Abschied eines Brückenbauers 3 2021 - Gespräch mit Josef Annen, ehemaliger Generalvikar - Forum Pfarrblatt

Die Seite wird erstellt Fritz Schweizer
 
WEITER LESEN
Abschied eines Brückenbauers 3 2021 - Gespräch mit Josef Annen, ehemaliger Generalvikar - Forum Pfarrblatt
6. BIS 19. FEBRUAR

                                                             3 2021

Abschied eines Brückenbauers
Gespräch mit Josef Annen, ehemaliger Generalvikar

Josef Annen blickt auf elf Jahre im Generalvikariat
zurück – und wünscht der Zürcher Kirche die
Freude des Evangeliums.
Abschied eines Brückenbauers 3 2021 - Gespräch mit Josef Annen, ehemaliger Generalvikar - Forum Pfarrblatt
EDITORIAL

                                                                  FORUM        Dank
                                                                  Wir danken!

                                                                  Es war nicht zu erwarten:
                                                                  Im Krisenjahr 2020 hat die
                                                                  Spendenaktion des forums
                                                                  das Resultat des Vorjahres
«Don’t tell me things can’t change.» –                            leicht übertroffen.
«Erzählt mir nicht, dass sich Dinge nicht                         Insgesamt wurden 183 763
verändern könnten.»                                               Franken gespendet. Dieses
                                                                  Ergebnis ist für uns nicht
Das sagte in seiner Antrittsrede Joe Biden, neuer Präsident der   selbstverständlich. Wir sind
Vereinigten Staaten. Er wandte sich um und Kamala Harris zu:      all jenen Leserinnen und
erste Frau und erste Afroamerikanerin in der Rolle der amerika-   Lesern dankbar, denen das
nischen Vizepräsidentin. Veränderung ist möglich geworden.        forum eine Spende wert ist.
                                                                  Und das waren auch 2020
Unbestritten ein starker Moment. Amt und Verantwortung stehen     über 4 250 Haushalte. Ihr Bei­
Menschen offen, auf Grund ihrer Kompetenz, ihrer Bildung          trag entlastet den Betriebs­
und ihrer Berufung. Ein Moment, der meine Hoffnung erneuert       beitrag der katholischen Kör­
und bestärkt hat. Beim Zusehen konnte ich mir ein tiefemp-        perschaft. Und das deutlich!
fundenes «Yeah!» nicht verkneifen. Ich freue mich. Aber auch
aus einem anderen Grund.                                          Dieses Spendenergebnis und
                                                                  die erfreulichen Resultate
Veränderung geschieht, und zwar auch zum Guten und                der Befragung unserer Lese­
Befreienden. Und da es immer wieder so ist, behaupte ich frei-    rinnen und Leser vom ver­
mütig: Es wird auch so sein mit unserem Leben und dieser          gangenen Frühling sind für
Pandemie. Welle nach Welle – und wendet es sich nicht schon?      uns vor allem ein Auftrag.
Unbemerkt einerseits, und als Folge unseres Verzichts und         Sowohl im Mantelteil wie in
kontinuierlicher Anstrengung andererseits.                        den Pfarreiseiten – Print
                                                                  wie Online – werden wir alles
Dranbleiben, Veränderung erreichen, das ist eine gute Devise.     daran setzen, dass die
Wären da nicht auch die Faktoren Zeit und Geduld. Wären da        Katholische Kirche im Kanton
nicht auch die Rückschläge sowie die Erfahrung: Es wird nicht,    Zürich ihren Mitgliedern
wie es war. Veränderung verändert eben, so richtig. Auch mich     auch 2021 und darüber hinaus
selbst. Gelingt es uns, das als gute Nachricht zu lesen?          ein anregendes, attraktives
                                                                  und professionell gemachtes
Joe Biden ist bekanntlich Katholik. Unseren gemeinsamen           Magazin anbieten kann.
Kirchen-Geschwistern könnte ich doch in Zukunft einfach           Geschäftsführung und
sagen: «Don’t tell me things can’t change».                       Redaktion forum

                                                                  www.forum-pfarrblatt.ch

                                                                                forum 3 2021    2
Abschied eines Brückenbauers 3 2021 - Gespräch mit Josef Annen, ehemaliger Generalvikar - Forum Pfarrblatt
INHALT

                                                    4

                                                                                                                                                                  Foto: Manuela Matt
SCHWERPUNKT

Als Brückenbauer im
Spannungsbogen
Josef Annen blickt auf elf Jahre
im Generalvikariat zurück und
wünscht der Zürcher Kirche
bald einen neuen Bischof – und
die Freude des Evangeliums.

GLAUBEN HEUTE
                                          25                                                                          KURZNACHRICHTEN 
                                                                                                                      Rutishauser geht nach München
                                                                                                                      Zentraleuropäische Jesuitenprovinz
                                                                                                                                                            7

                                                                                                                      Mädchenschule schliesst
   « Der Name
                                                                                                            26
                                                                                                                      Kloster Wurmsbach, Rapperswil-Jona

   Gottes ist ein                                                                IM ZÜRIPIET DIHEI                    KOLUMNE                              8
   Beziehungsangebot.                                                            Da sein für Menschen,                Bericht aus Jerusalem
   Diese Botschaft                                                               die keinen Platz haben               Libanon: Ein Land am Anschlag

   ist verknüpft                                                                 Die Not auf der Gasse steigt in
                                                                                                                      AUS DEN PFARREIEN             9–24
                                                                                 Zürich täglich. Die Zürcher Stadt­
   mit der Zusage                                                                mission ist gefragter denn je.
   ‹Fürchtet euch                                                                                                     KULTUR                             28
   nicht. Habt keine                                                                                                  Religion und Film
                                                            Foto: Manuela Matt

   Angst.›»
                                                                                                                      Solothurner Filmtage

                                                                                                                      BOUTIQUE                           29
   Helga Kohler-Spiegel in ihrer Kolumne
                                                                                                                      Inegüxle
   «Unser Hauptnahrungsmittel»
                                                                                                                      Bildarchiv der ETH-Bibliothek
                                                                                                                      Schaufenster
                                                                                                                      Paul Maar: «Wie alles kam»

                                                                                                                      IM ZÜRIPIET DIHEI                  30
                                                                                                                      Neuer Youtube-Kanal «URBN.K»
                                                                                                                      Katholisch Stadt Zürich

                                                                                                                      AGENDA                             31
                                                                                                                      SCHLUSSTAKT                        32
                                                                                                                      Narrenschiff
                                                                                                                      Schlagzeilenmüde
Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 26. Januar 2021

Titel: Der ehemalige Generalvikar Josef Annen in seiner Hauskapelle.

Foto: Manuela Matt

                                                                                                                                              forum 3 2021    3
Abschied eines Brückenbauers 3 2021 - Gespräch mit Josef Annen, ehemaliger Generalvikar - Forum Pfarrblatt
SCHWERPUNKT

Als Brückenbauer im
Spannungsbogen
Drei Monate nach seinem Rücktritt blickt Josef Annen auf elf Jahre
im Generalvikariat zurück und wünscht der Zürcher Kirche bald einen
guten Bischof – und die Freude des Evangeliums.

               Der ehemalige Generalvikar lädt zum Gespräch           waren wir mit vielen guten und wichtigen Vor-
               in seiner Stube, mit Blick auf einen hellen, son-      lagen voraus. Diese Informationen nach Chur
               nigen Wintergarten. Hier hängt eine Uhr mit            zu bringen und um Zustimmung zu werben, war
               Abbildungen von Vögeln, deren Gezwitscher              ein spannungsvolles Unterfangen.
               jeweils statt des Stundenschlages zu hören ist.
                                                                      Man könnte auch sagen, die Kirche im Kanton
               Josef Annen, sind Sie ein Vogelfan?                    Zürich agiert unabhängig vom Bistum?
               Ich beobachte sie gerne, es ist erstaunlich, wie       Viele Entwicklungen sind in den 90er Jahren an-
               viele Vögel es in den alten Bäumen hier mitten         gestossen worden, als unter Bischof Wolfgang
               in der Stadt gibt. Die Uhr habe ich vom Synodal-       Haas ein völliges Vakuum herrschte. In dieser Zeit
               rat zum Abschied bekommen. In unserer Nach-            entstand die Notwendigkeit einer Neuorganisati-
               barschaft befindet sich das Büro von BirdLife          on der Mittelschulseelsorge, der Jugendseelsorge,
               Schweiz, mit ihnen habe ich schon interessante         der Fachstelle für Religionspädagogik usw. Diese
               Gespräche geführt, so ist mein Wissen um die           kantonal organisierten Seelsorge-Dienststellen
               Vögel gewachsen.                                       – die heute segensreich wirken – wurden damals
                                                                      oft nicht in Absprache mit Chur errichtet, weil
               Sie mussten aus gesundheitlichen Gründen auf           das Zerwürfnis zu gross war. Das hat mit dazu
               Ende November zurücktreten. Wie geht es Ihnen?         beigetragen, dass die Bistumsleitung in Chur bis
               Im Sommer wurde ich 75 Jahre alt und habe da-          heute gegenüber Zürich skeptisch blieb.
               mit das kirchliche Pensionsalter erreicht. Ich
               habe meinen Rücktritt eingereicht, aber Bischof        Sie haben das duale System, das Miteinander
               Peter Bürcher bat mich, zu bleiben, bis seine          von innerkirchlicher und staatskirchenrechtlich
               Nachfolge geregelt sei. Im Herbst hat mein Kör-        verfasster Kirche, immer unterstützt.
               per dann klare Signale gegeben, so dass mein           Ja, das ist mir wichtig, denn das ist ein Ort der
               Arzt mir dringend ab sofort Ruhe verordnete.           Mitsprache der Gläubigen, der Männer und
               Jetzt geht es besser, ich kann wieder schlafen,        Frauen in der Kirche. Die Kirchensteuergelder
               die Kräfte kommen zurück.                              müssen in demokratischer Weise verwaltet wer-
                                                                      den, da könnten wir im innerkirchlichen Bereich
               Hat Sie die schwierige Situation im Bistum             viel lernen. Deshalb war ich auch immer in der
               aufgerieben?                                           Synode präsent, abgesehen davon, dass die Kir-
               Ich habe meine Arbeit immer gern gemacht. Ich          chenordnung das vorsieht. Ich wollte damit auch
               verstand mich als Brückenbauer: in Zürich be-          zeigen, wie sehr ich die Arbeit dieses Gremiums
               tonte ich, dass wir nicht allein sind als staatskir-   schätze, und ich habe mich gefreut, dass der Sy-
               chenrechtlich verfasste Kirche, und in Chur            node auch meine beratende Stimme wichtig war.
               sagte ich, dass auch die Bistumsleitung sich um
               eine einvernehmliche Zusammenarbeit mit den            Inwiefern könnte der innerkirchliche Bereich
               kantonalen Körperschaften bemühen sollte. Die          davon lernen?
               Bereitschaft zu einer guten Zusammenarbeit ist         Das Thema ist ja jetzt gerade in aller Munde: es
               von beiden Seiten gefordert, aber das war nicht        geht um mehr Synodalität in der Kirche. Dass
               immer einfach. Mit zunehmendem Alter koste-            nicht nur die Amtsträger alle Machtkompetenz
               te das sicher auch mehr Kraft.                         haben und alle Entscheidungen fällen, sondern
                                                                      die Gläubigen einbezogen werden. Ich hoffe
               Ihre ganzen elf Jahre im Generalvikariat Zürich/       sehr, dass wir Schritte machen in diese Rich-
               Glarus waren von diesen Spannungen geprägt …           tung, das ist ganz wichtig.
               Die Spannungen waren schon vorher da. In Zü-
               rich ist einfach eine andere Dynamik, mit allen        Dieses Miteinander war Josef Annen auch in der
               kirchlichen Fachstellen und Institutionen, da          Führung seines Teams im Generalvikariat wich-

                                                                                                       forum 3 2021    4
Abschied eines Brückenbauers 3 2021 - Gespräch mit Josef Annen, ehemaliger Generalvikar - Forum Pfarrblatt
Foto: Manuela Matt

                     «Ich habe meine Arbeit immer gern gemacht», sagt der ehemalige Generalvikar Josef Annen im Rückblick.
                                                                                                                                 Josef Annen studierte
                                                                                                                                 Theologie in Chur,
                     tig. Um Weihnachten hat er seine Mitarbeiterin-       Heranwachsenden da. Dies gemeinsam zu ent-            Tübingen und Münster
                     nen und Mitarbeiter jeweils zu sich nach Hause        decken, war immer toll.                               mit Doktorat in Pas­
                     eingeladen und bekocht. Dafür bekam er eine                                                                 toraltheologie. Er war
                                                                                                                                 1972–1975 Vikar in
                     Küchenschürze mit dem eingenähten Ehrentitel          Als Regens war die Priesterausbildung Ihr Thema.      St. Peter und Paul
                     «Chefkoch vom Generalvikariat Zürich-Glarus».         Wie sollte ein Priester heute sein?                   Winterthur, 1979–1987
                                                                           Als Priester habe ich als Erstes eine positive Ein-   an der Arbeitsstelle
                                                                                                                                 Jugend und Bildungs­
                     Sie kochen gerne – haben Sie jetzt Zeit dafür?        stellung zum Leben und zur Welt und denke nicht,
                                                                                                                                 dienst (Gründung der
                     Ich stehe gerne für Gäste in der Küche. Für mich      die Welt sei des Teufels. Wir alle sind als Ge-       Jungen Gemeinde),
                     allein zu kochen, das ist nicht die gleiche Freude.   schöpfe Gottes unterwegs, wir können das Evan-        anschliessend bis 2000
                     Zusammen am Tisch sitzen, Gemeinschaft erle-          gelium in den Pfarreien leben, das ist etwas Faszi-   Pfarrer in St. Peter
                                                                                                                                 und Paul Winterthur,
                     ben, das hat für mich auch die tiefere Bedeutung      nierendes. Wir sollten nicht an den Strukturen, an    dann bis 2009 Regens
                     der christlichen Mahlgemeinschaft. Jetzt wäh-         frommen Zeremonien oder sonst etwas hängen,           im Priesterseminar
                     rend der Pandemie ist es allerdings schwierig,        sondern am Evangelium, an der Frohen Botschaft!       St. Luzi Chur, 2009–
                                                                                                                                 2020 Generalvikar für
                     Gäste einzuladen, was ich sehr bedaure.                                                                     die Bistumsregion
                                                                           Müssen Priester zwingend leiten?                      Zürich und Glarus.
                     Vor Ihrer Zeit als Generalvikar waren Sie Regens im   Nein, wir haben jetzt schon Pfarreibeauftragte.
                     Priesterseminar in Chur, noch vorher in der Jugend-   Nur wurde das mit der kürzlich veröffentlichten
                     seelsorge. Was bedeuten Ihnen junge Menschen?         Instruktion der Kleruskongregation wieder in
                     Die Zeit als Jugendseelsorger hat mich gelehrt,       Frage gestellt. Dabei ist im Kirchenrecht vorge-
                     dass wir den Glauben und die Gottesbeziehung          sehen, dass Laien Leitungsaufgaben überneh-
                     den Menschen nicht «anschwatzen» müssen.              men können, wenn kein Pfarrer gefunden wird.
                     Wir haben vielmehr eine «Hebammenaufgabe»,            Und das ist in einem Drittel unserer Pfarreien so.
                     wir entdecken gemeinsam, was schon da ist, und
                     heben es ans Licht: ich bin nicht einfach zufäl-      Das ist eine Schweizer Spezialität …
                     lig da, sondern bin geliebt, ein Kind Gottes. Auch    In Deutschland entstehen nun riesige Pastoral-
                     später als Generalvikar hatte ich in all den Ge-      einheiten mit bis zu 15 und mehr Pfarreien, wo
                     sprächen mit den Firmlingen nie den Eindruck,         der einzige Priester dann der Super-Manager ist.
                     dass ich von etwas rede, das sie nicht betrifft.      Ich habe mich immer dafür engagiert, dass die
                     Der Glaube ist unausgesprochen im Herz der            Pfarreien als lebendige Zellen erhalten bleiben.

                                                                                                                                      forum 3 2021    5
Abschied eines Brückenbauers 3 2021 - Gespräch mit Josef Annen, ehemaliger Generalvikar - Forum Pfarrblatt
SCHWERPUNKT

                                                                                                                                                                Foto: Arnold Landtwing / zvg
                                          Foto: Arnold Landtwing / zvg

                                                                                                Foto: Peter Knup / zvg
Aus dem Fotoalbum des Generalvikariats: Josef Annen als Model für die Caritas Zürich (links), mit Synodalratspräsidentin
Franziska Driessen-Reding und als Koch für sein Team.

                            Die Kirche muss bei den Menschen sein, und das          wie das Generalvikariat strukturiert ist, und er
                            ist nur möglich im Miteinander von engagierten          bekommt Einblick in die Kommissionen und
                            Männern und Frauen, die sich für den Dienst in          Gremien. Darüber hinaus würde ich ihm sagen:
                            der Kirche zur Verfügung stellen, und den verant-       Du kommst in ein wundervolles Team, du bist
                            wortlichen Priestern. Ich stehe voll hinter unse-       nicht allein. Im Generalvikariat arbeiten enga-
                            rem Weg, der die Leitungsaufgaben aufgliedert.          gierte Frauen und Männer, die hochprofessio-
                                                                                    nell arbeiten. Ich konnte mich völlig auf sie ver-
                            Es gibt Spannungen im Bistum, aber auch                 lassen. Miteinander könnt ihr viel erreichen.
                            Konflikte in den Pfarreien …
                            Ja, manchmal liegen die Nerven blank: Die Vor-          Was machen Sie in nächster Zeit?
                            stellungen der Kirchenpflege und des Seelsorge-         Ich geniesse es, all die Bücher zu lesen, die ich
                            teams sind unterschiedlich. Es gibt Übergriffe          zum Abschied bekommen habe. Sobald es wie-
                            von Seelsorgenden in die Aufgaben von Kirchen-          der möglich ist, möchte ich Freunde sowie mei-
                            pflegen und umgekehrt. Mithilfe unserer Stelle          ne Geschwister mit ihren Familien besuchen
                            für Supervision, Coaching und Mediation versu-          und einladen, wandern und die Kultur genies­
                            chen wir zu vermitteln. Eingreifen konnte ich           sen. Gerne werde ich da und dort Aushilfen ma-
                            aber in gewissen Situationen nur nach Abspra-           chen in den Gottesdiensten. In St. Peter und Paul
                            che mit dem Bischofsrat, dessen Einschätzungen          sind Alterswohnungen geplant, dort habe ich
                            nicht immer gleich waren wie meine. Wenn aber           mich angemeldet.
                            Fakten auf dem Tisch lagen, z. B. finanzielle Un-
                            gereimtheiten vorlagen, musste ich handeln.             Was wünschen Sie der Zürcher Kirche?
                                                                                    Natürlich hoffe ich, dass wir bald einen guten
                            Was hat Sie in diesen elf Jahren besonders gefreut?     Bischof für das Bistum bekommen. Das lange
                            Wir sind in vielen Pfarreien personell gut auf-         Warten ist für die Pfarreien und die Gläubigen
                            gestellt, die Zusammenarbeit in den Seelsorge-          mehr als mühsam. Deswegen gibt es viel Resig-
                            teams klappt wunderbar. Ich freue mich, wie             nation und Müdigkeit. Die Kirche ist doch kein
                            professionell die Dienststellen arbeiten, zum           Selbstzweck, sondern dazu da, die Freude des
Als Dank an Josef Annen
                            Beispiel die Spitalseelsorge, die heute mit dem         Evangeliums unter die Leute zu bringen: Du
hat die Katholische
                            Pflegepersonal und den Ärzten zusammenar-               Mensch, du bist nicht nur ein Zufallsprodukt, du
Kirche im Kanton Zürich
eine Sonderausgabe
                            beitet. Im Gesundheitswesen sind wir auch in            bist mehr, du bist von Gott geliebt. Diese Liebe
ihres Informations­-        Forschung und Lehre präsent. Migrantenseel-             will sich teilen, sie drängt zum Nächsten, zur So-
blatts herausgegeben,       sorgen und Pfarreien arbeiten besser zusam-             lidarität, im Kleinen und im Grossen. Das ist das
mit Würdigungen von         men. Dass der Verband orthodoxer Kirchen im             Evangelium – eigentlich etwas ganz Einfaches.
Wegbegleiterinnen und       Kanton Zürich zustande kam, haben wir stark
Wegbegleitern aus ver­      unterstützt und ist ein wichtiges Zeichen in un-        Es ist 16 Uhr. Aus dem Wintergarten ertönt der
schiedenen Kirchen,         serer Gesellschaft.                                     fröhliche Stunden-Gesang der Gartengrasmü-
Religionen und Gremien.                                                             cke. Ein Zugvogel, der im Sommer in unseren
Herunterladen unter:        Was würden Sie Ihrem Nachfolger sagen?                  Gegenden weilt, wie Josef Annen weiss.
www.zhkath.ch/              Ich habe einen ganzen Ordner hinterlassen für
dank-josef-annen            den neuen Generalvikar. Hier ist festgehalten,                                               Interview Beatrix Ledergerber-Baumer

                                                                                                                                         forum 3 2021    6
Abschied eines Brückenbauers 3 2021 - Gespräch mit Josef Annen, ehemaliger Generalvikar - Forum Pfarrblatt
KURZNACHRICHTEN
 FORUM IM FORUM

Neue zentraleuropäische Jesuitenprovinz                                                                                Bundesamt für Statistik

                                                                                                                       Zahl der Religions­
Rutishauser geht nach München                                                                                          losen steigt
Christian Rutishauser, bisher Provinzial                                                                               2019 gehörten 29,5 Prozent der über

                                                                                         Foto: Christian Ender / zvg
der Schweizer Jesuiten, ist künftig für                                                                                15-Jährigen keiner Religion an, das sind
Schulen und Hochschulen in der neuen                                                                                   1,6 Prozent mehr als im Jahr davor.
zentraleuropäischen Provinz zuständig                                                                                      Dabei sind Ausländerinnen und
– von München aus.                                                                                                     Ausländer weitaus häufiger ohne
    Am 27. April 2021 wird die neue Jesu-                                                                              Religion als Schweizerinnen und
itenprovinz Zentraleuropa starten. Sie                                                                                 Schweizer: 35,1 Prozent der auslän-
wird die bisherigen Provinzen Öster-                                                                                   dischen Bevölkerung sind ohne reli-
reich, Deutschland, Litauen-Lettland                                                                                   giöse Zugehörigkeit. Bei der Schwei-
und Schweiz ersetzen. Christian Rutis-                                                                                 zer Bevölkerung sind es 27,6 Prozent.
hauser hat neun Jahre die Schweizer                                                                                        Besonders hoch ist der Anteil der
Provinz als Provinzial geleitet. Nun wird                                                                              Religionslosen unter den Akademi-
er in München, dem Amtssitz der neuen       Bonn, St. Blasien im Schwarzwald sowie                                     kern, wo er 43,7 Prozent beträgt, und
zentraleuropäischen Provinz, neu als        in Vilnius und Kaunas, nebst weiteren                                      im obersten Management, wo jede
Delegat für Schulen und Hochschulen         Netzwerkschulen in Österreich und                                          dritte Person ohne Religionszugehö-
tätig sein. Dazu gehören die theologi-      Deutschland.                                                               rigkeit auskommt.
schen Hochschulen in Frankfurt und              Des Weiteren gehört zu Rutishausers                                        Insgesamt waren 22,5 Prozent der
Uppsala sowie die philosophische Hoch-      Delegatenamt die Betreuung und Vernet-                                     in der Schweiz wohnenden Erwach-
schule in München. Auch für die theo­       zung der wissenschaftlichen, kulturellen                                   senen im Jahr 2019 evangelisch-refor-
logische Fakultät in Innsbruck wird sich    und spirituellen Zeitschriften der Jesu­                                   miert und 34,4 Prozent römisch-ka-
Rutishauser künftig engagieren, dort        iten. In der Schweiz wird er für die Kul-                                  tholisch. 1970 hatten noch praktisch
gestalten die Jesuiten die theologische     turzeitschrift «choisir» Verantwortung                                     100 Prozent einer der beiden Landes-
Fakultät mit. Weiter umfassen die perso-    tragen, zudem für Jesuit Worldwide Lear-                                   kirchen angehört, Reformierte waren
nellen und strategischen Verantwort-        ning (JWL), das Flüchtlingen und jungen                                    leicht in der Überzahl. 2019 stellen
lichkeiten von Rutishauser neu auch die     Menschen in globalen Randregionen                                          Musliminnen und Muslime 5,5 Pro-
Gymnasien in Berlin, Bad Godesberg          Tertiärbildung ermöglicht.         kath.ch                                 zent der Schweizer Wohnbevölke-
                                                                                                                       rung. Jüdische Gemeinschaften ma-
                                                                                                                       chen 0,2 Prozent der Bevölkerung aus,
Rapperswil-Jona                                                                                                        nicht einmal halb so viel wie Hinduis-
                                                                                                                       ten und Buddhisten, deren Anteil 0,6

Kloster Wurmsbach schliesst                                                                                            beziehungsweise 0,5 Prozent beträgt.
                                                                                                                                                           sda

Mädchenschule                                                                                                          Service

                                                                                                                         f
Zu wenig Schülerinnen, und das seit         en seit Jahren rückläufig gewesen. Vor
einigen Jahren: Ab Sommer 2021 ist das
Mädcheninternat des Klosters Mariazell-
                                            rund zehn Jahren besuchten insgesamt
                                            noch über 100 Mädchen das Internat.
                                                                                                                                              plus
Wurmsbach Geschichte.                       Seit etwa vier Jahren seien es nur noch                                     Der Bibelleseplan schlägt für jeden Tag
    Die Tage des Mädcheninternats des       halb so viele. «Zum Schülerinnenrück-                                       des Jahres einen überschaubaren
Klosters Mariazell-Wurmsbach in Rap-        gang hat unter anderem auch ein wach-                                       Bibeltext vor und führt so in vier Jahren
perswil-Jona sind gezählt. Gerade mal       sendes Angebot von öffentlichen und                                         durch das Neue Testament und in
33 Schülerinnen im Alter zwischen 11        privaten Tagesschulen beigetragen», so                                      acht Jahren durch die ganze Bibel.
und 16 Jahren besuchen das Internat.        Schwester Andrea Fux.                                                       Der «Bibelleseplan 2021» kann, so-
Im Sommer 2021 schliesst es nach 178            Auch der durch Missbrauchsskan-                                         lange Vorrat, kostenlos beim forum
Jahren seine Türen.                         dale erschütterte Ruf der katholischen                                      bezogen werden:
    Gegen Jahresende fiel der definitive    Kirche habe auf die Internate abgefärbt.
Entscheid. Die Verantwortlichen in          Dann kam noch die Corona-Pandemie                                           Bestellungen an:
Kloster und Schule haben es sich nicht      ins Spiel. Es ergeht diesem Internat so                                     Redaktion forum, Bibelleseplan,
leicht gemacht. «Wir haben jahrelang        wie vielen Internatsschulen auf der                                         Hirschengraben 72, 8001 Zürich,
darum gerungen, diese Bildungsein-          Volksschulstufe, die in den letzten Jah-                                    044 266 12 72,
richtung erhalten zu können», sagt          ren ihre Tore für immer schliessen                                          redaktion@forum-pfarrblatt.ch
Schwester Andrea Fux. Die Zahlen sei-       mussten.                          kath.ch

                                                                                                                                               forum 3 2021    7
Abschied eines Brückenbauers 3 2021 - Gespräch mit Josef Annen, ehemaliger Generalvikar - Forum Pfarrblatt
KOLUMNE

                                                                                                                                   aus alem
                                                                                                                                   Jerus
Bericht aus Jerusalem

Libanon: Ein Land am Anschlag
                                                                                                                   beherrschte Misswirtschaft die politi-
                                                                                                                   sche Bühne, auf der sich eine Handvoll
                                                                                                                   angestammte Dynastien die Macht tei-
                                                                                                                   len, Korruption ist an der Tagesord-
                                                                                                                   nung – Zustände, die im Oktober 2019
                                                                                                                   die Libanesen zu Zehntausenden wie-
                                                                                                                   der und wieder auf die Strasse trieben.
                                                                                                                   Die verheerende Explosion im Hafen
                                                                                                                   von Beirut, auch sie durch Fahrlässig-
                                                                                                                   keit der Regierenden mitverursacht,
                                                                                                                   tat das Übrige zum Absinken des Lan-
                                                                                                                   des in die Misere.

                                                                                                                   Wieder und wieder stellte und stellt
                                                                                                                   sich der maronitische Patriarch Kardi-
                                                                                                                   nal Béchara Raï hinter die Forderungen

                                                                                           Foto: Andrea Krogmann
                                                                                                                   der Strasse. Er verleiht seine einfluss-
                                                                                                                   reiche Stimme der von einer breiten
                                                                                                                   Masse vorgebrachten Kritik am herr-
                                                                                                                   schenden System wie an den Herr-
                                                                                                                   schenden selbst. Wieder und wieder
Demonstrant mit einer libanesischen Fahne in Beirut, Oktober 2019.                                                 appelliert er an das Gewissen der Poli-
                                                                                                                   tiker, kritisiert ihre Weigerung, persön-
«Die Triage hat begonnen!», schrieb in       gierung jedoch genug Gelder für eine                                  liche Interessen dem Gemeinwohl un-
diesen Tagen eine libanesische Zei-          flächendeckende Impfung aufbringen                                    terzuordnen, fordert eine «aktive Neu-
tung, für die Krankenhäuser komme            kann, bleibt fraglich.                                                tralität» des Landes und scheut sich
jede Hilfe zu spät. Die Coronavirus-                                                                               auch nicht, sich mit den mächtigen
Pandemie scheint das Siegel zu sein auf      Unter den Libanesen schüren die Aus-                                  schiitischen Kräften anzulegen.
dem Schicksal des angeschlagenen liba-       wirkungen der Pandemie die Wut auf
nesischen Gesundheitssystems. Das            die regierende Klasse noch zusätzlich.                                Bisher verklingen alle Mahnungen und
Land durchlebt seine bisher schlimms-        Denn auch an allen anderen Ecken                                      Forderungen ungehört. Doch während
ten Wochen seit dem Auftauchen des           kriselt es unter den Zedern gewaltig.                                 sich nationale und internationale Be-
Covid-19-Virus: Täglich neue Rekord-         Eine funktionierende Regierung gibt                                   obachter noch fragen, wie das Land aus
zahlen werden bei Neuinfektionen und         es schon lange nicht mehr. Wirtschaft                                 der Krise zu holen sei und welches Li-
Todesfällen vermeldet. Mehr als 2000         und Banken liegen am Boden, Infla­                                    banon am Ende von Pandemie und an-
Menschen starben bisher an dem neu-          tion und Arbeitslosigkeit plagen mitt-                                deren Nöten stehen wird, haben man-
artigen Coronavirus. Die Krankenhäu-         lerweile nicht mehr nur die ärmeren                                   che Libanesen ihr Schicksal längst in
ser sind überfüllt, Betten insbesondere      Bevölkerungsschichten. Der Eiertanz                                   die eigene Hand genommen. Wer kann,
auf den Intensivstationen knapp. Geld        am Rande des Kollapses ist längst All-                                wandert aus. Die Triage, möchte man
fehlt für die dringend benötigten Auf-       tag geworden. Die Gründe für die dra-                                 sagen, hat auch hier begonnen.
stockungen, denn das Land ist pleite.        matische Lage sind schnell benannt,
Stundenlang und nicht selten vergeb-         Änderung nicht in Sicht: Jahrelang                                                               Andrea Krogmann

lich sollen Patienten vor den Kranken-
haustüren auf Aufnahme warten, und
dies bei mittlerweile sehr winterlichem
                                                                     Andrea Krogmann
Wetter. Auf einen halben Lockdown
                                                                     (*1977) ist seit 2004 als Journalistin tätig. Von der Schweiz aus
folgte eine drastische Ausgangssperre.
                                                                     verschlug es die Theologin 2010 nach Jerusalem, von wo sie
Selbst Supermärkte mussten geschlos-
                                                                     als Korrespondentin der Katholischen Nachrichten-Agentur in
sen bleiben. Der Einkauf von Impfstoff
                                                                     Text und Bild über den Nahen Osten berichtet. Privat ist sie
scheiterte zunächst an der Rechtslage.                               meistens in Laufschuhen anzutreffen. Sie berichtet für das
Erst eine Gesetzesänderung Mitte Ja-                                 forum in einer persönlichen Kolumne über den Orient.
nuar ermöglichte den Deal. Ob die Re-

                                                                                                                                           forum 3 2021    8
Abschied eines Brückenbauers 3 2021 - Gespräch mit Josef Annen, ehemaliger Generalvikar - Forum Pfarrblatt
GLAUBEN HEUTE
                                                               GLAUBEN HEUTE
                                                                 GLAUBEN HEUTE

                               Glaubensfragen aktuell ➜
                                Glaubens-Perspektiven   Ist
                                                        Halt
                                                      ➜ Haltgestern
                                                              finden wirklich um?
                                                             finden
                               Illustration: Nadja Hoffmann
Illustration: Nadja Hoffmann

                                                                                                                                              Denn eigentlich müsste das Gleichn
                                                                                                                                              von der verlorenen Drachme ande
                                                                                                                                              heissen,
                                                                                                                                              „Fürchtetzum     euch Beispiel:
                                                                                                                                                                           nicht. das  HabtGleichn
                                                                                                                                                                                                kei
                                                                                                                                              von
                                                                                                                                      verknüpft     der 365
                                                                                                                                                   mit
                                                                                                                                              Angst.“     wiedergefundenen
                                                                                                                                                          der   Zusage:
                                                                                                                                                               Mal     findet «Fürchtet
                                                                                                                                                                                sich dieseFreude.
                                                                                                                                                                                                Zus
                                                                                                                                      euch nicht.
                                                                                                                                              ge inHabt
                                                                                                                                              lohnt   sich,
                                                                                                                                                     der   keine
                                                                                                                                                              die Angst.»
                                                                                                                                                           Bibel    –Hoffnung
                                                                                                                                                                       als wäre 365esMal
                                                                                                                                                                                     nicht    wegz
                                                                                                                                                                                         notwend
                                                                                                                                      findet werfen
                                                                                                                                              sich  diese   Zusage
                                                                                                                                                         und manchmal
                                                                                                                                              diese Botschaft           in  der
                                                                                                                                                                     jeden Tag   Bibel
                                                                                                                                                                                 sogar
                                                                                                                                                                                     auf’s–das  hal
                                                                                                                                                                                             Neue
                                                                                                                                      als wäre   es
                                                                                                                                              Haus  notwendig,       diese    Botschaft
                                                                                                                                              hören,oderimmer ein wieder.
                                                                                                                                                                   ganzes Konzept auf d
                                                                                                                                      jeden Tag aufs Neue zu hören. Auch am
                                                                                                                                              Kopf   zu   stellen.
                                                                                                                                                   Auch am Beginn und am Ende d
                                                                                                                                      Beginn und am Ende des Weges von Je-
                                                                                                                                              WegesAm Schluss
                                                                                                                                                         Jesu steht    desdiese
                                                                                                                                                                             Gleichnisses
                                                                                                                                                                                    Botschaftwid
                                                                                                                                      sus steht diese Botschaft des «Ich bin
                                                                                                                                              dann
                                                                                                                                      bei dir»„Ich
                                                                                                                                                undbin
                                                                                                                                                      nicht    mehr
                                                                                                                                                            bei dir“
                                                                                                                                                      «Fürchtet      euch
                                                                                                                                                                         gesucht,
                                                                                                                                                                           und         sondern
                                                                                                                                                                                 „Fürchtet
                                                                                                                                                                              nicht».   In       eug
                                                                                                                                              feiert
                                                                                                                                              nicht“.–Inund
                                                                                                                                      Jesu Handlungen        undzwar
                                                                                                                                                            Jesu           gleich
                                                                                                                                                                   Handlungen
                                                                                                                                                                   Worten            mit
                                                                                                                                                                               wird diesund der  ga
                                                                                                                                                                                              Wort
                                                                                                                                              zen
                                                                                                                                              wird  Nachbarschaft.
                                                                                                                                                      dies   erfahrbar         Damit
                                                                                                                                                                               und     Bi-wird en
                                                                                                                                                                                 dersichtbar:     D
                                                              Unser Hauptnahrungsmittel                                               erfahrbar
                                                                                                                                              Gott
                                                                                                                                                  und
                                                                                                                                      bel, dergültig
                                                                                                                                                Gottder
                                                                                                                                                        sichtbar:
                                                                                                                                                       deutlich,
                                                                                                                                                      Jesu,Bibel,
                                                                                                                                                                     Der Gott
                                                                                                                                                                       dass
                                                                                                                                                                     der
                                                                                                                                                             verspricht    Gottes Jesu
                                                                                                                                                                              den  Jesus
                                                                                                                                                                                   Men-      mit di
                                                                                                                                                                                          verspric
                         2020 hat uns gelehrt, wie hilfreich es ist,                   Das Wort Religion kommt von „reli-             schen sem      Gleichnis
                                                                                                                                               kein Menschen
                                                                                                                                              den    einfaches und   um unkompli-
                                                                                                                                                                     kein    mehr
                                                                                                                                                                              einfachesgehtundals u
                           2020
                               Wohin und wieso?
                                 hat   uns  gelehrt,
                           «resilient» zu sein.
                         spruchsvollen
                                                      wie hilfreich  es
                                                  Das meint, in Heraus-
                                              Herausforderungen
                                                                        ist,   Religion
                                                                         psy- meist
                                                                                           kommt
                                                                                      verstanden
                                                                                  binden,
                                                                                                     von  «religio»
                                                                                                      als sich binden,
                                                                                              sich rückbinden,
                                                                                                                      und   wird
                                                                                                                        sichsich
                                                                                                                                      ziertes,
                         „resilient“ zu sein. Das meint, in an- gio“ und wird meist verstanden als sich kompliziertes, auch kein leidfreies m  auch
                                                                                                                                      ein begleitetes
                                                                                                                               fest ma-       allen
                                                                                                                                                      kein
                                                                                                                                              Sparsamkeit
                                                                                                                                              ben, aber
                                                                                                                                                            leidfreies
                                                                                                                                                         Leben.
                                                                                                                                                       Mitteln
                                                                                                                                                                  und
                                                                                                                                                                    darum,
                                                                                                                                                                           Leben,
                                                                                                                                                                           Fleiss.
                                                                                                                                                              einJüdisch-christli-
                                                                                                                                                                     begleitetes
                                                                                                                                                                                    aber
                                                                                                                                                                                      Er
                                                                                                                                                                                 dassLeben.
                                                                                                                                                                                           wirbt
                                                                                                                                                                                           wir jedJ
                                                                                                                                                                                                   L

                           forderungen     psychisch   widerstandsfähig        rückbinden,     sich fest machen.      Vor allem
                                                                                                                           wird. Escher ist Glaube     kann verstanden werden
                                                                                                                                              Menschenleben.
                         Wir  leben
                         chisch        (noch)   in einer
                                  widerstandsfähig        und flexibel zu als
                                                          Wegwerfkultur,              verschwunden
                                                                                  chen.                      deklariert
                                                                                            Es meint Festigkeit,           Beständig-         disch-christlicher Glaube kann v
                           und flexibel zu sein und aktiv mit neuen in der jüdisch-christlichen Tradition als Angebot für ein begleitetes Leben –
                         wo das
                         sein   und Fortwerfen
                                       aktiv mitund            Situationen an
                                                         Neuanschaffen
                                                     neuen                            der
                                                                                  keit,     Zeit, daran zu erinnern,
                                                                                          Zuverlässigkeit,       Vertrauen.dass  Vor Je-
                                                                                                                                       al- standen werden als Angebot für e
                           Situationen umzugehen. Das werden wir wird die Beziehung zwischen Gott und über den Tod hinaus.
                         billiger kommt
                         umzugehen.        Dasals  eine Reparatur.
                                                 werden    wir vermutlichGe- sus  lem mit     diesem
                                                                                         in der           Gleichnis – und
                                                                                                  jüdisch-christlichen             einer Denn
                                                                                                                                Traditi-               eigentlich
                                                                                                                                              begleitetes      Lebenmüsste – überdas denGleichn
                                                                                                                                                                                            Tod hi
                           vermutlich auch 2021 brauchen.                      dem Menschen häufig als Bindung, als
                         wiss, 2021
                         auch   ein Umdenken
                                        brauchen. ist im Gange und Verbindung,    Reihe
                                                                                  on wird   anderer
                                                                                               die      –   seinen
                                                                                                     Beziehung         barmherzigen
                                                                                                                      zwischen       Gott     von
                                                                                                                                              aus.  der
                                                                                                als «Bund» dargestellt: Da Resonanz und Beziehung, einander
                                                                                                                                                           verlorenen          Drachme        ande
                         esWie
                             entstehen
                             Aufkönnen       laufend
                                             sich dennneue
                                   die entscheidende         Frage,
                                                          Kinder      was es istund
                                                               Initiativen,
                                                                    positiv        ein verständnisvollen
                                                                                  und    dem   Menschen
                                                                                         Gegenüber,               Umgang
                                                                                                         «ein häufig          mit Sün-
                                                                                                                         als das
                                                                                                                 Gesicht»,    Bindung,        heissen,
                                                                                                                                      antworten,   Resonanzzumnicht
                                                                                                                                                    einander        Beispiel:
                                                                                                                                                                  und      alleinedas
                                                                                                                                                                          Beziehung,  las-Gleichn
                                                                                                                                                                                            einand
                         die  Abfallberge
                         ausmacht,
                           entwickeln,   dass   zu  reduzieren.
                                                sicheventuell
                                            trotz      Kinder trotz  Recyc-       dern
                                                                                  alsdem
                                                                         evtl. über
                                                                  widriger                rechtfertigte.
                                                                                       Verbindung,
                                                                                            Menschen als     In  keiner
                                                                                                                „Bund“und
                                                                                                           «leuchtet»     Weise    woll-
                                                                                                                           dargestellt:       von   der
                                                                                                                               da sen mitbeantworten,     wiedergefundenen
                                                                                                                                                den jeweils eigenen einander              Freude.
                                                                                                                                                                                     nicht allei
                                                                                                                                                                             Erfahrun-
                         ling  ist zuUmstände
                         widriger
                           Umstände?     einem    Schlagwort,
                                           Dazu sind positiv       ja zu ei- ist.te
                                                               entwickeln
                                                        die Forschungs-            Soer
                                                                                  Da   istsich
                                                                                           ein es
                                                                                        heisst   hinreissen
                                                                                                Gegenüber,       lassen,    Menschen
                                                                                                                  „ein Gesicht“,
                                                                                                    im «Aaronitischen         Se- das gen und lohnt
                                                                                                                                              lassen  sich,
                                                                                                                                                        mit die
                                                                                                                                                 Empfindungen,denHoffnung
                                                                                                                                                                      jeweils        nicht wegz
                                                                                                                                                                                 eigenen
                                                                                                                                                                        Herausforde-           Erfa
                         nem    Industriezweig
                           ergebnisse     eindeutig:   geworden.
                                                       Entscheidend   Es   tut
                                                                        ist,      wegen
                                                                               gen»  im      persönlicher
                                                                                          biblischen    Buch      Verfehlungen
                                                                                                                Numeri:    «Gott
                         können, sind die Forschungsergebnisse über dem Menschen „leuchtet“ und da rungen und Empfindungen, Herau       zu
                                                                                                                                      rungen  werfen
                                                                                                                                                und      und
                                                                                                                                                      Nöten    manchmal
                                                                                                                                                                –  das    ist    sogar
                                                                                                                                                                               auch    die das  hal
                           dass
                         sich    zumindest
                               also
                         eindeutig:   einiges. eine enge
                                                 Auch
                                         Entscheidend     Bezugsperson
                                                        wenn ist,noch     zu- segne
                                                                   dassnicht      ist, und
                                                                                        wiebehüte
                                                                                  verwerfen.   esBeiimdich.
                                                                                                       ihm     Gott lasse
                                                                                                               bekam
                                                                                                         „Aaronitischen  jedesein
                                                                                                                                und   zentrale
                                                                                                                                 Segen“je- Haus  Haltung
                                                                                                                                                      oderJesu.
                                                                                                                                              forderungen     einund Menschen
                                                                                                                                                                   ganzes Nöten     –sind
                                                                                                                                                                                Konzept      aufau
                                                                                                                                                                                       das ist    d
                           da  ist,  die
                         von einereine
                         mindest          sich
                                       Umkehr   liebevoll
                                            enge oder      um    das  Kind
                                                         Abkehr gespro-
                                                   Bezugsperson                Angesicht
                                                                       da ist, der           über
                                                                                       eine„Gott
                                                                                  heisst:          dich
                                                                                              neue Chance,leuchten.»
                                                                                                      segne und   keinenDies
                                                                                                                        behüte ist    bis  heute
                                                                                                                                     auf, Kopf
                                                                                                                            gab erdich.           eingeladen
                                                                                                                                                     zu stellen.
                                                                                                                                              die zentrale        zu  einem     solchen
                                                                                                                                                                  Haltung Jesu. Mensch
                           kümmert      und kann,
                                              Orientierung    gibt. Sicher
                                                                         von fürniemand
                                                                                    uns Menschen          eine grundlegend            Handeln. Für das       noch junge       Jahr 2021
                         chen
                         die sichwerden
                                    liebevoll         sondern
                                                 um das   Kind eher
                                                                  kümmert         Gott lasse   sollte  verloren
                                                                                                    sein    Angesichtgehen. über dich sindAm        bisSchluss         des Gleichnisses
                                                                                                                                                          heute eingeladen           zu einemwi   s
                           und geborgen, gesehen und begleitet so- wichtige Erfahrung: Dass da jemand ist, wünsche ich mir und uns allen, dass ich
                         einem
                         und        «Wegwerfen
                               Orientierung           aufSicher
                                                   gibt.    höherem       ge- Damit
                                                                    und Ni-       leuchten…“kam Jesus(Numnicht       überall
                                                                                                               6,24f).   Dies gut      für dann
                                                                                                                                 ist an.              nicht mehr
                                                                                                                                              chen Handeln:              gesucht, sondern
                                                                                                                                                                    aufeinander          zuzugehe  g
                           wie mit anderen Menschen verbunden der/die sich uns zuwendet.                                              mich – mit kleinen Gesten – anderen
                         veau»
                         borgen,  mit   sozialem     und   ökologischem           Das     Weg-     und
                                     gesehen und begleitet sowie uns Menschen eine grundlegend wich-      Verwerfen        von     Men-       feiert   –  und    zwar      gleich
                                                                                                                                              sich einander zuzuwenden und gege      mit    der  ga
                           zu sein, das ist das «Hauptnahrungs­                                                                       Menschen und auch mir selbst zuwen-
                         Seitenblick.
                         mit  anderen       Menschen       verbunden        zu    schen
                                                                                  tige     hat   eine
                                                                                        Erfahrung:     lange
                                                                                                         Dass
                           mittel» – für Kinder und Erwachsene. Jüdisch-christlich wird der Name, also den werde.
                                                                                                                 Geschichte
                                                                                                                 da  jemand      – auch
                                                                                                                                ist, der/     zen
                                                                                                                                              seitigNachbarschaft.
                                                                                                                                                        anzuerkennen,Damit       und wird besondeen
                         sein, das isterleben
                           Zugleich               wir, nicht nur wegen dasdie
                                          das „Hauptnahrungsmittel“               in  der    Kirche,
                                                                                        sich Gottes,
                                                                                    Wesen               welche
                                                                                              uns zuwendet.         im    Namen
                                                                                                       erfasst mit den vier           der     gültig   deutlich,       dass    es
                                                                                                                                              die Menschen zu sehen, die kaum ges  Jesus     mit  di
                         SoCovid-19,
                         für weit
                              den wie      die Frau Zugleich
                                      Menschen.
                                         manchmal      im  Gleichnis
                                                       alleine      erleben
                                                                 oder   gar       reinen
                                                                         von Buchstaben:      Lehre
                                                                                                JHWH nicht
                                                                                       Jüdisch-christlich           davor
                                                                                                          – «Ich wird
                                                                                                                    bin    der
                                                                                                                         da.  Ich Name, sem
                                                                                                                               zurück-               Gleichnis
                                                                                                                                              henHelga
                                                                                                                                                    werden.          um Professorin
                                                                                                                                                          Kohler-Spiegel     mehr geht  für   als u
                         der  verlorenen
                         Menschen
                           einsam         sein.Drachme
                                      zu(nicht    nur wegen
                                                 Oder      sind
                                                        dass      wirMen-
                                                                 Covid
                                                              zwar        19), binschreckt,
                                                                       aller-     also
                                                                                    da, als    Menschen
                                                                                          dasder/die
                                                                                               Wesen    ich   dazu
                                                                                                          Gottes    verurteilen
                                                                                                                     erfasst
                                                                                                                  sein  werde.» mit und       Sparsamkeit
                                                                                                                                     den Human-    Für
                                                                                                                                                     und das      undjunge
                                                                                                                                                               noch        Fleiss.
                                                                                                                                                         Bildungswissenschaften  Jahr
                                                                                                                                                                                    anEr   wirbtwü
                                                                                                                                                                                          2021
                                                                                                                                                                                        der        m
                         dings
                           schen
                         dass    noch
                               wir  da    nicht!
                                        sind,
                                     manchmal      Sie   gibtoder
                                               wir einander
                                                    alleine    ihregar
                                                               aber   Suche
                                                                         ein- Das
                                                                      nicht       auszuschliessen.
                                                                                    Zentrum,
                                                                                  vier            der Name
                                                                                          Buchstaben:       Schade,
                                                                                                             JHWH      –damit
                                                                                                                 Gottes,         bringt
                                                                                                                          ist einbin
                                                                                                                          „Ich         da. allen
                                                                                                                                              sche     Mitteln
                                                                                                                                                      ich           darum,
                                                                                                                                                            mir Hochschule
                                                                                                                                                  Pädagogischen    und           dass
                                                                                                                                                                                  allen,wir
                                                                                                                                                                            unsVorarlberg,  dassjedi
                           wirklich
                         wirklich
                         sam           sehen,
                               sind.nicht
                                       Oderso  uns  nicht
                                                     zwarverstehen.
                                                  schnell
                                               dass         auf   und stellt
                                                            Menschen        da Beziehungsangebot.
                                                                                  sie
                                                                                  Ich sich
                                                                                        bin da,umalsdie   Diese
                                                                                                       der/die    Botschaft
                                                                                                             Freude,
                                                                                                                   ich dawelcheist wer-
                                                                                                                             sein    den Menschenleben
                                                                                                                                              michPsychotherapeutin
                                                                                                                                                      – mit kleinen      achten
                                                                                                                                                                         und  Gesten   und
                                                                                                                                                                              Supervisorin    kein
                                                                                                                                                                                          – ander
                         das  ganze    Haus    auf den   Kopf,   nur um   die     Schluss     des  Gleichnisses        bestimmt      und
                         sind, wir einander aber nicht wirklich de.“ Das Zentrum, der Name Gottes, ist Menschen und auch mir selbst imm       fortwerfen.
                         eine verlorene
                         sehen,    dass wirMünze                  vorbeire- alle
                                                         wiederzufinden.
                                                 aneinander                       ein vorherige       Suche nach dem
                                                                                          Beziehungsangebot.                  Verlore-
                                                                                                                          Diese      Bot- wieder zuwenden werde…
                         Was   für  ein  Sinnbild
                         den und uns nicht verstehen.für einen    Haushalt,       nen     vergessen      lässt.    Verlorenen
                                                                                  schaft ist verknüpft mit der Zusage:               ver-               Stefan Staubli Pfarrer Katholische Pfa    Au
                           im echten Leben
                         wo nichts vorschnell fortgeworfen oder gessen lässt.                                                                      St. Peter und Paul sowie St. Marien Wintert

                                Kopf Welchen Aufgaben, welchen                   Herz Wie ein Morgen- und Abendgebet:  Hand Das Wort «Zuwendung» be­
                                Menschen habe ich mich in der letzten            Jeden Morgen, jeden Abend wendet sich schreibt eine Bewegung. Gerne
                                Zeit zugewandt? Wem oder was möchte              mir «jemand» zu, den die Menschen     empfehle ich, sich im Verlauf eines
                                ich mich in der kommenden Zeit mehr              «Gott» nennen, der/die es gut mit mir Tages immer mal wieder einer Person
                                zuwenden? Mir selbst? Meiner Gesund­             meint. Mit dieser Kraft kann ich mich oder einer Sache ganz bewusst und
                                heit?Ein
                               Kopf   Einem  anderenzum
                                         Blindtext   Menschen?
                                                        Thema Kopf                 Herz Das ist ein Thema Herz Nemos konkretHand
                                                                                 täglich verbinden.                            zuzuwenden.
                                                                                                                                     blam quidenis dolum qui volup
                               Nemos sedignatus doluptatus adist vo-                sedignatus doluptatus adist volum laut                     nam utemporum quodit vent quiasitiu
                                                                                                                                                           forum 3 2021    25
                               lum laut ut antem est dion porro blam                ut antem est dion porro blam quidenis                      tandem sum. Das ist ein Thema Herz
Abschied eines Brückenbauers 3 2021 - Gespräch mit Josef Annen, ehemaliger Generalvikar - Forum Pfarrblatt
Fotos: Manuela Matt
Angela Lagler, Beatrice Bänninger und Kurt Rentsch (v.l.n.r.) im Café Yucca, das bald seine Türen für die Gäste von der Gasse öffnet.

Da sein für Menschen, die
keinen Platz haben
Die Not auf der Gasse auch in Zürich steigt mit jedem Tag. Beratung, Unter­
stützung und Mahlzeiten der Zürcher Stadtmission sind gefragter denn je.

                            Zwei Senioren sind an einem Tisch ins Gespräch            ihre Aufregung verraucht, und schlägt vor, alle
                            vertieft. Ein Herr mit einem riesigen Papier-Zylin-       ihre Bezugspersonen an einen Tisch zum Ge-
                            der auf dem Kopf sitzt mit seiner Kaffeetasse in der      spräch einzuladen. «Aber auch das will sie nicht»,
                            Mitte des Raumes. Im hinteren Zimmer arbeitet             sagt Lagler, und somit gibt es nichts anderes, als
                            jemand am Computer, andere schauen ins Handy,             ihre Entscheidung zu respektieren und mit ihr
                            man hört verschiedene Sprachen. Im kleinen                die Ohnmacht auszuhalten.
                            Raum dazwischen schliesst Menzingerschwester                  Dabei verliert die Sozialarbeiterin ihren Hu-
                            und Sozialbegleiterin Judith Hunn die Tür für ein         mor nicht: «Ich lache viel, das hilft, Distanz zu
                            Beratungsgespräch. Die junge Aushilfe versorgt            bewahren und auch in ausweglosen Situationen
                            das Geschirr und bringt die Suppe an den Tisch.           etwas Positives zu entdecken.» Kurt Rentsch mit
                                                                                      seinen 27 Jahren Berufserfahrung lässt am
                            Das Café Yucca ist trotz aller Beschränkungen offen.      Abend die Yucca-Geschichten bewusst hier und
                            «Wir sind kein Restaurant, sondern eine system-           nimmt sie nicht mit nach Hause. Er zeigt ans
                            relevante soziale Institution», erklärt Teamleiter        Kreuz, das an der Wand hängt: «Für mich per-
                            Kurt Rentsch. «Wir sind da für Menschen, die              sönlich ist das wichtig. Hier kann ich alles depo-
                            sonst nirgends einen Platz haben. Wer hierher             nieren, wenn ich nicht weiterweiss, und kann
                            kommt, ist zu nichts verpflichtet, ausser aufs            glauben, dass jemand anderer für seine Men-
                            Einhalten der Hausordnung.» Sozialarbeiterin              schen schaut», sagt der Theologe.
                            Angela Lagler erzählt: «Heute Morgen war eine
                            Seniorin hier, die vor fünf Jahren ihre Wohnung           Aus diesem Da-Sein kann ein innerer Prozess entste-
                            verloren hat. Seither irrt sie von Institution zu         hen, der zu einer Lösung führt. Angela Lagler er-
                            Institution, doch immer wieder fliegt sie raus,           zählt: «Einer unserer Gäste hatte keine Kranken-
                            weil sie nicht erträgt, wenn über sie bestimmt            kasse, keine Ergänzungsleistungen, nur die AHV.
                            wird.» Im Yucca hört ihr Angela Lagler zu, bis            Warum? Da mussten wir viel Detektivarbeit leis-

                                                                                                                         forum 3 2021    26
IM ZÜRIPIET DIHEI

ten, bis alle Puzzleteile zusammenkamen. Wir ha-
ben eine Krankenkasse gefunden, und ich habe
ihn persönlich zum Sozialamt begleitet, so dass er
nun die ihm zustehenden Leistungen bekommt.»
Das gefällt ihr an ihrer Arbeit: «Wir haben im Rah-
men unserer Ressourcen viel Freiheit, können
kreative Lösungen finden und müssen ein wenig
Querdenker sein.» Dabei übernehme sie aber nie
das, was die Gäste selber tun können: «Wer mich
bittet, ihm seinen Lebenslauf zu schreiben, dem
gebe ich Papier und einen Stift und sage, er kann
mich fragen, wenn er nicht weiterkommt. Wer
sagt, ich solle für ihn auf irgendein Amt telefonie-
ren, dem gebe ich den Telefonhörer in die Hand.»
    Normalerweise haben im Yucca 50 Leute
Platz, jetzt dürfen nicht mehr als 27 Leute im
Raum sein, natürlich mit Maske und Abstand.
Auch liegen Listen auf für das Contact-Tracing.
Das ist jedoch schwierig: «Viele unserer Gäste
sind obdachlos, haben weder Computer noch              tionsmittel. Doch auch das reicht nirgends hin:         Mitarbeitende des Café
Handy», sagt Angela Lagler. «Trotzdem machen           «Es drückt einem das Herz ab, wir haben nicht           Yucca bringen den
wir eine Liste, damit wir im Notfall die Leute in-     ausreichende Ressourcen und müssen oft ent-             Gästen Essen, Trinken
formieren können, wenn sie das nächste Mal bei         scheiden, wem wir helfen können und wem                 oder ein Spiel an deren
                                                                                                               Plätze.
uns sind.» Die Leute abzuweisen, wenn der              nicht», sagt die Anwältin, die früher den Rechts-
Raum voll ist, sei schon hart, sagt Kurt Rentsch.      dienst einer grossen Kommunikationsfirma
«Wir sind die Einzigen, die abends bis 22 Uhr          geleitet hat und bewusst in eine «sinnstiftende
offen sind. Es gibt einen extremen Druck, wir          Tätigkeit» wechseln wollte.
müssen mehrmals die Türen schliessen und mit               Während auf Bundesebene die Prostitution
einem Zettel die Leute bitten, später wiederzu-        nach dem Lockdown wieder – unter Schutzauf-
kommen.» Zum Glück seien viele Gäste rück-             lagen – erlaubt wurde, gilt im Kanton Zürich seit
sichtsvoll und würden gehen, wenn sie sehen,           dem 10. Dezember ein rigoroses Verbot. «Auf der
dass andere hereinmöchten.                             ganzen Welt versuchen einige Länder die Pros-
                                                       titution zu verbieten – es klappt nirgendwo, weil
«Immer schwieriger wird auch die Situation für Frau-   immer eine Nachfrage da ist», sagt Bänninger
en im Sexgewerbe», sagt Geschäftsführerin Beat-        realistisch. «So wird nur die Not grösser.» Dabei
rice Bänninger. Sie ist auch Teamleiterin von Isla     hilft Isla Victoria natürlich allen Frauen, die aus
Victoria, der Beratungsstelle der Stadtmission für     dem Sexgewerbe aussteigen möchten. «Doch da
Sexarbeitende, die eine «Schutzinsel» im oft an-       findet man im Moment gar nichts: die Gastro-,
strengenden Alltag der Frauen im Sexgewerbe            Event- und Reinigungsbranche liegen ja auch
ist. «Hier können sie unter sich sein, sich austau-    am Boden.» Wo ihr Team am meisten bewirken
schen und erfahren Respekt. Das Isla-Team be-          kann, ist im Augenblick die Beratung für selb-
gegnet den Sexarbeitenden auf Augenhöhe und            ständig Erwerbende, die eine Erwerbsausfall­
steht ihnen mit professioneller Beratung zur           entschädigung geltend machen können, das oft
Seite», sagt Bänninger. «Nun sind viele Frauen         aus Angst aber nicht tun.
völlig am Ende. Von jenen, die im Lockdown im
Frühling nach Hause gegangen sind, hören wir,          «Wir machen, was wir nur können, dieses Jahr hat-
dass es ihnen dort noch schlechter geht. Sie wüh-      te Isla Victoria ausnahmsweise auch zwischen
len im Abfall, um irgendetwas zu finden.» In der       Weihnacht und Neujahr offen, da die Frauen
Schweiz gibt es zumindest die staatliche Nothilfe,     sonst nirgendwo hinkonnten.» Bei diesem für
die von Isla Victoria in ihrem Lokal im Kreis 4        alle fast übergrossen Einsatz habe die Aktion von
ausbezahlt wurde, in Kooperation mit dem kan-          «We Come Back Stronger» unendlich gut getan:
tonalen Sozialamt Zürich und dem Sozialdepar-          Die jungen Leute kamen überraschend an die
tement Zürich. «Da standen die Leute in langen         Sitzungen des Yucca- und des Isla-Teams und
Schlangen dafür an, jeden Tag wurden es mehr.»         brachten als Anerkennung und Mutmacher Tor-
Der Mittagstisch von Isla Victoria wurde in einen      ten für alle mit. «Das gibt Kraft, denn die schwie-
Take-away umgewandelt. Drei Mal in der Woche           rige Zeit dauert an», schliesst Bänninger.
werden 150 Mahlzeiten pro Mal gratis abgegeben,
dazu Tausende von Schutzmasken und Desinfek-                                      Beatrix Ledergerber-Baumer   www.stadtmission.ch

                                                                                                                    forum 3 2021    27
BOUTIQUE

                                                                                                                                            Foto: solothurnerfilmtage.ch / zvg
Überzeugten in Solothurn: «Das neue Evangelium» (links), «Watch over me», «Amor Fati« und «The brain» (rechts, von oben).

Religion im Film
Der Film- und Kunstkritiker Giuseppe Di Salvatore war in der Auswahl­
kommission der Solothurner Filmtage. Religionsinteressierten kann er
einige Filme empfehlen.

In der diesjährigen Ausgabe der               sche Fragen ins Zentrum. Der indische         sprächsrunde wurde die dem Film­
Solothurner Filmtage (20.–27.Januar)          Beitrag «Watch over me» dokumentiert          projekt zugrunde liegende Rechtsfrage
liefen besonders viele Filme mit reli­        die palliative Pflege in Neu-Delhi.           ins Zentrum gerückt. Solche Formate
giösen Inhalten. Welche sind besonders        «Malmkrog» behandelt philosophische           sind heute vielleicht effektiver, um
sehenswert?                                   Gedanken über die Moral, den Tod und          Reli­gionsfragen zu thematisieren, als
Giuseppe Di Salvatore: Empfehlenswert         den Antichristen.                             der klassische Kinofilm.
ist sicher «Das neue Evangelium» von
Milo Rau, der schon im Dezember auf           Was hat das Medium Film für einen             Welche Kriterien waren Ihnen bei der
dem Human Rights Festival in Zürich           Stellenwert in Bezug auf die Auseinan-        Auswahl der Spielfilme wichtig?
lief. Ein toller Film, inspiriert von Pier    dersetzung mit dem Glauben?                   Neben der formalen Qualität müssen –
Paolo Pasolinis «Das 1. Evangelium –          Film ist nahe am Publikum und sehr            besonders für den Prix de Soleure in
Matthäus», gleich wie dieser im süd­          wirksam. Es ist interessant, dass histo-      Solothurn – die Filme einen humanisti-
italienischen Matera gedreht. Eine            risch fast alle filmkritischen Magazine       schen Anspruch und eine gesellschaft-
Verknüpfung zwischen Dokumentati-             aus religiösen Verbänden heraus gebo-         liche Relevanz haben. Für mich per-
on und politischer Aktion.                    ren wurden.                                   sönlich ist ausschlaggebend, ob das
    Auch «Nachbarn», der neue Film von            Jedoch sind komplexe Themen im            spezifisch Filmische in einem Werk er-
Mano Khalil, ist sehenswert. Eine Ge-         Film oft stark vereinfacht, deshalb sind      kennbar ist, so dass sich das Medium
schichte über ein syrisches Dorf in           gewisse Fragen nicht unbedingt dafür          Film als künstlerische Wahl rechtfer-
den 1980er-Jahren, in dem mehrere             geeignet, eine solch emotional gelade-        tigt, um etwas zu transportieren.
Religionsgemeinschaften friedlich zu-         ne Form zu nutzen.
sammenleben, bis staatliche Propagan-             In Deutschland war die Ferdinand-                                  Sarah Stutte kath.ch

da eine Trennung heraufbeschwört. Des         von-Schirach-Verfilmung «Gott» ein
Weiteren ist der Dokumentarfilm «Amor         spannendes TV-Experiment. Die Zu-              Die Mehrheit der erwähnten Filme
Fati» sehr schön und spirituell.              schauer durften per Telefon über das           läuft in Kürze hoffentlich im Kino.
    «The Brain», ein Film, der Neuro-         Für und Wider der Euthanasie ab­               http://solothurnerfilmtage.ch
wissenschaften thematisiert, rückt ethi-      stimmen. In der anschliessenden Ge-

                                                                                                                     forum 3 2021    28
Inegüxle ➜ Bildarchiv der ETH-Bibliothek

Reise in die
Vergangenheit

                                             Foto: Bildarchiv der ETH-Bibliothek/zvg
Wer ins Bildarchiv der ETH-Bibliothek ein-
taucht, wähnt sich in einer Zeitmaschine.
Allerdings geht’s nur in eine Richtung:
retour bis Mitte 19. Jahrhundert. Von                                                                                                   Mithelfen
den rund dreieinhalb Millionen Bildern
des Archivs sind mittlerweile 555 000 on-
                                                                                                                                        Bei einigen Bildern fehlen wichtige Infor­
line zugänglich – und laufend kommen                                                                                                    mationen. Das Bildarchiv der ETH-Bibliothek
neue dazu.                                                                                                                              ist deshalb auf die Hilfe der Bevölkerung
    Thematische Schwerpunkte sind                                                      Zürich 1922–1930                                 angewiesen. Wer weitere Informationen zu
                                                                                                                                        Bildern hat, kann diese per E-Mail ans
Porträts, Landschafts- und Ortsansich-                                                                                                  Archiv schicken.
ten und Luftbilder der Schweiz, die Wis-                                                   Dieser Fundus im Netz macht «E-
                                                                                                                                        Genaue Anleitung:
senschaft- und Technikgeschichte der                                                   Pics», die Plattform für Bildkataloge der        blogs.ethz.ch/crowdsourcing
Schweiz und der ETH Zürich, das Foto-                                                  ETH Zürich, gerade in Shutdown-Zeiten
                                                                                                                                        www.e-pics.ethz.ch
archiv der Swissair sowie jenes der Zür-                                               nicht nur für Forschende, sondern für
cher Fotoagentur Comet. Dokumentiert                                                   alle Interessierten zu einem Eldorado.
werden jedoch auch das Schweizer All-                                                  Zumal die Bilder grösstenteils kosten-          verse Kataloge, unter anderem mit alten
tagsleben, frühe Forschungsreisen rund                                                 frei zum Herunterladen in Webauflö-             und seltenen Drucken, Bildbeständen
um den Erdball und eine Postkarten-                                                    sung sowie hochaufgelöst zur Verfügung          des Max-Frisch- sowie des Thomas-
sammlung um die Wende vom 19. zum                                                      stehen, sofern die Urheberrechte nicht          Mann-Archivs und des Baugeschichtli-
20. Jahrhundert.                                                                       verletzt werden. Abrufbar sind auch di-         chen Archivs der Stadt Zürich.       ps

Schaufenster ➜ Buch                                                                                                                        Auf Sendung

Wie alles kam                                                                                                                              Die Schere
                                                                                                                                           In der Schweiz wird der Graben zwi­
Paul Maar hat nie ein Geheimnis daraus                                                                                                     schen Arm und Reich immer grösser.
gemacht, dass er Herrn Taschenbier in                                                                                                      Die Corona-Pandemie verstärkt
den Sams-Romanen eigene Charak-                                                                                                            diesen Trend.
terzüge zugeschrieben hat. Mit 83 Jah-                                                                                                         Do, 4. Februar – 20.05 – SRF 1
ren erzählt Maar nun unverstellt seine
eigene Kindheit. Früh verliert er seine                                                                                                    Kampf für Frauenrechte und Frieden
Mutter und wird von einem Vater zu-                                                                                                        Für die Christin Clara Ragaz-Nadig
rückgestossen, der verbittert aus dem                                                                                                      (1874–1957) war klar: Frieden kann
Krieg zurückkehrt – eine schwer be-­­                                                                                                      es nur geben, wenn Frauen politisch
l­astete Kindheit, in der das Lesen zum                                                                                                    partizipieren können. Ein Porträt.
verbotenen, aber lebenserhaltenden                                                                                                              So, 7. Februar – 8.30 – SRF 2 Kultur
Elixier wird.
     Dieser «Roman einer Kindheit» ist                                                                                                     Sex in der Bibel – kein Tabu
geprägt von berührender Offenheit –                                                                                                        In der Bibel wird auch über Sex ge­
oft schmerzlich, zuweilen schonungs-                                                                                                       schrieben. Der Bibelwissenschaftler
los, aber auch zärtlich und lebensbe­                                                                                                      Simone Paganini lüftet so manches
jahend. Natürlich bleibt Maar auch in                                                  Sams kam. Wir tauchen bei der Lektüre               erotische Bibelgeheimnis.
seiner ganz eigenen Geschichte ein                                                     aber auch in den Roman unserer eige-                     So, 14. Februar – 8.30 – SRF 2 Kultur
glänzender Erzähler und Stilist.                                                       nen Kindheit ein. Das Kind, das wir alle
     Durch diese literarische Qualität,                                                einmal waren, erhebt seine Stimme.                  10 Jahre Arabischer Frühling
und weil er seine Kindheitsgeschichte                                                                                            bit       Was wurde aus den Forderungen
nicht bloss erzählt, sondern genauso                                                                                                       der arabischen Frauen nach
klug reflektiert, wird «Wie alles kam»                                                 «Wie alles kam – Roman meiner                       Selbstbestimmung und Gleich­
auch zum Spiegel für uns. Wir können                                                   Kindheit»                                           berechtigung?
nun einerseits nachvollziehen, wie Paul                                                Paul Maar, S. Fischer 2020, 304 Seiten.                 So, 14. Februar – 10.00 – SRF 1
Maar zu Herrn Taschenbier und dem                                                      ISBN 978-3-10-397038-8

                                                                                                                                                                forum 3 2021    29
IM ZÜRIPIET DIHEI

Katholisch Stadt Zürich

Neuer Youtube-Kanal «URBN.K»
In Zürich gibt es zwei katholische Youtube-Kanäle für junge Menschen – mit
unterschiedlichem Profil.

Anfang Januar startete «URBN.K» der                     anderen kirchlichen Jugendstellen der             heimnis daraus, wer wir sind. Aber wir
neue Youtube-Kanal von Katholisch                       Deutschschweiz.Verantwortlich für «Un-            wollen auch keine katholische Werbe-
Stadt Zürich. Simon Brechbühler er-                     derkath» ist der junge Filmemacher Sil-           säule sein auf Youtube», erklärt Brech-
klärt: «Kirche muss im digitalen Raum                   van Hohl (u. a. Habemus feminas). Sein            bühler dazu.
Fuss fassen. Wir sehen, dass sich ganz                  Erfolg lässt sich sehen: Erreichte «Un-               «Underkath» hingegen arbeitet be-
viele unserer Leute in den Social Media                 derkath» im 2019 rund 100 000 Nutzer,             wusst mit kirchlich engagierten jungen
bewegen, wir dort aber überhaupt kei-                   waren es 2020 bereits 400 000.                    Menschen aus den Jugendstellen zusam-
ne Präsenz haben.» Das solle nun mit                        Tatsächlich gibt es Unterschiede zwi-         men und will mit ihnen gemeinsam an-
«URBN.K» anders werden.                                 schen beiden Projekten. «URBN.K» wen-             dere Junge ansprechen. Diese jungen
    Allerdings gibt es bereits kirchliche               det sich an ein Publikum zwischen 18 bis          Leute produzieren die Videos fast immer
Akteure in den sozialen Netzen. So auch                 45 Jahren, «Underkath» hingegen hat ein           selbst und werden durch Filmemacher
auf Youtube, auch in Zürich. Schon 2018                 klares Profil als Kanal für junge Men-            Hohl dabei unterstützt. «URBN.K» kauft
startete das Video-Projekt des deutsch-                 schen zwischen 16 und 29 Jahren. Weiter           hingegen das Know-how bei einer deut-
schweizerischen katholischen Medien-                    wendet sich «URBN.K» explizit an kir-             schen Produktionsfirma ein, welche die
zentrums «Underkath», in Zusammen-                      chenferne Menschen und will gar nicht             Videos in Zürich produziert. Geplant sei
arbeit mit der Zürcher Jugendseelsorge,                 primär als kirchlicher Kanal wahrge-              mittelfristig der Aufbau einer Struktur
«jenseits im Viadukt» und Jubla sowie                   nommen werden. «Wir machen kein Ge-               vor Ort in Zürich, so Brechbühler. kath.ch

INSERATE

           Für Ihre Steuern und Erbschaftssachen
                                                                               Haus gesucht
                   Dr. Strebel, Dudli + Fröhlich
                   Steuerberatung und Treuhand AG                              Unsere Familie
                           (ehem. Steuerkommissäre)                            ist gewachsen (ein Sohn
        Tel. 044 308 25 50    8052 Zürich       www.sdf-treuhand.ch            & eine Tochter) und
     Steuern      Erbsachen        Altersvorsorge        Liegenschaften        sucht zwischen Zürich
                                                                               und Thalwil ein EFH oder                Das forum im Netz
                                                                               Bauland zum Kauf. Wir                   ➜ als PDF zum Download
           Wir erstellen                                                       würden uns gerne                        ➜ frei zugängliches Archiv
                                             Nächste Inserateschlüsse:
    Steuererklärungen                          23. März (Nr.
                                                           (Nr.8)4)
                                                                               persönlich vorstellen.                  ➜ aktuelle Nummer als Newsletter
                                             ➜ 8. Februar
        ab Fr. 69.–                                                            Carolin & Andi                          ➜	mit Bildern und Tönen
                                               2. April
                                             ➜ 22.      (Nr. (Nr.
                                                   Februar   9) 5)                                                        angereichert
  Auf der Maur – Treuhand                                                                                              ➜ 96 Pfarreiseiten mit
                                               20.März
                                             ➜ 8.  April(Nr.
                                                         (Nr.6)10)                     dihei.sueche@gmail.com             komfortabler Suchfunktion
      Tel 044 946 36 37
    Hausservice möglich                      forum@c-media.ch                         078 963 65 05                    www.forum-pfarrblatt.ch

    Jeder braucht ein Bett                                                       Mehr Freude im Leben:
  und eine optimale Matratze                                                   für Lebensqualität spenden
    Mit meiner fundierten Expertise und
   grossen Erfahrung gelingt guter Schlaf

    Für eine Prüfung Ihrer Bettensituation
        erreichen Sie mich telefonisch

                                                                               STIFTUNG                                  Stiftung BRUNEGG
                                                                               BRUNEGG                            Brunegg 3 | 8634 Hombrechtikon
   Peter Peters – Ihr Bettenfachmann                                           H O M B R E C H T I KO N

     Seestrasse 161, 8810 Horgen
                                                                               WOHNHEIM
                                                                               GÄRTNEREI
                                                                                                                      www.stiftung-brunegg.ch
                                                                               BLUMENLADEN                         Post-Spendenkonto: 87-2430-9
  044 919 03 80, www.bedexperts.ch
                                                                                                                IBAN CH18 0070 0113 9004 4943 9

                                                          forum 6 2020    30
                                                                                 forum, 1/8 S. quer, 89 x 65 mm–November 2020
                                                                                                                                   forum 3 2021    30
6. BIS 19. FEBRUAR

 Da wegen Corona kurzfristige Änderun-                                               Online-Veranstaltungen                                                      Maskenpflicht und Einlass-Beschränkun-
 gen möglich sind, beachten Sie die Web-                                                                                                                         gen: Erkundigen Sie sich in Ihrer Pfarrei!
 sites der Veranstaltungen. Bei allen An-                                            Zwischen Hoffen und Bangen
 lässen, die durchgeführt werden, gilt ein                                           Nachdem die Corona-Pandemie 2020
 BAG-kompatibles Schutzkonzept.                                                      gesundheitliche, soziale und wirtschaft-                                   Gottesdienste
                                                                                     liche Verwerfungen in beispielloser Form                                   Politischer Abendgottesdienst
                                                                                     hervorgebracht hat, setzt die Welt gera-                                   Fr, 12.2., 18.30, Fraumünsterchor: Unser
Spiritualität                                                                        dezu übermenschliche Erlösungshoff-                                        Gesundheitspersonal – stark gefordert,

                                              Cover: Gütersloher Verlagshaus / zvg
                                                                                     nungen auf die neuen Impfstoffe. Zu                                        aber im Stich gelassen.
                                                                                     Recht? Und wie verändern sie unser Le-
                                                                                     ben in der «Neuen Normalität»? Leitung:                                    TV-/Radio-Gottesdienste
                                                                                     Sebastian Muders, Paulus Akademie                                          Radiopredigt: Je So, 10.00, Radio SRF 2 Kultur,
                                                                                     Di, 9.2., 19.00–20.30: Vortrag und Diskussion                              Musikwelle; Tel. 032 520 40 20
                                                                                     zu Impfen und Corona. Per Zoom. Gratis.                                    Rosenkranz: täglich 8.30; Hl. Messe: täglich
                                                                                     Anmeldeschluss 8.2.: 043 336 70 30,                                        9.00, www.radiomaria.ch
                                                                                     info@paulusakademie.ch.                                                    Kath. Gottesdienst: So, 14.2., 9.30, ZDF
                                                                                     www.paulus-akademie.ch
                                                                                                                                                                Online-Gottesdienste
                                                                                     10 Jahre Fukushima                                                         www.mutterkirche.ch
                                                                                     Vor 10 Jahren wurden im Atomkraft-                                         www.altstadtkichen-live.ch
Der Koran und die Frauen
                                                                                     werk in Fukushima erhebliche Mengen                                        www.kloster-einsiedeln.ch/live
Frauenfeindlichkeit und Islam gehören
                                                                                     an radioaktiven Stoffen freigesetzt. Was                                   www.bistumsg-live.ch
für viele scheinbar zusammen. Daran
                                                                                     war passiert? Wie präsentiert sich die                                     www.kloster-disentis.ch/livestream
gibt es nichts zu beschönigen, aber vie-
                                                                                     Lage heute? Wo steht die Energiepolitik
les zu ändern. Dass das möglich ist,
                                                                                     in Japan heute – und wo in der Schweiz?
zeigt das Buch «Der Koran und die
Frauen» von Iman Benjamin Idriz. Sein
                                                                                     Mit Doris Leuthard und Tetsunari Iida,                                     Seelsorge-Gespräche
                                                                                     japanischer Nuklearwissenschaftler.
Ziel ist ein Islam, der sich seines befrei-                                                                                                                     Seelsorge- und Beratungsangebote
enden Ursprungs wieder bewusst ist.                                                  Do, 4.3., 18.30–21.00: kostenlos. Anmeldung:
                                                                                                                                                                www.zhkath.ch
                                                                                     044 275 21 21, info@energiestiftung.ch
Do, 11.3., 18.30–20.30, Online-Lesung
(Link wird verschickt), Fr. 25.–. Anmeldung
                                                                                     www.energiestiftung.ch                                                     jenseits im Viadukt
bis 25.2.: 044 341 18 20, info@ziid.ch                                                                                                                          Di –Fr, 11.00 –18.00, Sa, 14.00 –18.00
www.ziid.ch
                                                                                                                                       Foto: pexels.com / zvg

Der Heilige Josef – neu gesehen                                                                                                                                 Gebete und Meditation
Eine Reflexion von David Bösl über
                                                                                                                                                                Bahnhofkirche
den Heiligen Josef als Träumer, sozialen
                                                                                                                                                                Mo – Fr, 7.00, 7.30, 8.00, 8.30: Wegworte
Vater, Antipatriarch und Jugendlichen.
                                                                                                                                                                Mo–Fr, 18.45. Sa/So, 15.45: Abendgebet
Video
www.herzjesu-wiedikon.ch                                                                                                                                        Mittagsgebet in der Predigerkirche
                                                                                                                                                                Mo – Fr, 12.15 – 12.35

                                                                                                                                                                Haltestille Bahnhofstrasse
Kultur online
                                                                                                                                                                Do, 12.15 –12.35, Augustinerkirche
Museum Rietberg                                                                       «Was bewirkt Konsum?»
Die Ausstellung «Sehnsucht Natur –                                                    2020 hat uns aufgerufen, unsere Auf-
Sprechende Landschaften in der Kunst
                                                                                                                                                                Vernetzt
                                                                                      fassung von erfolgreichem Wirtschaf-
Chinas» lebt online weiter: In einer digi-                                            ten und unsere Beziehung zur Um-                                          Telebibel
talen Uraufführung präsentiert Wu Wie                                                 welt zu überdenken. Die dreiteilige                                       044 252 22 22, www.telebibel.ch
eine Serie von drei «Hörbetrachtungen»                                                Veranstaltungsreihe widmet sich der
                                                                                                                                                                Kabel/Lehrlingsseelsorge
von Sheng, dem Virtuosen auf der tradi-                                               Frage «Was bewirkt Konsum und was
                                                                                                                                                                044 251 49 60, www.lehrlinge.ch
tionellen chinesischen Mundorgel.                                                     wollen wir?» Teil 1: Lifestyle gestal-
www.rietberg.ch                                                                       ten. Teil 2: Wirtschaft stärken. Teil 3:                                  Behindertenseelsorge
                                                                                      Umweltsorge. Leitung: «ethik 22».                                         www.behindertenseelsorge.ch
Moods
                                                                                      Do, 4.2./18.2./4.4., 19.00–21.00, per Zoom.                               Palliative Care Hotline
Der Jazzclub Moods sendet einen Grossteil
                                                                                      Anmeldeschluss: 4.2.: 043 336 70 30,                                      044 554 46 66 (Stadt und Kt. Zürich)
der Konzerte live und stellt sie als Video-                                           info@paulusakademie.ch. Fr. 15.– pro Ver­
                                                                                                                                                                044 224 03 80 (Stadt Winterthur)
on-Demand oder Live-Stream zur Ver­                                                   anstaltung; Fr. 30.– für drei Veranstaltungen.
fügung. Das Angebot ist kostenpflichtig.                                              www.paulus-akademie.ch                                                    Anderssprachige Gottesdienste
www.moods.digital/de                                                                                                                                            www.zh.kath.ch/migrantenseelsorge

                                                                                                                                                                                          forum
                                                                                                                                                                                           forum22 2017    31
                                                                                                                                                                                                 3 2021   
Sie können auch lesen