GESCHÄFTSBERICHT 2014/15 - Titlis

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GESCHÄFTSBERICHT 2014/15 - Titlis
GESCHÄFTSBERICHT
     2014/15       Direkt zum Gletscher, rasant auf den Berg.
                   Mit der neuen Achtergondelbahn erreichen
                   unsere Gäste die Gletscherwelt fast wie im
                   Fluge. Bequem und ohne umzusteigen gehts
                   in nur 16 Minuten von Engelberg hinauf bis
                   Stand. Doppelter Genuss bei halber Fahrzeit
                   mit dem neuen TITLIS Xpress.
GESCHÄFTSBERICHT 2014/15 - Titlis
KENNZAHLEN 2015                                                                                                  AKTIENINFORMATIONEN
KENNZAHLEN DER KONZERNRECHNUNG

IN TAUSEND CHF                                                                                   Veränderung
                                                                                                                 ANGABEN ZUR AKTIE
                                              2014/15             %         2013/14        %            in %
                                                                                                                 Valoren-Nr. 21 470 635 ab 1.7.2013 (davor Nr. 830 550), Kotierung bei Domestic Standard (Local Caps) Zürich
                                                                                                                 Steuerwert 31.12.2014: CHF 400.25 (Vorjahr CHF 258.25)
Betriebsertrag                                    81’488         100         72’569       100            12,3
                                                                                                                 80 %                                                                                                                         450
Verkehrsertrag                                    50’330          62         42’769        59             17,7
Warenertrag Restaurants/Hotels                     14’496         18         13’395        18              8,2
Beherbergung                                        4’139          5          3’736         5            10,8    60 %                                                                                                                         400

EBITDA                                            42’081          52         34’906        48            20,6    40 %                                                                                                                         350
EBIT                                              32’700          40         26’998        37            21,1
Jahresergebnis                                    29’953          37         23’668        33            26,6
                                                                                                                 20 %                                                                                                                         300
Cashflow                                          30’697                     23’043

Aktienkapital                                     134                            134                             0%                                                                                                                           250
Eigenkapital exkl. Minderheitsanteile         129’206             76         103’282       71
                                                                                                                 –20 %                                                                                                                        200
Bilanzsumme                                   170’739                       144’916
                                                                                                                 3.11.2014 zu 30.10.2015          Hoch           Tief          Veränderung (%)                                      © Swissquote
                                                                                                                              TIBN                450            230           160 (64 %)

ERSTEINTRITTE
                                                                                                                              SMI                 9,537.9        7,852.83      186.98 (2,14 %)

                                                                                                                 Aktieninformationen                                  2015              2014           2013             2012             2011
TAGESBESUCHE EINER PERSON IM TITLIS-GEBIET, UNABHÄNGIG VOM                                                       Nominalwert                                        CHF 0.20         CHF 0.20         CHF 20           CHF 20           CHF 20
BEZAHLTEN TARIF                                                                                                  Reingewinn pro Aktie                                CHF 45           CHF 35          CHF 27          CHF 287          CHF 360
                                                                                                                 Dividende (2015: Antrag) 1, 2 , 3                    CHF 8            CHF 6           CHF 5          CHF 100           CHF 75
                                                                                                EINZELREISENDE

                                                                                                      20%        1 Basis aktuellster Gewinnverwendungsvorschlag
                                                   WINTERSPORT                                                   2 2012: inklusive Jubiläumsdividende CHF 25

                                                   32%                                                GRUPPEN
                                                                                                                 3 2013: Aktiensplitt 1:16

                                                                                                   48%
1’200’000
                                                                                                                 AKTIONÄRSVERGÜNSTIGUNGEN
1’000’000

800’000                                                                                                              Sie besitzen:                          Sie erhalten:                         Berechtigt zum Bezug:
                                                                                                                     10 bis 30 Aktien                       1 Gutschein                           eines TITLIS Retourbilletts oder einer
600’000
                                                                                                                     31 bis 60 Aktien                       2 Gutscheine                          Tageskarte zum Preis von CHF 20
400’000
                                                                                                                     61 bis 300 Aktien                      1 Freibillett                         einer Tageskarte (gültig auf dem TITLIS)
200’000                                                                                                              ab 301 Aktien (bis max. 15‘000 Aktien) zusätzlich 1 Freibillett/300 Aktien   oder eine Fahrt Engelberg – TITLIS retour

0                                                                                                                Gutscheine und Freibillette sind 1 Jahr gültig und werden nicht verlängert.
               2008/09        2009/10   2010/11         2011/12        2012/13     2013/2014      2014/2015      Anlässlich der Generalversammlung werden keine zusätzlichen Gutscheine abgegeben.
GESCHÄFTSBERICHT 2014/15 - Titlis
INHALTSVERZEICHNIS

                GESCHÄFTSBERICHT 2014/15
                Zu Ehren unseres Präsidenten                      4
                Rückblick, Finanzen, Ausblick                     9
                SPARTENBERICHTE
                Einleitung		14
                Bahnbetrieb                              16
                Gastronomie, Berghotel Trübsee und Shops 18
                Hotel Terrace		                          19
                Titlis Resort AG                         20
                Engelberger Auto-Betriebe AG             21
                KONSOLIDIERTER JAHRESABSCHLUSS
                BERGBAHNEN ENGELBERG-TRÜBSEE-TITLIS AG
                Einleitung                                        22
                Konsolidierte Bilanz                              24
                Konsolidierte Erfolgsrechnung                     25
                Konsolidierte Geldflussrechnung 		                26
                Konsolidierter Eigenkapitalnachweis               27
                Anhang zur Jahresrechnung                         28
                Erläuterungen zur konsolidierten Jahresrechnung   31
                Weitere Angaben                                   37
                Bericht der Revisionsstelle 		                    38
                JAHRESRECHNUNG BERGBAHNEN
                ENGELBERG-TRÜBSEE-TITLIS AG
                Bilanz 		                                         44
                Erfolgsrechnung 		                                45
                Anhang zur Jahresrechnung		                       46
                Antrag über die Verwendung des Bilanzgewinns      49
                Bericht der Revisionsstelle 		                    50
                VERGÜTUNGSBERICHT
                Vergütungsbericht                                 53
                Bericht der Revisionsstelle 		                    58
                CORPORATE GOVERNANCE
                Konzernstruktur und Aktionariat		           60
                Kapitalstruktur		61
                Verwaltungsrat		61
                Geschäftsleitung                            64
                Entschädigungen, Beteiligungen und Darlehen 64
                Mitwirkungsrechte der Aktionäre		           64
                Kontrollwechsel und Abwehrmassnahmen        65
                Revisionsstelle		65
                Informationspolitik		66
                VERWALTUNGSRAT
                Mitglieder		68
                GESCHÄFTSLEITUNG
                Mitglieder		76
GESCHÄFTSBERICHT 2014/15 - Titlis
4   VORWORT

    ZU EHREN UNSERES PRÄSIDENTEN
    RÜCKBLICK MIT VERWALTUNGSRATS­
    PRÄSIDENT DR. HANS HESS (1981 – 2016)
    Die TITLIS Bergbahnen dürfen auf eine über hundertjährige        Obwalden und Nidwalden hervorragend vernetzte Person
    Geschichte mit Höhen und Tiefen zurückblicken. Aus               gefunden werden. Denn als überzeugter Befürworter einer
    bescheidenen Anfängen haben sie sich zu einem der erfolg­        Fusion und (angesichts der rechtlichen Fragestellungen) als
    reichsten Seilbahnunternehmen der Schweiz entwickelt.            Rechtsanwalt besass er die notwendigen Voraussetzungen.
    Als Verwaltungsrat über eine Zeitspanne von 35 Jahren,           Er war auch von Kindesbeinen an mit den Bergbahnen
    davon 31 Jahre als Präsident, gehört Dr. Hans Hess zu            vertraut, da sein Vater, Josef Hess, als langjähriger Verwal-
    den wichtigen Akteuren dieser Entwicklung. Aus Anlass            tungsratspräsident der DEG amtete und schon sein Gross-
    seines Rücktritts erfolgt dieser Rückblick.                      vater Wilhelm Hess als Kassier an der Standseilbahn gear-
                                                                     beitet hatte. 1981 und 1982 erfolgten die Wahlen in die
    Noch zu Beginn der 1980er-Jahre unterschied sich die Berg­       Verwaltungsräte von LGT und LTKT. Dr. Hans Hess übernahm
    bahnsituation am TITLIS wesentlich von der heutigen.             in der LGT zugleich das Verwaltungsratspräsidium. Noch
    Die zwanzig Seilbahnen und Skilifte gehörten zehn ver-           am 30. Oktober 1982 erfolgte die «Fusions-GV». Aus der DEG
    schiedenen Gesellschaften oder Privatpersonen. Alleine für       und LGT entstand die Bergbahnen Engelberg-Gerschnialp-
    die Linie Engelberg-Titlis waren drei verschiedene Aktien-       Trübsee AG (BEGT) mit ihm als Präsident. Knapp ein hal­b es
    gesellschaften zuständig: die Drahtseilbahn Engelberg-           Jahr später traf auch die Baubewilligung für die neue Anlage
    Gerschnialp AG (DEG), die Luftseilbahn Gerschnialp-Trübsee AG    ein.
    (LGT) und die Luftseilbahnen Trübsee-Stand-Kleintitlis AG
    (LTKT). Obschon sie eine Betriebsgemeinschaft bildeten,          Rückblickend stellt Dr. Hans Hess fest, dass dies eine span-
    waren die finanzielle Situation und dementsprechend              nende, aber keine einfache Zeit gewesen sei. Insbesondere
    auch die Interessen dieser Akteure recht unterschiedlich.        die Finanzierung der Gondelbahn erwies sich als schwierig.
    Während die beiden Gesellschaften bis Trübsee florierten,        Institutionelle Anleger konnten kaum gewonnen werden,
    hatte die LTKT ursprünglich einen finanziell schwierigen         da es damals beispielsweise Pensionskassen noch untersagt
    Start, der noch längere Zeit seine Auswirkungen zeitigte.        war, in solche Anlagen zu investieren. Mehrfach sprach er
    Ein Zusammenschluss dieser Gesellschaften, der sich              mit Direktor Rüegger bei Banken vor, bis schliesslich ein
    eigentlich aufgedrängt hätte, war deshalb stark umstritten.      Bankenkonsortium und eine Gruppe von Grossaktionären
    Dies, obschon die Nachteile, welche die Gäste erfuhren –         die Finanzierung sicherstellten. Zugleich war bereits in der
    namentlich die langen Wartezeiten – nur beseitigt werden         Planungsphase darüber nachgedacht worden, die neue
    konnten, wenn die Transportkapazität von Engelberg aus           Gondelbahn in zwei Sektionen von Engelberg direkt nach
    durch eine Gesellschaft sichergestellt würde. Aber keine         Trübsee und weiter zum Stand zu errichten. Aus verschie-
    der Gesellschaften war alleine in der Lage, eine solche Inves-   denen Gründen liess sich das Vorhaben damals nicht reali-
    tition aufzubringen. Der Handlungsbedarf wurde immer             sieren. Ein Hinweis auf diese Absicht bleibt der Umstand,
    grösser, sodass der neue Direktor, Eugenio Rüegger, der          dass die Bergstation Trübsee der Gondelbahn-Sektionen
    seit 1977 als Direktor der Betriebsgemeinschaft amtierte,        ein Stockwerk höher lag als diejenige der parallelen Luft-
    ab 1978 Vorschläge für einen Bahnneubau einbrachte.              seilbahn.
    1979/80 wurden vertiefte Vorabklärungen getroffen. Als
    Varianten stand eine direkte Luftseilbahn von Engelberg          Die Eröffnung der neuen Gondelbahn Engelberg-Gerschnialp-
    nach Trübsee oder eine Gondelbahn im Vordergrund. Nach-          Trübsee am 21. Dezember 1984 wurde ein Meilenstein
    dem der Entscheid 1980 zugunsten der Gondelbahn gefallen         der Bergbahngeschichte am TITLIS. Die langen Wartezeiten
    war, reifte die Erkenntnis, dass eine solche wenigstens die      reduzierten sich merklich. Gemäss Dr. Hans Hess herrschte
    Fusion der beiden unteren Gesellschaften notwendig machen        damals die verbreitete Auffassung vor, dass nach diesem
    würde. Um diese Fusion und zugleich den Bau der neuen            «Brocken» längere Zeit keine grösseren Investitionen mehr
    Gondelbahn umzusetzen, wurde eine junge Kraft gesucht.           am Berg getätigt würden. Die Entwicklung nahm allerdings
    Auf Vorschlag von LTKT-Verwaltungsrat Geny Hess                  eine andere Richtung: Die neue Gondelbahn wurde gleich-
    konnte mit Dr. Hans Hess eine dafür bestens geeignete, in        sam zum Startschuss für den Ausbau und die Moderni-
GESCHÄFTSBERICHT 2014/15 - Titlis
VORWORT        5

­sierung des Gebiets. Nachdem die LTKT nach ausgiebigen        den a.o. Generalversammlungen vom 14. März 1992 wurde
Diskussionen und langem Zögern 1980/81 die Sesselbahn          aus den beiden Unternehmungen die Bergbahnen Engelberg-
Rindertitlis – Laubersgrat errichtet hatte, erfolgte 1984      Trübsee-Titlis AG (BET). Als Präsident der neuen Gesellschaft
gleich­zeitig mit dem Bau der Gondelbahn auch die Errichtung   amtete Dr. Adolf Odermatt, der bereits Präsident des Initiativ-
der Sesselbahn Trübsee – Rindertitlis. Zwei Jahre später       komitees der TITLIS Bergbahnen gewesen war und seit der
kam der Bau des Rotegg-Gletscherskilifts und kurz darauf       Gründung der LTKT 1963 deren Geschicke leitete. Dr. Hans
die Errichtung des Tellerlifts als Rückbringer, welcher den    Hess wurde zunächst Vizepräsident, ehe 1995 die Wahl zum
bisherigen «Sommerskilift» bei der Bergstation Titlis          Verwaltungsratspräsidenten der Unternehmung erfolgte.
ersetzte. Der Brand des Ski- und Sessellifts Trübsee – Joch-
pass im Sommer 1987 veranlasste die Jochpasslift-Genossen-     Die Rotair, die am 20. Dezember 1992 eröffnet wurde, ent-
schaft ebenfalls zum raschen Neubau der Anlage als Sessel­     wickelte sich zu einem Welterfolg. «Dies war ein absoluter
bahn. Zugleich war ab 1985 die Beschneiung von Pisten          Hit», kommentiert Dr. Hans Hess das damalige Echo in der
eingeführt und ausgebaut worden.                               Weltpresse. Insbesondere für den asiatischen Markt wurde
                                                               sie zu einem wichtigen Werbeträger. Seiner Erinnerung
Binnen weniger Jahre entwickelte sich somit eine starke        nach war das Asiengeschäft bereits zu Beginn der 1980er-
Dynamik. Sie gipfelte in der Realisierung der «Rotair» als     Jahre (knapp) wahrnehmbar, nicht zuletzt dank den Anstren-
erster drehbarere Luftseilbahn der Welt, nachdem eine Revi-    gungen des ehemaligen Direktors Kurt Alder. Aber erst
sion der Luftseilbahn Stand – Titlis notwendig geworden        in der Folgezeit, besonders dank der Marktbearbeitung
war. Unter der Federführung von Direktor Eugenio Rüegger       durch den damaligen Marketingleiter und späteren Direktor
und mit Unterstützung des Verwaltungsrats nahm das Pro-        Albert Wyler, habe dieses Geschäft grössere Ausmasse ange-
jekt rasch Gestalt an. In dieser Phase wurde auch der Nutzen   nommen. Im Verwaltungsrat wurde dieses Gästesegment
einer Fusion zwischen der BEGT und LTKT offensichtlich. Mit    begrüsst: «Den Zuzug der Asiaten nahm man mit viel Wohl-
                                                               wollen zur Kenntnis.»
GESCHÄFTSBERICHT 2014/15 - Titlis
6   VORWORT

    Mit der Pacht des Hotels Terrace (1998/99) und dessen an-       grösste Tiefschlag, den ich erlebt habe». Dieser Vertrauens-
    schliessendem Erwerb sowie dem Kauf des Berghotels              bruch stellte für ihn menschlich eine grosse Enttäuschung
    Trübsee (2006) vollzog sich eine weitere Etappe in der Unter-   dar. Umso mehr, als die Strukturen, um dies zu verhindern,
    nehmensgeschichte. Um den asiatischen Markt auszubauen          vorhanden waren. Allerdings zeigte sich in diesem Tief-
    und besonders die indischen Gäste von Engelberg und dem         punkt die geradezu unglaublich starke finanzielle Basis der
    TITLIS zu überzeugen, war es notwendig geworden, auch           BET. Denn trotz dieser Abschreibung resultierte noch immer
    für deren Beherbergung zu sorgen. Gemäss Dr. Hans Hess          ein Jahresgewinn, aus dem Dividenden auf die Aktien und ein
    war der entsprechende Effekt sofort im Bahnbetrieb              Bonus an die Mitarbeitenden ausgeschüttet werden konn-
    spürbar. Die Fusion mit den Gesellschaften auf der Jochpass-    ten. Ein Umstand, der in der Branche für Aufsehen sorgte.
    seite 1998 und die Übernahme des Trübsee-Skilifts, der          Praktisch von diesem Zeitpunkt an wuchs auch der Wert
    im Eigentum der Familie Karl Hess stand, (mit dem an-           der BET-Aktien von ca. CHF 80 (Anfang 2011) auf ca. CHF 450
    schliessenden Ersatz einiger Anlagen durch Sesselbahnen)        (Oktober 2015) um mehr als das Fünffache an! Das zeigt
    rundeten den Bergbahnbereich ab. Die Errichtung des             sich auch anhand der Statistik. 1981/82 erzielten die drei
    TITLIS Resorts (2011 – 2014) mit 135 Ferienwohnungen stellte    Unternehmen (DEG, LGT und LTKT) einen Umsatz von
    eine zusätzliche Ergänzung im Bereich der Parahotellerie dar.   CHF 7,0 Mio. Bereits auf das Geschäftsjahr 1998/99 wuchs
                                                                    er für die BET AG auf CHF 29,8 Mio. an. Im Geschäftsjahr
    Diese Angaben zeigen, wie sich das Unternehmen binnen           2014/15 beträgt dieser schliesslich bereits CHF 81,5 Mio.
    weniger Jahrzehnte entwickelt hat. Allerdings waren auch
    Tiefschläge zu verkraften. Schwierig seien etwa Auseinander-    Ein besonderes Interesse von Dr. Hans Hess galt seinem
    setzungen mit Umweltorganisationen gewesen, welche              politischen Einsatz, den er neben seiner Tätigkeit als
    Projekte verhinderten oder verzögerten. In trauriger Erinne-    Rechtsanwalt und Notar ausübte. Fast zeitgleich mit der
    rung bleibt besonders die Unterschlagung von CHF 10,4 Mio.      Wahl in den Verwaltungsrat war er an der Landsgemeinde
    in den Jahren 2009 und 2010 durch den damaligen Chef-           1981 in den Obwaldner Regierungsrat gewählt worden. An
    buchhalter. Der Betrag musste im Anschluss komplett ab-         der Landsgemeinde 1998 – der letzten in Obwalden über-
    geschrieben werden. Für Dr. Hans Hess war dies «der             haupt – erfolgte die Wahl in den Ständerat, dem er während
                                                                    17 Jahren angehörte. Dank seinem Mandat als Verwal-
                                                                    tungsratspräsident besass er einen vertieften Einblick in
                                                                    die Anliegen der Seilbahnbranche. Dieses Wissen konnte er
                                                                    anlässlich der Schaffung des Schweizerischen Seilbahn­
                                                                    gesetzes 2006 im Parlament einbringen und auf gewisse
                                                                    Konsequenzen in der Praxis hinweisen. Überhaupt zeigte
                                                                    er sich als Politiker skeptisch gegenüber der anhaltenden
                                                                    Tendenz zu Überregulierungen. Eine Entwicklung, die vielen
                                                                    Unternehmen – gerade im Seilbahnbereich – Sorgen berei-
                                                                    tet. Dies zeigte sich auch beim Neubau der Gondelbahn
                                                                    Engelberg – Trübsee – Stand. Trotz allen Schwierigkeiten
                                                                    gelang es allerdings, diese auf die Wintersaison 2015/16
                                                                    fertig­zustellen und am 11. Dezember 2015 feierlich zu er-
                                                                    öffnen. Für Dr. Hans Hess ist es eine besondere Freude,
                                                                    dass damit das Anliegen einer direkten Verbindung von
                                                                    Engelberg zum Stand verwirklicht werden konnte. Der Bau
                                                                    dieser beiden Gondelbahnen markiert gleichsam den
                                                                    Anfangs- und Endpunkt seiner Tätigkeiten als Verwaltungs-
                    SPATENSTICH GONDELBAHN                          ratspräsident.
      ENGELBERG-GERSCHNI-TRÜBSEE 24. JUNI 1983
GESCHÄFTSBERICHT 2014/15 - Titlis
VORWORT   7

Wenn er nun auf die gesamte Entwicklung der letzten
knapp vier Jahrzehnte zurückblickt, empfindet er viel
Dankbarkeit. Dies gerade in Bezug auf die drei Direktoren
Eugenio Rüegger (1977 – 1999), Albert Wyler (1999 – 2010)
und Norbert Patt (seit 2010), mit denen er zusammen­
gearbeitet hat. Sein Dank geht ebenso an die Verwaltungs-
räte, insbesondere an Dr. Adolf Odermatt (†), Paul von Wyl,
Geny Hess und Mario Amstutz, die ihn regelmässig und
konsequent unterstützten. Als häufiger und interessierter
Besucher des TITLIS stand er auch mit den Mitarbeitenden
am Berg oft in persönlichem Kontakt und nahm Anteil an
ihren Sorgen und Anliegen. Ebenso waren die Aktionäre be-
reit, dem Verwaltungsrat während seiner gesamten Tätigkeit
ihr Vertrauen zu schenken und die Entwicklung der vergan-
genen Jahrzehnte zu ermöglichen. Dieser geradezu familiäre
Zusammenhalt und der lokale Bezug des Unternehmens
ist gemäss Dr. Hans Hess ein besonderes Kennzeichen der
BET, welches auch in Zukunft die gemeinsame Entwicklung
der Bergbahnen und des Tals begleiten möge.

Mike Bacher
                                                              BERGTROPHY 2007; ZUSAMMEN MIT
                                                              ALBERT WYLER UND GIANN THELER

ERÖFFNUNG GONDELBAHN
ENGELBERG-TRÜBSEE-STAND 11. DEZEMBER 2015
GESCHÄFTSBERICHT 2014/15 - Titlis
8   GESCHÄFTSBERICHT
GESCHÄFTSBERICHT 2014/15 - Titlis
GESCHÄFTSBERICHT          9

SEHR GEEHRTE AKTIONÄRINNEN
UND AKTIONÄRE
SEHR GEEHRTE DAMEN UND HERREN
Mit einem Umsatz von CHF 71,7 Mio. aus dem Kern­geschäft        SOMMER: GRUPPENREISEN – EINZELREISEN
erwirtschafteten wir erneut ein Rekordergebnis. Im              Die starke Zunahme der Gäste aus den asiatischen Kern-
Vergleich zum Vorjahr konnten wir den Nettoumsatz um            märkten im Sommerhalbjahr liegt vor allem in den beiden
14,4 % steigern. 1,18 Mio. Gäste besuchten uns im Berichts­     Hauptmärkten China und Indien. Gegenüber dem Vorjahr
jahr. Damit erreichten wir einen neuen Gäste­rekord.            konnten wir die Zahl der chinesischen Gäste um ca. 40 %
Hinzu kamen einmalige Nettoerträge aus Verkäufen von            steigern, jene der indischen Gäste um knapp 30 %. Neben
Wohnungen im TITLIS Resort in der Höhe von CHF 9,5 Mio.         China und Indien sind Indonesien, Hongkong, Malaysia,
Der konsolidierte Firmenumsatz beträgt CHF 81,5 Mio.            Taiwan, Singapur und USA/Kanada die wichtigsten Märkte.
und übersteigt zum ersten Mal die Grenze von CHF 80 Mio.        Insgesamt sechs Sales-Repräsentanten vermarkten und
                                                                verkaufen unsere Produkte und die Destination weltweit.
WINTER: SCHNEESPORT – AKTIVITÄTEN
Der Start in die Wintersaison verlief harzig. Unterhalb von     Das lang anhaltende traumhafte Sommerwetter lockte
2’000 Metern lag extrem wenig Schnee. Wegen den warmen          Individualreisende in die Berge, hauptsächlich aus der
Temperaturen war die Produktion von technischem Schnee          Schweiz, Indien und Europa. Wir denken, dass das Individual-
schwierig. Da kam uns die Höhenlage des Titlis-Gebiets          reisegeschäft zukünftig das organisierte Gruppenreise­
zugut. Schneesport war hier ab dem 15. November 2014            geschäft ergänzen wird. Bereits im letzten Geschäftsjahr
möglich. An Weihnachten konnten wir alle Pisten oberhalb        haben wir eine signifikante Zunahme an Individualreisenden
Trübsee öffnen. Die Talabfahrt war vom 29. Dezember bis         und Kleingruppen-Reisenden aus verschiedenen Ländern,
Mitte April möglich.                                            wie Indien und den Golfstaaten, festgestellt.

Wintersportstationen, die stark in die technische Beschneiung   FINANZEN
investiert hatten, waren in der Wintersaison 2014/15 klar       KONSOLIDIERTE ERFOLGSRECHNUNG UND BILANZ
im Vorteil. Die Erneuerung der Beschneiungsanlage auf der       Der Verkehrsertrag steigerte sich gegenüber dem Vorjahr
Talabfahrt im Sommer 2014 hat sich also bereits in der          um 17,7 % auf CHF 50,3 Mio. Damit belegen wir schweizweit
ersten Saison bewährt. Nach einem sehr guten Februar folgte     hinter den Zermatt Bergbahnen und den Jungfrau­b ahnen
wetterbedingt ein durchschnittlicher März. Indessen sorg-       den dritten Platz. Erfreulicherweise konnten wir den Verkehrs­
ten perfekte Wetter- und Schneeverhältnisse bis Saisonende      ertrag der Bahnen auf CHF 42.52 pro Gast (Vorjahr CHF 40.55)
für top Frequenzen.                                             steigern. Dies begründet sich vor allem im veränderten
                                                                Gästemix: Das überdurchschnittlich gewachsene Gästeseg-
Mit der Aufhebung des Euro-Mindestkurses am 15. Januar          ment Gruppenreisen trägt zu diesem guten Ergebnis bei.
2015 verschlechterten sich die Aussichten für das touris­­
tische Umfeld. Die wirtschaftlichen Auswirkungen eines          Der Warenertrag Restaurants/Hotels, der Ertrag Beher­
Aufwertungsschocks sind komplex. Sie variieren je nach          bergung sowie der Ertrag Kiosk/Handelswaren belaufen
Segment und Zeitraum unterschiedlich stark. Mit Massnah-        sich gesamthaft auf CHF 20,7 Mio. Gegenüber dem Vorjahr
men, wie Vergünstigungen auf Skipässen für die Hotellerie,      bedeutet dies eine Steigerung von 8,7 %. Die Gesamt­
konnten wir kurzfristige Stornierungen verhindern. Erfah-       aufwendungen (Waren, Personal, Betrieb, Abschreibungen
rungs- und erwartungsgemäss wirkt sich der Aufwertungs-         und Finanzen) haben im Vergleich zum Vorjahr um
schock verzögert auf den Tourismus aus.                         CHF 3,1 Mio. (6,9 %) zugenommen. Die Zunahme der Auf-
                                                                wendungen begründet sich hauptsächlich in einem höheren
                                                                Personalaufwand (Schaffung neuer Stellen und Lohn­
                                                                anpassungen). Hinzu kommen erhöhte Abschreibungen auf­
                                                                grund der getätigten Investitionen in den vergangenen Jahren.
GESCHÄFTSBERICHT 2014/15 - Titlis
10   GESCHÄFTSBERICHT
GESCHÄFTSBERICHT          11

Der EBITDA (Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschrei-     AUSBLICK
bungen und Amortisationen) steigerte sich um 20,6 %             AKTUELL
von CHF 34,9 Mio. auf CHF 42,1 Mio. Dies entspricht einem       Die Ersteintritte von Anfang November bis Ende Januar
EBITDA von 52 % des Betriebsertrags. Der Verkauf der            bewegten sich rund 7,4 % unter der Vergleichsperiode des
Wohnungen des TITLIS Resorts trug allein über CHF 9,5 Mio.      Vorjahres. Die Anzahl Ersteintritte Wintersportler ist trotz
zum EBITDA bei. Doch auch ohne den EBIDTA-Beitrag des           schwierigen Schneeverhältnissen gleich wie im Vorjahr.
TITLIS Resorts beträgt das Verhältnis Betriebsertrag zum        Der Rückgang betrifft vor allem das Gruppengeschäft aus
EBITDA sehr gute 45,4 %.                                        Übersee. Im langjährigen Vergleich konnten wir die Erst­
                                                                eintritte gegenüber dem 5-Jahres-Durchschnitt dennoch um
Die sehr solide Bilanz konnten wir im Geschäftsjahr trotz       0,5 % steigern.
massgeblichen Investitionen weiter stärken. Der Eigenkapital-
anteil erhöhte sich von 71 % auf 76 %. Das Fremdkapital         MARKTUMFELD
blieb unverändert auf CHF 41,3 Mio. Der Verschuldungsgrad       Die Rahmenbedingungen für den Schweizer Tourismus, ins-
als wichtige Kennzahl (Fremdkapital – Umlaufvermögen)/          besondere für die Schweizer Bergbahnen, sind vor allem
Cashflow beträgt 0.4. Mit anderen Worten: Mit dem erwirt-       in den traditionellen europäischen Märkten und dem klassi-
schafteten Cashflow und ohne Berücksichtigung von Neu­          schen Geschäftsfeld Schneesport sehr schwierig. Vor zehn
investitionen könnte die Verschuldung in weniger als einem      Jahren wurden in der Schweiz gesamthaft 28,1 Mio. Skier-
halben Jahr amortisiert werden. Die solide Finanzierung         Days (Anzahl Tagesbesuche zur Ausübung des Schneesports)
ist die Grundvoraussetzung für zukünftige notwendige Inves-     verzeichnet. In der letzten Wintersaison waren es lediglich
titionen ins Produkt sowie für Investitionen in die Märkte.     22,6 Mio. Skier-Days. Dies ist der niedrigste Wert der letzten
                                                                25 Jahre und bedeutet einen Rückgang von 19,6 %).
INVESTITIONEN
Die Investitionen im Berichtsjahr betrugen insgesamt            Die unfassbaren terroristischen Anschläge von Paris, die
CHF 47,7 Mio. Wir haben folgende Hauptinvestitionen getätigt:   Terrorwarnungen in Brüssel und die kurzfristige Schliessung
– Neubau Gondelbahn: CHF 28,4 Mio.                              des Bahnhofs in München hatten und haben direkte
– Ersatz Rotairkabinen: CHF 1,5 Mio.                            Auswirkungen auf das Reiseverhalten der asiatischen Gäste.
– Erneuerung Beschneiung Talabfahrt: CHF 2,2 Mio.               Diese Märkte reagieren äussert sensibel und sehr schnell
– Sanierung Beschneiung Trübsee-Stand: CHF 4,1 Mio.             auf die Sicherheitslage in Europa. Die Einführung des
– Unterhaltsinvestitionen Hotel Terrace: CHF 1,1 Mio.           biometrischen Visums für den Schengenraum und die Wirt-
– Anschaffung Pistenmaschine: CHF 0,5 Mio.                      schaftslage, insbesondere im Markt China, wirken sich
– Anpassungen Talstation: CHF 0,4 Mio.                          ebenfalls nachteilig auf das Buchungsverhalten aus.
– Fertigstellung TITLIS Resort: CHF 9,0 Mio.
                                                                Insgesamt schauen wir aber sehr zuversichtlich auf die
                                                                kommenden Monate und die längerfristige Entwicklung im
                                                                internationalen Tourismus.
12   GESCHÄFTSBERICHT

     ENTWICKLUNG DES CASHFLOWS 1
     IN TAUSEND CHF

     30’000

     25’000

     20’000

     15’000

     10’000

     5’000

     0
                           2002/03

                                                   2003/04

                                                                        2004/05

                                                                                              2005/06

                                                                                                                      2006/07

                                                                                                                                           2007/08

                                                                                                                                                               2008/09

                                                                                                                                                                                   2009/10

                                                                                                                                                                                                       2010/11

                                                                                                                                                                                                                           2011/12

                                                                                                                                                                                                                                                2012/13

                                                                                                                                                                                                                                                                    2013/14

                                                                                                                                                                                                                                                                                        2014/15

     ENTWICKLUNG DES VERHÄLTNISSES VON EIGEN- UND FREMDKAPITAL 1
     IN PROZENT                         Eigenkapital                              Fremdkapital

     80

     70

     60

     50

     40

     30
                 1993/94

                              1994/95

                                         1995/96

                                                             1996/97

                                                                       1997/98

                                                                                    1998/99

                                                                                                  1999/00

                                                                                                            2000/01

                                                                                                                                2001/02

                                                                                                                                          2002/03

                                                                                                                                                     2003/04

                                                                                                                                                                   2004/05

                                                                                                                                                                             2005/06

                                                                                                                                                                                             2006/07

                                                                                                                                                                                                       2007/08

                                                                                                                                                                                                                 2008/09

                                                                                                                                                                                                                                2009/10

                                                                                                                                                                                                                                          2010/11

                                                                                                                                                                                                                                                          2011/12

                                                                                                                                                                                                                                                                    2012/13

                                                                                                                                                                                                                                                                              2013/14

                                                                                                                                                                                                                                                                                              2014/15

     1 Ab 2009/10 konsolidierter Cashflow inkl. Engelberger Auto-Betriebe AG und Titlis Resort AG. Aufgrund der Unwesentlichkeit wurden die Vorjahre nicht angepasst.
GESCHÄFTSBERICHT         13

TITLIS Xpress                                                 UNSER AUFRICHTIGER DANK
Mitte Dezember 2015 nahm die neue 8er-Gondelbahn TITLIS       Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen unseren Mitarbeiter­
Xpress den Betrieb auf. Die Berg- und Talfahrt ist komfor-    innen und Mitarbeitern für ihr grosses Engagement und
tabler und schneller. Es gibt fast keine Wartezeiten mehr.    ihre tolle Teamleistung. Der Bau der neuen Gondelbahn und
Gäste brauchen von Engelberg auf den TITLIS lediglich ein-    der tägliche Betrieb verlangten einen Einsatz weit über
mal umzusteigen. Der flüssigere und ruhigere Betrieb          100 %. Mit ihrer Begeisterung und Leidenschaft waren und
bringt für alle Gäste eine enorme Qualitätsverbesserung.      sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schlüssel
Dennoch entstehen an starken Tagen Wartezeiten an             zum Erfolg!
unseren Kassa-Stationen. In den ersten zwei Betriebsmonaten
ereigneten sich keine nennenswerten Störungen. Betrie­        Einen grossen Dank richten wir auch an die Gemeinden
bliche und technische Optimierungen und Verbesserungen        Engelberg, Wolfenschiessen und Innertkirchen, an
setzen wir laufend um. Unzählige positive Reaktionen          die Behörden, Landeigentümer und an unsere Geschäfts­
unserer Gäste bestätigen die Richtigkeit und Notwendigkeit    partner für die hervorragende und vertrauensvolle
dieser getätigten Grossinvestition.                           Zusammenarbeit.

                                                              Selbstverständlich danken wir Ihnen, sehr geehrte
                                                              Aktionärinnen und Aktionäre, für Ihre Treue und Ihre
                                                              Verbundenheit zur Unternehmung.

                                                              Dr. Hans Hess 			                       Norbert Patt
                                                              Verwaltungsratspräsident 		             Geschäftsführer
SPARTENBERICHTE
UNSER ERFOLG IM DETAIL

Die Spartenberichte informieren über den Verlauf des
Geschäftsjahres in den einzelnen Sparten. Es war ein
intensives Jahr, das von allen Beteiligten einen besonderen
Effort erforderte. Gemeinsam haben wir ein weiteres
zukunftsweisendes Grossprojekt realisiert – dies bei
laufendem Tourismusbetrieb. Wir taten alles, dass die
Grossbaustelle unsere Gäste möglichst wenig tangierte.
Im Dezember 2015 war es soweit: Wir feierten die
Inbetriebnahme der neuen Achtergondelbahn TITLIS
Xpress. Grossen Dank an die Mitarbeitenden aller Sparten
für den tollen Einsatz
16   SPARTENBERICHTE

     SPARTENBERICHTE
     DETAILS ZUM GESCHÄFTSBEREICH UND SPARTENRECHNUNG

     BAHNBETRIEB                                                   NEW ROTAIR
     Der Bahnbetrieb umfasst den Betrieb und Unterhalt aller       Als erste drehbare Luftseilbahn (Baujahr 1992) hat die Rotair
     13 Transportanlagen am TITLIS, den gesamten Pisten-           Seilbahngeschichte geschrieben. Eigentlich sollte sich
     und Rettungsdienst, einschliesslich der technischen           schon 1992 die ganze Kabine drehen. Doch das Projekt endete
     Beschneiung, sowie den Unterhalt und die Administration.      damals am Veto des Bundesamtes für Verkehr. Die Befürch­
                                                                   tungen, dass die Rettung nicht sicher war, waren zu gross.
     UNSERE GÄSTE
     Mit 1,18 Millionen Gästen wurde im Geschäftsjahr 2014/15      Das alte Konzept wurde neu interpretiert. Neu dreht sich
     ein neuer Besucherrekord erreicht. Im Winterhalbjahr          während der Fahrt von der Station Stand zum TITLIS nicht
     besuchten den TITLIS 592‘000 Gäste und im Sommerhalb-         mehr nur der Innenraum, sondern die ganze Kabine einmal
     jahr 587‘000. Die saisonal ausgeglichene Auslastung           um die eigene Achse. Der Nachweis konnte erbracht
     resultiert aus den sich ergänzenden Geschäftsfeldern          werden, dass auch bei einem Nothalt auf der Strecke eine
     Schneesport, Individualtourismus und den internationalen      sichere Rettung möglich ist.
     Gruppenreisen.
                                                                   Die neue, modern gestaltete Rotair ist unsere USP (Unique
     SO VIELE GÄSTE IN EINEM SOMMERMONAT WIE                       Selling Proposition), vor allem in den asiatischen Märkten.
     NOCH NIE!
     Im Monat Juli besuchten 130‘840 Gäste unser Unternehmen,      NEUBAU GONDELBAHN
     was einem Durchschnitt von 4‘220 Gästen pro Tag ent-          Das Berichtsjahr stand im Fokus des Neubaus der Gondel-
     spricht. Dieses grosse Gästeaufkommen brachte unseren         bahn von Engelberg-Trübsee-Stand.
     Betrieb an die Kapazitätsgrenzen! Ab 4‘500 Gästen pro
     Tag entstehen an der Talstation längere Staus und Hektik.     Die meistgestellte Frage im Berichtsjahr war, ob die Gondel-
     Im Monat Juli hatten wir insgesamt 7 Tage, an welchen         ­b ahn auf die Wintersaison 2015/16 in Betrieb gehen
     diese Marke überschritten wurde!                               würde. In der Tat war das Projekt sehr anspruchsvoll und
                                                                    die Hauptprojektbeteiligten mussten koordiniert und
     Um die Sicherheit auf dem TITLIS zu gewährleisten, messen      verzahnt die Bau- und Montagearbeiten verrichten. Ein
     wir in Echtzeit die Anzahl Personen, welche sich auf dem       meteorologisch aussergewöhnlicher Sommer und
     TITLIS befinden. Verschiedene organisatorische Massnahmen      ein einziger Wintereinbruch im Herbst begünstigten die
     wurden ergriffen, um die Anzahl der Gäste, welche sich         Arbeiten. Punktgenau konnten die Basisfunktionalitäten
     zeitgleich auf dem TITLIS befinden, zu steuern.                dieses Projektes dem Betrieb übergeben werden und am
                                                                    23. Dezember 2015 wurde die Gesamtanlage, d.h. die
     ERSTEINTRITTE                                                  Gondelbahn von Engelberg bis nach Trübsee sowie die
     1’200’000                                                      Gondelbahn von Trübsee bis nach Stand im Durchfahrts-
                                                                    modus in Betrieb genommen.
     1’000’000

     800’000                                                       Das Gesamtprojekt umfasste folgende Teilprojekte:
                                                                   – Montage Elektromechanischer Teil der Gondelbahn
     600’000
                                                                   – Bau Talstation Gondelbahn inkl. Verbindung Kassa
     400’000                                                         zu Gondelbahn
                                                                   – Bau Räumlichkeiten für Skidepot und Restaurant an der
     200’000
                                                                     Talstation
     0                                                             – Bau Mittelstation inkl. Garagierung, Perron- und Event-
                                                                     geschoss
                 2010/11

                           2011/12

                                     2012/13

                                               2013/14

                                                         2014/15

                                                                   – Ausbau resp. Erweiterung Restauration Trübsee
SPARTENBERICHTE       17

– Neubau bediente Terrasse Berghotel Trübsee                    – Wasserentnahmebauwerk und Pumpwerk beim Trübsee
– Elektrische Erschliessung auf sämtlichen Stationen            – Kühltürme, damit das Schneiwasser eine ideale Tempe-
  Talstation, Trübsee und Stand                                   ratur von 1 – 2 °Celsius hat
– Bau eines überdachten Förderbandes beim Trübsee               – Leistungsfähige Ringleitung rund um den Trübsee für die
– Ausbau Infrastrukturräumlichkeiten bei der Bergstation          Verbesserung der Beschneiungskapazitäten
  Stand                                                         – Ausbau des Hauptpumpwerkes beim Trübseehopper mit
– Erneuerung der WC-Anlagen in der Bergstation Stand              6 neuen Pumpen
– Umsetzung der Brandschutzmassnahmen in den drei               – Ausbau Beschneiungsleitung beim Standhang und
  Stationen                                                       Beschaffung neuer Beschneiungsaggregate

Der normale Gästebetrieb konnte neben der Grossbaustelle        Im kommenden Jahr wird die zweite Sanierungsetappe der
reibungslos abgewickelt werden. Dies bedingte eine              Beschneiungsinfrastruktur fertig gestellt.
professionelle Logistik und einen enormen Einsatz unserer
Mitarbeitenden, welche während vieler Nachtschichten            MARKETING / VERKAUF
tonnenweise Material von Gerschnialp nach Trübsee oder          FOTOSHOOTING MISS INDIA
zur Station Stand transportierten. Zudem konnten viele          Ende März 2015 fand in Mumbai die Miss India Wahl statt.
Arbeiten durch unsere Handwerker ausgeführt werden und          Die fünf Finalistinnen der Miss India Wahl 2015 besuchten
gerade kleinere ungeplante Einsätze und Arbeiten wurden         die Zentralschweiz vom 13. bis 18. April 2015. Diese
schnell, flexibel und professionell ausgeführt.                 Marketingaktion wurde von Schweiz Tourismus und TILTIS
                                                                Bergbahnen und weiteren Partner aufgebaut. Der Besuch
BESCHNEIUNGSANLAGE                                              löste eine hohe Medienpräsenz im Markt Indien aus,
Der warme und niederschlagsarme Winter 2014/15 hat              namentlich wurde der Besuch via die elektronischen
gezeigt, dass eine gut funktionierende Beschneiung und          Kanäle weltweit vermarktet und professionelle Bilder ins
damit Schneesicherheit für unsere Unternehmung und              Internet geladen.
unsere Destination zentral ist. Der «weisse Teppich» liegt
im Trend, denn gemäss Gästeumfragen zählt Schneesicher-         ONLINE MARKETING
heit zu den wichtigsten Entscheidungskriterien für die          Der Bereich Online Marketing wird laufend erweitert. Die
Wahl einer Destination. Ob alle Investitionen und betrieb-      klassische Werbung wird zunehmend ersetzt durch
liche Aufwendungen in die Schneesicherheit alleinige            online Kampagnen sowie Social Media. In der Wintersaison
Aufgabe einer Bergbahnunternehmung oder Destinations-           2014/15 wurde die weltweit erste Selfie-Gondel am TITLIS
aufgabe ist, muss zukünftig sicherlich diskutiert werden.       in Betrieb genommen und fand grossen Anklang. Während
                                                                der Gondelbahnfahrt kann über die fix in der Gondel
Im vergangenen Geschäftsjahr verabschiedete der Verwal-         installierte Kamera ein Foto aufgenommen und direkt auf
tungsrat die umfassende Erneuerung der Beschneiungs­            Pinterest hochgeladen werden. Dort wird das Bild von den
anlagen im gesamten Gebiet.                                     verschiedenen Usern geteilt und somit weltweit verbreitet.
                                                                Das Projekt Selfie Gondel erhöht die Präsenz des TITLIS
Ziel der zweiten Sanierungsetappe sowie der Erweiterung         in verschiedenen Kanälen im Web. Zusätzlich zum TITLIS
der bestehenden Beschneiungsinfrastruktur ist es, die Pisten­   Webshop runden Suchmaschinen Marketing, Adwords
abschnitte zwischen dem Trübsee und Stand innert vier           Kampagnen sowie konsequente Google Analytics Analysen
Tagen komplett beschneien zu können, um eine optimale           die Aktivitäten im Online Marketing ab.
Ausnützung der vorhanden Schneesportinfrastruktur zu
erreichen. Folgende Teilsysteme wurden erneuert:
18   SPARTENBERICHTE

     GASTRONOMIE,                                                     Dem zunehmenden Bedürfnis der Gäste nach einer bedienten

     BERGHOTEL TRÜBSEE                                                Aussenterrasse wurde Rechnung getragen und die
                                                                      Terrasse der Skihütte wurde in der zweiten Winterhälfte als
     UND SHOPS                                                        bedienter Teil betrieben.

     Der Geschäftsbereich Gastronomie umfasst die Gastro­             Die Kombination Skihütte im Winter und Golf-Stubli im
     nomiebetriebe auf dem TITLIS, die Skihütte Stand, die            Sommer ermöglichen personelle Synergien, d.h. wir können
     Gastronomie im Berghotel Trübsee sowie die Betriebe              damit Kontinuität und abwechslungsreiche Jahresstellen
     «Linie 8» und «Chalet» bei der Talstation. Weiter gehören        den Mitarbeitenden und Fachkräften anbieten.
     die Kioskbetriebe auf dem TITLIS und bei der Talstation
     dazu sowie seit 2013 das «Golfstubli». Im Berghotel              BERGHOTEL TRÜBSEE
     Trübsee werden 37 Hotelzimmer vermietet.                         Eine erfolgreiche aber schwierige Wintersaison, dies das
                                                                      Winter-Fazit im Berghotel Trübsee. Die zweijährige
     Der Umsatz in der Gastronomie konnte im Winterhalbjahr           Baustellentätigkeit der Gondelbahn hatte zur Folge, dass
     um 9,1  % auf CHF 7,9 Mio. und im Sommer auf um 12,6  %          das Berghotel Trübsee in der Wintersaison 2014/15 mehr
     auf CHF 7,8 Mio. gesteigert werden. Damit resultiert ein         Baustelle als Restaurant war. Provisorien, eine enge
     Gesamtumsatz Gastronomie am Berg von CHF 15,7 Mio.               Terrasse, Bauarbeiten, welche bereits Mitte März begannen,
     und der EBITDA konnte im Verhältnis zum Betriebsertrag           der notdürftige Betrieb der Tubingbahn und die erschwerten
     von 17  % im Vorjahr auf 19  % gesteigert werden.                Pistenführungen rund um das Restaurant waren nicht
                                                                      förderlich für einen genussvollen Skitag.
     TITLIS PANORAMA-RESTAURANT
     Alle Gastronomieoutlets auf dem TITLIS konnten ihre Erträge      Der Sommer stand im Zeichen der Grossbaustelle. Das
     markant steigern. So steigerte sich der Ertrag in der Pizzeria   Berghotel Trübsee verpflegte täglich bis zu 200 Handwerker
     um 17,7 %, im Selbstbedienungsrestaurant um 16,9 %               mit Frühstück, Mittagessen und Abendessen. Parallel zu
     und an der Mövenpick-Icecream-Bar um 18,8 %. Ebenfalls           den Mitarbeiterverpflegungen bewirtete das Berghotel
     konnte im Schoggi-Shop – welcher im ersten Betriebsjahr          Trübsee die vielen indischen Gäste, welche zahlenmässig
     die Erwartungen übertraf – ein Umsatzzuwachs von 19 %            um 26 % gegenüber Vorjahr zugenommen haben. Viele
     gegenüber Vorjahr erwirtschaftet werden. Der Verkauf von         Wanderer und Baustellen-Besichtiger über die gesamte
     Kioskartikeln stagnierte, weil die Zugangssituation zum          Frühling-, Sommer- und Herbstzeit waren denn auch
     Kiosk an stark frequentierten Tagen erschwert war und keine      erstaunt über die Tätigkeiten rund um den Trübsee.
     Umsatzsteigerungen mehr zuliessen.
                                                                      TALSTATION
     Der Treiber der Umsatzzunahme der TITLIS Panorama-               Die drei Outlets der Talstation Chalet, Linie 8 und Kiosk
     Restaurants sind die Gruppenreisenden, welche ein                sind direkt abhängig vom Gästeaufkommen und der
     entsprechendes Konsumationsbedürfnis haben. Nahezu               Verweilzeit der Gäste an der Talstation. Im Weiteren hat
     50 % der Erträge aller Hotel- und Gastrobetriebe am              der Gästefluss der verschiedenen Gästesegmente einen
     Berg wird im TITLIS Panorama-Restaurant erwirtschaftet.          direkten Einfluss auf die Umsätze an der Talstation. Trotz
                                                                      der Baustelle und der belasteten Situation rund um
     SKIHÜTTE STAND                                                   die Talstation konnte der Gesamtumsatz der drei Outlets
     In der Skihütte Stand bieten wir den Gästen das seit Jahren      gegenüber Vorjahr um 3 % auf CHF 1,69 Mio. gesteigert
     bewährte urchige Skihüttenkonzept mit abgestimmten               werden.
     Speisen an. Währschafte Gerichte, wie die Gerschni-Röschti
     oder der Mega-Burger mit Angus-Beef-Fleisch, in einem            Am 25. Januar 2015 fand die letzte legendäre Schlittel-
     gemütlichen Hüttenambiente bilden das Erfolgsrezept.             Trophy statt, an welcher 21 Teams im Beisein unzähliger
                                                                      Zuschauer um die begehrte Trophäe kämpften.
SPARTENBERICHTE       19

GOLF STUBLI                                                   LOGIERNÄCHTE
Das Golf Stubli wurde in der dritten Saison durch unsere
                                                              90’000
Unternehmung betrieben. Der Ertrag wird ziemlich genau
                                                              80’000
hälftig in den Bereichen Individualrestaurant und Bankett
                                                              70’000
erwirtschaftet und liegt gegenüber Vorjahr auf Vorjahres­
                                                              60’000
niveau.
                                                              50’000
                                                              40’000
Die mehrjährige Zusammenarbeit mit dem Golfclub wirkt
                                                              30’000
sich befruchtend aus und trotz der betriebswirtschaftlich
                                                              20’000
anspruchsvollen Situation darf ein sehr positives Fazit aus
                                                              10’000
der Kooperation gezogen werden. Viele sehr positive
                                                              0
Reaktionen und Feedbacks der Gäste des Golf Stubli und

                                                                          2010/11

                                                                                    2011/12

                                                                                               2012/13

                                                                                                           2013/14

                                                                                                                     2014/15
der Golfspieler, welche auch unsere Gäste am Berg sind,
sind ein Versprechen für die kommende Golfsaison.

ANLÄSSE                                                       densten Buchungsoptionen, welche vom Angebot Zimmer/
Nachtschlitteln, Firmenanlässe, Golfturniere, Clubausflüge,   Frühstück bis zur Halbpension plus (inkl. Getränken zum
Skitage, Hochzeiten und viele weitere Events wurden im        Abendessen) alle Möglichkeiten bot. Damit konnte im harten
Berichtsjahr veranstaltet. Für den Kunden bieten wir ein      Wettbewerbsumfeld ein kompetitives Preis-Leistungsver-
koordiniertes Angebot «Alles aus einer Hand» an. Gemeinsam    hältnis geschaffen werden.
kann so mit dem Kunden ein koordiniertes und individuell
abgestimmtes Leistungspaket zusammengestellt und              ERGEBNISSE
angeboten werden.                                             Es konnte, trotz der Frankenaufwertung, eine Steigerung
                                                              der Logiernächte um 29 % erzielt werden. Der Betriebs­
                                                              ertrag des Hotel Terrace stieg auf CHF 5,7 Mio. Dank straffem

HOTEL TERRACE
                                                              Kostencontrolling konnten zudem die Aufwendungen in
                                                              Prozent des Betriebsertrages gesenkt werden. Dadurch
Das Hotel Terrace verfügt über 168 Zimmer, eine Food &        wurde ein EBITDA von CHF 0,8 Mio. gegenüber Vorjahr von
Beverage-Abteilung, welche primär den Hotelgästen zur         CHF 0,3 Mio. erzielt.
Verfügung steht.
                                                              Die Tatsache, dass über 80 % der Hotelgäste während ihres
POSITIONIERUNG                                                Aufenthalts den Berg besuchen, unterstreicht die Wichtig-
Die mittelfristige konzeptionelle Neuausrichtung für das      keit des Hotel Terrace, denn «wir brauchen Kopfkissen, um
Hotel Terrace fand im Berichtsjahr seine operative            Tickets am Berg zu verkaufen!». Das Hotel Terrace über-
Umsetzung. Die Auffrischung der Lobby und des Speise-         ­nimmt eine wichtige Rolle als Feeder-Betrieb.
saals, die Renovation der Porticos-Bar und Investitionen
in Brandschutzmassnahmen bildeten den Kern der Produkt­
anpassungen. Die Disco CAVE wurde multifunktional
umgebaut und ein Fondue-Stübli mottogerecht eingerichtet
und dekoriert.

Um sich den veränderten Marktbedürfnissen anzupassen
fand eine Flexibilisierung der Preisstruktur mit variablem
Preisaufbau statt. Weg vom All-In-Angebot hin zu verschie-
20   SPARTENBERICHTE

     WINTER                                                         namentlich: Wie kann die Feeder-Funktion für die Bahn
     Insgesamt wurden im Winterhalbjahr rund 29’800 Logier-         aufrechterhalten bzw. weiter gestärkt werden? Welche
     nächte generiert, was einer Steigerung von 9’300 Logier-       Rolle spielt dabei das Hotel Terrace? Mit welchem opti-
     nächten gegenüber Vorjahr entspricht. Diese Steigerung         mierten Geschäftsmodell kann das Hotel Terrace seine
     war nur möglich, da frühzeitig konsequent alle Auslas-         Rolle als Zulieferer stärken? Welchen Einfluss hat dieser
     tungslücken eruiert und mit verschiedensten Massnahmen         Entscheid auf die Destination Engelberg?
     gefüllt wurden. Der Trend zu Online-Buchungskanälen
     besteht auch beim Terrace, ergänzt mit der Tendenz zum         Der Verwaltungsrat berät über die langfristige Strategie
     kurzfristigen und sehr fragmentierten Buchen, das heisst       und wird dessen Handlungsvarianten des Hotels Terrace
     möglichst attraktiv im Preis und ohne Abendessen. Durch        weiter vertiefen.
     die Anpassung des Angebots musste im Food & Beverage-
     Bereich ein Rückgang in Kauf genommen werden. Dies

                                                                    TITLIS RESORT
     konnte mit dem Angebot im Fondue-Stübli beinahe
     kompensiert werden.
                                                                    Die Titlis Resort AG bezweckt die Erstellung, den Betrieb
     SOMMER                                                         und die Vermarktung der Feriensiedlung in Engelberg
     Das Sommergeschäft konnte an die Vorjahre anschliessen.        unter dem Claim «TITLIS Resort – ein kleines Dorf im Dorf».
     Die grosse Nachfrage bei asiatischen Gäste hielt unverändert   Die neun Häuser mit insgesamt 135 Studios und Woh­
     an und führte gar zu einer verlängerten Öffnung im Oktober.    nungen sind harmonisch ins Dorf Engelberg eingebettet
     Im Sommerhalbjahr konnten rund 53’000 Logiernächte             und nur ein Steinwurf von der Talstation der TITLIS
     generiert werden, was einer sehr hohen Auslastung von          Bergbahnen entfernt.
     85 % entspricht. Eine flexible Bewirtschaftung sowie
     langjährige Partnerschaften bewährten sich speziell bei        FERTIGSTELLUNG / VERKAUF
     den schwierigeren und komplexer werdenden Marktbedin-          Der Bau wurde im Berichtsjahr fertigerstellt und im Rahmen
     gungen im Sommer 2015.                                         des budgetierten Kostenvoranschlags abgeschlossen.
                                                                    Verschiedene Mehrausgaben (Mauer rund um das Resort,
     Der Wettbewerb im indischen Übernachtungsgeschäft findet       Ausbauten Wellness, das elektronische Schliesssystem,
     nicht mehr nur in Engelberg statt. Immer mehr drängen          Fassadenkonstruktion und weitere) trugen massgeblich zur
     andere Destination aber auch einzelne Beherbergungs­           Erhöhung der Qualität des Bauwerkes bei. Diese Mehr­
     betriebe in Flughafennähe mit sehr aggressiven Angeboten       ausgaben konnten durch tiefere Gestehungskosten
     auf diesen Markt.                                              verschiedenster Bauleistungen kompensiert werden.

     LANGFRISTIGE STRATEGIE                                         Total wurden per Ende Berichtsjahr 108 Wohnungen ver-­
     Gemäss heutigem Konzept wird das Hotel Terrace im Winter       kauft. 3 Wohnungen sind definitiv reserviert und der
     für Individualgäste (namentlich aus den traditionellen         Übergabetermin ist im nächsten Berichtsjahr festgelegt.
     Märkten CH/Europa) und im Sommer für Gruppen (Haupt-           Der Titlis Resort AG verbleiben somit insgesamt
     märkte Indien, China) betrieben.                               24 Wohnungen im Eigenbesitz, welche bis auf weiteres
                                                                    nicht verkauft werden.
     Das Hotel ist in die Jahre gekommen, was sich auch in
     kritischen Rückmeldungen der Gäste niederschlägt. Der          BETRIEB
     Verwaltungsrat hat vor diesem Hintergrund verschiedene         Das erste Jahr im Vollbetrieb hat die Erwartungen über­-
     Optionen evaluiert, wie das Hotelgrundstück künftig            troffen. Mit mehr als 33’000 Übernachtungen gelang
     genutzt werden könnte. Im Zentrum des Prozesses stand          der Start ausgezeichnet, wobei sich die etappierte Eröffnung
     die Frage nach einer Optimierung des Businessmodells,          als vorteilhaft erwies.
SPARTENBERICHTE       21

Mehr als 9’300 Logiernächte werden von Gästen aus der        Die Flexibilisierung der Öffnungszeiten basiert auf der
Schweiz generiert. Damit sind sie die wichtigste und         Idee, sich laufend den Bedürfnissen der Gäste anzupassen
grösste Ziel- und Gästegruppe. Von den über 45 Nationen,     und die Betriebskosten zu optimieren.
die im Resort übernachteten, stammten neben den
Schweizern die meisten Gäste aus unserem Hauptmarkt

                                                             ENGELBERGER AUTO-
Indien, aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und aus
Deutschland. 97 % aller Übernachtungen sind Individual­
reisende mit einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von
über 5 Tagen. Der wichtigste Buchungskanal ist die
                                                             BETRIEBE AG
Home­p age der Marketingorganisation von Engelberg der       Die Engelberger-Auto-Betriebe AG betreibt den Gratisbus
Engelberg-Titlis-Tourismus AG.                               für Gäste und Einheimische in Engelberg. Dieses Gratis­
                                                             angebot ist ein wichtiges und attraktives Element in der
Es darf festgestellt werden, dass sich das TITLIS Resort     touristischen Dienstleistungskette und trägt massgeblich
innert kürzester Zeit auf dem Ferienwohnungsmarkt            zur Reduzierung des Verkehrsaufkommens durch den
etabliert und sich erfolgreich positioniert hat – dies       motorisierten Individualverkehr bei.
beweist die erneut sehr erfreuliche Buchungssituation im
laufenden Winter.                                            Die Engelberger Auto-Betriebe AG schliesst das Geschäfts-
                                                             jahr mit Rekordeinnahmen von TCHF 911 ab. Diese
Ein hoher Servicelevel gehört zur Konzeption des TITLIS      resultieren dank Mehreinnahmen durch Extrafahrten und
Resorts, welcher auf Grund der Erfahrungen des ersten        der Ausmietung eines Fahrzeuges. Die Personalkosten
Betriebsjahres analysiert und optimiert werden muss. Die     sind in diesem Jahr nochmals gestiegen. Diese Kosten­
Réception sowie der Wellnessbereich inkl. den Massage-       steigerung ist durch Lohnanpassung gemäss BAV und
Anwendungen wurden in den bestehenden Betreib                die Extrafahrten entstanden. Der Sachaufwand liegt im
integriert und Services, wie der Lieferdienst morgen um      Rahmen der Budget Erwartungen. Die Winter- (+3 %),
07.30 Uhr wurden aufgebaut.                                  sowie die Sommerfrequenzen (+19 %) nahmen im Vergleich
                                                             zum Vorjahr zu. Total wurden 666’000 Personen (+6 %)
Gesamthaft standen je nach Woche bis zu 70 Wohnungen         transportiert.
für die Vermietung zur Verfügung und es befanden sich
mehr als 300 Feriengäste im Resort. Es treffen somit die
verschiedensten Bedürfnisse der Feriengäste, der Eigen­      BEFÖRDERTE PERSONEN
tümer, welche die Wohnung in die Vermietung geben, der
                                                             700’000
Eigentümer, welche die Wohnung nicht in die Vermietung
geben, der Eigentümer, welche die Wohnung als Erst­          600’000

wohnung benutzen, uns als Betreiberorganisation und uns      500’000
als Bauherr des TITLIS Resorts aufeinander.
                                                             400’000

                                                             300’000
WELLNESS
Die Eröffnung des Wellness verlief problemlos und wurde      200’000
von den Gästen, Eigentümern und vielen externen Kunden       100’000
sehr positiv aufgenommen. Die Frequenzen im Winter sind
                                                             0
vielversprechend; hingegen war die Nachfrage im letzten
                                                                         2010/11

                                                                                   2011/12

                                                                                             2012/13

                                                                                                         2013/14

                                                                                                                   2014/15

warmen Sommer erwartungsgemäss tiefer. Erfreulich zeigt
sich die Entwicklung bei den Buchungen im DAY SPA sowie
bei den Treatments.
KONSOLIDIERTER JAHRESABSCHLUSS          23

JAHRESABSCHLUSS
UNSER ERFOLG IN ZAHLEN

Mit der konsolidierten Bilanz präsentieren wir Ihnen die
Gegenüberstellung der Aktiven und Passiven zum Stichtag
des 31. Oktober 2015. Die konsolidierte Erfolgsrechnung
gibt Aufschluss über unsere Leistungen und Erfolge
während der letzten zwölf Monate. Die konsolidierte Geld­
flussrechnung legt Geldeingang und Geldausgang dar
und belegt die Liquidität unseres Unternehmens. Die
Aufstellungen werden ergänzt durch den konsolidierten
Eigenkapitalnachweis, die Erläuterungen zur Jahres­
rechnung und den Bericht der Revisionsstelle.
24   KONSOLIDIERTER JAHRESABSCHLUSS

     KONSOLIDIERTE BILANZ
     PER 31. OKTOBER

     IN TAUSEND CHF                                 ERLÄUTERUNGEN SIEHE AB SEITE 31   31.10.2015    %     31.10.2014   %

     AKTIVEN

     Umlaufvermögen                                                                      30’239     18        30’477    21
     Flüssige Mittel                                                                     24’985               19’590
     Wertschriften                                                                          308                  418
     Forderungen aus Lieferungen und Leistungen                                  1        2’110                5’562
     Übrige kurzfristige Forderungen                                             1        1’287                3’336
     Vorräte                                                                     2        1’089                1’226
     Aktive Rechnungsabgrenzung                                                  3          459                  345

     Anlagevermögen                                                                     140’501     82      114’439     79
     Finanzanlagen                                                               4         1’123                366
     Übrige Finanzanlagen                                                        5         2’047                  0
     Sachanlagen                                                                 6       137’331            114’073

     Total Aktiven                                                                      170’739     100     144’916    100

     PASSIVEN

     Fremdkapital                                                                        41’330     24       41’455    29
     Fremdkapital kurzfristig                                                            23’442              19’857
     Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen                                      8’963              6’298
     Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten                                       7         1’774              3’968
     Passive Rechnungsabgrenzung                                                 8        12’705               9’591

     Fremdkapital langfristig                                                             17’889              21’598
     Finanzverbindlichkeiten                                                     9         14’210             17’710
     Sonstige langfristige Verbindlichkeiten                                                   43                 18
     Rückstellungen                                                             10          3’635              3’870

     Eigenkapital exkl. Minderheitsanteile                                              129’206      76     103’282    71
     Aktienkapital 672’000 Namenaktien à CHF 0.20                                            134                 134
     Eigene Aktien                                                                           –18                 –18
     Kapitalreserven                                                                       5’004               5’004
     Gewinnreserven                                                                       94’133              74’493
     Jahresergebnis                                                                      29’953              23’668

     Eigenkapital inkl. Minderheitsanteile                                              129’409      76     103’461    71
     Minderheitsanteile am Kapital                                                          179                 166
     Minderheitsanteile am Gewinn                                                            23                  14

     Total Passiven                                                                     170’739     100     144’916    100
KONSOLIDIERTER JAHRESABSCHLUSS   25

KONSOLIDIERTE ERFOLGSRECHNUNG
1. NOVEMBER BIS 31. OKTOBER

IN TAUSEND CHF                                   ERLÄUTERUNGEN SIEHE AB SEITE 31   2014/15     %    2013/14     %

BETRIEBSERTRAG                                                                      81’488    100    72’569    100
Verkehrsertrag                                                                      50’330            42’769
Warenertrag Restaurants/Hotels                                                       14’496           13’395
Beherbergung                                                                          4’139            3’736
Kiosk- und Handelswaren                                                               2’036            1’884
Ertragsminderungen                                                                  –2’948            –1’852
Übriger Ertrag                                                                11     13’435           12’636

BETRIEBSAUFWAND                                                                    –39’408    –48   –37’663    –52

Warenaufwand                                                                        –5’514     –7    –4’966     –7

Personalaufwand                                                                    –22’381    –27   –20’994    –29

Sonstiger Betriebsaufwand                                                          –11’512    –14    –11’704   –16
Pacht und Mieten                                                                       –58      0        –80     0
Unterhalt und Erneuerung                                                            –2’129     –3     –2’369    –3
Sach- und Haftpflichtversicherungen                                                   –681     –1       –640    –1
Abgaben und Gebühren                                                                –1’505     –2     –1’216    –2
Energie und Verbrauchsstoffe                                                        –2’876     –4     –3’013    –4
Verwaltung und Informatik                                                           –1’996     –2     –1’893    –3
Werbung                                                                             –1’928     –2     –2’054    –3
Übriger Aufwand                                                                       –340      0       –440    –1

EBITDA                                                                              42’081     52     34’906    48
Abschreibungen                                                                6     –9’381    –12     –7’908   –11

EBIT                                                                                32’700     40     26’998    37
Finanzertrag                                                                 12        304      0        257     0
Finanzaufwand                                                                13       –334      0       –364    –1
Ergebnisanteil von assoziierten Gesellschaften                                          10      0          0     0

Ordentliches Ergebnis                                                               32’679     40     26’892    37
Ausserordentlicher Ertrag                                                    14      2’047      3          0     0
Ausserordentlicher Aufwand                                                               0      0          0     0

Ergebnis vor Steuern                                                                34’726     43     26’892    37
Steuern                                                                      15     –4’749     -6     –3’210    –4

Jahresergebnis vor Minderheitsanteilen                                              29’976     37     23’682    33
Minderheitsanteile                                                                      23      0         14     0

JAHRESERGEBNIS                                                                      29’953     37     23’668    33
26   KONSOLIDIERTER JAHRESABSCHLUSS

     KONSOLIDIERTE
     GELDFLUSSRECHNUNG
     1. NOVEMBER BIS 31. OKTOBER

     IN TAUSEND CHF                                                 2014/15   2013/14

     Jahresergebnis vor Minderheitsanteilen                          29’976    23’682
     + Abschreibungen des Anlagevermögens                             9’381     7’908
     +/– Verlust/Gewinn aus Abgängen des Anlagevermögens             –9’525    –9’773
     +/– Kursverlust/-gewinn aus Wertschriften                           10        10
     +/– Veränderung Rückstellungen                                    –235     1’293
     +/– Ergebnis aus assoziierten Gesellschaften                       –10         0
     +/– Veränderung Delkredere                                        –146       –77
     +/– Buchgewinn übrige Finanzanlagen                             –2’047         0

     Erarbeitete Mittel (Cashflow)                                   27’404    23’043
     +/– Wertschriften                                                  100      –200
     +/– Forderungen aus Lieferungen und Leistungen                   3’599      –679
     +/– Übrige Forderungen und aktive Rechnungsabgrenzung            1’179      –262
     +/– Warenvorräte                                                   137        123
     +/– Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen            –2’642     –1’228
     +/– Übrige Verbindlichkeiten und passive Rechnungsabgrenzung       920      2’477

     Geldfluss aus Betriebstätigkeit                                 30’697    23’275
     – Auszahlungen für Investitionen von Sachanlagen               –42’405   –45’700
     – Auszahlungen für Investitionen von Finanzanlagen                   0      –159
     + Einzahlungen aus Devestition von Sachanlagen                  24’598    30’650
     + Einzahlungen aus Amortisation von Finanzanlagen                    9         0

     Geldfluss aus Investitionstätigkeit                            –17’799   –15’209
     +/– Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten                             0      –341
     +/– Langfristige Finanzverbindlichkeiten                        –3’500    –2’500
     +/– Sonstige langfristige Finanzverbindlichkeiten                   25        18
     – Dividende                                                     –4’029    –3’358

     Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit                            –7’504    –6’180

     Veränderung flüssige Mittel                                      5’395     1’885

     Flüssige Mittel 1. November                                     19’590    17’704
     Flüssige Mittel 31. Oktober                                     24’985    19’590

     Veränderung flüssige Mittel                                      5’395     1’885
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