Gemeinsam sind wir stark! - Haus der Barmherzigkeit

Die Seite wird erstellt Georg-Thomas Baumann
 
WEITER LESEN
Gemeinsam sind wir stark! - Haus der Barmherzigkeit
Ausgabe 01/2021

                                                              Unser Blick auf
                                                              das Haus der
                                                              Barmherzigkeit.

                           Gemeinsam sind
                             wir stark!
                           365 Tage Corona – wie das Haus der Barmherzigkeit
                             mit Stärke und Einsatz den neuen Alltag in Zeiten
                                         der Pandemie meisterte.

   Augen auf /                       Da schau her /                       Blickwinkel /
   Bilanz & Ausblick:                Leben & Qualität:                    Bewegung & Lebenskraft:
   Dank Impfung langsam              Wie Physiotherapeut Daniel           Nadja Ernhofer – eine
   zurück zur Normalität             Preiser Autonomie fördert            starke Frau im Porträt
Gemeinsam sind wir stark! - Haus der Barmherzigkeit
Editorial

             Gemeinsam
            durch die Krise
             gewachsen

„In allem Negativen steckt etwas Positives“ und „Jede    Schutzausstattung. Auch die Behörden stellen uns
Krise bietet auch eine Chance“, heißt es oft. In unse-   dafür ein gutes Zeugnis aus – eine Rückmeldung,
rer herausfordernden Zeit, die noch immer von einer      die uns sehr freut.
gefährlichen Pandemie bestimmt wird, fällt es häufig
schwer, diesen Volksweisheiten etwas abzugewinnen.       Ich bin zuversichtlich, dass uns im Laufe des Jahres
Und doch: Wenn wir in dieser Ausgabe der IRIS auf        ein großer Schritt in Richtung Normalität gelingt –
ein Jahr mit dem Coronavirus zurückblicken, dann         vor allem auch dank der Impfung, die unsere Be-
tun wir dies nicht nur mit schwerem Herzen, sondern      wohner*innen, Mitarbeiter*innen und Kund*innen
auch mit Stolz und Dankbarkeit. Dankbar und stolz        optimistisch in die Zukunft blicken lässt. Einen Ein-
bin ich auf ein Team von knapp 2.000 Mitarbeiter*in-     druck davon gewinnen Sie ebenfalls in dieser Aus-
nen, die in der Krise über sich hinausgewachsen sind.    gabe der IRIS.
Auf den Zusammenhalt, der bereichsübergreifend zu
beobachten und in diesen schwierigen Zeiten noch         Normalität – für uns bedeutet das auch, nicht mehr
stärker geworden ist. Und auf die Taten vieler Einzel-   abgeschottet von der Gesellschaft, sondern wieder
ner, die zusammen für ein großartiges Ganzes gesorgt     ein Teil davon zu sein. Wir freuen uns darauf, unsere
haben – von unseren Pflegekräften, die an vorderster     Einrichtungen wieder mit Leben „von draußen“ zu
Front für den Schutz und das Wohlergehen unserer         füllen, unsere Kaffeehäuser zu öffnen, Veranstaltun-
Bewohner*innen und Kund*innen eingetreten sind,          gen abhalten und Feste feiern zu können. Schließlich
bis zu den vielen Mitarbeiter*innen im Hintergrund,      ist unsere Mission: „Leben ist auch erleben!“
die für technische, logistische, personelle und kuli-
narische Höchstleistungen gesorgt und das gesamte        Mit diesem hoffnungsvollen Ausblick wünsche ich
Unternehmen am Laufen gehalten haben.                    Ihnen eine abwechslungsreiche Lektüre!

Die Krise hat unser Selbstvertrauen gestärkt, gemein-
sam schwierigste Situationen meistern zu können.
Möglich gemacht hat das vor allem auch unsere gute
Vorbereitung, ein rascher wie regelmäßiger Einsatz       Univ.-Prof. Dr. Christoph Gisinger
des Krisenstabs und die zeitnahe Beschaffung von         Institutsdirektor

                                                                                                                 3
Gemeinsam sind wir stark! - Haus der Barmherzigkeit
Inhalt                                                                                                                                              Inhalt

            Inhalt                                                                 13
                                                                                  Blitzlichter
                                                                                                       20
                                                                                                     Ehrenamt mit
                                                                                                                         28Zitate
                                                                                                                                          34 Der
                                                               Augen auf                              Engagement                        Küchenvisionär

                    Impressum
                                                                   6
                                                                Bilanz einer
                                                                                   14
                                                                                 Tag der Pflege
                                                                                                       22
                                                                                                     Zahlenschau
                                                                                                                         30
                                                                                                                         Wir sagen
                                                                                                                                          36
                                                                                                                                        Feierstimmung
              Medieninhaber und Herausgeber:
                 Haus der Barmherzigkeit
               Seeböckgasse 30a | 1160 Wien
                                                                Bewältigung                                               Danke!         im Stadtheim
                      T +43 1 401 99-0
                    F +43 1 401 99-1308
                  info@hb.at | www.hb.at

                                                                   8                                                      31              38
                 Konzeption und Umsetzung:
        Kobza and The Hungry Eyes (KTHE) GmbH
   Redaktion: Haus der Barmherzigkeit, Kommunikation
 Druck: Print Alliance HAV Produktions GmbH, Bad Vöslau
           Lithografie: Farbantrieb Morak & Szutta
             Bildquellen Cover: Gregor Kuntscher
Innenteil: Ludwig Schedl, Gregor Kuntscher, Jonathan Clover,
            Haus der Barmherzigkeit, Shutterstock

        Alle Rechte vorbehalten. Alle enthaltenen Text-
       und Bildbeiträge sind urheberrechtlich geschützt         Impfung der                                              Die HABIT       Teamarbeit
      und geistiges Eigentum der jeweiligen Autor*innen
      und Gestalter*innen. Für unverlangt eingeschicktes
       Text- und Bildmaterial wird keine Haftung über-
                                                                 Hoffnung        Blickwinkel       Da schau her         Health Angels     im Fokus
       nommen. Druckfehler und Irrtümer vorbehalten.
                  © Haus der Barmherzigkeit
                UID-Nummer: ATU 16292205

                                                                  10
                                                                In Gedanken
                                                                                   16
                                                                                 Ein bewegtes
                                                                                                       24
                                                                                                      Der Lebens-
                                                                                                                          32
                                                                                                                          Wertvolle
                                                                                                                                          40
                                                                                                                                          Haus der
                                                                 ­verbunden         Leben          qualitätsproduzent   Unterstützung     IT-Power

       Gemeinsam durch
                         3                                        12 HB
                                                                                   18
                                                                                    MAKS®
                                                                                                       26
                                                                                                        Fit im
                                                                                                                                          42 In
      die Krise gewachsen                                      preisverdächtig   stellt sich vor      Homeoffice        Hing‘schaut       Memoriam

  4                                                                                                                                                       5
Gemeinsam sind wir stark! - Haus der Barmherzigkeit
Augen auf                                                                                                                                                                                    Bilanz einer Bewältigung

                                                                                                    Gleich zu Beginn der Pandemie         Mitarbeiter*innen verhinderten        „Wir waren ja eine der wenigen
                                                                                                    war vor allem die Beschaffung         großflächige, stations- und be-       Einrichtungen, die gleich zu Be-
                                                                                                    von Schutzausrüstung und Ver-         reichsübergreifende Infektions-       ginn impfen durften“, erinnert
                                                                                                    brauchsmaterialien ein wichtiges      cluster.                              sich Gisinger. „Wie ein Silberstreif
                                                                                                    Thema. Aber auch die Umsetzung                                              am Horizont hat dieses Thema
                                                                                                    des ersten „harten Lockdowns“         Ein Sommer mit Folgen                 Hoffnung gegeben.“ Das bestäti-
                                                                                                    Mitte März galt es zu bewältigen.     Anfang Mai endete der erste           gen hohe Durchimpfungsraten an
                                                                                                    „Unser oberstes Ziel war und ist      „harte Lockdown“. Die schrittwei-     allen Standorten, die durch groß-
                                                                                                    der Schutz unserer Bewohnerin-        se einberufenen Freiheiten brach-     angelegte Impfaktionen erreicht
                                                                                                    nen und Bewohner und gleich-          ten aber ein Dilemma mit sich:        werden konnten (siehe Seite 8).
                                                                                                    rangig der Schutz der Kolleginnen     Schutz versus Freiheit. „Pflegeein-
                                                                                                    und Kollegen. Nur so konnte bis       richtungen sahen sich mit Vor-        „Trotzdem befinden wir uns heute
                                                                                                    heute unsere hochwertige Pfle-        würfen konfrontiert: Man würde        noch mitten in der Bewältigung“,
                                                                                                    ge und Betreuung sichergestellt       entweder die Bewohnerinnen und        hält Gisinger fest. Dabei wird sonst
                                                                                                    werden“, erklärt der erfahrene In-    Bewohner zu wenig schützen oder       im HB gesellschaftliche Teilhabe
                                                                                                    ternist und Universitätsprofessor.    zu viel und somit in ihre Grund-      großgeschrieben: Offene Cafete-
                                                                                                    Die zum Teil digitalen Treffen des    rechte eingreifen“, sagt Gisinger.    rien, Friseure, Veranstaltungen,

Bilanz einer
                                                                                                    Krisenstabs waren essenziell. „Was    Die mediale Debatte machte die        Ausflüge und Aktionen sind ein
                                                                                                    mich besonders gefreut hat, war       Situation nicht einfacher. Im HB      wichtiger Bestandteil im Leben der
                                                                                                    das Erleben des Zusammenhalts.        galt es nun, das Management der       Bewohner*innen, Kund*innen,
                                                                                                    Auf allen Ebenen und an allen         ersten Monate zu analysieren und      aber auch aller Mitarbeiter*innen.
                                                                                                    Standorten wurden Synergien           nachzuschärfen. Besonders ge-         „Viel Kommen und Gehen! Das ist

Bewältigung
                                                                                                    maximal genutzt“, sagt Gisinger.      schätzt wurde der gute Informati-     ein großer Wunsch, der durch die
                                                                                                    Der Kernbereich erhielt umfas-        onsaustausch. Ein „Corona-News-       Impfung hoffentlich ermöglicht
                                                                                                    sende Unterstützung: So stellte die   letter“ der Geschäftsführung und      wird. Denn unser Motto ist ja:
                                                                                                    SANA GmbH mit ihrem 110-köp-          kollegialen Führung fand großen       Leben ist erleben. Und das betrifft
                                                                                                    figen Team die kulinarische Ver-      Anklang, wie eine aktuelle Perso-     nicht nur Pflegebedürftige, son-
                                                                                                    sorgung aller Mitarbeiter*innen       nalbefragung zeigt. „Die positive     dern jeden Menschen.“ Der der
                                                                                                    und Bewohner*innen sicher und         Rückmeldung der Mitarbeiterin-        Pandemie geschuldeten Aufmerk-
                                                                                                    sorgten Kolleg*innen u.a. aus der     nen und Mitarbeiter zum Corona-       samkeit für Pflegeberufe kann
                                                                                                    Therapie über eine neu eingerich-     Management hat uns sehr gefreut.      Gisinger viel Positives abgewinnen:
Ein Jahr Corona, ein Jahr Reagieren, Managen und Meistern.                                          tete telefonische Krisenhotline für   Zusätzlich waren die Cluster, die     „Wenn es etwas Gutes gibt, dann
Institutsdirektor Univ.-Prof. Dr. Christoph Gisinger gibt Einblick                                  seelischen Beistand. Projekte wie     in einigen Standorten auftraten,      die Sichtbarmachung aller unserer
                                                                                                    „Helfende Hände“ rekrutierten         überschaubar.“                        fabelhaften Kolleginnen und Kol-
in die Höhen und Tiefen der ersten 365 Tage einer Pandemie,                                         interne und externe Helfer*innen.                                           legen, mit höchster menschlicher
die auch vor dem Haus der Barmherzigkeit nicht Halt machte.                                         Die schnelle und nahtlose Um-         Eine ungewisse Zukunft                und fachlicher Kompetenz, mit
                                                                                                    setzung der Maßnahmen sowie die       Im Herbst und Winter stand            großartigem Einsatz, Zusammen-
                                                                                                    selbstlose Einsatzbereitschaft der    alles im Zeichen der Impfung:         arbeit und Durchhaltevermögen!“

                       „Corona“, „Pandemie“, „COVID-19“     alles“, sagt Institutsdirektor Chris-
                       – Begriffe, die viele kaum noch      toph Gisinger, „gerade bei einem                                   Die Pandemie im HB in Zahlen
                       hören können, trotzdem gehö-         exponentiellen Wachstum, mit
                       ren sie zur neuen Normalität. So     dem so ein Infektionsgeschehen
                                                                                                     198 Bewohner*innen Covid-positiv                                                          Februar 2020 bis
                       änderte sich Ende Februar 2020       einhergeht“. Es galt, sich zeitnah
                                                                                                                                                                                                  Februar 2021
                       schlagartig auch der Arbeitsalltag   auf mögliche „Corona-Szenarien“          171 Mitarbeiter*innen Covid-positiv
                       in allen HB Einrichtungen. Als die   vorzubereiten. Hygieneschulun-
Univ.-Prof. Dr.        Begriffe rund um das neuartige       gen, das Einrichten von Isolier-
                                                             stationen, die Zusammenstellung        712.000 Stk. OP-Masken und FFP2-Masken                   1.700 Stk. Schutzbrillen
Christoph Gisinger,    Coronavirus noch kaum in aller
Institutsdirektor      Munde waren, tagte im HB bereits     von speziellen Teams – das war          224.000 Stk. Schürzen, Kittel, Mäntel                    10.000 l Händedesinfektionsmittel
                       ein Krisenstab. „Schnelligkeit ist   nur der Anfang.                         12.000 Stk. Schnelltests seit Herbst 2020

5                                                                                                                                                                                                                  6
Gemeinsam sind wir stark! - Haus der Barmherzigkeit
Augen auf                                                                                                                                           Impfung der Hoffnung

                                                                                                                     Die bisherige Bilanz ist mehr als erfreulich. Denn
Das Haus der Barmherzigkeit zählte zu den ersten Pflege-      Die Corona-Impfung ist die wichtigste und wirk-
                                                              samste Maßnahme im Kampf gegen die Pandemie.           bereits fast 80 Prozent unserer Bewohner*innen und
einrichtungen in Österreich, die bereits Ende Dezember 2020   Umso größer war die Freude im Haus der Barmherzig-     ein ebenso hoher Anteil der Mitarbeiter*innen wur-
                                                              keit, als kurz vor Weihnachten feststand, dass noch    den geimpft (Stand: Anfang April). Und der Erfolg
Corona-Impfstoffe bekamen. Mittlerweile ist ein sehr          vor dem Jahreswechsel mit den ersten Impfungen         gibt uns recht. Dank der hohen Impfbeteiligung ist
großer Teil der Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen          begonnen werden kann. Anfangs war es noch unge-        die Anzahl der schweren Verläufe bei einer Covid-
                                                              wiss, wie man so kurzfristig und noch dazu zwischen    Erkrankung deutlich gesunken.
vor der gefährlichen Viruserkrankung geschützt.               den Weihnachtsfeiertagen eine Impfaktion im großen
                                                              Stil durchführen sollte. Dank dem unermüdlichen        Hoffnung Impfung
                                                              Einsatz unserer Mitarbeiter*innen konnten die ersten   Wir alle haben die Hoffnung, dass die Pandemie bald
                                                              Kolleg*innen und Bewohner*innen jedoch bereits         eingedämmt wird und wir Schritt für Schritt wieder
                                                              vor Silvester geimpft werden.                          in unser altes Leben zurückkehren können. Daher
                                                                                                                     haben wir einige Mitarbeiter*innen und eine Bewoh-
                                                              Blitzschnelle Umsetzung

                                                                                                                                           „
                                                                                                                     nerin gefragt, was für sie die Motivation war, sich
                                                              In nur zwei Arbeitstagen formierten sich in allen      impfen zu lassen.
                                                              drei Wiener HB Pflegeeinrichtungen abteilungs-
                                                              übergreifende Organisationsteams, die den hohen
                                                              administrativen, organisatorischen und logistischen
                                                              Ablauf managten. So wurden z. B. die Seminarräum-
                                                              lichkeiten kurzfristig in Impfstationen verwandelt,    „Ich habe mich im Februar gegen
                                                              um einen reibungslosen Impfablauf zu gewährleisten.    Covid-19 impfen lassen, weil ich unter
                                                                                                                     anderem uneingeschränkt reisen möchte.“
                                                              Die Impfdosen für die vier Pflegeheime wurden          Linda Herzele, diplomierte Gesundheits- und
                                                              über den Notruf Niederösterreich bereitgestellt und    Krankenpflegerin, HB Seeböckgasse
                                                              im Zuge von Impfstraßen in den jeweiligen Einrich-
                                                              tungen verabreicht. Diese richtete man in Zusammen-
                                                              arbeit mit der Stadt Wien auch in den vier Wiener      „Wenn einem die Möglichkeit geboten wird,
                                                              Tagesstrukturen von HABIT ein. „Alle Teams vor         sich zu impfen, sollte man sie jedenfalls
                                                              Ort waren motiviert und stolz, einen Beitrag leisten   nutzen. Ich fühle mich mit der Impfung
                                                              zu können. Ich bin immer noch tief beeindruckt         jedenfalls sicherer und bin vor einem schwe-
                                                              von der guten Energie und dem großartigen Einsatz      ren Verlauf geschützt. Ich habe in meiner
                                                              aller Berufsgruppen“, erzählt Andrea Kapounek,         eigenen Familie erlebt, wie schlimm die

Ein großer
                                                              Geschäftsführerin der Pflegeeinrichtungen Wien.        Langzeitfolgen sein können.“
                                                                                                                     Irmgard Barga, Bewohnerin Stephansheim
                                                              Persönliche Aufklärung
                                                              Rund um die Covid-Impfung herrschte anfangs auch
                                                              im HB etwas Verunsicherung. Der unermüdlichen          „Wenn ich jetzt aus den Medien mitbe-

Schritt in
                                                              Aufklärungsarbeit unserer Kolleg*innen ist es zu       komme, wie sehr die Menschen um einen
                                                              verdanken, dass wir dennoch viele unschlüssige Mit-    Impfstoff kämpfen müssen, bin ich wirklich
                                                              arbeiter*innen von der Notwendigkeit der Impfung       dankbar, dass wir schon die Möglichkeit
                                                              überzeugen konnten. „Ich bin mir sicher, dass wir      bekommen haben. Es gibt mir und meinem

Richtung
                                                              die weitere Verbreitung des Virus damit besser ein-    Umfeld ein Gefühl der Sicherheit.“
                                                              dämmen können“, ergänzt Renate Kraus, Geschäfts-       Pauline Zimmel, Leiterin Hospiz Stephansheim
                                                              führerin der Pflegeheime Niederösterreich.

                                                              Hohe Durchimpfungsrate

                                                                                                                                            “
Normalität
                                                              Seit dem Startschuss im Dezember gab es in unseren
                                                              Pflegeeinrichtungen in Wien und Niederösterreich
                                                              sowie bei HABIT viele weitere Impftermine.

7                                                                                                                                                                         8
Gemeinsam sind wir stark! - Haus der Barmherzigkeit
Augen auf                                                                                                                             In Gedanken verbunden

                                             „Wir haben nach einem Weg gesucht, wie wir mit
                                             unseren Bewohnerinnen und Bewohnern näher
                                             zusammenrücken und dennoch die in Pandemiezeiten
                                             so wichtige physische Distanz bewahren können.“

                                             „Ich wollte, dass Sie wissen, dass man an Sie denkt,
                                             und schicke Wärme und gute Gedanken zu Ihnen“,
                                             so der Gruß von Alma aus Wien. Die Botschaft von
                                             Amin aus Syrien: „Ich weiß, wie schwer die einsame
                                             Zeit sein kann, aber bitte bedenkt: Das Leben geht
                                             rauf und runter, es kommen auch wieder bessere Zei-
                                             ten, habt Geduld!“ Und aus Rankweil in Vorarlberg
                                             schickte Carmen „eine Herzensumarmung“. Das sind
                                             nur drei der rund 530 virtuellen Nachrichten an unse-
                                             re Bewohnerinnen und Bewohner, die uns im Dezem-
                                             ber über die Aktion „Denk an Dich“ aus allen Ecken
                                             des Landes – und darüber hinaus – erreicht haben.

                                             Soziale Nähe schaffen                                    lassen wollten“, so Hämmerle. Mithilfe der Heim-
                                             Das Ziel der Aktion? In Zeiten des Abstandhaltens        und Stationsleiter*innen erhielten so rund 20 Bewoh-

In Gedanken
                                             soziale Nähe zu schaffen. „Wir haben nach einem Weg      ner*innen, die selbst keine Familie und Angehörige
                                             gesucht, wie wir mit unseren Bewohnerinnen und           mehr haben, eine individuelle Botschaft.
                                             Bewohnern näher zusammenrücken und dennoch die
                                             in Pandemiezeiten so wichtige physische Distanz be-      Eine Aktion, die die Herzen erreicht hat
                                             wahren können“, erläutert Maria Hämmerle, Leiterin       Neben den Bewohner*innen standen auch die HB-
                                             HB Kommunikation und Fundraising. „Wir wollten           Mitarbeiter*innen, die in diesen besonders herausfor-

verbunden
                                             ihnen gerade in der Vorweihnachtszeit eine Freude        dernden Zeiten täglich Übermenschliches leisten, im
                                             bereiten und zeigen, dass die Menschen da draußen        Fokus der Grußbotschaften. „Ich habe
                                             in Gedanken bei ihnen sind.“                             immer wieder hineingelesen in die vielen Nach-
                                                                                                      richten und habe mich gefreut, wie viel Anteil doch
                                             Individuelle Botschaften                                 genommen wird“, erzählt Stationsleiterin Martina
                                             „Schick unseren Bewohnerinnen und Bewohnern              Wachler. „Es war eine berührende Aktion, die auch
                                             ein Denkandich“, lautete kurz darauf der Aufruf, der     die Herzen unserer Bewohnerinnen und Bewohner
                                             über die Social-Media-Kanäle des HB, den News-           erreicht hat.“ Eine Dame, die ihr in besonderer Er-
                                             letter und die Webseite nach draußen getragen wurde.     innerung bleibt, ist Hedwig, eine palliative Bewoh-
Näher zusammenrücken trotz physischer        Ein Appell, der schnell Wirkung zeigte. „Bereits am      nerin, die mittlerweile leider bereits verstorben ist.

Distanz – dass das auch in Corona-Zeiten     ersten Tag trudelten viele Nachrichten, Gedichte, auf-
                                             munternde Sprüche und verbindende Zeilen über die
                                                                                                      „Sie hat gestrahlt: Dass da jemand an mich denkt!“,
                                                                                                      so Martina Wachler. Auch Bewohner*innen, die sich
funktionieren kann, zeigt die Aktion „Denk   eigens dafür eingerichtete Landingpage bei uns ein“,     aufgrund ihrer Erkrankungen verbal nicht mehr

an Dich“, bei der virtuelle Nachrichten
                                             freut sich Hämmerle. Ein Zuspruch, der auch in den       äußern können, war die Freude anzumerken, wie
                                             folgenden Wochen nicht abreißen sollte – und sich        Stationsleiterin Anda Terzic erzählt: „Sie haben ein
für ganz reale Freude sorgten.               im Laufe der Zeit sogar erweiterte: „Bald erreichten     Lächeln über das ganze Gesicht gehabt, als wir ihnen
                                             uns Anfragen von Menschen, die jemandem eine be-         die Grußbotschaften vorgelesen haben.“
                                             sondere Freude machen und eine persönliche Weih-
                                             nachtskarte oder ein kleines Geschenk zukommen

9                                                                                                                                                        10
Gemeinsam sind wir stark! - Haus der Barmherzigkeit
Augen auf                                                                                                                                                                                                        Blitzlichter

                                                                                                               Aufkochen mit
                                                                                                               Geschichte
       Top 5 der familien-                                                                                     Bewohner*innen des HB Urbanusheim
       freundlichsten Arbeit-                                                                                  haben ihr kulinarisches Wissen in einem
                                                                                                               Kochbuch verewigt. In „Aufkochen – Alte
       geber Österreichs,                                                                                      Rezepte und Geschichten über das Leben
       Preis für die schönsten                                                                                 im östlichen Weinviertel“ hat die „LEADER-
                                                                                                               Region Weinviertel Ost“ originelle Rezepte
       Werbeartikel,                                                                                           und spannende Geschichten über Brauch-
       Trend top 300                                                                                           tum und die Lebenswelt einer vergangenen
                                                                                                               Zeit zusammengetragen. Heimleiter Gregor
                                                                                                               Kopa freut sich: „Unsere Bewohnerinnen
                                                     HB schwer beliebt
                                                     Die Agentur Milestones in Communication und die
                                                                                                               und Bewohner konnten sich mit ihren                            Mut machen
                                                     IMWF Institut für Management- und Wirtschafts-
                                                                                                               persönlichen Rezepten und Geschichten an
                                                                                                               der Erstellung des Buches beteiligen. Die
                                                                                                                                                                              per Mikrofon
                                                     forschung GmbH haben erneut die Studie BELIEBTE
                                                                                                               Rezepte im Kochbuch sind eine erfahrene
                                                     ARBEITGEBER in Kooperation mit dem #KURIER                                                                               Andreas Kauba, Geschäftsführer von
                                                                                                               Basis für gelungene Mahlzeiten!“
                                                     durchgeführt. Das HB wurde in erforderlichen Katego-                                                                     HABIT, durfte im Rahmen der Initiative
                Arbeiten im HB liegt im Trend        rien wie Unternehmenskultur, Familienfreundlichkeit,                                                                     „Mutmacher.fm“ vor ein Mikrofon treten
                Das zeigt das Gütesiegel „TOP Ar-    Karriere oder Gehalt hervorragend bewertet. Somit                                                                        und seine berufliche Laufbahn schildern.
                beitgeber“, das dem HB zum zweiten   darf mit Stolz das Gütesiegel als beliebter Arbeitgeber                                                                  Ganz persönlich berichtet er im Interview
                Mal in Folge verliehen wurde: Die    2021 getragen werden. Die Freude ist natürlich groß!                                                                     über seinen Weg zu HABIT, seine Jobinspi-
                300 besten Arbeitgeber werden vom                                                                                                                             ration und allgemeine Ausbildungschancen.
                Wirtschaftsmagazin trend, dem                                                                                                                                 Rund 40 Minuten dauert die Podcast-Folge
                Statistikunternehmen Statista, der                                                                                                                            und bietet einen spannenden Einblick.
                Bewertungsplattform kununu und                                                                                                                                Diese Initiative von Der Standard und der
                Xing, dem führenden Berufsnetz-                                                                                                                               Karriereplattform whatchado bietet gerade
werk im deutschsprachigen Raum ermittelt. Im Be-                                                                                                                              in diesen herausfordernden Zeiten Berufs-
reich Langzeitpflege schnitt unser Unternehmen am                                                                                                                             einsteiger*innen Hoffnung. „Ich finde, das
besten ab. Mit Gesamtrang 137 steigerten wir uns     Gefeierte Kampagne                                                                                                       ist eine großartige Sache, jungen Menschen
deutlich im Vergleich zum Vorjahr (Platz 193).       Die mehrfach prämierte Employer-Branding-Kam-                                                                            einen so persönlichen Einblick in die Arbeits-
                                                     pagne wurde mit dem wichtigsten Marketing-Award                            Eröffnung                                     welt und die unterschiedlichsten Branchen
                                                     weltweit ausgezeichnet: dem EFFIE in Silber (Kate-                                                                       zu geben. Da wollte ich uns, und damit
                                                     gorie Employer Branding). Unter dem Motto „Haus                            In Kirchstetten ist das Angebot für ältere    den Sozialbereich, auf jeden Fall vertreten“,
                                                     der …“ entstand mit der Werbeagentur Kobza and                             Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind,      erzählt Andreas.
                                                     The Hungry Eyes eine Videoserie. Zusätzlich staubte                        größer geworden. Direkt neben dem HB Cle-
                                                     die Kampagne beim internationalen Promotional Gift                         mentinum entstanden im Zuge des Projekts

                                                                                                               Blitzlichter
                                                     Award 2021 ab. Ausgezeichnet werden vom Kölner                             „Betreutes Wohnen in Paltram“ 29 Wohn-
                                                     Verlagshaus WA Media moderne, kommunikations-                              einheiten. Diese Wohnform ist für Personen
                                                     starke Werbeartikel.                                                       ab dem 60. Lebensjahr und Personen mit

Haus der
                                                                                                                                Handicap konzipiert und ermöglicht eine
                                                                                                                                selbständige Lebensführung bis ins hohe
                                                                                                                                Alter. Bauträger ist Heimat Österreich. Die

Barmherzigkeit –
                                                                                                                                Betreuung selbst wird zwar von der Caritas
                                                                                                                                durchgeführt, erfolgt jedoch in enger Ko-
                                                                                                                                operation mit dem Haus der Barmherzigkeit.

preisverdächtig
                                                                                                                                Das betrifft sowohl die Essensversorgung
                                                                                                                                als auch eine Vernetzung der Senior*innen-
                                                                                                                                betreuung und des Ehrenamts für übergrei-
                                                                                                                                fende Aktivitäten zwischen Clementinum
                                                                                                                                und betreutem Wohnen. Nun stehen die
                                                                                                                                Wohneinheiten zum Einzug bereit!

11                                                                                                                                                                                                                        12
Gemeinsam sind wir stark! - Haus der Barmherzigkeit
Augen auf                                                                                                                                                         Tag der Pflege

Tag der                                                         Nicht nur, aber gerade auch
                                                                jetzt leistet unser Team aus
                                                                                                                                                                       Gabriele

Pflege?
                                                                knapp 2000 Mitarbeiter*innen                                                                           Moser

                                                                tagtäglich Übermenschliches.
                                                                Grund genug für uns, einmal
                                                                mehr von Herzen Danke zu
                                                                sagen!

                                                Tanja Glander
                                                                „Ich liebe meinen Beruf, weil wir
                                                                ganzheitlich mit den Menschen
                                                                arbeiten, sowohl körperlich als
                                                                auch geistig und seelisch“, sagt
                                       „Was bedeutet            Marija. „Die Basis dafür ist Wert-
                                       professionelle           schätzung“, so die Koordinatorin
                                                                für Beschäftigung und Aktivierung
                                          Pflege &              im HB Stephansheim. „Profes-
                                                                                                                                                                   Sandra Zimmel
                                                                sionelle Pflege bedeutet für mich
Hatixhe Gjocaj
                                        Betreuung?“             vor allem Menschlichkeit“, betont
                                                                Gabriele, DGKP im HB Clemen-
                                                                tinum. „Empathie“, sagt Sandra,
                                                                Pflegeassistentin im HB Am Mau-

Zeit der
                      Stefan Kleiner                            rer Berg – St. Josef, und meint
                                                                damit auch, „ein Stück weit in den
                                                                Schuhen der anderen zu gehen“.
                                                                Und Stefan, Pflegefachberater bei
                                                                HABIT, stellt gemeinsames „Er-

Pflege!
                                                                                                                                           Michaela Herzog
                                                                leben“ in den Fokus. „Nur so kann
                                                                man gut auf die Bedürfnisse der
                                                                Menschen eingehen.“
                                                                                                       „Weiterentwicklung“, „das zu tun,   Grund genug für uns, uns einmal
                                                                Das sind Antworten auf die Frage:      was ich wirklich liebe“, „die Be-   mehr bei unseren Mitarbeiter*in-
                                                                „Was bedeutet professionelle           wohnerinnen und Bewohner dabei      nen für ihren unermüdlichen
                                                                Pflege und Betreuung?“, die wir        zu unterstützen, dass sie wieder    Einsatz, ihre Loyalität, ihre Unter-
                                                                einigen unserer Mitarbeiter*innen      selbständiger werden“ – auch das    stützung, ihren Teamgeist und die
                                                                stellvertretend für unser knapp        sind Antworten unserer Mitarbei-    einzigartige interdisziplinäre Zu-
                                                                2000-köpfiges Team aus Anlass          ter*innen. Die Kraft und Emotio-    sammenarbeit in Pflege, Therapie
                                                                des Tages der Pflege gestellt haben.   nalität dieser Gedanken machten     und Medizin zu bedanken. In die-
                                                MarijaaNakic
                                                                Seit 1965 feiern wir diesen inter-     deutlich, mit wie viel Kompetenz,   sen herausfordernden Zeiten geben
                                                                nationalen Tag und gedenken am         Engagement und Herz unsere Mit-     sie nicht nur unseren Bewoh-
                                                                12. Mai auch gleichzeitig Florence     arbeiter*innen ihren Job ausüben.   ner*innen und Kund*innen immer
                                                                Nightingale, die als westliche Be-     Für sie ist die Arbeit im Pflege-   wieder Kraft, Mut und Zuversicht,
                                                                gründerin der modernen Kranken-        bereich nicht nur Beruf, sondern    sondern leisten Seite an Seite jeden
                 Birkent Zeynel                                 pflege gilt.                           echte Berufung.                     Tag aufs Neue Großartiges.

13                                                                                                                                                                           14
Gemeinsam sind wir stark! - Haus der Barmherzigkeit
Blickwinkel                                                                                                                                                             Ein bewegtes Leben

Ein bewegtes                                                              Seit Monaten wiederholt sich auf der Station
                                                                          Restituta im HB Seeböckgasse ein tägliches Ritual:
                                                                          Nadja Ernhofer streckt beherzt ihre Arme in Rich-
                                                                          tung Handlauf, packt kräftig an und erhebt sich mit
                                                                          der Hilfe ihrer Bezugspflegerin Mariann Kustosne
                                                                                                                                   Aus der Karriere in der Manege wurde aufgrund
                                                                                                                                   elterlicher Bedenken zwar nichts, dafür ging es zum
                                                                                                                                   Turnverein. Und auch später führte unsere Bewoh-
                                                                                                                                   nerin immer ein im wahrsten Sinne des Wortes be-
                                                                                                                                   wegtes Leben. „Umso schöner ist es jetzt, dass diese

Leben
                                                                          Beli aus ihrem Rollstuhl, um eine Kniebeuge nach         Bewegung zurückkehrt“, betont Pflegerin Mariann.
                                                                          der anderen durchzuführen. Beachtlich ist das nicht      Heute gilt die zweifache Großmutter als Sonnen-
                                                                          nur aufgrund der Tatsache, dass unsere Bewohnerin        schein der Station und unterhält mit ihrem Humor
                                                                          heuer ihren 97. Geburtstag feierte, sondern auch, weil   das gesamte Team sowie Bewohnerin Margarethe.
                                                                          Frau Ernhofer bei ihrem Einzug vor einem knappen         Die beiden Damen sind mittlerweile enge Freundin-
                                                                          Jahr noch einen ganz anderen Eindruck hinterließ.        nen und verabschieden sich jeden Abend mit den
                                                                          „Als wir Frau Ernhofer auf unserer Station willkom-      Worten: „Schlaf gut und bleib gesund, ich brauch
                                                                          men hießen, war sie bettlägerig, immobil und sehr        dich noch lange!“
                                                                          in sich gekehrt“, erinnert sich Mariann. „Wir hatten
                                                                          das ­Gefühl, ihr Lebenswille war gebrochen, sie wirkte   Wer rastet, der rostet
                                                                          sehr traurig und resigniert.“ Verantwortlich dafür       Deshalb spielt Bewegung eine so essenzielle Rolle für
                                                                          war ein schwerer Schicksalsschlag. Nachdem Nadja         unsere Gesundheit. Ziel unseres interdisziplinären
                                                                          Ernhofer schon früh ihren Mann verloren hatte,           Teams ist es daher, dass auch unsere Bewohner*innen
                                                                          musste sie vor einem Jahr auch einen ihrer zwei          so lange wie möglich mobil bleiben oder in bestimm-
                                                                          Söhne zu Grabe tragen.                                   ten Fällen wieder werden. Wie Nadja Ernhofer.

                                                                                                                                   Mit den Kniebeugen kehrte auch ihre Lebensfreude
                                                                             „Ich war schon als                                    zurück. Täglich ist Nadja nun mit großem Ehrgeiz
                                                                                                                                   und Unterstützung unseres Teams sportlich aktiv.
                                                                           Kind sehr sportlich und                                 „Als Frau Ernhofer zu uns kam, haben wir zunächst
                                                                                                                                   mit Rollstuhlgymnastik begonnen, zum Beispiel mit
                                                                            habe mir alles selbst                                  Schulterkreisen.“ Auch Radfahren im Bett zählt zu
                                                                           beigebracht. Ich wollte                                 Frau Ernhofers neuen Hobbys. „Ich habe ihr einmal
                                                                                                                                   vorgeschlagen, das auszuprobieren, schon streckte
                                                                             sogar zum Zirkus!“                                    sie ihre Beine kerzengerade in die Luft“, erinnert sich
                                                                                                                                   Karin Haubenwaller, die ihren Augen kaum trauen
                                                                                                                                   konnte. Auch Pflegeassistent Stipan Perkovic hält die
                                                                          „Mit sehr viel Beziehungsarbeit ist es uns aber ge-      rüstige 97-Jährige als Mobilitätstrainer in Bewegung
                                                                          meinsam gelungen, Frau Ernhofer wieder Schritt für       und macht Balanceübungen mit ihr. Selbständig ste-
                                                                          Schritt zurück ins Leben zu holen“, freut sich Pflege-   hen kann Nadja Ernhofer dank der regelmäßigen Be-
                                                                          beraterin Karin Haubenwaller. Oder auch Biss für         wegungstherapie nun schon. Nächstes Ziel? „Mit dem
                                                                          Biss – denn die Lebensfreude kehrte auch mit dem         Rollator gehen“, stellt sie freudig in Aussicht. Wir
                                                                          Umstieg von Breikost auf feste Nahrung zurück.           sind uns sicher, dass ihr das bald gelingt.
                                                                          „Nachdem Frau Ernhofer dank therapeutischer
                                                                          Unterstützung unserer Logopädin ihre Schluckstö-
                                                                          rung bewältigen konnte, servierten wir ihr gleich ihr
                                                                          Lieblingsessen – Wiener Schnitzel mit Kartoffelsalat
                                                                          – in kleinen Stücken. Es war eine Freude zu sehen,
                                                                          mit wie viel Appetit sie dieses genoss“, so Karin Hau-
              Sport spielte im Leben von Bewohnerin Nadja Ernhofer        benwaller. Stück für Stück öffnete sich die Wienerin
              schon immer eine große Rolle. Wie wichtig Bewegung          ab da ihrem neuen Umfeld und erzählte aus ihrem
                                                                          Leben, in dem eine Sache immer eine zentrale Rolle
              als Ressource für Lebenskraft und Lebenswillen ist, zeigt   spielte: Sport. „Ich war schon als Kind sehr sportlich
              uns ihre Geschichte.                                        und habe mir alles selbst beigebracht, von Schwim-
                                                                          men über Schifahren bis zum Eislaufen“, erinnert sich
                                                                          Nadja. „Ich wollte sogar zum Zirkus!“

15                                                                                                                                                                                     16
Gemeinsam sind wir stark! - Haus der Barmherzigkeit
Blickwinkel                                                                                                                                                                                                  MAKS® stellt sich vor

     Wir stellen vor:
                                                                                                                Von Hemmung zu Begeisterung
                                                                                                                „Anfangs waren viele unserer Bewohnerinnen und
                                                                                                                Bewohner skeptisch und hatten Angst, etwas nicht
                                                                                                                zu können. Aber schon durch den spielerischen Ein-

         MAKS !
                                                                                                                stieg verwandelten sich anfängliche Hemmungen
                                                                        ®                                       in eine große Begeisterung“, freut sich Marion. Eine
                                                                                                                MAKS®-Einheit startet immer mit einem sozialen
                                                                                                                Modul, um gut in der Gruppe anzukommen. Das
                                                                                                                Ziel: soziale und kommunikative Ressourcen der
                                                                                                                Bewohner*innen zu fördern. „Danach folgt das sen-
                                                                                                                somotorische Modul, das die Aktivierung und den
       MAKS® ist eine nicht-medikamentöse Methode, die auf vier                                                 Erhalt von motorischen Fähigkeiten, die Förderung
     Teilbereichen mit motorischem, alltagspraktischem, kognitivem                                              von Bewegungssicherheit und Koordination und eine
                                                                                                                verbesserte körperliche Wahrnehmung in den Fokus
        und sozialem Fokus basiert und sowohl die Aktivierung als                                               stellt.“ Neben den anfangs erwähnten Luftballonen
     auch die Förderung von demenzkranken Menschen zum Ziel hat.                                                kommen bei diesen Bewegungsübungen auch andere

      Im HB Stephansheim kommt MAKS® seit Herbst zum Einsatz.
                                                                                                                Protagonisten wie beispielsweise Tücher, Bälle oder
                                                                                                                Seifenblasen zum Einsatz. Nach einer kurzen Pause
                                                                                                                                                                            „Es ist schön, zu sehen,
                                                                                                                startet das kognitive Modul, das die Aktivierung und
                                                                                                                den Erhalt kognitiver Fähigkeiten wie Aufmerksam-
                                                                                                                                                                           dass das Selbstvertrauen
                                                                                                                keit, Auffassung und Gedächtnisleistung, aber auch           wieder zurückkehrt!“
                                                                                                                den Erhalt von Kulturtechniken wie Lesen, Schreiben
                                                                                                                und Rechnen ermöglicht. „Zum Schluss folgt der all-
                                                                                                                tagspraktische Teil, der die Aktivierung von Alltags-     Fachsozialbetreuerin. Im kognitiven Modul standen
                                                                                                                fähigkeiten fördert“, so Marion Wirth.                    Ostertraditionen und spezielle Rituale und Bräuche
                                                                                                                                                                          aus dem Waldviertel im Mittelpunkt. Schließlich ging
                                                                                                                Wenn das Selbstvertrauen zurückkehrt                      es im alltagspraktischen Teil darum, dekorative Ge-
                                                                                                                Die MAKS®-Einheiten werden zu bestimmten The-             stecke herzustellen. „Unsere Bewohnerin Hilda traute
                                                                                                                men und Jahreszeiten gestaltet. So startete das jüngste   sich das zuerst nicht zu, strahlte dann aber über das
                                                                                                                Training nach einer kurzen Einstimmung mit einer          ganze Gesicht, als es ihr gelang, ein wunderschönes
                                                                                                                Kegelrunde zum Aufwärmen. „Beim Kegeln konnten            Gesteck zu gestalten“, erinnert sich Marion Wirth.
                                                                                                                unsere Bewohnerinnen und Bewohner ihre Ober-              „Es ist schön zu sehen, dass durch dieses Ins-Tun-
                                                                                                                körper in Schwung bringen und ihren Gewinner-             Kommen und diese Erfolgserlebnisse das Selbstver-
                                                                                                                geist wecken“, freut sich Marija Nakic, diplomierte       trauen wieder zurückkehrt!“

                                                                                                                  Professionelle Pflege im             einsetzen, um dieses Ziel zu errei-   von Menschen mit Demenz
                                                                                                                  Haus der Barmherzigkeit              chen. Den Start macht MAKS® –         Anwendung findet. Unsere en-
Bunte Luftballone wirbeln durch die Luft, landen        oder leichter bis mittelschwerer Demenz zum Ziel.
                                                                                                                  Die Förderung von Ressourcen         eine nicht-medikamentöse              gagierten und top ausgebildeten
mal bei einem, dann beim anderen Platz, um gleich       „Ich habe MAKS im Rahmen meines Masterstu-
                                                                                                                  sowie der Erhalt der Selbständig-    Mehrkomponenten-Methode               Mitarbeiter*innen helfen unseren
darauf beherzt mit einem kräftigen Stoß wieder in die   diums zum Thema Demenz durch den Begründer
                                                                                                                  keit unserer Bewohner*innen          zur Förderung von Personen mit        demenzkranken Bewohner*innen
Höhe befördert zu werden. Begleitet wird das bunte      Prof. Dr. Elmar Gräßel kennengelernt und war gleich
                                                                                                                  liegen uns im Haus der Barm-         leichter bis mittelschwerer De-       durch professionelle Behandlung,
Treiben von fröhlichem Lachen und strahlenden Ge-       begeistert“, erläutert Marion Wirth, Pflegedienstlei-
                                                                                                                  herzigkeit am Herzen. In unserer     menz oder Gedächtnisschwierig-        Einfühlungsvermögen und in-
sichtern. Willkommen bei einer Einheit von MAKS®        terin unseres Pflegeheims im niederösterreichischen
                                                                                                                  neuen Serie zum Thema „Profes-       keiten im Alter, die seit Herbst      dividuelle Betreuung, den Alltag
im HB Stephansheim! Die Abkürzung dieser nicht-         Horn. Gemeinsam mit fünf Kolleginnen, die im
                                                                                                                  sionelle Pflege“ stellen wir Ihnen   im HB Stephansheim zum Ein-           zu bewältigen und gemeinsam
medikamentösen Mehrkomponenten-Methode steht            Stephansheim als Koordinatorinnen für Aktivitäten
                                                                                                                  ab sofort regelmäßig spezielle       satz kommt. MAKS® ist nur eine        Gedächtnis, alltägliche Aufgaben
für ihre motorischen, alltagspraktischen, kognitiven    und Beschäftigung schon bisher dafür sorgten, Be-
                                                                                                                  Pflegekonzepte, Fachanwendun-        von vielen Methoden, die bei          und Körperfunktionen zu
und sozialen Teileinheiten und hat die möglichst        wohner*innen mit Demenz besonders zu fördern,
                                                                                                                  gen und Therapien vor, die wir       uns im Haus der Barmherzig-           trainieren.
langfristige, intensive und wirksame Förderung von      absolvierte Marion die MAKS®-Ausbildung, die nun
                                                                                                                  im Haus der Barmherzigkeit           keit in der Pflege und Betreuung
Personen mit Gedächtnisschwierigkeiten im Alter         regelmäßig in der Gruppe angewendet wird.

18                                                                                                                                                                                                                              19
Blickwinkel                                                                                                                      Ehrenamt mit Engagement

Eine Diagnose,
                                         Was man früher aktiv mit dem          Tag wurde mir klar, dass ich ihr
                                         Anderen teilte, unternimmt man        einfach nicht mehr die ganztägige

die ein ganzes
                                         plötzlich alleine: das Aufstehen,     Unterstützung geben kann, die sie
                                         das Zu-Bett-Gehen, das Einneh-        braucht. Nicht auszudenken, was
                                         men der Mahlzeiten, Einkäufe und      passieren hätte können, wenn ich

Leben verändert
                                         Freizeittätigkeiten. Doch es gibt     nicht zu Hause gewesen wäre“, er-
                                         Menschen, die in dieser Situation     innert sich der Lagerarbeiter, wäh-
                                         auf das Positive blicken und glück-   rend er mit den Tränen ringt.
                                         lich sind, ihren Partner in profes-
                                         sionellen Händen zu wissen. Sie       Die erste Zeit sei nicht leicht gewe-
                                         fühlen sich von der täglichen Pfle-   sen. Um ihr nahe zu sein, habe er
                                         ge entlastet und schöpfen daraus      Christa im Stephansheim täglich
                                         sogar neue Kraft, mit der sie für     besucht. „Dabei habe ich gemerkt,
                                         andere Menschen Unglaubliches         wie liebevoll, freundlich und für-
                                         bewirken. So jemand ist Edi Poss.

                                         Professionelle Hilfe nach
                                         jahrelanger Pflege daheim                    “Als ich sah, wie gut es
                                         2019 hat er seine Frau Christa
                                         im Haus der Barmherzigkeit
                                                                                   meiner Frau Christa hier geht,
                                         Stephansheim untergebracht. Ein               konnte ich loslassen.“
                                         Schritt, der ihm alles andere als
                                         leichtfiel, allerdings „notwendig
                                         war“, wie er heute sagt. Er hat       sorglich sich die Mitarbeiterinnen      Zu den Fotos haben sich inzwi-
                                         seine Ehefrau viele Jahre zu Hause    und Mitarbeiter nicht nur um            schen auch seine ganz besonderen
                                         gepflegt. „Als ich in der Früh in     meine Frau, sondern auch um             Holzarbeiten gesellt, wie etwa für
                                         die Arbeit gegangen bin, habe ich     die anderen Bewohnerinnen und           jeden Wohnbereich ein indivi-
                                         ihr schon die Schuhe bereitge-        Bewohner kümmern. Es war für            duell gestaltetes Willkommens-
                                         stellt. Mittags bin ich abwechselnd   mich augenscheinlich, wie gut ihr       schild und eine außergewöhnliche
                                         mit meiner Tochter Kerstin nach       das tut. Das hat nicht nur mein         Wanduhr. Edis Basteleien haben
                                         Hause gefahren, um gemeinsam          Herz berührt, sondern auch beim         im Stephansheim mittlerweile
                                         das Mittagessen zuzubereiten.         Loslassen sehr geholfen.“ Sein          schon Berühmtheit erlangt. So-
                                         Abends nach der Arbeit bin ich        Leben habe sich seither gewaltig        wohl Besucher*innen als auch
                                         sofort wieder zurückgefahren, um      verbessert, ergänzt Edi Poss.           Bewohner*innen erteilen ihm
                                         ihr zu helfen. Ich war also rund um                                           regelmäßig Aufträge. „Jede Idee,
                                         die Uhr beschäftigt. Meine Tochter    Ehrenamtliche Mitarbeit im              die ausführbar ist, setze ich um.

Wenn der Ehepartner ungewöhnlich         half bei verschiedensten Erledi-
                                         gungen und übernahm wichtige
                                                                               Haus der Barmherzigkeit
                                                                               Er hat jetzt wieder mehr Zeit für
                                                                                                                       Ich schenke und helfe für mein
                                                                                                                       Leben gerne. Gerade hier im Haus
früh an Demenz erkrankt und aufgrund     und notwendige Amtswege. Sie          Arbeit, Garten und Haushalt und         der Barmherzigkeit habe ich das
                                         war mir immer eine große Stütze.“
seines wachsenden Pflegebedarfs
                                                                               engagiert sich sogar als ehrenamt-      Gefühl, dass ich damit auch etwas
                                                                               licher Mitarbeiter. Dabei bringt        zurückgeben kann, weil ich so
schließlich in einer Pflegeeinrichtung   Loslassen und Vertrauen               er sich mit seinen vielen Hobbys        dankbar dafür bin, dass meine
                                         Die ehemalige Krankenschwester        überall dort ein, wo Kreativität        Frau hier so gut aufgehoben ist
untergebracht werden muss, kann dies     Christa erkrankte mit Mitte 50        gefragt ist. Unter anderem foto-        und umsorgt wird.“
den Partner, der im geregelten Leben     an Demenz. Ein Schlaganfall ver-
                                         stärkte ihre Symptome. Eines Tages
                                                                               grafiert er Bewohner*innen und
                                                                               Mitarbeiter*innen im Rahmen von         Sie haben Interesse an eh-
zurückbleibt, verständlicherweise aus    dann kollabierte sie plötzlich im     Ausflügen. Seine Werke können an        renamtlicher Mitarbeit in

der Bahn werfen.                         Badezimmer. „Ich habe immer ge-
                                         dacht, dass ich es schaffe, mich um
                                                                               den Wänden aller Wohnbereiche
                                                                               bestaunt werden und erfreuen sich
                                                                                                                       einer unserer Einrichtungen?
                                                                                                                       Alle Informationen finden Sie auf:
                                         sie zu kümmern. Aber an diesem        dort großer Beliebtheit.                jobs.hb.at.

20                                                                                                                                                     21
Blickwinkel                                                                                                                                                                                                                                              Zahlenschau
                                                                                                     Verlassenschaften

                                                                                                                           Berufsgruppen
                                                                                                     EUR 57.333,54

Spenden
                                                                                                                                            Pflege /       Pflege /       div.                                                                      A           V
                                                                                                                                           Betreuung      Betreuung      Hilfs-                                                                             Verwaltung
                                                        Summe                                                                             (Fachkräfte)   (Hilfskräfte)   kräfte   Verwaltung    Medizin      Therapie   Küche    Infrastruktur    Andere    übergeordnet
                                                     EUR 1.895.358,96
Verwendung                                                                                     Spenden                        PEW            568             26           13           51        30            48        58          98             64
› Schmerztherapie                                                                            EUR 1.838.025,42
› Sturzpropyhlaxe                  Einnahmen                                                                                   PH            319              5            2           22                       3        49          56              1
› Snoezelen-Raum                   › Geldspenden
› Gartentherapie                   › Verlassenschaften                                                                       HABIT           376             22           16           15         0             0         0              10
› Tanzcafé                         › Benefizveranstaltungen
                                                                                                                            Gesamt          1263             53           31         88          30            51        107         164            65       1.852*

                                                    Plätze
                                              nach Standorten & Angeboten
                                                                                                                           * ohne Lehrlinge, ZDL

Wien
                                     375                                                          Niederösterreich

                                                                                                                            Österreich:            Bosnien-H.:                 Serbien:               Slowakei:           Philippinen:            Deutschland:
                                     HABIT

685                                  › BTZ: 153                                                                                1080                    76                         71                     71                    64                      54

                                                                                                                                                         Nationalitäten
                                     › WG: 122

                                                                           579
                                     › Tagesbetreuung

                                                                                                       51
Pflegeeinrichtungen                    Senior*innen: 18
› Allgem. Geriatrie: 343             › Garconnieren-                                                                                                      Summe: 1.856                                             Stichtag 31.12.2020
› Demenz: 118                          verbund: 12                         Pflegeheime                                         Polen:                                                                       inkl. Lehrlinge, ohne ZDL                Kroatien:
› Neurogeriatrie: 32                 › Kids-WG: 16                         › Pflege: 453               HABIT                     47                                                                                                                     43
› Wachkoma: 24                       › Mobile Begleitung                   › Intensivpflege: 10        › BTZ: 24
› Psychogeriatrie: 56                  FSW: 24                             › Hospiz: 9                 › WG: 24
› Remobilisation: 4                  › Mobile Begleitung                   › Übergangspflege: 8        › Tagesbetreuung
› Spezielle Geriatrie: 108             MA11: 30                            › Wohnen: 99                  Senior*innen: 3
                                                                                                                                                  restl. Länder ehem.
                                                       Summe: 1690                                                             Indien:            Jugoslawien:             Rumänien:              Tschechien:                  Ungarn:                Andere:
Weitere Informationen bezogen auf den Jahresverlauf 2020:               per Stichtag 31.12.2020                                  27                    29                     46                      31                         26                     191

                                                                                                                           Ehrenamt und
                            599                                     315                  Pflegeeinrichtungen
                                                                                                                                                                                                                         Zivildiener:                            180
Eingetragene Pflegestufe Ø: 5,17              Alter Ø: 80,58                                                                                                                                                             Ehrenamtliche:                          226

                                 641                                      322                     Pflegeheime NÖ           Zivildienst                                                 gesamt
                                                                                                                                                                                       im Jahr 2020
                                                                                                                                                                                                                         Student*innen:
                                                                                                                                                                                                                         Lehrlinge:
                                                                                                                                                                                                                                                                   12
                                                                                                                                                                                                                                                                    6

Eingetragene Pflegestufe Ø: 4,27              Alter Ø: 83,62

                                                                                                                                                                                                                               Gender
                                                                                                                                                                         22                           376
        144                140          HABIT Wien & NÖ                                                                                      16

                                                                                                                                             16                                   68                          1354

                                                   Bewohner*innen
Eingetragene Pflegestufe Ø: 5,94                                                                                                                                                                                                                 ohne Lehrlinge, ZDL
Alter Ø: 37,93                                                                                                             Obere                            Mittlere
                                                                                                                           Führungsebene                    Führungsebene                        Mitarbeiter*innen

22                                                                                                                                                                                                                                                                 23
Da schau her                                                                                                Der Lebensqualitätsproduzent

                     „Egal, ob ich mit Patientinnen und Patienten mit Restsymptomen
                     arbeite oder schwer betroffene beziehungsweise sterbende Menschen
                     begleite, mein Ziel ist es immer, ihre Zeit mit Leben zu bereichern
                     und die für sie größtmögliche Autonomie zu fördern. Ich verstehe
                     mich als Produzent von Lebensqualität.“

                     Daniel Preiser ist Physiotherapeut aus Leidenschaft        Expertise im und über das Haus der
                     und leitet die Therapie der ambulanten neurologi-          Barmherzigkeit hinaus
                     schen Rehabilitation im Haus der Barmherzigkeit            „Das Fach Physiotherapie ist extrem spannend, und
                     Seeböckgasse. Das Pflegekrankenhaus bietet nicht           ich entdecke immer wieder neue Felder“, schildert
                     nur medizinische Rundumbetreuung für pflege-               Daniel Preiser. Sein fachliches Steckenpferd ist das
                     bedürftige ältere und chronisch kranke Menschen,           interdisziplinäre Management von Trachealkanülen
                     sondern auch eine ambulante Therapiemöglichkeit            (Anm.: eine Trachealkanüle ist ein Röhrchen, über
                     für Erwachsene mit akuten neurologischen Erkran-           das die Betroffenen mit Luft versorgt werden). „Ich
                     kungen. Als Therapieleiter erstellt Daniel Preiser         habe diesem Thema meine Masterarbeit gewidmet
                     durch ärztliche Abstimmung Behandlungspläne von            und mein Wissen im Haus der Barmherzigkeit über
                     Patient*innen, verordnet Therapien, leitet Patient*in-     die Jahre hinweg etabliert. So ist ein interdisziplinä-
                     nenkonferenzen und therapiert auch selbst. Letzteres       rer Leitfaden mit einem Stufenplan entstanden, der
                     betreibt er zusätzlich auch auf der Wachkoma- und          die Situation für die Betroffenen verbessert und das
                     Multiple-Sklerose-Station des Pflegekrankenhauses.         Therapieteam in seinen Einzeldisziplinen enger zu-
                                                                                sammengerückt hat“, freut sich Preiser.
                     Facettenreiches Fachgebiet
                     Der gebürtige Deutsche liebt die berufliche Abwechs-       Mittlerweile hat das interdisziplinäre Trachealkanü-
                     lung und kann sich kein schöneres Fachgebiet vor-          lenmanagement im HB auch das Interesse anderer
                     stellen: „Die Neurologie ist sehr facettenreich. Es geht   Gesundheitseinrichtungen geweckt. „So werden wir
                     nicht nur um gewisse Bereiche des Körpers, die eine        immer wieder von Kolleginnen und Kollegen um
                     Nachbehandlung, wie etwa nach einer Operation, be-         unsere Erfahrungen und Expertise gebeten“, sagt
                     nötigen. Es stecken immer verschiedene Erkrankun-          der Physiotherapeut stolz. Da liegt es nahe, dass der
                     gen dahinter, die teilweise ganz andere Behandlungs-       43-Jährige inzwischen auch die Vortragstätigkeit für
                     felder erfordern.“                                         sich entdeckt hat. Seit März lehrt er an der FH St.
                                                                                Pölten im Fach Neurologiepraxis und ist Referent bei

Der Lebens-
                     Auf der Wachkomastation versucht der Physiothera-          den Landeskliniken im Bereich der therapeutischen
                     peut, den Bewohner*innen wieder mehr Bewusstsein           Pflege. Dort unterrichtet er nach dem „Bobath-Kon-
                     für ihren Körper und ihre Umwelt zu vermitteln. In         zept“, das bei der Rehabilitation von Menschen mit

qualitätsproduzent
                     der Zusammenarbeit mit MS-Patient*innen geht es            neurologischen Erkrankungen zur Anwendung
                     hauptsächlich um den Erhalt bestehender Fähigkeiten        kommt.
                     und die Steigerung von Selbständigkeit im Alltag. Der
                     Querschnitt der Patient*innen ist also groß.               „Ich glaube, meine Fähigkeit liegt darin, am Ball zu
                                                                                bleiben und mich für Dinge, die mir wichtig sind,
                                                                                einzusetzen. Ich glaube, dass ich damit auch bei an-
                                                                                deren Menschen Interesse wecken und ihnen zeigen
                                                                                kann, dass neue Sichtweisen und Veränderungs-
                                                                                prozesse in unserem Beruf wichtig sind“, so Daniel
                                                                                Preiser. Das HB ist stolz auf diese geballte Expertise
                                                                                im Zeichen der Steigerung von Lebensqualität.
24                                                                                                                                    25
Da schau her                                                                                                                                                                                                    Fit im Homeoffice

                                                                                                                   Körperliche Beschwerden
                                                                                                                   betreffen in vielen Fällen:
                                                                                                                   • S chultern und Nacken                               Adlerauge und Nasenachter
                                                                                                                   • F inger, Hände und Ellenbogen                       Bei offenem Fenster tief durchatmen. Sich einige be-
                                                                                                                   • d en unteren Rücken                                 sonders weit entfernte Punkte genau anschauen. Dann
                                                                                                                   • d ie Hüften                                         die Augen schließen und sie hinter den Lidern für
                                                                                                                   • d ie Augen                                          eine Minute ganz weich werden lassen. Kiefergelenke
                                                                                                                   • d ie Atmung                                         lockern. Kinn ein wenig zur Brust sinken und den
                                                                                                                   • e ine „faul“ werdende bzw. unter-                   Hinterkopf wie mit einem Ballon nach oben schwe-
                                                                                                                     forderte Tiefenmuskulatur                            ben lassen, um den Nacken hinten lang zu machen.
                                                                                                                                                                          Mit dem langen Nacken winzige Nein-Bewegungen
                                                                                                                                                                          machen, dann den Kopf zur Seite drehen, um dort
                                                                                                                                                                          winzige Ja-Bewegungen durchzuführen. Zurück in
                                                                                                                Butze*mann und Hampel*frau                                der Mitte mit der Nasenspitze winzig kleine liegende
                                                                                                                Stehen Sie auf, atmen Sie tief durch und rütteln und      Achten in die Luft zeichnen. Das lockert die Kopfge-
                                                                                                                schütteln Sie sich dann. Alternativ können Sie auch       lenke und entspannt die Augen für mehr „Weitblick“.
                                                                                                                auf Hampelmänner oder die gute alte Ellenbogen-
                                                                                                                Knie-Diagonale zurückgreifen und sich von Kopf            Der Drehwurm
                                                                                                                bis Fuß mit beiden Händen abklopfen. Das bringt           Setzen Sie sich an die Vorderkante des Stuhls, über-
                                                                                                                den Kreislauf in Schwung, vertieft die Atmung und         schlagen Sie die Beine, indem Sie den rechten Außen-
                                                                                                                fördert Koordination und Konzentration.                   knöchel auf das linke Knie legen. Das rechte Knie
                                                                                                                                                                          zeigt nun nach außen. Einatmend verlängern Sie Ihre
                                                                                                                Der Schwamm und die Eule                                  Wirbelsäule, indem Sie das Becken ein wenig einrol-
                                                                                                                Setzen Sie sich aufrecht und mit langem Nacken hin.       len und das Kinn zur Brust sinken lassen. Legen Sie
                                                                                                                Legen Sie die linke Hand ganz nahe beim Nacken auf        die linke Hand aufs rechte Knie. Achten Sie darauf,

Fit im Homeoffice                                                                                               die rechte Schulter und drücken Sie den Muskel eini-
                                                                                                                ge Male langsam wie einen Schwamm aus. Halten Sie
                                                                                                                nun den Muskel gedrückt und drehen Sie beim Aus-
                                                                                                                atmen den Kopf weit, aber sanft nach rechts und mit
                                                                                                                der Einatmung zurück zur Mitte, um Verspannungen
                                                                                                                                                                          den linken Sitzbeinhöcker in der Sitzfläche verankert
                                                                                                                                                                          zu halten!

                                                                                                                                                                          Mit einer Ausatmung verschrauben Sie die Wirbel-
                                                                                                                                                                          säule wie eine Wendeltreppe nach rechts – Wirbel
Nach wie vor arbeiten viele von uns im Homeoffice. Ein schlecht                                                 zu lösen. Wiederholen Sie die Übung mehrmals,             für Wirbel und Rippe für Rippe. Wenn es Ihnen
                                                                                                                dann wechseln Sie die Seite.                              angenehm ist, können Sie die rechte Hand z. B. an
eingerichteter Arbeitsplatz kann zu Verspannungen und Konzen-                                                                                                             der Armlehne einhaken und den Arm so als Hebel
trationsschwierigkeiten führen. Um diesen Gesundheitsproblemen                                                  Beckenschaukel und Wadenpumpe                             nutzen. Bleiben Sie einige Atemzüge in der Rotation
                                                                                                                Hände auf Schulterhöhe und in Schulterbreite an           und nehmen Sie wahr, wie die Einatmungen den
entgegenzuwirken, hat die HB Ergotherapeutin Katharina Eulenstein                                               eine Wand legen, der rechte Fuß steht eine Armlänge       Brustkorb aufdehnen und so Platz für Ihre Lunge
einige wirkungsvolle Übungen für Sie zusammengestellt.                                                          von der Wand entfernt, der linke Fuß mit angehobe-        schaffen, damit Sie wieder gut mit Sauerstoff versorgt
                                                                                                                ner Ferse etwa doppelt so weit. Das rechte Knie ist       werden. Spüren Sie im Seitenvergleich nach und
                                                                                                                leicht gebeugt. Bei der Ausatmung das Becken ein-         gönnen Sie sich die andere Seite!
                                                                                                                rollen, indem indem Sie das Schambein Richtung
Prävention ist die halbe Miete                          • T
                                                           isch und Sessel sollten höhenverstellbar sein.      Nabel holen. Beim Einatmen lockerlassen und darauf
Machen Sie es sich gemütlich und richten Sie              Nehmen Sie sich die Zeit, diese beiden sorgfältig     achten, nicht ins Hohlkreuz auszuweichen.
sich Ihren Arbeitsplatz gut ein. Hier einige Tipps,       aufeinander abzustimmen.
wie das gelingt:                                        • D
                                                           er obere Rand des Bildschirms sollte sich beim      Für eine größere Flügelspannweite
                                                          Geradeausschauen auf Augenhöhe befinden.              Greifen Sie mit vier Fingern der linken Hand in die
• Das Fenster sollte sich links oder rechts von                                                                rechte Achsel, der Daumen bleibt vorne an der Schul-
   Ihnen befinden, damit die Blickrichtung parallel                                                             ter. Kneten Sie nun den Muskel, den Sie in der Hand
   zur Fensterscheibe verläuft.                         Es gibt nichts Gutes, außer man tut es                  halten, kräftig durch. Stellen Sie sich dann bäuchlings
• Die Unterarme liegen bei lockeren Schultern leicht   Unser Körper ist nicht für ständiges Sitzen konzi-      nah an die Wand, der rechte Arm in einem 45°-Winkel
   auf der Arbeitsfläche auf, während die Ellenbogen    piert. Stehen Sie deshalb oft auf, machen Sie bewusst   abgespreizt, die Handfläche berührt die Wand. Nun
   ca. 90° angewinkelt sind.                            Pausen. Die folgenden Ausgleichsübungen lassen sich     nach links von der Wand wegdrehen, auch die Füße
• Halten Sie den Fußraum unter dem Tisch frei          leicht in den Arbeitsalltag integrieren. Wichtig ist,   drehen sich um 90°. Dann die Seite wechseln, so wer-
   von Papierkorb & Co.                                 bei den Übungen nicht aufs Atmen zu vergessen.          den der Brust- und der Schulterbereich sanft gedehnt.

26                                                                                                                                                                                                                            27
Da schau her                                                                                                                                                                                                Zitate

„Professionelle Pflege bedeutet für die die Versorgung                                                                            „Mein Einsatz im Haus der Barmherzigkeit als ,Helfende Hand‘
                                                                                                                                  war für mich eine unglaublich bereichernde Arbeit und hat
und die Betreuung unserer Bewohnerinnen und Be-                                                                                   mir nicht nur viel Erfahrung, sondern auch eine schöne Zeit
wohner, sie dort abzuholen, wo sie gerade sind, und                                                                               eingebracht. Ich durfte mit einem offenherzigen und humor-
                                                                                                                                  vollen Team zusammenarbeiten und habe erlebt, was für
ihnen das bestmögliche Lebensumfeld in ihrem Bereich,                                                                             eine großartige Arbeit die Pflegekräfte leisten.“

wo sie gerade leben, zu bieten. Und professionelle                                                                                — Klara Stagl über ihre Erfahrungen als „Helfende Hand“, HB Tokiostraße
Pflege bedeutet für mich vor allem: Menschlichkeit.“

                                                                                                                Zitate
— Gabriele Moser, DGKP im Clementinum, zum Tag der Pflege

                                                      „Ich weiß, wie schwer die einsame
                                                      Zeit sein kann, aber bitte bedenkt:
                                                      Das Leben geht rauf und runter,
                                                      es kommen auch wieder bessere
                                                      Zeiten, habt Geduld!“
                                                                                                                „Bereits nach meinem ersten Praktikum in der
                                                      — Botschaft von Amin aus Syrien
                                                      im Rahmen der Aktion „Denk an Dich!“
                                                                                                                Seeböckgasse stand für mich fest, dass ich hier ­
                                                                                                                einmal arbeiten möchte. Mittlerweile tue ich das
                                                                                                                mit Begeisterung, und das Haus der Barmherzigkeit
                                                      „Ich bin gerne mit den Menschen                           verdient den Titel ‚Österreichs bester Arbeitgeber‘
                                                      in Kontakt, und für mich ist es                           voll und ganz.“
                                                      auch sehr wichtig, mit ihnen                              — Simone Gatterwe, Pflegeassistentin, HB Seeböckgasse,
                                                      gemeinsam den Tag zu erleben.                             über die Auszeichnung „Top Arbeitgeber 2021“

                                                      Denn nur so kann man gut auf
                                                      die Bedürfnisse der Menschen                                                                     „Mit der Eröffnung des neuen
                                                      eingehen.“                                                                                       Stadtheims setzen wir ganz neue
                                                      — Stefan Kleiner, Pflegefachberater bei HABIT,
                                                                                                       „Ich weiß, dass ich mit der
                                                                                                                                                       Maßstäbe in der Altenpflege
                                                      zum Tag der Pflege
                                                                                                       Impfung nicht nur mich und                      der Stadt. Die Modernisierung
                                                                                                       mein soziales Umfeld schützen
                                                                                                       kann, sondern auch unsere
                                                                                                                                                       des Heims bietet nun Altenpflege
                                                                                                       Bewohnerinnen und Bewohner.                     modernsten Zuschnitts.“
                                                                                                       Ich hoffe, dass ich mit meinem
                                                                                                       Beitrag nicht nur meine Kolle-                  — Klaus Schneeberger, Landtagsabgeordneter und
                                                                                                       gen und Kolleginnen, sondern                    Bürgermeister von Wiener Neustadt, zur Inbetriebnahme
                                                                                                       auch Menschen außerhalb des                     des neuen HB Stadtheims
                                                                                                       HB dazu animieren kann, ein
                                                                                                       Teil dieser Initiative zu sein.“

                                                                                                       — Biju Pothanamthadathil,
                                                                                                       Pflegeassistent HB Tokiostraße,
                                                                                                       über die Covid-19-Impfung

28                                                                                                                                                                                                             29
Da schau her                                                                                                                                                                                   Wir sagen Danke! | Die HABIT Health Angels

                                                                                                                          Die HABIT
                                                                                                                          Health Angels
Dr. Josef Schmid (Collegialität Privatstiftung), Univ.-Prof. Dr. Christoph Gisinger, Maria Hämmerle
                                                                                                                          Dass Gesundheit ein hohes Gut ist, wird uns seit
(beide HB) und Dr. Thomas Böck (Collegialität Privatstiftung) bei der Spendenübergabe (vlnr)                              Ausbruch der Pandemie täglich vor Augen geführt.
                                                                                                                          Um betriebliche Gesundheitsförderung bei HABIT
                                                                                                                          nachhaltig zu verankern, ging vor einigen Monaten

Wir sagen Danke!                                                                                                          das Projekt „Health Angels“ an den Start.

In Krisenzeiten ist Solidarität mehr denn je gefragt, jedoch nicht
selbstverständlich. Einmal mehr möchten wir uns daher bei unseren                                                                                                                  mehr als 50 Vorschläge für eine gesundheitsgerechte
Spender*innen für ihr unermüdliches Engagement bedanken.                                                                                                                           Arbeitsgestaltung erarbeitet“, ergänzt Projektleiterin
                                                                                                                                                                                   Claudia Grabner. Bereits ab Juni 2021 werden die
                                                                                                                                                                                   ersten Maßnahmen umgesetzt.
Gel(i)ebte Tradition                                          Erinnerung zu kommen. Ein herzliches Dankeschön
Auch wenn zu Weihnachten 2020 vieles anders war,              an alle Unterstützer*innen, die mitgeholfen haben, ein                                                               Die insgesamt 23 Health Angels werden durch die
hielt die VBV-Pensionskasse an einer langjährigen             Stück Vergangenheit in die Gegenwart zu bringen!            Die Gesundheitsengel                                     ÖGK geschult, damit sie auch selbst Bewegungsan-
Tradition fest und verzichtete bereits zum zwölften                                                                       Bei dem Projekt, das in Kooperation mit der Öster-       gebote und Übungen zur mentalen Stärkung an ihre
Mal auf Weihnachtsgeschenke. Denn die Sicher-                 Unterstützung, auf die wir bauen können                     reichischen Gesundheitskasse (kurz ÖGK) durch-           Kolleg*innen weitergeben können. Eigene Kompe-
stellung der Lebensqualität und eine bestmögliche             Schon seit 14 Jahren ist die Collegialität Privatstiftung   geführt und mit dem das BGF-Gütesiegel, das              tenzen und Zusatzqualifikationen können die Health
Versorgung der Menschen im Alter ist ein Anliegen,            Partnerin und Förderin des Hauses der Barmherzig-           Gütesiegel zur betrieblichen Gesundheitsförderung,       Angels bei ihrer Tätigkeit ebenfalls einbringen.
das beiden Institutionen am Herzen liegt. Die Spende          keit. Mit einem hohen sechsstelligen Betrag wurde die       angestrebt wird, nominiert jede HABIT Betriebsstelle
in der Höhe von 11.000 Euro nahm HB Institutslei-             Errichtung des neuen Seminar- und Schulungszent-            einen so genannten „Health Angel“. Diese Multi-          Schon jetzt zeigt sich, dass viele HABIT Kolleg*innen
ter Christoph Gisinger vom Vorstandsvorsitzenden              rums „Campus Collegialität“ ermöglicht, wo nun auch         plikator*innen sind für die Kolleg*innen erste           sehr motiviert sind, mehr für ihre Gesundheit zu tun.
Gernot Heschl dieses Mal – ganz „coronakonform“ –             die offizielle Spendenübergabe der letzten Teilsumme        Ansprechpartner*innen zum Thema Gesundheits-             Auf die Plätze, fertig, los!
virtuell entgegen. Wir sagen Danke für das Vertrauen          erfolgte. Der Campus Collegialialität soll sich zur zen-    förderung und informieren bzw. motivieren zu
in unsere Häuser und in die Arbeit unserer Mitarbei-          tralen Drehscheibe im organisationsweiten Wissens-          passenden Angeboten und Aktionen.
ter*innen.                                                    transfer zu den Themen Pflege und Betreuung entwi-
                                                              ckeln. „Mit dem Campus Collegialität setzt das Haus         Maßnahmen zur Gesundheitsförderung
Geben ist seliger denn Nehmen                                 der Barmherzigkeit einen Meilenstein im Bereich             „Die Einbeziehung von Kolleginnen und Kollegen
Am „Giving Tuesday“, dem ersten Dienstag im De-               Lehre, Forschung und Ausbildung in der Pflege und           aller Betriebsstellen und aller drei Leistungsbereiche
zember, steht mittlerweile in über 100 Ländern das            Langzeitbetreuung“, so Institutsdirektor Christoph           ist uns besonders wichtig, um der dezentralen
Geben und Spenden im Mittelpunkt. Bereits zum                 Gisinger, der sich für die großzügige Unterstützung         Struktur von HABIT und den unterschiedlichen
zweiten Mal haben auch wir über unsere Online-                dankbar zeigt: „Die Rekordspende der Collegialität          Anforderungen der Bereiche gerecht zu werden“,
Kanäle einen Spendenaufruf unter dem Motto „Ge-               Privatstiftung machte die Umsetzung dieses Projektes        betont Geschäftsführer Andreas Kauba.
meinsam gegen das Vergessen“ gestartet. Insgesamt             erst möglich!“ Das Seminarzentrum wird aufgrund
konnten wir 1.130 Euro für das „Stüberl“ im HB                der Corona-Pandemie derzeit vor allem für die interne       „Mittlerweile haben bereits vier Gesundheitszirkel
Am Maurer Berg – St. Josef sammeln. Dieser ganz               Weiterbildung genutzt. Sobald es die Situation erlaubt,     stattgefunden. Dabei haben 29 Vertreterinnen und
besondere Ort ermöglicht es demenzkranken Bewoh-              wird der Campus Collegialität auf 250 m² aber auch          Vertreter aller HABIT Betriebsstellen ausgehend
ner*innen, von der Welt des Vergessens in die Welt der        wieder viele externe Veranstaltungen beherbergen.           von gesundheitlichen Ressourcen und Belastungen

30                                                                                                                                                                                                                                      31
Sie können auch lesen