Sternisa, Druck: Niederösterreichisches Pressehaus, Druck- und Verlagsgesellschaft mbH, Gutenberg- straße 12, A-3100 St. Pölten 2
www.science-center-net.at Räume in den Köpfen öffnen S eit Anbeginn der Menschheit übt bislang unbekannte Materie zu gewähren. Niederschwellige Angebote für den Zu- das Weltall auf uns Faszination Im idealen Fall werden dadurch Räume gang zu Wissenschaften und Technik aus. Könnte es damit zu tun ha- und neue, vielleicht unerwartete Perspekti- stehen seit über 7 Jahren im Zentrum ben, dass uns die Weite begeis- ven geöffnet, die einer Person oder Grup- der Aktivitäten des Vereins Science- tert, die scheinbare Grenzenlosigkeit, die pe ungeahnte Möglichkeit zur Entfaltung Center-Netzwerk und seiner mittlerweile wir gerne ergründen wollen und die uns eigener Ideen und Kräfte geben. Raum über 130 PartnerInnen bzw. Partneror- der Unendlichkeit etwas näher bringt? wird dann zum Freiraum, der Bewegung ganisationen österreichweit. Mit unseren Wissenschaft trägt dazu bei, Horizonte zu ermöglicht und das vor allem in einem in- Projekten wollen wir immer aufs Neue öffnen und uns Einblicke und Einsichten in tellektuellen Sinne. Einladungen zur Öffnung aussprechen, zur Ausschöpfung der Potenziale jedes oder jeder Einzelnen, im Sinne von Ent- wicklung, Ausbau und Erweiterung des persönlichen Zugangs zu bislang unbe- kannten Inhalten. Unser „Raumschiff“ ist die Neugier, mit dem wir vor allem die Jungen und Jüngs- ten anregen wollen, sich auf eine span- nende Reise in intellektuelle Weiten zu begeben und dieses Interesse in ihr Le- ben begleitend mitzunehmen. Gerade im ersten Lebensabschnitt ist eine ständige Ausdehnung des eigenen „Universums“ nicht nur leicht möglich, sondern liegt auch in der Natur der Dinge. Wollen wir die EntdeckerInnen und ForscherInnen für die Zukunft ausrüsten, müssen wir ihnen schon heute in ihrem Wirkungsfeld Möglichkeiten schaffen, sich selbst und die eigenen Fähigkeiten auszutesten und sich als in ihrem Wissen und Tun kompe- tent zu erfahren. Für die Unterstützung dabei bedanken wir uns bei unseren För- dererInnen ganz herzlich und freuen uns auf weitere gemeinsame Reisen in die unendlichen Weiten des Wissens. Alles Gute und herzliche Grüße Margit Fischer Vorsitzende Verein ScienceCenter-Netzwerk Der Verein ScienceCenter-Netzwerk dankt seinen UnterstützerInnen: Foto: Christian Fürthner 3
www.science-center-net.at Neulich im Wissens°raum Gibt es eckige Seifenblasen? – Petra B. Preinfalk I n einer Atmosphäre zwischen Wohnzim- Werkstatt für alle Neugierigen „Armutsgrenze“, „Move on“ oder „SAAAA- mer und Werkstatt sind einige Kinder TELLIT“ anleiteten. eifrig dabei, die Frage zu ergründen, ob Mit dem Projekt Wissens°raum ging der eckige Seifenblasen existieren. Erwach- Verein ScienceCenter-Netzwerk gezielt in Die Wissens°raum-BesucherInnen konn- sene kommen dazu und entdecken eben- die Wohnumgebung der BesucherInnen. ten an Modellen einzelnen Phänomenen falls die minimalen Flächenausdehnungen Sie waren bei freiem Eintritt eingeladen, nachgehen oder führten selbst einfache eines Körpers, indem sie Drahtformen in sich informell und interaktiv mit wissen- Experimente durch. Sie untersuchten etwa Seifenlauge tauchen und fasziniert die Er- schaftlichen und technischen Fragestel- mit bunten Flüssigkeiten gefüllte Flaschen gebnisse betrachten. Überrascht stellen sie lungen zu beschäftigen. Die Aktivitäten untersuchen, die die Phasengrenze zwi- fest, dass es im Wissens°raum keine be- stellten PartnerInnen des ScienceCen- schen Wasser und Öl zum Thema machen sonderen Voraussetzungen dafür braucht, ter-Netzwerks zur Verfügung und dieses oder bauten Flüssigkeitentürme und lotet- außer der eigenen Neugier – egal, welches Angebot wurde laufend von zwei einge- en dabei die unterschiedliche Dichte von Alter und welches Geschlecht man hat oder schulten ExplainerInnen (VermittlerInnen) Lösungen und Gegenständen aus. in welcher Sprache man versucht, Antwor- betreut, die auch Diskussionsspiele wie ten darauf zu finden. Dieses Szenario wie- derholte sich von April bis November 2013 in drei verschiedenen Bezirken in Wien, im Wissens°raum, den der Verein Science- Den größten Erfolg des Wissens°raums sehe ich darin, Center-Netzwerk mit seinen PartnerInnen dass wir es tatsächlich geschafft haben, viele Menschen aus ins Leben gerufen hat. Leerstehende Ge- schäftslokale wurden für jeweils knapp acht bildungsbenachteiligten Gruppen anzusprechen. Wochen mit neuem Leben erfüllt. Heidrun Schulze, Projektleiterin 4
www.science-center-net.at Der Wissens°raum boten Möglich- Das nächste Mal, wenn ich keiten, gemeinsam zu diskutieren, zu experimentieren und Unerwartetes zu Wasser koche, denke ich Wissens°raum, ein entdecken. Spielerisch wurden Be- bestimmt daran, dass Projekt des Vereins reiche wie Umwelt, Gesundheit, Le- ScienceCenter-Netzwerk bensqualität und Mobilität in der Stadt Temperaturunterschiede zu Leerstehende Geschäftslokale in thematisiert. In lockerer Atmosphä- Strömungsbewegungen Wien wurden für jeweils 8 Wo- re und unabhängig von ihrem Wis- sensstand schufen die NutzerInnen führen. chen zu Orten für Entdeckungen und Experimente. selbst Bezüge zu ihrem Alltag und Edina, eine Jugendliche Ein Gratisangebot für Menschen entdeckten ganz nebenbei Neues. So jeden Alters, im Jahr 2013: auch Edina, eine Jugendliche, die es spannend fand, an der Station „Wa- 16. Bezirk benzellen“ die Strömungsbewegung des BORG Vereinsgasse in einem Ottakringerstraße 68 durch Temperaturunterschiede nach- Workshop Kinder beim Bau von Mu- 18. April – 10. Juni zuvollziehen: In einer Pfanne wird ein sikinstrumenten an. Es entstanden 2. Bezirk Gemisch aus Öl und Aluminiumpulver bekannte und ungewöhnliche Musik- Volkertplatz/ Rueppgasse 26 erhitzt, wodurch sich ein Zellenmuster instrumente aus Alltagsmaterialien, 20. Juni– 17. August bildet und das physikalische Phäno- und Schallwellen wurden erfahrbar 15. Bezirk men Konvektion erkennbar wird, bei gemacht. Kennenlernen konnte man Schwendergasse 30 dem Wärme zu einer aufsteigenden auch Arbeitsmethoden der Archäolo- 3. Oktober – 30. November Strömung führt. gie, wenn mittels eines sogenannten Die Experimente, Spiele und „Abklatsches“ die alte griechische In- Präsentationen im Wissens°raum Wissenschaft und Technik zum schrift eines Steines auf Papier über- wurden vom Verein und von Angreifen und Begreifen tragen wurde. PartnerInnen des ScienceCenter- Netzwerks zur Verfügung gestellt: Die Wissens°räume boten im sozialen In Technik-Workshops galt es, Fahr- Experimentierwerkstatt Wien, Nahraum hands-on einen leichten, zeuge zu bauen, tragfähige Brücken zu EXPI-Treffpunkt Physik, Förder- einfachen Eintritt in die Welt der Wis- konstruieren oder das Innenleben alter kreis Der Orion, Happy Lab, Haus senschaft und Technik. In Workshops Elektrogeräte zu erforschen. Großer der Mathematik, Hephy, Österrei- und interaktiven Stationen gab es – Beliebtheit erfreute sich ein Workshop, chisches Museum für Volkskunde, über die Naturwissenschaften hinaus Open Science, Recycling Kosmos, in dem kaputte Computer zerlegt wur- – auch Einblicke in andere Disziplinen. Science Clip, Technisches Muse- den, um an ihr Innenleben zu kommen. um Wien, Zoom u.v.m. In der Themenwoche „Alles Musik!“ Unter fachkundiger Anleitung bauten leiteten zum Beispiel SchülerInnen die jungen TeilnehmerInnen die » Projektleitung: Heidrun Schulze Regionale Kooperationen: Nicoletta Blacher - Kreative Allianz Logo- und CI-Entwicklung, Gestaltungskonzept und Raumge- staltung: Jeanette Müller Projektsponsoren: Fotos: SCN/ Esther Fischer, Petra B. Preinfalk Experimentierwerkstatt Wien 5
www.science-center-net.at Bauelemente aus und erfuhren, wofür die- genommen. Die jungen, betreuenden Ex- machen, war selbstverständlich bei allen se im laufenden Betrieb dienen. Unter dem plainerInnen waren dabei wichtige Rollen- Wissens°räumen der gleiche. Aufgrund sehr Motto „Astronomie für den Alltag“ wurden vorbilder und Bezugspersonen. Es gäbe unterschiedlicher Voraussetzungen durch Sonne, Mond und Sterne anschaulich erklärt, einige Geschichten zu erzählen, von Be- Lage und Größe der leeren Geschäftslo- und Lichtbrechung, Mondphasen, Finster- sucherInnen unterschiedlichen Alters, wie kale entstanden jedoch Räume mit unter- nisse und Sternbilder zum Thema gemacht. den Mitgliedern eines Pensionistenchors, schiedlichem Charakter – von einer Werk- Geheimnisse im Miniformat entdeckten die von Teenagern, die sich mit Begeisterung statt- über eine Jugendzentrum- bis hin zur den Workshopaktivitäten widmeten oder Wohnzimmer-Atmosphäre. anderen BenutzerInnen, die Experimentier- Stammgäste geworden waren. Ich weiß nicht – probieren wir es aus! Isabella, 8-jährige Nachwuchs- Über diese Auseinandersetzung entstan- Ich bin Asam, Professor. wissenschaftlerin den Gedankenräume zum Experimentieren, 12-Jähriger türkischer Stammgast die ein „Empowerment“ der NutzerInnen ermöglichten. Menschen konnten sich im Wissens°raum über die Beschäftigung mit BesucherInnen, als sie die Welt durch die Wissenschaft selbst als kompetent erleben. Ein Erfolgsfaktor war zweifellos das Linse betrachteten und herausfanden, wie So stellte sich Asam, nach einigen Besu- gute Zusammenwirken von lokalen Ein- eine Zelle, eine Gewebe, Uhrwerkteile und chen im ersten Wissens°raum ein Stamm- richtungen, Initiativen sowie die Unter- andere mitgebrachte Gegenstände unter gast, schon bald als Professor vor und nahm stützung durch Wirtschaft und Sponso- dem Mikroskop aussahen. durch vielfaches Wiederholen der Experi- rInnen, die letztlich auch eine Belebung mente am Mikroskop jedes Detail in sich der Umgebung der Wissens°räume zur Raum für soziale Interaktion auf, um dann seinerseits andere bei ihrer Folge hatte. Es gelang, einen Austausch Entdeckungsreise zu unterstützen. Isabella, im Grätzel zu schaffen, als attraktives Wie die Begleitforschung nachwies, ist der ein Kind im zweiten Wissensraum am Vol- Kultur- und Freizeitangebot für alle Al- Anspruch, mit solchen temporären Mini- kertplatz, nahm einen typisch wissenschaft- ters- und Sprachgruppen. Das zeigte sich Science-Centern in die Wohnumgebungen lichen Ablauf in ihr Repertoire auf. Auf die nicht zuletzt in der Begeisterung, mit der der BenutzerInnen zu gehen, und sie in ver- Frage, ob sich Öl und Wasser mischen las- sich eine bunte Schar Jugendlicher mit trauter Umgebung zum informellen Lernen se, entgegnete sie selbstbewusst: „Ich weiß Graffiti an der Ausgestaltung der Räume zu animieren, aufgegangen. Es gelang, neue nicht – probieren wir es aus!“ Sie hatte eine beteiligte. Bildungsangebote zu schaffen, die keine brauchbare Methode gelernt, Antworten auf Berührungsängste aufkommen ließen und ihre Fragen zu finden. Für das Jahr 2014 ist an eine Fortsetzung mit ihrem aufsuchenden Format und ihrer dieser Erfolgsgeschichte gedacht. Über Lage in den Wiener Bezirken 17, 2 und 15 Mini-Science-Center 3 x gleich die Potenziale der Wissens°räume für explizit auch bildungsfernes Publikum an- und doch 3 x anders verschiedene Einsatzgebiete diskutierten sprachen, das im Wissens°raum interagierte. ExpertInnen Mitte November in Wien und Der Wissens°raum am Volkertplatz wurde Der Anspruch, durch informelles Lernen waren sich einig: Wissens°räume sind vor allem von Kindern und Jugendlichen und interaktives Erleben technisch-wis- auch Freiräume. (siehe dazu den gleich- als ‚ihre‘ Werkstätte und ihr Zuhause an- senschaftliche Phänomene zugänglich zu namigen Artikel in dieser Ausgabe) . Bild links: Aneignung des Raums durch Graffiti willkommen, Bild rechts: Phänomene werden für alle begreifbar 6
www.science-center-net.at Der Weltraum, unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2013. „Dies sind die Abenteuer Jahren eine willkommene über 20 verschiedene dungen, die es ohne die Fotos: Jeanette Müller, SCN/ Petra B. Preinfalk, ESA des Raumschiffs Enter- Einladung, sich in andere Aktivitäten an. Die Palette Weltraumforschung nicht prise, das mit seiner 400 Welten zu beamen. Mit reichte von Ausstellungen gäbe. Auf den folgenden Mann starken Besatzung Veranstaltungen im Rah- und Aktionstagen über Seiten einige Einblicke 5 Jahre unterwegs ist, um men einer Schwerpunkt- Workshops bis hin zu in das Angebot der Welt- fremde Galaxien zu erfor- woche sollten Weltraum- Spezialführungen, Lehr- raumwoche. – Captain schen, neues Leben und Interessierte auf die Erde kräftefortbildungen und Kirk und seine Crew hät- neue Zivilisationen.“ zurückgebracht werden. Vorträgen. Die im Auf- ten es zweifellos sehr faszi- Unter dem Titel „Endlich trag des BMVIT initiierte nierend gefunden. Mit dieser Ansage startete be-greifbar: Weltraum“ Schwerpunktwoche fo- jede Folge der Fernseh- boten von 15. bis 24. No- kussierte auf den Einfluss Alle Details zur Weltraum- kultserie „Raumschiff vember 2013 die Partne- des Weltraums auf unser woche sind auch nachzu- Enterprise“. Für die Zuse- rInnen des ScienceCenter- tägliches Leben und um lesen unter www.science- herschar seit den 1970er Netzwerks österreichweit die Techniken und Anwen- center-net.at/weltraum 7
www.science-center-net.at Mit Lichtgeschwindigkeit durchs Universum Mit den eigenen Augen vom zuvor aus dieser Dimension Weltraum aus auf die Erde noch nie erkannt und am eige- blicken – das war bis heute nen Körper erfahren hat. Der gerade einmal etwas mehr als Deep Space, ein einmaliger 500 Menschen vorbehalten. 3-D-Präsentationsraum mit Im Ars Electronica Center Wand- und Bodenprojektionen Linz konnten die Besuche- auf jeweils 16 mal 9 Meter, rInnen einen Hauch dieses verwandelte sich zu einem „Overview“-Effekts nacherle- Observatorium mitten in der ben – diesen tief greifenden Stadt. Virtuelle Reisen führten Moment, wenn man aus die- weit über die Planeten unseres ser einzigartigen Perspektive Sonnensystems hinaus bis hin zum ersten Mal den blauen zu ferne Galaxien und ermög- Planeten in seiner Gesamtheit lichten den BesucherInnen, betrachtet und sich Verbin- sich selbst ein Bild über unse- dungen eröffnen, die man re Lebenswelt zu machen. Die Weltraumhalle im Haus der Natur Die im deutschen Modell der Landefähre Gewicht wird auf den Sprachraum einzigartige „Eagle“ zu sehen. Weiters beliebten Planetenwaagen Weltraumhalle im Haus können die Zukunfts- erfahrbar gemacht. der Natur in Salzburg vision einer Stadt im präsentiert Meilensteine Weltraum, die spekta- Seit ihrer Einrichtung der Geschichte der kuläre Computeranima- wird die Weltraumhalle Raumfahrt und führt tion eines verheerenden immer wieder den neues- die Besucherinnen und Meteoriteneinschlages ten Erkenntnissen ange- Besucher bis an die und detailreiche Groß- passt und erweitert. Im Grenzen des bekannten modelle verschiedenster Jahr 2013 wurde etwa die Universums. Besonderes Raumfahrzeuge von der Foto-Ausstellung „Salz- Highlight der Ausstel- Mercury-Raumkapsel des burg blickt ins Univer- lung ist die lebensgroße Weltraumpioniers John sum“ integriert, sie zeigt Darstellung der ersten Glenn bis zum Space spektakuläre Fotografien Schritte eines Menschen Shuttle erlebt werden. der Astronomischen Ar- auf dem Mond. Neben Der Zusammenhang zwi- beitsgemeinschaft am dem Astronauten ist ein schen Gravitation und Haus der Natur. Himmelskörper unter der Lupe Das ÖAW-Institut für Welt- gen für die Entwicklung welt- wurde die Laserstation des raumforschung (IWF) in Graz raumtauglicher Messgeräte IWF für BesucherInnen ge- bot ein abwechslungsreiches haben. Das Highlight war öffnet und in Kooperation Programm für Neugierige eine Spritztour der besonde- mit der Uni Graz eine astro- aller Altersgruppen. Die ren Art: die ferngesteuerte nomische Führung mit Blick jüngsten Gäste durften einen Fahrt mit dem Modell eines durchs Teleskop angeboten. Blick in die Labors werfen Mars Rovers über die Ober- Die Erforschung des Weltalls und erfuhren, wie man die fläche des Roten Planeten. fasziniert die Menschheit seit Magnetfelder von Erde & Co. uralten Zeiten. Das IWF will misst. Sie nahmen die Ober- Jugendliche und Erwachse- diese Faszination vor allem fläche unterschiedlicher Him- ne konnten in Vorträgen ihr an junge Menschen weiterge- melskörper unter die Lupe Wissen über (Exo-)Planeten ben und so den natürlichen und fanden heraus, welche und Kometen vertiefen. Am Forscherdrang und das tech- Bedeutung Vakuumtestanla- Observatorium Lustbühel nische Interesse fördern. 8
www.science-center-net.at SPACE – die Weltraumausstellung Wer schon immer mal eigens für die Ausstellung einen Flug in den Welt- als Modelle hergestellt raum wagen wollte, findet wurden wie die interaktive in SPACE die Chance Station „Mars Rover“ oder dazu. Raketen stehen zur der „Space Curl“ zum Erle- Mondlandung bereit, ein ben der Schwerelosigleit. Marsrover erkundet den roten Planeten und eine Noch bis Juni 2014 steht Raumstation vermittelt das das Technische Museum Leben im All. Wien ganz im Zeichen des Weltalls. SPACE zeigt die Die Ausstellung im Tech- Entwicklung der Raum- nischen Museum Wien fahrt von den Anfängen zeigt auch den Alltag der bis zu visionären Ideen der AstronautInnen und lässt Gegenwart. Historische Blicke zur Erde und in Objekte stehen dabei Richtung der fernsten aktuellster Forschung ge- Galaxien schweifen. Rund nauso gegenüber wie einer Vermittlungsprogramme wegs“, „Weltraum-Station – 150 Objekte sind auf 650 Reihe interaktiver Hands- für Kinder und Familien bitte melden!“ und „Ab ins m² versammelt - histo- on-Stationen, die unsere richten sich an interessier- All! Eine Reise durch das rische genauso wie Ob- BesucherInnen dazu einla- te WeltraumforscherInnen Sonnensystem“ sind unter jekte, die noch nicht ein- den, den Weltraum selbst ab 4 Jahren: „Kleine Welt- www.technischesmuseum. mal realisiert sind und die zu „begreifen“. Die SPACE- raumforscherInnen unter- at buchbar. Der Klang des Weltalls In der Sonderausstel- Geschichten und High- die Besucher in der ab mit originalen Tonmit- lung „Sounds Of Space“ lights aus der Raumfahrt. Dezember 2013 gezeigten schnitten aus Trainings können BesucherInnen Wie klingt das Universum? Ausstellung, die unter- und faszinierendem Bild- Fotos: Martin Hieslmair, Haus der Natur/Seidl, IWF/Georg Fischer, Technisches Museum Wien, OEWF/Zanella-Kux des Innsbrucker AUDIO- Wie entstehen Polarlichter schiedliche Einblicke in material gezeigt. VERSUMs hörtechnisch und warum sind diese die Weltraumforschung so richtig abheben. Zu mit einem Radio hörbar? gibt. Die verschiedenen Das Abenteuer Hören hebt erleben ist ein ganzes Antworten auf solche und Stufen der Astronauten- ab in die nächste Dimen- Universum an Klängen, weitere Fragen erhalten Grundausbildung werden sion, denn es gibt viel zum Mitmachen und Ausprobie- ren, um die hörbaren Er- fahrungen realistisch und eindrucksvoll zu vermitteln. Mithilfe der hochmodernen Ausstellungselektronik des Österreichischen Weltraum Forums konnten technisch neue Wege beschritten wer- den. So können Besucher mit allen Sinnen erleben, wie es sich anfühlt und vor allem anhört, in einer kleinen Raumkapsel beim Start zu sitzen, während unter einem hunderte Ton- nen Treibstoff kontrolliert verbrennen. Ein weiteres Highlight ist das exakt nachgebaute Modell des ex- perimentellen Raumanzug- Simulators „Aouda.X“. Das Abenteuer kann beginnen! 9
www.science-center-net.at Urania Sternwarte zeigt den Weg ins Universum Mit Raketen und Raum- Mondlandung geschum- sonden erobert die melt wurde, wie es sich Menschheit seit einem auf einer Raumstation lebt Jahrhundert das All. Wie und wie künftig Rohstoffe hat alles begonnen? Im von Asteroiden abgebaut Rahmen der Weltraumwo- werden sollen, all das wur- che hatten BesucherInnen de in „Lift off! Unser Weg auf der Urania Sternwarte ins All“ beleuchtet. die Chance, selbst Teil des Abenteuers zu werden und Ein Blick durch das Te- die Entwicklung der mo- leskop der Sternwarte dernen Raketentechnik zu durfte natürlich auch verfolgen. Schließlich ist es nicht fehlen. Anders als keine Kleinigkeit, mit der im Weltraum gab es leider Saturn 5 Rakete – hoch keinen freien Blick zu den wie der Stephansdom und Sternen. Das November- mit einer Leistung von 80 Wetter machte einmal Mio. Fiakern – zum Mond mehr Sehnsucht auf einen zu fliegen. Ob bei der Flug ins All. Steine, die vom Himmel fallen Der Meteoritensaal des wie man sie erkennt. norama einer Marsland- Naturhistorischen Mu- Vom 15. -18. November schaft, wie es in Hunder- seums in Wien lud mit war der Ensisheim-Meteo- ten von Jahren aussehen seinen vielen Meteoriten riten ausgestellt, der älte- könnte – übersät mit den und interaktiven Sta- ste bezeugte Meteoritenfall vor sich hin rostenden tionen zum Bestaunen Europas. Das Meteoriten- Überresten zahlreicher und ausprobieren ein stück wurde sogar von Marsmissionen. Der Ge- und das Angebot fand der Bruderschaft „Con- neraldirektor Christian regen Zuspruch. Kinder frérie Saint-Georges des Köberl entführte bei einer und ihre Eltern erfuhren Gardiens de la Météorite Führung die Teilnehmer beim Familienprogramm d‘Ensisheim“ in traditio- auf „eine Reise zum roten „Steine, die vom Himmel neller Tracht bewacht. Planeten“, und Ludovic fallen“, was passiert, Ferriére gab Einblicke wenn Meteoriten auf die Die Multimedia-Installa- in die Mars-Forschung Erde treffen, was sie über tion Mariner 9 von Kelly anhand von Meteoriten- das Weltall erzählen und Richardson zeigte das Pa- funden. Bauen im All Wer wollte nicht schon im- klo aus? Was ist oben, was mer fremde Planeten oder ist unten? Bei dem Work- wenigstens den Mond be- shop des Architekturzen- siedeln? Die Unendlichkeit trums Wien kann man sei- des Raumes in der Schwe- nen eigenen Raketenantrieb relosigkeit fühlen? Wo hat bauen, die Planeten ken- der Astronaut seine Kajüte? nenlernen und eine Raum- Und wie sieht ein Weltraum- station entwerfen. 10
www.science-center-net.at Aerosolpartikeln färben himmelblau und abendrot Auch in sehr sauberer des 23. 11. von Regina Luft sind viele winzige Hitzenberger erfahren. Teilchen und Tröpfchen Die Wissenschafterin an –sogenannte Aerosole– der Fakultät für Physik vorhanden. Diese Teil- (Universität Wien) ver- chen sind so klein, dass anschaulichte in ihrem selbst unter guten Mi- spannenden Vortrag kroskopen nur die aller- aufgelockert mit live größten sichtbar sind. durchgeführten Expe- rimenten, welche Rolle Wie diese winzigen die Aerosole beim Strah- Teilchen spektakuläre lungstransfer durch optische Erscheinungen die Atmosphäre und im wie blauen Dunst, roten globalen Klima spielen. Abendhimmel oder Den Wissbegierigen, die bunt irisierende Wolken besonders neugierig auf verursachen, wollten moderne Aerosol-For- rund 400 interessierte schung waren, beant- TeilnehmerInnen der wortete Prof. Hitzenber- Physik-Matinee am ger im Anschluss auch Samstag-Vormittag noch konkrete Fragen. Multimediashow „Stationen der Zeit“ Vom Urknall bis zur entfalten konnte. Diese rausragende Plätze auf un- tion von Reise, Physik und komplexen Struktur des phantastische naturwis- serer Erde aufgesucht hat, Kunst. Naturwissenschaft menschlichen Gehirns - senschaftliche Schöp- um die Spuren dieser Ent- ästhetisch präsentiert und Naturgesetze formten das fungsgeschichte ist der wicklung festzuhalten. Die emotional erlebbar ohne Universum und machten rote Faden durch die phi- Multimediashow fasziniert besonderes Vorwissen. Fotos: Urania, Naturhistorisches Museum Wien, Architekturzentrum Wien, Universität Wien/Joseph Krpelan, Gerhard Huber es zu einem Platz, wo sich losophische Bildreise von den Besucher durch die das Wunder des Lebens Gerhard Huber, der 16 he- ungewöhnliche Kombina- Nach der Präsentation im November in Graz wird es eine Fortsetzung Ende 2014 geben unter dem Titel „Vom Nichts zum Etwas“. Die neue Multi- mediashow von Gerhard Huber und Monika Mayer beschreibt das Weltbild der modernen Physik und verfolgt die Reise eines Kohlenstoffatoms zurück zum Anfang von Allem. 11
www.science-center-net.at Vom All zum Alltag mit dem Diskussionsspiel SAAAA-TELLIT Welche Satelliten kreisen um die Im Rahmen der Themenwoche des Erde? Welche Daten liefern uns ScienceCenter-Netzwerks wurde Satelliten? Warum hat sich sogar im Wiener Wissens°raum eifrig im Weltraum mittlerweile sehr viel über Satelliten diskutiert. Obwohl Schrott angesammelt? Diese und das Diskussionsspiel eigentlich andere Fragen werden in einem in- für Jugendliche ab 12 Jahren ent- teraktiven Diskussionsspiel aufge- wickelt wurde, spielten hier unter griffen, bei dem vor allem Schnel- Anleitung erfahrener Explaine- ligkeit und Kreativität zählen. rInnen schon 8-Jährige begeistert Jugendliche lernen – fast nebenbei mit. (Herausgeber: Verein Science- – unterschiedliche Satellitentypen Center-ScienceCenter-Netzwerk; mit ihren Aufgaben kennen und gefördert durch das Bundesmini- diskutieren über die Relevanz sterium für Verkehr, Innovation von angewandter Forschung im und Technologie. Wissenschaft- Weltraum für ihren eigenen Alltag, liche Beratung: Österreichische z.B. für Live-Übertragungen eines Förderungsgesellschaft (FFG), Das Spiel hat den Test bestanden: Spielautorinnen Fußballfinales, für Geocaching via Österreichisches Weltraumforum, und Designerin Sara Hossein und Jeanette Müller GPS oder für die Wettervorhersage Planetarium Wien, Kuffner und testen mit Grafiker Paul-Reza Klein zum kommenden Wochenende. Urania Sternwarte / VHS Wien). Zentralkraft Gravitation begreifbar Warum bewegen sich die Pla- und alle Dinge zu Boden Der „Potentialtopf“ der Ex- neten auf Ellipsenbahnen um fallen lässt. Durch diese perimentierwerkstatt Wien die Sonne? Warum kreist der Kraft erst gibt es ein „oben“ wiederum bringt dieses phy- Mond um die Erde? Es gibt und „unten“ und der Raum sikalische Modell in eine spie- wohl eine Kraft, die zwischen erhält die uns vertrauten lerische Form: Hinein gerollte den Himmelskörpern wirkt Eigenschaften. Auf die Fer- Kugeln ziehen ihre Bahnen und sie, trotz heftiger Bewe- nen des Weltraums umgelegt rund um das Zentrum. Je gung, zusammenhält? wird diese Kraft zur „Zen- nach Größe der Kugel, Rich- tralkraft“: Alle Körper ziehen tung und Stärke des mitgege- Isaac Newton hat herausge- einander an, von Zentrum benen Impulses entsteht eine funden, dass es sich bei die- zu Zentrum. Newton hat Vielfalt von Mustern. Auszu- ser Kraft um die Gravitation dieses Gravitationsgesetz in probieren war die Wirkung handelt, also um dieselbe eine mathematische Gestalt der Kraft in der Weltraumwo- Kraft, die uns schwer macht gebracht. che im Wiener Wissens°raum. Begeisternder Blick in den Weltraum Die Internationale Akademie nensystems sind in der Linzer man in so einen Gasplanet Traunkirchen lud Schüle- Sternwarte ihrem Gewicht hineinfallen würde – würde rInnen der 3. und 4. Klassen und ihrer Größe entspre- man einfach durchrutschen? Volksschule in Oberöster- chend nachgebaut. Beson- reich zum Besuch der Stern- ders beeindruckend war das Die Kinder brachten un- warten in Gmunden und in enorme Gewicht von Jupiter, glaublich viel Vorwissen mit, Linz. Über 150 Kinder und und wie unglaublich schnell waren aber dann doch über- ihre Eltern nutzten dieses er sich trotzdem dreht. Das rascht zu hören, dass z.B. Angebot. Am Abend drehte faszinierte und führte zu der Mond ein Teil der Erde sich dann alles um unser Pla- vielen Fragen: Warum ist ein ist. Zum Schluss des Abends netensystem. Besonders be- Gasplanet so schwer? Wie wollte die gemeinsame Be- geistert waren die Kinder von stellt man überhaupt das trachtung des Sternenhim- den Planeten zum Angreifen: Gewicht eines Planeten fest? mels kein Ende nehmen – Alle Planeten unseres Son- Was würde passieren, wenn wie das Universum. 12
www.science-center-net.at Astronomie für den Alltag Die Dimensionen des Weltalls zu wie weit wären bekannte Satelliten begreifen, dazu waren die Teilneh- wie das Weltraumteleskop Hubble merInnen des Workshops „Astrono- oder die Internationale Raumstati- mie im Alltag“ vom „Förderkreis As- on von der Erdoberfläche entfernt? tronomie und Raumfahrt Der Orion“ Spannend war auch der Vorgang, im Wissens°raum in Wien eingela- bei dem man anhand der Mondpha- den. Anhand eines Modells der Erde se festzustellen lernte, ob der Mond (Durchmesser 10,5 cm) galt es ab- morgens oder abends sichtbar ist. zuschätzen, wie weit sie vom Mond Zuletzt waren alle eingeladen, den (im Modell 3 cm) entfernt ist (näm- Mond einmal selbst zu beobachten, lich 3,16 m). Wie groß wäre dann wenn er nach Neumond als Sichel die Sonne in diesem Maßstab oder am Abendhimmel steht. Von der Fiction zur Science Im Zuge der enormen tech- Kreuzfahrtschiffe und Weltraum- nischen und wissenschaftlichen kolonien dar, die ohne die visio- Entwicklungen des frühen 20. näre Kraft von früher heute nicht Jahrhunderts entstanden wahre möglich wären. Die Teilneh- Höhenflüge in Form von Techno- merInnen bauten anschließend Visionen. Damals als Utopien eine Weltraumkolonie unter Be- belächelt, prägten sie jedoch achtung naturwissenschaftlicher unsere Welt von heute. In sei- Gesetze im Modell nach, wobei nem Vortrag, der am 22. 11. im Aspekte der Versorgung, Sicher- Wiener Wissens°raum stattfand, heit und des Recyclings eine stellte Georg Pestal von der PH Rolle spielten. Als Vorbild diente Fotos: SCN/ Petra B. Preinfalk, Experimentierwerkstatt Wien, Maria Pflug-Hofmayr, NASA (DVIDS), Junge Uni Innsbruck Wien anhand einiger ausgewähl- dabei die reale ISS (International ter Beispiele Großraumflugzeuge, Space Station). Eintauchen in Wissenschaftswelten mit der Jungen Uni Innsbruck Am 22. und 23. November die Wissenschaft hautnah turwissenschaften bis zu den (Österreichisches Weltraum öffnete die Universität Inns- erleben wollten. Über 25 Naturwissenschaften und Forum) in einen Astro- bruck mit den Aktionstagen Universitätseinrichtungen, der Technik boten mit über nautenanzug schlüpfen und ihre Türen für Neugierige, von den Geistes- und Kul- 30 Stationen ein abwechs- den Mars Rover steuern. lungsreiches Programm und Aber auch an den anderen gaben Einblicke in ihre aktu- Stationen war viel Neues zu ellen Forschungen. erkunden über Sedimente als geheime Archive, öko- Passend zur Weltraumwo- logische Forschungen im che konnten die Besuche- Hintertuxer Eis Palast oder rInnen, darunter auch über dem Solarkocher. „Guten 2100 SchülerInnen aus Appetit“ wünschte die Grü- ganz Tirol, das Weltall mit ne Schule im Botanischen allen Sinnen erfahren. Wie Garten, in dem Nahrungs- riecht die Venus oder der pflanzen zum Verkosten Mars? Wie hören sich die präsentiert wurden, und Winde auf dem Saturnmond das Institut für Mathema- Titan an? Auch konnten tik zeigte mit „Mathe cool“, die BesucherInnen an der dass Mathematik auch Weltraumstation des ÖWF Spaß machen kann. 13
www.science-center-net.at Räume sind mehr als Orte – Barbara Streicher M oderne Mathematik und Physik hat weitreichende Strukturveränderungen • Wie begreifen wir WISSENSCHAFT bezeichnet nicht mehr nur den zu bewältigen und ist gefordert, steigende als Teil unserer (Alltags)Kultur? geometrischen Raum, sondern Anforderungen mit abnehmender Motiva- auch abstrakte Strukturen mit tion von Lernenden zu vereinbaren. Um in Wir setzen auf Neugier, Begeisterung verschiedenen Dimensionen als „Räume“. einer globalisierten Wirtschaft erfolgreich und das Potenzial interaktiver, Hands-on- Ähnlich im ScienceCenter-Netzwerk: Wir bestehen zu können, wären Unternehmen Vermittlung von Wissenschaft und Technik verstehen „Räume“ nicht nur als die phy- und Forschungseinrichtungen gut bera- – sogenannte Science-Center-Aktivitäten. sischen Orte, an denen Science-Center- ten, das Potenzial aller Menschen zu nut- Unsere Angebote haben spielerische As- Aktivitäten zur konkreten Erfahrungen und zen – jedoch ist Zugang zu Bildung immer pekte, sind aber nicht Spielerei. Sie ermög- Auseinandersetzung mit Wissenschaft und noch stark vom sozialen Status bestimmt. lichen ernsthafte Auseinandersetzung und Technik einladen, sondern schaffen darü- Breite Bildungschancen stehen Men- vielfältiges Lernen, stehen jedoch in kei- ber hinaus Räume für Dialog, zur Reflexion schen mit Migrationshintergrund und aus nem Prüfungskontext. Sie eröffnen Fragen, und zur Entwicklung. sozial benachteiligten Gruppen oft nur in jedoch nicht auf der Suche nach der ein- der Theorie offen. Eine solche Fragmen- zig richtigen Antwort, sondern als Ermun- Am wichtigsten ist es uns, gesellschaft- tierung der Gesellschaft, gepaart mit ge- terung, eigene Lösungswege und kreative liche Spiel- und Denkräume zu eröffnen. ringem Interesse an demokratischer Be- Ansätze zu finden. Sie vermitteln grundle- Wir träumen von einer Gesellschaft, in der teiligung, birgt sozialen Sprengstoff. gende wissenschaftliche Erkenntnisse und Menschen gelernt haben, wissenschaft- Prozesse und stellen diese in den Alltags- liche Neugier in ihrem täglichen Leben Als gemeinnütziger Verein – motiviert von kontext. Sie sind selbständig nutzbar und einzusetzen; von Menschen, die verstehen, gesellschaftspolitischer Verantwortung – doch kompetent begleitet. fragen und sich auseinandersetzen wollen! stellen wir uns im ScienceCenter-Netzwerk zu all diesen Herausforderungen Fragen, Die Erfahrung zeigt, dass Science-Center- Unsere Gesellschaft steht vor großen die uns in der Entwicklung und Umsetzung Aktivitäten für Menschen aller Altersstufen Herausforderungen, unter den „grand unserer Aktivitäten leiten: ansprechend sind, unabhängig von ihrem challenges“ finden sich beispielsweise sozialem Hintergrund und Vorwissen und Klimawandel, Nahrungs- und Energiever- • Wie begeistern wir mehr dass sie positive Lernerfahrungen, Erfolgs- sorgung, Mobilität und demographischer NACHWUCHS für (Natur)Wissen- erlebnisse und weitere Neugier auslösen Wandel. Abgesehen von politischen Rah- schaft und Technik? können. Nutzen wir sie, um den beschrie- menbedingungen braucht es technische, • Wie unterstützen wir LERNFREUDE benen Herausforderungen zu begegnen! wirtschaftliche und soziale Innovationen in allen Lebensphasen? – und somit auch Menschen, die solche • Wie erschließen wir die POTENZIALE Wissenschaft ist mehr als Wissen Entwicklungen vorantreiben. Der Bedarf aller Menschen in einer globalisierten an qualifiziertem Nachwuchs in Natur- Wissenschaft und Wirtschaft? „Wissenschaftlich untersucht“ ist ein Prädi- wissenschaft und Technik ist hinlänglich • Wie fördern wir SOZIALE kat, das häufig in den Medien eingesetzt wird bekannt, zahlreiche Einzelmaßnahmen INKLUSION in einer fragmentierten oder auf Produkten prangt und unterstrei- zielen darauf ab, junge Menschen für Gesellschaft? chen soll, dass es sich um wertvolles Wissen entsprechende Ausbildungswege zu in- • Wie führen wir DIALOGE über handelt. Damit wird Wissenschaft als positive teressieren. Doch das Bildungssystem komplexe Themen? Autorität bestätigt, zugleich aber suggeriert, Gefährdet der Fokus auf Wissen andere Voraussetzungen für wissen- schaftliche Arbeit wie Begeisterung, Sinnhaftigkeit, kritisches Hinterfragen, Kreativität oder das Verständnis für den Forschungsprozess? Wissen 14
www.science-center-net.at dass Wissenschaft mit Wahrheit gleichzu- setzen ist. Ist es nicht ist heikel, wenn unser Alltagsbegriff von Wissenschaft so geprägt wird? Denn obwohl „wissenschaftliches Arbeiten“ bedeutet, dass es sich um syste- matisches Vorgehen handelt, um objektiv begründete und nachvollziehbare Erkennt- nisse, so ist der Stand der Wissenschaft im- mer nur die zur jeweiligen Zeit bestmögliche Erklärung der verfügbaren Erkenntnisse. Sowohl im täglichen Sprachgebrauch, in der Werbung, in Medien wie auch in der Schule wird Wissenschaft jedoch häufig als WISSENschaft interpretiert, mit dem Fokus, zu akzeptieren und zu lernen, was andere schon herausgefunden haben. Wichtige an- dere Elemente wissenschaftlicher Arbeit wie Begeisterung, Sinnhaftigkeit, kritisches Hin- terfragen, Kreativität oder das Verständnis für den Forschungsprozess stehen dadurch Selbständig Erkenntnisse gewinnen mit kompetenter Begleitung im Schatten des Wissens. Sich eigene wis- senschaftliche Fragen zu stellen, eigene Er- kenntnisse zu schaffen, eigene Hypothesen zu entwickeln und zu überprüfen wird übli- cherweise erst Menschen zugestanden, die sich bereits im etablierten Bildungssystem viel (Vor-)Wissen erworben haben. – Ähnlich das Defizitmodell in der Wissenschaftskom- munikation, das Information(spflicht) dem Mitreden(dürfen) voranstellt. ScienceCenter-Aktivitäten und Ansätze wie Forschendes Lernen zeigen uns, dass sich Wissen und Kompetenzen mit dem eigen- ständigen Tun entwickeln können. Ausge- hend von einer spannenden Frage, einem unerwarteten Phänomen oder einem Neu- gier weckenden Exhibit können Besuche- rInnen selbständig erforschen, „was passiert, wenn…“ – eine klassische Experimentier- situation, getrieben von Verstehen, Fragen und sich Auseinandersetzen wollen. Folgt Diskussionsspiel mit der Autorin. Ilse Pfeffer, Barbara Streicher, Margit Fischer, einem Ergebnis oder einer Behauptung ein Brigitte Jank und Sybille Straubinger (v.l.n.r.) reflektierendes „Kann das stimmen…?“, dann hat kritisches Hinterfragen auch in den Alltag Einzug gehalten und wissenschaft- liche Neugier kann im Sinne demokratischer mit wissenschaftlichen Diskussionsspielen, Um diese Verbreitung geht es auch, wenn Fotos: SCN/ Esther Fischer, Petra B. Preinfalk; Grafik: Barbara Streicher Beteiligung wirksam werden. Gesprächsrunden mit WissenschaftlerInnen mit Aus- und Fortbildungen Räume zur oder Fokusgruppen, die – wie beim von der Entwicklung geschaffen werden, in denen Räume für mehr als Wissen EU-Kommission initiierten Projekt VOICES PädagogInnen, Studierende, Science- – BürgerInnen als Wissende in die Defini- Center-VermittlerInnen und ForscherInnen Egal ob in einem Wissens°raum, einer tion neuer Forschungsschwerpunkte einbe- aus Universität und Wirtschaft zu begeis- Ausstellung oder einem Workshop: Das ziehen. tert Lernenden werden, die sich selbst als ScienceCenter-Netzwerk und seine Part- kompetent für Wissenschaft und Technik nerInnen bieten an Orten in ganz Österreich Räume zur Reflexion öffnet das Science- erleben und als engagierte Multiplikato- Räume zur Entfaltung jener Eigenschaften, Center-Netzwerk für PartnerInnen und In- rInnen für wissenschaftliche Neugier wir- die wissenschaftliche Neugier ausmachen, teressierte, wenn in Netzwerktreffen und ken möchten. durch spannende Science-Center-Aktivi- mit internationalen ExpertInnen diskutiert täten mit Alltagsbezug – oder wie im Falle wird, wenn Science-Center-Aktivitäten des Weltraumschwerpunkts, mit All-Bezug. hinsichtlich ihrer Wirkung auf Kompe- tenzen, Interessen und soziale, sprachliche Science-Center-Einrichtungen entwickeln oder inklusive Effekte beforscht werden sich auch international zu geschätzten Räu- und wenn diese Erkenntnisse im Sinne Barbara Streicher, men für den Dialog auf Augenhöhe über des Wissenstransfers zur Verfügung ge- Geschäftsführerin des Wissenschaft und Technik. Zum Beispiel stellt werden. Vereins ScienceCenter-Netzwerk 15
www.science-center-net.at Das Angebot an Fortbildungen wird größer Raum für Weiterentwicklung – Kathrin Unterleitner der Fortbildung waren die teilnehmenden Lehrkräfte ganz Feuer und Flamme. Dann wurden bereits erfolgreich „Wasserläu- fer“ aus Draht zum Schwimmen gebracht, Stromkreise geschlossen, Luftballonrake- ten-Weitflugrekorde aufgestellt, oder ein Gemisch in seine Bestandteile zerlegt. In einer ausführlichen Reflexion werden die gewonnenen Erfahrungen für den Unter- richt übertragen und dadurch die Nach- haltigkeit des Projekts umfassend für eine ganze Schule gefördert. Oder wie eine Lehrerin in der Abschlussrunde meinte: „Was ich heute mitnehme ist, dass es nicht darum geht, das perfekte Fachwissen zu haben oder lange Merkzettel zu erstellen, sondern die Kinder einfach ausprobieren zu lassen.“ Weltraum – Forschendes Lernen trifft auf angewandte Forschung Ein Alltag ohne satellitengestützte Da- ten – Horrorszenario oder Wunschden- ken? Diese Frage stellen sich Lehrkräfte der 7. bis 9. Schulstufe im Rahmen der Fortbildungsreihe „Endlich be-greifbar: R aum für Weiterentwicklung auf- terndes „Dann ist das genau das Richtige Weltraum“. Wozu werden Satellitendaten spannen, das ist ein aktueller für Sie“, durch die Workshop-Leiterinnen verwendet? Auf welche Alltagsbereiche Schwerpunkt des Vereins Science einlässt. Denn nur 10 Minuten später ist hat dieses Wissen Einfluss? Welche zi- Center-Netzwerk. Im Rahmen die Skeptikerin begeistert, denn: Experi- vilen Anwendungsmöglichkeiten für Sa- mehrerer Projekte wurden und werden ment geglückt! telliten gibt es? Und ist das alles für den Fortbildungen mit MultiplikatorInnen und Alltag meiner SchülerInnen überhaupt diversen Zielgruppen durchgeführt, wo- Im Rahmen des durch die OMV finan- irgendwie relevant? Anhand des Diskus- durch die interaktive Vermittlung von Wis- zierten Projekts „Hey Buddy, Lernen mit sionsspiels „SAAAA-TELLIT. Das All im senschaft und Technik stärkeren Eingang euch macht Spaß“ arbeiten in einem mehr- Alltag“ nähern sich die TeilnehmerInnen in die schulische und informelle Bildung stufigen Prozess zuerst ExplainerInnen den „unbekannten“ Trabanten an. Unter- findet. des ScienceCenter-Netzwerks mit Ober- stützt von ExpertInnen aus der österrei- Jedes Mal spannend für die Moderato- stufenschülerInnen und bringen den Ju- chischen Weltraum- und Satellitenfor- rinnen ist die intensive und möglichst kon- gendlichen einfache MINT-Themen spie- schung wird die Erkundungsmission mit kret auf die Bedürfnisse der Teilnehmerin- lerisch näher. Zusätzlich wird gemeinsam Inputs und Diskussionen fortgesetzt, bis nen abgestimmte Zusammenarbeit – einer erarbeitet, wie Experimente aus Sicht der schließlich – fast nebenbei – konkrete Kooperation auf Augenhöhe. Denn: „Wir Vermittlung gut begleitet werden kön- Umsetzungsideen für den eigenen Un- wollen in unseren Fortbildungen nicht nur nen. Bereits am nächsten Tag können terricht entstehen. Inspiriert werden diese von Prinzipien der interaktiven Vermittlung die Jugendlichen dieses Wissen einem Ideen von Beispielen aus der Hands-on- und Problemlösungskompetenz erzählen, Realitätscheck unterziehen. Als Buddies Didaktik und des Forschenden Lernens. sondern wollen sie auch für die Teilneh- bekommen sie Besuch von einer Klasse Schließlich sind die teilnehmenden, höchst menden selbst erfahrbar machen“, betont VolksschülerInnen und dürfen als Rollen- engagierten Lehrkräfte wichtige Weichen- Barbara Streicher, Geschäftsführerin des vorbilder die Jüngeren neugierig machen stellerInnen für die Berufswahl ihrer Schü- Vereins ScienceCenter-Netzwerk. und beim Experimentieren begleiten. Im lerInnen in der Zukunft. heurigen Jahr wurde das Projekt noch um SCHILF unter dem Motto eine Ebene erweitert. Allen teilnehmenden Für die „Mission Control“ im Verein Sci- „Experimentieren macht Spaß Volksschulen wird anschließend eine enceCenter-Netzwerk stellt die hetero- schulinterne Fortbildung (SCHILF) für das gene Zielgruppe eine spannende Heraus- „Bei Stromkreisen bekomme ich gleich gesamte Kollegium angeboten. Der Erfolg forderung dar, schließlich sind ausdrücklich Gänsehaut – allein schon, wenn ich sie war vielversprechend: Egal, ob am Beginn sowohl Lehrkräfte aller Schultypen als nur sehe“, sagt eine Teilnehmerin skep- Unsicherheit, Skepsis, Neugier oder Vor- auch unterschiedlicher Fächer zu die- tisch. Schön, dass sie sich auf ein aufmun- freude vorherrschte - spätestens am Ende ser spannenden Mission eingeladen. Die 16
www.science-center-net.at Fortbildungen finden im Schuljahr 2013/ 2014 im Rahmen des FTI-Jahresthemas „Weltraum“ des BMVIT und in Kooperati- on mit FFG und BMUKK an den Päda- gogischen Hochschulen in Graz, Salzburg, Tirol und Wien statt. Professionalisierung von ExplainerInnen und Science-Center-Vermittlung Zwei Tage rund um spannende Fragen der interaktiven Vermittlung erwarteten die ersten TeilnehmerInnen der Impuls- seminare zur „Professionalisierung von ExplainerInnen und Science-Center- Vermittlung“ im Herbst 2013. Anhand konkreter Praxisbeispiele bzw. im Wech- selspiel von eigener Praxis und Reflexi- on nahmen VermittlerInnen aus Museen und Science-Center-Einrichtungen, Stu- dierende, PädagogInnen, sowie Mitar- beiterInnen aus Unternehmen an einem intensiven Einstiegstraining teil. Unter anderem erarbeiten sich die Teilneh- merInnen im Impulsseminar neue Frage- An der Entwicklung der Impulsseminare nare fanden in Salzburg (Haus der Natur) techniken für ihre Vermittlungstätigkeit, und des Lehrgangs beteiligte Einrich- und in Wien (Technisches Museum Wien) trainieren die Ansprache unterschied- tungen sind die Experimentierwerkstatt statt. Weitere Termine folgen im Frühjahr licher Zielgruppen, reflektieren bereits Wien, das Haus der Mathematik, die 2014. Vormerkungen auf der Warteliste vorhandene Kompetenzen und lernen Pädagogische Hochschule Wien, das sind bereits möglich. Die Planung und verschiedene Typen von Science-Center- Schulbiologiezentrum NaturErlebnisPark, Durchführung der Impulsseminare und Aktivitäten kennen. Für die Vertiefung der ScienceLab, Vienna Open Lab sowie die des Lehrgangs werden unterstützt durch Inhalte ist ab Herbst 2014 ein universi- Universität für angewandte Kunst Wien das BMWFJ und die OMV. tärer Lehrgang an der Universität Kla- und die Universitäten Innsbruck und Kla- genfurt in Vorbereitung. genfurt. Die ersten beiden Impulssemi- Lehrveranstaltung Bildungswissenschaften Kann forschendes Lernen, also das Er- lernen von Problemlösungskompetenzen anhand der systematischen Beantwor- tung wissenschaftlicher Fragestellungen, auch über naturwissenschaftliche Fä- cher hinaus funktionieren? Klar, warum nicht! Dies zeigen die TeilnehmerInnen einer Lehrveranstaltung am Institut für Bildungswissenschaften der Universität Wien. Studierende, also zukünftige Lehr- kräfte, verschiedenster Fachrichtungen beschäftigen sich bereits zum dritten Mal mit der Frage: „Wie kann ein Forschend- Lernen-Prozess für meine Unterrichtsfä- cher aufgebaut sein?“ Da treffen Histori- ker auf Physikerinnen, Germanistinnen auf Geografen, Linguistinnen auf Biologen. Fotos: SCN/ Sarah Funk und Barbara Streicher, OEWF In einer Kooperation zwischen Universität Wien und Verein ScienceCenter-Netzwerk erarbeitet ein Team von Lehrenden (Ale- xander Schmölz, Christian Reimers, Bar- bara Streicher und Kathrin Unterleitner) mit den Studierenden Unterrichtskonzepte und konkrete Beispiele. Auch wenn nicht alle Modelle konkret in die Praxis umgesetzt werden können, das Potenzial des interdisziplinären Zugangs zum Forschenden Lernen ist für die Teilneh- menden sichtbar und wird früher oder spä- ter auch in der Schule wirksam werden. 17
www.science-center-net.at Raum für neue Ideen VOICES for Innovation D er Stimme von 1000 BürgerInnen macht und in ganz Europa BürgerInnen zu jeweils 10 TeilnehmerInnen statt. In einem wurde europaweit im Rahmen Diskussionsrunden in Science Center und dreistündigen vorstrukturierten Prozess des Projekts „VOICES for innova- Museen eingeladen. Im November wurde entstanden, ausgehend von Fragen zu in- tion“ Raum gegeben. Im Rahmen der aktuelle Bericht vorgelegt, der unter dividuellen Herausforderungen von Abfall- von moderierten Fokusgruppen wurden www.voicesforinnovation.eu abrufbar ist. trennung und Abfallvermeidung, innovative BürgerInnen der 27 EU-Länder eingela- Zukunftsvisionen und eine Wunschliste an den, die Forschungs- und Entwicklungs- Für Österreich wurde der Verein Science- Erfindungen. szene Europas kreativ herauszufordern. Center-Netzwerk als Mitglied von ECSITE (Netzwerk europäischer Science Center Nach der Auswertung durch die Freie Uni- Science Center und Museen sind Orte, an und Museen) für die Teilnahme nominiert. versität Amsterdam wurden die gesammel- denen Personen mit unterschiedlichsten In Kooperation mit dem Wien Museum wur- ten europäischen Daten vor der EU-Kom- Biografien zusammenkommen können, den 3 Fokusgruppen repräsentativ ausge- mission präsentiert. Die innovativsten Ideen um gemeinsam zu über Wissenschaft und wählter Personen durch einen spannenden der BürgerInnen fließen damit direkt in die Technologie zu diskutieren. Es sind Diskus- Partizipationsprozess zum Thema „Vermei- Entscheidung über anwendungsorientierte sionsorte, die als Bildungseinrichtungen dung von Haushaltsmüll“ geführt. Nach Forschungscalls im EU-Rahmenprogramm für alle Menschen und alle Meinungen einem intensiven Training für die Modera- „Horizon 2020“ mit ein. Das Projekt stieß offenstehen wollen. Diese Eigenschaft hat torInnen in Brüssel, fanden europaweit zeit- auf sehr positive Resonanz, an eine Fort- sich das Projekt VOICES zu Nutze ge- gleich 99 gleichartige Fokusgruppen mit setzung ist gedacht. 18
Sie können auch lesen