Mitteilungen der Sektion Selb des DAV - Jahrgang Dez. 2018 - Deutscher Alpenverein Sektion ...

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Mitteilungen der
Sektion Selb des DAV
54. Jahrgang · Dez. 2018
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Sektion Selb des Deutschen Alpenvereins e.V.
Impressum
Herausgeber:
Sektion Selb des Deutschen
Alpenvereins e.V.

Redaktion:                              Geschäftsstelle:
Wolfgang Neidhardt                      Carl-Netzsch-Straße 24
Carl-Netzsch-Straße 28                  95100 Selb
95100 Selb                              09287 68131
09287 60765                             sektion@dav-selb.de
wolfgang_neidhardt@web.de

Druck:                          Internet:
Litho & Design Zant
Arzberg

Auflage:                        Bankverbindungen:
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Titelbild:
Klettern am Rudolfstein (August 2018)

https://www.facebook.com/DAVSelb
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Inhalt
Seite 5:    Impressum
Seite 7:    Vorwort
Seite 9:    Ehrenmitgliedschaft Karl Hacker
Seite 10:   Die Wanderreise nach Kreta 2018
Seite 12:   Das Wanderwochenende im Tennengebirge
Seite 14:   Die Wanderwoche in den Stubaier Alpen
Seite 16:   Jahresrückblick der Familiengruppe
Seite 18:   Neues aus der Klettergruppe
Seite 19:   Naturerlebnistage auf dem Goldberg
            Hutschenreuther-Laufgruppe spendet für Kletternachwuchs
Seite 20:   Walter-Gropius-Gymnasium Selb - Bezirksfinale in Coburg
            Wird der Kornberg zum Biker-Paradies
Seite 21:   Kornbergpläne
Seite 23:   Spenden unserer Vereinsmitglieder
Seite 24:   Stoneman-Tour
Seite 26:   Kletterkurse
Seite 28:   Einladung Jugendvollversammlung
Seite 29:   Einladung Mitgliederversammlung
Seite 30:   Wir suchen dich!
Seite 31:   50 Jahre Sektion Selb im Pitztal
Seite 36:   Aktuelles vom Selber Haus
Seite 38:   Pitztaler Bergsommer
Seite 39:   Treffen der hüttenbesitzenden Sektionen im Pitztal
Seite 40:   Wintererlebnis Naturpark Kaunergrat
Seite 42:   150 Jahre Deutscher Alpenverein
Seite 43:   Unsere Veranstaltungen 2019
Seite 48:   Tourenprogramm der Familiengruppe 2019
Seite 50:   Unsere Wanderungen 2019
Seite 51:   Wanderwochenende Berchtesgadener Alpen
Seite 52:   Wanderwoche im Verwall
Seite 53:   NaturFreunde Deutschlands
Seite 55:   Unsere Sektionsabende
Seite 56:   Wir begrüßen als neue Mitglieder
Seite 60:   Wir gratulieren und danken unseren Jubilaren
Seite 65:   Sie feiern Jubiläum an Advent für das kommende Jahr
Seite 67:   Wir trauern um unsere verstorbenen Mitglieder
            Information und Kommunikation
Seite 68:   Übersicht über die Mitgliedsbeiträge
Seite 69:   Wichtige Telefonnummern für Bergsteiger
Seite 70:   Hinweise unseres Schatzmeisters
Seite 72:   Wer macht was in der Sektion?
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Umsteigen
Marktredwitz ab 10.06 Uhr, Matrei in Osttirol an 17.56 Uhr - so der Plan.
Ankunft 19.51 Uhr nach, wie geplant, sechsmaligem Umsteigen. So
kann die Anreise in die Berge auch funktionieren. Die Planung macht
Arbeit und Mühe, die Fahrt fordert Geduld ein. Doch was tut man nach
einer vielleicht um zwei Stunden kürzeren Anreise mit dem Auto - außer
einem kleinen Spaziergang? So schwer fällt das Umsteigen auch nicht.
Schon gleich, wenn man bei der Rückfahrt die österreichischen Preise
für öffentlichen Verkehr sieht: Von der Talstation der Seilbahn zur
Rudolfshütte im Pinzgau bis nach Salzburg gut 18 Euro für über drei
Stunden Fahrt. Und die macht Spaß, weil sich die Berglandschaft beim
gemütlichen ausgestreckten Sitzen in der Bahn viel besser genießen
lässt als aus der Position des Fahrers hinter dem Lenkrad.
Und dann, bei der Rückfahrt, am Zeitungskiosk: Der Klimawandel ist
Titel des österreichischen Magazins „Profil“ und die Titelseite der
Salzburger Nachrichten besteht alleine aus einem Leitartikel, der uns
drastisch vor Augen führt, wo wir Menschen hinsteuern, wenn wir nichts
ändern: in eine Katastrophe. Europas Süden wird in wenigen Jahr-
zehnten hitzebedingt unbewohnbar sein. Wenn auch seriöse und hoch
renommierte Wissenschaftler wie Harald Lesch und Klimaforscher
Hans-Joachim Schellnhuber solch drastische Worte in den Mund
nehmen, dann gehört schon eine geradezu unverschämte Ignoranz
dazu, das Phänomen des Klimawandels zu leugnen.
Vielleicht klingt das Wort noch viel zu harmlos. Gleichwohl hat der
Sommer 2018, der sehr früh begonnen hat und kaum enden wollte, das
Thema in viele Köpfe gebracht - und vielleicht bei manchem eine
gewisse Hilflosigkeit: Was soll oder kann ich denn da tun? Die Politik
könnte etwas tun, etwa den Ausstoß des Klimakillers Kohlendioxid
konsequent besteuern - sogar das bisher steuerfreie Flugbenzin, wie in
besagtem Leitartikel der Salzburger Nachrichten gefordert. Doch dann
müssten unsere Volksvertreter ja ihre Lobbyisten aus der Wirtschaft
verärgern. Also geschieht, was Wissenschaftler Harald Lesch sinn-
gemäß so formuliert: Sie beschließen etwas, lassen dies bejubeln, und
danach geschieht nichts, um den Beschluss umzusetzen.
Fortschritt ja, Veränderung nein: So scheint auch der Grundsatz des
Einzelnen zu lauten. Natürlich ist es schön, sich die ganze Welt und
deren Berge anzuschauen, für vier Tage nach Mallorca zu düsen oder
auf einem Kreuzfahrtschiff durch die Meere zu gondeln. Doch müssen
wir nicht wirklich ein sehr schlechtes Gewissen bekommen angesichts
der Aussage des Forschers Schellnhuber: Einmal Mallorca hin und
zurück verursacht etwa so viel CO2-Ausstoß wie ein Jahr Autofahren.
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Und Langstreckenflüge sind die größten Klimasünden.
Wenn sich von oben nichts verändert, dann muss die Veränderung von
unten kommen, aus unserem hoffentlich immer stärker wachsenden
schlechten Gewissen. Eine Woche wandern in der Rhön statt Nepal-
Trekking, Anreise mit der Bahn in die Berge (siehe oben),
Talübernachtung vor dem angeblich unbedingt am Anreisetag noch
notwendigen Hüttenaufstieg - und ganz privat: Kritisch überlegen: Was
sind mir Genüsse wert wie etwa Besuche bei Open-Air-Konzerten:
Autofahrten quer durch die Republik? Bahn und Bus fahren auch, wenn
auch oft schlecht in Deutschland. Vielleicht werden sie besser, wenn
noch mehr Leute umsteigen.
Gerade der Alpenverein als anerkannter Umweltverband darf nicht
stehenbleiben bei einem Weiter so, bei einem „Das haben wir doch
schon immer so gemacht“. Das Geschehen in den Bergen hätte uns
Alpinisten schon vor vielen Jahren die Augen öffnen müssen: Wir
schütteln den Kopf angesichts des drastischen Rückgangs der
Gletscher, angesichts der Tatsache, dass Hänge ins Rutschen geraten,
die der Permafrost bis vor kurzem gehalten hat. Montblanc-Normalweg
gesperrt, Riesenabstand zwischen Gletscher und Klettersteig am
Höllentalweg zur Zugspitze: Es reicht nicht, dies zu bedauern und
Umwege zu suchen. Umkehr ist angesagt, Umsteigen, Umdenken.
Vielleicht wird es uns wenigstens die übernächste Generation danken,
die in einem zwar heißen, aber immer noch (über-)lebenswerten
Zentraleuropa zuhause sein wird.

Wolfgang Neidhardt, Naturschutzreferent

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Ehrenmitgliedschaft für Karl Hacker
Der Höhepunkt der Mitgliederversammlung 2018 war zweifelsohne die
Verleihung der Ehrenmitgliedschaft an Karl Hacker. Sein Name ist
untrennbar mit unserer Sektion verbunden. Karl kann mit Stolz auf seine
63-jährige Mitgliedschaft beim Alpenverein zurückblicken. Seit dem
                                            Jahr 2000 übt er un-
                                            unterbrochen das Amt
                                            des Schatzmeisters aus
                                            und kümmert sich schon
                                            genauso lange um die
                                            Mitgliederverwaltung der
                                            Sektion. Aufgrund des
                                            erfreulichen Mitglieder-
                                            zuwachses hat der Um-
                                            fang seiner ehrenamt-
                                            lichen Tätigkeit in den
                                            letzten Jahren noch zu-
                                            genommen.

Damit nicht genug: Während der Hallenklettersaison ist er bei der
Betreuung einer Kinderklettergruppe aktiv und übernimmt sonstige
Betreuungszeiten, wann immer es geht. Selbstverständlich hat er eine
Jahreskarte für die Kletterhalle für sein eigenes Klettervergnügen.
Ferner unterstützt er seine Frau Gundi bei der Leitung der
Seniorengruppe.

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Sektion auf Reisen
Die Wanderreise nach Kreta 2018

Anfang Mai flogen 15 Wanderbegeisterte von
Nürnberg in den Nordwesten von Kreta. Unsere
wunderschöne Hotelanlage befand sich direkt am
kilometerlangen Strand in der Nähe von
Georgioupolis. Hier konnten wir noch ein
gemeinsames Abendessen und den ersten (von
vielen) griechischen Raki genießen.
Nach dem Frühstück wurden wir von Theo, dem
Leiter der örtlichen Agentur, begrüßt. Er stellte uns die junge
holländische Wanderführerin Maria vor, die uns den Rest der Woche mit
ihrer netten Art betreute.
Ziel unserer ersten Wanderung war die Halbinsel Akrotiri. Hier hatten wir
die Gelegenheit, das Kloster Agia Triada, eines der schönsten Klöster
Kretas, zu besuchen. Dann ging es zur Bärenhöhle und weiter zu der
Klosterruine Katholiko. Auf einem verschlungenen Pfad wanderten wir
unter der Sonne Kretas bis zum Küstenort Stavros, das durch den Film
„Alexis Sorbas“ bekannt wurde. In einer schönen Strandtaverne
genossen wir das Ende unseres ersten Tages.
Am nächsten Tag fuhren wir ins Dorf Agia Irini, wo wir unseren Abstieg
durch die Irini-Schlucht starteten. Wir wanderten am Bachbett entlang,
eingehüllt vom intensiven Duft von Macchia, Bergthymian und Salbei.
An manchen Stellen konnten wir auch den Drachenwurz bewundern,
eine imposante Pflanze mit allerdings unangenehmen Geruch. Nach
einigen Engstellen, die durchklettert werden mussten, öffnete sich die
Schlucht und wir erreichten unser Ziel, das Dorf Sougia an der
Südwestküste Kretas.
Am 4. Tag kam dann das Highlight der Woche: die Aradena-Schlucht. Mit
dem Bus ging es über die im Südwesten gelegene Hafenstadt Chora
Sfakion zum Bergdorf Anopolis. Die Straße schlängelte sich auf
unzähligen Serpentinen nach oben und bot grandiose Ausblicke auf das
Libysche Meer. Wir erreichten das nach einer Blutrache mit vielen Toten
verlassene Bergdorf Aradena. Beeindruckend war das von Kugeln
durchsiebte Ortsschild. Bei einer imposanten Stahlbrücke, die mit losen
Holzbalken ausgelegt ist (beim Befahren gibt es ein ohrenbetäubendes
Geräusch, das einem Bergsturz ähnelt und kilometerweit zu hören ist),
begann unsere Wanderung durch die vielseitige Schlucht. Der Pfad
schlängelte sich zwischen bis zu 250 m hohen Steilwänden, blühenden
Oleander-Büschen sowie Überresten von abgestürzten Ziegen. Auch
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einige kitzlige Stellen mussten überwunden werden.
Am Ende der Schlucht erreichten wir Marmara Beach, wo wir in einer am
Felsrand gelegenen Taverne einkehrten und einen tollen Ausblick auf
die Südküste Kretas genießen konnten.
Einige von uns wanderten den letzten Abschnitt nach Loutro entlang der
Steilküste, während andere das bequemere Taxiboot nahmen. Dann
ging es gemeinsam mit der Fähre nach Chora Sfakion und mit dem Bus
zurück zum Hotel.
Tag 5 war ein Ruhetag. Viele fuhren mit dem Bus in die Hafenstadt
Chania und verbrachten dort einen schönen Tag in den Gassen der vom
venezianischen und osmanischen Baustil geprägten Altstadt.
Der 6. Tag führte uns in die „Weißen Berge“. Das Wetter dort oben war
etwas unbeständig, so dass ein ständiges An- und Abziehen der
Regenjacke erforderlich war. Trotzdem wurde es eine reizvolle Tour
durch alpine Landschaften, immer leicht hoch und runter bis zum
Bergdorf Imbros mit einer kurzen Einkehr.
Die letzte Wanderung führte uns 6 Stunden durch die 16 km lange
Samaria-Schlucht, 1250 m bergab. Der Weg war sehr eindrucksvoll,
zum Teil nur wenige Meter breit und von hoch aufragenden Felswänden
gesäumt. Am Ausgang der Schlucht besuchten wir in Agia Roumeli eine
Taverne, wo wir unseren Durst ausgiebig löschen konnten und uns von
unserer netten Wanderführerin verabschiedeten. Mit der Fähre ging es
zurück nach Chora Sfakion und per Bus zum Hotel.

Am nächsten Tag verabschiedeten wir uns mit Wehmut von einem tollen
Wanderurlaub auf der wunderschönen Insel Kreta.

Gerhard Süß
René Mainardis
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Das Wanderwochenende im Tennengebirge
Die auf der Südseite des Tennengebirges gelegene Dr.-Heinrich-
Hackel-Hütte in der Nähe von Werfenweng war Ziel der 15 köpfigen
Gruppe im Alter von 28 bis 79 Jahren unter der Leitung von
Bergwanderführer Siegfried Wagenführer.

Der Anstieg zur 1526 Meter hoch gelegenen Hütte führte bei schönem
Wetter zunächst vom Parkplatz in Zaglau über Werfenweng nahezu
eben nach Wengerau. Von dort ging es auf einem breiten Schotterweg
zum Teil sehr steil zur Hütte, die in rund zwei Stunden erreicht wurde.
Von dort bot sich den Wanderern ein phantastisches 180° Panorama
über das Salzachtal bis zu den Hohen Tauern. Die von Maria Gstatter
zusammen mit einem nepalesischen Bergführer hervorragend
bewirtschaftete und noch sehr ursprüngliche Hütte bot eine
ausgezeichnete Küche und die Zimmer und Lager waren sehr
geräumig.

Die darauffolgende Nacht brachte eine deutliche Abkühlung, so dass am
nächsten Morgen warme Kleidung angesagt war. In rund eineinhalb
Stunden wurde die Tauernscharte (2103 Meter) bei trockenem Wetter
auf einem von vielen schönen Blumen begleiteten Serpentinenweg -
zuletzt kurz drahtseilversichert - erreicht. Von dort bot sich den
Wanderern ein toller Ausblick auf die Karstwüste des Tennen-
gebirgsplateaus. Der anschließende Weg zum ersten Gipfel an diesem
Tag, der 2339 Meter hohen Schartwand, führte an einigen Dolinen
vorbei, die die Gruppe zu
konzentriertem Gehen
veranlasste. Nach einein-
halb Stunden wurde die
Schartwand, von der sich
ein beeindruckendes
Panorama bot, erreicht.
Nach kurzer Rast ging es
in rund einer Stunde
weiter zum 2321 Meter
hohen Eiskogel, wo die
Wanderer bei strahlen-                 In der Karstwüste
dem Sonnenschein eine             des Tennengebirgsplateaus
längere Pause einlegten.
Schließlich wurde nach Überquerung zweier Schneefelder auch noch
der dritte Gipfel an diesem Tag in Angriff genommen. Der 2247 Meter
Seite 12
hohe Tauernkogel wurde über einen felsdurchsetzten Steig bestiegen.
Anschließend ging es auf dem Anstiegsweg zurück zur Hütte, auf deren
Terrasse die Wanderer dann noch längere Zeit die Nachmittagssonne
genießen konnten.

Der nächste Morgen empfing die Gruppe mit leichtem Regen, der aber
bis zum Abmarsch von der Hütte wieder aufgehört hatte. Auf einem
Fahrweg ging es dann in rund eineinhalb Stunden wieder zurück zum
Ausgangspunkt in Zaglau. Eine Einkehr im Hotel Gasthof Edelweiß in
Siegsdorf rundete die gelungene Drei-Tages-Tour ab.

Siegfried Wagenführer

   Sie möchten Mitglied bei uns werden?
           Alle Informationen zur Mitgliedschaft
               und zum Aufnahmeverfahren
                      finden Sie auf

 http://www.dav-selb.de/service/mitglied-werden/
                   Wir freuen uns auf Sie!

  Die Sektion in facebook!

  Die Klettergruppe in facebook ist eine
  geschlossene Gruppe. Wer Mitglied werden
  möchte, wendet sich bitte an

  Max Rübensal (max.ruebensal@gmx.de)
  oder
  Martin Neumann (mk.neumann@gmx.de).
  https://www.facebook.com/groups/klettertreffdav
  Die Sektion präsentiert sich in facebook unter
  https://www.facebook.com/DAVSelb/

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Die Wanderwoche in den Stubaier Alpen
Bei bestem Bergwetter eine Traumrunde durch die Stubaier Alpen: Acht
Mitglieder unserer Sektion haben anstrengende, aber herrliche
Spätsommertage unter Leitung von Bergwanderführer Siegfried
Wagenführer genossen. Von Neder, einem rund 1000 Meter hoch
gelegenen Ortsteil von Neustift im Stubaital, ging es durch das
malerische Pinnistal zunächst über die Herzebenalm (1338 Meter) und
die Pinnisalm (1559 Meter) zur Karalm (1747 Meter), wo die Wanderer
nach rund zwei Stunden eine Rast einlegten. Anschließend führte der
Weg, nunmehr deutlich steiler, weitere zwei Stunden bis zur Innsbrucker
Hütte (2369 Meter), dem ersten Etappenziel.

                              Vor der Innsbrucker Hütte

Am nächsten Morgen stand dann mit dem Übergang zur Bremer Hütte
(2413 Meter) die längste und zugleich mit zahlreichen
drahtseilgesicherten Passagen anspruchsvollste Etappe auf dem
Programm. In ständigem Auf uns Ab erreichte die Gruppe die Bremer
Hütte schließlich in rund acht Stunden. Der nach ruhiger Nacht folgende
Übergang zur Nürnberger Hütte (2280 Meter) war zwar mit einer
Gehzeit von rund fünf Stunden deutlich kürzer als der Übergang am
Vortag. Allerdings war auch dieser Wegabschnitt durchaus
anspruchsvoll, da es immer wieder galt, sich bei den
Drahtseilversicherungen gut festzuhalten. Insbesondere der Abstieg
vom Simmingjöchl (2754 Meter), auf dem eine alte Zollwachhütte steht,
ins Langental erforderte höchste Aufmerksamkeit. Nachdem sich die
Wanderer auf der Nürnberger Hütte für die nächsten beiden Nächte
häuslich eingerichtet hatten, machten sich noch drei Wanderer auf, um
die 2781 Meter hohe Maierspitze zu besteigen. Vom Gipfel bot sich ein
phantastischer Blick auf viele der höchsten Stubaier Berge wie Wilder
Seite 14
Freiger und Wilder Pfaff und zu mehreren Gebirgsseen.
Am anderen Morgen erstiegen sieben der acht Bergwanderer mit
leichtem Gepäck den 3098 Meter hohen Roten Grat. Am Freigersee
vorbei ging es über die letzten Reste des Grüblerferners zur Roten Grat-
Scharte und weiter zum Gipfel des Roten Grates. Vom Gipfel bot sich
eine grandiose Sicht über die Grenze hinweg zum nahe gelegenen
Becherhaus (3195 Meter), der höchsten Hütte Südtirols, und den
Übeltalferner. Am vorletzten Tag stand den Wanderern noch mal eine
längere Etappe bevor. Von der Nürnberger Hütte führte der Weg in rund
vier Stunden über das 2627 Meter hohe Niederl und am malerisch
gelegenen Grünausee vorbei zur Sulzenauhütte (2191 Meter), wo eine
Mittagsrast eingelegt wurde. Von dort ging es auf dem traumhaft
schönen Wilde-Wasser-Weg zum Fuße des Sulzenauferners, der im
Laufe der Zeit einen großen See mit Eisschollen und
Sedimentablagerungen gebildet hat. Über das 2676 Meter hohe
Peiljoch erreichten die Wanderer nach insgesamt sieben Stunden
Gehzeit die äußerst komfortable Dresdner Hütte (2302 Meter) die
inmitten des Skigebietes des Fernautales liegt.
Am nächsten Tag hieß es Abschied nehmen von den Stubaier Alpen. In
rund 45 Minuten erreichte die Gruppe in dichtem Nebel, der aber die
phantastischen Eindrücke der Wanderwoche nicht schmälern konnte,
das Mutterbergtal. Der Linienbus brachte die DAVler dann zum
Ausgangspunkt der Tour zurück. Die Schlusseinkehr im Gasthof
Edeltraut am Walchensee rundete eine äußerst gelungene
Wanderwoche ab.

Siegfried Wagenführer

               bei allen Austrägerinnen und Austrägern
unseres Mitteilungsblattes.
Ihre Mitarbeit hilft uns, die Portokasse der Sektion zu entlasten.
Wir hoffen, dass Sie sich auch weiterhin für diese Tätigkeit zur Verfügung stellen!

                                                                         Seite 15
Jahresrückblick der Familiengruppe
Auch dieses Jahr starten wir wieder mit der Schlittenwanderung auf die
Kösseine. Ok, der Schlitten konnte dieses Mal zu Hause bleiben. Frau
Holle hatte es im Januar nicht so gut mit uns gemeint. Trotzdem traf sich
eine kleine Gruppe, um den Aufstieg zur Kösseine zu wagen. Die erste
kleinere Pause legten wir am Pfalzbrunnen ein. Auf dem Weg dorthin
entdeckten wir etwas sehr Seltsames. Die genauere Untersuchung
zeigte, dass es Eis war. So genanntes Haareis, ein sehr seltenes
Vorkommen. Der weitere
Weg war dann schon sehr
herausfordernd, nachdem
es weiter oben teilweise eine
geschlossene Eisdecke auf
dem Weg gab. Mit der
richtigen Ausrüstung war
das aber kein Problem. Das
Team vom Kösseinehaus
versorgte uns standesge-
mäß, bevor wir wieder den
Weg ins Tal antraten.

                                          Im März machten wir uns auf
                                          die Suche nach dem
                                          Schneeloch. Start war der
                                          P a r k p l a t z Vo g e l h e r d i n
                                          Bischofsgrün. Auch wenn der
                                          Frühling schon mit großen
                                          Schritten nahte, war der Gipfel
                                          des Ochsenkopfs noch
                                          ordentlich mit Schnee
                                          bedeckt. Nach einer Stärkung
                                          im Gipfelrestaurant Asenturm
                                          traten wir auf Plastiktüten den
                                          Weg ins Tal an.

Im Mai trafen wir uns zu einer Radtour. Da das Wetter nichts Gutes
versprach, war die Gruppe recht übersichtlich. Wir starteten am
Wanderparkplatz an der Häuselloh und fuhren durch den Selber Forst
Richtung Liba. Am Ackerl machten wir einen kurzen Halt. Die Strecke
führte weiter über Liba zur Carolinenquelle am Fuße der Burg
Hohenberg. Nach dem Anstieg zur Burg gab es eine Stärkung in der
Seite 16
Ritterschänke. Weiter ging es dann
über Neuhaus ins Wellertal, vorbei
an den drei Eger-Kraftwerken bis
nach Schwarzenhammer. Glück-
licherweise entschieden wir uns für
eine Rast im Scharfen Eck, denn
das angekündigte Gewitter be-
scherte uns währenddessen einen
ordentlichen Wolkenbruch. Die
letzten Kilometer zurück nach Selb
waren dann nur noch Formsache.

Im September stand dann die erste Hüttenübernachtung der Gruppe an.
Nicht wie viele vermutlich erwarteten, in den Alpen, nein im
Fichtelgebirge!
Start der Wanderung war der Parkplatz der Luisenburg. Durch das
Felsenlabyrinth ging es bis zum Gipfel der Luisenburg, jeder
Aussichtpunkt wurde genossen, denn das Wetter bescherte uns einen
wunderschönen Herbsttag. Vom Gipfel ging es weiter über den
Kaiserfelsen zum Konfluenzpunkt N50 E12. Dort schneidet der 50.
Breitengrad den 12. Längengrad. Der weitere Weg führte über den
Püttnerfelsen und den Höhenweg zur Kösseine. Dort angekommen
bezogen wir Quartier und besuchten dann noch den Kösseineturm. Das
Hüttenteam verwöhnte uns noch mit seiner hervorragenden Küche,
bevor alle müde im Bett verschwanden. Am Morgen wurden wir mit
einem riesengroßen Frühstück überrascht. Das war ganz gut so, denn
keiner hatte so recht Lust vor die Türe zu gehen. Das am Vortag perfekte
                                                Herbstwetter hatte sich
                                                in ein feuchtes, regne-
                                                risches Herbstwetter
                                                verändert. Über den
                                                Höhenweg, vorbei am
                                                Kleinen und Großen
                                                Haberstein, ging es
                                                zurück zum Ausgangs-
                                                punkt.
                                                Die Hüttenübernachtung
                                                war ein Highlight, die
                                                nach Wiederholung ruft!
                                              Stephan Zapf
                                                                Seite 17
Neues aus der Klettergruppe
Ergänzung unserer Kletteranlage
Mit unserem Projekt stark.steil.SELBerklettern zur Ergänzung unserer
Kletteranlage sind wir 2018 lange Zeit nur bedingt weitergekommen. Im
Wesentlichen bezogen sich unsere Aktivitäten auf die Bearbeitung von
Förderangelegenheiten, insbesondere für das EU-Programm LEADER.
Nachdem sich dessen Bearbeitung verzögert hatte, war unsere Freude
umso größer, als wir im Oktober den LEADER-Förderbescheid erhalten
haben.
Die Projektgruppe, der
     •     Roland Meier (Koordination)
     •     Hans Eckert
     •     Martin Neumann
     •     Lisa Priester
     •     Roland Krügel (Stellvertreter: Sven Dreß) und
     •     Bernd Hofmann
angehören, hat sich seither bereits in mehreren Sitzungen mit der
Erstellung eines Projektplans und Fragen zur Umsetzung unseres
Projekts befasst.
Über die Fortschritte werden wir auf www.facebook.com/DAVSelb
berichten.

Kein passendes Geschenk?
                             Wie wäre es mit einem Gutschein für Tageseintritte,
                             für die Teilnahme an einem Kletterkurs oder für eine
                             Saison- oder Jahreskarte in unserer Kletteranlage?
                             Für Ihren individuellen Geschenkgutschein wenden
                             Sie sich bitte an kletterkurse@dav-selb.de

Beratung, Planung,
Ausschreibung, Bauüberwachung
für Umbau, Sanierung und
Modernisierung
                                                  PLANUNGS - UND BAU GMBH
Wir bedanken uns bei Frau Veit für
                                                  Brunn 15 · 95173 Schönwald
Ihre Unterstützung unseres                        Tel.: 0 92 87 / 95 41 85 · Fax: 95 41 86
Projekts stark.steil.SELBerklettern!              e-mail: AndreaVeit@t-online.de

Seite 18
Lothar Fritscher Tel. 0928777516
Naturerlebnistage auf dem Goldberg am 23. und 24. Juni
Die Veranstaltung auf dem Goldberg war Auftakt für eine grenz-
überschreitende Gartenschau der Städte Selb und Aš im Jahr 2023. Die
Naturerlebnistage sollen Neugier auf die Nachbarn wecken und wir
waren gefragt worden, ob wir einer von rund hundert Ausstellern aus
Bayern und Tschechien sein wollen. Wir sagten „ja“, zumal der mobile
Kletterturm der Sektion Greiz vom Organisationsteam von der Selb
2023 gGmbH besorgt werden sollte. So hieß es für Roland Krügel,
ausreichend Helfer für die beiden Tage zu finden; schließlich benötigten
wir nicht nur Personen für das Sichern und das fachgerechte Anlegen
der Gurte. Wir wollten auch mit den Besuchern ins Gespräch kommen
                                 und Informationsmaterial verteilen.
                                 Bei Temperaturen knapp über zehn
                                 Grad spielte zwar das Wetter nicht
                                 ganz mit, aber wir konnten erst-
                                 klassige Werbung für unsere Sektion,
                                 das Pitztal und unsere Kletterhalle
                                 machen. Flyer und anderes Info-
                                 material wurde gerne mitgenommen.
                                 Allen unseren Helfern ein herzliches
                                 Dankeschön!

Laufgruppe spendet für Kletternachwuchs
Die Hutschenreuther-Laufgruppe hat den Nachwuchskletterern des
Selber Alpenvereins 300 Euro gespendet. Den symbolischen Scheck
übergaben nun Siegfried Pawletta (vierter von links), Vorsitzender der
Laufgruppe, dessen Stellvertreterin Elke Ziegler (dritte von links) und
Ralf Hirschmann (fünfter von links) an Vorsitzenden Bernd Hofmann und
Klaus Ziegler (von links) von der DAV-Sektion Selb. Die Summe ist der
Erlös des Halbmarathons in diesem Jahr. Den Bambinilauf hatte Ralf
Hirschmann gesponsert. Er hoffe,
dass einige der begeisterten
Nachwuchskletterer im kommen-
den Jahr mitlaufen, so Ralf
Hirschmann. Und die Betreuer der
Kletterwand, unter ihnen Manuela
Rohrbach (rechts), setzen auf
Rücklauf von den Läufern.
Foto: Wolfgang Neidhardt
                                                               Seite 19
Walter-Gropius-Gymnasium Selb - Bezirksfinale Coburg
Das Walter-Gropius-Gym-
nasium hatte für das
Bezirksfinale am 14. April
2018 zwei Mannschaften
gemeldet, die das Jahr über
in unserer Kletteranlage
trainiert hatten. Für die
Te i l n a h m e a m F i n a l e
stellten wir gerne unsere
Kletterausrüstung zur Ver-
fügung.

Wird der Kornberg zum Biker-Paradies?
Beim Sektionsabend im Freien am 13. Juni konnten wir uns aus erster
Hand über die Planungen für einen Mountainbike-Park am Kornberg
informieren.
                                Als Referenten hatten wir den
                                Ersten Bürgermeister der Stadt
                                Schwarzenbach a.d. Saale, Hans-
                                Peter Baumann gewinnen können,
                                der standesgemäß - wie einige
                                Sektionsmitglieder auch - mit dem
                                Fahrrad zur Talstation des Skilifts
                                gekommen war.
Der Zufall wollte es, dass am gleichen Tag der „Zweckverband für das
Naherholungs- und Tourismusgebiet Kornberg“ gegründet worden war.
Herr Baumann erläuterte die im Einzelnen vorgesehenen Strecken und
Trainingsmöglichkeiten für die Biker sowie die Planungen zur
Verbesserung der Infrastruktur, die auch eine Wasserversorgung und
eine zeitgemäße Abwasserentsorgung umfasst. Auch die Bergwacht
soll ein neues Zuhause bekommen.
Die etwa 20 Mitglieder, die zum Kornberg gekommen waren, begrüßten
das Vorhaben. Dabei ging es ihnen nicht nur um den touristischen
Aspekt, sondern insbesondere auch um ein erweitertes Freizeitangebot
für die Bevölkerung. Erster Vorsitzender Bernd Hofmann sah eine
weitere Entwicklungsmöglichkeit für die aktiven MTB-ler der Sektion
und anderer Vereine, etwa der Naturfreunde Kirchenlamitz, deren
Vorsitzender Franz Persing ebenfalls zum Kornberg gekommen war.
Seite 20
Kornbergpläne: Es gibt keinen Grund für ein
kategorisches Nein
Ein kleiner Spagat ist es schon, den der Alpenverein zeigen muss, wenn
es um Zweiräder in der Natur geht. Bekanntlich sind wir anerkannter
Naturschutzverband, wollen laut Satzung zugleich aber die Erholung in
den Bergen ermöglichen und fördern. Und die findet, speziell seit
Pedelecs weit verbreitet sind, häufig auf zwei Rädern statt. Doch was
dem Alpenverein bisher in seinem Kerngebiet, den Alpen selbst,
meistens gut gelungen ist, das sollte nun auch im Fichtelgebirge
gelingen: Abwägen, nicht das Prinzip regieren lassen, mit einer
gesunden Balance von Vorsicht und gewissem Mut.
Grund der langen Vorrede sind die Pläne am Kornberg, dem Hausberg
von sechs Kommunen im Fichtelgebirge. Die Diskussionen sind
ausführlich in der Tagespresse und im Internet dokumentiert worden. Im
Februar hat sich auch unsere Sektion bei einer Sitzung von Vorstand
und Beirat mit dem Thema befasst und sich grundsätzlich einer
Erklärung angeschlossen, die der Bund Naturschutz und der
Fichtelgebirgsverein gemeinsam bereits vor etwa einem Jahr
veröffentlich haben. Sie lautet (Auszüge):
„Der Fichtelgebirgsverein und die Kreisgruppen Hof und Wunsiedel des
Bundes Naturschutz sprechen sich für eine touristische Entwicklung am
Kornberg mit Maß und Ziel aus. Um dem gerecht zu werden, hat das
geplante ,Mountainbike-Basecamp‘ eine Reihe klarer Anforderungen zu
erfüllen …“. Wir werden einer behutsamen touristischen Entwicklung
am Kornberg keine Steine in den Weg legen‘, sagt Alfred Terporten-
Löhner, Kreisgruppenvorsitzender des Bundes Naturschutz Wunsiedel
und ergänzt: ,Naturschutz muss nicht zwangsläufig Widerstand heißen,
doch werden wir sehr wachsam sein.‘ … Vorab lässt sich festhalten,
dass es sich beim Kornberg zweifellos um ein ökologisch sensibles
Gebiet handelt, das innerhalb des Landschaftsschutzgebiets
Fichtelgebirge liegt. Klar ist, dass sich die neuen Strukturen für
Mountainbiker auf die Areale rund um die bestehenden Liftanlagen und
Pisten beschränken müssen. Schutzwürdige Biotopstrukturen wie das
Grünbachtal müssen weiträumig abgesichert, Ruhezonen festgelegt
und konsequent eingehalten werden. Um eine geordnete Gastronomie
am Fuße des Kornbergs zu ermöglichen, halten wir den Bau einer
Wasserversorgung und eines Abwasserkanals für notwendig.
Forderungen zur Aufrüstung des Kornberglifts mit Schneekanonen
treten wir jedoch entschieden entgegen. Ebenso entschieden stellen wir
uns gegen Forderungen nach einer direkten Zufahrtsmöglichkeit vom

                                                              Seite 21
Hofer Landkreis aus, wodurch eine durchgängige Ortsverbindungs-
straße nach Spielberg geschaffen und ein großes zusammen-
hängendes Waldgebiet durchschnitten würde. Gegen die Realisierung
derartiger Pläne werden wir uns massiv zur Wehr setzen.
Verantwortungsvoll umgesetzt, könnte ein solches Projekt aber
durchaus im Sinne des Naturschutzes zu einer sinnvollen
Besucherlenkung beitragen und Konflikte zwischen unterschiedlichen
Natursportarten wie Wanderern und Mountainbikern reduzieren helfen.
Ausgestaltet als Modellprojekt für einen naturverträglichen Tourismus
und die gegenseitige Rücksichtnahme in der freien Natur, hätte das
Projekt durchaus Potential, mehr zu sein, als ein regionalplanerisches
Strohfeuer. ,Nachhaltige Investitionen in die Sicherung bestehender
Infrastruktur wären dabei aber mindestens genauso wichtig wie die viel
gepriesene „Innovation“ ', so Jörg Hacker, Geschäftsführer und Haupt-
naturschutzwart des Fichtelgebirgsvereins. So weit die Erklärung der
anderen großen Organisationen, die sich dem Naturschutz ver-
schrieben haben. Seit diese Stellungnahme veröffentlich worden ist, hat
sich einiges getan. Bekanntlich spricht sich eine relativ kleine Gruppe
gegen jegliche Erschließung am Kornberg aus. Die Gegenposition
formulierte vor Ort bei einer Art Sternfahrt vor wenigen Wochen einer,
der - wie auch etliche Mitglieder unserer Sektion - viel mit jungen Leuten
auf dem Rad unterwegs ist: Timo Späthling von den Fichtelge-
birgsracern aus Schönwald: „Pauschal gegen alles querzuschießen,
bringt gar nichts für die Region und die Zukunft.“ Am Kornberg gehe es
um eine „vernünftige Modernisierung“ und eine Erweiterung des Pisten-
und Liftbereiches ohne große Eingriffe. Dabei würden Naturschützer
und Anwohner natürlich nicht außer Acht gelassen. Dem Argument,
dass es vergleichbare Parks in der Nähe gebe, hielt Späthling entgegen:
Was hier geplant sei, stehe nicht in Konkurrenz zu benachbarten
Anlagen für Radfahrer wie etwa am Ochsenkopf oder im Erzgebirge.
Vielmehr würde der Bike-Park am Kornberg das Angebot ergänzen -
auch mit seiner spezifischen Ausrichtung: Kinder und Jugendliche
sollen hier lernen, sich sicher auf zwei Rädern zu bewegen - und sich
rücksichtsvoll zu verhalten. Von bereits bestehenden Einrichtungen wie
dem Pumptrack in Selb seien keine Lärmbelästigungen bekannt.
Hans-Peter Baumann, Bürgermeister von Schwarzenbach a.d. Saale,
und stellvertretender Landrat des Landkreises Hof, betonte, die Pläne
zum Bau eines Bike-Parks seien nicht „politisch gesteuert“. Vielmehr
würden die Vereine die Entwicklung stützen und tragen. Baumann
berichtete über die ersten Schritte: Pläne für eine neue bewirtschaftete
Hütte seien in Arbeit, ebenso die Ausschreibung für die Bike-Strecke. Im
kommenden Jahr wird auf dem Kornberg gebaut, nämlich der Kanal für
Seite 22
die Versorgung mit Wasser und Entsorgung der Abwässer. Das
bestätigten Thomas Edelmann und Stefan Krippendorf, die in den
Landratsämtern Wunsiedel i. Fichtelgebirge und Hof die Arbeiten für den
Bike-Park koordinieren. „Es kann vielleicht sogar noch mehr passieren“,
deutete Edelmann an.
Wir lassen an dieser Stelle bewusst die Vertreter vieler
Interessengruppen zu Wort kommen. Denn sie verdeutlichen die
Umsicht, mit der alle das Projekt beurteilen. Der Wille ist klar: In dem
Bereich, in dem der Kornberg schon immer ein Sportberg war, soll er
dies nun möglichst im ganzen Jahr sein. Aber außerhalb des geringfügig
erweiterten Pistenbereichs soll unser Hausberg bleiben, was er immer
war: eine Oase der Ruhe, in der Mensch, Tier und Pflanze genügend
Platz finden, um ungestört das zu sein, was wir im Ende alle sind: Natur.

Wolfgang Neidhardt

Wir bedanken uns bei unseren Vereinsmitgliedern
für diese Spenden:
2017:
Siegfried Wagenführer, Selb                                850 €
Astrid Brunat, Selb                                        200 €
Lisa Priester, Hohenberg a.d. Eger                         165 €
Karl Brunner, Arzberg                                       50 €
Elke Lottner, Marktredwitz                                  50 €
Max Mergner, Schönwald                                      50 €
Walter Prell, Selb                                          50 €
Klaus Richter, Rehau                                        50 €
Helga Schmidt, Arzberg                                      50 €
Georg Ritter, Rehau                                         40 €
Anita Langheinrich, Döhlau                                  20 €

2018: (bis 30.10.2018)
Hans Pfeifer, Selb                                          50 €
Rolf und Hilde Swart, Selb                                  50 €
Siegfried Uhl, Selb                                         50 €
Stephan und Ramona Zapf, Selb                               50 €
Jurai Roznik und Sona Roznikova, Aš                         22 €
                                                                Seite 23
Stoneman-Tour der Naturfreunde Kirchenlamitz,
Selb und der Sektion
An einem Samstag früh starteten wir unter fachkundiger Anleitung von
Helmut und Sven den Stoneman Miriquidi.
                                  Nachdem wir das Starterpaket am
                                  Scheibenberg in Empfang genom-
                                  men hatten, ging es bei perfektem
                                  Wetter auch schon ab auf die Piste.
                                  Rund eine Stunde später ließen wir
                                  das Oberbecken rechts liegen und
                                  bogen am Damm links Richtung
                                  Rabenberg ab. Am Himmel zogen
                                  die ersten Gewitterwolken auf, die
                                  uns aber glücklicherweise nur mit
                                  etwas Regen überraschten. Es
                                  folgten einige sanfte Hügel bis wir
                                  dann den Einstieg in die Trails am
                                  Rabenberg (913 m) erreichten. Nach
                                  ein paar schönen Trails konnten wir
                                  an der ersten Stempelstelle unsere
                                  Karten lochen. Dort hatte aber das
                                  Gewitter wohl voll zugeschlagen.
Vor der Stempelstelle sowie auch in den nächsten Trails lagen
Hagelkörner. Die Gumpen der Trails waren teilweise 10 - 15 cm hoch mit
Hagel oder Wasser gefüllt, was aber den Spaßfaktor letztendlich noch
erhöhte. Trotzdem mussten wir dann den ersten und einzigen
technischen Defekt der Tour verzeichnen: Das mehrfache Abspringen
der Kette hatte eigentlich den Bruch der Kette schon vorausgesagt.
Durch die vorausschauende Planung und Ersatzteilhaltung konnten wir
aber den Kettenbruch schnell beheben. Weiter ging es über die
Stempelstelle am Auersberg (1019 m) zum Landhaus Sonnentau,
unserem heutigen Tagesziel. Das Landhaus war ideal auf uns
Stoneman-Touristen vorbereitet - der Schlauch zum Reinigen der Bikes
und der Wäschekorb zur Reinigung der Kleidung waren schon
vorbereitet.

Der zweite Tag startete wieder bei super Wetter mit der Abfahrt nach
Johanngeorgenstadt und über den Grenzübergang nach Tschechien.
Wir fuhren über eine lange Rampe auf den Blatenský vrch (1043 m) und
weiter auf den Plešivec (1028 m). Nach einer kurzen Rast und dem
Füllen der Wasserflaschen machten wir uns auf die etwas
Seite 24
anspruchsvollere Trailabfahrt über die Skipiste. Eine kurze
Fahrtechnikschulung rundete die Abfahrt noch ab. Ab jetzt ging es fast
nur noch bergab nach Jáchymov. Dort legten wir unsere Mittagspause
ein. Schon bei der Abfahrt dort hin, sahen wir eine Wetterfront von
Nordosten in das Tal ziehen. Ab da begann es zu regnen - ohne ein Ende
in Sicht. Der über 600 hm lange Anstieg auf den Klínovec (1244 m)
wurde dann von Blitz, Donner und unendlich viel Regen begleitet. An
einen langen Aufenthalt auf dem höchsten Gipfel der Tour war nicht zu
denken - eine schnelle Abfahrt über Boží Dar zum benachbarten
Fichtelberg (1215 m) war angesagt. Bereits am Grenzübergang nach
Deutschland riss der Himmel auf und wir konnten die Aussicht am
Fichtelberg in vollen Zügen genießen. Von dort lag nur noch die Abfahrt
über einen Teil der Rodelbahn nach Oberwiesenthal vor uns.
Rechtzeitig zum Abendessen erreichten wir unser Tagesziel, das Jens-
Weißflog-Hotel. Während einige noch den Wellnessbereich
austesteten, trafen sich die anderen Gruppenmitglieder bereits im
Restaurant.

Der dritte Tag stellte sich trotz der niedrigeren Gipfel, dem Bärenstein
(898 m), dem Pöhlberg (832 m) sowie dem Scheibenberg (807 m), als
etwas Besonderes heraus: Der Bärenstein wartete mit einer knackigen
Asphaltrampe auf uns, der Pöhlberg mit einer knackigen Rampe durch
die alte Rodelbahn und der Scheibenberg mit einem langen Wurzeltrail.
Ganz zu schweigen von den überraschend auftauchenden Stufen am
Ende der Abfahrt vom Pöhlberg - hier war es zum Bremsen einfach zu
spät.

Kurz nach 13:00 Uhr erreichten wir den Scheibenberg, an dem wir am
Samstag früh gestartet waren. Der Wirt des Restaurants am
Scheibenberg gratulierte uns und überreichte uns die Stoneman-
Trophäe, die mit Sicherheit bei jedem einen Platz in der Vitrine finden
wird.

Hinter uns lagen 9 Gipfel, 2 Länder, 162 km und 4400 hm und ein super
Wochenende, mit super Leuten und super Erinnerungen.

Die Tour war, wie immer, perfekt organisiert - nur den Rucksack mussten
wir selbst packen.

Stephan Zapf

                                                                Seite 25
KLETTERKURSE
                           Für das Winterhalbjahr 2018/2019 haben
                           wir wieder einige Kurstermine vorbereitet.
                           Solltest du zu den angebotenen
                           Zeiten/Kursen keine Zeit haben, können wir
                           selbstverständlich auch nach individuellen
                           Lösungen suchen. Alle Kurse finden in der
                           Jahnturnhalle Selb statt. Wir schulen mit
                           dem Sicherungsgerät Grigri 2. Eine
                           Anmeldung bei Lisa Priester unter
                           kletterkurse@dav-selb.de ist erforderlich.

Fortgeschrittenenkurs Hallenklettern            5. Dezember 2018
mit Kletterschein Vorstieg          (12. und 19. Dezember 2018),
                                        jeweils 18:00 – 21:00 Uhr,
                                               Jahnturnhalle Selb
                                                  Kursleiter: Lothar Fritscher
Der Kletterschein Vorstieg umfasst drei Kursabende und baut auf dem
Grundkurs (Toprope) auf. Er vertieft die Inhalte und bildet die Grundlage
für das selbständige Klettern und Sichern. Wesentlicher Inhalt wird das
selbständige Hallenklettern im Vorstieg sein. Vorkenntnisse und
Erfahrung im Umgang mit Seil und Ausrüstung bzw. Kletterschein
Toprope sind erforderlich.

Grundkurs Hallenklettern mit                           9. Januar 2019,
Kletterschein Toprope                       (16. und 23. Januar 2019),
                                            jeweils 18:30 – 21:30 Uhr,
                                                   Jahnturnhalle Selb
                                                    Kursleiter: Roland Meier
Einsteigerkurs, bei dem an drei Kursabenden von der Knotenkunde
über Anseilen, Sichern und Klettern alles bis hin zum selbständigen
Klettern mit Seilsicherung von oben (Toprope) in der Halle vermittelt
wird. Drei Kursabende a’ 3 Stunden. Zum Abschluss kann der
Kletterschein Toprope abgelegt werden. Vorkenntnisse und Erfahrung
im Umgang mit Seil und Ausrüstung sind nicht erforderlich.
Seite 26
Taktiktraining                               Montag, 4. Februar 2019,
Projektieren von Routen                            19:30 – 22:00 Uhr,
                                                  Jahnturnhalle Selb
                                                 Kursleiter: Martin Neumann

Kurs für fortgeschrittene Kletterer, die sich mit Technik und Taktik beim
Sportklettern befassen möchten.

Fortgeschrittenenkurs Hallenklettern                 13. Februar 2019,
mit Kletterschein Vorstieg                 (20. und 27. Februar 2019),
                                            jeweils 18:00 – 21:00 Uhr,
                                                   Jahnturnhalle Selb
                                                    Kursleiter: Roland Meier

Der Kletterschein Vorstieg umfasst drei Kursabende und baut auf dem
Grundkurs (Toprope) auf. Er vertieft die Inhalte und bildet die Grundlage
für das selbständige Klettern und Sichern. Wesentlicher Inhalt wird das
selbständige Hallenklettern im Vorstieg sein. Vorkenntnisse und
Erfahrung im Umgang mit Seil und Ausrüstung bzw. Kletterschein
Toprope sind erforderlich.

Auffrischung am Fels                          Samstag, 27. April 2019
                                                  ganztägig am Fels
                                                            Kursleiter: N.N.

Hier hat man Gelegenheit, die bereits erworbenen Kenntnisse vom
Klettern am Fels aufzufrischen. Zielgruppe sind geübte Kletterer, die
den Kurs „Von der Halle an den Fels“ bereits besucht haben.

Kurs                                   8. Mai 2019, 18:00 - 21:00 Uhr,
„Von der Halle an den Fels“                       Jahnturnhalle Selb
                                               Hallenteil: Manuela Rohrbach

                                      11. Mai 2019 ganztägig am Fels
                                                     Felsteil: Roland Krügel

Zweiteiliger Kurs, der den im Vorstieg geübten Kletterer auf das
Vorsteigen draußen vorbereiten soll, sowie die Themen Umbau am Top
und Abseilen umfasst. Der erste Termin findet in der Halle statt, beim
zweiten Termin geht es an die frische Luft. Sollte das Wetter nicht
mitspielen, wird dieser Termin voraussichtlich und nach Absprache
verschoben.
                                                                  Seite 27
Einladung zur
Jugendvollversammlung 2019
Liebe JDAV-Mitglieder der Sektion Selb,
liebe Jugendleiter*innen, Funktionsträger*innen und Leiter*innen der
Kinder- und Jugendgruppen,
ich lade euch recht herzlich zur Jugendvollversammlung der Sektion
Selb ein.
Termin: 30.01.2019, 17:00 Uhr
Ort: Jochen-Klepper-Haus, Jakob-Zeidler-Straße 5, 95100 Selb

Tagesordnung:
1. Begrüßung
2. Was war? - Berichte der Jugendgruppenleiter
3. Was kommt? - Planungen für das kommende Jahr
4. Vorstellung der Sektionsjugendordnung und Abstimmung über die
   Annahme
5. Wahl des Stellvertreters der Jugendreferentin
6. Wahl des Jugendausschusses
7. Verschiedenes

Bitte bringt unbedingt euren DAV-Mitgliedsausweis mit!
Auf www.dav-selb.de findet Ihr den Vordruck für die Einverständ-
niserklärung eurer Eltern für die Teilnahme an der Jugendvoll-
versammlung, welche ihr bitte ebenfalls mitbringen müsst, wenn ihr
unter 16 Jahre alt seid.
Noch Fragen? Dann wendet euch am besten per Mail an eure
Jugendreferentin Manuela Rohrbach ( jugend@dav-selb.de ).
Ich freue mich auf deine Teilnahme und eine tolle
Jugendvollversammlung.
                                                          hin!
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                                   Da g
Manuela Rohrbach
Jugendreferentin
Seite 28
Einladung zur
Mitgliederversammlung 2019

Der Vorstand lädt die Mitglieder der Sektion gemäß § 20 der Satzung
zur Mitgliederversammlung ein.

Termin: 20. März 2019 um 19:30 Uhr

Ort: Jochen-Klepper-Haus in Selb-Plößberg, Jakob-Zeidler-Straße 5

Tagesordnung:
1. Berichte des Vorstands und der Referenten
2. Berichte der Rechnungsprüfer
3. Entlastung des Vorstands für das Geschäftsjahr 2018
4. Haushaltsangelegenheiten
  Haushaltsvoranschlag für das Jahr 2019
5. Satzungänderung
6. Genehmigung der Sektionsjugendordnung
7. Anträge
8. Verschiedenes

Anträge von Sektionsmitgliedern sind bei der Geschäftsstelle der
Sektion bis 20. Februar 2019 einzureichen.

Wir freuen uns auf Ihre rege Beteiligung.

Bernd Hofmann
Erster Vorsitzender
                                                       hi  n!
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                                                             Seite 29
Wir suchen dich!

Für eine ehrenamtliche Mitarbeit in der Sektion suchen wir

   •   eine Beirätin / einen Beirat für die Planung und Organisation
       von Sektions- und Vortragsabenden und anderen
       Gemeinschaftsveranstaltungen

Die Tätigkeit umfasst die Gewinnung von Referenten, Termin- und
Raumplanung sowie die Bewerbung der Veranstaltungen in sektions-
eigenen und anderen Medien.
Sie sollten Organisationsgeschick mitbringen sowie mit moderner
Kommunikationstechnik und dem Internet umgehen können. Der
jährliche Zeitaufwand ist überschaubar.

   •   eine Leiterin / einen Leiter der Mittelgebirgswandergruppe

Die Tätigkeit umfasst die Jahresplanung der Tageswanderungen in
unserer Region (vor allem Fichtelgebirge, Frankenwald, Fränkische
Schweiz), die in der Regel sonntags stattfinden. Sie suchen
Wanderleiterinnen und Wanderleiter und sprechen die Touren mit ihnen
ab. Einen Teil der Wanderungen sollten Sie idealerweise auch selbst
führen.
Der jährliche Zeitaufwand ist überschaubar.

Wer Interesse hat, setzt sich bitte mit unserem Ersten Vorsitzenden
Bernd Hofmann unter vorstand@dav-selb.de in Verbindung.

Seite 30
Historisches und Aktuelles aus dem Pitztal

50 Jahre Sektion Selb im Pitztal
Es begann mit der Zeitungslektüre am Morgen. Dort stand ein einsames
Haus im Wald, vermutlich von hohen Bergen umrahmt: Das Selber Haus
im Pitztal. Erste Frage des jungen Mannes, dem die Eltern die
Begeisterung für die Berge mitgaben: Wo ist denn dieses Pitztal? Vom
Stubai- und Ötztal hatte ich gehört. In Lenggries, Garmisch und
Berchtesgaden hatte die Familie erste Almen und auch mal kleinere
Hügel bestiegen. Aber die Dreitausender waren noch weit weg. Damals
schon vom Vater an das Kartenlesen herangeführt, fand ich rasch
heraus, wo das Pitztal ist. Und dort fand nun der Selber Alpenverein
seine zweite Heimat in den Bergen, der Verein, der mir damals
bestenfalls noch oberflächlich bekannt war. Und so entging mir das, was
der Vorstand seinen Mitgliedern im Mitteilungsblatt im Frühjahr 1969
wissen ließ:
„Wird die sektionseigene Unterkunft in den Bergen Wirklichkeit? Der
Vorstand der Sektion bemüht sich seit Jahresbeginn intensiv um eine
sektionseigene Unterkunft in den Alpen.“ Es sei geplant, ein altes
Bergbauernhaus oder eine Almhütte zu pachten, die nur den Mitgliedern
der Sektion Selb zur Verfügung steht. Leicht zu erreichen müsste es sein
und hauptsächlich als Stützpunkt für Urlaubsfahrten dienen.
Schon in der zweiten Ausgabe der Mitteilungen im November meldete
unser jahrzehntelanger Motor Herbert Zuber Vollzug: „Unser Selber
Haus“ war gefunden, und dieser Titel findet sich seit nunmehr 50 Jahren
als ständige Rubrik im Sektionsheft. Vorher hatte die Sektion die
Absicht, eine richtige Schutzhütte oben in den Bergen zu übernehmen.
Doch auch das Engagement von Philip Rosenthal, der dem
Hauptausschuss des DAV angehörte, brachte keinen Erfolg. Die Glorer
Hütte zwischen Schober- und Glocknergruppe war zum Verkauf
gestanden, aber die Obersten in München entschieden sich dafür,
dieses Haus der Sektion Eichstätt zu übertragen. Im Nachhinein
wahrscheinlich eine glückliche Entscheidung. Denn nicht zuletzt von der
Nachbarsektion in Marktredwitz erfuhren wir rasch, dass eine Hütte
oben in den Bergen auch eine riesige Sparkasse darstellt.
Also schaltete die Sektion eine Anzeige in der Tiroler Tageszeitung und
erhielt zahlreiche Zuschriften. Maßgeblich an der Auswahl war Mitglied
Fritz Rammelt beteiligt. Und ein Herr Schöpfer aus Imst, dessen
Vornamen uns die Chronisten vorenthalten, vermittelte. Zwei Häuser
kamen in die engere Wahl: eine Hütte am Kühtaile bei Ötzerau und ein
Haus in Wald im Pitztal. „Nach reichlicher Überlegung und Prüfung
                                                               Seite 31
entschied sich der Vorstand … für das Haus in Arzl-Wald.“
Eingeweiht wurde das Selber Haus am 15. Juni 1969 „bei herrlichstem
Wetter“. 40 Mitglieder, unter ihnen das langjährige Vorstandsmitglied Dr.
Hermann Walther, waren in das Pitztal gekommen und lernten auch
Josef Schuler kennen, der 31 Jahre lang unser Vermieter und Partner im
Pitztal war.
Was dahintersteckte, ein solches Haus zum alpinen Talstützpunkt zu
machen, beschreibt Zuber unter dem Titel „Großeinsatz am Selber
Haus“: „Schon vorher werden Autofahrer zwangsrekrutiert,
Facharbeiter verpflichtet, Ehefrauen und Freundinnen vertröstet. Chefs
werden leicht beschwindelt, denn Abfahrt ist bereits am Freitagmittag,
die Aussicht auf eine Bergfahrt verschwindet in weiter Ferne. Autos
werden beladen, zollbare Gegenstände bestmöglich getarnt. Vom
Ofenrohr bis zum Toilettenpapier ist alles vorhanden. Bange Minuten am
Grenzübergang, … jetzt wäre ein Frau am rechten Platz, leider sind sie
daheim. … Schnell schlafen, Antreten in Arbeitskluft, Arbeitsverteilung
während des Frühstücks. Wenn sie daheim so viel arbeiten müssten,
hätten sie schon lange gekündigt.“ Am Ende lief der „Tiroler Rote durch
trockene, durstige Männerkehlen und stolz spricht man vom guten
Werke zum Wohle aller Mitglieder der Sektion.“
Worte voller Ehrgeiz, Engagement und Begeisterung, die heute kaum
jemand so formulieren würde. Was uns mit den Vätern des ersten Selber
                                                 Hauses verbindet: Sie
                                                 haben das Band von
                                                 Selb zum Pitztal ge-
                                                 knüpft, das heute noch
                                                 stark ist. Es hat sich
                                                 weiterentwickelt, ver-
                                                 ändert, den Zeiten an-
                                                 gepasst - und dies lässt
                                                 sich in persönlichen
                                                 Erfahrungen gut wie-
                                                 dergeben.

„So sieht das alte Selber Haus heute aus“

Es muss wohl im Frühjahr 1980 gewesen sein, als der Student der
Kommunikationswissenschaften, mittlerweile hütten- und bergerfahren,
zum ersten Mal die Unterkunft der Sektion besuchte: An Pfingsten war
eine Jugendgruppe der SpVgg Selb 13 zu Gast, die sich von ihren
Betreuern schon mal bremsen ließen, wenn es zu laut wurde. Der
spontane Besucher fand das immer freie und nicht reservierbare
Seite 32
Dachlager - und hatte ein Standquartier für viele Bergtouren in den
folgenden Jahren gefunden.
Die ideale Lage lernte ich während der Ausbildung in Augsburg kennen,
bei der in der Regel Mittwoch und Donnerstag frei waren. Also: Dienstag
abends rein in den Fiat Panda, über Füssen und den Fernpass hinüber
ins Inntal, parken, bei der gemütlichen Frau Schuler den Schlüssel
holen - und schöne Bergtouren in zwei Tagen angehen: den
Fundusfeiler etwa, den Hohen Riffler, die Hohe Geige. Bisweilen diente
das Haus auch als Fluchtort für die Höhe, wenn der Sommer unten zu
heiß war. Später war das Selber Haus wiederholt Zwischenstation auf
dem Weiterweg, der gelegentlich sogar in die Westalpen führte.
Und fast immer traf man in Wald alte Bekannte, mit denen auf der
damals vielleicht schönsten Bank der Welt in dieser Zeit vor dem Haus
Erfahrungen ausgetauscht wurden. Man wuchs hinein ins
Sektionsleben, um schließlich Verantwortung zu übernehmen - als
Vorsitzender. Zwar war die Verwirklichung der Kletterwand die höhere
Motivation, dieses Amt von Herbert Vogel zu übernehmen. Doch von da
an war man ja auch Hausherr im Pitztal. Bei Arbeitsdiensten war das
Haus zu pflegen - nicht immer mit ganz pflegeleichten Bergfreunden.
Aber am Ende war der Wunsch der Altvorderen erfüllt, diese kleine
Heimat zu pflegen.
Noch waren es viele Stammgäste, die zum Selber Haus kamen. Die
Ansprüche waren geringer, der Zusammenhalt größer. In den
vergangenen zwei Jahrzehnten hat sich viel verändert - zu allererst der
Standort. Denn bei einem Arbeitsdienst übermittelte uns der damalige
Schatzmeister Rolf Swart vom Flurfunk: Sepp Schuler will das Haus
selbst nutzen. Rasch bestätigte sich diese Information. Nun waren
Kontakte gefragt - und später eine Riesenarbeit.
Als die Kündigung feststand, sprachen wir einfach mal bei
Bürgermeister Siegfried Neururer vor: Ob er nicht ein anderes Haus in
Arzl wüsste, das unseren Wünschen entsprach. Es folgte eine lockere
Plauderei - und plötzlich der Einwurf: „Ich möchte ja neu bauen, und
dann steht mein Bauernhaus zur Verfügung.“ Gesagt getan: Im
Dezember 1999 nahm ich den Sigi Uhl mit auf eine Spritztour ins Pitztal,
ausgestattet mit klaren Vorgaben vom Vorstand. Aus dem
Beschnuppern wurde rasch Vertrauen, es herrschte Einigkeit über die
Höhe der Miete - und zurück ging es nach Selb. Ob der Sigi damals
gewusst hat, was auf ihn zukommt?
Im folgenden Sommer schuftete er gemeinsam mit Otto Ruhland und
Karl Hacker wochenlang, verwandelte unter anderem den
Kartoffelkeller in ein gemütliches Lager und versuchte die Grundsätze
der tirolischen Stromversorgung zu durchschauen. Für ihn war die
                                                                Seite 33
Installation schlicht „russisch“: höchst schlicht, aber die Sache
funktionierte. Schließlich galt es umzuziehen mit einer größeren Truppe
- und einzuweihen.
Das neue Haus war anders. Mancher trauerte der idyllischen Lage des
alten nach, viele aber freuten sich, nun mitten im Hauptort zu wohnen
inklusive Einkaufsmöglichkeiten, Bushaltestelle und Gaststätten.
Schon in den Jahren zuvor hatte sich die Welt in Mitteleuropa
gewandelt: Die Grenzen zum Osten öffneten sich, und rasch wärmten
die Sektionsmitglieder alte Kontakte ins nahe Tschechien auf. Während
das deutsche Stammpublikum kleiner wurde, nutzten nun - und bis
heute - viele Bergfreunde aus Tschechien den günstigen Stützpunkt.
Und dort wurden wohl mehr gute Kontakte zu den Nachbarn geknüpft
als bei vielen Sitzungen und formellen Treffen in Selb, Asch oder Eger.
Das Stichwort Nachbarn nahmen wir auch im Pitztal auf. Ein Rundbrief
an alle Sektionen, die hier Hütten und Wege betreuten, war der
Startschuss für eine Sektionsgemeinschaft, die funktioniert und
gemeinsam mit den Tourismusfachleuten vor Ort den sanften Tourismus
voranbrachte. Gerne kamen die Mitglieder der Sektionen Erlangen,
Ludwigsburg, Mainz, Rüsselsheim, Frankfurt, Braunschweig und Fulda
zum gemütlichen Treffen auf das Selber Haus bei Leberkäse und
natürlich selbstgemachtem Sauerkraut. Erste gemeinsame
Maßnahmen standen an, Besuche auf allen Hütten, Verständnis für die
Wünsche der Gastgeber. Jahr für Jahr kommt mehr heraus bei der
Zusammenarbeit der Sektionen, die dann in Person von Thomas Gesell
davon profitierte, dass die Sektion München das Taschachhaus
übernahm.
Alle Hütten konnten als Folge unseres gemeinsamen Vorgehens - auch
abseits des viel frequentierten Weitwanderweges E5 - steigende
Übernachtungszahlen verzeichnen.
Da war es nur folgerichtig, dass die Sektionen zusammen mit dem
Tourismusverband im Jahr 2012 eine Wegegemeinschaft gegründet
haben, die seitdem alle Wege grundsaniert hat, was auch den Gästen
des Selber Hauses zugutekommt.
2019 findet das Sektionentreffen zum siebzehnten Mal statt; seit
mehreren Jahren obliegt die Organisation im Wesentlichen unserem
jetzigen Vorsitzenden Bernd Hofmann, der auch dem Vorstand der
Wegegemeinschaft angehört und der darüber hinaus die bereits seit
Langem bestehenden Kontakte zum Naturpark Kaunergrat in
freundschaftlichem Gedankenaustausch mit Ernst Partl, dem
Geschäftsführer des Naturparks, pflegt.
Wohl kaum eine Arbeitsgemeinschaft hat außerdem so regelmäßig im
DAV-Panorama über ihre Arbeit berichtet.
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