Heute bauen - an morgen denken - Nachhaltigkeitsbericht 2016/2017 - DFH Deutsche Fertighaus ...
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DFH Deutsche Fertighaus Holding AG – Nachhaltigkeitsbericht 2016/2017 3 Inhalt 05 Vorwort des Vorstands 06 Eine Holding – vier starke Marken 12 Auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit Die zehn Handlungsfelder unseres nachhaltigen Wirtschaftens 18 01 Nachhaltiges Wachstum 21 02 Innovative Häuser für nachhaltiges Wohnen 28 03 Umwelt- und ressourcenschonendes Wirtschaften 31 04 Energieeffizienz im Unternehmen 32 05 Produktion ohne Verschwendung 34 06 Soziale und ökologische Verantwortung in der Lieferkette 35 07 Wertschätzende Unternehmenskultur 39 08 Verantwortung für die Entwicklung der Region 42 09 Verantwortung für eine lebenswerte und zukunftsfähige Gesellschaft 46 10 Transparenz und Dialog 50 Impressum
4 DFH Deutsche Fertighaus Holding AG – Nachhaltigkeitsbericht 2016/2017 Vorwort des Vorstands 5 Vorwort des Vorstands Liebe Leserinnen und Leser, der Gebäudesektor ist in Deutschland derzeit noch für milien. Bei jeder Zertifizierung ist unser Anspruch, etwa ein Drittel der CO2-Emissionen sowie 40 Prozent einen deutlichen Mehrwert für unsere Bauherren zu des Endenergieverbrauchs verantwortlich. Das möch- schaffen – nicht nur kurzfristig, sondern mit Blick auf ten wir ändern und stellen uns der Verantwortung, langfristige Kosten, steigende Anforderungen und die wir als Marktführer im Fertighausbau zweifellos künftige Ansprüche. Das geht aus unserer Sicht nur tragen. Mit unseren innovativen Hauskonzepten zei- mit strengen, ganzheitlichen Nachhaltigkeitskriterien, gen wir, dass nachhaltig konzipierte, aus dem erneu- die sich auf den gesamten Lebenszyklus eines Gebäu- erbaren Rohstoff Holz gebaute, energieeffiziente und des beziehen. energieproduzierende Gebäude einen bedeutsamen Hebel darstellen, um zu den nationalen Klimazielen Mittelfristig führt am nachhaltigen Bauen kein Weg beizutragen. vorbei: Die EU-Energiesparauflagen sehen vor, dass alle Neubauten in der EU ab 2020 als „Nahe-Null-Ener- Ob bei den CO2-Emissionen, der Energieefffizienz, giehäuser“ zu realisieren sind. Gleichzeitig sind wir dem Ressourcenverbrauch oder dem Abfallaufkom- davon überzeugt, dass im Neubau auch die sogenann- men: Wir nutzen konsequent die enormen Potenziale, te „graue Energie“ erheblich sinken muss – denn auch die im nachhaltigen Hausbau liegen. Mit unseren sehr energieeffiziente Gebäude haben einen Makel, Häusern erfüllen wir bereits heute viele Vorschläge wenn ihr Bau Unmengen an CO2 erzeugt. Schon heute und Maßnahmen des „Klimaschutzplans 2050“ der können wir den gesamten CO2-Fußabdruck eines Hermann Wüst Siegfried Kaske Bernhard Scholtes Bundesregierung für einen klimafreundlichen Neubau. Gebäudes von der Planung über den Bau und die Nut- Vorstandsmitglied Vorstandsvorsitzender Vorstandsmitglied zung bis hin zum Rückbau sehr gering halten. Für uns stand immer fest: Wir können nur dann dazu beitragen, das nachhaltige Bauen in Deutschland in Nachhaltigkeit im Unternehmensalltag der Breite zu etablieren, wenn tatsächlich auch jede Baufamilie ein bezahlbares, zukunftssicheres Haus Nachhaltigkeit erstreckt sich bei der DFH jedoch nicht nach den maßgeblichen Nachhaltigkeitskriterien nur auf unsere Produkte. Auch im Unternehmens- realisieren kann. Dabei war uns immer wichtig, dass alltag ist verantwortungsbewusstes Handeln für uns nicht wir selbst unsere Häuser als nachhaltig erklären, selbstverständlich. Es ist unser Ziel, Mitarbeitern einen sondern unabhängige Dritte den Nachhaltigkeitsstatus sicheren Arbeitsplatz zu bieten, der ihre Gesundheit überprüfen und bestätigen. schont und ihre Motivation stärkt. In der Verwaltung, der Produktion und der Montage legen wir hohen Nachhaltigkeits-Pionier im Hausbau Wert auf effiziente Prozesse, bei denen wir jegliche Verschwendung vermeiden, die Umwelt schonen, Dieses Ziel ist erreicht. Unsere Häuser haben sich Synergien nutzen und so jeden Tag einen erheblichen sowohl im AktivPlus-Standard als auch im Bewer- Mehrwert für unsere Kunden schaffen. tungssystem Nachhaltiger Kleinwohnhausbau (BNK) des Bundesumwelt- und Bauministeriums (BMUB) In unserem neuen Nachhaltigkeitsbericht lesen Sie, sowie im strengen System der Deutschen Gesellschaft wie wir aktuell in den wichtigsten Handlungsfeldern für Nachhaltiges Bauen (DGNB) bewährt. Bis Ende aufgestellt sind, die wir für uns auf dem Weg zu mehr 2017 zertifizierte die DGNB bereits 1.000 Bauprojekte Nachhaltigkeit definiert haben. unserer Kunden – ohne Mehrkosten für die Baufa- Siegfried Kaske Bernhard Scholtes Hermann Wüst Vorstandsvorsitzender Vorstandsmitglied Vorstandsmitglied DFH Deutsche Fertighaus Holding AG DFH Deutsche Fertighaus Holding AG DFH Deutsche Fertighaus Holding AG
6 Eine Holding, vier starke Marken Eine Holding, vier starke Marken 7 Eine Holding, vier starke Marken Solide Kennzahlen belegen unseren Erfolg Ende 2016 waren knapp 2.000 Mitarbeiter für die DFH-Gruppe tätig, davon rund 600 als Ob Ausbauhaus oder schlüsselfertige Villa – wir realisieren individuelle selbstständige Handelsvertreter in der Stellung von Verkaufsberatern. Am tschechischen Fertighäuser. In vielfältiger architektonischer Gestaltung. Für alle An- Standort Nezvěstice zählte die DFH Ende 2016 etwa 240 Beschäftigte. Deutschlandweit errichtete die DFH-Gruppe 2016 rund 2.900 Häuser. Der Umsatz stieg um 32 Prozent sprüche. Mit unseren vier Vertriebslinien massa haus, allkauf, OKAL und auf 447 Millionen Euro. Das erwirtschaftete betriebliche Ergebnis lag bei 13,5 Millionen Ein SteinHaus sind wir Deutschlands größtes Fertighausunternehmen. Euro. Aktuell weist die DFH ein Eigenkapital von rund 40 Millionen Euro aus. Auf Basis des aktuellen Auftragsbestands und aufgrund der zwischenzeitlich am Stand- Als starker Unternehmensverbund verfolgen wir eine klare Strategie: Unsere vier Marken ort Simmern umgesetzten Kapazitätserweiterungen geht die DFH für das Geschäftsjahr agieren mit innovativen Hauskonzepten jeweils eigenständig auf dem deutschen Markt. 2017 davon aus, rund 3.100 Häuser realisieren zu können. Als Dachgesellschaft steuert die DFH für die Vertriebslinien zentral die Auftragsabwick- lung, Produktion und Montage der beauftragten Eigenheime. Diese strategische Bünde- lung von Erfahrung und Know-how ermöglicht Traumhäuser für alle Kundenansprüche. Organisation der DFH Gleichzeitig nutzen wir gezielt Größenvorteile und optimieren Effizienz, Qualität sowie Kosten. Sämtliche Synergien aus diesem Kompetenz-Netzwerk für Fertighäuser kommen Als Management- und Finanzholding steuert und koordiniert die DFH Deutsche Fertig- unseren Kunden zugute. haus Holding AG die grundlegende Ausrichtung der Unternehmensgruppe. Der Vertrieb und die Kommunikation mit den Kunden erfolgt direkt über die Vertriebslinien. Zur DFH- In den vergangenen Jahren ist die DFH stark gewachsen. Bundesweit bauen wir mittler- Gruppe gehörende Dienstleistungsgesellschaften kümmern sich um die Auftragsabwick- weile jährlich rund 2.900 Häuser. Dank hochmoderner Produktionstechniken, höchster lung (DFH Haus GmbH), unsere tschechische Niederlassung in Nezvěstice (DFH Haus CZ Qualitätsstandards sowie energieeffizienter und möglichst nachhaltiger Bauweise ist s.r.o.) oder betreiben die bundesweit mehr als 120 Musterhäuser (DFH Musterhäuser jedes einzelne davon vor allem eins: ein langfristig werthaltiges Eigenheim. GmbH). Im Zuge einer Konzentration auf den Holzfertigbau stellte die DFH im November 2017 den Verkauf von massiv gebauten Fertighäusern der Marke Ein SteinHaus bis auf Weiteres ein. Starkes Wachstum im Vergleich zur Branche DFH Deutsche Fertighaus Holding AG 300% Simmern 275% 250% Dienstleister Vertriebslinien 225% DFH Haus GmbH massa haus GmbH 200% Simmern Simmern 175% 150% DFH Haus CZ. s.r.o. OKAL Haus GmbH Nezvěstice Simmern 125% 100% DFH Musterhäuser GmbH allkauf haus GmbH Simmern Simmern 75% 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 * Ein Steinhaus GmbH Indexierte Darstellung: 2007 = 100% Quelle: DFH, BDF Simmern Gebaute Häuser der DFH Gebaute Häuser Fertigbau Baugenehmigungen insgesamt * Prognostizierte Werte für 2017
8 Eine Holding, vier starke Marken Eine Holding, vier starke Marken 9 Marktführer für Ausbauhäuser: massa haus Außen fertig – innen zum Ausbau vorbereitet: Unsere Vertriebs- linie massa haus hat sich seit ihrer Gründung 1978 vom Weg- bereiter mit inzwischen mehr als 35.000 gebauten Häusern zum absoluten Marktführer im Segment Ausbauhaus entwickelt. Zur Zielgruppe von massa haus gehören handwerklich geschickte oder organisatorisch ambitionierte Baufamilien, die von einem herausragenden Preis-Leistungs-Verhältnis profitieren möchten. Das bewährte massa-Ausbausystem bietet die Möglichkeit, mit individuell wählbaren Eigenleistungen die Kosten deutlich zu re- duzieren. Zur Auswahl stehen nachhaltig gebaute, moderne Haus- typen mit spannender Architektursprache und zukunftsgerechter Ausstattung. Ausbauhäuser mit Ausbaupaketen: allkauf Handwerklich begabte Baufamilien, die sich beim Innenausbau ihres Traumhauses selbst mit einbringen möchten, sparen mit allkauf bares Geld. Als Spezialist für Ausbauhäuser mit allen Aus- baumaterialien und umfassenden Servicedienstleistungen liefert allkauf Bauherren das vorkonfektionierte Ausbaumaterial sowie die benötigten Werkzeuge für die gewünschten Eigenleistungen. Damit Baufamilien ihre Ziele zeitgerecht erreichen, stehen ihnen während der gesamten Bauphase speziell geschulte Hausberater unterstützend zur Seite. Für die Elektro-, Heizungs- und Sanitär- installationen bietet allkauf entsprechende Dienstleistungspakete an.
10 Eine Holding, vier starke Marken Eine Holding, vier starke Marken 11 Pionier und Premiumanbieter: OKAL Die Marke OKAL baut seit 1928 Fertighäu- nehmen lebt den Premiumgedanken und ser und gilt mit mehr als 89.000 gebauten verfügt über ein branchenweit einzigarti- Häusern als Pionier der Branche. OKAL ges Know-how. 2013 war ein Gebäude von steht für individuelles Bauen von der OKAL das erste von der Deutschen Gesell- Planung bis zur schlüsselfertigen Überga- schaft für Nachhaltiges Bauen e.V. (DGNB) be. Ob moderne und zukunftsorientierte zertifizierte Einfamilienhaus. Bereits ein Architektur, innovative Haustechnik oder Jahr später erreichte OKAL mit Platin die nachhaltige Bauweise – OKAL gilt als Inno- höchste DGNB-Zertifizierungsstufe. vationsführer der DFH-Gruppe. Das Unter- Qualität eines Massivhauses: Ein SteinHaus Als jüngste Marke im Unternehmensverbund vereint Ein SteinHaus die Vorteile der Fertigbauweise mit denen der Massivbauweise. Zum Einsatz kommen passgenaue, im Werk vorproduzierte und vollständig ausgetrocknete Wandmodule. Sämtliche Häuser des 2014 in die DFH integrierten Unternehmens übertreffen den gesetzlich geforderten Wärmeschutz bei weitem. Auch bei dieser Vertriebslinie können Bauherren auf Wunsch beim Innenausbau mit maßgeschneiderten Ausbaupaketen Eigenleistungen erbringen. Im November 2017 hat die DFH bekanntgegeben, Häuser von Ein SteinHaus aufgrund einer Konzentration auf den Holzfertigbau nicht mehr zu vertreiben. Unberührt davon bleibt der Auftragsbestand: Alle bereits bestellten Massivfertighäuser wird die DFH zur Zufriedenheit der Baufamilien realisieren.
12 Auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit Auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit 13 Auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit DFH-Verhaltenskodex Für die Entwicklung unserer Nachhaltigkeitsstrategie und den Aufbau eines unter- Vorreiter im nachhaltigen Hausbau – das wird man nicht über Nacht. nehmensinternen Nachhaltigkeitsmanagements haben wir uns von Anfang an starke Bereits seit vielen Jahren beschäftigen uns die vielfältigen Aspekte des Partner ins Boot geholt. Zusammen mit externen Nachhaltigkeitsexperten haben wir zunächst in fünf intensiven, mehrtägigen Arbeitstagungen gemeinsame, von unseren nachhaltigen Wirtschaftens in unserer Branche. Auf Produkt- und Unter- Mitarbeitern mitgetragene Nachhaltigkeitsziele entwickelt und in einem Verhaltensko- nehmensebene haben wir inzwischen die Voraussetzungen für ein ganz- dex verankert. heitliches Nachhaltigkeitsmanagement geschaffen und treiben Innovatio- nen systematisch voran. Ethische Grundsätze Unternehmenskultur Für uns steht fest: Mit unserem täglichen Handeln möchten wir einen wichtigen Beitrag Wir achten die Rechtsordnung und unsere Wir schaffen ein werteorientiertes Miteinander. zur positiven Entwicklung unserer Gesellschaft leisten. Die innovativen Häuser unserer betrieblichen Regelungen. /// Den Anforderungen unserer Kunden kommen wir vier Vertriebslinien massa haus, allkauf, OKAL und Ein SteinHaus sollen nicht nur gesun- /// Wir erfüllen alle gesetzlichen, behördlichen, mit exzellenten Leistungen, großem Engagement des Wohnen ermöglichen, die Umwelt schonen, Ressourcen sparen, und die Energie- freiwillig eingegangenen Verpflichtungen und und hoher Fachkompetenz nach. wende vorantreiben, sondern für Baufamilien auch eine solide und nachhaltige Alters- internen Regelungen. /// Wir handeln konsequent und verlässlich – unsere vorsorge darstellen. /// Wir lehnen Korruption und unlautere Zusammenarbeit ist geprägt von Fairness, Geschäftspraktiken ab. Hilfsbereitschaft, Respekt und Vertrauen. Bereits 2010 haben wir einen umfassenden Fahrplan für unser Ziel entwickelt, kon- /// Wir beweisen in allen Aspekten unserer /// Wir fordern und fördern Mitarbeiter, sequent mehr Nachhaltigkeit in den Bausektor zu tragen. Die Bemühungen unserer geschäftlichen Tätigkeit Aufrichtigkeit, Fairness, kommunizieren offen, teilen unser Wissen und Vertriebslinien, ökologisch, energieeffizient und wohngesund zu bauen, reichen jedoch Integrität und halten ethische Standards stets ein. entwickeln uns durch kontinuierliches Lernen noch weiter zurück. So hat unsere Traditionsmarke „OKAL“ bereits in den 1990er Jahren weiter. in den sogenannten „Umwelterklärungen“ gewünschte Umweltziele mit konkreten Maß- /// Wir sehen den ständigen Wandel gleichermaßen als nahmen verbunden und relevante Fortschritte erzielt. Daran konnten wir anknüpfen Herausforderung und Chance und treiben so und unsere Bemühungen auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit vertiefen und erweitern. Veränderungsprozesse entschlossen voran. Früh haben wir erkannt, dass wir Nachhaltigkeit ganzheitlich ver- stehen müssen: Sämtliche Schritte unserer Wertschöpfungskette gehören kontinuierlich auf den Prüfstand – auch die vor- und Verantwortung Ökologie nachgelagerten Wirkungen unseres Handelns. Nicht allein unser Gesundheit, Sicherheit und der bewusste Umgang Wir handeln im Sinne der nachfolgenden unternehmerisches Handeln ist entscheidend, auch unseren mit Ressourcen haben für uns höchste Priorität. Generationen und der Umwelt nach dem Partnerunternehmen und Zulieferern kommt eine wichtige Rolle Grundsatz „vermeiden, vermindern, verwerten“. /// Wir achten auf sicheres Arbeiten und gefährden zu. Nur gemeinsam können wir es schaffen, mehr Nachhaltigkeit weder uns noch andere. Die Erhaltung unserer /// Für uns haben ökologische Verträglichkeit und in den Bausektor zu bringen. Gesundheit und die unserer Kollegen spielt eine Energieeffizienz – sowohl bei den eingesetzten zentrale Rolle Produkten als auch bei den Bauweisen einen hohen Stellenwert. Unser Hauptziel haben wir inzwischen erreicht: Jede Baufamilie /// Wir beugen unsicheren Arbeitsplätzen vor, indem kann mit uns nachhaltig und zukunftsorientiert bauen – vom wir die Bedingungen für sicheres und gesundes /// Wir bevorzugen erneuerbare Ressourcen und Ausbauhaus bis zum schlüsselfertigen Premium-Eigenheim. Wir Arbeiten schaffen. binden unsere Lieferanten aktiv in unsere Nachhaltigkeitsstrategie mit ein. behaupten dabei nicht lediglich, nachhaltige Gebäude zu planen /// Wir vermeiden jegliche Verschwendung und und zu bauen, sondern lassen uns die Einhaltung strenger Krite- setzen Ressourcen bestmöglich ein, um den rien von unabhängigen Dritten bestätigen: Unsere Hauskonzepte Nutzen für unsere Kunden und die Gesellschaft zu maximieren. haben sich inzwischen sowohl im neuen AktivPlus-Standard als auch im Bewertungssystem Nachhaltiger Kleinwohnhausbau Bereits in den 1990er Jahren gab OKAL (BNK) des Bundesumwelt- und Bauministeriums (BMUB) sowie umfassende „Umwelterklärungen“ ab. im strengen System der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) bewährt.
14 Auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit Auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit 15 Zehn Handlungsfelder 05 Produktion ohne Verschwendung In einem weiteren Schritt haben wir dann alle relevanten Unternehmensdaten (z. B. Unser Anspruch ist eine ressourcenschonende Produktion, die Verschwendung vermeidet, Energieverbrauch, Abfallverwertung) erfasst sowie Informationen über die gesamte Synergien nutzt und auf diese Weise den größtmöglichen Kundenmehrwert erzeugt. Mit Wertschöpfungskette gesammelt, einer Wesentlichkeitsanalyse sowie einem Benchmar- unserem Abfallmanagement stellen wir eine sinnvolle Verwertung von Materialresten sicher. king unterzogen und daraus zehn maßgebliche Handlungsfelder abgeleitet, um das Unternehmen komplett nachhaltig auszurichten. Diese zehn Handlungsfelder bilden das „Leitbild Nachhaltigkeit“ der DFH und definieren zugleich seit wesentlichen Bereiche der 06 Soziale und ökologische Verantwortung in der Lieferkette Nachhaltigkeitsberichterstattung. Unsere soziale und ökologische Verantwortung wirkt sich auf die Zusammenarbeit mit Lie- feranten und Partnerunternehmen aus. Unser Ziel ist es, Lieferketten so zu gestalten, dass Sozial- und Umweltstandards gesichert sind und unsere Lieferanten die Nachhaltigkeitszie- le der DFH kennen und unterstützen. DFH Leitbild Nachhaltigkeit 07 Wertschätzende Unternehmenskultur 01 Nachhaltiges Wachstum Wir nehmen die Verantwortung gegenüber unseren Beschäftigten sehr ernst, denn wir Nur wer die Auswirkungen seines Handelns auf Umwelt und Gesellschaft bedenkt und wissen, wie wichtig jeder Einzelne für den Erfolg der DFH ist. Eine individuelle Förderung berücksichtigt, ist auf Dauer erfolgreich – davon sind wir überzeugt. Im Kern geht es bei unserer Mitarbeiter, eine ausgewogene Work-Life-Balance und einen gesunden Teamgeist unserer Nachhaltigkeitsstrategie daher darum, unsere ökonomischen, ökologischen und sehen wir als Investition in die Zukunft unseres Unternehmens. sozialen Ziele in Einklang zu bringen. 08 Verantwortung für die Entwicklung der Region 02 Innovative Häuser für nachhaltiges Wohnen Wir möchten die soziale und kulturelle Entwicklung unseres Unternehmenssitzes Simmern Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, zukunftsweisende Wohnkonzepte zu entwickeln, und der Umgebung unterstützen. Außerdem ist es uns ein Anliegen, dem Fachkräfte- die Lösungen für die ökologischen, sozialen und ökonomischen Herausforderungen unse- mangel entgegenzuwirken und jungen Leuten eine langfristige Perspektive in der Region rer Zeit bieten. Unser Ziel sind Häuser, die den Kriterien einer nachhaltigen Bauweise jetzt Rhein-Hunsrück zu bieten. und auch in Zukunft gerecht werden. 09 Verantwortung für eine lebenswerte und zukunftsfähige Gesellschaft 03 Umwelt- und ressourcenschonendes Wirtschaften Als nachhaltig orientiertes Unternehmen möchten wir mit unserem täglichen Handeln Wir möchten dazu beitragen, eine lebenswerte Natur zu erhalten, das Klima zu schützen einen wichtigen Beitrag zur positiven Entwicklung der Gesellschaft leisten. Unsere Häuser und die natürlichen Ressourcen zu schonen. Deshalb sind wir darauf bedacht, bei der sollen nicht nur die Umwelt schonen und einen Beitrag zu den Klimaschutzzielen leisten, Produktion, beim Transport und bei der Montage unserer Häuser die Belastungen für die sondern auch einer soliden Altersvorsorge dienen. Zusammen mit Wissenschaftlern erar- Umwelt zu minimieren. beiten wir innovative Wohnkonzepte. 04 Energieeffizienz im Unternehmen 10 Transparenz und Dialog Eine weitere Stellschraube der ökologischen Nachhaltigkeit bei der DFH ist die Energieeffizi- Unser Anspruch ist eine glaubwürdige und offene Kommunikation – mit unseren Mitarbei- enz im Unternehmen. Durch Investitionen in innovative Technologien erzielen wir Effizienz- tern, Kunden, Partnerunternehmen, der Öffentlichkeit, der Presse sowie allen gesellschaft- steigerungen, die direkt zu geringeren Energiekosten führen. lichen Anspruchsgruppen, die unsere Geschäftstätigkeit beeinflussen oder von dieser beeinflusst werden.
16 Auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit Auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit 17 Nachhaltigkeits- und Innovationsmanagement Um Innovationen konsequent voranzutreiben, haben wir ein systematisches Innovati- onsmanagement im Unternehmen etabliert. Regelmäßig fragen wir im Unternehmen Seit 2013 verfügt die DFH über ein Managementsystem für mehr Nachhaltigkeit. Es Ideen und Verbesserungsvorschläge ab und bewerten alle Hinweise nach dem Domi- bestand bis Ende 2016 aus einem „Lenkungskreis Nachhaltigkeit“ mit Beteiligung der nanzprinzip: Mindestens ein nachhaltigkeitsbezogener Aspekt muss deutlich besser Geschäftsführung sowie mehreren themenspezifischen, interdisziplinären Arbeitsgrup- sein als zuvor; alle anderen müssen mindestens gleich bleiben. Bei der Bewertung aller pen mit Führungskräften und Managern der DFH. Alle Arbeitsgruppen berichteten dem Innovationsideen dienen zudem die Nachhaltigkeitskriterien der AktivPlus- und Lenkungskreis quartalsweise über ihre Maßnahmen und Fortschritte. Der Lenkungs- DGNB-Systeme als Leitlinien. kreis legte Ziele für die einzelnen Bereiche fest und überprüfte deren Erreichung. Seit Anfang 2017 ist das Nachhaltigkeits- und Innovationsmanagement ein eigenstän- Unser Innovationsprozess … diger Geschäftsbereich der DFH, der den Lenkungskreis abgelöst hat. Der zuständige Bereichsleiter verfügt in der Geschäftsleitung über das gleiche Stimmrecht wie alle an- deren Mitglieder. Er weist die aktuell sieben Arbeitsgruppen an, begleitet deren Teamar- Sammlung von beit, kontrolliert die Umsetzung und berichtet der Geschäftsleitung quartalsweise über Produkt- und Erste Bewertung Check nach Detaillierte Prioritäten- Ausarbeitung und Dominanzprinzip Bewertung reihenfolge Implementierung Fortschritte. Prozessideen Berücksichtigung von … Einschätzung nach … Innovationsidee muss … Dreistufiger Prozess: Regelmäßige Realisation: Innovations-Workshops: Nachhaltigkeitsmanagement/Entscheidungsstruktur /// Megatrends /// ökonomischen, /// in einem Kriterium /// Expertenbewertung /// Festlegung der Reihen- /// Begleitung der Teams ökologischen und deutlich besser sein (Außenperspektive) folge und Umsetzung durch Nachhaltigkeits- /// politischen Zielsetzungen, sozialen Kriterien als bestehende Lösungen der Innovationsideen und Innovationsmanager Direktiven und Gesetzen /// Bewertung durch 1. /// Marktattraktivität /// in allen anderen Punkten Mitarbeiter (Innen- /// Beauftragung von Teams /// Umsetzung auf Prozess- Geschäftsleitung (GL) /// Zertifizierungssystemen (für Kunden) mindestens gleich gut perspektive) und Produktebene (10 Mitglieder mit je gleichem Stimmrecht) sein /// Interessen der beteiligten /// technischer Machbarkeit /// Klassifizierung nach den Anspruchsgruppen vier Kategorien Produkt-, Nachhaltigkeits- und Innovationsmanager 5. 4. Geschäftsmodell-, tech- nische und organisato- (Mitglied der GL) rische Innovation weist Arbeitsgruppen an und begleitet deren Arbeit gibt Rückmeldung 2. zu Fortschritten Nachhaltiger Einkauf Nachhaltiger Produkte Nachhaltige Produktion Automatisches Datenerfassungssystem Risk Management AG berichten NH- und Innovationsmanager Verankerung Nachhaltigkeit Gesundheitsteam 3. 1. Nachhaltigkeits-Themen werden in der GL besprochen und entschieden (Festlegung von Zielen). 2. Nachhaltigkeits- und Innovationsmanager weist Arbeitsgruppen an, begleitet sie und kontrolliert die Umsetzung der Maßnahmen. In umfassenden Nachhaltigkeits- und Innovationsworkshops sammeln und 3. Arbeitsgruppen berichten an Nachhaltigkeits- und Innovationsmanager. bewerten wir regelmäßig Produkt- und Prozessideen und legen Prioritäten- reihenfolgen sowie konkrete Umsetzungspläne fest. 4. Nachhaltigkeits- und Innovationsmanager berichtet der GL zu Fortschritten (Reporting). 5. GL legt ggf. neue Maßnahmen und Ziele fest.
18 Nachhaltiges Wachstum Nachhaltiges Wachstum 19 01 Nachhaltiges Wachstum Nachhaltigkeit ist ein westen der Bundesrepublik am stärksten unternehmerisches Gebot nachgefragt. Spitzenreiter ist Baden-Würt- temberg, das mit einem Marktanteil von Nur wer die Auswirkungen seines Handelns auf Umwelt und Gesellschaft Gemäß unserem unternehmerischen Ver- 30,6 Prozent erstmals die 30-Prozent-Mar- bedenkt und berücksichtigt, ist auf Dauer erfolgreich – davon sind wir ständnis ist der wirtschaftliche Erfolg der ke knackte. Direkt dahinter liegen Hessen DFH-Gruppe sehr wichtig. Er ermöglicht es mit 28,4 Prozent und Rheinland-Pfalz mit überzeugt. Gleichzeitig können wir als Unternehmen nur etwas für die uns, als sehr gesund aufgestelltes Unter- 21,9 Prozent. Das Schlusslicht der Flächen- Umwelt oder die Gesellschaft tun, wenn wir geschäftlich wettbewerbsfähig nehmen das Wachstum unserer Marken länder bildet Niedersachsen mit einem sind. Im Kern geht es bei unserer Nachhaltigkeitsstrategie daher darum, voranzutreiben. Gleichzeitig ist aus unse- Anteil von lediglich 7,6 Prozent. Eine große unsere ökonomischen, ökologischen und sozialen Ziele in Einklang zu rer Sicht Nachhaltigkeit ein existenzielles Chance für den Fertigbau und damit für unternehmerisches Gebot. Ob Mitarbeiter, die DFH besteht darin, den Fertighaus- bringen. Kunden oder die Gesellschaft – immer anteil in den Regionen mit bislang eher mehr Interessensgruppen achten darauf, gedämpfter Nachfrage weiter zu steigern. ob Unternehmen sich nachhaltig ausrich- Unser ökonomisches Ziel ist es, die marktführende Position der DFH zu sichern und ten. Wer hier nicht rechtzeitig die entschei- In den ersten drei Quartalen des Jahres kontinuierlich auszubauen. Als Management- und Finanzholding sichern wir die solide denden Weichen stellt und auf die sich 2017 wurden 8,4 Prozent mehr Ein- und finanzielle Basis und damit die langfristige Entwicklungs- und Handlungsfähigkeit unserer wandelnden Marktanforderungen reagiert, Zweifamilienhäuser in Fertigbauweise vier Vertriebslinien. Durch gut aufeinander abgestimmte Abläufe, innovative Produktions- wird in der gesellschaftlichen Akzeptanz genehmigt als im Vorjahreszeitraum – methoden, die Bündelung von Einkauf sowie Dienstleistungen und eine optimierte Steue- und damit beim wirtschaftlichen Erfolg obwohl der Gesamtmarkt für Ein- und rung sämtlicher Prozesse erreichen wir Effizienzgrade, die bei einer herkömmlichen Bau- immer mehr das Nachsehen haben. Zweifamilienhäuser in den ersten neun weise nicht erreichbar wären. Dabei nutzen wir gezielt Größenvorteile, maximieren die Monaten 2017 leicht rückläufig war. Der Qualität und minimieren die Kosten. Sämtliche Synergien aus diesem Kompetenz-Netz- Fertigbauanteil erreichte mit 19,7 Prozent werk für Fertighäuser sichern unsere sehr gute Wettbewerbsposition und ermöglichen Rahmenbedingungen: Chancen und einen neuen Rekordstand. uns nachhaltiges Wachstum. Risiken Eine Verschlechterung der Rahmenbe- Auf Erfolgskurs: DFH wächst weiter Die Baubranche profitiert weiterhin von dingungen, etwa durch steigende Zinsen Auf Erfolgskurs: Umsatz steigt kräftig sehr günstigen Rahmenbedingungen wie für Baudarlehen, könnte dagegen negative 500 Mio. € den niedrigen Zinsen für Baukredite, der Auswirkungen auf den Ein- und Zweifa- 450 Mio. € positiven Einkommensentwicklung, der milienhaussektor und damit auch auf die guten Lage am Arbeitsmarkt und der man- DFH haben. Wenig förderlich ist auch die in 400 Mio. € gelnden Attraktivität alternativer Anlage- vielen Bundesländern gestiegene Grund- formen. Darüber hinaus entdecken immer erwerbsteuer. Sie macht es insbesondere 350 Mio. € mehr junge Familien das Eigenheim als jungen Familien immer schwerer, Eigen- Altersvorsorge. Die Baugenehmigungen im tum zu erlangen. Lag der Satz vor einigen 300 Mio. € Gesamtmarkt für Ein- und Zweifamilien- Jahren noch einheitlich bei 3,5 Prozent, häuser erhöhten sich 2016 um 6,4 Prozent sind in fünf Bundesländern mittlerweile 6,5 250 Mio. € auf insgesamt 106.979 Häuser. Der für die Prozent angesetzt. Lediglich in Bayern und DFH relevante Fertighausmarkt wuchs Sachsen gelten weiterhin 3,5 Prozent, in 200 Mio. € dabei wesentlich dynamischer als der den anderen Bundesländern Sätze zwi- Gesamtmarkt. Der Marktanteil stieg auf schen 4,5 und 5,5 Prozent. 150 Mio. € 17,8 Prozent. Zum Vergleich: Vor zehn Jah- 100 Mio. € ren betrug die Fertigbauquote noch 14,2 Zu einem Hemmnis entwickelte sich die Prozent. seit Ende März 2016 geltende EU-Wohn- 50 Mio. € immobilien-Kreditrichtlinie. Vor Inkraft- Der Fertigbauanteil entwickelte sich regio- treten der Regelung hatten Banken bei Umsatz in T€ nal jedoch sehr unterschiedlich: Traditio- einer Finanzierung neben einem Blick auf * Prognose 2017 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 nell waren Fertighäuser im Süden und Süd- Eigenkapital und Einkommen vor allem Umsatz in Mio.€ Quelle: DFH Prognose in Mio. €
20 Nachhaltiges Wachstum Innovative Häuser für nachhaltiges Wohnen 21 darauf geachtet, dass eine von ihnen Sollte ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit finanzierte Immobilie nicht an Wert ver- im Kaufentscheidungsprozess weiter an liert. Per Grundpfandrecht diente ihnen Bedeutung gewinnen, wie sich im Ergebnis die Immobilie als attraktive Sicherheit. Mit der Forsa-Umfrage „DFH Trendbarometer der neuen Kreditrichtlinie sollten Banken 2016“2 abzeichnete, kann dies positiven nun hochrechnen, wie sich das Gehalt des Einfluss auf den wirtschaftlichen Erfolg Kreditnehmers in Zukunft entwickelt und der DFH haben. Da wir innerhalb unseres ob er ein Darlehen bis zum Lebensende Produktportfolios bei allen Vorgaben weit auch vollständig tilgen kann – ein äußerst über den gesetzlichen Mindestanforde- schwieriges Unterfangen. Bei Abweichun- rungen liegen, sehen wir auch bei einer gen sollten Kunden Banken in die Haftung weiteren Verschärfung der gesetzlichen nehmen können. Aus Unsicherheit über Bestimmungen mittelfristig kein Risiko für die Konsequenzen der neuen Kreditricht- die DFH. linie waren viele Institute deutlich restrik- tiver als bislang. Die Leidtragenden waren vor allem junge Familien und ältere Bau- Risikomanagement bei der DFH herren. Mit Blick auf unsere Nachhaltigkeitsstrate- Nach massiver Kritik an der EU-Wohnim- gie bewerten wir mögliche Chancen und 02 Innovative Häuser mobilienkreditrichtlinie hat die Bundesre- Risiken regelmäßig auf der Grundlage in- gierung die Vorschriften für Deutschland terner Einschätzungen und Informationen, für nachhaltiges Wohnen inzwischen etwas entschärft. So wird der die wir im Austausch mit verschiedenen Wert einer Wohnimmobilie bei der Kredit- Interessensgruppen gewinnen. Ein gutes würdigkeitsprüfung wieder als ein maßgeb- Verständnis der jeweils aktuellen Risiken liches Kriterium herangezogen. und Chancen ist für uns unerlässlich, um im täglichen Geschäft und bei der strategi- Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, zukunftsweisende Wohnkonzepte Ein Wandel beim ökologischen Bewusst- schen Ausrichtung der DFH Entscheidun- zu entwickeln, die Lösungen für die ökologischen, sozialen und ökonomi- sein hin zu mehr Umweltschutz und weiter gen verantwortungsvoll treffen zu können. schen Herausforderungen unserer Zeit bieten. Unser Ziel sind Häuser, steigenden gesetzlichen Anforderungen birgt für uns dagegen vornehmlich Chan- Die DFH hat ein Risikomanagementsystem die den Kriterien einer nachhaltigen Bauweise jetzt und auch in Zukunft cen. Der Grund dafür ist, dass wir mit un- entwickelt, das eine systematische und gerecht werden. seren nachhaltigen Wohnkonzepten die frühzeitige Bewertung (Risk Scouting) vorhandenen Anforderungen übererfül- von Trends, Rahmenbedingungen und len und auch möglicherweise wichtiger Entwicklungen sowie eine daraus abgelei- werdende Aspekte bereits berücksichtig tete Maßnahmenfindung, Darstellung im Unter nachhaltigem Bauen verstehen Bauherren meist umweltfreundliches, ressourcen- haben. Ein Beispiel: Als Mitgliedsunter- Berichtswesen und Umsetzungskontrolle schonendes Bauen, wie es insbesondere der Fertighausbau in Holzrahmenbauweise er- nehmen des Bundesverbands Deutscher ermöglicht. möglicht. Nachhaltigkeit bei Gebäuden umfasst aber noch weitaus mehr Kriterien. Auch Fertigbau e.V. (BDF) hat sich die DFH dazu ökonomische, technische, funktionelle, gestalterische und soziokulturelle Aspekte sowie verpflichtet, dass bei allen vier DFH-Marken 1 Seit 1. Januar 2016 muss die gesamte Prozessqualität von der Planung bis zur Übergabe spielen eine wichtige die Wärmeverluste der Haushüllen um der Primärenergiebedarf Rolle. mindestens 25 Prozent unter dem zuläs- von Neubauten um 25 Pro- sigen Wert der jeweils gültigen Energie- zent sinken. Wärmeverlus- Bei der Nachhaltigkeitsanalyse der Gebäude geht es uns darum, den gesamten Lebens- einsparverordnung (EnEV) liegen müssen. te durch die Gebäudehülle zyklus des Gebäudes zu betrachten. Hier fallen Faktoren wie langfristige Kosten, Wert- Dieser Anspruch ist auch mit der seit 1. sollen um durchschnittlich stabilität und Zukunftsfähigkeit ins Gewicht. Wer beispielsweise als Bauherr heute die Januar 2016 geltenden zweiten Stufe der 20 Prozent abnehmen. Bedürfnisse einer Familie berücksichtigt, will gleichzeitig auch im Alter noch komfortabel EnEV 20141 noch erfüllt. im gleichen Haus wohnen können. Ein nachhaltig gebautes Haus ermöglicht dies ohne 2 Siehe Seite 47 . hohe Folgekosten.
22 Innovative Häuser für nachhaltiges Wohnen Innovative Häuser für nachhaltiges Wohnen 23 Nachhaltige Gebäude sollen den Menschen Räume bereitstellen, die gesundes Wohnen, Seit dem Frühjahr 2017 können auch die Käufer von Ausbauhäusern der DFH-Gruppe konzentriertes Arbeiten und Lernen, aber auch unbeschwerte Erholung und Genesung ein Nachhaltigkeitszertifikat der DGNB erhalten. Die DFH ist damit das erste Haus- ermöglichen. Insgesamt erachten wir in Übereinstimmung mit der Deutschen Gesell- bauunternehmen, das Baufamilien vom Ausbauhaus bis zum schlüsselfertigen Premi- schaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) folgende Kriteriengruppen für wichtig: um-Eigenheim für alle Hausvarianten grundsätzlich eine Bestätigung der nachhaltigen, hochqualitativen Bauweise durch die DGNB als neutrale Bewertungsinstanz ermöglicht. /// Ökologische Qualität: Betrachtung der Ökobilanz des Gebäudes, Auswahl der Baustoffe mit Blick auf Umweltauswirkungen und Nutzung während der Bau- und Wohnphase. Ein Qualitätssiegel für Nachhaltigkeit – /// Ökonomische Qualität: Betrachtung des finanziellen Aufwands im Verhältnis zu die DGNB-Zertifizierung Nachhaltigkeitszielen und wirtschaftlichen Vorteilen über alle Nutzungsphasen des Hauses hinweg. Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) wurde 2007 von 16 Initiatoren unterschiedlicher Fachrichtungen der Bau- und Immobilienwirtschaft ge- /// Soziokulturelle und funktionale Qualität: Wohngesundheit und Nutzerkomfort, gründet, um das nachhaltige Bauen zu fördern. Heute zählt die DGNB mehr als 1.200 Mitglieder aus der Drittverwendungsmöglichkeit ohne hohe Folgekosten. Lässt sich das Haus bei- gesamten Wertschöpfungskette der Bau- und Immobilienwirtschaft: Architekten, Planer, Bauindustrie, spielsweise im Alter einfach an die sich wandelnden Bedürfnisse anpassen? Investoren und Wissenschaftler bringen ihr umfassendes Know-how in die DGNB ein. Das Nachhaltig- keitskonzept der DGNB reicht über das bekannte Dreisäulenmodell hinaus. Neben Ökologie, Ökonomie /// Prozessqualität und technische Qualität: Dokumentation und Überprüfung der und Nutzerkomfort stehen funktionale Aspekte, Technik, Prozesse und der Standort im Fokus bei der nachhaltigen Planung und Errichtung des Gebäudes und Zertifizierung der quali- Planung und Umsetzung nachhaltiger Gebäude und Stadtquartiere. tativen Bauweise. Als sich die DGNB vor rund sechs Jahren dazu entschloss, auch für das Bausegment „Neubau kleine Wohngebäude“ ein Nachhaltigkeitszertifikat anzubieten, hat die DFH die DGNB in einer interdisziplinä- Zertifizierte Qualität für alle Bauherren ren Arbeitsgruppe maßgeblich dabei unterstützt, Kriterien für den Ein- bis Mehrfamilienhaussektor zu entwickeln. Das Ziel waren strenge und vor allem qualitativ messbare Aspekte für eine ganzheitliche Mitte 2013 haben wir uns mit einem bereits realisierten OKAL-Gebäude der Zertifi- Betrachtung über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes hinweg. zierung durch die DGNB gestellt, um unseren Status quo bei einem Standardhaus zu überprüfen. Das in Mühlheim-Kärlich errichtete Haus erreichte auf Anhieb die Sil- ber-Zertifizierung und war das erste in Deutschland mit dem Nachhaltigkeits-Zertifikat der DGNB ausgezeichnete Einfamilienhaus. 2014 zertifizierte die DGNB ein OKAL-Haus Individuelle Beratung für niedrige Lebenszykluskosten im Wuppertaler Musterhauspark „FertighausWelt“ mit Gold, in der 2015 angepassten Auszeichnungslogik der DGNB erhielt das Gebäude den Platin-Status. Der erste Schritt auf dem Weg zum Eigenheim ist für unsere Kunden meist eine be- darfsgerechte Analyse durch unsere Verkaufsberater. Wie viele Räume benötigt die Unser Ziel war jedoch immer, nicht nur ein- jeweilige Baufamilie tatsächlich, welchen Räumen lassen sich vielleicht mehrere Funkti- zelne Gebäude durch die DGNB zertifizie- onen zuschreiben? Ziel ist es, die Wohnfläche genau den Bedürfnissen anzupassen und ren zu lassen, sondern möglichst viele Ge- bereits im Vorhinein zukünftige Wohnsituationen zu berücksichtigen, wie sie sich etwa bäude der DFH-Gruppe. Denn wir tragen durch den Auszug der Kinder ergeben. Die optimale Planung hilft, neben den kurz- nur dann dazu bei, das nachhaltige Bauen fristigen Anschaffungskosten im Sinne der Nachhaltigkeit auch langfristige Kosten wie in Deutschland in der Breite zu etablieren, Energieaufwendungen einzusparen. wenn letztlich jede Baufamilie ein bezahl- bares Haus nach den entscheidenden Im Verkaufsgespräch beraten wir unsere Kunden bei der Auswahl der verschiedenen Nachhaltigkeitskriterien realisieren kann. Optionen für mehr Energieeffizienz. Das Erneuerbare-Energien-Wärme-Gesetz (EEWär- Unser Ziel war daher stets, allen Baufamili- meG) schreibt im Neubau den Einsatz erneuerbarer Energien vor. Ob jedoch beispiels- en eine Zertifizierung zu ermöglichen. weise eine Wärmepumpe, eine Solarthermie- oder eine Photovoltaikanlage zum Einsatz kommt, hängt von vielen individuellen Faktoren ab. Bei unserer Beratung legen wir Ab Mai 2015 haben wir zunächst alle hohen Wert auf eine langfristige Betrachtungsweise. Gerade mit Blick auf die Lebenszy- schlüsselfertigen und malervorbereiteten kluskosten einer Immobilie erscheinen viele Investitionen oft in einem anderen Licht, da Häuser von der DGNB zertifizieren lassen. sie sich bereits nach wenigen Jahren auszahlen.
24 Innovative Häuser für nachhaltiges Wohnen Innovative Häuser für nachhaltiges Wohnen 25 KfW-Förderung für Energiesparer die Anlage zusätzlich produzierten Solarstrom in das öffentliche Stromnetz ein, Bau- herren erhalten für die erzeugte Energie dann über ihren Versorger die jeweils gültigen Grundsätzlich sind alle DFH-Häuser im Standard förderfähig als sogenannte KfW-Effizi- Vergütungssätze oder ein „Stromguthaben“, welches sie in den sonnenschwächeren enzhäuser. Bis zum 31. März 2016 galt die KfW-70-Effizienzstufe. Sie besagte, dass nach Monaten aufbrauchen können. diesem Standard gebaute Häuser 30 Prozent weniger Primärenergie im Jahr benötigten als ein zu diesem Zeitpunkt vergleichbarer Neubau. Im Zuge der Novellierung der Ener- gieeinsparverordnung (EnEV) gelten seit Anfang 2016 höhere energetische Anforderun- Mehr Energieeffizienz durch intelligente Hausautomation gen für Wohngebäude in Deutschland. Das zuvor von der KfW geförderte Effizienzhaus 70 entspricht nun dem gesetzlichen Mindeststandard bei Neubauten. In den Anfängen der Hausautomation ging es Bauher- ren meist um das Lebensgefühl, am Puls der Zeit zu Im Jahr 2016 erfüllten rund 80 Prozent aller gebauten DFH-Häuser den KfW-70- sein und in einem modernen Haus zu wohnen. Wer Standard. Mit Verschärfung der EnEV nutzen immer mehr Baufamilien die verbleiben- dagegen heute baut, möchte möglichst energieeffizi- den Förderstandards KfW-Effizienzhaus 55 und 40. Mehr als zehn Prozent der Baufami- ent, komfortabel und nachhaltig wohnen. Ein aus- lien entschieden sich 2016 den KfW-55-Standard, im Geschäftsjahr 2017 steigt dieser gereiftes Hausautomationssystem hilft dabei, diese Anteil voraussichtlich auf fast 70 Prozent. Zusätzlich führte die KfW ab dem 01.04.2016 Ansprüche zu verwirklichen. Es trägt entscheidend das Effizienzhaus 40 Plus ein. Besonders an diesem neuen Standard ist, dass ein dazu bei, Wasser, Wärme und Strom so optimal wie wesentlicher Teil des Energiebedarfs unmittelbar am Gebäude erzeugt und im Haus möglich zu nutzen und auf diese Weise die Unter- für den Eigenverbrauch gespeichert werden muss – eine Technologie, die Bauherren haltskosten langfristig niedrig zu halten und Ressour- der DFH-Vertriebslinien mit dem Hauskraftwerk „S 10“ von E3/DC zur Verfügung steht. cen zu schonen. Während 2016 nur sehr wenige Baufamilien den Förderstandard Effizienzhaus 40 Plus in Anspruch nahmen, ist der Anteil 2017 leicht angestiegen. In Deutschland bieten unsere vier Vertriebslinien exklusiv das „myGEKKO“-System an. Bei OKAL ist das System bereits seit Anfang 2013 standardmäßig ein- Selbstversorgung mit dem Hauskraftwerk von E3/DC gebaut, bei den Häusern unserer anderen Vertriebslinien steht „myGEKKO“ optional zur Verfügung. Die per Touchscreen oder Smartphone steuerbare Anlage hat den gesamten Wer heute ein Haus bauen möchte, steht vor der Frage, wie er die Versorgung mit Energieverbrauch des Hauses stets im Blick und zeigt über Tages- und Monatslisten günstigem Strom langfristig sicherstellen kann. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach detailliert den Verbrauch einzelner Stromkreise an. Mit Hilfe von Trendkurven können ist dabei nur der erste Schritt, denn wenn die Sonne nicht scheint, ist der Hausbesitzer Hauseigentümer so Energiefresser schnell aufspüren. Darüber hinaus steuert das Haus- weiterhin auf Strom aus dem Netz angewiesen. Genau hier setzt das Hauskraftwerk automationssystem Rollläden und Jalousien gemäß dem jeweiligen Sonnenstand, um „S 10“ von E3/DC an, das wir den Bauherren unserer Vertriebslinien günstig anbieten. etwa im Sommer einen Hitzeschutz zu bieten. Es speichert den erzeugten Solarstrom und stellt ihn genau dann zur Verfügung, wenn er gebraucht wird. Auf diese Weise können Haushalte ihren Stromverbrauch in höherem Doch damit nicht genug: Anhand der prognostizierten Werte einer Wetterstation greift Maße durch die eigene Solarstromanlage zu decken. Auch mit Wärmepumpen oder „myGEKKO“ aktiv in die Regulierung von Heizung und Lüftungsanlage ein. Erst mit dieser Anlagen, die nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung funktionieren, ist der Betrieb vorausschauenden Funktion ist eine energiesparende Hausautomationsanlage tatsäch- des Hauskraftwerks möglich. Mit der optionalen „Wallbox“ von E3/DC können Eigen- lich auch „intelligent“. Ist beispielsweise ein Anstieg der Temperatur zu erwarten, regelt heimbesitzer zudem ihr Elektromobil mit eigenem Strom aufladen. die Hausautomation rechtzeitig die Heizung ab. Das spart Heizenergie und beschert Bewohnern ein angenehmes Raumklima. Zeitweise überhitzte Räume wegen einer nur Durch die Optimierung des Eigenverbrauchs mit einem Hauskraftwerk sinkt die Abhän- träge auf die ansteigende Außentemperatur reagierenden Heizung gehören damit der gigkeit von konventionellen Energieträgern und steigenden Strompreisen. Besitzer von Vergangenheit an. Besonders bei Wetterkapriolen spielt das System seine Stärken voll Photovoltaikanlagen können ihren Eigenverbrauch von Solarstrom auf bis zu 70 Pro- aus. zent steigern und gleichzeitig die CO2-Emissionen (Elektrizität und Wärmebedarf) ihres Haushalts erheblich senken. Herzstück der Anlage ist ein Wechselrichter, der mit einer zusätzlichen Lithium-Ionen-Batterie selbst erzeugten Ökostrom zwischenspeichert und Energiewende: Gebäude sind wichtiger Faktor Hausbesitzern eine kostengünstige und nachhaltige Selbstversorgung mit Strom und Wärme zu fast jeder Tageszeit ermöglicht. So kann sich etwa eine Familie mit eigener Deutschland strebt die Energiewende an. Der Klimaschutzplan der Bundesregierung Photovoltaikanlage abends, wenn die Sonne nicht mehr scheint, noch mit dem tagsüber sieht vor, die Kohlendioxid-Emissionen (CO2) hierzulande bis 2050 um 80 Prozent zu erzeugten Solarstrom selbst versorgen. Ist die Batterie vollständig aufgeladen, speist mindern. Eine sehr hohe Bedeutung kommt dabei dem Gebäudesektor zu. Immerhin
26 Innovative Häuser für nachhaltiges Wohnen Innovative Häuser für nachhaltiges Wohnen 27 entfallen rund 40 Prozent des gesamten Endenergieverbrauchs in Deutschland auf Ge- Holz verbessert die Ökobilanz bäude – etwa 85 Prozent davon für die Heizung und die Warmwasseraufbereitung, 15 Prozent für Strom. Die ambitionierten Klimaschutzziele der Bundesregierung lassen sich Zur CO2-Vermeidung tragen unsere Fertighäuser neben ihrer hohen Energieeffizienz daher nur mit energieeffizienten und nachhaltig geplanten Gebäuden erreichen. Hierzu auch durch den Baustoff Holz bei. Insgesamt erfordert die Herstellung von Baupro- möchten wir als Deutschlands größtes Fertighausunternehmen einen entscheidenden dukten aus Holz einen geringeren Energieaufwand als vergleichbare konventionelle Beitrag leisten. Baustoffe. Der Grund: 99 Prozent des Primärenergiebedarfs im Gesamtlebenszyklus von verarbeitetem Holz ist bereits durch die Umwandlung von Sonnenenergie in biologi- sches Wachstum (Photosynthese) gedeckt. Gleichzeitig fungiert Holz als relevanter Koh- Hohes CO2-Einsparpotenzial lenstoffspeicher: Pro Jahr verarbeiten wir mehr als 100.000 Kubikmeter (m3) Nadelholz, das der Atmosphäre beim Wachstum rund 100.000 Tonnen (t) CO2 entzogen hat. Über ihren Energieverbrauch tragen alle Haushalte zusammen zu einem Drittel der CO2-Emissionen in Deutschland bei. Entsprechend hoch ist im Gebäudesektor das In einem typischen Fertighaus der DFH in Holzrahmenbauweise sind im Schnitt 16,2 t Potenzial, diese Emissionen zu senken. Mit modernen Gebäudekonzepten, wärmedäm- Holz und Holzwerkstoffe verbaut, die Häuser speichern im Durchschnitt jeweils etwa menden Baustoffen und innovativen Technologien ist es möglich, insbesondere den 30 t CO2. Diese Menge entspricht dem CO2-Ausstoß von mehr als zehn Jahren Autofah- Energiebedarf für Heizung und Warmwasser sowie den Stromverbrauch deutlich zu ren im Mittelklassewagen oder mehr als 40 Flugreisen von Köln nach Mallorca. reduzieren. Die Erfassung und Auswertung unserer Emissionen ergibt, dass wir mit jedem gebauten Haus in der Produktion durchschnittlich nur 1,1 t CO2 emittieren. Rechnen wir die über Endenergieverbrauch in Deutschland den Dieselverbrauch unserer Transporter und Firmenfahrzeuge verursachten Emissi- onen hinzu, ergibt sich eine durchschnittliche Gesamtemission von rund 2,1 t CO2 pro Gebäude 40 % Verkehr 31 % Haus. Zum Vergleich: Pro Kopf ist jeder Einwohner in Deutschland für durchschnittlich rund 10,9 t CO2-Ausstoß pro Jahr verantwortlich, ein Vier-Personen-Haushalt emittiert demnach jährlich etwa 43,6 t CO2. Industrie 29 % Die aktuelle Referenzstudie1 der Universität Bochum zeigt, dass ein Ein- oder Zweifa- Heizung und milienhaus (EZFH) aus Holz beim Bau (Tragwerk) zwischen 35 und 56 Prozent weniger Warmwasseraufbereitung 85 % Treibhausgas-Emissionen als ein mineralisches Gebäude verursacht. Ein Innenausbau 1 „Treibhausgasbilanzierung mit Baumaterialien aus Holz kann weitere 10 bis 25 Prozent einsparen. von Holzgebäuden – Um- setzung neuer Anforderungen Ein geringer CO2-Fußabdruck von Anfang an ist wichtig, besonders stark fällt aber die an Ökobilanzen und Ermitt- Strom 15 % Nutzungsphase eines DFH-Hauses ins Gewicht. Dank der hohen Energieeffizienz und lung empirischer Substitu- der Gebäudetechnik, die im Zusammenspiel von PV-Anlage, Wärmepumpe und Batterie- tionsfaktoren“ , April 2017, Die Holzrahmenbauweise bietet hier gegenüber einem herkömmlich nach dem „Stein speicher eine weitgehende Selbstversorgung unserer Baufamilien mit dezentral erzeug- Forschungsprojekt 28W-B-3- auf Stein“-Prinzip gebauten Haus erhebliche Vorteile. Zur hohen Energieeffizienz trägt tem Ökostrom ermöglicht, sparen die Gebäude über den gesamten Lebenszyklus sehr 054-01, Lehrstuhl Ressourcen- bei, dass ein Großteil der Wärmedämmung im Fertigbau bereits in den Holztafelwän- viel CO2. effizientes Bauen der Ruhr- den integriert ist. Auch die Minimierung von Wärmebrücken, die günstigen bauphysi- universität Bochum. kalischen Eigenschaften von Holz und die maßgenaue Vorfertigung der Bauelemente Im Rahmen der von RWE Power AG und Aachener Stiftung Kathy Beys initiierten Studie ermöglichen hohe Energieeinsparpotenziale. „Faktor X-Siedlung2“ liegt eine Berechnung des Einsparpotenziales von CO2-Äquivalen- ten bei einer holzbasierten Bauweise vor: Aus den Daten können wir ableiten, dass die Gleichzeitig machen zeitgemäße Heizungs-, Stromerzeugungs- und -speicheranlagen jährlich produzierten Häuser der DFH-Gruppe im Vergleich zu konventionell gebauten 2 Konzeption eines ressourcen- den Einsatz fossiler Brennstoffe bei der Wärme- und Stromerzeugung zunehmend Ein- und Zweifamilienhäusern pro Jahr insgesamt etwa 10.000 t CO2-Äquivalente wäh- schonenden Wohngebiets im überflüssig. Schon heute können sich Haushalte in Nullenergie-Häusern vollständig rend der Nutzungsphase einsparen. Eschweiler Ortsteil Dürwiß; selbst mit erneuerbaren Energien versorgen. Plusenergie- oder „AktivPlus“-Häuser Projekt von Stadt Eschweiler, speisen darüber hinaus sogar noch einen Teil des ökologisch erzeugten Stroms in das RWE Power AG und Aachener Netz ein. Stiftung Kathy Beys. Mehr Informationen unter www. neue-hoefe-duerwiss.de.
28 Umwelt- und ressourcenschonendes Wirtschaften Umwelt- und ressourcenschonendes Wirtschaften 29 Holz aus nachhaltigen Forstbetrieben 121 Millionen Kubikmetern pro Jahr sei er zudem langfristig gesichert, so das Ergeb- Einer der Hauptbaustoffe unserer Häuser nis der dritten Bundeswaldinventur. Im in Holzrahmenbauweise ist Nadelholz Schnitt sei in Deutschland in den nächsten aus nachhaltigen Forstbetrieben. Wir vier Jahrzehnten mit einem Rohholzauf- unterstützen die nachhaltige Forstwirt- kommen von jährlich mindestens knapp 80 schaft dadurch, dass das eingekaufte Millionen Kubikmetern zu rechnen. Holz vollständig und ausschließlich aus nachhaltig beforsteten Wäldern stammt. Die zertifizierten Forstbetriebe setzen sich Herausforderung Dämmung für eine Verbesserung der nachhaltigen Waldbewirtschaftung ein – mit Standards, Für die Dämmung unserer Häuser verwen- die ökologische, ökonomische und soziale den wir Hartschaum. Hartschaum ist ein in Aspekte berücksichtigen. der Baubranche häufig verwendetes Mate- rial mit hervorragenden Dämmeigenschaf- Pro Jahr verarbeiten wir inzwischen mehr ten. Mit einer Hartschaumdämmung steigt als 100.000 Kubikmeter (m³) Nadelholz die Energieeffizienz von Gebäuden be- (2016: 90.000 m³), das der Atmosphäre trächtlich. Aktuell bietet eine Hartschaum- als relevanter Kohlenstoffspeicher rund dämmung für Bauherren noch immer die 100.000 Tonnen (t) CO2 entzogen hat. Der bestmögliche Kosten-Nutzen-Bilanz. Aus Umwelt und Wohngesundheit zuliebe sind Nachhaltigkeitssicht hat der aus fossilem seit 2014 100 Prozent (2013: 99,4 Prozent) Erdöl gewonnene Hartschaum jedoch auch dieses Holzes unbehandelt, also nicht mit erhebliche Nachteile. Negativ zu sehen chemischem Holzschutz versehen. sind etwa der hohe Primärenergiebedarf und die aufwändige Wiederverwertung 03 Umwelt- und ressourcenschonendes Durch Aufforsten trägt die nachhaltige oder Entsorgung beim Rückbau. Forstwirtschaft dazu bei, dass die Wäl- Wirtschaften der stetig CO2 aufnehmen und somit die Unser mittelfristiges Ziel ist es, eine ganz- Atmosphäre entlasten. Als nachhaltiger heitlich nachhaltige, wirtschaftlich vernünf- Baustoff verfügt Holz in Deutschland über tige und zugleich den hohen energetischen ein besonders großes Potenzial: Laut dem Anforderungen genügende Alternative zu Wir möchten dazu beitragen, eine lebenswerte Natur zu erhalten, das Kli- Bundesministerium für Ernährung und der Dämmung mit Hartschaum zu finden. ma zu schützen und die natürlichen Ressourcen zu schonen. Deshalb sind Landwirtschaft ist der Holzvorrat hier- Dazu sind wir bereits im regen Austausch zulande mit 3,7 Milliarden Kubikmetern mit Herstellern und Wissenschaftlern und wir darauf bedacht, bei der Produktion, beim Transport und bei der Mon- höher als in jedem anderen europäischen probieren erste mögliche Alternativen aus. tage unserer Häuser die Belastungen für die Umwelt zu minimieren. Land. Bei einem Zuwachs von aktuell rund Von der Materialbeschaffung über die Bau- nehmensstandorten, in der Produktion weise und die Nutzung bis zum Rückbau – sowie in der Fahr- und Transportlogistik. die Häuser der DFH und ihre Produktions- Ressourcenschonende Produktionsprozes- weise entsprechen entlang der gesamten se, recyclingfähige Materialien – oberstes Wertschöpfungskette den Leitlinien der Gebot in allen Arbeitsbereichen ist es, die Nachhaltigkeit. Wir fördern den Umwelt- Auswirkungen auf die Umwelt und das und Ressourcenschutz an unseren Unter- Klima auf ein Minimum zu reduzieren.
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