Stadt Zürich Geschäftsbericht 2002 Departement der Industriellen Betriebe
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Stadt Zürich Geschäftsbericht 2002 Departement der Industriellen Betriebe
Departement der Industriellen Betriebe Städtepartnerschaft Zürich-Kunming Im Jahr 2002 konnte das 20-jährige Bestehen der Städtepartnerschaft Zürich-Kunming gefeiert werden. Der sich darum verdient gemachte Stadtrat Thomas Wagner hat nach seinem Rücktritt im Frühjahr 2002 die politische Verantwortung für die Städtepartnerschaft dem Stadtpräsidenten Elmar Ledergerber übertragen. Nachdem die Arbeiten im Jahr 2000 infolge der Gemeindeabstimmung vom November 2000 geruht hatten, wurde die Projektphase III im Einverständnis mit dem Bund (DEZA) bis Mitte 2002 verlängert (geplanter Abschluss Ende 2001). Die Kredite mussten dafür nicht erhöht werden. Anlässlich eines gemeinsam mit den chinesischen Fachleuten durchgeführten Workshops in Kunming wurden die laufenden Projekte der Stadtentwicklung und der Verkehrsplanung weitergeführt und konsolidiert. Nachhaltige Stadt- und Regional-Entwicklung Kunming – Masterplan öffentlicher Verkehr Das Entwicklungsmodell für die Grossregion Kunming, welches gemeinsam mit dem Team des ORL- Institutes der ETHZ, dem Stadtplanungsamt Kunming und dem Eisenbahnbüro Kunming im Herbst 1999 erstmals vorgestellt wurde, bildete dabei einen Schwerpunkt. Der Vorschlag, neue Städte entlang der bestehenden Eisenbahnlinien zu entwickeln, ist heute offiziell Grundlage der Planung und deren Realisierung und wird durch die chinesischen Fachleute vorangetrieben. Besonders das Teilprojekt «Anning» – Anschluss an die neue S-Bahn – hat Priorität und wird, unterstützt durch das Eisenbahnministerium, mit grossem Elan verwirklicht. Der Stadtpräsident und der – in China noch mächtigere – Parteisekretär von Anning sowie eine Delegation des Eisenbahnbüros Kunming besuchten im Sommer 2002 Zürich und massgebende Stellen der SBB, um sich vor Ort die Funktionsweise einer beispielhaften Stadt- und Verkehrsplanung und bis heute in China inexistenten S-Bahn erklären zu lassen. Im Juni dieses Jahres konnte die zweite Buslinie auf reservierter Fahrspur in Betrieb genommen werden. Die dritte und vierte Linie – alle vier zusammen erschliessen das Stadtzentrum in einmalig perfekter Weise – werden im Herbst 2002 und im Frühling 2003 realisiert. Der Bericht «Priorität für Fussgänger» im Rahmen eines effizienten Stadt-Verkehrs-Managements hat grosse Diskussionen ausgelöst. Trotzdem wurde eine schöne Fussgängerzone zum Flanieren realisiert. Es ist ausserordentlich wichtig, dass dieses Thema im Rahmen einer weiteren Projektphase verdeutlicht und vertieft werden kann. Insbesondere der Bau von Mittelinseln auf den zum Teil sechsspurigen Stadtstrassen ist ein weiteres Anliegen sowohl im Interesse der Attraktivität der Innenstadt als auch der Verkehrssicherheit. Das neu geschaffene «Büro für Altstadtschutz» hat seine Arbeit aufgenommen. Dank dem gewachsenen Verständnis der Stadtregierung steht eine umfassende Sanierung einer ganzen, im Besitz der Stadt befindlichen Häuserzeile unmittelbar bevor. Das erste sanft renovierte Hofhaus in der Altstadt von Kunming hat einen «Asia-Pacific Heritage Award» der UNESCO zugesprochen erhalten, was die internationale Ausstrahlung dieses Pilotprojektes verdeutlicht. Die Resultate der erfolgreichen Zusammenarbeit wurden im Sinne der Dissemination und mit der Unterstützung durch die eidgenössische Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) in einem übersichtlich illustrierten Buch zusammengefasst und einem grösseren Publikum zugänglich gemacht. Das im renommierten Verlag Birkhäuser (Basel) in Englisch und Chinesisch erschienene Buch enthält Beiträge von chinesischen und schweizerischen Fachpersonen und wendet sich hauptsächlich an politisch Verantwortliche und an Fachleute in China. 1
Departement der Industriellen Betriebe Techn. Wissenschaftliche Zusammenarbeit mit Kunming Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Wasserversorgungen Kunming und Zürich wurde vor allem in den Bereichen Trinkwasseraufbereitung und Gewässerschutz weitergeführt. Im April fand in Kuming ein gemeinsam organisierter 3-tägiger Workshop über Trinkwasser- aufbereitung statt. Die Wasserversorgung Zürich steuerte zusammen mit der eidgenössischen Anstalt für Wasser, Abwasser und Gewässerschutz (EAWAG), mehreren Industrieunternehmen und der Bodenseewasserversorgung sieben Vorträge bei. An der sehr erfolgreichen Veranstaltung nahmen rund 2000 führende Fachleute aus ganz China teil. Durch die Betreuung der Wasseraufbereitungsprozesse im Wasserwerk Nr. 5 mit seinen Ozon- und Aktivkohlestufen konnte der einwandfreie Betrieb dieser Anlage sichergestellt werden. Erfreu- licherweise hat die langjährige Zusammenarbeit auch zu einem intensivierten Anlagenunterhalt in Kunming geführt. Der Zustand aller Trinkwasserwerke in Kunming hat sich dadurch wesentlich verbessert. Die Untersuchungen der Wasserqualität und der Umweltbelastung sowie deren Quellen am Song Hua Ba Stausee sind abgeschlossen. Empfehlungen für den Gewässerschutz werden ausgearbeitet. Chinagarten Die Anzahl der Besucherinnen und Besucher war, bedingt durch den niederschlagsreichen Sommer, mit 39‘016 leicht tiefer als im Vorjahr. Als Geheimtip hat sich der Chinagarten für Hochzeitsgesellschaften herumgesprochen, denn immer mehr Paare feiern mit ihren Gästen in der malerischen Kulisse des Chinagartens. Die Baubewilligung für das Ökonomiegebäude mit Toiletten und einer Ausgabestelle für chinesische Leckerbissen wurde erteilt; durch den Rekurs eines Nachbarn wird der Bau jedoch hinausgezögert. Energiebeauftragter Im Jahre 2002 stand die Überarbeitung der Zielsetzungen für die Energiepolitik der Stadt Zürich im Vordergrund. Am 2. Oktober hat der Stadtrat (StRB Nr. 1438) den Masterplan Energie der Stadt Zürich beschlossen, welcher per 1. Januar 2003 die bisherigen Zielsetzungen aus dem Jahr 1992 ersetzt. Anschliessend wurden in Zusammenarbeit mit den betroffenen Dienstabteilungen und Werken die ersten operativen Massnahmenpläne erarbeitet. Im Bereich Energieplanung hat der Energiebeauftragte in Absprache mit dem Leiter der Umweltschutzfachstelle ein Konzept und ein Pflichtenheft für ein datenbankgestütztes Rechenmodell zur Erarbeitung energiepolitischer Entwicklungsperspektiven für die Stadt Zürich und zur Wirkungsanalyse der städtischen Energiepolitik erstellt. Im September wurde das Projekt «ECO2- Rechner» mit namhafter finanzieller Beteiligung des Bundesamtes für Energie gestartet. Ferner hat der Energiebeauftragte eine Statistik der erneuerbaren Energien aufgebaut, da im Masterplan Energie der Stadt Zürich neu auch quantitative Zielvorgaben für die Angebotsentwicklung der erneuerbaren Energien bis 2010 definiert wurden. Für die wichtigsten Fördermassnahmen des Stromsparfonds der Stadt Zürich wurde ein Konzept zur Beurteilung der Kosten/Nutzen-Verhältnisse erarbeitet. Der Kontakt zum Bund wurde durch die Aktivität des Energiebeauftragten im Vorstand des Trägervereins «Energiestadt» und in einer Begleitgruppe des Programms «Energiewirtschaftliche Grundlagen» intensiviert. Zudem hat der Energiebeauftragte als Koreferent für die Beurteilung der Jahrespläne 2003 an der Strategiekonferenz von EnergieSchweiz mitgewirkt. Der Erfahrungs- austausch mit den Energiebeauftragten der grossen Städte und mit der kantonalen Energiefachstelle wurde weitergeführt. 2
Departement der Industriellen Betriebe Im Herbst ist die jährliche Erfolgskontrolle betreffend Label «Energiestadt» für die Stadt Zürich durchgeführt worden. Ingenieurbüro für bauliche Anlagen (IBA) Überwachung der Stauanlagen Das IBA überwacht 15 Stauanlagen gemäss Bundesgesetzgebung. Es sind dies: 7 ewz-Anlagen: Albigna, Löbbia, Prä, Marmorera, Burvagn, Solis, Wettingen 6 ewz-Partnerwerk-Anlagen: Valle di Lei, Preda, Innerferrera, Sufers, Bärenburg, Schräh sowie das Hochwasserrückhaltebecken Orden der Gemeinde Stampa (Bergell) und die Stauanlagen Heidsee der Gemeinde Vaz/Obervaz. Alle Stauanlagen sind in gutem Zustand und verhalten sich normal. Bauliche Instandhaltung und Erneuerung der ewz Kraftwerksanlagen Das IBA ist verantwortlich für die bauliche Instandhaltung des ewz-Wasserkraftanlagenparkes. Beim Kraftwerk Tiefencastel West wurde der frostgeschädigte Beton des Triebwassereinlaufes ersetzt, und es wurden Massnahmen getroffen, um weitere Frostschäden zu verhindern. Bei dem ebenfalls zum Kraftwerk Tiefencastel West gehörenden Fensterstollen Mulegn müssen Teile der Sohle und des Gewölbes, welche durch aggressives Bergwasser geschädigt sind, ersetzt werden. Die Bauarbeiten dauern von September 2002 bis Sommer 2003. Im November 2002 führten die ungewöhnlich starken Niederschläge bei den Kraftwerken Mittelbünden zu verschiedenen Sachschäden; so wurde die Zuleitung der Flixerbäche auf mehreren hundert Metern vollständig mit Kies-Sand verfüllt und die Zentrale Tiefencastel durch einen grösseren Hangrutsch getroffen. Dank grossem Einsatz aller Beteiligten konnten die Schäden noch vor Wintereinbruch weitgehend behoben werden. Bei der Erneuerung des Kraftwerkes Letten bearbeitete das IBA die baulichen Massnahmen. Für die neuen Maschinengruppen wurden zusätzliche Fundamente erstellt und verschiedene bauliche Vorbereitungen für die Neuinstallationen getroffen. Für die Ausserbetriebnahme des Kraftwerkes musste der Wasserspiegel des Oberwasserkanals um ca. 5 m abgesenkt werden. Diese Gelegenheit wurde dazu benutzt, das 50-jährige, revisionsbedürftige Dachwehr III, das als Notabschluss des Oberwasserkanals dient, zu erneuern. Diese Arbeiten dauerten 3 Monate und konnten Ende 2002 abgeschlossen werden. Das 1933 in Betrieb genommene Kraftwerk Wettingen muss bezüglich Restwasser den heutigen gesetzlichen Vorschriften angepasst und gleichzeitig technisch erneuert werden. Die Gemeindeabstimmung vom 7. April 2002 ergab ein überwältigendes Mehr für den notwendigen Kredit von Fr. 76.8 Mio. Franken. Das Ende 2001 bei den Kantonen Aargau und Zürich eingereichte Baugesuch wurde im Frühjahr 2002 öffentlich ausgeschrieben. Daraufhin gingen 14 Einsprachen ein. Nach Verhandlungen mit den Einsprechern konnte in praktisch allen Fällen ein Rückzug der Einsprache erreicht werden. Es wird erwartet, dass die Kantone die Baubewilligung anfangs 2003 erteilen werden. Mit dem Baubeginn kann im Frühjahr 2003 gerechnet werden. Die Arbeiten werden voraussichtlich bis 2007 dauern. 3
Departement der Industriellen Betriebe ewz-Wärmeverbund Wipkingen Das ewz realisiert in Wipkingen einen Wärmeverbund, bei welchem eine Pilotanlage die Nutzung der Rohabwasserwärme in einer Kanalisationsleitung zur Beheizung von rund 940 Wohnungen ermöglicht. Ein Ingenieur des IBA ist für die Koordination des Projektes zuständig. Im Jahre 2002 wurde der Betrieb der 5 neu erstellten Heizzentralen optimiert. Liegenschaftenverwaltung der Stadt Zürich – Gaswerkareal Schlieren Das IBA hat als Bauherrenvertreter Abbruch- und Sanierungsarbeiten im Bereich der Bodenplatte eines ehemaligen Gasometers begleitet. Diese Arbeiten stehen im Zusammenhang mit der Arealinstandstellung und sind im Hinblick auf die neue Arealnutzung notwendig geworden. Des Weiteren wurden Boden- und Grundwasseruntersuchungen im Gaswerkareal koordiniert. Qualitätsmanagement ISO 9001 Seit dem 5. April 2000 verfügt das IBA über ein zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem nach Norm ISO 9001. Das System wird seither konsequent angewandt und laufend verbessert. Im April 2002 fand das 2. Überwachungsaudit statt. Im Frühjahr 2003 erfolgt die erste Rezertifizierung. Eingliederung des IBA in das ewz Mit Beschluss vom 16.01.2002 hat der Stadtrat beschlossen, das IBA per 01.01.2004 in das ewz einzugliedern. Wasserversorgung Übersicht Die Diskussion um Liberalisierung und Privatisierung öffentlicher Versorgungsbetriebe einschliesslich der Wasserversorgung hat im letzten Jahr merklich nachgelassen. Dies ist vor allem eine Folge der schlechten Erfahrungen, die in anderen Ländern damit gemacht wurden. Das dadurch geweckte Misstrauen führte in der Schweiz bei eidgenössischen, kantonalen und kommunalen Volks- abstimmungen zur Ablehnung ähnlicher Bestrebungen. Der ursprüngliche Grund für die Forderung nach neuen Strukturen war die Erwartung von Effizienzsteigerung und Kostensenkung. Ausserdem sollte die Finanzierung der notwendigen Investitionen für Unterhalt und Erneuerung der teuren Infrastrukturanlagen sichergestellt werden, was vor allem kleineren Gemeinden erhebliche Probleme bereitet. Die Wasserversorgung Zürich kommt diesen Forderungen schon lange nach und hat die daraus folgenden Aufgaben auch ohne Änderung der Organisationsform angepackt. Sie ist daher heute ein finanziell gesundes Unternehmen mit moderner, intakter Infrastruktur. Die seit Jahren verfolgte Unterhalts- und Erneuerungsstrategie hat keinen Investitionsstau entstehen lassen. Damit ist die Wasserversorgung mit den gewachsenen gesetzlichen Anforderungen und Erwartungen der Konsumentinnen und Konsumenten für die Zukunft gerüstet. Die Betriebsrechnung schloss 2002, ähnlich wie im Vorjahr, mit einem kleinen Überschuss ab. Gleichzeitig hat sich die Schuld an die Stadtkasse weiter verringert. Damit haben sich auch die finanziellen Voraussetzungen für den Bau des Druckstollens zwischen Reservoir Lyren und dem Seewasserwerk Moos weiter verbessert. 4
Departement der Industriellen Betriebe 2002 war ein Jahr der Konsolidierung der im Vorjahr eingeführten Neuerungen wie des integrierten prozessorientierten Managementsystems und der betriebswirtschaftlichen Software von SAP. Beide Systeme haben sich bewährt, ohne dass ihr Potenzial schon vollständig ausgeschöpft wurde. Besondere Beachtung galt der Anlagen- und Versorgungssicherheit. Es wurde damit begonnen, alle Anlagen und Prozesse der Trinkwasseraufbereitung und Verteilung zu validieren. Dazu wurde der wissenschaftliche Nachweis erbracht, dass jederzeit auch unter ungünstigen Bedingungen noch Trinkwasser, das den gesetzlichen Anforderungen genügt, geliefert werden kann. Das komplett überarbeitete Managementsystem wurde im Februar 2002 nach der neuen Norm ISO 9001:2000 zertifiziert. Die hohe Zahl von 231 anschliessend vorgenommenen, dokumentierten Verbesserungen und Ergänzungen beweist, dass das System lebt und für die tägliche Arbeit von grossem Nutzen ist. Schwere Betriebsunfälle haben sich glücklicherweise keine ereignet. Es trat auch keine Häufung bei einzelnen Unfallursachen auf. Der Anteil der Nichtbetriebsunfälle nahm jedoch weiter zu. Deshalb konnte auf gezielte Einzelmassnahmen zugunsten allgemeiner Präventivmassnahmen wie Schulung und Wiederholungskurse verzichtet werden. Die Struktur des Arbeitssicherheitskonzeptes der WVZ hat sich bewährt. Allerdings zwingt die Einführung neuer Gesetze und Vorschriften zur Arbeitssicherheit im Rahmen der Angleichung an EU- Vorschriften (Kranverordnung, Neuregelung bei Fahrausweisen etc.) zur schnellen Umsetzung entsprechender Massnahmen und der zugehörigen Schulung. Personal Am Ende des Berichtsjahres waren 274 Mitarbeitende bei der WVZ beschäftigt (inkl. 4 Azubi, 1 Praktikant, 2 Aushilfen). Die Personalfluktuation lag mit 15 Austritten (keine Pensionierungen im Jahr 2002) bei 5.4 % (Vorjahr 5.2 % ohne Pensionierungen, 8.1 % mit Pensionierungen). Finanzen Die Laufende Rechnung schliesst mit einem Ertragsüberschuss von 3,55 Mio. Franken ab. Der Aufwand beläuft sich auf 124,2 Mio, der Ertrag auf 127,8 Mio. Franken. Darin inbegriffen ist eine einmalige Abgeltung der Gemeinde Küsnacht im Betrag von 4,6 Mio. Franken für die Erfüllung des Wasserlieferungsvertrages von 1970/71 mit einer Laufzeit bis 2020. Aufgrund der getätigten neuen Investitionen und der notwendigen Abschreibungen ergibt sich ein Buchwert aller Anlagen von 210,8 Mio. oder 26,4 Mio. Franken weniger als im Vorjahr. Die Verpflichtungen gegenüber der Stadtkasse konnten um 39,9 Mio. auf 344,5 Mio. Franken gesenkt werden. Informatik Im PC-Netzwerk ging der Ersatz der Maschinen mit ALPHA-Prozessoren durch solche mit Intel- Prozessoren weiter. Das Labor-Informationssystem wurde erfolgreich auf den neuen Server migriert. Die Strukturierung des Projekts zur Einführung von Windows2000 wurde in Zusammenarbeit mit der OIZ und einer externen Beratung durchgeführt. Begonnen hat auch die Aktualisierung der Software und die Erneuerung des Prozessleitsystems in den Betriebsschaubildern. Die in der Informatikstrategie vorgesehene Plattform-Konsolidierung und Erarbeitung von internen Service-Level-Agreements sind weiter fortgeschritten. 5
Departement der Industriellen Betriebe Betrieb Die meteorologischen Jahreswerte gemäss Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (MeteoSchweiz) sind nachstehend den langjährigen Mittelwerten (in Klammern) gegenübergestellt. Niederschlagsmenge [mm] 1'276 (1’128) Lufttemperatur [°C] 10.4 (8.5) Sonnenscheindauer [h] 1'620 (1’613) Die gesamte Liefermenge sowie die Anteile an aufbereitetem See-, Grund- und Quellwasser sind tabellarisch zusammengestellt. Die Vorjahreswerte stehen in Klammern. 3 Lieferwerke Lieferung in Mio. m Anteil in % Seewasser 41.91 (44.57) 74.53 (79.86) – Lengg 25.79 – Moos 16.12 Grundwasser 8.10 (6.95) 14.40 (12.46) – Hardhof 8.10 – Seebach 0.00 Quellwasser 6.23 (4.29) 11.07 (7.68) – Sihl- und Lorzetal 5.21 – Zürich 1.02 Gesamthaft 56.24 (55.81) 100.00 (100.00) Im Jahr 2002 fiel im Gebiet des Sihl- und Lorzetals ungefähr die gleiche Niederschlagsmenge wie im Vorjahr. Die Quellenerträge blieben deshalb auf relativ hohem Niveau. Erneut konnte nicht die gesamte Menge genutzt werden, da die Quellwasserzuspeisung vom Sihltal ins Seewasserwerk Moos auch in diesem Jahr wegen Leitungsbauarbeiten während mehrerer Wochen unterbrochen werden musste. Dazu kam wiederum eine notwendige Drosselung der Quellwasserzuspeisung, weil die grössere der beiden Haupttransportleitungen vom SWW Moos in die City wegen Kanalbauarbeiten zur Sicherheit zeitweise abgestellt werden musste. Ein Teil des Quellwassers aus dem Lorzetal konnte deshalb der Wasserversorgung Zug zur Nutzung abgegeben werden. Eine Werkabstellung des SWW Lengg – Mitte September bis Anfang Oktober – sowie eine einwöchige Abstellung des SWW Moos Anfang Dezember führten dazu, dass wieder etwas mehr Grundwasser gefördert werden konnte. Um die Schutzwirkung des Anreicherungssystems für das Grundwasserfeld zu optimieren, wurde das Gesamtsystem (Anreicherungsbecken 1 - 3 plus Schluckbrunnen 1 - 12) auf den Betrieb mit Uferfiltrat umgestellt. Die Anreicherungsmenge lag mit 9.64 Mio. m3 wieder etwas höher als im Vorjahr (8.57 Mio. m3). 3 3 Wasserabgabe Mio. m Anteil % Tagesmittel m Stadt Zürich 46.17 (46.15) 82.09 126’495 Vertragspartner 10.07 (9.66) 17.91 27’591 Gesamthaft 56.24 (55.81) 100.00 154’086 6
Departement der Industriellen Betriebe Die Wasserabgabe im Stadtgebiet erreichte mit 46.17 Mio. m3 praktisch denselben Wert wie im Vorjahr (+ 0.04 %), diejenige an die Vertragspartner stieg im Vergleich zum Vorjahr dagegen um 4.25 %, auf 10.07 Mio. m3. Die mittlere Tageslieferung von 154’086 m3 teilte sich in 126’495 m3 für die Stadt und 27’591 m3 für die Vertragspartner auf. Die höchste Tagesabgabe wurde am 19. Juni erreicht und betrug zusammen 213’939 m3 für die Stadt und die Partner (Vorjahr: 191’053 m3). Der maximale Verbrauch in der Stadt Zürich betrug am gleichen Tag 163’502 m3, jener der Partner 50’437 m3. Der durchschnittliche Tageswasserbedarf pro Einwohner lag in der Stadt bei 349 Litern (350 Liter) und 452 Litern als Spitzenverbrauch. Projekte und Bau Per Beschluss vom 19. Juni 2002 bewilligte die Bausektion der Stadt Zürich den Neubau des Reservoir Orelli II. Anschliessend erfolgte die Ausschreibung und Vergabe der Ingenieurarbeiten gemäss Submissionsverordnung. Die Detailplanung ist inzwischen gut fortgeschritten, und die Submissionsunterlagen für die Baumeisterarbeiten sind erstellt. Der geplante Bau besteht aus zwei Kammern von je 1500 m3 Nutzinhalt. Der Standort ist ein stadteigenes Waldgrundstück unterhalb der Batteriestrasse. Mit den Rodungs- und Bauarbeiten wird im Frühjahr 2003 begonnen. Die erneuerte Voroxidations- und Netzschutzanlage des Seewasserwerkes Moos ging im März in Betrieb. Die neue Anlage mit höherer Kapazität und einer Transferleitung ersetzte die beiden alten getrennten Chlordioxidanlagen. Für den Anbau eines Ökonomiegebäudes mit Ausgabestelle (Take Away) an den Chinagarten erteilte die Bausektion die Bewilligung. Dagegen hat ein Nachbar Einsprache erhoben, weshalb die entsprechenden Aktivitäten vorerst ruhen. Die rege Bautätigkeit in Zürich hält vor allem im Neubaubereich an; der Anteil an Wohnbauten ist wiederum hoch. Als Folge der Liberalisierung im Gastgewerbe entstanden weiterhin viele Kleinrestaurants, Imbissstuben und Kaffeehäuser. Insgesamt wurden 1’485 Installationsbewilligungen erteilt und 3’102 Installationsabnahmen durchgeführt. Für die Ausführung von sanitären Installationen haben 228 Firmen eine Installationsbewilligung. Die bewilligte Kühlwasserentnahme aus dem Trinkwassernetz hat sich um weitere 2% auf 15'264 l/min verringert. Neue Grossprojekte wie der Stadionbau im Hardturm oder die Bahnhofserweiterung erfordern intensive technische Beratungen für die Anschlüsse und die Installationen. Im Zusammenhang mit den Leitungsprojekten der Wasserversorgung mussten vorgängig der Erneuerung von bestehenden, alten Hauszuleitungen mit 508 Eigentümern Abklärungen durchgeführt werden. Die Wasserversorgung initiierte im Berichtsjahr 21 Leitungsbau-Projekte, um alte, rohrbruch- gefährdete Leitungen zu ersetzen. Da sich 8 schwere Rohrbrüche ereigneten, mussten diese Projekte vorgezogen werden. Andere städtische Werke und Dritte haben zusätzlich 45 Leitungsbau-Projekte ausgelöst, an denen sich die Wasserversorgung beteiligte. In der zweiten Hälfte 2002 mussten WVZ- eigene Projekte forciert werden, da viele städtisch koordinierte Projekte in das Jahr 2003 hinausgeschoben wurden. Nur dank diesen Bemühungen war es möglich, die Erneuerungsquote der Vorjahre annähernd zu halten. Herausragende und besonders anspruchsvolle Vorhaben waren: Die Fortsetzung und weitgehende Fertigstellung der Leitungsbauten in der Weinbergstrasse. Ab dem Press-Schacht im Bereich der Einmündung der Volkmarstrasse wurde die Press-Strecke Richtung Kinkelstrasse von rund 260 m Länge ausgeführt. Anschliessend wurden in die Betonpress-Rohre auf der gesamten Länge von 400m – zwischen Kinkelstrasse und dem Klappenschacht an der Sonneggstrasse – die Haupt- und Quellwasserleitungen (Durchmesser 800 mm und 300 mm) als 7
Departement der Industriellen Betriebe Stahlrohre mit Zementmörtelauskleidung eingezogen und die Verteilleitung (Durchmesser 150 mm) mit den Hausanschlüssen verlegt. Die Inbetriebnahme findet Anfang 2003 statt. Mit dem Einzug einer Stahlleitung (Durchmesser 700 mm) in die bestehende Graugussleitung (Durchmesser 850 mm) in der Brandschenkestrasse – zwischen Freigutstrasse und Bederstrasse – wurde begonnen. Nach Abschluss der Arbeiten Ende 2003 wird die Rohrbruchgefahr in diesem 88 Jahre alten Transportleitungsstück behoben sein. Bei der Neugestaltung des Schaffhauserplatzes wurden, koordiniert mit dem Tiefbauamt und den VBZ, Werkleitungen und Tramgeleise ersetzt. Die Wasserversorgung nutzte den Abbruch der alten Personenunterführung und verlegte eine neue Hauptleitung (Durchmesser 400 mm) in die alte Betonkonstruktion. Zusätzlich wurden die alten Graugussleitungen des Verteilnetzes ersetzt. Inmitten des Platzes stellte die WVZ als zentrales Gestaltungselement einen neuen Brunnen auf. Die konsequente Erneuerung von schadenanfälligen Rohrleitungsstücken sowie die Fortsetzung der Abtrennung von Erdungsanschlüssen vom Rohrleitungsnetz führten zu einer Stabilisierung der Rohrschadenszahl bei 550 bis 600 Schäden pro Jahr. Im Jahr 2002 mussten insgesamt 568 Rohrschäden repariert werden. 307 Schäden betrafen Hausanschlussleitungen. Insgesamt wurden 17 km Hauptleitungen und 8,1 km Anschlussleitungen verlegt. Die Erneuerungsquote betrug damit 1,61%. Grosse Rohrbrüche mit Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit gab es im Jahr 2002 glücklicherweise nicht. Beachtung in den Medien fand die Beschädigung der duktilen Gussleitung (Durchmesser 250 mm) am Escher-Wyss Platz durch einen unachtsamen Baggerführer während Abbrucharbeiten an der bestehenden Personenunterführung. Die Arbeiten der interdisziplinären Projektgruppe für die Entwicklung eines Gerätes zur Zustands- untersuchung von verlegten Gussleitungen beschränkten sich auf den Abschluss von Teilprojekten. Der Prototyp konnte infolge fehlender finanzieller Mittel bisher nicht fertiggestellt werden. Qualitätsüberwachung Die Hauptabteilung Qualitätsüberwachung hat im Geschäftsjahr 2002 die Aufbereitung in den vier Werken Moos, Lengg, Hardhof und Sihlbrugg, das Trinkwasser in den Reservoiren und im Verteilnetz, die Qualität des Rohwassers und des Notwassers in den Quellwasserbrunnen der Stadt und das Quellwasser aus Sihl- und Lorzetal periodisch untersucht. Zur Qualitätsbeurteilung dienten 25‘748 mikrobiologische, 6‘004 limnologische und 18‘263 chemische Analysen. Ergänzt wurden diese noch durch 2‘393 Spurenstoffanalysen. Neben der Überwachung mittels Proben und Analysen im Labor wurde die Trinkwasseraufbereitung chemisch und physikalisch mit kontinuierlich messenden Geräten laufend überprüft. Die Stichproben der Aufsichtsbehörde bestätigten ausnahmslos die einwandfreie Qualität. Die von der WVZ selbst durchgeführten 12‘945 mikrobiologischen Messungen im Verteilnetz und den Reservoiren ergaben in keinem einzigen Fall eine Überschreitung der gesetzlichen Limiten für E. coli. Lediglich in zwei Fällen wurden die gesetzten Limiten für Enterokokken im Verteilnetz überschritten, während sich in den Wasserproben aus den Reservoiren nie Enterokokken fanden. Die mikrobiologischen Untersuchungen des Wassers an den Werkausgängen zeigten ein ähnlich erfreuliches Bild. Einzig die Gesamtkeimzahl war drei mal geringfügig zu hoch. Alle weiteren Analysenwerte lagen, mehrheitlich sehr deutlich, unter dem vom Gesetzgeber geforderten Toleranzwert. Die 2001 festgestellten Schwachpunkte im Grundwasserwerk Hardhof wurden gründlich untersucht. Aus den Abklärungen resultierten Möglichkeiten für ein den Risiken angepasstes Frühwarnsystem und das zugehörige Überwachungskonzept. Danach müssen die Horizontalfilterbrunnen dauernd einzeln auf Partikel und Trübstoffe überwacht werden. Die notwendigen Geräte wurden angeschafft und leisten einen wertvollen Beitrag zur Qualitätsüberwachung. Die aus Sicherheitsgründen erfolgte Wiederinbetriebnahme des Netzschutzes wird weiterhin aufrechterhalten. Es bleibt das Ziel, den 8
Departement der Industriellen Betriebe Netzschutz möglichst bald wieder abzustellen. Die intensive Qualitätsüberwachung des Grund- wasserfeldes wird aber im Jahr 2003 fortgesetzt. Im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen Prozessvalidierung wurden nach den Seewasserwerken und dem Grundwasserwerk das Verteilnetz, die Reservoire sowie das gesamte Quellwassersystem der Wasserversorgung inklusive des Quellwasserwerkes Sihlbrugg beurteilt. Einige der festgestellten Schwachpunkte wurden eliminiert. Die wenigen noch verbliebenen Verbesserungsmöglichkeiten werden möglichst rasch umgesetzt; so wird namentlich das Probenahmekonzept im Verteilnetz als Folge der gewonnenen Erkenntnisse überarbeitet. Im vergangenen Jahr hat das Labor der Wasserversorgung die Akkreditierung nach der neuen Norm ISO 17025 mit grossem Erfolg bestanden. Es wurden verschiedene neue Methoden erarbeitet, die zur Untersuchung von Spurenstoffen aus dem Zürichsee notwendig sind. Methyltertiärbuthyläther (MTBE), das dem Treibstoff zugesetzt wird, wurde vor allem bei schönem Sommerwetter und regem Bootsverkehr im Zürichseewasser und in sehr tiefen Konzentrationen nach der Schnellfiltration gemessen. Im Trinkwasser war MTBE nicht nachweisbar. Die Verbesserung der Bestimmung von Stoffen wie Aldehyde und Ketone, die unter anderem bei der Ozonung entstehen und für die Wiederverkeimung des Wassers verantwortlich gemacht werden, lässt deren Messung auch in kleinen Konzentrationen zu. In der Mikrobiologie konnte der Nachweis von Enterokokken verbessert werden. Dabei waren molekularbiologische Methoden sehr hilfreich. Die Besprechungen mit den Anliegerkantonen des Zürich-, Ober- und Walensees zeigten, dass die Erfolgskontrolle des Gewässerschutzes nach wie vor von den Kantonen geschätzt und gewünscht wird. Monatlich werden Probenahmen in den drei Seen durchgeführt und die Wasserproben im Labor untersucht. Mit dem Bericht zum Obersee, der die Messergebnisse der vergangenen 30 Jahre interpretiert, ist der letzte Bericht zu den drei Seen erstellt worden. Es ist damit ein wichtiges Dokument vorhanden, das die gesamten Untersuchungen der Wasserversorgung in diesen Seen zusammenfasst und die Auswirkungen der Anstrengungen im Gewässerschutz dokumentiert. 9
Departement der Industriellen Betriebe Die Wasserversorgung Zürich in Zahlen 2002 2001 Witterung Niederschlag mm 1’276 1’483 Sonnenschein h 1’621 1’580 Lufttemperatur im Mittel °C 10.4 9.6 3 Limmat Abflussmenge m /s 106.51 108.23 Grundwasser Hardhof Mittl. Wsp. m ü. M 396.554 396.612 Min. Wsp. m ü. M 395.890 395.905 3 Produktion Total Mio. m 56.24 55.81 3 Seewasser Mio. m 41.91 44.57 3 Grundwasser Mio. m 8.10 6.95 3 Quellwasser Mio. m 6.23 4.29 3 Tagesabgabe im Maximum am 19.06.2002 m /T 213’939 191’053 3 im Mittel m /T 154’086 152’907 3 Partner Max. am 19.06.2002 m /T 50’437 40’258 Verbrauch pro E. im Maximum l/E u. T 452 418 Stadt allein im Mittel l/E u. T 349 350 Bevölkerung Stadt 362’042 360’980 Vertragspartner 422’760 3 Wasserabgabe Stadt Mio m 46.17 46.15 3 Vertragspartner Mio m 10.07 9.66 3 Verluste + Messdifferenzen Mio m 5.02 3 Werkdaten Lieferkapazität m /T 500’000 500’000 3 Reservoirinhalt m 196’000 196’000 Installierte Leistung kW 24’290 24’290 Stromverbrauch Mio. kWh 36.90 Stromkosten Mio. Fr. 3.96 10
Departement der Industriellen Betriebe Elektrizitätswerk Vorwort Eine Öffnung des Strommarktes stellt für die Unternehmen der Strombranche eine einschneidende Veränderung dar. Nach der Ablehnung des Elektrizitätsmarktgesetzes (EMG) am 22. September 2002 stellt sich die Frage, ob die Marktöffnung in der Schweiz nun definitiv nicht stattfindet oder ob sie lediglich verzögert wird. Nur wenige Fachleute sind überzeugt, dass die Schweiz längerfristig als einziges Land in Europa die monopolistischen Strukturen in der Stromversorgung beibehalten kann. Die meisten erwarten, dass sich die Strommarktöffnung in der Schweiz nach der Ablehnung des EMG um drei bis fünf Jahre verzögern wird. Das Bundesamt für Energie empfiehlt der Strombranche deshalb, sich weiterhin auf eine Marktöffnung vorzubereiten. Auch das ewz wird die Zeit nutzen. Die Entwicklung zu einem kundenorientierten, innovativen und wettbewerbsfähigen Unternehmen wird fortgesetzt. Die in den vergangenen Jahren getroffenen Massnahmen werden konsolidiert und sorgfältig weiterentwickelt. Im vergangenen Geschäftsjahr konnte das ewz erneut ein ausgezeichnetes finanzielles Ergebnis erzielen. Die Mindererlöse durch Preisreduktionen bei den Grosskunden konnten durch die Verbrauchszunahme im Versorgungsgebiet, steigende Preise und grössere Umsätze im europäischen Stromhandel und eine Umstellung der Abschreibungsmethode kompensiert werden. Bei einem Umsatz von 594,2 Millionen Franken konnten 103,8 Millionen Franken Rückstellungen und Reserven gebildet sowie 54,4 Millionen Franken Gewinn an die Stadtkasse überwiesen werden. Wegen einer hängigen Beschwerde konnte die per 1. Januar 2002 vorgesehene Neubewertung der Übertragungs- und Verteilnetzanlagen und die damit verbundene Ablieferung eines ausserordentlichen Gewinns von 160 Millionen Franken an die Stadtkasse noch nicht vollzogen werden. Auch gegen die von den Stimmberechtigten am 2. Dezember 2001 mit einem Ja-Stimmenanteil von 58% beschlossene Vorlage «Kompetenzübertragung für den Abschluss von Stromlieferungsverträgen an den Stadtrat mit Hinblick auf die Liberalisierung des Elektrizitätsmarktes» ist eine Beschwerde hängig. Der geplante Abschluss von Stromlieferverträgen mit weiteren Grosskunden wurde deshalb gebremst, und einige der bereits abgeschlossenen Verträge konnten vom Stadtrat noch nicht genehmigt werden. Das ewz rechnet in den nächsten Jahren mit stabilen Erträgen auf hohem Niveau. Es wird deshalb eine Vorlage zur Anpassung der Tarife ausarbeiten, damit alle Kunden von den in den vergangenen Jahren erreichten Kostensenkungsmassnahmen profitieren können. Der europäische Stromhandel gewinnt für das ewz zunehmend an Bedeutung. Weniger als ein Jahr nach dem Scheitern von Enron konnte das ewz im Oktober 2002 eine neue Kooperation mit dem norwegischen Unternehmen Statkraft abschliessen. Damit wird das ewz von der langjährigen Erfahrung und den aufwendigen Marktanalysen dieses erfahrenen Energiehandelsunternehmens profitieren können. Das ewz ist finanziell gesund und für zukünftige Veränderungen gerüstet. Marktsituation Das ewz positioniert sich seit Jahren als kundennaher und innovativer Anbieter, indem es seine Kompetenz in entsprechende Marktleistungen umsetzt. Das Nein der Schweizer Stimmberechtigten zum Elektrizitätsmarktgesetz (EMG) ändert grundsätzlich nichts an dieser Stossrichtung. Das ewz wird auch unter Monopolbedingungen die Anliegen seiner Kundinnen und Kunden ernst nehmen und partnerschaftlich mit ihnen zusammenarbeiten. Die noch immer beim Regierungsrat hängige Beschwerde zur Abstimmung vom 2. Dezember 2001 macht es dem ewz allerdings nicht leicht, die Ansprüche gerade dieser Kundengruppe zu erfüllen. Im Rahmen der geplanten Revision der ewz- Stromtarife ist vorgesehen, dass auch die Bedürfnisse dieser mittelgrossen Kunden angemessen berücksichtigt werden. 11
Departement der Industriellen Betriebe Die Geschäftskunden interessieren sich neben den Strompreisen auch vermehrt wieder für zusätzliche Dienstleistungen wie Verrechnung, Energieberatung und Netzdienstleistungen. Dank der Ende 2001 lancierten Produktentwicklung konnte das ewz verschiedene neue Angebote erarbeiten. Erwähnt seien beispielsweise das Energie-Monitoring und das Energie-Reporting. Die Cross-Selling- Strategie des ewz erweist sich damit als immer erfolgreicher. Zur Wahrung der Geschäftschancen für alle erneuerbaren Energien im Endkundengeschäft und im Energiehandel wurde Mitte des Jahres die neue Funktion «Business Development Renewable Energies» geschaffen. Am 13. November erteilte der Gemeinderat – im Sinne einer Erweiterung des Kerngeschäftes – den Leistungsauftrag zum Erbringen von Energiedienstleistungen (Energie-Contracting und Facility- Management) als neues ewz-Geschäftsfeld. Dieses umfasst namentlich die Lieferung von Wärme, Kälte, Frischluft und Licht. Das ewz hat bereits mit verschiedensten Pilotprojekten Erfahrungen gesammelt und ist nun in der Lage, den Markt aktiv zu bearbeiten. Es ist vorgesehen, mit erster Priorität Projekte im Wirtschaftsraum Zürich zu akquirieren. Die Lösungen sollen innovativ, wirtschaftlich und ökologisch sein. Das ewz legt auch grossen Wert auf eine gute Zusammenarbeit mit der Wirtschaft: Aufträge für Planung, Projektierung und Bau der erforderlichen Anlagen sollen in der Regel an private Unternehmungen vergeben werden. Im Bereich Telekommunikation konnten mit der Vermietung von Trägerrohren und Glasfasern an Telekommunikationsunternehmen und Geschäftskunden weitere Geschäftserfolge erzielt werden. Der Ausbau des ewz-Glasfasernetzes schreitet im Einklang mit den entsprechenden Kundenbedürfnissen voran: Die Länge dieses Netzes in der Stadt Zürich beträgt heute rund 200 Kilometer. Würden die Fasern einzeln aneinandergereiht, entspräche dies der Strecke Zürich–Sydney. Die Aufhebung des Moratoriums für Antennenstandorte der Stadt Zürich ermöglicht es dem ewz, den Mobilfunk-Anbietern neue Standorte zur Verfügung zu stellen – wobei selbstverständlich auch den Wünschen und Bedenken der Bevölkerung Rechnung getragen wird. Das MIDAS-System (Mikro-Antennen für Mobiltelefonie) wurde in Zusammenarbeit mit den Mobilfunk-Anbietern bei Gross-Events wie der Streetparade zur Erhöhung der Netzkapazitäten erneut erfolgreich in Betrieb genommen. Das ewz-Kundenzentrum am Beatenplatz 2 im Stadtzentrum machte durch verschiedene erfolgreiche Aktionen auf sich aufmerksam. Zu erwähnen ist das Leuchtenprojekt «Goldener Stecker», das auf reges Interesse stiess: Zu Jahresbeginn wurden mit über 500 Besucherinnen und Besuchern pro Tag rekordverdächtige Zahlen registriert. Über einen Zeitraum von fünf Monaten wurden 1207 stromsparende Designer-Leuchten mit 430 000 Franken aus dem Stromsparfonds vergünstigt. Ab Mai konnten 32 Klassen mit mehr als 500 Schülerinnen und Schülern zu den beliebten Halbtagesveranstaltungen der «ewz-Energiewerkstatt» begrüsst werden. Im Spätsommer ging die erfolgreiche Stromsparfonds-Aktion «Kühl- und Gefriergeräteaustausch» zu Ende. Insgesamt wurden 920 000 Franken an Fördergeldern ausbezahlt und so 6626 stromsparende Geräte verbilligt. Am 6. Dezember 2002 wurden die Ökostromkundinnen und -kunden per Adventskalender ins ewz- Kundenzentrum eingeladen. Trotz Dauerregen folgten rund 800 Personen unserer Einladung und holten sich eine kleine Überraschung ab. Produktion und Kraftwerke Produktion Die gesamte Produktionsmenge aus ewz-eigenen Kraftwerken und Partnerwerken betrug 4 312 GWh – 570 GWh bzw. 12 % weniger als im Rekordjahr 2001. Produktion in hydraulischen Werken Mit genau 100 % der langjährigen Zuflüsse gilt 2002 als klassisches «Normaljahr». Gegenüber dem Vorjahr wurde in den hydraulischen Werken ein Produktionsrückgang um 21 % oder 593 GWh auf 12
Departement der Industriellen Betriebe 2196 GWh verzeichnet. Den grössten relativen Produktionsrückgang verzeichneten dabei die Partnerwerke KHR (- 40 %) und Blenio (- 34 %). Bei den Flusskraftwerken an der Limmat blieb die Produktion fast unverändert (weniger als - 1 %). Ebenfalls fast stabil (- 1 %) war die Produktion des Partnerwerks KWO. Die Produktion der Maggia-Kraftwerke wurde wie in den Vorjahren vollständig, jene aus den Kraftwerken Hinterrhein zu einem Viertel an andere Gesellschaften abgetreten. Produktion in thermischen Werken Auch im Bereich der thermischen Produktion war 2002 ein Normaljahr ohne grössere Störungen und Ausfälle. Die gesamte Produktion belief sich auf 2117 GWh (+ 23 GWh, bzw. + 1%). Der geringfügige Produktionsrückgang der KKG (– 4 GWh) wurde durch grössere Bezüge aus den AKEB-Beteiligungen (+ 27 GWh) kompensiert. Bergeller Kraftwerke Der Betrieb der Kraftwerksanlagen verlief normal und ohne grössere Störungen. Entsprechend den geringen Niederschlägen war die Produktion nicht besonders hoch. Das langjährige Mittel von 483 GWh wurde um 30 GWh unterschritten. Da auch die Hochwasser selten waren, mussten nur geringfügige Betriebseinschränkungen in Kauf genommen werden. Aus betrieblicher Sicht verzeich- neten sämtliche Anlagen einen hohen Grad an Verfügbarkeit. Das Projekt für den Ersatz der Sekundäranlagen im Bergell läuft termingemäss und beansprucht die Mitarbeitenden in hohem Masse. Die Bedienung und Überwachung sämtlicher Anlagen erfolgt nachts neu aus der Regionalleitstelle Sils der Kraftwerke Mittelbünden. Die Bergeller Leitstelle ist nachts nicht mehr besetzt. Bei Störungen kann der Bereitschaftsdienstleistende via Telefonleitung in das System gelangen und die Bedienung übernehmen. Kraftwerke Mittelbünden Die Jahresproduktion der Kraftwerke Mittelbünden bewegte sich mit 785 GWh in der Grössenordnung der langjährigen Mittelwerte. In der Leitstelle Sils wurden für die Übernahme der Betriebsführung des Kraftwerks Chur Sand die erforderlichen Vorbereitungen und Anpassungen im Leitsystem vorgenommen. Im Kraftwerk Tinizong musste infolge altersbedingter Korrosions- und Verschleissschäden an Pumpen, Armaturen und Leitungen die gesamte Kühlwasseranlage erneuert werden. Während der alljährlich durchgeführten Prüfungen an den Peltonlaufrädern in Tinizong wurden unzulässige Risse in der Becherwurzelzone der Maschine 2 festgestellt. Mit dem durch den Hersteller vorgegebenen Reparaturprozedere konnte man die Risse nicht eliminieren, weshalb die Beschaffung von zwei neuen Peltonlaufräder eingeleitet wurde. Im Kraftwerk Tiefencastel Ost konnte programmgemäss die geplante Grossrevision am Generator der Maschine 3 durchgeführt und abgeschlossen werden. Die Arbeiten umfassten nebst der Neuverkeilung der Statorwicklung und umfangreichen Reinigungsarbeiten auch den Umbau der Erregereinrichtung auf rotierende, bürstenlose Erregung. Massive Frostschäden am Einlaufbauwerk der Stauanlage Burvagn erforderten umfangreiche Instandsetzungsarbeiten. Um die Betriebssicherheit der Anlage zu gewährleisten, wurde das Bauwerk zusätzlich mit einer Wärmedämmung geschützt. Am Druckstollen und an der Druckleitung des Kraftwerks Rothenbrunnen wurde die Fünf- jahresinspektion durchgeführt. Druckstollen wie auch die Druckleitung befinden sich in einem guten Zustand, so dass in den nächsten Jahren keine grösseren Sanierungs- oder Erneuerungsarbeiten erforderlich sein werden. Für die Kraftwerkanlagen in Sils wurde als Pilotprojekt in einem ersten Schritt die zentrale Instandhaltungsplanung mit dem SAP-PM-Modul umgesetzt und eingeführt. 13
Departement der Industriellen Betriebe Kraftwerke an der Limmat Mit teilweise neuen Ressortleitern wurde die Neuorganisation bei den Kraftwerken an der Limmat erfolgreich in die Tat umgesetzt. Diese ist auf die kommenden Grosserneuerungen ausgerichtet und hat sich bewährt. Die Planung und die Vorbereitung für die Automatisierung und Erneuerung des Kraftwerks Letten beanspruchte die meisten Ressourcen. Es handelt sich dabei um ein terminlich sehr ehrgeiziges Projekt mit dem Ziel, vor dem Baubeginn in Wettingen über eine weitgehend erneuerte Anlage im Kraftwerk Letten zu verfügen. Baubeginn im Letten war wie geplant am 23. September. Die Anlage wurde für eine schnelle Umbauphase komplett stillgelegt und der Kraftwerkkanal für die Wehrrevision bis vor Weihnachten entleert. Besonders erfreulich für das ewz war die überwältigende Annahme des Objektkredits von 77 Mio. Franken für das Projekt zur Erneuerung des Kraftwerks Wettingen durch das Stimmvolk der Stadt Zürich am 7. April. Die ersten Aufträge wurden bereits öffentlich ausgeschrieben. Energiehandel Trotz des plötzlichen – und unerwarteten – Verlusts des Kooperationspartners Enron Ende November 2001 konnte das ewz im hydrologischen Jahr 2002 erneut eine Zunahme des physischen Handelsvolumens verzeichnen. Die Gesamtsumme aus Energieproduktion und Energiebezügen stieg damit gegenüber dem Vorjahr um weitere 100 GWh auf 6 475 GWh an. Die Bezüge von Dritten erhöhten sich um 700 GWh auf 2048 GWh. Der Produktionsrückgang gegenüber dem Rekordjahr 2001 konnte damit kompensiert werden. Die Suche nach einem neuen Kooperationspartner wurde ohne Verzögerung aufgenommen und schliesslich von Erfolg gekrönt. Von 23 Bewerbern kamen 6 Unternehmen in die engere Wahl. Anfang September entschied sich das ewz für den neuen Kooperationspartner Statkraft Markets. Die Unterzeichnung des Kooperationsvertrags durch den Stadtrat von Zürich am 23. Oktober markierte den Beginn einer intensiven und von einem guten partnerschaftlichen Geist geprägten Zusammenarbeit. Ende Juli erhielt das ewz im RWE-Grid einen eigenen Bilanzkreis mit dem Namen «EWZHANDEL». Damit steht dem ewz nun auch der deutsche Energiemarkt offen – einer der wichtigsten Teilmärkte von Kontinentaleuropa. Der Ausbau des internationalen Handels konnte mit diesem Schritt weiter vorangetrieben werden. Übertragungsnetz Allgemeines Mit dem Nein der Stimmberechtigten zum Elektrizitätsmarktgesetz wird sich die Situation im Übertragungsnetz vorläufig nicht wesentlich verändern. Das ewz bleibt ein eigenständiger Partner im Verbund der schweizerischen Stromversorgung und wird weiterhin eine unabhängige Regelzone betreiben. Ein späterer Übergang in eine gesamtschweizerische Netzgesellschaft ist nicht aus- zuschliessen. Der Druck aus dem Ausland für eine Öffnung des Übertragungsnetzes bleibt erhalten. Instandhaltung Zwei grössere Holzschläge innerhalb der Leitungstrassen wurden bei Mels (150 m3) und im Bergell (890 m3) ausgeführt, ein weiterer bei Obstalden. Bei Mulegns wurde ein durch Sturmholz beschädigtes Leiterseil provisorisch repariert und im Spätsommer ersetzt. In Chur, Haldenstein, Landquart, Samstagern, Eschenbach, Opfikon und am Glaubenberg musste im Leitungsbereich der Einsatz von Baukranen, Helikoptern und einer Materialseilbahn koordiniert werden. Dafür waren auch Leitungsabschaltungen notwendig. Seit der Inkraftsetzung der Verordnung über nichtionisierende Strahlen (NISV) mussten vermehrt 14
Departement der Industriellen Betriebe Abstandsfragen für die Ausscheidung von Bauzonen neben Hochspannungsleitungen beantwortet werden. Zwischen Giswil und dem Glaubenbergpass wurden 66 feuerverzinkte Masten der BKW-/ewz-Leitung Innertkirchen–Mettlen mit Korrosionsschutzfarbe beschichtet. Zwischen Mühlehorn und Mels wurde der Korrosionsschutz an 42 Masten erneuert. In Absprache mit dem Leitungspartner Rätia Energie (RE) konnten 24 der 1948 erstellten Tragwerke und Fundamentsockel zwischen Mulegns und Tinizong saniert werden. Für Mobilfunkanbieter wurden an neun Hochspannungsmasten Antennenanlagen montiert. Projekte Das Plangenehmigungsverfahren für den Umbau der Leitung zwischen Samstagern und Zürich schreitet nur zögerlich voran. Die durch das Eidg. Starkstrominspektorat anzusetzende Einigungs- verhandlung mit Einsprechern steht noch aus. Mit dem Entscheid der Leitungspartner RE und ewz, den 1998 bewilligten Leitungsabschnitt zwischen Bivio und Marmorera zu verlegen, können zwei Konfliktpunkte behoben werden. Die Vorbereitungsarbeiten für die Verlegung der Leitung sind im Gange. Für das Verteilnetz Mittelbünden wurde das Projekt für die Verlegung der 60-kV-Leitung aus der neuen Industrie- und Gewerbezone im Einzugsbereich des Bahnhofs Landquart ausgearbeitet und zur Plangenehmigung eingereicht. Die Genehmigung des Bauvorhabens vom Eidg. Stark- strominspektorat ist Ende dieses Jahres zu erwarten. Die Verlegung soll 2003 realisiert werden. Verteilnetz Zürich Betrieb und Leitstelle Mit der Inbetriebnahme des neuen Fernwirk- und Leitsystems TG 8000 sowie der Einrichtung einer externen Notleitstelle konnten die Anlagensicherheit gesteigert und die Betriebsüberwachungs- möglichkeiten der Hochspannungsanlagen weiter verbessert werden. Im Frühjahr wurde die Fernüberwachung und Steuerung der Gleichrichteranlagen für die Verkehrsbetriebe von der bisherigen Leitwarte Letten auf die zentrale Netzleitstelle im Hauptsitz Oerlikon umgeschaltet. Damit sind die mehrjährigen Anpassungs- und Erneuerungsarbeiten für die Konzentration der Betriebsführung an einem Ort – dem Hauptsitz in Oerlikon – abgeschlossen. Anlagen und Netze Mit diversen Studien wurden die Lastentwicklung, die Versorgungssicherheit und die Netzverfügbarkeit untersucht und Konzepte für die zukünftige Anspeisung der Stadt Zürich und die Neubau- und Erneuerungsbedürfnisse der Quartierunterwerke erarbeitet. Um die vorgeschriebenen Werte der Verordnung über nichtionisierende Strahlung einhalten zu können bzw. zu erreichen, wurden systematische Berechnungen an Trafostationen und Hoch- spannungsleitungen durchgeführt. Mit Messungen an Versuchsanordnungen wurden Konzepte für Sanierungen und zukünftige Neubauten von Stationen entwickelt. Im Unterwerk Irchel wurde nach einer eingehenden Zustandsuntersuchung die 150-kV-SF6- Schaltanlage revidiert. Dabei konnten wertvolle Erfahrungen bezüglich Vorgehen und Problematik bei der zustandsabhängigen Instandhaltung gesammelt werden. In den Unterwerken Fällanden und Samstagern wurden die Diesel-Notstromgruppen altersbedingt ersetzt. Auf Grund einer Störung an einem 220-/150-kV-Trafo im Unterwerk Auwiesen musste ein umfangreiches Programm für dessen Totalrevision (inklusive Ersatz des Anzapfschalters) vorbereitet werden. In 85 ewz-Transformatoren-, 2 Verteil-, 13 Gleichrichter- und 11 Hochspannungsbezüger- Kundenanlagen (HB) wurden periodische Wartungsarbeiten durchgeführt. Die Kompetenz der ewz- Mitarbeitenden konnte mit namhaften Wartungs- und Instandstellungsaufträgen von privaten HB- 15
Departement der Industriellen Betriebe Anlagen unter Beweis gestellt werden. Die systematische Inspektion der Transformatorenstationen und HB-Anlagen mittels einer Wärmebildkamera (Thermovision) wurde weitergeführt; diese Art der Untersuchung hat sich bestens bewährt. Messtechnik Über 12600 private Installationsaufträge für Zählermontagen konnten termingerecht erledigt und die 7143 amtlichen Zählerrevisionen vollständig abgebaut werden. Die Datenmigration der Geräteverwaltung von den bisherigen Werkdaten auf das neue System SAPIS-U verlief nicht völlig störungsfrei und konnte nur dank engagiertem Einsatz der beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bewältigt werden. Einige Problemfälle sind noch zu lösen. Investitionen Im Unterwerk Binz wurde der letzte der vier Transformatoren durch einen aus dem Unterwerk Katz stammenden ersetzt, die dazugehörigen 11-/22-kV-Transformatorenkabel-Verbindungen zur Schalt- anlage wurden vollständig erneuert. Im Unterwerk Frohalp liefen die mehrjährigen Erweiterungs- und Erneuerungsarbeiten mit den Aushub- und Rohbauarbeiten für die Erweiterung im Einschnitt Entlisberg an. Das letzte, 1,6 km lange Teilstück der 150-kV-Leitung Letten–Oerlikon aus dem Jahre 1954 wurde ersetzt und in Betrieb genommen. Im Mittel- und Niederspannungsnetz kamen 79 Bauprojekte zur Ausführung, davon 5 Netzer- neuerungen und -erweiterungen für Mittelspannung sowie 16 für Niederspannung. Im Zusammenhang mit Bauten an Transformatorenstationen und Anlagen von Mittelspannungskunden wurden insgesamt 17 Projekte abgewickelt. Für Telekommunikationsunternehmen konnten 39 Kundenaufträge realisiert werden. Bei Transformatorenstationen und Mittelspannungs-Kundenanlagen gelangten acht Neubauten, acht Umbauten sowie 12 Erweiterungen und zwei Provisorien zur Ausführung. Demontiert wurden fünf Stationen. Der Umbau der Gleichrichteranlage Hardgutstrasse konnte abgeschlossen und die Anlage in Betrieb genommen werden. Personal Der Personalbestand beträgt am 31.12.2002 820 Personen und hat gegenüber dem Vorjahr (794 Personen) um 26 Mitarbeitende zugenommen. Das Jahr 2002 war für das ewz in hohem Masse geprägt durch die Einführung des neuen Personalrechts, verbunden mit der strukturellen Besoldungsrevision. Die Anzahl Frauen unter den Beschäftigten des ewz hat sich von 9.6% im Jahre 1999 auf heute 12.8% erhöht. Das ewz möchte diesem Trend weiter Vorschub leisten und beteiligt sich an folgenden Projekten: In Zusammenarbeit mit der Jungen Wirtschaftskammer wird ein dreimonatiges Praktikum angeboten, welches den Frauen den Wiedereinstieg in die Berufswelt erleichtern soll. Als weiteres Ziel möchte das ewz den Frauenanteil auch in den Ausbildungsberufen erhöhen. Finanzielles Das Berichtsjahr 2002 war für das ewz wiederum von einer sehr erfolgreichen Geschäftstätigkeit geprägt. Einem Gesamtertrag von über 600 Mio. Franken (Voranschlag: 520 Mio. Franken) stehen Aufwendungen von 550 Mio. Franken (Voranschlag: 475 Mio. Franken) gegenüber. Die Mehraufwendungen beim Personal sind auf einen höheren durchschnittlichen Personalbestand bei den neuen, marktorientierten Geschäftsfeldern Energiedienstleistungen und Telekom zurück- zuführen. Die zunehmende Komplexität der Geschäftsprozesse, steigende Kundenanforderungen im Bereich Rechnungsstellung und eine deutliche Volumenzunahme erforderten auch bei den allgemeinen administrativen Aufgaben die Schaffung von zusätzlichen Stellen. Die Ausgaben für Werbung und temporäre Aktionen in Öffentlichkeitsarbeit liegen über dem 16
Departement der Industriellen Betriebe Voranschlag. Im Hinblick auf die Liberalisierung des Elektrizitätsmarktes, der Positionierung von Ökostrom, von neuen Geschäftsfeldern (z.B. Energiedienstleistungen, Netzdienstleistungen) und Energieeffizienz wurden im Berichtsjahr vermehrt Kommunikationsmassnahmen realisiert. Nach Ablehnung des Elektrizitätsmarktgesetzes im September 2002 wurden die Werbeausgaben reduziert. Die Energiebezugskosten von Partnerwerken sind wegen der Auflösung von betriebswirtschaftlich nicht mehr begründeten Rückstellungen erneut gesunken. Demgegenüber stehen höhere Kosten für Energiebezüge von fremden Werken, was auf eine zunehmende Handelstätigkeit und eine geringere Eigenproduktion zurückzuführen ist. Das ausgezeichnete Geschäftsergebnis wird zu einer höheren Belastung von Steuern und Abgaben führen. Die durch den Kanton verordnete Umstellung der Abschreibungsmethode führte im Berichtsjahr gegenüber dem Voranschlag zu einer Reduktion der Abschreibungssumme um über 50 Mio. Franken. Der Energieumsatz in den Versorgungsgebieten hat sich auf hohem Niveau stabilisiert. Die Preise haben nicht in dem Umfang angepasst werden müssen, wie anlässlich der Erstellung des Voranschlages befürchtet. Dazu beigetragen haben die hängige Beschwerde bezüglich der Kompetenzübertragung sowie die Ablehnung des Elektrizitätsmarktgesetzes. Der Umsatz aus Energiehandel liegt bedeutend höher als budgetiert. Das ausgezeichnete Ergebnis erlaubt eine allgemeine Einlage in die Energieausgleichsreserve von 52 Mio. Franken. Ausserdem werden für Rückvergütungen respektive einmalige Tarifanpassungen an Kundinnen und Kunden 50 Mio. Franken reserviert. Der Stadtkasse werden schliesslich 54 Mio. Franken übertragen, das sind fast 9 Mio. Franken mehr als im Voranschlag vorgesehen. Das Investitionsvolumen beträgt im Berichtsjahr insgesamt knapp 30 Mio. Franken (Voranschlag: 46 Mio. Franken). Nicht alle geplanten Vorhaben konnten realisiert beziehungsweise abgeschlossen werden. 17
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