Geschäftsbericht 2015 - CALIDA Group
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Dieser Geschäftsbericht kann bestimmte, in die Zukunft gerichtete Aussagen enthalten, die auf den gegenwärtigen Annahmen und Prognosen der Geschäftsleitung der CALIDA Holding AG beruhen. Verschiedene bekannte und unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die Performance der Gesellschaft wesentlich von den hier gegebenen Einschätzungen abweichen. Die CALIDA Holding AG übernimmt keinerlei Verpflichtung, solche zukunftsgerichteten Aussagen fortzuschreiben und an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen. Der Geschäftsbericht der CALIDA Holding AG erscheint in den Sprachen Deutsch und Englisch. Im Fall unterschiedlicher Interpretationen gilt der deutsche Text.
CALIDA im Berichtsjahr 4 CALIDA im Profil 9 Jahresrechnung 2015 CALIDA Gruppe 13 Jahresrechnung 2015 CALIDA Holding AG 54 Vergütungsbericht 2015 CALIDA Holding AG 63 Corporate Governance Bericht 2015 69
CALIDA im Berichtsjahr sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, Die CALIDA Gruppe hat sich im Jahr 2015, das für die Beklei- bei 1.20 zu verteidigen, hatte starke Auswirkungen auf dungsindustrie schwierig war, gut gehalten und ein solides die Gruppe. Da die CALIDA Gruppe drei Viertel ihres Resultat erzielt. Umsatzes im Euroraum erzielt, bedeutete eine Aufwer- tung des Schweizer Frankens um mehr als 12 Prozent Das Geschäftsmodell mit einem Portofolio von starken, ope- eine nominelle Umsatzreduktion von über 10 Prozent rativ autonomen Marken der Bekleidungs- und Sport-/Out- mit entsprechenden Auswirkungen auf den Ertrag. doorindustrie hat sich bewährt. Zum einen ergibt sich durch – Die Aufwertung des US Dollars zum Euro um mehr als die unterschiedlichen Währungs- und Konjunkturrisiken und 16 Prozent führte zu einer Verteuerung der Produktion auch durch die unterschiedliche Saisonalität in den verschie- und der Beschaffung aus dem Dollarraum. Diese Kurs- den Segmenten und Absatzmärkten eine natürliche Risikoab- entwicklung hatte im Berichtsjahr jedoch nur beschränkte sicherung. Zum andern ermöglicht die Erweiterung des Auswirkungen auf die CALIDA Gruppe, da vorausschau- Portfolios Wachstum in einem generell stagnierenden Markt. end ca. 80 Prozent des Dollarbedarfes zu einem Kurs von 1.24 abgesichert worden sind. Die wichtigsten finanziellen Kennzahlen entwickelten sich im – Der Schweizer Markt, der 17 Prozent des Umsatzes der Geschäftsjahr 2015 wie folgt: CALIDA Gruppe ausmacht, litt im Berichtsjahr unter dem – Aufgrund der starken Aufwertung des Schweizer Fran- sogenannten Einkaufstourismus. Viele Schweizer Konsu- kens war der Nettoumsatz von CHF 412.4 Millionen auf menten, insbesondere in den grenznahen Gebieten, pro- CHF 359.0 Millionen, d.h. um 12.9 Prozent rückläufig. fitierten vom tieferen Eurokurs und tätigten ihre Ein- Währungsbereinigt betrug der Rückgang 2.7 Prozent. käufe im Ausland. – Der Betriebsgewinn war um 20.8 Prozent rückläufig, von – Das Jahr 2015 war im gesamten Euroraum von einem CHF 27.2 Millionen auf CHF 21.5 Millionen. Der Ertrags- generell schwachen Konsum geprägt. Hauptgrund für rückgang von CHF 5.7 Millionen ist vollumfänglich auf die Zurückhaltung der Konsumenten waren politische, die negative Kursentwicklung im Verhältnis Schweizer wirtschaftliche und gesellschaftliche Ereignisse, die ver- Franken und Euro einerseits und Euro und US Dollar an- unsichert haben. Die wichtigsten waren: dererseits zurückzuführen. Die Umsatzrendite reduzierte o Die Terroranschläge im Januar und November in Pa- sich von 6.6 Prozent auf 6.0 Prozent. ris mit beträchtlichen Auswirkungen insbesondere in – Das Konzernergebnis reduzierte sich um 28.1 Prozent Frankreich, dem wichtigsten Absatzmarkt der von CHF 23.6 Millionen auf CHF 17.0 Millionen. CALIDA Gruppe – Der operative Cashflow mit CHF 18.3 Millionen (Vorjahr o Die Schuldenkrise in Griechenland im ersten Halbjahr CHF 19.5 Millionen) und die Netto-Liquidität mit 2015 CHF 32.4 Millionen (Vorjahr CHF 31.2 Millionen) blieben o Die Flüchtlingssituation mit Auswirkungen auf die trotz dem rückläufigen operativen Ertrag nahezu unver- Konsumstimmung in den meisten europäischen ändert. Märkten – Die Eigenkapitalquote erhöhte sich von 53.8 Prozent auf – Die Verlagerung des Konsums vom stationären in den 59.3 Prozent Onlinehandel führte zu einem starken Wachstum des – Der Personalbestand der Gruppe blieb im Berichtsjahr mit direkten und indirekten Umsatzes in den elektronischen 2’953 praktisch unverändert (Vorjahr 3’007). Vertriebskanälen. Dieses Wachstum führte zu eher stag- nierenden oder sogar rückläufigen Umsätzen in den sta- Trotz des schwierigen Umfeldes hat die CALIDA Gruppe tionären Vertriebskanälen. auch im Jahr 2015 in die Entwicklung ihrer Marken investiert und ist bestens gerüstet, um sich in dem immer intensiveren Die Divisionen der CALIDA Gruppe waren von diesen Ereig- Wettbewerb und einer sich weiter konsolidierenden und zu- nissen unterschiedlich betroffen: nehmend globalisierenden Industrie zu behaupten. CALIDA Division Die Entwicklung der CALIDA Gruppe wurde im vergangenen Jahr durch folgende Ereignisse geprägt: Die Marke CALIDA mit dem starken Heimmarkt Schweiz – Der Entscheid der Schweizerischen Nationalbank vom spürte die Aufwertung des Schweizer Frankens besonders. 15. Januar 2015, den Wechselkurs zum Euro nicht mehr Die Preise im Euroraum konnten nur teilweise und mit Verzö- 4
CALIDA im Berichtsjahr gerung an die neuen Wechselkurse angepasst werden, was MILLET Mountain Group sich auf die Ertragslage der CALIDA negativ auswirkte. Operativ hielt sich jedoch die CALIDA Division in diesem Die MILLET Mountain Group mit der Bergsportmarke Umfeld ausgezeichnet und erzielte einen währungsbereinig- MILLET, der Outdoormarke LAFUMA sowie der Skiwear- ten Umsatz, der zum Vorjahr praktisch unverändert blieb marke EIDER litt unter den insgesamt unvorteilhaften klima- (–0.2 Prozent). Überdies lieferte sie einen weiterhin ausge- tischen Bedingungen im Berichtsjahr. Sie litt überdies unter sprochen starken operativen Beitrag von CHF 35.6 Millionen, dem gegenüber dem Euro starken US Dollar, da zwei Drittel was einer Beitragsmarge von 27.7 Prozent entspricht und nur ihrer Beschaffung im Dollarraum (Asien) erfolgt, ihr Umsatz 0.8 Prozent unter derjenigen des Vorjahres (28.5 Prozent) aber mehrheitlich in Euro realisiert wird. Zudem waren im liegt. ersten Halbjahr noch die Folgen der Restrukturierung und Neupositionierung der Outdoormarke LAFUMA zu spüren, Im Berichtsjahr wurde bei der Marke CALIDA intensiv an was bei dieser zu einer einkalkulierten Umsatzreduktion von Projekten weitergearbeitet, um die Marke langfristig konkur- 21.8 Prozent führte. renzfähig zu halten und weiter zu entwickeln. Wichtige Fo- kuspunkte dieser Projekte waren die Stärkung der Marke bei Dank der Währungsabsicherung, der stark verbesserten ope- den Key Accounts im Heimmarkt Schweiz, die Optimierung rativen Effizienz und der Integration der drei Marken MILLET, des Storenetzwerkes der Marke mit nunmehr schon über 130 EIDER und LAFUMA am Standort Annecy konnten die nega- CALIDA Stores, die Weiterentwicklung des e-Commerce Be- tiven Auswirkungen im Berichtsjahr gut unter Kontrolle ge- reiches und die laufende Modernisierung und Optimierung halten werden. Der operative Beitrag reduzierte sich auf Euro der Kollektionen. 19.3 Millionen oder 19.5 Prozent vom Umsatz (Vorjahr 23.1 Prozent). Obwohl die MILLET Mountain Group damit die AUBADE Division gesetzten Ziele nicht erreicht hat, leistete sie doch einen soli- den Beitrag zum Resultat der CALIDA Gruppe. Die Marke AUBADE war von den Währungsturbulenzen praktisch nicht betroffen, da sowohl Umsatz, Kostenstruktur Die MILLET Mountain Group mit ihren drei Marken ist zu- und Produktion/Beschaffung zu über 90 Prozent im Eu- sammen mit der Division CALIDA die grösste Sparte der roraum erfolgen. Dagegen litt AUBADE mit einem Absatzan- CALIDA Gruppe. Insbesondere die Marke MILLET ist eine teil von zwei Dritteln in Frankreich unter dem schwachen Marke mit globalem Entwicklungspotential. Konsum in ihrem Heimmarkt. Das Berichtsjahr stand bei der MILLET Mountain Group noch Nach einem eher schwachen ersten Halbjahr mit einem Um- stark im Zeichen der Integration und der Neuausrichtung. Die satzrückgang von 2.0 Prozent hatte AUBADE ein deutlich drei Marken, die im Rahmen der Restrukturierung der stärkeres zweites Halbjahr. Dadurch konnte der Rückgang LAFUMA Gruppe unter einem Dach in Annecy zusammen- des Jahresumsatzes auf 1.0 Prozent reduziert werden; der geführt wurden, mussten ihre organisatorischen Prozesse operative Gewinnbeitrag von Euro 14.4 Millionen reduzierte aufeinander abstimmen, um Synergien zu realisieren. Die sich nur geringfügig auf 26.9 Prozent (Vorjahr 27.6 Prozent). Zentralisierung der europäischen Vertriebsorganisation wurde AUBADE bleibt damit weiterhin ausgesprochen ertragsstark. im Berichtsjahr abgeschlossen und Führungspositionen in den Bereichen Brand Management, Finanzen und Operations Die Marke hat seit dem Turnaround im Jahr 2009 regelmä- wurden neu besetzt. ssig den Umsatz und die Ertragskraft steigern können. Diese positive Entwicklung basierte jedoch vorwiegend auf dem Gleichzeitig wurde der Fokus im Jahr 2015 vermehrt auf die Heimmarkt Frankreich, während die Marke in den internati- Aktivitäten der MILLET Mountain Group in den Tochterge- onalen Märkten nur schleppend vorankam. Um die nachhal- sellschaften in den USA, Japan, Hong Kong und China gelegt. tige, langfristige Entwicklung der Marke AUBADE sicherzu- stellen, wurde im Berichtsjahr eine umfassende Die Organisation in den USA wurde umstrukturiert. Die Lo- Strategieüberprüfung durchgeführt. Dies führte Mitte 2015 gistik wurde ausgelagert und die administrative Struktur der zu wesentlichen Veränderungen in Kollektionsausrichtung, Umsatzgrösse angepasst. der Markenführung und Organisation mit dem Ziel, die At- traktivität der Marke AUBADE auch in den ausländischen In Hong Kong wurde die Tochtergesellschaft neu organisiert Märkten zu steigern. und ausgerichtet. In Japan, der grössten Vertriebsorganisa- 5
CALIDA im Berichtsjahr tion ausserhalb Frankreichs, wurde die Führung neu bestellt OXBOW Division und in China wurde der eigene reine Produktionsbetrieb zu einem kombinierten Produktions- und Vertriebsbetrieb um- Die Marke OXBOW musste sich in dem weiterhin äusserst organisiert. angespannten Surfwearmarkt behaupten. Nachdem im Vor- jahr die weltweit zweitgrösste Marke Billabong unter Weitere Fokuspunkte waren die Bereiche Retail, Outlet und grossem wirtschaftlichem Druck war, ging im Berichtsjahr die e-Commerce. Diese drei Bereiche tragen in der MILLET weltweite Nr. 1 unter den Surfmarken, die amerikanische Mountain Group 22.1 Prozent zum Umsatz bei. Dies ist deut- Quicksilver, in ein Nachlassverfahren. Dies belegt die nach lich weniger als bei den Marken CALIDA und AUBADE. wie vor äusserst schwierige Situation im weltweiten Surf- wearmarkt. Zudem beschafft OXBOW ihre Produkte in Das Augenmerk bleibt deshalb in den kommenden Jahren Asien, d.h. in US Dollar und erzielt die Umsätze ausschliess- auf der Entwicklung dieser Vertriebskanäle und zwar in Be- lich im Euroraum, zu über 90 Prozent in Frankreich. zug auf den Umsatz als auch der Profitabilität. Angesichts dieser Situation kann das erzielte Resultat mit ei- FURNITURE Division nem Umsatzrückgang von 12.0 Prozent und einem positiven Ertragsbeitrag von Euro 4.6 Millionen oder 17.7 Prozent Die FURNITURE Division, die Gartenmöbel unter der Marke (Vorjahr 22.0 Prozent) als Erfolg gewertet werden. LAFUMA herstellt und vertreibt, hatte 2015 ein ausgespro- chen erfolgreiches Jahr. OXBOW bleibt damit zwar die ertragsschwächste Marke der CALIDA Gruppe mit einem aber weiterhin knapp positiven Im zweiten Geschäftsjahr nach der Reorganisation der Ergebnis. LAFUMA Gruppe, im Rahmen derer die Sparte Gartenmöbel verselbständigt und in eine neugegründete Gesellschaft Nachdem der Surfwaremarkt insgesamt und die Marke überführt wurde, konnte ein organisches Wachstum von 8.3 OXBOW im Besonderen über mehrere Jahre Umsatzrück- Prozent auf Euro 35.3 Millionen erzielt werden. Gleichzeitig gänge zwischen 20–30 Prozent hatte hinnehmen müssen, wuchs der operative Beitrag leicht auf Euro 10.3 Millionen sind wir der Meinung, dass sich der Markt auf tiefem Niveau oder 29.3 Prozent vom Umsatz (Vorjahr 31.1 Prozent). zu stabilisieren beginnt. Die FURNITURE Division bleibt damit die ertragsstärkste Di- Starke Marken wie OXBOW haben dank ihrem Bekannt- vision der CALIDA Gruppe. Aufgrund der positiven Entwick- heitsgrad und dem eigenständigen Markenprofil das Poten- lung und des identifizierten Entwicklungspotentials insbeson- tial, sich wieder entwickeln zu können. Dazu braucht es ins- dere in den internationalen Märkten wurde die Division im besondere klar definierte Vertriebskonzepte und eine Berichtsjahr in den operativen Strukturen verstärkt. Zusätz- entsprechende Organisation. lich wurden Investitionen in die Bereiche Vertrieb, Marketing und Produktentwicklung getätigt. Gruppenmanagement Die FURNITURE Division ist in einer höchst interessanten Die CALIDA Gruppe hat nach der Übernahme der Mehrheit Nische der Gartenmöbelindustrie positioniert. Als Marken- der LAFUMA Gruppe in den Jahren 2013 bis 2015 das Grup- produkt im Premium Segment stellt sie faltbare und dadurch penmanagement systematisch ausgebaut und an die neuen platzsparende Produkte in einer rein europäischen Produk- Erfordernisse angepasst. tion her. Die Gruppe wird in Form einer Matrixorganisation geführt. Die Weiterentwicklung zielt auf ein „Trading up“ mit schritt- Die fünf operativen Divisionen – CALIDA, AUBADE, MILLET weisem Ausbau des Premium Segments sowie auf eine ge- Mountain Group, FURNITURE und OXBOW werden direkt zielte Entwicklung von internationalen Märkten mit Fokus durch die General Manager der Divisionen geführt. Gleich- auf Deutschland, Schweiz, Österreich, Benelux und den USA. zeitig werden die funktionalen Bereiche der Divisionen durch Im vergangenen Jahr profitierte die FURNITURE Division ei- funktionale Gruppenmanager unterstützt. Im Berichtsjahr nerseits von günstigen meteorologischen Bedingungen wurde das Gruppenmanagement, bestehend aus dem Chief (heisser und langer Sommer) und war andererseits nicht von Operations Officer, dem Chief Financial Officer und dem den Währungsturbulenzen betroffen. Head of Group Human Resources Officer noch durch einen 6
CALIDA im Berichtsjahr Head of Group Retail ergänzt. Zusammen mit dem Chief Die soeben begonnene Orderrunde für Herbst/Winter zeigt Executive Officer (CEO) verfügt die Gruppe über ein kleines eine ähnliche Tendenz, wobei aufgrund des vergangenen aber effizientes Team, das die General Manager der Marken schwachen Winters für die MILLET Mountain Group und den in ihrer strategischen und operativen Tätigkeit unterstützt. damit zusammenhängenden hohen Lagerbeständen im Han- del von einem etwas schwächeren Auftragseingang für diese Risikobeurteilung und strategische Entwicklung Division zu rechnen ist. Die CALIDA Gruppe ist mit ihren fünf operativen Divisionen Mit einer Stabilisierung der Währungssituation, trotz noch- solide in den verschiedenen Geschäftsfeldern, Segmenten malig negativem Einfluss des stärkeren US Dollar aufgrund und Märkten aufgestellt. Die identifizierten Risiken (Wäh- vorteilhafter Absicherungsgeschäfte im Berichtsjahr, gehen rung, Absatzkanäle und Kundenstruktur, Produktion und wir für das Jahr 2016 insgesamt von einer leicht positiven Beschaffung sowie Produktentwicklung) werden fortlaufend Geschäftsentwicklung aus. analysiert und proaktiv im Rahmen der regelmässigen Group Management Meetings auf Handlungsbedarf untersucht. CEO-Wechsel Das Gruppenmanagement stellt sicher, dass Synergien wahr- Wie bereits angekündigt tritt der langjährige CEO der genommen werden und dass die gruppenweiten Aktivitäten CALIDA Gruppe, Felix Sulzberger, am 1. April 2016 von sei- gut abgestimmt sind. ner Funktion zurück. Der Verwaltungsrat würdigt die ausser- ordentlichen Verdienste von Felix Sulzberger, der die Führung Im Berichtsjahr hat der Verwaltungsrat entschieden, den der Gruppe vor 14 Jahren in einer für das Unternehmen strategischen Fokus der Gruppe stärker auf die organische schwierigen Situation übernommen und es von einem tradi- Entwicklung der fünf Divisionen zu legen und bis auf Weite- tionellen Produktionsbetrieb zu einer marktorientierten und res die Möglichkeit externen Wachstums zurückzustellen. internationalen Bekleidungsgruppe entwickelt hat. Während Eine weitere strategische Priorität ist die Stärkung der Er- seiner Amtszeit konnten mit dem Ziel einer langfristigen tragskraft der erworbenen Divisionen der LAFUMA Gruppe. Wertsteigerung der Umsatz verdreifacht und eine nachhal- Während die FURNITURE Division die angestrebte Profitabi- tige, überdurchschnittliche Profitabilität erarbeitet werden. lität erreicht hat, ist dies bei der MILLLET Mountain Group Der Verwaltungsrat hat mit der Nachfolgeregelung die Kon- und bei OXBOW noch nicht der Fall. Die Stärkung der Er- tinuität in der Führung der CALIDA Gruppe sichergestellt. tragskraft dieser beiden Divisionen bleibt auch für die kom- Mit Reiner Pichler konnte ein bestausgewiesener Fachmann menden Jahre ein vorrangiges Ziel. mit grosser Erfahrung und einem erstklassigen Leistungsaus- weis in der internationalen Bekleidungsindustrie als CEO der Der Erwerb der Minderheitenanteile bei der an der Euronext CALIDA Gruppe gewonnen werden. in Paris kotierten Lafuma SA bleibt ein weiteres, mittelfristi- ges Ziel. Die vollständige Übernahme und der damit zusam- Der Verwaltungsrat wird den Übergang in der Geschäftslei- menhängende Rückzug der LAFUMA Gruppe von der Börse tung vom scheidenden CEO Felix Sulzberger an den desig- würden wesentliche administrative Vereinfachungen und nierten CEO Reiner Pichler eng begleiten. damit Kostenersparnisse bringen. Wir danken Ihnen, liebe Aktionärinnen und Aktionäre für Ihr Ausblick Vertrauen. Das Geschäftsjahr 2016 begann positiv mit einer soliden Dr Thomas Lustenberger Felix Sulzberger Umsatzentwicklung in den ersten Wochen des Jahres. Die Präsident des Verwaltungsrates Chief Executive Officer Auftragsbücher für die Frühjahr/Sommer Orderrunde sind im Wholesalebereich bei CALIDA, AUBADE und OXBOW zwar leicht unter Vorjahr, wir erwarten jedoch, dass dies durch steigende Umsätze im Sofortgeschäft und durch die Abver- käufe in den eigenen Retail-, Outlet- und e-Commerce Ka- nälen mehr als wettgemacht wird. Die MILLET Mountain Group und die FURNITURE Division haben Orderbücher, die für die Frühjahr/Sommerkollektion über Vorjahr liegen. 7
CALIDA im Profil Ausgewählte kennziffern 2015 2014 2013 2012 2011 (in Mio. CHF ausser Personal) Bruttoverkaufserlös 368.5 423.9 211.0 203.1 206.2 in % zu Vorjahr 86.9% 200.9% 103.9% 98.5% 96.6% nettoverkaufserlös 359.0 412.4 206.4 198.9 193.6 in % zu Vorjahr 87.1% 199.8% 103.8% 99.6% 96.0% Betriebsgewinn (eBit) vor einmaleffekten 21.5 27.2 23.4 22.2 24.7 in % vom Nettoverkaufserlös 6.0% 6.6% 11.3% 11.2% 12.7% Ausgewiesener Betriebsgewinn (eBit) 21.5 27.2 21.0 27.2 24.7 in % vom Nettoverkaufserlös 6.0% 6.6% 10.2% 13.7% 12.7% unternehmensgewinn 17.0 23.6 10.6 20.6 22.9 in % vom Nettoverkaufserlös 4.7% 5.7% 5.1% 10.4% 11.8% liquidität 56.4 63.2 75.2 73.9 43.1 Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten –11.0 –10.7 –23.3 – –0.3 Langfristige Finanzverbindlichkeiten –13.0 –21.3 –17.2 – –5.5 Bruttoverschuldung –24.0 –32.0 –40.5 – –5.8 nettoliquidität 32.4 31.2 34.7 73.9 37.3 operating cashflow 18.3 19.5 19.7 28.6 22.8 in % vom Nettoverkaufserlös 5.1% 4.7% 9.5% 14.4 % 11.8 % Free cashflow 1.5 –5.2 –16.7 37.9 –3.5 in % vom Nettoverkaufserlös 0.4% –1.3% –8.1% 19.1% –1.8% Kauf von Konzern- und assoziierten Gesellschaften – 7.0 21.2 – – Investitionen in Sachanlagen 7.3 8.8 4.6 6.2 16.7 Investitionen in immaterielle Anlagen 3.1 3.1 1.5 3.8 5.5 Abschreibungen und Wertminderungen 10.6 13.4 8.0 7.6 6.0 Eigenkapital (inkl. nicht beherrschende Anteile) 179.3 181.8 166.8 1) 133.1 119.2 Bilanzsumme 302.7 337.8 338.9 173.4 163.8 eigenkapitalquote 59.3% 53.8% 49.2% 76.8% 72.8% eigenkapitalrendite 9.4% 13.6% 7.0% 16.3% 20.9% Personalbestand per 31. dezember 2’953 3’007 3’116 1’586 1’490 1) Nicht beherrschende Anteile angepasst auf 40.1 % der Anteile an LAFUMA nach Abschluss des öffentlichen Kaufangebots im Januar 2014. 9
CALIDA im Profil Aktienkennziffern 2015 2014 2013 2012 2011 Anzahl Namenaktien mit Nennwert von je CHF 2.10 8’091’848 8’053’437 7’995’380 7’945’380 7’920’380 abzüglich Bestand eigene Aktien per 31. Dezember –2’200 –2’200 –2’200 –2’200 –3’956 Dividendenberechtigt per 31. Dezember 8’089’648 8’051’237 7’993’180 7’943’180 7’916’424 Ausstehende Optionen 213’532 153’943 144’000 164’000 154’000 nominalkapital (in CHF) 16’992’881 16’912’218 16’790’298 16’685’298 16’632’798 kennziffern pro namenaktie (Durchschnittliche Anzahl; in CHF) Bruttoverkaufserlös 45.61 52.85 26.89 25.59 26.20 Nettoverkaufserlös 44.44 51.41 26.33 25.06 24.60 Betriebsgewinn (EBIT) vor Einmaleffekten unverwässert 2.67 3.39 2.93 2.79 3.13 verwässert 2.66 3.38 2.92 2.78 3.12 Ausgewiesenes Betriebsgewinn (EBIT) unverwässert 2.67 3.39 2.63 3.43 3.13 verwässert 2.66 3.38 2.63 3.41 3.12 Unternehmensgewinn unverwässert 1.97 2.74 1.36 2.59 2.91 verwässert 1.97 2.74 1.36 2.58 2.90 Eigenkapital (Book Value per Share) 18.25 18.41 17.46 16.77 15.15 Dividende pro Namenaktie 1) 0.80 0.80 0.80 0.80 0.80 Börsenkurse Höchst 42.50 39.15 29.95 29.95 32.50 (in CHF) Tiefst 31.20 28.40 22.30 22.70 23.50 Jahresende 32.10 36.85 28.15 25.45 27.95 Börsenkapitalisierung Höchst 343.1 315.2 238.0 237.2 257.2 (in Mio. CHF) Tiefst 252.5 227.1 178.3 180.4 186.0 Jahresende 259.7 296.8 225.0 202.2 221.4 kurs-gewinn-Verhältnis 16.3 13.4 21.6 9.8 9.6 kurs-Buchwert-Verhältnis 1.8 1.6 1.4 1.5 1.8 kurs-umsatz-Verhältnis 0.7 0.7 1.0 1.0 1.1 Ausschüttungsrendite Höchst 1.9% 2.0% 2.7% 2.7% 2.5% Tiefst 2.6% 2.8% 3.6% 3.5% 3.4% Jahresende 2.5% 2.2% 2.8% 3.1% 2.9% Ausschüttungsquote 41.5% 29.2% 58.8% 30.8% 27.5% 1) 2015: Antrag des Verwaltungsrates an die Generalversammlung (bestehend aus Dividende und Nennwertrückzahlung). 10
CALIDA im Profil darstellung der konsolidierten erfolgsrechnung gemäss umsatzkostenverfahren 2015 2014 Veränderung Bruttoverkaufserlös 368’458 423’936 –13.1% nettoverkaufserlös 358’979 412’381 –12.9% Bruttoertrag (gross Profit) 201’131 228’052 –11.8% in % vom Nettoverkaufserlös 56.0% 55.3% operativer gewinnbeitrag 88’459 107’777 –17.9% in % vom Nettoverkaufserlös 24.6% 26.1% nicht allozierte operative kosten –66’921 –80’572 –16.9% in % vom Nettoverkaufserlös –18.6% –19.5% Betriebsgewinn (eBit) 21’538 27’205 –20.8% in % vom Nettoverkaufserlös 6.0% 6.6% Finanzergebnis, netto –783 718 unternehmensgewinn vor ertragssteuern 20’755 27’923 in % vom Nettoverkaufserlös 5.8% 6.8% ertragssteuern –3’766 –4’291 unternehmensgewinn 16’989 23’632 in % vom Nettoverkaufserlös 4.7% 5.7% 11
Jahresrechnung 2015 CALIDA Gruppe Konsolidierte Bilanz in CHF 1’000 Per 31. Dezember Anmerkungen 2015 2014 Flüssige Mittel 1 56’368 63’224 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2 38’590 47’543 Übrige kurzfristige Forderungen 3 11’232 18’225 Kurzfristige Finanzanlagen 7 1’655 1’957 Warenvorräte 4 79’230 86’003 Laufende Steuerguthaben 6’309 4’346 Aktive Rechnungsabrenzungen 4’551 3’894 umlaufvermögen 197’935 225’192 Sachanlagen 5 22’730 25’383 Immaterielle Anlagen 6 67’318 73’786 Langfristige Finanzanlagen 7 6’210 6’193 Übrige langfristige Anlagen 19 447 366 Latente Steuerguthaben 13 8’052 6’848 Anlagevermögen 104’757 112’576 AktiVen 302’692 337’768 Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 8 11’119 10’732 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 9 20’659 36’169 Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 10 15’789 31’303 Laufende Steuerverbindlichkeiten 1’491 3’421 Kurzfristige Rückstellungen 12 7’294 12’389 Passive Rechnungsabgrenzungen 11 31’057 15’586 kurzfristige Verbindlichkeiten 87’409 109’600 Langfristige Finanzverbindlichkeiten 8 13’046 21’318 Übrige langfristige Verbindlichkeiten 19 8’892 9’664 Langfristige Rückstellungen 12 3’673 6’387 Latente Steuerverbindlichkeiten 13 10’324 9’034 langfristige Verbindlichkeiten 35’935 46’403 Fremdkapital 123’344 156’003 Aktienkapital 16’993 16’912 Eigene Aktien –53 –53 Reserven 130’510 130’814 eigenkapital der Aktionäre der cAlidA holding Ag 147’450 147’673 Nicht beherrschende Anteile 15 31’898 34’092 eigenkapital 14 179’348 181’765 PAssiVen 302’692 337’768 Die Rechnungslegungsgrundsätze und Erläuterungen auf den Seiten 19 bis 51 sind ein integrierter Bestandteil dieser konsolidier- ten Jahresrechnung. 13
Jahresrechnung 2015 CALIDA Gruppe Konsolidierte Erfolgsrechnung in CHF 1’000 1. Januar – 31. Dezember Anmerkungen 2015 2014 nettoverkaufserlös 18 358’979 412’381 Gewinn aus Veräusserung von Anlagevermögen 14 64 Übriger betrieblicher Ertrag 3’300 3’102 Betriebsertrag 362’293 415’547 Warenaufwand und Fremdleistungen –133’532 –163’008 Personalaufwand 19 –109’068 –119’674 Übriger Betriebsaufwand 21 –87’422 –91’977 Abschreibungen und Wertminderungen 22 –10’605 –13’412 Verlust aus Veräusserung von Anlagevermögen –128 –271 Betriebsaufwand –340’755 –388’342 Betriebsgewinn 21’538 27’205 Finanzertrag 23 45 117 Finanzaufwand 23 –973 –1’236 Währungsdifferenzen 23 145 1’837 Finanzerfolg, netto –783 718 unternehmensgewinn vor ertragssteuern 20’755 27’923 Ertragssteuern 13 –3’766 –4’291 unternehmensgewinn 16’989 23’632 zurechenbar: den Aktionären der CALIDA Holding AG 15’916 21’999 den nicht beherrschenden Anteilen 1’073 1’633 Unternehmensgewinn pro Namenaktie in CHF 24 1.97 2.74 Verwässertes Unternehmensgewinn pro Namenaktie in CHF 24 1.97 2.74 14
Jahresrechnung 2015 CALIDA Gruppe Konsolidierte Gesamtergebnisrechnung in CHF 1’000 1. Januar – 31. Dezember 2015 2014 unternehmensgewinn 16’989 23’632 in die erfolgsrechnung umgliederbare Posten, nach steuern Im Eigenkapital erfasste Fremdwährungsumrechnungsdifferenzen –15’605 –3’369 Absicherungsgeschäfte 462 2’260 nicht in die erfolgsrechnung umgliederbare Posten, nach steuern Neubewertung Personalvorsorge 581 –7’610 total sonstiges ergebnis –14’562 –8’719 gesamtergebnis 2’427 14’913 zurechenbar: den Aktionären der CALIDA Holding AG 4’621 13’209 den nicht beherrschenden Anteilen –2’194 1’704 15
Jahresrechnung 2015 CALIDA Gruppe Veränderung des konsolidierten Eigenkapitals in CHF 1’000 Aktionäre der cAlidA nicht beherrschende eigenkapital der Umrechnungs- holding Ag differenzen reserven Gewinn- reserven reserven Kapital- Aktien- Anteile kapital kapital eigene Aktien eigen- 1. Januar 2014 16’790 –53 12’004 126’474 –15’894 122’584 139’321 18’735 158’056 Unternehmensgewinn – – – 21’999 – 21’999 21’999 1’633 23’632 Sonstiges Ergebnis – – – –6’029 –2’761 –8’790 –8’790 71 –8’719 Gesamtergebnis – – – 15’970 –2’761 13’209 13’209 1’704 14’913 Dividende aus Kapitaleinlagereserve – – –6’417 – – –6’417 –6’417 – –6’417 Kapitalerhöhung 1) 122 – 1’219 – – 1’219 1’341 – 1’341 Kapitaleinlagen durch nicht beherrschende Anteile – – – – – – – 4’965 4’965 Veränderung nicht beherrschende Anteile – – – – – – – 8’688 8’688 Aktienbasierte Vergütungen 2) – – 372 – – 372 372 – 372 Steuereffekten aus aktienbasier- – ten Vergütungen 3) – – –153 – –153 –153 – –153 31. dezember 2014 16’912 –53 7’025 142’444 –18’655 130’814 147’673 34’092 181’765 Unternehmensgewinn – – – 15’916 – 15’916 15’916 1'073 16’989 Sonstiges Ergebnis – – – 994 –12’289 –11’295 –11’295 –3’267 –14’562 Gesamtergebnis – – – 16’910 –12’289 4’621 4’621 –2’194 2’427 Dividende aus Kapitaleinlagereserve – – –6’465 – – –6’465 –6’465 – –6’465 Kapitalerhöhung 1) 81 – 938 – – 938 1’019 – 1’019 Aktienbasierte Vergütungen 2) – – 587 – – 587 587 – 587 Steuereffekten aus aktienbasier- – ten Vergütungen 3) – – 15 – 15 15 – 15 31. dezember 2015 16’993 –53 2’100 159’354 –30’944 130’510 147’450 31’898 179’348 1) vgl. Anmerkung 14 2) vgl. Anmerkung 20 3) vgl. Anmerkung 13 Die Reserven beinhalten gesetzliche Reserven von CHF 13’847 (2014: CHF 13’798), die nicht an die Aktionäre ausschüttbar sind. 16
Jahresrechnung 2015 CALIDA Gruppe Konsolidierte Geldflussrechnung in CHF 1’000 1. Januar – 31. Dezember Anmerkungen 2015 2014 unternehmensgewinn 16’989 23’632 Anpassungen für geldflussunwirksame Positionen – Ertragssteuern 13 3’766 4’291 – Abschreibungen und Wertminderungen 22 10’605 13’412 – Aktienbasierte Vergütungen 20 587 372 – Anpassung Vorsorgeaufwand 89 –17 – Verlust aus Veräusserungen von Anlagevermögen 114 271 – Finanzergebnis, netto 23 783 –762 Veränderungen Nettoumlaufvermögen und Rückstellungen – Restrukturierungsrückstellungen –1’570 –10’234 – Andere Rückstellungen –4’831 1’461 – Veränderung des Nettoumlaufvermögens –2’515 –9’663 Bezahlte Ertragssteuern –5’690 –3’312 geldfluss aus Betriebstätigkeit (A) 18’327 19’451 Erhaltene Zinsen 44 141 Kauf von Konzerngesellschaften – –7’039 Investitionen in Sachanlagen 1) 5 –7’646 –8’803 Investitionen in immaterielle Anlagen 6 –3’141 –3’126 Verkauf von Anlagevermögen 95 867 Gewährung von Aktivdarlehen –303 –637 Rückzahlung von Aktivdarlehen 543 384 geldfluss aus investitionstätigkeit (B) –10’408 –18’213 Bezahlte Zinsen –581 –1’159 Aufnahme Finanzverbindlichkeiten von Banken 1’370 11’185 Rückzahlung Finanzverbindlichkeiten von Banken/Obligationen –6’277 –13’016 Rückzahlung Finanzverbindlichkeiten von nicht beherrschenden Anteilen – –5’595 Dividende aus der Kapitaleinlagereserve (C) 14 –6’465 –6’417 Ausübung von Optionen aus aktienbasierten Vergütungen 1’019 1’341 Kapitaleinlagen durch nicht beherrschende Anteile – 1’343 geldfluss aus Finanzierungstätigkeit –10’934 –12’318 Einfluss der Wechselkursveränderungen auf den Bestand der flüssigen Mittel –3’841 –853 Veränderung der flüssigen mittel –6’856 –11’933 Bestand flüssige Mittel zu Jahresbeginn 63’224 75’157 Bestand flüssige mittel am Jahresende 1 56’368 63’224 Free Cashflow (A + B + C) 1’454 –5’179 1) Davon betreffen CHF 7’326 Zugänge im Berichtsjahr und CHF 320 Zahlungen für Zugänge im 2014. 17
Jahresrechnung 2015 CALIDA Gruppe Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung Die im Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung aufgeführten Werte sind in CHF 1’000 dargestellt, sofern keine anderen Anga- ben gemacht werden (Informationen zu Aktien- und Optionspreisen sowie Dividenden und Gewinne pro Aktie werden in CHF 1 ausgewiesen). geschäftstätigkeit Die CALIDA Gruppe ist eine global tätige Bekleidungsgruppe mit den Marken CALIDA, AUBADE, MILLET, EIDER, LAFUMA Out- door, LAFUMA Mobilier und OXBOW. Durch die Marken CALIDA und AUBADE zählt die CALIDA Gruppe heute zu den international führenden Anbietern von hoch- wertiger Tag- und Nachtwäsche und luxuriöser Lingerie. CALIDA und AUBADE werden in rund 70 Ländern über den gehobenen Fachhandel, führende Warenhäuser sowie eigene CALIDA Stores bzw. AUBADE Boutiquen vertrieben. Mit MILLET, EIDER, LAFUMA Outdoor, LAFUMA Mobilier und OXBOW verfügt die CALIDA Gruppe über spezialisierte Marken im Bereich hochwertiger Outdoor-Ausrüstung. Die traditionsreichen Unternehmen entwickeln Produkte für ambitionierte Alpinis- ten und Bergsportler, für anspruchsvolle Wanderer und Tourengänger sowie stilbewusste Geniesser im Garten. Die CALIDA Gruppe hat ihren Hauptsitz in Oberkirch (Schweiz) und beschäftigt insgesamt rund 3’000 Mitarbeitende. rechnungslegungsgrundsätze Allgemeines Der vorliegende konsolidierte Abschluss der CALIDA Gruppe wurde in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) und in Anwendung des Anschaffungskostenprinzips, mit Ausnahme von derivativen Finanzinstrumenten, die zu Marktwerten bewertet sind, erstellt. Die Berichterstattung erfolgt unter Annahme der Unternehmensfortführung und die konso- lidierte Jahresrechnung entspricht dem Schweizerischen Gesetz. Änderungen der rechnungslegungsstandards Das International Accounting Standard Board (IASB) hat bestehende Standards überarbeitet bzw. geändert. Folgende Neuerungen, Änderungen und Ergänzungen wurden ab dem Berichtsjahr 2015 für die CALIDA Gruppe anwendbar: IAS 19 Leistungsorientierte Pläne: Arbeitnehmerbeiträge / Änderungen Jährlicher Sammelstandards (zwei Zyklen) zur Änderung verschiedener IFRS mit dem primären Ziel, Verbesserungsprozess Inkonsistenzen zu beseitigen und Formulierungen klarzustellen. Sämtliche Anpassungen haben keine wesentliche Auswirkung auf die konsolidierte Jahresrechnung der CALIDA Gruppe. Das IASB hat weitere neue, beziehungsweise geänderte Standards und Interpretationen verabschiedet. Die folgenden Änderungen sind potenziell relevant und für Geschäftsjahre ab 2016 anzuwenden: Standard Beschreibung Inkraftsetzung Geplante Anwendung im Geschäftsjahr Jährlicher Sammelstandard zur Änderung verschiedener IFRS mit dem primären Ziel, Verbesserungsprozess Inkonsistenzen zu beseitigen und Formulierungen klarzustellen. 2016 1) IFRS 15 Erlöse aus Verträgen mit Kunden 1. Januar 2018 2018 2) IFRS 9 Finanzinstrumente 1. Januar 2018 2018 3) IFRS 16 Leasingverhältnisse 1. Januar 2019 2019 4) 1) Es werden keine bedeutenden Auswirkungen auf die Ergebnisse und die finanzielle Lage der CALIDA Gruppe erwartet. 2) Erste Analysen ergeben, dass der neue Standard Auswirkungen auf die Bereiche Kundenbindungsprogramme/Gutscheine und Retouren haben könnte. 3) Die Auswirkungen auf die konsolidierte Jahresrechnung sind noch nicht ausreichend zuverlässig bestimmbar. 4) Es wird erwartet, dass sich mit Einführung dieses Standards die Aktiven und die Verbindlichkeiten etwa im Umfang des diskontierten Wertes der in Anmer- kung "25. Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen" genannten Werte erhöhen. 19
Jahresrechnung 2015 CALIDA Gruppe Anhang konsolidierungsgrundsätze Die Konsolidierung basiert auf den nach einheitlichen Grundsätzen erstellten Abschlüssen der CALIDA Holding AG und ihrer Tochtergesellschaften per 31. Dezember 2015. Die konsolidierte Jahresrechnung der CALIDA Gruppe umfasst alle Gesellschaften, an denen die Gruppe stimmenmässig mit mehr als 50% beteiligt ist oder über die sie auf andere Weise die tatsächliche Kontrolle ausübt. Neuerworbene Gesellschaften werden ab dem Datum der Kontrolle konsolidiert. Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der sogenannten Akquisitionsmethode. Bei jedem Unternehmenszusammenschluss werden die Anteile ohne beherrschenden Einfluss am erworbenen Unternehmen ent- weder zum Fair Value oder zum entsprechenden Anteil des identifizierbaren Nettovermögens bewertet. Beim Unternehmenserwerb werden die identifizierten Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten eines Tochterun- ternehmens zum Fair Value im Erwerbszeitpunkt bewertet. Dabei wird ein beim Erwerb entstandener Goodwill aktiviert und jährlich mittels eines Impairmenttests auf seine Werthaltigkeit hin geprüft. Ein negativer Unterschiedsbetrag, der sich ergibt, wenn der Fair Value der identifizierten Nettoaktiven den Kaufpreis im Erwerbszeitpunkt übersteigt, wird direkt in der Erfolgsrechnung erfasst. Bei der Konsolidierung werden sämtliche Transaktionen, unrealisierte Gewinne und offene Positionen zwischen den konsolidierten Gesellschaften eliminiert. Bewertungsgrundsätze umrechnung von Fremdwährungen Die Jahresrechnungen von ausländischen Tochtergesellschaften werden in der entsprechenden Landeswährung erstellt, welche der funktionalen Währung der Tochtergesellschaft entsprechen. Die Umrechnung für Konsolidierungszwecke in Schweizer Franken ist wie folgt: Bilanz zu Jahresendkursen, Erfolgsrechnung und Geldflussrechnung zum durchschnittlichen Kurs des Berichtsjahres. Daraus resultierende sowie aus der Umrechnung von Gruppendarlehen mit Beteiligungscharakter in fremden Währungen entste- hende Umrechnungsdifferenzen werden im sonstigen Ergebnis erfasst. Im Zeitpunkt des Kontrollverlustes einer Tochtergesellschaft werden die kumulierten Umrechnungsdifferenzen vom sonstigen Ergebnis in die Erfolgsrechnung übertragen. Andere Kursdifferenzen, inklusive derjenigen aus Fremdwährungsbeständen und -transaktionen der normalen Geschäftstätigkeit, werden direkt in der Erfolgsrechnung erfasst. Goodwill- sowie Fair Value-Anpassungen des Buchwertes von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit Akquisitionen ausländischer Tochtergesellschaften werden als Aktiven und Verbindlichkeiten dieses ausländischen Geschäftsbe- triebs behandelt und zum Jahresendkurs des Berichtsjahres in Schweizer Franken umgerechnet. Umrechnungskurse per Bilanzstichtag Einheit 2015 2014 EUR 1 1.0826 1.2029 USD 1 0.9908 0.9896 HUF 100 0.3400 0.3937 GBP 1 1.4688 1.5372 TND 1 0.4877 0.5325 JPY 100 0.8200 0.8251 HKD 1 0.1278 0.1276 CNY 1 0.1526 0.1612 20
Jahresrechnung 2015 CALIDA Gruppe Anhang Umrechnungskurse im Jahresdurchschnitt Einheit 2015 2014 EUR 1 1.0676 1.2148 USD 1 0.9619 0.9154 HUF 100 0.3400 0.4060 GBP 1 1.4700 1.5071 TND 1 0.4892 0.5411 JPY 100 0.7900 0.8660 HKD 1 0.1241 0.1181 CNY 1 0.1542 0.1490 Fair Value Der Fair Value ist jener Preis, den man in einer gewöhnlichen Transaktion zwischen Marktteilnehmern am Bewertungsstichtag beim Verkauf eines Vermögenswerts erhalten würde oder bei der Übertragung einer Schuld zu zahlen hätte. Der Fair Value wird aufgrund von Börsenkursen oder durch die Anwendung anerkannter Bewertungsmethoden wie Optionspreis- modelle oder Diskontierung des erwarteten Cashflows bestimmt. Bilanz Flüssige mittel Die flüssigen Mittel enthalten Kassabestände, Bankguthaben sowie Sicht- und Festgelder bei Banken und ähnlichen Instituten, die eine ursprüngliche Laufzeit von weniger als drei Monaten aufweisen. Die Bewertung erfolgt zu Nominalwerten. Forderungen aus lieferungen und leistungen sowie übrige kurzfristige Forderungen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie übrige kurzfristige Forderungen werden zum ursprünglich fakturierten Betrag abzüglich allfälliger Wertminderungen bewertet. Neben Einzelwertberichtigungen für spezifisch bekannte Forderungsrisiken wer- den aufgrund von Erfahrungswerten Pauschalwertberichtigungen auf Basis der Altersstruktur der Forderungen gebildet. Das Delkredere auf Forderungen wird in einem separaten Konto erfasst und entspricht der Differenz zwischen dem Buchwert der Forderungen und dem aktuellen Gegenwert der daraus resultierenden künftig erwarteten Geldflüsse. Eine Forderung wird mit der Wertberichtigung verrechnet, wenn sie nicht mehr einbringbar ist. Die Veränderungen der Wertberichtigungen werden erfolgs- wirksam im Vertriebs- und Marketingaufwand erfasst. Warenvorräte Warenvorräte enthalten Rohmaterial, Halb- und Fertigfabrikate und Handelswaren. Warenvorräte werden nach dem Niederst- wertprinzip zu Anschaffungs- beziehungsweise Herstellkosten oder dem tieferen realisierbaren Nettoveräusserungswert bewertet. Rohmaterialien werden zu Einstandskosten nach der Durchschnittspreismethode, selbst erstellte Halb- und Fertigerzeugnisse zu Herstellkosten und Handelswaren zu Einstandspreisen ausgewiesen. Die Herstellkosten enthalten die Kosten des Materials, die Fertigungskosten und anteilige fixe Produktionskosten. Für unkurante oder demodierte Waren werden entsprechende Wertberichtigungen auf den Nettoveräusserungswert vorgenom- men. Der realisierbare Nettoveräusserungswert ist der geschätzte Verkaufspreis abzüglich Fertigstellungs- und Vertriebskosten. Dazu werden bei den Standardartikeln Reichweitenanalysen und bei den Saisonartikeln die Saisonalität berücksichtigt. Unreali- sierte Zwischengewinne aus gruppeninternen Lieferungen werden ergebniswirksam eliminiert. sachanlagen Grundstücke werden zu Anschaffungskosten bilanziert. Gebäude, Maschinen, Fahrzeuge und Betriebseinrichtungen werden zu Anschaffungskosten abzüglich aufgelaufener Abschreibungen und allfälliger Wertminderungen (Impairment) bilanziert. Abschrei- bungen werden nach der linearen Methode über die folgenden voraussichtlichen Nutzungsdauern berechnet: 21
Jahresrechnung 2015 CALIDA Gruppe Anhang Nutzungsdauer in Jahren Gebäude 5–40 Einrichtungen und Installationen 5–12 Maschinen 5–10 EDV-Anlagen und dazugehörige Betriebssoftware 3–5 Fahrzeuge 4–5 Mobiliar 3–10 Ladeneinrichtungen 3 Restwert, Nutzungsdauer und Abschreibungsmethode werden zum Jahresende überprüft und gegebenenfalls angepasst. Für eingetretene Wertminderungen werden Impairments erfasst. Die Gruppe hat keine Finanzierungsleasingverträge abgeschlossen. Reparaturen und Unterhaltsaufwendungen ohne wertvermeh- renden Charakter werden direkt der Erfolgsrechnung belastet. Gewinne oder Verluste aufgrund von Veräusserungen von Sachan- lagen werden in der Erfolgsrechnung gesondert ausgewiesen. goodwill Goodwill wird beim erstmaligen Ansatz zu Anschaffungskosten bewertet, der sich als Überschuss der übertragenen Gesamtgegen- leistung und den CALIDA zuzurechnenden anteiligen identifizierbaren Vermögenswerten und übernommenen Schulden bemisst. Goodwill wird als Aktivum mit unbestimmter Nutzungsdauer erfasst und nicht abgeschrieben, sondern jährlich oder bei Vorliegen von Indikatoren einem Impairmenttest unterzogen. immaterielle Anlagen Die Bilanzierung von Lizenzen, Software und Kundenstämmen erfolgt zum Anschaffungswert abzüglich aufgelaufenen Abschrei- bungen und allfälliger Impairments. Die Abschreibung wird nach der linearen Methode über die folgenden wirtschaftlichen Nut- zungsdauern berechnet: Nutzungsdauer in Jahren Kundenstamm 5–10 Lizenzen 3–5 Software 3–5 Kosten für Entwicklungsprojekte oder Software, die für das Unternehmen einen messbaren Nutzen über mehrere Jahre bringen, werden als immaterielle Anlagen aktiviert. Marken Markenrechte werden als immaterielle Anlagen mit einer unbestimmten Nutzungsdauer bilanziert, wenn es keine vorhersehbare Begrenzung der Periode gibt, in der das Aktivum voraussichtlich einen Nutzen für das Unternehmen erzeugen wird. Immaterielle Anlagen mit einer unbestimmten Nutzungsdauer werden nicht abgeschrieben, sondern jährlich einem Impairmenttest unterzogen. Schlüsselgelder Schlüsselgelder für Retail Stores werden, sofern dafür ein aktiver Markt und eine rechtliche Grundlage besteht, nicht abgeschrie- ben, sondern jährlich einem Impairmenttest unterzogen. Schlüsselgelder, die nicht rückzahlbar sind oder deren Rückzahlung von bestimmten Bedingungen abhängig ist, werden über die Laufzeit des Mietvertrags unter Einbezug von allfälligen Verlängerungs- optionen abgeschrieben. Wertminderung auf Anlagen (impairment) Die Werthaltigkeit von Sachanlagen und immateriellen Anlagen wird an jedem Bilanzstichtag beurteilt. Liegen Indikatoren einer nachhaltigen Wertminderung vor, wird eine Berechnung des erzielbaren Wertes für den einzelnen Vermögenswert durchgeführt (Impairmenttest). Erzielt der Vermögenswert keine von anderen Vermögenswerten unabhängigen Zahlungsmittelzuflüsse, erfolgt die Schätzung des erzielbaren Wertes auf Ebene der Cash Generating Unit, zu der der Vermögenswert gehört. Der erzielbare Wert 22
Jahresrechnung 2015 CALIDA Gruppe Anhang ist der höhere Betrag aus dem Fair Value abzüglich Veräusserungskosten und dem Nutzwert. Übersteigt der Buchwert eines Akti- vums den erzielbaren Wert, erfolgt eine erfolgswirksame Wertanpassung. Goodwill und immaterielle Vermögenswerte mit unbe- stimmter Nutzungsdauer werden jährlich mittels Impairmenttest auf Wertminderung untersucht und zusätzlich, wenn Indikatoren für eine Wertminderung vorliegen. Für Vermögenswerte, mit Ausnahme von Goodwill, wird an jedem Bilanzstichtag eine Beurteilung vorgenommen, ob Anhalts- punkte vorliegen, dass eine zuvor erfasste Wertminderung nicht mehr länger besteht oder sich verringert hat. Eine zuvor erfasste Wertminderung wird nur dann rückgängig gemacht, wenn sich seit der Erfassung der letzten Wertminderung eine Änderung der Annahmen ergeben hat, die bei der Bestimmung des erzielbaren Wertes herangezogen wurden. Finanzielle Vermögenswerte Finanzielle Vermögenswerte werden den folgenden zwei Kategorien zugewiesen: – Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte und derivative Finanzinstrumente – Darlehen und Forderungen Alle Käufe und Verkäufe von finanziellen Vermögenswerten werden am Tag erfasst, an dem sich die Gruppe zum Kauf oder Ver- kauf des Vermögenswerts verpflichtet. Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, sobald die Rechte auf Geldflüsse aus dem Vermögenswert abgelaufen sind oder übertragen wurden und die CALIDA Gruppe im Wesentlichen alle Risiken und Vorteile aus deren Besitz abgetreten hat. Derivative Finanzinstrumente Die CALIDA Gruppe nutzt Sicherungsinstrumente wie Devisentermingeschäfte oder Devisenoptionen zur Absicherung des Wech- selkursrisikos aus festen Verpflichtungen oder mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretenden geplanten Wareneinkäufen (Absicherung zukünftiger Zahlungsströme (Cashflow Hedge)). Derivative Finanzinstrumente werden zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses und zu jedem Bilanzstichtag zum Fair Value bewertet und als Vermögenswerte aktiviert, wenn ihr Fair Value positiv ist, oder als Verbindlichkeit passiviert, wenn ihr Fair Value negativ ist. Alle Fair Value Änderungen von derivativen Finanzinstrumenten werden erfolgswirksam erfasst, ausser die Voraussetzungen für Cashflow Hedge Accounting sind erfüllt. Dann wird der wirksame Anteil des Gewinns oder Verlusts aus einem Sicherungsinstru- ment im sonstigen Ergebnis erfasst, während der unwirksame Anteil sofort erfolgswirksam verbucht wird. Die im sonstigen Ergeb- nis erfassten Beträge werden in derjenigen Periode erfolgswirksam in den Warenaufwand umgebucht, in der die abgesicherte Transaktion ebenfalls das Periodenergebnis beeinflusst. Wird mit dem Eintritt der abgesicherten Transaktion nicht mehr länger gerechnet, werden die zuvor im sonstigen Ergebnis erfassten kumulierten Gewinne oder Verluste erfolgswirksam in den Finanzer- folg umgebucht. Darlehen und Forderungen Darlehen und Forderungen sind nicht derivative Vermögenswerte mit bestimmbaren Zahlungen, die nicht an einem aktiven Markt notiert sind. Sie werden im Umlaufvermögen gezeigt, wenn deren Fälligkeit zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag nicht über- steigt. Andernfalls werden sie im Anlagevermögen ausgewiesen. Darlehen und Forderungen werden nach der erstmaligen Erfassung zum Verkehrswert mittels der Effektivzinssatzmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Die finanziellen Vermögenswerte werden an jedem Bilanzstichtag auf Wertminderung überprüft. Bei objektiven Anzeichen für eine Wertminderung wie Konkurs, Zahlungsverzug oder sonstige bedeutende finanzielle Schwierigkeiten des Ausstellers beziehungs- weise des Darlehensnehmers wird dem Unternehmensergebnis eine Wertminderung belastet. Wenn bei Darlehen und Forderun- gen in einer nachfolgenden Periode der Verlust aus Wertminderung kleiner wird und dies objektiv einem nach der erfassten Wertminderung erfolgten Ereignis zugewiesen werden kann, so wird eine Wertaufholung erfolgswirksam in jener Periode erfasst, und zwar maximal im Umfang der zuvor gebildeten Wertminderung. 23
Jahresrechnung 2015 CALIDA Gruppe Anhang Finanzielle Verbindlichkeiten Finanzielle Verbindlichkeiten werden den folgenden zwei Kategorien zugewiesen: – Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten und derivative Finanzinstrumente – Andere finanzielle Verbindlichkeiten Derivative Finanzinstrumente Siehe Beschreibung im Abschnitt «Finanzielle Vermögenswerte». Andere finanzielle Verbindlichkeiten Finanzverbindlichkeiten umfassen Kredite und Darlehen. Finanzschulden werden bei Ersterfassung zum Fair Value bewertet, wel- cher in der Regel aus dem Auszahlungsbetrag nach Abzug von Transaktionskosten bestimmt wird. Nachfolgend werden Finanz- schulden zu den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, indem eine allfällige Differenz zwischen dem Auszahlungsbetrag (abzüglich Transaktionskosten) und dem Rückzahlungsbetrag über die Laufzeit der Ausleihung unter Anwendung der Effektivzins- methode im Finanzaufwand erfasst wird. Der in den folgenden zwölf Monaten fällige Gesamt- oder Teilbetrag einer Finanzschuld wird unter den kurzfristigen Verbindlich- keiten ausgewiesen. Liegt zum Bilanzstichtag eine verbindliche Zusage für die Verlängerung eines auslaufenden Darlehens vor, so wird die neue Laufzeit für die Klassierung berücksichtigt. Verbindlichkeiten aus lieferungen und leistungen Verpflichtungen aus Lieferungen und Leistungen werden eingangs zum Fair Value verbucht und nachfolgend zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. rückstellungen Rückstellungen werden gebildet, wenn die Gruppe eine rechtliche oder faktische Verpflichtung als Ergebnis eines vergangenen Ereignisses hat, deren Begleichung zu einem wahrscheinlichen Mittelabfluss führen wird und deren Betrag zuverlässig bestimmt werden kann. Aktienkapital Das Aktienkapital entspricht dem Nominalwert sämtlicher ausgegebener Namenaktien. kapitalreserven Über den Nominalwert der Aktien eingezahltes Kapital (abzüglich Transaktionskosten) und die Optionszuteilungen aus aktienba- sierten Vergütungen werden in den Kapitalreserven erfasst. eigene Aktien Eigene Aktien werden zum Anschaffungswert als Negativposten des Eigenkapitals ausgewiesen. Mehr- oder Mindererlöse aus Verkauf von eigenen Aktien werden in den Kapitalreserven erfasst. Erfolgsrechnung nettoverkaufserlös und ertragsrealisation Der Nettoverkaufserlös beinhaltet alle fakturierten Verkäufe an Dritte nach Abzug allfälliger Mehrwertsteuern, Mengenrabatte und anderer Erlösminderungen. Erträge werden verbucht, wenn Nutzen und Gefahr im Wesentlichen an den Käufer übertragen worden sind, die Höhe des Erlöses verlässlich bestimmt und die Zahlung als wahrscheinlich angenommen werden kann (z.B. bei der Warenübergabe im Laden oder bei Lieferung). 24
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