GEMEINWOHL-BERICHT - GEMEINWOHL-BERICHT - KOMPAKT-VERSION - KOMPAKT-VERSION, BASIS MATRIX 5.02 Engel und Brotzge og einfachmoebel - einfach Möbel
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GEMEINWOHL-BERICHT KOMPAKT-VERSION Name des Unternehmens GEMEINWOHL-BERICHT KOMPAKT-VERSION, BASIS MATRIX 5.02 Engel und Brotzge og einfachmoebel Achstr. 39 6971 Hard Vorarlberg
VORWORT Mit Ethik zum Erfolg! Unternehmen messen ihr wirtschaftliches Handeln auf der Grundlage ethischer Werte Die Gemeinwohl-Ökonomie beschreibt eine sozialere, ökologischere und demokratischere Wirtschaft. Aufbauend auf den Werten Menschenwürde, Solidarität, ökologische Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit, Mitbestimmung und Transparenz erfolgt eine Darstellung der Maßnahmen die ein Unternehmen trifft, um über den gesetzlichen Rahmen hinaus, einen Beitrag zum Wohle aller Menschen zu leisten. Die Entscheidung zusätzlich zum finanzrechtlichen Jahresabschluss eine Gemeinwohlbilanz zu schreiben, bedeutet in einem Unternehmen nicht nur die wirtschaftlichen Auswirkungen zu beurteilen, sondern ebenso die ethische Wertehaltung, durch welche Beziehungen und Kooperationen gelingen, transparent darzustellen. „Heute kennen die Menschen von allen Dingen den Preis aber nicht mehr ihren Wert!“ Immer mehr Menschen fragen nach dem Sinn ihrer beruflichen Tätigkeit. Das wirtschaftliche und gemeinwohlorientierte Handeln der Unternehmen, so der Wunsch vieler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, soll wieder mit jenen Werten und Zielen übereinstimmen, die in den meisten Verfassungen westlicher Demokratien verankert sind. Die Gemeinwohlbilanz (Gemeinwohlbericht + Gemeinwohl-Matrix) ist das zentrale Werkzeug der Gemeinwohl-Ökonomie. Sie hilft mit ihrer Matrixstruktur das unternehmerische Handeln und deren Wirkung abzubilden. So entsteht eine wertvolle Grundlage für zukünftige Entscheidungen. Das Unternehmen einfachmöbel Engel und Brotzge og teilt diese Wertehaltung und ist Mitglied beim Verein zur Förderung der Gemeinwohlökonomie. Blick auf den Prozess zur Erstellung des Gemeinwohlberichtes Das Unternehmen einfachmöbel Engel und Brotzge og hat im Zuge einer Workshopreihe von Jänner bis April 2020 mit zwei weiteren Betrieben die Gemeinwohlbilanz geschrieben und sich im Dezember einer Peer Evaluierung gestellt. -II-
DAS UNTERNEHMEN • Firma: einfachmöbel Engel und Brotzge og • Adresse: Achstr. 39, 6971 Hard • Region/Land/Staat: Hofsteig/Vorarlberg/Österreich • Homepage: einfachmoebel.at • Anzahl Mitarbeiter*innen: 6 • Bilanzsumme: € 68.000,-- • Durchschnittliche Investitionshöhe pro Jahr: € 6.000,-- TÄTIGKEITSBERICHT Produkte & Dienstleistungen Anteil am Umsatz Einzelfertigung von Vollholzmöbel 96% Einzelfertigung von Möbeln in anderen 3% Holzwerkstoffen und Materialien Kleinserienfertigung von Vollholzmöbel 1% DAS UNTERNEHMEN UND DAS GEMEINWOHL Die Tischlerei Engel und Brotzge versucht, ihr unternehmerisches und gesellschaftliches Wirken nach dauerhaften und möglichst ressourcensparenden Kriterien auszurichten. Die Fertigung von Möbeln in heimischem Vollholz hat über einen Zeitraum von über 20 Jahren kontinuierlich zugenommen und das angestrebte Ziel, dass ausschließlich solche Produkte von uns auf den Markt kommen, ist annähernd erreicht. Nachdem wir im Jahr 2011 das erste Mal von der Möglichkeit einer Gemeinwohl-Bilanz für Firmen erfahren haben, entschlossen wir uns 2012 im Rahmen eines Pionier- Workshops für Vorarlberg, die erste Bilanz zu erstellen. Unsere wirtschaftlichen Aktivitäten spielten sich bisher und werden sich auch zukünftig im regionalen Raum abspielen. Wir fühlen uns in der Größenordnung des Kleinunternehmens wohl und haben nicht die Absicht an Volumen zuzunehmen. Eine Steigerung der Qualität, vordergründig im Kontext sozioökologischer Aspekte, wird von uns angestrebt. Engel und Brotzge ist Mitglied beim Verein zur Förderung der Gemeinwohl-Ökonomie in Vorarlberg. -III-
Die Vorarlberger Teilorganisation der GWÖ-Österreich versucht die Idee der Gemeinwohlökonomie über das Energiefeld Vorarlberg, über das Einbeziehen von Firmen, Institutionen, und Kommunen sowie über Medien und Politik in der Region zu verankern. Sinnhaftes, gerechtes Agieren in allen Bereichen des Zusammenlebens ist ein Thema, das in vielen Gremien diskutiert wird. Viele Teilbereiche im kommunalen Geschehen können bereits gute Ansätze vorweisen. Es ist wünschenswert, dass auch Regionen und Gemeinden das tiefgreifende Konzept, das die GWÖ bietet, als Programm für ihre gesellschaftlichen Verbesserungen heran ziehen. Für Fragen und Anregungen sind wir gerne für sie erreichbar: Wilfried Engel; 0664 9997004; eb@einfachmoebel.at -IV-
INHALTSVERZEICHNIS VORWORT ........................................................................................................................... II DAS UNTERNEHMEN ..........................................................................................................III TÄTIGKEITSBERICHT ..........................................................................................................III DAS UNTERNEHMEN UND DAS GEMEINWOHL ................................................................III INHALTSVERZEICHNIS ....................................................................................................... V A - LIEFERANT*INNEN......................................................................................................... 2 A1 - MENSCHENWÜRDE IN DER ZULIEFERKETTE ..................................................................... 2 A2 - SOLIDARITÄT UND GERECHTIGKEIT IN DER ZULIEFERKETTE .............................................. 5 A3 - ÖKOLOGISCHE NACHHALTIGKEIT IN DER ZULIEFERKETTE ................................................. 6 A4 - TRANSPARENZ UND MITENTSCHEIDUNG IN DER ZULIEFERKETTE ....................................... 8 B - EIGENTÜMER*INNEN UND FINANZPARTNER*INNEN ................................................. 9 B1 - ETHISCHE HALTUNG IM UMGANG MIT GELDMITTELN ........................................................ 9 B2 - SOZIALE HALTUNG IM UMGANG MIT GELDMITTELN ..........................................................10 B3 - SOZIAL-ÖKOLOGISCHE INVESTITIONEN UND MITTELVERWENDUNG ...................................11 B4 - EIGENTUM UND MITENTSCHEIDUNG ...............................................................................13 C - MITARBEITENDE...........................................................................................................14 C1 - MENSCHENWÜRDE AM ARBEITSPLATZ ...........................................................................14 C2 - AUSGESTALTUNG DER ARBEITSVERTRÄGE.....................................................................18 C3 - ÖKOLOGISCHES VERHALTEN DER MITARBEITENDEN .......................................................20 C4 - INNERBETRIEBLICHE MITENTSCHEIDUNG UND TRANSPARENZ ..........................................22 D - KUND*INNEN UND MITUNTERNEHMEN ......................................................................23 D1 - ETHISCHE KUNDENBEZIEHUNG......................................................................................23 D2 - KOOPERATION UND SOLIDARITÄT MIT MITUNTERNEHMEN................................................26 D3 - ÖKOLOGISCHE AUSWIRKUNGEN DURCH NUTZUNG UND ENTSORGUNG VON PRODUKTEN UND DIENSTLEISTUNGEN ..............................................................................................27 D4 - KUND*INNEN-MITWIRKUNG UND PRODUKTTRANSPARENZ ...............................................29 E - GESELLSCHAFTLICHES UMFELD ...............................................................................30 E1 - SINN UND GESELLSCHAFTLICHE W IRKUNG DER PRODUKTE UND DIENSTLEISTUNGEN ........30 E2 - BEITRAG ZUM GEMEINWESEN........................................................................................33 E3 - REDUKTION ÖKOLOGISCHER AUSWIRKUNGEN ................................................................36 E4 - TRANSPARENZ UND GESELLSCHAFTLICHE MITENTSCHEIDUNG .........................................40 AUSBLICK ...........................................................................................................................42 BESCHREIBUNG DES PROZESSES DER ERSTELLUNG DER GEMEINWOHLBILANZ ...42 -V-
A - LIEFERANT*INNEN A1 - MENSCHENWÜRDE IN DER ZULIEFERKETTE Bei unseren Lieferant*innen ist die Einhaltung der gesetzlichen Rahmenbedingungen durch staatliche Kontrollen (z. B. AUVA) gewährleistet. Holz, Holzprodukte, Komponenten in Stahl, Stein, Textilien, Glas, Beschläge, Hilfswerkstoffe und Oberflächen-Öle werden von uns zugekauft. Die Auswahl der Lieferanten erfolgt nach betriebswirtschaftlichen Kriterien, ansatzweise auch nach Regionalität und Sozialaspekten (Integra, Weltladen). Soziale Risiken in der Zulieferkette sind uns nicht bekannt, allerdings haben wir dies nicht evaluiert. Anteil der zugekauften Produkte/Dienstleistungen am gesamten Einkaufsvolumen: Roh- Hilfs- und Betriebsstoffe, Einkaufsvolumen in TSD € 196,0 Dienstleistungen Die größten/wichtigsten Lieferanten und deren Produkte (mind. 10) Einkaufs- % vom Nr. Lieferant*innen volumen liefert uns... (Material, Dienstleistung...) Einkaufs- in TSD € volumen 1 Tischler Rohstoff Gen. mbH 58,0 Holz und Holzprodukte 29,59% 2 Schachermayer GmbH 35,0 Beschläge und Holzprodukte 17,86% 3 Tschabrun GmbH 4,0 Holz und Holzprodukte 2,04% 4 23,0 11,73% Haberkorn GmbH Elektrogeräte und Sanitärprodukte 5 VMZ GmbH 13,0 Stahlprodukte 6,63% 6 Glasbau Bildstein GmbH 3,0 Glasprodukte 1,53% 7 Würth GmbH 4,0 Beschläge und Holzprodukte 2,04% 8 Livos GmbH 3,0 Öle 1,53% 9 Habisreutinger GmbH&Co.KG 12,0 Holz und Holzprodukte 6,12% 10 Niederer GmbH 10,0 Schnittholz 5,10% 11 0,00% 12 0,00% 13 0,00% 14 0,00% Fremdleistungen 1 0,00% 2 0,00% 3 0,00% 4 0,00% 5 0,00% Gesamt 165,0 10 84,17% Menschenwürde in der Zulieferkette -2-
Langjährige Lieferant*innen wie die Tischler Rohstoffgenossenschaft, bei der wir auch Genossenschafter sind, machen bei uns einen sehr positiven Eindruck allein durch den Umstand, dass die Mitarbeiter, die uns beliefern, faktisch mit uns alt werden; man hat schon jahrelang miteinander zu tun und gewinnt den Eindruck, dass es ihnen bei dieser Firma auch grundsätzlich gut geht. Die sozialen Risiken in der Zulieferkette wurden von uns noch nicht konkret ermittelt. Wir achten allerdings sehr wohl darauf, Holz und Holzprodukte mit möglichst regionaler/ europäischer Herkunft zu beziehen, wodurch gewisse Risiken ausgeschlossen sind. Auch die Herkunft von Halbfertigprodukten, Beschlägen, Textilien u. ä. ist relativ sicher, da sie zur Gänze aus Europa stammen und zu einem großen Anteil aus Mitteleuropa bzw. dem deutschsprachigen Raum. Die Materialströme unseres Unternehmens können als üblich erachtet werden. Nur in den Bereichen wo die Großindustrie zum mittelbaren Geschäftspartner wird, sind die Hintergründe und Abläufe als kritisch zu beurteilen. Uns sind keine Verletzungen der Menschenwürde bei den wesentlichen Lieferant*innen im Zusammenhang mit den von uns bezogenen Produkten bekannt. Die Geschäftspartner unseres Betriebes sind durch persönliche Kontakte mit uns verknüpft und auf Grund langjähriger Zusammenarbeit ist diesbezüglich eine relative Sicherheit gegeben. Die Firma Haberkorn kann auf verschiedenste Anerkennungen in diesem Kontext verweisen. Zukünftig wollen wir die unmittelbaren Zulieferer*innen sensibilisieren und ermutigen wiederum ihre Lieferant*innen zu prüfen und damit die Hintergründe in der Zulieferkette der verschiedenen Produkte zu beleuchten. Wo kritische Hintergründe zu vermuten sind, und wir nicht den Einfluss haben diese zu ändern, wird versucht Alternativprodukte zu finden. Menschenwürde in der Zulieferkette -3-
A1.1 - VERLETZUNG DER MENSCHENWÜRDE IN DER ZULIEFERKETTE Die Beurteilung der Einhaltung der Menschenwürde über die gesamte Zulieferkette ist uns derzeit noch nicht möglich. Der Aufwand für die dazu notwendigen Nachforschungen ist enorm. Daher stützen wir unsere Einschätzung, wo immer es möglich ist, auf die von unseren Lieferanten vorgelegten Zertifizierungen oder persönliche Besuche. Doch selbst dann haben wir uns nur von der Einhaltung der Menschenwürde in den unmittelbar vor uns liegenden Stufen der Zulieferkette überzeugt und nicht bis ganz zum Ursprung. Ziel der Gemeinwohlökonomie muss es sein, dass jedes Glied in der Zulieferkette seine unmittelbaren Vorlieferanten entsprechend evaluiert und dazu anhält die Menschenwürde einzuhalten. Dieser Aufgabe gehen wir mit großer Ernsthaftigkeit nach. Daher geben wir uns hier keine Negativpunkte, auch wenn wir nicht mit 100% Sicherheit behaupten können, dass in der gesamten Zulieferkette unserer wesentlichen Lieferanten keinerlei Menschenrechtsverletzungen vorkommen. A1 - Menschenwürde in der Zulieferkette erreichte Punktezahl A1 Pkt. 3 erreichte Punktezahl A1.1 Pkt. 0 Menschenwürde in der Zulieferkette -4-
A2 - SOLIDARITÄT UND GERECHTIGKEIT IN DER ZULIEFERKETTE Theoretisch könnte durch Selektion nach sozialen Kriterien Einfluss auf die Gestaltung des Miteinanders in der Zulieferkette genommen werden. Die Diskussion mit Partner*innen in unserer Zulieferkette über die Aspekte Solidarität und Gerechtigkeit haben wir bisher noch nicht in Erwägung gezogen. Maßnahmen zur Förderung eines solidarischen Umgangs unter den Beteiligten in der Zulieferkette wurden bisher nicht unternommen. Überprüfungs- und Sanktionsmöglichkeiten sind diesbezüglich nicht eruiert worden. Der Aspekt Solidarität und Gerechtigkeit in der Zulieferkette wurde in unserem Betrieb bisher nicht bearbeitet. Nur in den Bereichen, wo Solidarität und Gerechtigkeit entscheidende Unternehmenskriterien sind (Weltladen, Integra) kommt dieser Aspekt zum Tragen. A2.1 - AUSNUTZUNG DER MARKTMACHT GEGENÜBER LIEFERANT*INNEN Die Beurteilung der Einhaltung der Solidarität und Gerechtigkeit in der Zulieferkette über die gesamte Zulieferkette ist uns derzeit noch nicht möglich. Der Aufwand für die dazu notwendigen Nachforschungen ist enorm. Daher stützen wir unsere Einschätzung, wo immer es möglich ist, auf die von unseren Lieferanten vorgelegten Zertifizierungen oder persönliche Besuche. Doch selbst dann haben wir uns nur von der Einhaltung der Solidarität und Gerechtigkeit in den unmittelbar vor uns liegenden Stufen der Zulieferkette überzeugt und nicht bis ganz zum Ursprung. Ziel der Gemeinwohlökonomie muss es sein, dass jedes Glied in der Zulieferkette seine unmittelbaren Vorlieferanten entsprechend evaluiert und dazu anhält die Solidarität und Gerechtigkeit einzuhalten. Dieser Aufgabe gehen wir mit großer Ernsthaftigkeit nach. Daher geben wir uns hier keine Negativpunkte, auch wenn wir nicht mit 100% Sicherheit behaupten können, dass in der gesamten Zulieferkette unserer wesentlichen Lieferanten keinerlei Menschenrechtsverletzungen vorkommen. Wir gehen davon aus, dass unsere Geschäftspartner im Rahmen der in Mitteleuropa üblichen Geschäftspraktiken agieren. Die marktwirtschaftlichen Bedingungen in diesem Wirtschaftsraum sind relativ fair und werden auch von übergeordneten Institutionen überwacht. Wir selbst haben gegenüber unseren Lieferant*innen keinerlei Marktmacht. A2 - Solidarität und Gerechtigkeit in der Zulieferkette erreichte Punktezahl A2 Pkt. 3 erreichte Punktezahl A2.1 Pkt. 0 Solidarität und Gerechtigkeit in der Zulieferkette -5-
A3 - ÖKOLOGISCHE NACHHALTIGKEIT IN DER ZULIEFERKETTE Hintergründe über die Umweltauswirkungen in unserer Zulieferkette sind uns nicht im Detail bekannt, es gibt aber Abschätzungen. Produkte mit hohem Umweltrisiko werden gemieden. Rohware, Produkte und Dienstleistungen werden nach den Kriterien Transportwege, Regionalität, Energieeinsatz und Auswirkungen auf die Umwelt ausgewählt. Allerdings werden ökologische Risiken in der Zulieferkette von uns bisher nicht systematisch evaluiert. Ökologische Kriterien wie Holz aus nachhaltiger Forstnutzung (FSC...) und möglichst geringer Energieeinsatz werden von uns berücksichtigt. Von unseren meisten Mitbewerber unterscheiden wir uns durch den Einsatz von Holz und Holzprodukten in möglichst ursprünglicher Form (Schnittholz, Holzplatten mit wenig Bindemitteln und geringem industriellem Einsatz). Anteil der eingekauften Produkte/Dienstleistungen, die 60% ökologisch höherwertige Alternativen sind Die ökologische Nachhaltigkeit in unseren Produkten ist durch die Verarbeitung von Holz in seiner Reinform stark gegeben. Da der weitaus größte Anteil in unseren Produkten Holz in Reinform ist, haben wir hier eine starke Gewichtung. Die Annahme, dass 60% der eingekauften Produkte als höherwertige Alternativen einzustufen sind, rührt daher, dass in unserer Region allgemein die Verarbeitung von heimischem Holz sehr stark ausgeprägt ist. Dieser Umstand ist als Messlatte von uns anerkannt, weil wir das mit dem Excel-Hilfsmittel für die TOP10-Lieferanten abgeschätzt haben. Z. T. haben die zugekauften Produkte folgende Zertifikate: FSC, PEFC, Umweltzeichen Österreich. Leime und Kleber kommen notwendigerweise zur Anwendung, wobei nur in äußerst geringem Umfang zu Polyurethan-Produkten (PU-Kleber) gegriffen wird. Birken-Sperrholz-Platten stellen bei uns ein relativ kritisches Produkt dar, da der Holzursprung nicht nachvollziehbar ist (Mangel an Nachhaltigkeit) und auch der Kleberanteil hoch ist. Besonders hohe schädliche Umweltauswirkungen sind jedoch damit nicht zwingend verbunden. Das Risiko unwissentlich Holz aus europäischem Raubbau zu verarbeiten muss zukünftig weitestgehend ausgeschlossen werden können. Entsprechende Maßnahmen wollen wir setzen. Ökologische Nachhaltigkeit In der Zulieferkette -6-
A3.1 - UNVERHÄLTNISMÄßIG HOHE UMWELTAUSWIRKUNGEN IN DER ZULIEFERKETTE Die Beurteilung dass bei uns keine Produkte/Dienstleistungen zugekauft werden, die in der Lieferkette mit besonders hohen schädlichen Umweltauswirkungen einhergehen über die gesamte Zulieferkette ist uns derzeit noch nicht möglich. Der Aufwand für die dazu notwendigen Nachforschungen ist enorm. Daher stützen wir unsere Einschätzung, wo immer es möglich ist, auf die von unseren Lieferanten vorgelegten Zertifizierungen oder persönliche Besuche. Doch selbst dann haben wir uns nur von der Situation in den unmittelbar vor uns liegenden Stufen der Zulieferkette überzeugt und nicht bis ganz zum Ursprung. Ziel der Gemeinwohlökonomie muss es sein, dass jedes Glied in der Zulieferkette seine unmittelbaren Vorlieferanten entsprechend evaluiert und dazu anhält die entsprechenden Kriterien einzuhalten. Dieser Aufgabe gehen wir mit großer Ernsthaftigkeit nach. Daher geben wir uns hier keine Negativpunkte, auch wenn wir nicht mit 100% Sicherheit behaupten können dass in der gesamten Zulieferkette unserer wesentlichen Lieferanten keinerlei Produkte/Dienstleistungen zugekauft werden, die in der Lieferkette mit besonders hohen schädlichen Umweltauswirkungen einhergehen, vorkommen. A3 – Ökologische Nachhaltigkeit in der Zulieferkette erreichte Punktezahl A3 Pkt. 8 erreichte Punktezahl A3.1 Pkt. 0 Ökologische Nachhaltigkeit In der Zulieferkette -7-
A4 - TRANSPARENZ UND MITENTSCHEIDUNG IN DER ZULIEFERKETTE Als Genossenschafter bei der Rohstoffgenossenschaft der Fa. Tischler Rohstoff haben wir dort einen gewissen Einfluss auf die Gestaltung eines transparenten und partizipativen Umgangs der Beteiligten miteinander. Aktiv wurden bisher jedoch noch keine Maßnahmen in diese Richtung gesetzt. Die Risiken in diesem Kontext wurden bisher nicht geprüft. Anteil der eingekauften Produkte und Rohwaren, die ein Label tragen, welches Transparenz und Mitentscheidung 0% berücksichtigt Thematisierung Anteil der Lieferant*innen, mit denen ein transparenter und ansatzweise bei den partizipativer Umgang mit Anspruchsgruppen thematisiert Hauptlieferanten wurde bzw. die auf dieser Basis ausgewählt wurden. Tischlerrohstoff und Schachermayer A4 – Transparenz und Mitentscheidung in der Zulieferkette erreichte Punktezahl A4 Pkt. 0 erreichte Punktezahl A4.1 Pkt. 0 Transparenz und Mitentscheidung in der Zulieferkette -8-
B - EIGENTÜMER*INNEN UND FINANZPARTNER*INNEN B1 - ETHISCHE HALTUNG IM UMGANG MIT GELDMITTELN Geld ist das allgemein gültige Tauschmittel. Im heutigen Geschäftsleben wird es zunehmend ein virtuelles Element. In unserem täglichen Wirtschaften wirkt es fast ausnahmslos in Form von Last- und Gutschriften auf unseren Konten. Die Ausstattung mit Eigenmitteln stellen wir mit unserem Privatvermögen sicher. Der Zugewinn an Eigenmitteln ist nur über wirtschaftliche Erträge/Gewinne möglich. Die Finanzierung unserer Firma, über unsere Bank hinaus, wurde bisher nicht in Erwägung gezogen. Eine Ablösung konventioneller Kredite und eine Verringerung des Finanzrisikos, wurden von uns bisher nicht ins Auge gefasst. Unser Bankpartner ist die Raiffeisenbank am Bodensee. Wir gehen davon aus, dass Ethik bei einer Genossenschaftsbank einen gewissen Stellenwert hat, allerdings ist dieser Aspekt von uns bisher noch nicht hinterfragt worden. Die Raiffeisenbank ist regional engagiert (Sponsoring...), hat auch ethische Finanzprodukte. Die Problematik unserer Kapitalsituation ist uns bewusst. Jedoch die stetige Verbesserung unseres Geschäftsmodells und die Zuversicht in die Stabilität unseres Marktsegments, lassen uns an unser Tun glauben. Ziel ist, unsere Kapitalanteile in den kommenden Jahren an den Branchendurchschnitt anzugleichen. B1 – Ethische Haltung im Umgang mit Geldmitteln erreichte Punktezahl B1 Pkt. 0 erreichte Punktezahl B1.1 Pkt. 0 Ethische Haltung im Umgang mit Geldmitteln -9-
B2 - SOZIALE HALTUNG IM UMGANG MIT GELDMITTELN Unsere Ausgaben tragen zur Wertschöpfung unserer Mitarbeiter und unserer Lieferant*innen bei. Im Jahr 2012 wurde der Entschluss gefasst komfort- und wärmetechnische Verbesserungen am Mietobjekt Tischlerwerkstatt auszuführen. Um das finanzielle Risiko möglichst gering zu halten (Der Objekteigentümer überließ uns „freie Hand“, war jedoch an einer finanziellen Beteiligung nicht interessiert!), wurde eine Teilsanierung des Gebäudes unter Ausnutzung der firmeneigenen Möglichkeiten und Potentiale im Jahr 2013 realisiert. Die Eigenleistung der Firma in der Größenordnung von rund € 30.000,- wurde spontan über Kontokorrent finanziert. Material für die Sanierung sowie Erneuerungen im Bereich des Anlagevermögens, die ebenfalls im Zuge des Projekts, sinnhaft waren, sind über unsere Bank fremdfinanziert und werden über einen Zeitraum von maximal 10 Jahren abgestattet. Die Deckung ist lediglich über den laufenden Geschäftsbetrieb gegeben. Eine Risikovorsorge gibt es nicht; zudem ist das Risiko des Anteils der Investitionen, die in die Liegenschaft flossen, hoch, da die Mietvertragsklauseln nicht zu unseren Gunsten verhandelbar waren! Im Bilanzzeitraum wurden keine notwendigen Zukunftsausgaben erkannt und daher belaufen sich die Ausgaben lediglich auf die Rückerstattung der laufenden Raten der im Jahr 2013 getätigten Investitionen. Das unternehmerische Risiko ist in unserem Betrieb relativ hoch. Wie bei allen Kleinbetrieben hat der Ausfall einer Arbeitskraft für uns große Auswirkungen. Vorteilig zu beurteilen ist die Tatsache, dass wir es mit meist sehr zuverlässigen Kunden zu tun haben. Auch im Bereich Zulieferung und Dienstleistung sind wir bei sehr guten Partnern aufgehoben. Die wirtschaftliche Situation in unserer Region ist sehr positiv zu beurteilen. B2.1 - UNFAIRE VERTEILUNG VON GELDMITTELN Das Unternehmen kann bestätigen, dass die Verteilung von Geldmitteln bei stabiler Gewinnlage fair erfolgt. B2 – Soziale Haltung im Umgang mit Geldmitteln erreichte Punktezahl B2 Pkt. 8 erreichte Punktezahl B2.1 Pkt. 0 Soziale Haltung im Umgang mit Geldmitteln -10-
B3 - SOZIAL-ÖKOLOGISCHE INVESTITIONEN UND MITTELVERWENDUNG Die sozial-ökologische Folgewirkungen von unseren Investitionen und Veranlagungen sollen zukünftig CO²-neutral sein. Wie dies umzusetzen ist, muss von uns im gegebenen Fall recherchiert werden. Sozial-ökologische Investitionen in Zukunft können an folgenden Stellen sinnvoll sein: • Reduktion von Emissionen im Fuhrpark (Elektro-/Gasmobilität) • Wärmerückgewinnung bei Absauganlage • Energiereduktion bei Elektrogeräten (PC, Handmaschinen, stationäre MaschinenX) Der finanzielle Aufwand und die Förderprogramme zur Umsetzung ökologischer Verbesserungen sind noch zu evaluieren. Dieser Prozess ist noch nicht eingeleitet. Die Sanierung des Gebäudes im Jahr 2013 hatte die Auswirkung, dass die Heizenergiekosten (Erdgas) im Vergleich zu den vorigen Jahren annähernd halbiert werden konnte. Die Verbesserung der Anlagen führte zu einem noch nicht exakt erhobenen Mehrverbrauch an Strom, da leistungsstärkere Motoren eingebaut wurden. Teilweise ist der Anstieg des Stromverbrauchs, auch auf die Zunahme der Betriebsstunden der Anlagen im Zusammenhang mit einem kontinuierlichen Umsatzzuwachs zu erklären. Unser sozial-ökologisches Engagement, findet bisher in Form einer Beteiligung an der Fa. GEA statt. Investitionsplan inkl. ökologischer Sanierungsbedarf 0€ Realisierung der ökologischen Investitionen 0€ Finanzierte Projekte 0€ GEA: 200,- € Fonds-Veranlagungen Die Sanierungsmaßnahmen des Jahres 2013 umfassten wie folgt: Erneuerung des Fußbodens: der Bretterboden wurde durch einen Bohlen-Boden in 7 cm dicke mit doppelter Kamm-/Nutverbindung ausgeführt. Dachdämmung: Innendämmung mit Vertäfelung und konstruktiver Verstärkung des Daches. Erneuerung der Raumbeleuchtung: Stromsparendere Leuchten mit mehr Helligkeit. Modernisierung im Maschinenpark: Verbesserung von Arbeitskomfort und Effizienz. Mit der Teilsanierung der Werkstatt ist ein Anfangsstein gelegt, die Absicht für die nähere Zukunft ist, ein weiterführen dieses Ansatzes im Rahmen unserer finanziellen Möglichkeiten. Sozial-ökologische Investitionen und Mittelverwendung -11-
Zukunftsideen / Verbesserungspotential Wir streben eine Reduktion unseres Fuhrparks an. Wünschenswert wäre den CO2- Ausstoß/km unseres LKWs zu reduzieren. Bei Neukauf ein Fahrzeug mit Gasantrieb wäre vielleicht realisierbar. Es ist allerdings abzuwägen, ob eine möglichst lange Nutzung unseres vorhandenen LKWs nicht sinnhafter ist. (Baujahr 2008) B3.1 - ABHÄNGIGKEIT VON ÖKOLOGISCH BEDENKLICHEN RESSOURCEN Ökologisch bedenkliche Ressourcen sind nicht Basis unseres Geschäftsmodells, allerdings gibt es einige Ausgangs-Produkte in geringem Umfang, die diesbezüglich hinterfragt werden müssen. Produkte die als problematisch erkannt werden versuchen wir mittelfristig durch Alternativprodukte zu ersetzt. B3 - Sozial-ökologische Investitionen und Mittelverwendung erreichte Punktezahl B3 Pkt. 5 erreichte Punktezahl B3.1 Pkt. 0 Sozial-ökologische Investitionen und Mittelverwendung -12-
B4 - EIGENTUM UND MITENTSCHEIDUNG Die gelebte Gemeinschaft in Bezug auf Eigentum und Mitentscheidung in unserem Unternehmen, beschränkt sich darauf, dass die Mitarbeiter über die Eigentumssituation im Bilde gehalten werden. Investitionen in die Anlage, werden diskutiert und die Mitarbeiter können mit ihrer Meinung einen Beitrag zur Entscheidungen leisten. Die Firma ist zu gleichen Teilen, Eigentum von Paul Brotzge und Wilfried Engel (og). Sie sind beide für Rechte und Pflichten verantwortlich und haften im vollen Umfang mit ihrem Privatvermögen. Formen von direkten Mitentscheidungen und Eigentumsbeteiligungen Dritter, wurden noch nicht überlegt. Die Eigentümerstruktur ist seit Firmengründung im Jahr 2000 unverändert geblieben. B4.1 - FEINDLICHE ÜBERNAHME Es wurden von uns keine feindlichen Übernahmen getätigt. B4 - Eigentum und Mitentscheidung erreichte Punktezahl B4 Pkt. 5 erreichte Punktezahl B4.1 Pkt. 0 Eigentum und Mitentscheidung -13-
C - MITARBEITENDE C1 - MENSCHENWÜRDE AM ARBEITSPLATZ Menschenwürde im Arbeitsleben bedeutet für uns, dass die Mitarbeiter das Arbeiten als etwas sinnvolles, persönlich Zufriedenstellendes erleben. Die Arbeit sollte im Rahmen der Möglichkeiten als angenehm empfunden werden. Gerechter Umgang untereinander und offene Problem- und Konfliktlösungen, sind hier sehr wichtige Aspekte. Eine faire Entlohnung, ist natürlich die selbstverständlichste Basis für einen menschenwürdigen Arbeitsplatz. Der Umgang untereinander ist kollegial und direkte, Produktionsabläufe sind den Hierarchien stark untergeordnet. Die Arbeitsteilung wird so gering wie möglich gehalten um zu gewährleisten, dass tendenziell monotone Tätigkeiten nicht zu unangenehm empfunden werden. Die Arbeitsvorbereitungen werden weitgehend und die Kundenkontakte zur Gänze von den Firmeninhabern geleistet. Eine Arbeitsteilung dahingehend, dass auch Mitarbeiter in der Fertigung diese Kompetenzen übernehmen, wurde teilweise auch schon angedacht, aber letztendlich wieder verworfen, da dadurch die Kommunikation und die Abläufe noch anspruchsvoller würden als diese sowieso schon sind. Durch das Angebot einer relativ flexiblen Arbeitszeit, sowie anfälliger Mehrstunden, die durch Zeitausgleich wieder abgebaut werden können, versuchen wir die Tätigkeiten möglichst attraktiv zu gestalten. Um es den Mitarbeitern leichter zu machen, ihre Geburtstage zu organisieren bzw. zu zelebrieren bekommen sie jeweils einen halben Arbeitstag bei voller Bezahlung frei. Durch die Vorgaben der AUVA, die regelmäßig extern überprüft werden, ist der Arbeitsschutz grundsätzlich gegeben. Regelmäßig wiederkehrende Evaluierungen an Hand der Sicherheits- und Gesundheitsschutzdokumente unter Einbindung des Fertigungsteams, die von den Mitarbeitern auch unterzeichnet werden müssen sind die Grundlage für einen optimalen Arbeitsschutz Das Bewältigen des Arbeitsweges per Fahrrad, wird von uns dahingehend gefördert, dass Ausgaben für Fahrrad-Services von der Firma übernommen werden. Bewegung an der frischen Luft ist grundsätzlich als positiv und damit gesundheitsfördernd zu beurteilen. Wäre die Notwendigkeit gegeben Maßnahmen zu setzen um Mitarbeiter vom Drogenkonsum fern zu halten, so würden wir dies durch finanzielle oder materielle Anreize versuchen zu bewerkstelligen. Menschenwürde am Arbeitsplatz -14-
Die Bedeutung von Diversität (Konzept zur Unterscheidung von Persönlichkeitsmerkmalen) bei der Aufnahme bzw. im Umgang mit Mitarbeitern wurde bei uns bisher noch nicht thematisiert. Anzahl Mitarbeiter*innen 6 davon Vollzeit 3 davon Teilzeit 3 Vollzeitäquivalente 5,20 verfügbare Arbeitszeit Gesamt 8736 Durchschn. Betriebszugehörigkeit 4,5 Krankenstände 2 bis 30 Jahre 2 30 bis 50 Jahre 0 über 50 Jahre 0 Anzahl Arbeitsunfälle 0 davon leicht 0 davon mittelschwer 0 davon schwer 0 Diversität inländische Staatsbürger*innen 5 aus anderen Ländern 1 mit Beeinträchtigung 0 bis 30 Jahre 2 30 bis 50 Jahre 1 über 50 Jahre 3 männlich 3 weiblich 3 intersexuell 0 Karenzmonate davon Männer 0 davon Frauen 0 davon Intersexuelle 0 Fluktuationsraten Neueintritte 0 Austritte 0 Austritte Kader 0 Fluktuationsrate Gesamt 0,00% Fluktuationsrate Kader 0,00% Menschenwürde am Arbeitsplatz -15-
Demografische Verteilung der Mitarbeitenden des Unternehmens 2019 Alter bis Alter 30- Alter männlich weiblich 30 50 über 50 2.1 Anzahl Österreicher 3 3 2 1 3 2.2 Anzahl Ausländer 2.3 Menschen mit Behinderung (%) 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% Bei der demografischen Verteilung ist auffällig, dass es an mittleren Altern fehlt und damit Überalterung droht. Die Mitarbeiter unter 30 sind Lehrling bzw. Facharbeiter, die voraussichtlich nicht dauerhaft dem Betrieb erhalten bleiben. Ø Ø Kennzahlen Gesundheit und Ø Anz. Tn Ø Anz. Tn Ø Std. Anz. Ø Std. mit be- mit ohne ohne Diversität Std. Führungs- Führungs- Führungs- Führungs- such- je aufgabe te aufgabe aufgabe aufgabe Kurs Std. Bildungsangebote Gesundheit und 1 Diversität 36 1 0 36 0 36 2 Fachliche Aus- und Weiterbildung 40 0 1 0 40 40 3 Gesamt 76 1 1 36 40 76 5 Durchschnittlich pro Teilnehmer*in 36 40 38 Durchschnittlich pro Mitarbeiter*in 6 (VZÄ) gesamt 14,6 Eine für uns bestätigende Tatsache, dass die Arbeitsbedingungen bei uns gut sind, ist der Umstand, dass eine Mitarbeiterin, die bei uns die Lehre absolviert hat, danach nun schon seit 1,5 Jahren als Gesellin tätig geblieben ist obwohl sie noch weitere Ambitionen hat. Im Herbst 2020 wir sie nun ein Pädagogik-Studium beginnen und daher leider aus der Firma ausscheiden. Menschenwürde am Arbeitsplatz -16-
C1.1 - MENSCHENUNWÜRDIGE ARBEITSBEDINGUNGEN Das Unternehmen kann bestätigen, dass keine Strukturen, Verhaltensweisen oder Teilaspekte erfüllt werden, die menschenunwürdige Arbeitsbedingungen unterstützen. C1 - Menschenwürde am Arbeitsplatz erreichte Punktezahl C1 Pkt. 31 erreichte Punktezahl C1.1 Pkt. 0 Menschenwürde am Arbeitsplatz -17-
C2 - AUSGESTALTUNG DER ARBEITSVERTRÄGE Über die staatliche Vertragspartnerschaft der Arbeitnehmer und Arbeitgeber stellen wir sicher, dass allen Mitarbeitenden ein an regionale Lebenshaltungskosten angepasster “lebenswürdiger Verdienst” zusteht. Überstunden: Überstunden der Firmeninhaber spielen für unseren Erfolg eine wichtige Rolle, sind aber in einem erträglichen Ausmaß (20 – 35 %). Die Angestellten leisten nur Überstunden mit entsprechendem Zeitausgleich. Die Mitarbeiter können die Arbeitszeiten in geringem Ausmaß selbst organisieren; der größte Teil der Arbeitszeit findet jedoch zu sinnvollen Kernzeiten statt. In unserem Betrieb wird von Montag bis Freitag in ausgeglichenen Zeitintervallen gearbeitet. Die Wochenenden sind für die Angestellten prinzipiell arbeitsfrei; die Firmeninhaber arbeiten hin und wieder auch an den Wochenenden. Zulagen,B Geldwert Fixverdie oni, inkl. freiwilliger nst pro Gewinnau 13./14. inkl. Ekst Sozialleist Monat s- Total Verdiens u. SVA ungen inkl. Ü- schüttung t in € (pro Std (pro Monat) Monat) niedrigster Verdienst im € € € Unternehmen (Brutto) 1.920,00 2.240,00 2.240,00 Höchster Verdienst im Unternehmen (Brutto) € € € (Mitarbeitende) 3.205,56 3.739,81 3.739,81 Unternehmerlohn (netto € € Privatentnahme pro Jahr) - - Jahresbeitrag SVA Beiträge Ekst-Berechnung gem. € Stufenmodell: - Verdienstspreizung 1,7 „lebenswürdiger Verdienst” € Familie (brutto pro Monat) 1.600,00 definierte Wochenarbeitszeit (Vollzeit) 40,00 geleistete Überstunden gesamt (alle MA) 200 durchschnittl. geleistete Überstunden je MA im Jahr 38,5 Ausgestaltung der Arbeitsverträge -18-
Kennzahlen innerbetriebliche Höchst- und Mindestverdienst Spreizung Medianverdienst Angabe in EUR Standortabhängiger “lebenswürdiger Verdienst” (für alle Angabe in EUR Betriebsstandorte) Unternehmensweit definierte Wochenarbeitszeit (z. B. 38 Wochenarbeitszeit Stunden) Tatsächlich geleistete Überstunden Anzahl der Stunden ÖPNV für die Mitarbeiter wird von der Firma finanziert. Fahrradreparaturkosten werden von der Firma übernommen. C2.1 - UNGERECHTE AUSGESTALTUNG DER ARBEITSVERTRÄGE Wir bestätigen, dass die Mitarbeitenden nicht durch ungerechte Arbeitsverträge einseitig belastet oder ausgebeutet werden. C2 – Ausgestaltung der Arbeitsverträge erreichte Punktezahl C2 Pkt. 51 erreichte Punktezahl C2.1 Pkt. 0 Ausgestaltung der Arbeitsverträge -19-
C3 - ÖKOLOGISCHES VERHALTEN DER MITARBEITENDEN Die Neun-Uhr-Pause, die in der Regel täglich stattfindet, ist Gelegenheit um unter Anderem Ökologie und Nachhaltigkeit zu thematisieren. Die Mahlzeit, die dabei verzehrt wird, ist normalerweise von jedem einzelnen selbstverantwortlich organisiert. Außerdem sind für alle Mitarbeiter immer auf Firmenkosten Bio-Äpfel griffbereit. Zu bestimmten Anlässen (z. B. Nikolausfest) spendiert die Firma auch andere Lebensmittel, die möglichst biologisch und fair produziert sind. Nur ein Mitarbeiter mit langem Arbeitsweg nimmt sein Mittagessen, das er selbst von zuhause mitbringt, in der Firma ein. Alle anderen fahren in der Mittagspause nachhause. Mobilität, Konsum und Arbeit im Kontext des Gemeinwohls sind immer wiederkehrende Gesprächsthemen, die die Gelegenheit eines Erfahrungs- und Meinungsaustausches bieten. Die Nutzung des öffentlichen Verkehrs wird dadurch gefördert, dass die Mitarbeiter, sofern sinnvoll, von der Firma ein Jahresticket finanziert bekommen. Das Unternehmen und seine Mitarbeitenden legen sehr viel Wert auf die ökologisch-regionale Herkunft ihrer Lebensmittel. Das am meisten genutzte Verkehrsmittel für den Arbeitsweg ist das konventionelle Fahrrad. Der Lehrling im dritten Lehrjahr wechselt zwischen Fahrrad, Moped und öffentlichem Bus. Die Fahrstrecke beträgt ca. 4 km. Ein leitender Mitarbeiter (Fahrstrecke ca. 30 km) benutzt einen Firmen-Pkw, da der Arbeitsweg meist auch mit Fahrten in geschäftlichen Belangen verbunden ist. Alternativ nutzt er auch die Bahn in Kombination mit einem Klapprad. (Firmenfahrrad) Über punktuelle Ansätze hinaus zu Änderungen im Hinblick auf das ökologische Verhalten der Mitarbeiter hat das Unternehmen noch keine Strategien entwickelt. Anteil der Verpflegung aus ökologischer Herkunft 80 % Anteil der Anreise mit PKW bzw. öffentlichen Verkehrsmitteln PKW: 20 %; Öffis: 10 %; bzw. Rad bzw. zu Fuß Rad: 70 % Nutzungsgrad des ökologischen Betriebsangebots der 90 % Mitarbeitenden Das ökologisch-nachhaltige Bewusstsein unserer Mitarbeiter ist überdurchschnittlich. Dem entsprechend stark ausgeprägt ist das verantwortungsvolle Verhalten unserer Mitarbeiter. Gleich gesinnte finden sich zusammen und daher ist der Handlungsbedarf in diesem Bereich relativ. Verbesserungspotential sehen wir bei der Nutzung von Moped und Pkw. Elektromobilität könnte hier eine Alternative sein. Ökologisches Verhalten der Mitarbeitenden -20-
C3.1 - ANLEITUNG ZUR VERSCHWENDUNG/DULDUNG UNÖKOLOGISCHEN VERHALTENS Das Unternehmen kann bestätigen, dass im Unternehmen weder Verschwendung von Ressourcen gefördert noch unökologisches Verhalten geduldet wird. C3 - Ökologisches Verhalten der Mitarbeitenden erreichte Punktezahl C3 Pkt. 31 erreichte Punktezahl C3.1 Pkt. 0 Ökologisches Verhalten der Mitarbeitenden -21-
C4 - INNERBETRIEBLICHE MITENTSCHEIDUNG UND TRANSPARENZ Der betriebliche Erfolg wird zwischen Firmenleitung und den anderen Mitarbeitenden kommuniziert. Eine Nachbesprechung von abgewickelten Aufträgen gibt über den Grad des Erfolges Aufschluss. Größere betriebliche Anschaffungen werden im Team diskutiert. Einsicht in die Bilanzen und andere Betriebsdaten sind auf Anfrage bei den Firmeninhabern zu erhalten. Mehr Transparenz und Mitbestimmung führt zu einer noch intensiveren Auseinandersetzung mit den Themen und damit zu einer fundierten Entscheidung. Grad der Transparenz bei kritischen und wesentlichen 100 % Daten Anteil der Führungskräfte, die über Anhörung/Mitwirkung/Mitentscheidung der eigenen 0% Mitarbeitenden legitimiert werden Anteil der Entscheidungen, die über 10 % Anhörung/Mitwirkung/Mitentscheidung getroffen werden Die innerbetriebliche Mitentscheidung und Transparenz ist grundsätzlich gegeben. Allerdings wird sie oft in untergeordneten Belangen des alltäglichen Geschäftsganges nicht herangezogen, da sonst der betriebliche Ablauf zu stark beeinträchtigt würde. Wichtige Anschaffungen im Produktionsbereich werden mit allem Mitarbeitenden besprochen, letztendlich jedoch von den beiden Firmeninhabern entschieden, die auch zur Gänze die Verantwortung tragen. C4.1 - VERHINDERUNG DES BETRIEBSRATES Das Unternehmen kann bestätigen, dass keine Verhinderung des Betriebsrates vorliegt. C4 -Innerbetriebliche Mitentscheidung und Transparenz erreichte Punktezahl C4 Pkt. 41 erreichte Punktezahl C4.1 Pkt. 0 Innerbetriebliche Mitentscheidung und Transparenz -22-
D - KUND*INNEN UND MITUNTERNEHMEN D1 - ETHISCHE KUNDENBEZIEHUNG Kund*innen sind unser höchstes Gut, Sie sind Partner in einer Symbiose. Ziel ist über das Vertrauen zwischen Geschäftspartner*innen hinaus, ein im besten Fall freundschaftliches Verhältnis auf zu bauen. Ist einmal eine solche Begegnungsebene erreicht, dann macht das Zusammenarbeiten umfassend Freude, denn das ist in der Tätigkeit etwas vom Wichtigsten. Das Umfeld, in dem das Wohnen stattfindet, trägt entscheidend zum Wohlbefinden bei. Als Tischler dürfen wir in diesem Kontext viel Verantwortung übernehmen. Wir sind uns dieser wichtigen Aufgabe bewusst und setzen uns daher so gut wie möglich mit den Vorstellungen und Bedürfnissen der Kund*innen auseinander. Unsere Produkte haben eine sehr lange Nutzungsdauer und daher ist das Gelingen eines Wohnprojekts essenziell. Die Produktentwicklung ist meist eine Teamarbeit im Rahmen von verschiedenen Aspekten. Die Kund*innen bringen eine räumliche Gegebenheit und ihre Wünsche ein und wir steuern unser Fachwissen, Gespür und die Erfahrung bei. Ganz am Anfang steht immer die Bedürfnisbefriedigung, dann die Überlegung der Machbarkeit (technisch und wirtschaftlich) danach kommt erst der Anspruch der Betriebswirtschaft für unser Unternehmen. Jeder/jede, so auch Kund*innen; schätzen es sehr, als gleichwertiger Partner*in angenommen zu werden. Sogar wenn es Probleme oder Mängel gibt und man mit diesen klar und professionell umgeht, kann am Ende ein emotionaler Gewinn für alle dabei herauskommen. Kund*innen, die mit Zufriedenheit, noch besser mit Begeisterung, über ihre Erfahrungen mit uns dritten berichten, sind die wertvollste Kampagne. Unser Auftreten in Medien und auf Messen ist schlicht und geradlinig. Wir versuchen offen auf Menschen zuzugehen um sie für unsere Produkte und die Dienstleistung des Gestaltens, die wir darüber hinaus bieten, zu gewinnen. Zu den alljährlichen Messeauftritten, laden wir unsere Kund*innen ein und pflegen auf diese Weise den Kontakt. Der Kund*innen Nutzen steht an vorderster Stelle, da mittel- und langfristig dieser Aspekt für das Fortbestehen unseres Unternehmens existenziell ist. Als kleiner, regional orientierter Handwerksbetrieb leben wir von der Zufriedenheit unserer Kund*innen. Bei langlebigen Produkten wie den unseren, ist ein Mangel an Kund*innen Nutzen früher oder später entlarvt und kann somit bei den Kund*innen zu einem andauernden Ärgernis führen. Damit wäre sämtlicher Kredit verspielt. Ethische Kundenbeziehung -23-
Daher ist es auch sehr wichtig jede Gelegenheit eines Feedbacks zu nützen, in dem wir nachfragen wie es um die Zufriedenheit mit unseren Produkten steht. Der wichtigste Grund einer Benachteiligung von Kund*innen-Gruppen orten wir dort, wo es um die Leistbarkeit unserer Produkte geht. Maßmöbel, die bei uns mit der entsprechenden Sorgfalt und mit den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Mitteleuropas unter Berücksichtigung sämtlicher Bedürfnisse aller Berührungsgruppen gefertigt werden, werfen Kosten für die Kund*innen auf, die oft über denen liegen, die im Großhandel angeboten werden. Unsere Kund*innen kennen in der Regel ihre finanziellen Möglichkeiten und sind es gewohnt mit Bedacht Anschaffungen zu tätigen. Grundsätzlich versuchen wir Lösungen anzustreben, die preisgünstig sind – unabhängig von den wirtschaftlichen Möglichkeiten unserer Kund*innen. Die Qualität von Funktion und Gestalt einer Einrichtung, ist nicht unmittelbar mit der Höhe der Kosten verknüpft. Verfügt jemand im Moment nicht über die entsprechenden finanziellen Mittel, ist aber grundsätzlich in der Lage sich ein Möbelstück von uns zu leisten, dann können wir den Kund*innen die Möglichkeit einer längerfristigen Teilzahlung anbieten. Hin und wieder gibt es auch Projekte gemeinnütziger Art, die uns so ansprechen, dass wir auch ein vordergründig unwirtschaftliches Geschäft eingehen. Meist handelt es sich dabei um kleinere Arbeiten bei denen ein geringer Verlust von uns getragen werden kann. Übersicht der Budgets im Marketing, Verkauf, Werbung: 13.000,- € Art der Bezahlung der Verkaufsmitarbeitenden: fixe und 100 % fix umsatzabhängige Bestandteile Interne Umsatzvorgaben von Seiten des Unternehmens nein Umsatzanteil in % des Produktportfolios, das von 0% benachteiligten Kund*innen-Gruppen gekauft wird Im Rahmen unserer wirtschaftlichen Möglichkeiten versuchen wir so fair wie möglich unseren Kund*innen gegenüber zu agieren. Tatsächlich ist unsere Kundenschicht mit eher besserem Einkommen ausgestattet. Gleichzeitig sind unsere Kund*innen auch überdurchschnittlich bewusst konsumierende Menschen und legen daher entsprechend Wert auf Dauerhaftigkeit und Qualität. Ethische Kundenbeziehung -24-
Im Wesentlichen wird auch zukünftig der Erhalt dieser Zielgruppe für uns wichtig sein, da die Wirtschaftlichkeit langfristig gegeben sein muss um den Bestand des Unternehmens zu sichern. D1.1 - UNETHISCHE WERBEMAßNAHMEN Das Unternehmen kann bestätigen, dass keine unethischen Werbemaßnahmen durchgeführt werden. D1 - Ethische Kundenbeziehung erreichte Punktezahl D1 Pkt. 26 erreichte Punktezahl D1.1 Pkt. 0 Ethische Kundenbeziehung -25-
D2 - KOOPERATION UND SOLIDARITÄT MIT MITUNTERNEHMEN Wie der Begriff sagt, soll das Wirtschaften ein „Miteinander“ sein. Zweck unseres Unternehmertums ist es, einen sinnstiftenden Beitrag zu unserer Gesellschaft zu leisten. Kontroverse Ansätze bringen die Gemeinschaft in ihrer Entwicklung nicht weiter. Gutes voneinander übernehmen und aus negativen Erfahrungen anderer, die richtigen Schlüsse zu ziehen, bringt Vorteile für alle. In diesem Sinn sind wir bereit mit, Mitunternehmen zusammen zu arbeiten. Zum Zweck der Qualitätsoptimierung arbeiten wir mit einigen anderen Tischlerbetrieben in der Region zusammen. Dabei geht es darum unsere Produkte rationeller und damit energie- und ressourcenschonender weiter zu bearbeiten. Ein Nebenaspekt ist die Erhöhung der Auslastungsquote der dabei genutzten Einrichtungen und damit mehr Suffizienz für die Gesellschaft. Kooperationen im Sinn von Teilen eines Auftrags haben wir bisher noch nicht unternommen, sind grundsätzlich dafür aber bereit. Wenn es darum geht Erfahrungen und Knowhow weiterzugeben, so können Mitunternehmen bei uns immer mit Gehör rechnen. Grundsätzlich wären wir auch bereit gegebenenfalls Arbeitsleistung oder Auftragsvolumen an Mitunternehmen abzugeben, sofern dies nicht für unser Unternehmen zu einer wirtschaftlich bedrohlichen Situation führen könnte. Der Wille zu Kooperation und Zusammenarbeit mit Mitunternehmen ist grundsätzlich gegeben. Tatsächlich sind wir bisher noch nicht in der Situation gewesen, dass wir mit Mitunternehmen in der oben angeführten Art und Weise zusammenarbeiten konnten. Das Unternehmen engagiert sich bisher nicht ausdrücklich in zivilgesellschaftlichen Initiativen, wie Erhöhung gesetzlicher, ökologischer oder sozialer Standards. D2.1 - MISSBRAUCH DER MARKTMACHT GEGENÜBER MITUNTERNEHMEN Das Unternehmen kann bestätigen, dass auf schädigendes, diskreditierendes Verhalten gegenüber Mitunternehmen komplett verzichtet wird. D2 - Kooperation und Solidarität mit Mitunternehmen erreichte Punktezahl D2 Pkt. 21 erreichte Punktezahl D2.1 Pkt. 0 Kooperation und Solidarität mit Mitunternehmen -26-
D3 - ÖKOLOGISCHE AUSWIRKUNGEN DURCH NUTZUNG UND ENTSORGUNG VON PRODUKTEN UND DIENSTLEISTUNGEN Die Verarbeitung von heimischem Vollholz hat relativ geringe ökologische Auswirkungen. Die Nutzung unserer Produkte ist völlig unproblematisch; bei der Entsorgung wären verschiedene Optionen denkbar. Einerseits ließen sich die Produkte teilweise wiederverwerten, andererseits könnten die Produkte zumindest thermisch verwertet werden. Die vielleicht beste Verwertung wäre die Kompostierung, jedoch gibt es dafür, unseres Wissens noch keine Infrastruktur. Die ökologischen Auswirkungen unserer Produkte sind bezüglich der Erzeugung im üblichen Ausmaß. In Bezug auf die Ausgangsmaterialien sind diese unter dem Durchschnitt, da die wesentlichen Anteile heimisches Vollholz, mit lang angelegter Nutzungsdauer sind. Strategien und Maßnahmen zur Reduktion der ökologischen Auswirkungen werden erörtert. Unser Unternehmen ist bemüht Produkte in Umlauf zu bringen, die sinnvoll, langlebig und ressourcenschonend sind. Die Kund*innen werden im Zuge der Projektentwicklung auch über die Auswirkungen unseres Schaffens auf unsere Umwelt aufmerksam gemacht. Wir fertigen unsere Möbel zu 90 % von Holz aus dem Alpenraum und aus Süddeutschland. Nur wo wir keine alternative haben, beziehen wir Holzwerkstoffe über unsere lokalen Händler aus dem Baltikum (Sperrholzplatten).ca 5 %. Gerne betonen wir, dass unsere Möbel für eine Langzeitnutzung ausgelegt sind und eine Restaurierung bei so hoher Materialqualität auch sinnvoll ist. Gerade der Umstand, dass der Gestaltungsprozess und die Fertigung, nicht von heute auf morgen ablaufen können, wirft ein Licht von Wertigkeit auf diese individuellen Möbel, was die Auseinandersetzung der Kund*innen mit dem Objekt nochmal vertieft. Ein Baum benötigt vielleicht 100 bis150 Jahre um uns, das Holz für ein Möbel zu schenken. Hat das Möbel ebenso lange Bestand? Das wäre wünschenswert! Ökologische Auswirkungen durch Nutzung und Entsorgung von Produkten und Dienstleistungen -27-
D3.1 - BEWUSSTE INKAUFNAHME UNVERHÄLTNISMÄßIGER ÖKOLOGISCHER AUSWIRKUNGEN Das Unternehmen kann bestätigen, dass es keine bewusste Inkaufnahme unverhältnismäßiger ökologische Auswirkungen gibt. D3 – Ökologische Auswirkung durch Nutzung und Entsorgung von Produkten und Dienstleistungen erreichte Punktezahl D3 Pkt. 41 erreichte Punktezahl D3.1 Pkt. 0 Ökologische Auswirkungen durch Nutzung und Entsorgung von Produkten und Dienstleistungen -28-
D4 - KUND*INNEN-MITWIRKUNG UND PRODUKTTRANSPARENZ Grundsätzlich legen wir alle Daten über Preisgestaltung, Materialströme und Entsorgung offen. In Bezug auf das persönliche Produkt, haben die Kund*innen jede Mitsprache- und Mitentscheidungsmöglichkeit. Da wir fast ausschließlich Einzelanfertigungen erzeugen, betrifft dies natürlich nur die jeweils individuellen Projekte. Eine generelle Mitsprache und Mitentscheidung über unsere Produkte spielt eine untergeordnete Rolle, jedoch sind wir sehr glücklich über Hinweise und Anstöße bezüglich Fertigung und Material von Seiten unserer Kund*innen und sind gerne bereit diese auch zu berücksichtigen. Der Reifungsprozess eines Projektes ist ein reger Austausch von Ansichten und Ideen. Insofern sind Mitsprachemöglichkeit und Mitentscheidungsrecht obligatorisch. Wir freuen uns über Impulse von Kund*innen zu sozial-ökologischen Verbesserungen in unserem Betrieb. Dies ist ein Indiz dafür, dass die Kund*innen bereits in eine Nähe zu uns getreten sind, die über das übliche Maß an Bezug zu einem Handwerker/Dienstleister hinausgeht. Auf Nachfrage können die Kund*innen grundsätzlich alle Informationen bezüglich Material, Inhaltsstoffe von Hilfswerkstoffen in der Wertschöpfungskette, sowie ökologische Daten und die Preisfindung erfahren. Im Zuge eines Gestaltungsprozesses, kommen diese Punkte auch oft von unserer Seite auf den Tisch, sind aber nicht prinzipiell Besprechungspunkt auf einer Liste. Diese Inhalte kommen spontan; es gibt bei uns keinen strengen Katalog von Informationspunkten. D4.1 - KEIN AUSWEIS VON GEFAHRENSTOFFEN Das Unternehmen kann bestätigen, dass die Produkte keine Schadstoffe enthalten, die Kund*innen und Umwelt belasten und auch keine schädliche Nebenwirkungen bei der zweckgemäßen Verwendung der Produkte entstehen. D4 - Kund*Innen-Mitwirkung und Produkttransparenz erreichte Punktezahl D4 Pkt. 26 erreichte Punktezahl D4.1 Pkt. 0 Kund*innen-Mitwirkung und Produkttransparenz -29-
E - GESELLSCHAFTLICHES UMFELD E1 - SINN UND GESELLSCHAFTLICHE WIRKUNG DER PRODUKTE UND DIENSTLEISTUNGEN Unsere Gesellschaft in Mitteleuropa lebt auf einem ausgesprochen hohen Niveau. Dies spiegelt sich u. A. auch klar bei unseren Wohnbedürfnissen wieder. Die Kommerzialisierung des Wohnens ist schon lange Realität. Beinahe wie Kleidung, konsumieren viele Menschen auch Möbel in einem sich steigernden Interwall. Möglich ist dies, weil die Preise für Standard- Möbel in keinem Verhältnis zu den wahren Kosten stehen, die diese global verursachen. Als lokaler Möbelproduzent, der mit möglichst regionalen, energiedefensiven Materialien arbeitet, versuchen wir eine Klient*innen Gruppe zu bedienen, die diesem Trend zumindest teilweise abschwören möchte. Das Grundbedürfnis „Hausen“, findet bei unseren meisten Kund*innen auf einem recht gediegenen Niveau statt. Die Suche nach der Individualität gepaart mit Suffizienz und Dauerhaftigkeit findet bei uns statt. Eingebettet in dieses Umfeld und in diese Rahmenbedingungen, versuchen wir das in diesem Moment Bestmöglichste dazu beizutragen, den ökologischen Fußabdruck unserer Kund*innen bei der Befriedigung ihrer Wohnbedürfnisse klein zu halten. Wir können immer wieder die Erfahrung machen, dass Möbelwünsche schon seit vielen Jahren gewälzt werden, bevor es zur Kontaktaufnahme und Projektierung kommt. Unsere Kund*innen gehen mit viel Bedacht an solch gewichtige Themen heran, sodass wir fast immer mit gutem Gewissen ans Werk gehen können. Wir wagen zu behaupten, dass Möbel, die auf diese Art und Weise entstehen, die gesamtheitliche Wahrnehmung desjenigen, der mit diesen Möbeln „haust“, positiv zu beeinflussen vermag. Dieser Bewusstseinsschub kann auf andere Lebensbereiche abfärben. Sogar ein gewisses Maß an Stärkung der Gemeinschaft finden wir gegeben, insofern, dass das Verhältnis Produzent – Konsument durch diesen Entstehungsprozess intensiviert wird und damit die Zusammengehörigkeit in dieser Gemeinschaft. Darüber hinaus stärkt diese Vorgehensweise den lokalen Markt. Gesundheit und Wohlbefinden sind relevante Themen im Kontext des Wohnens. Hier können wir durch die Wahl unserer Materialien und die Qualität unserer Gestaltung positiv für unsere Kund*innen wirken. Unter dem Gesichtspunkt, dass die Anschaffung von Vollholzmöbeln eine Langfristige ist, tendieren manche Kund*innen dazu die hochwertigere Lösung zu wählen. Bei Vollholz ist dies aber insofern wieder relativ, da die Preise für die Ausgangsmaterialien (diverse Holzarten) grundsätzlich von der Verfügbarkeit abhängen. Eine gewünschte Funktion und ansprechende Gestaltung kann von einem Sinn und gesellschaftliche Wirkung der Produkte und Dienstleistungen -30-
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