Tätigkeitsbericht 2016 - Die Gewerkschaft - Syna - die Gewerkschaft

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Tätigkeitsbericht 2016 - Die Gewerkschaft - Syna - die Gewerkschaft
Die Gewerkschaft

   Tätigkeitsbericht 2016
                      Bericht der Geschäftsleitung
an die Delegiertenversammlung vom 24. Juni 2017
Impressum
Herausgeberin:
Syna – die Gewerkschaft
Zentralsekretariat
Römerstrasse 7 / PF 1668, 4601 Olten
T 044 279 71 71
www.syna.ch

Redaktion:
Dieter Egli, Olivia Coray

Übersetzung:
Dieter Egli, Olivia Coray,
Germaine Monica Rusch (Frz. ➝ Dt.)
Pascale Giger (Dt. ➝ Frz.)

Layout:
Sandra Lebitsch

Druck:
LZ Print, Luzerner Zeitung AG

1. Auflage Mai 2017
Inhalt
I    Vorwort des Präsidenten                                                         2

II   Facts & Figures                                                                 3
1    Personal                                                                        3
2    Organigramm                                                                     4

III Regionen                                                                         5
     Deutschschweiz                                                                  5
1    Alpen                                                                           5
     Graubünden/Sarganserland, Ob- und Nidwalden, Oberwallis, Uri, Zug/Innerschwyz   5
2    Mittelland                                                                      9
     Bern, Deutschfreiburg, Luzern, Olten/Solothurn                                  9
3    Nordwest                                                                        12
     Aargau, Nordwestschweiz                                                         12
4    Ost                                                                             13
     Oberer Zürichsee, Ostschweiz, Zürich/Schaffhausen                               13
     Westschweiz                                                                     16
5    Romandie                                                                        16
     Freiburg/Neuenburg, Genf, Jura, Waadt                                           16

IV Sektoren und Branchen                                                             19
1    Dienstleistung                                                                  19
2    Gewerbe                                                                         22
3    Industrie                                                                       25

V    Gewerkschaftspolitik                                                            29
1    Delegiertenversammlung                                                          29
2    Umsetzung der Kongressthemen                                                    30
3    Lohnpolitik                                                                     31
4    Gesellschaftspolitik                                                            32
5    Vaterschaftsurlaub                                                              34
6    Altersvorsorge                                                                  36
7    Inländervorrang                                                                 37

                                                                                     1
I         Vorwort des Präsidenten
  Mit diesem Tätigkeitsbericht legen wir der De-
legiertenversammlung Rechenschaft über die
Aktivitäten von Syna im Berichtsjahr 2016 ab.
Nach den Kennziffern und dem Organigramm
berichten vor allem die Regionen und Branchen
über ihren gewerkschaftlichen Einsatz im ver-
gangenen Jahr. Das abschliessende Kapitel zeigt
thematisch auf, bei welchen Themen Syna sich
besonders eingesetzt hat und welche Themen im
Rahmen der Kommissionen und Fachstellen be-
handelt wurden.
  Jetzt, da ich dieses Vorwort schreibe, liegt das
Berichtsjahr schon in der Vergangenheit. Über-
lagert wird mein Blick zurück von den Eindrü-
cken der heutigen Unterschriftensammlung für
unsere Volksinitiative «Für einen vernünftigen
Vaterschaftsurlaub – zum Nutzen der ganzen Fa-
milie». An diesem nationalen Sammeltag Anfang
April sammelten wir in 14 Städten über 4000
Unterschriften. So kamen in wenigen Stunden
dank dem Einsatz von Syna und Travail.Suisse,
seinen Mitgliederverbänden und weiteren Orga-
nisationen insgesamt mehr als 8000 Unter-
schriften zusammen. 8000 Menschen an einem
Tag, die unsere Forderungen nicht nur ­hören,
sondern aktiv unser Anliegen unterstützen –          Arno Kerst                       Bild: Pascal Kemper
und ebenso wichtig: die heute ganz direkt auf
der Strasse oder online mit uns in Kontakt ge-       stirnigkeit. Wir arbeiten zusammen für mehr
kommen sind!                                         Solidarität und Gemeinwohl in unserer Gesell-
  Syna vertritt mit über 200 Mitarbeitenden die      schaft, und wir übernehmen gemeinsam Verant-
Interessen ihrer 60 000 Mitglieder. All diese Men-   wortung für die nachhaltigere Entwicklung
schen zusammen stehen für Syna. Es sind unsere       unseres Lebens auf dieser Welt.
Mitglieder und unsere Mitarbeitenden, die Syna         Bei dieser gemeinsamen Arbeit müssen wir uns
mit ihren Worten und ihrem Handeln ein Ge-           auch immer wieder von Mitstreiterinnen und
sicht geben. Wir zusammen sind Syna, wir zu-         lieben Kollegen verabschieden, weil sich ihr Le-
sammen bringen Syna vorwärts. Heute, an              benskreis geschlossen hat. Ihnen und ihren Hin-
einem gemeinsamen Sammeltag und auch 2016            terbliebenen sei an dieser Stille auch in Dankbar-
bei unzähligen Gelegenheiten. Dafür danke ich        keit gedacht.
euch von Herzen.                                       Auf dass das Lesen dieses Rechenschaftsbe-
  Dieser Tätigkeitsbericht gibt nur einen unvoll-    richts in uns allen positive Erinnerungen hervor-
ständigen Überblick über all die Aktivitäten, die    ruft und vor allem Mut und Lust auf neue ge-
2016 für und mit Syna stattfanden. Mit unserem       meinsame Taten zugunsten der Arbeitnehmen-
Engagement setzen wir uns für eine menschen-         den macht. Denn sie sind nötiger denn je!
würdige Arbeitswelt ein. Wir wehren uns gegen
Ungerechtigkeit, Profitmaximierung und Eng-                                     Arno Kerst, Präsident

    2
II Facts & Figures
1           Personal
 Syna beschäftigt 225 Personen in 18 Regionalsekretariaten in der ganzen Schweiz und im Zentral-
sekretariat in Olten. 83 von ihnen arbeiten Teilzeit. Unsere Mitarbeitenden stammen aus insgesamt
13 verschiedenen Nationen.

Personalbestand (Anzahl)                                                          Nationalität (Anzahl)
      225        220
                           197,9         193,7

                                                                       1.1.2017

                                                                       1.1.2016

                                                    49         46

    Mitarbeitende gesamt     in Vollzeitstellen   Kadermitarbeitende

Durchschnittsalter (in Jahren)                                                    Geschlecht gesamt (Anzahl)

                                                                                                               Frauen
                                                                                       99         126
                                                                                                               Männer

Durchschnittliche Betriebszugehörigkeit (in Jahren)                               Geschlecht Kader (Anzahl)

                                                                                                               Frauen
                                                                                       28          21
                                                                                                               Männer

Fluktuationsrate (DBA-Formel, in Prozent)

                                                                                                                        3
2
    Kongress

4
    alle 4 Jahre
                                                                                                            Präsidium
    I Gewerkschaftspolitik
    I Wahl Präsidium
                                             Kommunikation

    Delegiertenversammlung (DV)                                                                                            Assistenz
    mindestens 1x jährlich                   Personalabteilung                                                             I Geschäftsleitung
    I Statuten, Reglemente                                                                                                 I Zentralsekretäre/-sekretärinnen
    I Tätigkeitsbericht, Jahresrechnung
    I Wahl Basisvertretung Vorstand
                                                                                                                           Fachstellen Gesellschaftspolitik
                                            Sektorleitung         Sektorleitung          Sektorleitung                     I Rentner/-innen I Migration V
                                            Gewerbe               Industrie              Dienstleistung                    I Jugend         I Gleichstellung

    Vorstand (21)                           Vizepräsidium*        Vizepräsidium*         Vizepräsidium*
                                                                                                                                                                          Organigramm

    I 12 Basisvertreter/-innen
                                                                                                                           Leitung Finanzen
    I 9 Gewerkschaftsmitarbeiter/-innen
                                                                                                                           und Administration
      davon 5 GL + 4 V
                                           Zentralsekretäre/     Zentralsekretäre/     Zentralsekretäre/
                                           -sekretärinnen        -sekretärinnen        -sekretärinnen                                                Leitung Soziales
                                           Branchenleitung       Branchenleitung       Branchenleitung
    Verband
    – Branchen                                                                                                     Abteilungen                       Abteilungen
    – Kommissionen
      I Rentner/-innen I Migration                                                                                 I Administration                  FAR
      I Jugend         I Gleichstellung                                                                            I Buchhaltung                     ALK:
                                                                                                                   I Mitgliederverwaltung            I Zahlstellen
                                                                 Rechtsdienst          Juniorsekretär/-in
                                                                                                                   I EDV                             I Rechtsdienst
                                                                                                                   I Liegenschaftenverwaltung        I Buchhaltung
    Regionen                                                                                                       I Logistik/Empfang
    I regionale DV wählt Delegierte für
                                                                                                                   I Assistenz
      schweizerische DV und Kongress                                                                               I Werbeteam
    I Delegierte aus Sektionen wählen
      Regionalvorstand

                                                                                         Regionalverantwortliche
    Sektionen                                                                                                                        (Vertretung D-CH, W-CH, Migration)
    I Mitglieder wählen Sektionsvorstand                                             Regionalsekretäre/-sekretärinnen
    I mehrere Sektionen = Region                                                       und administratives Personal                                                 V

                         LEGENDE

                                 Organe               Organisationsstufen                        Geschäftsleitung                      Profistruktur

                                 Wahl                  entscheidet mit                  * von Amtes wegen                        V = Vorstand
III Regionen
Deutschschweiz                                            fordert. Für die erfolgreiche Zusammenarbeit
                                                          verdient das Team ein Dankeschön.
1      Alpen                                                Die Lohnverhandlungen bei Ems-Chemie wa-
                                                          ren einigermassen zufriedenstellend. Abge-
                                                          schlossen haben wir sie mit 1 Prozent Erhöhung
1.1    Graubünden/Sarganserland
                                                          individuell, wirksam für über 90 Prozent der Be-
Aus dem Regionalsekretariat                               legschaft. Auch beim Outlet in Landquart hatten
 Im Dezember 2015 konnten wir unsere neue Re-             wir Erfolg: Im April 2017 steigen die Mindestlöh-
gionalsekretärin Susanna Sabbadini herzlich               ne zwischen 0,6 und 0,8 Prozent.
willkommen heissen und damit als komplettes                 Ebenfalls erfolgreich waren wir auf der Strasse:
Gewerkschaftsteam ins Jahr 2016 starten. Mit              Rund 1400 Unterschriften für die Vaterschafts-
ihrer aufgestellten Art hat sich Susanna schnell          urlaub-Initiative haben wir gesammelt. Wir sind
in unser Team eingelebt. Ende des Jahres wech-            auf Zielkurs und sind uns sicher, dass wir unser
selte dann die Geschäftsführung der Paritäti-             Ziel von 2000 Unterschriften in Zusammen-
schen Berufskommission (PBK) in Ilanz: Gregor             arbeit mit unseren Sektionsvorständen errei-
Deflorin hat seine neue Stelle als Zentralsekretär        chen können.
für den Sektor Gewerbe in Olten angetreten. Sei-
ne kompetente Nachfolge trat bereits im Juli Gion         Im Kontakt mit Mitgliedern
Perito an. Gleichzeitig wechselten die Geschäfts-            Zum vierten Mal organisierte das Regionalse-
stellen derjenigen PBKs zu Syna, die er bis jetzt         kretariat in Zusammenarbeit mit der Sektion
bei Unia betreut hat. Herzlich willkommen, Gion!          ­Domat/Ems und Umgebung einen Regionalaus-
                                                           flug. Dieser führte die rund 70 Teilnehmenden
Mehr Mitglieder, etwas mehr Lohn                           im ­August in die 75-Jahr-Jubiläumsausstellung
 Wir konnten eine hervorragende Mitgliederent-             der Ems-Chemie. Auf über 1400 m2 zeigen rund
wicklung verzeichnen. Dank dem Einsatz aller               140 Fotografien und mehr als 300 historische Do-
stieg der Mitgliederbestand um 2,6 Prozent! Im             kumente, Requisiten und Produktbeispiele die
vergangenen Jahr haben wir für unsere Mitglie-             Firmengeschichte.
der rund 180 000 Franken in Rechtsfällen – im                Ende Oktober haben sich die Sektionen Chur
Arbeits- und Sozialversicherungsrecht – sowie              Bau, Calanda/Rätikon, Dreibünden und Print we-
verlorengegangene Pensionskassengelder einge-              gen fehlender Interessenten für den Sektionsvor-

Regionalausflug in die 75-Jahr-Jubiläumsausstellung der Ems-Chemie.                                Bild: Syna

                                                                                                        5
stand zur neuen Sektion Chur und Umgebung
zusammengeschlossen. Rund 50 Personen haben
an der Gründungsversammlung teilgenommen.
Mit diesem Zusammenschluss können wir die
Effizienz einer Sektion verstärken.

     Markus Roner, Regionalverantwortlicher,
und Irene Theus, administrative Mitarbeiterin

1.2 Ob- und Nidwalden                               Betreuen die Region Ob- und Nidwalden (von links): Urs
                                                    Gander, Isabelle Walker und Mario Rocha Sampaio.
Aus dem Regionalsekretariat                                                                     Bild: Syna
 Das Team Stans konnte mit Isabelle Walker, die
uns im 50-Prozent-Pensum verstärkt, die anste-      nusteuerung verbundene trübe Lohnherbst trug
henden Arbeiten besser verteilen und koordinie-     nicht zur positiven Stimmung bei der Arbeitneh-
ren. Diese Massnahme hat sich insbesondere bei      merschaft bei. Dass die Maler und Gipser ab 2018
der Bewirtschaftung unserer Mitgliederverwal-       in den Vorruhestand können, ist das Ergebnis
tung gelohnt. Als Nachfolger von Carlos Canosa      von jahrelangen und zähen Verhandlungen.
hat sich Mario Rocha Sampaio umfassend in die        In Zukunft müssen wir uns mit der Überalte-
anspruchsvolle Aufgabe als Betreuer der Immig-      rung der Gesellschaft auseinandersetzen. Das
rati eingearbeitet.                                 Personal in der Pflege und der Betreuung braucht
 Den Mitgliederbestand haben wir dank gros-         unbedingt zeitgemässe und attraktive Arbeits-
sem Effort von allen um 1 Prozent gesteigert. Das   modelle. Wir bleiben dran.
Kontingent von 1350 Unterschriften für die Va-
terschaftsurlaub-Initiative haben wir dank der      Unsere Mitglieder
Mithilfe von Basismitgliedern erreicht.               Der neu gewählte Regionalpräsident Thomas
 In Zusammenarbeit mit dem Rechtsdienst und         Wallimann hat sich mit seiner offenen und kol-
den Zentralsekretärinnen und -sekretären haben      legialen Art schnell in die Aufgabe eingearbeitet.
wir für unsere Mitglieder insgesamt 44 000 Fran-    Er setzte mit seinen Kenntnissen und seiner Er-
ken erkämpft. Auffällig ist, dass wir die meisten   fahrung bereits einige Akzente. Auf den Regio-
Beträge auf dem Rechtsweg einfordern mussten.       nalvorstand und seine Mithilfe an den Anlässen
Leider wird auch bei offensichtlichen Verfehlun-    war stets Verlass. So haben wir unseren Mitglie-
gen mehrheitlich der Rechtsweg gewählt, statt       dern einiges geboten: Das Seminar zur zweiten
nach einer güt­lichen Lösung zu suchen.             Säule stiess auf reges Interesse und wird wieder-
 Die Dienstleistungen des Regionalsekretariats      holt. Unsere Senioren besuchten das Festungs-
Stans nutzten die Menschen rege. Dank dem ge-       museum Fürigen. Der Regionalausflug führte
stiegenen Bekanntheitsgrad sind wir zu einer        uns ins Greyerzerland mit einer Besichtigung der
wichtigen Anlaufstelle geworden. Das Wachstum       Schaukäserei und dem Besuch des malerischen
der vergangenen Jahre macht sich bemerkbar.         Städtchens Bulle. Unsere Immigrati-Kollegen or-
                                                    ganisierten in gewohnter Manier ihre GV und
Gewerkschaftsarbeit                                 veranstalteten im Herbst eine «Spaghettata», an
  Arbeit in paritätischen Kommissionen, Unter-      der wir über die aktuellen Themen aus der
schriftensammlungen für einen Vaterschafts-         Arbeitswelt informierten.
urlaub, Lohnverhandlungen, Begleitung der             Der beliebte Regiopass wird rege genutzt, und
­M itglieder an den Schlichtungsverhandlungen,      Reservationen über die Website haben sich be-
 Mitgliederwerbung, Rechtsberatungen, Formali­      währt. An dieser Stelle ein grosses Dankeschön
 täten mit den Arbeitslosenkassen, RAV und Kon-     an alle – halten wir auch 2017 zusammen!
 kursämtern gehörten unter anderem zu unserer
 Arbeit im vergangenen Jahr. Der mit einer Mi-                          Urs Gander, Regionalsekretär

  6
1.3 Oberwallis                                       tiers de construction (ARCC) gegründet, die eine
                                                     Zusammenarbeitsvereinbarung mit dem Kanton
Schwierigere Wirtschaftslage                         unterzeichnet hat. Sie hat zum Ziel, die Mittel im
 Auch in unserer Region häufen sich die Anzei-       Kampf gegen unlauteren Wettbewerb und Lohn-
chen, dass sich die wirtschaftliche Situation ver-   dumping zu verstärken, und vereint alle paritäti-
ändert hat. Zurzeit reden wir vermehrt von Ent-      schen Kommissionen des Baugewerbes. Seit An-
lassungen und Arbeitslosigkeit, Arbeitsplätze        fang 2017 einsatzfähig, arbeitet sie eng mit der
werden abgebaut, Familien verlieren ihr Er-          kantonalen Beschäftigungsinspektion (KBI) zu-
werbseinkommen. Und gleichzeitig will man            sammen. So wird die Vollzeit-Koordinatorin der
auch bei den Sozialausgaben sparen.                  ARCC in den Räumlichkeiten der KBI arbeiten
                                                     und vom Zugang zu deren Datenbank profitieren.
Erfolgreiche Vertragsverhandlungen                   Zusätzlich kontrollieren sechs neue Inspektoren
 Nachdem die Verhandlungen vom Spital Wallis         die Arbeitszeiten vor allem am Wochenende. Na-
im Sommer wegen Uneinigkeit bei verschiede-          türlich werden auch vermehrt entsandte Arbeit-
nen Artikeln unterbrochen worden waren, konn-        nehmende und ausländische Firmen kontrolliert.
ten sie im Herbst in einem konstruktiven Klima       Wegen unlauteren Wettbewerbs und Lohndum-
weitergeführt werden. Nach mehreren Runden           pings entstehen finanzielle Verluste, die mit 1,2
einigten sich die Sozialpartner schliesslich. Von    Milliarden Franken pro Jahr veranschlagt wer-
uns verlangte Anpassungen wurden vorgenom-           den. Seitens der paritätischen Kommission hofft
men. Neben der Neuregelung der Pausenentschä-        man, so die Kosten reduzieren zu können.
digung wurde auch die Erfassung der Arbeitszeit
neu festgelegt. Eine Einigung gab es nach langen        Johann Tscherrig, Regionalverantwortlicher
Verhandlungen auch bei der Arbeitszeit sowie der
Entschädigung für Nacht- und Wochenendein-
                                                     1.4 Uri
sätze. Somit konnte der GAV für die rund 5000
Mitarbeitenden der Walliser Spitäler bis 2018 er-     Eine neue Lernende mit viel Elan, zwei erfolg-
neuert werden. Jedoch müssen wir als Sozialpart-     reiche Lohnverhandlungen sowie eine erneut gut
ner festhalten, dass von den Arbeitnehmenden         besuchte 1.-Mai-Feier prägten unser Jahr.
immer öfter grössere Flexibilität bei der Jahres-
arbeitszeit verlangt wird – obwohl sie schon heu-    Aus dem Regionalsekretariat
te sieben Tage pro Woche und 24 Stunden pro Tag         Ein Regionalsekretariat ist ein Ort, an dem täg-
einsatzbereit sind. Für uns steht fest, dass wir     lich Personen ein und aus gehen. Eine von ihnen
auch in künftigen Verhandlungen keine Ver-           ist am 2. August gekommen und wird für die
schlechterungen der Lohn- und Arbeitsbedingun-       nächsten drei Jahre an der Herrengasse 12 in Alt-
gen für Arbeitnehmende akzeptieren werden.           dorf bleiben: unsere neue Lernende Catia Men-
 Auch der GAV der Gebäudetechnik und der Ge-         des. Die gebürtige Portugiesin macht eine Lehre
bäudehülle des Kantons Wallis wurde, nachdem         als Kauffrau Profil B und hat frischen Wind in
er seitens der Arbeitgeber gekündigt worden war,     unser bereits lebhaftes Team gebracht. Catia hat
nach intensiven Verhandlungen erneuert. Nur          die Nachfolge von Maja Bogdanovic angetreten,
mit einem gültigen GAV können Lohndumping            die ihre Berufslehre mit der zweitbesten Note
und Missbrauch wirksam bekämpft werden.              ­aller Abschlussprüfungen in Uri beendet hat. Wir
                                                      freuen uns über die neue Kollegin und wünschen
Kampf gegen Schwarzarbeit                             ihr weiterhin viel Freude und Zufriedenheit.
 Wirtschaft, Politik und Gewerkschaften des
Kantons Wallis haben ihre Kräfte gebündelt, um       Gewerkschaftsarbeit
verstärkt gegen unlauteren Wettbewerb und              Branchenübergreifend betrachtet verliefen die
Lohndumping vorzugehen. Arbeitgeber und Ge-          Lohnverhandlungen national in den meisten Fäl-
werkschaften haben deshalb die Association           len nicht wie erhofft oder sogar ergebnislos. Der
pour le renforcement des contrôles sur les chan-     Kanton Uri ist eine Ausnahme. So führten die

                                                                                                   7
ganisiert hatten. Auch wenn der Anlass auf
                                                       einen Sonntag fiel, fanden rund 80 Personen den
                                                       Weg ins Zeughaus in Altdorf, wo sie im Rahmen
                                                       eines Apéros den Reden von Regierungsrat Mar-
                                                       kus Züst und Gemeindepräsident Urs Kälin zu-
                                                       hörten und in Gespräche vertieft einen gemüt-
                                                       lichen Tag verbrachten.

                                                          Thomas Huwyler, Regionalverantwortlicher

                                                       1.5 Zug/Innerschwyz
                                                       Rechtshilfeunterstützung für Mitglieder
                                                        Das Team Zug/Innerschwyz war mit vielen
                                                       Rechtsstreitigkeiten zwischen Syna-Mitgliedern
                                                       und deren Arbeitgebern konfrontiert. Viele lösten
                                                       wir in bilateralen Gesprächen. Aber leider gibt es
                                                       immer wieder Fälle, mit denen wir vor Gericht
                                                       müssen. So haben wir für unsere Mitglieder über
                                                       50 000 Franken erkämpft. Zu diesem Betrag kom-
                                                       men auch die Rechtsfälle, welche Syna gegen die
Unsere neue Lernende Catia Mendes passt wunderbar      Sozialversicherungen (KTG-Versicherungen, IV
ins Team.                           Bild: Hans Gnos   und Suva) zugunsten der Mitglieder erkämpfen
                                                       konnte. Diese Rechtsstreite haben im Jahr 2016
Verhandlungen der Paritätischen Berufskom-             stark zugenommen.
mission der Urner Sektion des Auto Gewerbe Ver-
bandes Schweiz zu einer Einigung, die den An-          Flankierende Massnahmen
gestellten, die dem GAV unterstellt sind, mehr          Bei den verschiedenen Baustellenkontrollen
Lohn bringt. Aber auch die Gespräche zwischen          deckten wir weniger Verfehlungen auf. Als Ge-
Syna und einem Ausschuss des Verwaltungs­              schäftsstelle des Schreinergewerbes im Kanton
rates sowie der Personalkommission der Auto AG         Schwyz stellen wir fest, dass sich die ausländi-
Uri endeten mit einer Anpassung der Löhne zu-          schen Entsendebetriebe in den meisten Fällen sehr
gunsten der Angestellten. Die ausgehandelten           gut mit unseren Gesetzen und GAV auskennen.
Lösungen zeigen, dass die sozialpartnerschaftli-       Die Kontrollen stetig zu verbessern, bleibt jedoch
che Zusammenarbeit auch in wirtschaftlich              wichtig, um den Arbeitsplatz Schweiz zu erhalten
schwierigen Zeiten funktionieren kann, wenn            und zu sichern. Mit Abstand am meisten Entsand-
sich beide Seiten bewegen und nicht stur auf           te kommen aus Deutschland und Österreich.
ihren Positionen verharren.
                                                       Regiopass: neue Angebote
Unsere Mitglieder                                       Der Regionalvorstand hat sich Gedanken ge-
 Den Höhepunkt des Vereinsjahres bildete die           macht, welche Angebote die Region ihren Mitglie-
GV am 4. März im Uristiersaal der Dätwyler AG in       dern neben der Unterstützung rund um das Ar-
Altdorf. Rund 160 Gewerkschaftsmitglieder nah-         beits- und Sozialversicherungsrecht bieten könn-
men teil, liessen sich kulinarisch verwöhnen und       te. Bis jetzt konnten unsere Mitglieder gratis in
beklatschten langjährige Mitglieder, die für 40        den Tierpark Goldau. Nun haben wir den Regio-
Jahre Treue zur Syna und mehr geehrt wurden.           pass um zwei Angebote erweitert. Neu können
 Ebenfalls gut besucht war die 1.-Mai-Feier, die       unsere Mitglieder mit einer Begleitperson auf dem
Travail.Suisse, der Gewerkschaftsbund Uri und          ganzen Vierwaldstättersee gratis ihre Seele einen
die SP/Juso Uri zum zweiten Mal gemeinsam or-          Tag lang baumeln lassen oder die Rigibahnen

   8
Gold­au-Vitznau-Weggis benutzen. Diese Karten             mit der Werberin Ardita Kastrati besucht sie je-
können im Regionalsekretariat vorab reserviert            den Mittwoch Baustellen in der Region Bern. Bei
und abgeholt werden. Die zwei Angebote wurden             Standaktionen in Bern, Bümpliz und Langenthal
2016 schon sehr zahlreich von unseren Mitglie-            haben wir nicht nur die erwarteten Unterschrif-
dern genutzt und bleiben deshalb bestehen.                ten für die Vaterschaftsurlaub-Initiative gesam-
                                                          melt, sondern auch unsere Gewerkschaft regio-
                  Freddy Gisler, Regionalsekretär         nal bekannter gemacht.

                                                          Aktiv für ältere Mitarbeitende
2      Mittelland                                           Im Regionalsekretariat melden sich immer wie-
                                                          der ältere Mitglieder, die gekündigt wurden. Oft
                                                          haben sie viele Jahre oder sogar fast ihr ganzes
2.1 Bern
                                                          Leben für den gleichen Betrieb gearbeitet. Sie
Aus dem Regionalsekretariat                               können nicht verstehen, warum ihnen gekün-
  Nach einer Vakanz im Team wurde Claudio                 digt wurde, und wissen vielfach nicht, wie es
Blancato als Verstärkung nach Bern geschickt.             weitergehen soll. Mit unserer Unterstützung
Mit seiner Unterstützung von April bis Mitte              beim Ausfüllen von Anträgen oder mit anderen
­August erledigten wir die wichtigsten anfallen-          kleineren Hilfen können wir dazu beitragen, dass
den Arbeiten speditiv.                                    sie die Zukunft etwas weniger trist sehen.
  Der Regionalverantwortliche Oberwallis, Jo-
hann Tscherrig, übernahm ab Anfang Juni auch              Anlässe für Mitglieder und Gäste
die Verantwortung für die Region Bern. Gleich-             Ausser der regionalen DV sowie der Präsiden-
zeitig verstärkte die neue Regionalsekretärin             ten- und Kassierkonferenz veranstaltet die Re-
Marina Raimann das Team Bern. Sie arbeitet zu             gion auch eine Veteranentagung und eine Regio-
50 Prozent im Sekretariat und zu 50 Prozent im            naltagung. An beiden Anlässen orientierten wir
Aussendienst. Mit dieser neuen Arbeitsteilung             über aktuelle gewerkschaftliche Themen. Dies-
konnten wir in Bern bereits einige positive Zei-          mal waren die Hauptthemen die Initiative für
chen setzen.                                              einen vernünftigen Vaterschaftsurlaub und die
  Im Detailhandel, vor allem bei Lidl, hat Marina         anstehende Revision der AHV. Mit unserer Anwe-
unsere Mitgliederzahl verdoppelt. Zusammen                senheit an allen Anlässen des Regionalverbandes
                                                          und der Sektionen können wir unsere treusten
                                                          Mitglieder vor Ort betreuen und ihre Fragen und
                                                          Anliegen vielfach gleich beantworten.

                                                                       Walter Wüthrich, Regionalsekretär

                                                          2.2 Deutschfreiburg
                                                          Wechsel im Regionalsekretariat
                                                           Ich wurde Anfang Oktober zur Zentralsekretärin
                                                          im Sektor Industrie gewählt. Nach einer Über-
                                                          gangsphase habe ich das Regionalsekretariat Ta-
                                                          fers im Februar 2017 endgültig verlassen. Bis da-
                                                          hin arbeitete ich zu 40 Prozent als Zentral­
                                                          sekretärin in Olten und zu 60 Prozent als Regional-
                                                          verantwortliche in Tafers. So konnte ich meine
Baustellen wie diese in Brünnen bei Bern/Bümpliz be-      Nachfolgerin Fabienne Aliko einführen. Sie hat als
suchen wir regelmässig, um mit den Arbeitnehmenden        Regionalsekretärin angefangen und wird zu ge-
zu sprechen.                     Bild: Walter Wüthrich   gebener Zeit die Leitung der Region übernehmen.

                                                                                                        9
Die Syna-Familie erweiterte sich zudem um ein         2.3 Luzern
neues Mitglied: Die administrative Mitarbeiterin
Doris Stauffacher hat ihr zweites Kind bekommen.      Wechsel im Regionalsekretariat
                                                        Gesund, fit und voller Elan startete das Team
DV mit illustren Gästen                               Luzern das Jahr. Es standen einige herausfordern-
  Im April begrüssten wir an der alle drei Jahre      de Situationen und personelle Veränderungen
stattfindenden DV interessante Gäste. Travail.        an. Im Januar begrüssten wir unsere neue Kolle-
Suisse-Präsident Adrian Wüthrich stellte sich         gin Britta Strasser. Sie kümmert sich um die ad-
persönlich vor und informierte uns über die Pro-      ministrativen Angelegenheiten. Unser Junior­
jekte, die er als Präsident in Angriff nehmen will.   sekretär Mario Rocha Sampaio wechselte von
Ausserdem stellte er uns die Initiative für einen     seinem befristeten Arbeitsverhältnis in eine
vernünftigen Vaterschaftsurlaub vor. Syna-Prä-        Festanstellung als Regionalsekretär. Zusätzlich
sident Arno Kerst ging auf das Kongressthema          verstärkten wir unser Team mit dem neuen Ju-
«Meine Arbeit – Meine Zeit» ein: Er stellte bereits   niorsekretär Agron Gjurai. Unsere langjährige
lancierte Projekte und weitere geplante Schritte      Kollegin Annalisa Manganiello ging im Oktober
vor. Als Hauptrednerin war Bernadette Maeder-         wohlverdient in Frühpension. Daniela Di Nolfi
Brülhart, Präsidentin des Christlich-sozialen         trat die frei gewordene Stelle bei der Arbeits­
Kartels (CSK), eingeladen. Sie referierte über Ar-    losenkasse bereits Mitte Oktober an, sodass eine
mut in der Schweiz. Für alle Anwesenden war es        reibungslose Übergabe stattfinden konnte.
ernüchternd, sehen zu müssen, wie viel Armut es
in der Schweiz effektiv gibt und wie privilegiert     Einsatz bei Schindler lohnte sich
die meisten von uns sind.                              Auch die Gewerkschaftsarbeit nahm uns stark
  An der DV wurde auch der Regionalvorstand           in Anspruch. Unsere Sprechstunden waren das
neu gewählt. Sandra Abächerli und Herbert Krat-       ganze Jahr über sehr gut besucht. Das zeigt, dass
tinger hatten ihren Austritt gegeben. Für sie wur-    wir gebraucht werden und viele Leute unsere
den Hildegard Hiltbrunner und Daniel Kilchör          Unterstützung wünschen.
neu gewählt. Den Antrag aus dem Regionalsekre-         Die Firma Schindler und ihre Mitarbeitenden,
tariat, ein 5-Jahres-Geschenk einzuführen, nah-       die durch eine geplante Umstrukturierung von
men die Delegierten einstimmig an.                    Kündigungen betroffen waren, konnten mit
                                                      unserer tatkräftigen Unterstützung rechnen. Die
Ziele erreicht                                        vielen Stunden, die ich zusammen mit dem zu-
 Nachdem die Mitgliederzahlen seit vielen Jah-        ständigen Zentralsekretär Guido Schluep in Ebi-
ren rückläufig waren, konnten wir Ende 2016           kon verbrachte, haben sich gelohnt: Wir konnten
einen Zuwachs von 1 Prozent verzeichnen. Am           zusammen mit einem anderen Sozialpartner
Open-Air-Kino in Plaffeien und Murten machten         und der Arbeitnehmervertretung von Schindler
wir Werbung für Syna. Das Feedback von be-            Stellen retten und einen guten Sozialplan aus-
stehenden Mitgliedern, interessierten Neumit-         handeln. Als Dankeschön für die konstruktive
gliedern und sogar Arbeitgebern sowie Arbeitge-       Zusammenarbeit durften wir im Dezember eine
berverbänden war durchwegs positiv.                   Werbeaktion in Ebikon organisieren. Wir verteil-
 Finanziell hat unsere Region, die seit 2003          ten rund 300 Chlaussäckli und Infoflyer und
selbstständig ist, immer schwarze Zahlen ge-          führten einige interessante Gespräche.
schrieben, so auch 2016.
 Auch bei der Unterschriftensammlung für die          Anlass für neue Mitglieder
Vaterschaftsurlaub-Initiative hat die Region ihre       Erneut veranstalteten wir zwei Neumitglieder-
Zielvorgaben eingehalten. Ende Jahr fehlten noch      anlässe im Frühling und im Herbst. Leider waren
rund 300 Unterschriften, um die volle Anzahl          sie nicht sehr gut besucht. Dennoch hat es sich
Unterschriften zu erreichen.                          gelohnt; neben guten Gesprächen lernten die an-
                                                      wesenden Neumitglieder die zuständigen Regio-
Kathrin Ackermann, Regionalverantwortliche            nalsekretäre und Sektionspräsidentinnen ken-

  10
nen. Wir werden den Anlass deshalb auch im               den erreichen können. Ich bedanke mich bei ­allen
kommenden Jahr wieder durchführen.                       Kolleginnen und Kollegen für ihr Engagement.
  Für die Vaterschaftsurlaub-Initiative sammel-
ten wir rund 3800 Unterschriften. Dafür inves-           Nicht ausruhen bei der Mitgliederwerbung
tierten wir ab der Lancierung der Initiative rund          Auch unsere Region leidet seit geraumer Zeit
drei bis vier Stunden pro Woche. Die Rückmel-            unter einem Mitgliederschwund. Mit vereinten
dungen auf der Strasse waren mehrheitlich posi-          Kräften und grossem Einsatz wollten wir diesen
tiv. Vor allem Arbeitnehmende fanden die Initia-         Negativtrend stoppen. Es ist uns zum ersten Mal
tive sehr wichtig und forderten teilweise noch           seit Jahren gelungen, den Mitgliederbestand zu
mehr als unsere angepeilten 20 Vaterschaftstage.         halten. Dieses erfreuliche Resultat erreichten
                                                         wir, weil sich alle Mitarbeitenden des Ernstes der
      Jasmine Progin, Regionalverantwortliche            Lage bewusst waren und sich engagiert dafür
                                                         einsetzten, einerseits neue Mitglieder zu gewin-
                                                         nen und andererseits die bestehenden Mitglieder
2.4 Olten/Solothurn
                                                         zu halten. Obwohl wir gesamthaft gesehen mi-
Arbeitswelt aktiv mitgestalten                           nim im Minus sind, konnten wir über 230 neue
 Es war ein intensives und turbulentes Jahr. Der         Mitglieder aufnehmen, was fast 14 Prozent unse-
Globalisierungsprozess hat den Kapitalismus              res Mitgliederbestandes entspricht.
entfesselt. Massloses Gewinnstreben und Eigen-             Diese Mitgliederentwicklung ist der Beweis da-
nutz führen zu Wirtschafts- und Sozialkrisen in          für, dass wir alle gute Arbeit leisten. Mitglieder-
der Welt. Syna will dieser Entwicklung nicht ta-         werbung muss, neben der professionellen Ge-
tenlos zusehen. Wir setzen uns für eine Gesell-          werkschaftsarbeit, auch in Zukunft der Schwer-
schaft ein, die Solidarität lebt, Hilfe zur Selbst-      punkt des Jahres sein. Nur mit mehr Mitgliedern
hilfe leistet, das Gemeinwohl als höchsten Mass-         können wir auch zukünftig eine erfolgreiche Ge-
stab nimmt, nachhaltig wirtschaftet und allen            werkschaftsbewegung bleiben. Allein mit einem
eine befriedigende Arbeit ermöglicht.                    blossen Halten des Bestandes ist es aber nicht
 Wir wollen die Veränderungen in der Arbeits-            getan: Syna benötigt ein Mitgliederwachstum!
welt mitgestalten. Unsere Initiative für einen           Für ein Nachlassen in unseren Bemühungen gibt
vernünftigen Vaterschaftsurlaub ist ein konkre-          es also keinen Anlass. Wir werden auch im lau-
tes Beispiel dafür. Bis Ende Jahr hat das Team Ol-       fenden Jahr wieder gefordert sein, wahrschein-
ten/Solothurn rund 950 Unterschriften gesam-             lich stärker als bis anhin. Doch ich bin zuver-
melt. Wir sind auf Zielkurs und sind uns sicher,         sichtlich, dass wir es schaffen werden, gemein-
dass wir unser Ziel von 1950 Unterschriften in           sam und mit vereinten Kräften.
Zusammenarbeit mit unseren Sektionsvorstän-
                                                         Zwei Wechsel im Regionalsekretariat
                                                           2016 haben wir uns auch personell verändert.
                                                         Die Kollegin Caterina Canella geniesst ihren Mut-
                                                         terschaftsurlaub und wird anschliessend in die
                                                         Mitgliederverwaltung der Zentrale wechseln.
                                                         Wir danken ihr für die sehr gute Arbeit, die sie
                                                         für unsere Region geleistet hat, und wünschen
                                                         ihr viel Erfolg in ihrer neuen Tätigkeit. Neu in
                                                         unserem Team ist unser «Küken» Denise Para­
                                                         delo. Wir heissen sie herzlich willkommen und
                                                         wünschen ihr weiterhin viel Erfolg.
                                                           Ich danke allen Mitgliedern für das uns ent-
                                                         gegengebrachte Vertrauen, für die Treue und das
Für die Väter: Unterschriften sammeln für die Vater-     Engagement. Dank gebührt auch all meinen Kol-
schaftsurlaub-Initiative.                  Bild: Syna   leginnen und Kollegen sowie dem Werbeteam

                                                                                                      11
für ihren engagierten Einsatz. Ein weiterer Dank
geht an die Kolleginnen und Kollegen vom Regio-
nalvorstand und von den Sektionsvorständen für
die wertvolle und gute Zusammenarbeit.

         Zabedin Iseini, Regionalverantwortlicher

3        Nordwest
3.1 Aargau
Stellenabbau
  Kaum hatte General Electric (GE) Teile von Al-
stom übernommen, fürchteten die Mitarbeiten-
den im Aargau um ihre Stellen. An einer Solidari-
tätskundgebung Ende Januar in Baden forderten
Arbeitnehmende und Gewerkschaften, dass end-        Aarau: Demonstrieren gegen Sparmassnahmen.
lich Schluss sein müsse mit unnötigem Stellen-                                      Bild: Thomas Amsler
abbau. Syna forderte zudem den Einsatz einer
Arbeitsgruppe, um eine nachhaltige Industrie-       abgeführt, und es wurden weiterhin Aufträge an
strategie zu entwickeln. Mit ihrer Ankündigung,     andere Produktionsstätten im Ausland abgege-
insgesamt 1300 von rund 5500 Stellen in der         ben. Auch bei dieser Firma zahlen die Arbeitneh-
Schweiz abzubauen, lässt GE den ohnehin stark       menden die Zeche dafür.
gebeutelten Industriestandort Schweiz rück-
sichtslos bluten.                                   Aktivitäten in der Region
  Bluten hiess es auch Anfang Februar, als wir zu     Die Konferenz Aargauischer Staatspersonalver-
Sozialpartnergesprächen bei Bucher in Nieder-       bände hatte für den 8. November zur Kundge-
weningen eingeladen wurden. Die Firma unter-        bung in Aarau aufgerufen. Diese Demo richtete
breitete uns, dass die komplette Produktion von     sich gegen die kantonalen Sparmassnahmen, die
Bucher Municipal ins Ausland verlagert wird. Die    der Regierungsrat für 2017 bis 2020 vorgesehen
Kompaktkehrfahrzeuge werden zukünftig in            hat. Er will in den Bereichen Gesundheitswesen,
Lettland, die Grosskehrfahrzeuge in Grossbritan-    Bildung, öffentliche Sicherheit und bei den
nien hergestellt. Die Endmontage der Kehrfahr-      Staatsangestellten sparen. Unter dem Motto «Das
zeuge in der Schweiz wird aufgegeben. Etliche       ist krank» – so der Text auf unseren Flyern – folg-
Betriebsversammlungen und Sitzungen hatten          ten über 8000 Protestierende dem Aufruf und
zum Ziel, Kündigungen zu vermeiden sowie            zeigten erfolgreich ihren Unmut gegenüber der
Arbeitsplätze in Niederweningen und nicht zu-       Regierung.
letzt die Würde der Beschäftigten zu erhalten.        Flyer haben wir auch bei der DSM in Sisseln ver-
Leider stiessen wir auf taube Ohren, und der Ver-   teilt. Die Wahlen für die Arbeiterkommission für
waltungsrat hielt an der geplanten Ausgliede-       die Amtszeit 2017 bis 2020 standen an. Unser Ziel
rung und am Stellenabbau fest.                      war die Wiederwahl der bisherigen Syna-Mit-
  Im September kündigte Enics in Turgi ebenfalls    glieder sowie die Wahl eines neuen Kandidaten.
einen Stellenabbau an. Die Auftragslage ist nach    Bis auf die Neuwahl haben wir es erreicht.
wie vor rückläufig und die Kostensituation un-        Ein bewegtes Jahr liegt hinter uns, aber das
befriedigend. Daran konnten auch laufende Ak-       Team Brugg hat alle Herausforderungen gemeis-
tivitäten zur Kostensenkung sowie die Massen-       tert. Dafür bedanke ich mich herzlich.
entlassung 2014 nichts ändern. Jahrelang hat die
Enics Schweiz AG Gewinne an die Enics Group             Thomas Amsler, Regionalverantwortlicher

    12
3.2 Nordwestschweiz                                      haben wir dazu auf unserer Website eine Umfra-
                                                         ge für Angestellte dieser Branche lanciert.
Alles neu im Regionalsekretariat                           Der regionale Berufsverband der Sicherheitsfir-
  In unserem Sekretariat hat sich einiges getan.         men hat sich zu einem nationalen Verband er-
Das sieht man schon von aussen, konnten wir              weitert. In der Folge musste auch der regionale
doch im Frühling unsere Räumlichkeiten am By-            GAV geändert werden. Dank einer konstruktiven
fangweg renovieren und zum Teil neu möblieren.           Zusammenarbeit beider Parteien entstand in re-
Das Resultat entschädigt für die Unannehmlich-           lativ kurzer Zeit ein GAV, mit dem wir hoffen, der
keiten, die die Arbeiten bei laufendem Betrieb für       Branche ein besseres Image zu verleihen.
unsere Mitglieder brachten.
  Dank unserer vermehrten Präsenz auf den Bau-           Schwierige Verhandlungen im Bau
stellen und der Aktion «Mitglieder werben Mit-             Nachdem die Allgemeinverbindlichkeit des
glieder» haben wir die negative Mitgliederent-           neuen LMV im Bauhauptgewerbe endlich er-
wicklung gebremst. Trotzdem ist 2017 ein zusätz-         reicht war, begannen im Sommer die Verhand-
liches Engagement notwendig.                             lungen für den regionalen GAV. Leider stellten
                                                         sich die Vertreter der Baumeister stur und woll-
Gewerkschaftsarbeit                                      ten den Arbeitnehmern bei der Versetzungszu­
  Anfang Jahr traten zwei unabhängige GAV für            lage nicht entgegenkommen. Im Moment ist die
sechs Spitäler in Basel-Stadt und Baselland in           Zukunft dieses GAV daher ungewiss.
Kraft, an denen Syna als Sozialpartnerin betei-            Trotz guter Konjunktur verliefen alle regiona-
ligt ist. Die Vertragswerke durchlaufen nach wie         len Lohnverhandlungen in der Baubranche sehr
vor den Praxistest. Im Sommer begannen die auf-          zäh. Immerhin erreichten wir im Basler Ausbau-
wendigen Lohnverhandlungen, in denen wir bei             gewerbe eine generelle Lohnerhöhung von 0,5
fünf Spitälern Lohnerhöhungen zwischen 0,4               Prozent ab April 2017.
und 0,9 Prozent erwirkten. Einzig im Kantonsspi-           Das Seco hat allen paritätischen Kommissionen
tal Baselland entschied sich der Verwaltungsrat          strengere Regeln auferlegt. Das hatte Mehrarbeit
für eine unmotivierte Nullrunde, gegen die wir           zur Folge, beispielsweise um Leistungsvereinba-
weiter vorgehen.                                         rungen auszuarbeiten und die Kontrollpraxis zu
  Für die Rechte von zwei Spitex-Mitarbeiterin-          verschärfen. Die Einhaltung der GAV-Bestim-
nen mussten wir in diesem Jahr bis vor die               mungen kann so jedoch besser kontrolliert und
Schlichtungsstelle des Zivilgerichts gehen. Um           umgesetzt werden.
die Arbeitsbedingungen in dieser Branche besser
zu reglementieren, regen wir die Ausarbeitung                   Beatrix Meier, Regionalverantwortliche
eines regionalen GAV an. In einem ersten Schritt

                                                         4 Ost
                                                         4.1 Oberer Zürichsee
                                                         Schliessung Implenia Siebnen
                                                           Im Frühling überraschte eine Hiobsbotschaft
                                                         unsere Region: Die grösste Baufirma der Schweiz
                                                         mit einem Jahresumsatz von rund 3 Milliarden
                                                         Franken kündigte an, ihren Tiefbaustandort in
                                                         Siebnen zu schliessen – 150 Arbeitsplätze standen
                                                         auf dem Spiel. Anlass für die Schliessung war laut
21. September: unser Stand an der Schifflände am         Implenia eine strategische Analyse: «Die Baustel-
­nationalen Sammeltag für die Vaterschaftsurlaub-Ini-    len der Region Siebnen können auch von den um-
 tiative.                                  Bild: Syna   liegenden Standorten Zürich, Chur oder St. Gallen

                                                                                                     13
Mitglieder der Region Oberer Zürichsee im Demonstrationszug für die AHVplus-Initiative.        Bild: Trix Kuchen

aus bedient werden!» Zumindest sicherte Imple-             Neue Leitung im Regionalsekretariat
nia den meisten Bauarbeitern einen Arbeitsplatz              Das Jahr schlossen wir erneut mit einem Mit-
in den umliegenden Standorten zu, was für die              gliederwachstum ab. Der Schwerpunkt unserer
Angestellten aber bedeutet, künftig einen länge-           Mitgliederwerbung liegt im Baugewerbe, das in
ren Arbeitsweg in Kauf nehmen zu müssen. Ein               unserer Region weiterhin floriert und mit Auf-
Drittel der Belegschaft, rund 50 Mitarbeitende, ist        trägen ausgelastet ist.
bei uns organisiert. Nach dem ersten Schreck war             Ende Juni verliess Melina Mallát Syna, und ich
ihre Verunsicherung gross, und wir nahmen uns              habe Anfang August ihre Nachfolge als Regional-
ihrer Fragen, Sorgen und Ängste an. Mit Implenia           verantwortliche angetreten. Mit dem gut einge-
handelten wir einen verträglichen Sozialplan aus.          spielten Team macht mir die Arbeit viel Freude.
Neben weiteren Leistungen enthält er eine Mehr-            Ich danke meinen Kolleginnen und Kollegen
wegentschädigung, die vollumfängliche Über-                herzlich für das tägliche Engagement und die
nahme von allfälligen Umzugskosten und eine                wertvolle Zusammenarbeit.
zusätzliche Ferienwoche im ersten Jahr.
                                                                     Trix Kuchen, Regionalverantwortliche
Stopp dem Rentenabbau – für eine starke AHV
 Mit einer Delegation von 17 Mitgliedern setzten
                                                           4.2 Ostschweiz
wir am 10. September in Bern mit der nationalen
Demo ein Zeichen für eine sichere und soziale              Aus den Regionalsekretariaten
Altersvorsorge – für die AHVplus-Initiative. Mit            Ab Mai stand das Jahr ganz im Zeichen des Va-
dem Syna-Banner zogen wir vereint mit weiteren             terschaftsurlaubs. Von da an reisten wir durch die
20 000 Demonstrierenden durch die Innenstadt               Ostschweiz, hatten manch eine Standaktion, zo-
von Bern. Der friedliche Demonstrationszug war             gen immer mal wieder durch eine Stadt, standen
geprägt von Einigkeit und Solidarität. Mit der             vor manch einer Badi – immer mit den Unter-
Aussicht auf die Abstimmung zur Altersreform               schriftsbögen in der Hand. Wir fragten Nachbarn,
2020, die einen massiven Abbau der Pensionskas-            Freunde und Bekannte. Jeder aus dem Team
senleistungen vorsieht, hätte die Erhöhung der             machte mit, manch ein Mitglied hat uns unter-
AHV-Renten um 10 Prozent eine angemessene                  stützt. Ende Oktober hatten wir das Ziel von 3600
Kompensation bedeuten können. Leider hat eine              Unterschriften erreicht. Doch nicht nur dieses Ziel
Mehrheit die Vorlage an der Urne verworfen.                erreichten wir: Die geplante Mitgliederzahl konn-

   14
ten wir sogar überbieten. Gute Pflege und Unter-        4.3 Zürich/Schaffhausen
stützung der bestehenden Mitglieder sowie die
Werbung von neuen Mitgliedern standen wieder            Gegen Lohndumping
ganz im Fokus der Region Ostschweiz, was sich           und für V­ aterschaftsurlaub
dementsprechend in den Zahlen niederschlug.              Anfang Jahr stand eine für Arbeitnehmende
                                                        wichtige Vorlage zur Abstimmung, die wir unter-
Personalwesen im Bistum St. Gallen                      stützten. Die Lohndumping-Initiative wollte bes-
  Nach langer Zeit wurde das Dekret für kirchli-        sere Möglichkeiten zur Bekämpfung von Dum-
che Berufe im Bistum St. Gallen unterzeichnet.          pinglöhnen schaffen. Offensichtlich unter-
Die Sektion kirchliche Berufe war daran mass-           schätzten viele Stimmbürgerinnen und Stimm-
geblich beteiligt. Bis dato gab es für Lohn, Arbeits-   bürger das Problem oder empfanden die Initiati-
zeit, Kündigungsfristen etc. noch keine einheit-        ve als zu radikal, denn sie wurde leider abgelehnt.
liche Regelung. Die Angestellten waren immer            Von den Gegnern der Initiative wird das Problem
wieder vom Goodwill der einzelnen Kirchge-              weiterhin kleingeredet und damit nicht gelöst.
meinden und Einrichtungen abhängig. Das woll-           Lohndumping ist auf Zürcher Baustellen aber
ten die Mitglieder der Sektion kirchliche Berufe        eine traurige Tatsache. Wir bleiben dran!
schon lange geändert haben und setzten sich              Die Unterschriftensammlung für den Vater-
daher vehement für ein Reglement ein. So er-            schaftsurlaub führten wir mit vielen tollen
reichten sie, dass vor mehr als fünf Jahren die         Standaktionen in Zürich und Schaffhausen
Verhandlungen begannen. Das Schwierige dar-             durch. Die Bevölkerung nahm das Anliegen sehr
an war, dass es sich bei diesem Anstellungssys-         wohlwollend auf, viele Unterschriften kamen zu-
tem um ein duales System handelt. Man verhan-           sammen. Nicht nur kleine Kinder hatten grosse
delt sozusagen mit zwei Arbeitgebern; dem Ad-           Freude an den farbigen Luftballons, die wir an
ministrationsrat der Kirche und dem Bischof.            unseren Ständen verteilten.
Bischof Markus Büchel und Martin Gehrer, Prä-
sident des Administrationsrats des Bistums              Es tut sich etwas in der Region
St. Gallen, stellten sich dann auch einer Podiums-        Am 20. Mai fand das Gründungstreffen der
diskussion während der DV. Sehr kritische Fra-          Rentnergruppe im Hotel Walhalla in Zürich statt.
gen zum Stand der Verhandlungen, zu Arbeits-            Die Beteiligung war erfreulich, und es wurden
bedingungen oder Mobbing in kirchlichen Ein-            viele Ideen für Vorträge und Ausflüge bespro-
richtungen mussten sie in dieser Runde beant-           chen. Die Teilnehmenden wollen die Aktivitäten
worten. Am 1. Januar 2017 trat das Dekret in            weiterführen – wir freuen uns drauf.
Kraft. Die Sozialpartner wollen sich regelmässig          Die Neuorganisation unserer Region nahmen
treffen, um weiter am Dekret zu arbeiten und            wir mit dem Projekt «Vision» in Angriff. An meh-
auf den Vollzug zu achten.                              reren Sitzungen erarbeiteten wir die neue Orga-
                                                        nisationsstruktur. Bis zur Realisierung sind noch
Paritätische Berufskommission                           einige Punkte zu klären, doch der Anfang ist
 Nicht nur auf diesen Vollzug achten wir in             ­gemacht.
unserer Region. Auch im Bauhauptgewerbe, bei
den Malern und Gipsern und bei den Schreinern           Aus dem Regionalsekretariat
sind wir für den Vollzug des GAV zuständig. Um           Die Auslastung mit Rechtsfällen war ungebro-
Wildwuchs zu vermeiden, werden durch Infor-             chen hoch. Statt ein Arbeitsproblem mit einem
mationen von Mitgliedern oder proaktiv zirka            Gespräch zu lösen, ziehen viele Arbeitgeber lei-
200 Firmen jährlich für eine Kontrolle ausge-           der den Rechtsweg vor.
sucht. Diese kontrollieren wir akribisch genau           Aus Sicht der Mitgliederwerbung haben wir
und mit grossem Aufwand, um die Einhaltung              zum zweiten Mal in Folge ein sehr erfolgreiches
des GAV zu gewährleisten.                               Jahr hinter uns. Alle Ziele wurden erreicht. Mit
                                                        grosser Freude dürfen wir mitteilen, dass sich
                                 Team Ostschweiz        immer mehr Kolleginnen und Kollegen ent-

                                                                                                     15
scheiden, Mitglied bei Syna Zürich/Schaffhau-
sen zu werden.
  Allen, die uns 2016 unterstützt haben, möchte
ich ganz herzlich danken. Am gleichen Strick
ziehen bringt uns weiter!

         Peter Schmidt, Regionalverantwortlicher

Westschweiz
5        Romandie                                   Giorgio Bragoni hat seinen Ruhestand wohl verdient!
5.1 Freiburg/Neuenburg                                                                         Bild: Syna

Frohen Ruhestand!                                   grossen Mehrheit genehmigt. Er wurde am
 1981–2016: 35 Jahre im Dienst der Arbeitneh-       21. Dezember unterzeichnet und ist per 1. Januar
menden eines Grossteils der Romandie, zuerst        2017 in Kraft getreten. Insgesamt sind wir sehr
für die christlichen Gewerkschaften, dann für       zufrieden mit der Qualität dieses GAV, den
Syna. Unser Freund und Kollege Giorgio Bragoni      Arbeitsbedingungen sowie dem angebotenen
hat sich Ende 2016 von der Gewerkschaft verab-      Schutz für das Personal der Gesa. Für Syna ist je-
schiedet, um sich seinem zweiten Lebensab-          doch die Unterzeichnung dieses GAV nicht das
schnitt zu widmen, dem wohlverdienten Ruhe-         Ende, sondern der Beginn einer erfolgreichen So-
stand unter der spanischen Sonne. Giorgio hat       zialpartnerschaft. In der Tat warten in den kom-
uns mit seiner langjährigen Erfahrung in den        menden zwei Jahren bereits weitere «Baustel-
Garagen von Freiburg und Neuenburg, in der          len» auf die Sozialpartner, wie zum Beispiel die
Uhren­industrie, im Gesundheitswesen und in         Einführung von neuen Richtlinien betreffend
jüngster Zeit auch im Sozialwesen von Neuen-        Zeitplan und Arbeitszeit oder auch die Ausarbei-
burg unterstützt. Er war aber auch sehr aktiv in    tung eines neuen Reglements für die Personal-
der Mitgliederwerbung und verhalf so der gan-       kommission.
zen Region Freiburg/Neuenburg zu schwarzen
Zahlen. Seine gute Laune, seine Scherze und sei-      Véronique Rebetez, Regionalverantwortliche,
ne ehrliche, aufrichtige Art werden noch lange in           und Xavier Hemmer, Regionalsekretär
unserer Erinnerung bleiben. Bis bald, Giorgio,
und vor allem: Geniess deine Freizeit!
                                                    5.2 Genf
GAV mit Gruyère Energie SA                          Delegiertenversammlung
 Im März 2016 hat das Personal der Gruyère           Unsere DV, die alle vier Jahre abgehalten wird,
Energie SA (Gesa) Syna beauftragt, mit dem          erlaubt einer Region, ihre Prioritäten für die
Arbeitgeber einen GAV für den Zeitraum von          kommenden vier Jahre zu setzen und Bilanz über
2017 bis 2020 zu verhandeln. Die Direktion, die     die Zeit seit der letzten DV zu ziehen. Sie gab uns
Personalabteilung, die Personalkommission und       die Gelegenheit, uns konstruktiv auszutauschen.
die Gewerkschaft haben hart gearbeitet, um die      Drei Schwerpunkte wurden festgelegt:
Termine einzuhalten, was in einem guten Klima        •  die Rentenreform der Altersvorsorge 2020,
der Sozialpartnerschaft und in Beachtung der de-     •  die Unternehmenssteuerreform (USR III),
mokratischen Grundsätze gelang: Konsultation             sowohl auf nationaler wie auf kantonaler
des Personals, Forderungen, Verhandlungen …              Ebene,
 In einer weiteren Versammlung vom 7. Dezem-         •  die Folgen der Abstimmung über die Initia­
ber hat das Personal den neuen GAV mit einer             tive zur Masseneinwanderung,

    16
natürlich ging auch unsere Vaterschaftsurlaub-      28. Mai wurde eine grosse Demo gegen den So-
Initiative nicht vergessen. Mathias Kuert von       zialabbau und das Auseinanderbringen der
T ravail.Suisse präsentierte die Altersreform
­                                                   Arbeitnehmenden organisiert: Stopp dem Lohn-
2020, und unser Präsident Arno Kerst erwies         dumping und der Stellenstreichung, Stopp den
uns die Ehre und nahm am traditionellen Essen       Rentensenkungen! Es war ein sehr schöner
mit beinahe 500 Mitgliedern teil.                   kämpferischer Tag, an dem der ganze Überdruss
                                                    zum Ausdruck kam. Bei schönstem Wetter und
Personelles                                         milden Temperaturen zog sich der Austausch bis
  Während des ganzen Jahres war der Posten des      spät in die Nacht hinein.
Gewerkschaftssekretärs um 40 Prozent dras-
tisch reduziert. Ende Jahr arbeitete das Sekreta-             Joël Mugny, Regionalverantwortlicher
riat nur sehr eingeschränkt, denn eine Mitarbei-
terin befand sich im Schwangerschaftsurlaub
                                                    5.3 Jura
und die zweite war krankgeschrieben. Die Mit-
gliederwerbung litt empfindlich darunter, so-       Gewerkschaftsarbeit
dass wir das Jahr mit einem Verlust an Mitglie-       Mehrere GAV-Verlängerungen haben das Jahr
dern abschliessen mussten. Die verbleibenden        geprägt. Der neue GAV des Hôpital du Jura zum
Kollegen haben sich mit ganzem Herzblut dafür       Beispiel trat am 1. Januar in Kraft. Er sieht ins-
eingesetzt, den Personalmangel auszugleichen,       besondere eine Erhöhung des Minimallohns auf
und waren froh, während der traditionellen          4000 Franken vor.
vierzehntägigen Schliessung des Sekretariats          Ein weiterer GAV, nämlich jener mit der Associa-
über Weihnachten ihre Batterien wieder aufla-       tion jurassienne des maisons de l’enfance et de
den zu können.                                      l’adulte (AJMEA), wurde während des ganzen
                                                    Jahres verhandelt und schliesslich vor Weihnach-
Verhandlungen und Politik                           ten unterzeichnet. Die ausgesprochen zähen Dis-
 Wir haben ein tripartites Abkommen (Arbeit-        kussionen führten leider nicht zu grossen Fort-
geber, Gewerkschaften und Regierung) für eine       schritten für die betroffenen Arbeitnehmenden.
Regelung der Praktika abgeschlossen. Das war          Im Bereich der Krippen haben sich die Kinder-
ein grosser Sieg! Hingegen konnten wir keine        erzieherinnen und -erzieher das Jahr über mobi-
Vereinbarung zwischen den Genfer Sozialpart-        lisiert. Sie fordern die Anerkennung der Be-
nern über die Begrenzung der Temporärarbeit         schwerlichkeiten ihres Berufsstandes sowie bes-
erreichen, die eine richtige Plage in den meisten   sere Arbeitsbedingungen. Die für diesen Zweck
Sektoren darstellt.                                 lancierte Petition hatte grossen Erfolg, da prak-
 Die Verlängerung des Westschweizer Überein-        tisch alle Arbeitnehmenden dieser Branche den
kommens im Baunebengewerbe hat uns Ende
Jahr ebenfalls stark beschäftigt. Es waren
Demonstrationen notwendig, um die Arbeit­
geber an den Verhandlungstisch zu holen.
Schliesslich konnte in extremis ein Abkommen
gefunden werden, um die aktuelle Vereinbarung
zu verlängern. Sodann fanden bei Syna die ers-
ten Gespräche für die Erneuerung der Verträge
im Jahr 2017 für die Westschweizer Reinigung
sowie die Genfer Parks und Gärten statt. In bei-
den Fällen wurde der Arbeitgeberschaft ein um-
fassendes Verhandlungspaket unterbreitet.
 Zwischen den Partnern des Bauhauptgewerbes
konnte zur Aufrechterhaltung von Anhang 18          Die Kindererzieherinnen und -erzieher lancierten im Juli
eine Vereinbarung unterzeichnet werden. Am          eine Petition.                                Bild: Syna

                                                                                                      17
Text unterschrieben, welcher der jurassischen         trachtet wird. Zu Recht: Der GAV zum Beispiel, der
Regierung eingereicht wurde. Mit dieser ist ein       im Kanton Waadt für das gesamte halböffentli-
baldiges Treffen geplant.                             che Gesundheitswesen gültig ist, vertritt mehr
                                                      als 19 500 Personen (Tendenz steigend), davon
Politisches Engagement                                82,8 Prozent Frauen und 17,2 Prozent Männer. Wir
 Syna Jura hat sich gegen die Verselbstständi-        sind aktiv in der paritätischen Kommission sowie
gung des Strassenverkehrsamts des Kantons Jura        in der Subkommission Vollzug. Wir haben alle In-
eingesetzt, was ein erster Schritt hin zur Privati-   stitutionen des Kantons während eines Zeit-
sierung dieses öffentlichen Dienstes wäre. Die        raums von fünf Jahren kontrolliert; der zweite
Jurassierinnen und Jurassier sind dem Aufruf          Kontrollzyklus hat im Januar 2016 begonnen.
der Gewerkschaften gefolgt, indem sie dieses            Der starke Franken und die neuen Einkaufsge-
Projekt der Regierung massiv ablehnten. Dies          wohnheiten treffen mit voller Wucht den Ver-
dürfte die Bestrebungen zur Privatisierung des        kaufssektor, man denke beispielsweise an den
öffentlichen Dienstes für einige Zeit bremsen.        Konkurs von Switcher. Im Laufe des Jahres be-
                                                      suchten wir regelmässig die Filialen von Coop
Starker Franken                                       und Lidl und stellten fest, dass die Arbeitsbedin-
  In der Industrie hat der starke Franken – ver-      gungen in diesem Sektor schwierig bleiben, ob-
bunden mit einer schwierigen konjunkturellen          wohl der GAV im Allgemeinen eingehalten wird.
Periode – die Situation vieler Unternehmen emp-         Wie im vergangenen Jahr ist der Industriesektor
findlich verschlechtert. Es kam bestenfalls zu        am meisten betroffen. Ich denke auch an die Uh-
Kurzarbeit, aber auch zu Entlassungen. Das Jahr       ren- und Werkzeugmaschinenindustrie, welche
2017 verspricht bereits, kompliziert zu werden,       im Bereich Export sehr empfindlich reagieren.
was die Arbeitsplätze in einer speziell export-       Bei Vetropack in St-Prex wurde ein Ofen beschä-
orientierten Region anbelangt.                        digt, sodass die Produktion während der Monate
                                                      April und Mai gestoppt werden musste. Weiter
         Loïc Dobler, Regionalverantwortlicher        weise ich darauf hin, dass es der Verband der
                                                      Waadtländer Garagen begrüssen würde, wenn
                                                      Syna den GAV unterzeichnet.
5.4 Waadt
Politisches Engagement                                Aus dem Regionalsekretariat
 Die wirtschaftliche Lage in der Schweiz und im         Das Regionalsekretariat beantwortete zahlrei-
Kanton hat eher stagniert. Die Umstrukturierun-       che Anfragen seiner Mitglieder, insbesondere im
gen und Verlagerungen sowie die Automatisie-          Zusammenhang mit der Vergütung der Berufs-
rung bestimmter Aufgaben gefährden Arbeits-           beiträge. Zur Information: Die Sekretärin hat
plätze. Diese Situation übt starken Druck auf die     mehr als 350 000 Franken an Beiträgen aus­
Arbeitsbedingungen der Arbeitnehmenden aller          bezahlt. In Anspruch genommen wurden die
Sektoren aus. In diesem Zusammenhang konn-            Dienste des Sekretariats auch in Fragen betref-
ten wir die Lancierung eines Referendums über         fend Arbeitsrecht und Sozialversicherungen. Wir
das neue Gesetz zu den Ladenöffnungszeiten mit        haben zahlreiche Klagen bei den Gerichten und
knapper Not verhindern. Wir stellen ausserdem         Sozialversicherungen eingereicht, und immer
fest, dass Initiativen zugunsten der Arbeitneh-       mehr Anfragen erreichen uns.
menden und ihrer Familien nur selten eine               Was unser Team betrifft, so ist Fernando Ferrei-
Mehrheit für sich gewinnen können. Wir geben          ra in den Ruhestand getreten. Er wurde durch
aber nicht auf und setzen den Kampf fort, wie die     Paul Gutierrez ersetzt. Wir wünschen Paul viel
Initiative für den Vaterschaftsurlaub zeigt.          Erfolg in seiner neuen Aufgabe und ermutigen
                                                      ihn, die Herausforderung mit all seiner jugend-
Aktivitäten in den Sektoren                           lichen Energie anzunehmen.
  Wir haben viel in das Gesundheitswesen inves-
tiert, das von unserer Zentrale als prioritär be-       Thierry Lambelet, Regionalverantwortlicher

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