Ein frohes Fest und eine gute Fahrt ins neue Jahr - Lokalinfo AG
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GZA/PP 8048 Zürich, Post CH AG 82. Jahrgang Donnerstag, 22. Dezember 2016 Nr. 51/52 Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch Foto Lorenz Steinmann Ein frohes Fest und eine gute Fahrt ins neue Jahr Liebe Leserinnen und liebe Leser, Sie halten die letzte «Zürich 2»-Nummer in diesem Jahr in Ihren Händen. Viel Spass beim Lesen. Die nächste Ausgabe erscheint am Donnerstag, 5. Januar. Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest und eine gute Fahrt oder einen guten Rutsch ins neue Jahr. Redaktion und Verlag
2 Stadt Zürich Nr. 51/52 22. Dezember 2016 AKTUELL Reformierter Stadtverband fürchtet Annahme von USR III Der reformierte Stadtverband Zürich dass die finanziellen Einbussen auf- rät, die geplante Unternehmenssteu- grund der USR III nur sehr schwer zu erreform (USR) III des Kanton Zü- verkraften wären. «Die Annahme der richs abzulehnen. Wie der Verband Reform hätte einschneidende Konse- der stadtzürcherischen evangelisch- quenzen gegenüber der Gesellschaft reformierten Kirchgemeinden in ei- und insbesondere auch gegenüber ner Mitteilung schreibt, dürfte die der Kirche», heisst es in der Mittei- Annahme der Unternehmenssteuer- lung des Stadtverbands Zürich. reform III eine Steuereinbusse von rund 8 bis 10 Millionen Franken be- Volk hat letztes Wort deuten. Damit wäre der reformierte Ob die Unternehmensreformsteuer- Stadtverband Zürich mit einer sehr reform III angenommen wird, ent- grossen finanziellen Einbusse kon- scheidet sich am 12. Februar. Dann frontiert. stimmt das Schweizer Volk anlässlich Seit 60 Jahren unangefochtene Nummer 1 des amerikanischen Musiktheaters: «West Side Story». Foto: zvg. Auch die Mitglieder der Zentral- der eidgenössischen Volksabstim- kirchenpflege diskutierten über die mung über die Vorlage ab. (pd.) geplante Unternehmenssteuerreform Brillant und aktuell wie am ersten Tag III. Sie sind sich grösstenteils einig, www.kirche-zh.ch Der Broadway-Klassiker hinein in die Geschichte um die Lie- «West Side Story» kommt benden Maria und Tony und um die Wettbewerb Der Steuerfuss bleibt gleich «Jets» und die «Sharks». Coole Jungs Lokalinfo verlost 3x 2 Tickets für wieder einmal nach Zürich. durchstreifen wie Raubkatzen ihr Re- «West Side Story», Vorstellung Der Budgetentwurf 2017 vom Stadt- ken Pauschalkürzungen. Bei diesen vier. Jeden Moment bereit, zu explo- vom Dienstag, 3. Januar, 19.30 rat veranschlagte bei einem Aufwand legt das Parlament nur ungefähr fest, Provokantes Fingerschnippen, Auf- dieren, tanzen sie mit ihren heissen Uhr, Theater 11. Einfach bis 26. von 8,822 Milliarden Franken und wo gespart wird. Die Details be- heulen von Polizeisirenen, fliegende Mädchen, und die Luft flirrt im Dezember eine Mail mit Betreff- Erträgen von 8,753 Milliarden Fran- stimmt der Stadtrat. Es waren über Röcke über Dächern und in herunter- Rhythmus von Mambo, Rock’n’Roll zeile «West Side Story» und voll- ken ein Defizit von 68,6 Millionen 200 Anträge eingegangen. Zahlreiche gekommenen Hinterhöfen: Liebesro- und Jazz. ständigem Absender schicken an: Franken. Nach drei Tagen Debatte Sparanträge wurden aber mehrheit- manze, Psychothriller, Action-Krimi Mit der Broadway-Premiere 1957 lokalinfo@lokalinfo.ch wurde das Budget 2017 vom Parla- lich abgelehnt. Der Steuerfuss bleibt und dokumentarische Gesellschafts- definierte dieses Musical mit Kompo- ment abgesegnet. Neu weist es ein bei 119 Prozent. Die Parteien hatten studie in einem, erzählt das Musical sitionen von Leonard Bernstein und Defizit von 27,3 Millionen Franken sich schon im Vorfeld darauf geeinigt. «West Side Story» die unsterbliche Choreografien von Jerome Robbins Story» als unangefochtene Nummer 1 auf. SVP und FDP lehnten das Budget Finanzvorsteher Daniel Leupi ist Geschichte vom Hass zweier verfein- musikalisch wie tänzerisch ein gan- des amerikanischen Musiktheaters ab, die anderen Parteien stimmten der Meinung, dass die Stadt Zürich deter Lager im New Yorker Gross- zes Genre neu. Wenige Jahre später für sich – mutig, realistisch und so ihm zu. So wurde es mit 82 zu 43 wegen der Unternehmenssteuerre- stadtdschungel und der Liebe zweier machte die mit zehn Oscars ausge- brisant wie am ersten Tag. (pd./mai.) Stimmen angenommen. form III finanziell vor grossen Her- junger Menschen, deren Glück an zeichnete Verfilmung das Meister- Das Parlament verbesserte das ausforderungen steht. Die Stadt rech- 3. bis 15. Januar, Theater 11, Thurgauer- ihm zerbricht. Schon die ersten Takte werk einem Millionenpublikum be- strasse 7, 8050 Zürich. Zeiten, Tickets und Budget total um 41,3 Millionen Fran- net mit Steuerausfällen von rund 300 des Musicals ziehen das Publikum kannt. Bis heute steht «West Side weitere Infos: www.musical.ch. ken. Davon sind 31 Millionen Fran- Millionen Franken. (pd./pm.) CLIENTIS ZÜRCHER REGIONALBANK GEWERBEVERBAND STADT ZÜRICH Publireportage Publireportage Finanzplanung ist mehr als nur anlegen Welche Zahlen braucht der Mensch? Mit dem Jahreswechsel startet nicht lag, ergeben sich aufschlussreiche In- Wir zählen die Tage bis Weihnachten. nur der Kalender in eine neue Run- formationen für allfällige Anpassun- Die Kinder zählen die Kalendertör- de. Mit ihm richten viele ihren Blick gen. chen. Die Grossen hingegen zählen, in die Zukunft, suchen und setzen be- wie viel sie sich dieses Jahr noch leis- wusst neue Ziele. Gross ist alsdann Auch Zukunftspläne sind ten können. Zählen beruhigt irgend- auch das Interesse der Anleger zu er- beim Anlegen erfolgsrelevant wie. fahren, worin es sich in den nächsten Doch mit dem alleinigen Manage- Auch in der Stadtverwaltung wird zwölf Monaten zu investieren lohnt. ment des Portfolios ist es für eine viel gezählt. 2015 zum Beispiel wollte Im derzeitigen Tief- und Negativzins- nachhaltig erfolgreiche Finanzpla- die Dienstabteilung Verkehr genau umfeld ist Anlegen ganz besonders nung nicht getan. Um sicher in das wissen, wie viele Zebrastreifen wir anspruchsvoll und wird es mittelfris- Jahr starten und an dessen Ende haben. Seit August letzten Jahres Nicole Barandun. Foto: zvg. tig auch bleiben. möglichst alle Ziele erreichen zu kön- werden sie gezählt und jeder einzel- Nebst der Investition in Rendite- nen, sind sämtliche finanzrelevanten ne davon mit rund 50 Kriterien be- waltung widerstrebend an die Arbeit. immobilien, die dank den noch im- Aspekte miteinzubeziehen. Relevant wertet. Eine Gesamtbeurteilung ist 19 Arbeitstage wurden investiert und mer tiefen Zinsen solide Mieterträge ist alsdann nicht nur ein Hauskauf, im ersten Halbjahr 2017 zu erwar- jetzt ist es raus: Wir haben 3425 Hal- einbringen, bieten Aktien weiterhin sondern ebenso eine Renovation, ei- ten, und wie es im Pressetext heisst: teverbote. Einige davon betreffen die grössten Gewinnchancen. Sie ber- ne grössere Ausgabe, zum Beispiel «Dann weiss man erstmals auch ge- ganze Strassenzüge. Es ist eine Frage gen jedoch auch erhebliche Verlustri- für eine Reise oder eine Weiterbil- nau, wie viele Zebrastreifen es gibt.» der Zeit, bis Bussen und Mehrauf- siken. Wer in Aktien investiert, muss dung, wie auch der geplante Schritt Wir sind beruhigt. Das ist Ordnung. wand den Kunden weiterverrechnet aufgrund der hohen Sensibilität der in die Selbstständigkeit. Weniger Ordnungssinn hat die werden müssen. Märkte mit entsprechenden Kurs- Ebenso beeinflusst eine Erbschaft Stadtverwaltung bei den Verkehrs- So zählt man, was man zählen schwankungen rechnen. oder Schenkung den Anlagespiel- tafeln. Das sympathische blaue P will. Man zählt die traditionellen Rolf Häusler ist Individualkunden- raum und damit die gesamte Finanz- wird immer seltener, dafür verwan- Fachgeschäfte an der Bahnhofstrasse Eine mit einem Kundenberater berater bei der Clientis Zürcher Re- planung. Wichtig ist es, den Blick deln sich einfache Parkverbote in bald an einer Hand ab, die Poststel- erarbeitete Strategie gionalbank in Zürich. Foto: zvg. voraus nicht nur auf das Ende des strenge Halteverbote. Doch hier woll- len, die verschwinden, die Kilos, die Erfolgversprechend und beruhigend aktuellen Kalenders zu richten. Steht te niemand zählen, ausser der KMU- man zu viel hat. Man zählt die Wo- ist es, sich als Anleger auf eine ge- Definition situativer Optimierungen beispielsweise die Pensionierung in Gruppe im Gemeinderat. KMU kön- chen bis zum Urlaub. Man zählt die meinsam mit einem persönlichen und findet nach Bedarf, häufig aber einigen Jahren bevor, muss die län- nen in bestimmten Sektoren der schlechten Tage und die guten. Oder Kundenberater erarbeitete Strategie in den ersten Wochen des neuen Jah- gerfristige Planung auf diese, meist Stadt nämlich kaum mehr anliefern, man zählt nur die guten, und die da- zu verlassen. Nach deren Ausrich- res statt. mit einer markanten Einkommens- und wer es doch probiert, wird sofort für doppelt. So wünsche ich Ihnen, tung auf die individuellen Ziele wie Dann wird nebst der üblichen veränderung verbundenen Situation, von einer Ordnungsbusse angesprun- liebe Leserin, lieber Leser, ein schö- auch die persönliche Risikobereit- Vorschau Rückschau auf die vergan- abgestimmt werden. gen. Die Anfrage der KMU-Gruppe nes Weihnachtsfest und möge Sie Ge- schaft und -fähigkeit des Anlegers, genen Monate gehalten. Aus der Gemeinderat wurde abgeschmettert lassenheit und Frohsinn im nächsten übernimmt der Berater das profes- fachkompetenten Analyse des Bera- mit der Begründung, die Zählung sei Jahr begleiten. Clientis Zürcher Regionalbank, Goethe- sionelle Management des Portfolios. ters, was warum einträglich war und strasse 18, 8001 Zürich, Tel. 044 250 64 zu aufwendig. Doch gab man nicht Nicole Barandun, Präsidentin Der beidseitige Austausch dient zur wo man aus welchem Grund falsch 00, www.zrb.clientis.ch. auf, und so machte sich die Stadtver- Gewerbeverband der Stadt Zürich ANZEIGEN
WE I H N AC H TS G E S C H I C H TE / A K TU E L L Zürich 2 Nr. 51/52 22. Dezember 2016 3 Grossüberbauung bei Avia-Tankstelle am Mythenquai geplant Die A. H. Meyer & Cie AG plant eine Grossüberbauung am Standort der heutigen Avia-Tankstelle und der Franz AG Peugeot am Mythenquai 353. Lorenz Steinmann Das Gebiet in Wollishofen zwischen dem Mythenquai und dem Zürichsee ist städtebaulich höchst attraktiv. Nun hat «Zürich 2» erfahren, dass die A. H. Meyer & Cie AG hier eine Grossüberbauung plant. Die jetzigen Dienstleistungen am Mythenquai 353 (Avia-Tankstelle, Spar-Express-Shop, Peugeot-Franz Autogarage) sollen – in neuer Form – weiterbestehen. Ge- mäss Quellen sollen auf die Gewerbe- räume rund 60 Mietwohnungen ge- baut werden. Nicht mehr geplant werden dem Vernehmen nach für «Wollen Sie es wirklich wissen?» – die etwas andere Weihnachtsgeschichte geht der Frage nach unserer Grundehrlichkeit im Alltag und in der den Neubau die Lackiererei und die Adventszeit nach, am Beispiel im Kontakt mit Obdachlosen. Foto: Lorenz Steinmann Autowaschanlage. Gebaut werden soll in verschiedenen Höhen zwi- schen vier und sechs Stockwerken. Es soll zwei Durchgänge für Fussgän- ger zwischen dem Mythenquai und Die Weihnachtsgeschichte, oder – warum dem See geben, um dem geplanten Riegel eine gewisse Durchlässigkeit zu geben. nicht jeder ans Weihnachtsessen gehen will Die Pressesprecherin von Spar Schweiz sagte auf Anfrage, man habe Marijan Markotic* «Nämlich?» «Sie haben mir eine grosse Lekti- schen sind nicht ehrlich zu sich sel- vom Projekt Kenntnis, doch es gehe «Am 24./25. Dezember sind alle on zur falschen Nächstenliebe erteilt! ber und zu den anderen, weil sie in- sicher noch zwei Jahre, bis der Ex- Vor ein paar Wochen kam ein Ob- sooo lieb, nett, grosszügig zu mir, Wenn ich Sie noch fragen darf: Wie nerlich nicht frei sind. Sie tragen täg- press-Spar (temporär) schliesse. Die dachloser, den ich seit einigen Jah- dass es mir fast unerträglich wird. sieht es mit den ‹guten Christen› lich die passende Maske, verbeugen A. H. Meyer & Cie AG mit Hauptsitz ren kenne, bei uns vorbei. Während Ein paar Tage danach schaut mir aus?» den Kopf und ziehen den Hals vor an der Badenerstrasse 329 wollte bis ich ihm einen Kaffee zubereitete, keiner ins Gesicht; alle machen einen Er schmunzelte eine Weile, blick- Macht, Geld und Eigeninteressen ein. Redaktionsschluss keine Stellungnah- sagte er mürrisch: grossen Bogen um mich herum, te mich forschend an und fragte: Ich habe ein Leben lang auf der Gas- me abgeben. Bestätigt wird aber, «Dieses Jahr brauche ich keine ignorieren und meiden mich, weil «Wollen Sie es wirklich wissen?» se gelebt, habe im Gefängnis geses- dass die Planung in Gang sei. Diskus- billige Ausrede für die Einladung ich am Strassenrand störe und nicht «Ja, klar!» sen und weiss nur so gut, wie falsch, sionen geben könnte vor allem der zum Weihnachtsessen, weil ich weg dazugehöre. Das spüre ich ganz ge- «Viele, die sich ‹gute Christen› verlogen und zynisch unsere Gesell- mögliche Schattenwurf auf die direkt bin.» nau! Also sage ich zu mir: Es kann nennen, sind im Endeffekt auch schaft ist. Sie lässt dich am Boden angrenzende Liegewiese am See. Wie Etwas erstaunt über diese Aussa- nicht sein, dass an Weihnachten alle nicht ganz ehrlich. Sie tun ihre fallen und macht dich noch zum es heisst, ist wohl dieses vor allem im ge, überlegte ich kurz und fragte plötzlich anders sind! Sie kennen ja christliche Pflicht, helfen einem, wir- Sündenbock für ihr eigenes Versa- Sommer lärmintensive Vergnügungs- nach: das Sprichwort: Ein Wolf ändert sei- ken aber dabei nicht authentisch. Sie gen.» gebiet Grund dafür, dass in der Neu- «Was fällt Ihnen so schwer bei nen Pelz, aber nicht das Gemüt ...» geben mir das Gefühl, etwas Besse- In diesem Augenblick verstand überbauung Miet- und keine Eigen- der Einladung zum Weihnachtses- Ich blickte ihn verblüfft an und res zu sein. Ich merke das haarge- ich ganz, warum der Obdachlose die tumswohnungen geplant sind. sen?» blieb wahrhaftig sprachlos! Seine nau, ob es tatsächlich vom Herzen Einladung zum Weihnachtsessen so «Die Tatsache, dass die Men- Worte trafen voll ins Schwarze. Und kommt oder nicht.» glatt abgelehnt hatte. schen so falsch sind! Sie tun nur so, sein ironisch-lächelnder Blick suchte Mein Staunen nahm kein Ende. als ob sie mich freundlich und herz- in meinen Augen die Bestätigung sei- So viel Tiefe und Lebensweisheit von lich einladen würden, dabei ist das ner Aussagen. einem Obdachlosen?! Er merkte mei- Gegenteil wahr: Sie sind nicht ehr- Nachdem ich mich gedanklich et- ne Verlegenheit und kam mir mit sei- * Marijan Markotic arbeitet als Sozialar- lich, spontan, echt. Nein, sie sind de- was gesammelt habe, sagte ich zum nem letzten Satz entgegen: beiter in der katholischen Pfarrei Dreikö- finitiv falsch!» obdachlosen Mann: «Wissen Sie, die meisten Men- nigen in 8002 Zürich. Kiwanis Club Zürich verteilte 650 Gritti- Orgelmatinée in der Kirche St. Franziskus Die Tankstelle mit Shop soll in den Neubau integriert werden. bänzen und spendet nun 2500 Franken Die katholische Kirchgemeinde Der Kiwanis Club Zürich- St. Franziskus in Wollishofen hat ei- Enge konnte dank grossem nen neuen Organisten. Es ist Martin Kuttruff. Der 27-jährige diplomierte Effort und besonders liebe- Chorleiter und Organist stammt aus voller Ausstattung der 650 dem Raum Stuttgart und absolviert verteilten Grittibänzen rund momentan an der Zürcher Hochschu- le der Künste eine Masterausbildung. 2500 Franken für die Stif- Er gibt seinen Einstand am 1. Januar tung Brunau sammeln. 2017 innerhalb des Neujahrsgottes- dienstes mit einer festlichen Orgel- Die diesjährige Grittibänzenaktion matinée in der Kirche St. Franziskus. war von besonderem Erfolg gekrönt, «Wir freuen uns, an Neujahr den neu wie Michael Künzer, Vizepräsident gewählten, jungen Organisten Martin Problem? Das Baugebiet grenzt an von Kiwanis Zürich-Enge, mitteilt. Kuttruff in unserem Team willkom- die Badewiese beim Zürichseeufer. Zur hohen Bestellmenge von 650 men zu heissen», schreibt dazu Vor- Grittibänzen trug anscheinend auch standsmitglied Valeria Dora. Als mu- ein Artikel im «Zürich 2» bei. Viel- Bienenfleissig schmückten und verpackten die Kiwanis-Mitglieder die sikalische Visitenkarte spielt Kuttruff leicht ist das Eigenlob, aber der Sinn Grittibänzen im Kongresshaus. Foto: zvg. im Anschluss an den Neujahrsgottes- dieses Hinweises liegt darin, dass die dienst und vor dem Apéro eine kleine «Zürich 2»-Redaktion wenn immer gens am 6. Dezember 2016. Dann stützungsbeitrag an die Stiftung Bru- 15-minütige Orgelmatinée. Pro- möglich Ideen für einen guten Zweck wurden die Leckereien ins Kongress- nau. Die Übergabe des Betrags folgt gramm: Toccata alla Rumba (Andreas unterstützt. Zusätzlich hat der Kiwa- haus geliefert, wo die Grittibänzen dann Anfang 2017. Willscher), Prière à Notre Dame nis Club Zürich-Enge auch Firmen durch zwölf Mitglieder des Clubs ab 6 So nebenbei: Der Name «Gritti- (Léon Bollmann), Blues for Organ direkt angeschrieben. So gingen Uhr verpackt und für die Lieferungen bänz» tauchte vor rund 150 Jahren (Hans-Martin Kiefer), Sortie in Es schliesslich die erwähnten 650 Gritti- konfektioniert wurden. Daraufhin er- das erste Mal auf. «Bänz» war ein (Louis Lefébure-Wély). Im Anschluss bänzenbestellungen ein. folgte die prompte Hauslieferung wie Synonym für «Mann» und «Gritti» für an die Orgelmatineé: Neujahrsapéro Hergestellt wurden die Grittibän- von den Bestellern vermerkt. «Grätsche». Übersetzt heisst das be- im Zentrum St. Franziskus. (zh2.) Dieses markante Gebäude soll ver- zen durch das Kiwanis-Mitglied Bernd Vom Verkaufspreis von Fr. 7.50 liebte Teigmännli also «Mann mit ge- schwinden. Fotos: zvg./Karmon AG Jung («Jung, der Bäcker») frühmor- pro Stück gingen Fr. 4.– als Unter- spreizten Beinen». (zh2.) 1. Januar 10 bis 11 Uhr. St. Franziskus.
AKTUELL Zürich 2 Nr. 51/52 22. Dezember 2016 5 IN KÜRZE Der subversive Wilhelm Tell AUF EIN WORT Bodycams Wer kennt ihn nicht, den Der Stadtrat hat ein Reglement Cartoonisten Peter Hürzeler. erlassen, das den Pilotversuch mit Bodycams bei der Stadtpoli- Jetzt hat «Hü» das Buch Lorenz Steinmann zei regelt. Die Kameras sollen «Tellspiele» über seine seit zum Einsatz kommen, wenn Poli- 1972 weitherum bekannte Lieber Herr Senn zeiangehörige Privatpersonen im öffentlichen Raum anhalten oder Cartoonfigur «Willi» heraus- Als Leiter des Pflegezentrums Käferberg haben Sie einen sehr kontrollieren. Damit sollen prä- gegeben. Das Motto: «Willi anspruchsvollen Job. Sie sind ventiv gewalttätige oder verbale erklärt die Welt». Vorgesetzter von gegen 500 Mit- Übergriffe verhindert und das Wilhelm Tell lebt! Der Cartoonist und arbeitenden, davon 80 in Ausbil- Verhalten der Beteiligten doku- Querdenker Peter Hürzeler alias dung. Rund 230 Seniorinnen und mentiert werden. «Hü» hat ihn 1972 aus der Taufe ge- Senioren werden von diesen Men- hoben und bis 2015 jede Woche in schen jeden Tag betreut, auch der «Schweizer Illustrierten» auftre- über die Feiertage und wenn nö- Volksinitiative ten lassen. Sein «Willi» ist einer von tig sogar nachts. Sie erleben täg- lich viele persönliche Schicksale. uns und beschäftigt sich als hellwa- Die Volksinitiative «Ein Prozent cher Zeitgenosse mit helvetischen, gegen die globale Armut (1%-Ini- gesellschaftspolitischen und alltägli- tiative)» ist mit 3209 gültigen Un- terschriften zustande gekommen. chen Themen. Der bärtige National- Mehr Gelassenheit held mit Armbrust lässt uns unter Das Initiativkomitee hat nach ei- Hüs kreativer Feder an seinem Leben Von 1972 bis 2015 jede Woche in Die besten 261 Cartoons sind nun bitte, lieber Herr Senn genen Angaben 3900 Unter- schriften eingereicht. Von den ge- teilhaben. Witzig, erheiternd und ab- der «Schweizer Illustrierten»: Die verewigt in der Neuerscheinung gründig kommentiert er das Zeitge- Cartoons von Peter Hürzeler. «Tellspiele». Bilder: zvg. Dabei ist nicht alles erfreulich, prüften 3623 Unterschriften sind wenn sich das irdische Leben schehen und stolpert ab und an auch deren 3209 gemäss den gesetzli- langsam dem Ende zuneigt. mal über sich selbst. chen Anforderungen gültig. Manchmal gibt es traurige Mo- Hü greift aber auch Schlüsselsze- nen der Telllegende auf und setzt die mente – für die Heimbewohnerin- Hohle Gasse, Gesslers Hut oder Tells nen und Heimbewohner wie auch Neuer Direktor zweiten Pfeil überraschend in heutige für die Angehörigen. Und genau wegen so einer Person möchte ich Kontexte. Die 261 ausgewählten Car- Daniel Perrin wurde zum neuen Ihnen schreiben. Es geht um toons in diesem Band sind eine ful- Direktor des Departements Ange- Amanda Portmann, die an der minante Zeitreise durch Themen der wandte Linguistik der ZHAW Zür- Waffenplatzstrasse seit bald 30 cher Hochschule für Angewandte letzten 40 Jahre. Der Regisseur Rolf Auch ein Werk von Peter Hürzeler: Der Comicstrip «Emil». Lyssy, ein langjähriger Freund von Jahren einen Coiffuresalon be- Wissenschaften gewählt. Der Lin- treibt. Peter Hürzeler, bringt das Wesen der mals viel angesagtere Magazin. 1967 sturz»). In den vergangenen Jahren guist folgt auf Urs Willi, der per Viele Jahre war auch eine Neuerscheinung auf den Punkt: gab er sein erstes Standbein als De- wandte sich Peter Hürzeler vermehr Ende Juni 2017 pensioniert wird. Ihrer Heimbewohnerinnen Kun- «Endlich! 43 Jahre Tellspiele auf Pa- korateur auf und machte sich als der Malerei und freien Grafik zu. Er Seit 2001 ist Perrin für die ZHAW din von Frau Portmann. Mit der pier! Ein wahres Cartoon-Feuer- Cartoonist selbstständig. Für den lebt seit 2006 in Winterthur, nach- als Leiter des Instituts für Ange- Zeit wurde daraus eine tiefe werk!» «Zürtipp» zeichnete er zwischen dem er vorher 28 Jahre lang in Re- wandte Medienwissenschaft tätig, Freundschaft. Man teilte Freud Peter Hürzeler, gelernter Dekora- 1970 und 2006 die Comicfigur gensdorf lebte. Für die dortige Zei- 2012 wurde er stellvertretender und Leid; Frau Portmann sorgte teur, wuchs in Zürich-Unterstrass «Emil», bei der «Schweizer Illustrier- tung «Furttaler» zeichnete er den Leiter des Departements Ange- je länger, je mehr dafür, dass es auf. Schon mit 19 Jahren konnte er ten» sorgte er mit «Willi» zwischen «Regiwurm», der immer noch einge- wandte Linguistik. Ihrer jetzigen Heimbewohnerin seine erste Karikatur abdrucken las- 1972 und 2015 für viele Schmunzler setzt wird. (pd./ ls.) sen – im «Nebenspalter» unter der und freudige Gesichter. Seine Car- recht lange vergönnt war, im eige- damaligen Leitung des legendären toons waren auch in der Werbung nen Haus an der Waffenplatz- Peter Hürzeler’s Tellspiele, 261 Cartoons, Erneuerungswahlen Karikaturisten und Redaktors Carl «Bö» Böckli. In der Folge zeichnete gefragt, zudem zeichnete er Anima- tionsfilme fürs Schweizer Fernsehen Format: 15,7 x 21 cm, Klappenbroschur, strasse 88 zu wohnen. Später folgte der nicht ganz freiwillige Der Zürcher Stadtrat hat die Da- Seitenzahl: 239, ISBN 978-3-033-05664-0, Hürzeler regelmässig für dieses da- (unter anderem für den «Kassen- Preis: 36 Franken. Wegzug ins ziemlich ferne Höngg. ten für die Erneuerungswahlen Nun habe ich vernommen, im Jahr 2018 festgelegt. Die Er- dass Amanda Portmann momen- neuerungswahlen für den Ge- meinderat und den Stadtrat, die MIT VIEL SCHARF tan richtig traurig ist. Sie ist die einzige noch lebende Angehörige Stadtamtsfrauen/Betreibungsbe- Ihrer Heimbewohnerin I.B.. Als amtinnen und Stadtammänner/ Falsche Zeit, chenbeleuchtung erinnerten. Ge- wöhnungssache – meinten Kunsthei- sich Amanda Portmann wie üb- Betreibungsbeamten sowie die Notarinnen und Notare für die falscher Ort nis. Meine Meinung lasse ich aussen lich zur Weihnachtsfeier anmel- vor – schliesslich lesen vielleicht den wollte, klemmten Sie das An- Amtsdauer 2018–2022 finden am sinnen ab. Sie wollten Frau Port- Benny Epstein auch Kinder meine Kolumne. 4. März 2018 statt. Ein allfälliger mann zuerst zu einer Sitzung mit Ein Lied der Heilsarmee holt gemeinsamer zweiter Wahlgang Ihrer Geschäftsleitung empfan- Oh du Kitschige. Ist sie nicht herr- mich wieder zurück in die Gegen- würde am 15. April 2018 durch- gen. Grund: Portmann zeigte bei lich, diese Zeit im Jahr? Ich stehe wart. Ich kenne es nicht und zumal geführt. einem Besuch im Pflegezentrum am Paradeplatz und überall blinkt mir dessen Charts-Potenzial nicht und funkelt es. Ich warte aufs Sieb- allzu hoch erscheint, will ich es auch Käferberg Gefühle, war traurig ner-Tram, das mich nach Wollisho- nicht kennen lernen. Und weil gera- und wurde wohl auch ein biss- Schule und KESB fen bringen soll. Drei Minuten War- tezeit leuchtet es auf der LED-Anzei- de der Siebner kommt, bleibt diesen Gutmenschen meine Spende ver- chen lauter als üblich. Das scheint im Alltag eines Pflegezentrums Ein neuer Leitfaden informiert nicht normal, nicht angebracht, ja ge an der Station. Genug Zeit, um wehrt. Einmal mehr habe ich einen über die Aufgaben und die Ver- unheimlich. Natürlich ist Amanda nochmals um die Ecke zu blicken. guten Grund gefunden. Beim letzten antwortlichkeiten, wenn das Portmann ein bisschen unbe- Der Bahnhofstrasse entlang Rich- Mal war der gute Grund das Drei- Wohl eines Kindes gefährdet quem. Aber sie ist eine Frau mit tung Hauptbahnhof schaue ich und zehner-Tram, beim vorletzten Mal scheint. Mit diesem Leitfaden soll grossem Herz. Eine Frau, die geniesse das Lichtermeer. Von den das Siebner-Tram. Vielleicht klappt’s die Zusammenarbeit zwischen Ihrer Heimbewohnerin I.B. bei je- Schaufenstern glitzert es, von oben beim nächsten Mal. Schulen und der Kindes- und Er- dem Besuch ein Lächeln aufs Ge- herab leuchtet es. Und der Himmel, Auf dem Nachhauseweg blicke wachsenenschutzbehörden un- sicht zaubert, auch wenn sich I.B. terstützt werden. Er gilt ab 1. Ja- es ist 17.04 Uhr, gibt sich im Kampf ich die neusten Facebook-Einträge Benny Epstein begab sich auf die gegen die einbrechende Dunkelheit meiner 1464 sogenannten Freunde Suche nach der Definition von altersbedingt nicht mehr so sehr nuar 2017. Eine breit abgestützte an früher erinnert. Sie, sehr ge- Arbeitsgruppe hat ihn erarbeitet grösste Mühe, seinen Beitrag zur kit- durch. So wie alle anderen im Tram. «Kitsch». Foto: zvg. schigen Szenerie zu leisten. Töne in Und siehe da, man glaubts kaum, ehrter Herr Senn, wissen ja am und überprüft ihn jährlich. besten, dass für immer vergessli- Rosa, Orange und Blau gibt er von Harrys Ding, der Zürcher Restau- zu übersetzenden Wörtern über- sich. rant-Blogger, postet ein Foto vom haupt. Eine ältere Definition besagt, cher werdende Seniorinnen und Nur ganz kurz schweifen meine Lago Bianco am Berninapass. Ein «Kitsch» bedeute: falsch in der Zeit, Senioren das Hier und Jetzt viel Biodiversität Gedanken ab. Es schaudert mich. Ich denke zurück an die Jahre 2005 schwarzgefrorener See inmitten der schneebedeckten Berge leuchtet in falsch im Ort. Treffender geht’s nicht. Innert weniger Minuten errei- zählt, der kurze Blick in die Ver- gangenheit aber wichtig ist. Dar- Ab 2017 übernimmt die Universi- um bitte ich Sie um ein wenig bis 2009. Wie konnten wir sie nur den Lilatönen des Sonnenaufgangs – chen mich auf dem Handy die Nach- tät Zürich die internationale Ko- mehr Verständnis und Gelassen- überleben? Diese frostigen Winter ein Bild, kitschiger als jede Barbie- richten von den tödlichen Schiesse- ordinationsstelle «bioDiscovery». heit, wenn das nächste Mal Frau damals. Grausam kalt und ohne See- puppe. Herzerwärmend. reien in Zürich und Ankara sowie Diese unterstützt und koordiniert Portmann zu einem Besuch auf- le waren sie. Mögen Sie sich nicht Zu Hause angekommen mache vom Attentat auf dem Berliner Weih- weltweit Forschungsprojekte mit taucht. Das Recht, an der auch für erinnern? Es waren jene eisigen Ta- ich mir eine Tasse Ingwertee mit nachtsmarkt. Da ist Kitsch zur fal- dem Ziel, den Wandel der biologi- Angehörige offenen Pflegheim- ge, als unsere Zürcher Bahnhof- Honig. Die Stimmung ist perfekt, um schen Zeit am falschen Ort. schen Vielfalt zu überwachen, zu Weihnachten teilzunehmen, soll- strasse nicht gesäumt war von fein genau diese Kolumne über Kitsch zu bewerten, besser zu verstehen ten Sie Frau Portmann ebenfalls funkelnden Sternchen. Sondern von verfassen. Aus reinem Gwunder su- und vorherzusagen. Der Zuschlag zugestehen. Zeigen auch Sie Herz 275 Leuchtstangen. Leuchtstangen. che ich auf Wikipedia nach der ge- Benny Epstein ist Journalist und lebt in erfolgte aufgrund der Konzentra- und Empathie. Herzlichen Dank Wie kalt dieses Wort nur schon nauen Definition des Wortes Wollishofen. Schlechte Beleuchtung und tion und Interdisziplinarität des Terror machen ihn traurig. Epstein jetzt schon dafür! Ich wünsche klingt. «The World’s Largest Time- «Kitsch», ehe ich zu schreiben be- Universitären Forschungsschwer- schreibt alle 14 Tage eine Kolumne im Lo- Ihnen eine schöne Weihnachtszeit piece» hiess dieses vermeintliche ginne. punkts «Globaler Wandel und kalinfo-Blatt «Zürich 2». Seine Meinung und grüsse Sie freundlich. Ihr Kunstwerk. Hässliche Stäbe, die an Zu Recht, schliesslich gehört die- muss nicht mit jener der Redaktion über- Biodiversität» der UZH. Lorenz Steinmann flimmernde Treppenhaus- und Kü- ses Wort zu den am schwierigsten einstimmen.
6 Stadt Zürich Nr. 51/52 22. Dezember 2016 AKTUELL Noch immer zu viele «Flugbelärmte» In seinem jüngsten Flug- vorschlag zur Plafonierungsinitiative das Flughafengesetz Massnahmen eigentlich vorgesehen war: 61 916 vorsieht. hafenbericht weist der statt des Richtwerts von 47 000. Regierungsrat nach wie vor Die Verschlechterung rühre vor Zu viele Verspätungen zu viele Fluglärmbelästigte allem daher, dass mehr Menschen in Negativ beurteilt der Regierungsrat, die Boomgebiete nördlich und südlich dass davon deren 2200 während des aus. Dies, obwohl die Zahl des Flughafens zögen. Als Beispiel «bewilligungsfreien Verspätungsab- der Flugbewegungen stag- zogen Volkswirtschaftsdirektorin Car- baus» zwischen 23 und 23.30 Uhr nierte und neuere Flugzeu- men Walker Späh, Markus Traber, stattfanden – gut 100 mehr als noch Chef des Amts für Verkehr, sowie 2014. Der Regierungsrat verlangt des- Wie oft soll der Sechseläutenplatz zum Event-Ort werden? Foto: ajm. ge tendenziell leiser sind. Mark Dennler, Leiter Abteilung Flug- halb von der Flughafenbetreiberin all- hafen und Luftverkehr, vor allem das gemein mehr Pünktlichkeit – offenbar Roger Suter Das Problem der Zürcher Flughafen- Glattal und Bülach heran, wo auch der Regierungsrat die Verdichtung mit mässigem Erfolg, was auch von Fluglärmorganisationen aus allen Streit um «Partytage» auf dem politik ist der Zielkonflikt, der schon dem entsprechenden Gesetz inne- unterstütze – und damit in einen klassischen Zielkonflikt gerät. Nicht Himmelsrichtungen bemängelt wurde. Die Möglichkeiten der Einflussnahme Sechseläutenplatz geht weiter wohnt: «Der Staat fördert den Flug- stärker ins Gewicht fallen die von der durch den Kanton seien «sehr end- Der Stadtrat hat am 7. Dezember ei- Trickserei – dem Zählen von halben hafen Zürich zur Sicherstellung sei- Regierung bemängelten und unter- lich», gab Amtschef Traber zu, hätten nen Gegenvorschlag zur Volksinitiati- Belegungstagen – ein Entgegekommen ner volks- und verkehrswirtschaftli- suchten verspäteten Starts während aber laut Flughafenbericht in den letz- ve «Freier Sechseläutenplatz» vorge- vorzutäuschen», äussert sich Komitee- chen Interessen», steht in Paragraf 1 der Nachtflugsperre (23 Uhr). Diese ten Monaten «auf mehreren Ebenen legt. Gemäss dieser Initiative sollte präsident Samuel Hug auf der Web- des Flughafengesetzes. Danach heisst seien zwar ärgerlich, werden aber stattgefunden». Eine Auswertung der der Platz beim Zürcher Bellevue noch site. Die Schlussabstimmung im Ge- es aber auch: «Er berücksichtigt da- vom ZFI gleich erfasst wie alle ande- verspäteten Flüge ergab Folgendes: Es 65 statt 185 Tage im Jahr belegt sein. meinderat muss nun bis am 24. Janu- bei den Schutz der Bevölkerung vor ren Abendflüge nach 22 Uhr. Gemäss sind vor allem die fünf zum Start um Weil diese 65 Tage nicht einmal dafür ar 2018 erfolgen. schädlichen oder lästigen Auswirkun- ZFI wurden 2 Prozent mehr Perso- 22.45 Uhr geplanten Langstreckenflü- ausreichen würden, neben dem gen des Flughafenbetriebs.» nen tagsüber stark belästigt; nachts ge, die verspätete Passagiere und de- Sechseläuten den Circus Knie und 50 Tage darunter Nicht zufällig wählte Volkswirt- nahm die Zahl der im Schlaf gestör- ren Gepäck abwarten müssen. Die Ka- den Weihnachtsmarkt durchzufüh- Nach der Einweihung im Frühling schaftsdirektorin Carmen Walker ten Personen hingegen sogar um 1 pazitätsbeschränkungen durch ren, schlägt der Stadtrat nun 125 Ta- 2014 wurden auf dem Sechseläuten- Späh diesen Grundsatz als Einstieg, Prozent ab. Deutschland, Wetter und Verteilung ge vor. Zudem sollten Veranstaltun- platz zu viele Anlässe bewilligt, so- um den regierungsrätlichen Flugha- des Fluglärms durch wechselnde Be- gen, die nur die Hälfte des Platzes dass das Kontingent von 185 Tagen fenbericht 2015 vorzustellen (2015 Zuwanderung kontra Lärmschutz triebskonzepte würden solche Verspä- einnehmen, nur als halbe Tage dazu- überschritten war. In den vergange- deshalb, weil die Zahlen für jenes Würden die neu Zugezogenen jedoch tungen begünstigen. gerechnet werden. nen zwei Jahren hat die Stadt die An- Jahr erst verarbeitet werden müs- aus dem ZFI herausgerechnet, wäre Besserung verspricht sich die Re- zahl Veranstaltungstage jedoch nicht sen). Und tatsächlich bekundet die dieser sogar gesunken: Dies deshalb, gierung vom Betriebsreglement 2014, Initiativkomitee enttäuscht aufgebraucht: Gemäss der Stadtpoli- Regierung mit dem zweiten Grund- weil mit neueren, leiseren, grösseren das Kreuzungspunkte vermeiden soll. Das Komitee der städtischen Volks- zei Zürich war der öffentliche Platz satz mehr Mühe als mit dem ersten. und volleren Flugzeuge insgesamt Die deutschen Behörden lassen sich initiative erachtet den formulierten 2015 an 135 Tagen besetzt, 2016 wa- Mit der Strategie der Flughafen Zü- weniger Bewegungen notwendig aber Zeit mit dessen Bewilligung.Seit Gegenvorschlag jedoch als nicht ak- ren es 132. Demnach wären auch rich AG in wirtschaftlicher Hinsicht sind, um mehr Passagiere zu beför- 13. Oktober wendet die Flugsicherung zeptabel. Obwohl der Stadtrat den Ge- nach Annahme des Gegenvorschlags ist der Kanton Zürich als Hauptaktio- dern. So geschieht dies beispielswei- Skyguide «iStream» an: Dabei werden genvorschlag Kompromiss nenne, die etablierten Veranstaltungen nicht när nämlich zufrieden. se mit dem Ersatz der älteren Avro- die morgendlichen Anflüge zwischen könne das Initiativkomitee keinesfalls mehr im bisherigen Umfang möglich. Der Zürcher Fluglärm-Index (ZFI) Flugzeuge der Swiss. Die Zahl der 6 und 7 Uhr lange vor der Landung von einem Kompromiss sprechen. Das Am längsten befinden sich jeweils hat sich jedoch erneut verschlechtert Flugbewegungen betrug 2015 denn aufeinander abgestimmt und so War- Komitee ist enttäuscht, dass der Stadt- der Circus Knie (2015 und 2016: je – will heissen, es wurden noch mehr auch 265 095, nur 125 mehr als im teschlaufen vermieden. rat nicht bereit ist, über das Anliegen 31 Tage) und der Weihnachtsmarkt Menschen vom Fluglärm belästigt, Vorjahr und deutlich unter dem der Stadtzürcher nachzudenken. (2015: 52 Tage/2016: 47 Tage) auf als im vom Volk genehmigten Gegen- Schwellenwert von 320 000, ab dem www.vd.zh.ch/flughafenbericht «Stattdessen versucht er mit einer dem Sechseläutenplatz. (np.) ANZEIGEN
AKTUELL Zürich 2 Nr. 51/52 22. Dezember 2016 7 So bereiten sich Skilehrer auf die Wintersaison vor Auch wenn der grosse Schnee bislang noch aus- bleibt, bereiten sich die Ski- lehrer und Skilehrerinnen fleissig auf die Saison vor. Ich war mittendrin bei Techniktraining, Probelek- tionen und Après-Ski. Nele Fischer Als ich in meinen Skischuhen zum Sammelplatz laufe, spüre ich, wie Unsere Frau sich die ersten Schweissperlen auf meiner Stirn bilden. Schuld daran ist im Bündnerland die Luft, denn es ist ungewöhnlich Die Zürcherin Nele Fischer (22) warm für diese Jahreszeit und die ist freie Mitarbeiterin unserer Höhe über Meer, auf der ich mich be- Zeitung. Während der gesamten finde. So komme ich schweissgebadet Wintersaison wird sie in den am Treffpunkt an. Na toll. Beinahe Bündner Bergen als Skilehrerin 200 Ski- und Snowboardlehrer, ein- unterwegs sein und berichtet re- gehüllt in Rot-Weiss, versammeln gelmässig von ihren Erlebnissen. sich dort. Das Wiedersehen unter Von Snowli-Abenteuer und Sla- den alteingesessenen Schneesport- lom-Trainings bis hin zu Après- lehrern ist gross. So sticht man als Ski und Nachtskifahren wird sie Neuling problemlos heraus – nicht dort einiges erleben. Derzeit be- gerade das, was man sich in solch ei- sucht sie einen einwöchigen nem Moment wünscht. Heute geht Ausbildungskurs zur Kinder-Ski- nun endlich mein Traum vom Skileh- lehrerin. rerin-Sein in Erfüllung. Die gesamte Auch das sichere Sesselliftfahren muss geübt sein – am besten als Trockenübung. Fotos: Nele Fischer Wintersaison werde ich in den Ber- gen (und hoffentlich auch im Schnee) wichtig, seid ihr zurzeit in einer fe- verbringen. Während dieser Zeit sten Beziehung, sind einige dieser werde ich von meinen Erlebnissen Fragen. Passend zur letzten Frage als Zürcher Skilehrerin im Bündner- wird sogleich eine Love-Lounge auf- land berichten. Wie bereiten sich Ski- gestellt; es habe letzte Saison zwei lehrer auf die neue Saison vor? Wie neue Pärchen gegeben, so heisst es. ist es, kleinen Kindern das Skifahren Zwischen den Gängen werden wir beizubringen? Und wie steht es um informiert, wie man seine Skilehrer- die Hassliebe, die bekanntlich die uniform anständig zu waschen hat, Bündner und Zürcher verbindet? welche Berge, Hotels, Sportgeschäfte man als Aushängeschild des Skige- Harte Kritik biets unbedingt kennen sollte und Was üben also Skilehrer und Skileh- wie man am Montagmorgen auf dem rerinnen an einem Einführungswo- Sammelplatz aufzutreten hat. Ein im- chenende, um top vorbereitet in die mer noch leicht alkoholisierter und neue Saison zu starten? Zunächst unmotivierter Skilehrer, mit offenen einmal wird viel gepflügt: Pflugdre- Wir sind bereit! Nach einem Wochenende Training und Theorie sind auch die Neuen bereit für die ersten Kin- Schuhen und Jacke, ist bestimmt hen, Pflugschwingen, gerutschter Pa- der. Im Hintergrund die Nebeldecke, die in Richtung Churer Rheintal und Unterland immer dichter wird. nicht die richtige Art und Weise, sich rallelschwung und so weiter. Er- den Eltern vorzustellen und deren staunlich, was die Gruppenlehrer so Programm. In diesem Teil lernen wir unsere Ski regelrecht zum Brennen; Programm. Alle 200 Skilehrer und Vertrauen zu gewinnen. alles an der eigenen Ausführung die- zum Beispiel, was die lustigsten Auf- und nicht nur die Ski, sondern auch sonstigen Mitarbeiter sind eingeladen ser Beginnerschwünge kritisieren wärmspiele sind, wie man am besten Oberschenkel, Füdli und Wädli. Da zu Apéro und Spaghettata. Die obli- Zum Schluss wird getanzt können: bessere Grundposition, Ski seine Rasselbande organisiert, wor- hilft nur Magnesium und früh schla- gatorische «Taufe» der neuen Skileh- Nach getaner Pflicht und so vielen In- breiter, alle Gelenke leicht gebeugt, auf man beim Sesselfahren mit klei- fen gehen. rer darf da natürlich nicht fehlen. Da- formationen, dass einem der Kopf zu Steuerphasen eins und zwei richtig nen Kindern besonders achten muss bei müssen sich die rund 50 neuen platzen scheint, darf schlussendlich ausfahren. Spätestens nach einer Vi- und wie man mit Reklamationen von Love-Lounge Lehrerinnen und Lehrer vorne auf- der Spass nicht fehlen. In der Bar ne- deoanalyse der eigenen Technik hat Gästen umzugehen hat. Ein regel- Doch früh schlafen zu gehen an ei- stellen und sich je nach Frage in die benan lassen wir einen erfolgreichen man das Gefühl, das Skifahren voll- rechter Informationsfluss ergiesst nem Einführungswochenende der Ecke mit einem Ja oder in die mit ei- Einführungstag ausklingen. Das «Ca- kommen verlernt zu haben. sich an diesen Tagen über uns neue Skischule gibt es nicht. Am Samstag- nem Nein stellen. Habt ihr schon ein- landa» fliesst, es wird getanzt zu He- Zum Glück steht nicht nur Tech- Skilehrer. Gefahren wurde selbstver- abend steht nämlich ein Infoabend mal Skischulunterricht gegeben, was lene Fischer und Co., und man stösst nik, sondern auch Methodik auf dem ständlich auch genug. Wir brachten mit gemeinsamem Essen auf dem sind Braulio und Flämmli, und, ganz gemeinsam auf eine tolle Saison an. ANZEIGEN Sie nehmen Klassiker auf den Arm Das Duo Igudesman & Joo sorgt beim Jahreswechsel für Musik und Unterhaltung. Dabei setzen die Musiker einen Horrorfilm in Szene. Es wird Wagner mit Klezmer ver- mischt, Alexis Sorbas mit Beetho- ven, Rock mit Barock und Tanz mit Musik. Es gibt kaum eine Grenze, die das Duo Igudesman & Joo nicht überschreitet. Dabei nehmen sie das Orchester stets mit. Es spielt gar die Hyung-ki Joo (l.) und Aleksey Igudesman spielen in der Tonhalle. Foto: zvg. Hauptrolle an ihren Abenden. setzt und ein Verkehrsstau in Mos- Lachen über Klingeltöne kau simuliert. Die beiden Künstler Wettbewerb Das neue Programm «UpBeat», das sind seit Jahrzehnten mit der Musik «Zürich 2» verlost 2 Eintrittskarten sie gemeinsam mit dem Zürcher verwachsen. Aleksey Igudesman ist für das Konzert vom 1. Januar in Kammerorchester zum Jahreswech- Geiger und Komponist, Schauspieler der Tonhalle Zürich. Einfach bis sel im KKL Luzern und in der Ton- und Komödiant. Hyung-ki Joo ist Pi- spätestens 27. Dezember eine E- halle aufführen, dreht sich um das anist und als solcher oft Gast bei in- Mail mit der Betreffzeile «UpBeat» Dirigieren. ternationalen Kammermusikensem- und vollständigem Absender an Niveauvoll nimmt das Duo Klas- bles oder bei den New Yorker Phil- lokalinfo@lokalinfo.ch senden. siker auf den Arm. Es wird aber harmonikern. (pd./pw.) Keine Korrespondenz über den Wett- auch über Handy-Klingeltöne ge- Sonntag, 1. Januar, 17 Uhr, Tonhalle, gros- bewerb. Rechtsweg ausgeschlossen. lacht, ein Horrorfilm in Szene ge- ser Saal, Claridenstrasse 7, 8002 Zürich.
8 Stadt Zürich Nr. 51/52 22. Dezember 2016 AKTUELL Trotz Projektideen setzt die Stadt weiter auf Carparkplatz Die mittel- und langfristige tes Projekt aufgrund einer Ausschrei- bung erfolgen müsse und dass die be- Nutzung des Carparkplatzes stehenden Parkplätze als Teil des his- soll der Gemeinderat ent- torischen Parkplatzkompromisses voll- scheiden. Der Stadtrat rech- umfänglich in das neue Kongresszen- trum integriert werden müssen. «Die net aber damit, dass der Stadt wird sich weder über einen redu- Platz für die nächsten zehn zierten Baurechtszins noch über Vor- Jahre bestehen bleibt, und leistungen für ein solches Projekt enga- gieren.» erneuert die Infrastruktur. Die Gegner des Kongresszentrums sind der Meinung, dass der Kreis 5 Pia Meier veröden, die Mieten steigen und die Für die künftige Nutzung des Car- Gentrifizierung zunehmen würden. parkplatzareals wurden dem Stadt- rat von verschiedenen Seiten Ideen Instandstellung geplant und Projektvorschläge vorgebracht. Der Stadtrat rechnet selbst bei einer Einerseits liegt ein Businessplan der Umsetzung der im Raum stehenden Immobilienentwicklerin Mobimo für Planungsideen mit einer weiteren Nut- ein Kongresszentrum vor, anderer- zung des Areals als Carparkplatz für seits wurde im Gemeinderat eine die nächsten zehn Jahre, wie er mit- Motion von SP, Grünen und AL ein- Der Carparkplatz soll einer neuen Nutzung zugeführt werden. Der politische Prozess wird lanciert. Foto: ls. teilt. Für diesen Zeitraum sollen ein ge- gereicht, die verlangt, dass die Pla- schützter Warteraum für die Reisen- nung für das Carparkplatzareal in sion lancieren. Da es als Grundlage dem Gemeinderat beantragt, die mar Ledergerber präsidiert. Darin sind den, ein Kiosk, eine WC-Anlage sowie einem offenen und partizipativen jeweils einen Gestaltungsplan oben erwähnte Motion in ein Postulat verschiedene Wirtschaftsverbände und Ticketverkaufsstellen eingerichtet oder Prozess erfolgen soll. Zudem hat das braucht, über den der Gemeinderat umzuwandeln. Die Begründung des die beiden Hochschulen vertreten. erneuert werden. Forum 5im5i die Petition «Vielfalt zu befinden hat, ist es aus Sicht des Antrags werde der Stadtrat dem Ge- Nebst Räumlichkeiten für Veranstal- Auch die Kanalisationsleitungen statt Einfalt am HB: Kein Kongress- Stadtrats richtig, dass der Gemeinde- meinderat bis spätestens Anfang tungen und einem 4-Sterne-Hotel mit sollen saniert sowie die Infrastruktur zentrum auf dem Carparkplatz» lan- rat frühzeitig die Möglichkeit erhält, April überweisen, teilt dieser mit. rund 250 Zimmern soll ein Designhotel und die Signaletik für den Carverkehr ciert. über die Zukunftsoptionen des heuti- mit 300 Zimmern entstehen. Die Kos- verbessert werden. Der Stadtrat wird «Wofür das Areal mittel- und gen Carparkplatzes zu diskutieren. Kein finanzielles Engagement ten des Projekts werden auf etwa dem Gemeinderat einen entsprechen- langfristig verwendet werden soll, «Die Diskussion im Parlament wird Die private Interessengemeinschaft 250 Millionen Franken geschätzt. Zu den Kredit beantragen. Die Höhe die- muss im politischen Prozess im Ge- die politischen Interessenlagen und Mobimo und IG Kongress-Stadt Zürich dieser Projektidee hält der Stadtrat ses Kredits ist noch nicht bekannt. Ziel meinderat entschieden werden», hält Mehrheitsverhältnisse zu den ver- planen ein Kongresszentrum für bis zu fest, dass der Baurechtszins für das der Stadt ist es, die Erneuerungsarbei- der Stadtrat in einer Mitteilung fest. schiedenen Nutzungsideen aufzei- 3000 Teilnehmer. Die IG Kongress- Areal marktgerecht sein müsse, dass ten von Herbst 2017 bis Ende 2018 Er will deshalb die politische Diskus- gen», so der Stadtrat. Er hat deshalb Stadt wird von alt Stadtpräsident El- eine Vergabe des Areals für ein priva- durchzuführen, wie sie festhält. EIN KONGRESSHAUS AUF DEM CARPARKPLATZ? Kontra: «Wir fordern einen offenen Pro: «Wirtschaftlich sind und partizipativen Prozess.» grosse Kongresse interessant.» Simon Diggelmann, Der Carparkplatz ist auf eine zentrale Lage wie die Elmar Ledergerber, Auto zum Carparkplatz gebracht und auch wie- SP-Gemeinderat jetzige angewiesen. Welche Lösung sehen Sie bei Präsident der IG der abgeholt. All das bringt in der Stadt zusätz- Kreis 4+5 und Mit- Ihrer Variante? Kongress-Stadt, alt liche Luft- und Lärmbelastungen. Der Carpark- unterzeichner der Wir fordern in der erwähnten Motion, dass Stadtpräsident und platz muss nicht in der Innenstadt, quasi inner- Motion, die verlangt, die Integration des Carparkplatzes zu prü- ehemaliger Präsi- halb des Hauptbahnhofs, sein. Jeder gut bediente dass die Planung für fen ist. Sollte sich zeigen, dass dies nicht dent von Zürich Tou- S-Bahnhof mit den nötigen Parkflächen kann eine das Carparkplatzare- möglich ist, wären in einer Standortevalua- rismus. bessere Lösung darstellen. al in einem offenen tion geeignete Alternativen zu suchen. und partizipativen Wichtig erscheint mir dabei eine gute An- Die ETH, die Uni und Zürich Tourismus behaupten, Prozess erfolgen soll. bindung an den öffentlichen Verkehr, um dass ein grosses Bedürfnis für grosse Kongresse be- die Erreichbarkeit zu gewährleisten. Die steht. Wie sehen Sie das? Simon Diggelmann, ist der Carparkplatz neben dem Promotoren des Kongresszentrums blenden Elmar Ledergerber, ist der Carparkplatz neben dem Es ist heute leider so, dass viele der besonders HB ein guter Ort für den gemeinnützigen Woh- diese Frage konsequent aus und bieten HB ein guter Ort für ein Kongresshaus? interessanten Wissenschafts- und Forschungs- nungsbau? diesbezüglich keine Lösung. Wer sich über Von allen heute noch verfügbaren Standorten kongresse ins Ausland ausweichen müssen, weil Dass wir in unserer Motion nur gemeinnützi- das Areal Gedanken macht, muss auch auf in der Stadt Zürich ist der Carparkplatz mit Ab- wir in Zürich die nötigen Infrastrukturen nicht gen Wohnungsbau fordern, ist eine Behaup- die Standortfrage des Carparkplatzes eine stand der beste Ort für ein Kongresszentrum. anbieten können. In den letzten zehn Jahren ha- tung, die medial verbreitet wurde. Dies würde Antwort haben. Er ist wahrscheinlich in der Schweiz der am ben wir wahrscheinlich Hunderte solcher Kon- dem Potenzial dieses Standorts genauso wenig besten mit öV erschlossene Standort. Alle inter- gresse nicht aufnehmen können, obschon die gerecht wie eine monofunktionale Nutzung als Die ETH, die Uni und Zürich Tourismus behaupten, essanten Orte in der Innenstadt inklusive See Organisatoren noch so gerne nach Zürich kä- Kongresszentrum. Was wir fordern, ist ein offe- dass ein grosses Bedürfnis für grosse Kongresse be- sind zu Fuss bequem erreichbar. Die meisten men. Wirtschaftlich sind diese Kongresse für die ner und partizipativer Prozess mit dem Ziel, an steht. Wie sehen Sie das? Kongressbesucher kommen mit dem Zug bzw. Stadt hochinteressant. Man rechnet, dass pro diesem städtebaulich wichtigen Ort eine quar- Diesem Bedürfnis widerspreche ich nicht, je- mit dem öV über den Flughafen an und sind Teilnehmer bis zu 500 und mehr Franken pro tierverträgliche Entwicklung umzusetzen. Die doch ist der Carparkplatz für mich nicht der somit in wenigen Minuten am Ziel. Tag ausgegeben werden. Ein Kongresszentrum zukünftige Nutzung soll breit abgestützt erar- richtige Standort dafür. Worauf die Hochschu- der vorgesehenen Grösse würde in Zürich 2000 beitet werden. Dabei sind die wohn-, energie- len vielmehr angewiesen sind, sind gute Bedin- Sollte an diesem Ort nicht auch dem gemeinnützi- bis 3000 Arbeitsplätze direkt und indirekt schaf- und verkehrspolitischen Aufträge der Bewoh- gungen für Start-ups und für Unternehmen, die gen Wohnungsbau Platz geboten werden? fen. In einer Zeit, in der die Zukunft des Banken- nerinnen und Bewohner dieser Stadt zu be- Zürich zusammen mit der hauseigenen For- Wir haben in den letzten Jahren Tausende von platzes unsicher ist und der starke Schweizer rücksichtigen. Die Stimmbürgerinnen und schung und Entwicklung als Wissens- und In- gemeinnützigen Wohnungen, die von der Stadt Franken immer mehr industrielle Arbeitsplätze Stimmbürger haben in den letzten Jahren wie- novationsstandort attraktiv machen und voran- und von den Steuerzahlenden für Menschen ins Ausland treibt, ist dies für Zürich eine äus- derholt mit grosser Mehrheit bestätigt, was ih- treiben. mit tiefen Einkommen bzw. für Ausländerinnen serst wichtige Entwicklungschance. nen in Zürich als Wohn- und Arbeitsort wichtig und Ausländer verbilligt werden, gebaut. Das ist. Ich persönlich kann mit gut vorstellen, dass Welche Auswirkungen hätte der Bau eines Kon- ist richtig und wichtig. Aber wir haben heute in Welche Auswirkungen hat ein Kongresshaus auf den darin auch ein Anteil gemeinnütziger Woh- gresshauses auf den Carparkplatz und den vorderen Zürich viel mehr solche vergünstigten Wohnun- Kreis 5? nungsbau enthalten ist. Wichtiger ist aber, dass Kreis 5? gen als die umliegenden Gemeinden. Für eine Für das Quartier überwiegen die positiven Effek- der Nutzungsmix insgesamt stimmt und dem Eine solche Nutzung würde die Geschichte und wirtschaftlich und sozial gesunde Stadtentwick- te. Es wird keine Verdrängung von Wohnraum Quartier und der Stadt einen Gewinn bringt. den Charakter des vorderen Kreis 5 und des lung ist eine gute regionale Verteilung der ver- geben, da die Kongressteilnehmer nicht im Quar- Carparkplatzareals komplett negieren. Städte- billigten Wohnungen wichtig. Auf jeden Fall ist tier wohnen wollen. Ein heute ziemlich toter Sollte nicht auch Wirtschaft und Gewerbe an die- bauliche Entwicklungen in bestehenden Struk- der Bau von subventionierten billigen Wohnun- städtischer Bereich wird belebt, bringt Arbeit und sem Ort Platz geboten werden? turen müssen sich mit dem Charakter und der gen an den am besten erschlossenen und somit urbane Qualität. Es ist sicher vernünftig, den Selbstverständlich. Das Quartier bietet bereits heu- Identität der Umgebung auseinandersetzen und teuersten Standorten der Stadt falsch und wirt- Wohnanteilplan sorgfältig zu überprüfen und an- te diversen KMU und der Kreativwirtschaft Platz sich daran orientieren. Ein Standortentscheid schaftlich ein Eigengoal. zupassen. Aber sonst ist das Kongresszentrum und Raum zu vergleichsweise günstigen Konditio- darf nie aus subjektiver Opportunität heraus ein weiterer starker Grund, die unerwünschte nen. Dies gilt es zu erhalten und zu fördern. Das gefällt werden. Der Carparkplatz ist auf eine zentrale Lage angewie- unterirdische Autobahn nicht zu bauen. Zudem Paradoxe am Kongresszentrum wäre ja genau, sen. Welche Lösung sehen Sie bei Ihrer Variante? ergibt sich durch eine Verlegung des Carparkplat- dass sich dieses allenfalls preistreibend auf die Das Land gehört ja der Stadt. Wie weit sind Ihre Der internationale Carverkehr konkurrenziert die zes eine lufthygienische Entlastung im Kreis 5. Umgebung auswirkt und günstigen Raum für loka- Verhandlungen mit der Stadt gediehen? Eisenbahn und verursacht deutlich mehr Um- les Gewerbe verdrängen würde. Dies gilt es zu ver- Solche haben bei uns nicht stattgefunden. Dies weltbelastungen als die SBB. Es kann darum we- Das Land gehört ja der Stadt. Wie weit sind Ihre hindern. Der Kreis 5 ist durch seine Vielfalt leben- würde mich jedoch von den Promotoren des der für die Stadt noch für unsere Umweltpolitik Verhandlungen mit der Stadt gediehen? dig und urban. Eine Entwicklung auf dem Car- Kongresszentrums sehr interessieren. Ohne un- das Ziel sein, den Carverkehr besonders zu för- Die Gespräche sind auf gutem Weg. Aber das parkplatzareal soll sich als passender Puzzelstein sere Motion hätten sie ihre Pläne wohl noch dern. Ein grosser Teil der Carpassagiere wird von letzte Wort werden der Gemeinderat und das in die bestehenden Strukturen eingliedern. länger geheimgehalten. Bekannten oder Familienmitgliedern mit dem Zürcher Volk haben. (Interviews: Pia Meier)
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