Geschäftsbericht 2016 - Sicherheitsdepartement - Geschäftsbericht 2016 Sicherheitsdepartement

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                                                                             Bild: Schutz & Rettung

       Geschäftsbericht 2016
       Sicherheitsdepartement

       Geschäftsbericht 2016 Sicherheitsdepartement                                   111
Inhaltsverzeichnis Geschäftsbericht Sicherheitsdepartement

1.      Vorwort                                                                              113
2.      Jahresschwerpunkte                                                                   114
3.      Kennzahlen Sicherheitsdepartement                                                    116
4.      Departementssekretariat, Dienstabteilungen                                           117
4.1     Departementssekretariat                                                              117
4.1.1   Aufgaben                                                                             117
4.1.2   Finanzkennzahlen                                                                     117
4.2     Stadtpolizei                                                                         117
4.2.1   Aufgaben                                                                             117
4.2.2   Jahresschwerpunkte                                                                   117
4.2.3   Allgemeine Kennzahlen                                                                120
4.2.4   Spezifische Kennzahlen                                                               121
4.3     Schutz & Rettung                                                                     121
4.3.1   Aufgaben                                                                             121
4.3.2   Jahresschwerpunkte                                                                   122
4.3.3   Allgemeine Kennzahlen                                                                123
4.3.4   Finanzkennzahlen                                                                     125
4.4     Dienstabteilung Verkehr                                                              126
4.4.1   Aufgaben                                                                             126
4.4.2   Jahresschwerpunkte                                                                   126
4.4.3   Allgemeine Kennzahlen                                                                127
4.4.4   Spezifische Kennzahlen                                                               128
4.5     Stadtrichteramt                                                                      129
4.5.1   Aufgaben                                                                             129
4.5.2   Jahresschwerpunkte                                                                   129
4.5.3   Spezifische Kennzahlen                                                               130
4.5.4   Allgemeine Kennzahlen                                                                130
5.      Parlamentarische Vorstösse                                                           132

112                                                  Geschäftsbericht 2016 Sicherheitsdepartement
1. Vorwort

                                                                 Ein weiterer Markstein im letzten Jahr war die Einrichtung der
                                                                 Grossbaustelle für die Verlängerung der Tramlinie 8 rund um
                                                                 den Bahnhof Hardbrücke. Die Dienstabteilung Verkehr instal­
                                                                 lierte nach der beidseitigen Sperrung der Geroldrampe und
                                                                 der Verringerung der Hardbrücke auf je eine Fahrspur zwi­
                                                                 schen Hardplatz und Bahnhof zahlreiche Umleitungen. Nach
                                                                 anfänglichen Staus wurde nachgebessert, bis sich der Verkehr
                                                                 auf den Hauptstrassen der Stadt wieder verflüssigte. Zudem
                                                                 überprüfte die Dienstabteilung Verkehr im Rahmen des Pro­
                                                                 jekts «Zebra-Safari» alle Fussgängerstreifen auf ihre Sicher­
                                                                 heit. Im Vordergrund stand dabei die Frage, wie gut sich Zu­
                                                                 fussgehende und Autofahrende gegenseitig sehen können.

                                                                 Am 25. September stimmten wir in Zürich über die «Änderung
                                                                 der Vorschriften über die Parkierungs- und Parkuhrkontrollge­
Dr. Richard Wolff (Bild: Sicherheitsdepartement)
                                                                 bühren» ab, womit ein viel und kontrovers diskutiertes Thema
                                                                 zu einem Abschluss kam. Die Vorlage wurde angenommen,
Die Wirtschaft gedeiht und in Zürich geht es vielen Men­         die neuen Tarife und Zonen werden am 1. April 2017 in Kraft
schen gut. Wir leben sicher und abgesichert in dieser Stadt,     gesetzt. Erstmals seit zwanzig Jahren werden also die Park­
fast scheint es so, als beträfe uns das Weltgeschehen nicht.     gebühren in den Hochtarifzonen der Innenstadt – neu auch
Im vergangenen Jahr sind aber Dinge geschehen, mit de­           einschliesslich dem Gebiet zwischen Escher-Wyss-Platz und
nen die wenigsten gerechnet haben: Die Briten votierten für      Bahnhof Hardbrücke – sowie im Zentrum von Oerlikon erhöht
den Austritt aus der EU und die Amerikaner stimmten eben­        und die Betriebszeiten angepasst.
so unerwartet für Donald Trump. Wer glaubte, die Zeiten für
Populisten und Nationalisten seien vorbei, reibt sich die Au­    Das Stadtrichteramt, das administrativ zum Sicherheitsde­
gen. Die Türkei und Polen sind im Umbruch, und niemand           partement gehört, hat sich letztes Jahr einer grundlegenden
weiss, in welche Richtung sich Frankreich bewegt. Und dann       Analyse unterzogen, die noch nicht abgeschlossen ist. Die
noch die islamistischen Terroristen – immer wieder schlagen      Strukturen und Prozesse werden untersucht, mit dem Ziel
sie zu, in schrecklicher Unregelmässigkeit. Gerade erst der      der Optimierung. Intern wurden neue Vorgaben etabliert und
Weihnachtsmarkt in Berlin, dann der Club in Istanbul, um nur     Schulungen durchgeführt. Zudem wurden die Erläuterungen
zwei der jüngeren Anschläge zu nennen. Und so wird immer         auf der Rückseite der Strafbefehle im Hinblick auf die ver­
wieder die Frage nach der Sicherheitslage in Zürich gestellt,    schiedenen Rechtsbehelfe ausführlicher formuliert. Nach aus-
wobei mir der Kontrast auffällt zwischen dem Gefühl, es gehe     sen tritt das Stadtrichteramt mit einer aufgefrischten Websi­
uns eigentlich gut in dieser Stadt, und den Eindrücken aus       te auf, auf der seine Funktion als Übertretungsstrafbehörde
der Weltpolitik.                                                 näher erklärt wird.

Richte ich den Blick auf die Arbeiten im Sicherheitsdeparte­     Mit der neuen «Standortstrategie» ist die Dienstabteilung
ment, fallen mir besonders jene Projekte auf, die meine Mit­     Schutz & Rettung gut auf Kurs. Weil die Stadt wächst, vor al­
arbeiterinnen und Mitarbeiter erfolgreich vorangebracht ha­      lem in den Randquartieren, brauchen die Rettungskräfte neue,
ben. Das Projekt «Polizeiarbeit in urbanen Spannungsfeldern»     dezentrale Wachen, von denen aus sie den Ort des Gesche­
(PiuS) hat im letzten Jahr Fahrt aufgenommen. Seinen Ur­         hens innert der geforderten zehn Minuten erreichen. Für die
sprung hat das Vorhaben in der Einsicht, dass in einer sich      erste neue Wache – die Wache Nord mit Zentraler Einsatz­
verändernden Gesellschaft auch die Polizei sich entwickeln       logistik (ZEL) – hat der Gemeinderat den Projektierungskre­
und neue Methoden prüfen muss. In den vier Teilprojekten         dit gesprochen, der Architekturwettbewerb wurde gestartet.
«Personenkontrollen», «Umgang mit Beschwerden», «Gewalt
gegen Mitarbeitende» und «Ton- und Bildaufnahmen» sind im        Ein Jahr nach der Volksabstimmung über die neue Gemein­
Jahr 2016 erste Analysen durchgeführt und die rechtlichen        deordnung konnte die Umbenennung des Polizeideparte­
Grundlagen für einen befristeten Versuch mit Körperkame­         ments in «Sicherheitsdepartement» vollzogen werden. Der
ras (Bodycams) für Polizistinnen und Polizisten erarbeitet und   neue Name hat für uns alle etwas Verbindendes, was man
vom Stadtrat verabschiedet worden.                               im Alltag auch spürt. An dieser Stelle danke ich allen Mitar­
                                                                 beiterinnen und Mitarbeitern für den beeindruckenden Wil­
Auch das Projekt «Nachtleben» ist im vergangenen Jahr einen      len, ihre Kraft und ihren Sachverstand jeden Tag aufs Neue
grossen Schritt weitergekommen. Im Herbst haben wir mit al­      für uns und für die Stadt Zürich einzusetzen. Vielen Dank für
len Beteiligten die Massnahmen ausgewertet, die an zwei Run­     die im Jahr 2016 geleistete Arbeit.
den Tischen von Anwohnenden der Langstrasse und Club­
betreibenden erarbeitet worden waren. Zwar sind nicht alle
Probleme des Nachtlebens verschwunden, aber die Konflikte
um Lärm und Littering haben sich entschärft und alle haben
erkannt, dass man nur mit einer Politik der kleinen Schritte
überhaupt vorankommt. Die Website «gute-nachtbarschaft.ch»       Stadtrat Dr. Richard Wolff
vereint neu alle Informationen für Beteiligte und Betroffene     Vorsteher des Sicherheitsdepartements
des Zürcher Nachtlebens.

Geschäftsbericht 2016 Sicherheitsdepartement                                                                               113
2. Jahresschwerpunkte

Nachtleben                                                         Beweissicherung innerhalb und ausserhalb der Stadien, um
Seit Sommer 2014 läuft das interdepartementale Projekt             gewalttätige Fans besser identifizieren und mit Bussen, Sta­
«Nachtleben», das seit dem Jahr 2015 auch ein strategischer        dion- und Rayonverboten oder mit Meldeauflagen sanktio­
Schwerpunkt des Stadtrats ist. Schwergewichtig verfolgt das        nieren zu können. Für die Anreise von Gästefans sollen Part­
Projekt die beiden Ziele,                                          nerschaften zwischen den Transportunternehmen und den
–– das Gleichgewicht an Ausgehorten (besonders bezüglich           Fanorganisationen oder den Clubs abgeschlossen werden.
   Lärm) unter Einbezug der direkt Betroffenen auszuhan­           Das «Good Hosting»-Konzept der Swiss Football League
   deln und                                                        soll zu einer Entspannung der Situation in den Stadien führen.
–– eine enge departementsübergreifende Zusammenarbeit
  zu etablieren.                                                   Der FCZ spielt in der Saison 2016 / 17 in der Challenge League;
                                                                   dies führte in der zweiten Jahreshälfte zu einer Verringe­
Im Jahr 2016 standen das Projekt «Runder Tisch Nachtleben          rung des Aufwandes für die Polizei im Zusammenhang mit
Langstrasse» und die Online-Plattform «gute-nachtbarschaft.ch»     Sportveranstaltungen.
als Meilensteine im Fokus.
                                                                   Polizeiarbeit in urbanen Spannungsfeldern
Runder Tisch Nachtleben Langstrasse:                               Grundlage des Projekts «PiuS» ist, dass sich die Stadtpoli­
Grundlage für den Runden Tisch war die Überzeugung, dass           zei Zürich bei der Erfüllung ihrer Aufgaben in einem urbanen
sich Wohnen und Feiern an der Langstrasse gegenseitig nicht        Raum bewegt, in dem verschiedene Lebens- und Sichtwei­
ausschliessen. Ziel ist eine bessere Vereinbarkeit der beiden      sen aufeinandertreffen, und sich daraus spezifische Fragen
Nutzungen. An drei Runden Tischen haben sich in den Jah­           ergeben.
ren 2015 / 2016 direkt Betroffene im Perimeter Zwinglistrasse/
Dienerstrasse zwischen Langstrasse und Kanonengasse ge­            Personenkontrollen geben immer wieder Anlass zu Vorwürfen
troffen. Anwohnende, Bar- und Clubbetreibende, Gewerbe­            an die Stadtpolizei, dass sie «Racial Profiling» betreibe. Der
treibende, Mitglieder des NachtStadtrats Zürich und Mitarbei­      Gemeinderat hat den Stadtrat aufgefordert, Möglichkeiten zur
tende der Stadtverwaltung haben dabei gemeinsam konkrete           Verhinderung von Racial Profiling zu prüfen (GR Nr. 2015/107
Massnahmen und Regeln erarbeitet und sie während eines             und 2015/216). Das Sicherheitsdepartement und die Stadtpo­
Jahres umgesetzt (u. a. Sensibilisierungs-Kampagne der Bars        lizei pflegen seit Jahren einen konstruktiven Umgang mit Be­
und Clubs, Versuch mit Pissoir auf der Piazza Cella). Zusam­       schwerden. Trotz des internen Feedbackmanagements und
menfassend kann gesagt werden, dass die Runden Tische in           der bereits bestehenden städtischen Ombudsstelle stellt sich
einer schwierigen Situation eine positive Entwicklung in Gang      die Frage nach einer weiteren unabhängigen Beschwerdestel­
setzen konnten. Auch wenn die Langstrasse nach wie vor ein         le. In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass Polizistinnen
belasteter Ort ist: Alle Beteiligten anerkennen den Sinn des       und Polizisten bei ihrer Arbeit vermehrt verbalen und teilwei­
Vorgehens und die geleisteten Anstrengungen zur Verbesse­          se sogar physischen Angriffen ausgesetzt sind.
rung der Situation. Die Wirkung bewegt sich im erwarteten
Rahmen. Ein Patentrezept im Umgang mit den problemati­             Diese teilweise zusammenhängenden Themenfelder führten
schen Begleiterscheinungen des Nachtlebens gibt es weder           den Vorsteher des Sicherheitsdepartements zur Lancierung
in Zürich noch in anderen Städten. Vielmehr sind auch in Zu­       des Projekts «Polizeiarbeit in urbanen Spannungsfeldern» mit
kunft eine Politik der kleinen Schritte und ein ständiges Dran­    folgenden Zielen:
bleiben und Lernen erforderlich.                                   –– Die Praxis der Stadtpolizei im Umgang mit Personenkon­
                                                                      trollen ist analysiert. Falls notwendig, stellt die Stadtpolizei
Online-Plattform «gute-nachtbarschaft.ch»:                             mit geeigneten Massnahmen sicher, dass keine Bevölke­
Die neue Website für Beteiligte und Betroffene des Zürcher             rungsgruppen übermässigen Kontrollen ausgesetzt sind.
Nachtlebens vereint Informations- und Kontaktangebote für ––Stärken und Schwächen der bestehenden Beschwerde­
die unterschiedlichen Frage- und Problemstellungen, die spe­       möglichkeiten sowie Vor- und Nachteile einer weiteren ex­
ziell im Nachtleben auftreten, insbesondere Lärm und Littering.    ternen Instanz sind geprüft.
Anwohnende, Partyfeiernde sowie Club- und Barbetreibende
                                                                ––Ausmass und Ursachen der verbalen und physischen Über­
werden auf der Plattform nicht nur angesprochen, sondern
                                                                   griffe auf Polizistinnen und Polizisten sind analysiert; die Zahl
sie waren zusammen mit der Stadtverwaltung sogar an der
                                                                   der Angriffe geht zurück.
Entwicklung der Website beteiligt. Neben der Stadtverwal­
tung haben auch Vertreterinnen und Vertreter der «Quartier­ In den vier Teilprojekten «Personenkontrollen», «Umgang mit
konferenz» (Dachverband der Quartiervereine), der Bar- und Beschwerden», «Gewalt gegen Mitarbeitende», «Bild- und
Clubkommission und des NachtStadtrats daran mitgearbei­ Tonaufnahmen» führen das Sicherheitsdepartement und die
tet. Die Website wurde im Dezember 2016 lanciert.               Stadtpolizei wissenschaftlich begleitete Analysen mit dem
                                                                Schweizerischen Kompetenzzentrum für Menschenrechte
Sport ohne Gewalt                                               (SKMR) der Universität Bern, der Rechtswissenschaftlichen
Im Rahmen der Konferenz der Kantonalen Justiz- und Poli­ Fakultät der Universität Zürich und dem Institut für Delinquenz
zeidirektoren (KKJPD) war der Vorsteher des Sicherheitsde­ und Kriminalprävention der ZHAW durch. Während in den ers­
partements an den Gesprächen mit den Vertreterinnen und ten drei Teilprojekten die Analysen im Jahr 2016 schon weit
Vertretern von Bewilligungsbehörden und Fussballverbänden fortgeschritten sind, musste für den wissenschaftlich beglei­
der Schweiz über die Umsetzung des «Hooligan-Konkordats» teten Pilotversuch mit sogenannten «Bodycams» zuerst ein
beteiligt. Die Schwerpunkte der Empfehlungen der KKJPD Reglement durch den Stadtrat erlassen werden. Der Versuch
von Anfang August lagen bei einer einheitlichen Regelung zur soll im Jahr 2017 beginnen.

114                                                                                    Geschäftsbericht 2016 Sicherheitsdepartement
Ausbildungszentrum Rohwiesen                                   Vom Polizei- zum Sicherheitsdepartement
Das Projekt für den Um- und Ausbau des Ausbildungszen- Am 22. November 2015 stimmte die Stimmbevölkerung der
trums Rohwiesen (AZR) ist auf Kurs. Folgende Teilschritte sind Stadt Zürich der Änderung der Gemeindeordnung zu – und
bereits umgesetzt worden:                                      damit auch der Umbenennung des Polizeidepartements in
–– Der Gemeinderat der Stadt Zürich hat am 14. Januar 2015 «Sicherheitsdepartement». Die Umbenennung wurde ange­
   einstimmig und ohne Enthaltungen mit 121 : 0 Stimmen strebt, weil das Polizeidepartement weit mehr umfasst als
   dem Projektierungskredit für das künftige Ausbildungszen­ die klassischen Polizeiaufgaben. Zum Polizeidepartement ge­
   trum zugestimmt.                                            hören die Dienstabteilungen Stadtpolizei, Schutz & Rettung
–– Ende Mai 2016 hat der Projektsteuerungsausschuss das Zürich – die die Feuerwehr, die Zivilschutzorganisation, den
  «Vorprojekt AZR» genehmigt.                                  Rettungsdienst (Sanität) und die Dienststelle für wirtschaftli­
                                                               che Landesversorgung umfasst – sowie die Dienstabteilung
–– Bis Sommer 2017 wird das «Bauprojekt AZR» erarbeitet und
                                                               Verkehr. Ferner ist das Stadtrichteramt dem Polizeideparte­
   die Weisung zuhanden des Gemeinderats und der Urnen­
                                                               ment administrativ unterstellt. Die vier Dienstabteilungen des
   abstimmung vorbereitet.
                                                               Departements lassen sich treffender unter dem Oberbe­
Die Arbeiten im Rahmen des Vorprojekts verliefen sehr kons­ griff «Sicherheit» zusammenfassen. Die Umsetzung fand am
truktiv. Die Vertreterinnen und Vertreter der Abteilung Schutz 1. Oktober 2016 statt.
& Rettung und der Stadtpolizei arbeiteten eng mit der Pro­
jektleitung (Amt für Hochbauten), der Immobilien-Bewirtschaf­
tung sowie den Architektinnen und Architekten zusammen.

Neue FIBAL-Struktur
Die städtischen Führungsstrukturen für besondere und aus-
serordentliche Lagen (FIBAL) wurden überarbeitet. Dabei
ging es um Präzisierungen der Verantwortlichkeiten der poli­
tischen Behörde, der Zuständigkeiten der verschiedenen Stel­
len der städtischen Verwaltung und der Organigramme der
Krisenstäbe. Die Weisung «Führung in besonderen und aus-
serordentlichen Lagen (FIBAL)» wurde vom Stadtrat am
26. Oktober 2016 genehmigt; sie tritt am 1. Januar 2017 in Kraft.

Geschäftsbericht 2016 Sicherheitsdepartement                                                                              115
3. Kennzahlen Sicherheitsdepartement

                                                                           2012                           2013                           2014                          2015                           2016
    Mitarbeitende total                                                    3 106                         3 121                          3 150                          3 155                        2 865 1
    davon Frauen                                                             935                            954                            995                         1 004                            798
    davon Männer                                                           2 171                         2 167                          2 155                          2 151                          2 067
    Ø FTE / Stw.-Ä.          2
                                                                           2 637                         2 649                          2 641                          2 645                          2 654
    Führungskader total                                                      650                            642                            638                            631                           621
    davon Frauen                                                                64                            65                             69                             69                             66
    davon Männer                                                             586                            577                            569                            562                           555
    Anstellungen mit Beschäftigungsgrad ≥ 90,00 % (Vollzeitstellen)
    Total                                                                  2 395                         2 376                          2 356                          2 342                          2 336
    Frauen                                                                   419                            422                            424                            419                           426
    Männer                                                                 1 976                         1 954                          1 932                          1 923                          1 910
    Frauen in %                                                             17,5                           17,8                           18,0                           17,9                          18,2
    Männer in %                                                             82,5                           82,2                           82,0                           82,1                          81,8
    Anstellungen mit Beschäftigungsgrad = 50,00–89,99 % (Teilzeitstellen I)
    Total                                                                    323                            373                            399                            393                           453
    Frauen                                                                   241                            266                            287                            280                           302
    Männer                                                                      82                          107                            112                            113                           151
    Frauen in %                                                             74,6                           71,3                           71,9                           71,2                          66,7
    Männer in %                                                             25,4                           28,7                           28,1                           28,8                          33,3
    Anstellungen mit Beschäftigungsgrad = 0,01–49,99 % (Teilzeitstellen II)
    Total                                                                    431                            416                            447                            482                          116 1
    Frauen                                                                   295                            287                            310                            338                              84
    Männer                                                                   136                            129                            137                            144                              32
    Frauen in %                                                             68,4                           69,0                           69,4                           70,1                          72,4
    Männer in %                                                             31,6                           31,0                           30,6                           29,9                          27,6
    Lernende
    Total                                                                       18                            20                             19                             19                             18
    davon Frauen                                                                12                            11                             10                             11                             10
    davon Männer                                                                  6                             9                              9                              8                              8

    Personalaufwand                                            378 747 458                    384 324 371                    386 747 566                    384 347 141                   382 900 662
    Sachaufwand                                                   74 508 865                    83 740 980                     69 282 102                     64 781 233                     67 400 235
    Übriger Aufwand                                            104 003 474                    109 276 180                    108 265 553                    109 319 915                   106 872 720
    Total Aufwand                                              557 259 797                    577 341 531                    564 295 221                    558 448 289                   557 173 617
    Bruttoinvestitionen                                           12 918 505                    24 949 928                     15 168 722                     13 795 680                     12 745 031
1
    Der Rückgang der Anzahl Mitarbeitende bzw. Anstellungen im Jahr 2016 ergibt sich aus der Umstellung im städtischen SAP-HCM und der damit zusammenhängenden Neudefinition der stellenwertbilden­
    den Mitarbeitendenkreise. Im SID werden dadurch die Dolmetscherinnen und Dolmetscher (Mitarbeitendenkreis 27) in dieser Auswertung nicht mehr mitgezählt.

2
    Bis 2015 wurde der Stellenwert-Äquivalent (Stw.-Ä.) und ab 2016 aufgrund der Umstellung auf SAP-HCM-Standard der FTE (entspricht dem Beschäftigungsgrad netto) ausgewiesen.

Definitionen:
In den jeweiligen Zahlen sind diejenigen Mitarbeitendenkreise berücksichtigt, die in den gesamtstädtischen Personalkennzahlen im Stadtratsteil genannt sind. Es werden alle Mitarbeitenden mit aktiver Anstellung
per 31. Dezember gezählt. Mehrfachanstellungen werden einzeln mit dem entsprechenden Beschäftigungsgrad ausgewiesen.

116                                                                                                                                       Geschäftsbericht 2016 Sicherheitsdepartement
4. Departementssekretariat, Dienstabteilungen

4.1 Departementssekretariat

4.1.1 Aufgaben                                                    Interessen im Auge zu behalten und den Ausgleich zu su­
                                                                  chen. Daneben sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des
Zentrale Aufgabe des Departementssekretariats ist es, den         Stabs in zahlreichen Projekten involviert. Die breite politische
Departementsvorsteher bei seiner Geschäftsführung zu unter­       Thematisierung städtischer Anliegen in der Sicherheitspolitik
stützen. Als Schnittstelle zwischen Politik, Verwaltung und Be­   wird mit einer transparenten, sachlichen und aktiven Kom­
völkerung hat das Departementssekretariat die verschiedenen       munikation unterstützt.

4.1.2 Finanzkennzahlen
 Beträge in Franken                                          2012            2013           2014            2015           2016
 Aufwand                                                 4 456 663      4 349 632      4 348 963       4 344 005      4 299 791
 Ertrag                                                    –75 460        –70 417       –109 411       –107 599        –121 041
 Saldo                                                   4 381 203      4 279 215      4 239 552       4 236 406      4 178 750

4.2 Stadtpolizei

4.2.1 Aufgaben                                                    Das im Kommissariat SOKO im Jahr 2015 für die Sommer­
                                                                  monate eingeführte Arbeitszeitmodell «AZM Nachtstadt» hat
Auf dem Gebiet der Stadt Zürich sind zwei Polizeikorps tä­        sich bewährt und zeigte Wirkung. Das Kommissariat SOKO
tig: die Kantonspolizei Zürich und die Stadtpolizei Zürich. Die   arbeitete deshalb auch im Jahr 2016 in den Monaten Mai
Aufgabenteilung zwischen den beiden Polizeikorps ist im Po­       bis September nach diesem speziellen Arbeitszeitmodell.
lizeiorganisationsgesetz vom 29. November 2004 geregelt.          Das SOKO ist in diesem Dienstturnus nachts an den Wo­
Im sicherheitspolizeilichen Bereich handelt die Stadtpolizei      chenenden mit doppeltem Mannschaftsbestand im Einsatz
ohne Einschränkungen. Im kriminalpolizeilichen Bereich stellt     und erreicht damit eine spürbar erhöhte Präsenz. Für das
sie die Grundversorgung sicher. Zur Bewältigung stadtspe­         Jahr 2016 wurden – wie im Vorjahr – drei befristete Schwer­
zifischer Kriminalität verfügt sie bei Verfahren im Zusam­        punkt-Einsatzgebiete definiert. In der Regel waren in diesen
menhang mit der Betäubungsmittelszene, mit Kinder- und            Gebieten bis zu dreissig Polizistinnen und Polizisten aus der
Jugendproblemen und dem Sexualmilieu über umfassende              Wache SOKO im Einsatz.
Ermittlungskompetenzen. Auch in den weiteren kriminalpo­
lizeilichen Belangen erfolgt die Erstaufnahme immer durch Schwerpunktgebiete:
die Stadtpolizei. Die Stadtpolizei Zürich arbeitet eng mit an­ 1. Aussersihl: Langstrasse, Hardbrücke, Badenerstrasse-Al­
deren städtischen Diensten zusammen, insbesondere mit              bisriederplatz, Sihlfeldstrasse
dem Sozialdepartement, dem Gesundheits- und Umwelt­ 2. City: Kreis 1
departement sowie dem Schul- und Sportdepartement. Die
                                                                3. Hot Spots während der Fussball-Europameisterschaft
Erfahrungen haben gezeigt, dass gesellschaftliche Proble­
me in den Städten nicht mit der Polizei allein, sondern nur Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die ver­
im Verbund mit anderen städtischen Diensten angegangen stärkte Nacht- und Wochenendpräsenz ein Erfolg war. Die
werden können.                                                  erhöhte Präsenz und die Dialogorientierung ermöglichten es
Für weitere Angaben: www.stadt-zuerich.ch/stadtpolizei          der Stadtpolizei, nachhaltig deeskalierend einzugreifen. Dank
                                                                dieses Vorgehens konnten zahlreiche Auseinandersetzungen
4.2.2 Jahresschwerpunkte                                        bereits beim Entstehen bereinigt und Delikte sowie Sachbe­
                                                                schädigungen verhindert werden.
Nachtleben (Nachtstadt)
In der Stadt Zürich ist die 24-Stunden-Gesellschaft Realität. Standortstrategie 2016–2035
Der öffentliche Raum wird Tag und Nacht genutzt, je nach Die im Jahr 2016 erarbeitete Standort- und Raumbedarfsstra­
Uhrzeit durch jeweils verschiedene Nutzergruppen mit un­ tegie (SRBS) bildet die erwarteten Entwicklungen bis ins Jahr
terschiedlichen Ansprüchen. An verschiedenen Orten in der 2035 ab. Diese langfristig ausgerichtete Strategie berücksich­
Stadt lösen diese unterschiedlichen Ansprüche immer wie­ tigt die Stadtentwicklung ebenso wie die sich ändernden Be­
der Nutzungskonflikte aus, insbesondere nachts an den Wo­ dürfnisse der Stadtpolizei Zürich und leitet den daraus zu er­
chenenden. Die Stadtpolizei reagiert mit einer erhöhten Prä­ wartenden Standort- und Raumbedarf ab. Ein wesentlicher
senz auf diese Entwicklung.                                     Pfeiler der SRBS ist die «Vision Sicherheitsabteilung 2025».

Geschäftsbericht 2016 Sicherheitsdepartement                                                                                  117
Der Stadtrat nahm die SRBS im Sommer 2016 zur Kenntnis.          Die iCops (Internet-Community-Polizeikräfte) der Stadtpoli­
Sie folgt dem Prinzip, die heute örtlich sehr dezentralen Or­    zei Zürich symbolisieren die moderne Form des Community-
ganisationseinheiten zusammenzufassen und daraus betrieb­        Policing und finden in der Internet-Community grossen An­
lichen Nutzen zu ziehen. Künftig soll die Stadtpolizei im We­    klang. Eleni Moschos ist die erste Frau in der Funktion eines
sentlichen an drei Standorten konzentriert werden:               iCop. Sie ist seit 1. Juli 2016 für die Stadtpolizei in den sozi­
––Amtshäuser I und II einschliesslich Stützpunkt City            alen Netzwerken präsent und wurde bereits Ende Jahr vom
                                                                 Magazin «Who is Who» zu einer der 200 prominentesten Zür­
–– Förrlibuck und Mühleweg einschliesslich Stützpunkt West
                                                                 cherinnen und Zürcher gewählt.
––«airgate» an der Thurgauerstrasse 40 einschliesslich Stütz­
   punkt Nord                                                    Polizeiarbeit in urbanen Spannungsfeldern (PiuS)

Die polizeiliche Grundversorgung auf dem ganzen Stadtge­ Teilprojekt 1: «Personenkontrollen»
biet soll mit drei Stützpunkten (City, West, Nord) erfolgen. Die Die Arbeit im Teilprojekt 1 stand im Zeichen der Analyse und
Bürgerinnen und Bürger werden dank der erzielten Synergi­ Klärung des Begriffs und der Praxis innerhalb der Stadtpoli­
en von einer verstärkten sichtbaren Polizeipräsenz profitieren zei. Im Mittelpunkt der Diskussionen lagen der Begriff «faire
(Revierpolizei). Zudem werden ihnen umfassend zuständige, und effektive Polizeiarbeit» sowie die damit verbundenen An­
während 24 Stunden geöffnete Anlaufstellen an zentralen forderungen und Auswirkungen auf die Polizeiarbeit. Im Aus­
Standorten zur Verfügung stehen. Aufgrund der für die kom­ tausch mit Polizeiorganisationen aus England, Deutschland
menden Jahre zu erwartenden Bevölkerungsentwicklung und Spanien lernte die Stadtpolizei neue Konzepte kennen
hat eine bessere Abdeckung der westlichen und nördlichen und fokussierte sich dabei auf die Themen «Racial Profiling»
Stadtteile durch zwei neue Stützpunkte Vorrang. Der Stütz­ und «Abgabe von Quittungen». Das Projektteam definierte
punkt City wird am bereits heute bestehenden Standort der verschiedene Themenfelder, die einen positiven Einfluss auf
Regionalwache im Amtshaus I realisiert.                            die Praxis der Personenkontrollen haben und die Professio­
                                                                   nalität des Handelns erhöhen sollen. Im Zentrum stehen da­
Für den Standort Mühleweg (Ersatz der heutigen Räumlich­ bei die Schwerpunkte:
keiten der Kriminalabteilung an der Zeughausstrasse) hat das –– Definition des Ablaufs einer Personenkontrolle
Amt für Hochbauten eine Gesamtleistungsstudie im selektiven –– Erhebung von Daten über Häufigkeit und Trefferquote von
Verfahren durchgeführt, aus der das Projekt der Architekten          Personenkontrollen
Penzel Valier AG als Sieger hervorging. Dieses Projekt ist für die
Weiterbearbeitung empfohlen. Der Stadtrat hat dem Gemein­ Das Schweizerische Kompetenzzentrum für Menschenrechte
derat den Antrag für einen entsprechenden Projektierungskre­ (SKMR) begleitet dieses Teilprojekt und die Stadtpolizei un­
dit unterbreitet. Der Bau soll im Jahr 2021 bezugsbereit sein.     terstützte die Analyse.

Nach Umsetzung der «Standortstrategie» wird die Stadtpo­ Teilprojekt 2: «Umgang mit Beschwerden»
lizei im Jahr 2035 über deutlich weniger Standorte verfügen. Im von einem wissenschaftlichen Projektleiter des Sicher­
Insgesamt können voraussichtlich an 25 Standorten entspre­ heitsdepartements geleiteten Teilprojekt 2 wird das Thema
chende Flächen zurückgegeben werden. Über Anzahl und «Umgang mit Beschwerden» bei der Stadtpolizei Zürich be­
Standorte der Quartierwachen wird zu gegebener Zeit auf arbeitet. Ziel des Teilprojekts ist die Prüfung der Frage, ob zu­
politischer Ebene entschieden. Der gesamte Flächenbedarf sätzlich zu den bestehenden internen Möglichkeiten und der
wird sich im ähnlichen Rahmen wie heute bewegen, jedoch Ombudsfrau allenfalls die Schaffung einer weiteren unabhän­
wird die Stadtpolizei aufgrund der optimierten Platzierung der gigen Beschwerdeinstanz sinnvoll sein könnte.
einzelnen Organisationseinheiten einen spürbaren betriebli­
chen Nutzen erzielen.                                          Die für eine fundierte Beantwortung dieser Frage erforderli­
                                                               chen Grundlagen werden massgeblich vom SKMR erarbei­
Social-Media-Strategie                                         tet. Die Stadtpolizei wirkt in diesem Teilprojekt unterstützend
Social Media sind für die Stadtpolizei Zürich im Jahr 2016 zu mit, insbesondere in Bezug auf operative und administrative
wichtigen Kommunikationskanälen geworden. Neben dem Abläufe sowie Zuständigkeiten und Kompetenzen. Interviews
Image-Aspekt hat insbesondere der taktische Einsatz von mit zahlreichen Polizeiangehörigen aller Stufen ergänzen die
Social Media an Bedeutung gewonnen. Sowohl bei Gross­ umfangreiche Analyse.
veranstaltungen als auch bei polizeilichen Grosseinsätzen
sind diese Kanäle unverzichtbar geworden. Der Hauptvor­ Teilprojekt 3: «Gewalt gegen Mitarbeitende»
teil liegt in der schnellen und direkten Kommunikation mit Aufgabe des Teilprojekts 3 ist es, Ausmass und Ursachen
der Bevölkerung.                                               von verbalen und physischen Übergriffen auf Polizistinnen
                                                               und Polizisten von Einzelpersonen und aus Gruppen heraus
Die Stadtpolizei Zürich wird in den sozialen Netzwerken als zu analysieren. Ziel ist es, die Zahl der Angriffe längerfristig
glaubhafte Stimme mit grosser Reichweite wahrgenommen. zu reduzieren.
Dies nicht zuletzt deshalb, weil sie ihre Social-Media-Kom­
munikation laufend weiterentwickelt. Erste Erfahrungen mit Schwerpunkt der Betrachtung ist die Gewalt aus Gruppen
authentischen und teilweise auch humorvollen Videos zeigen heraus, wie sie sich beispielsweise bei Demonstrationen
zum Beispiel, dass auf diese Weise rasch Hunderttausende oder bei Gruppen in Ausgehbezirken zeigen kann. Das Teil­
von Personen erreicht und die gewünschten Botschaften ver­ projekt startete im Juli 2016, der Abschlussbericht wird im
breitet werden können.                                         Jahr 2017 erwartet.

118                                                                                 Geschäftsbericht 2016 Sicherheitsdepartement
In einem ersten Schritt wurden die Ergebnisse vorhandener         intensiven Tagesgeschäft die Methoden im Bereich Desig­
Studien zur Thematik aus dem In- und Ausland analysiert. Die­     nerdrogen, Gesichtserkennung und 3D-Visualisierung weiter.
se Erkenntnisse fliessen in den weiteren Projektverlauf ein. Im   Der Fachbereich Wissenschaftlicher Forschungsdienst leis­
Rahmen von Interviews mit Polizeikräften, die in den letzten      tete im vergangenen Jahr seine Einsätze für die Entschärfung
Jahren von Gewalt betroffen waren, wird die individuelle Wir­     von Sprengmitteln im Rahmen des neu geschaffenen natio­
kung der erlebten Gewalt erfasst. Ausserdem sollen mittels        nalen Entschärfer-Konzepts.
der Interviews Handlungsdynamiken der Gewaltentstehung
und Gewaltausübung gegen Polizeikräfte aus Gruppen her­           Ein umfassender neuer Dienstleistungsvertrag mit dem Bund
aus identifiziert werden.                                         bildet unter anderem die Grundlage dafür, den bis anhin sepa­
                                                                  rat finanzierten und organisierten Fachbereich WFD (Wissen­
Teilprojekt 4: «Bodycams»                                         schaftlicher Forschungsdienst) vollständig in das Forensische
Im Berichtsjahr konnte die bisher fehlende rechtliche Basis       Institut Zürich zu integrieren und so die Dienstleistungserbrin­
für den vorgesehenen Pilotversuch «Einsatz von Bodycams»          gung auch in Zukunft flexibel den wachsenden Bedürfnissen
geschaffen werden. Gestützt auf die Datenschutzverordnung         der Auftraggeber anzupassen.
der Stadt Zürich hat der Stadtrat im Dezember 2016 ein Re­
glement für den im Jahr 2017 geplanten Pilotversuch erlas­        Informatik- und Kommunikationstechnologie
sen. Das Reglement wurde von der Stadtpolizei in enger Zu­        Mit der Erarbeitung einer Strategie für die Informatik- und
sammenarbeit mit dem Sicherheitsdepartement erarbeitet.           Kommunikationstechnologie (ICT) des Sicherheitsdeparte­
                                                                  ments bzw. der einzelnen Dienstabteilungen wurde im Jahr
Damit verfügt die Stadtpolizei über die rechtliche Grundla­       2016 eine wichtige Ergänzung zur städtischen IT-Strategie ge­
ge und klare Rahmenbedingungen, um in einem Pilotver­             schaffen. Basierend auf der Strategie legte die Stadtpolizei für
such den Einsatz von Bodycams zu testen. Diese sollen zum         die nächsten Jahre folgende Schwerpunkte fest:
Einsatz kommen, wenn die Stadtpolizei Privatpersonen im           ––Vereinfachung der Mobilität durch konsequenten Einsatz
öffentlichen Raum anhält oder kontrolliert, wenn eine straf­         der Technik
bare Handlung oder eine physische oder verbale Eskalation         –– Förderung der technischen Innovationen im Bereich der In­
unmittelbar bevorsteht. Die Bodycams sollen deeskalierend            tegration und Verarbeitung von Bild- und weiteren Daten­
wirken, das polizeiliche Handeln dokumentieren und präven­           quellen für die Gefahrenanalyse und Ermittlung
tiv gewalttätige oder verbale Übergriffe durch Privatpersonen
                                                                  –– Durchgehende Digitalisierung der relevanten Prozesse von
auf Polizeikräfte verhindern.
                                                                     der Person zum Archiv, vom Tatort zur Justiz
Die Stadtpolizei definierte zudem die konkrete Umsetzung          ––Optimierungen der ICT im Bereich der Informationssicher­
und evaluierte die für den Pilotversuch am besten geeigne­           heit, Anwenderschulung und Prozesse
ten Geräte. Es ist geplant, zwei verschiedene Systeme zu tes­
ten. Die Kameras werden in den Regionalwachen Aussersihl,         Die daraus abgeleiteten Handlungsfelder, Projekte und Mass­
City und Industrie sowie im Kommissariat SOKO zum Einsatz         nahmen werden in einem Handlungsplan visualisiert und lau­
kommen (je zwei Kameras). Der Gemeinderat genehmigte im           fend aktualisiert.
Rahmen des Budgets 2017 insgesamt 9000 Franken für die
Beschaffung der Kameras.                                          Releasewechsel Einsatzleitsystem
                                                                  Die Stadtpolizei nimmt Tag für Tag und rund um die Uhr Not­
Forensisches Institut                                             rufe entgegen. Pro Jahr gehen gegen 160 000 Notrufe ein.
Seit dem Jahr 2010 sind der ehemalige Wissenschaftliche           Daraus resultieren über 60 000 Spontan- und Alarmeinsät­
Dienst der Stadtpolizei und die ehemalige Kriminaltechnische      ze. Im Rahmen des Projekts RELS (Releasewechsel Einsatz­
Abteilung der Kantonspolizei zum Forensischen Institut Zü­        leitsystem) wird in den Jahren 2017/2018 das System zur Be­
rich (FOR) zusammengeschlossen. Die Fusion ist weitgehend         wältigung der Notrufe von Stadtpolizei (160 000 Notrufe) und
abgeschlossen, die kriminaltechnisch- und unfalltechnisch­        Schutz & Rettung (120 000 Notrufe) modernisiert. Im Vorder­
wissenschaftlichen Aufgaben werden auf hohem Niveau ein­          grund stehen dabei der Ersatz der Datenbanksoftware und
wandfrei erbracht. Die politischen Behörden von Kanton und        der Hardware sowie die Anpassung der Anwendungssoftware
Stadt Zürich arbeiten nach wie vor daran, die gesetzlichen,       an die aktuellen Bedürfnisse. Die aufwendigen Initialisierungs-
vertraglichen und finanziellen Voraussetzungen zu schaffen,       und Abstimmungsarbeiten zwischen Lieferant und Kunde (be­
um das FOR in die vorgesehene Rechtsform einer selbststän­        teiligte Dienstabteilungen, Fachabteilung und IT) konnten im
digen öffentlich-rechtlichen Anstalt zu überführen.               Berichtsjahr abgeschlossen werden. Das Projekt kann dem
                                                                  Stadtrat wie geplant Anfang 2017 vorgelegt werden.
Das Jahr 2016 war geprägt von rekordhohen Auftragszah­
len für alle Fachbereiche des FOR. Sowohl der Kriminaltech­
nische Einsatzdienst als auch der Fachbereich Kriminaltech­
nik waren aufgrund zahlreicher Einbrüche und Gewaltdelikte
sowie aussergewöhnlicher Todesfälle stark gefordert. Der
Fachbereich Unfälle/Technik wurde mit der Untersuchung
einer hohen Anzahl von Unfällen und technischen Brän­
den beauftragt, etwa im Zusammenhang mit den tragischen
Unfällen bei der Schweizer Luftwaffe. Die Spezialistinnen
und Spezialisten der Fachbereiche Zentrale Analytik und Au­
thentifizierung und Identifizierung entwickelten neben dem

Geschäftsbericht 2016 Sicherheitsdepartement                                                                                  119
4.2.3 Allgemeine Kennzahlen

                                           2012                             2013                        2014                     2015                    2016
                                                 Mass­                           Mass­                      Mass­                    Mass­                   Mass­
                                 Anzahl                          Anzahl                        Anzahl                   Anzahl                  Anzahl
                                                 nahmen                          nahmen                     nahmen                   nahmen                  nahmen
                                                        401                             301                     371                      461                     531
    Einbruchdiebstähle;
                                                         32                             212                     192                      182                      92
    Straftaten /                      6 031                           3 511                       3 876                     4 055                  3 101
                                                         43                              13                      13                       13                      13
    Massnahmen
                                                       3564                            2304                    2144                     3004                    2204
    Unzulässige
    Prostitution                                       5151                            5711                    3851                     5041                    3791
    (Strassenstrich);                   540              –2           1 140              22         746          32          793          62        861           22
    Verzeigungen /                                       –3                              –3                      –3                       –3                      –3
    Massnahmen
    Betäubungs­
                                                       7051                            7301                    7201                     7401                    7251
    mittelkriminali­
                                    11 475               –2          11 429              –2       9 211          –2         9 39 1        –2       8 160          –2
    tät; Straftaten /
                                                         –3                              –3                      –3                       –3                      –3
    Massnahmen
    Verkehrsdelikte; An­                                  –1                              –1                      –1                       –1                      –1
    zeigen / Massnah­               20 822               22          20 577              32      21 007           –2       19 712          –2     18 845           –2
    men                                                63***                           93***                   43***                    53***                   43***
    Jugendkriminalität;
                                        661            1721              537           1791         495        1661          523        1671        508         1951
    Angeschuldigte / Ar­
                                        324              –2              327             –2         340          –2          311          –2        324           –2
    restanten / Mass­
                                                         –3                              –3                      23                       –3                      –3
    nahmen
    Gewässer- und
    Umweltkriminalität;
                                        775                 –         1 432               –       1 645           –         1 828          –       2 080           –
    Anzeigen / Mass­
    nahmen
    Gezielte Aktionen in
                                        79**                –         128**               –       52****          –         153**          –       165**           –
    Brennpunkten
    Bewilligungs-
    pflichtige Fest­
                                      1 089                 –         1 116               –       1 057           –         1 140          –       1 200           –
    anlässe und
    Veranstaltungen
    Grosskontrollen
    und Razzien im
                                          15           1551               19           1251             7      1381              2      1151             4      1141
    Gastgewerbe;
    Nachtpatrouillen
    Notrufe                       157 982                   –      156 817                –     155 217           –      138 095           –     147 230           –
    Einsätze                       62 878                   –       58 220                –      56 460           –       57 610           –      59 100           –
    Ausgestellte
                                  852 991                   –      895 000                –    862 000            –      882 000           –    980 000*           –
    Ordnungsbussen
    Wegweisungen                      5 232                 –         2 572               –       1 879           –         2 159          –     2 972**           –

Defintionen:
1
     Spezialpatrouillen: schwerpunktspezifische Einsätze
2
     Aktionen: schwerpunktspezifische Massnahmen
3
     Kampagnen: schwerpunktspezifische präventive Massnahmen
4
     Beratungen
*    Provisorische Kennzahl
**   Wegweisungen bei verbotener Strassenprostitution auch ohne Verzeigung
*** Kampagnen der Abteilung Prävention im Bereich Verkehrssicherheit
**** Zeitspanne 1.1.–30.4.2014; danach wurde die Abteilung Brennpunkt umstrukturiert

120                                                                                                                    Geschäftsbericht 2016 Sicherheitsdepartement
4.2.4 Spezifische Kennzahlen

 Beträge in 1000 Franken                                          Saldoentwicklung in der laufenden Rechnung
 Rechnung                                                    2012                   2013                      2014       2015       2016
 Aufwand                                                  345 163              349 737                   349 069       343 445    341 882
 Ertrag                                                  –111 917            –111 424                  –118 522       –122 346   –124 258
 Saldo                                                    233 246              238 313                   230 547       221 099    217 624

Kommentar                                                   Ausgaben ausgewiesen. Zudem war die Ausgabendisziplin
Beim Aufwand hat der Unterbestand beim Polizeilichen As­ aufgrund des Spardrucks ausserordentlich hoch. Seit Januar
sistenzdienst zu tieferen Personalausgaben geführt. Die An­ 2016 wird bei der Kontrolle des ruhenden Verkehrs eine ver­
schaffung von Anlagen der automatischen Verkehrskontrol­ änderte Verzeigungspraxis angewandt (Aufhebung der bis­
le wird ab 2016 neu den Investitionen zugerechnet. Somit herigen Kulanzzeit von durchschnittlich zehn Minuten). Dies
werden nur noch die entsprechenden Abschreibungen als führte zu einem höheren Ordnungsbussenertrag.

Nachtstadt-Patrouille (Bild: Stadtpolizei)                        Einsatzzentrale Stadtpolizei (Bild: Stadtpolizei)

4.3             Schutz & Rettung

4.3.1 Aufgaben                                                    Ausserdem führt der Rettungsdienst Transporte von Verun­
                                                                  fallten und Kranken durch. An zahlreichen Grossveranstaltun­
Unter dem Dach der Dienstabteilung Schutz & Rettung Zü­           gen wie beispielsweise der «Street Parade» oder dem «Züri
rich (SRZ) sind Feuerwehr, Rettungsdienst, Zivilschutz, Feu­      Fäscht» gewährleistet er die sanitätsdienstliche Versorgung.
erpolizei sowie die Einsatzleitzentrale 144/118 und die Höhe­     In den Kantonen Zürich und Schaffhausen trägt SRZ die Ver­
re Fachschule für Rettungsberufe (HFRB) vereint. Als grösste      antwortung für die sanitätsdienstliche Führung bei nicht plan­
zivile Rettungsorganisation der Schweiz ist SRZ in die Notfall-   baren Grossereignissen. Mit den Kantonen Schwyz und Zug
und Katastrophenorganisation von Stadt und Kanton Zürich          bestehen Vereinbarungen zur Unterstützung mit Personal und
sowie des Bundes integriert.                                      Einsatzmitteln im Grossereignisfall.

Die Einsatzleitzentrale nimmt die Notrufe 118 und 144 ent­ Die Feuerwehr leistet rund um die Uhr Hilfe – nicht nur bei
gegen, alarmiert und disponiert Feuerwehren, Rettungsdiens­ Bränden, sondern auch bei Personenbergungen, Tierret­
te sowie weitere Einsatzkräfte von Zivilschutz und Partneror­ tungen, Öl- und Chemieunfällen, Sturm-, Schnee- und Was­
ganisationen. Das Dispositionsgebiet des Sanitätsnotrufs 144 serschäden, als Strahlenwehr sowie bei weiteren Rettungs­
umfasst die Kantone Zürich, Schaffhausen, Schwyz und Zug. aufgaben. Das Haupteinsatzgebiet der Feuerwehr von SRZ
Das Dispositionsgebiet des Feuerwehrnotrufs 118 erstreckt umfasst die Stadt Zürich sowie den Flughafen. In der Stadt
sich über den gesamten Kanton Zürich. Die Einsatzleitzen­ Zürich wird die Berufsfeuerwehr von der Milizfeuerwehr mit
trale nimmt jährlich über 120 000 Notrufe auf die Nummern etwa 420 Angehörigen unterstützt.
118 und 144 entgegen.
                                                              Der Zivilschutz der Stadt Zürich hilft bei natur- und zi­
Der Rettungsdienst von SRZ ist in der Stadt Zürich, auf dem vilisationsbedingten, lange andauernden Katastrophen
Flughafen, in zehn nördlichen und sieben südlichen Vertrags­ und Notlagen. Mit über 2000 Dienstpflichtigen unterstützt
gemeinden für die medizinische Notfallversorgung zuständig. er die professionellen Rettungskräfte und die Polizei, stellt

Geschäftsbericht 2016 Sicherheitsdepartement                                                                                           121
Betreuungsformationen für Altersheime sowie Grossanlässe         Rettungswagen während 24 Stunden mit zwei diplomierten
und erfüllt verschiedene andere Aufgaben zum Wohl der Ge­        Rettungssanitäterinnen oder Rettungssanitätern in Betrieb zu
meinschaft, etwa begleitete Patiententransporte im Rahmen        bringen. Der zusätzliche Aufwand wird durch die erwarteten
der Dienstleistung «Aktiv Plus».                                 Erträge aus Einsatzverrechnungen abgedeckt.

Die Feuerpolizei sorgt mit ihren Expertinnen und Experten        Pilotversuch zur Neuausrichtung der
dafür, dass in Zürich brandsicher gebaut wird und auch der       Verlegungstransporte
Brandverhütung in bestehenden Gebäuden und an Anläs­             Der SRZ-Rettungsdienst leistet neben Notfalleinsätzen auch
sen aller Art die notwendige Beachtung geschenkt wird. Zu­       Krankentransporte. Solche Verlegungen stabiler Patientinnen
dem führen die Mitarbeitenden der Feuerpolizei Kontrollen an     und Patienten zwischen Spitälern oder Pflege- und Rehabi­
Gebäuden und Freizeiteinrichtungen durch. Die Feuerpolizei       litationseinrichtungen sind für SRZ sowohl wirtschaftlich als
wendet bei ihren Tätigkeiten die internationalen, nationalen     auch personalpolitisch wichtig. Sie ermöglichen eine besse­
und kantonalen Erlasse an.                                       re Auslastung der Rettungsmittel, die für Notfälle vorgehal­
                                                                 ten werden müssen. Als Versuch wurden von Januar bis Juli
Die Höhere Fachschule für Rettungsberufe (HFRB) ist              bis zu zwei Teams ausschliesslich für Verlegungstransporte
zuständig für die einsatzorientierte Grundausbildung sowie       eingesetzt. Damit wurde eine Einsatzmöglichkeit für Mitarbei­
für die Fort- und Weiterbildung. Diese Dienstleistungen bietet   tende geschaffen, die – beispielsweise aus gesundheitlichen
sie auch Partnerorganisationen an, ganz nach dem Grund­          Gründen – temporär keine Notfalleinsätze mehr leisten können.
satz «Für Profis von Profis». Hinzu kommen städtische Auf­
gaben im Bereich Arbeitssicherheit (EKAS) und die präven­        Standortstrategie Schutz & Rettung
tive Arbeit in Kindergärten und Schulen. Der Betrieb und die     SRZ will den Auftrag auch für eine wachsende Stadt zuverläs­
Restauration des Ausbildungszentrums Rohwiesen mit der           sig erfüllen. Feuerwehr und Rettungsdienst sollen innert zehn
Vermietung von Übungsanlagen und Schulungsräumen so­             Minuten ab ihrer Alarmierung am Notfallort eintreffen. Dazu
wie weitere Dienstleistungen runden das Aufgabengebiet ab.       plant SRZ neue, dezentrale Wachen. Am 7. September 2016
                                                                 hat der Gemeinderat mit 115 : 0 Stimmen einem Projektie­
Im Bereich Zentrale Dienste sind die Abteilungen Material,       rungskredit von 5,6 Millionen Franken für eine neue Wache
Fahrzeuge, Immobilien, ICT, Recht und die Kanzlei zusam­         Nord mit Zentraler Einsatzlogistik zugestimmt. Der Architek­
mengefasst. Gemeinsam mit den Stabsbereichen Kommu­              turwettbewerb für das Bauvorhaben wurde gestartet. Die ge­
nikation & Marketing, Human Ressources Management und            plante Inbetriebnahme einer neuen Wache West dürfte sich
Finanzen erbringen sie ihre internen und externen Dienstleis­    wegen nötiger Abklärungen zur übrigen Nutzung des Areals
tungen im rückwärtigen Bereich.                                  bis ins Jahr 2025 verschieben. Die Erweiterung der bestehen­
Für weitere Angaben: www.stadt-zuerich.ch/srz                    den Wache Süd wird im Fall, dass aufgrund des Projektvolu­
                                                                 mens ebenfalls eine Volksabstimmung nötig wird, um rund an­
4.3.2 Jahresschwerpunkte                                         derthalb Jahre bis ins Jahr 2024 verschoben. Davon betroffen
                                                                 sind die Stadtkreise 2 und 9, in denen die Hilfsfristen im Ret­
Strategie SRZ 2013plus                                           tungsdienst bereits heute ungenügend eingehalten werden.
Auf Basis der Auswertung einer Ende 2015 durchgeführ­
ten Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiterbefragung nahm die          Organisationsentwicklung von Milizfeuerwehr und
Geschäftsleitung eine Zwischenbeurteilung zum Stand der          Zivilschutz
Strategieumsetzung vor. Die Umfrage zeigte eine Situations­      Seit Anfang 2016 ist der Zivilschutz in fünf Einsatzformatio­
aufnahme zu Befindlichkeit und Motivation der SRZ-Mitarbei­      nen organisiert. Diese werden gemeinsam mit einer oder zwei
tenden auf. Die Resultate wurden im SRZ-Intranet und an zwei     Milizfeuerwehrkompanien von je einem Regionenchef geführt.
Mitarbeitendenanlässen vorgestellt.                              Die Regionen Zentrum, Nord, Ost, Süd und West entsprechen
                                                                 dabei der künftigen Wachenstruktur gemäss Standortstrate­
92 % der Mitarbeitenden und 96 % der Kader erachten die          gie. Dementsprechend fanden auch die Wiederholungskur­
eigene Arbeit als sinnvoll. Das Aufgabengebiet wird als viel­    se des Zivilschutzes erstmals in den Einsatzformationen statt.
seitig und interessant angesehen. 87 % der Mitarbeitenden
und 91 % der Kader arbeiten gern bei Schutz & Rettung Zü­        Bei der Milizfeuerwehr wurden ab 1. Januar 2016 Kompe­
rich. Auftrag, Vision und Mission müssen aber noch fassbarer     tenzen und Mittel der bisherigen Spezialkompanie sowie die
und konkreter im Alltag gelebt werden. Die Führungsperso­        Brandkompanie Limmattal in der neuen Kompanie Zürich-
nen müssen sich ihrer Vorbildfunktion noch stärker bewusst       West zusammengeführt und die Mitglieder der Spezialkompa­
sein. Ausserdem wünschen sich die Mitarbeitenden rasche,         nie entsprechend ihrem Wohn- und Arbeitsort auf alle Brand­
transparente Informationen, mehr Mitwirkungsmöglichkeiten        kompanien verteilt.
und den regelmässigen gegenseitigen Austausch – auch über
Hierarchiestufen und Bereichsgrenzen hinweg.                     Mitarbeit im Projekt «Optimierung des Rettungswe­
                                                                 sens im Kanton Zürich» der Gesundheitsdirektion
Bedarf nach zusätzlichen Stellen im Rettungsdienst               SRZ engagierte sich weiterhin im Projekt, das die flächende­
Die Einsatzzahlen im Rettungsdienst steigen stetig, die Aus­     ckende Qualität der präklinischen Notfallversorgung im Kan­
lastungsgrenze der Einsatzmittel ist nahezu erreicht. Das        ton durch eine gute Mindestqualität der Rettungsdienste, ef­
Personal erledigt die anspruchsvollen Aufgaben unter einem       fiziente Mittelnutzung und kürzere Hilfsfristen verbessern will.
hohen zeitlichen Druck, die Stundensaldi steigen. Schutz &       Die Resultate der Vernehmlassung zu künftigen Qualitätsan­
Rettung hat deshalb für das Jahr 2017 10,2 Vollzeitstellen       forderungen an die bodengebundenen Rettungsdienste wur­
und den nötigen Kredit beantragt, um einen zusätzlichen          den aufbereitet und diskutiert. Die Machbarkeit und mögliche

122                                                                                 Geschäftsbericht 2016 Sicherheitsdepartement
Probleme bei einer Umsetzung des Dispositionskonzepts                                                     die Höhere Fachprüfung wurde der HFRB am 4. Novem­
«nächstgelegenes Fahrzeug und Spital» wurden an zwei Ta­                                                  ber 2016 bestätigt.
gen getestet, an denen die Einsatzleitzentrale ihre Dispositi­
onsvorgaben entsprechend umstellte.                                                                       Harmonisierung Berufsfeuerwehrlehrgänge in der
                                                                                                          Deutschschweiz
Kostenrechnung Höhere Fachschule für Rettungs-                                                            Der erste Berufsfeuerwehrlehrgang auf Basis der Anfang 2016
berufe (HFRB)                                                                                             abgeschlossenen Rahmen- und Leistungsvereinbarungen der
Sowohl SRZ-intern als auch bei der Rechnungsprüfungs­                                                     Städte Zürich, Bern, St. Gallen und Winterthur sowie des Kan­
kommission (RPK) und beim Gemeinderat besteht der Be­                                                     tons Basel-Stadt ist im Herbst gestartet. Die HFRB von SRZ
darf nach einer transparenten Darstellung der Kosten für die                                              übernimmt damit neu die Rolle der zentralen Schulbetreibe­
Bildungsangebote der HFRB. Nicht zuletzt im Zusammen­                                                     rin für die Berufsfeuerwehrausbildung in der Deutschschweiz.
hang mit dem geplanten Neubau des Ausbildungszentrums                                                     Auch die neu gegründete Berufsfeuerwehr Luzern wird ihre
Rohwiesen in Opfikon, das die HFRB beherbergt, soll sicher­                                               Mitarbeitenden künftig in Zürich ausbilden lassen.
gestellt werden, dass die Stadt Zürich Bildungsangebote für
Dritte nicht quersubventioniert. Die geforderten Kalkulationen Grossanlass «Züri Fäscht»
wurden zuhanden der RPK erstellt.                              Am «Züri Fäscht» vom 1. bis 3. Juli 2016 waren 830 Mitar­
                                                               beitende und zehn Rettungswagen zusätzlich zum normalen
Vorbereitungslehrgang zur Höheren Fachprüfung                  Schichtdienst im Einsatz. Auf dem Festgelände wurden acht
als «Diplomierte Führungsperson in Rettungs-                   Behandlungsstellen betrieben, zum raschen Patiententrans­
organisationen»                                                port auf der Limmat waren zwei Boote im Einsatz. Insgesamt
Im April 2016 startete die Pilotdurchführung des neuen wurden 560 Patientinnen und Patienten behandelt. Für die
Lehrgangs mit neunzehn Teilnehmenden aus den Berei­ Planung und Durchführung wurden 8750 Arbeitsstunden ge­
chen Feuerwehr, Rettungsdienst und Zivilschutz aus elf Or­ leistet. Die Logistik von SRZ stellte insgesamt fünfzehn Ton­
ganisationen. Die ersten Rückmeldungen sind positiv. Die nen Material bereit und sorgte im Anschluss für den Abbau
Akkreditierung des Lehrgangs durch die Trägerschaft für und die Retablierung.

4.3.3 Allgemeine Kennzahlen

    Einsätze Rettungsdienst                                                                        2012                    2013                    2014                    2015                    2016
    Einsätze in der Stadt Zürich                                                               25 848                   25 464                   24 687                26 415                   27 520
         davon mit Notarzt                                                                        1 351   1
                                                                                                                         1 545    1
                                                                                                                                                   1 596                 1 852                     2 112
    Einsätze ausserhalb der Stadt Zürich                                                         8 526                   8 846                     8 573                 9 201                     9 562
         davon mit Notarzt                                                                          7111                    5261                     946                 1 2192                    1 105
    Total                                                                                      34 374                   34 310                   33 260                  35 616                 37 082
1
     Bis und mit 2013 wurde die Anzahl der sogenannten K1-Einsätze (höchste medizinische Dringlichkeitsstufe) als Einsatz mit Notarzt ausgewiesen. Ab 2014 ist die effektive Anzahl Notarzteinsätze, unab­
    hängig von der Einsatzkategorie, ausgewiesen. Die Zahlen ab 2014 sind deshalb nicht mit den Vorjahren vergleichbar
2
    Im Jahr 2015 übernahm der Rettungsdienst von SRZ von Februar bis Dezember zusätzlich die notärztliche Abdeckung des Gebiets Horgen

Geschäftsbericht 2016 Sicherheitsdepartement                                                                                                                                                            123
Einsätze Feuerwehr                                                                         2012                   2013                   2014                   2015                    2016
     Brände                                                                                       587                    644                    660                     678                    600
     Brandmeldeanlagen                                                                          1 339                  1 241                  1 347                  1 171                  1 175
     Unfälle (Strassen, Strom, Bahn)                                                                69                     89                     60                      43                     70
     Elementarereignisse (Unwetter, Wasser)                                                       787                    777                    520                     570                    384
     Umweltgefährdung                                                                             421                    412                    380                     380                    379
     Firstresponder                                                                               147                    132                    261                     347                    230
     Tierrettungen/Insekten                                                                       213                    373                    430                     259                    552
     Weitere Hilfeleistungen/Rettungen                                                          1 113                  1 098                    999                     954                    905
     Dienstleistungen1                                                                          1 471                  1 352                  1 153                  1 389                  1 385
     Total                                                                                      6 147                  6 118                  5 810                  5 791                  5 680
1
     eu werden im Geschäftsbericht auch die Dienstleistungen der Feuerwehr aufgeführt. Es handelt sich dabei um im Voraus geplante Einsätze wie beispielsweise Verkehrsregelung oder Feuerwache an
    N
    Veranstaltungen durch Angehörige der Milizfeuerwehr

     Anrufe                                                                                     2012                   2013                   2014                   2015                  20162
     Notrufe 118 (Feuerwehr)                                                                  45 979                 43 943                34 404                 38 772                  25 805
     Notrufe 144 (Rettungsdienst)                                                           101 095                  99 459                99 330               107 108                   96 827

     Brandmeldeanlagen: Statusänderungen für
                                                                                              42 501                 47 193                44 312                 43 415                  38 982
     Wartung und/oder Umarbeiten

     Aufträge Krankentransporte                                                               30 984                 29 135                33 022                 38 393                  33 274
     Übrige Anrufe                                                                          300 245                319 703               195 7941               188 5671                146 264
     Total                                                                                  520 804                539 433               406 862     1
                                                                                                                                                                416 255     1
                                                                                                                                                                                        341 152
1
     eit 2014 werden bei den übrigen Anrufen nur noch die eingehenden Anrufe berücksichtigt und keine abgehenden Anrufe, z. B. im Rahmen von Rückfragen; die Zahlen ab 2014 sind deshalb nicht mit
    S
    den Vorjahreszahlen vergleichbar
2
    Im Jahr 2015 übernahm der Rettungsdienst von SRZ von Februar bis Dezember zusätzlich die notärztliche Abdeckung des Gebiets Horgen

     Dispositionen der                                    Feuerwehren                         Feuerwehren                        Rettungsdienste                     Rettungsdienste
     Einsatzleitzentralen                                 2015                                2016                               2015                                2016

     Stadt Zürich (inkl, Flughafen)                                             11 908                             11 273                                42 216                           44 642
     Übriges Dispositionsgebiet 1                                               13 839                             12 780                                62 631                           67 362
     Total                                                                      25 747                             24 053                            104 847                            112 004
1
    Das Dispositionsgebiet für die Notrufnummer 144 umfasst seit dem 1.1.2015 zusätzlich zu den bisherigen Kantonen Zürich, Schaffhausen und Schwyz neu den Kanton Zug

     Kennzahlen Zivilschutz                                                                     2012                   2013                   2014                   2015                    2016
     Zivilschutzangehörige (Istbestand)                                                         2 320                  2 205                 2 082                  2 094                   2 023
     Diensttage 1                                                                             10 360                 10 025                11 098                   7 660                   9 171
1
    Aufgrund der Vorgaben des Gemeinderats aus der Budgetdebatte wurde die Dauer der Wiederholungskurse im Jahr 2015 von drei Tagen auf das gesetzliche Minimum von zwei Tagen gekürzt

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