Gemeindebrief Winter 2022

Die Seite wird erstellt Hortensia-Pia Günther
 
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Gemeindebrief Winter 2022
Gemeindebrief
Winter 2022
Gemeindebrief Winter 2022
Siehe, dein König kommt zu dir,
          ein Gerechter und ein Helfer Sacharja 9,9

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  3     Editorial
  4     Angedacht: Pieter Bruegels Winterbilder
  7     Stiftungsfest Kirchengemeinde Untermünkheim
  8     Winternothilfe Ukraine
  9     Kinderheim St. Stephen's in Embu
 10     Lernen für einen guten Dienst in der Gemeinde
 11     Mission im 21. Jahrhundert
 14     Mitgliederversammlung VJG
 15     KLEIN­ und Großgottesdienst, Energiesparen
 16     60+ Seniorenarbeit in der Gemeinde Untermünkheim
 20     Mehr­Miteinander­Schaffen: Spendenübergabe
 22     Sefora Nelson ­ live in Untermünkheim
 24     ChurchNight 2022
 26     Bauarbeiten ums Pfarrhaus in Enslingen
 27     Gedenktafeln 1. Weltkrieg ­ Erinnerung und Mahnung
 28     Glaube an Gott im 21. Jahrhundert
 30     MAN 2022, Männervesper
 32     Bericht Teenie­Freizeit
 33     Skifreizeit für Familien und Erwachsene
 34     Krippenspiele der Kinderkirchen
 35     Berufungsfeier von Thatjana Majer
 36     Erste Hilfe bei Kindernotfällen
 38     Freud und Leid im vergangenen Kirchenjahr
 40     Impressum, Gottesdienstplan
 44     Christbaumsammlung am 14. Januar 2023

 4. Ausgabe 2022, 13. Jahrgang, Nr.62
Gemeindebrief Winter 2022
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                                   Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,

die Advents‐ und Weihnachtszeit ist          Satz? Vielleicht, weil manch einer mit
immer eine ganz besondere Zeit im Jahr       seinem Geschenk eine Erwartung an
und viele von uns machen sich                den anderen verbindet, weil er
Gedanken, wie wir Freunde und                vielleicht den anderen in eine
Verwandte beschenken können. Haben           bestimmte Richtung drängen oder eine
Sie sich schon einmal darüber Gedanken       Abhängigkeit schaffen möchte. Im
gemacht,      warum      wir    uns     an   Extremfall führt das zu Korruption und
Weihnachten gegenseitig beschenken?          Machtmissbrauch.
Ich     habe     darüber     verschiedene    Ich wünsche Ihnen für die Advents‐ und
Erklärungen gefunden, die alle irgendwie     Weihnachtstage: Nehmen Sie für sich
schlüssig sind. So sollen Geschenke an       das Geschenk Gottes vorbehaltlos an,
die Geburt Jesu als weihnachtliches          der im positiven Sinn in Ihr Leben
Geschenk Gottes an die Menschen              treten möchte. Er erwartet keine
erinnern.     Das    Matthäus‐Evangelium     Gegenleistung.
erzählt von den Gaben der Heiligen Drei      Hierzu passt sehr schön ein Gebet von
Könige an das Jesuskind (Gold,               Heinrich Giesen: „Wir danken dir, du
Weihrauch und Myrre). Eine andere            heiliger    Gott,   dass   du     deine
Quelle zitiert Martin Luther, der das        Herrlichkeit nicht für dich behalten
Schenken       vom     Nikolaustag     auf   hast, sondern verschenkst. Als so
Weihnachten verlegt habe. Schenken ist       beschenkte, als geheiligte, als von dir
ja auch etwas, das dem Wesen des             herrlich gemachte Leute lass uns unser
Christentums entspricht. Es zeigt, dass      Leben führen.“
wir uns einem anderen Menschen
zuwenden, ihm auf diese Weise unsere         Ihr Rüdiger Klotz
Liebe zeigen.
Kürzlich habe ich ein Gebet von Harald
Bretschneider gelesen: „Schenke uns,
Gott,    die    Freiheit    einander    zu
unterstützen und zu helfen, ohne danach
Gegenleistungen einzufordern. Stecke
uns mit deiner Großzügigkeit an.
Schenke uns Freude, dem anderen einen
Vorteil zu gewähren und auf den eigenen
zu verzichten.“
Ich glaube, dass dieser Gedanke sehr
wertvoll ist. Schenken ist im christlichen
Sinn eine Form von Nächstenliebe ohne
Hintergedanken. Ich gebe etwas von mir,
ohne vom anderen eine Gegenleistung zu
erwarten.
Harald Bretschneider fährt in seinem
Gebet so fort: „Heile die Wunden der
Opfer       von       Korruption       und
Machtmissbrauch.“ Warum noch dieser
in diesem Zusammenhang verstörende
Gemeindebrief Winter 2022
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    Angedacht: PIETER BRUEGELS Winterbild
    Kinder lieben Wimmelbilder ‐ und Er‐     Lange Jahre hat man Pieter Bruegel
    wachsene ebenso. Es ist für mich die     als Bauernmaler gesehen, der mit
    reine Freude am Suchen und Finden.       Detailfreude das Leben im Brabant
    Ein Winter‐Wimmelbild hat Pieter         des 16. Jahrhunderts schildert, fröh‐
    Bruegel 1566 gemalt. Er war vielleicht   lich und unbekümmert, bisweilen
    sogar der Erfinder der Wimmelbilder.     auch deftig und schonungslos. Erst
    Und wahrscheinlich erging es den Er‐     spät hat man begonnen, die Figuren
    wachsenen damals nicht anders als        und Szenen tiefer zu deuten und die
    den Kindern heute: Die Augen suchen      versteckten Botschaften zu entde‐
    das Bild ab, so viele Einzelheiten, so   cken.
    viele einzelne Geschichten und so un‐
    terschiedliche Personen. Überall gibt    Auf den ersten Blick gleicht das Ge‐
    es etwas zu entdecken.                   mälde den beliebten Monatsbildern,
                                             und das Schlachten des Schweines
    Vor allen Einzelheiten war mein erster   (unten links) weist in den Monat De‐
    Eindruck: Ein Bild der „guten alten      zember. Bei genauer Betrachtung
    Zeit“, als es im Winter noch viel        zeigt es sich aber, dass es nicht ir‐
    Schnee gab und man auf jedem See         gendein Tag im Dezember ist und
    Schlittschuhlaufen konnte.               auch nicht irgendein beliebiges Jahr.
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Die Winterbilder Pieter Bruegels gehö‐   täuscht, werden immer mehr Men‐
ren in die sogenannte „Kleine Eis‐       schen evangelisch. Die Herrschenden
zeit“, eine Kälteperiode, die von der    bekämpfen mit Gewalt den neuen
Mitte des 16. Jahrhunderts bis ins 19.   Glauben, es kommt zu Verhaftungen
Jahrhundert reichte und sich durch       und Hinrichtungen. Nach allem, was
lange, kalte Winter auszeichnete, die    wir wissen, war Pieter Bruegel auf
von Überschwemmungen und Dürren          Ausgleich und Verständigung aus. Das
begleitet waren. In den rund 45 Jah‐     lässt sich aus seinen Bildern herausle‐
ren seines Lebens hat Bruegel 23 ex‐     sen. Seine Auftraggeber waren ein‐
trem eisige Winter erlebt, wobei der     flussreiche Katholiken, aber wie der
von 1564/65 als besonders einschnei‐     Künstler seine Themen behandelt,
dend gilt. Die Chroniken berichten       zeigt eine gewisse Zurückhaltung.
von Vögeln, die tot vom Himmel fie‐
len, Menschen verloren Ohren, Hände      Und mitten in all dem erzählt er die
und Füße, einige erfroren einfach un‐    Weihnachtsgeschichte. Maria und Jo‐
terwegs. Besonders betroffen waren       sef sind erst auf den zweiten Blick zu
die Armen, ihre Zahl wuchs sprunghaft    entdecken. Josef geht mit einer Zim‐
an. Hinzu kam eine Lebensmittel‐         mermannssäge vor dem Esel her, Ma‐
knappheit im ganzen Land sowie ein       ria trägt ein weites, blaues Gewand,
Mangel an Holz und Holzkohle.            das an die Darstellungen der Schutz‐
                                         mantelmadonna erinnert. Ansonsten
Diese Not findet auch in dem Bild ih‐    gleicht sie den anderen Bauersfrauen
ren Niederschlag. Ein Mann lädt einen    aus Flandern, und käme sie nicht auf
gefällten Baum auf, die Sträucher am     einem Esel geritten und hätte dazu
Ufer sind abgeschlagen worden, Men‐      noch den Ochsen zur Seite, sie würde
schen sammeln sich am Feuer.             nicht weiter auffallen. Josef zeigt
Und zugleich macht sich Winterver‐       mit der Hand zum Gasthaus, wo sich
gnügen breit: Kinder toben im Schnee,    die Menschen drängeln, um ihre Steu‐
sie rutschen auf dem Eis herum, ein      ern abzuliefern. Volkszählung bedeu‐
Mann füllt Bier oder Wein ab. Die Be‐    tet Steuerabgabe, zur Zeit Jesu wie
richte der Zeit erzählen davon, wie      auch in den Tagen Pieter Bruegels.
Zuckerwaren und Würstchen sowie          Dicht drängen sich die Leute vor dem
Branntwein verkauft wurden.              Wirtshaus „Zum grünen Kranz“, in
                                         dem das Steuerbüro untergebracht ist
Wie so oft treffen sich verschiedene     und die Namen in das Steuerbuch ein‐
Wirklichkeiten: Was für die einen ein    getragen werden.
heiterer Wintertag ist, ist für andere
die Herausforderung, mit der Not ih‐     Eine bunte Mischung von Personen hat
res Lebens zurechtzukommen, und          sich dort eingefunden, Adlige und
manchmal schlagen sie daraus auch        Bauern, Wohlhabende und einfache
Kapital.                                 Leute. 1566 regiert der spanische Kö‐
                                         nig Philipp II. Brabant. Seine Statthal‐
Brabant, damals eines der reichsten      terin Margarethe von Parma hat sich
Länder Europas, leidet unter den         mehrfach beim reichen Bankier Jan
Missernten, dem Rückgang des Han‐        Vleminck Geld leihen müssen, um ih‐
dels und unter großen Spannungen.        re Soldaten zu bezahlen. Im Jahr
Von ausbleibenden Reformen ent‐          1566 hat dieser dann das Recht zur
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    Steuererhebung erhalten, es ist seine     Fast könnte man dabei Josef und Ma‐
    erste Volkszählung und Steuerschät‐       ria übersehen, die still und beinahe
    zung. Die Verbindung zur Volkszählung     gleichmütig durch das Bild schreiten.
    in Bethlehem stellt sich so beinahe       Der Blick der werdenden Mutter ist in
    von selbst her.                           sich versunken, sie trägt in sich den
                                              künftigen Heiland. Und nach allem
    Jan Vleminck wird als Auftraggeber        Suchen und Entdecken ruhen meine
    des Bildes vermutet. Der Anlass war       Augen inmitten des Wirrwarrs auf
    seine erste Steuererhebung in Brabant     dieser kleinen Szene.
    1566. Es ist also ein Meditationsbild
    für einen reichen und wohl auch gläu‐     So unscheinbar hat es begonnen –
    bigen Bankier. Auffallend sind die vie‐   Weihnachten in Bethlehem, in Bra‐
    len Holzräder in dem Bild, nicht          bant, bei uns. Leicht zu übersehen.
    zufällig steht in der Mitte des Gemäl‐    Aber am nächsten Tag ist das Kind
    des ein einzelnes verlorenes Rad. Das     geboren, ist Gott auf diese Welt ge‐
    Rad ist ein Symbol des Schicksals, des    kommen. Mitten hinein in unser Ge‐
    Vergehens und Neuentstehens, des          wimmel, unsere Freuden und Sorgen.
    Aufblühens und Untergehens, des Er‐       Und er ist und bleibt unser Halt und
    folges und des Niederganges. Das ge‐      unsere Hoffnung, gerade auch in un‐
    samte Bild ist davon bestimmt, aber       sicheren Zeiten.
    auch das Land Brabant, das zwischen
    Wohlstand und drohendem Niedergang        Gesegnete Advents‐ und Weihnachts‐
    steht. Unruhig ist das Leben, eine uns‐   tage – Pfarrer Stefan Engelhart
    tete Pilgerreise.
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Stiftungsfest Kirchengemeinde Untermünkheim
Am 21.10. lud die Stiftung „Kirchenge‐
meinde Untermünkheim“ zum diesjäh‐
rigen Stiftungsfest ein. Lorenz Kraft
vom Stiftungsrat hat über die Entwick‐
lung der Stiftung berichtet. In den 5
Jahren des Bestehens der Stiftung hat
sich dank vieler Zustiftungen das Stif‐
tungsvermögen auf über 115.000€ ge‐
steigert. Lorenz Kraft bedankte sich
bei allen Personen, die die Stiftung
unterstützen.

Der Stiftungsertrag, den die Stiftung
in diesem Jahr ausschütten kann, soll
auf zwei Projekte aufgeteilt werden.
500€ pro Monat (über den Zeitraum
von zwei Jahren) wurden stellvertre‐      dienste und eine schon in der Bibel
tend an Pfarrer Stefan Engelhart über‐    genannte Art des Gotteslobs, das uns
geben, um eine Musikerstelle über         außerordentlich wichtig ist.
zwei Jahre finanzieren zu können. Ge‐
sucht und gefunden werden soll eine       Als weiteres Projekt konnte die Arbeit
Person, die in der Kirchengemeinde        von Pfarrer Andreas Kammer bei Over‐
Untermünkheim die Musik voranbrin‐        seas Council mit 1.500€ bedacht wer‐
gen soll. Dabei geht es in erster Linie   den. Mit diesem Betrag kann ein Jahr
um die Anleitung Jugendlicher und         lang die Ausbildung eines Gemeinde‐
Musikteams, die sich in der Gottes‐       leiters in Afrika finanziert werden.
dienstbegleitung einbringen. Musik ist    Pfarrer Kammer, der neben seiner Tä‐
ein wesentlicher Teil unserer Gottes‐     tigkeit als Pfarrer in unserer Gemein‐
                                          de     auch     Geschäftsführer    des
                                          Missionswerks Overseas Council ist,
                                          berichtete im Anschluss sehr anschau‐
                                          lich und ausführlich über die wichtige
                                          Arbeit in der weltweiten Kirche. Die
                                          anwesenden Besucher waren sichtlich
                                          beeindruckt     und verabschiedeten
                                          Pfarrer Kammer mit Applaus in den
                                          späten Freitagabend.

                                          Umrahmt wurde das diesjährige Stif‐
                                          tungsfest vom Posaunenchor unter der
                                          Leitung von Tobias Renz mit schwung‐
                                          vollen Bläsersätzen. Mit „Abend ward,
                                          bald kommt die Nacht“ setzte der Po‐
                                          saunenchor den Schlusspunkt, bevor
                                          Pfarrer Engelhart alle Anwesenden un‐
                                          ter den Segen Gottes stellte.
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    Winternothilfe Ukraine

                                                        Sachen in die Ukraine zu
                                                        fahren. Außerdem wer‐
                                                        den uns zwei LKWs zur
                                                        Verfügung gestellt. (siehe
                                                        Bild).
                                                        Im Vertrauen darauf, dass
                                                        Jesus dafür sorgen wird,
                                                        dass wir ausreichend fi‐
                                                        nanzielle Mittel haben
                                                        werden, sind wir bereits
                                                        dabei, die Sachen zusam‐
                                                        menzustellen und zu be‐
                                                        stellen, die dringend
                                                        benötigt werden.
                                                        Wenn Sie dabei mithelfen
    Dieses Bild habe ich vor wenigen Tagen    wollen, können Sie das über unser
    von unseren Mitarbeitern aus der          Spendenkonto tun:
    Ukraine bekommen. Es wurde in Kiew
    aufgenommen.
    Die russische Armee hat in den letzten    Overseas Council Europe
    Wochen mit Raketen die Energie‐Infra‐     Spendenkonto:     DE63 5206 0410
    struktur in der Ukraine massiv zer‐       0005 2598 60
    stört.     Daher können inzwischen        Stichwort: Winternothilfe Ukraine
    unzählige Menschen nicht mehr heizen
    oder nur noch ab und zu auf Sparflam‐     Ein großes Ölheizgebläse kostet
    me.                                       620€, ein Generator 500€, Gas Hei‐
    Mit unserer Mitarbeiterin in der Ukrai‐   zöfen 160€ zehn Decken 300€ und
    ne haben wir überlegt, wie wir da         zehn Taschenlampen 220€.
    schnell helfen können. In den Bibel‐
    schulen, die wir begleiten, und in Räu‐   Pfr. Andreas Kammer
    men von Kirchengemeinden
    sollen Wärmestuben eingerich‐
    tet werden. Dazu wollen wir so
    schnell wie möglich Ölheizge‐
    bläse zusammen mit Generato‐
    ren    sowie     Decken     und
    aufladbare Taschenlampen in
    die Ukraine bringen. Für klei‐
    nere Räume kaufen wir Gas‐
    heizöfen mit Sauerstoffmangel‐
    sicherung.
    Innerhalb weniger Stunden ha‐
    ben wir freiwillige Fahrer ge‐
    funden, die bereit sind, die
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Kinderheim St. Stephen´s in Embu

Seit über 20 Jahren wird das Heim für    rin Rev. Mercy immer Anfang eines
ehemalige Straßenkinder in Embu von      neuen Jahres erstellt und auf der Ho‐
der Matthäusgemeinde Hessental und       mepage der Matthäusgemeinde
der Kirchengemeinde Untermünkheim        www.matthaeusgemeinde.de
unterstützt. Das Motto der Einrich‐      veröffentlicht. Wir sind dankbar für
tung: „Kindern Gottes eine Chance ge‐    Ihre Spenden, die es in all den Jah‐
ben” – denn ohne diese Hilfe müssten     ren ermöglicht haben, für eine ver‐
sich viele Kinder Embus auf der Straße   lässliche Unterstützung des Heims
mit Betteln und Stehlen durchs Leben     mit rund 10.000€ im Jahr zu sorgen.
schlagen. Viele werden auch abhängig
von legal erhältlichen Substanzen wie    Spendenkonto:
Flüssigkleber, die beim Schnüffeln ei‐   Ev. Kirchenpflege Hessental
ne halluzinogene Wirkung entfalten.      IBAN: DE76 622 500 30 000 7455627
Vielfach sind Verelendung und ein frü‐   Stichwort: Kinderheim Kenia
her Tod die Folge.
Das Kinderheim St. Stephen´s sorgt
derzeit für den Lebensunterhalt von
91 Kindern. Davon leben 43 Kinder auf
dem Gelände des Heims. Die anderen
werden außerhalb in Familien unter‐
gebracht, die bereit waren, Heimkin‐
der bei sich aufzunehmen.        Diese
Familien erhalten Unterstützung, um
für die zusätzlichen Kosten (Essen,
Kleidung, Bildung und Gesundheitsfür‐
sorge) aufkommen zu können. Außer‐
dem werden die Familien durch
Sozialarbeiter begleitet.
Ein Jahresbericht wird von der Leite‐
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 Was muss ein Pfarrer lernen, um einen guten
 Dienst in der Gemeinde zu tun?
     Nach vielen Jahren war es nun im Sep‐       haben wir zwei der Referenten der
     tember das erste Mal, dass sich die Ver‐    Fortbildungstagung getroffen, die un‐
     treter der verschiedenen Bibelschulen in    sere Mitarbeiterin eingeladen hatte.
     Angola wieder trafen, darunter auch IS‐     Sie fragten mich, wieso ich portugie‐
     TEL, das theologische Seminar, an dem       sisch sprechen könne. Ich erklärte,
     meine Frau und ich unterrichten haben.      dass ich von 2003 bis 2008 bei ISTEL
     Und was für ein Treffen es war! 42 Dele‐    unterrichtet habe. Da antwortete der
     gierte kamen im Süden Angolas zusam‐        eine: „Dann bis Du der Pastor Andreas!
     men, um sich Gedanken zu machen, wie        Du warst mein Lehrer und hast mich
     ihre Lehrpläne noch besser an ihren Kon‐    beim Abschlussexamen geprüft!
     text angepasst werden können. Dieses        Im Flugzeug tippte mir dann jemand
     Treffen wurde von unserer Mitarbeiterin     auf die Schulter und begrüßte mich
     Dr. Verena Schafroth vorbereitet und        herzlich. Es war Isaias – einer meiner
     durchgeführt. Ein Team von sie‐
     ben Dozenten aus Angola, Brasi‐
     lien, den USA und Deutschland
     hat sie dabei unterstützt. Bei
     dem Treffen ging es um die Fra‐
     ge: „Wie muss die Ausbildung in
     Angola aussehen, damit die zu‐
     künftigen Pastoren einen guten
     Dienst in ihren Gemeinden
     tun?“
     Die Bibelschulen wurden dabei
     ermutigt, die ehemaligen Stu‐
     denten (und deren Gemein‐
     den!) zu befragen, wie man sie
     hätte noch besser auf ihren
     Dienst vorbereiten können.                  Studenten, die ich bei ISTEL unter‐
                                                 richtet habe (siehe Foto). Er ist inzwi‐
     Welch großen Einfluss unsere Partner‐       schen der Generalsekretär seiner
     schulen in ihrem Land haben, wurde mir      Kirche (das entspricht dem, was bei
     in diesen Tagen ebenfalls deutlich: Schon   uns ein Bischof ist)! Er war zufällig
     am Flughafen in der Hauptstadt Luanda       auch gerade auf dem Weg nach Luban‐
                                                 go.
                                                 Dann erzählten viele Teilnehmer der
                                                 verschiedenen Bibelschulen bei der
                                                 Vorstellung, dass sie selbst bei ISTEL
                                                 studiert haben!
                                                 Das bedeutet, ISTEL bildet Multiplika‐
                                                 toren aus, die dann wieder Multiplika‐
                                                 toren ausbilden!

                                                                  Pfr. Andreas Kammer
11

Mission im 21. Jahrhundert

Wie die Mission begann:                  nen die gute Nachricht verkündeten
Jesus war etwa drei Jahre lang mit       und Kranke heilten.
seinen zwölf Jüngern unterwegs. Er       Paulus war einer der ersten Missiona‐
hat die gute Nachricht vom Reich Got‐    re, der auch den „Heiden“ das Evan‐
tes verkündigt, Kranke geheilt, Beses‐   gelium     verkündigt     hat.     An
sene von Dämonen befreit und             verschiedenen Orten in der heutigen
schließlich sein Leben hingegeben.       Türkei und Griechenlands hat er Ge‐
Als die Jünger erkannten, dass er der    meinden gegründet und Menschen zu
Sohn Gottes ist und an ihn glaubten,     Jüngern gemacht. Später hat er dann
veränderte das ihr Leben.                Menschen, die von ihm im Wort Got‐
Bevor Jesus an Himmelfahrt zu seinem     tes geschult worden waren, als Ge‐
himmlischen Vater zurückkehrte, sagte    meindeleiter eingesetzt.
er zu ihnen:                             Und so hat sich das Evangelium wie
„Wie mich mein Vater gesandt hat, so     ein Lauffeuer in Asien und Europa
sende ich Euch“ Joh. 20,21               ausgebreitet und hat innerhalb weni‐
„Geht zu allen Völkern und macht die     ger Jahrzehnte die gesamte damalige
Menschen zu meinen Jüngern; tauft        Welt verändert.
sie auf den Namen Gottes des Vaters
und des Sohnes und des Heiligen Geis‐
tes und lehrt sie alles zu befolgen,     Mission in der Neuzeit:
was ich Euch geboten habe.“ Matth.       Ab dem 19. Jahrhundert hat sich das
28, 19+20                                Evangelium in ähnlicher Geschwin‐
Und so wurden die Jünger zu Hoff‐        digkeit wie in der Urkirche in Afrika,
nungsträgern für andere, indem sie ih‐   Südamerika und Asien ausgebreitet.
                                         Die Mission entwickelte sich dabei
                                         grob in drei Phasen:

                                                    Phase 1: Pioniermission
                                                    Missionare reisten nach
                                                    Afrika, Lateinamerika und
                                                    Asien. Sie verkündeten
                                                    das     Evangelium    und
                                                    machten Menschen zu
                                                    Jüngern.
                                                    Dabei errichteten sie
                                                    Missionsstationen      mit
                                                    Schulen und Krankensta‐
                                                    tionen.
12

                                                          Phase 2: Gemeindegrün‐
                                                          dungen
                                                          Missionare gründeten an
                                                          verschiedenen Orten ein‐
                                                          zelne Gemeinden. Sie
                                                          waren selbst die Gemein‐
                                                          deleiter und lehrten die
                                                          jungen    Christen   das
                                                          Evangelium.

     Und heute?                                entspricht 25.000 – 40.000 neuen Ge‐
     Die Situation heute ist eine völlig an‐   meinden!
     dere: In den ehemaligen Missionslän‐      Wie können diese Menschen im Glau‐
     dern entstehen inzwischen täglich         ben wachsen und zu Jüngern wer‐
     zahlreiche neue Gemeinden.                den?
     Allein in Afrika werden jährlich 13       Das lässt sich allein mit Missionaren
     Millionen Menschen Christen – das         nicht mehr bewerkstelligen. Es gibt

     in Deutschland zur Zeit insgesamt         Phase 3: Einheimische Gemeindelei‐
     etwa 3000 Missionare, die weltweit        ter machen die Menschen zu Jün‐
     tätig sind. Missionare können nur         gern.
     noch einen Bruchteil des Bedarfs de‐      Die jungen Kirchen in Afrika, Latein‐
     cken.                                     amerika und Asien haben inzwischen
     Deshalb braucht es in der jetzigen        selbst die Verantwortung übernom‐
     Phase der Mission vor allem einhei‐       men und bilden Gemeindeleiter ‐
     mische Gemeindeleiter:
13

das heißt Pastoren, Evangelisten, Dia‐   Die Ausbildung von einheimischen
kone etc. im eigenen Kontext aus.        Gemeindeleitern ist derzeit die
Dabei brauchen sie jedoch unsere Hil‐    wichtigste Aufgabe in der Mission.
fe.                                      Zwar gibt es viele Missionswerke, die
Overseas Council Europe, die Organi‐     Missionare aussenden (was nach wie
sation, für die ich arbeite, unter‐      vor wichtig ist!), aber nur ganz weni‐
stützt weltweit die Kirchen bei dieser   ge, welche die Ausbildung einheimi‐
Herausforderung.                         scher Gemeindeleiter unterstützen.
Durch Patenschaften ermöglichen wir      Ebenso unterstützen viele Gemein‐
Studenten in den ehemaligen Missi‐       den Missionare, aber ganz wenige die
onsländern eine Ausbildung an einer      Ausbildung einheimischer Gemeinde‐
Bibelschule.                             leiter. Dabei kostet die Ausbildung
                                         eines einheimischen Leiters nur etwa
Unser Netzwerk arbeitet mit etwa 150     1500 Euro für ein Jahr! Ich freue
Bibelschulen in 60 Ländern zusam‐        mich sehr darüber, dass in der Ge‐
men. Wir unterstützen dabei aber         meinde     Untermünkheim       bereits
nicht nur die zukünftigen Gemeinde‐      durch die Stiftung und von Privatper‐
leiter, sondern auch die Bibelschulen.   sonen die Kosten für die Ausbildung
Durch Berater werden die Schulen be‐     von zwei Gemeindeleitern in Afrika
gleitet und Fortbildungen durchge‐       übernommen wurden. Wenn Sie ger‐
führt,      um       die    Ausbildung   ne auch eine Patenschaft (oder einen
kontinuierlich zu verbessern. Außer‐     Teil davon) übernehmen wollen, mel‐
dem helfen wir den Schulen, die          den Sie sich einfach bei mir. Die Stu‐
Lernbedingungen, z.B. mit neuen Bü‐      denten schicken zwei Mal im Jahr
chern oder Computern, zu verbes‐         einen kurzen Brief, in dem sie kurz
sern.                                    von sich berichten.

                                         Ihr Pfarrer Andreas Kammer
14

         Mitgliederversammlung des Vereins für
         Jugendarbeit und Gemeindeaufbau e.V.

     Am 24.10.2022 fand die jährliche Mit‐    seinem Impuls über die Engel‐Skala
     gliederversammlung des Vereins für       die Gemeinsamkeiten zwischen der
     Jugendarbeit und Gemeindeaufbau          weltweiten Missionsarbeit und der lo‐
     e.V. mit ca. 20 anwesenden Mitglie‐      kalen Gemeindearbeit auf, worüber
     dern statt. Die bürgerliche Gemeinde     angeregte Diskussionen entstanden.
     wurde von Hermann Stapf vertreten,
     der in seinem Grußwort die Wichtig‐      Der Bericht über die finanzielle Si‐
     keit der Vereinsarbeit für die Kinder    tuation des Vereins bietet jedoch et‐
     und Jugendlichen im Ort hervorhob.       was weniger Grund zur Freude. Damit
                                              die Arbeit 2022 fortgesetzt werden
     Der Vorstand berichtete von einem er‐    konnte, musste ein 5‐stelliger Betrag
     eignisreichen Vereinsjahr mit Aktionen   aus den Rücklagen entnommen wer‐
     wie Plätzchenverkauf, Neujahrskar‐       den. Für das Jahr 2023 bleibt es
     ten, Maiwanderung und Getränkever‐       spannend, wie wir die Stelle unserer
     kauf bei einigen Konzerten, wovon die    Jugendreferentin weiter finanzieren
     Vereinskasse profitieren durfte. Unse‐   können. Wir hoffen und beten für
     re Jugendreferentin Thatjana Majer,      weitere finanzielle Unterstützung, da
     die ihre Aufbauausbildung zur Diako‐     sich auch die Vereinsrücklagen dem
     nin abschließen konnte, berichtete       Ende zu neigen.
     von ihrer Arbeit im vergangenen Jahr.    Vielen Dank allen, die den Verein fi‐
     Speziell zu erwähnen sind dabei die      nanziell seit vielen Jahre unterstüt‐
     wieder aufblühende Bubenjungschar        zen.
     und der Teenkreis, welcher gerne von
     den Jugendlichen angenommen wird.                        Martin Offenhäußer
     Pfarrer Andreas Kammer zeigte mit
15

„Morgen kommt der Nikolaus“
KLEIN­und­Groß­Gottesdienst am 5. Dezember

Mit einem Theaterstück der dritten        kam dann im Hof des Rößlermuseums
Grundschulklasse, das an den mutigen      ein mit originalem „Nikolaus – Bischof
und hilfreichen Nikolaus aus Myra er‐     von Myra“‐Kostüm ausgestatteter Mit‐
innerte, stimmte das KLEIN‐und‐Groß‐      arbeiter als Nikolaus zum Einsatz.
Gottesdienstteam mit Pfarrer Engel‐                        Pfr. Stefan Engelhart
hart die Kinder in Untermünkeim auf
den Nikolaustag ein. Anschließend

Energiesparen in der Kirchengemeinde
Nicht nur viele unserer Gemeindeglie‐     Auch die Gottesdienste in Enslingen
der beteiligen sich am Energiesparen,     werden in den beiden Monaten von
auch die Kirchengemeinde selbst be‐       der St. Bricciuskirche in den Saal des
teiligt sich aktiv.                       Bürgerhauses verlegt.
In den Wintermonaten Januar und Fe‐       Diese Zeit wird von der Firma Nagel
bruar werden die Gottesdienste in Un‐     in Schwäbisch Hall genutzt, um die
termünkheim nicht in der Kilians‐         neue Bankheizung einzubauen. Die
kirche, sondern im Gemeindehaus ge‐       Arbeiten sollen bis Ostern abge‐
feiert, das mit sehr viel weniger Ener‐   schlossen sein.
gie geheizt werden kann.
16

 60+ Seniorenarbeit in der Gemeinde Untermünkheim
 Der Seniorenarbeit wird innerhalb der        einen Betrag ins Spendenkässle im Bus
 Gemeinde Untermünkheim ein hoher             freuen wir uns. 01590/4389479 oder
 Stellenwert eingeräumt. Schon vor vielen     0791/97087‐35
 Jahren wurden die Grundlagen dafür ge‐       Über das Generationenbündnis Mehr‐
 legt, dass wir heute über dieses gute An‐    miteinander‐schaffen wird ein Bürger‐
 gebot verfügen können. Dazu tragen           fahrdienst im Umkreis von rund 20 km
 aktuell die bürgerliche Gemeinde, die        über die Gemeindegrenze hinaus ange‐
 Vereine, die Kirchen und damit auch un‐      boten. Wenn Sie Interesse und Bedarf
 sere Kirchengemeinde bei. Ziel ist, in den   haben, können Sie sich melden unter:
 Bereichen zu unterstützen und zu ergän‐      01590/4389494 oder 0791/97087‐36 oder
 zen, wo es nötig und rechtlich möglich       E‐Mail:    mehr‐miteinander‐schaffen@t‐
 ist. Das Angebot ist nicht konkurrierend     online.de. Mehr auf der Homepage der
 und breit gefächert. Dafür stehen viele      Kirchengemeinde unter dem Stichwort:
 öffentliche Räumlichkeiten und natürlich     Sorgende Gemeinde. Auch dieses Ange‐
 auch unser Gemeindehaus zur Verfügung.       bot ist ehrenamtlich getragen.
                                              In allen Teilorten stehen bunte Mitfahr‐
                                              bänke. Im letzten Gemeindebrief wurde
                                              darüber ausführlich berichtet.

                                              Hilfe rund ums Haus
                                              Über Mehr‐miteinander‐schaffen wird
                                              auch eine Unterstützung beim Einkauf,
                                              im Haushalt, im Garten, bei der Kinder‐
                                              betreuung, bei PC‐Fragen und bei vielem
                                              anderen angeboten. Bei allen Diensten
                                              handelt es sich um eine gelegentliche
                                              Unterstützung, deren Machbarkeit in Ab‐
                                              sprache mit der Anlaufstelle und den eh‐
                                              renamtlichen Helfern abgestimmt wird.
                                              Kontakt ist ebenfalls 01590/4389494
                                              oder 0791/97087‐36. Mehr auf der Ho‐
 Mobilität                                    mepage der Kirchengemeinde unter dem
 Der Seniorenbus fährt innerhalb der Ge‐      Stichwort: Sorgende Gemeinde.
 meinde Untermünkheim an Werktagen
 von 8.00 bis 12.00 und von 13.30 bis         Verein für Diakonie und Seelsorge
 17.00 Uhr. Die bürgerliche Gemeinde          Wir sind da, wenn Menschen Hilfe brau‐
 stellt das Fahrzeug und trägt dafür alle     chen. Wir nehmen uns Zeit für Gesprä‐
 Kosten. Das Angebot ist für den Fahrgast     che. Wir besuchen ältere und kranke
 kostenfrei und verpflichtet den Fahrgast     Menschen, um ihnen zur Seite zu stehen
 zu nichts. Die Fahrer und Koordinatoren      und bieten Entlastung. Wir unterstützen
 sind ehrenamtlich tätig. Ihre Anfrage und    Menschen in schwierigen Lebenssituatio‐
 Ihren Anruf nehmen wir gerne entgegen.       nen und bei alltäglichen Aufgaben, die
 Über Spenden an die Gemeinde oder            sie alleine nicht bewältigen können. Es
17

ist gut und wichtig, dass es auch noch   chengemeinde. Themen des ablau‐
einen anderen Seniorenkreis gibt,        fenden Jahres waren u.a. Training
wenn das Vergessen überwiegen soll‐      für Körper, Geist und Seele, ein ös‐
te. Dieser Seniorenkreis fand lange      terlicher Nachmittag, ein Sommer‐
Zeit im Gemeindehaus statt. Leider       fest mit Grillen und Drehorgel, ein
muss dieser aktuell pausieren. Der       Besuch bei den Landfrauen Enslin‐
Verein für Diakonie und Seelsorge un‐    gen, Reisen ohne Koffer, aber auch
serer Kirchengemeinde kann aber auch     Themen zu Geschichte, Gesellschaft
hier weiterhelfen. Ansprechpartner       und noch vieles andere mehr stehen
sind Pfarrer Stefan Engelhart unter      auf dem Programm. Auskünfte geben
0791/6805 und Regine Hammer unter        Heide Engelhart unter 0791/9780482
0791/84637.                              und     Carmen      Maschke    unter
An Sonntagen                             0791/9781977. Jede(r) kann dazu
Auch tut es gut, dass wir unseren        kommen und teilhaben.
Glauben offen und frei leben können      Die Bürgerliche Gemeinde Unter‐
und dürfen. Wir freuen uns, wenn wir     münkheim bietet alle zwei Jahre
sonntags gemeinsam Gottesdienst fei‐     einen Ausflug für alle Senioren der
ern. Die Gottesdienstzeiten sind im      Gemeinde an. Die Teilnahme war
Rathausboten veröffentlicht. Jeder ist   bisher kostenfrei. Über den Rathaus‐
herzlich eingeladen. Wenn Fahrdiens‐     boten und die Homepage der Ge‐
te nötig sind, melden Sie sich.          meinde (www.untermuenkheim.de)
                                         wird eingeladen. Durch die besonde‐
Offene Seniorenarbeit                    re Situation seit 2020 kam es zu ei‐
Der Seniorenverein Untermünkheim         ner Unterbrechung des Angebots.
bietet eine offene Seniorenarbeit mit
monatlichen Angeboten für alle an. Es    Adventlicher Nachmittag am
handelt sich um kein Angebot der Kir‐    03. Advent (11.12.2022) um
                                         14.00 Uhr in der Weinbrennerhalle
18
                                                Darüber hinaus
                                                Vereine, Kirchen …. ‐ Kontakte, An‐
                                                sprache und Geselligkeit erhalten
                                                oder neu /wieder aufbauen ist für
                                                unser Wohlbefinden von elementarer
                                                Bedeutung. Der Rathausbote gibt wö‐
                                                chentlich einen Überblick, was von
                                                wem wo angeboten wird.
                                                Über den Landkreis und Kreissenio‐
                                                renrat sind Broschüren und Leitfäden
                                                erschienen, die im Landratsamt und
                                                in den Rathäusern erhältlich sind.
                                                Die bürgerliche Gemeinde hat am
     Immer am dritten Advent bieten die         Sportgelände Steinach einen Mehrge‐
     bürgerliche Gemeinde und die Kirchen‐      nerationen‐Spielplatz zum Verweilen
     gemeine Untermünkheim einen ge‐            und zum aktiv Sein und Bleiben für
     meinschaftlich      getragenen      und    alle Generationen errichtet. Weiter
     finanzierten adventlichen Nachmittag       gibt es in der Hohlert am Radweg auf
     für alle Senioren der Gemeinde an. Ne‐     der gegenüberliegenden Kocherseite
     ben Kaffee, Getränken und Gebäck gibt      ein öffentlich zugängliches Kneippbe‐
     es weihnachtliche Weisen und jedes         cken. Von Untermünkheim gelangt
     Jahr ein wechselndes Hauptthema. In        man über die Brücke der B19 und
     diesem Jahr steht das Singen im Focus.     über die Brücke in Haagen dorthin.
     Um allen Senior(inn)en eine Teilnahme      Weiter gibt es in unserer Gemeinde
     zu ermöglichen fährt ein kostenloser       viele Spazier‐ und Wanderwege, um
     Bus durch alle Orte und bringt die Gäs‐    unsere Natur und Schöpfung einzuat‐
     te anschließend wieder zurück. Der         men und zu genießen. Zum Verweilen
     Fahrplan wird im Rathausboten veröf‐       gibt es immer wieder ein Bänkle.
     fentlicht. Wenn der Bus eine zu hohe
     Hürde sein sollte, wenden Sie sich bitte                    Christoph Maschke
     rechtzeitig an den Bürgerfahrdienst.
19
20

     Mehr­Miteinander­Schaffen
     Spendenübergabe im Landratsamt

     „Sehen und helfen“: Mehl, Nu­              nicht aus den Augen zu verlieren.
     deln und Geld für gemeinnüt­               Über die begünstigten sozialen Ein‐
     zige Projekte im Landkreis                 richtungen kommen die Spenden di‐
                                                rekt bei den Menschen in unserer
     Schwäbisch Hall – Landrat                  Heimat an. Mein herzlicher Dank
     Gerhard Bauer dankt Be­                    hierfür geht an die Belegschaft der
     triebsratsvorsitzenden    der              EnBW ODR.“ Selbstverständlich stan‐
     EnBW ODR bei der Spenden­                  den auch die vielseitigen Tätigkeits‐
     übergabe im Landratsamt                    felder der begünstigten Projekte im
                                                Fokus der Veranstaltung. „Mit der Ta‐
     Im Rahmen der Aktion „Sehen und            fel Crailsheim, der Initiative Mehr‐
     helfen“ unterstützt die Belegschaft        Miteinander‐Schaffen     Untermünk‐
     der EnBW Ostwürttemberg Donau              heim, der Covid‐Chaos‐Crew Oberes
     Ries (ODR) auch in diesem Jahr wie‐        Bühlertal und dem Krankenpflegeför‐
     der gemeinnützige Zwecke im Land‐          derverein Blaufelden sehen wir einen
     kreis Schwäbisch Hall. Mit einer           bunten Strauß an tollen Beispielen,
     Spendensumme von insgesamt 5000            wie man sich für seine Mitmenschen
     Euro wurden nun die Tafel Crails‐          einbringen kann. Diesen ehrenamtli‐
     heim, die Initiative „Mehr‐Miteinan‐       chen Einsatz sollten wir uns alle im‐
     der‐Schaffen“ Untermünkheim, die           mer wieder ins Bewusstsein rufen.
     „Covid‐Chaos‐Crew Oberes Bühler‐           Das verdient Anerkennung“, unter‐
     tal“ und der Krankenpflegeförderver‐       strich Landrat Gerhard Bauer.
     ein Blaufelden bedacht. Landrat            Auch Thorsten Häußer, der Betriebs‐
     Gerhard Bauer lud alle Beteiligten         ratsvorsitzende der EnBW ODR pflich‐
     kürzlich zur Spendenübergabe mit           tete dem nur bei: „Es sind Menschen
     dem EnBW ODR‐Betriebsratsvorsit‐           wie Sie alle, die unsere Welt jeden
     zenden Thorsten Häußer ins Landrat‐        Tag ein bisschen besser machen. Ich
     samt Schwäbisch Hall ein.                  freue mich sehr, dass wir Ihre Arbeit
                                                durch die große Spendenbereitschaft
     „Es ist ganz fantastisch, dass durch das   innerhalb unserer Belegschaft unter‐
     Engagement der Mitarbeiterinnen und        stützen können.“
     Mitarbeiter der EnBW ODR auch in die‐      Die jährliche Spendenaktion „Sehen
     sem Jahr wieder soziale Projekte in un‐    und helfen“ der EnBW ODR hat bei
     serem schönen Landkreis Schwäbisch         der Firma eine feste Tradition. Die
     Hall gefördert werden können“, hob         ODRler werden nicht müde, soziale
     Landrat Gerhard Bauer bei der Begrü‐       Einrichtungen in ihrem Verbreitungs‐
     ßung seiner Gäste hervor. „Gerade in       gebiet mit großzügigen Spenden zu
     diesen schwierigen Zeiten ist es wich‐     unterstützen, dies geschieht in Form
     tig, positive Nachrichten wie diese        von Geldspenden sowie durch das
21

Spenden ihrer Mehrarbeitsstunden. So   der Mitarbeiterschaft der EnBW ODR
kamen bei der 2003 vom ODR‐Be‐         für die großzügige Unterstützung von
triebsrat ins Leben gerufenen Aktion   Mehr‐Miteinander–Schaffen.
bis heute über 430.000 Euro zusam‐
men. Knapp 400 Mitarbeiterinnen und    Bildunterschrift: Landrat Gerhard
Mitarbeiter der EnBW ODR und ihrer     Bauer, EnBW ODR‐Betriebsratsvorsit‐
Tochtergesellschaft Netze ODR, der     zender Thorsten Häußer und Team‐
EnBW‐Tochter NetCom BW sowie etli‐     leiter Simon Rupp (v.h.l.), bei der

che Pensionäre beteiligten sich Ende   Spendenübergabe mit den Vertretern
des vergangenen Jahres wieder und      der Tafel Crailsheim, „Mehr‐Mitein‐
spendeten in Summe nahezu 38.000       ander‐Schaffen“     Untermünkheim,
Euro.                                  CCC Oberes Bühlertal und dem Kran‐
                                       kenpflegeförderverein    Blaufelden,
Martin Albrecht und Magdalene Zim‐     bei der Spendenübergabe im Land‐
mermann nahmen im Landratsamt die      ratsamt Schwäbisch Hall.
Spende in Höhe von 1000 Euro entge‐
gen und bedankten sich herzlich bei    Foto: Landratsamt Schwäbisch Hall
22

     Sefora Nelson ­ live in Untermünkheim
     am 9. Oktober 2022
                                                mit uns, wenn der Akku leer ist? Hat
                                                Gott mich da wirklich im Blick oder
                                                hat er mich übersehen? Nein, für Gott
                                                sind wir dreidimensional und Jesus
                                                spricht zu uns: 'Kommet her zu mir al‐
                                                le, die ihr mühselig und beladen seid;
                                                ich will euch erquicken'.

                                                Dann folgte auch schon bald ihr be‐
                                                kanntestes Lied:‚Lege deine Sorgen
                                                nieder, leg sie ab in meine Hand, du
                                                brauchst mir nichts zu erklären, denn
                                                ich hab dich längst erkannt‘. Das Pu‐
                                                blikum stimmte sofort in den Gesang
                                                mit ein, wie auch bei vielen anderen
     Die Lebendige Gemeinde ChristusBe‐         Liedern. Sefora Nelson besitzt die Ga‐
     wegung und die Ev. Kirchengemeinde         be, sehr schnell mit dem Publikum in
     Untermünkheim hatten am zweiten            Beziehung zu treten, und so entsteht
     Sonntag im Oktober zu einem Konzert        Resonanz, die durch den Raum
     mit Sefora Nelson eingeladen und die       schwingt und alles zum Klingen
     Besucher kamen ‐ Jung und Alt, von         bringt.
     nah und fern. Bereits kurz nach Saal‐
     öffnung war die Weinbrennerhalle gut       Sefora Nelson kann nicht nur mit ih‐
     gefüllt und Hausmeister Tobias Renz        ren Liedern unterhalten, zwischen
     musste zu den schon gestellten Stüh‐       den einzelnen Songs schwäbelte sie
     len viele weitere aufstellen.              munter drauflos und erzählte auf au‐
                                                thentische und witzige Art Geschich‐
     Kein Wunder, denn Sefora Nelson ist        ten aus ihrem Leben. Ihre humorvolle
     aus der christlichen Musikszene nicht      Erzählweise machte Schweres leich‐
     mehr wegzudenken. Die Künstlerin ist       ter, ohne es zu bagatellisieren.
     in einer italo‐deutschen Großfamilie
     aufgewachsen und zog schon früh nach       Sie erzählte auch Geschichten aus der
     Chicago, um dort Gesang und Theolo‐        Bibel, z.B. die des Königs David, der
     gie zu studieren, und diese Kombinati‐     als jüngstes Kind das Vieh hüten
     on ist charakteristisch für ihre Lieder.   musste. Als sein Vater Isai seine Söhne
                                                dem Propheten Samuel vorstellte,
     Zu Beginn des Konzertes präsentierte       ließ er David erst gar nicht rufen. Da
     sie dem Publikum ihre neuen Lieder,        war hoher Besuch gekommen und Da‐
     unter anderem 'Dreidimensional'. Die‐      vid war schlicht bei den Schafen ver‐
     ser Song erzählt davon, wie wir uns in     gessen worden. Er musste sich seinen
     den sozialen Medien präsentieren, im‐      Platz in der Welt erkämpfen und er
     mer gut drauf, gut gelaunte Sommer‐        begann zu singen ‐ so entstand der
     menschen       ‐     reduziert    auf      bekannteste Psalm, Psalm 23 : ‚Der
     zweidimensional. Aber was geschieht        Herr ist mein Hirte‘.
23
Viele Menschen kennen diesen Psalm
auswendig und fühlen sich durch die
Zeilen getröstet und ermutigt. Sefora
Nelson hat diesen Psalm auf ihre eige‐
ne Art und Weise vertont. Ihre Stimme
beherrscht sowohl die tiefen als auch
die hohen Stimmlagen, und bei einem
gesungenen Gebet aus dem 3. Jahr‐
hundert erklingen sogar irische Töne
in der Halle.

Natürlich drängt sich heute auch die
Frage auf: Wo ist Gott, wenn man die
Welt nicht mehr versteht? Ihre Ant‐
wort: Gott loben ‐ nicht als Verdrän‐
gung, sondern als Quelle der Kraft.
Und so sang Sefora Nelson zusammen
mit dem Publikum klassische Lobpreis‐
lieder, und alle stimmten mit ein in
das Lied: ‚Meine Seele sei ermutigt, in
den Kämpfen dieser Zeit, geht doch
mit dir durch die Stürme, seine Liebe
alle Zeit‘.

Nach diesem Lied meinte Sefora Nel‐
son: "So schee bei aich, hätt ich gar
net denkt." Auch das Publikum fand
das Konzert sehr schön und dankte Se‐
fora Nelson mit langanhaltendem Ap‐       Lebendige Gemeinde die Organisati‐
plaus. Und wir danken allen, die bei      on im Vorfeld übernommen hatte.
der Vorbereitung vor Ort mitgearbei‐
tet haben – und Pfarrer Jochen Bau‐                              Birgit Zorn
mann aus Gschwend, der für die
24

     ChurchNight 2022
                                               Faszination: krass, was in diesen Kir‐
                                               chenräumen alles aufgefangen wird,
                                               was hier alles passieren kann. Stau‐
                                               nen, Geschäftigkeit, Freude, Feiern,
                                               Normalität – Leben. Und wer hätte
                                               gedacht, dass offenstehende Türen
                                               schon oft Einladung genug sind, um
                                               einen Schritt in die Kirche zu wagen.
                                               Die Vorbereitungsarbeiten gehen wei‐
                                               ter: Zwei Techniker nehmen sich hier‐
                                               für schon am Sonntag sechs Stunden
                                               Zeit, um alles, so gut es geht, für
                                               Montag vorzubereiten.
                                               Montags stehen dann ca. 15 Jugendli‐
                                               che ab 12.30 Uhr in der Kirche: Auf‐
                                               bau von Licht‐ und Tontechnik, Bar
                                               und Deko im Kirchenschiff folgen. Wir
                                               liegen gut in der Zeit. Beim Sound‐
                                               check der Band wird klar: Dieser
     Es ist Samstag. Die Kirchen‐ und Ge‐      Abend wird richtig gut! Die Vorfreude
     meindehaustüren stehen offen. Hier        steigt und die Nervosität auch.
     tut sich was. Podeste, Sofas, Tische      Um 19 Uhr heißt es dann wieder: Tür
     und Technikelemente werden von acht       auf, kommt rein! Insgesamt sind
     Jugendlichen in die Kirche getragen.      knapp 200 Leute an diesem Abend in
     Innerhalb von zwei Stunden sind die       unsere Kirche gekommen. Und ich be‐
     ersten Vorbereitungen erledigt. Mit       ginne zu staunen: „Was Jugendliche
     Vorfreude und Motivation lässt es sich    auf die Beine stellen können, krass!
     einfach gut arbeiten.                     Wow, diese neu formierte Band – sie
     Währenddessen lugen immer mal wie‐        spielt, als würde sie das schon immer
     der Passanten vorsichtig in die Kirche.   tun.“ Innerlich mache ich eine Mo‐
     Was findet hier statt? Dürfen wir die     mentaufnahme zum Mitnehmen. Ich
     Kirche besichtigen?                       spüre Dankbarkeit für diese alten Kir‐
     „Klar! Kommen Sie rein. Wir bereiten      chenräume, die helfen, Neuem Aus‐
     hier gerade „nur“ die Church Night        druck zu verleihen.
     vor.“                                     An diesem Abend findet Lobpreis
     Staunend betrachtet eine Frau am          statt, der berührt und abholt. Wir hö‐
     Samstag die Ornamente im Altarbe‐         ren eine Predigt von Philip Obrige‐
     reich. Um sie herum wuselt es, finden     witsch – Jugendreferent aus Gaildorf –
     Absprachen statt – sie schießt ein Foto   mit HipHop‐Einlage, die einprägsam
     vom Altar und wünscht uns noch viel       ist. Wir spüren von welch großer Lie‐
     Spaß.                                     be er erfasst wurde und nehmen mit,
     Voller Freude werden genau dort – vor     dass wir Superkräfte als ChristInnen
     dem Altar, unter dem Kreuz – am Mon‐      haben, die Leben verändern können.
     tagabend Jugendliche tanzen und fei‐      An persönlichen Beispielen stellt er
     ern. Mich überkommt ein Gefühl von        dar, was unser Gebet, was unsere
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                                          Tanzfläche. Noch bevor DJ JM auf‐
                                          legt, sammeln sich die Jugendlichen
                                          im vorderen Bereich der Kirche. Und
                                          als die Musik dann losgeht – da steigt
                                          die Freude auf das nächste Level.
                                          Geschätzte 80 Jugendliche tanzen
                                          zwei Stunden ohne Unterbrechung!
                                          Zwei Stunden ausgelassene Freude.
                                          Vor dem Altar, unter dem Kreuz.
                                          Um 00.30 Uhr ist dann alles dank der
                                          Tatkraft von ca. 15 Jugendlichen ab‐
                                          gebaut. Sie haben bis dahin durchge‐
                                          halten. Einen Moment halte ich inne:
                                          Wieder stehe ich staunend in dieser
                                          unserer Kirche. Sie sieht wieder ganz
                                          normal aus. Und irgendwie wirkt sie
                                          immer noch voll. Diese Räume fas‐
                                          sen so vieles. Freude, Trauer, Jung,
                                          Alt, Auftanken, Reinkommen, Raus‐
                                          gehen, Stilles und Lautes – und bei
                                          all dem ist alles ausgerichtet auf
Hoffnung, was unsere Worte und Taten      den Altar, auf dem das Kreuz Jesu
bewirken können. „Ihr seid die Super‐     steht. Ich werde den Gedanken nicht
heldInnen in eurem persönlichen           los, dass es genauso sein sollte.
Film!“, so Philip. Nicht durch uns        Am Tag danach bekommen wir ein
selbst sind wir stark wie SuperheldIn‐    tolles Feedback, das all das auf den
nen, sondern durch Christus in uns und    Punkt bringt: „Es hat mir gestern
an unserer Seite.                         Abend echt gut gefallen! Danke für
Eine weitere innere Momentaufnahme        diesen tollen Abend und [euren] tol‐
mache ich am Schluss des Gottes‐          len Einsatz! Ich fand es – mir fehlen
dienstes: In einer gefüllten Kirche er‐   die Worte – gigantisch, wie sehr Je‐
klingt mit jungen Stimmen das Vater       sus im Mittelpunkt stand und gefei‐
Unser. Gänsehaut!                         ert wurde!“.
Nach dem Gottesdienst helfen viele                                  Lena Hofer
mit und alle warten gespannt auf die
26
                                             Straße ein Loch für die Rohre ausgeho‐
                                             ben werden. Es stellte sich jedoch her‐
                                             aus, dass das Wurzelwerk zu dicht war
                                             und das Spezialgerät nicht durchkam.
                                             Daher wurde bei einer Großaktion Ende
                                             Oktober nicht nur der große Ahornbaum
                                             hinter der Garage, sondern auch der
                                             deutlich kleinere Ahornbaum an der
                                             Straße gefällt. Die Firma Fischer hat
                                             einen 60 ‐Tonner Kranwagen zur Verfü‐
                                             gung gestellt, an dessen Seile die riesi‐
                                             gen Äste zunächst befestigt wurden,
                                             bevor diese vom Baumkletterer abge‐
                                             sägt wurden. Anschließend wurden die
                                             Baumteile mit dem Kran auf die Haupt‐

 Bauarbeiten ums
 Pfarrhaus in Enslingen
 In Enslingen wurde entlang des Weges, der
 von der Hauptstraße am Pfarrhaus vorbei
 hoch zum Enselbachweg führt, eine neue
 Abwasserleitung verlegt.
 Im oberen Teil wurden die Rohre auf dem
 Grundstück des Pfarrgartens verlegt.
 Oberhalb der Garage führen die Rohre
 dann wieder zurück auf den Weg.
 Die Erdhubarbeiten haben zunächst von
 der Langenburger Straße aus begonnen.
 Mit einem speziellen Saugbagger sollte
 unter den Wurzeln des Ahornbaums an der

                                             straße gehievt. Von dort wurden sie mit
                                             einem Bagger auf ein naheliegendes
                                             Feld gebracht, wo sie dann von Freiwil‐
                                             ligen zerlegt und abtransportiert wer‐
                                             den konnten. Für die beiden gefällten
                                             Bäume sollen nun zwei neue Bäume auf
                                             dem Pfarrgrundstück gepflanzt werden.
                                             Mit einem Teil des Aushubs für die Lei‐
                                             tungen wurden im Pfarrgarten Ebenen
                                             angelegt, so dass der Rasen zukünftig
                                             leichter gepflegt werden kann.
27
Gedenktafeln für die Gefallenen und
Vermissten des Ersten Weltkrieges
– Erinnerung und Mahnung
Als vor längerer Zeit der Gedanke ge‐
fasst wurde, die Gedenktafeln wieder
im Kirchenraum aufzuhängen, dachte
niemand von uns daran, dass es in ab‐
sehbarer Zeit wieder einen Krieg in
Europa geben würde. Inzwischen tobt
in der Ukraine schon seit Ende Februar
2022 der zerstörerische Angriffskrieg
Russlands.
Damit die Gefallenen und Vermissten
des Ersten Weltkriegs nicht in Verges‐
senheit geraten, hatte der Verein für     und dem Malermeister Häfner in Hall
Christliche Kunst den künstlerischen      übertragen.
Entwurf einer Gedenktafel von Profes‐     Die fertiggestellten Gedenktafeln
sor M. Elsäßer empfohlen. Dieser woll‐    sollten am letzten Sonntag des Kir‐
te dazu gerne die Örtlichkeit in          chenjahrs 1920 im Kirchenraum auf‐
Augenschein nehmen. Parallel dazu         gehängt werden. Dazu schrieb Pfarrer
hatte sich auch der Bruder von Pfarrer    Fink am 27. Januar 1921 im Protokoll
Fink, Dr. Ing. Eugen Fink, Bauinspektor   des Kirchengemeinderats: „Die Ge‐
in Hamburg, bereit erklärt, der Ge‐       denktafeln für die Gefallenen sind am
meinde einen eigenen Entwurf zum          Sonntag 21. November 1920 beim Ge‐
Geschenk zu machen. Dieses Angebot        dächtnis‐Gottesdienst an die Toten
nahm der Kirchengemeinderat dan‐          aufgehängt und der Gemeinde über‐
kend an und beschloss, von diesem         geben worden.“ Bis zur Restaurierung
Entwurf zwei Tafeln aus Holz herstel‐     des Kircheninnenraums im Jahr 1958
len zu lassen. Die Arbeiten wurden        hingen sie links und rechts im Chorbo‐
dem hiesigen Schreinermeister Bölz        gen. Bei den Restaurierungsarbeiten
                                          wurden in den Chorbögen verschiede‐
                                          ne florale Malereien, eine Engelsfigur
                                          und die Darstellung der klugen und
                                          törichten Jungfrauen freigelegt, so‐
                                          dass für die Gefallenentafeln dort
                                          kein Platz mehr war. Sie fristeten
                                          fortan ihr Dasein im Dachboden des
                                          Kirchenschiffs. Auf Anregung des Ar‐
                                          beitskreises Ortsgeschichte Enslingen
                                          reparierte Schreinermeister Heinz
                                          Rößler die aus dem Leim gegangenen
                                          Tafeln, sodass die Gedenktafeln jetzt
                                          wieder einen würdigen Platz an der
                                          nördlichen Emporewand gefunden ha‐
                                          ben.
                                                            Hermann Kratochvil
28

     Glaube im 21. Jahrhundert

     Am Thementag am 19. November ha‐           Weg. Das sind Menschen, denen Jesus
     ben wir über verschiedene Zugänge          auf der Suche nach der Wahrheit be‐
     gesprochen, Gott zu erleben. Oliver        gegnet. Ein wichtiger Vertreter ist
     Schippers hat uns 9 Wege vorgestellt,      Dietrich Bonhoeffer. Der rationale
     wie Menschen Gott erfahren. Diese 9        Zugang ist für Menschen wertvoll, die
     Wege beruhen auf einer breit angeleg‐      den Glauben gerne mit dem Verstand
     ten Gemeindestudie von Christian A.        ergreifen und beim Lesen von guter
     Schwarz.                                   geistlicher Literatur Gott nahekom‐
     Oliver Schippers stellte diese Wege        men. Der Theologe Karl Barth gehört
     mit einem Schaubild dar (siehe nächs‐      sicher zu dieser Gruppe.
     te Seite). In der Mitte ist Jesus. Nun     Beim sinnlichen Weg erleben Men‐
     gibt es Menschen, die besonders über       schen Gott bzw. Jesus durch geistli‐
     das Wahre Zugang zu Jesus finden. An‐      che Musik oder durch die Kunst. Der
     dere finden über das Schöne den Weg        Künstler Marc Chagall oder Johann
     zu Gott bzw. zu Jesus und wieder an‐       Sebastian Bach stehen für diese
     dere durch das Gute.                       Gruppe, die Gott besonders durch
     Zur ersten Gruppe gehört der bibel‐        das Schöne erfahren.
     zentrierte Weg. Auf diesem Weg erle‐       Wieder andere Menschen haben
     ben Menschen Gott ganz besonders           einen sakramentalen Zugang zu
     beim Bibellesen/ Bibelstudium. Martin      Gott. Sie erfahren Jesus besonders
     Luther ist da sicher ein gutes Beispiel.   im Abendmahl oder durch eine per‐
     Daneben gibt es den rechtgläubigen         sönliche Segnung. Dieser Weg findet
29

viele Vertreter in der orthodoxen Kir‐   tauschten uns darüber aus, wie uns
che.                                     Gott begegnet. Danach wurden diese
Dann gibt es Menschen, die sich wün‐     verschiedenen Wege noch in Grup‐
schen, eins zu werden mit Gott. Das      pen praktiziert: Die einen lasen zu‐
ist der mystische Zugang, wie man ihn    sammen in der Bibel und tauschten
z.B. bei Taizee ‐ Andachten erleben      sich darüber aus, andere sangen
kann.                                    Lobpreislieder, in einer anderen
Auf dem enthusiastischen Weg erle‐       Gruppe wurde füreinander gebetet,
ben Menschen Gott besonders dann,        andere waren in Gottes Schöpfung
wenn sie Gott fröhlich anbeten. Diese    unterwegs und wieder andere setz‐
Menschen fühlen sich Jesus besonders     ten sich mit der Barmer Theologi‐
nahe, z.B. in einem Lobpreisgottes‐      schen Erklärung auseinander.
dienst.                                  Es war für alle Teilnehmer eine ech‐
Mutter Theresa ist eine Vertreterin      te Horizonterweiterung und viele
des asketischen Weges. Es sind Men‐      haben Lust bekommen, auch noch
schen, die gerne Verzicht leben und      neue Wege kennenzulernen, Jesus zu
gerade darin Gott begegnen. Gleich       erleben.
daneben liegt der missionarisch/ dia‐
konische Zugang zu Jesus. Für diese
Menschen ist der missionarische oder
diakonische Einsatz für andere wichti‐
ger Bestandteil ihres Glaubens.
Nach der Vorstellung dieser ver‐
schiedenen Wege sollte jeder
Teilnehmer sich einem die‐
ser 9 Wege, Gott zu er‐
fahren, zuordnen. Zu
jedem Weg war ein
Plakat im Raum auf‐
gehängt. Es war
spannend zu se‐
hen, dass wir Teil‐
nehmer         uns
ziemlich gleich‐
mäßig im Raum
verteilt    hatten
und kaum ein Pla‐
kat ohne einen
Vertreter blieb. An‐
schließend stellten
wir uns mit einem
Teilnehmer/ einer Teil‐
nehmerin      zusammen,
der/die auf der anderen
Seite des Raumes stand, und
30

     MAN 2022

     war, was die durch Corona bedingten      Der Boule‐Abend bei Rüdiger Klotz
     Veränderungen betrifft, wieder ein       war wie immer sehr entspannend, ein
     MAN‐Jahr ohne größere Einschränkun‐      schöner Sommerabend, an dem wir
     gen. An vier über das Jahr verteilten    sehr viel Spaß und Freude hatten.
     MAN‐Abenden erlebten wir abwechs‐        Und abschließend, beim Besuch des
     lungsreiche, lehrreiche und entspan‐     Biohofs Engelhardt, hat uns Hartmut
     nende Abende, auch mit Zeit zur          Engelhardt viel aus seinem reichen
     Begegnung untereinander.                 Erfahrungsschatz über biologischen
     Unser Start war ein sehr spannender      Anbau von Gurken, Tomaten, über
     und an kulinarischen Köstlichkeiten      Gewächshausanbau, Bewässerung und
     reicher Abend bei Karl Müller in Schö‐   vieles mehr weitergegeben. Beim ab‐
     nenberg, der uns in die hohe Kunst des   schließenden Zusammensitzen bei
     Brennens guter Tropfen einführte, von    Saitenwurst und Weck war klar: Wir
     denen wir auch einige genießen durf‐     freuen uns auf die nächsten MAN‐
     ten.                                     Abende im neuen Jahr. Dazu herzli‐
     Historisch weit zurück ging es am        che Einladung an alle Männer in un‐
     zweiten Abend, als wir im Mainhardter    serer Gemeinde und auch darüber
     Wald auf den Spuren der Römer am Li‐     hinaus. Infos über das Jahrespro‐
     mes unterwegs waren. Dabei gab es        gramm 2023 gibt es im nächsten Ge‐
     viele neue, auch teils sehr erstaunli‐   meindebrief.
     che Erkenntnisse aus dieser vergange‐                          Hartmut Müller
     nen Zeit.
31

Männervesper
Seit über 20 Jahren gibt es in unserer   wollen unsere Geschichte selber ge‐
Kirchengemeinde das Männervesper.        stalten. Das machen wir, indem wir
Einmal im Monat, jeweils am 3. Don‐      unsere Planung wieder aufgreifen
nerstag, von Januar bis Mai und von      und neue Veranstaltungen anbieten.
September bis November.                  Eckpunkte:
Über 160 Veranstaltungen konnten in      keine Altersgrenze
dieser Zeit mit unterschiedlichen The‐   konfessionsunabhängig
men stattfinden. Neben Glaubensfra‐      3. Donnerstag im Monat
gen greifen wir viele allgemeine         19:00 Uhr warmes Abendessen
Themen auf, die uns aktuell beschäf‐     20:00 Uhr Vortrag mit anschließender
tigen. Exkursionen runden das gesam‐     Diskussion
te Projekt ab.                           kein Eintritt, Spende zur Unkosten‐
Das Essen wird extra für uns gekocht.    deckung erbeten
Am Getränketisch ist Selbstbedienung.    Einladung im Rathausboten und im
Corona hat in den letzten zwei Jahren    internen Verteiler
Weltgeschichte geschrieben. Das hatte
auch Auswirkungen auf unsere Män‐                               Das MV‐Team
nerarbeit. Corona wird wohl seine Ge‐
schichte weiterschreiben, aber wir
32

                                    Am Freitagabend um 19:00 begann           nach Schwäbisch Hall, um dort Laser‐
                                    unsere Freizeit für Jugendliche ab 13     tech zu spielen. Dabei hatten wir je‐
                                    Jahren.                                   de Menge Spaß. In der Haller
Teen­Freizeit 11.11.22 ­ 13.11.22

                                    Die Teenies kamen voller Freude und       Innenstadt war auch der Startpunkt
                                    hatten die Abenteuerstimmung im           für Mr. X. Die Hinweise auf dem Weg
                                    Gepäck.                                   führten uns über die Geyersburg nach
                                    Nachdem alle angekommen waren             Untermünkheim zurück.
                                    und ihren Schlafplatz bezogen hatten,     Am     Gemeindehaus     angekommen,
                                    gab es zunächst Abendessen. Nach ein      mussten alle erst mal Pause machen.
                                    bisschen Freizeit bekamen wir Be‐         Nach gemeinsamem Grillen sahen wir
                                    such. Es war Christian Mogler, der uns    den Film „Ziemlich beste Freunde“.
                                    von seinen Erlebnissen erzählte.
                                    So gegen 21:30 Uhr starteten wir ein      Am Sonntagmorgen war Aufräumen
                                    Geländespiel, bei dem wir sehr viel       angesagt. Zum Abschluss des Wochen‐
                                    Spaß hatten. Es führte uns durch Un‐      endes besuchten wir alle zusammen
                                    termünkheim. Am Ende des Spiels wa‐       den Gottesdienst in Übrigshausen. Da‐
                                    ren alle völlig erschöpft und fielen in   nach gab es noch Martinsschiffle zur
                                    ihre Betten.                              Stärkung.

                                    Der Samstag begann mit einer Bibel‐
                                    arbeit zu der Geschichte von der          Es war eine sehr schöne Zeit.
                                    kranken Frau, die Jesus berührte und      Danke an alle, die mitgearbeitet ha‐
                                    geheilt wurde.                            ben!

                                    Mittags machten wir uns auf den Weg       Eure Teenkreis ‐ Mitarbeiter
33

Skifreizeit für Familien und Erwachsene in
Mittelberg (Kleinwalsertal)                mendingerhorn, Ifen und Kanzelwand
                                           sind alle mit dem Bus erreichbar.
19.02.2023 ­ 26.02.2023
                                           Zusätzlich gibt es auf der Hütte die
                                           Möglichkeit, Tischtennis, Tischfußball
Liebe Skifahrer                            und Darts zu spielen. Weitere Infor‐
und alle, die ein paar Tage in den         mationen und Bilder findet Ihr unter
winterlichen Bergen des Kleinwalser‐       www.gemsenhuette.at.
tales verbringen wollen. Wir laden
Euch ein, in dieser Zeit neben dem         Die Vergabe der 35 Plätze erfolgt
Wintersport eine gute Gemeinschaft         nach der Reihenfolge des Einganges
zu erleben und gemeinsame Zeit mit         der Anmeldungen
Singen, Beten und dem Hören auf
Gottes Wort zu verbringen.                 Weitere Infos und Anmeldungen (bit‐
                                           te schriftlich oder per E‐Mail):
Unsere Unterkunft, die "Gemsenhüt‐         Eberhard Horlacher
te", ist ein renoviertes und zur Selbst‐   Am Mühlberg 7
versorgerhütte             ausgebautes     74547 Untermünkheim
Bauernhaus in Mittelberg. Auf 400 m²       E‐Mail:
bietet sie viel Platz für Familien und     eberhard.horlacher@t‐online.de
Gruppen von 15 bis 35 Personen. Ihre
Lage ist ideal: Steinbockloipe und Ro‐     Wir freuen uns auf ein paar schöne
delberg liegen direkt am Haus. Vor         gemeinsame Tage in Schnee und Eis
der Haustüre befindet sich eine Bus‐       mit Gottes Wort, viel Spaß und guter
haltestelle. Berg‐ und Skischule mit       Laune.
Skiverleih, Verbindungslifte zum Wal‐
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